fitness MANAGEMENT international 05/22 (Leseprobe)

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5/2022 Okt./Nov. Nr. 163 www.fitnessmanagement.de EUR 9/12 (D/INT) C 31071 Qualität durch Qualifikation Wie stark Know-how, Karriere und Unternehmenserfolg zusammenhängen Energieeffizienter Studiobetrieb Maßnahmen, Checklisten, Kommunikation: DSSV startet Kampagne für die Branche Aufstiegskongress 2022 am 7. und 8. Oktober in Mannheim –Keynote-Speaker steht fest
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Starke Community, starke Branche

Der Begriff „Community“ beschreibt eine Gruppe von Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, gemeinsame Interessen pflegen und sich gemeinsamen Wertvorstellungen verpflichtet fühlen. Die Fitness- und Gesundheitsbranche ist als Community in den letzten Jahrzehnten ständig gewachsen und hat sich von der Randerscheinung zur Massenbewegung ent wickelt. In den vergangenen zweieinhalb Jahren der unverschuldeten Krise ist die Community zwar kleiner geworden, aber dennoch gewinnt die Branche weiter an Bedeutung und Akzeptanz.

Als offizielles Organ des Verbandes arbeiten wir sehr eng mit dem DSSV zusammen. Dabei erleben wir täglich, wie sowohl unsere mediale Tätigkeit als auch die Verbandsarbeit auf immer größere Re sonanz in der Politik und der Gesellschaft stoßen. In der Hamburger Geschäftsstelle beschäftigen wir mittlerweile über 30 Mitarbeiter, die sich jeden Tag hochmotiviert für die Belange der Fitness- und Gesundheitsbranche einsetzen. All dies wäre ohne unsere Community von 20.000 Lesern und 3.000 DSSV-Mitgliedern nicht möglich. Und damit meine ich Sie, liebe Unternehmer, liebe Fachkräfte und liebe Studierende. Sie sind es, denen wir diese positive Entwicklung zu verdanken haben.

Der Erfolg unserer Branche ist jedoch kein Glück oder ein „Geschenk der Götter“, sondern das Ergeb nis jahrelanger guter Arbeit und werteorientierter innerer Einstellung. Die Community lebt von der Handlung aller Beteiligten – Sie erinnern sich: „ein gemeinsames Ziel verfolgen“. Daher lade ich Sie herzlich ein, im Rahmen Ihrer Möglichkeiten selbst als aktiver Teil unserer Community zu agieren. Aber wie?

Hierfür hat unsere Redaktion in dieser Ausgabe wieder spannende Best-Practice-Beispiele für Sie zusammengetragen. So haben wir uns die DSSV-Initiative „Politische Arbeit vor Ort“ angeschaut: Studiobetreiber Ferdinand Linzenich erzählt in seinem Erfahrungsbericht ab Seite 58, wie er die Ini tiative in Nordrhein-Westfalen umgesetzt hat, welchen Hürden er begegnet ist und welche positiven Erlebnisse er gemacht hat. Wir möchten Ihnen an diesem Beispiel zeigen, dass jedes Fitnessstudio politisch aktiv werden und mit den richtigen Werkzeugen, wie beispielsweise dem DSSV-Konzeptleit faden, auch Erfolge erzielen kann.

Doch Community fängt bereits im viel kleineren Kreis an – nämlich im Team. In unserer großen Inter viewreihe zum Thema Mitarbeiterqualifikation haben wir verschiedene Branchenakteure dazu befragt, wie sie ihre Teams aufbauen, leiten und weiterbilden. Diese starke Community im Team selbst führt dazu, dass auch die Verbindung mit und zwischen den Kunden stärker wird. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 24. Zudem erläutern wir in einem unserer Fachartikel die Bedeutung der Konsumverhaltensfor schung, durch die Sie die Mitglieder-Community noch besser verstehen können (S. 50).

Übrigens steht am 7. und 8. Oktober wieder ein großes Community-Treffen bevor: der Aufstiegs kongress 2022 – endlich wieder vor Ort in Mannheim (S. 35). Für mich ist diese Veranstaltung ein Höhepunkt des Jahres. Für unsere tägliche Arbeit gewinnen mein Team und ich hier immer wieder neue Erkenntnisse und Anregungen. Insbesondere die Begegnungen mit vielen inspirierenden Men schen sind für mich eine nachhaltige Bereicherung. Seien auch Sie live mit dabei und treffen Sie Freunde, Partner und Kollegen aus der Branche. Mein Team und ich freuen uns, Sie vor Ort begrüßen zu dürfen.

Werden Sie aktiver Teil einer wachsenden und starken Community. Dann ergibt sich automa tisch auch der zweite Teil meiner Headline: eine starke Branche!

EDITORIAL Foto: fitness MANAGEMENT
OFFIZIELLER PARTNER 2022 05/22 fitness MANAGEMENT international 3
13 – 16 APR 23 Exhibi For a strong andhealthy
GLOBAL FITNESS tion Centre Cologne fibo.com andhealthy society.

DSSV

56 Kolumne Florian Kündgen: Energieeffizienter Betrieb 58 Ferdinand Linzenich im Dialog mit der Politik

60 Recht: Die Auswirkungen der EU-Richtlinie über transparente und verlässliche Arbeitsbedingungen

62 Handlungsbedarf für EMS-Training

66 Aktuelle Themenfelder und neue Fördermitglieder 68 Kommentar Birgit Schwarze: Wieder durchstarten!

MANAGEMENT

70 Von der Hotelfachfrau zur Ernährungsberaterin: Bianca Dötsch 72 Eckdaten der Schweizer Fitness-Wirtschaft 2022 74 Körperformen: Erfolgreich selbstständig 76 LES MILLS: So kommen Mitglieder zurück ins Studio 78 ACISO: Der Traum von der Selbstständigkeit

80 Sportmühle Hilden mit EGYM Ökosystem auf Erfolgskurs

82 „ZertFit“ als Aushängeschild im Exclusiv Fit in Neugersdorf 84 AURUM Fitness „digitalisiert“ die Hantel

86 twentyfour gym in Ludwigsburg

88 FitnessConnected 2022: 28. bis 30.11. in München

Der Aufstiegskongress 2022 in Mannheim Jens Schulze Luke Kretzmann Jannis Traxel Foto: © N. Ebert
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Qualifikation: Know-how, Karriere, Unternehmenserfolg INHALT 05/22 AKTUELLES 10 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche 16 Studio des Monats: cityaktiv Erlangen 24 Know-how, Karriere, Unternehmenserfolg: Qualität durch Qualifikation 32 Professionalisierung der Bewegungsförderung 35 Der Aufstiegskongress 07.+ 08.10.2022 in Mannheim: Krisen besiegen, statt nur überwinden 39 TONiN® Recharge yourself 40 „Fitmach-Aktion“ ist ein voller Erfolg! 44 Interdisziplinär: Qualifizierung von Fach- und Führungskräften 50 Die Bedeutung der Konsumverhaltensforschung 54 INKO feiert 40-jähriges Firmenjubiläum
INHALT

58 72

Die erste repräsentative Studie zur Marktent wicklung in der Schweiz

FITNESS & GESUNDHEIT

92 Gamification in der Fitness- und Gesundheitsbranche

96 milon & five: Der Trainingseinstieg wird zum Aha-Erlebnis

98 seca: Muskelmasse so genau messen wie ein MRT

100 Evidenzbasierte Hypertrophie „No pain, no gain?“

104 Panatta: Smith Machine Selectorized

106 IDIAG: Die Atemmuskulatur eine vergessene Muskelgruppe

108 Concept2: Vernetztes Training mit dem Performance Monitor

110 Branchenkonzepte im Praxischeck: Langhanteltraining und Gewichtheben

116 Ernährungstipps für ein belastbares Immunsystem

120 MetaCheck® Gen-Diät Lite

56

Energieeffizienter Betrieb: Kampagne für die Fitnessbranche

WISSENSCHAFT & PRAXIS

122 DHfPG/BSA Aktuell: Studium Weiterbildung Qualität 124 Kommentar Albert Busek: DER EINZIGE WEG MITEINANDER!

126 Science News: Wissenschaft für die Studiopraxis 128 DHfPG-Science-Lab: HIIT bei Übergewicht und Adipositas 130 Partnerverband BfB: Ist Wachstum die einzige Alternative?

132 Buchtipp: Praxishandbuch Betriebliches Gesundheitsmanagement

134 Kolumne Antonio e Silva: Der Vertragsabschluss allein ist nicht mehr so wichtig

Fachartikel der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie

Ferdinand Linzenich im Dialog mit der Politik Florian Kündgen Ferdinand Linzenich
www.fitnessmanagement.de

SICHERN!

Jedes Lehrgangspaket umfasst zwei Lehrgänge, die sich optimal ergänzen und Ihre Mitarbeitenden auf das nächste Level bringen.

im Vergleich zur Einzelbuchung

BS A-Akademie Prävention, Fitness, Gesundheit School for Health Management bsa-akademie.de/paketpreis 20 % ERSPARNIS
NEUE LEHRGANGSPAKETE –JETZT BUCHEN UND PREISVORTEIL

Qualifizierte und motivierte Mitarbeitende sind der zentrale Punkt in der Beziehung zu Mitgliedern. Um dies zu fördern und die Branche als arbeitgebende Instanz zu stärken, hat LES MILLS entschieden, allen Studierenden der DHfPG einen Preisnachlass von 80 Prozent auf alle LES MILLS Aus- und Fortbildungen zu geben. Hierdurch will der Group fitness-Anbieter neue Gesichter als Instruktor:innen gewinnen und zu sätzlich dem Fachkräftemangel in den Studios entgegenwirken.

www.bit.ly/lesmills-rabatt

Keynote Speaker bestätigt

Die Veranstalter des Aufstiegskongresses haben in diesem Jahr Samuel Koch als Keynote Speaker gewinnen können. Der durch die TV-Show „Wetten, dass..?“ bekannt gewordene Redner, Autor und Schauspieler widmet sich in seinem Vortrag der individuellen Bewäl tigung von Krisen und greift so das Kongressmotto „Better & stronger“ auf. Mehr zum Keynote sowie zu den weiteren Redebeiträgen erfah ren Sie ab Seite 35.

www.aufstiegskongress.de

DSSV-Check: Bonusprogramme der Krankenkassen

Viele Krankenkassen bonifizieren seit Januar 2021 einzelne Maß nahmen durch sogenannte Bonusprogramme und belohnen einen aktiven Lebensstil der Versicherten. Die Krankenkassen loben als Prämien dafür Geldbeträge, Sachleistungen, Beitragserstattungen oder Gutschriften für Zusatzleistungen aus. Der DSSV e. V. hat in seiner Übersicht die Programme der größten deutschen Kranken kassen analysiert und alle wichtigen Inhalte zusammengefasst.

www.dssv.de/krankenkassen-bonusprogramme

Impulse und Erlebnisse: milon & five Stadiontour

Motivierende Vorträge, spannende Gerätedemonstrationen und Rundgänge durch die größten Fußballstadien der Republik: Besu cher:innen der milon & five Stadiontour bekamen viel geboten. Un weit der „heiligen Rasen“ wurden in fünf deutschen Großstädten Einblicke ins Training der Zukunft gegeben. fitness MANAGEMENT und der DSSV e. V. waren beim Auftakt im Volksparkstadion in Ham burg live dabei und haben Impressionen und Stimmen gesammelt.

www.bit.ly/milon-five-stadiontour

Vor-Ort-Präsenzphasen endlich wieder möglich

Studierende der DHfPG und Lehrgangsteilnehmende der BSAAkademie können die Präsenzphasen wieder vor Ort besuchen –sowohl an den Studiengangszentren der DACH-Region als auch an den Lehrgangszentren in Deutschland und Österreich. Somit können die Studierenden und Lehrgangsteilnehmenden wieder von den zahlreichen Vorteilen der Vor-Ort-Teilnahme profitieren, u. a. wird der Lernerfolg gefördert und ein konzentrierteres Arbeiten ermöglicht.

www.dhfpg-bsa.de

LES MILLS: Preisvorteil für DHfPG-Studierende Foto: © N. Ebert Foto: fitness MANAGEMENT/David Köndgen Foto: DHfPG/BSA
Foto: LES MILLS GERMANY GmbH Foto: luismolinero – stock.adobe.com
fitness MANAGEMENT international 05/2210 AKTUELLES | ANZEIGE
Riegelkalender Aktion Unsere Weihnachtsriegel
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TRX-Gründer Randy Hetrick kauft gemeinsam mit Finanzinvestor Jack Daly (JFXD Capital LLC) den angeschlagenen Gerätehersteller im Rahmen des Chapter-11-Verfahrens für 8,4 Millionen US-Dollar. Das Investorenduo will notwendige Umstrukturierungen vornehmen und dem Unternehmen zu alter Stärke verhelfen. Zukünftig wird Randy Hetrick als TRX-Vorsitzender fungieren, während Jack Daly als neuer CEO die Geschicke des Unternehmens leiten wird.

www.bit.ly/trx-uebernahme

Die DHfPG ermöglicht „beruflich besonders qualifizierten“ Personen ohne direkte Hochschulzugangsberechtigung ein Bachelor-Studium. Interessierte müssen dafür einen einschlägig anerkannten Aus bildungsberuf (mindestens zweijährige Berufsausbildung mit qualifiziertem Abschlussprüfungsergebnis) sowie eine zweijährige Tätigkeit in diesem oder einem verwandten Beruf nachweisen. Der Studienstart ist jederzeit möglich.

www.dhfpg.de/bachelor-interessierte

Videoreihe „EGYM Experts“ gestartet

Die Abnahme des Interesses an reinen Homefitnessangeboten be kommt Peloton Interactive massiv zu spüren. Der Aktienkurs sank nach seinem Höchststand von mehr als 140 Euro (Januar 2021) be reits und pendelt derzeit um 12 Euro. Nach der Ankündigung, Bikes und Laufbänder künftig in Taiwan produzieren zu lassen, entlässt Peloton nun 800 Mitarbeiter:innen. Auch Flagship-Stores sollen ge schlossen werden und die Preise für die Geräte drastisch steigen.

www.bit.ly/peloton-nachfragetief

Studiovernetzung, Branchentrends und Mitgliederbindung: Über diese und weitere aktuelle Themen der Fitness- und Gesundheits branche haben sich Martin Seibold (CEO LifeFit Group) und EGYM CEO und Mitgründer Philipp Roesch-Schlanderer ausgetauscht. Das Gespräch ist Teil der neuen Reihe „EGYM Experts“. Die drei Videos (eins in deutscher Sprache und zwei weitere auf Englisch) sind auf YouTube abrufbar.

www.bit.ly/egym-experts

Natürliche CBD-Recovery-Produkte von feels.like

Das Kölner Start-up feels.like stellt CBD-Premiumprodukte speziell für Sportler:innen her und ist 2022 mit einem Sportgel, Mundspray und Wundbalsam auf den Markt gegangen. Bei der Entwicklung setzt das Start-up auf wissenschaftliche Evidenz für eine bestmögliche Wirkung. Durch den Verzicht auf Füllmittel (einzigartig am Markt) sind hochwirk same Produkte entstanden, die mit erlesenen Pflanzenextrakten und hochwertigem CBD die geballte Kraft der Natur in sich vereinen.

www.feelslike.organic

Peloton leidet unter Rückgang des Homefitnesstrends
An der DHfPG studieren ohne Abitur Gerätehersteller TRX wechselt den Besitzer Peloton
Foto: TRX Foto:
Foto: OF Organic Future GmbH Foto: DHfPG/BSA Foto: EGYM GmbH mit Sport, Indoor Playground, Soccergolf, Bistro u.v.m. Eröffnung in ca. 12 Monaten. Provisionsfrei. Anfragen direkt an: klaus.brueggemann@berlin.de EINZIGARTIGES GEWÖLBE IN BERLIN mit ca. 3.500 qm Nutzfläche sucht einen Mieter/Pächter für ein Fitnesskonzept oder eine Fitness & Eventfactory fitness MANAGEMENT international 05/2212 AKTUELLES | ANZEIGE
Smart Strength statt Steckgewichte Der neue Open Modus für EGYM Smart Strength begeistert Einsteiger, Fortgeschrittene und Experten. Ersetze Steckgewichte nahtlos und erschließe neue Umsatzpotenziale für dein Studio. EGYM GmbH I Einsteinstraße 172 I 81677 München | egym.com | sales@egym.com Scanne den QR Code und erfahre wie.

„Niemand ist perfekt, aber jeder einmalig“

„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesund heit ist alles nichts!“ Was Arthur Schopenhauer schon im 19. Jahrhundert wusste, gilt heute als Leitgedanke der Fitness- und Gesundheitsanlage cityaktiv Erlangen. Regina Ruf und ihr Sohn Felix leiten das Studio für gesundheitsorientierte Fit ness gemeinsam. Ihr Anspruch: mit modernstem Equipment, familiärer Atmosphäre und individueller, professioneller Betreuung immer wieder „Magic Moments“ zu schaffen, in denen jedes Mitglied die ganz persönlichen Ziele erreicht.

Im Westen der mittelfränkischen Großstadt Erlangen liegt das cityaktiv. 2015 baute der Premiumanbieter gegen über dem alten Studio auf 3.000 Quadratmetern neu und setzt seitdem Maßstäbe für gesundheitsorientierte Fitness. Gerade wurden Regina Ruf und ihr Ehemann Harald (Ge schäftsführer am Standort Schwabach) von MEET THE TOP für ihr Engagement als „TOP Fitness- und Gesundheitsanbieter 2022“ ausgezeichnet. Das Konzept aus modernsten Geräten, umfangreichem Kursangebot und Wellness kommt an.

Menschlich gesehen

Im cityaktiv Erlangen zählt jedes einzelne Mitglied – mit den eigenen Stärken und Schwächen. „Die persönliche Betreuung ist für uns wichtiger als die stereotype Verfolgung eines Jugend lichkeitswahns. Vielleicht hat uns das so erfolgreich gemacht“, sagt Regina Ruf. „Bei uns trainieren Leute, denen ein Marathon noch zu kurz ist, und andere, die froh sind, nach einem Unfall wieder einige Schritte gehen zu können. Niemand ist perfekt, aber dafür ist jeder einmalig – mit einer eigenen Geschichte und einem eigenen Ziel.“

Neben dem hochqualifizierten Trainer:innenteam kümmern sich eine Physiotherapeutin und ein Osteopath um die Mit glieder. Ihre Trainingsempfehlungen fließen nach einer gründlichen Diagnose in die individuellen Trainingspläne ein, die via e-Member erstellt werden und per App einsehbar sind. Während des Trainings finden regelmäßig Rechecks und Trainingsplananpassungen statt. Wenn es Zeit für den nächs ten Termin wird, bekommt das Mitglied automatisch einen

cityaktiv Erlangen
Fotos: cityaktiv Erlangen fitness MANAGEMENT international 05/2216 AKTUELLES | STUDIO DES MONATS

Reminder. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Rehasport gehören ebenfalls zum Portfolio. Für die Diabetespatient:innen einer kooperierenden Arztpraxis bietet das Studio eine spezielle Trainingsgruppe an.

Die Mitglieder schätzen am cityaktiv Erlangen, dass hier kein Druck herrscht und die Trainer:innen extrem freundlich sind. Damit diese sich den Mitgliedern intensiv widmen können, ist das Tagesgeschäft (Gesundheitsangebot, Kursplan, Check-in, Abrechnung, Verwaltung etc.) komplett digitalisiert. Fitnesstraining wird als eine sanfte, aber anspruchsvolle Methode gesehen, um Kraft und Energie zu entwickeln und ein körper liches und seelisches Gleichgewicht zu erreichen. Niemand soll sich quälen. Im Gegenteil: „Wir setzen auf Wellness, auf ausgewogenes, schonendes, korrekt ausgeführtes Training und nicht auf dramatische Posen. So betrachten wir Sport, Fitnesstraining und Kurse als eine Bereicherung fürs Leben. Das ist die Power, die zählt“, erklärt Studioleiter Felix Ruf. „Damit das klappt, geht jeder Trainer bei uns auch gern mal die berühmte Extrameile.“

Zwei Generationen unter einem Dach Mutter Regina Ruf ist im cityaktiv Erlangen Geschäftsführerin, ihr Mann Harald Ruf führt das cityaktiv im 40 Kilometer entfernten Schwabach. Der gemeinsame Sohn Felix Ruf fun giert als Leiter beider Studios und ist für den laufenden Betrieb zuständig, während die Eltern sich gemeinsam um Personal, Marketing, Haustechnik und Investitionen kümmern. In mo natlichen Meetings stimmt sich die Familie über das Vorge hen ab.

Dabei war anfangs noch gar nicht klar, ob der Sohn ins Familienunternehmen einsteigen würde. „Ich habe vonseiten meiner Eltern nie Druck verspürt“, erzählt Felix Ruf. „Bei Praktika wäh rend der Schulzeit merkte ich allerdings schnell, dass ich über haupt kein Typ für einen Bürojob bin. Stattdessen hat mir das Jobben an der Theke im Studio immer großen Spaß gemacht. Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten und brauche die Kom munikation.“ Folgerichtig wählte er den dualen Studiengang Fitnessökonomie an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und absolvierte

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den betrieblichen Teil des Studiums bei PRIME TIME fitness in Frankfurt, bevor er 2016 als Mitarbeiter im cityaktiv Erlangen anfing. Dort stieg er vor vier Jahren zum Studioleiter auf.

Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten: „Ich freue mich sehr, dass mein Sohn hier mitarbeitet. Er bringt ganz neue Ideen ein und hat eine andere Sichtweise als meine Generation“, so Regina Ruf. „Ich empfinde das als sehr bereichernd. Wir können uns blind aufeinander verlassen und wollen beide das Beste für das Unternehmen, das ist einfach perfekt.“ Denn als Mittzwanziger hat Felix Ruf auch die Bedürfnisse der jungen Mitglieder im Blick und erweitert für diese Zielgruppe, die auch Performance machen will, das Portfolio stetig um leistungsorientierte Angebote.

Digital kann nur ergänzen

Felix Ruf ist sehr offen für digitale Entwicklungen und testet gern aus, welche davon für das cityaktiv Sinn ergeben. „Digi tale Angebote werden bleiben, aber das Training vor Ort nicht ersetzen, sondern nur ergänzen“, ist der Studioleiter überzeugt. „Es gibt kaum Menschen, die ihr Training über einen längeren Zeitraum nur vor einem Bildschirm abhalten wollen.“ Doch als Zusatzangebot dreht das Studio weiterhin Videos für seine Mit glieder – damit sie auch zu Hause oder auf Reisen mit ihren Lieblingstrainer:innen Sport machen können. Bei Bedarf wer den dafür auch spezielle Trainingspläne erstellt. Für die interne Mitgliederkommunikation ist eine Festangestellte zuständig, veröffentlicht über Social Media (Facebook und Instagram) wöchentlich ein bis zwei Posts und schreibt einen Newsletter.

Fotos: cityaktiv Erlangen fitness MANAGEMENT international 05/2218 AKTUELLES | STUDIO DES MONATS

Vorbildlich im Umweltschutz „Nachhaltigkeit und Umweltschutz liegen uns seit jeher sehr am Herzen“, betont Regina Ruf. Beide Aspekte waren bei der Planung und Umsetzung des Neubaus von zentraler Bedeu tung. Auf dem 8.000 Quadratmeter großen Grundstück hat die Familie inmitten der städtischen Umgebung eine grüne Ruhezone geschaffen. Ursprünglich wuchs hier an der Ecke zwischen zwei vierspurigen Straßen ein reiner Kiefernwald, Heimat einer seltenen Eidechsenart. In Absprache mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) wurde diese Fläche zum großen, naturbelassenen Sauna garten umgestaltet – aber so, dass die Tiere dort weiterhin gern leben. Auch Fledermäuse haben auf dem Gelände einen Lebensraum gefunden; für sie wurden extra Nistkästen auf gehängt. Zusätzlich wurden einheimische Laubbäume und Sträucher angepflanzt. „Mitten in Erlangen ist so ein Natur bereich entstanden, eine Oase, um sich wohlzufühlen und in einer schönen Umgebung Sport zu treiben, Freunde zu treffen und sich zu entspannen“, so die Geschäftsführerin.

In puncto Energiemanagement hat das cityaktiv Erlangen eben falls Vorbildcharakter. Etwa 90 Prozent der für den Betrieb be nötigten Energie gewinnt das Studio über eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach. Für die restlichen zehn Prozent setzt Familie Ruf auf Ökostrom aus erneuerbaren Energien und Cardiogeräte, die ebenfalls Strom produzieren. Mit einer modernen, effizienten Lüftungsanlage wird zusätzlich Energie gespart. Ein integrierter CO2-Fühler überwacht permanent die Luftqualität und kann deren Austausch bei Bedarf anpassen. Gleichzeitig arbeitet die Lüftungsanlage mit Wärmerückge winnung, was bedeutet, dass die Abluft die Frischluft erwärmt und den Energieverbrauch niedrig hält. Kein Wunder, dass stromsparende LED-Beleuchtung das nachhaltige Konzept abrundet.

„Mitten in Erlangen ist so ein Naturbereich entstanden, eine Oase, um sich wohlzufühlen und in einer schönen Umgebung Sport zu treiben, Freunde zu treffen und sich zu entspannen.“
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Die Unternehmer:innen

Regina Ruf

Nach ihrem Lehramtsstudium arbeitete die Sportlehrerin ab 1988 gemeinsam mit ihrem Ehemann Harald Ruf zunächst nebenberuflich in einem kleinen Fitnessstudio in Schwabach. 2002 übernahmen beide ein insolventes Studio in Erlangen und Regina Ruf stieg hauptberuflich in die Fitnessbranche ein. 2015 konnten sie in unmittelbarer Nähe des Studios ein 8.000 Quadratmeter großes Grundstück erwerben, auf dem das cityaktiv Erlangen gebaut wurde, Seitdem ist sie hier Ge schäftsführerin. Harald Ruf ist Geschäftsführer des cityaktiv Schwabach.

Felix Ruf

Bereits während seiner Abiturphase jobbte der Sohn von Regina und Harald Ruf im cityaktiv Schwabach. Dabei wurde ihm klar, dass ihm die Arbeit in der Fitnessbranche großen Spaß macht und er keinen Bürojob anstrebt. Nach dem dualen DHfPG-Studium Fitnessökonomie bei PRIME TIME fitness sowie einem Auslandsaufenthalt in Australien stieg er 2016 zunächst im Vertrieb des cityaktiv Erlangen ein. Seit 2018 ist er Studioleiter der beiden Standorte und pendelt zwischen ihnen hin und her.

Teambuilding und kollegiales Miteinander Professionalität, Freundlichkeit und bedingungslose Service orientierung liegen dem Mutter-Sohn-Gespann besonders am Herzen. Zielorientierte Arbeit im Verkauf und eine sehr gute, regelmäßige und geplante Betreuung aller Mitglieder hat Priorität. Dementsprechend hat das Team einen hohen Stellenwert. Neue Mitarbeiter:innen werden so ausgewählt, dass sie mit dem Team harmonieren. „Wir beschäftigen viele Auszubildende und dual Studierende, mit denen wir sehr glücklich sind“, so Regina Ruf. „Unser Ziel ist es, sie fest zu übernehmen. Die Fluktuation ist bei uns gering.“

Wöchentliche Meetings sorgen im Arbeitsalltag dafür, dass alle gut informiert sind. Alle zwei bis drei Monate geht das gesamte Team an einem Freitagabend essen. Und im Som mer gibt es jedes Jahr ein größeres Event: „Wir waren schon Kanufahren und Klettern, in diesem Jahr haben wir gemeinsam die Bergkirchweih gefeiert“, erzählt Regina Ruf. Vor Corona hat das Team auch die FIBO und den Aufstiegskongress besucht. „Das schweißt uns wirklich zusammen und ist allen wichtig.“

Zurück zu Schopenhauer: „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts!“ Dieser Leitspruch wird im cityaktiv Erlangen auf allen Ebenen gelebt – im Angebot, aber auch im Umgang mit den Mitgliedern und im Team. Authen tisch, freundlich, professionell und umweltbewusst – mit diesem Spirit kann sich das Familienunternehmen trotz großer Konkurrenz in Erlangen und Umgebung sehr gut behaupten und freut sich zu Recht über eine positive Entwicklung der Mitgliederzahlen.

Ernährung,

Krankengymnastik: Physiotherapie, Osteopathie

Diagnostik: InBody, Blutdruckmessung, FTP-Test, Beweglichkeitstestung

Wellness: finnische Sauna im Saunagar ten, Biosauna, Dampfgrotte, Solarium Ergoline, Hydrojet-Massageliege

Mitarbeitende: 25 Festangestellte, 10 freiberufliche Kursleiter:innen, 3 (Diplom-)Sportlehrer:innen, 1 Auszubildende, 4 dual Studierende, 1 Physiotherapeutin, 1 Osteopath in eigener Praxis, 1 Saunameister, 15 geringfügig Beschäftigte

cityaktiv Erlangen Frauenauracher Straße 66 | 91056 Erlangen | www.cityaktiv.com

Foto: cityaktiv

Die Eckdaten des cityaktiv Erlangen Fläche des Studios gesamt: 3.000 m2 Kraft- und Cardiobereich: 680 m2 Kurse: 400 m2 Beweglichkeit: 40 m2 Rehasport: 175 m2 Physiotherapie, Osteopathie: 50 m2 Wellness: 550 m2 Außenbereich: 2.000 m2 Ausstattung Kraft: Eleiko, Life Fitness, Hammer Strength, Booty Builder, MAG® Grips Cardio: Life Fitness, Concept2, WOODWAY, Indoor Cycling Group Functional: TRX, Life Fitness SYNGRY360 Kurse: 41 Kurse pro Woche von Yoga bis Zumba® Gesundheit: milon Q Kraft-Zirkel, Dr. WOLFF Rückenstraße, Sensopro, five-Beweglichkeitszirkel, Paragraf-20-Kurse für Bewegung und
EMS, BGM
Erlangen fitness MANAGEMENT international 05/2220 AKTUELLES | STUDIO DES MONATS

Know-how, Karriere, Unternehmenserfolg

Qualität durch Qualifikation

Ein motiviertes, qualifiziertes Team ist einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren in der Be treuung und Bindung der Kundschaft. Jedes einzelne Teammitglied dient Tag für Tag als Aushängeschild eines Fitnessstudios. Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels ist es elementar für den Unternehmenserfolg, gute Mitarbeiter:innen zu finden und als at traktives Unternehmen langfristig an sich zu binden. Dazu tragen eine wertschätzende Arbeitsatmosphäre und ein Umfeld, in dem sich Talente frei entfalten können, ebenso bei wie qualifizierte Ausbildungen und fundierte Weiterbildungsmaßnahmen. Gerade in unserer Branche ist lebenslanges Lernen Teil des Jobs. Mit welchen unterschiedlichen Maßnahmen das gelingen kann und welche Ausbildungen sich wo am besten bewährt haben, zeigen Jannis Traxel, Talent Development Manager bei der FITSEVENELEVEN GmbH, Jens Schulze, Head of Customer Experience LES MILLS Germany, und Luke Kretzmann, Personal Trainer, Gesundheitscoach und Yogalehrer.

Der Fachkräftemangel ist ein riesiges Thema in Deutschland. Neben vielen weiteren Wirtschaftszwei gen betrifft er auch die Fitness- und Gesundheits branche. Durch die Corona-Pandemie und die behördlich angeordneten Lockdowns wurden viele Trainer:innen, Kurslei ter:innen und Servicekräfte in Kurzarbeit geschickt oder sogar arbeitslos. Viele Arbeitskräfte orientierten sich um und fanden neue Tätigkeitsfelder. Durch diese Jobwechsel gingen der Branche dauerhaft qualifizierte Fachkräfte verloren, die nun neu rekrutiert oder zurückgewonnen werden müssen.

Die Pandemie hat das aktuelle Problem des Fachkräfte mangels also verschärft. In Zukunft wird der Konkurrenz kampf der Unternehmen um qualifizierte Arbeitnehmer:in nen weiter anziehen. Dafür sorgen die Überalterung der Gesellschaft und rückläufige Geburtenzahlen. So hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC fest gestellt, dass dem deutschen Arbeitsmarkt aufgrund des demografischen Wandels bis zum Jahr 2030 rund 3,5 Mil lionen Arbeitskräfte weniger zur Verfügung stehen werden als heute (PwC, 2016).

Foto: Studio Romantic –stock.adobe.com
fitness MANAGEMENT international 05/2224 AKTUELLES | QUALIFIKATION

Imagewandel und Aufstiegschancen

Die Pandemie hat aber auch Entwicklungen ausgelöst, die für die Fitness- und Gesundheitsbranche neue Chancen er öffnen. In den vergangenen zwei Jahren ist das Bewusst sein für den hohen Gesundheitsnutzen eines regelmäßigen Fitnesstrainings in der Öffentlichkeit deutlich gestiegen. Die europäische Fitnessbranche erholt sich wieder, die Zahl der Anmeldungen in den Fitnessstudios steigt. Branchenex pert:innen schätzen, dass 2022 das Vor-Pandemie-Niveau wieder erreicht wird (Rutgers, 2021).

Die Branche ist jung, bunt und gerade für Jobeinsteiger:innen attraktiv. Es geht bei dieser Arbeit um viel mehr als nur darum, das Hobby zum Beruf zu machen – stattdessen um eine sinnstiftende Arbeit mit Menschen, die der Gesundheit und somit dem Gemeinwohl dient.

Dank qualifizierter Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bie tet ein Arbeitsplatz in der Fitness- und Gesundheitsbranche gute Karrierechancen. Wer ein duales Studium absolviert, kann die Studieninhalte direkt im Job anwenden und das ge samte Team davon profitieren lassen. Externe Fortbildungen oder interne Weiterbildungsmaßnahmen durch Fach- und Führungskräfte eines Unternehmens selbst sorgen ebenfalls für Fachwissen mit Praxisbezug, das direkt umgesetzt werden kann. Schließlich sind junge Talente die Basis für eine Expansionsstrategie und langfristigen Unternehmenserfolg.

Attraktive Arbeitsplätze und Karrieren

Wie können Studiobetreiber:innen trotz aller Widrigkeiten auf dem Arbeitsmarkt geeignete Talente finden und halten? Welche Maßnahmen haben sich bewährt? Wie lassen sich der Erfolg des Unternehmens und die Entwicklung der Mit arbeitenden produktiv und nachhaltig miteinander verknüp fen? Aber auch: Was können Studierende, Auszubildende und junge Arbeitnehmende tun, um sich in der Fitness- und

Gesundheitsbranche eine Karriere aufzubauen? Welche Studi engänge, Ausbildungen und auch Soft Skills machen sich im Arbeitsalltag bezahlt? Diese Fragen haben wir drei Experten aus verschiedenen Bereichen der Branche gestellt.

Unsere Experten

Jens Schulze, Head of Customer Experience LES MILLS Ger many, ist von der Studioseite in die Industrie gewechselt und profitiert von den Erfahrungen im Studiobetrieb und seinem Wissen über die Bedürfnisse der Studios. Seine Mitarbeiter:in nen fördert er individuell, sodass sie ihr Potenzial voll entfalten und die vielfältigen Wünsche der Kund:innen optimal erfüllen können.

Unser zweiter Interviewpartner, Luke Kretzmann, hat sich als Personal Trainer, Gesundheitscoach und Yogalehrer erfolg reich selbstständig gemacht. Er glaubt daran, dass ein breites Wissen, Empathie und Authentizität die wichtigsten Skills für die Betreuung der Kund:innen sind, und verfolgt die Strategie des lebenslangen Lernens.

Hohe Belastbarkeit, Selbstdisziplin, Zeitmanagement – und einfach ein bisschen mehr Gas geben als alle anderen. Jannis Traxel, Talent Development Manager bei FITSEVENELEVEN, erläutert im Interview, wie ihm das duale Studium bei der eigenen Karriere geholfen hat und mit welchen Maß nahmen er vielversprechende Kandidat:innen heute bei ihrer Entwicklung unterstützt. Alle Interviews lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Literaturliste

PwC Deutschland. (2016). Demografischer Wandel: In Deutschland werden die Arbeits kräfte rar. Zugriff am 25.08.2022. Verfügbar unter https://www.pwc.de/de/humanresources/in-deutschland-werden-die-arbeitskraefte-rar.html

Rutgers, H. (2021). Fitnessbranche: Mit großen Schritten in Richtung Erholung. Zugriff am 25.08.2022. Verfügbar unter https://www.fibo.com/de-de/medien/News/Erholung Fitnessbranche.html

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Es geht darum, den Kollegen dabei zu helfen, die beste Version ihrer selbst zu sein!

Jens Schulze

Jens Schulze, Jahrgang 1985, stammt aus Greven. Der begeis terte Fitnesssportler studierte nach dem Abitur zunächst Geo grafie, bevor er sich für den dualen Studiengang Fitnesstraining an der DHfPG (damals noch BSA-Private Berufsakademie) ent schied. Bereits in seinem zweiten Ausbildungsjahr kaufte Jens Schulze gemeinsam mit den Inhabern seines Ausbildungsbe triebes ein Studio und machte sich selbstständig. Nach dem Studium arbeitete er ein Jahr freiberuflich als Kurs- und Perso nal Trainer, bevor er als Personal Trainer und Fitnessmanager zu Fitness First ging und später als National Fitness Manager bei HealthCity neue Herausforderungen suchte. 2017 wech selte Jens Schulze als Regionalleiter Nord zu LES MILLS nach Hamburg. 2019 übernahm er dort die Position des Head of Customer Experience.

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als Personal Trainier und Fitnessmanager eingestellt wurde. Mein Weg führte dann zu einer anderen Kette in nationaler Ver antwortung als National Fitness Manager. In dieser Position habe ich meinen jetzigen Arbeitgeber, LES MILLS Germany, von der Kund:innenseite aus kennengelernt. Nach intensiver Zusammenarbeit habe ich mich dazu entschieden, auf diese Seite der Industrie zu wechseln. Bei LES MILLS bin ich als Re gionalmanager eingestiegen und bin dann über die Regional leitung zum Head of Customer Experience für Deutschland und Österreich aufgestiegen.

fMi: Im Laufe Ihrer Karriere in der Fitness- und Gesundheitsbranche haben Sie u. a. ein duales Studium absolviert. Wie hat sich Ihr Weg in der Branche entwickelt? Welchen Stellenwert hatten bzw. haben Ihre Qualifikationen für Ihre frühere und jetzige Tätigkeit?

Jens Schulze: Meine ersten praktischen Schritte bin ich wäh rend meines dualen Studiums an der DHfPG bei einem Ein zelbetreiber gegangen. Während meines Studiums haben wir einen weiteren Standort übernommen, den ich als Teilhaber mit aufgebaut habe. Nach dem Studium entschied ich mich für die sportlichere Laufbahn und begann, auf freiberuflicher Basis als Personal Trainer und Gruppenfitness-Instruktor zu arbeiten, bis ich von einer großen Kette als Trainingsleiter bzw.

An der DHfPG habe ich grundlegende Kompetenzen erlernt. Das Studium hat mich durch die breit gefächerten Inhalte per fekt auf die Branche vorbereitet, sodass ich in jedem Bereich mit einem soliden Grundwissen tätig werden konnte. Durch die Vielfalt meiner gesammelten Erfahrungen kann ich heute bessere Entscheidungen treffen, weil ich verschiedene Pers pektiven einnehmen kann.

Was waren für Sie die Beweggründe, nach mehreren Jahren erfolgreicher Tätigkeit in Einzelstudios sowie auch in größeren Kettenbetrieben die Perspektive zu wechseln und sich aufseiten der Industrie zu engagieren?

Mich begeistert die Arbeit mit Menschen und ich bin der fes ten Überzeugung, dass wir bei LES MILLS genau das fokus sieren. Ich identifiziere mich mit unserer Mission „For a Fitter Planet“ und habe die Möglichkeit gesehen, genau das in einem größeren Rahmen aufseiten der Industrie zu verwirklichen.

Jessen

Interview mit Jens Schulze, Head of Customer Experience, LES MILLS Germany
Know-how, Karriere, Unternehmenserfolg: Qualität durch Qualifikation
„ “ Foto:
Fotografie/Peter Neugebauer fitness MANAGEMENT international 05/2226 AKTUELLES | QUALIFIKATION | ANZEIGE

Genau genommen mache ich jetzt fast das Gleiche, was ich in meinem ursprünglichen Job als National Fitness Manager gemacht habe, nur für mehrere Studios: Ich helfe ihnen, ein „gesünderes“ Geschäft aufzubauen und ihre Mitglieder zu be geistern.

Gibt es Tätigkeiten, Gegebenheiten oder auch Begegnungen aus dem Arbeitsalltag in einem Studio, die Sie rückblickend manchmal ein bisschen vermissen?

Natürlich gibt es Dinge, die ich immer gern gemacht habe. Au ßerdem vermisse ich es, eigene Kurse zu geben. LES MILLS GRIT® und Cyclingformate zu unterrichten hat mir immer viel Spaß gemacht. Zusätzlich hat mir die Verbindung zu den Mit gliedern immer viel gegeben. Es bereitet mir sehr viel Freude, Fortschritte zu sehen und gemeinsame Ziele zu erreichen.

Das kann ich in meinem Team bei LES MILLS zum Glück auch heute noch sehen, aber eben mehr auf der geschäftli chen Ebene. Hier sind die Intervalle, in denen man sich sieht, natürlich länger als bei der Beziehung zwischen Trainer und Mitglied im Fitnessstudio.

Inwieweit konnten Sie bei diesem „Seitenwechsel“ von Ihrem Branchen-Know-how profitieren? Aus welcher Ihrer Qualifikationen ziehen Sie heute den größten Benefit? Welche Soft Skills sind für Sie entscheidend?

Die eine Schlüsselqualifikation gibt es aus meiner Sicht nicht, es ist eher die Kombination aus Theorie, Praxis und Erfahrung. Ich glaube fest an einen Ansatz, der die Kundschaft ins Zen trum setzt. Das Produkt oder die Dienstleistung kann noch so toll sein, am Ende entscheidet der:die Kund:in, was pas siert. Da ich die Industrie als Kunde kannte, habe ich diesen entscheidenden Blickwinkel von Anfang an mit eingebracht. Durch die langjährige Erfahrung im Studio kann ich den Trans fer von einem Produkt oder einer Dienstleistung in den Studio alltag visualisieren und nachvollziehen.

Die Bedeutung von Soft Skills wird immer wichtiger und ich glaube, dass das ehrliche Interesse an Menschen die wich tigste Fähigkeit ist. Entweder nehme ich mein Gegenüber wahr, höre zu, interessiere mich aufrichtig und entwickle ge meinsame Lösungen oder eben nicht. Das ist für mich der entscheidende Unterschied.

Wie wichtig sind Vertrauen, Wertschätzung, Freiraum für eigene Entscheidungen oder die Übertragung von Verantwortung für die Motivation der Mitarbeitenden? Inwieweit hat diese Motivation Ihrer Einschätzung nach Einfluss auf den langfristigen Unternehmenserfolg? Wertschätzung und Vertrauen sind für mich die Grundlage für ein gesundes Verhältnis zu Mitarbeitenden, denn nur so können wir unser volles Potenzial entfalten. Freiraum ist auch wichtig, doch das richtige Maß an Freiraum variiert von Per son zu Person. Die einen arbeiten am besten, wenn sie viel Freiraum, Platz und Zeit für Kreativität haben, während andere klare Vorgaben lieben – beides ist großartig.

Mich hat es damals absolut motiviert, als ich in die Planung, einen eigenen Standort zu kaufen und aufzubauen, integ riert wurde. Die Übertragung von Verantwortung muss jedoch immer wohldosiert erfolgen, denn jeder Mensch geht anders damit um und hat unterschiedliche Bedürfnisse.

Deswegen sind regelmäßige Kommunikation und Austausch so wichtig.

Meiner Meinung nach sind Mitarbeitende der entscheidende Faktor für den Unternehmenserfolg, egal ob im Studio, in der Industrie oder in einer anderen Branche. Aus diesem Grund ist die Motivation der Mitarbeitenden essenziell. Das heißt nicht, dass das eine Einbahnstraße ist, sondern etwas, worauf Ar beitgebende und Arbeitnehmende gemeinsam einzahlen.

Um genau diese Erkenntnis mit LES MILLS Partnerstudios zu teilen und sie zu inspirieren, sich ein unschlagbares Team an Rockstars im eigenen Studio aufzubauen sowie die Fitness branche als Arbeitgeber zu stärken, haben wir seit kurzem ein großartiges Angebot für DHfPG-Studierende. Mit diesem Angebot können Studierende der DHfPG oder Studios, die Studierende der DHfPG beschäftigen, eine Ausbildung mit ei nem Nachlass von 80 Prozent buchen. Mehr Informationen zu diesem Angebot für Studios gibt es unter www.lesmills.com/ de/dhfpg-studios sowie für alle Studierende der DHfPG unter www.lesmills.com/de/dhfpg

Mit welchen Maßnahmen und Prozessen hält das Unternehmen LES MILLS die Qualifikation der Mitarbeitenden up to date? Wir investieren stark in unsere Mitarbeitenden, individuell und im Kollektiv. Jede:r Mitarbeitende hat einen individuel len Entwicklungsplan mit klaren Handlungsfeldern. Es geht dabei nicht darum, Schwächen zu Stärken zu machen, son dern vielmehr den Kollegen dabei zu helfen, die beste Version ihrer selbst zu sein. Nur wenn ich mich wohlfühle, Vertrauen bekomme, Wertschätzung erfahre und gefördert sowie gefor dert werde, kann ich meine beste Leistung zeigen. Welche das ist, entscheidet jede Person selbst.

Wie beurteilen Sie die perspektivischen Job-, Aufstiegs- und Karrierechancen innerhalb der Branche generell? Die Fitnessbranche wird von Jahr zu Jahr professioneller und entwickelt sich rasant weiter. Mittlerweile gibt es mehrere Job profile, die es vor einigen Jahren noch nicht gab, und ich neh me wahr, dass die Branche wächst, was ich sehr gut finde.

Unser großer Vorteil ist, dass wir eine unfassbar positive Bran che sind, die einen aktiven und gesunden Lebensstil fördert und so die allgemeine Gesundheit der Menschen verbessert. Ich glaube, dass die Bedeutung unserer Branche in den nächs ten Monaten und Jahren besonders aufgrund des Gesund heitsaspekts stetig zunehmen wird und wir mit mehr Nachfra ge und Wachstum rechnen können.

Welche Tipps geben Sie jungen Menschen, die in der Fitnessund Gesundheitsbranche ein Studium absolvieren oder sich fortbilden und ihre Karriere – im Studiobetrieb, in der Industrie oder in der Selbstständigkeit – noch vor sich haben? Neugierig sein und bleiben sowie ein ehrliches Interesse an Menschen haben. Nur wer fragt, bekommt eine Antwort. Es gibt so viele tolle Dinge zu entdecken und zu sehen – jeden Tag. Macht die Augen auf, beobachtet euer Umfeld! Wie setzt Betreiber A Szenario X um, wie geht Betreiberin B mit ihren Mitgliedern um? Das Rad muss gar nicht neu erfunden wer den, es muss nur wahrgenommen, verstanden und adaptiert werden. Inspiration gibt es überall.

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Entscheidend ist, motiviert zu sein und aktiver als andere

Interview mit Luke Kretzmann, Gesundheitsmanager, Personal Trainer, Yogalehrer, Inhaber Luke.OutOfComfort

Schon als Jugendlicher war Luke Kretzmann (Jahrgang 1992) in der Fitnessbranche aktiv. Die „Fitnesstrainer/in-B-Lizenz“ absol vierte er im Alter von 18 Jahren und bereits während der Schul zeit jobbte er als Trainer im Studio. Nach dem Abitur intensivierte sich diese Tätigkeit über zwei Jahre mit weiteren Ausbildungen und Lizenzen, u. a. Yoga, Pilates, BGM und Personal Training. Mit 21 machte er sich parallel zur Tätigkeit im Studio als Personal Trainer selbstständig und begann an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) den dua len Studiengang Bachelor of Arts Gesundheitsmanagement. Im Anschluss an das Studium absolvierte er mehrere Fortbildungen im Ausland – u. a. Ashtanga-Yoga in Rishikesh (Indien) und ein Thai-Box-Camp in Thailand. Nach seiner Rückkehr spezialisierte er sich weiter als BGM-Berater und Personal Trainer. Luke Kretz mann betreibt einen Webshop für nachhaltiges Yogazubehör.

www.outofcomfort.de

fMi: Sie haben im Fitness- und Gesundheitsbereich eine große Anzahl an Ausbildungen abgeschlossen und zahlreiche Zusatzqualifikationen erworben. Welchen Stellenwert haben Ihre Qualifikationen für frühere Beschäftigungsverhältnisse in Studios sowie Ihre jetzige Tätigkeit?

Luke Kretzmann: Die Qualifikation ist die Grundvoraussetzung dafür, dass man Menschen betreut. Sie ist die fundamentale Basis, die man parallel zur praktischen Erfahrung schaffen muss. Das Wissen und die Fähigkeiten aus meinen Aus- und Weiterbildungen geben mir die Sicherheit, dass ich in dem, was ich tue, gut bin. Ich muss ja performen, fachlich überzeu gen, authentisch sein und mich selbst vorzeigen können.

Auf heute bezogen könnte ich ohne meinen Studienabschluss in Gesundheitsmanagement gar nicht mit Krankenkassen zusammenarbeiten, weil mir eine Paragraf-20-Zertifizierung für die Präventionsbereiche fehlen würde. Die seriöse Zu

sammenarbeit mit den Kassen ist eine Grundvoraussetzung im BGM. Um diesen Schritt zu machen, musste ich bis nach dem Studium warten. Ich habe mit 18 die Weiterbildung zur „Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)“ über die BSA-Akademie absolviert, weil ich wusste, dass ich in diesen Bereich möchte. Das war lange bevor ich mein Bachelor-Studium begonnen habe.

Welche Fähigkeiten, welches Wissen und welche Soft Skills haben sich für Ihren Weg in die Selbstständigkeit als besonders wertvoll herausgestellt?

Man muss sehr empathisch sein, also die Menschen gut verstehen können – insbesondere als Personal Trainer. In der Selbstständigkeit muss man viel und vor allem effektiv kommunizieren; entweder hat man ein Talent dafür oder man muss es sich beibringen.

Häufig wird unterschätzt, dass Selbstständige verkaufen kön nen müssen. Ich hatte das Glück, im Fitnessstudio von Tag eins an das Verkaufen gelernt zu haben. Wir haben Provisio nen bekommen für Mitgliedsverträge, die wir mit Interessier ten abgeschlossen haben. Und jetzt als Selbstständiger lebe ich davon, meine Leistung oder mein Produkt zu verkaufen. Wenn man 500 Mal mit Leuten darüber geredet hat, welcher Betrag viel Geld bedeutet, dann verliert man die Nervosität.

Die Grundlagen des Trainings waren wichtig, weil sie mir das Selbstbewusstsein gegeben haben, dass ich als Personal Trai ner ein tolles Konzept anbieten und mich damit selbstständig machen kann. Die Studieninhalte zu Trainingslehre und Ana tomie haben mir für das Personal Training viel gebracht. Von

Luke Kretzmann
Know-how, Karriere, Unternehmenserfolg: Qualität durch Qualifikation
Foto: Luke.OutOfComfort fitness MANAGEMENT international 05/2228 AKTUELLES | QUALIFIKATION

den Modulen Kommunikation und Servicemanagement habe ich auch profitiert ebenso wie im späteren Verlauf von Prä vention „Psychologie des Gesundheitsverhaltens“, weil diese Inhalte schon stark in Richtung BGM gingen und mir eins zu eins geholfen haben. Zeitweise waren die Inhalte des DHfPGStudiums fast deckungsgleich mit den Inhalten meiner Arbeit im Studio.

Nach welchen Kriterien haben Sie die Aus- und Weiterbildungen in Ihrer Karriere ausgewählt? Gab es bestimmte Menschen, Ereignisse oder besondere Gegebenheiten, die Ihnen Impulse gegeben haben?

Ich hatte meine Ziele und habe mir Gedanken gemacht, wie ich mich in der Branche positionieren könnte. Ich habe immer geschaut, welche Berufsfelder es gibt und wo ich Lust hätte zu arbeiten. Daran habe ich mich bei den Entscheidungen für meine Ausbildungen orientiert.

Für meine Selbstständigkeit als Personal Trainer habe ich viel investiert. Die Fitnessttrainer B-Lizenz ist für mich nach wie vor die Basis, aus der ich viel mitgenommen habe. Die A-Lizenz war für meine Ziele als Ansprechpartner für Gesund heitsbelange dann das „Sahnehäubchen“.

Es gab dabei für mich nicht die eine Person, die mich entschei dend beeinflusst oder gecoacht hätte. Ich habe immer Impul se und Inspiration gesucht, um mich zu entwickeln. Dafür habe ich gut zugehört, den Markt beobachtet und viele Events besucht – und nicht zuletzt trifft man auch auf Fort- und Wei terbildungen viele Leute, die ihre Erfahrungen gemacht haben.

Inwieweit können qualifizierte Nachwuchskräfte Ihrer Einschätzung nach die Entwicklung von Unternehmen in der Fitness- und Gesundheitsbranche beeinflussen?

Für die Unternehmen zahlt sich die Qualifikation von Nach wuchskräften mittelbar und unmittelbar aus. Sie profitieren natürlich davon, dass die Qualität der Studierenden bereits im Laufe des Studiums immer besser wird. Die zunehmende Er fahrung und das Know-how aus dem Studium gibt man ja auch immer direkt an die Kund:innen weiter und die merken das.

Wenn die Qualifikation der Trainer:innen ein Kriterium ist, um Mitglieder zu gewinnen und zu halten, dann sind diese Quali fikationen, die man im Laufe des Studiums – in meinem Fall an der DHfPG – erhält, maßgeblich. Theorie und Praxis in Kommunikation, Verkauf, Präsentation und nicht zuletzt Trai ningslehre – die Themenfelder passen einfach unfassbar gut auf das Berufsfeld und auch auf die Berufsfelder, die darauf aufbauen: z. B. wenn man von der Trainingsfläche in die Be reichsleitung geht. Mit einem abgeschlossenen Studium ist man sehr gut gerüstet, ein Studio oder einzelne Bereiche dort zu leiten, und ist für das Unternehmen äußerst wertvoll.

Die Lerninhalte, die ich aus meinem Studium mitgenommen habe, waren anders als eine Nacherzählung im Schulbuch oder die Dinge oder Verfahrensweisen, die niemals mehr angewendet werden. An der DHfPG war es genau das Gegenteil: Man kann die Inhalte sofort in allen Bereichen des Studios anwenden, weil das live ist, passgenau und dicht am Markt. Die Studierenden und indirekt natürlich auch die Unternehmen profitieren, weil es immer Feedback zu den aktuellen Aktivitäten des Marktes gibt.

Durch den zunehmenden Fachkräftemangel wird das Thema Employer Branding für Unternehmen immer wichtiger. Wie sollten sich Fitness- und Gesundheitsanbietende Ihrer Ansicht nach präsentieren, um Talente für sich zu gewinnen? Talent und Qualifikationen müssen beim Honorar der Trai ner:innen zu Buche schlagen. Das ist für mich ein ganz wichti ger Faktor, weil ich gerade in der Fitnessbranche viele wirklich talentierte Leute kenne, die in andere Branchen abwandern, weil immer noch eine sehr niedrige Gehaltslinie gefahren wird. Es muss ein Umdenken stattfinden. Man sollte qualifizierte Trainer:innen, die ja auf der Fläche gebraucht werden, entspre chend ihrer Wertigkeit honorieren. Nichts ist frustrierender, als wenn du dein Studium beendet hast und die Aushilfe, die noch zur Schule geht, den gleichen Stundenlohn bekommt.

Wie beurteilen Sie die perspektivischen Job-, Aufstiegs- und Karrierechancen innerhalb der Branche?

Für alle Selbstständigen sehe ich die Chancen sehr gut. Man kann extrem viele Projekte verwirklichen und sehr kreativ ar beiten. Es gibt so viele Probleme und Aufgaben, die man als qualifizierte Fachkraft lösen kann, wenn man gut positioniert ist und die „Mitspieler:innen“ kennt.

Aber auch für alle, die einen Job im Gesundheitsbereich an streben, sehe ich gute Chancen. Der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden ist einfach groß, insbesondere bei Firmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Das höre ich immer wieder. Hier werden vielfach Personen als Kontakt für BGM-Anbietende gesucht oder auch Leitungskräfte im BGM-Bereich – sowohl aufseiten der Krankenkassen als auch auf Unternehmensseite. Da gibt es viele Stellen, die ich per sönlich sehr spannend finde.

Entscheidend ist, dass man motiviert ist, sich reinhängt, akti ver ist als andere und auch bereit ist, ein Stück weit in Vorleis tung zu gehen.

Welche Tipps geben Sie jungen Menschen, die in der Fitnessund Gesundheitsbranche eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren und ihre Karriere – im Studiobetrieb, in der Industrie oder in der Selbstständigkeit – noch vor sich haben? Ich kann nur empfehlen, an möglichst vielen Events teilzuneh men und mit vielen Leuten aus der Branche ins Gespräch zu kommen. Es lohnt sich immer, aktiv nach Tipps zu fragen, sich Input zu holen, Konzepte anzuschauen und so ein Gefühl für den Markt zu bekommen. Jedes Gespräch ist wie ein Sieb, in dem Unwichtiges hängen bleibt. Im untersten Sieb bleiben dann die wertvollen Infos und Ideen übrig, die einen weiterbringen.

Das Schöne an unserem Job ist ja, dass die Leute zu dir ins Studio kommen und man Infos, Ideen und auch Kontakte be kommt, während man den Menschen hilft – insbesondere als Personal Trainer:in. Wenn man als Trainer:in empathisch ist und mit ehrlichem Interesse auf die Menschen zugeht, eröff nen sich allein dadurch viele Möglichkeiten.

Als Selbstständige:r braucht man Sichtbarkeit. Heute haben wir viele Möglichkeiten, uns sichtbar zu machen, z. B. YouTube und Social Media. Wer sichtbar ist, wird gefragt, z. B. als Ex perte für ein Interview mit einem coolen Fachmagazin. Dann muss man nur noch fachlich überzeugen.

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Wir haben großen Erfolg mit Personen, die wir selbst ausgebildet haben!

Bevor Jannis Traxel (Jahrgang 1993) sich im Jahr 2015 für das duale Studium B. A. Fitnessökonomie an der Deutschen Hoch schule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) entschied, kannte er die Branche als Studiomitglied und Hobbysportler. Nach dem Studium übernahm er 2019 eine Stelle als Clubmanager bei FITSEVENELEVEN und absolvierte berufsbe gleitend den Master-Studiengang Prävention und Gesundheits management (Abschluss 2021). Nach einem Jahr stieg er 2020 zum Area Manager auf und übernahm im November 2021 die neu geschaffene Stelle des Talent Development Managers bei FITSEVENELEVEN.

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fMi: Ihre Karriere in der Fitness- und Gesundheitsbranche hat mit einem dualen Studium begonnen. Wie hat sich Ihr Weg in der Branche entwickelt? Welchen Stellenwert haben Ihre Qualifikationen für Ihre jetzige Tätigkeit?

Jannis Traxel: Das duale Studium war für mich zuerst einmal eine Möglichkeit, in der Fitnessbranche Fuß zu fassen, die ich bis dahin nur aus der Sicht eines Hobbysportlers kannte. Das Wissen aus dem Studium und die Praxiserfahrung haben mir geholfen, die neuen Herausforderungen als Clubmanager im Anschluss ans Studium zu meistern. Diese Stelle wurde mir unter anderem anvertraut, weil ich eine hohe Belastbarkeit, viel Disziplin und ein gutes Zeitmanagement durch das duale Studiensystem erlernt habe. Durch viel Fleiß und das Anwenden des gelernten Wissens, insbesondere auch aus dem Master-Studium, wurde mir relativ schnell deutlich mehr Verantwortung übertragen.

Für meine Karriereschritte und auch meine aktuelle Position spielen meine Qualifikationen nur auf den ersten Blick eine

untergeordnete Rolle – entscheidend ist letztendlich nur die Arbeitsleistung und nicht das Stück Papier, oder? Das ist aber naiv gedacht, denn der Weg zum Erlangen dieser Urkunden hat mir so viel Wissen eingebracht und meine Kompetenzen so weit verbessert, dass ich dadurch meine Arbeitsleistung gut steigern konnte und gleichzeitig viel selbstsicherer gewor den bin.

Welchen Stellenwert hat die Qualifikation der Mitarbeitenden in Ihrem Unternehmen? Da unser Kernprodukt Fitnesstraining ist und wir dieses nicht nur mit Geräten, sondern vor allem mit Menschen an andere Menschen vermitteln wollen, ist ein solides Fachwissen der Mitarbeitenden sehr wichtig für unseren Unternehmenserfolg. Die Qualifikation der Bewerber:innen gibt hier den ersten Hin weis auf ihre fachliche Eignung.

Um langfristig qualifizierte Arbeitskräfte im Unternehmen zu haben, arbeiten wir schon lange mit verschiedenen Bil dungsinstituten zusammen. Unser größter Partner ist hierbei die DHfPG. Über diese bieten wir verschiedene duale Bache lor-Studiengänge an, um unseren Nachwuchs zu sichern. Nur so können wir als Fitnessunternehmen erfolgreich am Markt agieren und sogar expandieren. Darüber hinaus unterstützen wir auch ehrgeizige Mitarbeitende, die nach dem Bachelor noch ihren Master machen wollen, sofern sie sich selbst und wir ihnen die Doppelbelastung zutrauen.

In Ihrem Team arbeiten Mitarbeitende aus verschiedenen Generationen und mit unterschiedlichen sozialen Hinter gründen als Fachkräfte zusammen. Wie schafft man als

Interview mit Jannis Traxel, Talent Development Manager, FITSEVENELEVEN GmbH Jannis Traxel
Know-how, Karriere, Unternehmenserfolg: Qualität durch Qualifikation
Foto: FITSEVENELEVEN GmbH fitness MANAGEMENT international 05/2230 AKTUELLES | QUALIFIKATION

Führungskraft ein motivierendes Arbeitsumfeld, in dem sich alle Teammitglieder – unabhängig von ihrer Position –als Teil des großen Ganzen fühlen und sich aktiv einbringen? Wichtig ist der gegenseitige Respekt. Solange du das fach liche Know-how und eine ordentliche Portion Enthusiasmus mitbringst, kannst du bei uns arbeiten. Der soziale Hinter grund spielt dabei absolut keine Rolle. Wenn du in deinem Job besonders gut bist und den nötigen Ehrgeiz hast, kannst du bei uns auch die nächsten Karriereschritte gehen.

Ich denke, der Trick als Führungskraft ist, dass man für je de:n Einzelne:n eine für sie:ihn sinnstiftende Aufgabe findet, die gern erledigt wird. Als Unternehmen kann man nur durch Teamwork erfolgreich sein. Nur wenn wirklich jede:r einen Bei trag leistet, greifen alle Zahnräder ineinander. Dieses Gemein schaftsdenken muss von der Führungskraft vorgelebt werden und die Führungskraft muss bereit sein, Vertrauen zu schen ken – dann ziehen im Regelfall auch alle mit.

Sie beschäftigen bei FITSEVENELEVEN zahlreiche dual Studierende und Absolvent:innen der DHfPG: Welche Vorteile und Synergieeffekte bringt das duale Studiensystem für Sie als Ausbildungsbetrieb mit sich? Welchen Beitrag leisten diese Nachwuchskräfte für die Unternehmensentwicklung? Die dual Studierenden bilden eine wichtige Stütze in unserem Alltagsgeschäft. Der große Vorteil für uns und vor allem für die Studierenden selbst ist, dass sie ab dem ersten Tag des Stu diums schon praktische Berufserfahrung sammeln können. Das ist aus meiner Sicht ein großer Wettbewerbsvorteil ge genüber klassischen Vollzeitstudierenden, die mit Mitte oder Ende 20 das erste Mal in ihrem Fachbereich arbeiten.

Aus unternehmerischer Sicht bilden junge Talente die Basis für eine erfolgreiche Expansionsstrategie und für einen lang fristigen Erfolg des Unternehmens. Wir versuchen, offene Positionen im Unternehmen nach Möglichkeit mit internen Kandidat:innen zu besetzen und erfahrungsgemäß haben wir großen Erfolg dabei mit Personen, die wir selbst ausgebildet haben. Für aufstrebende Talente bieten wir nach Abschluss des Studiums ein Traineeprogramm an, in dem wir sie auf eine künftige Führungsposition vorbereiten.

Gibt es Studiengänge, Lehrgänge oder auch Soft Skills bzw. spezielle Fähigkeiten, die sich aus Ihrer Erfahrung als Talententwickler sowohl für Talente als auch für das Unternehmen als besonders wertvoll und nützlich erwiesen haben?

Als besonders nützlich hat sich jede Form von dualer Ausbil dung oder dualem Studium erwiesen, da die Auszubildenden bzw. Studierenden schon früh eine starke Selbstdisziplin ent wickeln müssen. Nach einem anstrengenden Arbeitstag die Kraft aufzubringen, sich nochmal zum Lernen an den Schreib tisch zu setzen, erfordert sehr viel Disziplin.

Skills wie Zeitmanagement, Durchhaltevermögen, Einsatzbe reitschaft und Pflichtbewusstsein werden dadurch automa tisch geschult. Diese Fähigkeiten sind quasi universell und kön nen nach dem Studium in jedem Beruf erfolgreich eingesetzt werden. Paart man das mit dem fachlichen Wissen über Trai nings- und Betriebswirtschaftslehre, das im Studium vermittelt wird, entwickelt sich eine Fach- oder Führungskraft, die wir gern beschäftigen wollen und die uns enorm weiterbringt.

Wie präsentieren Sie das Unternehmen FITSEVENELEVEN als attraktiven Arbeitgeber für mögliche neue Teammitglieder? Welche Strategien verfolgen Sie dabei und welche Karrierenetzwerke bzw. Jobplattformen nutzen Sie aktuell?

Wir arbeiten in einer lockeren Branche und in einem lockeren Umfeld, in dem viel kommuniziert wird. Mitarbeitende spre chen mit anderen Mitarbeitenden und sie sprechen mit Mit gliedern, also potenziellen neuen Mitarbeitenden. Ebenfalls sprechen Kommiliton:innen miteinander und tauschen sich aus. Es ist also sehr wichtig, zufriedene Mitarbeitende zu ha ben. Das ist für uns die beste Werbung auf dem Arbeitsmarkt.

Wir versuchen, Job- oder Studieninteressierten ab dem Erst kontakt den familiären Umgang bei uns im Unternehmen na hezubringen und sie unsere Kultur, in der jede:r willkommen ist und seinen:ihren Beitrag leisten kann, erleben zu lassen. Eine transparente Kommunikation im gesamten Einstellungs verfahren und darüber hinaus auch im klar strukturierten On boarding sorgt dafür, dass sich neue Teammitglieder schnell zurechtfinden.

Wir sind in mehreren Netzwerken und auf Jobplattformen aktiv, um auf uns aufmerksam zu machen. Dazu gehören die klassischen kostenfreien Jobportale, wie beispielswei se www.aufstiegsjobs.de und unsere eigene Website www. fitseveneleven.de. Darüber hinaus verfolgen wir seit einigen Monaten analoge Strategien und sind auf verschiedenen Ausbildungsmessen vertreten.

Wie beurteilen Sie die perspektivischen Job-, Aufstiegsund Karrierechancen innerhalb der Branche?

Die Branche hat eine wirklich krasse Zeit hinter sich, wenn wir die letzten zwei bis drei Jahre betrachten. Dennoch schätze ich die Karrierechancen so hoch wie nie zuvor ein. Die in der Krise verlorenen Mitglieder strömen zurück in die Studios und das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung ist auf einem Allzeithoch. Ich glaube, die Krise hat der Branche geholfen, sich als wichtigen Partner für die Gesundheit der Menschen zu zeigen. Vielleicht hat die Krise aus dieser Perspektive dann doch etwas Gutes gehabt und geholfen, den Ruf der Fitness branche nachhaltig zu verbessern.

Die Chancen für junge Talente am Fitnessmarkt sind sehr zahlreich, aber es liegt bei jedem:jeder selbst, welchen Weg er:sie geht und wie weit er:sie kommt. Man darf sich nicht zu lange auf den eigenen Erfolgen ausruhen, sondern muss im mer wieder Vollgas geben und sich zeigen. Dann werden sich Chancen ergeben, die man nur erkennen muss.

Welche Tipps geben Sie jungen Menschen, die in der Fitness- und Gesundheitsbranche momentan ein Studium absolvieren oder sich fortbilden und ihre Karriere noch vor sich haben?

Die Frage hört sich an, als wäre ich ein weiser Guru der Bran che. Mit gerade mal 28 Jahren bin ich selbst noch am Anfang meiner hoffentlich langen Karriere. Deswegen gebe ich den Tipp, immer ein bisschen mehr Gas zu geben als alle anderen. Die Branche ist unglaublich facettenreich und mit dem nöti gen Ehrgeiz und der nötigen Einsatzbereitschaft kann jede:r für sich erfolgreich sein. Sucht euch eine Aufgabe in dieser tollen Branche, für die ihr Freude empfindet.

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Wir sind Teil der Lösung

Der Bedarf an bewegungsbezogener Prävention ist so groß wie nie. Wollen Fitness- und Gesundheitsunternehmen als wichtige Gesundheitsdienstleistende wahrgenommen werden, muss sich das in der Angebotsstruktur der Einrichtungen und in der Qualifikation der Mitarbeitenden widerspiegeln.

Im internationalen Vergleich werden in Deutschland be sonders häufig ärztliche Sprechstunden wahrgenommen.

Im Durchschnitt geht die Bundesbevölkerung etwa zehn Mal im Jahr zu ärztlichem Fachpersonal, Besuche bei Fach kräften der Zahnmedizin nicht eingerechnet (Janson, 2020). Häufig handelt es sich lediglich um leichte Erkrankungen, die symptomatisch schnell zu kurieren sind, wie z. B. die üblichen Erkältungskrankheiten.

Viele Besuche bei Ärzt:innen werden aber auch durch die sogenannten Zivilisationserkrankungen verursacht. Dabei handelt es sich um Krankheiten, die durch einen ungesunden

Professionalisierung der Bewegungsförderung
Neuer DHfPG-Studiengang B. A. Sport- und Bewegungstherapie Wenn Sie mehr über die dualen Bachelor-Studiengänge und den neuen Studiengang Sport- und Bewegungstherapie erfahren wollen, berät Sie das Service-Center der DHfPG gern unter Tel.: +49 681 6855 599. www.dhfpg.de www.dhfpg.de/bsbt Fotos: DHfPG/BSA fitness MANAGEMENT international 05/2232 AKTUELLES | BEWEGUNGSFÖRDERUNG | ANZEIGE

Lebensstil, aber auch durch die heutigen Lebens- und Arbeits bedingungen mit einem stetig wachsenden Anteil an sitzend passiven Tätigkeiten bedingt sind.

Häufige ärztlich gestellte Einzeldiagnosen sind beispielsweise Bluthochdruck (ohne eine definierte organische Ursache), Rückenschmerzen sowie Blutzucker- und Fettstoffwechsel störungen. Des Weiteren sind mittlerweile etwa zehn Prozent der Bevölkerung von Adipositas betroffen (Grobe, Steinmann & Szecsenyi, 2019). Diese Diagnosen werden von Ärzt:innen in aller Regel rein symptomatisch behandelt. Die Folge: Die Symp tome der Erkrankung werden zwar gelindert, die Ursachen blei ben allerdings bestehen. Betroffene werden also nicht gesund und müssen oft dauerhaft medikamentös therapiert werden.

Einen zentralen Risikofaktor für die Entwicklung dieser Zivilisa tionskrankheiten stellt der Mangel an körperlicher Aktivität dar (WHO, 2018). Umgekehrt gibt es überzeugende wissenschaft liche Belege für die präventiven und therapeutischen Effekte regelmäßiger Bewegung (PAGAC, 2018). Ein Mindestmaß an körperlicher Aktivität schützt demnach vor der Entstehung diverser Krankheiten, außerdem können bestehende Erkran kungen und gesundheitliche Beschwerden vebessert werden. Ein individualisiertes und an den persönlichen Voraussetzun gen ausgerichtetes Fitnesstraining in den motorischen Fähig keitsbereichen Ausdauer und Kraft sowie Koordination und Beweglichkeit scheint aus Kosten-Nutzen-Sicht besonders wertvoll zu sein und führt auch zu den besten Gesundheitseffekten (ACSM, 2021).

Es stellt sich daher die Frage, warum es bisher noch nicht gelungen ist, die Bewegungsförderung bzw. ein körperliches

Notwendigkeit der Professionalisierung

Während das Berufsfeld der Gesundheitsversorgung mit den etablierten Berufsgruppen Ärzt:innen, Apotheker:innen, Therapierende, psychologische Fachkräfte etc. hoch profes sionalisiert ist, muss jedoch für das Tätigkeitsfeld der Bewe gungsförderung ein vergleichsweise geringerer Professionali sierungsgrad festgestellt werden.

Es scheint sich jede:r im Gesundheitsbereich mit dem Thema Bewegungsförderung gut auszukennen, spezielle Qualifikati onen zur gezielten Beratung und Anleitung von Patient:innen sind häufig allerdings nicht ausreichend vorhanden. In der Konsequenz bleiben Empfehlungen oft auf der Metaebene („Sie müssten sich etwas mehr bewegen“) und das hohe gesundheitliche Potenzial von körperlichem Training bleibt weitgehend ungenutzt.

Die Bewegungsförderung benötigt daher einen Prozess zur Professionalisierung, der eine entsprechende Tätigkeit zum Beruf macht und der insbesondere die erforderlichen Qualifi kationen und Kompetenzen definiert, die für die Ausübung er forderlich sind. Nur so kann es gelingen, Bewegungsfachkräfte im Gesundheitssystem zu etablieren und ein höchstmögliches Maß an Versorgungsqualität zu sichern (Huber, 2016).

Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheits management (DHfPG) ist mit ihren Studienangeboten in den Zukunftsfeldern Prävention, Gesundheit, Ernährung, Fitness, Sport und Informatik positioniert. Ziel ist es, mit den

Training kategorisch in medizinische Behandlungsstrategien einzubeziehen. Abb. 1: Duale Bachelor Studiengänge der DHfPG (©DHfPG) Bachelor Ernährungsberatung Bachelor FitnesstrainingBachelor Gesundheitsmanagement Bachelor Sportökonomie Bachelor Fitnessökonomie Bachelor Sport-/Gesundheitsinformatik
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Studiengängen einen bildungspolitischen Beitrag zur Profes sionalisierung der Bewegungsförderung gerade auch in der Fitness- und Gesundheitsbranche zu leisten und den Absol vent:innen arbeitsmarktfähige Abschlüsse für dieses Tätig keitsfeld zu garantieren. Unterstützt wird dies unter anderem durch eine Bildungspartnerschaft mit dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. (DVGS) und eine gemeinsame Qualifikationsstruktur im Bereich der Gesund heitsförderung sowie in der Sport- und Bewegungstherapie.

Duale Bachelor-Studiengänge der DHfPG

Die DHfPG bietet aktuell sechs verschiedene BachelorStudiengänge mit jeweils unterschiedlicher Schwerpunktset zung an (vgl. Abb. 1). Hierbei handelt es sich in Anlehnung an die typisierung des Wissenschaftsrates um praxisintegrierte duale Studienangebote, die der beruflichen bzw. akademi schen Erstausbildung dienen (Wissenschaftsrat, 2010).

Das moderne Studienkonzept bietet eine Symbiose aus The orie und Praxis, indem ein akademisches Hochschulstudium mit einer Ausbildung in einem Partnerunternehmen kombi niert wird. Die Studienphasen setzen sich aus einem Fernstu dium mit modulspezifischen Lehrveranstaltungen zusammen. Darüber hinaus arbeiten die Studierenden über die gesamte Dauer des Studiums bei einem:einer Ausbildungspartner:in, wie z. B. einem Fitness- und Gesundheitsunternehmen. Somit sammeln die Studierenden vom ersten Tag an wichtige Berufserfahrung.

Derzeit sind an der DHfPG über 8.400 Studierende immatri kuliert, die in mehr als 4.300 Kooperationsunternehmen ihre betriebliche Ausbildung absolvieren. Dies ist als deutlicher Beleg für die hohe Branchenrelevanz und -akzeptanz der Hochschule, des dualen Studiensystems im Bereich Präven tion, Gesundheit und Bewegung sowie der von der DHfPG vergebenen staatlich anerkannten Abschlüsse zu werten.

Gerade in den Fitness- und Gesundheitseinrichtungen als zentrale Ausbildungspartner:innen leisten die Studienangebote der DHfPG einen wichtigen Beitrag für eine zunehmende Aka demisierung und damit Professionalisierung. Den „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“ zufolge ist mittlerweilemehr als ein Fünftel der dort Beschäftigten akademisch ausgebildet (DSSV, 2022). Des Weiteren sind die Bachelor-Abschlüsse der DHfPG anschlussfähig für eine akademische Weiterqualifikation auf Master-Niveau.

Neuer dualer Bachelor-Studiengang Sportund Bewegungstherapie

Aktuell im Akkreditierungsverfahren befindet sich der neue duale Studiengang Bachelor of Arts Sport- und Bewegungstherapie der DHfPG. Dieser qualifiziert für eine sportthera peutische Tätigkeit in stationären und ambulanten medizini schen Rehabilitationseinrichtungen. Darüber hinaus erfüllen

Auszug aus der Literaturliste

ausgebildete Sport- und Bewegungstherapeut:innen die Voraussetzungen, um abrechnungsfähige Leistungen im Be reich der Prävention zu erbringen. Hierzu zählen beispielsweise die Durchführung von Präventionsangeboten nach Para graf 20 SGB V im Handlungsfeld Bewegungsgewohnheiten und die Leitung indikationsspezifischer Rehabilitations sportgruppen, die auch wichtige Tätigkeitsfelder für Fitnessund Gesundheitseinrichtungen darstellen. Der Studiengang wird von der DHfPG in Kooperation mit dem DVGS angeboten. Nach erfolgreichem Bachelor-Abschluss können die Absol vent:innen zusätzlich die vom DVGS vergebene Studiengänge „Sport- und Bewegungstherapie DVGS“ in den Indikationsbereichen Internistische Erkrankungen, Orthopädie/Rheumatologie/Traumatologie und Neurologie erwerben.

Wollen Fitness- und Gesundheitseinrichtungen als wichtige Gesundheitsdienstleistende wahrgenommen werden, können derartige Personalqualifikationen für die Außendarstellung oder auch die Kooperation mit Ärzt:innen gezielt genutzt werden.

Fazit

Die dualen Studienangebote der DHfPG im Bachelor-Be reich bieten den Unternehmen der Fitness- und Ge sundheitsbranche die Möglichkeit, das eigene Personal mit einer spezifischen Schwerpunktsetzung aka demisch zu qualifizieren. Die Studienmöglichkeiten der DHfPG leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Qualitätsentwicklung und Professionalisierung der Fitness- und Gesundheitsbranche. Hiervon profitieren sowohl die Unternehmen als Leistungserbringende wie auch die Absolvent:innen selbst.

Arne Morsch ist Sportwissenschaftler und Dozent an der Deut schen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie. Er leitet dort den Fachbereich Gesundheitswissenschaft/Gesundheitsförderung. Seine Arbeits schwerpunkte liegen in den Bereichen der Individualprävention sowie der Gesundheitsförderung in Settings.

www.dhfpg-bsa.de

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2022). Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022. Hamburg: Hrsg. Huber, G. (2016). Zur Professionalisierung der Bewegungsförderung. Bewegungstherapie & Gesundheitssport, 32 (4), 128–132.

Physical Activity Guidelines Advisory Committee. (2018). 2018 Physical Activity Guidelines Advisory Committee Scientific Report. Washington D.C.: U.S. Department of Health and Human Services.

Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.

Foto: DHfPG/BSA fitness MANAGEMENT international 05/2234 AKTUELLES | BEWEGUNGSFÖRDERUNG | ANZEIGE

Nicht aufgeben, sondern weitermachen!

Keynote Speaker 2022: Samuel Koch

Samuel Koch bricht sich am 4. Dezember 2010 live vor einem Millionenpublikum in der beliebten TV-Show „Wetten, dass..?“ vierfach das Genick. Ab diesem Zeitpunkt ist er vom Hals abwärts gelähmt.

Doch anstatt an dieser Lebenskrise zu scheitern, beschließt der damals 23-Jährige, diesen Schicksalsschlag nicht als das Ende, sondern als den Anfang anzunehmen. Mehr noch: Er wird zu einem national bekannten und gefragten Speaker, Autor und Schauspieler sowie zu einer der beeindruckendsten deutschen Persönlichkeiten.

Mit seiner Steh-auf-Kraft verkörpert er wie kein anderer das diesjährige Kongressmotto „Better & stronger“. Lassen wir uns alle von seiner Willenskraft, seinem Durchhaltevermögen und seinem schier endlosen Optimismus in einer vermeintlich ausweglosen Situation inspirieren, damit wir selbst aus Krisen besser und stärker hervorgehen können.

Seien Sie dabei!

Sichern Sie sich jetzt Ihr Kongressticket (2 Tage) für nur 49 Euro. Scannen Sie dazu einfach den untenstehenden QR-Code oder gehen Sie auf die Kongresswebseite: aufstiegskongress.de/tickets

7. + 8. Oktober 2022 | MANNHEIM © N. Ebert Jetzt Kongressticket (2 Tage) für nur 49 Euro sichern SAMUEL KOCH – KEYNOTE SPEAKER 2022 Krisen besiegen, statt nur überwinden
Veranstalter Unsere Partner Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement University of Applied Sciences BSA-Akademie Prävention, Fitness, Gesundheit School for Health Management BSA-Zert Zertifizierungsstelle der BSA-Akademie Vortragsthema: „Schwerelos – wie wir Ballast abwerfen und Kraft tanken“

10.00 – 10.15 Uhr Kongresseröffnung: Better & stronger

Moderator: Prof. Dr. Thomas Wessinghage Facharzt für Orthopädie, Physikalische und Rehabilitative Medizin, ehem. Weltklasseläufer sowie Prorektor der DHfPG

10.15 – 11.00 Uhr

Vortrag: „Fitmach-Aktion“: exklusive Ergeb nisse und Handlungsempfehlungen für Fitness anlagen

Wie ein Modellprojekt von Gesundheitsministerium, DHfPG und den gesetzlichen Krankenkassen Men schen nachhaltig bewegt

Referentin: Prof. Dr. Sarah Kobel

Expertin für Markt- und Konsumverhalten in der Fitnessbranche, Fachbereichsleiterin Marktforschung der DHfPG und BSA-Akademie

11.00 – 11.30 Uhr Pause

11.30 – 12.15 Uhr

Gesprächsrunde: Menschen in Bewegung brin gen und für dauerhaftes Training begeistern Wie die Fitnessbranche gemeinsam mit Kranken kassen und der Politik aktiv zur Gesunderhaltung der Menschen beitragen kann

Teilnehmende: siehe www.aufstiegskongress.de/referenten

Referent:innen: Florian Kündgen

12.15 – 13.30 Uhr Mittagspause

13.30 – 14.15 Uhr Vortrag: Warum Gesundheitsgewohnheiten der Kundschaft der Schlüssel zum Geschäftserfolg sind!

Wie man Menschen gezielt unterstützt, Gesundheitsgewohnheiten zu entwickeln und Bewegung in den Alltag zu integrieren

Referent: Prof. Dr. rer. pol. Oliver Schumann Dozent der DHfPG und BSA-Akademie, Experte für Strategisches Management, Neurokommunikation und Sportökonomie

14.15 – 14.45 Uhr Pause

14.45 – 15.30 Uhr Vortrag: Culture of Excellence –so gelingt es auch Ihrem Unternehmen, immer besser zu werden!

Wie der Profifußballverein TSG Hoffenheim den Kulturwandel hin zur Excellence umsetzt

Referent: Prof. Dr. Jan Mayer Geschäftsführer TSG 1899 Hoffenheim, Professor der DHfPG

Kongresseröffnung: Better & stronger

Moderator: Roman Spitko

Fachbereichsleiter Management der DHfPG und BSA-Akademie

Vortrag: Immunbooster oder doch Open Window?

Welchen Einfluss hat Training auf das Immunsystem?

Referent: Andreas Barz

Sportwissenschaftler (B. Sc.), Autor und Dozent der DHfPG und BSA-Akademie

9.00 – 9.15 Uhr Eröffnung Tag 2:

Moderator: Prof. Dr. Thomas Wessinghage Facharzt für Orthopädie, Physikalische und Rehabilitative Medizin, ehem. Weltklasseläufer sowie Prorektor der DHfPG

9.15 – 10.00 Uhr Vortrag: Selbstführung! – Grundvoraussetzung für erfolgreiches Leading Emotionen sind DER Treibstoff, um Wirkung zu erzielen. Wie kann es gelingen, dass das Gehirn dennoch am Lenkrad sitzt?

Referent: Samir Vincevic Leiter eines Instituts für Führungskräfteentwicklung, Dozent der DHfPG und BSA-Akademie

10.00 – 10.30 Uhr Pause

10.30 – 11.15 Uhr

Vortrag: Emerging Strategies im Personal Training

Werkzeuge und Strategien zur flexiblen und indivi dualisierten Trainingsgestaltung in der 1:1-Betreuung

Referent: Patrick Berndt

Sportwissenschaftler (M. Sc.), Krafttrainingsexper te, Dozent der DHfPG und BSA-Akademie

16.00

Uhr Keynote: Samuel Koch

Schwerelos – wie wir Ballast abwerfen und Kraft tanken

Krisenbewältigung mit Grips: Wenn sich von jetzt auf gleich alles ändert, entscheide selbst, was du tust!

Referent: Samuel Koch

Speaker, Autor und Schauspieler

Keynote

Vortrag: Fitness & Freshness: Trainingssteuerung bei Fußballprofis –Theorie trifft Praxis!

Wie man mit 15 von 1.200 Messparametern das Training von Profifußballern so plant, dass sie Top leistungen bringen!

Referent: Heiko Sander

Performance-Analyst beim SC Freiburg, Athletiktrainer, Dipl.-Fitnessökonom

Vortrag: Stark in die Zukunft –Nachfolgeregelung und Unternehmenskauf

Die Unternehmensnachfolge bietet Chancen für aktuelle Studiobesitzende und gut qualifizierte, motivierte Gründende

Referent: Ralf Capelan

Dozent der DHfPG und BSA-Akademie, Unter nehmensberater im Fitness- und Gesundheitsmarkt, Dipl.-Betriebswirt

Vortrag: Die Recruiting-Marketing-Methode – Personalbeschaffung neu gedacht und besser gemacht

Du hast Jobs, findest aber niemand, der sie will? „Weiter so“ ist keine Option! Eine neue Strategie für das Recruiting

Referentin: Nicole Capelan

Dipl.-Betriebswirtin, Unternehmensberaterin, Dozentin der DHfPG und BSA-Akademie

11.15 – 11.45 Uhr Pause

11.45 – 12.30 Uhr

Vortrag: Strategie und Marketing nach Corona – Gesundheit als Positionierungsfaktor Nachhaltig und qualitätsorientiert als Gesundheitsdienstleistende positionieren und die Kundschaft begeistern

Referent: Nicolai Rolli

Dipl.-Sportwiss., BWL-Abschluss (IWW); Experte für Strategie, Führung und Coaching, Dozent der DHfPG und BSA-Akademie

12.30 – 13.45 Uhr Mittagspause

13.45 – 14.30 Uhr

Vortrag: Betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention in Zeiten von Krisen Was ist möglich und wie ist die Resonanz bei den Beschäftigten?

Referent: Oliver Walle

BGM-Berater und Dozent der DHfPG und BSA-Akademie, Dipl.-Sportlehrer

Eröffnung Tag 2:

Moderator: Roman Spitko

Fachbereichsleiter Management der DHfPG und BSA-Akademie

Vortrag: Wie die Corona-Pfunde wieder loswerden? Welche Trainingsform ist am effektivsten?

Evidenzbasierte Trainingsempfehlungen zur Gewichtsreduktion

Referent: Prof. Dr. Markus Wanjek

Stellv. Fachleiter Gesundheits förderung der DHfPG und BSA-Akademie

Vortrag: Körperliche Aktivität und Long Covid

Die Potenziale eines individualisierten körper lichen Trainings zur Krankheitsbewältigung

Referenten: Dr. med. Jürgen Rissland

Leitender Oberarzt am Zentrum für Infektionsmedizin des Universitätsklinikums Saarbrücken

Prof. Dr. Arne Morsch

Fachbereichsleiter Gesundheitsförderung der DHfPG und BSA-Akademie

Vortrag: Zielgruppen des GK-EMS-Trai nings

Anwendungsfelder und Assessments im kommer ziellen sowie klinisch-thera peutischen Bereich

Referent: Dr. Joshua Berger

Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent der DHfPG und BSA-Akademie

14.30

15.00 Uhr

15.00 – 15.45 Uhr Vortrag: Move to Earn: Fitness und die Zukunft im Metaverse. Hype oder Chance Wie Fitnessanbietende mit dem digitalen Trend nachhaltig wachsen und sich selbst digital entwickeln können (oder müssen)

Referent: Frederik Neust Gründer einer Digital-/Nachhaltigkeitsberatung, Fitnessökonom (B. A.), Dozent der DHfPG und BSA-Akademie

Vortrag: Erfolgsfaktor Kennzahlen – Besser aufgestellt durch kennzahlenoptimierten Vertrieb

Wie sich Unternehmen durch stärkeren Fokus auf Kennzahlen besser aufstellen und einen nachhaltigen Vertrieb

Referent: Niko Russ Dipl.-Fitnessökonom, Experte für Vertrieb und Kund:innenbindung, Dozent der DHfPG und BSA-Akademie

Vortrag: Mythos: Kohlenhydrate und Fettabbau

Gewichtsreduktion im Fokus von Ernährungs medizin und Leistungssport

Referent: Clive Salz

Dozent der DHfPG und BSA-Akademie, Athletik trainer, Ernährungsberater, Dipl.-Fitnessökonom

Vortrag: Fitnesseinrichtungen als wich tige Mitwirkende in der kommunalen Gesundheitsförderung

Die Rolle von Fitnesseinrichtungen in kommunalen Gesundheitsnetzwerken

Referentin: Lisa Schwickert Dozentin der DHfPG und BSA-Akademie, Prävention und Gesundheitsmanagement (M. A.), Expertin für Public Health

Vortrag: Technikanalyse und Technik o ptimierung im Krafttraining

Verbesserung des Leistungspotenzials am Beispiel der Langhantel-Kniebeuge

Referent: Prof. Dr. Christoph Eifler Fachbereichsleiter Fitness und Prorektor der DHfPG

Gustav Mahler Saal Arnold Schönberg Saal Gustav Mahler Saal Arnold Schönberg Saal
15.30 – 16.00 Uhr Pause
– 16.45
©N Ebert 16.45 – 17.15 Uhr Pause 17.15 – 18.00 Uhr Ehrungen 18.00 – 20.00 Uhr Get Together mit Fingerfood
12.15 – 12.35 Uhr Recht – einfach erklärt!
und Team DSSV FREITAG, 07.10.2022
Pause
15.45 – 16.15 Uhr Pause 16.15 – 16.55 Uhr
etablieren
16.55 – 17.00 Uhr Verabschiedung Rahmenprogramm während des gesamten Kongresses: Partner-Ausstellung,Kongress-Lounge + Speakers Corner Tickets und alle Infos unter: www.aufstiegskongress.de SAMSTAG, 08.10.2022 12.30 – 12.50 Uhr Recht – einfach erklärt! Referent:innen: Florian Kündgen und Team DSSV 12.15 – 12.35 Uhr Fit durch Neurotraining Referent: Prof. Dr. Ulf Sobek Rahmenprogramm während des gesamten Kongresses: Partner-Ausstellung,Kongress-Lounge + Speakers Corner Tickets und alle Infos unter: www.aufstiegskongress.de

Recharge yourself Austrinken und aufladen

Jede:r Sporttreibende weiß: ohne Regeneration kein Trainingserfolg! Und auch für Sport muffel gilt in unserem immer schneller werdenden Alltag: Zur Ruhe kommen war noch nie so wichtig! Doch was tun, wenn weder das Ein- noch das Durchschlafen so richtig klappt? Dank der Kölner Precovery Global Group GmbH wird es schon bald wieder heißen: „Yes, we CAN!“

Deutschland schläft schlecht

Dass wir pro Nacht ca. sechs bis acht Stunden schlafen soll ten, haben wir wohl alle schon einmal gehört. Fakt ist: Nur 56 Prozent der Deutschen schlafen tatsächlich die empfoh lenen sieben Stunden pro Nacht! Bei den meisten hapert es beim Durchschlafen (74 %) und viele haben Probleme beim Einschlafen (63 % (Brandt, 2021)). Die Folge: Wir fühlen uns müde, schneller gestresst und einfach energielos. Kein Wun der – denn guter Schlaf ist extrem wichtig für unseren Körper und Geist!

Gute Gründe für eine gute Nacht

Im Schlaf regeneriert sich unser gesamtes System, u. a. das Gehirn, das Immunsystem, der Stoffwechsel, die Muskeln und Knochen sowie unsere Haut. Ob und wie gut wir schlafen,

beeinflusst das Schlafhormon Melatonin. Bereits im Laufe des Tages wird unser Glückshormon Serotonin durch Sonnenlicht aktiviert, wodurch sich unser Melatoninspeicher langsam auf füllt. Bei Dunkelheit wird die Melatoninproduktion des Körpers dann angekurbelt: Je voller der Melatoninspeicher, desto bes ser können wir (ein)schlafen. Sobald der Körper beginnt, Me latonin auszuschütten und den Speicher zu leeren, werden wir müde und schlafen ein. Die ganze Nacht über wird Melatonin produziert und ausgeschüttet – und je mehr Melatonin ausge schüttet wird, desto tiefer ist unser Schlaf, besser die Regene ration und leistungsfähiger fühlen wir uns am nächsten Tag! Am Morgen ist unser Melatoninspeicher schließlich leer – und bereit, sich zu füllen, um uns in der kommenden Nacht wieder aufladen zu können.

Regeneration aus der Dose

Mit TONiN® gibst du deinem Körper wertvolle Zutaten wie Me latonin, Vitamine und L-Tryptophan, wodurch mehr Melatonin produziert wird und sich dein Speicher zu 100 Prozent füllt. Kurz: Du hilfst deinem Körper dabei, schneller zu regenerieren. Anders als bei einem Energydrink, der nur kurzfristig aufputscht, wird der Körper mit TONiN® langfristig auf natürliche Weise energetisiert. Der Effekt: besserer Schlaf, mehr Energie für den Tag, eine stärkere Performance und ein frischeres Aussehen! Dabei spielt es keine Rolle, ob TONiN® morgens oder abends getrunken wird: Die Inhaltsstoffe unterstützen die natürlichen biochemischen Abläufe der Serotonin- und Melatoninpro duktion und arbeiten nicht gegen diese. Übrigens: TONiN® ist vegan, halal, glutenfrei, getestet und geprüft – und fester Bestandteil der Kölner Liste!*

Durst auf mehr? Alle Infos unter www.tonin.de

50670 Köln

Precovery Global Group GmbH Christophstr. 15–17,
Foto: TONiN ® Literaturliste Brandt, M. (2021). Schlafen Sie gut?. Zugriff am 14.09.2022. Verfügbar unter https://de. statista.com/infografik/25655/umfrage-zu-schlafdauer-und-schlafproblemen-indeutschland/ * Die Kölner Liste® ist eine Aufzählung von Nahrungsergänzungsmitteln mit minimiertem Dopingrisiko, die Schutz und Orientierung in einem intransparenten Markt mit tausenden von nicht kontrollierten Produkten bietet. Gemeinsam gegen Doping! 05/22 fitness MANAGEMENT international 39 ANZEIGE | REGENERATION | AKTUELLES

Wie ein Modellprojekt Menschen aller Altersklassen bewegt „Fitmach-Aktion“ ist ein voller Erfolg!

Fünf Monate lang konnten im Rahmen der „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ insgesamt 1.000 Proband:innen mit fehlendem oder unzureichendem Bewegungsverhalten ein achtwöchiges kostenfreies Fitnesstraining in einem teilnehmenden Fitness- und Gesundheitsstudio absolvieren, um dem Bewegungsmangel aktiv entgegenzutreten. Obwohl die finalen Ergebnisse noch nicht vorliegen, ist bereits jetzt klar: Das Projekt ist ein Erfolg auf ganzer Linie.

Das Gemeinschaftsprojekt „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ wurde vom saarländischen Gesund heitsministerium in Kooperation mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), dem Verein für Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGiS e. V.) und den gesetzlichen Krankenkassen ins Leben gerufen. Das Ziel: dem Bewegungsmangel aktiv entgegentreten.

Menschen, die deutlich zu wenig oder gar kein Training absolvierten, durften für die Dauer von acht Wochen in den teilnehmenden Fitness- und Gesundheitsanlagen im Saar land kostenfrei trainieren. Dort erhielten sie einen individuell auf sie zugeschnittenen Trainingsplan, der den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgte: mindestens 150 Minuten moderates Ausdauertraining pro Woche und mindes tens zweimal wöchentlich Krafttraining.

Text: Prof. Dr. Sarah Kobel
Foto: DHfPG/BSA fitness MANAGEMENT international 05/2240 AKTUELLES | AKTIONEN

Dass dieses Trainingspensum gerade für untrainierte Perso nen zunächst immens klingen mag, ist nachvollziehbar. Umso erfreulicher ist es, zu sehen, wie konstant die Teilnahmequote während der laufenden Aktion blieb. Selbst kurz vor Ende, also Anfang August, lag die Teilnahmequote bei 99,1 Prozent. Damit wird bereits deutlich, wie sehr sich die Menschen nach einem gesundheitsorientierten Fitnesstraining gesehnt haben. Dass es häufig aber an der eigenen Motivation fehlt, um tatsächlich mit dem Training zu starten, ist in der Wissenschaft wie auch in der Praxis hinreichend bekannt. Durch die „Fitmach-Aktion“ ist es den Kooperationspartnern gelungen, eine extrinsische Motivation – sozusagen einen Türöffner – zu schaffen, die den Menschen den Start in die körperliche Aktivität erleichtert. Dass sie durchhalten, ist aber ihr eigener Verdienst – dem gebührt eine Menge Respekt!

Erschreckende Ausgangslage

Mehr als 80 Prozent der Teilnehmenden gaben vor dem offiziellen Trainingsbeginn an, nie oder seltener als ein mal pro Woche Fitnesstraining zu betreiben. Etwa jede:r Vierte verbrachte in einer typischen Woche null Minuten mit Sport, Fitness oder körperlicher Aktivität, weitere 40 Prozent investierten maximal 60 Minuten. Mehr als 80 Prozent der Teilnehmenden führten darüber hinaus nie Krafttraining durch. Etwa jede:r Zweite gab an, dass das letzte regelmäßige Fitnesstraining mehr als drei Jahre zurückliegt, während etwa jede:r Fünfte noch nie regelmäßiges körperliches Training betrieben hat.

Diese Ausgangswerte waren alarmierend. Sie zeigen jedoch gleichzeitig, dass es mit dem Modellprojekt gelungen ist, genau diejenigen Menschen anzusprechen, die dringend ein regelmä ßiges Fitnesstraining in ihren Alltag integrieren müssen – ein erster Meilenstein wurde also direkt zu Beginn erreicht.

Menschen aller Altersgruppen vertreten Die Teilnehmer:innen der „Fitmach-Aktion“ sind im Durch schnitt etwa 48 Jahre alt. Der jüngste Teilnehmer ist 16 Jahre, der älteste Teilnehmer ist 90 Jahre. Damit spricht die „Fitmach-Aktion“ Menschen aller Altersgruppen an. Dabei ist knapp jede:r vierte Teilnehmende 60 Jahre oder älter. Diese Erkenntnis ist äußerst interessant, zeigen doch die „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“ (DSSV, 2022), dass die Mitglieder in deutschen Fitness- und Gesundheitsanlagen im Durchschnitt jünger werden. Nur 9,9 Prozent der Trainierenden waren zum Stichtag 31. Dezember 2021 60 Jahre oder älter.

Den Kooperationspartnern ist es also gelungen, insbeson dere diejenige Zielgruppe anzusprechen, die infolge der Corona-Krise seltener die Fitness- und Gesundheitsanlagen

aufsucht: die Zielgruppe 60 plus. Damit birgt das Modell projekt für die teilnehmenden Anlagen auch ein enormes Potenzial: Sie können die Proband:innen als aktive Mitglieder gewinnen, die auch über die Aktion hinaus etwas für ihre Gesundheit tun möchten.

„Fitmach-Aktion“ bewegt die Menschen

Seit der Ersterhebung zum Start der „Fitmach-Aktion“, deren Ergebnisse bereits skizziert wurden, zeichnet sich ein deut licher Wandel im Bewegungsverhalten der Teilnehmenden ab: Während noch vor Trainingsbeginn 25 Prozent der Pro band:innen angaben, null Minuten mit Sport, Fitness oder körperlicher Aktivität zu verbringen, waren es im letzten Mo nat der Projektlaufzeit nur noch 1,5 Prozent. Auch investieren nur noch weniger als 20 Prozent gerade einmal 60 Minuten pro Woche in körperliche Aktivität – vor dem Beginn der Aktion waren es noch zwei von drei Personen. Hier zeigt sich ein weiterer Meilenstein: Nicht nur der Einstieg in ein regelmäßiges Training ist durch die Aktion geglückt, auch das Durchhalten. Die Menschen absolvierten zum Großteil ein Training, das den Empfehlungen der WHO entspricht und leisteten damit aktiv einen wesentlichen Beitrag für ihre eigene Gesundheit. Auch die Zahl derer, die nie oder zu selten Krafttraining betrieben, hat sich während der Projektlaufzeit signifikant reduziert.

Fazit

„The hardest part is starting. Once you get that out of the way, you'll find the rest of the journey much easier“ (Simon Sinek).

Fünf Monate „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saar land“ – mit der Aktion ist es gelungen, die Menschen in Bewegung zu bringen und etwas zu verändern. Menschen, die bislang nur unzureichend oder gar nicht trainierten, absolvieren nun ein regelmäßiges Fitnesstraining. Die Zeichen stehen gut, dass die „Fitmach-Aktion“ den Weg in eine gesündere Zukunft ebnet. Weitere Infos unter: www.fitmach-aktion.de

Exklusiv beim Aufstiegskongress

Die finalen Ergebnisse der „Fitmach-Aktion“ sowie daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen für die Fitness- und Gesundheitsbranche stellt Ihnen Prof. Dr. Sarah Kobel beim diesjährigen Aufstiegskongress am 7. und 8. Oktober 2022 in Mannheim vor. Infos und Tickets unter: www.aufstiegskongress.de

Unterstützt von

Projektpartner

Initiatoren Literaturliste DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2022). Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022. Hamburg: Hrsg. 05/22 fitness MANAGEMENT international 41

Auf dem Laufenden musst du sein

Neue Forschungserkenntnisse, ständige Innovationen und gesellschaftliche Entwicklun gen sind drei Faktoren, die den Status quo der Fitness- und Gesundheitsbranche stetig verändern. Was heute noch gilt, kann morgen schon überholt sein. Dieser Grundsatz sollte den Umgang von Fitness- und Gesundheitsunternehmen mit der Qualifizierung ihrer Fachund Führungskräfte essenziell beeinflussen. Was das konkret bedeutet, haben wir die drei Experten Florian Kreis, Prof. Dr. Christoph Eifler und Prof. Dr. Bernhard Allmann gefragt.

Text: Carolin Schmidt und Florian Schmidt
Nur wer sich ständig weiterbildet, bleibt langfristig erfolgreich!
Foto: BullRun –stock.adobe.com fitness MANAGEMENT international 05/2244 AKTUELLES | INTERDISZIPLINÄR

Wer die Ausbildung oder das Studium abschließt, hat ausgelernt. Diese Aussage ist ein Trugschluss. Besonders Unternehmen der Fitness- und Ge sundheitsbranche müssen auf qualifizierte Fachkräfte setzen angesichts steigender Herausforderungen und Kund:innen ansprüche. Nur so kann der langfristige Erfolg gesichert werden – getreu dem Motto: Wer rastet, der rostet!

Die Branche wandelt sich – ständig und immer Doch warum ist vor allem die Fitness- und Gesundheitsbran che auf die aktuelle Qualifizierung ihrer Beschäftigten ange wiesen? Der Grund ist so einfach wie offensichtlich: weil sie eine Dienstleistungsbranche ist. Immer wieder werden u. a. auf Fachkongressen, in Fachmedien oder über SocialMedia-Kanäle die neuesten Geräteinnovationen, die aktuells ten Forschungsergebnisse und die größten Fitnesstrends vorgestellt. Wer nicht Schritt hält und die eigenen Fach- und Führungskräfte nicht stetig und umfassend (weiter-)qualifi ziert, riskiert, nicht mehr am Puls der Zeit agieren zu können und somit an Attraktivität für Neukund:innen sowie Mitglie der zu verlieren.

Unternehmen müssen in Bildung investieren Diejenigen Unternehmen, die auf solche Herausforderungen des Marktes schnell und flexibel reagieren können, setzen zumeist verstärkt auf die marktorientierten Qualifizierungen ihrer Mitarbeitenden. Ganz bewusst ist dabei nicht die Rede

von einer einzelnen Qualifizierung, sondern von mehreren. Es reicht schon lange nicht mehr aus, lediglich Übungen korrekt anleiten zu können. Mittlerweile müssen Trainer:innen umfas sende Kenntnisse auch z. B. in Anatomie, Gesundheitspsycho logie, Kommunikation, Beratung und Service sowie Ernährung besitzen. Das Zauberwort lautet also auch: interdisziplinär. Nur wer interdisziplinäre Kompetenzen besitzt, kann Metho den und Denkweisen unterschiedlicher Fachrichtungen mit einander verknüpfen und so bestmögliche Resultate erzielen.

Wir fragen Experten für Aus-/Weiterbildung Unternehmen müssen entscheiden, was der richtige Studi en- bzw. Lehrgang für die Qualifizierung ihrer Fach- und Füh rungskräfte ist. Um hier die beste Wahl zu treffen, sind u. a. folgende Fragen entscheidend: Welche Herausforderungen beschäftigen die Unternehmen aktuell und welche Konse quenzen ergeben sich daraus für die Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften? Welche Qualifikationen sind aufgrund veränderter Kund:innenwünsche oder gesetzlicher Anforderungen besonders gefragt und welche Vorteile bietet die interdisziplinäre Aus- und Weiterbildung?

Genau diese Fragen haben wir drei Experten für Studium und Weiterbildung in der Fitness- und Gesundheitsbranche ge stellt. Florian Kreis, Prof. Dr. Christoph Eifler und Prof. Dr. Bern hard Allmann wissen genau, wie der aktuelle Aus-/Weiterbil dungsmarkt aussieht und welche Kompetenzen gefragt sind.

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Unternehmen brauchen qualifizierte und motivierte Mitarbeitende, die sich mit Prävention, Gesundheit, Fitness und Sport identifizieren und das an die Kund:innen weitergeben.

fMi: Herr Kreis, Sie sind in der Beratung der DHfPGAusbildungspartner:innen und ihrer Studierenden tätig und gut mit deren Bedürfnissen und Problemen vertraut. Vor welchen Herausforderungen stehen die Unternehmen aktuell und was brauchen sie, um diese zu bewältigen?

Florian Kreis: Die Branche befindet sich im Wandel. Themen wie Gesundheit, Prävention und Qualität rücken immer mehr in den Fokus. Die Kund:innen haben höhere Ansprüche und das gesteigerte Bedürfnis nach sozialen Kontakten. Die Herausforderungen, denen sich die Unternehmen stellen, wer den durch die teilweise schwierige wirtschaftliche Lage und den Fachkräftemangel noch zusätzlich erschwert. Unterneh men brauchen dringend qualifizierte und motivierte Mitarbei tende, die sich mit den Themen Prävention, Gesundheit, Fit ness und Sport identifizieren und das auch an die Kund:innen weitergeben.

Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die kurz-, mittel- und langfristige Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Fach- und Führungskräften?

Die Anforderungen in der Arbeitswelt steigen, das ist klar. Aber obwohl eine hohe fachliche Kompetenz heute als selbstver ständlich vorausgesetzt wird und wichtiger denn je ist, genügt sie in der Praxis oft nicht mehr. Durch die wachsenden Herausforderungen aufgrund der Pandemie sowie die schnelllebigen Veränderungen im beruflichen Umfeld legen Unter nehmen immer mehr Wert auf die sogenannten Soft Skills, wie Teamfähigkeit, Flexibilität oder Kreativität. Corona wirkte aber auch wie ein Beschleuniger z. B. für die Erarbeitung digi taler Angebote. Dafür benötigen die Unternehmen kurz- und langfristig qualifiziertes Personal. Digitale Angebote sind auch in der Bildung nicht mehr wegzudenken. Es entstanden und entstehen immer mehr hybride Lehrangebote – hin zu mehr Flexibilität. Studierende entscheiden jetzt, wann und wo sie lernen. Von diesem „neuen“ Lehrgangssystem profitieren sie und ihre Ausbildungsbetriebe gleichermaßen.

Es zeigt sich also, dass besonders auch die fachlichen und persönlichen Anforderungen an Führungskräfte kontinuierlich steigen. Welche Kompetenzen und Qualifikationen sind

Ihrer Meinung nach besonders wichtig, um ein Fitness- und Gesundheitsunternehmen langfristig erfolgreich zu führen? Nach langer Zeit im Lockdown ist die Nachfrage nach empa thischem und qualifiziertem Personal enorm hoch, denn die Kund:innen verlangen danach. Software schlägt Hardware! Das Personal macht den Unterschied! Um ein Fitness- und Gesund heitsunternehmen langfristig erfolgreich zu leiten, benötigt eine Führungskraft interdisziplinäre Kompetenzen. Denn es wird sehr häufig von ihnen verlangt, dass sie Generalist:innen sind, also von allen Fachgebieten innerhalb ihres Unternehmens Ah nung haben. Für mich brauchen Generalist:innen allerdings im mer ein Team aus spezialisierten Personen an ihrer Seite. Durch gezielte, praxisnahe Weiterbildungen kann die Professionalisie rung sowohl der eigenen Person als auch des Personals und damit letztlich auch der eigenen Dienstleistung vorangetrieben werden, was sich langfristig am Unternehmenserfolg zeigt.

In der Branche sind dual Studierende aufgrund der während des Studiums erworbenen Kompetenzen und Qualifikationen sehr gefragt. Doch inwiefern spielen kontinuierliche Weiterbildungen für Absolvent:innen wie Unternehmen auch nach dem Studium weiterhin eine Rolle?

Durch den schon angesprochenen Fachkräftemangel wird es immer schwieriger, junge Interessierte für das eigene Unter nehmen zu gewinnen. Und gerade jetzt sollte nicht am Perso nal gespart werden. Eine gute Möglichkeit, junge Menschen von sich zu überzeugen, ist das duale Studium. Dieses ist der perfekte Grundstein für eine erfolgreiche Karriere, da aktuelle interdisziplinäre Kenntnisse in den Bereichen Wirtschafts-, Gesundheits-, Trainings- und Naturwissenschaft vermittelt werden, die direkt in der Praxis umgesetzt werden können.

Die Präferenzen, die sich während des Studiums entwickelt haben, gilt es dann durch zusätzliche Weiterbildungen und/ oder ein angeschlossenes Master-Studium zu vertiefen. Nur so bleiben Absolvent:innen auch über ihren Abschluss hinaus up to date und können sich weiter professionalisieren und spezialisieren. Außerdem: Bildung ist immer ein wichtiger Fak tor zur Mitarbeitendengewinnung, -entwicklung und -bindung. So kann Know-how gefördert und gehalten werden.

Florian Kreis Der Experte für Führung und Vertrieb ist als Leitung des Career Services der DHfPG/BSA-Akademie mit den aktuellsten Themen des Fitnessmarktes bestens vertraut. Er hat einen umfassenden Überblick über die Bedürfnisse von Unternehmen und Studierenden der Branche.
Fotos: DHfPG/BSA
fitness MANAGEMENT international 05/2246 AKTUELLES | INTERDISZIPLINÄR

fMi: Neue Trends, Trainingskonzepte und Geräteinnovationen sorgen für ständige Veränderungen. Was müssen Trainer:innen tun, um in Sachen Weiterbildung auf dem neuesten Stand zu bleiben?

Prof. Dr. Christoph Eifler: Um stets up to date zu sein, emp fehle ich zwei Dinge. Erstens: viel lesen. Fachzeitschriften sind informativ und halten auf dem Laufenden. Zweitens: regelmä ßiger Besuch von Fachkongressen und Fachmessen. Diese sind am Puls der Zeit und zeigen zukünftige Entwicklungen frühzeitig auf – so natürlich auch die Fachzeitschriften.

Was sind Ihrer Meinung nach wichtige „Must-haves“, die Trai ner:innen heute unbedingt mitbringen müssen bzw. sollten? Überaus wichtig sind nach wie vor die Basics, d. h. fundierte Kompetenzen in den Bereichen Trainings-/Bewegungslehre, funktionelle Anatomie und Physiologie, Biomechanik sowie Didaktik/Methodik. Dieses Basiswissen ist wie das Funda ment eines Hauses, denn ohne stabilen Untergrund baue ich keinen Wolkenkratzer.

Ich kann Trends unreflektiert folgen und unzählige Übungssowie Trainingsformen kennenlernen – oder diese zuerst kritisch hinterfragen. Denn wenn ich nicht verstehe, was Sinn und Zweck einer Übung/Trainingsform ist, welche Effekte damit erzielt werden können, wie die optimale Dosis-Wir kungs-Beziehung aussieht, für welche Zielklientel eine Übung/ Trainingsform überhaupt geeignet ist und wie ich diese Inhalte zielführend instruiere, dann fehlt mir die Basis und das ganze spezifische Wissen kann ich nicht adäquat an meinem:meiner Kund:in anwenden.

Welche Weiterbildungsangebote aus dem Individual- und Gruppentrainingsbereich werden derzeit besonders stark nachgefragt und warum?

Nach dem Peak der Corona-Pandemie herrscht in der Fitness branche ein akuter Fachkräftemangel. Daher ist zurzeit die Nachfrage nach Basisqualifikationen, wie z. B. der „Fitnesstrainer/in-B-Lizenz“, relativ hoch. Ungebrochen ist auch das Interesse an Qualifikationen im Bereich Functional Training. Ein neuer Trend ist sicherlich auch der Bereich Neurotraining.

Im Gruppentraining wird zurzeit verstärkt nach Qualifikationen wie Yoga und Pilates – also eher nach „ruhigeren“ Angeboten –gefragt.

Durch die neuen Anforderungen und gesetzlichen Auflagen rund um die NiSV spielt das Thema Mitarbeitendenqualifi kation gerade für EMS-Anbietende eine existenzielle Rolle. Warum sollten Studios jetzt handeln und Mitarbeitende rechtzeitig entsprechend qualifizieren? Nach dem 31. Dezember 2022 wird die „Fachkunde EMF“ zur Stimulation verpflichtend. Egal wie lange Trainer:innen bereits im EMS-Bereich arbeiten und unabhängig davon, ob sie bereits über eine EMS-Qualifikation verfügen, sobald sie EMS-Training anwenden, brauchen sie ab dem 1. Januar 2023 zwingend diesen Fachkundenachweis. Wir sind bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022. Nur wenige Bildungsträ ger, wie z. B. die BSA-Akademie, sind autorisiert, Fachkunde schulungen durchzuführen, d. h. die Schulungskapazitäten sind begrenzt. Daher ist es wichtig, jetzt noch die Chance zur Qualifizierung zu ergreifen, sonst wird es sehr eng zum Ende des Jahres hin. Ein Verstoß gegen diese Verordnung kann für EMS-Betreiber:innen sehr teuer werden und die zuständigen Behörden haben für 2023 bereits Kontrollen angekündigt.

Wie wichtig sind aus Ihrer Sicht Zertifikate, Trainer:innenscheine, Lizenzen und entsprechende Qualifikationen in der Außenwahrnehmung von Studios und Unternehmen? Hat der Stellenwert dieser Aspekte in den letzten Jahren Ihrer Meinung nach zugenommen? Wenn ja, warum? Hinsichtlich apparativer und räumlicher Ressourcen sind die Fitnessstudios mittlerweile auf einem relativ einheitlichen qualitativ hochwertigen Niveau. Ein moderner Gerätepark wird von Kund:innen heute vorausgesetzt und ist sicherlich kein Begeisterungsfaktor mehr. Fitnessunternehmen können sich aber nach wie vor über die Qualität der Dienstleistung abheben. Qualifizierte Mitarbeiter:innen sind der Schlüsselfak tor für eine hohe Dienstleistungsqualität. In diesem Kontext tragen Trainer:innenlizenzen maßgeblich dazu bei, das eigene Selbstverständnis hinsichtlich Professionalität auch in der Außenwirkung des Unternehmens zu unterstreichen.

Qualifizierte Mitarbeiter:innen sind der Schlüsselfaktor für eine hohe Dienstleistungsqualität. Sie bilden die elementare Basis, um den wachsenden Herausforderungen entgegentreten zu können.
Prof. Dr. Christoph Eifler Aufgrund seiner Tätigkeit als Leitung des Fachbe reichs Trainings- und Bewegungswissenschaft sowie als Prorektor für Forschung an der DHfPG und als Fachbereichsleiter Fitness an der BSA-Akademie ist er über den aktuellen Aus- und Weiterbildungsmarkt der Branche optimal informiert.
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fMi: Immer mehr Kund:innen wünschen sich eine ganzheitliche Trainingsbetreuung aus Fitness, Ernährung, Coaching usw. Welche interdisziplinären Kompetenzen und Qualifikationen müssen Gesundheitsexpert:innen heute mitbringen, um in der Praxis solche ganzheitlichen Lösungen anbieten zu können?

Prof. Dr. Bernhard Allmann: Die Anforderungen an Trainer:in nen sind in der Tat in den vergangenen Jahren gestiegen. Da sich in der Kundschaft nicht nur freizeit- und leistungssportorientierte Trainierende befinden, sondern viele mit einschlägi gen Zivilisationserkrankungen in die Studios kommen, spielen neben dem trainingswissenschaftlichen Know-how auch die Kenntnisse über Erkrankungen sowie deren Entstehung eine essenzielle Rolle.

Darüber hinaus sind auch Beratungskompetenzen und psy chologisches Fachwissen gefordert. Es wird also zunehmend wichtiger, sich interdisziplinär aufzustellen.

Welche Vorteile haben in diesem Zusammenhang interdisziplinäre Lehrgänge, die unterschiedliche Fachgebiete gezielt miteinander verknüpfen?

Interdisziplinäre Lehrgänge, die z. B. Themengebiete wie Ge sundheit, Medizin, Prävention und Gesundheitsförderung, Gesundheitspsychologie, Gesundheitssport, Ernährung und Entspannung miteinander vereinen, vermitteln Zusammen hänge von Gesundheitsproblemen und deren Entstehung.

Diese haben zum Teil komplexe Ursachen, die man als Bera ter:in und/oder Trainer:in erkennen und auf die man in der Trai ningsplanentwicklung sowie Übungsausführung reagieren können muss. Nur so ist eine qualitativ hochwertige Betreuung von Kund:innen zu gewährleisten.

Der Sektor Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Firmenfitness boomt und ist ein lukrativer Wachstumsmarkt mit jeder Menge Potenzial. Gerade deshalb bilden sich immer mehr Menschen in diesem Bereich weiter. Welche Qualifikationen und Zusatzausbildungen sind dafür essenziell?

Um als Fitnessunternehmer:in zu verstehen, wo und wie ich

meine Dienstleistung am besten in der Firmenwelt verorte, muss ich die Perspektive und die Herangehensweise des Gesundheitsmanagements in Betrieben kennen. Da gibt es verschiedenste Akteur:innen, Methoden und gesetzliche Bestimmungen, über die man als Fitnessdienstleister:in Bescheid wissen muss. Daher ist eine entsprechende Wei terbildung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement aus meiner Sicht ein Muss, um qualifiziert einen Einstieg in die BGM-Welt zu finden.

Seit Kurzem besteht die Möglichkeit, sich auch im Bereich des Kommunalen Gesundheitsmanagements gezielt weiterzubilden. Für welche Betreiber:innen und deren Mitarbeitende ist dieses Weiterbildungsangebot besonders interessant und welche neuen Perspektiven und Synergien können sich durch solche Kooperationsprojekte langfristig für die Branche ergeben?

Jedes Gesundheitssetting – ob Kita, Schule, Betrieb oder Kommune – hat seine eigenen gesundheitlichen Rahmenbe dingungen, Chancen und Risiken.

Besonders die Gemeinden haben auf alle Lebensphasen der Bürger:innen Einfluss, sei es beim Aufwachsen in Kitas und Schulen oder im Berufsleben durch die Kooperation mit Be trieben und Unternehmen.

Es geht darum, Netzwerke aus unterschiedlichen Akteur:innen der Gesundheitsbranche in den Gemeinden aufzubauen und Strategien in den Themenfeldern Gesundheit und Prävention vor Ort zu entwickeln. Somit ergeben sich viele potenzielle Synergieeffekte für Fitness- und Gesundheitsstudios. Daher ist ein solches Weiterbildungsangebot sowohl für Studios, aber auch für Unternehmen, Verwaltung und Selbstständige von Bedeutung.

Mit der entsprechenden Qualifizierung ist es möglich, gemein sam vor Ort mit anderen Kooperationspartner:innen solche Gesundheitsprojekte zu entwickeln und die eigene Dienstleis tung mit einzubringen.

Die Anforderungen an Trainer:innen steigen. Neben trainingswissenschaftlichem Wissen sind auch Kenntnisse über Erkrankungen und deren Entstehung essenziell –umso wichtiger sind daher interdisziplinäre Qualifikationen.
Prof. Dr. Bernhard Allmann Aufgrund seiner vielseitigen Tätigkeiten als Referent der IKK Südwest sowie als Fachkraft für Arbeitssi cherheit, Dozent, Autor und Tutor an der DHfPG und BSA-Akademie hat er umfassende Einblicke in die Fit ness- und Gesundheitsbranche. Foto: Peter Kerkrath
fitness MANAGEMENT international 05/2248 AKTUELLES | INTERDISZIPLINÄR

Mitglieder verstehen und binden

Die Fitnessbranche ist auf einem guten Weg, sich von der Krise zu erholen. Während sich wichtige Kennzahlen wieder in eine positive Richtung entwickeln, zeigt sich gleich zeitig, dass insbesondere ältere Mitglieder dem Training auch nach Wegfall der CoronaBeschränkungen fernbleiben. Nicht nur das Kommunikationsverhalten der Fitnessanlagen kann hierfür verantwortlich sein. Auch fehlt es an einem tiefgehenden Verständnis für die Mitglieder. Nur aber wenn diese ganzheitlich in ihrem Denken, Fühlen und Handeln verstanden werden, können Betreibende von Fitnessanlagen zielgruppenadäquat und erfolgreich am Fitnessmarkt agieren.

Die Bedeutung der Konsumverhaltensforschung Text: Prof. Dr. Sarah Kobel Foto: Flamingo Images –stock.adobe.com
50 fitness MANAGEMENT international 05/22 AKTUELLES | FACHARTIKEL KONSUMVERHALTEN

Die Eckdatenstudien zur deutschen und auch zur Schweizer Fitnesswirtschaft zeigen: Die Branche ist auf einem guten Weg, sich von der Corona-Krise zu erholen. Nach starken Rückgängen in den vergangenen bei den Jahren entwickeln sich wichtige Kennzahlen wieder in eine positive Richtung: Mitglieder kommen zurück in die Studios, Neukund:innen wollen aktiv etwas für ihre Gesundheit tun.

Ältere Mitglieder bleiben häufiger fern

Was in diesem Zusammenhang aber auffällt: Das Durch schnittsalter der Mitglieder sinkt. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 liegt das durchschnittliche Alter der Fitnesstreibenden bei 40,5 Jahren (DSSV, 2022) und zeigt sich damit erstmals seit 2016 sinkend. Diese Entwicklung lässt sich insbesonde re auf das Fernbleiben der älteren Mitglieder zurückführen. Lange wurde gerade an Ältere als vulnerable Zielgruppe nach drücklich appelliert, sich bestmöglich vor einer Infektion mit COVID-19 zu schützen. Dies hat zur Folge, dass sie neben vielfältigen anderen Aktivitäten auch dem für sie so wichti gen Training in Fitness- und Gesundheitsanlagen fernbleiben.

Während mit Wegfall der Corona-Maßnahmen wieder ver mehrt Menschen in die Studios strömen, kommen die Älteren noch nicht zurück. Schuld ist nicht nur die noch immer hohe Inzidenz, sondern vielfach auch das (Kommunikations-)Ver halten der Betreiber:innen von Fitnessanlagen selbst.

Kommunikationsverhalten der Anlagen zielgruppenadäquat?

Eine Betreibendenbefragung durch die Deutsche Hochschu le für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) im Juni 2021 – also nach dem ersten Lockdown – zeigt, dass 93,4 Prozent der Betreiber:innen der Meinung waren, aufgrund der Corona-Krise ihren Social-Media-Auftritt verbessert zu ha ben – im digitalen Zeitalter eine durchaus positive Entwick lung. Aber: Reflektieren Betreiber:innen die eigenen Kommu nikationsmaßnahmen kritisch, sollte nicht selten auffallen, dass diese hauptsächlich, wenn nicht sogar ausschließlich, online stattfinden. Wer sowohl die Frage nach der Kommuni kation über „klassische“ Medien wie Zeitungen als auch über telefonische Rückfragen bei Mitgliedern verneinen muss, der könnte an dieser Stelle erkennen, dass sich gerade die älte ren Mitglieder vernachlässigt fühlen oder schlichtweg den Einstieg in ein regelmäßiges Fitnesstraining allein nicht mehr finden. Häufig ist der (Wieder-)Einstieg in eine Aktivität – hier das Training – der schwerste Teil und Fitnessanlagen tun gut daran, ihren Mitgliedern dabei aktiv Hilfestellung zu leisten. Damit dies gelingt, muss aber überhaupt erst das Problem erkannt werden.

Mitglieder verstehen – essenzieller denn je Unter anderem gilt es zu verstehen, welche Motive einem Training zugrunde liegen. Diese Motive sollten zugeschnitten auf die entsprechende Zielgruppe und angepasst an den Rahmen der Kommunikationsstrategie übermittelt werden. Beispielsweise könnte angenommen wer den, dass gerade ältere Menschen gesundheitli che Motive wie Krankheitsprävention oder den Erhalt einer gewissen Flexibilität als überge ordnete Treiber für ein Fitnesstraining se hen. Jüngere hingegen könnten Motiven, die die körperliche Ästhetik betreffen, ei nen höheren Stellenwert beimessen. Der artige Vermutungen sollten aber unbedingt empirisch belegt und nicht einfach nur per se angenommen werden. Verkennt eine Fitnessanlage etwaige Motivwidersprüche zwischen den Altersgruppen und wirbt beispielsweise mit Bildern, die auf die Ästhetik durch Training abzielen, könnten sie damit ein ablehnendes Verhalten der älteren Ziel gruppe hervorrufen. Neben den Motiven gilt es darüber hi naus auch Barrieren zu identifizieren, die Mitglieder daran hindern, wieder in das Training einzusteigen. Für Betrei ber:innen wäre es beispielsweise wesentlich zu erfahren, ob die älteren Mitglieder vielleicht aufgrund fehlender Kommu nikation seitens des Studios schlichtweg nicht wissen, wie und unter welchen Bedingungen wieder trainiert werden kann. Vielleicht haben die älteren Trainierenden auch noch immer ein stark erhöhtes Sicherheitsbedürfnis, das es

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durch etablierte Sicherheitsmaßnahmen zu erfüllen gilt. Dies sollte auch entsprechend kommuniziert werden. Nur dann, wenn die Barrieren tatsächlich identifiziert sind, können sie seitens der Fitnessanlage auch durch angemessene Kommu nikation abgebaut werden.

Konsumverhaltensforschung in der Fitnessbranche

Die Konsumverhaltensforschung hilft, das Denken, Fühlen und Handeln der Mitglieder sowie der potenziellen Kundschaft zu verstehen. Damit liefert sie eine wichtige Basis, um richtig zu kommunizieren, Mitglieder so (zurück-)zu gewinnen und langfristig zu binden.

Das Konsumverhalten beschreibt das beobachtbare äußere und das nicht beobachtbare innere Verhalten von Menschen beim Kauf und Konsum wirtschaftlicher Güter. Im weiteren Sinne umfasst es auch das Verhalten der Letztverbraucher:in nen von materiellen und immateriellen Gütern in einer Gesell schaft (Kroeber-Riel & Gröppel-Klein, 2019). Damit stellen auch Fitnesstreibende Konsument:innen dar, die die Dienst leistung „Fitness“ konsumieren. Mithilfe der Konsumverhal tensforschung gelingt es, das Warum und das Wie eines Ver haltens zu erklären. Während in der Konsumgüterindustrie die bedeutende Rolle dieser Disziplin längst erkannt worden ist (man denke hier an zahlreiche Untersuchungen aus dem Bereich der Werbewirkungsforschung), fehlt es in der Fitness branche vielfach noch an dem Verständnis des Mehrwertes. Nur dann aber, wenn das Warum und das Wie der Trainie renden durch die Betreiber:innen tatsächlich verstanden und nicht nur gemutmaßt werden, können sie im Marketing, in der Kommunikation, aber auch mit ihrem Leistungsportfolio entsprechend auf die Erwartungen und Wünsche der Kund schaft reagieren und so sich letztlich erfolgreich am Markt aufstellen. Konkret bedeutet dies, dass für die jeweiligen Al tersgruppen genau diejenigen Angebote im Leistungsportfo lio der Fitnessanlage vorhanden sind, die die Erwartungen der Zielgruppe auch erfüllen. Konsistent mit den oben exempla risch angeführten Motiven würde dies zum Beispiel bedeuten, dass für Ältere rehabilitatives Training, für Jüngere hingegen ein intensives Training kombiniert mit einem zielorientierten Ernährungsplan angeboten wird. Und über die entsprechende zielgruppenadäquate Kommunikation kann dieses Angebot dann auch nach außen vermittelt werden.

Mit gutem Beispiel voran

Mit der „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ hat die DHfPG in Kooperation mit dem saarländischen Gesundheitsministerium und dem Verein für Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGiS) e. V. sowie mit der Unterstützung des Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheits-

Anlagen (DSSV) e. V. 1.000 Menschen mit fehlendem oder unzureichendem Bewegungsverhalten den Zugang zu einem regelmäßigen Training ermöglicht. Über die Online-Kanäle der DHfPG, des Ministeriums und des PuGiS e. V. wurden inter netaffine Personen von der Aktion in Kenntnis gesetzt; durch Presseberichte in diversen Zeitungen mit angegebenem Te lefonkontakt ist es aber auch gelungen, Personen mit wenig Internetkenntnissen oder gar fehlendem Internetzugang zu erreichen. Durch diesen Kommunikationsmix konnten Perso nen zwischen 16 und 90 Jahren als Teilnehmende gewonnen und damit für ein breites Altersspektrum ein wichtiger moti vationaler Anreiz zum Training geliefert werden. Das Modell projekt wird während der gesamten Projektlaufzeit wissen schaftlich evaluiert, sodass wichtige Erkenntnisse darüber erlangt werden können, welches heute die bedeutsamen Trei ber eines Trainings gerade auch für ältere Menschen sind. Die Ergebnisse werden, mit konkreten Handlungsempfehlungen für Fitnessanlagen, am 7. Oktober auf dem diesjährigen Aufstiegskongress im Mannheimer m:con Congress Center Rosengarten präsentiert.

Darüber hinaus erhebt die DHfPG aktuell weitere Daten, um der Branche künftig mehr und mehr Einblicke in das Denken, Fühlen und Handeln ihrer (potenziellen) Mitglieder zu ermög lichen und so langfristig eine Basis für eine erfolgreiche Mitgliedergewinnung und -bindung zu schaffen.

Prof. Dr. Sarah Kobel promovierte am Institut für Konsum- und Ver haltensforschung an der Universität des Saarlandes. Seit Oktober 2018 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der DHfPG und lei tet dort seit Januar 2021 die Abteilung Marktforschung. Seitdem hat sie für Forschungsprojekte mehrere Marktbefragungen unter Studiobetreiber:innen und Fitnesskund:innen begleitet. www.dhfpg-bsa.de

Literaturliste

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2022). Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022. Hamburg: Hrsg. Kroeber-Riehl, W. & Gröppel-Klein, A. (2019). Konsumentenverhalten (11., überarbeitete, aktualisierte u. ergänzte Aufl.). München: Franz Vahlen.

Sie interessieren sich für wissenschaftliche Ergebnisse und Er kenntnisse aus und für die Branche? Dann lassen Sie sich nicht den Aufstiegkongress am 7. und 8. Oktober 2022 in Mannheim entgehen!

Infos und Tickets unter:

www.aufstiegskongress.de

Prof. Dr. Sarah Kobel
Foto: DHfPG/BSA fitness MANAGEMENT international 05/2252 AKTUELLES | FACHARTIKEL KONSUMVERHALTEN

Der „Energieversorger“ der Fitnessbranche feiert 40-jähriges Firmenjubiläum

40 Jahre INKO

Am 28. Januar 1982 wurde die INKO Internationale Handelskontor GmbH gegründet. Seitdem hat sich viel getan, sowohl in der Unternehmensstruktur als auch in der Produktpalette von INKO. Anlässlich des Jubiläums hatte das INKO-Team um Geschäftsführerin Angelika Müller und Key-Account-Manager Hans Heller Partner:innen und Freund:innen nach Roth eingeladen, um den Jahrestag mit einem fantastischen bayerischen Sommerfest zu feiern.

Als INKO im Jahr 1982 begann Proteinpräparate zu entwickeln, waren die meisten Influencer:innen von heute noch gar nicht geboren. Im Verlauf der letz ten 40 Jahre hat INKO mit rund 300 Expert:innen in der eige nen Entwicklungsabteilung und Produktion in Deutschland permanent daran gearbeitet, ihre Produkte zu optimieren. 40 Mitarbeitende im Innen- und Außendienst beraten und unter

stützen sowohl die INKO-Partnerstudios als auch die Endver braucher:innen – getreu dem INKO-Motto „…erlebbar besser“.

Ein Jubiläum wird gebührend gefeiert Der „Energieversorger“ der Fitnessbranche hatte am 24. Juni 2022 zur Jubiläumsfeier eingeladen. Veranstaltungs ort war der Hauptfirmensitz im mittelfränkischen Roth bei

Florian Kündgen (stellv. Geschäftsführer DSSV e. V.), Angelika Müller (Geschäftsführerin INKO) und Janosch Marx (Geschäfts führer fitness MANAGEMENT) beim Jubiläum in Roth INKO-Key-Account-Manager Hans Heller (l.) mit Unternehmens gründer Helmut Mader (Nutrichem 1977, INKO 1982, mitte) und INKOs erstem Außendienstmitarbeiter Walter Köck (r.)
fitness MANAGEMENT international 05/2254 AKTUELLES | FIRMENJUBILÄUM | ANZEIGE Fotos: INKO Internationale Handelskontor GmbH

Nürnberg. Da INKO in über 3.500 Fitness- und Gesundheits anlagen als Partner vertreten ist, war die Gästeliste ent sprechend lang.

Innovation mit Tradition

Bei der Themenwahl für das Sommerfest blieb INKO seinen Wur zeln treu. Weil Innovation ohne Tradition nicht funktioniert, wur de das perfekt passende Motto gewählt: ein original bayerisches Sommerfest – sensationelle Stimmung inklusive beidhändiger Schenkelklopfer waren garantiert und erstklassige Ernährungs produkte, wie (Achtung:) Whey-zenbier, rundeten die Feier ab.

Ernährung als Teil der Gesunderhaltung

Nach der Begrüßung durch Geschäftsführerin Angelika Müller wurde das Sommerfest eröffnet. In ihrer Ansprache betonte sie, dass die Menschen heute aktiver mit ihrer Gesundheit umgingen und die Fitnessstudios eine ganz andere Rolle ein nehmen würden. Ernährung, als ein wichtiger Teil einer ganz

heitlichen Gesunderhaltung, rücke neben dem körperlichen Training mehr in den Fokus. Als Sporternährungshersteller sei INKO daher ein wertvoller Partner für die Fitnessstudios.

Im Rahmen der Jubiläumsfeier hatten die Gäste viele Möglichkei ten, die beeindruckenden Prozesse bei INKO näher kennenzuler nen. Die Forschung, Entwicklung sowie die Produktion und Qua litätssicherung der Sporternährungsprodukte erfolgen durch die Muttergesellschaft Nutrichem Diät + Pharma GmbH im eigenen Haus. Das Unternehmen ist einer der modernsten Industriebetrie be Europas und entwickelt, produziert und verpackt hochwertige Ernährungs- und Medizinprodukte mit modernster Technologie für Kund:innen in aller Welt. Nutrichem unterliegt als Herstellerin von Arzneimitteln einem hohen Produktionsstandard, der weit über dem von Sporternährungsprodukten liegt, aber auch bei der Herstellung der INKO-Produkte eingehalten wird.

Mehr über INKO: www.inkospor.com/de

fMi: 40 Jahre INKO – welche Meilensteine haben die Entwicklung von INKO geprägt und welches Zwischenfazit ziehen Sie nach 40 Jahren Unternehmensgeschichte?

Angelika Müller: Wenn Sie mich nach dem Zwischenfazit fra gen, dann kann ich mit Stolz feststellen, dass trotz oftmals unruhiger Zeiten, Wirtschaftskrisen und Marktveränderungen die INKO es immer wieder geschafft hat, entsprechende Ver änderungen und Anpassungen vorzunehmen, um erfolgreich zu bleiben! Der Erfolg liegt aber nicht nur in der Agilität, son dern in den Menschen, die die INKO sind!

Wer kann von sich behaupten, Außendienstler der ersten Stun de (heißt 40 Dienstjahre) aktiv im Unternehmen zu haben?

Das ist auf der einen Seite ein unglaubliches Vertrauen ins Unternehmen und auf der anderen Seite auch eine hohe Stabi lität und Vertrauensbildung für die Studiobesitzer:innen. Jede Person in diesem Team ist 100 Prozent INKO, ob Außen- oder Innendienst – eine tolle Erfahrung für mich als Chefin (lacht).

Hans Heller: Der Meilenstein Nr. 1 ist das Fokussieren auf Nahrungsergänzungsmittel im Jahr 1994 gewesen: volle Kon zentration auf unsere Stärken, weg von Bekleidung, Geräten und Sonnenbänken sowie der Aufbau eines starken Außen dienstes. Bis heute haben wir das stärkste Team im Markt.

Das gesamte INKO-Team ist der Garant für unsere Erfolge.

Mein persönliches Highlight gibt es nicht. Ich liebe meinen Job und den täglichen Umgang mit ganz tollen Kund:innen. Daraus entstanden Freundschaften. Auch nach 28 Jahren Zugehörigkeit zu diesem Team macht es mir noch immer viel Spaß und Freude.

Inwieweit kann und wird INKO als Partner der Studios die Branche dabei unterstützen, sich noch besser als Teil des Gesundheitsmarktes zu positionieren?

Angelika Müller: Durch den Mutterkonzern B. Braun steht ge rade Gesundheit und Gesunderhaltung als Kernkompetenz in unserer Vision „Wir schützen und verbessern die Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt“. Auch INKO hat sich im Gründungsjahr 1982 eine Vision erarbeitet: „Mens sana in cor

pore sano: Einklang von Gesundheit, Fitness und Ernährung –mit einer sportgerechten Ernährung in Premiumqualität.“

Mit der Entwicklung innovativer Produkte, individuell für ver schiedene Interessens- und Altersgruppen, kann sich das Studio als kompetenter Partner vom Wettbewerb absetzen. Wichtiger Bestandteil unserer Strategie ist es, diese Produk te in unserem eigenen Unternehmen in Deutschland unter GMP-Bedingungen (Anm. d. Red.: Pharmastandard) und mit höchster Qualität zu produzieren. Verbraucher:innen sind, denke ich, heute mehr denn je daran interessiert, woher das Produkt kommt, welche Bestandteile enthalten sind und wie es produziert wird – hier kann das Studio echt punkten!

Was wünschen Sie sich persönlich und für INKO für die kommenden Jahre?

Hans Heller: Der gesamten Branche wünsche ich insgesamt einen Zuwachs und dass es keinen weiteren Lockdown mehr gibt. Die letzten zwei Jahre haben der Branche zugesetzt und wir erholen uns alle langsam davon. Für INKO wünsche ich mir, dass wir weiterhin eine große Familie bleiben und gemeinsam erfolgreich sind sowie dem veränderten Fitnessmarkt weiterhin innovative und gute Produkte zur Verfügung stellen.

Angelika Müller und Hans Heller bei der INKO-Jubiläumsfeier
05/22 fitness MANAGEMENT international 55

Aufgrund der aktuell steigenden Energiepreise möchten wir, der DSSV e. V. – Arbeitgeber verband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen, Ihnen Maßnahmen zur Energie- und damit zur Kosteneinsparungen an die Hand geben. Dadurch soll weiterhin ein reibungsloser und professioneller Ablauf gewährleistet werden können.

Raumtemperatur senken, durch kürzere Duschzeiten Warmwasser sparen, erst recht kein Vollbad nehmen und Wäscheständer statt Wäschetrockner benutzen –Ideen, um im Privathaushalt kurz- und mittelfristig Energie zu sparen, haben wir in den vergangenen Wochen zur Genüge gehört und gelesen. Die rasant steigenden Energiekosten in den Griff zu bekommen, wird in den kommenden Monaten aber nicht nur eine Herkulesaufgabe im privaten, sondern vor allem auch im unternehmerischen Bereich.

Der DSSV hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ihnen mittels der Website www.energiekampagne-fitnessbranche.de Check listen und Leitfäden an die Hand zu geben, mit denen Sie Ihren Betrieb energiekostensparend und effizienzsteigernd durch den Herbst und Winter bringen. So können liegen gebliebene Energiesparpotenziale aufgespürt und schnell ausgeschöpft werden. Denn jede gesparte Kilowattstunde Energie senkt Ihren Kostendruck!

Die Qualität darf nicht verloren gehen

Regelmäßige Updates Wir arbeiten stetig und mit Hochdruck an weiteren Kosten einsparungs- und Effizienzsteigerungsmöglichkeiten sowie an Tools und Leitfäden. Darüber hinaus wird die Website regelmäßig mit neuen Maßnahmen und Fördermöglichkeiten aktualisiert. Kampagne für die Fitnessbranche Energieeffizienter Betrieb

Die Grundlage eines innovativen Energiemanagements wird durch das erfolgreiche Mitwirken aller Beteiligten geschaffen –Mitarbeitende, Mitglieder und Sie selbst als Betreiber einer Fitnessanlage. Bei allen Maßnahmen wurde auf eine Balance zwischen der Qualität des Fitnessstudios und den Einsparun gen geachtet – Ihr Service wird hiermit nur geringfügig ange passt und sollte bei offener Kommunikation gegenüber den Mitgliedern akzeptiert und unterstützt werden.

Deswegen gilt: Bevor einzelne Energieeinsparungsmaßnahmen vorgenommen werden, sollten sowohl das Team als auch die Mitglieder über die Anpassung aufgrund der derzeitigen Krisen lage informiert werden. Da die Umsetzung in großen Teilen von den Mitarbeitenden Ihrer Fitness- und Gesundheitsanlage übernommen wird, gilt es, diese regelmäßig zu schulen und mithilfe vorgegebener Pläne anzuleiten. Ihre Mitglieder weisen Sie z. B. mit Hinweisschildern, Newslettern und persönlichen Gesprä chen auf die einzelnen Maßnahmen hin.

Strukturiertes Vorgehen – angepasst an Ihre Fitness- und Gesundheitsanlage Um im Rahmen des Energiemanagements strukturiert zu verfahren, empfiehlt es sich, nach den jeweiligen Räum lichkeiten im Betrieb vorzugehen. Hierfür stellen wir Ihnen

Fotos: Looker_Studio Text: Florian Kündgen
–stock.adobe.com | DHfPG/BSA
56 fitness MANAGEMENT international 05/22 DSSV | ENERGIEKAMPAGNE

Florian Kündgen Stellvertretender Geschäftsführer des DSSV e. V.

Checklisten zur Verfügung, die Sie individuell, je nach Ihren Bedürfnissen und denen Ihrer Mitglieder, nutzen und anpassen können. So haben wir sechs Checklisten für Sie erarbeitet –ob in der Sauna, im Wellness- und Schwimmbadbereich oder aber auf der Cardio- und Krafttrainingsfläche, selbst in den Fluren lässt sich leicht Energie sparen.

Ausgewählte und einfache Beispiele aus den Checklisten Haben Sie bereits LED-Leuchten angebracht? Mithilfe dieser Methode der Lichterzeugung können Sie gegenüber klassi schen Glühlampen über 90 Prozent des Stromverbrauchs einsparen. Die Investition in diese Technik amortisiert sich meist recht zügig. Oder haben Sie schon einen Schaltplan für die Lichtregulierung erstellt und verantwortliche Personen im Team benannt? Denn nicht zu jeder Zeit muss überall das Licht brennen.

Auch einfachste Mittel, wie die Raumtemperatur um 1° C zu senken, kann Ihnen helfen, sechs Prozent Energie einzusparen. Am besten eignen sich elektronische Thermostate, die Sie je nach Bedarf zum Beispiel per App steuern können. Aber auch der Einsatz von „Behördenkappen“ kann Ihnen hier eine Menge Ärger und Geld erparen, da Mitglieder die Heizungen nicht mehr willkürlich bedienen können.

Politisches Engagement –Ausbau der Energiekampagne mit Ihrer Hilfe Wir sind bereits bundespolitisch mit dem für Energiepolitik zuständigen Staatssekretär, den zuständigen Referaten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) –zuständig für die Energiepolitik –, sowie unserer „Verbands vertretung“, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeit geberverbände (BDA), in Gesprächen, wie ein schnelles und wirkungsvolles Eingreifen seitens der Politik möglich ist. Ebenso fordern wir die Unterstützung des BMWK bei unserer Kampagne.

Aber auch Sie sind gefragt: Mit Ihrer Hilfe und der unserer Fördermitglieder möchten wir weitere Maßnahmen und Tools für unsere Energiekampagne zusammenstellen und diese sodann der Branche zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund bitten wir Sie, uns zu kontaktieren und mit uns in den Dialog zu gehen.

Kontaktieren Sie uns über: Tel.: 040 – 766 24 00, E-Mail: dssv@dssv.de oder über unsere Social-Media-Kanäle www.energiekampagne-fitnessbranche.de

5705/22 fitness MANAGEMENT international

Erste Ergebnisse nach einer Tasse Kaffee mit Abgeordneten Zwischen Neugierde, Erstaunen und Einsicht

Seit dem Sommer 2022 ist Ferdinand Linzenich im Mitgliederausschuss des DSSV e. V. aktiv und damit Nachfolger seines Bruders Johannes Linzenich. Hier berichtet der Fitnessunternehmer über seine jüngsten Erfahrungen mit der Politik, mit der er versuchte, ins Gespräch zu kommen.

Vor einigen Wochen habe ich 15 Bundes- und Landtagsabgeordnete angeschrieben, wovon drei in einem Zeitraum von sechs Wochen auf meine freundliche Einladung zu einer Tasse Kaffee zusagten. Auch wenn ich bei dem einen oder anderen, wie dem amtierenden Gesundheitsminister und Leverkusener Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Karl Lauterbach, Verständnis dafür habe, dass es ihm momentan an Zeit mangelt, so hätte ich mir wenigstens et was mehr Höflichkeit in Form einer freundlichen Absage ge wünscht. Diese in meinen Augen grundlegende Höflichkeit habe ich bisher von keinem der restlichen zwölf Abgeordneten erfahren.

Die Frage, die sich mir dabei natürlich aufdrängt: Ist das so üblich? So konnte ich mich also mit den umso höher einzuschät

zenden Kontakten – Elisabeth Winkelmeier-Becker, MdB RheinSieg-Kreis I, Dr. Hermann-Josef Tebroke, MdB RheinischBergischer Kreis, und dem nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten Christian Berger (Wahlkreis Oberbergischer Kreis I) – treffen. Danke an diese Volksvertreter, die offensichtlich bereit sind, über den Tellerrand des Üblichen hinauszublicken und regionale Wirtschafts- und Gesundheitsförderung mal aus einer neuen und, wie ich meine, zukunftsweisenden Perspektive zu betrachten. Vielleicht melden sich ja noch ein paar weitere nach den jetzt zu Ende gegangenen Sommerferien bei mir.

Zum Inhalt der durch unseren Rundbrief angestoßenen Tref fen: Erstaunen löste beispielsweise mein dort formulierter Vergleich zwischen den Angehörigen der Fitnessbranche mit den als Gesundheitsanbietern weithin akzeptierten Physio-

Text: Ferdinand Linzenich Vadym – Linzenich
Fotos:
stock.adobe.com Ferdinand
fitness MANAGEMENT international 05/2258 DSSV | VERBANDSARBEIT

therapiepraxen aus. Hier verwunderte besonders der Hin weis, dass unsere Mitarbeitenden – wie die meisten in der Fitnessbranche – Akademiker und Akademikerinnen oder Studierende im Bereich Sportwissenschaft sind. Trotzdem waren wir ja viel länger vom Lockdown betroffen als andere, weil wir zu jener Zeit nicht dem Gesundheitsbereich zugeordnet wurden. Nur die von mir polemisch als mittelbare CoronaLangzeitfolgen bezeichneten Auswirkungen des mehrmona tigen Lockdowns auf die Volksgesundheit durch mehr Rau chen, mehr Fett und mehr Bewegungsmangel lösten immerhin Einsicht aus.

Ansonsten war man nach dem Staunen durchaus offen für und neugierig auf unser breites Angebot. Zudem zeigte sich unser politischer Besuch bereit, mehr Sensibilität in der zu künftigen politischen Arbeit walten zu lassen.

Überraschende positive Nebeneffekte

Für alle Branchenkollegen, die sich ebenfalls auf den be schwerlichen Weg der Lobbyarbeit begeben wollen, als klei ner weiterer Anreiz: Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, ergeben sich viele Chancen, die man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht „auf dem Schirm“ hatte. So hat Frau Win kelmann-Becker direkt einen Post auf ihren Social-MediaAccounts veröffentlicht, mit einem gemeinsamen Foto von uns und dem Inhalt, dass sie heute bei einem Toparbeitgeber in der Region zu Besuch war. Außerdem fragte ihre Mitarbeiterin gleich am nächsten Tag an, ob wir uns am „Girls'Day 2023“, einem Berufsorientierungstag für Mädchen ab der fünften Klasse, mit Praktikumsangeboten beteiligen könnten.

Auch beim Termin mit Dr. Hermann-Josef Tebroke eröffneten sich neue Perspektiven So war er bereit, auf diejenigen, die sich bisher nicht auf meinen Brief gemeldet hatten, zuzugehen und diese zu einer Kontaktaufnahme zu ermun tern. Auf einer Privatfeier eines Landesministers, zu der wir beide eingeladen sind, wird er mir den einen oder ande ren für uns interessanten Gesprächspartner vorstellen. Er war, wie gesagt, erstaunt über das breite Angebot eines ge samtheitlichen Gesundheitsunternehmens, wie wir es sind –und noch mehr erstaunt, dass man selbst als 58-Jähriger noch mit dem Training in einem Fitnessstudio beginnen kann. Hie ran sieht man nicht zuletzt, wie viel Überzeugungs- und Auf klärungsarbeit von uns immer noch geleistet werden muss.

Christian Berger sicherte mir zu, sich als Mitglied im Gesund heitsaussschuss des Landtags für die Zuordnung der Studios in den Gesundheitsbereich stark zu machen.

Zum Schluss noch eine wichtige Botschaft: Die politischen Mandatsträger haben vielfach – durchaus verständlich – ein schiefes Bild von unserer Problemlage. Sie haben sich mit den einzelnen Branchenbesonderheiten nicht im Detail befasst und glauben beispielsweise analog zur Gastronomie: Ist die Tür erst einmal wieder auf, ist alles wie vorher. Das heißt, die Politik ging bisher davon aus, bei den vom Lockdown betrof fenen Unternehmen nur ein überschaubares Umsatzloch ausgleichen zu müssen. Dass wir durch unser Abonnement prinzip erst langsam und über Jahre wieder zu unseren alten Umsätzen und Gewinnen zurückkehren können, ist vielen poli tischen Entscheidungsträgern nicht bewusst. Also an alle, die in Zukunft „Missionsarbeit“ leisten wollen: Sprecht auch über Themen, die für uns selbstverständlich scheinen und haltet es wie Erich Kästner, der schrieb „Es gibt nichts Gutes / außer: Man tut es.“

Das Feedback von unserem Aus schussmitglied Ferdinand Linzenich stellt noch einmal die Bedeutung der politischen Arbeit vor Ort heraus. Die Arbeit, die der DSSV in Berlin leistet, kommt nicht auf allen regio nalen politischen Ebenen an. Somit ist es umso wichtiger, dass die Studiobetreibenden vor Ort für die Ziele der Branche politisch aktiv werden und Aufklärungsarbeit leisten, sodass wir Entscheidungstra gende auf allen Ebenen erreichen und motivieren, sich für die Branche einzusetzen. Unterstützend hierfür können Sie unseren Leitfaden „Regionalpolitik“ verwenden.

Ferdinand Linzenich Geschäftsführender Gesellschafter der Linzenich Gruppe, Diplom-Betriebswirt Austausch mit Dr. Hermann-Josef Tebroke, CDU, MdB, Rheinisch-Bergischer Kreis (re.) Neben Elisabeth Winkelmeier-Becker, CDU, MdB, Rhein-Sieg-Kreis I (li.) Im Gespräch mit Christian Berger, CDU, Landtag NRW, Oberbergischer Kreis I (li.)
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Anpassungspflichten für Arbeitsverträge seit dem 1. August 2022

Schriftliche Nachweispflicht für Arbeitsbedingungen

Die neue EU-Richtlinie 2019/1152 über transparente und verlässliche Arbeitsbedingungen soll neue Rechte für alle Beschäftigten schaffen und vor allem den Schutz von Beschäftigten in prekären Arbeitsverhältnissen verbessern, ohne dabei Unternehmen zusätzlich zu belasten. Mit Wirkung vom 1. August 2022 ist die Richtlinie in das nationale deutsche Recht übernommen worden. DSSVJuristin Iris Borrmann erläutert die Auswirkungen für Unternehmen.

Die „Arbeitsbedingungenrichtlinie“ ((EU) 2019/1152) des Europäischen Parlamentes und des Europäischen Rates wurde in Deutschland zum 1. August 2022 umgesetzt. Das hat zu einer spürbaren Änderung des sogenannten Nachweisgesetzes (NachwG) geführt. Das Nachweisgesetz ist bisher nur beachtet worden, wenn kein schriftlicher Arbeitsvertrag mit einem Mitarbeiter geschlossen worden ist. Dann nämlich hat das Nachweisgesetz den Arbeitgeber bereits nach einmonatiger Dauer des Arbeitsverhältnisses verpflichtet, bestimmte Arbeitsbedingungen schriftlich niederzulegen – allerdings geschah dies meist nur, wenn der Arbeitnehmer dies gewünscht hat. Aus dem Verstoß drohten keine Konsequenzen.

Die Gesetzesänderung, insbesondere die des Nachweisgesetzes, birgt Anpassungsbedarf für viele Arbeitsverträge, die seit dem 1. August 2022 neu geschlossen oder geändert wurden. Verstöße sind seit dem 1. August 2022 bußgeldbewehrt. Im Falle der Zuwiderhandlung drohen künftig Geldbußen von bis zu 2.000 Euro.

Pflichtangaben in Arbeitsnachweisen

Das neu gestaltete Gesetz erweitert den Kreis der Pflichten für Arbeitgeber und ergänzt die arbeitsvertraglich niederzulegenden Pflichtangaben. So müssen Arbeitsnachweise seit dem 1. August 2022 zusätzlich einige Angaben enthalten.

Die wichtigsten für die Branche relevanten Ergänzungen:

Dauer der vereinbarten Probezeit

Zusammensetzung und die Höhe des Arbeitsentgelts einschließlich der Vergütung von Überstunden, Zuschlägen, Zulagen, Prämien und Sonderzahlungen sowie anderer Bestandteile des Arbeitsentgelts, die jeweils getrennt anzugeben sind

Fälligkeit der Gehaltszahlung

• Art der Auszahlung des Gehaltes

• vereinbarte Ruhepausen und Ruhezeiten sowie bei vereinbarter Schichtarbeit das Schichtsystem, der Schichtrhythmus und Voraussetzungen für Schichtänderungen

• Regelungsgehalt bei Arbeit auf Abruf (Zahl der mindestens zu vergütenden Stunden, Zeitrahmen, Frist bei Änderung der Lage der Arbeitszeit)

• Möglichkeit der Anordnung von Überstunden und deren Voraussetzungen

• etwaiger Anspruch auf vom Arbeitgeber bereitgestellte Fortbildung

• Hinweis für den Arbeitnehmer im Falle der Kündigung: einzuhaltendes Verfahren vor dem Arbeitsgericht inklusive Hinweis auf die Schriftform und die einzuhaltende Frist einer Kündigung

• Hinweise auf betriebliche Altersvorsorge

Schriftliche Regelungen zum ersten bzw. siebten Tag des Arbeitsverhältnisses Arbeitnehmer müssen künftig bereits am ersten Tag der Arbeitsleistung über einige wesentliche Inhalte informiert werden, um die Vertragsbedingungen schriftlich niederzulegen. Die vorher goltene Monatsfrist entfällt.

Als wesentliche Inhalte definiert der Gesetzgeber Folgendes:

• Name und Anschrift der Vertragsparteien

• die Zusammensetzung und die Höhe des Arbeitsentgelts einschließlich der Vergütung von Überstunden, Zuschlägen, Zulagen, Prämien und Sonderzahlungen sowie anderer Bestandteile des Arbeitsentgelts, die jeweils getrennt anzu geben sind

• die Fälligkeit des Gehalts

die Ar t der Auszahlung

Text: Iris Borrmann
Grafik: Nuthawut –stock.adobe.com
fitness MANAGEMENT international 05/2260 DSSV | RECHT

• die vereinbarte Arbeitszeit

• vereinbarte Ruhepausen und Ruhezeiten, vereinbarte Schichtarbeit (Schichtsystem, Schichtrhythmus, Voraus setzungen für Schichtänderungen)

Empfehlenswert ist ein Arbeitsvertrag, der gleich zu Beginn des Arbeitsverhältnisses alle Vereinbarungen festlegt.

Neue Vertragsklauseln

Die meisten dieser neuen Vorschriften sind in fast allen Ar beitsverträgen enthalten; einige Vorschriften müssen jedoch genauer gefasst werden.

Bei der Zusammensetzung der Arbeitsentgelte ist zu berück sichtigen, dass das vereinbarte Arbeitsentgelt getrennt von Prämien oder Sonderzahlungen aufgeführt wird.

Um die Fälligkeit des Gehaltes und die Art der Auszahlung zu formulieren, muss man diese lediglich genauer beschreiben.

Beispiel: Das Gehalt wird spätestens am letzten Werktag des Monats bargeldlos auf das Konto des Mitarbeiters ausgezahlt.

Bei den Ruhepausen ist festzuhalten, dass diese nicht bereits bei Arbeitsvertragsschluss tatsächlich festgelegt werden kön nen, da die Arbeitsschichten in den meisten Fällen nicht starr eingeplant werden. Das müssen sie auch gar nicht, da der Ar beitgeber nach wie vor das Direktionsrecht zur Lage der Ar beitszeit hat. Allerdings muss man eine Formulierung für die gesetzlich festgelegten Pausenzeiten in den Arbeitsnachweis einbringen.

Aufnahme der Klagefristen in den Arbeitsvertrag

Neu und bisher noch in keiner Vereinbarung zum Arbeitsver hältnis verpflichtend ist die Mitteilung über die Frist einer Kün digungsschutzklage. Da der Gesetzgeber dazu bisher nichts Genaueres geregelt hat und weder in jedem Betrieb noch für jedes Arbeitsverhältnis das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) anwendbar ist, ist es schwierig, diese Verpflichtung im Arbeits nachweis zu erfüllen. Da auch das Kündigungsprozedere genau beschrieben werden soll, empfiehlt es sich, beide Gesichtspunk te im Zusammenhang in einer Kündigungsklausel zu regeln. Weil aber jeweils spezifische Besonderheiten des einzelnen Ar beitsverhältnisses berücksichtigt werden müssen, lassen sich hierzu keine pauschalen Empfehlungen aussprechen.

Besonderheiten der Probezeitregelung

Bisher konnte für alle Arbeitsverhältnisse eine Probezeit von bis zu sechs Monaten vereinbart werden; bei Ausbildungsver hältnissen beträgt die maximale Probezeit vier Monate.

Aufgrund der Vorgaben der sogenannten Arbeitsbedingungen richtlinie muss nun bei einem befristeten Arbeitsverhältnis eine Probezeit vereinbart werden, die „im Verhältnis zu der er warteten Dauer der Befristung und der Art der Tätigkeit steht“.

Was unter der neu eingeführten Verhältnismäßigkeit zu ver stehen ist, geht nicht aus dem Gesetz hervor. Deutlich ist le diglich, dass die Probezeit zukünftig nicht mehr die gesamte

Dauer der Befristung umfassen darf. Die weitere Bewertung wird zunächst dem Einzelfall vorbehalten bleiben und muss wohl später durch die Gerichte entschieden werden.

Schichtänderung und Anordnung von Überstunden

In den Nachweis sind künftig die Voraussetzungen für Schichtänderungen und Anordnung von Überstunden auf zunehmen. Da es in der Fitness- und Gesundheitsbranche keinen Tarifvertrag gibt und man das Weisungsrecht des Ar beitgebers aus § 106 GewO nicht ohne Not einschränken soll te, ist hier ebenfalls auf die genaue Formulierung zu achten, sodass das Unternehmen bei der Einteilung der Arbeitszeit möglichst flexibel bleibt.

Schriftformerfordernis

§ 2 Abs. 1 Satz 1 NachwG/neu regelt: „Der Arbeitgeber hat die wesentlichen Vertragsbedingungen des Arbeitsverhältnisses innerhalb der Fristen des Satzes 4 schriftlich niederzulegen, die Niederschrift zu unterzeichnen und dem Arbeitnehmer auszuhändigen.“ Damit entsteht quasi ein Schriftformerfor dernis für den Arbeitsvertrag. Die durch das Nachweisgesetz schriftlich niederzulegenden Klauseln müssen vom Unterneh men unterschrieben werden; damit ist es nun nicht mehr mög lich, sich nur noch mündlich zu einigen und diese Einigung nicht schriftlich zu dokumentieren.

DSSV-Mitglieder können sich die neuen Formulierungen im „Mitglieder-Login“-Bereich der DSSV-Website herunterladen.

Was müssen Sie jetzt tun? Existieren bereits schriftliche Arbeitsverträge, besteht erst Handlungsbedarf, wenn der Mitarbeiter ausdrücklich die Auf nahme der gesetzlichen Ergänzungen in seinen Vertrag ver langt. Dann gilt eine Frist von sieben Tagen.

Existiert bisher kein schriftlicher Arbeitsvertrag und ist auch vonseiten des Arbeitgebers bisher kein Arbeitsnachweis aus gestellt worden, sollte man spätestens jetzt zumindest einen Arbeitsnachweis ausstellen. Dieser muss nur vom Arbeitgeber unterschrieben werden. Ohne schriftlichen Nachweis könnte ein Bußgeld drohen.

Da ein bloßer Nachweis die Gefahr birgt, dass der Mitarbeiter die dort aufgeführten Bedingungen bestreitet, empfehlen wir die Ausstellung eines Arbeitsvertrages.

Zu allen rechtlichen Fragen rund um den Studioalltag bietet die Rechtsabteilung des DSSV im Rahmen ei ner bestehenden Mitgliedschaft die Möglichkeit, eine kostenlose rechtliche Erstberatung mit Einschätzung der Rechtslage zu erhalten, beispielsweise nach Erhalt einer Attestkündigung, zur Überprüfung von Vertrags klauseln oder zu arbeitsrechtlichen Themen.

Tel.: 040 - 766 24 00, E-Mail: jurist@dssv.de

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FAQ zum Fachkundenachweis

Das EMS-Segment der Fitness- und Gesundheitsbranche sieht sich aktuell mit neuen An forderungen an die Betriebe konfrontiert. Viele Anfragen bezüglich der Novelle der NiSV (= Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen) sind bereits beim DSSV e. V. eingegangen. Welche Maßnah men die EMS-Betriebe jetzt umsetzen müssen und wie das Bußgeld von bis zu 50.000 Euro vermieden werden kann, erklärt DSSV-Juristin Iris Borrmann.

Text: Iris Borrmann
fitness MANAGEMENT international 05/2262 DSSV | NISV

Die novellierte Strahlenschutzverordnung (NiSV) ist am 1. Januar 2021 in Kraft getreten. Die darin ent haltene Melde-, Aufklärungs- und Dokumentations pflicht gilt schon jetzt (seit dem 31. März 2022 zu erbringen). Zusätzlich muss ab dem Jahreswechsel 2022/2023 das Per sonal in den Anlagen über einen gesetzlich vorgeschriebe nen Fachkundenachweis verfügen, um Mitglieder trainieren zu dürfen.

Wer benötigt einen Fachkundenachweis?

Der Betreiber von EMS-Geräten, die „zu nichtmedizinischen Zwecken gewerblich oder im Rahmen sonstiger wirtschaftli cher Unternehmungen eingesetzt werden“, muss sicherstel len, dass die Personen, die die Anlage anwenden, über die er forderliche „Fachkunde EMF“ zur Stimulation verfügen (siehe §§1, 4 NiSV).

Das bedeutet, dass der Betreiber verpflichtet wird, die Fach kunde derjenigen Anwender (Trainer) nachzuweisen, die in seinem Auftrag bzw. als seine Mitarbeiter das EMS-Training mit Mitgliedern bzw. Kunden durchführen. Auch der Betreiber selbst benötigt einen Fachkundenachweis, wenn er mit Mit gliedern trainiert.

Sollen Kunden das Training ohne Trainer durchführen, so muss der Betreiber sicherstellen, dass die Kunden über einen Fachkundenachweise verfügen und diesen vorgelegen kön nen. Eine ähnliche Problematik ergibt sich für die während der Corona-Pandemie entstandenen Vermietungs- oder Hy bridmodelle, bei denen die Kunden teilweise zu Hause oder outdoor allein trainieren können.

Fachkunde beim Distributionsmodell

Durch die in §1 NiSV definierten „sonstigen wirtschaftlichen Unternehmungen“ gelten nämlich die Pflichten nicht aus schließlich für die typischen EMS-Studios, sondern sie betref fen auch das Verleihen oder Vermieten von EMS-Geräten im wirtschaftlichen Zusammenhang.

Ziel des Gesetzes ist es, Verbraucher vor den schädlichen Wirkungen dieser Strahlung besser zu schützen. Dies würde umgangen, wenn den Kunden durch das Distributionsmodell keine fachkundigen Trainer mehr zur Verfügung stehen.

Bezugnehmend auf die Ausgangsfrage bedeutet dies: Ein Be treiber, der EMS-Geräte zur Selbstanwendung vermietet oder zur Verfügung stellt, muss sich von Kunden ebenfalls einen Fachkundenachweis vorlegen lassen.

Wie kann die Fachkunde erworben werden?

Die erforderliche Fachkunde wird durch die erfolgreiche Teilnahme an einer geeigneten Schulung * inklusive Zerti fizierungsprüfung erworben („Fachkunde EMF“ zur Stimu lation). Dies muss bis zum 1. Januar 2023 erledigt sein –und sicherlich werden die Lehrgangsplätze zum Ende hin knapp. Daher sollten die Studios umgehend reagieren. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Si cherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hat dazu Fachkun derichtlinien entwickelt, nach denen sich die Anbieter der

Schulungen aufnehmen lassen konnten, darunter etwa die BSA-Akademie.

Welche Konsequenzen hat ein Verstoß gegen diese Forderung der NiSV?

In §12 der NiSV sind sämtliche Verstöße gegen die Verord nung aufgezeigt. Die Verletzung der Pflichten aus §4 NiSV, nämlich das Fehlen eines Fachkundenachweises, bildet eine Ordnungswidrigkeit ab und ist bußgeldbewehrt. In diesem Fall können Geldbußen von bis zu 50.000 Euro verhängt werden.

Sind Kontrollen zu erwarten?

Das Inkrafttreten der Regelungen zum Nachweis der erforder lichen Fachkunde der Anbieter war bereits zum 31. Dezember 2021 vorgesehen. Der Bundesrat hatte einer coronabedingten Fristverlängerung um ein Jahr, also bis zum 31. Dezember 2022, zugestimmt. Demnach sind Kontrollen des Fachkunde nachweises ab 1. Januar 2023 zu erwarten.

Das Land Schleswig-Holstein hat bereits erste Kontrollen direkt nach Inkrafttreten der Melde-, Aufklärungs- und Doku mentationspflicht durchgeführt. Die Arbeitsgemeinschaft der Länder zur NiSV, deren Vorsitz derzeit das Bundesland Hes sen innehat, hat in einer Nachricht vom 12. Mai 2022 auf die fristgerechte Einhaltung der Vorgaben der Fachkunde hinge wiesen.

Hintergrundinformationen zur NiSV

Weitere Informationen zur NiSV sind beim BMUV in der „Richtlinie Fachkunde für Anwendungen nichtioni sierender Strahlungsquellen“ und in den Hinweisen zur „Zuständigkeit der Bundesländer (NiSV)“ abrufbar. Zusätzlich bietet der DSSV e. V. einen Leitfaden mit allen wichtigen Infor mationen.

Iris Borrmann, Syndikusanwältin DSSV

Iris Borrmann ist seit 1993 als Rechtsanwältin zugelassen und hat seitdem sowohl als Anwältin in einer arbeitsrechtlich ausgerich teten Kanzlei als auch in der Mitgliederberatung eines Verbandes gearbeitet. Ihr Schwerpunkt ist das Arbeitsrecht. Seit Oktober 2016 ist sie als Syndikusanwältin für den DSSV tätig und berät Sie zu allen Fragen rund um das Arbeitsverhältnis zu Ihren Beschäftigten.

Tel.: 040 - 766 24 00, E-Mail: jurist@dssv.de

Zusätzlicher Nachweis über Vorqualifikation (mind. 120 Übungseinheiten) erforderlich.
Fotos: lunamarina –stock.adobe.com fitness MANAGEMENT 05/22 fitness MANAGEMENT international 63

Politische und branchenspezifische Projekte

Als Arbeitgeberverband kümmern wir uns neben der alltäg lichen Beratung unserer Mitglieder immer parallel um ver schiedene branchenpolitische wie auch gesellschafts- und sozialrelevante Themen. Wir haben uns nun dazu entschie den, Ihnen auf der DSSV-Website unsere gegenwärtigen Projekte und Termine transparent vorzustellen. An dieser Stelle möchte ich darauf aufmerksam machen, dass die Website von uns regelmäßig aktualisiert wird und den neus ten Stand widerspiegelt. Somit sind Sie als interessierte Leser immer „am Puls der Zeit“.

Besonderen Wert legen wir aktuell – anlass- und zeitbezogen –auf die Energiekampagne der Fitnessbranche, die #BEACTIVE Kampagne und coronabedingte Entscheidungen der Politik.

Aber auch in anderen Bereichen vertreten wir die Interessen der Betreibenden von Fitness- und Gesundheitsanlagen. Unter den zahlreichen Themengebieten, die wir momentan bearbei ten, finden Sie u. a. auch die Kampagne „Bewegung auf Re zept“, die „Fitmach-Aktion“ und die Förderung der politischen

Arbeit vor Ort. Auch Sie sind gefragt, wenn es um politisches Engagement geht. Nur gemeinsam sind wir stark!

Themen, die wir ganzjährig und zum Teil bereits über mehrere Jahre bearbeiten, haben wir dabei außen vor gelassen. Diese finden Sie weiterhin unter „Über den DSSV“. Hierunter fallen unsere Beratungsdienstleistungen zu diversen juristischen wie auch betriebswirtschaftlichen oder steuerrechtlichen Fra gen. Aber auch unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Integration von Trends und unsere Arbeit im DIN-Ausschuss sind hierunter subsumiert.

Ich hoffe, durch die Erstellung der Unterseite „Aktuelles“ Ihr nachhaltiges Interesse an den Entwicklungen der Branche we cken zu können. Natürlich lade ich Sie ein, uns zu kontaktieren, wenn Sie mehr Informationen über das eine oder andere The menfeld benötigen. Ich freue mich immer auf einen konstruk tiven Austausch zum Wohle unserer Branche.

Aktuelle Themenfelder –
www.dssv.de/aktuelles fitness MANAGEMENT international 05/2266 DSSV | AKTUE LLE THEMENFELDER & NEUE FÖRDERMITGLIEDER

Der

Neue Fördermitglieder

Wenn neben Kraft und Beweglichkeit auch gezielt das Gehirn trainiert wird, werden neue Verbindungswege zwischen den Gehirnzellen geschaf fen. Diese Synapsen sind mit dafür verantwortlich, dass der Körper weni ger anfällig für Stress wird. Sie können bei Senioren aktiv zur Demenzprä vention beitragen, Schüler und Studierende dabei unterstützen, bessere Noten zu schreiben oder Sportlern helfen, ihre Reaktion zu verbessern.

Trainiere Kopf und Körper am SKILLCOURT®

SKILLCOURT® ist ein laserbasiertes Diagnostik- und Trainingstool, das die visuellen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten spielerisch fördert. Als elementarer Bestandteil des VIKOMOTORIK™ Konzeptes verbindet der SKILLCOURT® dabei Kopf und Körper.

Alltagsnahes Training

Die hohe Relevanz des Trainings der VIKOMOTORIK™ in Alltagssituatio nen, wie z. B. Rad-/Autofahren, Bildschirmarbeit, Sturzprophylaxe, Sport und Schule, machen es unverzichtbar, da Sehen, Denken und Handeln un ser tägliches Leben beschreiben.

Dass das Trainingskonzept der VIKOMOTORIK™ am SKILLCOURT® die Zukunft des Trainings beschreibt, zeigt sich u. a. dadurch, dass es von Fitness- und Physioeinrichtungen, Spitzensportvereinen und Hochschu len weltweit angewandt wird.

Skiller-Übungen im Gamedesign

Über 500.000 Workouts, individuell zusammengesetzt aus unterschiedli chen Kategorien, werden bereits jetzt angeboten. Mithilfe wissenschaft licher Studien, exzellenter Partnern und der langjährigen Erfahrung aus dem Spitzensport und der Rehabilitation entwickelt SKILLCOURT® das Training kontinuierlich weiter.

Zusatzverkäufe durch SKILLCOURT®

Das Erschließen neuer Zielgruppen, zusätzliche Einnahmemöglichkeiten und der inhaltliche Wettbewerbsvorteil sorgen nicht nur für fachlichen, sondern auch für wirtschaftlichen Fortschritt unserer Kunden.

Die intelligente Raumnutzung in Verbindung mit den vielfältigen Anwen dungsoptionen ermöglicht den Einsatz in nahezu jeder Einrichtung. Zahl reiche Schnittstellen zu Verwaltungssoftware, die RFID-Anbindung sowie die intuitive Steuerung sorgen dafür, dass der SKLLCOURT® für Thera peuten und Personal Trainer ein extrem hilfreiches Tool in ihrer täglichen Arbeit ist. All das machte den SKILLCOURT® in den letzten beiden Jahren zum meistverkauften System dieser Art weltweit.

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SACHVERSTÄNDIGEN

Steuerberater und von der IHK Koblenz öffentlich bestell ter und vereidigter Sachverständiger für Wirtschaftlich keitsberechnung für Fitnessund Freizeit-Anlagen.

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Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und ver eidigter Sachverständiger für die Bewertung von Fitnessund Freizeit-Anlagen.

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Von der Handelskammer Ham burg öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Wirtschaftlichkeitsanalysen für kleine und mittlere Unter nehmen (KMU), insbesondere Sport-, Fitness- und Gesund heits-Anlagen.

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DIE FITNESS-
DSSV begrüßt –
05/22 fitness MANAGEMENT international

Wieder durchstarten!

Nach dem heißen Sommer will die Fitness- und Gesundheitsbranche in Deutsch land wieder durchstarten. Genau dann ist der Aufstiegskongress unseres Bildungs partners, der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), – ein sehr wichtiger Motivationsschub für Studiobesitzer:innen und ihre Mitarbeitenden. Also seien Sie am 7. und 8. Oktober unbedingt dabei – und zwar live vor Ort in Mannheim!

Der „Fachkongress für aktive Gesundheitsgestalter“ bietet wieder alles auf, was die Branche aktuell weiterbringt. Hochkarätige Speaker:innen aus allen wichtigen Fachgebieten referieren zu den für uns so wichtigen Themen und laden dazu ein, gemeinsam die Branche für die Zukunft bestens gerüstet aufzustellen.

Dabei ist ein ganz wichtiger Aspekt hervorzuheben: Jetzt und in Zukunft wird es für die Unternehmer:innen und ihr Team immer wichtiger werden, Kolleg:innen zu tref fen, die genau wie sie selbst an qualitativen Vorträgen und innovativen Fakten inter essiert sind. Der daraus resultierende Erfahrungsaustauch und Know-how-Transfer wird einen Stellenwert einnehmen, der vielen so wohl noch nicht bewusst ist.

Darauf sollten Sie in keinem Fall verzichten – denn es geht um unser aller Zukunft. Deshalb wird dem gemeinsamen Treffen im Rahmen des Aufstiegskongresses auch räumlich ein großer Bereich zur Verfügung gestellt. Die Kongress-Lounge bietet den Teilnehmenden Möglichkeiten zum Netzwerken und in der Speakers Corner treffen sie nach den Vorträgen die Referent:innen. So haben die Kongress besucher:innen eine ausgezeichnete Gelegenheit, um Fakten auszutauschen und Fragen zu stellen, die nach den Vorträgen im Raum stehen könnten.

Außerdem für Ihren persönlichen Komfort: direkter Austausch mit den zahlreichen Kongresspartner:innen aus der Industrie in einem großzügigen Kongresshallen bereich mit tollem Ambiente. Das Kongresszentrum m:con Congress Center Ro sengarten ist sehr einfach zu erreichen, bietet eine Vielzahl an Parkmöglichkeiten sowie die direkte Nähe zum Hauptbahnhof Mannheim. Frühbucher- und Gruppen angebote der Deutschen Bahn machen die Anreise kostengünstig.

Darüber hinaus bietet die Stadt Mannheim in unmittelbarer Nähe zum Veranstal tungsort Hotels in allen Kategorien für Ihre persönlichen Wünsche.

Ich hoffe, Sie sind jetzt richtig motiviert zur Teilnahme am „Fachkongress für aktive Gesundheitsgestalter“ und ...

... wir sehen uns in Mannheim!

Ihre Birgit Schwarze

Birgit Schwarze Präsidentin DSSV e. V.
Foto: fitness MANAGEMENT
fitness MANAGEMENT international 05/2268 DSSV | KOMM ENTAR

Der Vertragsabschluss allein ist nicht mehr so wichtig

Viele Betreiber:innen begehen einen ganz entschei denden Fehler: Sobald der Vertrag unterschrieben ist, flaut das Interesse an den Kund:innen ab. Das kann auf Dauer nicht geschäftsfördernd sein. Die Zahl der In teressierten in Ihrem Verbreitungsgebiet ist nicht unbegrenzt und es spricht sich schnell herum, wenn der Service offen sichtlich keine entscheidende Rolle spielt. Zeigen Sie Ihren Studiomitgliedern also, dass Sie nicht an deren Geld, sondern an einer lang andauernden Partnerschaft interessiert sind.

Haben Kund:innen neue Bedürfnisse, dann erfüllen Sie diese. Sind keine neuen Ansprüche vorhanden, dann wecken Sie wel che. So werden Sie auch dann Ihre Kund:innen behalten, wenn diese von Konkurrenzstudios abgewandert sind oder wenn Kon kurrenzanlagen versuchen sollten, Ihre Kund:innen abzuwerben.

Was sind die Bedürfnisse der Kundschaft? Interessent:innen, die Ihr Fitnessstudio zum ersten Mal besu chen, haben sehr persönliche Bedürfnisse. Daher ist es wichtig, sich unbedingt mit folgenden Fragen auseinanderzusetzen:

• Was sind die Trainingsziele?

• Möchte allein oder in der Gruppe trainiert werden?

• An welchen Wochentagen möchten die Kund:innen ins Studio kommen?

Das Trainingsziel ist sehr wichtig, denn damit können Sie eine persönliche Trainingsstrategie planen. Kund:innen lieben eine individuelle „Trainingsroadmap“. Viele möchten in einer Gruppe trainieren, andere favorisieren ein Einzeltraining. Von Vorteil ist es, beide Trainingsmöglichkeiten anzubieten.

Ich habe früher zwei Mal pro Woche Trainingsgruppen von jeweils acht Teilnehmer:innen auf der Gerätefläche angeleitet. Diese Grup penstunden waren regelmäßig aus gebucht. Geleitet wurden sie von den Fitnesstrainer:innen, die gerade Dienst auf der Trainingsfläche hatten.

habe gezielt Werbung für diese Kund:innengruppen mit dem Slogan: „Bei uns trainieren Sie nicht allein“, eingesetzt.

Jede:r von uns unterliegt einer individuellen Wochengestal tung. Zahlreiche Statistiken zeigen, dass die Kund:innen, die am häufigsten gekündigt haben, am ehesten denjenigen Mit gliedern zuzuordnen waren, die keinen festen Trainingstag hatten. Daraus resultierte, dass bei festgelegten Trainings tagen – insbesondere im Bereich der Grurppenfitness – die Ausfallquote sehr gering war.

Messen Sie regelmäßig die Zufriedenheit

Der „Gradmesser für Kund:innenzufriedenheit“ beinhaltet eine Umfrage, die pro Quartal für die Dauer von 30 Tagen durch geführt wird. Beim Check-in wird den Mitgliedern eine Karte überreicht, auf der sie anonym folgende Bereiche mittels einer Skala von 1 bis 6 beurteilen können:

• Sauberkeit in den Umkleiden

• Trainingsbetreuung

• Gymnastikangebot

• Service im Rezeptionsbereich

Zwei weitere Felder sollten den Mitgliedern die Möglichkeit für Lob bzw. Verbesserungsvorschläge bieten. Präsentieren Sie die daraus erstellte Statistik Ihrem Team und diskutieren Sie die Verbesserungskonzepte.

Entwickeln Sie eine kundschaftsorientierte Kultur

Erfolgreiche Unternehmen profitieren von einer Erfolgsphiloso phie, die da lautet: „Customer first – die Kund:innen stehen an erster Stelle“. Sie (und Ihr Team) sollten sich die Fragen stellen: „Wie kann ich meine Angebote in der Form optimieren, dass sie von allen mit Begeisterung angenommen werden? Was macht Kund:innen glücklich?“ Die Auswertung der Antworten gibt Auf schluss über vielfältige, häufig bestehende Missverständnisse.

Lösungsträger lassen sich wie folgt manifestieren:

• Beteiligen Sie Ihre Kund:innen an der Community

Fotos: peopleimages.com

Erstellen Sie zusätzlich ein Konzept für Trainingsgruppen. Vergessen Sie nicht: Ihre Konkurrenz vor Ort bietet derartige Trainingsformen nicht. Ich

• Feiern Sie den Trainingserfolg Ihrer Kund:innen

• Pflegen und/oder ersetzen Sie Ihre Fitnessgeräte

• Wenn Sie einen Fehler machen, entschuldigen Sie sich

• Seien Sie ein:e kreative:r Problemlöser:in

und Fitnessstudiomarketing
–stock.adobe.com | Volker Beushausen fitness MANAGEMENT international 05/22134 WISSENSCHAFT & PRAXIS | KOLUMNE
BSA-Akademie Prävention, Fitness, Gesundheit School for Health Management BILDUNG SCHAFFT AUFSTIEG DAS ORIGINAL 40 Jahre Branchenerfahrung 84 nebenberufliche Qualifikationen 11 Fachbereiche > 250.000 Teilnehmende seit Gründung WIR SETZEN QUALITÄTSSTANDARDS. bsa-akademie.de/fmi
KRAFT FREITAG www.gym80.de jetzt noch schnell anmelden! 14.10.2022 12 - 17 Uhr + stay for drinks & more Wenn man dieses Jahr etwas nicht verpassen sollte, dann ist es der KRAFTFREITAG im Headquarter von gym80. Die KING OF MACHINES geben wieder einmal Vollgas! Jetzt anmelden unter www.gym80.de/kraftfreitag oder den QR-Code scannen und erfahren, warum Du auf jeden Fall dabei sein solltest!

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