fitness MANAGEMENT international 04/21 (Leseprobe)

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4/2021

Aug./Sep.

Nr. 156

EUR 9/12 (D/INT)

C 31071

IT’S ALL ABOUT

DANKE FÜR 1,4 MILLIONEN MAGISCHE MILONIZER MOMENTE. MACHT EUCH BEREIT FÜR EINE NEUE DIMENSION.

www.milon.com/you

Studios sind Teil der Lösung Die nachhaltige Positionierung als Gesundheitsdienstleister

Viel mehr als Gesundheit und Training Das Fitnessstudio als soziales Zentrum verbindet Generationen und Kulturen

Der Schweizer Fitnessmarkt 2021 Status Quo und Restart: aktuelle Daten von DhfPG und IG Fitness Schweiz

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EDITORIAL

Aufwärtsbewegung

N

ach der monatelangen Durststrecke ist wieder eine Aufwärtsbewegung in unserer Fitness- und Gesundheitsbranche zu verspüren. Die jüngsten Statistiken des DSSV e. V. zeigen, dass Sie, liebe Studiobetreiber, wieder neue Mitglieder schreiben. Auch in meinen Gesprächen mit verschiedenen Betreibern und Fachleuten werden diese positiven Signale untermauert. Es freut mich sehr, dass wir aktuell diese Aufwärtsbewegung erfahren. Es stellt sich jedoch die spannendere Frage, warum wir diese Aufwärtsbewegung erfahren. Sicherlich mag die eine oder andere Rabatt- oder Sonderaktion dazu beigetragen haben, dass ein Interessent bei Ihnen Mitglied geworden ist und nicht bei Ihrem Mitbewerber. Neben den monetären Anreizen ergibt sich jedoch die große Frage, warum er oder sie sich überhaupt für ein Training in einer kommerziellen Fitness- und Gesundheitsanlage entschieden hat. In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich genau diese Frage sehr häufig gestellt, wenn ich mit den Mitgliedern in meinem Studio gesprochen habe. Die Antwort war meist, dass sie wieder in einem realen Gym mit „echten“ Menschen trainieren wollen. Es geht ihnen um die Übungsvielfalt, die Atmosphäre, die Motivation und nicht zuletzt um die Betreuung durch den Trainer. Wohl wissend, dass meine persönliche Stichprobe bei Weitem nicht repräsentativ ist, kommen wir in unserer aktuellen Untersuchung dennoch zu ähnlichen Ergebnissen (S. 34 ff.). Diese haben wir zusammen mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der swiss active (ehem. bekannt als IG Fitness Schweiz) für den Schweizer Fitnessmarkt durchgeführt. Zusammengefasst: Die Mitglieder kommen ins Studio mit dem Ziel, ihr Wohlbefinden zu steigern. Dieses Ziel kann ästhetischer, sozialer oder gesundheitlicher Natur sein, aber auch Sicherheitsaspekte können im Fokus stehen, wie beispielsweise der Stärkung des Immunsystems. Wie auch immer die Motivation der Mitglieder im Einzelnen aussieht, vereint sie doch alle das Vertrauen darauf, dass sie mit unserer Dienstleistung ihr Ziel erreichen werden. Diese Glaubwürdigkeit unserer Branche haben wir über viele Jahre hinweg aufgebaut. Und auch nach der dritten Corona-Welle lässt sich die oben genannte Aufwärtsbewegung auf das weiterhin bestehende Vertrauen in die Arbeit unserer Branche zurückführen. Es ist nun unsere Aufgabe, dieses durch proaktives und transparentes Handeln weiter auszubauen. Um unseren Teil dazu beizutragen, haben wir Ihnen mit dieser Ausgabe unseres Fachmagazins fitness MANAGEMENT international wieder zahlreiche Inspirationen zusammengestellt, die Sie gern mit Ihren Mitarbeitern und Mitgliedern teilen können. In unserer Titelstrecke ab Seite 22 hat sich unsere Redaktion mit der Frage beschäftigt, wie eine nachhaltige Positionierung als Gesundheitsdienstleister erfolgreich gelingen kann. Warum unsere Branche viel mehr als Gesundheit und Training bietet, erläutern wir in unserem MANAGEMENT Impuls (S. 54 ff.). Auch möchte ich Ihnen die Kolumne von Florian Kündgen ab Seite 40 ans Herz legen, der sich mit dem DSSV-Ziel „15 Millionen Mitglieder bis 2025“ auseinandersetzt. Passend dazu empfehle ich Ihnen, sich mit dem Motto des diesjährigen Aufstiegskongresses in Mannheim zu beschäftigen: „COME BACK better & stronger“ (S. 30 f.). Kommen auch Sie besser und stärker zurück und lassen Sie uns diese Aufwärtsbewegung fortsetzen.

Foto: Klaudia Lech

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie zuversichtlich.

Janosch Marx Geschäftsführer fitness MANAGEMENT

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INHALT

Franz-Peter Schäfer

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Marc Rohde

Die nachhaltige Positionierung als Gesundheitsdienstleister

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15 Millionen Mitglieder: Wie schaffen wir das?

INHALT

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AKTUELLES

MANAGEMENT

10 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche 16 Studio des Monats: Sanitas Zentrum für Sport & Gesundheit, Dillingen/Saar 22 Mehr Wert! Konzepte, Tools und Kommunikation für die nachhaltige Positionierung als Gesundheitsdienstleister 30 Aufstiegskongress 2021 – Programm mit Top-Referenten 34 Der Schweizer Fitnessmarkt 2021 – DHfPG und swiss active präsentieren Daten aus aktueller Studie

54 MANAGEMENT Impuls: das Fitnessstudio als soziales Zentrum 60 Hygienezertifizierung Stephanie Lutrelli: „Die Kunden müssen sich wohlfühlen“ 62 PRIME TIME: Human Capital als Erfolgsfaktor 64 ROR – Return on Relationship: die Beziehungsqualität zu Mitarbeitern und Mitgliedern 70 Die EGYM Experience: Trainingserfolg für alle 72 CyberConcept: CyberStation – Fitness war noch nie so flexibel 74 Digitalisierungsimpulse für Fitnessstudios

DSSV

40 15 Millionen Mitglieder: Wie schaffen wir das? 44 Recht: Was bei Marketingmaßnahmen zur Wiedereröffnung zu beachten ist 48 Kommentar Birgit Schwarze: Der positive Trend ist da! 50 Fachexperten und neue Mitglieder des DSSV

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Prof. Dr. Arne Morsch

Prof. Dr. Sarah Kobel

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Aktuelle Zahlen: Der Schweizer Fitnessmarkt 2021

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Das Fitnessstudio als soziales Zentrum

Prof. Dr. Markus Wanjek

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Faktor Fitnesstraining: Zellgesundheit und Krebs

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FITNESS & GESUNDHEIT

WISSENSCHAFT & PRAXIS

78 Körperformen: Wachstumsstarke Marke und Vorreiter im EMS-Markt 82 Der vielfältige Gesundheitsnutzen von Fitnesstraining (Teil 4): Zellgesundheit und Krebs 86 Life Fitness: Die OFFICIAL HAMMER STRENGTH BOX 88 LES MILLS: „Digitale“ Fitnessfans in Studiomitglieder verwandeln 90 milon und five: milon Q snake – feel the difference 92 Der Technogym Guide für den Start in eine neue Fitnessära 94 SmartCircle: Neues Zuhause und Showroom 96 Panatta: Der Belt Squat 98 HNC Healthy Nutrition Company: Interview mit Bastian Bienlein 100 Warum BGM gerade jetzt besonders wichtig ist 104 Angewandte Trainingswissenschaft (Teil 8): Bedeutung des Laktats – eine Neubewertung 106 Ernährungsmythen (Teil 10): Paleo-Ernährung 108 Mit Ernährungskonzepten neue Angebote etablieren 110 CoGAP: individuell angepasste Gesundheitskonzepte

112 DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität 114 Kommentar Albert Busek: die „Marke Möller“ 116 DHfPG-Science-Lab: Fitnesskunden erwarten ein umfassendes Trainings- und Serviceerlebnis 118 Science News: Wissenschaft für die Studiopraxis 120 Personenporträt: Thalia Bossemeyer 122 Partnerverband BfB: Nachbesserungsbedarf bei der UVSV? 124 Buchtipp: „Der Weg des Siegers“ 126 Kolumne Antonio e Silva: Die Lizenz zum Kunden „angeln“

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Fachartikel der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie

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AKTUELLES | ANZEIGE

Foto: contrastwerkstatt – stock.adobe.com

Hinweis zu den Inhalten dieser Ausgabe der fitness MANAGEMENT international

Praxisorganisation in der Physiotherapie

Die dargestellten Meldungen und Artikel in dieser Ausgabe der fMi wurden entsprechend des Kenntnis- und Informationsstandes zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses verfasst. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen kann es sein, dass die dargestellten Informationen zum Erscheinungszeitpunkt der Ausgabe nicht mehr aktuell sind. Beachten Sie daher auch die Meldungen auf unserer Website.

Im neuen eintägigen Workshop „Praxisorganisation in der Physiotherapie“ der BSA-Akademie werden Teilnehmende dazu qualifiziert, zentrale organisatorische Aufgaben in physiotherapeutischen Einrichtungen, wie u. a. die Terminplanung sowie die Prüfung und Abrechnung von Rezepten, selbstständig zu übernehmen. Der Workshop richtet sich an Mitarbeiter/-innen in Physiotherapiepraxen sowie an dual Studierende in physiotherapeutischen Einrichtungen.

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Grafik: EuropeActive

Automatisierte Selbsttestdokumentation von Testita

European Health & Fitness Market Report 2021

Seit Mitte April 2021 gilt in Deutschland die Testpflicht in Unternehmen, um Neuinfektionen schnell zu erkennen und zu vermeiden. Um den daraus resultierenden Verwaltungsaufwand zu automatisieren, bietet Testita eine mobile Lösung zur Selbsttestdokumentation für Mitarbeiter. fM ONLINE hat zu diesem Thema mit Geschäftsführer Wolfgang Stahl über Testita als neues Angebot des Unternehmens KS-Hygienekonzepte gesprochen.

Der achte European Health & Fitness Market Report zeigt die massiven Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Durch die Lockdowns waren die Betriebe an 40 bis 50 Prozent der eigentlichen Öffnungstage geschlossen. Zusätzlich sanken die Mitgliederzahlen um 15,4 Prozent, die Umsätze sogar um 32,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Darüber hinaus trieb die Corona-Krise auch die Digitale Transformation weiter voran und stellte die Betreiber vor neue Herausforderungen.

bit.ly/testita-app

bit.ly/ehfmr-2021

Foto: Shutter2U – stock.adobe.com

Corona-Schutzimpfung & Sport: Was ist zu beachten? Nach einer Impfung möchten viele das gewohnte Training möglichst rasch wieder aufnehmen. Prof. Dr. med. Axel Preßler (Facharzt für Kardiologie, Innere Medizin und Sportmedizin) empfiehlt: „Wie für Impfungen im Allgemeinen gilt auch hier: Gönnen Sie sich am Tag der Corona-Impfung eine Pause ... Bleiben mögliche Nebenwirkungen aus ... spricht nichts dagegen, am nächsten Tag wieder Sport zu machen. Vermeiden Sie aber starke körperliche Belastungen ...“ bit.ly/sport-nach-schutzimpfung

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Foto: milanmarkovic78 – stock.adobe.com

Foto: DHfPG/BSA

FACEFORCE: Outdoor-Angebote gezielt vermarkten

Studium und Weiterbildung: digital informieren

Viele der Anlagen haben zur Befriedigung von Mitgliederbedürfnissen zusätzliche Außenbereiche geschaffen. Allerdings sind dabei die Umsätze auf der Strecke geblieben. Dieses Problem sollen die neuen FACEFORCE Outdoor-Kampagnen lösen. Die Kampagnen stehen nun für alle Betreiber, die mit ihrem Außenbereich neue Mitglieder gewinnen wollen, zur Verfügung. Bei Fragen beraten die FACEFORCE-Experten gern telefonisch oder per E-Mail.

Neben den Infoveranstaltungen vor Ort und den jederzeit kostenfrei abrufbaren Infovideos können sich Interessierte in regelmäßig stattfindenden digitalen Infoveranstaltungen über das Studium an der DHfPG bzw. über das Lehrgangssystem der BSA-Akademie informieren. Das Angebot ist kostenfrei verfügbar. Eine Anmeldung zu den Infoveranstaltungen ist unter www.dhfpg.de/veranstaltungen bzw. unter www.bsa-akademie.de/events möglich.

bit.ly/faceforce-outdoor

www.dhfpg-bsa.de

Foto: ACISO Fitness & Health GmbH (Sekula) Sports Connected GmbH (Scholz & Titel/Messe)

Foto: Johnson Health Tech. GmbH

Kein ACISO Congress auf der FitnessConnected 2021

Johnson Health Tech.: zwei neue für die Schweiz

Die Situation in Bezug auf Corona bleibt schwer kalkulierbar. Aus diesem Grund haben Ralph Scholz, CEO der neuen B2B-Fachmesse FitnessConnected, und Oliver Sekula, CEO der Unternehmensberatung ACISO, entschieden, den ACISO Congress im Rahmen der Präsenzmesse im November in München auf das nächste Jahr zu verschieben. Anstelle dessen findet nun ein gemeinsam entwickeltes Keynote-Event statt.

Fitnessgerätehersteller Johnson Health Tech. Schweiz GmbH verstärkt sein Matrix-Team zum 1. Juni 2021. Oliver Mueller übernimmt dabei die Geschäftsführung der Johnson Health Tech. GmbH in der Schweiz. Außerdem holt der Fitnessgerätehersteller mit Niklas Hinsch einen Experten für Hotel- und Firmenfitness an Bord. Mit der Erweiterung reagiert das Unternehmen auf die verstärkte Nachfrage von Hotels und Unternehmen.

bit.ly/aciso-congress-verschoben

bit.ly/neue-mitarbeiter-matrix

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Steigendes Gesundheitsbewusstsein als Chance Experte und Gesundheitsunternehmer Dr. Udo Niesten-Dietrich spricht in einem Artikel auf LZonline darüber, welchen wertvollen Beitrag die deutschen Fitness- und Gesundheitsanlagen in der Pandemie und darüber hinaus für die Allgemeinheit leisten. Die Studios spielen für diese spezifische und immer größer werdende Zielgruppe eine wichtige Rolle und sind vor allem auch ein relevanter Drehund Angelpunkt zur sozialen Interaktion. bit.ly/zukunftsmarkt-gesundheit

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Foto: high_resolution – stock.adobe.com

Foto: DHfPG/BSA

TUM-Studie liefert kritische Ergebnisse

BSA-Angebote in Fernstudien-DQR eingestuft

Die Ergebnisse einer Studie der Technischen Universität München (TUM) über das Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Erwachsenen während der Corona-Pandemie geben Anlass zur Sorge. Die Studie belegt neben Bewegungsmangel auch eine verstärkte Gewichtszunahme. „Corona befeuert damit die Adipositas-Pandemie“, so Prof. Dr. Hans Hauner, Ernährungsmediziner und Direktor des Else Kröner Fresenius Zentrums für Ernährungsmedizin.

Alle ZFU-zugelassenen Qualifikationen der BSA-Akademie sind ab sofort im Fernstudien-DQR eingruppiert. Somit wird vom Bundesverband der Fernstudienanbieter e. V. eine Einstufung entsprechend des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) für diese Qualifikationen geboten. Absolventen haben dadurch die Möglichkeit, ihre erworbenen Kompetenzen im europäischen Vergleich anerkennen und anrechnen zu lassen.

bit.ly/tum-studie

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Foto: FITNESSLAND GMBH

Foto: Urban Sports Club

FITNESSLAND wächst und kauft die HYGIA-Gruppe

Urban Sports Club: Kampagne „That Feeling. Again.“

Christian Haertle verkauft seine HYGIA-Gruppe an FITNESSLANDGeschäftsführer Dominik Horn. Die Übernahme umfasst insgesamt zehn Studios der Premiumfitnesskette HYGIA sowie Marken Vienna und McV!. Damit wächst die aufstrebende regionale Kette auf insgesamt 28 Standorte. Für die knapp 200 Mitarbeiter und die Mitglieder soll sich durch die Übernahme nach aktuellen Angaben zunächst nichts Wesentliches ändern.

Urban Sports Club präsentiert seine Kampagne #ThatFeelingAgain zur Wiedereröffnung in sieben europäischen Ländern. Das Kampagnenvideo transportiert die emotionalsten Momente zum Restart und soll Mitglieder motivieren, ihre Leidenschaft für Sport auszuleben, und die Community aktivieren. Auf die laufende Social-Kampagne werden im September 2021 eine Out-of-Home-Kampagne und ein TV-Spot folgen.

bit.ly/fitnessland-expandiert

bit.ly/usc-kampagne

Foto: FIBO

Foto: Dr. WOLFF

Experten-Talk zum Thema Outdoor-Training

mobee® 360 & Dr. WOLFF intensivieren Partnerschaft

Seit der Corona-Pandemie setzen immer mehr Fitnessstudios auf Outdoor-Konzepte. Im FIBO Online Seminar diskutieren die Betreiber Henrik Gockel (PRIME TIME fitness) und André Krüger (Holmes Place Deutschland) sowie die Industrievertreter Jens Sauter (DHZ Fitness Europe GmbH) und Dr. Hartmut Wolff (Dr. WOLFF Sports & Prevention) über Chancen und Risiken. Moderiert wird das Webinar von fitness MANAGEMENT-Geschäftsführer Janosch Marx.

Der digitale Diagnostikanbieter mobee® 360 und der Gerätehersteller Dr. WOLFF arbeiten künftig noch enger zusammen und intensivieren ihr Engagement in Österreich. Ab sofort sind die beiden Firmen mit einem gemeinsamen Ansprechpartner als Hersteller direkt in Österreich vertreten, um ihren Kunden eine professionelle Beratung aus einer Hand zu bieten. Als direkter Ansprechpartner vor Ort fungiert Country Sales Manager Florian Hackl.

bit.ly/fibo-expertentalk

bit.ly/mobee-360-dr-wolff

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AKTUELLES | STUDIO DES MONATS

Sanitas Zentrum für Sport & Gesundheit, Dillingen/Saar

Wo Gesundheit gelebt wird Text: Jürgen Wolff

Nomen est omen – das Sanitas Zentrum für Sport & Gesundheit Dillingen bietet ganzheitliches Gesundheitstraining. Die „Zutaten“ sind: trainingswissenschaftliches Knowhow, eine Ausstattung, die den Anforderungen der Medizinischen Trainingstherapie entspricht, ein familiäres Miteinander, viel Einfühlungsvermögen und intensives Zuhören.

S

anitas ist lateinisch und bedeutet übersetzt „Gesundheit“. Im Sanitas Zentrum für Sport & Gesundheit in Dillingen/Saar erweitern Betreiber Dennis Lahutta und sein Team den Begriff Gesundheit durch ihre Empathie und einen ganzheitlichen Ansatz für den Gesundheitssport.

„Wie ich es mir selbst als Kunde wünsche“ Gegründet wurde Sanitas 2009 von Markus Brill in den Räumen des ehemaligen Einkaufszentrums Luna Center – in Dillingen. Mit der Gründung der Sanitas Zentrum für Sport & Gesundheit

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Die Lebensgeschichte gehört zur Anamnese Im Jahr 2019 übernahm Dennis Lahutta das Sanitas und Markus Brill zog sich aus dem operativen Geschäft zurück. Der neue Geschäftsführer leitet seitdem das Gesundheitszentrum im Sinne seines Vorgängers und Partners. Gleich im Jahr der Übernahme erweiterte er den Gerätepark um eine FunctionalTraining-Area, damit das gesamte Spektrum der menschlichen Bewegung abgedeckt wird und alle Kundenbedürfnisse flexibel bedient werden können. fitness MANAGEMENT international

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Fotos: Sanitas | DHfPG/BSA

„Wichtig bei der Auswahl des Studionamens war, dass das Gesamtkonzept diesem in allen Bereichen Rechnung trägt“, erläutert Dennis Lahutta. „Gesundheit soll nicht nur als ‚optische Erscheinung‘ oder zu Werbezwecken im Fokus stehen, sondern zusammen mit unseren Kunden und Patienten erarbeitet werden! Das beginnt beim gut ausgebildeten, kompetenten Personal, einer modernen und funktionalen Ausstattung und setzt sich in einem wertschätzenden und respektvollen Umgang mit unseren Mitmenschen fort.“

Dillingen GmbH im September 2010 setzte der Diplom-Sportlehrer sowohl inhaltlich als auch organisatorisch seine Vorstellungen von einem Gesundheitszentrum um, in dem „echtes“, kundenzentriertes Arbeiten möglich ist. Dazu gehören nicht zuletzt auch faire Kündigungsfristen, kurze Vertragsverlängerungen und ein verbrieftes 14-tägiges Rücktrittsrecht nach Vertragsabschluss. „Einfach gesagt: Ich wollte unsere Mitglieder sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf die vertraglichen Rahmenbedingungen so behandeln, wie ich es mir selbst als Kunde wünschen würde.“


„Mit der Übernahme des Sanitas konnte ich mir meinen Traum der Selbstbestimmung erfüllen. Im Sanitas behandeln wir hauptsächlich Menschen mit Wirbelsäulenproblematiken, Gelenkbeschwerden, Mobilitätseinschränkungen, Verspannungen, Fehlhaltungen sowie vielen anderen gesundheitlichen Problemen,“ so Dennis Lahutta, dessen größtes Anliegen es ist, Menschen zu helfen. Seinen ganzheitlichen und sehr empathischen Ansatz beschreibt er wie folgt: „Menschen bringen auch immer ihre Lebensgeschichte mit, die ich als ‚Quelle der Probleme‘ betrachte. Nur, wenn ich zuhöre, kann ich die Menschen kennenlernen und dadurch Hilfestellung anbieten. Ich sehe meinen Job als Berufung und kann mir ein Leben ohne eine ganzheitliche Betrachtung des Wohlbefindens meiner Kunden nicht vorstellen.“

Gesundheitssport plus Positionierung? „Ganz klar im Bereich Gesundheitssport!“ Für Dennis Lahutta und sein Team dreht sich alles um die körperliche, geistige und seelische Gesundheit der Kunden. Im Sanitas beginnt die Zusammenarbeit mit den Kunden mit einer grundlegenden Anamnese zur Erfassung aller wichtigen

individuellen Parameter ihrer gesundheitlichen Historie. Die Anamnese wird je nach Indikation durch verschiedene sportmotorische Tests ergänzt. Das Team gibt sein Bestes, um für die Kunden maßgeschneiderte Trainingsprogramme zu erstellen. Darüber hinaus gehört es zum Betreuungskonzept dazu, stets ein offenes Ohr für die Wünsche und Nöte der Mitglieder zu haben. Für Dennis Lahutta ist das entscheidend: „Der Mensch ist ein sehr komplexes System, eine Art Blackbox. Es wäre sehr schwierig, sich immer nur an Plan A zu halten – man weiß vor allem am Anfang der Zusammenarbeit nie, was rauskommt, wenn man Informationen hineingibt. Daher sehen wir uns als helfende Instanz für den selbstbestimmten Umgang mit der eigenen Gesundheit.“

Offenheit und Ehrlichkeit im Team Die ganzheitliche Betrachtung des Wohlbefindens und das Einbeziehen der geistigen und seelischen Gesundheit führen zu hohen Anforderungen an Dennis Lahutta und sein Team. Neben einer exzellenten fachlichen Qualifikation sollten alle Mitarbeiter über ein hohes Maß an Empathie verfügen.

Anna Colbus Anna Colbus, Dozentin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), leitet seit mehreren Jahren nebenberuflich Rehasportkurse im Sanitas: „In meiner mehrjährigen Tätigkeit als Trainerin durfte ich die unterschiedlichsten Studios kennenlernen. Im Sanitas erlebe ich, wie intensiv die Mitglieder betreut werden. Insbesondere die familiäre Atmosphäre und die stets motivierten und hilfsbereiten Mitarbeiter zeichnen das Sanitas in meinen Augen aus. Es macht einfach Spaß, die Mitglieder zu betreuen und zu sehen, mit welcher Freude sie kommen und sich gut aufgehoben fühlen. Besonders schön ist für mich dabei auch, unsere dual Studierenden ‚im Einsatz‘ zu sehen, wie sie in das Tagesgeschäft eingebunden werden und das erlernte Wissen anwenden können. So bekomme ich einen Einblick in den Alltag der Studierenden und kann mich auch außerhalb des Unterrichts mit ihnen austauschen.“

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AKTUELLES | STUDIO DES MONATS

„Wir legen großen Wert auf eine fundierte Ausbildung unserer Mitarbeiter. Ganz wichtig ist uns allerdings auch, dass ein Mitarbeiter menschlich zu unserem Team passt und dass er die Grundphilosophie des Sanitas teilt. Das heißt, dass er oder sie eine große Offenheit und Ehrlichkeit mitbringen und immer wieder bereit sein muss, sich selbst zu hinterfragen und zu verbessern,“ so der Geschäftsführer.

Strategien zur Gesunderhaltung Bei einer ganzheitlichen Herangehensweise an die Gesunderhaltung der Kunden müssen sich alle Mitarbeiter mit neuen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden auseinandersetzen, die auch außerhalb der rein körperlichen Ebene liegen. Nur so können sie jeden mit der individuell bestmöglichen Strategie für eine schnelle und langfristige Verbesserung des Gesundheitszustandes unterstützen. Im Zentrum des Angebotes stehen das geführte Krafttraining an Geräten zur Prävention und Rehabilitation, um einen möglichst risikolosen Muskelaufbau und auch eine Repositionierung der Gelenke zu erzielen, sowie freies und Functional Training zur Verbesserung der Koordination, zum zielgerichteten Muskelaufbau sowie zum Erlernen grundlegender Bewegungsmuster. Optimiert wird dieses „klassische“ Angebot durch Faszientherapie, um Verspannungen zu lösen und/oder die Rege-

nerationsfähigkeit zu verbessern, sowie sensomotorisches Training. Die speziellen Übungen oder Gleichgewichtsübungen mit Zusatzaufgaben führen zu einer verstärkten inneren Wahrnehmung und sprechen die kleinen stabilisierenden Muskeln für eine gute Reizweiterleitung an.

Ganzheitliche Rehasportkurse Das Sanitas bietet verschiedene Rehakurse an, u. a. für Wirbelsäule (HWS/BWS/LWS), Hüfte und Knie sowie Faszien. „Unsere Rehasportkurse werden ganzheitlich durchgeführt. Wir sehen das klassische Training zur reinen Kräftigung und Stabilisierung der Wirbelsäule mithilfe von kleinen Zusatzgeräten nicht als alleinigen Weg zum Trainingsziel. Wir verbinden Rehasport auch mit diversen Techniken zur Entspannung der Muskulatur und möchten den Menschen das ‚Loslassen‘ beibringen, indem wir diverse Faszientools, Atem- und Yogatechniken anwenden,“ erklärt Geschäftsführer Dennis Lahutta. Yoga, Langhanteltraining, Indoor Cycling und Crossrobics (Kraft-Ausdauer-Elemente kombiniert mit Aerobicschritten) sowie Outdoorkurse (Training mit dem eigenen Körpergewicht) und eine Laufgruppe komplettieren das Kursangebot. Das intensiv betreute Gesundheitstraining wird durch einen geräumigen Wellnessbereich ergänzt: Eine finnische Sauna, ein Dampfbad und ein Solarium stehen den Kunden zur Verfügung.

Der Unternehmer hinter dem Sanitas

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Fotos: Sanitas

Seit 2019 ist Dennis Lahutta Geschäftsführer des Sanitas. Sein Studium an der Universität des Saarlandes hat er im Jahr 2017 mit dem Titel Master of Science Sportwissenschaften abgeschlossen. Bereits während seines Studiums und auch danach hat er diverse Zusatzqualifikationen erworben, wie z. B. den Übungsleiter für Sport in der Rehabilitation für die Bereiche Orthopädie, Innere Medizin, Behindertensport, Fitness und Gesundheit und den Certified Functional Trainer. Zusätzlich hat er sich als Tanz- und Fitnesstrainer in Förderschulprogrammen sowie Inklusionsprojekten engagiert und war als Referent beim Landessportverband für das Saarland (LSVS) tätig. Am Olympiastützpunkt der deutschen Badminton-Nationalmannschaft war Dennis Lahutta als externer Athletiktrainer beschäftigt.

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Kooperationen in der Region Das Sanitas ist in der Region durch mehrere strategische Kooperationen mit Krankenkassen, Vereinen und großen Unternehmen in Dillingen und dem Landkreis Saarlouis gut vernetzt. Die Kooperationen mit Krankenkassen gehen je nach deren Programm auch über das Einlösen von klassischen Rezepten für Rehasport hinaus. So bietet die IKK Südwest beispielsweise das Programm „IKK Rückenstark“ innerhalb der Sekundärprävention an, bei dem die Versicherten Zuschüsse für das Gerätetraining beantragen können. Im Bereich Unternehmenskooperationen gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem großen regionalen Arbeitgeber Dillinger (ehemals Dillinger Hütte). Im Rahmen eines BGM wurden für die Mitarbeiter des Roheisenproduzenten Programme zur Rückenstärkung, zur Kräftigung verschiedener Gelenke sowie eine Ernährungsberatung entwickelt.

Digitalisierung? Ja und nein! In puncto Digitalisierung geht das Sanitas-Team einen individuellen Weg. Der digitale Wandel wurde in den Bereichen konsequent umgesetzt, in denen es der Unternehmensphilosophie entspricht. Die Kunden können sich für Termine (Training, Beratung, Messungen) online anmelden, es wird aber nach wie vor auch der klassische Weg – Telefon oder E-Mail – genutzt. Darüber hinaus hat das Sanitas eine eigene App, in der die Kunden von zu Hause aus Termine zu ihren Wunschzeiten blocken oder auch stornieren können. Die Studioverwaltung, das Check-in-System und die App laufen in einem Programm zusammen, sodass alle Datenflüsse in einem System dokumentiert und jederzeit abrufbar sind. Die Steuerung des Trainings und dessen Dokumentation wird hingegen oldschool gehandhabt – mit Stift und Papier. „Wir sind so bei der Trainingsplananpassung maximal flexibel und müssen nicht immer mit einer Karte zum Trainer-PC und zurück,“ erklärt Dennis Lahutta. „Wir sehen die Digitalisierung nicht im Bereich des Trainings, sondern nur in der Verwaltung. Wir haben nicht zum Ziel, dass sich unsere Kunden während 04/21

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ihrer Trainingszeiten mit Bildschirmen beschäftigen, sondern mit sich selbst und ihrem Training.“

Die Kommunikation von Mensch zu Mensch ist entscheidend Die Auftritte bei Facebook und Instagram sowie die Studiowebsite werden vom Team regelmäßig mit Inhalten „versorgt“, um die Kunden zu informieren. Das wichtigste Marketing-Tool ist aber die Mundpropaganda: „Wir passen uns den aktuellen Gegebenheiten in einem sinnvollen Rahmen an. Wir nutzen die digitale Kommunikation – die Kommunikation von Mensch zu Mensch bleibt für uns das wichtigste Instrument, um Vertrauen und Bindung zu schaffen.“ „Es gibt zahlreiche Studios in Dillingen und Umgebung – sowohl Discounter als auch Damenstudios und Anbieter, die ebenfalls den Gesundheitsmarkt bedienen,“ resümiert Dennis Lahutta. „Wenn man von einem Erfolgskonzept sprechen möchte, so liegt dies wohl in der klaren Positionierung im Bereich Gesundheit und in der individuellen Therapie, der wir in allen Bereichen Rechnung tragen.“

Die Eckdaten der Sanitas Zentrum für Sport & Gesundheit Dillingen GmbH Fläche des Studios gesamt: Kraftbereich: Cardiobereich: Kurse: Sauna: Wellness: Functional Training: Bistro/Empfang: Ausstattung Kraft: Cardio: Functional Training: Sensomotorik:

1.500 m² 700 m² 200 m² 220 m² 200 m² 30 m² 100 m² 50 m²

Matrix, Dr. WOLFF, proxomed, Lojer Matrix, Precor hauptsächlich ATX BLACKROLL, Sport-Thieme, Galileo

Mitarbeiter 4 Vollzeitkräfte, 5 Freiberufler, 3 dual Studierende, 2 Minijobber, 1 Praktikant www.sanitas-dillingen.de

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AKTUELLES | POSITIONIERUNG ALS GESUNDHEITSDIENSTLEISTER

Die nachhaltige Positionierung als Gesundheitsdienstleister

Mehr Wert! Text: Jürgen Wolff und Anke Sörensen

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Foto: NDABCREATIVITY – stock.adobe.com

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden in der Fitness- und Gesundheitsbranche Spuren hinterlassen. Neben beträchtlichen wirtschaftlichen Schäden war es vor allem die mangelnde Wertschätzung der Politik für das „Produkt Training“, die der Branche aufgezeigt hat, wie wenig Anerkennung ihre Arbeit bisher gefunden hat. Was können Studios verbessern, um sich in Zukunft als entscheidende Player für Gesundheit und Prävention zu etablieren? Die Positionierung als Gesundheitsdienstleister ist hierzu ein erster wichtiger Schritt. Franz-Peter Schäfer und Marc Rohde erläutern, welche Konzepte, Tools und Kommunikationsmaßnahmen dabei helfen können und welche Veränderungen sie aufgrund ihrer Erfahrungen in der Krise vorgenommen haben.


D

ie Corona-Krise hat deutlich gemacht, dass Fitnessund Gesundheitsstudios bei Entscheidern in der Politik und in der Öffentlichkeit noch nicht den Stellenwert haben, der ihnen zusteht. Die wissenschaftlich belegte Bedeutung des zielgerichteten Trainings für die Gesunderhaltung von über zehn Millionen Studiomitgliedern wurde falsch eingeschätzt. Das Training in den Studios – professionell betreut und angeleitet von gut ausgebildeten Trainern, durchgeführt unter Einhaltung umfassender, wirksamer Hygienekonzepte – wurde nicht als Teil der Lösung zur Verbesserung der Gesundheit gesehen, sondern als unbedeutende Freizeitaktivität eingestuft.

deutlich, dass zwei Drittel der Menschen mit einem schweren Krankheitsverlauf an den klassischen Zivilisationskrankheiten Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes litten (RKI, 2021). Das sind die Krankheitsbilder, die in fast 10.000 Studios in Deutschland tagtäglich bekämpft werden – betreut von qualifizierten Trainerinnen und Trainern.

Training vs. Therapie?

Mit einer klaren und „gelebten“ Positionierung als Gesundheitsdienstleister kann die Branche sich selbst aus dieser Falle befreien. Diese Positionierung beginnt bei der Ausbildung der Studiomitarbeiter, einem Konzept für kontinuierliche Mitgliederbetreuung und einer validen Messung der Trainingsfortschritte, damit diese nachvollziehbar belegt werden können.

Viele Medical-Fitness-Anbieter mit angeschlossenen Therapieund Rehabereichen haben bewiesen, dass es möglich ist, unter Pandemiebedingungen mit qualifizierter Betreuung zielgerichtet zu trainieren. Sie durften während der Lockdowns öffnen, mit Terminvereinbarung, einer beschränkten Patientenzahl, definierten Trainingsinhalten und einem Abrechnungsmodell, bei dem pro genutztem Termin bezahlt wurde. Unter ähnlichen Bedingungen hätten auch die Fitness- und Gesundheitsanlagen präventives Training zur Gesunderhaltung anbieten können. Viele Studios haben diesen Anforderungen bereits vor Corona entsprochen, für andere wären sie ohne viel Aufwand umsetzbar gewesen. Die Leistungen der Fitnessstudios und der therapeutischen Trainingseinrichtungen sind nicht so grundlegend anders, dass die harte Trennung zwischen Öffnung und Lockdown gerechtfertigt gewesen wäre. Der Unterschied zwischen beiden Anbietermodellen lag hauptsächlich in der öffentlichen Wahrnehmung.

Unternehmen der Fitnessbranche sind bereits Gesundheitsdienstleister – sie wurden bisher als solche nur nicht wertgeschätzt oder wahrgenommen.

Gesundheitsrelevanz untermauern

Was kann konkret getan werden, um das Missverhältnis zwischen der realen Leistung der Fitness- und Gesundheitsstudios und ihrer Wahrnehmung in der Gesellschaft auszuräumen? Durch welche Maßnahmen kann es Studiobetreibern gelingen, sich zukünftig als Gesundheitsdienstleister zu etablieren? Welche Lösungen haben die Unternehmer der Branche bereits entwickelt? Um diese Fragen zu beantworten hat fitness MANAGEMENT international Franz-Peter Schäfer, Gründer und Geschäftsführer der Sportwelt Schäfer, und Marc Rohde, internationaler Ausbilder und Konzeptentwickler, zum Interview getroffen.

Fitness = Prävention Inzwischen wird unter Wissenschaftlern und Ärzten diskutiert, ob die fehlende körperliche Betätigung während der CoronaPandemie schwerwiegende gesundheitliche Langzeitfolgen nach sich ziehen wird. Schon während der Pandemie wurde

Literaturliste RKI. (2021). Journal of Health Monitoring. Zugriff am 08.07.2021. Verfügbar unter https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/ GBEDownloadsJ/JoHM_S2_2021_Risikogruppen_COVID_19.pdf?__blob=publicationFile

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AKTUELLES | POSITIONIERUNG ALS GESUNDHEITSDIENSTLEISTER

Von der Politik nicht gesehen zu werden hat meinen sportlichen Ehrgeiz entfacht“ Franz-Peter Schäfer, Inhaber Sportwelt Schäfer KG

fMi: Was sind die wichtigsten Erkenntnisse, die Sie für Ihr Unternehmen aus den Lockdowns gewonnen haben? Franz-Peter Schäfer: Im gesamten Team verfügen wir über Qualitäten und Persönlichkeiten, von denen viele Unternehmen in anderen Branchen nur träumen können. Trotzdem, von der Politik nicht gesehen zu werden hat meinen sportlichen Ehrgeiz, mehr Reputation zu erreichen, entfacht. Die Digitale Transformation kann uns hierbei sehr gut unterstützen, es bedarf jedoch auch einer öffentlichen Präventionsarbeit. Welche Maßnahmen hatten für Sie bei der Vorbereitung auf den Restart die größte Priorität? Das Team für diese Reputationssteigerung zu begeistern. Wir haben alle zusammen ein neues Leitbild entwickelt und unsere Maßnahmen definiert. Dazu kam eine Öffentlichkeitsarbeit mit der Vorstellung, wie wir uns ein 360-Grad-Coaching ausmalen und Menschen begeistern wollen. Das wurde durch emotionale Themen untermauert, beispielsweise mit einem kurzen Teamvideo, in dem alle zu Wort kamen und einfach ihre Freude über ein Wiedersehen zum Ausdruck gebracht haben. Wird das gesundheitsorientierte Fitnesstraining nach der Pandemie an Relevanz gewinnen? Welche neuen Chancen ergeben sich aus dem gestiegenen Interesse an Gesundheitstraining sowohl für die Betreiber als auch für den Markt?

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Ja, das wird es! Die Trainierenden haben festgestellt, dass ihnen das Training fehlt und auch die Nichtsportler haben verstanden, dass sie etwas für sich und ihr Immunsystem tun müssen. Wie Corona gezeigt hat, funktioniert es nicht, sich nur auf die Medizin zu verlassen. Es geht jetzt darum, aufzuzeigen, wie das Mitglied leicht selbst wichtige Daten zu seinem Körper erheben kann. Es braucht einfache Möglichkeiten, um Messgrößen abzurufen, die Einfluss auf die Gesundheit haben (viszeraler Fettanteil oder fehlende Muskulatur). Ein schönes Anwendungsbeispiel ist die seca Waage, die leicht und selbstständig nutzbar wichtige Daten liefert. Bei der ersten Messung sollte der Trainer dabei sein, denn er spielt eine entscheidende Rolle, indem er die Messdaten erläutert. So bekommt das Mitglied eine sehr gute Grundlage und kann sich damit auseinandersetzen, wie die Werte verbessert werden können. Noch ein ganz anderer wesentlicher Punkt: Es haben sich viele Wissenschaftler und Experten, unterschiedliche Verbände, viele Unternehmen und neue Gruppierungen wie beispielsweise die Experten Allianz vereint, um Zusammenhalt zu demonstrieren. Dieser muss jetzt die erforderliche Nachhaltigkeit erhalten. Die Situation, von der Politik nicht gesehen und respektiert zu werden, darf nicht mehr vorkommen. Über zehn Millionen Menschen in einer Branche, die plötzlich das „Nicht gesehen werden“ thematisieren, können Wahlen entscheiden. Wie können Studios diese Chancen durch eine klarere Positionierung als professionelle Gesundheitsdienstleister nutzen? Welchen Stellenwert hat für Sie dabei die Abgrenzung vom klassischen Freizeitangebot? Wenn Trainer in den vorher erwähnten Punkten und in der Planung eines Trainings, das einen Spaßfaktor beinhaltet, den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht werden und die Messdaten – in die richtigen Aktionen überführt – überzeugen, beginnt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Eine Abgrenzung zum klassischen Freizeitangebot heißt für mich: Unsere Aufgabe ist es, die körperliche Verfassung von Wettkampf- und Spaßsportlern präventiv zu erhalten oder sie wiederherzustellen. Ob beim Tennis- oder Fußballspiel, beim Wandern, Mountainbiken oder Spielen mit den Enkeln – ohne Gesundheit funktioniert das alles nicht. Mit unserer Gesundheitsexpertise sind wir ganz weit vorn. Hat sich durch die Positionierung als Gesundheitsdienstleister der Blick auf Ihr Unternehmen verändert? Gab es mehr Feedback von Mitgliedern oder Anfragen von Interessenten? Wir sind schon immer Gesundheitsanbieter und haben vor über 20 Jahren mit einem §20 Kurs, dem „Grundkurs Fitness“, die Menschen ins Training eingewiesen. Viele Menschen sind bei uns in der Zwischenzeit alt an Jahren geworden. Dass sie noch sehr aktiv im Leben stehen, zeigt schon, dass wir die richtige Vorgehensweise gewählt haben. Unser ältestes Mitglied ist 97 Jahre und genießt es, über 30 Jahre jüngeren Menschen etwas vorzumachen. In welchen Bereichen Ihres Betriebes haben Sie für diese Positionierung konkrete Veränderungen vorgenommen und Investitionen getätigt? Wir haben dort investiert, wo klar nachvollziehbare Messgrößen aufgenommen werden können und durch die Beobachtung des Verlaufs der Datenpunkte eine hohe Motivation erreicht werden kann, wie das Beispiel mit der seca Waage zeigt. fitness MANAGEMENT international

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Außerdem haben wir räumliche Voraussetzungen verändert und unsere Badmintonhalle „geopfert“. Damit sind große Abstände zwischen den Trainierenden möglich geworden. Dazu kommen u. a. Luftreinigungssysteme, die in Zukunft sehr sichere Bedingungen für das Training schaffen. Hatten Sie diese Veränderungen bzw. Investitionen schon vor Corona geplant oder haben Sie sich während der Lockdowns dafür entschieden? Was waren Ihre Beweggründe für diese Entscheidung? Da ich aufgrund meiner ersten Ausbildung zum Ingenieur viel mit Messgrößen zu tun hatte, waren diese schon immer ein wichtiger Aspekt für die Sportwelt Schäfer. Wir haben schon immer viel mit Daten gearbeitet. Die Digitale Transformation erleichtert diese Situation allerdings außerordentlich. Wie haben Sie das neue Angebot für Ihre Kunden in Ihre vorhandenen Strukturen eingebunden und wie kommunizieren Sie diesen Mehrwert im Markt und gegenüber Ihren Zielgruppen? Aufbauend auf unserer Artikelserie zu Gesundheitsthemen haben wir unsere Maßnahmen auf unterschiedlichen Wegen kommuniziert – inklusive der guten alten PR-Arbeit. Gehör bekommt man außerdem natürlich über die Beseitigung von Vertragslaufzeiten – monatlich kündbare Verträge sind zukünftig ein Teil davon. Außerdem wollten wir mit einer zwei- bzw. vierwöchigen kostenlosen Probezeit weitere Hürden einreißen. Frei nach dem Motto: „Es gibt keinen Grund, es nicht zumindest einmal auszuprobieren und Wirkungen zu spüren, von denen man gar nicht wusste, dass es sie gibt.“ Was sind aus Ihrer Sicht für Studios als Gesundheitsanbieter Must-haves auf der einen sowie auch Hindernisse und Fallstricke auf der anderen Seite? Ein Must-have sind qualifizierte und motivierte Mitarbeiter, die die Menschen dabei nachhaltig begleiten, den gesteckten Zielen immer näher zu kommen. Hierzu gehört es, den Kunden keine „All-inclusive-Mentalität“ zu vermitteln, sondern eine Kommunikation, die Wahlmöglichkeiten schafft. Marketing rein auf Kampagnen mit Bildern von Menschen, die lachen und die Stimmung eines schönen Erlebnisses widerspiegeln, aufzubauen, bedeutet allerdings auch, diese Erlebnisse spürbar zu machen – und hier beginnt die Individualität.

Franz-Peter Schäfer Der Gründer und Geschäftsführer der Sportwelt Schäfer stammt aus Mechernich in der Nordeifel, ist verheiratet und hat zwei Kinder, die beide in seinem Unternehmen tätig sind. Nach dem Studienabschluss als Diplom-Ingenieur Maschinenbau 1989 an der RWTH Aachen arbeitete Franz-Peter Schäfer bis 2000 an verschiedenen Standorten in Deutschland für Procter & Gamble. Von 1997 bis 2000 absolvierte er ein Fernstudium zum Fitness- und Sportfachwirt mit Abschlussprüfung vor der IHK Düsseldorf. Im August 2000 gründete er das Multifunktionsstudio Sportwelt Schäfer in Bad Münstereifel und vergrößerte das Unternehmen im Februar 2004 um ein zweites Studio in seinem Heimatort Mechernich. Der begeisterte Fußballspieler ist seit 2003 im Prüfungsausschuss der IHK Aachen für Sport- und Fitnesskaufleute tätig. Außerdem ist er Gründungsmitglied (2016) der Dienstleistungsgenossenschaft Eifel eG, dort im Aufsichtsrat aktiv sowie seit 2017 „Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement“ (IHK) mit Abschluss bei der IHK Saarland. www.sportwelt-schaefer.de

Foto: privat

In der reinen „Fitnessszene“ lieben die Menschen Challenges, um sich mit anderen zu messen. Wenn ich jedoch Lieschen Müller mit einer Challenge begeistern will, dann muss diese ganz anders aussehen! Planen Sie weitere Maßnahmen, um Ihre Positionierung als Gesundheitsdienstleister weiter zu untermauern? Ein klares Ja! Zahlen untermauern Ergebnisse und müssen daher generiert werden. Ob dies die Körperdaten sind, die über eine BIA (Anm. d. Red.: Bioelektrische Impedanzanalyse, die die Körperzusammensetzung über Strom misst) ermittelt werden, oder einfache Atemübungen, die den Menschen nach Corona helfen, die Luft nach zehn tiefen Atemzügen nach und nach länger anhalten zu können. Es bedarf der technischen Möglichkeiten durch die Digitale Transformation, um auch für den organisierten Sport interessant zu sein, und deut04/21

fitness MANAGEMENT international

lich mehr Zusammenarbeit mit Schulen, in denen der Schulsport eine neue Bedeutung für die Kinder und Jugendlichen bekommen muss. Auch in den Unternehmen braucht Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) eine andere Bedeutung. Den Arbeitnehmern mehr Unterstützung durch die Unternehmer zukommen zu lassen und Führungskräfte sowie Mitarbeiter wieder enger zusammenzubringen, vielleicht indem man sich beim Sport trifft, das werden zwei große Themen der Zukunft sein – denn auch Fachkräfte kommen lieber, wenn im Unternehmen eine Gemeinschaft gelebt wird.

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AKTUELLES | POSITIONIERUNG ALS GESUNDHEITSDIENSTLEISTER

die ich mit dem emotionalen Stress nicht hätte nutzen können – wohl wissend, dass dies der Luxus eines kleinen Unternehmens ist und viele Studios um das pure Überleben kämpfen.

Keine Hantel der Welt löst echte Kundenbindung aus“ Marc Rohde, ELBSPRINT – Urban Sports. Coaching. Consulting

Am Ende haben mir meine stabile Ausrichtung, meine Werte und Glaubenssätze sowie eine nach außen gut erkennbare Haltung zu den Dingen geholfen. Wird das gesundheitsorientierte Fitnesstraining aus Ihrer Sicht nach der Pandemie weiter an Relevanz gewinnen? Welche neuen Chancen ergeben sich sowohl für die Betreiber als auch für den Markt aus dem gestiegenen Interesse an Gesundheitstraining? Aus Sicht der Studiobetreiber ist es schlau, sich als Gesundheitsdienstleister aufzustellen. Denn nur so wird es möglich sein, auch in der Zukunft weiterhin seine Anlage geöffnet zu halten, wenn wir wieder in eine solche Situation geraten. Angeschlossene Arzt- sowie Physiotherapiepraxen und qualifizierte Trainer oder entsprechende Konzepte rechtfertigen den Übergang in den Medical-Fitness-Bereich. Diagnose, Therapie und Training in einem Haus bzw. Netzwerk bilden so neben der Gesundheitsvorsorge die Wertschöpfungskette schlechthin für die Fitness- oder besser Gesundheitsstudios. Ich würde alles Erdenkliche daransetzen, eine Zertifizierung für die Abrechnung der Gesundheitsdienstleistungen zu erlangen.

fMi: Was sind die wichtigsten Erkenntnisse, die Sie für Ihr Unternehmen aus den Lockdownphasen gewonnen haben? Marc Rohde: Erstens: Menschen brauchen Menschen, keine Bildschirme. Zweitens: Superkompensation gibt es nicht nur im Training. Und drittens: Die individuelle Persönlichkeitsstruktur entscheidet darüber, wie man sich in einer Krisensituation verhält und wie viele Ressourcen zur Veränderung genutzt werden können. Welche Maßnahmen hatten für Sie bei der Vorbereitung auf den Restart die größte Priorität? Das Aufrechterhalten der Qualität unserer Arbeit im Hier und Jetzt. Es bestand die Gefahr, dass sie durch äußere Einflüsse und Faktoren negativ beeinträchtigt wird. Die Kunden interessiert es nicht, mit welchen Herausforderungen wir morgen beschäftigt sind. Sie haben das Recht und das Interesse an einer qualitativ hochwertigen Dienstleistung. Wir hatten einen Fokus auf die psychische Sicherheit. Das bedeutet, dass jeder Kunde darüber informiert sein sollte, wie wir für Hygiene sorgen. Jeder Trainer sollte wissen, wie er dies sicherzustellen hat. Alle Beteiligten sollten wissen, dass dies ein dynamischer Prozess ist, der stetige Kurskorrektur erfordert. So haben wir für großes Verständnis in allen Bereichen gesorgt. Dafür haben wir u. a. neue Regeln für die interne und externe Kommunikation entwickelt. Mir hat in der Situation das psychologische Tool des Reframings geholfen. Denn natürlich war die Situation auch für mich purer Stress. Ich habe mir also absichtlich die Frage gestellt: „Was kann im schlimmsten Fall passieren?“ Das hat den Stresslevel in meinem Kopf reduziert und mich wieder handlungsfähig gemacht. So konnte ich Ressourcen entwickelt,

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Die Hersteller müssen ihre Konzepte auf Qualität ausrichten, um ihre Kunden – also die Betreiber – langfristig zu binden. Die Pfeiler Trend, Konzept, Aus- und Weiterbildung sind dafür die Grundlage. Aber auch für die Hersteller gilt: Das Produkt, das man verkauft, sollte das Erlebnis sein – unterstützt vom Equipment, initiiert und gelebt von den Trainern und Mitarbeitern, aufbauend auf der Vision des Studiobetreibers. Auch wenn DIN-zertifizierte stationäre Trainingsgeräte dabei unterstützen, die Abrechenbarkeit sicherzustellen, sollte gerade in dieser NachPandemie-Zeit auf die persönliche Bindung Wert gelegt werden. Keine Hantel der Welt löst echte Kundenbindung aus. Mein Tipp: Intensivere Betreuungskonzepte schaffen und sich so von Preiskampf und Discount lösen und die Kunden mit Erlebnissen binden. Wie können Studios diese Chancen durch eine klarere Positionierung als professionelle Gesundheitsdienstleister nutzen? Welchen Stellenwert hat für Sie dabei die Abgrenzung vom klassischen Freizeitangebot? Die Kunden der Studios sind häufig gar nicht auf der Suche nach einem Gesundheitsangebot. Sie wollen Freunde treffen, quatschen, lachen und einen Eiweißshake trinken. Für viele Menschen besteht Fitness aus Socialising und nicht aus Gesundheit. Zwölf Prozent der Deutschen sind Mitglied in einem Studio. Das darf in Zukunft nicht als gesättigter Markt gesehen werden! Es braucht neue Ideen und Vorgehensweisen, damit auch die Menschen hinter den Vorhang schauen, die bisher keine Lust auf ein klassisches Fitnessstudio hatten. fitness MANAGEMENT international

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Kieser Training hat das mit einer Zielgruppe geschafft, die weniger Wert auf Erlebnisse legt, dafür aber auf Gesundheitsvorsorge. CrossFit® hat das geschafft, indem Athleten und Wettkämpfer herausgefordert werden, die im normalen Studioalltag unterfordert sind. Jetzt wäre es toll, wenn es etwas gäbe, das einer etwas breiteren Masse auch noch Spaß macht, um die in der Zukunft herrschenden Gesundheitsherausforderungen in den Griff zu bekommen. Es gibt diese Angebote bereits in kleinen und mittelständischen Unternehmen, die von den Betreibern persönlich geführt werden. Leider lässt sich hier bisher noch nicht so viel Geld verdienen, wie in einem investorengetriebenen Discountkonzept. In welchen Bereichen Ihres Betriebes haben Sie für diese Positionierung konkrete Veränderungen vorgenommen und Investitionen getätigt? Investiert habe ich in eine Coaching- und Trainings-App inklusive Kommunikationskanal, in Streaming-Equipment sowie in eine seca BIA-Körperzusammensetzungswaage. Hatten Sie diese Veränderungen bzw. Investitionen schon vor Corona geplant oder haben Sie sich während der Lockdowns dafür entschieden? Was waren Ihre Beweggründe für diese Entscheidung? Vor dem Lockdown habe ich bereits mit den Tools geliebäugelt. Durch die bestehende, intensive Kundenbindung waren sie aber bis dahin nicht zwingend notwendig. Die Beweggründe, dann doch zu investieren, liegen auf der Hand: Ich zeige meinen Kunden, dass ich für sie weiterhin ein kompetenter Ansprechpartner bin. Ich sorge trotz körperlicher Abwesenheit für Anwesenheit – regelmäßige Pläne, Rückversicherungen per Nachricht oder E-Mail, gezielte und gesteuerte Trainingsprogression durch Aufzeichnungen und Auswertung der FitTech-Geräte (Apps, Armbänder, Uhren). Und nicht zuletzt gebe ich Hoffnung und Zuversicht durch meine Anwesenheit als Coach. Ich habe gerade in herausfordernden Situationen die Verpflichtung, als Vorbild für meine Kunden da zu sein. Diese Tools helfen mir dabei, die Qualität und die Betreuung auf Umwegen aufrechtzuerhalten und die Nähe und die Bindung zu meinen Kunden zu unterstützen.

Foto: Malu Wien

Wie haben Sie dieses neue Angebot für Ihre Kunden in Ihre vorhandenen Strukturen eingebunden und wie kommunizieren Sie diesen Mehrwert im Markt und gegenüber Ihren Zielgruppen? Wir kommunizieren über eine App mit den Kunden. Als Zusatzkanal schreiben wir Ergänzungen zu Trends und unseren Leistungen in unseren Blog. Hier greifen die digitalen Kanäle gut ineinander: klicken, lesen, buchen. Bei uns auf der Site sind es nur drei Klicks bis zum Kauf. Was sind aus Ihrer Sicht für Studios als Gesundheitsanbieter Must-haves auf der einen sowie auch Hindernisse und Fallstricke auf der anderen Seite? Unter den vielen möglichen Beispielen würde ich hier ein Konzept fokussieren, das im Medical-Fitness-Bereich sowie im 04/21

fitness MANAGEMENT international

Marc Rohde Marc Rohde verfügt über 30 Jahre Erfahrung in der Fitnessbranche. Er ist seit über 15 Jahren international als Ausbilder der Life Fitness Academy tätig und hat als Coach mehr als 10.000 Trainer ausgebildet. Der Auf- und Ausbau auch im Bereich Programming und das Entwickeln zielgruppenspezifischer Programme von Big-Box-Fitness bis zu Personal-Training-Studios haben sein Portfolio erweitert. Seit 2004 betreibt er mit seinem Unternehmen ELBSPRINT das Personal-Training-Studio TRACK GYM in Hamburg. Marc Rohde ist Autor des Kochbuches und Ernährungskonzeptes „Strong Kitchen“. Durch Reisen zu Kongressen auf der ganzen Welt und den Austausch mit Top-Consultants hat er einen exzellenten Überblick über die internationale Fitnessbranche. www.elbsprint.de

Fitnessmarkt bereits angewendet wird: Messverfahren! Vorher-Nachher-Tests sind der Hammer, wenn sie reliabel und validiert sind. Das Hindernis: die Menschen, die diese Dinge anwenden und auswerten. In vielen Fällen ist es der Trainer, der aus der Datenauswertung ein Upsale machen könnte. Dabei habe ich nicht ausschließlich den Gewinn im Auge, sondern die verpasste Chance, einen Menschen mit einer Intervention an sein Ziel zu führen. Leider werden diese Prozesse in Studios häufig stiefmütterlich behandelt. Obwohl gerade das im Medical-Fitness-Bereich Standard sein sollte, fehlen häufig die Kompetenzen, um Trainingserfolge zu beweisen. Planen Sie weitere Maßnahmen, um Ihre Positionierung als Gesundheitsdienstleister weiter zu untermauern? Wenn ja, welche? Die Planung eines größeren Personal-Training-Studios in Kooperation mit einem Physiotherapeuten ist angedacht.

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D 30

er Aufstiegskongress ist eines der Branchenhighlights. Erneut haben die Veranstalter ein attraktives Programm mit topaktuellen Vorträgen von renommierten Experten

zusammengestellt. Im Fokus des diesjährigen Kongresses steht die Frage, wie Unternehmen ihr Comeback nach Krisen erfolgreich meistern können.

COME BACK better & stronger Unter dem Motto „COME BACK better & stronger“ beschäftigen sich die Referenten des Aufstiegskongresses mit der besonderen Lage, in der sich die Fitness- und Gesundheitsbranche aktuell befindet. Sie zeigen außerdem auf, mit welchen Strategien man schwierige Situationen bestmöglich meistert und wie eine erfolgreiche Weiterqualifikation und Positionierung für die Zukunft gelingt. Denn nur mit entsprechendem Know-how kann ein erfolgreiches Comeback glücken! fitness MANAGEMENT international

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Fotos: DHfPG/BSA

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Aufstiegskongress 2021 – Programmauszug Ernährungsberatung: ein unterschätztes Umsatzpotenzial Clive Salz Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) als Beitrag zur Arbeitgeberattraktivität Oliver Walle Das Rezeptbuch für die Mitarbeiter-/Teamentwicklung: verständlich, fundiert, praxiserprobt Samir Vincevic Content is King, Distribution is Queen – Setzen Sie sich digital die Erfolgskrone auf! Frederik Neust Hybrider Kursplan: Online-Kurse und Gruppentrainingsangebote im Studio optimal verbinden Manuela Reusing Das Studio ist tot, lang lebe das Studio! Digitale Neukundengewinnung in Zeiten von Corona Pascal Kühnhenrich

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Prof. Dr. Markus Wanjek

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Jetzt Ticket buchen und sich für Mannheim vormerken lassen Es ist noch nicht entschieden, ob und mit wie vielen Teilnehmenden der Aufstiegskongress in Mannheim stattfinden kann. Aktuell erarbeiten die Veranstalter im intensiven Austausch mit den Verantwortlichen des m:con Congress Center Rosengarten ein Hygienekonzept, das die sichere Durchführung des Kongresses ermöglichen soll. Interessierte können aktuell unter www.aufstiegskongress.de/tickets ein Ticket erwerben, um die Vorträge vom 8. Oktober bis 30. November 2021 digital abrufen zu können. Im Verlauf der Ticketbuchung haben sie dann die Möglichkeit, sich für den Vor-Ort-Kongress unverbindlich vormerken zu lassen. Kann der Aufstiegskongress in Mannheim stattfinden, werden alle Ticketinhaber, die der Vormerkung zugestimmt haben, per E-Mail informiert und können dann die Vor-Ort-Veranstaltung kostenfrei hinzubuchen.

Mit dem Newsletter immer up to date Melden Sie sich auf der Kongresswebseite für den kostenfreien Newsletter an oder folgen Sie uns auf Facebook. So bleiben Sie immer aktuell informiert. www.aufstiegskongress.de facebook.de/aufstiegskongress

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AKTUELLES | STUDIE SCHWEIZ

Neueste Studienergebnisse

Die Schweizer FitnessWirtschaft per Juni 2021 Text: Prof. Dr. Sarah Kobel

In Deutschland werden seit vielen Jahren die zentralen Fakten des Fitnessmarktes in den „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“ abgebildet. Gemeinsam mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie dem Prüfungsund Beratungsunternehmen Deloitte verleiht der DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen der Branche damit eine Visitenkarte, schafft Markttransparenz und stärkt die Akzeptanz bei Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Auch für den Schweizer Fitnessmarkt – die Fitnesscenter sind seit dem 19. April 2021 wieder geöffnet – ist eine solche Marktstudie von hoher Relevanz. Gemeinsam mit der DHfPG hat die swiss active – IG Fitness Schweiz eine Erhebung zur Schweizer Fitness-Wirtschaft per Juni 2021 durchgeführt, um die ersten Entwicklungen der Branche nach dem Restart abzubilden. Stimmungsbild nach dem Restart Das Stimmungsbild in der Branche ist seit dem Restart positiv. Die Betreiber sind äußerst froh, ihre Center wieder öffnen zu dürfen, und können seit dem Restart keinen negativen Einfluss auf das Corona-Infektionsgeschehen in der Schweiz erkennen. Dazu tragen auch die etablierten Sicherheits- und Hygienekonzepte bei, die 99,6 Prozent der Betreiber als eher bis sehr ausgereift einstufen. Diese werden den Mitgliedern klar und gut erkennbar kommuniziert, beispielsweise über Plakate am Eingang (100,0 % der Center), via E-Mail (98,4 % der Center), durch die Mitarbeiter (99,6 % der Center) oder über zusätzliche Aushänge im Center (89,0 % der Center). Dies resultiert in einer hohen Bereitschaft der Mitglieder, die vorgegebenen Regelungen umzusetzen.

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ßiges körperliches Training zu einer gesteigerten Funktionalität des Immunsystems beiträgt und dem Körper ermöglicht, sich besser auf die Bewältigung einer Erkrankung einzustellen. Die Betreiber in der Schweiz wissen um diesen positiven Einfluss von Training auf die physische, aber auch auf die mentale Gesundheit der Mitglieder und um die Bedeutsamkeit eines ganzheitlichen Ansatzes aus Fitness und Gesundheit. Sie nehmen sich selbst vollständig (81,8 %) oder teilweise (18,2 %) als Gesundheitsdienstleister wahr. Werden sie gebeten, ihr Center einer Positionierung zuzuordnen, wird am häufigsten „Training“ gewählt (31,6 %), gefolgt von „Gesundheit“ (29,6 %) und „Lifestyle“ (27,7 %). Nur 11,1 Prozent ordnen ihr Center der Positionierung „Wellness“ zu.

Relevanz von Fitness und Gesundheit

Qualifikation als Fundament und Zukunftsbaustein der Branche

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ein regelmä-

Ähnlich wie in Deutschland setzen auch die Betriebe in der

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04/21


Schweiz stark auf Mitarbeiterqualifikation und Weiterbildung. Das erste Jahr der Pandemie 2020 haben 99,4 Prozent der Betriebe zur Weiterbildung der Mitarbeiter genutzt. 2021 sind es bislang (Stand: Juni 2021) 83,0 Prozent. Der Anteil der Betriebe, die 2020 ihre Mitarbeiter in gerätegestütztem Krafttraining weitergebildet haben, beläuft sich auf 69,7 Prozent. Dahinter folgen Weiterbildungen zu Functional Training/Athletiktraining (63,2 %), Gruppenfitness (53,0 %), gerätegestütztem Herz-KreislaufTraining (47,4 %) und Management (44,4 %).

Wie hoch war die durchschnittliche Check-in-Anzahl pro Monat pro Center zu den nachfolgenden Zeitpunkten? 4.500

3.991

4.000

3.384

3.500

3.220

3.000

Zukunftspotenzial: Weiterbildung in puncto Gesundheit

3.176 2.562

2.500 2.000

Auch 2021 bleiben gerätegestütztes Krafttraining (57,5 %), Functional Training/Athletiktraining (53,6 %), gerätegestütztes Herz-Kreislauf-Training (46,8 %), Management (42,5 %) und Gruppenfitness (39,9 %) die Bereiche, in denen die meisten Anlagen ihre Mitarbeiter weiterbilden (vgl. Abb. 1). Auch werden Mitarbeiter verstärkt im Bereich mentale Fitness ausgebildet (+ 12,3 Prozentpunkte), was vor dem Hintergrund der Corona-Krise und den damit einhergehenden psychischen Belastungen der Menschen nachvollziehbar ist und die Relevanz eines ganzheitlichen Ansatzes aus Fitness und Gesundheit noch einmal mehr unterstreicht. Es wird ersichtlich, dass die Betriebe auch künftig verstärkt auf ihr Kernangebot setzen, jedoch ihre Mitarbeiter zusätzlich im Bereich Digitalisierung weiterbilden. Mehr als jeder vierte Betreiber (28,0 %) hat seine Mitarbeiter im Bereich Digitalisierung weitergebildet.

Digitalisierung ergänzt Kerngeschäft Die Digitalisierung wird nach Ansicht von 79,5 Prozent der Betreiber das Training im Center ergänzen, jedoch keinesfalls ersetzen. Insbesondere Live-Gruppenkursen und weiteren digitalen Angeboten wie Trainingsvideos messen Betreiber künftig eine größere Bedeutung bei als noch vor der Krise.

1.500 1.000 500 0

Apr 19

Mai 19

Dez 19

Apr 21

Mai 21

Abb. 2: Check-in-Zahlen (Gesamtmarktbetrachtung, pro Monat pro Center)

Check-in-Entwicklung seit dem Restart Dass die Mitglieder die Angebote für die Stärkung der körperlichen und mentalen Gesundheit nutzen möchten, zeigen die Entwicklungen der Check-in-Zahlen seit dem Restart. Zwar bleiben diese im April/Mai 2021 hinter den Check-in-Zahlen im selben Zeitraum vor der Pandemie (April/Mai 2019) zurück, aber gleichzeitig ist bereits von April zu Mai 2021 eine Steigerung der Check-ins um 24,0 Prozent auf 3.176 Check-ins pro Monat pro Center zu verzeichnen. Dieser Trend ist auch vor dem Hintergrund als positiv zu werten, dass sich im Vergleichszeitraum 2019 die Check-ins von April zu Mai um 15,2 Prozent reduzierten (vgl. Abb. 2).

Weiterbildungen in 2021 – Gesamtmarktbetrachtung (in % der Center) Falls Sie im Jahr 2021 die Mitarbeiter Ihres Unternehmens weitergebildet haben, in welchen Bereichen wurden sie weitergebildet? 100 80 60

0

57,5

Functional Training/Athletiktraining

Gerätegestütztes Krafttraining

28,0

40 20

53,6

0,0

9,0

13,3

0,4

Betriebliche/s Digitale Angebote/ Beauty & CareAnwendungen Gesundheitsmanage- Digitalisierung ment/-förderung

EMS-Training

Ernährung

100 80 60

46,8

39,9

40

42,5 22,5

20

13,5

10,0

Personal Training

Zirkeltraining

0 Gerätegestütztes Herz-Kreislauf-Training

Gruppenfitness

Management

Mentale Fitness

Abb. 1: Weiterbildungen in 2021 (Gesamtmarktbetrachtung, in % der Center) 04/21

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AKTUELLES | STUDIE SCHWEIZ

Wie häufig suchten die jeweiligen Altersgruppen Ihr Center im April/Mai 2021 auf im Vergleich zum selben Zeitraum vor der Pandemie (April/Mai 2019)? (in % der Center) 97,7

100 77,9

80 60

52,0

47,4

42,6 40

46,2

49,7

46,4 48,5

32,0 21,6

20,7 20 5,4

5,1

4,1

0,7 1,6

0,5

0 0–19 Jahre

20–29 Jahre

häufiger als vor der Pandemie

30–39 Jahre

40–49 Jahre

50–59 Jahre

vergleichbar zu vor der Pandemie

60 Jahre oder älter

seltener als vor der Pandemie

Abb. 3: Trainingshäufigkeit unterschiedlicher Altersgruppen seit dem Restart im Vergleich zu vor der Pandemie (in % der Center)

Altersstruktur der Mitglieder

Mitgliederentwicklung

Mehr als die Hälfte der Center (59,1 %) geben an, dass die Zielgruppe, die nach dem Restart am häufigsten vertreten ist, die der 20- bis 29-Jährigen ist. Weiter zeigen die Daten, dass insbesondere die Altersgruppen ab 50 Jahren eine geringere Trainingshäufigkeit aufweisen als vor der Pandemie (vgl. Abb. 3). Während 42,6 Prozent der Center berichten, eine verstärkte Trainingshäufigkeit bei den bis 19-Jährigen festzustellen (32,0 % bei den 20- bis 29-Jährigen), scheinen die älteren Zielgruppen den Centern seit dem Restart verstärkt fernzubleiben. Zu der Altersgruppe 60 plus geben 97,7 Prozent der Betreiber an, eine geringere Trainingshäufigkeit als vor der Pandemie festzustellen. Hier gilt es, die Barrieren bei diesen Zielgruppen zu identifizieren und entsprechend entgegenzusteuern.

Mit Blick auf den Gesamtmarkt liegt die durchschnittliche Mitgliederzahl pro Center nach dem Restart im Mai 2021 bei 1.130. Damit hat sie sich im Vergleich zum selben Zeitraum vor der Pandemie (Mai 2019: 1.281) um 11,8 Prozent reduziert. Für Dezember 2021 erwarten die Betreiber eine durchschnittliche Mitgliederzahl von 1.214 pro Center. Dies entspricht im Vergleich zum Mai 2021 einer Steigerung um 7,4 Prozent. Dennoch liegt die Erwartung 9,9 Prozent unter dem Durchschnittswert aus Dezember 2019 (vgl. Abb. 4)

Wie hoch war Ihre Mitgliederzahl zu den nachfolgenden Zeitpunkten? (durchschnittlich pro Center) 1.400 1.350 1.300

Mit Blick auf den Gesamtmarkt beträgt die Mitarbeiterzahl im Jahr 2020 27.690 Mitarbeiter. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 erwarten die Betreiber eine Mitarbeiterzahl von 30.550. Dies entspricht einem Zuwachs um 10,3 Prozent. Hierbei beschäftigt ein Center im Schnitt knapp 23 Mitarbeiter, darunter 11 Festangestellte und zwei dual Studierende.

1.347

Methodik

1.281

1.245

1.250 1.200

1.214 1.130

1.150 1.100 1.050 1.000 31. Mai 19

31. Dez. 19

31. Dez. 20

31. Mai 21

Abb. 4: Mitgliederentwicklung (Gesamtmarktbetrachtung, Zahlen durchschnittlich pro Center)

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Mitarbeiterzahlen

Prognose 31. Dez. 21

Die Erhebung wurde per Online-Umfrage vom 4. Juni bis 9. Juli 2021 durchgeführt. Sie wurde in deutscher, französischer und italienischer Sprache angeboten. Von den rund 1.300 Fitnesscentern in der Schweiz haben 489 Betriebsstätten teilgenommen, was einer Teilnahmequote von 37,6 Prozent entspricht und den notwendigen Rücklauf für statistische Repräsentativität der Daten (über-)erfüllt. Die gesamte Studie können Sie auf Anfrage über marketing@dhfpg-bsa.de erhalten.

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Foto: DHfPG/BSA

Fazit Trotz der Corona-Krise sind die Vorzeichen in der Schweizer Fitnessbranche positiv. Die Check-in-Zahlen bewegen sich in Richtung des Niveaus von 2019, auch die Mitgliederzahlen erholen sich langsam. Dass die Branche weiter wächst, zeigt auch die Entwicklung der Mitarbeiterzahl. Vor dem Hintergrund der CoronaKrise hat sich die Digitalisierung als Ergänzung zum Leistungsportfolio etabliert, was die Branche weiter stärkt und den Mitgliedern durch ein differenzierteres Angebot die Integration des Fitnesstrainings in ihr Leben deutlich erleichtert. Die Betreiber blicken der Zukunft positiv entgegen. 61,9 Prozent erwarten, dass sich die wirtschaftliche Situation ihres Centers in den nächsten zwölf Monaten (eher) verbessern wird. Die Fitnessbranche ist und bleibt eine Zukunftsbranche – gerade auch über die Krise hinaus.

Prof. Dr. Sarah Kobel Die promovierte Betriebswirtin ist Fachbereichsleitung Forschung und Entwicklung an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie Tutorin und Dozentin an der BSA-Akademie im Bereich Ökonomie. Durch ihre wissenschaftliche Tätigkeit am Institut für Konsum- und Verhaltensforschung an der Universität des Saarlandes besitzt sie fundierte Kenntnisse in der Konzeption, Durchführung und Auswertung empirischer Untersuchungen. www.dhfpg-bsa.de

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S E T A D P U S S E N F IT I E B H C U A T Z T JE


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DSSV | KOLUMNE

15 Millionen Mitglieder: Wie schaffen wir das? Text: Florian Kündgen

In der aktuellen Zeit scheinen Aussagen wie: „15 Millionen Mitglieder bis 2025 in der deutschen Fitness- und Gesundheitsbranche erreichen“ eher unrealistisch. Die meisten Studiobetreiber sind froh, dass sie wieder in einen mehr oder weniger normalen Regelbetrieb übergehen können, und machen sich eher Gedanken darüber, wie die Mitgliederverluste der vergangenen Monate ausgeglichen werden können.

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Per Dezember 2020 war der Einbruch erstmalig in Zahlen zu fassen: Unsere Branche hat über eine Million Mitglieder verloren. Um die Zielmarke von 15 Millionen Mitgliedern bis 2025 zu erreichen, würde es eines durchschnittlichen jährlichen Wachstums von 7,8 Prozent bedürfen. Ich gebe zu, dass das ein sportlicher Wert ist, aber kein gänzlich unrealistischer. Im Folgenden möchte ich Ihnen den Hintergrund meiner Zuversicht erläutern.

Fitness und Gesundheit gewinnen an enormer Relevanz in der Bevölkerung Seit dem Beginn der Pandemie ist die Bedeutung von körperfitness MANAGEMENT international

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Fotos: NDABCREATIVITY – stock.adobe.com | DSSV

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m Jahr 2015 hat der DSSV e. V. eine Prognose für die nächsten zehn Jahre aufgestellt und sich zum Ziel gesetzt, 15 Millionen Menschen für unsere Branche zu gewinnen. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Fitnessmarkt rund zehn Millionen Mitglieder, sprich die Prognose ging von einem knapp fünfprozentigen Mitgliederzuwachs pro Jahr aus. Im Dezember 2019 hätte der Großteil der Branche zugestimmt, dass wir auf einem guten Weg sind, das selbstgesteckte Ziel zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt rechnete allerdings auch noch niemand mit einer Pandemie, behördlich angeordneten Betriebsschließungen und dem daraus resultierenden Mitgliederrückgang.


16,0 14,0

+ 4,3 %

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Veränderung ggü. Vorjahr

Mitglieder in Mio.

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Basis 2019

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-15,0 %

© DSSV

Abb.1: Entwicklung Mitgliederzahlen in der Fitness- und Gesundheitsbranche 2015 – 2020, sowie Prognose für 2025

licher Unversehrtheit zu einer Schlüsselressource geworden. Fitness und die damit einhergehende Bedeutung des körperlichen Wohlbefindens sind zu präsenten Kernelementen unseres Daseins geworden und finden sich in allen Bereichen unseres Alltags wieder. Als Elementarwert hat sich die Gesundheit in den vergangenen Monaten tief in unserem Bewusstsein verankert. Wir haben uns tagtäglich und mehr denn je mit Themen aus Medizin, Virologie, Epidemiologie sowie mit mentaler und auch körperlicher Gesundheit befasst. Dadurch haben wir gelernt, uns ausführlicher mit wissenschaftlichen Debatten zu beschäftigen, wenn es um unsere Gesundheit geht.

Gründe und Bedürfnisse sind von wegweisender Natur. Es sind die Gegebenheiten, die aus der Pandemie heraus erwachsen sind und sich in unseren Köpfen fest verankert haben. Die Fitnessbranche profitierte in den vergangenen Jahren immer von Veränderungen und deshalb ist der Fitnesssport die Sportart mit den meisten Trainierenden. Wir müssen uns jetzt positionieren und uns langfristige Ziele setzen. Das Wachstumspotenzial ist enorm. Die Vision lautet: Der deutsche Fitnessmarkt wird 15 Millionen Mitglieder im Jahr 2025 haben. Wir alle tragen dazu bei und gemeinsam werden wir dieses Ziel erreichen.

Die Quintessenz

Der DSSV e. V. wird sich unermüdlich für Sie und die Branche einsetzen – darauf können Sie sich verlassen!

Die Bevölkerung möchte sich schützen. Die Prioritäten liegen nun mehr denn je darin, die eigene Gesundheit langfristig zu erhalten oder gar zu verbessern und die Abwehrkräfte zu stärken, um etwaigen Risiken vorzubeugen. Gesundheit bedeutet Lebensqualität und gleichzeitig auch Freiheit. Durch die Kombination aus Fitness und Gesundheit sollen Maßnahmen getroffen werden können, um Erkrankungen vorzubeugen bzw. den Leistungsstand vor Erkrankungen oder Verletzungen wiederherzustellen. Nachdem nun die Fitness- und Gesundheits-Anlagen deutschlandweit wieder ihren regulären Betrieb aufnehmen konnten, ist es notwendig, ein qualitativ hochwertiges und nachhaltiges Angebot zu schaffen, das die Themen Gesundheit, Prävention und Abwehrstärkung in den Vordergrund rückt bzw. umfassend aufgreift, falls nicht bereits vorhanden.

Historisches Wachstum Im Jahr 2010 haben wir ein überdurchschnittliches Wachstum von 11,8 Prozent erzielen können. Im Jahr 2013 waren es 8,1 Prozent. Warum nicht auch im Jahr 2022? Die genannten 04/21

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Florian Kündgen Florian Kündgen ist stellvertretender Geschäftsführer des DSSV e. V. Des Weiteren arbeitet er als Dozent für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Als freier Mitarbeiter ist er im Bereich Unternehmensbewertungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Fitness- und Gesundheits-Anlagen sowie im Bereich der steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Beratung tätig. www.dssv.de

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DSSV | RECHT

Was rechtlich zu beachten ist

Marketingmaßnahmen zur Wiedereröffnung Text: Andrea Elbl, Refit Kamberovic und Niklas Kornemann

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eben dem stationären Trainingsbetrieb muss auch die Neukundenakquise nach dem zweiten Lockdown wieder schnell reorganisiert werden. Die Studios stehen vor der Herausforderung, durch gezielte

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Marketingmaßnahmen die Stärken und positiven Effekte des Fitnesstrainings hervorzuheben, Unsicherheiten abzubauen und durch spezielle Aktionen Neumitglieder wieder zeitnah in die Anlagen zu locken. fitness MANAGEMENT international

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Grafiken: graphixmania, blossomstar – stock.adobe.com

Aufgrund der Wiedereröffnung verstärken viele Studios die Werbung um Neumitglieder und ehemalige Mitglieder. Im Rahmen von Werbekampagnen sollen potenzielle Interessenten durch unterschiedlichste Aktionen angesprochen werden. Welche rechtlichen Aspekte Sie dabei beachten müssen, erläutern die DSSV-Experten um Juristin Andrea Elbl.


DIE FITNESSSACHVERSTÄNDIGEN

Steuerberater und von der IHK Koblenz öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Wirtschaftlichkeitsberechnung für Fitnessund Freizeit-Anlagen.

Werner Kündgen

Joseph-von-Fraunhofer-Str. 1 53501 Grafschaft (Ringen)  Telefon: 02641 - 800 40 www.kuendgen.de

Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von Fitnessund Freizeit-Anlagen.

Probemonate Durch Probemonate sollen Kunden einen Eindruck von der Atmosphäre und vom Trainingsgefühl in der Anlage erhalten. Dieser Probezeitraum ist für die Interessenten unverbindlich – sie können also nachträglich entscheiden, ob sie in dem Studio Mitglied werden möchten. Es gilt entsprechend, das potenzielle Mitglied in diesem Zeitraum besonders von den eigenen Leistungen zu überzeugen. Doch was ist dabei rechtlich zu beachten? Wichtig ist es, genau zu regeln, ob der Probemonat der eigentlichen Laufzeit vorgeschaltet wird bzw. Teil der Laufzeit ist oder ob er quasi als einzelner fixer Monat vereinbart wird. Das Studio kann also beispielsweise mit einer einmonatigen Probemitgliedschaft werben, die allein durch Zeitablauf am Ende des Monats beendet wird, ohne dass es einer Kündigung bedarf. Oder der erste Monat einer mehrmonatigen Laufzeit wird als „Probemonat“ bezeichnet und es bedarf einer Kündigung des Mitglieds, um die Laufzeit nach dem einen Monat zu beenden. In diesem Fall müssen sowohl die Form der Kündigungserklärung (üblicherweise Textform) als auch die Kündigungsfrist vereinbart werden. 04/21

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Günter Noll

Auf dem Freibogen 3 53127 Bonn Telefon: 0228 - 298 701 www.fitnesssachverstaendige.de

Von der IHK Koblenz öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Wirtschaftlichkeitsanalysen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), insbesondere Sport-, Fitnessund Gesundheits-Anlagen.

Sabrina Fütterer

Dahlenkehre 3i 21077 Hamburg Telefon: 040 - 648 343 57 www.fitnesssachverstaendige.de


DSSV | RECHT

Rücktrittsgarantie

Partnerverträge

Ob jemand im Hinblick auf die Pandemie noch Bedenken bezüglich der Sicherheit im Studio hat oder sich erst einmal selbst ein Bild vom Training machen möchte – potenzielle Neumitglieder werden von verschiedenen Faktoren und Interessen beeinflusst und wollen sich oft nicht direkt binden. Doch wie ist eine Rücktrittsgarantie rechtssicher umzusetzen? Und ist die Bezeichnung „Rücktrittsgarantie“ überhaupt zu empfehlen?

Mit einem Partner etwas für die Gesundheit zu tun, ist seit jeher eine oft gewählte Option vieler Sporttreibenden. Dazu passen könnte eine entsprechende Aktion, die beim Abschließen von mehr als einem Mitgliedsvertrag für beide Partner einen entsprechenden Bonus vorsieht. Wie kann dieser aussehen?

Aus juristischer Sicht ist es nicht anzuraten, von einer Rücktrittsgarantie zu sprechen, da ein Rücktritt im rechtlichen Sinne dazu führt, dass die Vertragsparteien alle gewährten Leistungen rückabwickeln müssen. Das kann dazu führen, dass beispielsweise ein „Starterpaket“, das für die Anamnese, Trainingsplanerstellung, Einweisung an den Geräten etc. berechnet wird, erstattet werden muss. Daher raten wir dazu, von einem außerordentlichen Kündigungsrecht bzw. Sonderkündigungsrecht zu sprechen, da eine Kündigung immer nur für die Zukunft wirkt und nicht zu Erstattungen führt.

Bei sogenannten Partnerverträgen, also Verträgen, die gleichzeitig beispielsweise von zwei Ehepartnern, Lebensgefährten oder auch Freunden abgeschlossen werden, gibt es oftmals einen vergünstigten Preis. Dabei ist aber darauf zu achten, dass zwei separate Vertragsdokumente mit je einem SEPALastschriftmandat und je einer Unterschrift des jeweiligen Mitglieds verwendet werden. Denn es ist nicht selten, dass das Schicksal oder die Umstände die beiden Vertragspartner voneinander trennen und nur noch ein Vertrag weiterläuft. Für diesen Fall ist auch zwingend vorher zu vereinbaren, ob und wie sich die Beendigung des einen Vertragsverhältnisses auf den anderen Vertrag auswirkt; z. B. ob der andere Vertrag dann teurer wird.

Kostenfreie Monate Eine oft praktizierte Aktion sind sogenannte kostenfreie Monate, welche den Mitgliedern vor oder mit Vertragsbeginn gewährt werden. Doch inwiefern müssen die Mitgliedsverträge in diesem Fall angepasst werden? Kostenfreie Monate – meist zu Beginn einer Mitgliedschaft – sind unbestritten ein gutes Marketingmittel. Allerdings ist dabei ein Punkt zwingend zu beachten: Auch die kostenfreien Monate zählen bei der Länge der Laufzeit mit. Und da der Gesetzgeber in § 309 NR. 9 BGB geregelt hat, dass Verträge mit Verbrauchern nie eine längere Erstlaufzeit als 24 Monate haben dürfen, ist dieser Punkt besonders zu beachten. Denn die rechtliche Bindung beginnt immer bereits am Tag der Unterschrift. Wenn also ab Unterschrift zunächst zwei kostenfreie Monate und anschließend eine Beitragspflicht für 24 Monate vereinbart werden, führt dies dazu, dass die Laufzeitvereinbarung unwirksam ist und der Vertrag in einen Vertrag auf unbestimmte Zeit umgedeutet wird, der mit kürzester Frist ohne Grund gekündigt werden kann.

Andrea Elbl, DSSV-Juristin

Fazit Wie Sie sehen, ist es auch bei speziellen Marketingangeboten unerlässlich, gewisse Besonderheiten zu beachten, damit die Verträge auch in Zukunft standhalten. Ein wesentlicher Punkt ist außerdem die Preisangabe in der Werbung: Es muss immer der Gesamtpreis des Angebots ersichtlich sein, d. h. auch anteilige Pauschalen zusätzlich zum Monatspreis müssen ausgewiesen werden. Falls beispielsweise mit günstigeren Verträgen für Neueinsteiger geworben wird, muss genau definiert werden, ob der Interessent bereits in der Vergangenheit bzw. eben gerade nicht in den letzten zwei Jahren Mitglied gewesen sein darf. Und schließlich sind bei der Werbung immer die Vorgaben des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb zu beachten. Vorsicht ist bei speziellen Versprechen geboten wie „In 4 Wochen 2 Kleidergrößen schlanker!“ Derartige Gesundheitswerbung wird in der Regel von den Gerichten beanstandet.

Refit Kamberovic, Geschäftsführer DSSV

Niklas Kornemann, DSSV-Mitgliederbetreuung

Tel.: 040 - 766 24 00, E-Mail: jurist@dssv.de

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Fotos: Klaudia Lech

Zu allen rechtlichen Fragen rund um den Studioalltag bietet die Rechtsabteilung des DSSV im Rahmen einer bestehenden Mitgliedschaft die Möglichkeit, eine kostenlose rechtliche Erstberatung mit Einschätzung der Rechtslage zu erhalten, beispielsweise nach Erhalt einer Attestkündigung, zur Überprüfung von Vertragsklauseln oder zu arbeitsrechtlichen Themen.



DSSV | KOMMENTAR

Der positive Trend ist da! Foto: Klaudia Lech

Viele von uns haben sich große Sorgen gemacht, wie die Eröffnung unserer Studios nach dem harten Lockdown angenommen wird. Wussten wir doch alle: Es geht los, wenn der Sommer beginnt! Noch sind in den einzelnen Bundesländern und häufig auch in den einzelnen Kommunen die Bestimmungen, unter denen wir öffnen dürfen, nicht einheitlich. Es gibt Unterschiede in Bezug auf Flächen, Schnelltests, Maskenpflicht und einiges mehr. Aber jeden Tag sind neue Lockerungen in Kraft getreten und wir hoffen, dass wir unsere großen Verluste ausgleichen können.

Birgit Schwarze Präsidentin DSSV e. V.

Der erste Schritt ist getan In vielen Regionen Deutschlands verzeichnen die Studiobesitzer eine steigende Nachfrage nach Dienstleistungen für die Gesundheit. Das bedeutet eine stetig wachsende Zahl der Check-ins in den letzten zwei bis drei Monaten. Zum einen handelt es sich dabei um unsere bestehenden Mitglieder, die mehr als froh sind, dass sie wieder ihr gewohntes Training aufnehmen können. Zum anderen kommt auch eine steigende Anzahl von neuen Kunden, die während der Lockdowns festgestellt haben, wie wichtig ein körperliches Training für die Zukunft ist, in unsere Studios und werden neue Mitglieder. Wichtig ist, dass wir jetzt all unsere Chancen nutzen, um unsere bestehenden Mitglieder möglichst zahlreich wieder zum Training zu motivieren – denn sie sind diejenigen, die uns in den vergangenen harten Zeiten ihre Treue bewiesen haben. Gleiches gilt natürlich auch für alle Neuen, die jetzt mit ihren Erwartungen zu uns kommen – sie dürfen wir auch nicht enttäuschen. Verlassen wir uns nicht darauf, dass alles ganz schnell so wird wie vor den Lockdowns! Gehen wir jetzt einen Schritt weiter und beweisen wir all unseren Kunden: In diesem Studio bist du genau richtig. Wir haben monatelang auf dich gewartet und werden jetzt alles daransetzen, dass du dich bei uns gut aufgehoben und wertgeschätzt fühlst! Wir, die Fitnessunternehmer, haben es selbst in der Hand, wie unsere Zukunft aussehen wird und kann – mit guten Dienstleistungen für unsere Kunden und einer sicheren und angenehmen Atmosphäre! Bleiben Sie am Ball! Ihre Birgit Schwarze

Birgit Schwarze

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DSSV | NEUE MITGLIEDER

Ansprechpartner für alle Bereiche –

Die DSSV-Fachexperten Zusätzlich zu den Juristen aus der DSSV-Rechtsabteilung stellt der DSSV Ihnen auch weitere Fachexperten für verschiedenste Themenschwerpunkte zur Seite. Neu im Team ist Mario Böhnlein von pisa experts.

Steuerrechtliche Fragen

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Ärzte-Kooperationen, Rehasport, Physiotherapie

Fachberater: Oliver Walle

Gesundheitsexperte: Thomas Kämmerling

Zertifizierung nach DIN EN 17229/DIN 33961

Rehabilitationssport und Gesundheitsmanagement

Versicherungslösungen und Absicherungskonzepte

Fachberater: Stefan Lang

Fachberater: Dr. Rolf Krempel

Fachexperte: Mario Böhnlein

Grafik/Fotos: j-mel – stock.adobe.com | privat

Steuerberater: Werner Kündgen

Die Kontaktdaten der Experten erhalten Sie unter +49 40 766 240 00 oder unter dssv@dssv.de. 50

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Der DSSV begrüßt –

Neue Mitglieder 25MINUTES Florian Brennecke 22393 Hamburg

Fitnessclub California Karina Rohrmeier 94315 Straubing

Active Life 24 Andreas Fischer 84144 Geisenhausen

Fit'n'well Cordula Mill 59439 Holzwickede

anima FINEST SPORTS & SPA Wolfgang Perret 85221 Dachau

Medizinisches Trainingszentrum Hameln Tammo Horn 31785 Hameln

Bergwerk CrossFit Jan Hoffmann 44379 Dortmund

Mrs. Sporty München-Laim Nicola Stefani 80686 München

Body&Soul Lifestyle Sportsclub Heiko Eichhorn 24539 Neumünster

Panther Gym Philipp Asum 86169 Augsburg

Buronia Fitness- und Gesundheitszentrum Bastian Pfennig 87600 Kaufbeuren

Premium Sports Rainer Lösch 53474 Bad NeuenahrAhrweiler

cf Bad Wörishofen e. K. Samy Glücker 86825 Bad Wörishofen

T1 Gesundheitszentrum Uwe Steingräber 57078 Siegen

das-yogastudio Nina Rücker 18273 Güstrow

Quest Club Simon Dellner 83059 Kolbermoor

Dokan Sportclub Guido Wallmann 13088 Berlin

Zwei Kampf Mirko Schubert 41468 Neuss

Fitnesstraum Kristina und Dennis Winkel 72622 Nürtingen

Julia Orthofer 84478 Waldkraiburg

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MANAGEMENT | IMPULS

Verbindet Generationen und Kulturen – das Fitnessstudio als soziales Zentrum

Viel mehr als Gesundheit und Training Text: Florian Schmidt und Jürgen Wolff

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Foto: GutesaMilos – stock.adobe.com

Nach der langen Trainingsabstinenz freuen sich die Mitglieder, ihr Studio endlich wieder zu besuchen. Neben dem Training in gewohnter Umgebung spielen die Nähe zu den Trainern, die Interaktion beim Check-in und der soziale Austausch eine wesentliche Rolle – denn das Studio ist weit mehr als nur ein Ort zum Trainieren. Wie Fitnessunternehmer hier durch motivierende Kundenerlebnisse und kundenzentrierte Kommunikation neue Mehrwerte schaffen, die Mitglieder langfristig binden und begeistern, erfahren Sie in Interviews mit Ronny Schönig (TAO FIT) sowie Armin Schwencke (Royal Sports Spirit).


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ie Umfrageergebnisse sind eindeutig: Den Mitgliedern hat während der monatelangen behördlich angeordneten Schließungen der Studios besonders die Nähe zu den Trainern sowie der Austausch mit anderen Trainierenden gefehlt. Die umfangreichen Auswertungen der „Corona-Studie“ der DHfPG in Kooperation mit dem DSSV haben dies überzeugend nachgewiesen (Kobel, 2021).

Persönliche Betreuung und soziale Kontakte Die Mehrzahl der Mitglieder war sich einig: Das Studio ist weit mehr als eine reine Trainingsstätte für Gesundheit und Fitness. Es ist für viele Trainierende längst zu einem zweiten Zuhause geworden und wurde in der Zeit der beiden Lockdowns schmerzlich vermisst – als Ort der Begegnung und als sozialer Raum, der Generationen sowie Kulturen verbindet, weil der Spaß an Bewegung und die gemeinsamen Ziele für Gesundheit und Fitness im Vordergrund stehen. Trotz der intensiven Bemühungen der Betreiber – z. B. digitale Angebote und die Mitgliederbetreuung aus der Ferne – waren diese Alternativen bei Weitem kein adäquater Ersatz für das Trainingserlebnis vor Ort. Die professionelle Face-to-FaceBetreuung, der fachliche und auch soziale Austausch mit dem Studiopersonal sowie anderen Trainierenden und natürlich die Motivation durch Trainingspartner sind für Millionen Mitglieder ein wesentlicher Bestandteil ihrer regelmäßigen Sportroutine. Zu ihren Trainerinnen und Trainern hegen viele Mitglieder ein besonderes, oft freundschaftliches Verhältnis –

schließlich vertraut man die eigene Gesundheit ja am liebsten dem Profi an und sucht dessen Rat.

Training als gemeinschaftliches, soziales Event Egal, ob beim Personal Training oder beim gemeinsamen Gruppen-Workout mit Trainingspartnern und Bekannten – soziale Komponenten spielen in puncto Motivation und Kundenbindung generell eine wichtige Rolle, nach der langen Isolation mehr denn je. Nur wer als Fitness- und Gesundheitsunternehmer hier in den nächsten Monaten ganzheitlich agiert, wird seine Mitglieder langfristig begeistern können. Doch wie schafft man als Betreiber angesichts aktueller Rahmenbedingungen ein motivierendes und interaktives Trainingsumfeld, das unterschiedlichen Zielgruppen wieder ein solches „Zuhause“ bietet? Welche sozialen Kompetenzen sind dabei besonders wichtig? Und wie baut man nach dem Restart seine loyale Studiocommunity weiter aus? Um diese und viele weitere Fragen zu beantworten, haben wir mit Ronny Schönig, Inhaber des TAO FIT in Dresden und Armin Schwencke, Inhaber des Royal Sports Spirit in Hamburg, über ihre persönlichen Erfolgsrezepte und Pläne in Sachen Kundenbindung gesprochen.

Literaturliste: Kobel, S. (2021). Dritte Corona-Studie der DHfPG. medical fitness and healthcare, 01/2021, 38–41.

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MANAGEMENT | IMPULS

Ronny Schönig, TAO FIT Dresden

„Die sozialen Aspekte sind für viele Mitglieder entscheidend“ Ronny Schönig ist Geschäftsführer des TAO FIT in Dresden. Als Mentalcoach kennt er sich hervorragend mit Motivationstechniken und Kundenbedürfnissen aus und setzt sein Wissen im Studio um. Sieben Jahre lang arbeitete er als Bundestrainer der deutschen Mannschaft in Kick- und Thaiboxen, ist praktizierender Buddhist und übt seit 35 Jahren asiatische Kampfkünste aus. Gerade hat er das Buch „Der Weg des Siegers“ veröffentlicht (Buchtipp, S. 124).

fMi: Welchen Stellenwert haben Verbundenheit zwischen Mitgliedern und Studio(-mitarbeitern) und gegenseitige Loyalität in Ihrem Unternehmen? Konnten Sie während der Schließung von diesem Verhältnis profitieren? Ronny Schönig: Während der Corona-Pandemie hat sich deutlich gezeigt, welchen großen Stellenwert die Verbundenheit mit unseren Mitgliedern hat. Wir sind allen Mitgliedern sehr dankbar, die uns in der aufgezwungenen Zeit des Berufsverbots finanziell mit ihrer fortlaufenden Beitragszahlung unterstützt haben. Das war etwa die Hälfte unserer Mitglieder. Wie hat dieser enge Kontakt den Neustart beeinflusst? Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihren Mitgliedern beim Wiedereinstieg ins Training gemacht? Der Neustart verlief aus Studiosicht problemlos und unsere Mitglieder waren sehr froh, endlich wieder im TAO FIT trainieren zu können. Allerdings war der Andrang zunächst weniger groß als erwartet, weil viele Mitglieder die Testpflicht als Zugangsbedingung scheuten. Die Anmeldung über die Timeslots in der App verlief dagegen gut. Bereits während des Lockdowns wurden unsere Mitglieder per E-Mail, Telefon und über die Trainings-App mit Trainingsplänen versorgt. Online-Kurse mit unseren Trainern wurden als Livestreams und Aufzeichnungen kostenfrei angeboten.

Was tun Sie konkret, um die Kundenbeziehungen wieder möglichst schnell zu intensivieren und aktiv zu fördern? Wir nutzen verschiedene Möglichkeiten: Zunächst gehen wir aktiv auf alle unsere Mitglieder zu, um über Kompensationsmöglichkeiten zu sprechen und die Wiedereinstiegsmöglichkeiten ins Training zu optimieren. Dadurch haben wir festgestellt, dass vielen Mitgliedern durch eine Gewichtszunahme in der Corona-Zeit das Ernährungsthema sehr wichtig ist. Daher unterstützen wir sie jetzt mit figurscout, einem individuellen Ernährungsprogramm zum Abnehmen. Während des Lockdowns haben wir einen studioeigenen Podcast ins Leben gerufen, der jetzt regelmäßig läuft und Themen wie Gesundheit, Sport und Motivation behandelt. Dort interviewen wir beispielsweise auch Leistungssportler aus Bundesligamannschaften im Hand- und Volleyball. Außerdem haben wir eine Laufgruppe ins Leben gerufen, die weiter aktiv ist. Hierzu werden Experten zur Laufanalyse eingeladen.

Wie gewohnt stehen Veranstaltungen mit unseren Mitgliedern wie Trainingscamps, Vorträge, Seminare, Kursevents und Mitgliederpartys auf dem Programm und wir hoffen, alle geplanten Aktivitäten umsetzen zu können.

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Fotos: TAO FIT | fitness MANAGEMENT

Welche Rolle spielen nach der langen Isolation Ihrer Einschätzung nach die sozialen Aspekte beim Trainingserlebnis? Was tun Sie dafür, um hier möglichst „nah“ am Kunden und seinen aktuellen Bedürfnissen zu sein? Wir sind schon immer sehr „nah“ an unseren Gästen dran und machen das Studioerlebnis über unser familiäres Konzept spürbar. Die sozialen Aspekte sind für viele Mitglieder entscheidend und lassen sich mit der Digitalisierung nie vollkommen kompensieren. Im Lockdown haben diverse Kursanbieter digitale Konzepte angeboten. Trotz professioneller Präsentation und Angebotspalette können diese Produkte weder die Menschen vor Ort noch die Interaktion mit den Sportfreunden in der gewohnten Studiocommunity ersetzen.


Motivation durch Interaktion, wie wichtig ist dabei aus Ihrer Sicht die Rolle des Trainers? Sehr wichtig! Jeder Trainer hat eine besondere Bindung zu den Mitgliedern, ist Motivator, Ansprechpartner und Animateur zugleich. Interaktion und regelmäßiger Kontakt zwischen Trainer und Mitglied sind sehr wichtig. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit! Wenn das Interesse am Mitglied fehlt, geht beim Mitglied auch das Interesse am Sport verloren. Allerdings sollte man sich nicht in stundenlangen Terminen verzetteln, sondern sich vielmehr um Animation und Gespräche auf der Trainingsfläche und das situative Coaching bemühen. Neben der Qualifikation: Auf welche Soft Skills und kommunikativen Fähigkeiten legen Sie in Ihrem Team aktuell besonderen Wert? Haben Sie Ihre Mitarbeiter hier aufgrund der Pandemie nochmals speziell sensibilisiert oder geschult? Ganz klar auf Sozialkompetenz! Entscheidend sind neben der Voraussetzung von Fachwissen noch viel mehr die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten. Mein Team ist in der Biostrukturanalyse sowie im DISG (Anm. d. Red.: auf Selbstbeschreibung beruhender Persönlichkeitstest anhand des typischen Verhaltens) geschult. Die Schließzeit haben wir dazu genutzt, diese Fähigkeiten aufzufrischen bzw. neu zu schulen. Gibt es bei den Erwartungen Ihrer Kunden in Bezug auf die zwischenmenschliche Interaktion altersspezifische

Unterschiede? Wenn ja, welche? Wie gehen Sie in der Praxis darauf ein? Die Erwartungen sind bei jedem Menschen verschieden. Jeder möchte gehört und anerkannt werden. Wir begegnen selbstverständlich unseren Gästen in allen Altersgruppen mit Respekt und Freundlichkeit. Es gibt einige Gäste, die nur in Ruhe „ihr Ding“ machen wollen und wenig Interaktion brauchen. Sie haben in unserem Studio nur einen geringen Anteil. Die meisten wollen intensiver im Trainingsprozess gecoacht werden. Unsere älteren Mitglieder nutzen überwiegend Kurse und treten dort in Interaktion mit den Trainern. 90 Prozent unserer Kurse werden von einem festen Trainer unterrichtet, auf den sich die Mitglieder einstellen können. Mit welchen speziellen Maßnahmen wollen Sie in den nächsten Monaten auf und abseits der Trainingsfläche bei Ihren Mitgliedern punkten? Wir haben uns eine Vielzahl an Maßnahmen einfallen lassen: Zunächst bieten wir über BodyScan von der Firma cardioscan eine neue, einfache Form der Körperanalyse an. Daneben haben wir Mitgliederveranstaltungen geplant, wie Buchvorstellungen, ein Trainingscamp an der Ostsee, eine Sommerparty für die ganze Familie sowie Laufevents. Außerdem bieten wir Seminare zu Achtsamkeit und Meditation an sowie Selbstverteidigungskurse, die indoor und outdoor stattfinden werden.

Armin Schwencke, Royal Sports Spirit Hamburg

„Man muss auch mal eine Extrameile laufen“ Ab jetzt wird alles anders. Mit dieser Haltung begegnen die Inhaber Victor und Armin Schwencke (im Bild rechts) und Matthias Grot, Leitung Mental Training, den aktuellen Herausforderungen. Das Royal Sports Spirit ist nach Feng-Shui gestaltet und mit Achtsamkeitstraining als ganzheitlichem Trainingskonzept einzigartig in Deutschland. Das Studio hat die Lockdowns genutzt, um sich noch intensiver mit den Kundenbedürfnissen zu befassen. fMi: Welchen Stellenwert haben Verbundenheit zwischen Mitgliedern und Studio(-mitarbeitern) und gegenseitige Loyalität in Ihrem Unternehmen? Konnten Sie während der Schließung von diesem Verhältnis profitieren? Armin Schwencke: Wir wollen Zuversicht verbreiten und die Dunkelheit des Lockdowns auflösen. Kommunikation ist das wichtigste „Pfund“ inhabergeführter Clubs. Die persönliche Bindung zum Mitglied steht an erster Stelle. Der Kunde soll spüren, dass wir echtes Interesse an ihm haben. Wir haben das Glück, großartige, einfühlsame Topmitarbeiter zu haben und überprüfen ständig, welche Message wir nach außen 04/21

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tragen und wie wir unseren USP Achtsamkeit weiterentwickeln können. Am Nikolaustag sind wir zu hundert Leuten nach Hause gefahren, haben Kniebeugen gemacht und Weihnachtsmänner verschenkt. Entscheidend ist auch: Was funktioniert nicht? Im Lockdown wurden erst alle Mitglieder online informiert. Dreißig Prozent sind älter, sie werden über Social Media nicht erreicht und beschweren sich, denn Achtsamkeit und mangelnde Information lassen sich nicht vereinbaren. Die Kritik hat uns aufgeweckt, jetzt werden sie angeschrieben.

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nachgefragt bei Menschen mit stressigen Jobs und in schwierigen Lebensphasen, auch bei Schülern und Studenten. Motivation durch Interaktion, wie wichtig ist dabei aus Ihrer Sicht die Rolle des Trainers? Ich höre oft, wie schön es ist, uns wiederzusehen. Die Trainer sind Bezugspersonen für die Mitglieder. In den Umfragen wünschten sie sich eine bessere Betreuung. Daraus ist der „Präsenztrainer“ entstanden, nach dem Motto: „Die graue Maus ist raus, ab jetzt siehst du bei uns rot.“ Früher trugen die Trainer grau, jetzt knallrot. Man kann jederzeit zu ihnen hingehen und sie sprechen die Trainierenden selbst aktiv an. Wie hat dieser enge Kontakt den Neustart beeinflusst? Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihren Mitgliedern gemacht? „Endlich geht es wieder los“, sagen 90 Prozent unserer Kunden und wir kommunizieren es als Werbung. Es kommt viel Dankbarkeit. Der Großteil will etwas tun, die „Corona-Wampe“ soll weg, Rückenschmerzen sollen verschwinden. Wer vorher regelmäßig Herz-Kreislauf-Training gemacht hat, kämpft jetzt häufig mit Problemen. Alle fanden die Online-Kurse klasse, konnten aber zu Hause oft den inneren Schweinehund nicht überwinden. Etwa zehn Prozent sind sehr vorsichtig. Unsere Aufgabe ist es, ihnen zu zeigen, dass die Hygieneregeln eingehalten werden. Wir haben neue Luftreinigungsgeräte installiert und die Luftqualität sehr verbessert. Hier trainiert ein Mitarbeiter des Gesundheitsamts, der uns die hohe Qualität unserer Maßnahmen bestätigt. Man muss erst den Anreiz bieten, damit die Mitglieder wiederkommen, und sie dann zurück in die Routine bringen. Mentales Training dient dabei als Stütze – das Psychologische Institut der Sporthochschule Köln bestätigt ihm in Studien außerdem bis zu 30 Prozent Kraftzuwachs. Was tun Sie konkret, um die Kundenbeziehungen wieder möglichst schnell zu intensivieren und aktiv zu fördern? Viele verschiedene Maßnahmen greifen ineinander, in der Kommunikation durch Anschreiben, Flyer und Apps, regelmäßige Posts auf Facebook und Instagram sowie den Newsletter. Wir machen intensive PR-Arbeit und schalten Artikel in regionalen Medien, um präsent zu bleiben. Außerdem telefonieren wir die Mitglieder von A bis Z durch und fragen, warum sie nicht kommen – auch ehemalige Mitglieder werden kontaktiert.

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Gibt es bei den Erwartungen Ihrer Kunden in Bezug auf die zwischenmenschliche Interaktion altersspezifische Unterschiede? Die jungen Mitglieder haben kein Problem mit der Situation, auch die mittelalten kommen bereits wieder. Wir müssen vor allem den Älteren die Ängste nehmen, dort gab es die meisten Kündigungen. Die Gefühle sind sehr individuell: Wie viel Angst haben die Medien und persönliche Erlebnisse verursacht und wie weit können sie sich davon lösen? Wie gehe ich mit der Angst meiner Mitarbeiter um, dass sie vielleicht entlassen werden oder meiner eigenen, weil das Studio Teil meiner Altersvorsorge ist? Uns hilft die Meditation, nicht zu tief in die Angst zu gehen oder sie aufzulösen. Mit welchen speziellen Maßnahmen wollen Sie in den nächsten Monaten auf und abseits der Trainingsfläche punkten? Es wird einen Wettbewerb um alle Kunden geben, die gekündigt haben. Wir wollen „Platzhirsch“ bleiben. Im Rahmen des Möglichen werden wir außergewöhnliche Events wie eine Kakaozeremonie mit einer Mentaltrainerin veranstalten, auch um die Zielgruppe zu verjüngen. Durch meine Zeit auf Ibiza habe ich Kontakt zu einem Musiker, der live zu den Tönen von Walen und Delfinen Saxophon spielt – zur Chill-out-Musik gibt es eine aktive Meditation. Ocean Yoga kommt auch, zu Wassergeräuschen wird live an schönen Plätzen wie der Alster Yoga gemacht. Am Wasser entsteht ein ganz besonderes Feeling. fitness MANAGEMENT international

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Foto: fitness MANAGEMENT

Welche Rolle spielen nach der langen Isolation die sozialen Aspekte beim Trainingserlebnis? Was tun Sie, um möglichst „nah“ am Kunden und seinen Bedürfnissen zu sein? Ganz viel läuft über persönliche Gespräche, in denen man Verständnis für die derzeitige Situation schafft. Die Universität Bayreuth hat eine Studie dazu durchgeführt, warum Mitglieder kündigen. Das Ergebnis: in erster Linie, weil sie nicht beachtet werden. Es geht auch hier um Achtsamkeit. Wir haben Online-Umfragen gemacht, was sich unsere Mitglieder wünschen und wie sie uns bewerten. Daraus leiten wir konkrete Maßnahmen ab, wie unsere „Herzlichkeitsbeauftragte“ an der Bar/Rezeption, die alle Mitarbeiter coacht. Wie wichtig das mentale Training für unsere Mitglieder ist, sehen wir an der Nachfrage nach den Online-Kursen. Der Zen-Kurs war während der Corona-Zeit unser meistgebuchter Kurs. Wir arbeiten außerdem mit einer MBSR-Lehrerin (Anm. d. Red.: MBSR = Mind Based Stress Reduction), das ist sehr

Auf welche Soft Skills und kommunikativen Fähigkeiten legen Sie in Ihrem Team besonderen Wert? Haben Sie Ihre Mitarbeiter aufgrund der Pandemie speziell geschult? Wir haben mit dem Unternehmensberater Wolfgang Walter in einem Team von 15 Leuten aus dem Bereich Kurse, Rezeption, Trainingsfläche, Mental- und Powertraining ein „Jetzt geht's los"-Konzept mit Leitgedanken erarbeitet, wie es nach der Krise weitergeht – mit „Mindset, Achtsamkeitstraining, Ansprache, Begrüßung, Verabschiedung & Verabredung und Empfehlung“. Jeden Montag gehen wir mit den Gruppenleitern die einzelnen Aspekte durch und fragen uns: „Wie läuft es, was können wir verändern?“ Die Gruppenleiter tragen dann die Ergebnisse in ihre Teams und achten darauf, dass sie gelebt werden. Im Grunde ist das alles Öffentlichkeitsarbeit. Das Wichtigste sind Empfehlungen, davon leben wir zu 70 Prozent. Unsere Mitglieder geben eine Tageskarte an Freunde weiter, weil sie von uns überzeugt sind – dann muss der Neukunde spüren, dass wir durch die Achtsamkeitsidee anders sind. Selbst, wenn die Mitarbeiter wegen der Pandemie gerade frustriert sind: Man muss auch mal eine Extrameile laufen, und das macht Spaß!

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MANAGEMENT | ZERTIFIZIERUNG

Hygienezertifizierung für mehr Kundenzufriedenheit

Text: Ronja Reuber

Stephanie Lutrelli betreibt seit vielen Jahren ihr eigenes Personal-Training-Studio in Ehingen an der Donau (Baden-Württemberg). Für sie und ihr Team steht Qualität auch im Bereich Hygiene an erster Stelle, weshalb sie sich vor Kurzem für die neue Hygienezertifizierung der BSA-Zert entschieden hat.

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ygiene trägt maßgeblich zur Kundenzufriedenheit bei. Eine Zertifizierung kann in diesem Kontext das Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden maßgeblich steigern. „Mir ist es wichtig, dass der Kunde merkt, dass mein Fokus auf der Qualität des Angebotes liegt, nicht auf der Erhebung von Beiträgen“, so Stephanie Lutrelli. Sie und ihr Team bieten neben Personal Training auch EMS-Training sowie zahlreiche Gruppenfitnesskurse an, z. B. Indoor Cycling und Yoga.

Kein klassisches Fitnessstudio „Wir sind kein klassisches Fitnessstudio mit Gerätepark – dafür bieten wir unter anderem Freihanteltraining sowie Ernährungsberatung an. Wir versuchen, individuell auf unsere Kunden einzugehen. Vor der Corona-Pandemie sind wir auch zu den Kunden nach Hause gefahren, aktuell führen wir stattdessen Online-Trainings durch“, so die Inhaberin. Das Konzept kommt bei vielen Zielgruppen gut an: „Unsere Kunden sind sehr unterschiedlich – ob Männer, Frauen, Ältere oder Personen, die mal einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden mussten. Genau das ist für mich auch Personal Training: individuell auf die Person und deren Bedürfnisse zugeschnitten.“ Zusätzlich bietet Stephanie Lutrelli auch Maßnahmen im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements an.

Wohlfühlfaktor Hygiene Für Stephanie Lutrelli steht Qualität an erster Stelle. „Mir ist wichtig, dass sich die Kunden wohlfühlen. Dazu zählt natürlich auch die Hygiene.“ Aus diesem Grund hat sie sich für die neue Hygienezertifizierung der BSA-Zert entschieden. „Ich möchte mein Bestes für meine Kunden und natürlich auch für meine Mitarbeiter geben.“

Neue Dienstleistungszertifizierung der BSA-Zert Während des Zertifizierungsverfahrens hatte sie Unterstützung von ihren Mitarbeiterinnen. „Die Zertifizierung nimmt

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schon Zeit in Anspruch, aber das zeigt auch, dass man dafür etwas machen muss. Und falls mal etwas unklar war, war die BSA-Zert sehr gut zu erreichen. Das war wirklich super!“ In der neuen Zertifizierung werden Themen wie Reinigung und Desinfektion, Betriebs- und Personalhygiene sowie allgemeine Sicherheitsaspekte im Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln behandelt. Hierzu wurde eine eigene Hygienenorm* definiert, um die Schaffung und Einhaltung von hygienisch einwandfreien Bedingungen sicherzustellen. Die Hygienenorm fordert auch die Ernennung einer für die Hygiene beauftragten Person im Betrieb. Stephanie Lutrelli übertrug diese Aufgabe an ihre Mitarbeiterinnen, die die OnlineQualifikation „Hygienebeauftragte/r (BSA)“ der BSA-Akademie, dem Bildungspartner der BSA-Zert, absolvierten und das notwendige gleichnamige Zertifikat erhielten. Nach der erfolgreichen Zertifizierung erhalten Betriebe das Hygienesiegel, das Hygiene als geprüftes Qualitätsmerkmal für Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter sichtbar macht. „Zur Zertifizierung gab es auch schon einige Rückmeldungen, die durchweg positiv waren.“

Noch für „ZertFit“ entschieden Um auch die Qualität ihres Dienstleistungsangebotes unabhängig bestätigen zu lassen, hat sich Stephanie Lutrelli ebenfalls für „ZertFit“, das Zertifizierungsprogramm der BSA-Zert für Fitness- und Gesundheitsanlagen auf Basis der DIN EN 17229 sowie der DIN-Norm 33961, entschieden. Weitere Informationen zur Hygienezertifizierung unter: www.bsa-zert.de/hygiene * Die Hygienenorm der BSA-Zert ist nicht generell deckungsgleich mit gesetzlichen Vorgaben. Gesetzliche Forderungen sind unabhängig von dieser Hygienenorm zu erfüllen. fitness MANAGEMENT international

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„Die Kunden müssen sich wohlfühlen“


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MANAGEMENT | MITARBEITERFÜHRUNG | ANZEIGE

Aktive Krisenbewältigung

Human Capital als Erfolgsfaktor Topausgebildete Mitarbeiter sind auch in der Krise flexibel, intrinsisch motiviert und wollen aktiv zum Unternehmenserfolg beitragen! Statt die Mitarbeiter nur in Kurzarbeit zu schicken, ist es wichtig, eine geistige Flexibilität zu wahren und neue Angebote zu schaffen, die sowohl den Kunden als auch den Mitarbeitern zugutekommen.

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Kurzarbeit geschickt. Viele Mitarbeiter sind seit 14 Monaten komplett „raus“. Eine große Zahl qualifizierter, meist junger Menschen ist somit im Arbeitsleben komplett ausgebremst. Ist das notwendig und sinnvoll? Auf den ersten Blick ja, denn der Mitarbeiter ist staatlich finanziell versorgt und der Betrieb von den Mitarbeitern als größte Kostenposition temporär befreit.

Neue Wege bei PRIME TIME fitness Persönlich hat mir die Vorstellung, unseren Betrieb komplett zu schließen und die Mitarbeiter zu mehr als 80 Prozent in Kurzarbeit zu schicken, nie gefallen, selbst wenn dies zunächst wirtschaftlich sinnvoll erschien. Für mich sind die Mitarbeiter und das Team ein lebendiges Gebilde, das stirbt, wenn es nicht regelmäßig genutzt wird. Natürlich konnte auch ich nicht alle fitness MANAGEMENT international

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Fotos: PRIME TIME fitness

ie Corona-Krise hat die Unternehmen vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Fitnessclubs mussten ihren normalen Trainingsbetrieb einstellen. Um eine Entlassungswelle zu vermeiden, hat der Staat die Bedingungen zur Beantragung von Kurzarbeit erleichtert. So wurde in vielen Fällen, vor allem bei Festangestellten in der Fitnessbranche, die blanke Existenzangst zumindest abgemildert. Ende Mai 2021 waren z. B. in Bayern Mitarbeiter in Fitnessbetrieben 10 von 14 Monaten in Kurzarbeit und inhaltlich gesehen meist arbeitslos. Nur zwischen Mitte Juni und Oktober 2020 waren die Clubs temporär teilweise geöffnet – und das in den ohnehin frequenzschwächeren Sommermonaten. Genaue Studien gibt es nicht, aber wenn ich mich umhöre, hat weitestgehend jeder Fitnessbetrieb sein Team teilweise in


zu 100 Prozent einsetzen. Aber: Wir haben neue Bereiche geschaffen, in denen wir auch während des Lockdowns weiterhin tätig sein konnten: Online, Outdoor, Reha, Wissenswebinare, Produktentwicklung, Strategie u. v. a. m. Was wir anbieten, egal ob unsere Clubs offiziell geöffnet oder geschlossen sind, können Sie gern unter www.primetime-fitness.de nachlesen. So waren auch in den härtesten Lockdown-Zeiten alle Mitarbeiter immer mindestens zu 50 Prozent aktiv im Job. Im Mai 2021 lagen wir bei 75 Prozent der normalen Arbeitsauslastung.

Alle Mitarbeiter und Mitglieder „mitnehmen“ Die Grundvoraussetzung dafür, das Team NEU einzusetzen, ist ganz klar die geistige Flexibilität. 95 Prozent unseres Teams sind Absolventen der DHfPG und BSA-Akademie bis hin zum M. A. und MBA. Einige befinden sich auch noch im dualen Bachelor-Studium. Dort lernen die Mitarbeiter das theoretische „Rüstzeug“ für Strategien, Marketing, Produkte, Change- und Krisenmanagement etc. Jeder hatte also von der Notwendigkeit, jetzt einen Virtual Club zu gründen, Outdoorangebote zu kreieren, Rehafortbildungen zu organisieren etc., bereits gehört. So vorgebildete Mitarbeiter sind bereit, sich auf Neues und Anderes einzulassen und gewohnte Pfade zu verlassen, wenn man ihnen das Warum erklärt. Hierzu haben wir mit unserem monatlichen Launchmeeting – seit Gründung des Unternehmens vor elf Jahren fester Bestandteil der Unternehmenskultur und derzeit online für alle Mitarbeiter – eine gute Kommunikationsplattform. Regelmäßige Management-Meetings „versorgen“ die Führungskräfte der Abteilungen mit den notwendigen Führungsaufgaben zum Changemanagement. So konnten wir auf die sich ständig ändernden Bedingungen flexibel reagieren. Ein Beispiel: In München war im Herbst zunächst das Indoortraining erlaubt und wurde dann verboten, sodass wir auf Outdoortraining wechseln mussten. Danach wurden auch Außensportplätze verboten, sodass wir das Outdoortraining auf Training ohne Geräte umstellen mussten. Gleichzeitig mussten wir Mitarbeiter und Mitglieder immer wieder zur Umsetzung motivieren. Das geht nicht ohne das Warum.

Gelebte Unternehmensphilosophie Die Antwort darauf liegt in unserer Unternehmensphilosophie „Premiumtraining“, d. h. wir wollen unseren Mitgliedern unter Berücksichtigung der vorhandenen Umweltbedingungen das beste Training garantieren. Da dieses Unterfangen durch sich ständig ändernde Rahmenbedingungen einem Kampf gegen Windmühlen glich, haben wir uns irgendwann an Asterix und die Gallier erinnert. Wir als Unternehmen waren das kleine galli04/21

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sche Dorf und unsere Mitglieder sind die Bewohner, umzingelt von den Römern, also den Behörden – aber auch Denunzianten, die immer wieder meinten, wir würden etwas Verbotenes tun. Dem war natürlich nicht so. Alles, was wir angeboten haben bzw. anbieten, war und ist rechtlich klar vertretbar. Ab und zu gab es Uneinigkeiten mit den Behörden, die aber meist ohne Weiteres endeten, weil diese selbst überfordert waren und die Aktivitäten der „Gallier“ zumindest duldeten. Natürlich mussten wir parallel immer umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen zum Gesundheitsschutz der Mitarbeiter garantieren bzw. entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, damit die Mitarbeiter gern zur Arbeit kamen und nicht den Eindruck hatten, sich einem Risiko auszusetzen. Bereits zu Beginn des zweiten Lockdowns erhielten unsere Mitarbeiter FFP2-Masken in großen Mengen. Gleichzeitig begannen wir, mindestens zweimal pro Woche bis täglich Selbsttests durchzuführen. Noch vor Jahresende 2020 wurden in unseren Clubs offizielle Corona-Schnelltestzentren eingerichtet. Das führte kurze Zeit später dazu, dass sich alle Mitarbeiter, die wollten, zügig impfen lassen konnten. Diese und viele weitere pandemiebezogenen Maßnahmen für unsere Mitarbeiter festigten den vertrauensvollen Kontakt innerhalb der Teams und mit den Vorgesetzten. Selbstverständlich war, dass unsere Teams IMMER auch indoor in unseren Clubs trainieren konnten. Unsere Mitarbeiter sind aus meiner Sicht Profisportler und ihre körperliche Fitness ist eine Grundvoraussetzung für ihre Arbeitsfähigkeit. Das wurde von den Behörden akzeptiert oder zumindest toleriert. Im Rahmen der Wiedereröffnungen war unser Unternehmen sofort wieder startklar, das Team hatte einen „weichen“ Übergang von partieller Kurzarbeit zurück zu Vollzeit. Auch die Mitglieder waren ja die ganze Zeit in irgendeiner Form im Training und im steten Kontakt mit uns. Solch eine „sanfte“ Bewältigung der Krise ist nur mit einer emotionalen Bindung möglich und rein „menschengemacht“.

Henrik Gockel Geschäftsführer PRIME TIME fitness

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WISSENSCHAFT & PRAXIS | KOLUMNE

Fotos: Maha Heang 245789 – stock.adobe.com | Volker Beushausen

Die Lizenz zum Kunden „angeln“

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arketing ist sehr wichtig, weil es Ihnen hilft, eine Beziehung zu Ihrer Zielgruppe aufzubauen. Es dient dazu, diese anzusprechen und im besten Fall zu zahlenden Kunden zu machen. Sieben Vorschläge zur optimalen Kundengewinnung für Ihr Fitnessstudio: „The big Partnerbonus“: Versuchen Sie nicht, ausschließlich Ihren Vertragspartner, sondern auch seinen Lebenspartner zu begeistern. Der Hauptgrund, warum viele Kunden das Fitnessstudio nach kurzer Zeit wieder verlassen, ist ein unzufriedener Partner, der während des regelmäßigen Trainings gelangweilt allein zu Hause sitzt. Schaffen Sie Alternativen: Laden Sie den Partner des Kunden zum Probetraining ein und offerieren Sie einen deutlich günstigeren Partnertarif, der die Hälfte des üblichen Preises beträgt. So sind beide zufrieden und es kann gelingen, die Kunden mit einer durchdachten Aktion zu binden. Shoppingseminar zum Abnehmen: „So kaufen Sie im Supermarkt kalorienbewusst ein“. Organisieren Sie regelmäßig, z. B. im 14-Tage-Rhythmus, eine Einkaufstour mit maximal sechs Teilnehmern durch lokale Lebensmittelgeschäfte. Dabei erfahren die Interessenten, wie anhand von Lebensmitteletiketten gesunde Optionen auszuwählen sind und korrekte bzw. falsche Nährwertangaben entschlüsselt werden können. Die Werbung dafür erfolgt über Facebook und im Supermarkt selbst: „Ändern Sie Ihre Ernährung und damit Ihr Einkaufsverhalten“. Nicht aus den Augen verlieren sollten Sie dabei, dass jeder Geschäftsführer eines Supermarktes, ähnlich wie Sie, an neuen Kunden interessiert ist.

Antonio e Silva Experte für Gesundheitswirtschaft und Fitnessstudiomarketing

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30 Tage Geld zurück: Bieten Sie bei jedem Abo dem Kunden den Probemonat zum normalen Abopreis an, jedoch mit 30-tägigem außerordentlichen Kündigungsrecht bzw. Sonderkündigungsrecht. So kann er vier Wochen lang ohne jedes Risiko sein Geld zurückfordern. Werben Sie damit! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass 90 Prozent aller Kunden damit sofort einverstanden sind.

Fachkurse veranstalten: Bieten Sie Ihren aktuellen Mitgliedern für jedes durch sie geworbene Neumitglied einen Monat lang eine kostenlose Mitgliedschaft an. Eine gute Möglichkeit, Ihre Mitglieder dazu zu bewegen, Freunde mitzubringen, besteht darin, Fachkurse wie Gruppentraining für einen Zeitraum von vier Wochen kostenlos anzubieten. Themen, die Kunden anziehen, sind beispielsweise ein Anti-Stress-Kurs, „10.000 Kalorien verbrennen“ oder „Yoga für einen gesunden Rücken“. Freitag = Gasttag: Führen Sie einen "Gasttag" ein. Jeden Freitag trainiert der Kunde seinen Gast selbst nach dem Motto: „Ich bin der Trainer“. Im Anschluss an das Probetraining nimmt der offizielle Trainer Stellung zum Training des „Aushilfstrainers“, inklusive Beratung und Verkauf. Für diese Aktion ist der Freitag ideal, da bereits das Wochenende beginnt und die Menschen in gelöster Stimmung sind. Diese Strategie habe ich 1982 entwickelt und eingeführt, sie ist noch heute in vielen Fitnessstudios ein Erfolg. Facebook als Kundenmultiplikator: Informieren Sie Ihre Mitglieder darüber, dass ab sofort sämtliche News Ihres Fitnessstudios (Interviews mit Trainern, Fotos und Filme über die Anlage, Fitnessprogramme etc.) auf Facebook zu finden sind. Schon bei Vertragsabschluss mit Neukunden sollten Sie diese darauf hinweisen, dass sie Ihnen auf Facebook folgen können. Viele Facebookseiten von Fitnessstudios haben mehr als 10.000 Abonnenten. Postkartenaktion: Viele Interessenten (ca. 45 %) haben den Erstkontakt zum Studio über das Telefon. Informieren Sie den Kunden kurz über die Leistungen Ihres Unternehmens und laden Sie ihn zu einem Beratungstermin bzw. zum Einführungstraining ein. Ein Tipp, mit dem Sie Ihren Umsatz steigern können: Notieren Sie sich Name und Adresse und senden Sie dem Interessenten drei Tage vor dem Termin eine Postkarte in einem auffälligen Format (235 x 125 mm) als Bestätigung zusammen mit der Information, dass er beim Mitbringen eines Freundes oder Lebenspartners eine Prämie in Form eines kostenlosen Trainings für einen Monat erhält. Mit dieser Postkartenaktion könnten circa 30 Prozent mehr Abschlüsse generiert werden. fitness MANAGEMENT international

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