fitness MANAGEMENT international 05/23 (Leseprobe)

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Zukunftsmarkt BGM Arbeit im Wandel, Fachkräftemangel: Wie Studios mit BGM erfolgreich sein können

Fast 11 Millionen Mitglieder DSSV, DHfPG und fitness MANAGEMENT präsentieren Halbjahresanalyse 2023

5/2023 Okt./Nov. Nr. 169 www.fitnessmanagement.de EUR 9/12 (D/INT) C 31071
Risiko Scheinselbstständigkeit Worauf Studios bei der Beschäftigung externer Fachkräfte achten müssen

Echte Ergebnisse erreichen

Bitte stellen Sie sich folgende Situation vor: Ein Mitglied fragt Sie, ob es seine Ziele auch erreicht, wenn es nur ein Viertel seines Trainingsplans absolviert. Wie wäre Ihre Antwort? Leider wurde diese Frage in verschiedenen Medien unter Bezug auf eine aktuelle Studie aus dem European Journal of Preventive Cardiology mit Ja beantwortet. Überschriften wie die folgende haben viele Fachleute verärgert: „Von wegen 10 000 Schritte pro Tag – Wir sind jahrelang zu weit gegangen“. In der Berichterstattung wird suggeriert, dass bereits 2.300 Schritte ausreichend seien, wenn man gesund bleiben möchte. Offensichtlich hat kein Einziger dieser Journalisten die Studie, auf die sich die Berichterstattung bezieht, zu Ende gelesen. Denn die kommt zu einer anderen Feststellung: Zwar ist jede körperliche Aktivität besser als keine Aktivität, jedoch sind 10.000 Schritte pro Tag in Kombination mit regelmäßigem Kraft- und Ausdauertraining wie z. B. im Fitnessstudio nach wie vor erstrebenswert (Banach et al., in Druck). Ergo: Wer echte Ergebnisse erreichen will, muss auch ein echtes Training absolvieren, wie es in einer Fitnessanalage der Regelfall ist.

Bundestagsabgeordneter

beim Aufstiegskongress

„Real Results – Echte Ergebnisse“ lautet auch das diesjährige Motto des Aufstiegskongresses am 6. und 7. Oktober 2023 in Mannheim. Der seit Jahren etablierte Fachkongress der Fitness- und Gesundheitsbranche hat im Herbst eine Premiere zu bieten. Erstmals konnte mit Philipp Hartewig ein Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Sportausschusses als Speaker gewonnen werden – eine Auszeichnung für unsere Branche! Darüber hinaus gibt es weitere hochkarätige Fachvorträge, eine vielseitige Partner-Ausstellung sowie eine Kongressparty der Veranstalter DHfPG, BSA-Akademie und BSA-Zert am Freitagabend. Da dürfen Sie als Teilnehmer nicht fehlen und ich freue mich, Sie persönlich in Mannheim begrüßen zu dürfen. Mehr auf Seite 50.

BGM als vielversprechendes Geschäftsfeld

In dieser Ausgabe haben wir uns zudem mit dem Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Firmenfitness beschäftigt. Dies ist nach der Einschätzung vieler renommierter Fachleute eines der vielver sprechendsten Geschäftsfelder unserer Branche. Wir haben hierzu Exper tinnen und Experten aus der Branche interviewt. Ab Seite 26 lesen Sie über verschiedene Ansätze aus der Praxis und wie Sie mit BGM echte Ergebnisse erzielen können.

Vergleich: deutsche und europäische Fitnesswirtschaft

Apropos Ergebnisse: Die DSSV-Halbjahresstudie 2023 zur Entwicklung der Fitness- und Gesundheitsbranche liegt vor. Ralf Capelan, Schatzmeister und Vorstandsmitglied des DSSV, gibt ab Seite 42 einen Überblick über das Mitgliederwachstum in der Branche, die Steigerung der Trainings häufigkeit und wie die positiven Ergebnisse einzuordnen sind. Passend dazu teilen Christian Rump und Steffen Gausselmann aus der Sport Business Gruppe von Deloitte Einsichten in andere europäische Fitnessmärkte und ziehen einen Vergleich mit Deutschland. Gleichzeitig erhalten Sie ab Seite 46 einen inhaltlichen Vorgeschmack auf das diesjährige DSSVEvent auf Kreta. Auf ein persönliches Treffen mit Ihnen bei diesem lehrreichen Event freue ich mich!

Mit den besten Grüßen aus Hamburg

EDITORIAL
Foto: fitness MANAGEMENT
05/23 fitness MANAGEMENT international 3
Literaturliste Banach, M., Lewek, J., Surma, S., Penson, P., Sahebkar, A., Martin, S., et al. (in Druck). The association between daily step count and all-cause and cardiovascular mortality: a meta-analysis. European Journal of Preventive Cardiology.

AKTUELLES

MANAGEMENT

66 Personenporträt: Franziska Perius, als Ernährungsberaterin erfolgreich selbstständig

68 BestFit Group wächst auf über 100 Studios –CEO Stephan Schulan im Interview

72 LES MILLS: Vier Tipps, um die Gen Z nachhaltig zu begeistern

74 Mit EGYM Wellpass die Kundenbasis erweitern

78 miha bodytec Update: News aus der EMS-Branche

80 MANAGEMENT Impuls: Geschäftsfeld Firmenfitness, Interview mit Christian Schwarz von Aktiv&Gesund

86 en consulting: Zufriedene Kunden als Markenbotschafter

88 Myokraft in Kevelaer: Upsell-Boost dank EGYM

90 wellyou fitness: Firmenfitness 2.0

92 Empfehlungsmarketing rentabel einsetzen

0,7 6,1 4,9 0,6 5,4 4,3 0,5 5,0 3,8 0,4 0,4 6,0 6,3 3,9 4,0 42 26 Die Mitgliederzahl wächst auf fast 11 Millionen Positionierung als BGM-Dienstleister: Experten im Interview INHALT
05/23
Aktuelles
Studio des Monats:
26 BGM
– Experten-Interviews zur
Positionierung als Gesundheitspartner für Unternehmen
Fast 11 Millionen Mitglieder – Die Entwicklung der deutschen Fitnesswir tschaft im ersten Halbjahr 2023
EuropeActive und Deloitte: Der deutsche Fitnessmarkt im europäischen Vergleich
INKO stellt Weichen für die Zukunft
10
aus der Fitness- und Gesundheitsbranche 18
Plaza Spor tsclub, Leonberg
boomt
erfolgreichen
42
46
48
DSSV
50 Kommentar Prof. Dr. Thomas Wessinghage: Die Zukunft gehört dem Know-how
58 Studiostimmen: Starker Partner, starke Branche
60 Recht: Risiko der Scheinselbstständigkeit 64 Neues Fördermitglied und neue Mitglieder
Anke Mächler-Poppen Dr. Matthias Zimmermann Sarah Staut Hannes Schröder
FITNESS & GESUNDHEIT 96 Panatta Super Horizontal Bench Press 98 So gelingen Firmenkooperationen –Mit den eigenen Kernkompetenzen zum Erfolg im BGM 102 Kooperative Gesundheitsangebote –Fitness- und Gesundheitsanlagen als BGM-Anbieter 106 Gesundheitsförderung in der VUCA-Welt 110 Ernährungsfachkräfte in Unternehmen –Interventionsstrategien für eine gesunde Ernährung WISSENSCHAFT & PRAXIS
DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität 116 Kommentar Albert Busek: Arnold – dankbar 118 Science News: Wissenschaft für die Studiopraxis
Science-Lab: BGM zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit
Partnerverband BfB: Positive Effekte von Vitamin D
Buchtipp: Future ready People & Culture
Kolumne Antonio e Silva: Dienst am Kunden als Erfolgsgeheimnis www.fitnessmanagement.de Fachartikel
Prävention
46 60 Der deutsche Fitnessmarkt
114 Risiko der Scheinselbstständigkeit
120
122
124
126
der Deutschen Hochschule für
und Gesundheits-
management (DHfPG) und der BSA-Akademie
50 Kommentar von Prof. Dr. Thomas Wessinghage im europäischen Vergleich Recht:
11 – 14 APR 24 Exhib
For a strong and
ition Centre Cologne fibo.com
healthy society.
GLOBAL FITNESS

Die von DHfPG und BSA-Akademie betriebene kostenlose Online-Jobbörse Aufstiegsjobs.de dient der Anbahnung von Anstellungsverhältnissen jeglicher Art im Zukunftsmarkt Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit. Sowohl Arbeitgebende als auch -suchende können hier kostenfrei Anzeigen schalten und miteinander in Kontakt treten. Darüber hinaus bietet die Jobplattform kostenlose Zusatzservices wie „Stellengesuche per E-Mail“. www.aufstiegsjobs.de

DAK: Krankenstand steigt auf Rekordniveau

Der aktuelle Gesundheitsreport der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt, dass es im ersten Halbjahr 2023 ungewöhnlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle gab. Zunehmender Stress, Personalmangel und steigende Belastungen führten zu einer Negativspirale, der nur mit vereinten Kräften, mehr Prävention und einer gezielten Stärkung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) begegnet werden könne, so Andreas Storm, Vorstand der DAK-Gesundheit. www.bit.ly/dak-gesundheitsreport-23

Politische Bedeutung der Fitnessbranche

In der neuen Folge (#94) des Podcasts „Hashtag Fitnessindustrie“ spricht Andreas M. Bechler mit Philipp Hartewig (Obmann im Sportausschuss und sportpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der FDP) sowie Janosch Marx (Mitglied des Aufsichtsrates des DSSV e. V. und CEO von fitness MANAGEMENT) über die aktuelle Situation sowie die Wahrnehmung und Relevanz der Fitnessbranche in der Politik. Abrufbar ist der Podcast u. a. auf Spotify und Deezer.

www.bit.ly/hashtag-fitnessindustrie-94

PRIME TIME fitness setzt auf

EGYM

Der Premiumanbieter PRIME TIME fitness und das Gymtechunternehmen EGYM schließen eine umfangreiche Partnerschaft: Alle 13 deutschen Anlagen von PRIME TIME fitness in München, Frankfurt und Hamburg wurden Partner des Sport- und Wellnessnetzwerks EGYM Wellpass. Zusätzlich folgte im September der Roll-out von EGYM Smart Strength und Fitness Hub Geräten sowie den dazugehörigen EGYM Trainer und Branded Member Apps.

www.bit.ly/prime-time-egym

Ergoline launcht neue Vitality Balance

Die Vitality Balance von Ergoline bietet erstmals eine hautschonende UV-LED-Lichttechnologie für den Gesichtsbereich. Neben direkt sichtbaren Bräunungsergebnisse bietet Vitality Balance rotes Licht („Beauty Light“), das die Haut pflegt, Kollagen aufbaut und eine regenerative Wirkungen hat. Mit nur einem Tastendruck kann ein individuelles Lichtprogramm ausgewählt werden; auf Wunsch sogar komplett UV-frei. Zudem ist der Stromverbrauch deutlich reduziert.

www.ergoline.de

Aufstiegsjobs.de – DIE Jobbörse der Branche
nmann77 – stock.adobe.com
Foto: DHfPG/BSA Foto:
Foto: EGYM GmbH Foto: Hashtag Fitnessindustrie
fitness MANAGEMENT international 05/23 10 AKTUELLES | ANZEIGE
Foto: JK-International GmbH

Club Pilates in Königstein im Taunus eröffnet

Nach der Eröffnung des ersten Club Pilates Studios in Deutschland im April 2023 öffnet nun das erste Franchisestudio in Königstein im Taunus. Franchisenehmerin Leah Laukien, Partnerin von Black Forest Ventures für dessen europäisches Development, bringt ihre Erfahrung als Founding-Trainerin im Frankfurter Studio mit. Die LifeFit Group plant in den nächsten fünf Jahren zudem eine Expansion von rund 70 Studios in Deutschland, Österreich und den Niederlanden.

www.bit.ly/club-pilates-taunus

Qualifikation auf Englisch: „Basic Fitness Trainer“

Um der zunehmenden Internationalität der Trainierenden in Fitnessanlagen adäquat zu begegnen, bietet die BSA-Akademie die „Fitnesstrainer/in-B-Lizenz“ auch auf Englisch an. Teilnehmende am Lehrgang „Basic Fitness Trainer“ werden befähigt, fitnessorientiertes Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstraining zu planen und durchzuführen sowie Kunden mit unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen und Trainingszielen kompetent auf Englisch zu betreuen.

www.bsa-akademie.de/fitben

milongroup erweitert erneut Führungsteam

Der Fitnessgerätehersteller milon erweitert seine Führungsspitze um Thomas Janz und Bernhard-Stefan Müller. Janz wird als Chief Revenue Officer (CRO) für Vertrieb, Academy und Marketing zuständig sein und zusätzlich zum Prokuristen bestellt. Müller gilt als Vertrauter des neuen Investors Christian Jäger sowie als Start-up-Experte und wird ebenfalls als Prokurist die Themen Business Development und Digitalisierung verantworten und vorantreiben.

www.bit.ly/milon-fuehrungsteam

Precor: Douglas Strom ist neuer Vertriebsleiter

Seit August 2023 komplettiert Douglas Strom als Sales Leader DACH das Leadership-Team von Precor in EMEA. Der Gerätehersteller verstärkt sich mit einem „Branchenveteran“ mit über 30 Jahren Erfahrung, der als Vertriebsleiter das Management für Deutschland, Österreich und die Schweiz betreuen wird. „Ich bin schon sehr gespannt auf die anstehenden Projekte und freue mich, viele neue und alte Gesichter der Branche wiederzusehen“, so Douglas Strom.

www.bit.ly/precor-vertrieb

Neues Online-Magazin zum Thema Indoor Rowing

Ende September 2023 erscheint erstmals das Online-Magazin „Indoor Rowing“. Die Publikation aus dem Hause rudersport, dem offiziellen Verbandsmagazin des Deutschen Ruderverbandes, widmet sich der Faszination Ergorudern. Dabei liegt der Fokus von „Indoor Rowing“ gleichermaßen auf Freizeit-, Gesundheits- und Wettkampfsport. Das Magazin erscheint im interaktiven E-Paper-Format und steht allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung.

www.rudersport-magazin.de/indoor-rowing

YOND erhält Finanzierung des High-Tech Gründerfonds

Betriebsprozesse automatisieren und das Kundenerlebnis verbessern – dafür steht das Fittechunternehmen YOND mit der gleichnamigen Gym-Managementsoftware. Nun hat der Seed-Investor High-Tech Gründerfonds (HTGF) in das Unternehmen investiert. „Mit YOND sehen wir eine große Chance, eine offene und moderne Cloud-Software im Markt der Fitnessbranche zu etablieren“, begründet Max Bergmann (Investmentmanager HTGF) die Investition.

www.bit.ly/htgf-yond

Foto: LifeFit Group Foto: milon Industries GmbH Foto: Precor Germany GmbH Foto: DHfPG/BSA
fitness MANAGEMENT international 05/23 12 AKTUELLES | ANZEIGE
Foto: YOND Foto: Sportverlag Schmidt & Dreisilker GmbH

Körperanalyse voll integriert in Dein Studio

Noch nie war es so einfach, Muskelaufbau und Fettreduktion mit so hoher Präzision zu tracken und die Daten direkt in Deiner Software und angebundenen Apps zur Verfügung zu stellen.

Biete Deinen Mitgliedern ein Trainingserlebnis auf Basis medizinisch validierter Körperanalysedaten und voll digitalem Workfl ow.

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FACEFORCE präsentiert neue Eventreihe

In Zusammenarbeit mit der Sport Alliance GmbH, den Rechtsanwälten Dr. Geisler, Dr. Franke & Kollegen und der ProLiving® Systems AG präsentiert die Online-Marketing-Agentur FACEFORCE die neue Roadshow „Fitnessclub der Zukunft“. Im Mittelpunkt der Eventreihe steht die digitale Transformation für Fitnessanlagen. Nach Hamburg und Saarbrücken macht die Tour als nächstes in Bielefeld (2. November) halt. Tickets zum Event können bei FACEFORCE erworben werden. www.bit.ly/faceforce-eventreihe

Als achtfacher Mr. Olympia und einer der erfolgreichsten professionellen Bodybuilder ist Ronnie Coleman ein prominenter Athlet. Der US-Amerikaner ist aber auch Studiobetreiber und setzt für seine beiden neuen Studios in Florida und Texas auf Geräte des italienischen Herstellers Panatta. Im Rahmen dieser Partnerschaft besuchte er das Headquarter in Apiro und wird zudem auch auf Events (z. B. bei Meet and greets auf Messen) mit Panatta zusammenarbeiten.

www.bit.ly/panatta-coleman

Digitale Angebote selbst entwickeln

Im Lehrgang „Digital Content Creator“ der BSA-Akademie erwerben Teilnehmende die Kompetenzen, um eigenständig aktuelle und zukunftsorientierte digitale Angebote für das Fitness- und Gesundheitstraining zu planen, zu entwickeln, umzusetzen und zu bewerten. Fitness- und Gesundheitseinrichtungen optimieren so das Gesamtangebot ihrer Einrichtung, können auf Veränderungen im Markt reagieren und ihre Mitglieder flexibel betreuen.

www.bsa-akademie.de/dcc

DHZ

Seit August 2023 ist Parwis Hafez-Ghorani in seiner neuen Funktion als Business Solutions Key Account bei DHZ tätig. Neben der Betreuung von Key-Account-Kunden und dem Vertrieb wird er auch das Produktmanagement unterstützen. „Mit Parwis haben wir genau die richtige Person gefunden, um uns weiterzuentwickeln“, sagt David von Hase, einer von zwei Geschäftsführern des europäischen Vertriebs und Leiter des zentralen Produktmanagements von DHZ China.

www.bit.ly/neuzugang-dhz

Andreas

Personelle Veränderungen beim Münchner Gymtechunternehmen EGYM: Andreas Kreil kehrt als neuer Director Customer Experience zurück. Zu seinen Hauptaufgaben zählt die Koordination der Partnerprogramme, um eine optimale Customer Journey zu gewährleisten, Kunden für EGYM zu begeistern und dafür unter anderem weitere innovative Touchpoints zu entwickeln, an denen Interessenten das EGYM Ökosystem ausprobieren können.

www.bit.ly/personalie-egym

Neuaufnahmen in den EuropeActive-Präsidentenrat

Drei deutsche Firmen sind neue Mitglieder des EuropeActive-Präsidentenrats. Die RSG Group wird dem President's Council for Operators beitreten, der sich derzeit aus den CEOs elf führender Studioketten in Europa zusammensetzt. EGYM und seca werden Teil des President's Council for Suppliers & Digital Tech. Dieser unterstützt u. a. die Entwicklung des European DataHub, das Forschungszentrum THiNK Active und dessen Plattform zum Wissensaustausch.

www.bit.ly/europeactive-praesidentenrat

Fitness Europe gewinnt Parwis Hafez-Ghorani Foto: FACEFORCE GmbH Foto: DHfPG/BSA Foto: DHZ Fitness Europe Ronnie Coleman zu Gast bei Panatta in Italien Foto: Panatta srl Kreil neuer Director Customer Experience
fitness MANAGEMENT international 05/23 14 AKTUELLES | ANZEIGE
Foto: EGYM GmbH Foto: Mongkolchon – stock.adobe.com

BACHELOR:

FACHKRÄFTE GEZIELT AUSBILDEN.

B. A. Gesundheitsmanagement

l Fernstudium mit kompakten Lehr anstaltungen – vor Ort und/oder digital – plus betriebliche Tätigkeit

l qualifiziert zur Planung, Koordination, Umsetzung und Evaluierung von gesundheitsfördernden Maßnahmen in den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung und Stressmanagement

l ein Studienstart ist jederzeit möglich bis zu 14

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MASTER: ZUM EXPERTEN QUALIFIZIEREN.

STEHE NIEMALS STILL! “

Nach diesem Motto führt der Inhaber und Geschäftsführer Lazo Tanakopoulos den Plaza Sportsclub in Leonberg. Das Premiumstudio spricht bewusst alle Generationen an und ist seit 35 Jahren eine feste Größe in der Region. Im Lauf der Zeit wurde es immer wieder erweitert und neugestaltet, bleibt so stets up to date. Der Slogan „Place to be“ ist Programm: Der Sportsclub bietet jedem Mitglied die Möglichkeit, die individuellen gesundheitlichen Ziele zu erreichen. Seine Lifestyleatmosphäre, gepaart mit individueller Betreuung durch langjährige, versierte Mitarbeitende und modernem Equipment, sorgt für optimale Trainingsbedingungen und treue Mitglieder.

Plaza Sportsclub, Leonberg Text: Anke Sörensen
fitness MANAGEMENT international 05/23 18 AKTUELLES | STUDIO DES MONATS
Fotos: © Plaza Sportsclub Daniel Geiger | daniil –stock.adobe.com

Der Plaza Sportsclub ist seit 35 Jahren am Markt und trotzdem kein bisschen angestaubt. Im Gegenteil: Das lichtdurchflutete Trainingsloft vereint gekonnt modernste Trainingsausstattung mit Retrocharme. Herzstück des Fitnessstudios ist die große Halle im Erdgeschoss. Beim Eintreten gleitet der Blick von der Theke auf die Bereiche für Cardio- und Krafttraining. Auch ein milon Zirkel und das five® Rücken- und Gelenkkonzept sind im Erdgeschoss integriert.

Studio des Monats

Plaza Sportsclub Oktober 2023

Im gesamten Studio wird die cleane Optik der Geräte mit viel Liebe zum Detail gebrochen. Alte Bänke, Sprungkästen und Basketballkörbe aus der Schulzeit – mal zur Sitzgelegenheit oder zum Regal umfunktioniert, mal als reiner Hingucker – sind überall verteilt und sorgen für einen Hauch von Nostalgie. Großflächige Sportlerzitate liefern die nötige Motivation. Und auch die Dekoration huldigt dem Sport: Tennisschläger schmücken die Wände, Turnringe die Fenster. Selbst gebrauchte Laufschuhe der Mitglieder, getragen auf dem NewYork-City-Marathon, werden in Glasgefäßen wie Trophäen präsentiert.

Cooler Look, hoher Anspruch

Der Stil des Plaza Sportsclubs spiegelt die Leidenschaft und das Herzblut wider, mit dem Lazo Tanakopoulos und sein Team hier seit über drei Jahrzehnten für eine besondere Atmosphäre sorgen und das Studio prägen. Auch heute noch ist der Inhaber von morgens bis abends im Studio. „Meine Philosophie ist es, stets nah am Kunden zu sein“, sagt er. „Ich wünsche mir, dass hier jedes Mitglied seinen Platz und die richtige Unterstützung findet, um die individuellen Gesundheitsziele zu erreichen.“ Eben der „Place to be“ in Leonberg, wie der Slogan über der Theke verkündet.

Respekt, Ehrlichkeit und Transparenz sind die Werte, auf denen die Kundenbetreuung basiert. „In 35 Jahren haben wir uns ein gutes Image erarbeitet und dieses Vertrauen wollen wir erhalten. Gerade die Corona-Zeit hat uns gezeigt, wie wichtig der Umgang mit unseren Mitgliedern ist.“ Die Mitglieder fühlen sich wahrgenommen, werden persönlich betreut und genießen den Austausch mit dem Team. So gelingt es dem Studio, sie über einen langen Zeitraum zu binden.

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Leonberg

Zentrale Lage und Mut zum Wachstum

In der Vergangenheit wurde das Gebäude mehrfach umgebaut und erweitert, sobald es aufgrund wachsender Mitgliederzahlen an seine Grenzen stieß. Die zentrale und verkehrsgünstige Lage in der Nähe des Leonberger Stadtparks aufzugeben, stand jedoch nie zur Debatte. Schließlich ist das Fitnessstudio in der Region seit über drei Jahrzehnten bekannt. Der letzte große Umbau fand vor zehn Jahren statt und gab dem Studio seine heutige Form. Statt auf ursprünglich 600 Quadratmetern erstreckt es sich nun über circa 2.900 Quadratmeter und drei Stockwerke. Bei den Umbauten durch die Firma Fifty Fifty wurde darauf geachtet, dass der Sportsclub weiterhin eine räumliche Einheit bildet und die Übergänge zwischen Umkleiden und Freihantelbereich im Untergeschoss sowie Kursräumen, Arena, Figurloft, Cycling und der ebenfalls im Gebäude ansässigen Physiotherapiepraxis fließend sind.

Ein Club für alle

„Bei uns sind alle Generationen im Club vertreten. Wir wollen jeden erreichen, dafür sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da“, sagt der Geschäftsführer. Momentan ist das älteste Mitglied 90 Jahre alt. Das Durchschnittsalter liegt bei 44 Jahren, die Hälfte der Mitglieder ist männlich. Damit alle Mitglieder ihr Training wahrnehmen können, gibt es eine Kinderbetreuung. „Wir sind seit Generationen am Markt, dadurch trainieren Großeltern, Eltern, Kinder und Enkelkinder bei uns. Viele andere Studios streichen die Kinderbetreuung aus Kostengründen. Wir bieten sie weiter an, weil unsere Kundinnen und Kunden es uns wert sind.“ Ab vier Jahren können Kinder Ballettkurse besuchen, für Jugendliche steht modernes Ballett und HipHop-Tanz zur Auswahl.

Das gesamte Angebot reicht von Fitness-, Kraft- und Zirkeltraining über Vibrationstraining bis hin zu Abnehmtraining und Ernährungsberatung. Neben diversen LES MILLS Kursen stehen gesundheitsorientierte Kurse wie Rückenfitness und Trainingsmethoden wie Pilates auf dem Plan. Geöffnet ist montags bis freitags von 7 bis 23 Uhr und am Wochenende von 8 bis 20 Uhr. „Unsere Kunden werden darüber hinaus im Coaching oder Personal Training betreut. Sie nehmen an verschiedenen clubinternen Challenges teil oder trainieren ihre kognitiven Fähigkeiten im neuen ExerCube“, so der Inhaber. „Sehr beliebt ist das Figurloft, wo Frauen ganz unter sich bleiben. Die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden stärkt unser Image. Und wir schauen ständig nach vorn.“

Flexibel im Wandel

Frisch renoviert: Das Figurloft nur für Frauen wurde im August 2023 wiedereröffnet

Besonders stolz ist Lazo Tanakopoulos darauf, dass viele seiner Mitglieder von Anfang an dabei sind und den gesamten Wandel des Studios miterlebt haben. „In den letzten 35 Jahren hat

Durchstarten: Die Arena ist mit topmodernen Geräten ausgestattet
fitness MANAGEMENT international 05/23 20 AKTUELLES | STUDIO DES MONATS
Fotos: Daniel Geiger

sich die Fitness- und Gesundheitsbranche unglaublich verändert – von Bodybuilding und Körperforming zu Beginn über Athletiktraining und Lifestyle bis hin zu gesundheitsbewusstem Training und Mobilitätstraining“, sagt er. „Ich sehe es als meine Aufgabe an, diese Herausforderungen und Veränderungen wahrzunehmen, adäquate Lösungen zu finden und meinen Mitgliedern stets die bestmöglichen Trainingsoptionen anzubieten.“

Teamarbeit als Erfolgskomponente Nicht umsonst lautet Lazo Tanakopoulos’ Motto: „Stehe niemals still!“. Er entwickelt das Studio gemeinsam mit seinem Team immer weiter. Viele Mitarbeitende sind seit Jahren dabei, haben sich im Club eine Karriere aufgebaut oder bleiben sogar nach dem Ausscheiden als Mitglied erhalten. „Mit der neuen Generation entstehen neue Möglichkeiten und neue Ideen. Besonders möchte ich meine Studioleitung hervorheben, Zina Bretzel. Sie ist jetzt seit über 13 Jahren im Unternehmen, startete hier als Bachelor-Studierende Gesundheitsmanagement, übernahm dann die Leitung des Ladybereichs und ist seit einigen Jahren unsere Studioleitung. Sie unterstützt mich in allen Bereichen.“

Die wachsende Größe des Clubs erfordert die Unterstützung durch starke, qualifizierte Mitarbeitende, eine Struktur mit einzelnen Bereichsleitungen und gute Kommunikationswege. Alle Festangestellten tauschen sich in einem wöchentlichen Meeting aus. Diese Herangehensweise wurde in einem Coaching definiert und für das gesamte Team übernommen. Für die Führungsebene, also Bereichs- und Studioleitung sowie den Geschäftsführer selbst, werden darüber hinaus vierteljährliche Coachingtermine angeboten, in denen Ziele definiert und alle wichtigen Punkte besprochen werden. Viel Wert wird auf Qualität und Qualifikation gelegt. Im Plaza Sportsclub arbeiten Experten mit abgeschlossener Ausbildung, vom Physiotherapeuten über

Herausforderung: In der Athletenhalle können die Mitglieder an ihre Grenzen gehen

Sportwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Rückenschulleiter bis hin zu Fitnesstrainerinnen und -trainern sowie Gesundheitsmanager/-innen. Ihr Wissen geben sie in internen Schulungen an die Auszubildenenden und DHfPG-Studierenden weiter. „Wir verfügen über Kompetenz in allen Bereichen. Uns alle verbindet die Liebe für Bewegung und Sport“, so Lazo Tanakopoulos. „Unsere Ansprüche und Ziele sind sehr hoch. Im Team besprechen wir die Umsetzungsmöglichkeiten und gehen sie gemeinsam an.“ Die innovative Ausstattung, beispielsweise die digitale Aufzeichnung des Trainings, sowie Betreuungskonzepte per App unterstützen die Mitglieder auch dann, wenn sie allein trainieren. Bei Fragen steht das Team jederzeit bereit.

Kein Stillstand in Sicht

Im Oktober 2020, zwischen den Corona-Lockdowns, eröffnete die Athletenhalle für funktionales Training, für Mobility,

Outdoor: Functional Training ist in Leonberg auch unter freiem Himmel möglich

05/23 fitness MANAGEMENT international 21

Kraft und Ausdauer. Vor allem in diesem Jahr war in der Berliner Straße schon jede Menge los: Im Mai wurde der ExerCube installiert – ein Trainingserlebnis zur Verbesserung der physischen, kognitiven und mentalen Leistungsfähigkeit mit dem Ziel, in immersiven Trainingswelten spielerisch fit zu werden. Im August wurde nach Umbau und Renovierung das Figurloft neu eröffnet. Hier heißt es: Ladies only. Es geht um zielgerichtetes Abnehmen mit individueller Beratung. Mit Personal

Training für Power Plate® oder Kinesis® One, SLIMYONIK®Lymphmassage, Rollenmassage oder Unterdruckkabine (AirTrainer) wird an der Figur gearbeitet.

Die stete Optimierung bleibt Kern des Konzepts. Man muss mit der Zeit gehen, um über einen so langen Zeitraum erfolgreich zu sein. Es bleibt also spannend, welche Innovationen der Plaza Sportsclub in den nächsten Jahrzehnten bieten wird.

Der Plaza Sportsclub in Zahlen

Fläche

Lazo Tanakopoulos

Der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann ist „Sportler durch und durch“ und liebt es, Menschen zu coachen. Im Sommer ist er jeden Samstag mit seiner Bikegruppe unterwegs. Zur Fitnessbranche kam Lazo Tanakopoulos über das Bodybuilding. Zunächst trainierte er selbst als Mitglied, bis er 1987 sein Hobby zum Beruf machte und als Mitarbeiter im Plaza Sportsclub einstieg. Inzwischen ist er dort seit 30 Jahren Geschäftsführer und seit 26 Jahren auch Inhaber. Getreu seinem Motto: „Stehe niemals still!“ entwickelte er in dieser Zeit das Studio permanent weiter. Sein Führungsstil ist dabei von Respekt und Ehrlichkeit sowie dem ständigen Hinterfragen des Status quo geprägt.

Krafttraining: 1.700 m²

Cardiotraining: 200 m²

Figurloft: 300 m²

Beweglichkeit: 100 m²

Functional Training: 200 m²

Wellness: 300 m²

Ausstattung

Kraft: milon®, Technogym, gym80

Cardio: Technogym

Beweglichkeit: five® Rücken- und Gelenkkonzept, Kinesis® One, Dr. Wolff

Kognitives Training: ExerCube

Vibrationstraining: Power Plate®

Bodystyling: SLIMYONIK®, AirTrainer

Diagnostik: InBody570

Wellness: Sauna, Massageliege VELUSJET®

Mitarbeitende 11 Festangestellte, 1 Sport- und Fitnesskaufmann, 2 Gesundheitsmanager, 4 Fitness- und Gesundheitstrainer, 1 dual Studierender (DHfPG), 1 Auszubildende, 1 Büroangestellte, 1 Physiotherapeut auf Honorarbasis, 30 Teilzeitkräfte

Plaza Sportsclub Berliner Straße 49 | 71229 Leonberg www.plaza-sportsclub.de

des Studios gesamt: 2.900
Stylisch: In der Sauna und den Umkleiden stimmt jedes Detail
fitness MANAGEMENT international 05/23 22 AKTUELLES | STUDIO DES MONATS
Fotos: Daniel Geiger

Zukunftsmarkt Prävention, Fitness und Gesundheit BGM boomt

Die Arbeitswelt befindet sich in einem ständigen Wandel. Krankenversicherer präsentieren alarmierende Zahlen zur Gesundheit deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Unternehmen sind gefordert, sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu engagieren, sodass Betriebliches Gesundheitsmanagement einen immer größeren Stellenwert erreicht –Tendenz: auch in Zukunft weiter steigend. Vier BGM-Expertinnen und -Experten erläutern, wie sich Fitness- und Gesundheitsanlagen mit ihrem Know-how und ihrer Infrastruktur im Geschäftsbereich BGM als Teil der Lösung etablieren können.

MP Studio –stock.adobe.com fitness MANAGEMENT international 05/23 26 AKTUELLES | GESCHÄFTSBEREICH
Text: Carolin Schmidt und Jürgen Wolff
Foto:
BGM

New Work, Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, Fachkräftemangel – die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Die Digitalisierung und nicht zuletzt die Auswirkungen der Pandemie haben diese Veränderungen zusätzlich verstärkt und auch beschleunigt. Corona hat aber auch bewirkt, dass die Menschen sich stärker mit ihrer Gesundheit auseinandersetzen, dass körperliche Fitness einen höheren Stellenwert genießt und dass Training zunehmend als fester Bestandteil eines gesunden Lebensstils gesehen wird. Arbeitgeber mussten erkennen, wie wertvoll die „Ressource Mensch“ für die Aufrechterhaltung der Leistungserbringung und somit auch für den Unternehmenserfolg ist.

Diese Entwicklungen werden durch den bestehenden Fachkräftemangel verstärkt, sodass Forderungen nach einem neuen Verständnis von Arbeit immer lauter werden (Walle, 2021). Unternehmen müssen auf all diese Veränderungen am Arbeitsmarkt reagieren. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist deshalb gefragt wie nie.

Krankenstand steigt auf Rekordniveau

Aktuelle Studien der Krankenversicherer Deutsche Krankenversicherung AG (DKV) und DAK-Gesundheit zeichnen ein alarmierendes Bild von der Gesundheit deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Der Gesundheitsreport der DAK-Gesundheit zeigt, dass es im ersten Halbjahr 2023 ungewöhnlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle gab. Die Beschäftigten waren von Januar bis Juni im Durchschnitt fast zehn Tage krankgeschrieben. Insgesamt lag der Krankenstand mit 5,5 Prozent deutlich über dem Vorjahreshalbjahr (2022: 4,4 %). Das ist der höchste Wert, den die DAK für ihre 2,4 Millionen erwerbstätigen Versicherten in den vergangenen zehn Jahren erhoben hat. (Scharf, 2023)

Zunehmender Stress, Personalmangel und steigende Belastungen am Arbeitsplatz führten zu einer Negativspirale, der nur mit vereinten Kräften, mehr Prävention und einer gezielten Stärkung des BGMs begegnet werden könne, so Andreas Storm, Vorstand der DAK-Gesundheit. Storm bekräftigt zudem seine Forderung nach einem runden Tisch zum Thema „Fachkräftemangel und Gesundheit“ unter Beteiligung von Politik, Sozialpartnern und Krankenkassen: „Der hohe Krankenstand im ersten Halbjahr 2023 macht deutlich, dass sich beim Thema Arbeit die gesundheitliche Dimension nicht wegblenden lässt. Firmen und Betriebe in Deutschland sollten auch im eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden achten und weitere Ressourcen ins Betriebliche Gesundheitsmanagement investieren“ (Scharf, 2023; Storm, 2023).

„Die Gesundheit bleibt sitzen“

Der DKV-Report 2023 zeigt eine Reihe besorgniserregender gesundheitlicher Entwicklungen: Die Deutschen sitzen von Jahr zu Jahr immer länger. Weniger als vier von zehn Be -

fragten erreichen die kombinierten WHO-Bewegungsempfehlungen für regelmäßige Ausdauer- und Muskelaktivität. Die Ergebnisse zum psychischen Wohlbefinden sind ebenfalls beunruhigend. „Die Ergebnisse des DKV-Reports zeigen deutlich: Die Deutschen lassen ihre Gesundheit sitzen. Nicht einmal jeder fünfte Deutsche erfüllt die Kriterien für ein gesundes Leben. Als Krankenversicherer sehen wir, welche negativen Folgen ein ungesunder Lebensstil hat“, fasst Dr. Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV, die Ergebnisse zusammen (2023).

Die Verfasser der DKV-Studie fordern, der zunehmenden körperlichen Inaktivität mit mehr Bewegung, gezieltem Muskeltraining und ganzheitlichen Präventionsstrategien aktiv zu begegnen (DKV Deutsche Krankenversicherung AG, 2023).

Studios als BGM-Partner für Unternehmen

Viele Betriebe sind bei der Implementierung und Gestaltung von betrieblichen Maßnahmen zur Gesunderhaltung auf Unterstützung angewiesen. Bei der Einführung eines BGMs sowie auch seiner kontinuierlichen Weiterentwicklung spielt die Wahl der Kooperationspartner eine entscheidende Rolle. Insbesondere auch deshalb, weil sich das Angebotsspektrum für Dienstleistungen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) und des BGMs in den vergangenen Jahren deutlich erweitert hat (Mächler, 2021).

Für Studiobetreiber bieten sich neue Chancen: Mit ihrem Knowhow und ihrer Infrastruktur können sie die Unternehmen unterstützen, ihre BGM-Maßnahmen passgenau auf die neuen Anforderungen zuzuschneiden.

Erfolgreich im Geschäftsbereich BGM

Wie können sich Fitness- und Gesundheitsanbieter im Geschäftsbereich BGM etablieren? Welche Voraussetzungen braucht es für einen guten Start? Welche Ausbildungen und Zusatzqualifikationen empfehlen Experten? Welche gesundheitsfördernden Maßnahmen werden von Unternehmen nachgefragt?

Antworten geben die BGM-Expertin Anke Mächler-Poppen, der Geschäftsführer des stark expandierenden BGM-Dienstleisters outness, Hannes Schröder, sowie Sarah Staut, Betriebliche Gesundheitsmanagerin des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) und Dr. Matthias Zimmermann, Geschäftsführer des Racket Centers Nußloch, dessen Geschäftsbereich BGM seit über zehn Jahren erfolgreich ist.

Auszug aus der Literaturliste DKV Deutsche Krankenversicherung AG. (2023). Der DKV-Report 2023. Wie gesund lebt Deutschland? Zugriff am 07.09.2023. Verfügbar unter https://www.ergo.com/de/ Newsroom/Reports-Studien/DKV-Report Mächler, A. (2021). Attraktive BGM-Angebote für Unternehmen gestalten. fitness MANAGEMENT international, 5 (157), 80–83. Walle, O. (2023). Die Fitness- und Gesundheitsbranche als idealer Kooperationspartner für Unternehmen. fitness MANAGEMENT international, 3 (167), 30–31. Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie presse@fitnessmanagement.de.

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Voraussetzung ist, sich auf jedes Unternehmen individuell einzulassen“

Der Geschäftsbereich BGM für Studios: Anke Mächler-Poppen im Interview

Anke Mächler-Poppen ist seit 2014 an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und BSA-Akademie als Dozentin, Autorin und Referentin tätig. Außerdem berät sie Unternehmen im Bereich Firmenfitness, Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und arbeitet darüber hinaus als Auditorin im Bereich BGM.

Seit 1997 unterstützt und betreut Anke Mächler-Poppen als Geschäftsführerin eines Dienstleistungsunternehmens verschiedene Unternehmen bei der Implementierung von hausinternen Fitnesscentern und der Konzeptionierung bzw. Umsetzung von BGF- und BGM-Maßnahmen. Zu ihren Kunden gehören sowohl große Konzerne – z. B. war sie für die BMW Group tätig –, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen, u. a. auch Gerätehersteller aus der Fitness- und Gesundheitsbranche.

fMi: Wie kam es, dass Sie sich auf BGM spezialisiert haben, und wie hat sich die Dienstleistung BGM in den vergangenen Jahren entwickelt?

Anke Mächler-Poppen: Als ich während meines Sportwissenschaftsstudiums Mitte der Neunzigerjahre für die BMW Group Rückentrainings, Entspannungskurse usw. durchführte, gab es den Begriff „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ noch gar nicht – es war Betriebssport oder Firmenfitness.

Die Kurse wurden von Beginn an sehr gut angenommen und es war großes Interesse für Gesundheit und insbesondere Fitness erkennbar. Also haben wir irgendwann ein hausinternes Firmenfitnessstudio, damals noch mit Geräten der Firma Schnell, eröffnet. Die Nachfrage war riesig, wir hatten sogar eine Warteliste. Grund dafür war u. a. der ganzheitliche Ansatz, also Ernährung, Bewegung, Entspannung und die Zusammenarbeit mit Physiotherapiepraxen. Im Laufe der Jahre haben wir unser Angebot für Unternehmen parallel zur Arbeitswelt immer weiterentwickelt und Aspekte, wie mentale Gesundheit, Work-Life-Balance und Stressmanagement eingebunden, immer weiter zu BGF und später BGM.

Heute wird BGM als integraler Bestandteil der Unternehmensführung betrachtet und trägt wesentlich zur Schaffung einer gesunden und produktiven Arbeitsumgebung bei.

Wo liegen die Unterschiede zwischen Firmenfitness, BGM und BGF in der Umsetzung für Fitness- und Gesundheitseinrichtungen?

Ein „historischer“ Aspekt ist ganz wichtig: Obwohl BGM der übergeordnete Begriff ist, liegen die Ursprünge im Bereich Firmenfitness, der einen entsprechend niedrigschwelligen Einstieg aufgrund seiner einfachen Umsetzbarkeit gewährleistet. BGM zu etablieren ist je nachdem natürlich deutlich mehr Aufwand, das muss einem bewusst sein.

Die Betriebliche Gesundheitsförderung, kurz BGF, konzentriert sich auf spezifische Gesundheitsmaßnahmen und -initiativen zur Verbesserung der Mitarbeitergesundheit. Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement, also BGM, analysieren wir, stellen den Bedarf fest und schauen, welche Maßnahmen zielgruppengerecht und bedarfsorientiert umgesetzt werden können, die im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung entsprechend regelmäßig evaluiert werden.

Firmenfitness bezieht sich auf Programme und Maßnahmen zur Förderung von körperlicher Aktivität und Gesundheit der Mitarbeiter durch Partnerschaften mit Fitnessanbietern oder interne Angebote im Unternehmen, wobei die Umsetzung in den eigenen Räumen des Unternehmens oder in den Fitnessund Gesundheitseinrichtungen selbst erfolgen kann.

Um kleine und mittelständige Unternehmen, KMU, nicht direkt zu überfordern, empfehle ich immer den Einstieg über bedarfsorientierte BGF-Maßnahmen, bzw. Firmenfitnessangebote, die auf die Zielgruppe abgestimmt sind. Würde ich direkt empfehlen, einen Managementprozess zu bedienen, wären sie schnell überfrachtet. Niedrigschwellige Maßnahmen wie aktiven Pausen und Co. schaffen Vertrauen im Unternehmen und wenn die Geschäftsführung dann sieht, dass es funktioniert und die Leute teilnehmen, sind die Weichen für einen Managementprozess gestellt. Aber nicht dieses „Wir machen mal“, das funktioniert nämlich absolut nicht.

Sind die Unterschiede im Markt weitläufig bekannt und wo liegen womöglich noch Verständnisschwierigkeiten?

Leider sind diese Unterschiede nach wie vor nicht immer klar erkennbar, auch bei den Anbietern selbst. Nach wie vor wird der Begriff BGM oft übergreifend verwendet, auch wenn es sich in vielen Fällen eher um BGF handelt. Ein Beispiel dafür ist, dass viele Maßnahmen, wie Sport- und Bewegungskurse

Foto: DHfPG/BSA fitness MANAGEMENT international 05/23 28 AKTUELLES | GESCHÄFTSBEREICH BGM

eher an der Verhaltensebene ansetzen, im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes zu wenig die Verhältnisebene einbeziehen, aber fälschlicherweise als BGM bezeichnet werden. Dadurch können in Bezug auf die Erwartungshaltung Missverständnisse entstehen. Vor allem Anbieter müssen auf die Korrektheit und Authentizität ihres Angebotes achten. Wenn ich BGF anbiete, muss ich mich BGF-Anbieter nennen, und wenn es BGM ist, nenne ich mich BGM-Anbieter. Leider passiert das in der Praxis häufig zu wenig.

Wie können BGM-Unternehmen Aufklärungsarbeit leisten und dies auch für eigene Werbezwecke nutzen?

Aufklären heißt, es an einfachen Beispielen visualisieren. Am Beispiel Rückenkurs und Ergonomie können Dienstleister aufzeigen, wie sich die Zusammenhänge zwischen Verhalten und Verhältnissen darstellen. Eine Vorgehensweise kann sein, die Arbeitsplätze erst zu analysieren, um eventuelle Ursachen für z. B. Rückenbeschwerden zu erkennen, darauf aufbauend Empfehlungen auszusprechen und parallel dazu auf der Verhaltensebene Kurse, Workshops oder Impulsvorträge für die Aufklärung anzubieten. Die professionelle und zielgerichtete Vorgehensweise ist ein wesentlicher Unterschied bei der Qualität der Dienstleister. Dieser konkrete Ablauf von BGM- oder BGF-Maßnahmen kann auch auf der eigenen Website oder in anderen Werbemitteln skizziert werden. So können Unternehmen sich etwas Praktisches unter den Begriffen vorstellen. BGM-Anbieter müssen, glaube ich, verstärkter aufzeigen, wie sie vorgehen.

Welche Argumente können Anbieter gegenüber potenziellen Kunden für die Entwicklung eines BGMs liefern?

Gerade der Fachkräftemangel und das Ziel der Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität sind mittlerweile Hauptgründe für viele Unternehmen durch Firmenfitness, BGF und BGM potenzielle Beschäftigte zu gewinnen, aber auch bestehende zu erhalten. Angebote der Gesundheitsförderung mit ihren Mehrwerten und sozialen Benefits, wie Übertragbarkeit in den Alltag und Work-Life-Balance, können eine wichtige Rolle im Recruiting und Onboarding spielen und müssen entsprechend transparent nach innen und außen kommuniziert werden.

Weitere Argumente für die Einführung sind: Image, motivierte und leistungsfähige Beschäftigte, Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit, Bindung an das Unternehmen, geringere Ausfallkosten oder auch Demografiefestigkeit. Neben diesen Argumenten können BGM-Anbieter zusätzlich mit einer KostenNutzen-Rechnung, wie z. B. dem ROI, arbeiten.

Wo müssen Fitness- und Gesundheitseinrichtungen Ihrer Einschätzung nach ansetzen, um einen Geschäftsbereich BGM profitabel zu entwickeln?

Der erste Schritt ist eine Analyse des eigenen Portfolios, also Qualifikationen des Personals und das Kursangebot. Sollte hier Bedarf bestehen, sollten Mitarbeiter unbedingt zur Fachkraft im Bereich BGM qualifiziert werden, und Weiterbildung in Bereichen wie Ergonomie, Stressmanagement, Coaching, Ernährung ist auf jeden Fall zu empfehlen. Man sollte dabei auf Bildungsanbieter mit langjähriger Erfahrung und einem großen Renommee im Markt setzen. Der nächste Schritt ist eine Marktanalyse bzw. eine Analyse potenzieller Firmenkunden in der Region. Hier können auch Studierende im

Rahmen einer Abschlussarbeit unterstützen. Daraus resultiert die entsprechende Akquisestrategie, z. B.: Kontaktaufnahme über bereits bestehende Kunden im Studio, direkte Ansprache von Firmen in der Region, „Tag der offenen Tür“ für Firmen, Teilnahme an Unternehmerfrühstück, Netzwerktreffen mit IHK und HWK, Messen oder Gewerbeveranstaltungen in der Region. Flankierend sollte, wie eben erwähnt, das Angebot auf der Website ersichtlich sein bzw. Infomaterial entworfen werden.

Bei der Etablierung eines BGM-Geschäftsbereichs sollte schlussfolgernd auf Qualität, auch was die Weiterbildung der Mitarbeitenden nach Paragraf 20 SGB V angeht, größter Wert gelegt werden. Auch sollte man sich über steuerliche Gesichtspunkte im Bereich BGM, also Lohnsteuerbefreiung und geldwerte Vorteile, informieren um die Kundschaft darauf hinweisen zu können. Aber Achtung: In Deutschland ist es verboten, steuerlich zu beraten, wenn man kein Steuerberater ist. Das heißt, wir können unsere Maßnahmen so gestalten, dass sie nach besten Möglichkeiten von den Finanzämtern auch als lohnsteuerbefreit akzeptiert werden – dafür gibt es gewisse „Spielregeln“, die nun auch in den Umsetzungshilfen des Bundesfinanzministeriums, kurz BMF, klar benannt wurden – aber wir dürfen keine Beratung vornehmen.

Welchen Nutzen habe ich als Fitness- und Gesundheitseinrichtung?

Der Geschäftsbereich BGM ermöglicht es Fitness- und Gesundheitseinrichtungen, ihren Kundenstamm zu erweitern, ihre Reichweite zu erhöhen, neue Zielgruppen anzusprechen, zusätzliche Einnahmen zu generieren und die Bindung von Kunden an das Fitnessstudio zu steigern. Zusätzlich kann die Auslastung der Anlagen während wenig frequentierter Zeiten gesteigert werden. Sie können sich zudem noch über das bestehende Portfolio hinaus deutlicher positionieren, ihr Image in diesem Bereich stärken und sich damit in einem wettbewerbs-intensiven Markt differenzieren.

Auf welche Hürden können Anbieter stoßen und wie können sie diese überwinden?

Neben Zweifeln und Skepsis gegenüber dem Effekt von BGF/ BGM seitens Geschäftsleitung und teilweise fehlenden personellen Ressourcen bei der Koordination und Umsetzung im Unternehmen selbst ist nicht nur das Budget, sondern auch die Bürokratie und das Damoklesschwert „geldwerter Vorteil“ eine große Hürde. Denn nach den Erfahrungen aus der Praxis stoßen Maßnahmen der BGF bei den Beschäftigten oftmals auf Ablehnung bzw. scheitern, wenn sie mit einer Belastung in Form von Steuern oder Beiträgen verbunden sind.

Arbeitgeberleistungen zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung sind bis zu einer Höhe von 600 Euro pro Mitarbeiter pro Jahr steuer- und sozialversicherungsfrei, wenn sie bestimmten Anforderungen des SGB V, Paragraf 3 Nr. 34 EStG genügen.

Das BMF hat 2021 eine Umsetzungshilfe zu den Voraussetzungen der Steuerbefreiung arbeitgebergeförderter Präventions- und Gesundheitsförderungsleistungen veröffentlicht, die aufgrund der vielzähligen genannten praktischen Beispiele

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Dienstleistern und Unternehmen Orientierung geben. Jedoch sind die weitgehenden Nachweis- und Dokumentationsanforderungen insbesondere für KMU – und vor allem für Kleinstund Kleinbetriebe – sehr schwer zu erfüllen.

Dienstleister sollten sich dieser Hürden bewusst sein, aber hier ist das Unternehmen in der Verantwortung. Als Studio kann man darauf hinweisen, damit das Unterfangen nicht ins Wanken gerät, wenn das Finanzamt um die Ecke kommt. Aber an und für sich ist das Unternehmen in der Pflicht.

Welche Voraussetzungen, räumlich wie personell, sollten Fitness- und Gesundheitseinrichtungen erfüllen, um gewinnbringend im BGM arbeiten zu können?

Da die Beschäftigten oft unterschiedliche Arbeitszeiten haben, ist Flexibilität der Öffnungszeiten ein Wettbewerbsvorteil. Die Standorte der Anbieter sollten für die Mitarbeiter vom Arbeitsplatz oder Wohnort aus leicht erreichbar sein. Darüber hinaus sollte die Zusammenarbeit mit Fitnessstudios nahtlos in die Unternehmenskultur integriert werden und ein entsprechendes Marketing bzw. auch regelmäßiger Austausch vorhanden sein.

Kompetente Trainer und Fachkräfte sind zudem die Basis, um den Beschäftigten qualitativ hochwertige Anleitung und Unterstützung bei ihren Fitness- und Gesundheitszielen zu bieten. Es gibt hier sehr gute Basislehrgänge, die als „Werkzeugkoffer BGM“ fungieren können, aber auch tolle Aufbau- und Profiqualifikationen, die einem weiterführendes Wissen vermitteln. Heutzutage kann man sich sogar mit Bachelor-Studiengängen allgemein im Gesundheitsmanagement und mit Master-Studiengängen spezifisch im Bereich BGM ausbilden.

Weiterhin sollten die Fitness- und Gesundheitseinrichtungen verschiedene Fitnesskurse, Trainingsprogramme und Wellnessangebote haben, um die individuellen Interessen, Gesundheitsziele und Fitnesslevels der Mitarbeiter abzudecken. Zusätzliche Soft Skills im Bereich BGF/BGM, abhängig von der Zielsetzung des Anbieters und des Unternehmens, sind wichtig, um als kompetenter Partner auftreten zu können. Langfristig sollte der Anbieter ein festes Team bzw. Ansprechpartner für die Sparten BGM/BGF und/oder Firmenfitness definieren, aufbauen und qualifizieren.

Welche Soft Skills sollte ein Studioteam Ihrer Meinung nach mitbringen, um sich langfristig im BGM-Markt behaupten zu können?

Die wichtigste Voraussetzung ist, sich auf jedes Unternehmen individuell einlassen zu können. Das bedeutet Fragen zu stellen, Wünsche und Vorstellungen zu eruieren und ein Gefühl für die Ausgangssituation des Unternehmens zu entwickeln. Weiterhin sollten Kenntnisse im Bereich des Projektmanagements und Marketings vorhanden sein. Das eigene positive Gesundheitsverhalten, Selbstmanagement, Selbstreflexion und Offenheit sollten selbstverständlich sein.

Wenn ein Studio keine Möglichkeiten für die Etablierung eines eigenen BGM-Angebotes hat, wie kann eine erfolgreiche Kooperation mit BGM-Dienstleistern entstehen? Welche Voraussetzungen muss das Studio dafür erfüllen?

Wenn Studios selbst kein BGM-Angebot in ihrem Portfolio

haben, können sie eine Kooperation mit BGM-Dienstleistern eingehen, die nur Beratung anbieten. Dabei stellen sie ihre Räume, ihr Equipment und Know-how inklusive Personal zur Verfügung und erstellen z. B. maßgeschneiderte Mitgliedschaftsangebote und Pakete für Unternehmen, die durch die BGM-Dienstleister im Unternehmen kommuniziert werden. Dazu gehören auch Gesundheitstage oder Workshops, OnlineFitnessprogramme, Yoga-Kurse oder Bewegungspausen. Auch gemeinsame Veranstaltungen wie Laufevents, Fitnessmessen oder Gesundheitschecks und -analysen können von Fitnessstudios und Dienstleistern gemeinsam organisiert werden. Wenn ein Studio daran Interesse hat, lohnt sich eine Recherche im Internet nach einem entsprechenden Kooperationspartner.

Aber wenn ich im BGM-Bereich tatsächlich „mitspielen“ möchte, ist die Qualifizierung des eigenen Personals zu BGM-Fachleuten ein absolutes Muss. Die Kooperation mit einem Dienstleister kann für Studios den Einstieg in den BGM-Markt deutlich erleichtern, ist aber kein Ersatz für die Etablierung eines eigenen Geschäftsbereichs.

Durch welche Maßnahmen oder Routinen halten Sie sich selbst im Bereich BGM auf dem neuesten Stand?

Für mich ist es wichtig, den Austausch mit den Unternehmen zu pflegen und Netzwerkaktivitäten zu fördern. Auch regelmäßige Vor-Ort-Begehungen und Gespräche mit den Beschäftigten geben einen guten Einblick. Meine Tätigkeit als Auditorin vermittelt mir einen guten Einblick in die verschiedenen Branchen.

Weiterhin gibt es viele bewährte Plattformen, wie z. B. die DGUV, iga, inqa oder BAuA, die sehr aktuell gestaltet sind und aktuelle Studien und Best Practices veröffentlichen. Die beste Möglichkeit, um up to date zu bleiben, ist und bleibt aber der Austausch mit den verschiedenen Akteuren in BGF/BGM. Beispiele hierfür sind Krankenkassen, das Haufe-Office, der Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement, die Personal- und Therapiemessen, Aufstiegskongress, FIBO Congress und IHRSA.

In welchen Bereichen des BGMs sehen Sie das größte Potenzial für die Zukunft?

Das Thema Ergonomie am Arbeitsplatz ist in Bezug auf Rückenbeschwerden ein wichtiges Thema, denn hier zeigen sich am schnellsten Veränderungen und die Akzeptanz ist sehr hoch. Die Studie der Techniker Krankenkasse „Beweg dich, Deutschland!“ aus dem Jahr 2022 hat aufgezeigt, dass sich 72 Prozent der Beschäftigten Ergonomie am Arbeitsplatz wünschen und 48 Prozent einen Zuschuss fürs Fitnessstudio. Auch der Zunahme der psychischen Erkrankungen kann durch Maßnahmen auf der Verhaltensebene, wie Stressmanagement, Yoga usw., begegnet werden. Ein letzter Aspekt ist die Förderung der allgemeinen Gesundheitskompetenz in den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung und Stress. Der Zugangsweg Betrieb lässt sich sehr gut nutzen, um eine Brücke zwischen Medizin und Bevölkerung darzustellen und sich als „Teil der Lösung“ zu etablieren, gerade vor dem Hintergrund der stetig zunehmenden Zivilisationserkrankungen, wie z. B. Diabetes mellitus. Im Vordergrund steht die „Hilfe zur Selbsthilfe“.

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Zertifiziertes Know-how und permanente Weiterentwicklung sind unabdingbar“

Der Geschäftsbereich BGM bei outness: Hannes Schröder im Interview

Sport und Bewegung spielen für Hannes Schröder (Jahrgang 1989) seit seiner Kindheit eine große Rolle: Basketball, Kung-Fu, Kraftsport u. v. m. Im Fußball ist er bis heute als Spieler und Jugendtrainer aktiv. Nach dem Abitur absolvierte er das duale Studium Fitnessökonomie sowie den weiterführenden Master-Studiengang Prävention und Gesundheitsmanagement mit den Schwerpunkten Betriebliches Gesundheitsmanagement und Stressmanagement an der DHfPG. Dafür wechselte er von der Trainingsfläche in einem Studio in Sachsen-Anhalt in die Personalabteilung einer Wohnungsgesellschaft in Neubrandenburg, wo er das Betriebliche Gesundheitsmanagement entwickelte. Weil es schwierig war, geeignete Anbieter für die regelmäßige Gesundheitsförderung zu finden, gründete er im Juli 2016 gemeinsam mit Andreas Windisch selbst die outness GbR, die aktuell 25 Mitarbeitende beschäftigt. Hannes Schröder betreibt einen BGM-Podcast und ist Autor des Buches „30 Minuten Betriebliches Gesundheitsmanagement“.

www.outness.de; www.bgmpodcast.de

fMi: Was war für Sie der Impuls, sich mit outness als BGM-Anbieter selbstständig zu machen?

Hannes Schröder: Während meiner Bachelor-Studienzeit stellte ich fest, dass ich zwar Menschen helfen konnte, aber nur denen, die schon ins Fitnessstudio kamen. Daraus entwickelte sich die Idee, präventiv mit Mensschen zu arbeiten, die wir bisher nicht erreichten. Ich fasste den Entschluss, an der DHfPG ein Master-Studium im Bereich Gesundheitsmanagement dranzuhängen und in den betrieblichen Kontext zu wechseln.

Von 2014 bis 2016 war ich bei einer Wohnungsgesellschaft mit knapp 500 Mitarbeitern als Personalreferent mit Schwerpunkt BGM beschäftigt. Meine Aufgabe war es, ein BGM zu entwickeln, zu initiieren und dann an externe Dienstleister outzusourcen. Damals waren viele Studios noch nicht so weit und es gab niemanden, der vor Ort im Unternehmen flexibel Maßnahmen anbot. Die Personaldecke im Fitnessbereich ist meistens dünn und die Physiotherapeuten bevorzugten mit Therapiesitzungen einen anderen Ansatz. Diese Lücke konnte ich mit meiner Qualifikation füllen, das stand aber nicht in meiner Stellenbeschreibung. Der Gedanke reifte, dass auch viele weitere Unternehmen Interesse an BGM haben könnten.

Mein Freund Andreas Windisch kommt aus einer völlig anderen Branche, hatte aber Erfahrung mit der Selbstständigkeit. Ich war Experte für BGM. Wir stellten uns bei einem Unternehmen vor und das Feedback war so positiv, dass wir vor der Entscheidung standen: entweder sicherer Konzernjob oder Mut zur Selbstständigkeit. Wir haben uns dann für die Selbstständigkeit entschieden und es in sieben Jahren nicht bereut.

Wie hat sich Ihr Unternehmen anschließend entwickelt?

Wir haben die Firma als Zwei-Mann-Team mit einem Budget von 2.000 Euro gegründet. Als mein Kalender irgendwann voll

war, haben wir unseren ersten Mitarbeiter eingestellt, der gerade ein duales Studium an der DHfPG abgeschlossen hatte. Die Nachfrage wurde immer größer, sodass wir inzwischen auf 25 Mitarbeitende gewachsen sind.

Mit dem Wachstum nach Corona haben wir auch unser Einzugsgebiet erweitert. Unsere Firma startete in Neubrandenburg, inzwischen sind wir in Berlin, Brandenburg und SchleswigHolstein vertreten. Unser Plan ist es, bis 2030 deutschlandweit aktiv zu sein.

Gibt es bestimmte Angebotsschwerpunkte aus dem BGM-Spektrum, die bei Ihnen stark nachgefragt werden? Welche sind das und wo sehen Sie die Gründe dafür?

An Position eins der Ursachen für Ausfalltage von Arbeitnehmenden stehen Muskel-Skelett-Erkrankungen. Die psychische Gesundheit steht an Position zwei, doch in ein bis zwei Jahren werden psychische Erkrankungen wahrscheinlich die Top-Position übernehmen. Dieser Themenbereich fand noch vor zehn Jahren wenig Beachtung. Die Pandemie hat bewirkt, dass psychische Gesundheit jetzt enttabuisiert ist, man offener damit umgeht und die Menschen dafür sensibilisiert sind.

Ein Großteil der Bevölkerung tut leider nichts für seine Gesundheit, auch nicht präventiv, weil viele Menschen entweder negative Erfahrungen mit Sport und Bewegung gemacht haben oder den Mehrwert nicht erkennen. Wir haben von den Unternehmen eine höhere Nachfrage nach Sensibilisierung und Informationsvermittlung, um ein Problembewusstsein zu schaffen, als nach klassischen Kursangeboten. Das bedeutet: Screenings, Analysen, Check-ups. Im betrieblichen Kontext lassen sich Analysen und Messungen sehr gut umsetzen, weil jeweils nur eine Person aus dem laufenden Arbeitsprozess herausgenommen wird.

Foto: outness GbR fitness MANAGEMENT international 05/23 32 AKTUELLES | GESCHÄFTSBEREICH BGM

Wenn die Menschen erstmal für sich erkannt haben, dass sie ein Problem haben, kann man sie sehr gut abholen. Wir können sie dann auf die nächste Ebene führen, zu einem Vortrag oder Workshop einladen. Sie haben ein Problembewusstsein und sind offen für weitere Informationen. Die Firmen wollen ja die Mitarbeitenden erreichen, die hohe Krankenstände produzieren, weil sie nichts für sich tun. Diese Menschen muss ich durch Sensibilisierung viel früher abholen.

Mit welchen Maßnahmen sensibilisieren Sie die Entscheider und deren Mitarbeitende?

Unser Konzept ist so ausgelegt, dass wir für die Unternehmen den Themenschwerpunkt BGM übernehmen. Im ersten Schritt machen wir je eine Analyse aus Unternehmens- und aus Mitarbeitersicht.

Die Analyse aus Unternehmenssicht ist wichtig, damit der Betrieb für sich geklärt hat, warum er ein BGM einsetzt. Wenn er es nur macht, weil alle anderen auch BGM machen, dann ist da kein starkes Warum, dann will der Betrieb eigentlich nichts verändern. Macht das Unternehmen es aber, weil die Krankenstände explodieren, die Fluktuation steigt, keine Bewerber mehr kommen, habe ich ein starkes Warum und kann eine Richtung des BGMs auswählen. In zweiter Instanz fragen wir die Mitarbeitenden mithilfe von Fragebögen – digital oder auf Papier, was ihre Wünsche und Ziele sind.

Es ist unsere Aufgabe, aus der Analyse abgeleitete Maßnahmen zu entwickeln, die auf die Arbeitsabläufe abgestimmt sind und den Wünschen der Mitarbeitenden entsprechen. Im dritten Schritt führen wir die Maßnahmen durch – alles aus einer Hand mit unseren eigenen Fachkräften.

Sind die Unterschiede zwischen Firmenfitness, Betrieblicher Gesundheitsförderung und Betrieblichem Gesundheitsmanagement bei den potenziellen BGM-Kunden inzwischen bekannt?

Es wird besser. Als wir 2016 von Betrieblichem Gesundheitsmanagement sprachen, wussten viele Kontakte nicht, was das ist. Großkonzerne sind auf jeden Fall weiter, haben meist eigene Mitarbeiter oder Fachabteilungen für BGM. In kleinen und mittelständischen Unternehmen gibt es häufig noch kein Bewusstsein dafür, dass man BGM konzeptionell angehen muss und dass es aus gutem Grund Betriebliches Gesundheitsmanagement heißt.

Wir sehen es als Managementaufgabe. BGM ist häufig das fehlende Puzzleteil, um alle Bereiche im Unternehmen miteinander zu verbinden: eine gute Schnittstelle zwischen Personal, Recruiting, Finanzen und Steuern. BGM ist ein gutes Tool, um die Kommunikation und das Miteinander zu fördern. Viele Geschäftsführer und Entscheider haben nach unseren Gesprächen ein Aha-Erlebnis, weil sie die Möglichkeiten und die Bedeutung eines BGMs so noch nicht gesehen haben.

Wirkt sich diese Kenntnis bzw. auch Unkenntnis im Markt auf Ihre Kommunikation aus?

Das ist unsere größte Herausforderung, weil wir sozusagen „das Problem vor dem Problem“ adressieren müssen. Diejenigen, die jetzt schon nach BGM suchen, finden uns. Alle anderen suchen aber nicht nach BGM. Sie stellen fest, dass ihre

Krankenstände explodieren und googeln nach „Krankenstände senken“. Sie suchen nicht nach der Lösung, sondern versuchen über das Problem eine Lösung zu finden. Wir haben die Lösung. Doch je weniger die Leute über BGM wissen, desto weiter sind sie von der Lösung entfernt und das Suchfeld ist enorm. In dieser breiten Masse sichtbar zu sein, ist die größte Herausforderung. Deshalb müssen wir mit unserer Kommunikation viel früher ansetzen und die Unternehmen mit den Themen abholen, nach denen sie suchen, und zwar indem wir über Problemfelder informieren.

Bei outness lösen wir das, indem wir inzwischen über 300 Podcastepisoden veröffentlicht haben, die ein breites Spektrum abdecken. Und indem wir ein Buch geschrieben haben, das wir ungefragt an Firmen schicken. Ein Buch wird durchgeblättert und nicht weggeschmissen. Es hat bewusst nur 96 Seiten und kann in 30 Minuten durchgelesen werden, weil Entscheider keine Zeit haben.

Weitere Stellschrauben für eine gute Sichtbarkeit sind unsere Netzwerkarbeit, das Vorsprechen bei Industrie- und Handelskammern sowie Interviews zu geben und diese medial zu verbreiten. Die Aufklärungsarbeit mit Kundenreferenzen gehört auch dazu. Man muss in allen Bereichen aktiv sein.

Wir machen auch klassische Akquisearbeit, indem wir Firmen anrufen und überzeugen, dass sie sich in einer Stunde per Videokonferenz oder in einem persönlichen Treffen erklären lassen, was wir für sie tun können.

Wie haben Sie den Aufbau und die Pflege der Kontakte zu Ansprechpartnern in Unternehmen organisiert? Hat Ihr Team Vorgaben oder haben Sie Prozesse hinterlegt?

Wir haben eine Vorauswahl der Kontakte, indem wir bestimmte Branchen ausschließen, denen wir erfahrungsgemäß nicht helfen können, z. B. Speditionen. Wir können LKW-Fahrern nicht helfen, wenn sie den ganzen Tag unterwegs sind.

Ein zweites Kriterium für die Vorauswahl ist die Anzahl der Mitarbeitenden. Ab etwa 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird das Thema BGM relevant und es lohnt sich, Systeme und Prozesse zu entwickeln. Bei weniger Mitarbeitenden managt sich ein Team selbst durch einen Bowlingabend, eine Radtour oder einen Grillabend. Nach oben liegt die magische Grenze bei ca. 300 bis 400 Mitarbeitenden. Firmen ab 500 Angestellten haben häufig eigene BGM-Teams.

Dementsprechend kontaktiert unser Vertriebsteam Firmen mit 20 bis 400 Mitarbeitenden. Das Team arbeitet mit einem Gesprächsleitfaden und ist in der Einwandbehandlung geschult.

Unser Vertrieb hat die Aufgabe, herauszufiltern und vorab zu qualifizieren. Nachdem das erste Interesse geweckt ist, machen wir ein sogenanntes Strategiegespräch und finden dort heraus, wie die Leute arbeiten, wo die Herausforderungen liegen, ob im Bereich BGM schon etwas gemacht wird und es Erfahrungswerte gibt. Mit den Entscheidern der Firmen, die als Kunden infrage kommen, führe ich anschließend ein zweistündiges Konzeptgespräch. Dort erkläre ich genau, was BGM ist und worin die Unterschiede zu Firmenfitness liegen –immer mit spezifischem Bezug auf das Unternehmen.

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Welche Voraussetzungen müssen BGM-Anbieter erfüllen, um gewinnbringend zu arbeiten?

Zertifiziertes fachliches Know-how und die permanente Weiterentwicklung sind unabdingbar. Der Mindeststandard für unsere Mitarbeitenden sind ZPP-zertifizierte Ausbildungen und Studiengänge wie zum Beispiel Fitnessökonomie, Gesundheitsmanagement, Fitnesstraining oder Ernährungsberatung. Darüber hinaus bilden wir uns sowohl durch interne als auch externe Maßnahmen weiter, je nach Bedarf und Kenntnisstand. Je mehr Mitarbeitende wir sind, umso mehr Kompetenzen haben wir. Sobald wir merken, dass unsere Kompetenzen nicht ausreichen, holen wir uns auch externe Unterstützung.

Flexibilität und lösungsorientiertes Handeln sind wichtig. Unser Firmenname „outness“ setzt sich zusammen aus Outdoor und Fitness. Dieser Name ist zum Teil der Problematik geschuldet, dass unsere Kunden – kleine und mittelständische Unternehmen – häufig keine Turnhalle und keinen Seminarraum zur Verfügung hatten. Für uns war das kein Problem, wir haben draußen trainiert und uns den Gegebenheiten vor Ort angepasst.

Alles, was unsere Mitarbeitenden brauchen, ist ein Firmenfahrzeug, in dem wir eine gewisse Grundausstattung mitbringen – eine Handvoll Therabänder, Matten, kleine Gewichte, alles kompakt und flexibel, vielleicht noch ein Springseil. Wir haben im BGM eine besondere Zielgruppe, die oft seit 20 Jahren keinen Sport gemacht und ein entsprechend niedrigeres Fitnesslevel hat.

Für ein Zirkeltraining mit zwölf Leuten muss ich keine zwölf Matten mitschleppen. Zirkeltraining kann ich z. B. in kleineren Gruppen durchführen. Eine Viertelstunde reicht in aller Regel für Sporteinsteiger aus. Wenn ich vor Ort jeweils nacheinander eine Gruppe mit drei Leuten trainiere, kann ich in einer Stunde zwölf Menschen in Bewegung bringen. Ich brauche kaum Platz, kann die Mitarbeitenden intensiv betreuen, die nur je 15 Minuten vom Arbeitsplatz weg sind.

Anhand welcher Kriterien wählen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus?

Passen die Qualifikation aus Zeugnissen und Lebenslauf, dann werden die Kandidatinnen und Kandidaten zu Gesprächen eingeladen. Hauptausschlaggebend ist die Sozialkompetenz. Wir prüfen genau, ob jemand ins Team und auch zu den Kunden passt. Im Schnitt betreut ein Mitarbeiter bei uns ein bis drei Firmenkunden.

Es gibt Leute, die sind fachlich sehr gut, können ihr Know-how aber rhetorisch nicht vermitteln oder nicht auf ihr Gegenüber eingehen. Gerade bei unserer Zielgruppe, der wir zuerst klarmachen müssen, dass sie ein Problem hat, müssen die Inhalte aber aufs Einfachste runtergebrochen werden. Manchmal brauchen unsere Mitarbeitenden ein dickes Fell, sie müssen Motivator sein und im Businessoutfit eine gute Figur machen.

Diese Anpassungsfähigkeit und die Fertigkeit, sich auf Leute einzulassen, sind entscheidend.

Was sind rückblickend sowie aktuell die entscheidenden Faktoren für den wirtschaftlichen Erfolg, den Sie heute mit outness erzielen?

Für mich ist unser starkes Team der wichtigste Faktor. Du brauchst Leute, die für die Dienstleistung brennen.

Standards sind ein Erfolgsfaktor. Obwohl wir nur 25 Kolleginnen und Kollegen sind, haben wir drei Teammitglieder, die den ganzen Tag nur Vertrieb machen. Unsere Zahlen und Erfahrungswerte belegen: Wir müssen 200 Firmen kontaktieren, um eine zu überzeugen. Ich nenne es Goldschürfen, jeden Tag aufs Neue. Unser Vertrieb brennt für unsere Sache und das bringen wir rüber. Durch Standards befreien wir den Erfolg vom Zufall. Wir machen kein Hoffnungsmarketing oder Hoffnungsvertrieb, sondern wir können alles in Zahlen messen.

Der dritte Faktor ist Ausdauer. Unser Podcast startete vor drei Jahren, seitdem veröffentlichen wir jede Woche zwei Episoden. Im ersten Jahr haben wir auf YouTube 100 Abonnenten gewonnen, im dritten Jahr jetzt die 1.000 geknackt und werden bundesweit gehört.

Ab und zu ist auch ein Quäntchen Glück dabei, das Know-how an der richtigen Stelle zu platzieren. Aber welcher berühmte Sportler sagte noch: „Je mehr ich trainiere, desto mehr Glück habe ich!“? Arbeit zahlt sich irgendwann aus.

In welchen Bereichen des BGM sehen Sie das größte Potenzial für die Zukunft? In automatisierter Individualität. Jeder Mensch ist individuell. KI und Algorithmen ermöglichen es uns, Dinge zu automatisieren.

Es gibt viele digitale BGM-Anbieter, aber noch kein Netflix-Pendant. Warum ist Netflix so erfolgreich? Die Leute schauen eine Serie und bekommen anhand eines Algorithmus direkt die nächste passende Serie vorgeschlagen. Im BGM-Bereich gibt es Portale mit tausenden von Videos, aber ich muss selbst wählen, d. h. ich muss die Lösung kennen.

Ein Fragebogen in einem intelligenten Online-Tool könnte eine Lösung sein. Anhand meiner Antworten werden mir passende Inhalte vorgeschlagen. Das Tool speichert, wann ich mich zuletzt damit beschäftigt habe, und verschickt Erinnerungen in Form von Push-Benachrichtigungen. So wird jeder Suchende dort abgeholt, wo er mit seinem individuellen Kenntnisstand gerade ist. Dadurch entwickelt er sich ebenso wie der Algorithmus weiter und ich werde in die nächsten Themen „reingesaugt“.

An Individualität arbeitet die gesamte Branche bereits, wir haben es nur noch nicht geschafft, eine automatisierte Individualität hineinzubringen. Aber hier liegt für mich das größte Potenzial für die Zukunft.

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Wir müssen Unternehmen mit den Themen abholen, nach denen sie suchen, indem wir über Problemfelder informieren.

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BGM verbindet die unterschiedlichsten Unternehmensbereiche“

Der Geschäftsbereich BGM im Universitätsklinikum des Saarlandes: Interview mit Sarah Staut

Sarah Staut, Jahrgang 1993, schloss 2016 erfolgreich den Master of Arts Prävention und Gesundheitsmanagement an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) ab. Von 2017 bis 2021 war sie dort wie auch an der BSA-Akademie als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Als Tutorin, Fachautorin von Studien- und Lehrbriefen sowie als Dozentin lagen ihre Arbeitsschwerpunkte im Bereich BGM. Praktische Erfahrungen im BGM sammelte sie in namhaften Unternehmen unter anderem in den Bereichen Betriebliches Eingliederungsmanagement und psychische Gefährdungsbeurteilung sowie bei der Planung, Umsetzung und Evaluation betrieblicher Gesundheitsprogramme. Seit Ende 2021 ist Sarah Staut im Betrieblichen Gesundheitsmanagement am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) tätig. Das Projekt „Faszientraining in den OP-Bereichen des UKS“ wurde 2022 mit dem Innovationspreis 2022 des Bundesverbandes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BBGM e. V.) ausgezeichnet.

www.uniklinikum-saarland.de

fMi: Seit wann ist das UKS im Bereich BGM aktiv? Wie hat sich das Angebot seitdem entwickelt und welchen Stellenwert hat BGM am UKS heute?

Sarah Staut: Etwa 2016 begann meine Kollegin, die ersten Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung zu entwickeln. Es zeigte sich schnell, dass die Nachfrage der Kolleginnen und Kollegen hier im Hause groß ist, sodass das UKS 2019 einen BGM-Dienstleister engagierte. Bevor die BGF-Maßnahmen zu einem BGM ausgebaut werden konnten, kam Corona dazwischen und alle Maßnahmen wurden gestoppt.

2021 wurde ich eingestellt, um ein BGM aufzubauen und zu gestalten. In einer Institution von der Größe des UKS ist BGM ein Vollzeitjob. Wir haben einen „Arbeitskreis Gesundheit“ ins Leben gerufen, der regelmäßig tagt, und wir arbeiten vermehrt mit Krankenkassen zusammen, indem wir BGF-Maßnahmen als langfristige Projekte in Kooperation anbieten.

Inzwischen hat das BGM an Fahrt aufgenommen. Wir bieten den Mitarbeitenden eine Vielzahl wöchentlicher Maßnahmen zur Gesundheitsförderung sowie mehrere Projekte, die zielgerichtet auf die spezifischen gesundheitlichen Herausforderungen in den verschiedenen Kliniken und anderen Unternehmensbereichen zugeschnitten sind.

Wie ist das BGM in den Unternehmensalltag der Mitarbeitenden des UKS eingebunden?

Wir haben mehrere Projekte in den Abteilungen des UKS, die in Kooperation mit unserem BGM-Dienstleister sowie Krankenkassen umgesetzt werden. Wir gehen sowohl abteilungsspezifisch als auch klinikspezifisch vor, weil wir auf einem Campus mit fast 7.000 Beschäftigten verschiedenen Ansprüchen gerecht werden müssen. Mitarbeitende in der Kinderklinik haben beispielsweise andere Bedürfnisse, als Beschäftigte in unserer Wäscherei. Dementsprechend braucht es jeweils spezifische

Maßnahmen und spezifische Strukturen. Auch die Kommunikation unserer Angebote ist eine Herausforderung, weil unsere Mitarbeitenden nicht hauptsächlich an PCs arbeiten, sondern operieren, versorgen und therapieren. Die Kommunikation über E-Mails funktioniert deshalb nur eingeschränkt, sodass wir auch mit Aushängen und Plakaten arbeiten müssen sowie vor allem über mündliche Kommunikation vonseiten der Führungskräfte.

Ein gutes Beispiel für die komplexen und spezifischen Herausforderungen an unser BGM ist ein Projekt für die Mitarbeitenden im OP, für das wir letztes Jahr vom BBGM ausgezeichnet worden sind. In den OP-Bereichen sind die Mitarbeitenden sehr vielen Belastungen ausgesetzt, weil sie längere Zeit am OP-Tisch stehen und es durch Klimaanlagen und die sterile Umgebung spezielle klimatische Herausforderungen gibt. Wir sind auf dem Campus in die OP-Bereiche gegangen und haben einen Wochenplan entwickelt, wann wer wie hier am Campus am Training teilnehmen kann. Als entlastende Maßnahme haben wir Faszientraining in einem möglichst niederschwelligen Setting angeboten: Training für maximal drei Mitarbeitende, damit die Trainer ganz spezifisch auf die individuellen Belastungen und akuten Verspannungen eingehen konnten. Wir konnten einen OP-Saal für mehrere Stunden komplett blocken, sodass Mitarbeiter sich aus ihrem OP ausschleusen, sich kurz frisch machen und zum Faszientraining gehen konnten, ohne den sterilen OP-Bereich ganz verlassen zu müssen. In der Zeit sind sie von anderen Kollegen abgelöst worden. Die Mitarbeitenden haben sich im OP abgewechselt, sodass jeder die Möglichkeit hatte, an dem Faszientraining teilzunehmen.

Unabhängig von den spezifischen Projekten bieten wir für alle Mitarbeitenden wöchentlich Maßnahmen an, die wir nach der Arbeitszeit oder während der Pausen hier auf dem Campus

Foto: privat fitness MANAGEMENT international 05/23 36 AKTUELLES | GESCHÄFTSBEREICH BGM

durchführen. Das sind z. B. Kurse für progressive Muskelrelaxation, Yoga oder Qigong, die in Richtung psychische Gesundheitsförderung gehen. Dafür haben wir unsere festen Trainer.

Auch mit Blick auf den demographischen Wandel und den zunehmenden Wettbewerb um Fachkräfte setzt das UKS darauf, das Onboarding neuer und die Bindung bestehender Mitarbeitender weiter zu verbessern und dabei das BGM frühzeitig einzubinden. BGM ist eine Möglichkeit, unterschiedliche Unternehmensbereiche durch viele Stellschrauben miteinander zu verbinden. Es ist mir ein besonderes Anliegen, gemeinsam mit Kollegen und externen Dienstleistern bei Führungskräften der unterschiedlichen Bereiche ein gemeinsames Verständnis für gesunde Führung zu entwickeln und Schnittstellen zu optimieren.

Gibt es bestimmte Angebotsschwerpunkte aus den Bereichen BGF und BGM, die von den Mitarbeitenden im UKS besonders nachgefragt werden? Rückentraining und Yoga, d. h. bei Entspannungsverfahren und Angeboten zur Belastungsreduktion für den Rücken haben wir die größte Nachfrage. Mit den Maßnahmen setzen wir dementsprechend schwerpunktmäßig bei der Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen an und führen abteilungsspezifisch neben Ausgleichsübungen auch Ergonimieberatungen am Arbeitsplatz durch.

Weitere Themen sind Ernährung, Stressmanagement und auch Suchtprävention, für die wir einen Arbeitskreis Sucht gründet haben. Generell ist die Nachfrage in einem Betrieb von der Größe des UKS mit so vielen unterschiedlichen Tätigkeiten von der KFZ-Werkstatt über das Sterilgutmanagementbis hin zur Chirurgie entsprechend vielfältig.

Auch psychische Belastungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Im Zuge von Gefährdungsbeurteilungen kommen vermehrt Hinweise und Anfragen vom Arbeitsschutz, dass Maßnahmen im Bereich der psychosozialen Gesundheitsförderung, Resilienztraining und Maßnahmen im Konfliktmanagement benötigt werden.

Arbeiten Sie mit Fitness- und Gesundheitsanlagen zusammen? Bisher noch nicht. Für mich wäre die Kooperation mit Studios auf jeden Fall erstrebenswert und unsere Personalleitung befürwortet Kooperationen ebenfalls. Es gab bereits erste Gespräche mit potentiellen Anbietern, die wir 2024 gerne fortsetzen und zu einem Ergebnis führen wollen.

Firmenfitnesskooperationen sind für mich ein wichtiges Anliegen, weil sie für Unternehmen auch steuerliche Vorteile haben können. Für Arbeitgeber ist Firmenfitness zudem ein klarer Attraktivitätsbonus. Im Moment machen wir alles hier vor Ort. Wir nutzen Räume in der Orthopädie und im Physiobereich für unsere Yoga- und Rückenkurse. Gesundheitszentren und Fitnessstudios bringen genau die Infrastruktur mit, die uns fehlt: Kursräume, Trainingsgeräte, Duschen, Umkleiden etc. Studios würden unser Angebot perfekt ergänzen.

Welche Voraussetzungen müssen inPartnerstudios gegeben sein, damit alle Beteiligten von einer Kooperation profitieren?

Räumlich und von der Geräteausstattung her muss bei potenziellen Partnerstudios eine gewisse Infrastruktur vorhanden sein. Flexibilität bei den Öffnungszeiten wäre für uns als Klinikum wichtig, weil viele Mitarbeitende im Schichtdienst arbeiten und manche vielleicht direkt nach der Nachtschicht oder am Wochenende trainieren möchten. Von Vorteil ist auch eine räumliche Nähe zur Uniklinik, weil wir ein großes Einzugsgebiet haben. Unsere Mitarbeitenden leben über das Saarland verteilt sowie auch in Rheinland-Pfalz und Frankreich. Mehrere Kilometer extra kommen für viele nicht infrage. Studios könnten hier z. B. von der Zusammenarbeit mit Aggregatoren profitieren.

Welche Fähigkeiten und Ausbildungen haben sich für Sie als besonders wertvoll für das BGM herausgestellt?

In meinem Bachelor- und insbesondere meinem MasterStudium Prävention und Gesundheitsmanagement an der DHfPG habe ich die Kompetenzen fürs BGM erworben, die für meine Tätigkeit am UKS unabdingbar sind. Wer im BGM tätig werden will, sollte entweder ein Studium abgeschlossen haben oder sich durch BSA-Lehrgänge, wie z. B. „Fachkraft Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)“ oder „Betriebliche/r Gesundheitsmanager/in“, weiterbilden. Ohne fundierte Qualifikation in den Handlungsfeldern geht es nicht. Auch die BGM-spezifische Ausbildung unserer Trainerinnen und Trainer ist unabdingbar.

Zudem ist Projektmanagement wichtig. Man sollte Projekte anstoßen und mit Budget umgehen können sowie wissen, wie und aus welchen Quellen man ein Budget entwickelt oder z. B. durch die Kooperation mit Krankenkassen mitfinanzieren lässt.

Im BGM muss man sich auf verschiedenen Ebenen fort- und weiterbilden und in verschiedene Richtungen denken: Im Bereich projektorientiertes Vorgehen hat mir das Wissen aus dem Master-Studiengang sehr geholfen. Wenn es dann in die Handlungsfelder geht, braucht man weitere Qualifikationen, wie im Bereich psychosoziale Gesundheitsförderung, Bewegung etc. Meine Studiengänge haben sich bewährt, weil ich durch die vielen Module sowohl im Bereich BGM als auch in Ernährung, Bewegung und Psychologie fundiertes Wissen habe. Darüber hinaus werde ich durch die Mitgliedschaft beim BBGM immer auf dem Laufenden gehalten.

Man braucht Hard Skills, wie z. B. das Wissen, wie ein BGM abläuft, aber auch Soft Skills, wie eine gute Kommunikation, einen empathischen Umgang mit Menschen und viel Motivation.

In welchen Bereichen des BGM sehen Sie das größte Potenzial für die Zukunft?

Wenn ich unabhängig vom UKS out of the box denke, hat das Thema psychosoziale Gesundheitsförderung sehr großes Potenzial. Corona hat durch Isolation, Druck und Ängste viel mit uns gemacht. Die Arbeitswelt 4.0, immer wieder neue Softwares, neue Anwendungen, Überforderung und der enger werdende personelle Ressourcen sorgen für psychischen Druck. Deswegen sehe ich großen Handlungsbedarf im Bereich Psyche.

05/23 fitness MANAGEMENT international 37

Netzwerke, Vertrauen und Nachhaltigkeit im Beziehungsmanagement“

Der Geschäftsbereich BGM im Racket Center Nußloch: Dr. Matthias Zimmermann im Interview

Dr. Matthias Zimmermann. Der Geschäftsführer der Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG, Dr. rer. pol. Matthias Zimmermann (Jahrgang 1968), studierte Sportökonomie an der Universität Bayreuth. Nach dem Diplomabschluss war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung beschäftigt. Nach einem Jahr wechselte er an den Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement mit den Zuständigkeitsbereichen „Sportökonomie“ und „Wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung für Studierende der Rechtswissenschaft“.

Dr. Matthias Zimmermann betreibt als geschäftsführender Gesellschafter die GSM – Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbH, ist ehrenamtliches Mitglied im Kuratorium der ManfredLautenschläger-Stiftung und Gründer des Fördervereins Bildung durch Sport e. V.

www.racket-center.de

fMi: Seit wann gehören BGF und BGM zu Ihrem Angebot? Wie hat sich die Dienstleistung im Laufe der Zeit verändert?

Dr. Matthias Zimmermann: Wir haben im Jahr 2012 aus einer unserer beiden Tennishallen ein Zentrum Aktiver Prävention mit Fitness und Gesundheit, Physiotherapie und T-Rena, Rehabilitationssport, Kursprogramm und Wellness entwickelt. Parallel dazu haben wir uns verstärkt im Themenfeld BGM und BGF für Firmen mit Gesundheitsprogrammen engagiert. Immer mehr Stellenwert gewinnt das Thema „gesundes Führen“.

Wie ist die Dienstleistung BGM in Ihre Unternehmensstruktur eingebunden?

BGM läuft bei uns unter unserer Überschrift „Sonderprogramme“. Diese sind Chefsache, also auf oberster Unternehmensebene angesiedelt. Je nach Charakteristik der Firmenkooperation werden Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen eingebunden. Ebenso reflektieren wir unser Angebot immer wieder auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Evaluieren die Rückmeldungen der einzelnen Firmen.

Differenzieren Sie intern die Unterschiede zwischen Firmenfitness, Betrieblicher Gesundheitsförderung und Betrieblichem Gesundheitsmanagement?

Die Unterschiede zwischen Firmenfitness, Betrieblicher Gesundheitsförderung und Betrieblichem Gesundheitsmanagement differenzieren wir für uns intern. Firmenfitness sind für uns selektive Angebote und Maßnahmen, die innerhalb und/oder außerhalb eines Unternehmens stattfinden und dem Erhalt sowie der Förderung der Gesundheit und der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit der Beschäftigten dienen. Im Detail beschreibt das in unserem Fall beispielsweise Kooperationsvereinbarungen mit Unternehmen für Vergünstigungen auf unsere Mitgliedschaften und Sportangebote, aber auch Präventionskurse, die von den Unternehmensverantwortlichen an die Mitarbeiter kommuniziert werden.

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) verstehen wir als Konzept innerhalb eines ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Sie dient dem Aufbau von Gesundheitsressourcen und dem Abbau von Belastungen. Unser Konzept orientiert sich dabei an den Handlungsfeldern Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und Entspannung und setzt an der Schnittstelle zwischen Gesundheitsprogrammen, Präventionskursen und -workshops, Physiotherapie und Rehabilitationssport an. Unsere Dienstleistung und unsere Kompetenzressourcen passen wir generell immer fallweise dem Unternehmen und dessen Anspruch an.

Zur Ermittlung des Bedarfs eines Unternehmens führen wir zunächst individuelle Gespräche. Darüber hinaus verfügen wir über teilweise digital gestützte Evaluationsfragebögen und Risk-Score-Analysen. Die meisten Unternehmen haben jedoch im Zusammenwirken mit Krankenkassen bereits Analysen vorgenommen. Wir validieren lediglich das, was der Auftraggeber konkret an uns übermittelt und versuchen, eigene Ansätze in die Gestaltung der Programme einzubringen.

Dabei stellen wir fest, dass das Verständnis für unterschiedliche Angebotsqualitäten im Spektrum zwischen Firmenfitness und Gesundheitsmanagement oft sehr rudimentär ist. Daher zeigen wir als Anbieter den Firmen, die sich häufig nicht in der Tiefe mit dem Thema auseinandersetzen können, entsprechende Möglichkeiten auf. Hier hilft auch eine enge Abstimmung mit den Krankenkassen.

Aufträge für Gesundheitsmanagementkonzepte generieren sich primär über Direktvermarktung, persönliche Kontakte und im individuellen Gespräch. Marketinginitiativen im Sinne von klassischer Werbung gibt es nicht. Dafür haben wir ein sehr tragfähiges Unternehmensnetzwerk.

Foto: Racket Center Nußloch fitness MANAGEMENT international 05/23 38 AKTUELLES | GESCHÄFTSBEREICH BGM

Gibt es bestimmte Angebotsschwerpunkte aus den Bereichen BGF und BGM, die bei Ihnen stark nachgefragt werden?

Nein. Das Spektrum reicht von Ergonomieberatung für gewerblich Arbeitende bis zu Teambuilding über die Unternehmensebenen des Auftraggebers hinweg. Letztendlich ist das Vertrauen in unsere Empfehlungen ausschlaggebend. Aus diesem Grund sind der Aufbau und die Pflege von Kontakten meine ganz persönliche Angelegenheit. Meine Mitarbeiter sind angehalten, entstehende Kontakte zu interessanten Unternehmen direkt an mich weiterzuleiten.

Welche Voraussetzungen müssen in Fitness- und Gesundheitsstudios erfüllt werden oder gegeben sein, damit das Angebot BGM gewinnbringend umgesetzt werden kann?

Um räumlich auf Wünsche von Unternehmen eingehen zu können, sollte idealerweise ein großer freier Raum zur Durchführung von Teamevents und ein vernünftig ausgestatteter Seminarraum zur Verfügung stehen. Wichtig sind eine kundenorientierte und fachlich fundierte empathische Kommunikation sowie starke Persönlichkeiten mit fachlicher, sprich akademischer Expertise und Know-how im Teambuilding, die ihre Begeisterung für Training und Bewegung weitergeben können. Die entscheidenden Faktoren für unseren Erfolg sind Netzwerke, Vertrauen und Nachhaltigkeit im Beziehungsmanagement.

Anhand welcher Kriterien wählen Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Ihr BGF- und BGM-Angebot aus?

Das Angebot steht und fällt mit den Menschen, die es umsetzen. Insofern sind Eigenschaften wie Kommunikationsstärke, fachliche Expertise und Teamfähigkeit besonders wichtige Einstellungskriterien für unsere Mitarbeiter in diesem Bereich. Die Kenntnisse unseres Teams gehen jedoch über Sport und Fitness hinaus. Lebenswissenschaftliche Expertise, Interesse an Kommunikation und auch Führungsthemen haben sich als besonders wertvoll herausgestellt.

Vorwiegend beschäftigen wir dual Studierende und Absolventen der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Und wir sind dankbar über jeden Master of Science in Sportwissenschaften, Schwerpunkt Prävention. Damit einher geht selbstverständlich die Zertifizierung einschlägiger Qualifikationen über die ZPP zur Durchführung von krankenkassenfinanzierten Präventionsprogrammen. Dies wird gerade für uns als ein Zentrum Aktiver Prävention zunehmend wichtig.

Mit welchen Maßnahmen oder Prozessen entwickeln Sie Ihr BGM-Angebot weiter und stellen sicher, dass Sie up to date bleiben? Die Fortentwicklung unserer Programme ergibt sich aus der Kooperation mit den Unternehmen – sprich mitarbeiterzentriert und sehr pragmatisch. Für ein Kooperationsprojekt mit 80 Auszubildenden einer großen Pflegeeinrichtung mit mehreren Standorten waren beispielsweise mehrere umfangreiche Vorgespräche notwendig. Daraus wurden insbesondere Aktivitäten im Team als zielführend identifiziert. Hierarchieübergreifende Maßnahmen spielerischer Art fördern die Gesundheit von Individuen in einer lernenden Organisation in besonderer Weise. Das größte Potenzial für die Zukunft sehe ich im Bereich „gesundes Führen“.

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Dr. Matthias Zimmermann nimmt beim diesjährigen Aufstiegskongress vom 6. bis 7. Oktober in Mannheim an der Gesprächsrunde „Ansätze für Fitnessbetriebe zum Einstieg in den BGM-Markt“ teil. Gemeinsam mit u. a. Anke Mächler-Poppen und Philipp Hartewig wird er die Frage diskutieren, welche Zugänge es für Fitnessstudios zum BGM-Markt gibt und wie sie Programme umsetzen bzw. ausbauen können. Infos und Tickets unter: www.aufstiegskongress.de

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Die Entwicklung der deutschen Fitnesswirtschaft im ersten Halbjahr 2023

Die Mitgliederzahl

wächst

auf fast 11 Millionen

Die Fitness- und Gesundheitsanlagen zählen mit zu den wichtigsten Akteuren für eine flächendeckende bewegungsbezogene Netzwerkstruktur in Deutschland. Dennoch wurde der Branche durch die behördlich angeordneten Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung von 2020 bis 2022 ein enormer wirtschaftlicher Schaden zugefügt. In der jüngsten Datenerhebung des DSSV e. V. in Kooperation mit der DHfPG und fitness MANAGEMENT wurde der Status quo der Branche per 30. Juni 2023 ermittelt.

Der Tiefpunkt scheint mittlerweile überwunden und die Fitness- und Gesundheitsbranche steuert auf das Vor-Corona-Niveau zu. Im ersten Halbjahr 2023 wurde ein Zuwachs von rund 400.000 Mitgliedern verzeichnet. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Deutschland aktiv in einem Fitnessstudio trainieren, beläuft sich per 30. Juni 2023 auf 10,7 Millionen (vgl. Abb. 1). Fitnesstraining ist da-

mit weiterhin die mitgliederstärkste Sportart in Deutschland. Anders ausgedrückt sind fast 13 Prozent der deutschen Bevölkerung Mitglied in einer Fitness- und Gesundheitsanlage. Neben dem Mitgliederzuwachs steigt auch die Trainingshäufigkeit. Die Mitglieder kamen im ersten Halbjahr 2023 durchschnittlich rund 25 Prozent häufiger zum Training ins Studio als im Jahr 2022.

Foto: GutesaMilos –stock.adobe.com 42 fitness MANAGEMENT international 05/23 AKTUELLES | DEUTSCHER FITNESSMARKT
Text: Ralf Capelan

Absolute Entwicklung der Mitgliederanzahl in der deutschen Fitness- und Gesundheitsbranche vom 31.12.2019 bis 30.06.2023 (in Mio.)

Einschätzung von Betreibern zur wirtschaftlichen Situation ihrer Fitness- und Gesundheitsanlage per 30.06.2023 (in %)

Der Mitgliederzuwachs ist ein überaus positives Zeichen

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Bewegungsmangels ist es ein überaus positives Zeichen, dass die Menschen vermehrt die Fitnessstudios aufsuchen und insgesamt auch häufiger trainieren. „Regelmäßige körperliche Aktivität, wie das Training im Fitnessstudio, ist das nachhaltigste ‚Medikament‘ im Kampf gegen die Zivilisationskrankheiten. Bedauernswerterweise hat unsere Bundesregierung diese Tatsache noch nicht flächendeckend verinnerlicht“, so Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV e. V.

Fitnessbranche wächst aus eigener Kraft

Primärer Treiber der positiven Mitgliederentwicklung sind die Rahmenbedingungen. Das erste Quartal ist wirtschaftlich das wichtigste für die Fitnessbranche, da in diesem Zeitraum etwa ein Drittel aller Neuverträge geschlossen werden. Erstmals seit vier Jahren herrschten 2023 wieder Normalbedingungen, das heißt keine Lockdowns, Zugangsbeschränkungen oder Ähnliches.

triebs- und Personalkosten auf einem hohen Niveau. Dies spiegelt sich in der Erwartungshaltung der Fitnessstudiobetreiber wider. Zwar schätzt ein Großteil der Fitnessstudiobetreiberinnen und -betreiber (41 %) die wirtschaftliche Situation als „gut“ oder „eher gut“ ein. Jedoch ein fast genauso großer Teil (40 %) sieht die wirtschaftliche Unternehmenslage als „schlecht“ oder „eher schlecht“ an (vgl. Abb. 2).

Ein Drittel der Betriebe erreicht

Vor-Corona-Niveau

Regelmäßige körperliche Aktivität, wie das Training im Fitnessstudio, ist das nachhaltigste ‚Medikament‘ im Kampf gegen die Zivilisationskrankheiten.

Über ein Drittel (34 %) der Betriebe hat das durchschnittliche Mitgliederniveau pro Anlage von Dezember 2019 (Vorkrisenniveau) bereits wieder erreicht. Werden nur diejenigen Fitnessstudios betrachtet, die Mitglied beim DSSV sind, beträgt der Anteil, der bereits über dem Vorkrisenniveau liegt, 43 Prozent. Dem gegenüber stehen 35 Prozent der Betriebe, die schätzungsweise bis Ende 2024 oder darüber hinaus benötigen, um sich von der Krise zu erholen (vgl. Abb. 3).

Entsprechend konnte die Fitness- und Gesundheitsbranche aus eigener Kraft, ohne staatliche Subventionierung, ihr Wachstum fortsetzen.

Die wirtschaftliche Situation wird unterschiedlich bewertet

Die positive Entwicklung ist mit Vorsicht zu beobachten. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau per Dezember 2019 fehlen der Branche immer noch rund eine Million Mitglieder sowie die entsprechenden Umsätze. Gleichzeitig verbleiben die Be-

Werden die Investitionsvorhaben betrachtet, so gibt über die Hälfte (53 %) der Betreiber an, im zweiten Halbjahr 2023 Investitionen geplant zu haben. Zum Vergleich: Im Dezember 2022 betrug der Anteil der investitionswilligen Unternehmen rund 75 Prozent für das Gesamtjahr 2023. Grund hierfür ist, dass viele Unternehmen in der Fitness- und Gesundheitsbranche Investitionen im ersten Halbjahr tätigen. In diesem Zeitraum finden beispielsweise die FIBO als weltweit größte Messe für Fitness, Wellness und Gesundheit in Köln sowie einige andere Verkaufsveranstaltungen statt, die von den Betreibern für Investitionsvorhaben genutzt werden.

Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV e. V.
gut/ eher gut zufriedenstellend schlecht/ eher schlecht 31 64 39 41 22 2 28 19 47 34 33 40 1020304050 60 70 Ketten Mikro 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0 11,7 0,7 6,1 4,9 10,3 0,6 5,4 4,3 9,3 0,5 5,0 3,8 10,3 10,7 0,4 0,4 6,0 6,3 3,9 4,0 Ketten Mikro Einzel Dez 19Dez 20Dez 21Dez 22 Jun 23 Abb. 1 Abb. 2 05/23 fitness MANAGEMENT international 43
Die Zeitpunkte beziehen sich jeweils auf das Monatsende, bspw. 30.06. oder 31.12.

Geschätzte Dauer bis zur Erreichung des durchschnittlichen Mitgliederniveaus pro Anlage von Dezember 2019 (Vorkrisenniveau) (in %)

Bei der Frage, wie die geplanten Investitionen finanziert werden sollen, gibt die Mehrheit (44 %) an, dabei auf eigene finanzielle Ressourcen zurückzugreifen. 30 Prozent der Betriebe nehmen Leasingangebote in Anspruch und etwa ein Fünftel (22 %) der Betriebe will Darlehen von Banken für die Finanzierung ihrer Investitionen nutzen. Über zwei Drittel der Betriebe (71 %) gaben an, keine Probleme bei der Finanzierung zu haben. Nur jeder zehnte Betreiber (10 %) hält es für äußerst unwahrscheinlich, im zweiten Halbjahr 2023 eine Finanzierung zu erhalten.

Mehr Anerkennung für die Branche

Der DSSV hält es für zwingend erforderlich, dass Politik und Gesundheitssystem die Potenziale eines gesundheitsför -

dernden Trainings in den Fitness- und Gesundheitsanlagen anerkennen und stärker einbeziehen. Dies muss sich auch in der ärztlichen Präventionsberatung und der daraus resultierenden Präventionsempfehlung widerspiegeln. Um dieses Ziel zu forcieren, rief der DSSV am 23. September 2023 zum #BEACTIVE DAY auf. Als nationaler Koordinator dieses europaweiten Aktionstages im Rahmen der Europäischen Woche des Sports machte der DSSV auf das hohe Public-Health-Potenzial der Branche aufmerksam. Gemeinsam mit der Europäischen Kommission, dem europäischen Fitnessverband EuropeActive sowie allen teilnehmenden Fitnessbetrieben und Mitgliedern verfolgt der DSSV das Ziel „Gemeinsam mehr bewegen!“.

Der Diplom-Betriebswirt und M. A. Gesundheitsmanagement ist in der Fitnessbranche seit 30 Jahren als Sachverständiger und Unternehmensberater tätig. Seit Dezember 2022 ist er Schatzmeister des DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitnessund Gesundheits-Anlagen. Ebenfalls ist er als Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und als Referent an der BSA-Akademie tätig.

Download DSSV-Ergebnisbericht

Der vollständige DSSV-Ergebnisbericht

„Entwicklung der deutschen Fitnesswirtschaft im ersten Halbjahr 2023“ ist über diesen QR-Code erreichbar: www.dssv.de/ergebnisbericht2023

Fitness ist nach wie vor „in“. Sobald die Corona-Maßnahmen der Regierung eingestellt wurden, ging das Mitgliederwachstum der Fitnessstudios wieder los. Allerdings haben die Maßnahmen erhebliche wirtschaftliche Schäden, Arbeitsplatzverluste und sogar Betriebsschließungen mit sich gebracht, von denen sich die Fitness- und Gesundheitsbranche bis heute nicht vollständig erholt hat. Dennoch ist ein weiterer Aufschwung in den Mitgliederzahlen (+400.000) und in der Trainingshäufigkeit festzustellen (+25 %).

Dies unterstreicht, dass die Fitness- und Gesundheitsbranche in der breiten Bevölkerung positiven Zuspruch findet. Die Menschen erkennen zunehmend den gesundheitsprotektiven Nutzen eines Trainings in einem Fitnessstudio und entscheiden sich bewusst für eine Mitgliedschaft in Fitness- und Gesundheitsanlagen.

Mit 10,7 Millionen Menschen ist Fitnesstraining damit weiterhin die mitgliederstärkste Sportart in Deutschland.

Fazit Ralf Capelan
Foto: fitness MANAGEMENT
45 % 40 % 35 % 30 % 25 % 20 % 15 % 10 % 5 % 0 % 34 % 35 % 42 % 32 % 20 % 41 % 3 % 3 % 5 % 8 % 11 % 7 % 1 % 8 % 10 % 5 % 1 % 8 % 14 % 10 % 2 %
Abb. 3
Nicht-DSSV-Mitglieder DSSV-Mitglieder
fitness MANAGEMENT international 05/23 44 AKTUELLES | DEUTSCHER FITNESSMARKT
Fitness- und Gesundheitsanlagen (gesamt)

Vorreiter oder Mitläufer in Europa?

Der deutsche Fitnessmarkt im europäischen Vergleich

Dass Deutschland einer der größten Fitnessmärkte in Europa ist, zeigt auch die diesjährige Studie von EuropeActive und Deloitte zum europäischen Fitnessmarkt wieder auf. Aber ist der deutsche Fitnessmarkt auch strukturell und konzeptionell vorne mit dabei oder gibt es Aufholbedarf? Und ist Fitness „Made in Germany“ noch immer ein Vorreiter oder gehört der Markt inzwischen zu den Mitläufern?

Gemessen an Umsatz, Mitgliederzahl und Zahl der Anlagen gehört Deutschland neben Spanien und Großbritannien zu den größten Fitnessmärkten in Europa.

Spätestens die COVID-19-Pandemie, von welcher sich die nationalen Märkte unterschiedlich schnell erholten, hat jedoch die strukturellen Unterschiede zwischen den Ländern aufgezeigt.

Nach der Pandemie: strukturbedingt langsamere Erholung in Deutschland

Während etwa Großbritannien bereits im Jahr 2022 das Vor-Pandemie-Niveau bei den Mitgliederzahlen erreicht hat, zeigte der deutsche Markt im selben Jahr zwar eine deutlich positivere Entwicklung im Vergleich zu den Vorjahren, wies jedoch noch zwölf Prozent weniger Mitglieder als 2019 auf

Anteil Einzelbetriebe nach Anlagen in verschiedenen Nationen (indikativ)

30%

Anmerkung: Per 31. Dezember 2022. Berücksichtigt ausschließlich Einzel- und Kettenbetriebe. *Inklusive Mikrostudioanbieter.

(EuropeActive & Deloitte, 2023). Per Juni 2023 konnte der deutsche Fitnessmarkt gemäß Halbjahreserhebung des DSSV e. V. und der DHfPG bereits wieder 10,7 Millionen Mitglieder zählen, liegt jedoch weiterhin rund eine Million (- 9 %) unterhalb des Rekordniveaus von Dezember 2019 (DSSV, 2023b).

Diese gegenüber Großbritannien langsamere Erholung ist neben den unterschiedlichen Lockdownperioden in den betrachteten Ländern auch auf strukturelle Differenzen hinsichtlich der Vertragsstrukturen zurückzuführen. So sind im britischen Markt beispielsweise Einmonatsverträge deutlich verbreiteter als in Deutschland.

Penetrationsniveau: Deutschland im oberen Drittel Europas, jedoch mit Aufholpotenzial zu Skandinavien

Im Jahr 2022 liegt die durchschnittliche Penetrationsrate in Europa (Anteil der Fitnessclubmitglieder an der Gesamtbevölkerung) mit acht Prozent bei einem vergleichbaren Wert wie 2019. Auch auf Länderebene zeigt sich, dass das Penetrationsniveau von 2019 in den meisten Nationen wieder in Sichtweite ist (EuropeActive & Deloitte, 2023).

Während insbesondere skandinavische Länder wie Schweden und Norwegen Penetrationsraten von über 20 Prozent aufweisen, wird der relative Anteil von Fitnessclubmitgliedern in osteuropäischen Staaten wie Polen und Rumänien auf einen einstelligen Prozentwert geschätzt. Deutschland (13 %), die Schweiz (13 %) und auch Österreich liegen hinsichtlich ihrer Penetrationsrate in der Mitte dieser Range. Da hohe Penetrationsraten als Indikator für einen fortgeschrittenen Reifegrad des Marktes dienen können, lässt dies – unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie beispielsweise struktureller Differenzen hinsichtlich ausgeprägter Vereinsstruktur – Rückschlüsse auf weiteres Wachstumspotenzial zu.

Text: Christian Rump und Steffen Gausselmann
Deutschland Spanien Tschechien Italien 66% 80% 90% 95% 10 % 0 % 20 %30 %40 %50 %60 % 70 % 80 %90 %100 %
Schweden
Fotos: SayLi –stock.adobe.com | Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 48%* fitness MANAGEMENT international 05/23 46 AKTUELLES | EUROPÄISCHER FITNESSMARKT

Zu dem Ergebnis, dass der deutschsprachige Markt weiterhin großes Potenzial birgt, kamen auch zwei der größten Fitnessketten Europas. Zum einen expandierte Basic-Fit, das in Zentral- und Westeuropa mit über 1.000 Fitnessanlagen vertreten ist, im Jahr 2022 nach Deutschland und betreibt mittlerweile zehn Fitnessstudios im Norden und Westen des Landes (Stand August 2023). Zum anderen kündigte die amerikanische Franchisekette Anytime Fitness mit Österreich den Einstieg in das 40. Land ihres Portfolios an.

Verschiedene Betriebsformen im deutschen Fitnessmarkt

Der deutsche Fitnessmarkt zeichnet sich durch eine ausgeglichene Struktur hinsichtlich der Betriebsformen aus. Etwa die Hälfte der Fitnessanlagen (2022: 48 %) stellen Einzelbetreiber (EB), während ein Viertel der Standorte (2022: 25 %) durch Fitnessketten (KB) betrieben wird. Die übrigen 27 Prozent sind Mikroanlagen mit kleinen Studioflächen und einem spezialisierten Konzept. Werden die Mikrostudios exkludiert, was eine bessere Vergleichbarkeit mit anderen Nationen ermöglicht, liegt der Anteil der Einzelbetriebe bei zwei Drittel (Anm. d. Red.: 48 % / (48 % + 25 %) = 66 %) (DSSV, 2023a).

Andere europäische Märkte dagegen sind stärker konsolidiert, beispielweise Schweden (indikativ: ca. 30 % EB). Dort wird der Großteil der Fitnessanlagen von filialisierten Unternehmen betrieben. Dahingegen weisen Spanien (indikativ: ca. 80 % EB), Tschechien (indikativ: ca. 90 % EB) und Italien (indikativ: ca. 95 % EB) einen im europäischen Vergleich sehr fragmentierten Markt auf.

Vortrag der Sport Business Gruppe von Deloitte beim DSSV-Branchentreffen

Weitere Einblicke in die Positionierung Deutschlands im europäischen Fitnessmarkt, in die Unterschiede bei Vertragslaufzeiten und Fitnesskonzepten sowie in das europaweit unterschiedliche Konsumentenverhalten geben Christian Rump und Steffen Gausselmann, beide Manager in der Sport Business Gruppe von Deloitte, bei ihrem Vortrag im Rahmen des diesjährigen DSSV-Events.

Über das DSSV-Event 2023 auf Kreta

Treffen Sie Christian Rump und Steffen Gausselmann persönlich beim diesjährigen DSSV-Event vom 26. bis 29. Oktober 2023 auf Kreta. Neben dem Vortrag der beiden Experten der Sport Business Gruppe von Deloitte werden weitere Fachvorträge und Workshops zu aktuellen Themen im Fitnesssektor angeboten. Weitere hochkarätige Speaker wie Prof. Dr. Oliver Schumann, Clive Salz sowie Marlon Kreis von der DHfPG referieren über Mitarbeiterführung, Trainingsbetreuung und Therapieangebote. Darüber hinaus werden den Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Fitness- und Kursprogramm sowie vielfältige Netzwerkmöglichkeiten geboten. Weitere Informationen finden Sie hier:

www.dssv.de/event

Über die Sport Business Gruppe von Deloitte

Die Sport Business Gruppe der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte ist führender Partner für die Sport- und Freizeitindustrie in den Bereichen Finanzen, Unternehmensentwicklung und Digitalisierung. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich die Sport Business Gruppe ausschließlich mit der Beratung und Analyse der nationalen und internationalen Sport- und Fitnessindustrie. Im Rahmen ihrer Arbeit greift die Gruppe auf das multidisziplinäre Netzwerk von Deloitte zurück und vereint Fachwissen spezialisierter Mitarbeitender mit der Branchenexpertise der Sport Business Gruppe. Insbesondere der multidisziplinäre Ansatz des Teams ermöglicht eine stringente Ausrichtung der Arbeit an den verschiedenen Bedürfnissen von Investoren, Fitnessstudioketten, Verbänden und Immobiliengesellschaften.

Um die Transparenz in der Sport- und Fitnessindustrie zunehmend zu erhöhen, veröffentlicht Deloitte regelmäßig Studien zu den aktuellen Entwicklungen der Branche und kooperiert dabei unter anderem eng mit dem Fitnessverband EuropeActive, dem DSSV e. V. –Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen sowie der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Beispielsweise führen der DSSV und die DHfPG seit 2012 exklusiv mit Deloitte die Jahresstudie „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft“ durch.

Christian Rump ist Manager in der Sport Business Gruppe von Deloitte. Seine Kernthemen sind strategische und betriebswirtschaftliche Fragestellungen an der Schnittstelle zwischen Sport-/Fitnessindustrie und Finanzen. Weiterhin ist Christian Rump Co-Autor ausgewählter Deloitte-Studien (u. a. „Der deutsche Fitnessmarkt“) und lizenzierter Fitnesstrainer.

Steffen Gausselmann

Steffen Gausselmann ist Manager in der Sport Business Gruppe von Deloitte. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit strategischen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen an der Schnittstelle zwischen Sport-/Fitnessindustrie und Finanzen. Weiterhin ist Steffen Gausselmann Co-Autor ausgewählter Deloitte-Studien (u. a. „European Health and Fitness Market Report“).

Literaturliste

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2023a). Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023. Hamburg: Hrsg.

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen & Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (Hrsg.). (2023b). Entwicklung der deutschen Fitnesswirtschaft im ersten Halbjahr 2023. Hamburg, Saarbrücken: Hrsg. EuropeActive & Deloitte GmbH (Hrsg.). (2023). European Health & Fitness Market Report 2023. Brüssel, München: Hrsg.

Christian Rump
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INKO stellt Weichen für die Zukunft

FIT FOR MARKTDOMINANZ

Wenn es um die richtige Ernährung für Sporttreibende geht, führt am Rother Nahrungsmittelkonzern INKO kein Weg vorbei. Seit 1982 setzt das Unternehmen mit seinen Marken inkospor Active und inkospor X-TREME Akzente in der Fitnesswelt. Für die komplexen Herausforderungen der Gegenwart sind die Ernährungsexperten perfekt gerüstet.

Wer in Roth ansässig ist, ist an Herausforderungen gewöhnt. Immerhin heißt ein berühmter Triathlon, der in der Region ausgetragen wird, „Challenge Roth“. Auch INKO, der Sportlernahrungsproduzent aus der mittelfränkischen Stadt, kennt sich mit Challenges bestens aus, denn die Ansprüche an die hauseigenen Produkte steigen kontinuierlich: Die Konsumenten wollen heute nachhaltig, sie wollen vegan, sie wollen lecker – am besten alles zusammen und sofort.

Zum Glück ist INKO – seit nunmehr über 40 Jahren – sehr trainiert darin, dem Markt voraus zu sein, entscheidende Trends zu setzen und der ganzen Nahrungsergänzungsbranche Impulse zu geben. Gerade heute, da es gilt, nicht nur den körperlichen Gesamtzustand der Kundinnen und Kunden zu stärken, sondern auch die Gesundheit der Umwelt zu erhalten, zeigt sich, welche Vorteile die Soft Skills Marktexpertise und Kundenverständnis einer Marke bringen.

Nachhaltig beeindruckend

Eine Herausforderung, die die Gesellschaft langfristig betrifft, ist der Umgang mit der Umwelt. Hier geht INKO nach dem Motto „Mehrwert: Mehrweg“ mit gutem Beispiel voran. So bietet das Rother Unternehmen inzwischen unter anderem Mehrwegbecher an, Weißblechdosen wurden aus dem Sortiment verbannt, der supercremige und in vielen leckeren Geschmacksrichtungen verfügbare Proteinshake Active PRO 80 ® ist seit dem ersten Quartal 2023 nur noch im

fitness MANAGEMENT international 05/23 48 AKTUELLES | SPORTLERNAHRUNG | ANZEIGE
Fotos: INKO Internationale Handelskontor GmbH

500-g-Zip-Nachfüllbeutel erhältlich und auch die PET-Dosen, in denen das populäre inkospor® WHEY PROTEIN früher erhältlich war, sind durch umweltfreundliche Pappwickeldosen ersetzt worden.

Das Signal, das INKO damit sendet, ist klar: Statt auf glänzende Verpackungen setzt das Unternehmen von jetzt an komplett auf Nachhaltigkeit. Deshalb werden auch die Trinkflaschen umweltfreundlich aus Zuckerrohr hergestellt, und die durchsichtigen Clear Cups bestehen nicht mehr aus Kunststoff, der aus Erdöl gewonnen wurde, sondern aus Kunststoff auf Maisstärkebasis.

Auch die Trinkhalme sind konsequent aus Holz gefertigt. Für die Kunden bedeutet dieses Bündel an nachhaltigen Maßnahmen ein gutes Gefühl beim Konsum dessen, was ihnen schmeckt und was ihre Muskeln gedeihen lässt. Und für die Umwelt bedeutet es eine echte Entlastung.

Soja? So ja!

Beim Thema vegan hat INKO die Weichen ebenfalls in Richtung Zukunft gestellt. Neben dem veganen Energy-OatSnack-Riegel in verschiedenen leckeren Geschmacksrichtungen ist das Highlightprodukt in diesem Segment ohne Frage der inkospor® Active Protein Shake laktosefrei. Dieser ist für alle, die auf einen veganen Lifestyle Wert legen, an Laktoseintoleranz oder einer Glutenunverträglichkeit leiden und trotzdem ihre Muskeln schön und stark werden lassen möchten, der perfekte Eiweißshake nach dem Training. Denn das Sojaeiweißprodukt enthält 80 Prozent Protein mit einer hohen biologischen Wertigkeit sowie wertvolle Vitamine und ist zusätzlich 100 Prozent laktose-, gluten- und GMO-frei – und natürlich arm an Fett, Cholesterin und Purinen.

Vitalität aus Qualität

Aber Qualität geht natürlich nicht nur vegan: Vorzeigeprodukt dafür ist inkospor® Vitalimed pure plus. Dieses innovative neutrale Milchprotein bietet die ideale Möglichkeit, um den täglichen Proteinbedarf zu decken. Denn als reines Milchprotein verbindet inkospor® Vitalimed pure plus die besten Eigenschaften von Kasein und Whey-Protein. Optimal löslich, ist das Produkt rundum geeignet zum Kombinieren mit allen kalten und warmen Speisen sowie Getränken; es kann sogar zum Kochen und Backen verwendet werden. Und die besondere Verarbeitung sorgt dafür, dass das Produkt –bei einem Eiweißgehalt von 90 Prozent – frei von Laktose, Fett, Zucker und Gluten ist.

Will ein Kunde es noch reiner haben, ist er mit inkospor® Vitalimed pure pro perfekt bedient. Denn inkospor® Vitalimed pure pro wird aus der Milch von Kühen hergestellt, die es sich von

früh bis spät auf grünen Weiden gut gehen lassen, und bietet seinen Genießern durch einen zusätzlichen Filtrationsschritt des Molkenproteinkonzentrats das Maximum der wertvollen Proteine, die in der Molke schlummern. Dadurch empfiehlt sich inkospor® Vitalimed pure pro als absolut fettfrei, zuckerfrei sowie laktose- und kalorienarm. Und: Das geschmacksneutrale Produkt wird vom Darm leicht aufgenommen und im Körper verteilt – ein weiterer Riesenvorteil.

Ob plus oder pro: Mit inkospor® Vitalimed pure hat INKO zwei Nahrungsergänzungsprodukte im Portfolio, die es allen Fitnesssportlerinnen und -sportlern superleicht machen, mit gutem Gewissen in Form zu bleiben.

Alles aus einer Meisterhand Warum hat das Unternehmen aus Roth immer wieder einen Riecher für die richtigen Produktentscheidungen? Wenn es um Qualität und zeitgemäße Produkte geht, hat INKO es leichter als viele Wettbewerber. Denn der Ernährungsexperte kann auf das Know-how und die zukunftsweisende Technik eines echten Ernährungs- und Pharmagiganten zurückgreifen. INKO ist ein Tochterunternehmen der NUTRICHEM DIÄT + PHARMA GMBH. Also gibt es für jedes einzelne Produkt feinste Zutaten, streng kontrollierte Fertigungsprozesse und Allround-TopExpertise serienmäßig.

Wie in jedem erfolgreichen Mittelstandsbetrieb wird auch im Rother Werk auf extrem hohem Produktionsniveau die Maxime gelebt: „Alles aus einer Hand“. Von der Marktbeobachtung über die Entwicklung bis hin zum Austüfteln des perfekten Mixes sind alle Prozesse inhouse abgebildet.

Himbeer ist der neue Käsekuchen Dass INKO dort Fans hat, wo andere Unternehmen Kunden haben, verwundert da nicht — eher schon bewundert man die unverdrossene Experimentierfreude der Rother! So ist das beliebte inkospor® WHEY PROTEIN jetzt auch in den Geschmacksrichtungen Himbeer und Lemon-Cheesecake erhältlich — was beim Training auch Feinschmecker auf ihre Kosten kommen lässt.

Und um alle Active PRO 80®-Aficionados den Sommer über in Stimmung zu halten, haben die findigen Sportlernahrungsgourmets sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: die neue, leckere Geschmacksrichtung Mango-Lassi. Ein weiteres starkes Argument dafür, dass hier Bodyshaping mit Herz betrieben wird.

INKO Internationale Handelskontor GmbH

Am Espan 1 – 3, 91154 Roth Tel.: +49 (0)9171 80 33 00 info@inko.de www.inkospor.de

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Die Zukunft gehört dem Know-how

Mit Spannung und Vorfreude blicken wir auf den bevorstehenden Aufstiegskongress 2023, der unter dem motivierenden Motto „Real Results – Echte Ergebnisse“ steht. Als 1. Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen freue ich mich außerordentlich auf den Kongress in Mannheim. Es erwarten uns spannende Tage voller innovativer Ideen und wegweisender Konzepte für unsere Branche.

Dieser Kongress markiert eine einzigartige Gelegenheit, um unsere gemeinsame Leidenschaft für Gesundheit und Fitness zu vereinen und einen Schritt in Richtung einer noch gesünderen Zukunft zu gehen. Studierende der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement haben die Möglichkeit, sich auf dem Kongress mit führenden Experten und Praktikern der Fitnessbranche auszutauschen und ihr Wissen in diesem wichtigen Bereich zu erweitern. Das Zusammenspiel von akademischem Know-how und praxisnahen Erfahrungen verspricht wegweisende Lösungen für die Herausforderungen der Fitnessbranche zu generieren.

Der Aufstiegskongress 2023 bietet die ideale Plattform, um bewährte Best Practices, neueste Forschungsergebnisse und innovative Lösungsansätze zu präsentieren und zu diskutieren. Gemeinsam wollen wir die Weichen für eine gesündere Zukunft stellen und unseren Beitrag zur allgemeinen Gesundheitsförderung leisten. Lassen Sie uns die Chancen dieses Kongresses nutzen, um voneinander zu lernen, uns gegenseitig zu inspirieren und unsere Vision von „Real Results“ in die Tat umzusetzen.

Eines der Schwerpunktthemen des Kongresses und dieser Ausgabe der fMi ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Es spielt in unserer Branche eine immer wichtigere Rolle, da es die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt. Eine gesunde und zufriedene Belegschaft ist der Grundpfeiler für den Erfolg eines jeden Unternehmens. Durch gezielte Maßnahmen und innovative Ansätze können nicht nur die Arbeitsbedingungen verbessert, sondern auch die Produktivität kann gesteigert und die Mitarbeiterbindung erhöht werden.

Der 6. und 7. Oktober werden zweifellos unvergessliche Tage sein, an denen das Motto „Real Results – Echte Ergebnisse“ mit Leben gefüllt wird. Ich bin gespannt auf die neuen Erkenntnisse und Impulse, die diesen Kongress zu einer Quelle der Inspiration und des Fortschritts machen werden.

Lassen Sie uns den Aufstiegskongress 2023 in Mannheim gemeinsam zu einem Meilenstein für die Fitnessbranche machen – für eine gesündere und erfolgreichere Zukunft!

Foto: fitness MANAGEMENT
Prof. Dr. Thomas Wessinghage 1. Vorsitzender des DSSV e. V. Ihr Prof. Dr. Thomas Wessinghage
DSSV | KOMM ENTAR fitness MANAGEMENT international 05/23 50
1. Vorsitzender des DSSV e. V. Prof. Dr. Thomas Wessinghage

2 TAGE 74 EUR*

Vorträge für die Praxis von anerkannten Branchenexperten

Speakers Corner für direkten fachlichen Austausch

Kongress-Lounge zum entspannten Netzwerken

Partner-Ausstellung mit neuesten Trends und Chancen

Keynote Speaker Fabian Hambüchen über Erfahrungen eines Olympiasiegers

REAL RESULTS

NETZWERKEN | AUSSTELLUNG | FACHVORTRÄGE

68161
Mannheim
©
Tom Maurer Photography/tommaurer.de

Moderatoren:Prof. Dr. Thomas Wessinghage

Facharzt für Orthopädie, Physikalische und Rehabilitative Medizin, ehem. Weltklasseläufer sowie Prorektor der DHfPG

10.00 – 10.15 Uhr Kongresseröffnung mit Philipp Hartewig Mitglied des Deutschen Bundestages, Sportpolitischer Sprecher der FDP

10.15 – 11.00 Uhr Vortrag: Echte Lern-, Veränderungs- und Verantwortungsbereitschaft: die Zutaten für Erfolg

Hidden Champion „Fehlerkultur“ – warum der richtige Umgang mit Fehlern das Fundament für Veränderungen und Lernen ist!

Referent: Prof. Dr. rer. pol. Oliver Schumann

Dozent der DHfPG und BSA-Akademie, Experte für Strategisches Management, Neurokommunikation und Sportökonomie

11.00 – 11.30 Uhr Pause

11.30 – 12.15 Uhr Studie: Fitnesstypen statt Stereotypen –Wer trainiert wirklich in Fitnessstudios? Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Fitnesstypen: welche es gibt, was sie bewegt und wie man sie begeistert!

Referentin: Prof. Dr. Sarah Kobel

Expertin für Markt- und Konsumverhalten in der Fitnessbranche, Fachbereichsleiterin Marktforschung der DHfPG und BSA-Akademie

12.15 – 12.35 Uhr Recht einfach erklärt: wichtige Rechtstipps rund um den Studioalltag!

Referentin: Gülizar Cihan, DSSV

Roman Spitko

Fachbereichsleiter Management der DHfPG und BSA-Akademie

Moderatoren:Prof. Dr. Thomas Wessinghage

Facharzt für Orthopädie, Physikalische und Rehabilitative Medizin, ehem. Weltklasseläufer sowie Prorektor der DHfPG

Roman Spitko

Fachbereichsleiter Management der DHfPG und BSA-Akademie

9.00 – 9.15 Uhr Eröffnung Tag 2 Eröffnung Tag 2

9.15 – 10.00 Uhr Vortrag: Online-Marketing eines Fußball-Bundesligavereins

–Know-how aus der Praxis!

Wie der Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach

online Fans erreicht, dauerhaft begeistert und an den Verein bindet

Referent: Felix Laufer

Online-Marketing-Manager beim Fußball-Bundesligisten Borussia

Mönchengladbach

10.00 – 10.30 Uhr Pause

Vortrag: Train to failure or not to failure? –Wie wichtig ist die muskuläre Ausbelastung?

Welche Relevanz hat die muskuläre Ausbelastung im Training zur Steigerung der Kraftleistung und Muskelmasse wirklich?

Referent: Patrick Berndt

Sportwissenschaftler (M. Sc.), Krafttrainingsexperte Dozent der DHfPG und BSA-Akademie

Vortrag: Durchstarten mit veganer Sporternährung –pflanzliche Power für Sportler Ressourcen geschont, aber Muskeln verloren. Wie kann vegane Ernährung im Sport funktionieren?

Referentin: Antje Ruhwedel B. A. Ernährungsberatung, M. A. Prävention und Gesundheits management

Physio und Fitness: eine starke Kombination, die zusammen viele Chancen bietet! Referent: Thomas Kämmerling, DSSV

10.30 – 11.15 Uhr Vortrag: Ernährungsberatung – So verdient man mit unterschiedlichen Zielgruppen im Studio Geld Wie man Ernährungsberatung erfolgreich umsetzt, um Kunden die Zielerreichung zu ermöglichen und mehr Umsatz zu generieren

Referent: Clive Salz

Dozent der DHfPG und BSA-Akademie, Athletik trainer, Ernährungsberater, Diplom-Fitnessökonom

11.15 – 11.45 Uhr Pause

12.15 – 13.30 Uhr

13.30 – 14.15 Uhr Vortrag: Fachkräfte sichern – Warum BGM für Unternehmen immer wichtiger wird

Der Bedarf an Betrieblichem Gesundheits m anagement ist hoch, kann die Fitness-/Gesundheitsbranche die Chance nutzen?

Referenten: Prof. Dr. Axel Plünnecke

Volkswirt, Experte für Fachkräftesicherung am Institut der deutschen Wirtschaft

Philipp Hartewig

Mitglied des Deutschen Bundestages, Sportpolitischer Sprecher der FDP

14.15 – 14.45 Uhr Pause

14.45 – 15.30 Uhr Gesprächsrunde: Ansätze für Fitness b etriebe, um den Einstieg in den BGM-Markt zu finden Welche Zugänge zum BGM-Markt gibt es für Fitnessunternehmen und wie können Programme umgesetzt und ausgebaut werden?

Teilnehmende: aufstiegskongress.de/referenten

15.30 – 16.00 Uhr Pause

16.00 – 17.00 Uhr Keynote: Fabian Hambüchen

Mein Weg zum Erfolg – Motivation und mentale Stärke mit allen Höhen und Tiefen! Wie ich zum richtigen Zeitpunkt immer konzentriert, fokussiert und fit war – und was ich fürs Leben gelernt habe

Referent: Fabian Hambüchen

Olympiasieger im Turnen, 23 internationale Medaillen, Moderator und Speaker

17.00 – 18.00 Uhr Ehrungen

Vortrag: „Blood Flow Restriction Training“ in der Therapie muskuloskelettaler Erkrankungen

Wie kann man in der Therapie und im Training ohne hohe Lasten hypertrophe Effekte erzielen?

Referent: Bastian Bloier Sport- und Bewegungstherapeut, Doktorand an der Universität des Saarlandes

11.45 – 12.30 Uhr Vortrag: (Wie) kann Gruppentraining zu echten Ergebnissen beitragen?

Erfahren Sie, welche Stellschrauben optimiert werden können, sodass Kunden und Unternehmen „REAL RESULTS“ erzielen!

Referentin: Manuela Reusing

M. A. Prävention und Gesundheitsmanagement, Fitnessund Gesundheitsexpertin

12.30 – 12.50 Uhr Yoga- und Pilates-Kurse erfolgreich anbieten Referentin: Uschi Moriabadi, BSA-Akademie

12.30 – 13.45 Uhr Mittagspause

Studie: Individualisiertes Fitnesstraining mit PostCOVID-Betroffenen Effekte eines individualisierten Fitnesstrainings auf PostCOVID-Fatigue und gesundheitsbe zogene Lebensqualität

Referenten:

SR Dr. med. Jürgen Rissland

Leitender Oberarzt am Zentrum für Infektionsmedizin des Uni versitätsklinikums des Saarlandes

Prof. Dr. Arne Morsch

Fachbereichsleiter Gesundheitsförderung der DHfPG und BSA-Akademie

Vortrag: Content ist King – Wie Sie wirklich guten Content für ihr Online-Marketing entwickeln Wie wichtig kraftvoller Content für Sie und Ihr Unternehmen ist und wie Sie damit Kunden gewinnen und begeistern

Referent: Alexander Krieg

Experte für Performance-Content-Marketing in der Fitnessund Gesundheitsbranche

Mit Lehrgängen der BSA-Akademie erfolgreiches Online-Marketing selbst gestalten Referent: Roman Spitko, BSA-Akademie

Vortrag: Leistungsdiagnostik in EMS-Betrieben Trainingserfolge multidimensional messbar machen und Kundenzufriedenheit steigern

Referent: Dr. Joshua Berger

Sportwissenschaftler, EMS-Experte, Dozent der DHfPG und BSA-Akademie

13.45 – 14.30 Uhr Vortrag: K.I. oder K.O. im Marketing? –Bringt künstliche Intelligenz Ergebnisse oder nicht? Wie einfach und effizient ist die Nutzung von K.I. im Marketingalltag? Wo sind die Grenzen? Erleben Sie es direkt live!

Referent: Frederik Neust

Gründer Digital/Greentech in Jakarta, Fitnessökonom, Dozent der DHfPG und BSA-Akademie

14.30 – 15.00 Uhr Pause

15.00 – 15.45 Uhr Vortrag: Wie Firmenfitness neue Chancen für Fitnessund Gesundheitseinrichtungen bietet

Firmenfitness neu gedacht – Chancen nutzen. Positionieren Sie sich als wertvoller Partner!

Referentin: Anke Mächler-Poppen

BGM-Expertin, Auditorin, Dozentin der DHfPG und BSA-Akademie

15.45 – 16.15 Uhr Pause

Gesprächsrunde: Wie wird/bleibt man erfolgreich selbstständig im Fitnessmarkt?

Was sind Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Selbstständigkeit in ganz unterschiedlichen Bereichen des Fitnessmarktes?

Teilnehmende: aufstiegskongress.de/referenten

Vortrag: Angewandte Psychologie – Was ist der Schlüssel zum Erfolg in Training und Beratung? Erfolgreicher Praxiseinsatz wissenschaftlicher Verhaltensänderungsm odelle im Fitness-/Ernährungs-/Gesundheitsbereich

Referierende: Rolf Baumann, Lisa Buhmann, Gloria Schiff und Kathrin Tassotti weitere Infos unter aufstiegskongress.de/referenten

18.00 – 23.00 Uhr Get Together mit Abendbuffet (bis ca. 20.00 Uhr) und Kongressparty

Nähere Infos zu den einzelnen Vorträgen: aufstiegskongress.de/programm

Rahmenprogramm: Partner-Ausstellung, Kongress-Lounge + Speakers Corner Tickets und alle Infos unter: aufstiegskongress.de

16.15 – 16.55 Uhr Vortrag: „Training mit Garantie“ –Umsetzung eines Positionierungskonzeptes Wie Sie mit garantierten Trainingsergebnissen Neukunden begeistern und was die Erfolgs f aktoren für die Umsetzung sind

Referierende: Nicolai Rolli und André Frech weitere Infos unter aufstiegskongress.de/referenten

16.55 – 17.00 Uhr Verabschiedung

Gustav Mahler Saal Arnold Schönberg Saal
Mittagspause
FREITAG, 06.10.2023
Gustav Mahler Saal Arnold Schönberg Saal
SAMSTAG, 07.10.2023
© T. Maurer
Keynote
fibo.com See you! 11 – 14 APR 24 GLOBAL FITNESS For a strong and healthy society.

Starker Partner, starke Branche

Wir sind Mitglied, weil …

Ob klassisches Fitnessstudio, Mikroanlage mit spezialisiertem Angebot, EMS-Studio, Gesundheitsanlage oder Existenzgründer – mit dem DSSV e. V. haben Fitnessbetriebe in Deutschland einen Partner mit langjähriger Erfahrung an ihrer Seite. Aber aus welchen Gründen haben sich Studios für eine Mitgliedschaft im Verband entschieden? –„Aus Überzeugung!“

Die Vorteile einer Mitgliedschaft im DSSV e. V. liegen auf der Hand: jahrelange Branchenerfahrung, ein kompetentes Team, dessen Beratung breit gefächert ist, und die Interessensvertretung gegenüber der deutschen und europäischen Politik.

Doch für viele (Noch-)Nichtmitglieder stellt sich die Frage, was die Arbeit eines Verbandes ausmacht und welchen Mehrwert eine Mitgliedschaft genau bietet? Studioinhaber, die bereits Mitglied im Verband sind, geben im Interview einen Einblick in die Zusammenarbeit und den Austausch mit dem DSSV e. V. –Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen.

fMi: Sie sind z. T. bereits seit vielen Jahren Mitglied im Verband. Aus welchen Gründen haben Sie sich damals für eine Mitgliedschaft entschieden?

Helmut Aflenzer: Aus Überzeugung! Vor allem die Unterstützung und Hilfe während der ganz harten Corona-Zeit war sehr wichtig, aber auch beim Anstieg der Strompreise. Die Tipps und Telefonate mit dem DSSV und vieles mehr waren sehr hilfreich.

Stephan Klein: Aufgrund der unabhängigen Informationen, der Vertretung gegenüber Politik und Verwaltung, der juristischen Beratung und, und, und …

Text: Annika Hundt und Marc Richter
Grafik/Fotos: Rudzhan –stock.adobe.com Archiv H&F Technopark | FitnessCo GmbH JONNY M | EMS-Lounge ® Coburg-Klinikum fitness MANAGEMENT international 05/23 58 DSSV | STUDIOSTIMMEN

Branka Novakovic: Aufgrund der sehr guten, unkomplizierten Rechtsberatung und den Mitgliedervorteilen.

Lucas van Laak: Wir wurden über Fachzeitschriften auf den Verband aufmerksam. Durch die vielen offenen Fragen, die wir zu Beginn der Unternehmung hatten, war unser Bedarf an qualifizierter Hilfestellung zu diversen Themen besonders hoch. Diesen Bedarf konnten wir durch die Mitgliedschaft decken.

Welche Leistungen des Verbandes nehmen Sie regelmäßig in Anspruch?

Lucas van Laak: Gerade die Rechtsberatung hilft uns oft in besonders risikobehafteten Situationen, egal ob es sich dabei um den Umgang mit Mitgliedern oder Mitarbeitern handelt. Aber auch wenn es um generelle Themen wie allgemeine Geschäftsbedingungen oder um für uns spezifische Themen wie die Strahlenschutzverordnung (NiSV) bei EMS-Training geht: Der Verband unterstützt uns in jeglichen Fragestellungen.

Stephan Klein: Webinare, die juristische Beratung und Sonderkonditionen wie z. B. bei der GEMA.

Branka Novakovic: Die Rechtsberatung in den Bereichen Vertragswesen, Wettbewerbsfragen und Personal.

Über das Jahr verteilt bietet der DSSV verschiedene Seminar- und Fortbildungsangebote sowie Events an. Wie wichtig sind Ihnen diese Angebote?

Lucas van Laak: Die verschiedenen Fortbildungsmöglichkeiten nehmen wir gern in Anspruch. Gerade während der Corona-Pandemie hat der Verband hier oft Hilfestellungen gegeben und Raum geschaffen, dass Betreiber sich austauschen können. Aber auch wenn es um weniger dringende Themen geht, können wir und unser Managementteam immer Neues zu verschiedensten Themen von den Referenten lernen.

Geben Sie uns doch einen persönlichen Einblick in Ihre DSSV-Mitgliedschaft. Gab es eine Situation, eine bestimmte Zeit oder Phase, in der Ihnen das Team besonders zur Seite stand und Ihnen effektiv helfen konnte?

Branka Novakovic: Insbesondere in der Pandemie, in dieser Zeit war der DSSV ein wichtiger Partner bei allen Vertragsfragen.

Lucas van Laak: Ganz konkret erinnere ich mich gut an die Zeit, als wir unsere Mitgliederverwaltung umgestellt haben. Ich habe die Aufgabe damals übernommen und wusste nicht, wie wir uns gesetzeskonform verhalten können. Gerade in dieser Zeit war es für mich extrem hilfreich, die ständige Rechtsprechung erklärt zu bekommen. Ebenso wurden Vorlagen für rechtssichere Antworten zur Verfügung gestellt, die vom Verband ständig im Mitgliederbereich aktualisiert werden. So konnten wir innerhalb weniger Wochen unsere Mitgliederverwaltung professionalisieren. Auch die jährliche Eckdatenstudie ist ein enormer Mehrwert für uns. Im Vergleich sind nur wenige andere Branchen mit einer solchen Informationsquelle gesegnet.

Welchen Rat geben Sie Studiobetreibern, die über eine DSSV-Mitgliedschaft nachdenken?

Stephan Klein: Mein Rat: Unbedingt eintreten. Wir brauchen eine starke Branchenvertretung. Allein die rechtlichen Informationen übersteigen im Wert den Mitgliedsbeitrag um ein Zigfaches.

Lucas van Laak: Ich kann persönlich allen Studiobetreibern zu einer Mitgliedschaft beim DSSV raten. Die Unterstützung auf sämtlichen Ebenen ist ein enormer Vorteil und minimiert unternehmerische Risiken.

Branka Novakovic: Wir würden uns immer wieder für die Zusammenarbeit mit dem DSSV entscheiden, da wir die umfangreiche Rechtsberatung regelmäßig in Anspruch nehmen.

Helmut Aflenzer: Sofort Mitglied werden!

Informationen zur DSSV-Mitgliedschaft erhalten Sie telefonisch unter 040 766 24 00 oder per Mail an dssv@dssv.de. Oder einfach den QR-Code scannen und die Beitrittserklärung direkt ausfüllen.

Helmut Aflenzer Geschäftsführer Health & Fitness TechnoPark in Grasbrunn Lucas van Laak Mitgründer und Geschäftsführer von Fitness & Co. Branka Novakovic Kaufmännische Geschäftsleitung der JONNY M. Group Stephan Klein Lizenznehmer und Inhaber EMS-Lounge® in Coburg
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Beschäftigung externer Fachkräfte im Studio

Risiko der Scheinselbstständigkeit

Viele Fitnessstudios sind ständig auf der Suche nach neuen Trends und attraktiven Angeboten für ihre Mitglieder. Gerade im Gesundheits- und Kursbereich oder auf dem weiten Feld des Personal Trainings werden häufig externe Fachleute verpflichtet, die aber nicht dauerhaft (sozialversicherungspflichtig) beschäftigt werden sollen. Da viele Kräfte sich auf einzelne Bereiche spezialisiert haben, wollen die Studios bei der Vertragsgestaltung flexibel bleiben.

Auf der Suche nach einer Form der Vereinbarung, die es erlaubt, spezielle und ggf. zeitlich limitierte Angebote von Spezialisten oder Selbstständigen anzubieten, stoßen die meisten Studios über kurz oder lang auf sogenannte Freie oder Honorarkräfte. Übrigens ist es nicht nur in der Fitness- und Gesundheitsbranche, sondern auch in der Bildungsbranche üblich, auf Rechnung zu arbeiten und Honorarverträge zu schließen. Allerdings ist die Zusammenarbeit mit Honorarkräften finanziell äußerst risikoreich.

Was passieren kann:

P rüfung der Deutschen Rentenversicherung

Durchführen der Statusklärung Feststellung des „abhängigen Beschäftigungsverhältnisses“ eines Trainers

Betriebsprüfung

Angenommen der Studioinhaber schließt einen Honorarvertrag mit einem Kurstrainer und dieser bietet vier Jahre lang erfolg-

Grafik: artbesouro –stock.adobe.com fitness MANAGEMENT international 05/23 60 DSSV | RECHT

reich Kurse im Studio an. Arbeitgeber müssen regelmäßig alle vier Jahre im Rahmen einer Betriebsprüfung gegenüber der Deutschen Rentenversicherung (RV) nachweisen, dass sie die einbehaltenen Sozialabgaben vorschriftsmäßig ermittelt und in richtiger Höhe abgeführt haben. Wird erst im Nachhinein festgestellt, dass ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis vorliegt, droht die Nachzahlung aller Sozialversicherungsbeiträge der Beschäftigung von rückwirkend bis zu vier Jahren. Wird ein Vorsatz festgestellt, können sogar Ansprüche von bis zu 30 Jahren geltend gemacht werden.

Scheinselbstständigkeit

Die Überprüfung der Rentenversicherung findet nach der Maßgabe des Sozialgesetzbuches, Viertes Buch statt. Dort werden die Vorschriften für die Sozialversicherung gesetzlich geregelt. Ausschlaggebend für die Prüfung, ob es sich um einen echten Selbstständigen oder um einen Scheinselbstständigen handelt, ist zunächst die relativ kurze Vorschrift des § 7 Abs. 1 SGB IV:

§ 7 SGB IV (Beschäftigung)

(1) Beschäftigung ist die nichtselbständige Arbeit, insbesondere in einem Arbeitsverhältnis. Anhaltspunkte für eine Beschäftigung sind eine Tätigkeit nach Weisungen und eine Eingliederung in die Arbeitsorganisation des Weisungsgebers

Über die Anhaltspunkte, die nach der Vorgabe des Gesetzestextes für ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis sprechen, sind nicht nur endlose Abhandlungen geschrieben worden, sondern sie wurden auch von der Rechtsprechung ausgelegt und erläutert.

Achtung: Die Bezeichnung einer Tätigkeit (z. B.: „Vertrag freier Mitarbeiter“, „Honorarvertrag“) kann den Beschäftigungsstatus nicht festlegen, sie hat lediglich eine Indizwirkung.

Kriterien, an denen eine Selbstständigkeit scheitert

Die übliche Argumentation der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRB), die zur Einschätzung der Scheinselbstständigkeit führt, ist die folgende:

Beschäftigter ist, wer von seinem Arbeitgeber persönlich abhängig ist. Das ist natürlich immer der Fall, wenn eine Person Leistungen erhält, die nur im Arbeitsverhältnis gewährt werden, wie beispielsweise Urlaub und Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall. Die persönliche Abhängigkeit erfordert weiter eine Eingliederung in den Betrieb und Unterordnung unter das Weisungsrecht des Arbeitgebers in Bezug auf Zeit, Ort und Art der Arbeitsleistung.

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Im Gegensatz dazu würde eine freie Einteilung der Arbeitszeit, eine freie Gestaltung der Arbeitsleistung, das Tragen eines eigenen, erheblichen Unternehmerrisikos eine selbstständige Tätigkeit bedeuten.

Allerdings wird zusätzlich immer noch das unternehmerische Risiko, das für die zu beurteilende Person besteht, berücksichtigt. Das Bundessozialgericht (BSG) betonte bereits in einer frühen Entscheidung, dass es ein maßgebendes Kriterium für das Vorliegen eines Unternehmerrisikos ist, ob eigenes Kapital oder die eigene Arbeitskraft auch mit der Gefahr des Verlustes eingesetzt wird, der Erfolg des Einsatzes der sächlichen oder persönlichen Mittel also ungewiss ist.

Eingliederung in die Organisation des Weisungsgebers

Bei Fitnessstudios wird von Gerichten immer wieder bemängelt, dass wegen der Kurspläne und Öffnungszeiten Zeit und Ort nicht frei gewählt werden können.

Möglichkeit (Ort/Zeit/Art der Arbeitsleistung):

Wenn allerdings ein Trainer mit einem Angebot an das Studio herantritt und dem Studio freie Termine anbietet, begibt er sich aus freien Stücken zu seinen Konditionen an einen bestimmten von ihm gewählten Ort. So trat z. B. ein Trainer mit folgendem Angebot an ein Studio heran:

„Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin XY, habe eine Ausbildung im Bereich Z und bin Z-lizenzierter Trainer.

Ich könnte bis Oktober dieses Jahres jeden Montag und Donnerstag jeweils um 17, 18 oder 19 Uhr meine Rückenkurse auch in Ihrem Studio anbieten. Ich bringe das nötige Equipment und meine Musik mit. Pro Kurs berechne ich eine Gebühr von XXX,–. Bei einer Anmeldezahl von unter fünf Teilnehmern stelle ich dem Studio frei, den Kurs ersatzlos zu streichen. Sie müssten mir dann bitte lediglich 24 Stunden vor Beginn des Kurses die Anzahl der Anmeldungen mitteilen. Gern höre ich von Ihnen, wenn Ihnen mein Vorschlag gefällt.“

Leider ist dieser Fall noch nicht von der Rentenversicherung geprüft worden. Durch ein solches Angebot würden jedoch die Argumente im Hinblick auf die Weisungsgebundenheit in Bezug auf Zeit, Ort und Inhalt der Leistung entfallen.

Allerdings achtet die Rentenversicherung auch auf kleinere Details: Wenn etwa der Trainer ein T-Shirt des Studios trägt, die Hanteln oder Yogamatten mitbenutzt oder im Firmen-PC nach der Teilnehmerliste sucht, sind dies gleich Hinweise auf seine Eingebundenheit in die Organisation des Inhabers.

Kriterium „unternehmerisches Risiko“

Zu dem wichtigsten Kriterium einer Selbstständigkeit gehört das unternehmerische Risiko der Honorarkraft. Das unternehmerische Risiko soll nach einem Urteil des BSG nur dann Hinweis auf eine selbstständige Tätigkeit sein, wenn diesem Risiko auch größere Freiheiten in der Gestaltung und der Bestimmung des Umfangs beim Einsatz der eigenen Arbeits-

kraft gegenüberstehen (BSG, Urteil vom 25.04.2012, - B 12 KR 24/10 R). Selbst die Existenz einer Provisionsregelung kann einen Unterschied machen.

Das unternehmerische Risiko wird in den meisten Fällen nicht anerkannt, wenn der Trainer kein eigenes Kapital mit dem Risiko des Verlustes einsetzen muss. Da hier unterschiedlich streng beurteilt wird, ist auf jeden Fall zu prüfen, ob weitere Honorartätigkeiten für andere Studios vorhanden sind. Die Bindung an nur einen Vertragspartner ist ein deutliches Indiz für Scheinselbstständigkeit. Hat der Honorartrainer hingegen einen angestellten Mitarbeiter, der ihn im Bedarfsfall vertreten kann, spricht dies wiederum für eine Selbstständigkeit.

Statusfeststellungsverfahren

Das Risiko, dass im Nachhinein Sozialversicherungsbeiträge für die Dauer von vier Jahren nachgezahlt werden müssen (die Summen sind meistens mindestens fünfstellig), kann man lediglich minimieren, indem man vor Aufnahme der Tätigkeit ein Statusfeststellungsverfahren durchführt. Auch die Honorarkraft selbst kann allein ein solches Verfahren durchführen lassen. Es lohnt sich daher, zu fragen, ob der freie Mitarbeiter bereits seinen Status hat feststellen lassen.

Hierbei sollte man darauf achten, dass die Feststellung des Status aktuell ist; im Zweifel kann auch der Auftraggeber, in diesem Fall der Studiobetreiber, selbst noch ein Statusverfahren durchführen lassen.

Stellt die DRB eine Selbstständigkeit fest, kann der Honorartrainer bedenkenlos als solcher tätig werden.

Iris Borrmann, DSSV-Juristin

Iris Borrmann ist seit 1993 als Rechtsanwältin zugelassen und hat seitdem sowohl als Anwältin in einer arbeitsrechtlich ausgerichteten Kanzlei als auch in der Mitgliederberatung eines Verbandes gearbeitet. Ihr Schwerpunkt ist das Arbeitsrecht. Seit Oktober 2016 ist sie als Syndikusanwältin für den DSSV tätig und berät Sie zu allen Fragen rund um das Arbeitsverhältnis zu Ihren Beschäftigten.

Tel.: 040 - 766 24 00, E-Mail: jurist@dssv.de

Zu allen rechtlichen Fragen rund um den Studioalltag bietet die Rechtsabteilung des DSSV im Rahmen einer bestehenden Mitgliedschaft die Möglichkeit, eine kostenlose rechtliche Erstberatung mit Einschätzung der Rechtslage zu erhalten, beispielsweise nach Erhalt einer Attestkündigung, zur Überprüfung von Vertragsklauseln oder zu arbeitsrechtlichen Themen.

Foto: fitness MANAGEMENT
fitness MANAGEMENT international 05/23 62 DSSV | RECHT

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Der DSSV begrüßt –

Neues Fördermitglied

Verfeinerung und Neudefinition einer Branche

ZIVA wurde 2008 gegründet und ist ein Hochleistungssport- und Wellnessunternehmen, das in der taoistischen Philosophie von Energie und Gleichgewicht verwurzelt ist. Herausragendes, inspirierendes Design und eine präzise, qualitativ hochwertige Fertigung waren von Anfang an das Herzstück von ZIVA. Ziel des Unternehmens ist es, funktionelle Produkte und digitale Lösungen zu entwickeln, die über ihre angedachte Funktion hinaus auch inspirieren und echten Stolz hervorrufen, indem sie Sportlern und Fitnessenthusiasten gleichermaßen eine transformative Plattform zum Erreichen ihrer Ziele bieten.

Innovation als Antriebskraft

Innovation ist eine treibende Kraft bei ZIVA, denn man hat gelernt, die Stärke des Wandels zu nutzen, um sich ständig

Der DSSV begrüßt –

zu verbessern und den Partnern auf der ganzen Welt immer neue Produkte und Lösungen anzubieten. Das Ergebnis ist, dass jeden Tag Tausende Menschen rund um den Globus mit ZIVA-Produkten trainieren.

Weltweiter Anbieter für Fitnessprodukte

ZIVA bietet langlebige und qualitativ hochwertige Geräte für Fitnessenthusiasten, Endverbraucher und kommerzielle Unternehmen in über 60 Ländern auf sechs Kontinenten. Zur globalen ZIVA-Familie gehören fünf internationale Niederlassungen und drei Vertriebszentren in den USA, Europa und China. Unterstützt wird ZIVA von einem großen Netzwerk von globalen Vertriebspartnern, die den Weg und die Vision mit dem Gerätehersteller teilen. www.eu.ziva.com

Neue Mitglieder

Bodycare Fitness

Katharina Martini 41460 Neuss

fitbox

Hamburg Eppendorf

Mario Diez

20249 Hamburg

MG Studio

Dennis Wittliff

74670 Forchtenberg

PRIME TIME fitness

Viktualienmarkt

Henrik Gockel

80469 München

EMS-Lounge® Gelnhausen-Zentrum

Kevin Stoffel 63571 Gelnhausen

fitbox

Zwickau Oberplanitz

Sven Wöhl

08064 Zwickau

Praxis Hartmann

Kai Lüer 37520 Osterode a. Harz

Trainigspark im ALEXBAD

Markus Walberer 95680 Bad

Alexandersbad

EMS-Lounge® HammelburgMarktplatz

Stefanie Herterich 97762 Hammelburg

Fit forever Fitness

Daniel Silva Ruther

85238 Petershausen

PRIME TIME fitness

Maintower

Henrik Gockel

60311 Frankfurt a. Main

EMS-Lounge®

Rosenhof

Manuela Bandemer Uwe Draganczuk 93092 Barbing

FlowFitness

Anja Blaku 12159 Berlin

PRIME TIME fitness

Maximilianstraße

Henrik Gockel 80539 München

Womans Fitness Uwe Prehm 25746 Heide

Jan Bausewein
VOLTBOX
55116 Mainz
fitness MANAGEMENT international 05/23 64 DSSV | NEUES FÖRDERMITGLIED & NEUE MITGLIEDER

Absolventin mit Fokus und Eigeninitiative

Als Ernährungsberaterin erfolgreich selbstständig

Franziska Perius studierte zunächst Lehramt. Während eines Auslandsaufenthalts in Australien im Rahmen ihres Studiums lernte sie viele Einheimische und deren Lebensweise kennen. Fasziniert von der entspannten Mentalität und der hohen Lebensqualität in Down

Under fand sie den Weg zu Fitness und Gesundheit und beschloss, beruflich einen anderen, gesundheitsbewussteren Pfad einzuschlagen.

Franziska Perius recherchierte und wurde auf das duale B. A.-Studium Gesundheitsmanagement an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) aufmerksam. Besonders sagten ihr die Interdisziplinarität und die Studienmöglichkeit in Saarbrücken, einem der insgesamt elf Studienzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz, zu. Vollkommen überzeugt hat sie das duale Studiensystem, das durch die Verbindung aus Fernstudium mit kompakten Lehrveranstaltungen (vor Ort und/oder digital) und betrieblicher Tätigkeit Praxiserfahrung bereits während des Studiums ermöglicht.

Theorie tatsächlich anwenden

„Weil man in der Branche immer mit Menschen arbeitet, ist eine gute Kommunikation entscheidend. Daher war es mir sehr wichtig, von Beginn an im Studium viel Praxiserfahrung zu sammeln.“ Den praktischen Teil ihres dualen Studiums absolvierte die heute 29-Jährige im ehemaligen Deka Sports in Schwalbach (mittlerweile KRAFTWERK Fitnessclub). Dort wurde sie im Bereich Personal Coaching und Personalmanagement eingesetzt und übernahm auch betriebswirtschaftliche Aufgaben.

„Im Studium habe ich viel aus dem Bereich Bewegung mitgenommen. Aber auch zu Entspannung, Stressmanagement, Kommunikation,

Psychologie sowie Beratung und Coaching habe ich Kompetenzen erwerben können. Bezüglich Ernährung haben wir die Grundlagen gelernt. Das Thema interessierte mich aber so sehr, dass ich den B. A. Ernährungsberatung im Zweitstudium anschloss.“

Zweitstudium zur Ernährungsberaterin

Im dualen Studium Ernährungsberatung lernte Franziska Perius, wie sie gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten wissenschaftlich fundiert vermittelt und wie ihre Kunden dieses Verhalten u. a. durch psychologische Strategien dauerhaft beibehalten können. Da die Bachelor-Studiengänge der DHfPG interdisziplinär angelegt sind, wurden viele Module aus dem Erststudium anerkannt.

Nach ihrem Abschluss suchte sie eine neue Herausforderung und beschloss, sich selbstständig zu machen. „Ich hatte viele Ideen. 2020 gründete ich neben meiner Anstellung ein Gesundheitsstudio. Ein Jahr später habe ich mich dann entschieden, meine Selbstständigkeit weiter auszubauen.“ Zu ihrer Kundschaft zählen sowohl Privat- als auch Firmenkunden. „Im Personal Coaching betreue ich Menschen, die vor allem durch Bewegung ihre Gesundheit fördern wollen. Im Ernährungscoaching geht es viel um Gewichtsreduktion und Ernährungsumstellung. Bei den Firmenkunden reicht das Angebot von Bewegungskursen über Ernährungsworkshops bis hin zu Vorträgen im Bereich Stressmanagement.“

Ihr Tipp für Studierende

„Man sollte sich möglichst früh überlegen, was einen interessiert und den Fokus darauflegen. D. h. Eigeninitiative mitbringen, selbst einlesen und den Schwerpunkt weiterverfolgen.“

Zur ganzen Erfolgsgeschichte unter: www.dhfpg.de/fperius

Foto: Christian Hell
Text: Lena Henning, Ronja Reuber und Carolin Schmidt
fitness MANAGEMENT international 05/23 66 MANAGEMENT | PERSONENPORTRÄT

DUAL STUDIERENDE AUSBILDEN –STUDIENSTART JEDERZEIT

Duale Bachelor-Studiengänge

l B. A. Sport- und Bewegungstherapie

l B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik

l B. A. Fitnessökonomie

l B. A. Sportökonomie

l B. A. Gesundheitsmanagement

l B. A. Fitnesstraining

l B. A. Ernährungsberatung

Jetzt informieren und Ausbildungsbetrieb werden:

dhfpg.de/fuer-unternehmen

Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement University of Applied Sciences

Die BestFit Group wurde im Herbst 2020 im Zuge des Zusammenschlusses von jumpers fitness und Ai Fitness gegründet. Vom Start weg war die BestFit Group mit 69 Studios einer der größten Anbieter für Premiumdiscountfitness in Deutschland. Als Ziel hatte sie damals die Marke von 100 Studios bis Ende 2023 angekündigt. Nach der Übernahme von Five Stars Fitness, FLEXX Fitness und weiteren Einzelbetrieben wird dieses Ziel schon zum 1. Oktober 2023 erreicht. Heute umfasst die BestFit Group 120 Studios, rund 1.700 Mitarbeitende und mehr als 400.000 Mitglieder. Am 7. September wurde die erfolgreiche Expansion mit der Veranstaltung „The Great 100“ in Düsseldorf mit 750 Gästen gefeiert. fitness

MANAGEMENT international hat mit Stephan Schulan, CEO der BestFit Group, über diese außergewöhnliche Erfolgsgeschichte gesprochen.

fMi: Welche Faktoren machen die BestFit Group in diesen schwierigen Zeiten als eine der am schnellsten wachsenden Fitnessketten Deutschlands so erfolgreich? Welche Meilensteine kennzeichnen diese beeindruckende Entwicklung?

Stephan Schulan: Wir haben von Anfang an sehr hart und intensiv an einem skalierbaren, kundenfreundlichen und zukunftsorientierten Konzept für unsere Brands Ai Fitness und jumpers fitness gearbeitet. Dabei sind wir uns immer treu ge-

blieben, haben aber das Konzept stetig weiterentwickelt und an die Anforderungen des Marktes angepasst.

Corona war eine Zäsur für die gesamte Fitnessbranche. BestFit konnte nach dem Reopening sehr schnell wieder Mitglieder gewinnen, sodass bereits im Herbst 2022 das Vor-CoronaLevel erreicht war. Es war uns möglich, unsere Teams während der Schließzeit konstant auf 100 Prozent Lohnzahlung zu halten, sodass wir wenig Abgänge hatten und so mit voller

Fotos: BestFit Group BestFit Group wächst auf 120 Studios – CEO Stephan Schulan im Interview
„Wir sind überzeugt, dass die Welt noch ganz viele unserer Clubs braucht“
fitness MANAGEMENT international 05/23 68 MANAGEMENT | EXPANSION
Text: Anke Sörensen und Jürgen Wolff

Kraft die Wiedereröffnungen zelebrieren konnten. Das hat uns sehr geholfen!

Darüber hinaus steht bei BestFit das Team an oberster Stelle und das ist wiederum ein großer Vorteil für die Mitglieder. Wir haben uns seit Januar 2022 mehr denn je Employer Branding auf die Fahne geschrieben und bieten mit attraktiven Gehaltsbändern, 35-Stunden-Woche für Azubis und Studierende, Jobrad und unserer eigenen Academy zur internen Aus- und Fortbildung zahlreiche wertvolle Anreize für das Team.

In Kombination mit unserer neu aufgebauten CRM-Abteilung fühlen wir uns fit für die Zukunft und sehen weiterhin ein großes Wachstumspotenzial für die kommenden Monate und Jahre!

Die Fitness- und Gesundheitsbranche hat sich 2023 konsolidiert. Welche der eben erwähnten Maßnahmen haben der BestFit Group beim Restart am meisten geholfen?

Unser Restart war extrem gut und unser Team hat fantastische Arbeit geleistet! Diese positive Energie haben wir uns bis heute erhalten, sodass wir auch im Jahr 2023 weiterhin darauf aufbauen konnten und dies noch stetig tun. Während

der Lockdowns konnten wir das Team halten, weil wir das Kurzarbeitergeld auf 100 Prozent aufgestockt haben. Das war unserem CFO Rainer Mast und mir sehr wichtig, weil wir dem Team etwas zurückgeben konnten; Niemand musste sich einen neuen Job suchen.

In dieser Zeit haben wir auf freiwilliger Basis sehr viel mit den Teams gearbeitet, es gab Schulungen und regelmäßigen Austausch, interne Prozesse wurden optimiert. Darauf konnten wir beim Restart aufbauen und schnell wieder hochfahren. Aktuell schreiben wir sehr positive Zahlen und sind dafür sehr dankbar und glücklich.

Was sind die entscheidenden Kriterien, anhand derer sich Einzelstudios oder Fitnessketten als Kandidaten für eine Übernahme qualifizieren?

Bei jeder Expansion wird intensiv geprüft, ob die Standardprofile zu uns passen, egal ob es um den ersten, fünfzigsten oder jetzt den 120. Standort geht. Wir haben uns nie allein von dem Motiv leiten lassen, in einem Quartal unbedingt weiterwachsen zu wollen.

Da wir bei jedem Zukauf zu 100 Prozent unser eigenes Design und Brand einbringen, sind für uns die Standortfaktoren am wichtigsten: Lage der Immobilie, Erreichbarkeit, Attraktivität der Mietfläche etc. Darüber hinaus schauen wir uns genau an, welche Umsatz- und welche Mitgliederentwicklung die Clubs in den vergangenen Jahren durchlaufen haben.

Das Handling ist sehr einfach und pragmatisch, sodass wir mit potenziellen Verkaufsinteressenten sehr schnell und einfach eine gemeinsame Basis finden. In einem persönlichen Gespräch können alle Fragen schnell und offen geklärt werden.

Ein großer Teil meiner Arbeitszeit und Energie fließt in die Expansion. Die meisten Kandidaten treten privat an uns heran. Die Kontakte haben sich zum Teil über Jahre angebahnt. Die BestFit Group hat sich in den letzten Jahren einen sehr guten Ruf erarbeitet und wird weiterempfohlen. Durch die Vielzahl an Käufen sind unsere Abläufe routiniert und wir können dank unserer Gesellschafterstruktur schnell reagieren. Auch für die emotionalen Aspekte des Verkaufs sollte man als Käufer das nötige Verständnis aufbringen, schließlich geht es hier manches Mal um das Lebenswerk.

Stephan Schulan

Seit 2000 arbeitet Stephan Schulan in der Fitnessbranche. 2005 übernahm er seinen ersten Club in Freising, 2006 eröffnete er seinen ersten Club als Franchisenehmer der Marke clever fit.

Zwei Jahre später gründete er mit Kurt Künzl die Marke jumpers fitness. Die NORD Holding stieg als Investor ein. Unter Stephan Schulan als geschäftsführendem Gesellschafter expandierte das Unternehmen schnell auf 36 Standorte. Im Herbst 2020 schloss sich jumpers fitness mit Ai Fitness in NRW und Niedersachsen zur BestFit Group zusammen. Durch Zukäufe wuchs die Gruppe auf 120 Studios zu einem der größten Anbieter im deutschen Premiumdiscountbereich.

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Ai fitness in Haan

Hinter dem Erfolg eines Studiokonzeptes und einer erfolgreichen Expansion steckt immer auch ein motiviertes und qualifiziertes Team. Wie stellen Sie sicher, dass die Qualität und das Leistungsvermögen Ihrer Teams auch während Ihrer Expansion erhalten bleibt?

Es war am Anfang genauso wichtig wie heute, immer das gesamte Team mitzunehmen. Allein kann ich als Führungskraft nichts bewegen. Wir hatten schon immer viele sehr gute Mitarbeitende im Team, das heute natürlich viel größer ist. Doch schon damals haben nur zwei, drei wertvolle Mitarbeiter massiv Einfluss darauf genommen, dass wir wachsen und skalieren konnten.

Die größte Gefahr bei der Expansion ist es, die Bestandsstudios aus den Augen zu verlieren. Als wir 2005 begannen Multistores aufzubauen, haben wir schnell verstanden, dass Expansion und Bestand sehr strikt in zwei Geschäftsfelder getrennt werden müssen. Anfangs haben wir den Fehler gemacht, die besten Mitarbeiter nur für die Neueröffnungen einzusetzen und bekamen deshalb in den Bestandsclubs Probleme. Es bedarf eines speziellen Teams zum Aufbau der Clubs und zum Onboarding, das haben wir schnell gelernt.

Inzwischen wurden stärkere Gehaltsbänder für die Studioleitung und das Clubmanagement eingeführt. Es reicht nicht mehr, nur einmal pro Jahr die Entwicklung zu besprechen. Mitarbeitende wollen bei guter Arbeit unabhängig von der Beurteilung durch ihre Vorgesetzten eine monetäre Anerkennung erhalten. Mit solchen Maßnahmen gehen wir „in Vorkasse“, aber erfahren gleichzeitig große Wertschätzung im Team –das bringt die Ruhe in die Company, die wir für unser Wachstum brauchen.

Welche Strategien verfolgen Sie beim Recruiting?

Wie alle anderen stehen wir vor der Herausforderung, unser Team qualitativ hochwertig zu besetzen. Aufgrund der großen Anzahl benötigter Mitarbeitender gehen wir neue Wege. Im Employer Branding arbeiten zwei tolle Mitarbeiter, die ihren Bereich im Austausch mit der Geschäftsführung permanent weiterentwickeln, wir spielen uns die Ideen gegenseitig nur so zu.

Wir nutzen Active Sourcing, sind auf sämtlichen Jobmessen sehr aktiv. Weil uns diese Präsenz extrem wichtig ist, investieren wir dort sehr viel Zeit und Geld. Heute wollen junge Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeiter keine ausgefeilte Bewerbungsmappe mehr abgeben, sondern sich schnell über WhatsApp bewerben. Das passt zu unserer emotionalen Branche, die vom Herzen geprägt ist. Die Persönlichkeit muss zu uns passen –anschließend sind wir für Aus-, Weiter- und Fortbildung eine große Stütze, egal ob intern oder extern.

Die junge Generation stellt heute andere Ansprüche als früher, die Work-Life-Balance hat stark an Bedeutung gewonnen. Eine Inhouseumfrage ergab, dass dieser Generation die Arbeitszeit von 40 Stunden plus Studium bzw. Ausbildung zu viel ist. Seit 1. Januar 2023 haben wir daher die Wochenstunden für die rund 300 dual Studierenden und Auszubildenden bei gleicher Lohnfortzahlung auf 35 Stunden gesenkt. Es war eine unternehmerische Herausforderung, jedem fünf Stunden pro Woche zu streichen. Es ergibt aber Sinn, um die Qualität zu halten. Diese Grundsatzentscheidung als Teil der Firmenphilosophie spricht sich herum. Seitdem konnten wir wieder deutlich mehr gute Mitarbeitende gewinnen.

Das ist nur einer von vielen Bausteinen. Wir haben eine eigene Academy für Aus- und Fortbildung, die jeder Neuzugang eine Woche lang besucht, bevor er oder sie im Club beginnt. Dort werden sie eingekleidet, in der BestFit-DNA und den Basics unterrichtet, erhalten Schulungen zu unserer Software und in Trainingslehre – alles, was wichtig ist, um sich wohlzufühlen und uns optimal zu unterstützen. Neue Mitarbeitende werden so besser abgeholt, die Absprungrate ist gesunken. Allein im August haben über 60 neue Kollegen angefangen. Deshalb müssen wir die Academy jetzt neu aufstellen und haben bereits neue, größere Räumlichkeiten gefunden.

Letztes Jahr fand in Frankfurt zweieinhalb Tage lang ein Workshop mit 70 Clubmanagern, Regionalleitern, Head ofs etc. statt. Dort wurde gemeinsam unsere Vision festgelegt. Noch heute sprechen wir von der großartigen Energie vor Ort. Niemand – schon gar nicht die junge Generation – will heute nur einer Botschaft nachlaufen. Alle wollen mitgestalten, abgeholt werden. Wenn wir eine Vision und daraus resultierende Strategien gemeinsam erarbeiten, ist das Commitment viel stärker.

Welche Ausbildungen und Qualifikationen stecken hinter der Performance Ihres Teams?

Generell professionalisiert sich die Branche stark und der Bildungssektor hat daran einen hohen Anteil. Es ist großartig, den Mitarbeitenden eine Bildungsperspektive zu bieten, für einige sogar bis zum Master-Abschluss.

Wir arbeiten u. a. intensiv mit der DHfPG und externen Kollegen zusammen. Ich finde, dass die Qualität des Studiums Jahr für Jahr noch besser wird. Es ist toll, mit welchem Know-how und welchem Ausbildungslevel unsere Studierenden von der DHfPG kommen und was sie aus den einzelnen Modulen mitnehmen. Die Mitarbeitenden merken, dass sie ihr Wissen direkt anwenden können und haben dadurch mehr Freude am Job.

Es gibt tolle Auszubildende und Studierende, die ihren Fokus z. B. im Sales-Bereich oder im Training setzen. Aufgrund unserer Größe bieten wir unseren Mitarbeitenden die Chance, sich stetig weiterzuentwickeln, und können ihnen ständig neue Jobs anbieten. Wir bekommen mehr Bewerbungen als andere,

Fotos: BestFit Group fitness MANAGEMENT international 05/23 70 MANAGEMENT | EXPANSION
Ai Fitness in Oberhausen

weil bei uns jeder seine individuelle Story schreiben kann. Das promoten wir sehr stark.

Modernes Design und Trainingsoptionen, die immer up to date sind, kennzeichnen Premiumdiscountstudios. Wie stellen Sie sicher, dass die Studios der BestFit Gruppe mit dem Wettbewerb auf Augenhöhe bleiben? Haben Sie spezifische Innovationsprozesse fixiert?

Bei BestFit setzen wir jährlich konstant auf die Reinvestition in die Clubs, egal, ob es um die Optik, die Qualität oder Aktualität der Trainingsgeräte geht. Ich denke, dass Fitnesstraining zu einem gewissen Teil sehr statisch ist und an sich keine großen Innovationen benötigt. Das ist einer der großen Vorteile unserer tollen Branche. Jedoch müssen auch wir mit den Neuerungen der Zeit gehen, Trends erkennen und bedienen sowie immer schauen, was die Kundinnen und Kunden sich wünschen. Messen, eine enge Beziehung zu den Herstellern und der Blick auf andere Länder liefern dazu wertvollen Input.

Wichtig ist auch, die neuen Möglichkeiten im Bereich der Digitalisierung zu nutzen. Egal, ob eine ansprechende App, die Qualität der engen Kommunikation mit den Mitgliedern, die digitale Betreuung in den Clubs vor Ort oder auch die Optimierung zum einfachen Umgang mit Mitgliederanfragen wie ChatBot, Selfservice etc. sind sehr wertvoll.

Mitgliedschaftsmodelle mit kurzen oder flexiblen Laufzeiten werden immer stärker nachgefragt. Wie hat die BestFit Group auf diesen Trend reagiert? Verfolgen Sie mit Ihren beiden Marken einen einheitlichen Kurs?

Wir hatten in der Branche über viele Jahre den Komfort der langen Laufzeiten und der damit verbundenen maximalen planerischen Sicherheit. Hier müssen wir jedoch erkennen, dass sich die Ansprüche massiv verändert haben und wir als Fitnessbranche auch offener und flexibler sein müssen.

Ich sehe darin übrigens keinen Nachteil, sondern auch eine Chance für alle guten Betreiberinnen und Betreiber der Branche. Ein zufriedenes Mitglied wird nicht wechseln und die Chance, neue Mitglieder zu gewinnen, ist massiv gestiegen. Wir haben direkt nach dem Reopening in weiten Teilen auf flexible Mitgliedschaften gesetzt und bereuen es nicht. Es fordert uns mehr denn je, aber bringt große Chancen mit sich. Das Pricing-Modell ist bei beiden Brands zu 100 Prozent gleich. Die Mitglieder können in allen Clubs trainieren, dasselbe Angebot nutzen und zwischen den Anlagen wechseln.

Unsere Mitgliederzahlen sind konstant sehr gut, das Rad dreht sich nur einfach schneller. Gerade haben wir ein CRMSystem implementiert, ein Riesenprojekt mit HubSpot, um die Customer Journey noch besser zu verstehen und die Mitglieder automatisiert und dennoch sehr persönlich ansprechen zu können. In unseren Augen ist es das Modell der Zukunft.

Was sind darüber hinaus die entscheidenden Faktoren, die die Entwicklung der Fitness- und Gesundheitsbranche zurzeit prägen? Welche weiteren Entwicklungen sehen Sie auf die Branche zukommen?

Das gestiegene Bewusstsein für die Wertigkeit der Gesundheit und körperlichen Unversehrtheit kommt uns zugute. Wir

werden wieder ein Wachstum der Anzahl der Trainierenden erleben. Die Anzahl der Betreiber wird sich reduzieren, die Anlagenanzahl gleich bleiben oder zunehmen. Filialisten werden eine noch stärkere Rolle spielen, sie hatten in den letzten Jahren schon einen starken Anteil am Wachstum. Zudem glauben wir, dass wir im Premiumdiscountsegment von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung profitieren werden. Wenn die Mitglieder stärker auf ihr Budget schauen müssen, verschiebt sich vermutlich eine gewisse Prozentzahl der Mitglieder innerhalb der Branche ins Premiumdiscountsegment. Trotzdem bleibt weiterhin eine große Bandbreite der Angebote wichtig, um die Branche zu beleben.

Die Digitalisierung wird ihren Platz haben, aber die Branche nicht derart revolutionieren, wie es vor ein paar Jahren schien. Klassisches Training bleibt und wird eine stärkere Nachfrage erleben. Wir blicken trotz der derzeitigen Herausforderungen sehr optimistisch in die Zukunft und wünschen jedem einzelnen Betreiber nur das Beste. Wir alle müssen weiter zusammen das Image der Branche verbessern, solide, offen und ehrlich arbeiten und einfach Lust auf Fitness und Bewegung machen, dann ist genug Marktpotenzial für alle da.

Am 7. September 2023 haben Sie mit der Veranstaltung „The Great 100“ die erfolgreiche Expansion mit 750 Gästen gefeiert. Welche Pläne verfolgen Sie mit der Gruppe in den kommenden Jahren? Was ist Ihre Vision für die BestFit Group 2030?

Unsere Vision ist, das beste „Fit“ der Branche zu sein. Wir werden uns dafür nicht nur an der Anzahl der Clubs orientieren, sondern jeden Tag unseren Job mit Freude leben, dann ergibt es sich automatisch. Wenn wir mit unserem Wachstum, der Kundenzufriedenheit im Bestand und den starken Partnern an unserer Seite weitermachen und dranbleiben, solide arbeiten, ein verlässlicher Partner nach außen bleiben, werden wir ein starker Player bleiben und noch mehr Bedeutung am Markt bekommen.

Es wäre gelogen, zu sagen, dass wir nicht nach Höherem streben und der festen Überzeugung sind, dass die Welt noch ganz viele Clubs von Ai und jumpers braucht. Im Moment ist alles mit Vollgas auf Wachstum und Expansion ausgerichtet. Das wird sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern.

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jumpers fitness in Stuttgart-Degerloch

Dienst am Kunden als Erfolgsgeheimnis

Kundenservice ist nicht einfach, wird aber immer wichtiger. Gehen Sie jede einzelne Abteilung im Studio durch, um zu überlegen, wie Sie Ihren Service verbessern können. Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden Vorschläge für die einzelnen Bereiche machen.

Ideen für Mehrwert

Hier gibt es verschiedene Beispiele: Setzen Sie zu den Stoßzeiten (z. B. ab 18 Uhr) einen Mitarbeiter mehr an der Rezeption sowie auf der Fläche einen Trainer nur für die Kundenbetreuung und einen zweiten Trainer für Probetrainings ein. Ganz wichtig: Lassen Sie abends (z. B. zwischen 18 und 21 Uhr) eine Reinigungskraft regelmäßig die Umkleideräume und die Trainingsgeräte reinigen. Diese Maßnahmen beeindrucken Ihre Kunden positiv. Das Erfolgsgeheimnis Ihres Fitnessstudios: tolles Ambiente (Dekoration), guter Service (Mitarbeitende) und die Mitglieder bekommen mehr, als sie erwarten.

„Kenne ich nicht!“

Testen Sie bei Meetings, wie viele Namen der 30 zuletzt gekündigten Mitglieder die Mitarbeitenden kennen, indem Sie ihnen dazu die Fotos ohne Namen zeigen. Falls Sie feststellen sollten, dass Ihre Mitarbeitenden nicht einmal zehn Prozent der Namen parat haben, wissen Sie, warum diese Mitglieder gekündigt haben. Führen Sie diese Aktion zukünftig bei allen Meetings durch. Durch diese „Kündigungsgedächtnisshows“ wird sich eine Verbesserung der Fluktuationsquote einstellen.

Service macht den Unterschied

Einer der sensibelsten Punkte in Ihrem Fitnessstudio ist die Theke bzw. Rezeption. Leider sind nicht alle Mitarbeitenden optimal für diesen Bereich geschult. Wenn ein Anruf hereinkommt, können sie sich zwar melden, erzielen aber zu oft kein Ergebnis, wie bspw. einen Termin.

Wichtig sind hier drei Punkte:

• Einen Termin für die Beratung oder das Einführungstraining ausmachen. Fragen, ob ein Kunde allein oder in Begleitung kommen möchte. 90 Prozent aller Kundinnen und Kunden sind überrascht, dass sie einen Freund mitbringen können. Das kann 30 Prozent mehr Umsatz bedeuten.

• Die Mobilnummer erfragen, um den Termin per WhatsApp oder SMS zu bestätigen. Drei Tage vorher senden Sie eine Terminerinnerung und heben sich dank dieser Professionalität von den Mitbewerbern ab.

Bonuspunkte für Fitnessbrot

Vereinbaren Sie mit einer Bäckerei – am besten dem Marktführer vor Ort – ein „Kundenaustauschprogramm“. Die Bäckerei kreiert ein Fitnessbrot, das nach Ihrem Studio benannt wird. Käufer dieses Brots erhalten eine Punktekarte sowie jeweils einen Punkt pro Kauf. Bei 15 Punkten erhält jeder Kunde eine kostenlose erste Ernährungsberatung in Ihrem Fitnessstudio.

Ihre Mitglieder wiederum bekommen für jedes Training fünf Punkte gutgeschrieben und erhalten bei 15 Punkten einen Rabatt von zehn Prozent beim Kauf des „Studiobrots“. Kunden lieben es, Bonuspunkte zu sammeln und dafür Prämien zu erhalten. Mit diesem Punktesystem habe ich über 80 neue Kunden pro Jahr gewonnen.

Mehr Umsatz mit Kündigungsbestätigung

Nach der schriftlichen Kündigung erhält jeder Kunde eine Kündigungsbestätigung. Dort bieten Sie ihm an, dass er selbst 50 Euro Prämie erhält, wenn nach Beendigung seines Abos ein Bekannter zu gleichen Konditionen einen Vertrag abschließt. Ein weiteres Angebot könnte lauten, dass bei Fortsetzung seines Vertrags der Partner oder die Partnerin des Kunden zwölf Monate lang für die Hälfte des Beitrags trainieren kann.

Fotos: LIGHTFIELD STUDIOS –stock.adobe.com | Volker Beushausen
fitness MANAGEMENT international 05/23 126 WISSENSCHAFT & PRAXIS | KOLUMNE

MITARBEITENDE IM BGM

STARK MACHEN–

KOOPERATIVE GESUNDHEITSANGEBOTE AUFBAUEN

Nutzen Sie die Chance zur Qualifikation Ihrer Mitarbeitenden im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) und legen Sie damit den Grundstein für neue Firmenkooperationen.

Nebenberufliche Lehrgänge im BGM, u. a.:

n Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)

n Berater für Firmenfitness n Gesundheitsexperte für KMU

BSA-Akademie Prävention, Fitness, Gesundheit School for Health Management bsa-akademie.de/bgm-angebote

Nutze die Chance und triff uns auf einer der unten aufgeführten Veranstaltungen. Tausche dich im persönlichen Gespräch mit uns aus und lass dich vom Team KING OF MACHINES inspirieren!

tour KRÄMER FITNESS EVENT AMSTERDAM 21.-24.09.2023 21 September FITNESS FUTURE DAY ÖSTERREICH 19.10.2023 19 Oktober FITNESS FUTURE DAY SCHWEIZ 05.10.2023 5 Oktober FITNESS FUTURE DAY PHYSIO MÜNCHEN 21.10.2023 21 Oktober PHYSIO MEET THE TOP MALLORCA 09.-12.11.2023 9 November DSSV EVENT KRETA 26.-29.10.2023 26 Oktober MEET THE TOP MALLORCA 12.-15.03.2024 12 März gym80.de
TRIFF UNS HIER: 2024
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