fitness MANAGEMENT international 04/24 (Leseprobe)

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MIT TECHNOGYM TRAINIEREN

Wie Fitnessstudios allen ein Training auf Profiniveau anbieten können, lesen Sie ab Seite 44

Customer Centricity

Wie Studios individuelle Angebote für unterschiedliche Zielgruppen gestalten

Aufstiegskongress 2024

Ziele, Challenges und Resilienz: Interview mit Keynote Speaker Jonas Deichmann

Scheinselbstständigkeit Verstärktes Risiko bei Beschäftigung externer Fachkräfte

Der kleinste

gemeinsame Nenner

Was haben Hakan* (18), Brigitte* (37) und Peter* (79) gemeinsam? Sie alle trainieren in einem Fitnessstudio. Wenn Sie nun einschätzen sollen, wo die drei trainieren, wie wäre Ihre Antwort? Hakan vermutlich beim Discounter, Brigitte im Frauenstudio und Peter in einer Gesundheitsanlage? Tatsächlich aber trainiert Hakan in einem Gesundheitsstudio, da er sich beim Fußball einen Bänderriss zugezogen hat und schnell wieder auf den Platz möchte. Brigitte trainiert in einer CrossFit®-Box und bereitet sich auf einen HYROX-Wettkampf vor. Und Peter ist Mitglied bei einem 24/7-Studio, da er dort seine sozialen Kontakte hat und pflegt. Was sagt uns das? Alle drei sind Teil der 11,3 Millionen Trainierenden in Deutschland, aber ein Mitglied ist eben nicht nur ein Mitglied. Wenn wir von „dem Mitglied“ sprechen, neigen wir dazu, dieses zu pauschalisieren. Aber tatsächlich sind die 11,3 Millionen Mitglieder ein Querschnitt der deutschen Bevölkerung, mit individuellen Bedürfnissen und unterschiedlichsten Motivationen. Das Training bzw. die Mitgliedschaft im Studio ist nur der kleinste gemeinsame Nenner.

Customer Centricity

Unsere Redaktion hat in dieser Ausgabe das Thema „Customer Centricity – individualisierte Angebote für unterschiedliche Zielgruppen“ beleuchtet. Vom Studio mit einer sehr spitzen Zielgruppe bis hin zum Studio für alle – wir haben verschiedene Betreiberinnen und Betreiber interviewt und gefragt, wie das Angebot auf die jeweilige Zielgruppe optimal zugeschnitten werden kann. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 26. Begleitend dazu lesen Sie ab Seite 72 einen Fachartikel zum Thema „Mitgliederbedürfnisse (er)kennen und bedienen“. In diesem Zusammenhang noch ein Hinweis: Beim Aufstiegskongress vom 11. bis 12. Oktober 2024 in Mannheim wird die aktuelle Fitnesstypen-Studie von Prof. Dr. Sarah Kobel vorgestellt. Weitere Informationen zum Aufstiegskongress sowie dessen Keynote Speaker, Ultra-Triathlet Jonas Deichmann, finden Sie ab Seite 40.

Die

Rolle des Trainers

Neben der Angebotsausrichtung spielen insbesondere die Trainer eine sehr wichtige Rolle. Sie sind Coach und Motivator zugleich, wenn es darum geht, die Mitglieder an das Studio zu binden und sie zufriedenzustellen. Insbesondere im KI-Zeitalter verändern sich die Anforderungen an die Trainer und Instruktoren. Diese und viele weitere Aspekte behandeln wir in unserem MANAGEMENT Impuls ab Seite 82, wo wir mit verschiedenen Trainern gesprochen haben.

Verstärktes Risiko der Scheinselbstständigkeit

In diesem Zusammenhang ist das erhöhte Risiko der Scheinselbstständigkeit aktuell ein sehr brisantes Thema, das sowohl die Betreiber als auch die Trainer beschäftigt. Viele Mitgliedbetriebe wenden sich derzeit an den DSSV e. V., da die Deutsche Rentenversicherung seit einiger Zeit verstärkte Kontrollen durchführt und ihre Bewertungspraxis angepasst hat. Mittlerweile scheint ein Umdenken eingesetzt zu haben. Auf Initiative der DSSV-Dachorganisation BDA werden derzeit keine neuen Bescheide ausgestellt, Betriebsprüfungen wurden vorerst ausgesetzt und Widerspruchsverfahren ruhend gestellt, um Verhandlungen zu führen. Was das genau für Sie bedeutet, auf was Sie achten müssen und wie eine Lösung aussehen kann, erläutern DSSVJuristin Gülizar Cihan und Rechtsanwalt Dr. jur. Hans A. Geisler ab Seite 48.

Mit den besten Grüßen aus Hamburg

Janosch Marx

Geschäftsführer fitness MANAGEMENT

26

Individuelle Angebote für unterschiedliche Zielgruppen gestalten

40

Aufstiegskongress: Keynote Speaker Jonas Deichmann

48

Recht: Risiko Scheinselbstständigkeit

INHALT 04/24

AKTUELLES

10 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche

18 Studio des Monats: PRIDE Ladies in Düsseldorf

26 Customer Centricity – wie Studios individuelle Angebote für unterschiedliche Zielgruppen gestalten

40 Aufstiegskongress 2024: Keynote Speaker Jonas Deichmann im Interview

44 Die Champions von Paris 2024 trainieren mit Technogym

48 Recht: Verstärktes Risiko der Scheinselbstständigkeit

DSSV

52 Politische Arbeit des DSSV e. V.

54 Recht: Gesetz über Künstliche Intelligenz

60 Veranstaltung und neue Fördermitglieder

62 Kommentar Ralf Capelan:

Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!

MANAGEMENT

64 Personenporträt: Tobias Strobel

68 Erfolgsmodell duales Studium

72 Kundennahe Angebote sichern Geschäftserfolg –Mitgliederbedürfnisse (er)kennen und bedienen

76 EGYM Wellpass: Mit Firmenfitness zu mehr Mitgliedern

78 Les Mills: Aktuelle Fitnesstrends –Low Impact und Hypertrophie!

80 miha bodytec Update: News aus der EMS-Branche

82 MANAGEMENT Impuls: Trainerinnen und Trainer machen den Unterschied

88 Zertifizierung: Vorteile personalreicher Studios

92 TRINITY: KI in Fitnessstudios nutzen

94 Dualer Studiengang Bachelor of Science Sport-/Gesundheitsinformatik: Noch mehr Wahloptionen und Praxisnähe

Melanie Lassotta
Tim Suchland
Ayhan Türküm
Rita De Pippo-Albrecht

Erfolgsmodell duales Studium: Vorteile für die gesamte Branche

Trainerinnen und Trainer machen den Unterschied

FITNESS & GESUNDHEIT

96 Schlüsselzielgruppe der Post-Corona-Ära –Jung und fit für die Zukunft?

100 Handball-Star und Gym-Betreiber Mimi Kraus: „EGYM Genius ist ein wahrer Traum!“

101 Personalisierte Gesundheitsberatung mit InBody

102 Life Fitness präsentiert neue Cardiolinie: SYMBIO

104 Krafttraining in der Schwangerschaft –Evidenzbasierte Handlungsempfehlung

108 „Panatta und ich passen perfekt zusammen“: Interview mit Bodybuildingikone Ronnie Coleman

110 Die Zukunft des Gruppentrainings –Individualisierte Belastungssteuerung

114 Fitness Screening mit dem SKILLCOURT®

116 Training mit Kindern – Tanja Linhard im Expertentalk

WISSENSCHAFT & PRAXIS

122 DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität

124 Kolumne Albert Busek: Das Leben ist schön –im direkten Kontakt

126 Science News: Wissenschaft für die Studiopraxis

128 Science-Lab: Was ist Trainierenden besonders wichtig?

130 Partnerverband BfB: UV-Röhren und Strahler –Richtlinie zur Beschränkung gefährlicher Stoffe

132 Buchtipp: „Handbuch für Fitness- und Freizeitanlagenbetreiber“ von Dr. jur. Hans A. Geisler

134 Kolumne Antonio e Silva: Zusammenarbeit bietet hohes Potenzial

Fachartikel der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie

10 – 13 APR 25

Gehörig informiert

In der neuen Folge des DHfPG-Podcasts „Studieren mit Gehalt“ beschäftigen sich die beiden Dozierenden Marcel Reuter und Elisabeth Graser damit, was Studierende in dem Studiengang Bachelor of Arts Fitnesstraining erwartet und wie es nach Studienabschluss weitergehen kann. Als kleiner Vorgeschmack: Der Name des Studiengangs ist bereits sein Charakteristikum. Reinhören und sich informieren lohnt sich vor allem für Studieninteressierte.

www.dhfpg.de/podcast-ba-fitnesstraining

Schweizer Eckdatenstudie zeigt Aufschwung

Die „Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft 2024“ zeigen eindrucksvoll, dass der Markt sich längst von Corona erholt hat: Mitgliederzahl (+13,0 %) und Umsatz (+18,0 %) sind deutlich gestiegen. Auch die Zahl der Center (+5 %) und die Zahl neu geschaffener Stellen (+1.600) hat sich erhöht. Erfreulicherweise finden auch wieder mehr Ältere den Weg ins Fitnesscenter. Die Studie wurde bereits zum dritten Mal vom Verband swiss active und der DHfPG erhoben.

fmi.news/eckdaten-schweiz-24

Foto: Tyler Olson – stock.adobe.com

#BEACTIVE DAY 2024 – Move. Thrive. Include.

Der #BEACTIVE DAY als europaweite Kampagne findet jedes Jahr am 23. September, zu Beginn der Europäischen Woche des Sports, statt. Auch in diesem Jahr sind alle Studios in Deutschland dazu aufgerufen, mit Aktionen und Events nicht nur allen Menschen den Zugang zu Fitness- und Gesundheitsanlagen zu ermöglichen, sondern so auch politische Entscheider und lokale Unternehmen von der Förderung der Gesundheit durch Training zu überzeugen. www.beactive-day.de

Erstmals „Eckdaten der Fitnesswirtschaft Österreich“

Der Fachverband Freizeit- und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) hat in Zusammenarbeit mit der DHfPG die erste Studie zu den „Eckdaten der Fitnesswirtschaft Österreich“ durchgeführt. Die in der Studie ausgewiesenen Kennzahlen für die Fitnessbranche zeigen: Die Zeichen stehen auf Wachstum. Insgesamt trainieren 1,2 Millionen Menschen (Anstieg um 5,7 %) in den österreichischen Fitness- und Gesundheitsanlagen. fmi.news/eckdaten-at-2024

Grafik: ~ Bitter ~ – stock.adobe.com

NiSV: aktuelle Kontrollen in EMS-Studios

Laut Strahlenschutzverordnung besteht seit 31. Dezember 2020 eine Meldepflicht für EMS-Anlagen, seit 31. Dezember 2022 ist ein Fachkundenachweis erforderlich. In mehreren Bundesländern überprüfen Behörden derzeit die Einhaltung dieser Regelungen. Sie schreiben gezielt Studios an, die EMS-Training anbieten und fordern ihre „Anmeldung“. Melden sich die Studios erst nach mehr als zwei Wochen Betrieb an, verhängen die Behörden Bußgelder. fmi.news/nisv-kontrollen

Foto: DHfPG/BSA
Foto: swiss active
Foto: Peter Lechner Fotografie

Waterland übernimmt LifeFit Group

Die unabhängige Private-Equity-Investment-Gesellschaft Waterland und die Frankfurter LifeFit Group haben eine Vereinbarung zur Übernahme unterzeichnet. Die LifeFit Group vereint mehrere Fitnessmarken unter ihrem Dach, darunter Fitness First, ELBGYM, Barry’s und Club Pilates. Im Gespräch mit fM ONLINE erläuterte das Management der LifeFit Group seine neuen Perspektiven. Details über den Kaufpreis wurden nicht bekannt.

fmi.news/lifefit-waterland

FitX macht deutsche Flag-Football-Teams fit

Das Essener Fitnessunternehmen FitX kooperiert erstmals mit dem American Football Verband Deutschland e. V. (AFVD) und sponsert die Männer- und die Frauennationalmannschaft im Flag Football, eine Sportart, die immer beliebter wird und ab 2028 olympisch ist. Die Athleten erhalten kostenlose Mitgliedschaften für optimales Training. Nach der Kooperation als „Official Fitness Partner of the NFL“ erweitert FitX so seine Partnerschaften im Bereich Football.

fmi.news/fitx-afvd

Studiengänge

mit guten Berufsaussichten

Eine aktuelle Studie von Indeed bespricht, welche Studiengänge über vielversprechende Zukunftsaussichten verfügen. Die Nachfrage nach Gesundheitsmanagern ist demnach um 112 Prozent gestiegen, nach Sportwissenschaftlern um 85 Prozent und Ernährungswissenschaftlern um 74 Prozent. Insgesamt zeigte die Studie, dass u. a. Absolventen der Informatik und des Gesundheitswesens über gute Jobaussichten verfügen www.dhfpg.de/studie-gesundheitsmanagement

DSSV-Event 2024 – vier Tage Mallorca!

Nach einem erfolgreichen Neustart im Jahr 2023 veranstaltet der DSSV e. V. vom 24. bis 27. Oktober 2024 sein jährliches Branchentreffen an einem der schönsten Plätze der mallorquinischen Insel: im Blau Punta Reina Resort in Cala Mandia. Teilnehmer können sich auf sportliche Erlebnisse, Freizeitangebote sowie außergewöhnliche Vorträge, Workshops und Netzwerkmöglichkeiten in traumhafter Atmosphäre inkl. Vollpension freuen.

www.dssv.de/event

HYROX: all inclusive Fitness erweitert Partnerschaft

Nach der Titelpartnerschaft auf der FIBO 2024 in Köln baut die zur BestFit Group gehörende Fitnessstudiokette all inclusive Fitness ihre Zusammenarbeit mit HYROX weiter aus. Zehn weitere Studios in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen bieten künftig HYROX-Training an. „HYROX steht für funktionelles Training auf höchstem Niveau und passt perfekt zu unserer Philosophie“, so Stephan Schulan (CEO BestFit Group).

fmi.news/all-inclusive-hyrox

terra sports übernimmt Fitness & Co.

Die terra sports GmbH hat den Wettbewerber Fitness & Co. mit acht Filialen übernommen. Das Netzwerk wird so auf 60 Studios in Deutschland erweitert und alle Mitarbeiter von Fitness & Co. werden übernommen. „Die Übernahme ist ein wichtiger Schritt in unserer Expansionsstrategie. Wir freuen uns, unsere Reichweite auszubauen und noch mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, von unserem EMS-Training zu profitieren“, sagt terra sports-CEO Sven Janus. fmi.news/terra-sports-expansion

Foto: AFVD / Lea Wohlfahrt
Foto: BestFit GmbH
Foto: © 2024 Brand Center Blau Hotels
Foto: LifeFit Group
Foto: miha bodytec GmbH
Foto: DHfPG/BSA

seca verstärkt sein Team in Hamburg

Das Team des Hamburger Unternehmens seca wird durch eine neue Mitarbeiterin und einen neuen Mitarbeiter verstärkt. Der Spezialist für medizinisch validierte Bioimpedanzmessgeräte zur Bestimmung der Körperzusammensetzung erweitert das Team von Angelina Zirkel (Country Manager Sales & Marketing) um Tamara Pesic als Sales Specialist und Kenneth Manu als Customer Success Manager. Beide freuen sich auf ihre neuen Herausforderungen.

fmi.news/seca-neuzugaenge

MILLS LIVE in Berlin

Live-Filming der neuen Releases, Einblicke in Programminnovationen und Trends aus erster Hand: Les Mills bringt die elektrisierende Energie des Live-Gruppentrainings in das kultige Kraftwerk in Berlin. Am 19. und 20. Oktober 2024 wird das Kraftwerk Berlin gemeinsam mit adidas in einen Nachtclub verwandelt. In der Vergangenheit fanden die Events in London oder Los Angeles statt, nun lockt Les Mills Begeisterte in die Hauptstadt. Eine Registrierung ist noch möglich.

fmi.news/LES-MILLS-LIVE-BERLIN

Technogym intensiviert Kooperation mit ACSM

Technogym hat seine langjährige Partnerschaft mit dem American College of Sports Medicine (ACSM) und der 2007 gegründeten Gesundheitsinitiative „Exercise is Medicine“ verlängert. Diese Initiative fördert körperliche Aktivität zur Vorbeugung und Behandlung chronischer Krankheiten. ACSM und Technogym entwickeln seit einiger Zeit Behandlungsprotokolle für chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

fmi.news/technogym-acsm

Lehrgangspakete der BSA-Akademie

Die BSA-Akademie schnürt regelmäßig je zwei Lehrgänge zu Paketen, sodass Teilnehmende doppeltes Wissen erlangen und dabei sogar noch sparen können. Zu den Paketen zählen beispielsweise „Fit durch die Schwangerschaft“ („Kursleiter/in Fit durch die Schwangerschaft“ und „Ernährungscoach“) oder „Functional Training“ („Trainer/ in für Freihantel- und Kettlebelltraining“ und „Trainer/in für Körpergewichts- und Schlingentraining“).

www.bsa-akademie.de/lehrgangspakete

EasyMotionSkin beim „HEY/MOBILITY“-Kongress

Gesundheit als Schlüssel zur Mobilität der Zukunft: Die EasyMotionSkin Tec AG hat beim „HEY/MOBILITY“-Kongress in Hamburg innovative Fitnesslösungen präsentiert. Christian Jäger (rechts) unterstrich u. a. gegenüber Vertretern der Politik wie Anjes Tjarks (Senator für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg) die Wichtigkeit, sich über branchentypische Grenzen hinaus zu bewegen, um Menschen zu einem gesünderen Leben zu verhelfen. fmi.news/easymotionskin-hey-mobility

Innovation Days: TRINITY gewinnt drei Awards

Bei den BODYMEDIA Innovation Days am 6. Juni 2024 in Offenbach gewann TRINITY in insgesamt drei von vier Kategorien. Die revolutionäre KI MILO+ wurde von den Teilnehmenden zum besten Produkt und zur besten Innovation gekürt. Die Präsentation von Geschäftsführer Aleksander Ostojic wurde zum besten Vortrag des Events gewählt. Ein Triple, das es so vorher noch nie gegeben hat.

fmi.news/trinity-drei-awards

LES
Foto: Les Mills Germany
Foto: © Marcus Krüger
Foto: DHfPG/BSA
Foto: seca gmbh & co. kg.
Foto: Trinity Concepts GbR
Foto: TECHNOGYM GERMANY GmbH

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Zitate zufriedener Verkäufer

Günter Agsten, ehemaliger Inhaber von purfitness

„Wir haben unsere purfitness Deutschland Studios an die BestFit Group veräußert. Die Gründe für den Verkauf waren altersbedingt und der Wunsch nach mehr „Ruhe“ nach fast 35 Jahren Selbstständigkeit. Die Verhandlungen liefen von Anfang an sehr professionell und vertrauensvoll. Trotz der Größe des Unternehmens und der Fülle an Informationen, ging der Verkaufsprozess sehr zügig und reibungslos über die Bühne. Wichtig war uns vorallen Dingen, dass unser Mitarbeiterstamm vollständig übernommen wird. Auftauchende

Probleme wurden auf dem kürzesten Dienstweg im persönlichen Gespräch gelöst. Insgesamt eine Entscheidung, mit der wir sehr zufrieden sind.“

Benjamin Adriani, ehemaliger CEO FLEXXFitness

„Im Sommer 2023 haben wir uns gemeinsam mit BestFit entschlossen, dass FLEXX Fitness Teil dieser starken Gruppe wird. Besonders der faire Umgang mit unseren Mitarbeitenden und der hohe Qualitätsanspruch in Bezug auf das Produkt, war ausschlaggebend für uns, das Unternehmen in neue Hände zu geben. Wir freuen uns sehr, so unseren kleinen Teil zum Erfolg von BestFit beizutragen.“

Prävention, Fitness, Gesundheit

School for Health Management

20 %OLYMPIARABATT auf unsere Lehrgänge*

Anlässlich der Olympischen Spiele 2024 erhaltet ihr bei allen Buchungen vom 22.07. bis 18.08.2024 einen zusätzlichen Rabatt in Höhe von 20 % auf unsere Lehrgänge*.

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Nur gültig im Aktionszeitraum vom 22.07. bis 18.08.2024. Ausgenommen sind die Lehrgänge „Fachkraft UVSV“, „EMS-Trainer/in“, Lehrgangspakete, Lehrgänge mit ausgewiesener Umsatzsteuer sowie InhouseSchulungen. Bei Förderungen, wie z. B. durch die Bundesagentur für Arbeit, gelten gesonderte Regelungen. Mit weiteren Rabatten kombinierbar.

PRIDE Ladies, Düsseldorf

„Wear your body like a crown“

Was wünschen sich Frauen von einem Fitnessstudio? Die Antwort auf diese Frage liefert ausgerechnet ein Mann. Im PRIDE Ladies steht der Name gleichzeitig für ein Versprechen. Die Philosophie des Düsseldorfer Studios heißt nicht „Quälen“, sondern „Qualität“. Das Ziel: Die Mitglieder sollen stolz auf sich sein und durch das Training ein neues Körperbewusstsein und ein besseres Selbstwertgefühl entwickeln. Dafür setzt Geschäftsführer Dirk Kemmerling auf die Kompetenz seiner Trainerinnen und Trainer, bewährte Trainingsmethoden, einen topmodernen Gerätepark und mit über 250 Kursen im Monat auf eins der größten Kursangebote der Stadt.

Text: Anke Sörensen
Fotos: Alina Louis ansichtssachen.fotografie
Düsseldorf & Berlin Mike Schiffer

Studio des Monats

PRIDE Ladies

Düsseldorf

August 2024

In einem alten, teilweise denkmalgeschützten Industriegebäude im angesagten Stadtteil Bilk liegt das PRIDE Ladies, ein Fitnessstudio ausschließlich für Frauen. Dirk Kemmerling übernahm das Studio von Fitness First, als es 2017 zum Verkauf stand. Da er seit Jahrzehnten als Fitnessbetreiber, Berater und Projektentwickler im In- und Ausland aktiv und mit aktuellen Marktentwicklungen und Trends bestens vertraut ist, erkannte er das Potenzial des Standorts sofort.

Die Location an der Aachener Straße im Süden Düsseldorfs ist von der Innenstadt in wenigen Minuten erreichbar. Vor der Tür gibt es kostenlose Parkplätze, drumherum diverse Einkaufsmöglichkeiten. Das Studio selbst liegt im ersten Stock des Altbaus und hat mit seinen knapp neun Meter hohen Decken Loftcharakter. Mit hochwertigen Materialien und einem ansprechenden Farbkonzept wurde hier innerhalb von zwei Monaten Umbauzeit ein Ort geschaffen, der seinem Namen auch optisch gerecht wird –schließlich heißt „Pride“ auf Englisch „Stolz“. Das

Kombiniert: Vibrations- und Mobilitätstraining auf einer Fläche

Corporate Design im Studio und Webauftritt sind feminin. Im Oktober 2017 wurde das PRIDE Ladies eröffnet.

„Unser USP setzt sich wie ein Puzzle aus verschiedenen Faktoren zusammen: Entscheidend ist unser klarer Fokus auf die Zielgruppe Frauen“, so Dirk Kemmerling. „Wir haben einen sehr hohen Qualitätsstandard. Angefangen bei der perfekten Lage der Location über das Loftambiente, unser starkes Team und das aus meiner Sicht beste Kursprogramm Düsseldorfs bis hin zum modernen Gerätepark bieten wir alles, was sich unsere Mitglieder wünschen – nicht zu vergessen einen brandneuen Wellnessbereich.“

Kommunikation und Wertschätzung

Dirk Kemmerling liefert die Ideen für das PRIDE Ladies, gilt im Team als Visionär. Für die Ausgestaltung, Kommunikation und operative Umsetzung setzt er auf sein Team aus erfahrenen Mitarbeitenden. Natürlich ist das Training der Kern des Angebots, doch die Mitgliedschaft soll darüber hinaus gehen. Wichtig ist es, eine persönliche Beziehung zu den Mitgliedern aufzubauen. Schließlich wirbt das Studio damit, ein Studio von Ladys für Ladys zu sein. Das Team kommuniziert intensiv mit den Kundinnen und legt ebenso viel Wert auf eine transparente und wertschätzende Kommunikation untereinander.

„Es liegt uns am Herzen, dem Gym eine Seele zu geben“, so der Inhaber. Das PRIDE Ladies soll seine Mitglieder dabei unterstützen, ein besseres Verhältnis zu ihrem Körper zu entwickeln und ihn so zu trainieren, dass sie auf sich stolz sein können. „Wir stehen für einen Paradigmenwechsel: von gut Aussehen zu gut Fühlen.“

Individualität zählt

Zu diesem Anspruch passen die hochwertigen Trainingsbedingungen. Neumitglieder erhalten zunächst einen intensiven Check mit der seca, die die Körperzusammensetzung und damit auch mögliche Verbesserungspotenziale klar aufzeigt. Da sich Frauen nicht über einen Kamm scheren lassen, wird für jede Frau mit einer Trainerin ihre individuelle Fitnessformel erarbeitet – ein Trainingsplan, der auf ihre Bedürfnisse und Ziele zugeschnitten ist und wo die Fortschritte mit der seca dokumentiert werden. Beim Training soll der Spaß im Vordergrund stehen und der richtige Mix aus Workout und Wellness dafür sorgen, dass die Mitglieder am Ball bleiben.

Das Angebot ist mit Kraft-, Cardio-, Functional, TRX- sowie Mobility und Personal Training sehr breit. Auch das Kursprogramm beeindruckt: Mit über 60 Kursen pro Woche bei über 50 Trainerinnen und Trainern bietet das PRIDE Ladies eins der größten Group-Fitness-Programme der Stadt –von Hot Iron über Cycling bis hin zu Yin Yoga.

Fotos: Alina Louis ansichtssachen.fotografie
Düsseldorf & Berlin Mike Schiffer
Stark: Tower und Equipment für das Functional Training
Vielseitig: Im Studio werden 250 Kurse pro Monat angeboten

Dabei zählt nicht nur die Quantität, sondern vor allem die Qualität. Sowohl in den Kursen als auch auf der Fläche werden Top-Instruktorinnen und -Instruktoren beschäftigt.

Auch der Gerätepark im PRIDE Ladies ist ganz auf die weiblichen Trainingsbedürfnisse zugeschnitten. Es war zum Beispiel eins der ersten Studios, das eine Hip Thrust für das Gesäßmuskeltraining anschaffte. Zudem ist das Studio unter anderem mit dem five Konzept und Power Plates ausgestattet.

Teamplayer gefragt

Ebenso individuell wie die Kundinnen sind die Mitarbeiterinnen: „Wir wollen ein kompetenter Partner für eine Vielzahl von Frauen mit all ihren unterschiedlichen Bedürfnissen sein“, erläutert der Geschäftsführer. Dazu gehörten qualifizierte und zugleich starke Persönlichkeiten innerhalb des Teams, mit denen die Kundinnen sich austauschen können. „Die Ausstrahlung, der Einsatz und das Vorleben unserer Unternehmenswerte durch die Mitarbeitenden inspiriert die Mitglieder, gibt ihnen Orientierung und Vertrauen in unser Produkt.“

Kundenorientierung, Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit sind die wichtigsten Auswahlkriterien für neue Mitarbeitende. Denn fachliche Kompetenzen sind schul- und vermittelbar, eine grundlegende Haltung und Arbeitsmoral hingegen nicht.

Zufriedenheit

gewährleisten

Im PRIDE Ladies wird Feedback geschätzt, um das Niveau zu halten und sich stetig zu verbessern. Die aktuelle Zufriedenheit der Mitglieder wird über ein Monitoring an Feedback-Stationen im Gym abgefragt, wo die Antwortmöglichkeiten von einer Bewertung bis zur ausformulierten Rückmeldung reichen. In Zusammenarbeit mit dem Management vor Ort lässt sich so schnell herausfinden, wie es im Studio läuft und wo Änderungsbedarf besteht, der im persönlichen Gespräch geklärt wird.

Positive Rezensionen der Mitglieder auf Google sowie ein hoher Net Promoter Score zeigen, dass diese Maßnahmen greifen und die Kundinnen die hohe Qualität auf den verschiedenen Ebenen wertschätzen.

Einzigartig statt austauschbar

Der Betreiber sieht es als großen Vorteil, dass er mit dem PRIDE Ladies ein Einzelstudio betreibt: „Kopien sind nicht unser Ding. Wir betrachten uns als einzigartig und verfolgen ein Alleinstellungsmerkmal.“ Die Vorteile des Düsseldorfer Standorts lassen sich nicht einfach anderswo duplizieren.

Da keine anderen Studios mitfinanziert werden müssen, ist immer Cash für Investitionen vorhanden. Gerade wurden beispielsweise die Duschen

Stilvoll: Wohlfühlatmosphäre für Gespräche unter Freundinnen

Gelungen: Sauna- und Wellnessbereich wurden gerade komplett renoviert

und der Wellnessbereich komplett umgebaut und mit einem neuen Sauna-/Sanariumkonzept ausgestattet.

Das Management profitiert noch von einem weiteren Vorteil: Dirk Kemmerlings Kerngeschäft ist das Beratungsunternehmen HMC Health Management Company GmbH. Durch seine langjährige Erfahrung in der Fitnessbranche und den internationalen Vergleich weiß er genau, was der Markt langfristig braucht, welche Entwicklungen in anderen Ländern funktionieren und welche kein Potenzial bieten. Als Berater ist ihm klar, dass man nicht auf jeden Trend aufspringen muss, er hat ein gutes Gespür für den Zeitgeist und konzentriert sich auf die Kernkompetenzen seines Studios.

So werden das Kursangebot, die Geräte und Dienstleistungen gezielt an die Bedürfnisse der Mitglieder angepasst. Auf diese Weise war das Studio schon häufig Vorreiter: So hat PRIDE Ladies als eines der ersten Studios im Raum Düsseldorf flexible Mitgliedschaften zu sinnvollen Preisen eingeführt. Zudem führte es als eins der ersten Fitnessstudios in Deutschland die Anamnese mit seca durch.

Digitalisierung beschleunigen

Momentan steht die Digitalisierung im Fokus der Entwicklungen, um die Optimierung und Vereinfachung von Prozessen weiter voranzutreiben. So will das Team noch schneller auf die immer differenzierter werdenden Wünsche der Kundinnen eingehen. „Im Rahmen der im Markt bestehenden Möglichkeiten sind wir heute in Bezug auf die Digitalisierung nahe an der Ausschöpfungsgrenze. Mitgliederverwaltung, Arbeitsplanung, Trainingsgestaltung, Group-Fitness-Bereich, Gerätemanagement und Anamnese haben wir so weit wie möglich miteinander verknüpft. Eine optimale Vernetzung haben wir jedoch noch nicht gefunden“, bedauert Dirk Kemmerling. Er hofft, dass noch mehr Softwareentwickler die Fitnessbranche für sich entdecken. „Die Industrie in unserer Branche ist weit hinterher. Vermutlich ist unser Segment für Softwareentwickler noch nicht groß genug. Ich wünsche mir, dass die ‚Quasimonopolstellung‘ einiger weniger Anbieter im Markt bald aufgebrochen wird, um als Unternehmen handlungsfähiger zu sein.“

Der Unternehmer

Dirk Kemmerling ist Inhaber und Geschäftsführer des PRIDE

Ladies. Seit über 30 Jahren ist er in der Fitnessbranche und diversen Freizeitbranchen als Unternehmer, Geschäftsleiter und Berater tätig. Bereits mit 29 Jahren betrieb er seinen ersten eigenen Club. Als Mitglied der Geschäftsleitung bei Fitness First Germany trug er die Verantwortung für über 100 Clubs, bevor er sich 2012 mit der HMC Health Management Company GmbH, einer Unternehmensberatung für Sport, Fitness, Gesundheit und Lifestyle, selbstständig machte. Der Fokus seiner Tätigkeit liegt auf Expansionen sowie Mergers & Acquisitions inländischer und ausländischer Unternehmen, primär in Großbritannien/Unternehmen mit Private Equity Background.

Für alle News, wichtigen Informationen rund um das Studio und einen Trainingsplan für unterwegs nutzen die Mitglieder die PRIDE Ladies App. Digitale Trainingsangebote wurden nach Corona wieder zurückgefahren, da das Interesse der Kundinnen abnahm.

Das Team sieht seine Stärken eher im direkten Kontakt mit den Kundinnen und nicht vor dem Screen. Es will seine Kundinnen mit einem stimmigen Gesamtpaket auf ihrem Weg zum neuen Ich begleiten. „Nimm Kurs auf zu dir selbst!“ heißt im PRIDE Ladies: seinen Körper annehmen und so pflegen und trainieren, dass es Spaß macht, darin zu wohnen.

PRIDE Ladies in Zahlen

Fläche des Studios gesamt: 1.200 m2

Kurs- und Trainingsräume: 900 m2

Prävention: 50 m2

Wellness: 150 m2

Ausstattung

Kraft: Technogym

Cardio: Technogym, StairMaster®, Life Fitness/ICG, Freemotion Star Trec

Beweglichkeit: five

Functional: FUNS Training Tower

Vibrationstraining: Power Plate

Diagnostik: seca

Wellness: KLAFS Sauna, Sanarium

Mitarbeitende

1 Sporttherapeutin

2 Master-Studierende

5 Festangestellte

6 Aushilfen

63 Freiberufler

PRIDE Ladies

Aachener Straße 70A 40223 Düsseldorf www.pride-ladies.com

Individuelle Angebote für unterschiedliche Zielgruppen gestalten

Customer

Text: Anke Sörensen und Jürgen Wolff

Der Fitness- und Gesundheitsmarkt wandelt sich seit Jahren beständig. Gleichzeitig wachsen die Ansprüche der Mitglieder an Fitness- und Gesundheitsanbieter. Längst lassen sich die Mitglieder nicht mehr einfach nach Altersgruppen bestimmten Zielgruppen zuordnen, vielmehr bestimmt deren Lebensstil ihre Bedürfnisse und Wünsche an ein Studio. Studiobetreibende sollten daher permanent innovativ sein und ermitteln, welche Trends und Technologien sie voranbringen, ihr Angebot optimal ergänzen und für ihre Zielgruppe besser sichtbar machen.

Ob HYROX, Pilates oder Krafttraining – die Bandbreite des Trainingsangebots ist heute so groß wie selten zuvor. Regelmäßig kommen neue Trainingstrends und Geräteinnovationen auf den Markt. Darüber hinaus steigt der Wettbewerbsdruck für Fitness- und Gesundheitsanlagen.

Heterogene Mitgliederstrukturen sowie steigende und sich verändernde Kundenbedürfnisse stellen Studiobetreibende ebenso wie Trainerinnen und Trainer permanent vor neue Herausforderungen (Schmidt & Wolff, 2021; Thompson, 2023).

Kunden verstehen

Fitness- und Gesundheitsanbieter können sich heute nicht mehr nur auf bewährte Konzepte oder ihren guten Ruf verlassen. Um die eigenen Angebote und Dienstleistungen so nah wie möglich an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden auszurichten, sind aktuelle Marktkennzahlen und Erkenntnisse aus der Konsumverhaltensforschung für die Unternehmen unverzichtbar (Kobel, 2022).

Der Fokus in der Konsumentenverhaltensforschung liegt darauf, das Wie und das Warum des Verhaltens der Kunden zu verstehen. Seit vielen Jahren wird untersucht, warum Menschen bestimmte Produkte kaufen oder bestimmte Marken bevorzugen, wie Markentreue entsteht, wie Werbung wirkt etc.

Das ist für Produkthersteller ebenso essenziell wie für die Fitnessbranche. Wer die eigenen Kunden versteht, ihre Wünsche und Bedürfnisse kennt und sich der wesentlichen Stellschrauben bewusst ist, kann Kundinnen und Kunden langfristig zufriedenstellen, fördern und an seinen Club binden. Wer Denken, Fühlen und Handeln eines (potenziellen) Fitnesstreibenden versteht, kann potenzielle Kunden zielgruppenspezifisch ansprechen, das Leistungsportfolio entsprechend gestalten und sich von der Konkurrenz abgrenzen.

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Lifestyle und Interessen prägen Zielgruppen

Nachhaltig wahrgenommen werden Angebote dann, wenn ein Alleinstellungsmerkmal die Kunden triggert oder sie in ein stimmiges Gesamtkonzept eingebunden sind. Die Mitgliedschaft im Fitnessstudio soll zum Lifestylekonzept des Mitglieds passen.

Studiobetreibende sollten sich daher bewusst von ihren Wettbewerbern abgrenzen und ihre Angebote, den Service sowie das Marketing individualisieren, um die Erwartungen ihrer bestehenden und potenziellen Mitglieder zu erfüllen. Der SocialMedia-Auftritt ist dabei ein wichtiges Aushängeschild des Unternehmens, um die richtige Zielgruppe zu erreichen. Ebenso entscheidend ist die Website, die dazu dienen sollte, mit wenigen Klicks über das Angebot zu informieren, Alleinstellungsmerkmale und Ausrichtung zu vermitteln und Interesse zu wecken. Doch die beste Werbung für ein Studio bleibt die Mundpropaganda: Wenn begeisterte Mitglieder die Qualität des Studios loben, werben sie neue Kunden, ohne dass der Studiobetreiber in teure Marketingkampagnen investieren muss.

Individualität zählt

Die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden haben sich diversifiziert. Mitglieder suchen heute ein Angebot, das speziell auf sie zugeschnitten ist sowie jede Einzelne und jeden Einzelnen abholt – Qualität, Exklusivität und Design sowie eine individuelle, empathische Betreuung sind dabei maßgebliche Kriterien.

Ebenso wichtig ist Flexibilität. Nicht nur die Geschwindigkeit, mit der sich die Digitalisierung entwickelt, erfordert in immer kürzeren Abständen neue Fähigkeiten und Kenntnisse im Team, sondern auch neue Trainingstechnologien und Betreuungskonzepte.

Die Fitness- und Gesundheitsbranche unternimmt viel, um den Herausforderungen dieses anhaltenden Beschleunigungsprozesses erfolgreich zu begegnen. Die vielfältigen Möglichkeiten digitaler Anwendungen werden von der Branche immer stärker und vor allem effektiver genutzt. Im Jahr 2023 investierten 65

Prozent der Anlagen in Deutschland im Bereich Digitalisierung. Digitale Tools sind für Fitness- und Gesundheitsdienstleister nicht mehr wegzudenken, wenn es darum geht, ihr Angebot zu präsentieren (DSSV, 2024).

Qualifizierte Betreuung

Auch das Ausbildungsniveau der Mitarbeitenden steigt seit vielen Jahre stetig an. Fast jeder fünfte Arbeitnehmende der Branche verfügt inzwischen über einen akademischen Abschluss und über 80 Prozent der Anlagen in Deutschland haben im Jahr 2023 in Weiterbildung investiert (DSSV, 2024). Die Bildungspartner entwickeln innovative Studien- und Ausbildungsgänge sowie Lehr- und Lernmethoden, die die Studios in ihrer täglichen Praxis voranbringen.

Geschulte Trainerinnen und Trainern sind für den richtigen Umgang mit den Mitgliedern entscheidend – unabhängig davon, ob Mitglieder aus innerer Überzeugung, gesundheitlichen oder sozialen Gründen trainieren. Das Fachwissen des Teams ist für den Trainingserfolg der Mitglieder ebenso entscheidend, wie Empathie im Umgang miteinander und Erlebnisse, an die sie sich gern erinnern.

Für die Zufriedenheit der Kunden ist zunächst wichtig, dass der Erwerb einer Clubmitgliedschaft reibungslos und ohne großen Aufwand stattfindet und danach immer wieder von schönen Momenten geprägt ist. Die Customer Journey beginnt bei erfolgreichen Unternehmen mit dem ersten Kontakt und endet nicht – es sei denn, der Vertrag endet. Wenn sich die Mitglieder im Umfeld eines Clubs wohlfühlen und sie unter der Anleitung kompetenter Trainerinnen und Trainer, von denen sie sich verstanden fühlen, ihre Ziele erreichen, dann ist es höchst unwahrscheinlich, dass sie ihre Reise abbrechen.

Customer

Centricity in der Studiopraxis

Wie Studios individualisierte Angebote für unterschiedliche Zielgruppen gestalten können, hat fitness MANAGEMENT international mit vier Fitness- und Gesundheitsanbietern in Interviews besprochen. Die Interviewten stellen mit sehr unterschiedlichen Studiokonzepten jeweils die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kundinnen und Kunden in das Zentrum ihrer Studiophilosophie.

Melanie Lassotta setzt mit dem Artemis Fitness den Fokus auf Frauenthemen, Tim Suchland ist als Director Personal Training & Gym bei Holmes Place Deutschland mit verantwortlich für das Angebot der Premiumkette und die Reise der Mitglieder, Ayhan Türküm setzt mit dem Phoenix Fitness in Dättwil in der Schweiz auf Healthy Holistic Workout und garantiert seinen Mitgliedern Trainingsfortschritte und Rita De PippoAlbrecht erreicht mit ihren EMS-Studios Menschen, die sich bisher vom Fitnessmarkt nicht angesprochen gefühlt haben.

Literaturliste

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2024). Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2024. Hamburg: Hrsg. Kobel, S. (2022). Die Bedeutung der Konsumverhaltensforschung: Mitglieder verstehen und binden. fitness MANAGEMENT international, 5 (163), 50–52.

Schmidt, F. & Wolff, J. (2021). Wachsende Kundenbedürfnisse als Herausforderung: „New Normal“ für Fitnessdienstleister. fitness MANAGEMENT international, 6 (158), 60–63. Thompson, W. R. (2023). Worldwide survey of fitness trends for 2023. ACSM’s Health & Fitness Journal, 27 (1), 9–18.

Foto:

Frauen müssen trainieren wie Frauen!“

mit Melanie Lassotta, Artemis Fitness

Die Inhaberin von Artemis Fitness, einem reinen Frauenstudio, ist seit 2001 in der Branche tätig und hat diverse Weiterbildungen im Kurs- und Trainingsbereich absolviert (u. a. A-Lizenz, Reha). Seit 2011 setzt sie ihren Fokus auf spezielle Frauenthemen wie Prä- und Postnataltraining sowie Reha- und Beckenbodentraining. Dazu hat sie verschiedene Weiterbildungen in Sachen Hormoncoaching, Frauenheilkunde und Ernährungsberatung absolviert. Zurzeit befindet sie sich in der Ausbildung zur Heilpraktikerin. 2017 eröffnete sie die heute geschlossene MuKiBude, der 2020 das Artemis Fitness folgte. www.artemis-fitness.de

fMi: Das Artemis Fitness ist ein Studio nur für Frauen. Warum verfolgen Sie genau dieses Konzept?

Melanie Lassotta: Ich habe lange in konventionellen Studios gearbeitet und es ist einfach so, dass Frau sich unter Umständen beobachtet und bewertet fühlt. Ich wollte allen Frauen, auch denen, die sich in ihrem Körper noch sehr unwohl und unsicher fühlen, einen geschützten Raum bieten. Im Artemis ist es egal, ob du die neuesten und hipsten Klamotten trägst oder Leggins aus den Neunzigern, ob du gestylt bist oder natürlich bleibst. Es gibt keine abcheckenden Blicke – jede ist schön, wie sie ist! Viele Frauen brauchen ein bisschen mehr Motivation und Unterstützung; das können wir authentisch rüberbringen, da wir alle diese Wünsche nachvollziehen können. Aus unternehmerischer Sicht ist es schwer, als inhabergeführtes Studio am Markt zu bestehen, vor allem bei der Dichte an Fitnessketten mit sehr günstigen Preisen. Daher ist es wichtig, eine Nische zu finden und die Kundinnen abzuholen, die das gewisse Etwas suchen, sei es Betreuung, Exklusivität oder Design.

Wie lange gibt es das Artemis Fitness schon und wie ist der Zuspruch?

2017 habe ich die MuKiBude gegründet, ein Frauenfitnessstudio mit Schwerpunkt auf prä- und postnatalem Training mit integrierter Hebammenpraxis. Das Konzept war sehr beliebt und schnell wurde klar, dass ich expandieren musste. Der Plan war, ein zweites Studio zu eröffnen, das Frauen die Möglichkeit bietet, im Anschluss an die Babyzeit weiterhin in geschützter Atmosphäre Sport zu treiben. Von 120 Quadratmetern haben wir uns auf knapp 400 Quadratmeter vergrößert. Im kleineren Kursstudio sollte der Schwerpunkt auf MutterKind liegen und im größeren Studio ein voll ausgestattetes Fitnessstudio für alle Frauen laufen. Im März 2020 wurde die neue Filiale eröffnet, ausgestattet mit Trainingsfläche, Kursräumen und großer Kinderbetreuung. Dann kam Corona und wir mussten schließen. Das Kursstudio konnte aufgrund der Auflagen nicht eröffnet werden und der Betrieb in der MuKiBude lief sehr schleppend, da in den Köpfen „MutterKind-Fitness“ verankert war. Wir schleppten uns durch die Corona-Zeit. 2023 war klar, dass eine Veränderung hermusste, weil das Konzept MuKiBude nicht mehr aufging. Zum 1. Januar 2024 gab es ein großes Rebranding. Das war die beste Entscheidung. Der Zuspruch stieg um 60 Prozent und langsam haben wir die zwei durch Corona verlorenen Jahre aufgeholt.

Kommen die Mitglieder eher über persönliche Empfehlungen oder über Marketingmaßnahmen zu Ihnen?

Wir leben hier auf dem Dorf und es dauert ein wenig, bis man wahrgenommen wird. Seit dem Rebranding ist das aber ein Selbstläufer. Die Frauen gehen draußen vorbei und kommen dann einfach mal rein. Viele kommen jedoch auch über persönliche Empfehlungen unserer Kundinnen, einige hören Werbung im nahegelegenen Supermarkt und natürlich kommen sie auch über unsere Social-Media-Kanäle.

Was ist bei Ihnen anders als in „gemischten“ Fitnessstudios in Bezug auf Ansprache, Betreuung, Tools und Maßnahmen?

Wir haben eine sehr persönliche Betreuung und familiäre Atmosphäre. Unsere Trainerinnen und Servicekräfte sind authentisch. Von jung bis alt ist alles dabei, sodass sich alle Frauen mit uns und Artemis identifizieren können. Es gibt bei uns kein Self-Check-in oder Drehkreuz, keine automatischen Tür-

Interview

öffner usw., wir begrüßen die Frauen persönlich und kennen jede mit Namen. Wir betreuen die Frauen so, wie sie es brauchen – individuell und engmaschig. Jede erhält ihren individuellen Trainingsplan nach vorangegangener Körperfettanalyse und Anamnese. Wir bestimmen die Ziele gemeinsam und erstellen einen Ernährungsplan. Dieser Prozess wiederholt sich alle drei Monate. Durch unsere langjährige Erfahrung und unser Fachwissen können wir die hormonellen Veränderungen im Laufe des Lebens mit einbeziehen und die Themen Nährstoffe und Supplements einfließen lassen. Die Steuerung läuft über unsere Studio-App, so können unsere Kundinnen ihre Fortschritte dokumentieren und wir passen entsprechend der Progression die Trainings- und Ernährungsplanung an.

Setzen Sie mit den Mitgliedern eine Feedbackkultur um?

Absolut! Kein Frauenfitnessstudio kommt ohne großes Kursangebot aus und hier stimmen wir uns alle drei Monate mit unseren Kundinnen ab. Es gibt dann eine Umfrage und aufgrund der Wünsche oder Kritik passen wir die Kurspläne oder auch die Öffnungszeiten regelmäßig an.

Wie wird der Community-Gedanke bei Ihnen gelebt?

We are family! Wir sitzen alle in einem Boot, das ist nicht nur für unsere Kundinnen toll, sondern auch für mich und meine Mitarbeiterinnen. Wir verstehen uns alle fast blind. Auch für mich als Inhaberin und Chefin ist es toll, solch einen Zusammenhalt und solch ein Verständnis zu spüren. Wir Frauen haben doch alle die gleichen Themen: Familie und Beruf unter einen Hut bringen und ohne schlechtes Gewissen noch zum Training gehen. An einem Tag fühlst du dich wie Superwoman, am nächsten wie ein Häufchen Elend – wir verstehen uns und können so ohne schlechtes Gewissen oder Leistungsdruck arbeiten, trainieren und uns gegenseitig unterstützen.

Sie bieten Fitness für jede Frau in jedem Alter. Wo liegt der Schwerpunkt Ihres Angebots und wie passen die verschiedenen Altersgruppen zusammen?

Unser jüngstes Mitglied ist 14 und unser ältestes 81 Jahre alt. Allein die beschriebene Gemeinschaft unter Frauen, egal wie alt, ist ein Grund, weshalb meine 74-jährige Mutter im gleichen Kurs wie die 32-jährige Prokuristin steht. Wir unterstützen uns und finden es toll, wenn die Jungen von den Alten lernen und umgekehrt. Unser Schwerpunkt liegt definitiv auf der Individualität – jede Frau wird dort abgeholt, wo sie steht. So kann z. B. meine Mutter eine sanfte Kniebeuge machen, während die 32-Jährige Split Jumps macht. Im Kursbereich lässt sich Individualität gut integrieren, man muss nur aufmerksame, erfahrene Kurstrainerinnen haben. Unsere Ansage lautet: „Alles kann, nichts muss“. Auf der Trainingsfläche hat jede Frau ihren eigenen Trainingsplan. Während der Pausen kann man auch ein Schwätzchen halten, hier trägt nicht jeder Kopfhörer.

Lassen sich die Kundinnen heute überhaupt noch in klassische Altersgruppen unterteilen oder sollten Betreiberinnen ihre Zielgruppen neu denken?

Ich kann natürlich nur für die Zielgruppe Frau sprechen. Bei uns wird sehr schnell deutlich, dass es eine Sache der Betreuung und der Kommunikation durch das Team ist. Wir behandeln alle gleich, sehen jeweils die einzelne Frau und nicht das Alter und legen den Fokus auf ihre momentane Lebens- und Gesundheitssituation.

Gibt es noch Kurse für Schwangere oder zur Rückbildung?

Kooperien Sie dafür mit Ärztinnen und Hebammen?

Wir arbeiten noch immer mit Hebammen zusammen und es gibt zweimal wöchentlich noch einen Rückbildungskurs. Durch meine beratende Arbeit in Sachen Hormone, Wechseljahre und Lebensstil arbeite ich auch mit Ärztinnen zusammen. Zurzeit befinde ich mich außerdem in der Ausbildung zur Heilpraktikerin, um mein Angebot noch auszubauen. Ich sehe die Frauen und ihre Themen und ich träume von einer Rundumbetreuung.

Spezielle Kurse für Schwangere oder Mutter-Kind-Kurse laufen inzwischen bei uns nicht mehr. Die Nachfrage ist zu gering.

Sollte ein Frauenfitnessstudio spezielle Zusatzangebote bieten, um die Bedürfnisse der Mitglieder zu erfüllen? Ich sehe Kinderbetreuung nicht mehr als notwendiges Zusatzangebot an. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Frauen gern einmal etwas für sich allein tun wollen und dürfen. Sie genießen es, diese eine Stunde mal nur Frau zu sein. Generell ist Individualität sehr wichtig, da Frauen nun mal zyklus- und lebensabschnittsbedingt unterschiedliche Leistungshochs und -tiefs haben. Die Tücken des Alltags sollten in eine Planung genauso integriert werden wie eine sinnvolle Trainingsplanung. Frauen müssen trainieren wie Frauen und nicht wie kleine Männer. Daher sehe ich eine ganzheitliche Betreuung und Trainingsplanung als Schlüssel zum Erfolg, nicht nur 30-Minuten-Zirkeltraining und Tanzkurse für alle.

Hat es bei Ihrer Zielgruppe und deren Trainingszielen in den letzten Jahren Veränderungen gegeben?

In Zeiten der Mutter-Kind-Kurse war vor allem Abnehmen das große Thema, inzwischen wünschen sich die Frauen einen ausgeglichenen Lifestyle. Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper sind die größten Themen. Und natürlich wollen wir alle immer noch einen tollen Po und einen flachen Bauch haben. Die meisten von uns freuen sich aber einfach über das gemeinsame Sporttreiben und einen fitten, leistungsstarken Frauenkörper.

Welche Qualifikationen sind für Ihr Team besonders wichtig?

Natürlich ist eine Basisausbildung in Sachen Anatomie und Physiologie des Körpers wichtig – je nachdem, in welchem Bereich du eingeteilt bist. Wir bilden uns regelmäßig fort und ich führe regelmäßig mit dem Team Inhouse-Schulungen mit Gastdozenten und -dozentinnen zu verschiedenen Themen durch. Es gibt bei uns aber auch Spezialistinnen für Reha, Muskelaufbau oder Lifestyleberatung. Um Sicherheit während des Trainings an den Geräten zu bieten, haben auch unsere Servicekräfte eine Basisschulung erhalten. Das Wichtigste ist jedoch, selbst zu trainieren und authentisch zu sein.

In welchen Trainingsformen und -angeboten steckt das größte Potenzial für die Zukunft?

Es geht wieder in Richtung ganzheitliche Beratung. Die Massenabfertigung via standardisierten Trainingsplänen ist vorbei, die Kundinnen brauchen individuelle Betreuung. Abwechslungsreiche Kurspläne und sinnvolle Trainingsplanung über mindestens ein Jahr sollten in den Vordergrund rücken. Digitalisierung in Form von Apps oder Wearables, die die Leistung tracken und kleine Challenges ermöglichen, sind wichtig: Sportlerinnen messen sich gern und eine Challenge macht es leichter, sich durchzubeißen, wenn es drauf ankommt.

Interessengruppen ersetzen Altersgruppen“

Interview mit Tim Suchland, Holmes Place Deutschland

Tim Suchland

Der Director Personal Training & Gym Holmes Place Deutschland begann seine Karriere als dual Studierender (DHfPG) in einem Familienbetrieb in Bückeburg. Dort arbeitete er als Trainer, bevor er 2015 zu PRIME TIME fitness nach Frankfurt wechselte, wo er die stellvertretende Trainingsleitung eines Clubs innehatte und sein Master-Studium Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) absolvierte. 2018 übernahm er die Verantwortung im Bereich Training und Personal Training für alle PRIME TIME fitness-Studios. Seit Oktober 2023 arbeitet Tim Suchland bei Holmes Place.

www.holmesplace.de

fMi: Holmes Place bietet ein sehr exklusives Konzept. Wie definieren Sie Ihre Zielgruppe und deren Erwartungen?

Tim Suchland: Wer zu uns kommt, hat einen Anspruch an Qualität. Unsere Kundinnen und Kunden denken Gesundheit ganzheitlich. Sie wollen fitter werden, möchten ihr Training mit Entspannung, Wellness sowie Socializing kombinieren und legen dabei großen Wert auf Qualitätsstandards.

Gab es bei Ihren Zielgruppen und deren Trainingszielen in den letzten Jahren Veränderungen?

Zu unserer Zielgruppe zählen Jung und Alt. Unabhängig vom Alter sehen wir einen wachsenden Anteil an Menschen, denen ihre Quality Time als Ausgleich zum oft sehr stressigen Alltag immer wichtiger wird. Wir haben das Gefühl, dass das Stresslevel außerhalb der Fitnessstudios in allen Altersgruppen rapide steigt und Quality Time gesucht wird.

Unser Angebot richtet sich nicht an bestimmte Altersgruppen. Im Kursbereich sowie auf der Trainingsfläche verbinden sich jüngere und ältere Gäste zu einer guten Mischung. Vor allem die Jüngeren kommen zu uns, weil sie eine qualitativ hochwertige Dienstleistung suchen, für die sie gern mehr Geld ausgeben. Ein Großteil der Menschen achtet wieder mehr auf Qualität – insbesondere bei Beschäftigungen in ihrer Freizeit.

Lassen sich die Kundinnen und Kunden heute noch in die klassischen Altersgruppen unterteilen?

Nein, die klassische Einteilung in Altersgruppen muss man neu denken. Ich würde Zielgruppen heute eher in Interessengruppen kategorisieren.

Durch das breite Angebot bei Holmes Place holen wir alle Altersgruppen ab. In einem Yoga- oder einem Pilates-Kurs finden sich Studentinnen und junge Männer genauso wie ältere Frauen und Männer. Der EGYM Zirkel ist ein Tool, mit dem sich jede Altersgruppe gut belasten kann. Bei den regelmäßigen Auswertungen der Nutzung von EGYM sehen wir, dass die Nutzer altersmäßig sehr durchmischt sind.

Erstaunlicherweise sehen wir das auch beim Personal Training. Natürlich ist ein etwas höheres Alter in der Regel mit einem etwas besseren Einkommen gleichzusetzen. Aber wir stellen fest, dass vermehrt auch jüngere Kunden Personal Trainings in Anspruch nehmen. Wir können unsere Zielgruppen besser nach Interessen einordnen als nach ihrem Alter.

„Enjoy the Journey!“ ist ein Claim bei Holmes Place. Welche Prozesse haben Sie definiert, um sicherzustellen, dass Ihre Kundinnen und Kunden ihre Reise genießen? Wir haben mehrere Prozesse etabliert, durch die wir die Reise unserer Mitglieder mit „Magic Moments“ als Erlebnis gestalten. Der erste Teil der Journey beginnt nach Abschluss der Mitgliedschaft direkt mit dem Onboarding in einem digitalen Termin. Wir nennen das Konzept „Fast Lane“. Von Beginn an erklären wir den Mitgliedern unser komplexes Premiumprodukt perfekt.

Wir haben ein Team, das neue Mitglieder direkt bei Abschluss der Mitgliedschaft zu einem Online-Termin einlädt. Dort sitzt ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin dem Mitglied gegenüber und erklärt das gesamte Ecosystem von Holmes Place. Wir haben ein offenes Ohr für alle Fragen, erklären technische

Foto: Holmes Place Deutschland GmbH

Details, wie z. B. das Einrichten der App, und vereinbaren zum Abschluss einen Termin mit einem Trainer im Club.

Durch diese Betreuung vor ihrem Start fühlen sich die Mitglieder von Anfang an im Ecosystem von Holmes Place zu Hause, kennen ihre Optionen und haben ihre App, mit der sie sofort einen Kurs buchen oder ihre Termine einsehen können. Somit garantieren wir, dass jeder eingebunden wird. Entscheidend ist, dass die Mitglieder hineinfinden und die Motivation von Beginn an hoch bleibt.

Welche Maßnahmen und Tools tragen dazu bei, den Mitgliedern ihre Wünsche zu erfüllen? Wie stellen Sie eine gleichbleibend hohe Qualität sicher?

Beim ersten Termin im Club absolviert jedes Mitglied zu Beginn einen Gesundheitscheck, der eine Anamnese, eine Körperanalyse, einen Beweglichkeitstest und einen Krafttest beinhaltet. Die Reise bei Holmes Place wird dann mit dem Health-Coaching fortgesetzt. Das ist ein alle zwölf Wochen wiederkehrender Termin, bei dem der Trainingsplan überarbeitet wird und offene Fragen geklärt werden. Gegebenenfalls wird eine erneute Anamnese durchgeführt und unser Team spricht je nach Ziel auch Empfehlungen z. B. für Kurse oder ein Wellnessangebot aus. Darüber hinaus führen wir jedes Mitglied in die Welt des elektronisch gesteuerten Trainings von EGYM ein, indem wir die Funktionsweise erklären und zeigen, wie man damit das Training ergänzen kann.

Unser Team begleitet unsere Mitglieder permanent auf ihrer Customer Journey. Mitglieder, die diese Journey so nicht haben wollen, können auf unseren digitalen Support zurückgreifen. Für alle, die selbstständig trainieren möchten, bieten wir für die beliebtesten und häufigsten Trainingsziele vorgefertigte Trainingspläne zum Download an, die individuell modifiziert werden können. Wenn jemand also nicht eng gecoacht mit uns trainieren möchte, so kann er immer auf hochwertige Trainingspläne zurückgreifen. Wir bieten auch einen Podcast an, wo man Tipps zur Ernährung und zum Training bekommt, ohne dass man sich live mit jemandem unterhalten muss, sowie Live-Webinare, z. B. zum Thema Leistungsfähigkeit im Alltag. Diesen digitalen Service entwickeln wir stetig weiter.

Die intensive Kommunikation zwischen unseren Abteilungen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass unsere Mitglieder die Journey vor Ort erleben und sie immer hochwertig durchgeführt wird. Wir haben jeden Monat online ein Kick-off-Meeting, in dessen Verlauf alle Mitarbeitenden über die neuesten Angebote und aktuelle Veränderungen informiert werden, sodass jeder den Mitgliedern jederzeit weiterhelfen kann.

Es ist sehr wichtig, dass die Mitarbeitenden innerhalb der Abteilungen fortgebildet werden. Dafür haben wir unsere eigene Homes-Place-Akademie, in der alle Mitarbeiter regelmäßig bestimmte interne Fortbildungen durchlaufen. Das ist ein Muss. Dadurch stellen wir sicher, dass alle Mitarbeitenden von Anfang an richtig ongeboardet werden und jeder auf dem gleichen Wissensstand sowie dem gleichen fachlichen Level ist.

Kommunikation und Informationen sind der Schlüssel für individualisierte Angebote. Je mehr ich über eine Person weiß, desto besser kann ihr helfen. Deshalb arbeiten wir daten-

basiert, nutzen digitale Tools und binden unsere Mitglieder vom ersten Kontakt an in unser Ecosystem ein.

Welche Rolle spielen bei Holmes Place die Studioteams für die Umsetzung der Betreuungsphilosophie?

Das Team ist der wichtigste Teil der Betreuung. Bei uns arbeiten in jedem Bereich Spezialisten, die sich nur um Mitgliedschaftsanfragen, um die Rezeption und den Service oder eben das Training der Mitglieder und die Motivation ihrer Kursteilnehmer kümmern. Selbst in der digitalen Betreuung sitzt unseren Kunden eine reale Person gegenüber, die sie berät.

Welche Qualifikationen, Mindeststandards und Soft Skills sind für Ihr Team besonders wichtig?

Es gibt natürlich die Standards der Branche: B-Lizenzen, A-Lizenzen sowie verschiedene Personal-Training-Lizenzen. Für uns ist bei den PT-Lizenzen die Herausforderung, dass die Ausbildungsinstitute unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Wir achten dementsprechend darauf, wie viel Erfahrung Bewerberinnen und Bewerber mitbringen. Sie durchlaufen ein Testing, in dessen Verlauf wir uns die Skills anschauen. Wie trainiert die Person einen fiktiven Kunden? Darauf liegt ein Hauptaugenmerk.

Mitarbeitende müssen vor allem Empathie mitbringen, damit sie sich in andere Menschen hineinversetzen können, aufmerksam sind und auch Kleinigkeiten bemerken. Wir legen extrem viel Wert auf Soft Skills und schulen auch unsere Mitarbeitenden entsprechend, weil wir Magic Moments kreieren wollen. Magic Moments entstehen dann, wenn ich jemanden mit Namen begrüße, mich an die letzte Geschichte erinnere, die er mir erzählt hat, oder zum Geburtstag gratuliere. All das sind Kleinigkeiten, die in Summe den Unterschied machen.

In welchen Trainingsformen bzw. Studiobereichen sehen Sie in den kommenden drei Jahren das größte Potenzial?

Ein Riesenpotenzial sehe ich im Kursbereich. Kurse erzeugen ein unglaubliches Gemeinschaftsgefühl, man motiviert sich gegenseitig, hat Spaß miteinander, kann Socializing betreiben, hält Kontakte zu Gleichgesinnten. Wir haben im Kursbereich riesigen Zulauf. Die Trendthemen sind Pilates und Bootcamp.

Auch am Personal Training herrscht großes Interesse. Der Markt möchte Effizienz. Die meisten Menschen haben wenig Zeit und möchten im Studio effizient unter Anleitung von Experten trainieren. Und wir sehen, dass unsere PersonalTraining-Kunden ihre Ziele schneller erreichen.

Der Trend zu mehr Kraft- und Muskeltraining hält sich bereits seit Jahren – auch bei Frauen und über alle Altersgruppen hinweg. Unsere Racks, unsere Freihantelbereiche und unsere Freiflächen mit Kurzhanteln sind immer gut frequentiert. Nicht zuletzt sehen wir aktuell einen Trend in Richtung Recovery und Biohacking. Entsprechend richten wir in unseren Clubs gerade Recovery-Zones ein, wo es nur um Erholung geht und wir spezielle Recovery-Tools anbieten. Biohacking, d. h., sich selbst optimieren und resilienter machen, um das täglich hohe Stresspensum besser zu bewältigen, gehört auch dazu. Mit dieser Selbstoptimierung geht auch Longevity einher. Die Menschen möchten länger leben und vor allen Dingen möchten sie länger gesund leben. Wir helfen ihnen dabei.

fMi: Was ist das Konzept des Phoenix?

Flexibel auf diversifizierte Bedürfnisse reagieren“

Ayhan Türküm

Seit fast 30 Jahren ist Ayhan Türküm mit dem Phoenix Fitness in Dättwil im Schweizer Kanton Aargau erfolgreich. Im Alter von 14 Jahren entdeckte er den Kraftsport, absolvierte später eine Ausbildung zum Fitnesstrainer und eröffnete 1996 mit gerade einmal 24 Jahren sein Studio auf damals 800 Quadratmetern. Aktuell bietet das Studio auf 3.500 Quadratmetern Fläche für 3.000 Mitglieder alles, was das Herz der Trainierenden begehrt. 2008 wurde der Club als bestes Fitnesscenter der Schweiz ausgezeichnet.

www.phoenixfitness.ch

Ayhan Türküm: Unser Konzept basiert auf über 27 Jahren Erfahrung und sportwissenschaftlichen Erkenntnissen. Wir haben festgestellt, dass nur das Heben von Gewichten und körperliche Belastung allein keinen kontinuierlichen Erfolg gewährleisten.

Daher bieten wir ein ganzheitliches Gesundheits- und Fitnesstraining an, auch bekannt als „Healthy Holistic Workout“. Unser Ziel ist es, den gesamten Menschen in Balance zu bringen. Dazu kombinieren wir Krafttraining, Herz-KreislaufTraining, Muskellängentraining und Koordinationstraining und fördern die Beweglichkeit und Agilität durch verschiedene Gruppenkurse.

Für uns sind ein strukturierter Trainingsplan und dessen sorgfältige Protokollierung essenziell, insbesondere für Anfängerinnen und Anfänger, um sie langfristig als Mitglieder zu binden. Unser Trainingskonzept basiert auf dem Prinzip der Superkompensation und progressiven Belastung. Zusätzlich wenden wir das SAID-Prinzip (Anm. d. Red.: SAID steht für Specific Adaptation to Imposed Demand) an, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden. Wir können unseren Mitgliedern Fortschritte von Training zu Training garantieren und sichern damit den Erfolg ihrer Trainingsziele.

Aus welchen Ziel- bzw. Altersgruppen setzen sich Ihre Mitglieder zusammen? Welche Zielgruppen wollen Sie ansprechen?

Unsere Mitglieder sind äußerst vielfältig und umfassen Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe. Wir heißen jeden willkommen, vom ganztägig sitzenden Technikbegeisterten bis hin zum Leistungssportler – unabhängig vom Alter. Die Altersspanne reicht bei uns von Kindern im Alter von zehn Jahren bis hin zu unserem ältesten Mitglied mit 95 Jahren.

Wir legen großen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter und streben danach, eine angenehme Atmosphäre und ein Ambiente zu schaffen, in dem sich alle willkommen fühlen.

Nutzen Sie im Studiomarketing unterschiedliche Wege und Tools für die Ansprache verschiedener Kundensegmente?

Wie haben Sie Kundenansprache und Marketing studiointern organisiert?

Für das Marketing bin ich persönlich verantwortlich. Vom Webdesign bis hin zu Plakaten für den Outdoorbereich setze ich alles selbst um. Dadurch sparen wir viel Zeit und bleiben unabhängig. Wir verwenden nur wenige, gezielte Maßnahmen: zwei großformatige Straßenplakate, Google AdWords sowie Facebook und Instagram.

Lassen sich die Kundinnen und Kunden in Fitnessclubs heute noch in die klassischen Altersgruppen unterteilen oder müssen Betreiber ihre Zielgruppen neu denken?

Aufgrund der Automatisierung und Digitalisierung vieler alltäglicher Abläufe müssen wir mit dem Fitnesstraining im Studio einen geeigneten Ausgleich schaffen. Unabhängig davon, ob es sich um Menschen mit Bewegungsmangel oder um Leistungssportler handelt, müssen wir unsere Zielgruppen heute neu denken.

Interview mit Ayhan Türküm, Phoenix Fitness AG

Die Bedürfnisse und Ansprüche unserer Mitglieder haben sich diversifiziert und wir müssen flexibel darauf reagieren.

Nicht wir finden die Zielgruppen, sondern sie finden uns –vorausgesetzt, wir machen unseren Job richtig. Von guten Erlebnissen erzählen die Menschen sehr gern. Die beste Werbung ist für uns immer noch die Mundpropaganda: Kunden werben Kunden, ohne dass wir nur einen Cent Belohnung zahlen müssen. Daher beginnt und entscheidet sich alles im eigenen Fitnesscenter.

Wir beschäftigen hochqualifizierte Mitarbeitende. Erfahrene Trainer analysieren, beraten und begeistern jedes Mitglied individuell und präzise. Es erfordert viel Persönlichkeit und Einfühlungsvermögen, um auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen einzugehen. Ohne ein perfekt strukturiertes Konzept wären aber selbst die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren.

Wie haben Sie die Kundenzentrierung über die Bereiche Ihres Clubs strukturiert? Richtet sich Ihr Team im Service, bei Betreuung, Verkauf sowie allen weiteren Kontakten nach vorgegebenen Prozessen?

Unser Trainings- und Betreuungskonzept fördert automatisch einen engen persönlichen Kontakt zu unseren Mitgliedern. Jedes Mitglied wird bei Phoenix wie ein geschätzter Gast und Freund behandelt. Dabei wahren wir stets den nötigen Respekt und halten ein angemessenes Maß an Abstand – weder zu viel noch zu wenig. Die häufigen persönlichen Interaktionen führen zu langfristigen Beziehungen.

Unser Erfolg basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der Beratung, Verkauf, Betreuung und Training nahtlos miteinander verbindet.

Der Prozess beginnt mit einer ausführlichen Beratung, durch die wir die individuellen Bedürfnisse und Ziele unserer Kunden genau verstehen. Unsere hochqualifizierten Mitarbeiter nehmen sich die Zeit, jedes neue Mitglied kennenzulernen, um eine maßgeschneiderte Trainingslösung zu entwickeln.

Im Verkaufsgespräch fokussieren wir uns dann darauf, den Mehrwert unseres Angebots klar zu kommunizieren. Wir zeigen auf, wie unser ganzheitliches Konzept ihren Lebensstil verbessern kann, was eine hohe Überzeugungskraft hat und Kundenbindung schafft.

Betreuung und Engagement sind uns wichtig. Unsere Arbeit endet nicht nach dem Abschluss des Vertrages. Unsere Trainer und Betreuer übernehmen und führen das Mitglied durch den gesamten Prozess. Sie bleiben in ständigem Kontakt, um Fortschritte zu überwachen und das Training anzupassen. Diese kontinuierliche Betreuung sorgt bei den Mitgliedern für Motivation und Engagement.

Individuelles Training: Jedes Trainingsprogramm wird auf die spezifischen Bedürfnisse des Mitglieds zugeschnitten. Unsere Trainer setzen auf regelmäßige Feedbackgespräche und Anpassungen, um sicherzustellen, dass das Training effektiv und abwechslungsreich bleibt.

Durch diese eng verzahnte Struktur schaffen wir eine rei-

bungslose Customer Journey und können garantieren, dass sich jedes Mitglied gut betreut fühlt und kontinuierlich Fortschritte macht.

Welche Qualifikationen sind für Ihr Team besonders wichtig, um die Mitglieder optimal zu betreuen? Haben Sie Mindeststandards und welche Rolle spielen Soft Skills? Neben den staatlich anerkannten Ausbildungen durchläuft unser Personal eine zusätzliche Schulung nach unserem Gesamtkonzept. Wir bieten ein eigenes Beratungs-, Verkaufs-, Trainings- und Betreuungskonzept an.

Bereits nach wenigen Monaten verstehen unsere Auszubildenden, wie sie unsere Mitglieder erfolgreich zu ihren Zielen führen können. Die Qualität der Mitgliederbetreuung, die sich in unserer niedrigen Fluktuationsrate widerspiegelt, ist ein direkter Beweis für die Effektivität unserer Konzepte. Soft Skills spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie die Basis für den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen zu unseren Mitgliedern bilden.

Hat es bei Ihren Zielgruppen und deren Trainingszielen in den letzten Jahren Veränderungen gegeben? Falls ja, welche und wie gehen Sie darauf ein?

Seit der Pandemie haben insbesondere die unter 25-Jährigen eine verstärkte Aktivität gezeigt. Wir haben einige Trends frühzeitig erkannt und darauf reagiert, indem wir unser Angebot sowohl um traditionelle als auch um digitale Trainingstools erweitert haben.

Das Interesse an traditionellen Workouts wächst weiterhin stark. Wir haben unsere Trainingsfläche um etwa 700 Quadratmeter erweitert und exklusiv ausgestattet. Um den steigenden Bedarf an zeiteffizienten Trainingsmethoden zu decken, haben wir das vollautomatische Training von milon Q eingeführt und mit der Neuheit milon X ergänzt. Heute verfügen wir über mehr als 52 Geräte dieser Marke, was unseren Mitgliedern eine breite Auswahl bietet und viel Zeit erspart.

Die Nachfrage nach Koordinationstraining ist ebenfalls gestiegen, insbesondere bei unseren älteren Mitgliedern. Das Sensopro-Training hat sich als Dauerbrenner etabliert. An sechs Stationen bieten wir ein interaktives Training, das nicht nur ältere Mitglieder anspricht, sondern auch jüngere Zielgruppen. Weil vielseitige und umfassende Fitness klar im Trend liegt, haben wir für funktionelles Training mehrere Bereiche mit modernster Ausstattung geschaffen. Unser Angebot für Faszien- und Muskellängentraining haben wir um zusätzliche five Stationen erweitert und es werden noch in diesem Sommer weitere Faszienbänder und Triggerstationen von five hinzukommen.

Wir setzen verstärkt auf Gruppendynamik: Mit 29 ICG® Bikes und ICG® Connect haben wir ein digital unterstütztes, motivierendes und personalisiertes Trainingserlebnis etabliert, das sowohl Anfänger als auch erfahrene Radfahrer anspricht.

Durch diese Maßnahmen können wir unseren Empfehlungen für die Zielgruppe unter 25 besser gerecht werden und ihr sowie allen anderen Mitgliedern auch ein umfassendes Trainingserlebnis bieten.

fMi: Sie betreiben im Großraum München zwei EMS-Studios unter dem Namen tenless. Seit wann sind Sie im EMS-Markt aktiv?

Wir profitieren vom Megatrend Gesundheit“

Interview mit Rita De Pippo-Albrecht, tenless

Rita De Pippo-Albrecht

Die Inhaberin zweier EMS-Studios kam als Quereinsteigerin in die Branche. Rita De Pippo-Albrecht ist Maskenbildnerin, Friseurmeisterin und Fachkauffrau mit Ausbildereignungsschein. Sie sammelte zehn Jahre Berufserfahrung in der Film- und Medienbranche als Teamleiterin. Nach diversen Ausbildungen (Fitnesstrainer-B-Lizenz) und Leadership-Seminaren in der Fitnessbranche ist sie seit 2012 Inhaberin zweier EMS-Boutique-Studios, die im März 2024 neu gebrandet wurden. An der Akademie für Naturheilkunde erwarb sie zusätzlich von 2020 bis 2022 die Fachkompetenz für holistische Gesundheit.

www.tenless.de

Rita De Pippo-Albrecht: Im Jahr 2012 habe ich mit dem ersten EMS-Studio in Kooperation mit einem Studiosystem gestartet. Parallel zur Systemzugehörigkeit habe ich mir weiteres Betriebs-Know-how selbst erarbeitet und stetig an den Erfolgsfaktoren gefeilt. Gemeinsam mit meinem Team wurde das Umsetzungskonzept so in den vergangenen zwölf Jahren konsequent optimiert. Infolgedessen war die Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre – trotz Corona-Pandemie –durchgehend positiv und wir konnten den Umsatz fortwährend steigern.

Seit wann gibt es tenless? Aus welchen Gründen haben Sie auf tenless umgebrandet?

Das Rebranding der beiden Studios erfolgte im März 2024. Dieser Schritt war die logische Konsequenz auf die Marktentwicklung der vergangenen Jahre. Die vorherige Positionierung passte nicht mehr zu den Chancen, die der Fitnessmarkt für die EMS-Boutique-Studios ganz offensichtlich bereithält. Ich habe die Lockdowns 2020 und 2021 genutzt, um mich gedanklich intensiv auf die Zeit danach vorzubereiten.

Mit tenless profitieren wir vom Megatrend Gesundheit. Heute machen wir uns den demografischen Wandel gezielt zunutze. Wir haben unsere Leistungen bewusst auf den Personenkreis hin ausgerichtet, der sich vom Fitnessmarkt bisher nicht angesprochen und abgeholt fühlte. Diese Zielgruppen profitieren am meisten von den Effekten eines EMS-Trainings, legen Wert auf persönliche Betreuung und – ganz wichtig – können sich unsere Leistungen auch langfristig leisten.

Wer ist Ihre Zielgruppe und was machen Sie mit tenless heute konkret anders als früher, um diese zu erreichen? Wir fokussieren uns auf die Zielgruppe der 40- bis 69-Jährigen. Das ist kein Fitnesspublikum, dem es nur um Körperkult oder Muskellifestyle geht, sondern um Gesundheit, Prävention und den Erhalt der Lebensqualität. Unsere Kundinnen und Kunden sind tendenziell eher untrainiert, haben wenig Zeit und möchten ihre Freizeit nicht mit Krafttraining verbringen, das ihnen vielleicht langweilig erscheint.

Hierfür können wir rasch wirksame und sichere Lösungen anbieten. Mit nur 20 Minuten pro Woche können wir die Lebensqualität unserer Kundschaft bis ins hohe Alter erhalten. Das Training bei tenless wirkt quasi für die Muskulatur wie Zähneputzen: Führt man es regelmäßig aus, kann man Problemen vorbeugen, bevor sie entstehen.

Mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung wird deutlich, dass die Zahl der älteren Menschen noch deutlich zunehmen wird. Das ist gut für uns. Diese Zielgruppe war auch vorher in meinen EMS-Studios präsent, der Studiobetrieb war jedoch nicht konsequent auf diese Kundinnen und Kunden hin ausgerichtet. Das machen wir heute ganz anders. Wir fokussieren uns jetzt voll und ganz auf diesen Personenkreis. Dafür habe ich die Studiogestaltung, den gesamten Workflow, das Angebot, das Training, die Kooperationspartner und die Marke auf die Kernzielgruppe hin ausgerichtet. Die tenless-Studios sehen nun – innen wie außen – ganz anders aus.

Unsere Zielgruppe nutzt zwar auch digitale Werkzeuge, ist jedoch weiterhin verstärkt offline unterwegs. Diesen Umstand machen wir uns zunutze und setzen auch verstärkt offline Maßnahmen zur Kundengewinnung ein. Das spart Kosten und lässt sich zudem leicht umsetzen. Hier haben wir in den vergangenen Jahren viel ausprobiert und zur Umstellung viele neue gut funktionierende Tools eingesetzt.

Darüber hinaus setzen wir auf die Kooperationen mit Physiound Arztpraxen in der Region. So können wir unseren Kundinnen und Kunden – bei weiterführenden Gesundheitsfragen –kompetente Ansprechpartner zur Seite stellen. Es finden auch immer mehr ehemalige Patienten dieser Praxen zu uns, die eigenverantwortlich und präventiv etwas für sich tun wollen.

Welche Tools und Maßnahmen haben sich bewährt?

Wir arbeiten heute nach dem tenless-Beratungs- und Trainingsprogramm. Dieses wurde gemeinsam mit Physiotherapeuten, Ärzten und Gesundheitsexperten entwickelt. Mit steigendem Alter der Kundinnen und Kunden nehmen auch die Zipperlein zu. Da ist es wichtig, dass mein Team mit weiterführenden Gesundheitsfragen sicher und professionell umgehen kann.

Unser Kunde oder unsere Kundin erhält nun immer ein individualisiertes Trainingserlebnis. Bei tenless werden zwei Personen, auch mit unterschiedlichen Trainingszielen und Leistungsniveaus, zeitgleich mit individueller Trainingsauswahl trainiert. So erhöhen wir die Kundenzufriedenheit und senken die Kündigungsquote.

Darüber hinaus haben wir die Preisgestaltung angepasst. Der beliebteste Neukundentarif liegt aktuell bei 50 Euro pro Woche. Auch bei unseren Bestandskunden wurden die Preise erhöht. Das hat sehr gut funktioniert.

Bei den konzeptionellen Anpassungen war mir besonders wichtig, dass sie einfach umzusetzen sind und spielerisch in den Alltag integriert werden können. Das ist uns ebenfalls gut gelungen.

Wie hat sich die Veränderung des Konzepts auf die beiden Studios ausgewirkt?

Seit der Umgestaltung kommen messbar mehr Interessenten der richtigen Altersgruppe in die Studios. Call- und Walk-ins haben messbar zugenommen und es bleiben deutlich mehr Interessenten vor unseren Studios stehen. Wir hatten so viel Zulauf, dass wir bereits Ende Mai in einem Studio einen Aufnahmestopp verhängen mussten. Dort haben wir eine Warteliste aufgesetzt.

Mit der Konzeptumstellung konnten wir alle Bestandskunden halten und für die neue Ausrichtung begeistern. Viele unserer Kunden gehörten ohnehin bereits zu unserer anvisierten Zielgruppe und fühlen sich im neuen Ambiente nun noch wohler.

Auch für mein Team war die Umstellung ein echter Gamechanger. Heute können sie ihr Gesundheitswissen umfassend einbringen und sind nicht mehr reine Gerätebediener. Das ist wertvoll und trägt deutlich zu einer gesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit bei.

Die Neupositionierung schafft Glaubwürdigkeit bei der Kundschaft und den interessenten, weil sich die Kernzielgruppe dadurch wirklich angesprochen und abgeholt fühlt. Heute werden wir ganz anders wahrgenommen. Und der Erfolg gibt uns recht.

Chance oder Wachstumshindernis: Wie sehen Sie die Regulierung im EMS-Markt? Zunächst fand ich die neuen gesetzlichen Regelungen um die Strahlenschutzverordnung und die Medizinprodukte-Betreiberverordnung erst einmal nervig und anstrengend. Heute bewerte ich das jedoch völlig anders.

Dank der Regulierung des EMS-Marktes war es deutlich einfacher, das Vertrauen meiner Zielgruppe zu gewinnen. Gerade ältere Personen legen besonders viel Wert auf Qualität und Sicherheit. Der Einsatz von Medizinprodukten sowie der höhere Qualitätsstandard meiner Mitarbeitenden wird von unserer Zielgruppe sehr geschätzt, ja fast schon erwartet.

Ich habe die neuen Regelungen auch genutzt, um mein Angebot deutlich zu professionalisieren und mich von „schwarzen Schafen“ im Markt abzugrenzen.

Als weiteren Pluspunkt kann ich mich so bei Kooperationspartnern aus der Medizin wie Physiotherapeuten und Ärzten noch besser positionieren.

Das Dienstleistungsmodell EMS hängt von guten Mitarbeitenden ab. Wie kann man diese finden und halten?

Die Mitarbeiter der Zukunft ticken anders. Der wertschätzende Umgang auf Augenhöhe, ein abwechslungsreicher und sicherer Arbeitsplatz sowie spannende Entwicklungschancen sind besonders wichtig. Durch die höhere Preisgestaltung kann ich meine Leute auch angemessen bezahlen. Bei tenless nehmen wir die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden ernst.

Ähnlich wie bei den Kundinnen und Kunden werden nun auch Mitarbeitende auf uns aufmerksam bzw. lassen sich gewinnen, die den EMS-Markt bisher nicht für sich entdeckt hatten.

Kein Wunder, die Arbeit im Gesundheitsmarkt der Zukunft ist krisensicher, macht Spaß und die Mitarbeitenden dürfen ihr Wissen aktiv einbringen. So entsteht echte Zufriedenheit und das wirkt sich positiv auf unsere Dienstleistungsqualität aus.

Ich bin wirklich stolz auf mein Team und freue mich, dass wir unseren Kundinnen und Kunden heute echte Mehrwerte bieten können.

Ein Ausblick in die Zukunft: Sind weitere Anlagen oder Kooperationen geplant?

Ja. Ich kann mir definitiv weitere tenless-Standorte vorstellen. Das Marktpotenzial ist groß. Nach der Umstellung habe ich viel Interesse und Lob, gerade von langjährigen EMS-Betreibern, erfahren. Über das positive Feedback habe ich mich sehr gefreut und fühle mich in meiner Ausrichtung bestätigt.

Krisen können auch Chancen bieten. Mit tenless sind wir genau richtig positioniert und können einen wertvollen Beitrag zu mehr Lebensqualität und Gesundheit leisten. Ich freue mich darauf, die Zukunft aktiv zu gestalten.

Schwarzwald HELDINNEN

GEMACHT, UM DIE WELT ZU BEWEGEN.

Keynote Speaker Jonas Deichmann im Interview

120 TRIATHLONS 120 TAGE –GEIL WIRDS

3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen. Während viele sich den Langdistanztriathlon wohl eher nicht zutrauen würden, ist er für Jonas Deichmann eher mit dem „Warmlaufen“ vergleichbar. Der Extremsportler stellt sich in regelmäßigen Abständen scheinbar unmöglichen Herausforderungen.

Seine neueste ist die „Challenge 120“: 120 Triathlons in 120 aufeinanderfolgenden Tagen. fitness MANAGEMENT international hat mit dem Keynote Speaker des Aufstiegskongresses 2024 noch vor dem Start seines aktuellen Extremsportprojektes gesprochen.

fMi: Am 9. Mai starten Sie Ihre Challenge: 120 Triathlons in 120 Tagen. Wie läuft die Vorbereitung auf eine so extreme sportliche Herausforderung und wie sehen die letzten Tage vor dem Start aus?

Jonas Deichmann: Wir haben im Januar mit den speziellen Vorbereitungen begonnen. Dabei haben wir natürlich nicht nur die drei Disziplinen immer wieder – auch isoliert voneinander –abgefrühstückt, sondern auch viel Zeit in Stabilitäts- und CoreTraining investiert. Das ist unwahrscheinlich wichtig, um meinen Körper auf diese sportliche Herausforderung vorzubereiten. Dadurch kam schon einiges zusammen, ca. 40 bis 50 Trainingsstunden und ungefähr 21 Trainingseinheiten pro Woche.

Ende März kam dann der Härtetest: An vier Tagen hintereinander habe ich 70, 80, 90 und schließlich 100 Prozent der Langdistanz hinter mich gebracht. Damit konnte ich erstmals simulieren, wie es sich für mich anfühlen wird, die Langdistanz mit entsprechender Vorbelastung zu absolvieren. Ganz wichtig bei diesem Härtetest waren auch die organisatorischen Learnings, z. B. dass ich die Wechselzeiten zwischen den Disziplinen so kurz wie möglich halten muss, um nicht über meine zwölf Stunden täglich zu kommen. Beim Härtetest wurde es auch mal halb eins nachts, bis ich mein Läufchen (Anm. d. Red.: den Marathon) beendet hatte.

Vor zwei Wochen dann habe ich das Training auf 25 Stunden reduziert und letztlich wenige Tage vorher werde ich meinen Körper nur noch sehr gering belasten. Die Schwierigkeit dabei

ist, dass ich mir vor der eigentlichen Challenge genügend Ruhe gönne, ohne durch das Tapering einen Leistungsabfall zu provozieren – sonst könnte es mir blühen, dass ich schon nach Tag zehn nicht mehr kann.

Können Sie noch einmal beschreiben, was genau Sie vorhaben?

Ich möchte vom 9. Mai bis zum 5. September jeden Tag einen Langdistanztriathlon absolvieren, also 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen. Das Ganze wird größtenteils auf der Triathlonlangdistanzstrecke in Roth stattfinden. Dort werde ich dann an Tag 60, am 7. Juli 2024, an der „Challenge Roth“ (Anm. d. Red.: Offizieller Triathlonwettkampf) teilnehmen.

Mein Ziel ist, pro Tag ungefähr zwölf Stunden inklusive Essenspausen unterwegs zu sein. Bei dem, was ich mache, kommt es nicht auf Schnelligkeit, sondern auf Durchhaltevermögen an. Deswegen muss ich mich in allen drei Disziplinen im Grundlagenausdauerbereich bewegen, um meinen Körper so wenig wie möglich zu belasten. Natürlich würde ich einen Triathlon auch in unter zehn Stunden schaffen – aber eben keine 120 hintereinander. Würde ich aber mehr als

Text: Carolin Schmidt

JONAS DEICHMANN

Das „Outdoor-Gen“ erbte Jonas Deichmann von seinen Eltern, die ihn bereits im Kindesalter durch zahlreiche Campingtrips von der Natur begeisterten. Den Drang nach Abenteuern verdankt er jedoch seinem unbestrittenen Kindheitshelden: seinem Großvater, der in Guinea eine Schlangenzucht betrieb.

Durch diese Kombination aus Tatendrang, Ehrgeiz und Abenteuerlust war für den Schwaben nach zwei Jahren als Sales Manager einer IT-Firma klar, dass aus ihm kein „Bürohengst“ wird. Also machte er sich auf, um einen Langdistanzrekord aufzustellen, der Abenteuer und Ausdauer miteinander verbinden sollte, und betritt Büros seither nur noch als Besucher.

Mittlerweile hat sich der 37-Jährige zu einer Marke im Extremsport entwickelt; viele Athletinnen und Athleten wollen ihm nacheifern. Ihm selbst geht es bei seinen Herausforderungen nicht um mediale Präsenz, Geld oder Anerkennung. Er möchte einfach so viel wie möglich erleben und über sich hinauswachsen: „Wenn ich alt bin, will ich sagen: ‚Geil wars!‘“

www.jonasdeichmann.com

Foto: Markus Weinberg

zwölf Stunden brauchen, wird es organisatorisch einfach zu eng, schließlich muss ich auch noch zum Physiotherapeuten, essen und vor allem schlafen.

Können Sie überhaupt abschätzen, was auf Sie zukommt? Ja, das schon. Schließlich ist es nicht meine erste Extremsportchallenge. Ich habe schon einige Weltrekorde mit dem Fahrrad, sozusagen meiner Hausdisziplin, aufgestellt und habe 2020/2021 mit der Strecke von insgesamt 120 Triathlons die Welt umrundet. Deshalb weiß ich auch, was auf mich zukommt. Und natürlich wird es auch viele Herausforderungen geben, aber ich bin in Topform und richtig heiß darauf, anzufangen.

Aber ein paar Zweifel, dass Sie die „Challenge 120“ schaffen, haben Sie schon, oder?

Warum sollte ich Zweifel haben? Meinem Körper geht es gut, mir geht es gut – ich bin frisch und munter und hab Bock, jetzt loszulegen. Ich denke auch, dass mir die Challenge schon die meiste Zeit Spaß machen wird (lacht). Und wenn ich mal etwas Motivation brauche, dann habe ich auch ein tolles Supportteam hinter mir, das mich sicherlich wieder aufbaut. Oder ich mache mir einfach etwas Musik aufs Ohr. Man sollte manches auch nicht zu sehr „zerdenken“, sondern einfach machen.

Sie scheinen ein echter Optimist zu sein. Wie wichtig ist die mentale Einstellung bei einer solchen Herausforderung?

Natürlich bin ich Optimist. Es besteht ja überhaupt kein Grund, es nicht zu sein. Ich freue mich auf die Herausforderung und glaube, dass das eine ganz tolle Erfahrung wird. Aber natürlich ist die richtige mentale Einstellung eine der Schlüsselkomponenten. Ich muss zu 100 Prozent an mich glauben, ohne Widerrede. Und ganz ehrlich, wenn man mittendrin ist, dann denkt man nicht übers Aufgeben nach – man macht einfach. Letzten Endes kommen auch wieder Stunden und Tage, an denen es besser läuft. Dieser Optimismus, das Durchhaltevermögen und die Disziplin kommen eigentlich auch von ganz allein, wenn man etwas mit purer Leidenschaft macht.

Stellen Sie sich während der Challenge bereits vor, wie Sie am 5. September über die Ziellinie laufen?

Nein, absolut nicht. Ich glaube auch, dass das verheerend wäre. Ich spreche hier immer vom „Schokoriegeleffekt“: Es geht um den Schokoriegel an der nächsten Tankstelle, nicht um das zigtausend Kilometer entfernte Ziel. Und so ist das eben auch mit meinen Challenges; ich betrachte sie als 120 separate Triathlons, die es zu absolvieren gilt – heute konzentriere ich mich auf heute, und morgen konzentriere ich mich auf morgen. Ein wichtiges Etappenziel ist aber ganz klar Tag 60, also Halbzeit, an dem ich an der „Challenge Roth“, dem größten Langdistanztriathlon der Welt, teilnehme.

Aber irgendetwas kann vermutlich auch Sie ausbremsen, oder?

Tatsächlich habe ich am meisten Respekt vor einem ganz normalen Infekt. Denn das ist der entscheidende Unterschied zu meinen bisherigen Challenges: Ich habe keinen zeitlichen Puffer und muss 120 Langdistanzen hintereinander absolvieren. Mit einem Infekt besteht aber die Gefahr einer Herzmuskelentzündung. Da hilft kein Tapen, Kühlen oder sonst was. Dann wäre die einzig logische Konsequenz der Abbruch. Um dem aber vorzubeugen, achte ich bereits seit einigen Wochen da-

rauf, dass ich Körperkontakt vermeide und z. B. nur noch mit Faustcheck grüße.

Gott sei Dank habe ich für den Fall der Fälle auch einen Mediziner, der selbst Extremsportler ist, an meiner Seite. Er kann mir zum einen die Entscheidung für einen Abbruch abnehmen, zum anderen kann er aber auch meine Lage viel besser einschätzen als andere Ärzte.

Wie hat sich Ihr Körper während der Vorbereitung verändert und wie sieht es während der Challenge mit der Ernährung aus?

Ich habe schon gemerkt, dass sich mein Körper verändert hat, muskulöser geworden ist. Ich entdecke mittlerweile Sehnen und Muskeln an ungeahnten Stellen (lacht). Auch wenn ich mir natürlich auch einen kleinen Puffer von zwei Kilogramm angegessen habe, wird der wahrscheinlich nicht länger als drei Tage anhalten.

Das mit dem Essen ist sowieso eine Herausforderung für sich. Am Tag brauche ich zwischen 9.000 und 10.000 Kilokalorien. Deswegen gibt es zwischen den Disziplinen immer kurze Essenspausen. Natürlich sind auch Powerbars oder Energy-Gels super wichtig für mich, aber natürlich kann ich mich nicht vier Monate lang ausschließlich von Sportlernahrung ernähren. Das ist auch einer der Gründe, warum ich im Grundlagenausdauerbereich bleiben muss: Ich muss darauf achten, dass ich mit 80 bis 90 Gramm Kohlenhydraten pro Stunde auskomme, sonst wird die Zufuhr richtig schwierig. Natürlich kann es auf dem Rad auch mal eine Banane geben, aber beim Schwimmen oder Laufen ist Essen eher umständlicher.

Sie wirken super vorbereitet, echt motiviert und zu 100 Prozent von Ihrer Leistungsfähigkeit überzeugt. Aber warum machen Sie solche extremen Challenges? Naja, ich lege keinen Wert darauf, der Schnellste oder Beste zu sein, deswegen nehme ich auch nicht an klassischen Wettkämpfen teil. Auch die Rekorde sind für mich nicht das Ausschlaggebende. Ich mache einfach gern Dinge, bei denen ich aus meiner Komfortzone muss, wo Überraschungen auf mich warten. Dieses Hinarbeiten auf ein Ziel und dabei die eigenen Grenzen verschieben, das macht mir einfach Spaß.

Was mich aber am meisten begeistert und woran ich auch nach Jahren zurückdenke, das sind die Erlebnisse, die vielen kleinen Begegnungen und besonderen Momente.

Wie kamen Sie auf die Idee zu dieser Challenge?

Nun ja, ich komme ja ursprünglich aus dem Radsport und habe in diesem Bereich auch eine Vielzahl an Rekorden aufgestellt. Während meines letzten Rekordversuchs in Afrika kam in mir der Gedanke auf, etwas Neues auszuprobieren – einfach mal etwas anderes zu machen. Und irgendwann war die Idee mit dem „Triathlon um die Welt“ geboren. Lustigerweise konnte ich eigentlich nie so gut schwimmen, auch wenn ich das Silberabzeichen des DLRG habe. Und weil ich mir immer direkt nach einer Challenge Gedanken darüber mache, was als Nächstes kommt, musste ich mir die logische Frage stellen, ob ich die 120 Triathlons zur Umrundung der Welt auch hintereinander schaffen kann.

Wie fühlen Sie sich ein paar Tage vor dem großen Start und wer sind Ihre wichtigsten Supporter?

Stimmt, ich rede immer von „wir“. Auch wenn es manchmal so scheint, könnte ich das, was ich mache, niemals ganz allein schaffen. Es gibt ganz viele Menschen im Hintergrund, die mich auf unterschiedliche Weise unterstützen und begleiten. Am wichtigsten sind aber mein Papa und mein Bruder. Sie werden beide fast die ganze Zeit auf unterschiedliche Weise an meiner Seite sein: Mein Papa wird sich auf der Strecke und auch abends u. a. um das Essen kümmern und mein Bruder wird auch einige Langdistanzen gemeinsam mit mir absolvieren. Wenn man dann gerade in den schwierigeren Momenten Menschen an seiner Seite hat, auf die man sich vollkommen verlassen kann und die einen auffangen und wieder aufbauen, ist das ein absoluter Gamechanger.

Aktuell bin ich angespannt, aber nicht nervös. Die ersten vier bis fünf Tage sind am härtesten, weil wir in den Abläufen noch keinen Rhythmus, keine Routine haben. Außerdem muss sich mein Körper in diesen ersten Tagen noch an die Belastung gewöhnen, das macht es für mich persönlich nochmals schwieriger.

Inwiefern passen Sie und das diesjährige Aufstiegskongress-Motto „Einfach MACHEN – EINFACH machen“ zusammen?

Ich bin kein Mensch, der Themen gern „zerdenkt“, sondern alles mit einer gewissen „Einfach mal machen“-Einstellung und einer gesunden Portion Optimismus angeht. Wer zu viel denkt, der blockiert sich selbst und lässt viele Potenziale einfach liegen. Im selben Moment glaube ich auch an die Einfachheit. Ich selbst lebe sehr minimalistisch, besitze nur das Nötigste und habe mit Laufen, Radfahren und Schwimmen drei Sportarten gewählt, die im Prinzip auch minimalistisch sind – jeder kann damit anfangen. Und genau darin sehe ich auch den Kern: Wer Fitness, Sport und Gesundheit anstrebt, der braucht einfach zugängliche Angebote, damit er sich damit identifizieren kann und eine Leidenschaft entsteht.

Worum wird es in Ihrem Keynote-Vortrag beim Aufstiegskongress gehen?

Allgemein geht es um die Herausforderungen, denen ich mich bei meinen Challenges immer wieder stelle, wie z. B. bei meinem Triathlon um die Welt, und wie ich sie schließlich meistere. Natürlich werde ich auch von der „Challenge 120“, von meinen Erfahrungen, den Höhen und Tiefen dieser Herausforderung berichten. Und ich zeige auf, wie ich mit Fehlern umgehe und daraus neue Kraft schöpfe, um erneut über meine Grenzen zu gehen. Ganz wichtig ist dabei auch, „out of the box“ zu denken, nach dem Credo „Do shit first“ zu leben und auf Probleme zuzulaufen, denn auf dem Sofa hat sich noch niemand weiterentwickelt. Ich denke, dass die Teilnehmenden des Aufstiegskongresses ganz viel für ihre tägliche Arbeit und ihr persönliches Leben mitnehmen können. Sie werden für sich, ihr Unternehmen und ihre Kunden den ein oder anderen wertvollen Denkanstoß hinsichtlich Zielsetzung, Motivationsstrategien und Resilienz erhalten.

Ihre letzten Worte, bevor es losgeht und wir uns in Mannheim wiedersehen?

Ich habe jetzt so lange dafür gearbeitet, dass ich nur noch loslegen will. Ich bin in Topform und hab richtig Bock. Deshalb werde ich das jetzt einfach MACHEN!

Mittlerweile hat Jonas Deichmann schon 60 Langdistanzen inklusive der „Challenge Roth“ am 7. Juli erfolgreich absolviert und ist immer noch begeistert dabei. Wer Lust hat, ihn bei einer „tollen Runde“ auf dem Bike oder einem „lockeren Läufchen“, wie er es bezeichnen würde, zu begleiten, der findet die angestrebten Wechselzeiten, die vorgegebene Route und sogar einen LiveTracker unter www.jonasdeichmann.com. Geil wirds!

Die Champions von Paris 2024 trainieren mit Technogym

Training unter besten Bedingungen

Technogym ist bei den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris offizieller und exklusiver Partner für Fitnessgeräte und digitale Technologien zur Vorbereitung der Athleten. Für das Unternehmen aus Cesena sind es inzwischen die neunten Spiele als Offizieller Ausstatter.

1.200 Geräte in 29 Trainingszentren

Technogym hat an den Veranstaltungsorten der Spiele insgesamt 29 Trainingszentren eingerichtet, in denen die Athleten vor und während der Olympischen Spiele trainieren können. Das Haupttrainingszentrum, das für den Bedarf aller Sportarten ausgestattet ist, wurde im olympischen und paralympischen Dorf in Saint Denis eingerichtet. Die anderen Trainingszentren wurden speziell für die Anforderungen verschiedener Sportarten konzipiert und befinden sich an den Wettkampfstätten in den olympischen Dörfern außerhalb von Paris: Lille (Handball und Basketball), Marseille (Segeln) sowie Tahiti, wo die Surfwettbewerbe ausgetragen werden.

Den 14.900 Athleten aus mehr als 200 Ländern, die in 32 olympischen und 22 paralympischen Sportarten antreten, werden von Technogym rund 1.200 Geräte zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird das Unternehmen ein Team von professionellen Trainern zur Unterstützung der Athleten vor Ort haben und alle damit zusammenhängenden Dienstleistungen wie Aufbau, Installation und technischen Service übernehmen.

„Technogym hat schon immer eng mit Athleten zusammengearbeitet“

Tony Estanguet, dreimaliger Olympiasieger im Kanuslalom und Präsident des Organisationskomitees Paris 2024 für die Olympischen und Paralympischen Spiele, freut sich über die wertvolle Partnerschaft: „Technogym hat schon immer eng mit Athleten zusammengearbeitet und hochwertige Sportgeräte entwickelt. Als Athlet kenne ich das Know-how des Unternehmens persönlich und freue mich, dass Technogym uns als Offizieller und exklusiver Ausrüster der Spiele Paris 2024 unterstützt. Die Erfahrung und das Wissen von Technogym über das Ökosystem des Sports werden entscheidend dazu beitragen, dass die Athleten auf der ganzen Welt unter den besten Bedingungen trainieren können.“

Trainieren wie Olympiaathleten –auch im Fitnessstudio

Doch nicht nur die olympischen und paralympischen Athleten können dank Technogym unter besten Voraussetzungen trainieren. Seit Jahrzehnten setzen Tausende von Einrichtungen weltweit auf die Geräte und digitalen Lösungen des italienischen Geräteherstellers und bieten somit auch ihren Mitgliedern ein Training auf Profiniveau. Dabei können Betreiberinnen und Betreiber sowie Trainer auf eine erfolgreiche, innovative und ständig aktualisierte Produktpalette zurückgreifen, die für alle Mitgliedstypen und Studioangebote die optimalen Bedingungen bietet:

Fotos: Technogym

Intelligente Geräte

Nicht nur die Athleten von Paris 2024 haben die Möglichkeit, an einer Auswahl bewährter und innovativer Produkte zu trainieren, die alle Trainingsbereiche abdecken. Die intelligenten Geräte von Technogym sind mit dem Technogym Ecosystem verbunden, sodass alle Athleten ihr persönliches Trainingsprogramm sowohl an den Geräten als auch über die Technogym App auf ihrem Smartphone abrufen können.

Die Excite Linie von Technogym

Die Cardiogeräte der Technogym Excite Line sind vollständig vernetzt, verfügen über die Benutzeroberfläche Technogym Live und sorgen mit erstklassigen Inhalten und Unterhaltungsoptionen für ein völlig neues, personalisiertes Trainingserlebnis. Die Linie verfügt dank regelmäßiger Ergänzungen über eine breite Palette aktueller Features wie die Discovery Sessions (Training in den schönsten Gegenden Italiens), Zonentraining (Workout nach Herzfrequenzzonen) oder Relive (Training im Freien tracken). Dabei kombiniert die Excite Linie Spaß, Leistung und Ergebnisse mit einem innovativen und schlanken Design. Dank der Schnittstelle ist die Linie Teil des Technogym Ecosystem. Der Technogym KI-Coach, der das gesamte Ecosystem vereint, passt die Trainingsprogramme dabei laufend an.

Der neue Technogym Checkup

Der innovative, KI-gesteuerte Technogym Checkup stimmt Trainingsprogramme anhand exakter Analysen genau auf die physischen und funktionellen Parameter der Trainierenden ab. Mithilfe Künstlicher Intelligenz wird so ein Präzisionsprogramm erstellt, das speziell auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist und kontinuierlich angepasst wird.

Das Technogym Ecosystem

Das Ecosystem ermöglicht ein KI-basiertes Präzisionstraining, das auf Daten von Trainings- und Messgeräten – sowohl von Technogym als auch von anderen Anbietern – basiert. Es integriert darüber hinaus eine Vielzahl an Softwarelösungen, Geräten und Apps von Drittanbietern. Mithilfe der KI erhebt das Technogym Ecosystem kontinuierlich Daten, lernt aus ihnen und passt das Training entsprechend an. Studiobetreibern eröffnet sich die Möglichkeit, eine hohe Motivation sowie maximale Ergebnisse ihre Mitglieder sicherzustellen und für ihre Anlage einen optimalen ROI zu erzielen.

Technogym Biostrength™

Technogyms neueste Kraftlinie Technogym Biostrength™ passt sich dank ihrer patentierten Technologie, die auf Künstlicher Intelligenz und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, perfekt an die Trainierenden an und garantiert so bei gleichbleibender Trainingszeit Ergebnisse, die um 30 Prozent besser sind als beim Training mit herkömmlichen Geräten oder Hanteln. Technogym Biostrength™ sorgt beim Workout immer für das Optimum der Belastungsstärke, der Bewegungslinie, der Körperhaltung und der Ausführungsgeschwindigkeit. Das patentierte Biodrive™ System stammt aus der Luft- und Raumfahrttechnologie und bietet sechs verschiedene Widerstandsarten. Zudem werden die Anzahl der Sätze, Wiederholungen sowie die empfohlenen Erholungszeiten automatisch berechnet.

Technogym Germany GmbH Frankfurter Str. 211 63263 Neu-Isenburg Tel.: 0800 0556633 www.technogym.com

Verstärktes Risiko der Scheinselbstständigkeit:

Vorsicht bei Beschäftigung externer Fachkräfte

Aktuell wenden sich sehr viele Mitglieder an das Juristenteam des DSSV e. V. Grund dafür: Im ganzen Land finden seit einiger Zeit verstärkt Prüfungen der Deutschen Rentenversicherung zur Scheinselbstständigkeit statt. Für Studios enden solche Prüfungen meist sehr negativ. Die Folge sind oft Aufforderungen zu horrenden Nachzahlungen. Aber es gibt auch risikolose Möglichkeiten, um im Trainings- und Kursbereich up to date zu bleiben: die Ausbildung von dual Studierenden.

Auf der Suche nach einer Form der Vereinbarung, die es erlaubt, spezielle und ggf. zeitlich limitierte Angebote von Spezialisten oder Selbstständigen anzubieten, stoßen die meisten Studios über kurz oder lang auf sogenannte freie Mitarbeiter oder Honorarkräfte. Es ist nicht nur in der Fitness- und Gesundheitsbranche, sondern auch in der Bildungsbranche üblich, auf Rechnung zu arbeiten und Honorarverträge zu schließen. Allerdings ist die Zusammenarbeit mit Honorarkräften aus verschiedenen Gesichtspunkten äußerst risikoreich. So kann es passieren, dass es

zur Prüfung durch die Deutsche Rentenversicherung und Feststellung des „abhängigen Beschäftigungsverhältnisses“ eines Trainers kommt. Außerdem kann die Durchführung der Statusklärung sinnvoll sein.

Betriebsprüfung

Nicht selten schließen Fitnessstudios Honorarverträge mit Kurstrainern, die ihre Leistungen auch über längere Zeiträume anbieten. Gemäß § 28p Abs. 1 SGB IV müssen Arbeitgeber regelmäßig, in der Regel mindestens alle vier Jahre, im Rahmen

Text: Gülizar Cihan und Dr. jur. Hans A. Geisler

einer Betriebsprüfung gegenüber der Deutschen Rentenversicherung (DRV) nachweisen, dass sie die einbehaltenen Sozialabgaben vorschriftsmäßig ermittelt und in richtiger Höhe abgeführt haben. Wird erst im Nachhinein festgestellt, dass ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis vorliegt, droht die Nachzahlung aller Sozialversicherungsbeiträge der Beschäftigung von rückwirkend bis zu vier Jahren. Wird ein Vorsatz festgestellt, können sogar Ansprüche von bis zu 30 Jahren geltend gemacht werden.

Solche oft empfindlichen Geldbeträge können für Studios ein herber wirtschaftlicher Schlag sein. Wer dieses schier unkalkulierbare Risiko nicht eingehen möchte, kann auf die Qualifizierung eigener Fachkräfte bauen. Eine sehr smarte, bewährte und preiswerte Lösung ist der Einsatz von dual Studierenden. Beispielsweise können Studierende der DHfPG bereits während ihres Studiums kostenfrei zahlreiche Trainerlizenzen, wie z. B. „Gruppentrainer/in-B-Lizenz“, „Kursleiter/in Cardio“ oder „Kursleiter/in Workout“, durch das Absolvieren bestimmter Studienmodule erhalten.

Scheinselbstständigkeit

Die Überprüfung der Rentenversicherung findet nach der Maßgabe des Sozialgesetzbuches IV statt. Dort werden die Vorschriften für die Sozialversicherung gesetzlich geregelt. Ausschlaggebend für die Prüfung, ob es sich um einen echten Selbstständigen oder um einen Scheinselbstständigen handelt, ist zunächst die relativ kurze Vorschrift des § 7 Abs. 1 SGB IV:

§ 7 SGB IV (Beschäftigung) (1) Beschäftigung ist die nichtselbständige Arbeit, insbesondere in einem Arbeitsverhältnis. Anhaltspunkte für eine Beschäftigung sind eine Tätigkeit nach Weisungen und eine Eingliederung in die Arbeitsorganisation des Weisungsgebers.

Über die Anhaltspunkte, die nach der Vorgabe des Gesetzestextes für ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis sprechen, sind nicht nur endlose Abhandlungen geschrieben worden, sondern sie wurden auch von der Rechtsprechung ausgelegt und erläutert. Wichtig hierbei: Die Bezeichnung einer Tätigkeit (z. B.: „Vertrag freier Mitarbeiter“, „Honorarvertrag“) kann den Beschäftigungsstatus nicht festlegen, sie hat lediglich eine Indizwirkung.

Kriterien, an denen eine Selbstständigkeit scheitert

Die übliche Argumentation der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV), die zur Einschätzung der Scheinselbstständigkeit führt, ist die folgende: Beschäftigter ist, wer von seinem Arbeitgeber persönlich abhängig ist. Das ist immer der Fall, wenn eine Person Leistungen erhält, die nur im Arbeitsverhältnis gewährt werden, wie beispielsweise Urlaub und Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall. Die persönliche Abhängigkeit erfordert weiter eine Eingliederung in den Betrieb und Unterordnung unter das Weisungsrecht des Arbeitgebers in Bezug auf Zeit, Ort und Art der Arbeitsleistung.

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Im Gegensatz dazu würde eine freie Einteilung der Arbeitszeit, eine freie Gestaltung der Arbeitsleistung, das Tragen eines eigenen, erheblichen Unternehmerrisikos eine selbstständige Tätigkeit bedeuten.

Besonders wird in letzter Zeit das unternehmerische Risiko, das für die zu beurteilende Person besteht, geprüft. Das Bundessozialgericht (BSG) betonte bereits in einer frühen Entscheidung, dass es ein maßgebendes Kriterium für das Vorliegen eines Unternehmerrisikos ist, ob eigenes Kapital oder die eigene Arbeitskraft auch mit der Gefahr des Verlustes eingesetzt wird, der Erfolg des Einsatzes der sächlichen oder persönlichen Mittel also ungewiss ist.

Eingliederung in die Organisation des Weisungsgebers

Bei Fitnessstudios wird von Gerichten immer wieder bemängelt, dass wegen der Kurspläne und Öffnungszeiten Zeit und Ort nicht frei gewählt werden können. Wenn allerdings ein Trainer mit einem Angebot an das Studio herantritt und dem Studio freie Termine anbietet, begibt er sich aus freien Stücken zu seinen Konditionen an einen bestimmten von ihm gewählten Ort. So trat z. B. ein Trainer mit folgendem Angebot an ein Studio heran:

„Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin XY, habe eine Ausbildung im Bereich Z und bin Z-lizenzierter Trainer. Ich könnte bis Oktober dieses Jahres jeden Montag und Donnerstag jeweils um 17, 18 oder 19 Uhr meine Rückenkurse auch in Ihrem Studio anbieten. Ich bringe das nötige Equipment und meine Musik mit. Pro Kurs berechne ich eine Gebühr von XXX EUR. Bei einer Anmeldezahl von unter fünf Teilnehmern stelle ich dem Studio frei, den Kurs ersatzlos zu streichen. Sie müssten mir dann bitte lediglich 24 Stunden vor Beginn des Kurses die Anzahl der Anmeldungen mitteilen. Gern höre ich von Ihnen, wenn Ihnen mein Vorschlag gefällt.“

Leider ist dieser Fall noch nicht von der Rentenversicherung geprüft worden. Durch ein solches Angebot würden jedoch die Argumente im Hinblick auf die Weisungsgebundenheit in Bezug auf Zeit, Ort und Inhalt der Leistung entfallen. Auf der anderen Seite ist die Weisungsgebundenheit ein relativ schwaches Kriterium, da die Rechtsprechung und auch die Deutsche Rentenversicherung anerkennt, dass ein Arbeitgeber, je qualifizierter die Tätigkeit eines Mitarbeiters ist, oft von seinem Direktionsrecht kein oder kaum Gebrauch macht. In diesen Fällen wird die Ausübung des Weisungsrechts mithin „verwässert“ und verliert an Bedeutung. Allerdings achtet die Rentenversicherung auch auf kleinere Details: Wenn etwa der Trainer ein T-Shirt des Studios trägt, die Hanteln oder Yogamatten mitbenutzt oder im Firmen-PC nach der Teilnehmerliste sucht, sind dies gleich Hinweise auf seine Eingebundenheit in die Organisation des Inhabers.

Präzedenzfall mit Wirkung

Tatsächlich hat sich die Bewertungspraxis der Deutschen Rentenversicherung seit Anfang dieses Jahres erheblich geändert, weshalb aktuell kein Fall bekannt ist, in welchem eine selbstständige Tätigkeit seitens der Rentenversicherung Bund noch angenommen worden ist. Grund hierfür ist vor allem ein

Beschluss des Landessozialgerichts Bayern (Beschluss vom 18.08.2023, Az.: L 7 BA 72/23 B ER):

Ein Fitnessstudio wurde von der Deutschen Rentenversicherung geprüft und die dort als freien Mitarbeiter tätigen Trainer als scheinselbstständig bewertet. Es folgte ein Beitragsbescheid über Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von 59.107,76 EUR. Da entsprechende Bescheide sofort vollstreckbar sind, hat das Fitnessstudio in einem Eilverfahren beantragt, die aufschiebende Wirkung herzustellen. In solchen Eilverfahren findet nur eine summarische Prüfung durch das Gericht statt, weshalb dieses Verfahren, auch aufgrund der bereits existierenden Rechtsprechung, ungeeignet und auch aussichtlos war. Das LSG München hat erwartungsgemäß zulasten des klagenden Fitnessstudios entschieden. Zudem hat es einen sehr deutlich formulierten Leitsatz aufgestellt: „In fremden Fitnessstudios tätige Fitnesstrainer sind regelmäßig abhängig beschäftigt.“

Scheinselbstständige Arbeitnehmer sind sozialversicherungspflichtig Schuldner der gesamten Sozialversicherungsbeiträge, also der Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteile, ist der Arbeitgeber. Es besteht für die Arbeitnehmeranteile zwar ein Rückforderungsanspruch gegenüber dem Arbeitnehmer, dieser ist jedoch gem. § 28g SGB IV auf drei Monate unter Beachtung der Pfändungsfreigrenze beschränkt. Damit trägt faktisch der Arbeitgeber das sozialversicherungsrechtliche Risiko.

Kriterium „unternehmerisches Risiko“

Zu den wichtigsten Kriterien einer Selbstständigkeit gehört das unternehmerische Risiko der Honorarkraft. Das unternehmerische Risiko soll nach einem Urteil des BSG nur dann Hinweis auf eine selbstständige Tätigkeit sein, wenn diesem Risiko auch größere Freiheiten in der Gestaltung und der Bestimmung des Umfangs beim Einsatz der eigenen Arbeitskraft gegenüberstehen (BSG, Urteil vom 25.04.2012, - B 12 KR 24/10 R).

Vorsicht

bei Provisionsregelungen

Provisionsregelungen können für eine Selbstständigkeit des Trainers sprechen. Das unternehmerische Risiko wird in den meisten Fällen nicht anerkannt, wenn der Trainer kein eigenes Kapital mit dem Risiko des Verlustes einsetzen muss. Einen sicheren Weg zur Vermeidung empfindlicher Nachzahlungen die Sozialversicherungsbeiträge betreffend lässt sich damit also auch nicht erschließen.

Außerdem ist zu prüfen, ob weitere Honorartätigkeiten für andere Studios vorhanden sind. Die Bindung an nur einen Vertragspartner ist ein deutliches Indiz für Scheinselbstständigkeit. Umgekehrt hat der Umstand, dass der freie Mitarbeiter eine Vielzahl weiterer Auftraggeber hat, leider keine Bedeutung. Hat der Honorartrainer hingegen einen angestellten Mitarbeiter, der ihn im Bedarfsfall vertreten kann, spricht dies wiederum für eine Selbstständigkeit.

Statusfeststellungsverfahren

Das Risiko, dass im Nachhinein Sozialversicherungsbeiträge für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren (die Summen sind meistens mindestens fünfstellig) nachgezahlt werden müssen, kann man lediglich minimieren, indem man vor Aufnahme der

Tätigkeit, spätestens aber innerhalb eines Monats danach, ein Statusfeststellungsverfahren durchführt. Auch die Honorarkraft selbst kann allein ein solches Verfahren durchführen lassen. Es lohnt sich daher, zu fragen, ob der freie Mitarbeiter bereits seinen Status hat feststellen lassen.

Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Feststellung des Status aktuell ist; im Zweifel kann auch der Auftraggeber selbst noch ein Statusverfahren durchführen lassen. Soweit jedoch die Zusammenarbeit schon länger als ein Monat andauert, muss bei einer negativen Feststellung auch rückwirkend gezahlt werden, weshalb es sich in diesen Fällen nicht empfiehlt, einen solchen Antrag zu stellen.

Stellt die DRV eine Selbstständigkeit fest, kann der Honorartrainer bedenkenlos als solcher tätig werden. Um all diese Hürden und die Gefahr einer horrenden Nachzahlung bereits von Beginn an zu umgehen, können Studiobetreiber auf die Beschäftigung von dual Studierenden setzen und so ganz ohne Mühen ihren Kursbereich up to date halten.

Umdenken bei der Deutschen Rentenversicherung?

Die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) hat ihre Prüfpraxis aufgrund des sogenannten Herrenberg-Urteils (Az. B 12 R 3/20 R vom 28. Juni 2022) weitgehend umgestellt. Das Bundessozialgericht hat mit dieser Entscheidung die Messlatte für die Bejahung einer selbstständigen Tätigkeit, in diesem Fall für Musiklehrer, sehr hoch gesetzt. Seither wendet die Deutsche Rentenversicherung diese strengeren Maßstäbe auch im Rahmen ihrer Prüfungen in Fitnessstudios an. Da zwischenzeitlich der Dachverband des DSSV e. V., die BDA (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e. V.), Fachgespräche mit dem Bundesarbeitsministerium gestartet hat, werden Verfahren zwischenzeitlich ruhend gestellt. Die Deutsche Rentenversicherung Bund verfolgt ihre Leitlinie im Bereich „Lehrberufe“ weiter und stellt aktuell daher auch entsprechende Prüfverfahren in der Fitnessbranche ruhend. Im Oktober 2024 wird die BDA den Dialog mit dem Bundesarbeitsministerium fortsetzen. Der DSSV e. V. setzt sich durch die enge Zusammenarbeit mit der BDA aktiv dafür ein, dass die DRV von ihren restriktiven Prüfmaßstäben endgültig Abstand nimmt.

Zu allen rechtlichen Fragen rund um den Studioalltag bietet die Rechtsabteilung des DSSV im Rahmen einer bestehenden Mitgliedschaft die Möglichkeit, eine kostenlose rechtliche Erstberatung mit Einschätzung der Rechtslage zu erhalten, beispielsweise nach Erhalt einer Attestkündigung, zur Überprüfung von Vertragsklauseln oder zu arbeitsrechtlichen Themen. Weitere Informationen von Dr. Hans Geisler zu diesem Thema erhalten Mitglieder im internen Bereich des DSSV.

www.dssv.de

Gülizar Cihan, DSSV-Juristin

Gülizar Cihan war jahrelang als selbstständige Rechtsanwältin in verschiedenen Fachrichtungen tätig. Gleichzeitig war sie einige Zeit in einem mittelständischen Unternehmen rechtsberatend aktiv. Seit August 2021 gehört sie zur Rechtsabteilung des DSSV und berät die Mitglieder vor allem in verwaltungsrechtlichen und arbeitsrechtlichen Fragen.

Tel.: 040 – 766 24 00, E-Mail: jurist@dssv.de

Der Bildungspartner des DSSV, die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), berät Sie unter Tel.: + 49 681 6855 580 gern zu den Vorteilen des dualen Studiums inklusive der bis zu 17 Zusatzlizenzen* im Individual- sowie Gruppentrainingsbereich, die dual Studierende kostenfrei während ihres Studiums über das Schwesterunternehmen, die BSA-Akademie, erwerben können.

www.dhfpg.de/bsa-lizenzen *maximale Anzahl im Studiengang B. A. Fitnesstraining

Dr. jur. Hans A. Geisler

Dr. jur. Hans A. Geisler ist Mitbegründer und Namensgeber der Rechtsanwaltskanzlei Dr. Geisler, Dr. Franke & Kollegen. Vor dem Beginn seiner Tätigkeit als selbstständiger Anwalt war er Unternehmer und Inhaber mehrerer Fitnessstudios. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Bau- und Architektenrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, gewerblichen Rechtschutz sowie Strafrecht.

Tel.: 0521 – 557 519 0, E-Mail: kanzlei@kgfk.de

Der DSSV beim Sportempfang 2024 der FDP (v. l. n. r.: Fabian Menzel (XTRAFIT), Mahssa Noori (FitX), Christian Lindner (Deutscher Bundesminister für Finanzen), Philipp Hartewig (MdB und Sportpolitischer Sprecher der FDP), Janosch Marx (fitness MANAGEMENT), Gülizar Cihan (DSSV) und Hermann Lammers (3lifesports))

Der DSSV und die Experten Allianz für Gesundheit (v. l. n. r.: Stefan Lang, Dr. Hartmut Klose, Ulrike Schönfelder, Ralf Capelan, Mario Görlach, Refit Kamberovic, Dr. jur. Hans A. Geisler, Janosch Marx und Gülizar Cihan)

Eröffnung der FIBO 2024 mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage und Andrea Milz, NRW-Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt

Politische Arbeit des DSSV e. V.

Mit Engagement zum Erfolg

Text: Alexander Wulf

Der DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen feiert dieses Jahr sein 40-jähriges Jubiläum. Die Geschichte des DSSV e. V. mit Gründung im Jahr 1984 zeigt eindrucksvoll, wie aus einer kleinen Interessengruppe eine bedeutende politische Kraft in der Fitness- und Gesundheitsbranche geworden ist. Verbände wie der DSSV e. V. im Fitnessmarkt spielen eine zentrale Rolle in der politischen Interessenvertretung ihrer jeweiligen Branche. Sie bündeln die Anliegen ihrer Mitglieder und vertreten diese aktiv gegenüber Politik, Öffentlichkeit und anderen Stakeholdern. Dabei bewegen sie sich zwischen konfrontativem Vorgehen, wie es während der Corona-Pandemie oft notwendig war, und offener Kommunikation. Gemeinsam erreicht man mehr – eine Erkenntnis, die jeder Trainierende teilt. Der DSSV e. V. investiert viel Energie in den Dialog mit Entscheidungsträgern, ganz nach Henry Fords Philosophie: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeit ein Erfolg.“

Von der Randerscheinung zur Massenbewegung

Was einst als Randerscheinung mit einer Million Mitglieder begann, hat sich zu einer Massenbewegung mit über elf Millionen Trainierenden in deutschen Fitnesseinrichtungen entwickelt. Prof. Dr. Thomas Wessinghage betont, dass dieser Wandel nicht nur auf das steigende Interesse der Bevölkerung an Fitness und Gesundheit zurückzuführen ist, sondern auch auf das engagierte Unternehmertum der Studiobetreiber sowie die politische Arbeit des DSSV e. V.

Politische Veranstaltungen für die Zukunft der Branche

Seit 2011 organisiert der DSSV e. V. eigene politische Veranstaltungen, darunter der Parlamentarische Abend in Berlin. Diese Veranstaltung erleichtert den Dialog zwischen der Branche und politischen Entscheidungsträgern und ist ein wichtiges Forum für den Austausch von Ideen und Anliegen. 2024 fand in der Saarländischen Landesvertretung in Berlin der 8. Parlamentarische Abend statt. Das Motto „fit & gesund in Deutschland – Fitnessstudios bewegen das Land“ spiegelte auch das vorherrschende Gesprächsthema zwischen Vertretern der Fitness- und Gesundheitsbranche, Forschenden, Medizinern, Kranken- wie Rentenversicherern und Bundespolitikern wider: die enormen präventiven Effekte von Muskelund Fitnesstraining auf die langfristige Gesunderhaltung.

Dazu sagt Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzende des DSSV e. V.: „Wer langfristig gesund sein möchte, muss sich körperlich betätigen. Das ist das oberste Credo. Gemeinsam mit der Politik müssen wir für die Anerkennung dieses Grundsatzes in der deutschen Bevölkerung einstehen und immer wieder auf die Vorteile eines regelmäßigen und angeleiteten Muskel- und Fitnesstrainings verweisen. Welche Durchschlagskraft ein angeleitetes Training auch bei bestehender Erkrankung haben kann, zeigen die Ergebnisse der Studie von Prof. Dr. Rissland und Prof. Dr. Morsch eindrücklich.“

Eine weitere besondere Gelegenheit, für die Branche einzustehen, nutzte Prof. Dr. Thomas Wessinghage als Sachver-

8. Parlamentarischer Abend des DSSV e. V., der DHfPG und der BSA-Akademie in Berlin mit Vertretern aus der Fitness- und Gesundheitsbranche, den Krankenkassen, Medizinern und der Politik

ständiger vor dem Sportausschuss des Bundestages. Der Vorsitzende des DSSV e. V. wurde zur 30. Sitzung des Sportausschusses eingeladen, um den Ausschussmitgliedern die aktuelle Lage der Fitness- und Gesundheitsbranche vorzustellen und die Auswirkungen der Energiekrise auf die Unternehmen zu verdeutlichen. In seiner Eingangsrede stellte Wessinghage die Entwicklung der Branche anhand der „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft“ vor. Darüber hinaus wies er den Ausschuss auf die Bedeutung des Fitnesstrainings in Fitness- und Gesundheitsanlagen hin und forderte eine größere Anerkennung der Politik und eine höhere Bereitschaft zur Zusammenarbeit.

Weitere wichtige politische Termine waren in den vergangenen Monaten u. a. der Sportempfang der FDP im Bundestag, der Deutsche Arbeitgebertag, der Parlamentarische Abend der BDA, des DIHK und des BDI in Berlin sowie der Sports, Medicine and Health Summit. Unerwähnt bleiben an dieser Stelle viele weitere Termine, die von Vorstands- und Ausschussmitgliedern sowie Mitarbeitern des Verbandes wahrgenommen wurden.

Kooperationen und Partnerschaften

Kooperationen mit Bildungspartnern wie der BSA-Akademie und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie Partnern wie der Experten Allianz für Gesundheit sind unverzichtbar für die Weiterentwicklung der Lobbyarbeit. Seit 2008 sind die BSA-Akademie und DHfPG Bildungspartner, die zur Professionalisierung der Fitnessbranche beitragen und die Arbeit des DSSV e. V. vom ersten Tag an unterstützen.

Die Kooperation des DSSV e. V. mit der Experten Allianz für Gesundheit, die im März 2024 bekannt gegeben wurde, stärkt die politische Arbeit. Gemeinsam werden die politischen und gesellschaftlichen Interessen der Fitness- und Gesundheitsbranche wirksam vertreten. Dies beinhaltet regelmäßige Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern, die Teilnahme

an relevanten Gremien und eine verstärkte Kommunikation mit Medien und Öffentlichkeit.

Europäische Anerkennung und nationale Herausforderungen

Die hohe Qualität der deutschen Fitnessstudios wurde beim European Health & Fitness Forum im Rahmen der FIBO besonders gelobt. Prof. Dr. Thomas Wessinghage sieht dies als starkes Argument im politischen Dialog. Er betont, dass Fitnessstudios nicht nur Trainingsstätten, sondern auch soziale Treffpunkte sind und eine wichtige Rolle in der Prävention und Rehabilitation von Krankheiten spielen. Diese Funktionen müssten stärker in das Bewusstsein der politischen Entscheidungsträger und der Gesellschaft rücken.

Der DSSV e. V. fordert eine stärkere Förderung präventiver Maßnahmen im Gesundheitssystem. Derzeit geht nur ein geringer Anteil der Gesundheitsausgaben in Prävention, was angesichts der nachgewiesenen Vorteile regelmäßiger körperlicher Aktivität zu niedrig ist. Studien belegen, dass Bewegung das Risiko für viele chronische Erkrankungen signifikant senkt. Daher fordert der DSSV eine Erhöhung der Präventionsausgaben und eine Reform des Gesundheitssystems.

Weiter muss die Aufklärung der Bevölkerung über die Bedeutung von regelmäßiger körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung gefördert werden. Veranstaltungen wie der #BEACTIVE DAY (www.beactive-day.de) in Kooperation mit der EU-Kommission spielen dabei eine wichtige Rolle.

Juristische Herausforderungen

Durch die Kooperation mit der Experten Allianz für Gesundheit wird mit Dr. jur. Hans A. Geisler weitere juristische Kompetenz ergänzt. Er weist auf die juristischen Herausforderungen hin, denen sich die Fitnessbranche stellen muss. Dazu gehören unter anderem die Scheinselbstständigkeit von freiberuflichen Mitarbeitern und steigende Bürokratieanforderungen. Der DSSV e. V. arbeitet gemeinsam mit der Experten Allianz daran, Lösungen und Entlastungsmöglichkeiten für die Studios zu entwickeln.

Der DSSV e. V. ist optimistisch, dass die Fitness- und Gesundheitsbranche zukünftig größere Anerkennung auf politischer Ebene und in der Gesellschaft genießen wird. Die steigende Zahl von Mitgliedern in Fitnessstudios und die wachsende Bedeutung von Gesundheitsangeboten sind positive Indikatoren. Die Branche wird weiterhin geschlossen auftreten und aktiv den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern suchen, um ihre Ziele zu erreichen. Durch kontinuierliche Datenanalyse, effektive Kommunikation, gezielte Lobbyarbeit und die Schaffung neuer Berufsbilder hat der DSSV e. V. wesentlich zur Professionalisierung und Anerkennung der Branche beigetragen.

Mehr erfahren Sie unter www.dssv.de/politische-arbeit

Informationen zur DSSV-Mitgliedschaft erhalten Sie telefonisch unter 040 766 24 00 oder per Mail an dssv@dssv.de. Oder einfach den QR-Code scannen und die Beitrittserklärung direkt ausfüllen.

Gesetz über Künstliche Intelligenz

ChatGPT und Co.

im Arbeitsverhältnis

Schon seit 2019 arbeitet die Europäische Union (EU) an einem rechtlichen Rahmen für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Europa. Dabei soll zum einen sichergestellt werden, dass Innovationen gefördert werden können, zum anderen sollen die Grundrechte und die Sicherheit von EU-Bürgern gewährleistet werden. DSSV-Juristin Iris Borrmann erläutert, was in Studios bei Einsatz von KI beachtet werden sollte.

Ob Studioinhaber selbst Künstliche Intelligenz (KI) nutzen (I) oder ob die Angestellten diese für die Erledigung ihrer Arbeit einsetzen (II) – es ist höchste Zeit, sich zum einen mit den einzuhaltenden Vorschriften zu befassen und zum anderen interne Regelungen für das eigene Studio zu treffen.

Was ist KI und was ist ein KI-System?

Für den Begriff der Künstlichen Intelligenz wurde noch keine einheitliche und eindeutige Definition entwickelt.

Die wichtigste Eigenschaft ist jedoch die eines „autonomen Systems“. Dies meint die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und diese in einer äußeren Welt unabhängig von externer Steuerung oder Einflussnahme umzusetzen.

Ein KI-System ist ein maschinengestütztes System,

• das für einen in wechselndem Maße autonomen Betrieb ausgelegt ist,

• das nach seiner Einführung anpassungsfähig sein kann und

• das aus dem erhaltenen Input Ergebnisse wie etwa Vorhersagen, Inhalte, Empfehlungen oder Entscheidungen hervorbringt, die physische oder virtuelle Umgebungen beeinflussen können.

KI bei der Auswahl von Mitarbeitern

Die KI ist inzwischen in viele Bereiche des täglichen Lebens vorgedrungen. Längst wird auch mit dem Einsatz von KI im beruflichen Umfeld experimentiert.

Rechtliche Grundlage

Was erlaubt und was dabei verboten ist, soll auf europäischer Ebene mit dem Artificial Intelligence Act (AI-Act) geregelt werden.

Mit dem AI-Act hat die EU-Kommission den Entwurf eines Gesetzes über Künstliche Intelligenz veröffentlicht. Der Entwurf enthält in dieser Form konkrete Vorschläge zur Regelung im Umgang mit KI in der Forschung und Wirtschaft. Das Gesetz tritt allerdings erst 20 Tage nach der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft; voraussichtlich am 1. August 2024. In Gänze kommt der AI-Act sogar erst zwei Jahre nach seiner Verabschiedung und förmlichen Veröffentlichung zur Anwendung.

Die Vorschriften binden nicht nur die Anbieter von KI-Systemen, sondern auch die Unternehmen, die diese Systeme in ihren Betrieben einsetzen. Daher sollte man sich bei einem möglichen Einsatz von KI bereits jetzt mit dem Grundgerüst der Regelungen vertraut machen.

Der AI-Act folgt einer Risikoabstufung. Demnach werden KI-Systeme in vier Risikokategorien eingeteilt:

1. unannehmbares Risiko (verbotene KI-Praktiken)

2. hohes Risiko (Hochrisiko-KI-Systeme)

3. begrenztes Risiko (KI-Systeme, die für die Interaktion mit natürlichen Personen bestimmt sind) und

4. minimales oder kein Risiko (unterfallen der KI-Verordnung nicht)

Als Hochrisikosysteme werden u. a. KI-Systeme im Beschäftigungskontext eingestuft, die für die Personalbeschaffung

(z. B. Filtern von Bewerbungen, Bewertung von Bewerbern), für Entscheidungen über Beförderungen und Kündigungen von Arbeitsvertragsverhältnissen, für die Aufgabenzuweisung und für die Überwachung und Bewertung der Leistung und des Verhaltens von Arbeitnehmern verwendet werden sollen.

Verbotene KI-Praktiken

Nach Art. 5 des AI-Acts sollen bestimmte KI-basierte Praktiken in der EU insgesamt verboten werden. Auf der Liste der verbotenen KI-Praktiken finden sich Praktiken, die nach Ansicht des EU-Gesetzgebers europäische Werte verletzen, etwa indem sie gegen Grundrechte verstoßen und daher ein inakzeptables Risiko für Betroffene darstellen würden.

Dies gilt z. B. für Folgendes:

• KI-Systeme zum Zweck des Social Scoring

• KI-Systeme zum Zweck der kognitiven Verhaltensmanipulation

• KI-Systeme, die Gesichtserkennungsdatenbanken durch das ungezielte Auslesen von Gesichtsbildern aus dem Internet oder aus Videoüberwachungsaufnahmen erstellen

• KI-Systeme zur Erkennung von Emotionen am Arbeitsplatz und in Bildungseinrichtungen

Einsatz im Personalbereich

Der Einsatz von KI im Personalbereich, etwa der Einsatz von Chatbots im Rahmen von Bewerbungsprozessen, hat bei größeren Firmen bereits deutlich zugenommen. So kommen Chatbots z. B. bei der Anwerbung von Mitarbeitern zum Einsatz.

Chatbots sind Programme (also Software), die selbstständig auf eingegebene Text- oder Sprachbefehle reagieren bzw. antworten und so auch die Kommunikation mit einem Menschen simulieren können. Die Grundlage des Programmes basiert auf Daten, die Erkennungsmuster und Antworten beinhalten.

Zu Beginn der Entwicklung waren die Antworten der Chatbots meist durch einfache Strukturen vorgegeben, sodass der mögliche Verlauf eines Gespräches vorhergesehen und abgebildet werden musste; nun gibt es bereits Chatbots mit Künstlicher Intelligenz.

Ziel der technischen Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz in Bezug auf Chatbots ist, dass die betreffende Person, in diesem Fall der Bewerber, überhaupt nicht merkt, dass er mit einem Programm und nicht mit einem Menschen kommuniziert.

Bei Erstinterviews im Stellenbewerbungsprozess und der Auswertung von Lebensläufen können Chatbots eingesetzt werden, um in Verbindung mit Datenanalysen Prognosen über die Eignung eines Bewerbers zu treffen. Die Eignung eines Bewerbers wird dann anhand aller gesammelten und zur Verfügung stehenden Daten gleichermaßen berücksichtigt und könnte ausschließlich auf objektiven Kriterien wie Logik und Rationalität basieren.

Rechtliche Risiken

Trotz der Grundlage aus Datenbanken sowie der Programmierung ist die Eigenständigkeit Künstlicher Intelligenz insbesondere durch unabhängige Entscheidungen gekennzeichnet.

Folglich ist das Verhalten autonomer Systeme gerade nicht vollständig vorherbestimmt und vorhersehbar.

Werden Bewerbungsgespräche mittels eines Chatbots geführt, muss der Arbeitgeber in gleicher Weise die durch langjährige Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichtes (BAG) festgelegten Fragerechte und -verbote einhalten sowie die Vorgaben des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) bei der Auswahlentscheidung beachten.

Fraglich bleibt jedoch, wie der Arbeitgeber – insbesondere als informationstechnischer Laie – dies praktisch umsetzen kann, wenn der Chatbot während des Gesprächs eigenständige und rationale Entscheidungen hinsichtlich der zu stellenden Fragen trifft.

Je besser Chatbots mit Künstlicher Intelligenz entwickelt sind, je selbstständiger und selbstlernender sie also agieren, desto weniger sind ihre Entscheidungen vorhersehbar und desto größer ist daher das Risiko z. B. eines AGG-Verstoßes.

Wenn der Chatbot eine unerlaubte Frage im Erstinterview mit dem Bewerber stellt und dieser später abgelehnt wird, könnte der Bewerber die unerlaubte Frage als Indiz (Vermutung des § 22 AGG) dafür geltend machen, dass bei der Auswahlentscheidung nach Maßgabe des § 7 Abs. 1, 1 AGG eine unzulässige Benachteiligung stattgefunden hat und Schadensersatz (§ 15 Abs.1 AGG) und/oder Entschädigung (§ 15 Abs. 2 AGG) fordern.

Klar ist zunächst, dass der Chatbot auch mit autonom agierender Künstlicher Intelligenz keine Rechtspersönlichkeit hat und deshalb nicht selbst haften kann. Den Arbeitgeber als Benutzer des Programms könnte aber eine Schadensersatzpflicht aus § 15 Abs. 1 AGG treffen.

Problematisch ist unter datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten das Verbot des Art. 22 Abs. 1 Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Danach darf ein Betroffener bzw. Bewerber nicht einer ausschließlich auf automatisierter Verarbeitung beruhenden Entscheidung unterworfen werden, wenn diese eine rechtliche Wirkung entfaltet. Dies wäre im Bewerbungsverfahren die Entscheidung, ob der Bewerber eingestellt wird oder nicht.

Von diesem Verbot wird jedoch eine Ausnahme gemacht, wenn die Entscheidung für den Abschluss oder die Erfüllung eines Vertrags erforderlich ist oder diese mit der ausdrücklichen Einwilligung der betroffenen Person erfolgt (Art. 22 Abs. 2 DSGVO). Der Bewerbungsprozess dient aber lediglich der Begründung eines Vertrages, sodass die erste Ausnahmemöglichkeit ausscheidet, da noch kein Vertrag vorliegt. Für eine mögliche Einwilligung des Bewerbers wäre eine freiwillige Erteilung einer Erlaubnis zum Einsatz von KI eine zwingende Voraussetzung (Art. 4 Nr. 11 DSGVO).

Nutzung von KI durch Mitarbeiter

Möchte der Inhaber seinen Mitarbeitern die Nutzung von ChatGPT ge- oder verbieten, so gelingt ihm das jederzeit durch die Ausübung seines Weisungsrechtes. Das sog. Direktions-

recht gem. § 106 Gewerbeordnung (GewO) ermöglicht es jedem Arbeitgeber, die Ausgestaltung der Arbeit genauer zu regeln.

Allerdings ist es bisher weit verbreitet, dass eine hohe Dunkelziffer an Mitarbeitern längst die am Markt verfügbaren Tools nutzt, um sich die Arbeit zu erleichtern.

Hinweis: Was nicht verboten ist, ist erlaubt.

Fehlen Vorgaben des Arbeitgebers zur Nutzung von ChatGPT oder anderen KI-Tools und ist grundsätzlich die Nutzung des Internets für dienstliche Zwecke erlaubt, muss der Mitarbeiter nicht davon ausgehen, dass die Nutzung verboten ist. Ebenso wie die Nutzung von Suchmaschinen (z. B. Google) oder Übersetzern (z. B. DeepL) kann die KI als technisches Hilfsmittel benutzt werden.

Arbeitsvertraglich ist der Mitarbeiter dann nicht daran gehindert, die Hilfsmittel zur Erbringung seiner Arbeitsleistung zu nutzen, um z. B. Trainingspläne zu schreiben. Zwar ist jeder Arbeitnehmer verpflichtet, die Arbeitsleistung in Person zu leisten, jedoch ist KI keine weitere Person, sondern lediglich ein technisches Hilfsmittel.

Risiko der KI – Nutzung durch Angestellte

Die Risiken, die mit der KI-Nutzung von Mitarbeitern entstehen können, sind vielen Unternehmern nicht bewusst. Da die Nutzung der KI immer auch durch die Eingabe von Informationen und Daten funktioniert, können auch wertvolle Unternehmensdaten oder geschützte personenbezogene Daten in das System eingepflegt werden.

Da die KI-Systeme von der Eingabe von Daten „leben“, finanzieren sich gerade die kostenlosen KI-Anwendungen durch die „Bezahlung mit Daten“.

Unternehmensdaten

Daher sollten Studios, deren Unternehmen von einem exklusiven Datenschatz abhängt, diesen weder selbst noch durch ihre Mitarbeiter ungefiltert in eine KI eingeben. Dabei ist es egal, ob es sich um ein besonderes Franchisesystem handelt oder um über die Jahre entwickelte spezielle Trainingspläne. Auch besondere Abrechnungssysteme oder gerätegestützte Inhalte würden potenziell an alle Nutzer des Systems weitergegeben.

Personenbezogene Daten

Bei der Eingabe personenbezogener Daten haftet der Arbeitgeber regelmäßig als Verantwortlicher, wenn ein Mitarbeiter solche in die KI-Systeme eingibt. Da häufig die Rechtsgrundlage, z. B. eine Einwilligung, fehlt und auch der von der Datenverarbeitung Betroffene nicht informiert wurde, kann es hier zu erheblichen und kostenintensiven Datenschutzverstößen kommen.

Möchte z. B. ein Mitarbeiter eine gerechte Arbeitsplanerstellung vornehmen und gibt u. a. Daten seiner Kollegen ein, ist der Arbeitgeber verantwortlich, selbst wenn er die Datenverarbeitung nicht angeordnet oder sogar keine Kenntnis hatte.

Geistiges

Eigentum

Die ebenfalls betroffene Kategorie „geistiges Eigentum und Urheberrecht“ wird durch die Nutzung durch Mitarbeiter nur insoweit gefährlich, als dass die Ergebnisse, die ein Mitarbeiter durch die Nutzung erzielt, sich selbst nicht urheberrechtlich schützen lassen (§ 2 Abs. 2 UrhG). Damit können die Arbeitsergebnisse von jedem weiteren Anwender genutzt werden.

Schwierig wird es nur dann, wenn die Mitarbeiter – auch unbemerkt –die Urheberrechte anderer verletzen. Dies kann z. B. geschehen, wenn sie zur Erstellung einer Aufgabe geschützte Bilder nutzen und diese selbst eingeben. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass die KI Ergebnisse produziert, die gesammelten Daten wieder sehr nahekommen, und von dritter Seite Urheberrechtsverletzungen geltend gemacht werden. Da dies allerdings eher im kreativen und Marketingbereich zu befürchten ist, wird dieses Risiko im Studioalltag keine bedeutende Rolle spielen.

Richtlinien für die Nutzung von KI-Accounts Wenn das Studio noch keine eigene KI-Infrastruktur aufgebaut hat, ist trotzdem anzuraten, Unternehmensregeln zu erstellen, die im Hinblick auf die erwähnten Risiken sensibilisieren. Es empfiehlt sich ein Rundschreiben mit einer Arbeitsanweisung, die möglichst viele Einsatzmöglichkeiten für KI abdeckt.

Der DSSV unterstützt seine Mitglieder bei der Erstellung einer geeigneten Anweisung.

Iris Borrmann, DSSV-Juristin

Iris Borrmann ist seit 1993 als Rechtsanwältin zugelassen und hat seitdem sowohl als Anwältin in einer arbeitsrechtlich ausgerichteten Kanzlei als auch in der Mitgliederberatung eines Verbandes gearbeitet. Ihr Schwerpunkt ist das Arbeitsrecht. Seit Oktober 2016 ist sie als Syndikusanwältin für den DSSV tätig und berät Sie zu allen Fragen rund um das Arbeitsverhältnis zu Ihren Beschäftigten.

Tel.: 040 - 766 24 00, E-Mail: jurist@dssv.de

Zu allen rechtlichen Fragen rund um den Studioalltag bietet die Rechtsabteilung des DSSV im Rahmen einer bestehenden Mitgliedschaft die Möglichkeit, eine kostenlose rechtliche Erstberatung mit Einschätzung der Rechtslage zu erhalten, beispielsweise nach Erhalt einer Attestkündigung, zur Überprüfung von Vertragsklauseln oder zu arbeitsrechtlichen Themen.

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DSSV-Event 2024

Netzwerken unter der Sonne Mallorcas

Nach dem DSSV-Event ist vor dem DSSV-Event! So lädt der DSSV e. V. auch in diesem Jahr Mitglieder wie auch Interessierte zum alljährlichen Branchenevent ein. Vom 24. bis zum 27. Oktober 2024 erwarten Teilnehmende vier Tage Networking mit Branchenkollegen, spannende Fachvorträge renommierter Referenten sowie schweißtreibende Workouts mit Les Mills in traumhafter Kulisse. Und das ist noch nicht alles: In diesem Jahr feiert der DSSV e. V. sein 40-jähriges Jubiläum gemeinsam mit allen Teilnehmenden.

Mallorca – das Ziel der diesjährigen DSSV-Eventreise zieht Jahr für Jahr zahlreiche Urlauberinnen und Urlauber an. Und das nicht ohne Grund. Die größte Baleareninsel bietet eine faszinierende Natur aus kristallklarem Wasser, kleinen Buchten und Kalksteinbergen, traumhafte Sandstrände sowie mediterranen Charme. Direkt am Mittelmeer werden die Eventteilnehmenden in dem Vier-Sterne-Strandresort Blau Punta Reina in Cala Mandia, südlich von Porto Cristo, begrüßt. Mit Vollpension, erstklassiger Verpflegung, Shuttletransfer, kleinen Überraschungen, vielerlei Freizeitmöglichkeiten und topausgestatteten Zimmern wird hier ein idealer Rahmen zum Netzwerken geschaffen, der keine Wünsche offenlässt.

Zusammenhalt und Begegnungen

Das DSSV-Event stellt für Teilnehmende ein einmaliges Netzwerktreffen dar. Anders als bei typischen Businesstrips geht es vor allem um den familiären Rahmen, den Branchenzusammenhalt und das entspannte Miteinander abseits des Wettbewerbs. Zusammenhalt und Begegnungen stehen im Vordergrund und machen das Event Jahr für Jahr zu einem einmaligen Erlebnis.

Austausch und Fachkompetenz

Ob bei gemeinsamen sportlichen Aktivitäten am Strand oder beim abendlichen Get-together: Das Branchentreffen bietet viele Möglichkeiten, sich mit Studioinhabern, Fachexperten und Industriepartnern auszutauschen und neue wertvolle

Kontakte zu knüpfen. Mit den Referenten Clive Salz (DHfPG), Prof. Dr. Oliver Schumann (DHfPG), Florian Kreis (DHfPG) und Gülizar Cihan (DSSV) hat der DSSV e. V. ein interessantes Vortragsprogramm, bestehend aus Fachvorträgen sowie interaktiven Workshops, geplant.

Auch das DSSV-Team steht Teilnehmenden rund um die Uhr zur Seite und freut sich, mit bekannten sowie neuen Gesichtern in den persönlichen Austausch zu treten, Workouts miteinander zu bestreiten und die gemeinsame Zeit zu genießen.

Fitness unter der Sonne Mallorcas

Der neuseeländische Anbieter für Gruppenfitnesskurse Les Mills wird den DSSV e. V. auch in diesem Jahr begleiten und mit schweißtreibenden Gruppenworkouts anheizen. Das vielfältige Kursprogramm, das durch einen Les Mills Instructor angeleitet wird, bietet für jeden etwas. Darüber hinaus können die Sporteinrichtungen des Hotelresorts für gemeinsame BallMatches, Fitnesstraining und Gruppenkurse genutzt werden.

Jubiläumsgala der besonderen Art

40 Jahre DSSV e. V. – das muss gefeiert werden! Im Rahmen der exklusiven Jubiläumsgala am 26. Oktober 2024 im Club Nàutic Porto Cristo möchte der DSSV e. V. die Gelegenheit nutzen, um mit allen Teilnehmenden auf die vergangenen Jahre und Meilensteine, die die Fitness- und Gesundheitsbranche gemeinsam erreicht hat, anzustoßen. Branchenteilnehmende erwarten einzigartige Highlights, die es so noch nicht bei einem DSSV-Event gegeben hat: eine traumhafte Location im Hafen von Porto Cristo, ein Flying Buffet, eine Open Bar mit besonderen Getränken sowie einen professionellen Cortador und Musik.

Die Zimmer für das DSSV-Event im Oktober sind begrenzt. Werden Sie Teil der DSSV-Jubiläumsreise 2024 und sichern Sie sich eines der letzten Zimmer unter: www.dssv.de/event

Der DSSV begrüßt

Neue Fördermitglieder

Sich stärker auf das Wohlbefinden der Kunden und Patienten konzentrieren

Mit über 5.000 Personal Trainern und Physiotherapeuten ist Hexfit eine der weltweit führenden Fitnesscoach-Apps für effektive Workouts. Jetzt auch auf Deutsch erhältlich! Dank des Know-hows sowie umfangreicher KI-unterstützter Trainings- und Ernährungspläne mit zahlreichen Übungen kann viel Zeit gespart werden. Die digitalen Lösungen von Hexfit erfüllen die höchsten ISO-Datensicherheitsstandards und helfen dabei, ein erfolgreiches Business aufzubauen.

Prozesse vereinfachen

Die App kann individuell angepasst werden und ermöglicht durch die Verwaltung der Kundendaten in einem CRM eine bessere Betreuung der Kunden. So kann ein nachhaltiger und persönlicher Follow-up angeboten werden. Die Aktivitäten der Mitglieder können vor Ort oder digital dokumentiert werden und der Fortschritt wird anhand von Grafiken dargestellt. Hexfit wird als White-Label-App verwendet und ermöglicht zudem das einfache und bequeme Schreiben von Rechnungen.

www.myhexfit.com

Sportnavi.de – das Sport- und Wellnessnetzwerk

Sportnavi.de ist ein breites Sport- und Wellnessnetzwerk, das sich darauf spezialisiert hat, insbesondere Firmen den Zugang zu gesundheitsfördernden Aktivitäten zu erleichtern und zu fördern. Gleichzeitig unterstützt Sportnavi.de als regionaler Aggregator die Kooperationspartner bereits seit über 15 Jahren bei der Steigerung von Zusatzeinkünften und bei der Bekanntheit über Firmenfitness.

Firmenfitness und regionaler Partnerausbau

Mit dem klaren Fokus auf den regionalen Ausbau der Partnerlandschaft rund um die jeweiligen Firmenstandorte ist Sportnavi.de in den letzten Jahren stark gewachsen. Der persönliche Eins-zu-einsService sowie der hohe Digitalisierungsgrad wurden dabei mehrfach ausgezeichnet. Sportnavi.de bringt Firmen und Partner in einer Region effizient zusammen (z. B. bei Gesundheitstagen vor Ort) und wird so als ganzheitlicher Partner im Bereich BGM und BGF geschätzt.

www.sportnavi.de

Günter Noll und Sabrina Fütterer Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige Wie ermittle

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Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!

Unsere Fitness- und Gesundheitsbranche hat sich in den letzten Jahrzehnten ständig weiterentwickelt und professionalisiert. Die Unternehmen im Markt bieten den Kunden eine immer größere und breitere Produktauswahl an. Doch wie gut gelingt es den Unternehmen tatsächlich, ihre Kundinnen und Kunden zu begeistern?

Um erfolgreich zu sein, muss den Kunden ein größerer Mehrwert geboten werden. Damit das gelingt müssen wir unsere Kunden besser verstehen, wir müssen uns „in die Schuhe unserer Kunden stellen“. „Customer Centricity“ ist das Stichwort. Sie beschreibt, wie Unternehmen ihre Dienstleistung optimal an den Bedürfnissen ihrer Kundinnen und Kunden ausrichten. Nur wer die Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen der Kunden versteht und diese in seine Leistungen und in seine Kommunikation integriert, wird dauerhaft erfolgreich sein.

Welche Wünsche und Anliegen haben unsere Kunden? Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, weil die Ansprüche der Konsumenten immer heterogener werden. Hier kommen Zielgruppen ins Spiel: Personengruppen mit mindestens einem gemeinsamen Merkmal, wie z. B. Geschlecht, Alter, Beruf oder auch Lebensstil und Werte. Der Begriff „Zielgruppe“ beschreibt eine Anzahl von Marktteilnehmern, die homogener auf kommunikative Maßnahmen reagieren als der gesamte Markt.

Kennen Sie die (Kern-)Zielgruppen Ihres Unternehmens? Sind diese in Ihrem Marktgebiet ausreichend vorhanden? Welche Zielgruppen werden von Ihren Mitbewerbern adressiert? Gibt es Zielgruppen im Markt, die noch nicht oder nur bedingt angesprochen werden? Wenn Sie Ihre Kernzielgruppen bestimmt haben, stellen sich weitere Fragen: Was sind die wesentlichen Bedürfnisse dieser Gruppen? Welchen Mehrwert und welche Problemlösungen können Sie diesen Kundengruppen vermitteln? Wo liegen die Vorteile Ihrer Leistungen im Vergleich zu Mitbewerbern?

Gerade für Unternehmen, die sich als Qualitätsführer über Leistungsvorteile und nicht über Preisvorteile im Markt abgrenzen, ist es wichtig, sich intensiv mit den Wünschen und Bedürfnissen der Marktteilnehmer zu beschäftigen. Im Vordergrund ihrer Kommunikation sollte der Gesundheitsauftrag stehen, den Fitness- und Gesundheitsanlagen erfüllen. Als Branche sind wir ein wesentlicher Teil der Lösung für Bewegungsmangel und Zivilisationskrankheiten. Der Bevölkerung, den Unternehmen und der Politik muss vermittelt werden, dass wir ein seriöser Problemlöser sind. Egal, ob Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes melitus Typ 2 oder Muskel-Skelett-Erkrankungen, wir haben Lösungsansätze und können eine „Brücke zur Medizin“ bilden. So erreichen wir nicht „nur“ 14 Prozent der Bevölkerung, sondern 20 Prozent und mehr!

Wir als DSSV setzen alles daran, die Branche und alle Akteure bei der Erhöhung der gesellschaftlichen und politischen Anerkennung zu unterstützen. Dieses Versprechen steht!

Ihr Ralf Capelan

Mitglied des Vorstandes und Schatzmeister des DSSV e. V.

Ralf Capelan Schatzmeister DSSV e. V.
Ralf Capelan

Freude am Lernen als Erfolgsgarant

Tobias Strobel hatte zwar den Wunsch, im Bereich Fitnesstraining zu arbeiten, eine Ausbildung zum Fitnesskaufmann kam für ihn allerdings nicht infrage – er wollte studieren. Über aufstiegsjobs.de fand er schließlich einen Ausbildungsbetrieb, dem er während und nach seinem dualen Bachelor-Studium Fitnesstraining an der DHfPG treu geblieben ist. Seit Juli 2024 ist er als Ableitungsleiter im Bereich Sport, genauer in der Medizinischen Trainingstherapie (MTT) und im Gesundheits- sowie Fitnessstudio, tätig.

Tobias Strobel entschied sich für den B. A. Fitnesstraining der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und hat diese Entscheidung nie bereut. Mit dem gewählten dualen Studiengang fand er seinen Weg in den Bereich der Sportund Bewegungstherapie, vor allem wegen der Unterstützung seines Ausbildungsbetriebs: „Aufgrund der Kombination aus Studium und betrieblicher Tätigkeit war es mir immer möglich, mich in meiner täglichen Arbeit mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und das angelernte Wissen direkt in der Praxis zu nutzen.“

Auch wenn er mit seiner Studiengangswahl mehr als zufrieden ist, verfolgt der 29-Jährige auch die weiteren Angebote der DHfPG: „Den mittlerweile neu eingeführten Studiengang Sport- und Bewegungstherapie gab es bei meinem Studienbeginn leider noch nicht. Der wäre natürlich auch perfekt für meine Arbeitsstelle und zur Vorbereitung auf mein MasterStudium gewesen.“

Begeisterung fürs Studium ungebrochen

An den Bachelor-Abschluss knüpfte Tobias Strobel den M. A. Prävention und Gesundheitsmanagement der DHfPG an. Dort entschied er sich für zwei Studienschwerpunkte im Bereich

Trainings- und Bewegungswissenschaft: „Sport- und Bewegungstherapie Innere Erkrankungen“ sowie „Sport- und Bewegungstherapie Orthopädie/Rheumatologie/Traumatologie“.

Seine Begeisterung für das Studium konnte er auch bereits an andere weitergeben: Denn anfangs war Tobias Strobel im therapeutischen Bereich für die dual Studierenden seines Arbeitgebers zuständig. Diese hat er eingearbeitet und über die Studienzeit vollständig betreut. Auch ansonsten ist sein Aufgabenspektrum vielfältig, u. a. mit MTT, Vorträgen zu unterschiedlichen Themen sowie Gruppengymnastikstunden.

Lebenslanges Lernen

„Ich kann mir eine Zukunft als Dozent einer privaten Schule und als Experte in verschiedenen Fachmedien sehr gut vorstellen und arbeite dahingehend täglich an den notwendigen Fachkompetenzen.“ Zudem würde er gern eine Doktorarbeit im Bereich der Sport- und Bewe gungstherapie verfassen und hat sich hierfür bereits mit dem Graduiertenprogramm der DHfPG beschäftigt sowie die Unterstüt zung seines Arbeitgebers zugesi chert bekommen.

Sein Tipp für Studierende

„Spaß beim Lernen hilft enorm und wird einen langfristig weiterbringen. Ich empfehle jedem, sich mit den unterschiedlichsten Studiengängen auseinan derzusetzen und so einen passenden Betrieb zu finden. Bei der Wahl des Studiengangs würde ich meinen Hauptfokus darauf legen, welcher Studiengang einem persönlich am ehesten zusagt und was einen interessiert.“

Zur ganzen Erfolgsgeschichte unter: www.dhfpg.de/tstrobel

für Prävention und Gesundheitsmanagement

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Erfolgsmodell duales Studium

Der Zukunftsmarkt Prävention, Fitness und Gesundheit professionalisiert sich zunehmend und bietet angesichts der steigenden Relevanz von gesundheitsnahen Dienstleistungen zahlreiche Job- und Karrieremöglichkeiten. Ralf Capelan, Schatzmeister des DSSV e. V., zeigt, welche Vorteile Unternehmen, Studierende und die gesamte Branche aus einem dualen Studium ziehen können.

Das Gutachten „Private Hochschulen in der Transformation – Employability aus Sicht der deutschen Wirtschaft“ des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e. V. (2024) zeigt, dass private Hochschulen zunehmend an Bedeutung gewinnen und entsprechende Studiengänge von Arbeitgebern und Studierenden stark nachgefragt wer-

den. Vor allem der hohe Praxisbezug und der schnelle Berufseinstieg werden positiv bewertet. Da private Hochschulen ihre Studiengänge flexibel an die aktuellen Bedürfnisse und Herausforderungen des Arbeitsmarktes anpassen, spielen sie eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Fachkräftemangel und bieten gleichzeitig gute Berufs- und Karrierechancen.

Foto:
Robert Kneschke –stock.adobe.com

Ein Blick auf die „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2024“ zeigt: Der Fitness- und Gesundheitsmarkt professionalisiert sich zunehmend. So verfügt bereits mehr als ein Fünftel (23,0 %) der Mitarbeitenden über einen akademischen Abschluss – Tendenz stetig steigend.

Duale Studiengänge werden stark nachgefragt

Besonders die dualen Bachelor-Studiengänge genießen innerhalb der Branche eine hohe Akzeptanz und werden sowohl von Arbeitgebern als auch von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern stark nachgefragt: 81,1 Prozent der befragten Fitness- und Gesundheitsbetriebe beschäftigten im Jahr 2023 mindestens einen dual Studierenden; im Schnitt sind 2,3 dual Studierende pro Anlage tätig.

Dieser Akademisierungstrend deckt sich auch mit den Immatrikulationszahlen des DSSV-Bildungspartners, der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Aktuell sind dort 8.400 Studierende in den sieben praxisintegrierenden dualen Bachelor- und den vier MasterStudiengängen immatrikuliert.

Das breit gefächerte Studienangebot der DHfPG, das große Ausbildungspartnernetzwerk mit mehr als 4.300 Betrieben und das moderne Studienkonzept ermöglichen höchste Flexibilität und besten Praxisbezug.

Die Vorteile eines dualen Bachelor-Studiums an der DHfPG

Dual Studierende bieten im Vergleich zum klassischen Lehrberuf der Sport- und Fitnesskaufrau bzw. des Sport- und

1: Kosten Weiterbildung für DHfPG-Studierende vs. Auszubildende

Abb. 1: Durchschnittliche Personalkosten pro Jahr (in EUR, über 3,5 Jahre); auf Grundlage der 2024 gültigen Sozialversicherungsabgaben und Gehaltsrichtlinien des DSSV DHfPGStudierender Auszubildender mit anschließender Festanstellung

Fitnesskaufmanns (IHK) zahlreiche Vorteile, u. a.:

• hoher Praxisbezug: 32 bis 35 Stunden pro Woche im Unternehmen

• Erwerb eines akademischen Grades: Bachelor of Arts oder Bachelor of Science bereits 3,5 Jahre Berufserfahrung mit Studienabschluss

• Personalkosten in bestem Verhältnis zum Betriebsnutzen

Die in Abbildung 1 aufgeführten Personalkosten für einen dual Studierenden beinhalten neben der Vergütung nach

KAUFMÄNNISCHE + SONSTIGE QUALIFIKATIONEN

* Kombilehrgang, beinhaltet die Lehrgänge „Fitnesstrainer/in-B-Lizenz“, „Ernährungstrainer/in-B-Lizenz“, „Trainer/in für Cardiofitness“, „Trainer/in für gerätegestütztes Krafttraining“, „Gesundheitstrainer/in“ sowie „Trainer/in für Sportrehabilitation“

** Für aktuelle sowie zukünftige Studierende, die in DHfPG-Ausbildungsbetrieben mit EMS-Angebot tätig sind, stellt die BSA-Akademie den EMS-Lehrgang kostenfrei zur Verfügung.

*** Berechnet auf Basis der 2024 gültigen Lehrgangspreise der BSA-Akademie; sämtliche Lizenzen sind im Studiengang B. A. Fitnesstraining inbegriffen, für Urkunden und Prüfungen können Gebühren erhoben werden.

Tab.

Durchschnittliche Kosten (Betrachtungszeitraum 3,5 Jahre)

zu

Gehaltsempfehlung des DSSV und den Sozialabgaben auch die anfallenden Studiengebühren. Sie belaufen sich über einen Zeitraum von 3,5 Jahren auf insgesamt 43.955,73 EUR (= 12.558,78 EUR/Jahr). Wird angenommen, dass ein Auszubildender nach dreijähriger Ausbildung für ein halbes Jahr in ein Vollzeitangestelltenverhältnis übernommen wird, kostet er in 3,5 Jahren 51.904,30 EUR (= 14.829,80 EUR/Jahr).

Dual Studierende bieten mehr als nur finanzielle Vorteile

Die Studierenden sind je nach Studiengang im Durchschnitt lediglich 61 Tage im Jahr abwesend (Lehrveranstaltungen). Ein Auszubildender besucht in der Regel * an zwei Tagen in der Woche die Berufsschule, sodass sich über die gesamte Ausbildung eine Abwesenheit von 240 Tagen ergibt. Arbeitgeber können dual Studierende also wesentlich besser in den Arbeitsalltag und in längerfristige Projekte integrieren und so von der Qualifizierung dieser zukünftigen Fach- und Führungskräfte direkt profitieren. Gleichzeitig ermöglicht das Studiensystem den Studierenden, die gelernten theoretischen Inhalte direkt in der Studiopraxis anzuwenden, wertvolle Berufserfahrung zu sammeln und bereits während ihres Studiums erstes eigenes Geld zu verdienen.

Darüber hinaus können dual Studierende aufgrund der breit gefächerten, interdisziplinären Studieninhalte von z. B. Trainings-, Natur- und Wirtschaftswissenschaften nicht nur auf der Fläche, sondern auch im Vertrieb bzw. Verkauf, im Management und in der Kundenbetreuung flexibel eingesetzt werden. Sie sam-

meln somit bereits während ihres Studiums Erfahrung in unterschiedlichen Arbeitsbereichen und bringen von Beginn an verschiedene Fertigkeiten mit, die das Unternehmen voranbringen.

Zusatzlizenzen – Win-win für Studierende und Arbeitgeber

Neben diesen praxisrelevanten Inhalten können DHfPG-Studierende zahlreiche wichtige Zusatzlizenzen kostenfrei erlangen, die sie zur qualifizierten Betreuung von Kundschaft bereits während ihres Studiums befähigen. Im Rahmen einer dementsprechenden Weiterqualifizierung eines bzw. einer Auszubildenden müsste der Betrieb mit hohen Investitionskosten rechnen (vgl. Tab. 1).

Vergleich mit anderen Beschäftigungsverhältnissen

Schaut man sich die durchschnittlichen Kosten für andere branchenrelevante Beschäftigungsverhältnisse an, werden neben den fachlichen auch die wirtschaftlichen Vorteile der Qualifizierung von DHfPG-Studierenden noch deutlicher (vgl. Tab. 2): Ein in geringfügiger Beschäftigung arbeitender Praktikant kostet bei einer Mindestlohnvergütung von 16,13 EUR inklusive Sozialabgaben (30 %) an einem achtstündigen Arbeitstag 129,06 EUR. Dieser Betrag ist um über 118,5 Prozent höher als die Personalkosten, die für einen dual Studierenden an einem Arbeitstag anfallen. Auch die Kosten von Honorarkräften, die auf Tages- oder Stundenbasis beschäftigt werden, liegen im Vergleich deutlich höher.

* Für die Berechnungen wurde/n der Ausbildungsplan/die Unterrichtstage der Ausbildung „Sport- und Fitnesskaufmann/-frau“ (Saarland) zugrunde gelegt. Diese Tage können je nach Bundesland in der Anzahl variieren. Je nach Studienformat und Entfernung zum Studienzentrum können für einen Studierenden zusätzlich individuelle Kosten von ca. 100 bis 120 Euro pro Monat für An-/Abreise, Unterkunft und Verpflegung anfallen.

der Betriebe sind mit dem dualen Studiensystem eher/ sehr zufrieden.

der Bachelor-Studierenden beurteilen die Präsenzphasen an den Studienzentren als sehr gut/gut.

Hohe Zufriedenheit dank strukturiertem und praxisnahem Studium

Die regelmäßig durchgeführten Studierenden-, Praxispartnerund Absolventenbefragungen der DHfPG liefern valide Kennzahlen, die die hohe Zufriedenheit seitens der Betriebe und der Studierenden belegen.

Persönliches Fazit Ralf Capelan

Die Fitness- und Gesundheitsbranche ist Jobmotor, Chancengeber sowie Innovationstreiber in Sachen Qualifizierung und Weiterbildung. Und diese positive Entwicklung fördert der DSSV e. V. gemeinsam mit seinen Bildungspartnern, der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie.

Zukunftsbranche mit vielen Perspektiven Egal, ob in einer Führungsposition oder als Fachkraft – junge, motivierte Nachwuchstalente finden in der Fitness- und Gesundheitsbranche

• zukunftsweisende Arbeitsplätze,

• vielfältige Einsatzmöglichkeiten und

• eine langfristige berufliche Perspektive.

Nachwuchskräfte inspirieren und motivieren

Um zukünftig mehr von diesen motivierten Nachwuchskräften als Zukunftsbranche wahrgenommen zu werden und im „War for Talents“ nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir durch zeitgemäße Recruiting- und Employer-BrandingStrategien auf die Potenziale unseres Marktes verstärkt aufmerksam machen.

Dabei helfen können u. a. die Angebote der DHfPG (www.dhfpg.de/studierende-finden):

• Studyfinder für Studierende und Betriebe

• die kostenfreie, branchenbezogene Jobbörse www.aufstiegsjobs.de

• zahlreiche Druckvorlagen (Poster, Flyer, Postkarten)

• weitere Informationen (Social-Media-Posts, Texte für Ihre Website etc.)

• die kostenfreie Beratung des Career Service der DHfPG

Jetzt aktiv in die Zukunft investieren

Angesichts des gestiegenen Gesundheitsbewusstseins, des immensen Präventionsbedarfs, wachsender Kundenbedürfnisse und steigender Mitgliederzahlen in den Anlagen brauchen

der Bachelor-Studierenden schließen ihr Studium in Regelstudienzeit ab.

der Bachelor-Studierenden waren unmittelbar nach Studienabschluss fest angestellt oder selbstständig erwerbstätig.

Lesetipp: Mehr zu den Vorteilen eines privaten Hochschulstudiums erfahren Sie im weiterführenden Artikel „Studierende privater vs. öffentlicher Hochschulen im Vergleich – Performance, Erwartungen, Chancen“ von Prof. Dr. Sarah Kobel.

wir hochqualifizierte Mitarbeitende, die mit Professionalität, Enthusiasmus und Engagement unsere Branche voranbringen.

Setzen Sie, liebe Unternehmerinnen und Unternehmer, auf das Win-win-Beschäftigungsverhältnis der praxisintegrierenden, interdisziplinären dualen Bachelor-Studiengänge der DHfPG und werden Sie nachhaltig und zukunftsorientiert den wachsenden Markt- und Personalherausforderungen gerecht.

Ihr Ralf Capelan

Mitglied des Vorstands und Schatzmeister des DSSV e. V.

Ralf Capelan

Ralf Capelan

Der Diplom-Betriebswirt und M. A. Gesundheitsmanagement ist in der Fitnessbranche seit 30 Jahren als Sachverständiger und Unternehmensberater tätig. Seit Dezember 2022 ist er Schatzmeister des DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitnessund Gesundheits-Anlagen. Ebenfalls ist er als Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und als Referent an der BSA-Akademie tätig.

BGM, Physiotherapie und Studios als kompetente Partner

Zusammenarbeit

bietet hohes Potenzial

Eine Kooperation zwischen Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) und Fitnessstudios mit angestelltem Physiotherapeuten oder Physiotherapiepraxen bietet für beide Seiten viele Vorteile. Durch die Zusammenarbeit können Unternehmen die Gesundheit ihrer Mitarbeiter verbessern, Fitnessstudios bzw. Physiotherapiepraxen können neue Mitglieder oder Patienten gewinnen und ihren Bekanntheitsgrad erhöhen. Schließlich gehören Rückenleiden, Gelenkschmerzen und schmerzhafte Erkrankungen des Bewegungsapparates zu den häufigen Krankheiten mit den meisten Arbeitsunfähigkeitstagen (AU-Tage). Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems machten 2023 17,4 Prozent der AU-Tage aus (AOK, 2023).

Vorteile für Unternehmen

Verbesserung der Gesundheit: Regelmäßiges Training im Studio und in der Physiotherapie kann Krankheiten vorbeugen, die Arbeitsfähigkeit erhalten und die Genesung fördern. Reduzierung von Fehlzeiten: Gesunde Mitarbeiter sind seltener krankgeschrieben.

Steigerung der Motivation und Produktivität: Mitarbeiter, die sich wohlfühlen und gesund sind, sind motivierter und produktiver. Verbesserung des Images: Ein Unternehmen, das sich um die Gesundheit seiner Mitarbeiter kümmert, wirkt attraktiv und fördert die Mitarbeiterbindung.

Vorteile für Studios und Physios

Gewinnung von Neumitgliedern/-patienten: Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen können Studios und Physiotherapiepraxen neue Zielgruppen erreichen, die sie sonst nicht erreicht hätten.

Antonio e Silva

Experte für Gesundheitswirtschaft und Fitnessstudiomarketing

Langfristige Bindung: Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern oft langfristige Kooperationen mit Studios und Praxen an, was eine sichere Einnahmequelle bedeutet.

Erweiterung des Leistungsspektrums: Studios und Physiotherapiepraxen

können durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen neue Angebote entwickeln.

Steigerung des Bekanntheitsgrads: Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen können Studios und Physiotherapiepraxen ihre Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit verbessern.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Gesundheitsdienstleistern:

1. Präventionskurse: Unternehmen können ihren Mitarbeitern Präventionskurse anbieten, die von Physiotherapeuten oder geschulten Trainern geleitet werden. Diese Kurse können z. B. Rückenschule, Stressbewältigung oder Ergonomie am Arbeitsplatz beinhalten.

2. BGM: Unternehmen können Studios oder Physiotherapiepraxen in ihr BGM-Konzept integrieren. Dazu gehört z. B. die Erstellung von individuellen Gesundheitschecks für Mitarbeiter oder die Beratung von Unternehmen zu ergonomischen Arbeitsplätzen.

3. Behandlung arbeitsbedingter Erkrankungen: Physiotherapiepraxen können Mitarbeiter gezielt behandeln, die an arbeitsbedingten Erkrankungen leiden.

4. Vorträge und Seminare: Betreibende von Studios und Physiotherapiepraxen können für Unternehmen Vorträge und Seminare zu Gesundheitsthemen anbieten.

Erfolgsfaktoren für eine Kooperation

Klare Zielsetzung: Beide Seiten sollten klare Ziele für die Zusammenarbeit haben.

Gute Kommunikation: Es ist wichtig, dass beide Seiten offen und ehrlich miteinander kommunizieren.

Vertrauen: Die Zusammenarbeit sollte auf gegenseitigem Vertrauen basieren.

Flexibilität: Beide Seiten sollten bereit sein, flexibel zu sein und auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen.

Literaturliste

AOK (Hrsg.). (2023). Fehlzeiten-Report der AOK. Zugriff am 23.05.2024. Verfügbar unter https://www.aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/grundlagen/fehlzeiten/ueberblickfehlzeiten-report

ZUKUNFT AKTIV GESTALTEN –EIGENE FACHKRÄFTE AUSBILDEN

Duale Bachelor-Studiengänge

l B. A. Sport- und Bewegungstherapie

l B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik

l B. A. Fitnessökonomie

l B. A. Sportökonomie

l B. A. Gesundheitsmanagement

l B. A. Fitnesstraining

l B. A. Ernährungsberatung

+ 5 Master-Studiengänge

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Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement

University of Applied Sciences

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