6/2019
Dez./Jan.
EUR 9,-
Nr. 146
sfr 14,-
C 31071
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Fitness Studio des Jahres: juka dojo, Hamburg
Gesundheit Digitale LĂśsungen im BGM fĂźr Betriebe und Mitarbeiter
Management Digitalisierung: Chancen, Risiken, Must-haves
Markt Neues Hallenkonzept: So sieht die FIBO 2020 aus
www.fitnessmanagement.de
DSSV DSSV-Event 2019: Branchentreffen in Belgrad
Foto: Klaudia Lech
Birgit Schwarze Chefredakteurin
Megatrend Digitalisierung Unsere Zeit steht im Zeichen des Internets, der Informationstechnologie und mobiler Endgeräte. Was vor 20 Jahren noch Science-Fiction war, ist inzwischen Alltag – der digitale Wandel ist deshalb ein Schwerpunktthema dieser Ausgabe. Was ist genau unter dem Begriff „Digitalisierung“ zu verstehen? Ursprünglich war damit die Umwandlung von analogen Werten in digitale Formate gemeint. Der vermeintlich klare Begriff hat sich zu einem Megatrend entwickelt, dem heute z. B. die Vernetzung, das Internet der Dinge, die Industrie 4.0 und nicht zuletzt die Kommunikation über die sozialen Medien zugeordnet werden. Für viele erscheint dieser Bereich deshalb abstrakt und unübersichtlich. Der digitale Wandel bringt für die Unternehmer unserer Branche aber konkrete Herausforderungen mit sich, die bewältigt werden müssen. fitness MANAGEMENT hat für Sie mit vier ausgewiesenen Experten gesprochen: Prof. Dr. Markus Löchtefeld, Siegfried Manz und Christian Hörl sowie Matthias Wolf erläutern ihre Einschätzungen zu den Grenzen, Risiken sowie Chancen der Digitalisierung und geben Tipps, wie den Studios die Transformation erfolgreich gelingen kann (S. 22 f.). Das Studio des Jahres 2019, gekürt von DSSV e. V. und fitness MANAGEMENT, arbeitet konsequent und erfolgreich mit digitalen Assistenten und den sozialen Medien: Der juka dojo Fitness Club in Hamburg-Nienstedten ist von Unternehmensgründer Manfred Kartheuser, seinem Geschäftspartner Ralf Trierweiler und dem Team zu einem außergewöhnlichen Fitness- und Gesundheitsstudio entwickelt worden. Wie aus Mitgliedern Helden werden, lesen Sie ab Seite 14. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz durchdringen mittlerweile alle Lebensbereiche, so auch die Medizin und die Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM). Jens Brehm schildert Anwendungsfälle für digitale Tools, bei denen die Sensibilisierung und Motivation für ein besseres Gesundheitsbewusstsein von Arbeitnehmern im Mittelpunkt steht. (S. 34 f.) Das diesjährigen DSSV-Event in der serbischen Hauptstadt Belgrad hatte viele Highlights zu bieten: den Besuch der BELFIS Fitness&Health Expo, die serbische Gastfreundschaft, den Austausch mit anderen Branchenteilnehmern, ausgiebiges Netzwerken und anregende Abendveranstaltungen in tollem Ambiente. Eine Weiterentwicklung gibt es auch bei der FIBO im kommenden April: Reed Exhibitions hatte schon im Verlauf der letzten FIBO ein neues Hallenkonzept für 2020 angekündigt. Auf den Seiten 48 ff. dieser Ausgabe geben wir Ihnen erste Einblicke in die neue Struktur der Leitmesse in Köln. Die Organisation des FIBO-Congress werden ab dem kommenden Jahr die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und die BSA-Akademie unter Federführung der FIBO verantworten. Der Fachkongress für Experten aus den Themenfeldern Fitness, Prävention und Gesundheit findet vom 2. bis 4. April 2020 im Congress Centrum Nord der Kölnmesse parallel zur FIBO-Messe statt. (S. 51 ff.) Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
INHALT 06/19
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Kommentar: Die Nachhaltigkeit im Blick behalten DSSV-Workshop: BGM – so geht`s! Eckdatenstudie 2020 – die Befragung startet Neue Fördermitglieder Neue Mitglieder Das DSSV-Event 2019: Branchentreffen in Belgrad Recht: Elektronische Verträge im Fitnessstudio
Matthias Wolf
Prof. Dr. Markus Löchtefeld
Siegfried Manz
Christian Hörl
FITNESS Studio des Jahres: juka dojo in Hamburg-Nienstedten FR!TZ bewegt mich AG, Illnau, Schweiz eGym: Das moderne Studiosystem Weightcheckers: Die Zukunft des Neuromuskulären Trainings LES MILLS: Neue Regeln im Fight Club LES MILLS: Unschlagbar volle Classes Fitness mal anders: Die Bergwacht Wie Clubs das Interesse an Yoga nutzen können Stabilisierungsstrategien im Core-Training
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Wie digital kann Fitness sein? Die Digitalisierung der Fitnessbranche
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Studio des Jahres: juka dojo in Hamburg-Nienstedten
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Das DSSV-Event 2019: Austauschen, Netzwerken, Genießen
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Digital Health – digitale Tools im BGM
Foto: Klaudia Lech
14 76 100 102 106 108 110 114 116
GESUNDHEIT 34 92 96 98 126
Digital Health im BGM seca: Die perfekte BIA-Lösung für Fitnessstudios CyberConcept: Interview mit Marc Jürgens & Alexander Krause for me do: Fünf Minuten gegen den Schmerz Besonnung: 12. Europäischer Fachkongress
MANAGEMENT Experteninterviews: Wie digital kann Fitness sein? Herausforderung Digitalisiertes Management 4.0 Der erste Bachelor of Science der DHfPG ab WS 2020 UGLY: Interview mit Benjamin Moritz und Thorsten Schultheis Bedeutung der DIN EN 17229 für die Fitnessbranche Urban Sports Club: Interview mit Benjamin Roth, CEO Kolumne Stefan Haase: Preisbildung als Positionierungsaussage Kerstan Consult: Sieger erkennen Chancen! ACISO: Positives Fazit im Jahr der Fusion DHfPG-Science-Lab: Social-Media-Instrumente Kolumne Antonio e Silva: Bessere Verkaufsergebnisse
Foto: Predrag Mladenovic - stock.adobe.com
22 30 38 40 44 86 88 90 104 120 134
Grafik: Alexander Limbach - stock.adobe.com, Fotos: siehe S. 22 ff.
DSSV
MARKT
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fitness MANAGEMENT international
Foto: DHfPG/BSA
Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche Die FIBO 2020 mit neuem Hallenkonzept Der FIBO-Congress 2020 Der Aufstiegskongress: Touch & Tec at its best BSA/DHfPG GESUNDHEIT&FITNESS WEEK Die Historie der Fitnessbranche (Teil 6): Entwicklung der Ketten SaniComplete: Ersatz Indoor-Sanitärlösungen DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität Kennzahl des Monats: 1 Milliarde Instagram-Nutzer weltweit Personenporträt: Bastian Wolff Veranstaltungen 2019/2020 – Timeline Buchtipp: „Erfolgsstrategien für die digitale Transformation“
Foto: kromkrathog - stock.adobe.com
08 48 51 58 66 80 94 118 122 124 128 132
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Der FIBO-Congress 2020
AKTUELLES | ANZEIGE Foto: DHfPG/BSA
Grafik: fitness MANAGEMENT
Befragung zur Eckdatenstudie 2020 startet
Neue Lehrgänge im Kraft- und Functional Training
Der Arbeitgeberverband DSSV, das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte und die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) führen seit Jahren statistische Erhebungen zum deutschen Fitnessmarkt unter dem Titel „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“ durch. Um die Aussagekraft der Eckdatenstudie 2020 zu steigern, sind nun Sie als Studiobetreiber gefragt. Zur Erhebung einer validen Datenmenge wird Ihre Unterstützung bei der Umfrage benötigt.
Die BSA-Akademie hat die neue Profiqualifikation „Trainer-A-Lizenz Kraft- und Functional Training“ entwickelt. Sie besteht aus vier Einzellehrgängen, unter anderem den beiden neuen Lehrgängen „Trainer für Freihantel- und Kettlebelltraining“ sowie „Trainer für Körpergewichts- und Schlingentraining“. Wer sich gleichzeitig für die beiden neuen Lehrgänge anmeldet, spart zudem 20 Prozent vom Gesamtpreis.
www.dhfpg.de/eckdaten
www.bsa-akademie.de/akft
Foto: Five-Konzept GmbH & Co. KG
Foto: fitness MANAGEMENT
DSSV auf dem Deutschen Arbeitgebertag 2019
proxomed übernimmt den MedizinproduktVertrieb für Five-Konzept
Am 12. November 2019 fand in Berlin der Deutsche Arbeitgebertag, mit 1.500 Teilnehmern der wichtigste wirtschafts- und sozialpolitische Kongress der deutschen Wirtschaft, statt. Vertreter des Arbeitgeberverbands DSSV e. V. und von fitness MANAGEMENT waren vor Ort, als hochkarätige Speaker wie Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier mit Spitzenvertretern aus der Wirtschaft über Herausforderungen der Arbeitswelt der Zukunft in Deutschland und Europa diskutierten.
Die proxomed Medizintechnik GmbH ergänzt ihr Portfolio mit dem five Rücken & Gelenkkonzept, das mit neun medizinisch zertifizierten Basic-Geräten das bestehende Angebot mit dem Bereich Beweglichkeitstraining vervollständigt. Der unterfränkische MedizintechnikHersteller übernimmt damit den Vertrieb aller five-Geräte mit MPG-Zulassung. Bereits seit über 30 Jahren stattet proxomed Gesundheitseinrichtungen wie Kliniken und Rehazentren mit medizinischen Trainings- und Testgeräten aus.
bit.ly/dat_2019
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bit.ly/proxomed_five
AKTUELLES | ANZEIGE Foto: Oliver Dietze
Foto: DHfPG/BSA
Kostenfreies Seminar für Ausbildungsleiter
Staatspreis-Auszeichnung für FACEFORCE GmbH
Über das Jahr verteilt bietet die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement ihren Ausbildungsbetrieben mehrere Termine für ein spezielles, kostenfreies Seminar zum „Ausbildungsleiter“ an. Hier erfahren die Ausbilder unter anderem wie sie ihre Studierenden optimal einsetzen. Zusätzlich sind der Studienverlaufsplan, die genaue Erklärung des Fernstudiums und die Vorteile der Betriebe ein zentrales Thema.
Anke Rehlinger (Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr im Saarland) ehrte das Marketingunternehmen FACEFORCE im Rahmen des Staatspreises. Bereits 2017 erhielt das Imagevideo „Es geht um Dich“ die Auszeichnung. In diesem Jahr wurde die 3D-Körpervermessung HOLOSCAN als das beste Tool für die Positionierung als Abnehmund Figurexperte geehrt. Besondere Anerkennung zollte die Jury dieser Innovation aufgrund des ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnisses und der Möglichkeit des mobilen Einsatzes.
www.dhfpg-bsa.de/praxispartner
bit.ly/faceforce_Award
Foto: DHfPG/BSA
Foto: Reed Exhibitions Deutschland GmbH
Neuer Veranstalter für den FIBO-Congress
BSA-Akademie ist Ö-Cert-Qualitätsanbieter
Die FIBO, internationale Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit, holt sich ab 2020 für die Organisation des FIBO-Congress fachkundige Unterstützung. Mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie werden erfahrene Spezialisten, die seit über 35 Jahren im Bereich Bildung tätig sind, die Organisation und Durchführung des Kongresses unter Federführung der FIBO verantworten. Mehr zu diesem Thema lesen Sie auch ab Seite 51.
Die BSA-Akademie ist als Ö-Cert-Qualitätsanbieter anerkannt und erfüllt damit die Kriterien des Ö-Cert-Qualitätsrahmens für die Erwachsenenbildung in Österreich. Sie ist mit über 70 staatlich geprüften und zugelassenen Qualifikationen einer der größten Bildungsanbieter für Prävention, Fitness und Gesundheit. Die Lehrgänge bestehen aus Fernlernen mit kompakten Präsenzphasen, die unter anderem auch in Österreich (Wien) stattfinden.
bit.ly/FIBO-Congress-2020_DHfPG-BSA
www.bsa-akademie.de
Foto: Adverbis security GmbH
Smart & Easy – Das Upgrade für Ihre Umkleide Die batteriebetriebenen Smart & Easy Spindschlösser der adverbis security GmbH sind eine Lösung für Sport- und Fitnesseinrichtungen, die ein kostengünstiges, elektronisches Schließsystem für Schränke suchen. Die Bedienung der Spindschlösser erfolgt intuitiv per PIN-Code oder durch einen berührungslosen RFID-Datenträger. Zutrittskontrolle, Check-in-Systeme, Zeiterfassung oder Fitnessgeräte können mit dem Smart & Easy RFID Spindschloss kombiniert werden. www.adverbis-security.de
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STUDIO DES JAHRES
juka dojo Fitness Club, Hamburg-Nienstedten
Hier werden Helden gemacht! Foto: Klaudia Lech
Der DSSV e. V. und fitness MANAGEMENT zeichnen den juka dojo Fitness Club als Studio des Jahres 2019 aus. Unternehmensgründer Manfred Kartheuser hat das juka dojo mit Begeisterung für Sport und Bewegung zu einem außergewöhnlichen Fitness- und Gesundheitsstudio entwickelt. Sein Partner Ralf Trierweiler und das Team des juka dojo haben die Dienstleistung „Training“ für ihre Mitglieder perfektioniert.
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as Studio des Jahres 2019 ist ein Paradebeispiel für den unternehmerischen Leitsatz „Weiterentwicklung ist elementar für den dauerhaften Erfolg eines Unternehmens“. Der juka dojo Fitness Club blickt auf eine bewegte Geschichte zurück und hat eine beeindruckende Entwicklung vollzogen. Der Gründer, Manfred Kartheuser, hat diese Entwicklung in Hamburg-Nienstedten, einer gehobenen Wohngegend, in der heute kaum jemand ein Fitnessstudio erwarten würde, vor 49 Jahren in
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fitness MANAGEMENT international
den Räumen eines ehemaligen Kinos gestartet. Immer neugierig auf Trends und auch auf internationale Tendenzen hat Manfred Kartheuser das Trainingsangebot des juka dojo stets an die Wünsche und Bedürfnisse seiner Kunden angepasst, um ihnen maximalen Erfolg und Trainingsspaß zu ermöglichen. Ralf Trierweiler, der seit knapp zehn Jahren Geschäftspartner von Manfred Kartheuser ist, setzt diese Unternehmensphilosophie weiterhin eindrucksvoll um. Das Team des juka dojo Fitness Clubs ver-
io ud St
des Jah res
juka dojo Hamburg-Nienstedten
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des Clubs kontinuierlich an den aktuellen Bedürfnissen seiner Kunden ausgerichtet. Das Studio war deshalb über die Jahre hinweg immer innovativ, modern und ein Vorreiter für neue Wege. Zahlreiche Umbaumaßnahmen haben die Entwicklung des juka dojo von der reinen Kampfsportschule zu einem Anbieter für Gesundheit, Fitness und Lebensqualität geprägt: 1. Umbau 1970: Aus einem Kino wird die Kampfsportschule 2. Umbau 1974: Ein separater Ballettraum wird eingerichtet 3. Umbau 1978: Einführung von Aerobic-Kursen 4. Umbau 1979: Die ersten multifunktionalen Türme für gezieltes Muskeltraining werden angeschafft 5. Umbau 1987: Totale Entkernung, es entsteht das heutige Raumkonzept 6. Umbau 2004: Das Dach wird komplett erneuert; das juka dojo profitiert von deutlich mehr Helligkeit und eine zweite Trainingsebene kann als Empore eingebaut werden 7. Umbau 2009: Einführung des milon Trainingskonzepts und eines neuen Preiskonzepts auf Wochenbasis
Emotionale Dienstleistung gegen den Preiskampf Aufgrund dieser beständigen, inzwischen fast 50 Jahre andauernden Optimierung ist der juka dojo Fitness Club im Herbst 2019 ein Studio mit Topausstattung, einem genau auf die Zielgruppe zugeschnittenen Angebot und einer beeindruckend familiären Atmosphäre. Ralf Trierweiler charakterisiert den Wettbewerb unter den Hamburger Studios als eng und aggressiv. Das Ringen um die Kunden wird seiner Einschätzung nach vielfach über den Preis ausgefochten. Seine Beschreibung der Positionierung des juka dojo ist so einfach wie konsequent: „Man kann seine Nische finden und sich dem Wettbewerb ein Stück weit entziehen, indem man eine besonders stabile, qualitativ hochwertige und emotionale Dienstleistung bietet.“
Coaching mit Herzlichkeit und Kompetenz Der Co-Inhaber und Geschäftsführer des juka dojo erklärt seine Philosophie: „Wir sind nicht im Fitness- und Gesundheitsgeschäft und betreuen Menschen, wir sind im Menschengeschäft und bieten Fitness und Gesundheit. Wir haben eine herzliche, familiäre Atmosphäre unter Mitarbeitern und Mitgliedern, aber einen zielorientierten Arbeitsstil in Bezug auf betriebswirtschaftliche und kundenrelevante Ziele.“
folgt sehr erfolgreich sein Ziel, Anbieter Nr. 1 für Gesundheit, Fitness und Lebensqualität zu sein und „formt seine Mitglieder zu Helden“.
Die Bedürfnisse der Kunden sind der Maßstab
Die ersten multifunktionalen Türme wurden 1979 angeschafft
Das Studio hat seine Wurzeln im Kampfsport: Manfred Kartheuser beim Karateunterricht Fotos: juka dojo Archiv
Eröffnet wurde das juka dojo 1970 als reine Kampfsportschule. Manfred Kartheuser betrieb mit einem Partner schon seit 1968 eine Kampfsportschule im Hamburger Stadtteil Winterhude. Mit dem juka dojo in Nienstedten vergrößerte er sich im vornehmen Einzugsgebiet der Hamburger Elbvororte. Den Namen der Kampfsportschule wählte Manfred Kartheuser seinem Trainingsangebot entsprechend: ju = Judo, ka = Karate, dojo = Ort, an dem die Kampfkünste gelehrt werden bzw. auch Stätte der Meditation. Im Laufe der Jahre hat sich der juka dojo Fitness Club zu einem vielfältigen Studio entwickelt. Manfred Kartheuser hat das Angebot
Die Hamburger Volksschauspielerin Heidi Kabel trainierte im juka dojo Nienstedten
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Seit dem Umbau 1978 gibt es Aerobic-Kurse im juka dojo
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STUDIO DES JAHRES
Fotos: Klaudia Lech
Dafür setzt das Team auf die spürbare Präsenzbetreuung auf der Fläche, in den milon- und five-Bereichen sowie auf einen starken Kursbereich. „Wir haben gemeinsam mit dem gesamten Team eine Vision entwickelt: Wir wollen Anbieter Nr. 1 für Gesundheit, Fitness und Lebensqualität sein. Wir coachen Menschen mit Herzlichkeit und Kompetenz – wir schaffen jd-Helden!“, führt Ralf Trierweiler weiter aus.
Mitglieder werden Helden Alle Prozesse in beiden juka dojos sind darauf ausgerichtet, aus den Mitgliedern jd-Helden zu machen. Ralf Trierweiler verdeutlicht, wie das Team des juka dojo seine Dienstleistung für alle Beteiligten emotionalisiert: „jd-Helden sind für uns Menschen, die ein spezielles Problem haben, durch das sie sich nicht glücklich fühlen. Es kann sein, dass sie sich am Strand im Bikini oder in Badehose nicht wohlfühlen oder jeden Tag mit Schmerzen aufwachen und 16
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deshalb viele Dinge im Leben nicht mehr machen können.“ Daraus ergibt sich für das Team ein klarer Auftrag: „Sie sind für uns Helden, da sie diesen Zustand nicht mehr akzeptieren und mit uns den Weg gehen, dies zu verändern. Wir sind die Mentoren, die aus Menschen mit einem Problem Helden machen“, so Ralf Trierweiler. Für die Arbeit mit den Kunden setzt das Team die Geräte und Konzepte von cardioscan, milon, five oder myline ein, die insbesondere in den ersten drei Monaten – nach Beginn der Mitgliedschaft oder nachdem ein neues Ziel fixiert wurde – in einer sehr intensiven Betreuung eingesetzt werden. Ziel dieser Prozesse ist es, mit jedem Mitglied den persönlichen Erfolg zu feiern.
Applaus, Applaus!! Die Erfolge der Mitglieder werden zuerst studiointern kommuniziert und gefeiert, sodass andere anwesende Kunden den Moment
Foto: juka dojo
des Erfolgs aktiv miterleben können. Beim Erreichen eines Etappenziels oder des Gesamtziels wird zusammen mit dem Kunden eine Schiffsglocke geläutet. Das hört dann jeder im Studio und weiß dementsprechend: wieder ein jd-Held. Um den Kundenerfolg gebührend zu würdigen, wird in den meisten Fällen ein Foto mit den Mitgliedern gemacht, das auf Facebook und Instagram gepostet wird, um den Erfolg auch nach außen zu dokumentieren. Die Fotos von den erfolgreichen Mitgliedern werden darüber hinaus im Studio an der „Wall of Fame“ ausgehängt.
Das Team spielt eine entscheidende Rolle Die Mitarbeiter des juka dojo haben in dem intensiven Betreuungssystem eine entscheidende Rolle inne. Aus diesem Grund wurden die Vision und die Betreuungsprozesse, die sich daraus ableiten, gemeinsam mit dem Team entwickelt.
STUDIO DES JAHRES
Fotos: Klaudia Lech
(v.l.) Jürgen Wolff (Redakteur fitness MANAGEMENT), Claudia Ott (Clubleitung juka dojo Rahlstedt), Manfred Kartheuser (Inhaber juka dojo), Birgit Schwarze (Chefredakteurin fitness MANAGEMENT), Ralf Trierweiler (Inhaber und Geschäftsführer juka dojo), Mark Raebricht (Clubleitung juka dojo Nienstedten)
Die Unternehmer hinter dem juka dojo Fitness Club
Manfred Kartheuser, Inhaber Manfred Kartheuser, Jahrgang 1941, verheiratet, ist der Gründer des juka dojo. Er kommt ursprünglich aus dem Kampfsport: 1. Dan Judo, 3. Dan Karate. Manfred Kartheuser stand und steht für die Entwicklung seines Unternehmens. Er ist immer aufgeschlossen für neue Wege gewesen und hat das juka dojo auf diese Weise über 49 Jahre modern gehalten. Um Neuerungen und Verbesserungen für seine Kampfsportschulen zu finden, machte er viele Reisen. Auf einer Reise nach Kalifornien entdeckte er dort die damaligen Health-Clubs. Diese Welt hat ihn so begeistert, dass er diese Art des Trainings unbedingt nach Hamburg bringen wollte.
Ralf Trierweiler, Inhaber und Geschäftsführer Ralf Trierweiler, Jahrgang 1974, verheiratet und drei Kinder, hatte sich 1998 nach dem Studium zum Diplom-Sportwissenschaftler in der Betrieblichen Gesundheitsförderung selbstständig gemacht. 2004 begann er seine Tätigkeit im juka dojo Nienstedten zunächst als Fitnessberater. 2008 übernahm er die Clubleitung. Seit 2011 ist er als Partner des Gründers, Manfred Kartheuser, Gesellschafter des Unternehmens. Er liebt die Arbeit mit Menschen und investiert viel Zeit in die Formung und Entwicklung seines Teams. Ebenso wie Manfred Kartheuser sieht er die Weiterentwicklung des Unternehmens als eine elementare Aufgabe, um dauerhaft erfolgreich zu sein.
Für Ralf Trierweiler können seine Mitarbeiter dann in ihrer Aufgabe aufgehen, wenn sie sich als Teil der Aufgabe sehen, d. h. ihre Ziele müssen sich möglichst stark mit den Zielen des Unternehmens überschneiden. „Wir wollen ein Arbeitsumfeld, in dem sich der Einzelne innerhalb gesetzter Grenzen und Spielregeln frei entfalten kann. Wir wollen keine QM-Richtlinien, die jede Geste, jedes Wort o. Ä. festlegen“, erklärt der Geschäftsführer des juka dojo.
sowohl fachlich als auch menschlich weiterzuentwickeln und den Zusammenhalt des gesamten Teams zu fördern.
Für die Ausgestaltung und Umsetzung der Dienstleistung haben Ralf Trierweiler und sein Team ihr Selbstverständnis bezogen auf das Kundenerlebnis, den Umgang mit den Kunden und ihre Betreuung als kleines Mitarbeiter-Booklet gestaltet, das den Mitarbeitern täglich Hilfestellung bieten kann. Regelmäßige Team-Tage und -Events mit dem Geschäftsführer und der Clubleitung werden als Plattform genutzt, um die Mitarbeiter 18
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Digitale Unterstützung Digitalisierung? „So viel wie möglich dort, wo es dem Kunden nutzt, und so wenig wie möglich dort, wo es uns vom Kunden ablenkt und die Kommunikation einschränkt“, sagt Ralf Trierweiler. In der Trainingsbetreuung arbeitet das Team mit milon care. Jeder Trainer hat dafür ein iPad, mit dem er jederzeit auf die Trainingsdaten des Kunden zugreifen und ihn individuell gut coachen kann. „Unsere Devise ist, dass das Digitale den Mitarbeiter besser machen soll.“ Für seine Mitglieder bietet das juka dojo eine App, die zurzeit noch informativen Charakter besitzt, zukünftig aber in den Bereichen Motivation und Alltagshilfe sowie mit spielerischen Elementen weiterentwickelt werden soll. Auch für die Mitarbeiter gibt es eine eigene App, in der alle Unterlagen, Leitfäden und Aufgaben hinterlegt sind.
Waltraut Raithel, Mitglied seit 1985 „Das Einzigartige am juka dojo ist der Zusammenhalt aller. Die anderen Mitglieder und vor allem die Trainer haben immer ein offenes Ohr und helfen mir weiter. Ich komme einfach gerne hierher.“
Mitglieder über das juka dojo Nienstedten
Dirk Stahl, Mitglied seit 2005 „Das juka dojo ist eine Insel in einer zunehmend unruhigen Welt. Ich komme nicht nur hierher, um zu trainieren, sondern auch um meine Seele zu entspannen. Wir haben hier eine echte Gemeinschaft, in der sich alle freundlich und mit Respekt begegnen. Alle Mitglieder werden hier immer umsorgt. Alle, auch die Leitung – Manfred, Ralf und Mark, der Studioleiter – kümmern sich persönlich, denken immer voraus und investieren ständig, um uns das Beste zu bieten.“
Die Eckdaten des juka dojo Nienstedten Fläche des Studios gesamt: 775 m2 Gerätebereich: 265 m2 Kursraum: 120 m2 Cardiobereich: 90 m2 Wellness: 70 m2 Medy jet Lounge: 40 m2 Umkleiden & Duschen: 105 m2 Eingangs- und Clubbereich: 50 m2 Büros: 15 m2 Mitarbeiter: 11 fest angestellt, 2 geringfügig beschäftigt, 2 Azubis, 1 Student, 10 Freiberufler (nur für Kurse) Ausstattung: milon Q, five, milon milcanic, Precor Mitglieder: Der Altersdurchschnitt liegt bei 55 Jahren; 67 % Frauen, 33 % Männer.
Weiterentwicklung im Bereich Social Media Facebook und Instagram werden zum einen intern genutzt, um besondere Erlebnisse im Studio und Erfolge der Mitglieder zu teilen, zum anderen, um extern Leads zu generieren. Mit der Social-Media-Präsenz wurden zwei Mitarbeiter beauftragt, die sich um diese Aufgabe für das juka dojo Nienstedten und für das zweite juka dojo in Hamburg-Rahlstedt kümmern. „Ich denke, es ist wichtig, hierfür Ressourcen bereitzuhalten. In diesem Bereich haben wir uns in den letzten Jahren am meisten weiterentwickelt,“ stellt Ralf Trierweiler fest. Wie wir den Geschäftsführer des juka dojo Nienstedten, seinen Partner und Mentor Manfred Kartheuser und ihr Team kennengelernt haben, ist das die beste Motivation, es in Zukunft noch besser zu machen und die nächsten Weiterentwicklungen auf den Weg zu bringen. www.fitness-nienstedten.de
FACHARTIKEL DIGITALE KOMMUNIKATION
Foto: Gerd Altmann - pixabay.com
Herausforderung Digitalisiertes Management 4.0
Moderne Kommunikation in Fitnessunternehmen Wie sollte man heutzutage mit den eigenen Mitgliedern und potenziellen Neukunden am besten kommunizieren? Diese Frage stellen sich aktuell viele Unternehmer. Denn es wird zunehmend schwieriger, im aktuellen Kommunikationsumfeld, das besonders durch die Digitalisierung und einen Generationenwandel geprägt ist, den „Nerv der Kunden zu treffen“ und entsprechend wahrgenommen zu werden.
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akt ist: Wenn Informationen, beispielsweise über neue Angebote des eigenen Studios, oder auch einfach nur News nicht mehr aufgenommen, gelesen und vor allem wahrgenommen werden, dann kann der gewünschte Kommunikations- und Marketingeffekt durch diese Botschaften natürlich auch nicht (mehr) eintreten. Zentrale Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Kommunikation sind deshalb heute eine zielgruppenspezifische Ansprache und die Wahl der richtigen Kommunikationskanäle für unterschiedliche Zielgruppen bzw. Kundensegmente.
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Das Erwachen einer neuen Ära – die Generationen Y und Z als wachsendes Kundensegment Unsere Umwelt befindet sich im permanenten Wandel und einer der gravierendsten Generationenwechsel der modernen Zeitgeschichte wird das Kauf- und Kommunikationsverhalten der Verbraucher in den nächsten Jahrzehnten weiter dramatisch verändern. Die Babyboomer werden durch die Generation Y (Millennials) und die Generation Z (Gen Z) als die einflussreichsten Konsumentengenerationen weltweit abgelöst werden. Bis 2030 werden alle Baby-
boomer das 65. Lebensjahr vollendet haben, und obwohl sie dann einen größeren Prozentsatz der Weltbevölkerung ausmachen als heute (9 Prozent im Jahr 2019 und 16 Prozent bis 2050), wird ihr Einfluss auf das Kaufverhalten der Verbraucher abnehmen. Bis 2030 werden aktuellen Prognosen zufolge über 80 Prozent der weltweiten Bevölkerung aus den Millennials und der Gen Z stammen und über 80 Prozent aller Verbraucherkäufe tätigen.
Aktuelle Zahlen aus dem US-Fitnessmarkt Laut dem „Health Club Consumer Report 2019“ der IHRSA stellen die Millennials und die Gen Z heute schon 38 Prozent der Mitglieder des US-Fitnessmarkts und diese Zahl soll in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich auf über 50 Prozent ansteigen. In Europa und Deutschland ist eine ähnliche Entwicklung zu erwarten. Klar ist in diesem Zusammenhang auch, dass gerade die Millennials und die Gen Z vermehrt „digital“ kommunizieren. Dieser Trend ist zunehmend auch bei Babyboomern zu beobachten. Das bedeutet, dass ohne eine entsprechende digitale Kommunikationsstrategie zukünftig relevante Botschaften von vielen Personen nicht mehr gesehen und somit auch nicht mehr konsumiert und verwertet werden. Und das kann fatale Folgen für das eigene Studio haben.
Praxistipps für die richtige Kommunikation Im Folgenden werden allgemeine Empfehlungen vorgestellt, um die aktuellen und zukünftigen Entscheidungsträger in Fitnessunternehmen zu inspirieren und zu sensibilisieren. Ziel ist es dabei,
in der modernen Kommunikation umzudenken, wenn es darum geht, die Kommunikation des Unternehmens auf die materiellen und immateriellen Bedürfnisse der Millennials und der Gen Z auszurichten.
Kommunikation über eine intuitive und ansprechende App Die Gen Z und die Millennials mögen es, über eine App mit Marken in Kontakt zu treten. Wenn ein Fitnessbetrieb mit diesen beiden Generationen interagieren will, ist es daher unerlässlich, über eine intuitive App zu verfügen, die es den Mitgliedern ermöglicht, Informationen über das Studio einzuholen, sich individuell für spezifische, interessante Inhalte zu registrieren und schließlich auch genau das zu kaufen, was sie wollen und brauchen.
Social Media muss zur Drehscheibe der Kommunikationsstrategie werden Die Gen Z und die Millennials nutzen Social Media, um gezielt nach Marken zu suchen, Empfehlungen für Brands zu erhalten, ihre Erfahrungen mit Marken auszutauschen und sich selbst zu vermarkten. Darüber hinaus besuchen sie verschiedene SocialMedia-Plattformen, sodass es essenziell wichtig zu wissen ist, auf welchen Plattformen sich die potenziellen und aktuellen Mitglieder am häufigsten aufhalten. Millennials sind vermehrt auf Facebook, Instagram, Snapchat, Twitter und YouTube präsent. Die Gen Z wiederum ist eher auf Snapchat und YouTube aktiv.
FACHARTIKEL DIGITALE KOMMUNIKATION
Foto: ipopba - stock.adobe.com
Video Content ist unerlässlich, wenn es darum geht, Storytelling zu betreiben Authentische Botschaften und Geschichten werden heute immer häufiger über Videos kommuniziert, denn Textinhalte und gar Standbildinhalte sind in diesem Zusammenhang überholt und aus Sicht der beiden Generationen „uralt“. Fitnessunternehmer, die jüngere Generationen ansprechen wollen, müssen sich daher vermehrt darauf fokussieren, Videoinhalte selbst zu erstellen und über diese zu kommunizieren. Hier sollten insbesondere Inhalte mit authentischen Menschen (Markenbotschafter, Trainer, Kunden sowie evtl. auch die Geschäftsführung selbst) im Fokus stehen, um nachhaltig bei den Kunden in Sachen Image zu punkten und im Kopf zu bleiben.
Fazit Im Jahr 2020 und weit darüber hinaus werden die Millennials und die Gen Z in Verbindung mit der fortschreitenden Digitalisierung einen unglaublichen Einfluss auf das Konsum- und Fitnessverhalten ausüben. Betreiber werden nicht länger einen generalistischen One-size-fits-all-Kommunikationsansatz verfolgen können, ohne Mitglieder der Millennial-Generation und der Gen Z zu vergraulen. Eines ist sicher: In den kommenden Jahrzehnten erfordert diese zentrale Herausforderung von den Studiobetreibern einen hohen Grad an Flexibilität, Innovationsbereitschaft und Individualität, gerade in der Kommunikation mit den potenziellen Kunden von heute und morgen.
Influencer-Marketing betreiben bzw. selbst zum Meinungsbildner werden
Messaging-Apps – die „Speerspitze“ der modernen Kommunikationsmittel Messaging-Apps wie bspw. der Facebook Messenger, Telegram, WhatsApp und soziale Plattformen sind die Zukunft der persönlichen Kommunikation. Telefonate und E-Mails werden zwar weiterhin sehr wichtige Kommunikationsmittel bleiben, aber im Laufe des nächsten Jahrzehnts müssen die Betreiber den Umgang mit den wichtigsten Messaging-Plattformen beherrschen, eine kommunikationskanalspezifische adäquate Sprache sprechen und gezielt den Dialog mit Kunden suchen. 32
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Roman Spitko Roman Spitko verfügt über ein Studium der Betriebswirtschaftslehre sowie ein Master-of-Laws-Studium (LL.M). Er ist als Dozent für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA-Akademie tätig. Seit 2015 fungiert er zudem als Fachleiter Management/Ökonomie.
Foto: DHfPG/BSA
Ca. 40 Prozent der Millennials berichten, dass ihr bevorzugter Social-Media-Influencer sie besser kennt als die eigenen Freunde. Kaum zu glauben, oder? Darüber hinaus haben diese SocialMedia-Berühmtheiten einen enormen Einfluss auf die Marken, für die sich die Gen Z und die Millennials interessieren bzw. schlussendlich auch kaufen. Infolgedessen müssen Fitnessanbieter entweder mit den beliebtesten Social-Media-Influencern in ihrem jeweiligen Marktgebiet zusammenarbeiten (Influencer-Marketing) oder dem Weg folgen, den bspw. die große US-amerikanische Premium Fitnesskette Equinox eingeschlagen hat. Equinox macht seine eigenen Mitarbeiter gezielt zu Social-Media-Influencern, die dann wiederum die „Botschaft“ von Equinox auf den SocialMedia-Kanälen weiterverbreiten und teilen.
www.dhfpg-bsa.de
Literaturliste Club Intel (Hrsg.) (2019). The Influence of Gen Y and Gen Z on the Fitness Industry. How Generations Y and Z are impacting the Global Fitness Industry. Zugriff am 17.10.2019. Verfügbar unter: https://gallery.mailchimp.com/7cfb09656f8db35b42ed40f51/files/87006b5d-d117-4fc3-b63d3d1006f4ea3f/Gens_Y_and_Z_Implications_for_the_Global_Fitness_Market.pdf International Health, Racquet & Sportsclub Association (IHRSA) (Hrsg.) (2019). 2019 IHRSA Global Report – The State of the Health Club Industry. Zugriff am 14.10.2019. Verfügbar unter: https://www.ihrsa.org/publications/the-2019-ihrsa-global-report/ International Health, Racquet & Sportsclub Association (IHRSA) (Hrsg.) (2019). The 2019 IHRSA Health Club Consumer Report. Zugriff am 17.10.2019. Verfügbar unter: https://www. ihrsa.org/publications/the-2019-ihrsa-health-club-consumer-report/
FACHARTIKEL DIGITALISIERUNG IM BGM
Möglichkeiten für Beschäftigte und Betriebe
Digital Health
Foto: kromkrathog - stock.adobe.com
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz durchdringen mittlerweile alle Lebensbereiche. In der Medizin kann durch eine verbesserte Früherkennung und individualisierte Interventionsgestaltung die Mortalität von Krankheiten reduziert werden. Parallel dazu steigen auch die Anwendungsfälle für digitale Tools in der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Im Fokus stehen die Sensibilisierung und Motivation für ein besseres Gesundheitsbewusstsein.
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er technologische Fortschritt, die steigenden räumlichen und zeitlichen Flexibilitätsanforderungen, die stetige Arbeitsverdichtung und der Wandel hin zur Kopfarbeitergesellschaft verändern fortwährend die Arbeitswelt und stellen neue Anforderungen an Betriebe und ihre Belegschaften. Zudem erhöht sich kontinuierlich das Durchschnittsalter der Erwerbstätigen, während es zeitgleich zu einem Engpass an Nachwuchskräften kommt. Gleichsam offenbart ein Blick auf die Gesundheitslage, dass zunehmend solche Erkrankungen an Bedeutung gewinnen, die eng mit den Lebensbedingungen, dem Gesundheitsverhalten und dem Sozialstatus verbunden sind (Robert Koch-Institut, 2016). Das führt dazu, dass in vielen Unternehmen der Erhalt der Arbeitsfähigkeit und die Sicherung des Fachkräftebedarfs eine wichtige Rolle spielen. Einen Masterplan, diesen Herausforderungen zu begegnen, gibt es nicht. Es bieten sich jedoch vielfältige Chancen und innovative Formen der Prävention.
Attraktiv für junge Arbeitnehmer Die digitale Welt ist längst Bestandteil unseres Alltags und hat im Zeitalter eines flächendeckenden Internets mit mobilen Endgeräten sowie der Vernetzung von Menschen, Dingen und Maschinen eine neue Qualität erreicht (Hasselmann, Franzen & Schauerte, 2019, S. 180). Auch im Rahmen von betrieblichen und überbetrieblichen Gesundheitsprojekten werden vermehrt digitale Instrumente eingesetzt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch Personal- und Gesundheitsverantwortliche in Betrieben immer häufiger mit der Frage konfrontiert sind, welche technologischen Entwicklungen sich für eine Anwendung in der BGF eignen. Insbesondere, weil mit den Generationen Y und Z neue Gruppen von Personen auf den Arbeitsmarkt strömen, die in ihrer Kindheit durch technologische Medien geprägt wurden. Sie sind deutlich technologieaffiner als die Generationen vor ihnen, sie sind mit Internet und Smartphone aufgewachsen und tauschen sich generell über digitale Medien und soziale Netzwerke aus. 34
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Digitale Ansätze und Anwendungsfelder Das Portfolio an digitalen Lösungen im Rahmen betrieblicher Gesundheitsförderungsaktivitäten ist vielfältig. Es reicht von Informationssystemen über Gesundheits-Apps bis hin zu tragbaren Sensoren (Wearables). Im Trend liegen derzeit Wearables wie Fitnessarmbänder, Smartwatches und Messsensoren. Sie analysieren wichtige Körperdaten und liefern Informationen zum Aktivitätsverhalten wie auch zum Stress-Level und erfassen zudem das Schlaf- und Ernährungsverhalten. Wenngleich der Nutzer dabei nicht zwingend auf weitere digitale Medien angewiesen ist, kann eine Kombination mit Smartphone & Co. dennoch sinnvoll sein, um die Daten umfassender und spielerischer nutzen zu können (Walter & Mees, 2018, S. 76). Insbesondere Gamification-Elemente wie Ranglisten, Fortschrittsbalken oder Highscores sollen dabei die Motivation für ein gesundheitsförderliches Verhalten erhöhen, entsprechende Effekte steigern und die Zielgruppen erweitern. Im Unternehmenskontext können Wearables mit einem Gesundheitsportal gekoppelt werden, auf dem die Daten zusammenfließen. Die Beschäftigten können sich freiwillig anmelden, an unternehmensinternen Wettbewerben oder Fimenfitnessangeboten teilnehmen und sogar Communitys beitreten. Neben der Aktivierung und Sensibilisierung der Beschäftigten gibt es dabei noch einen weiteren Zweck: gezielte Information. So lassen sich in Projekten auch Zusatzinformationen zu Gesundheitsthemen wie etwa Ernährung, Sucht oder Stressbewältigung streuen.
Wirkungsweise und Voraussetzungen Der Einsatz digitaler Tools erfolgt meist mit großer Euphorie. In Bezug auf deren Wirksamkeit und Nutzen muss allerdings beachtet werden, dass digitale Anwendungen an sich nicht gesünder machen. Sie können gesundheitsbezogene Aktivitäten aber sinnvoll unterstützen (Betz, Koehler & Sohrabi, 2018, S. 225). Die positiven Wirkungen von sportlicher Aktivität, wie beispielsweise eine Steigerung des Wohlbefindens, die Verbesserung von Herz-KreislaufParametern, die Aktivierung des Stoffwechsels, mehr Beweglich-
keit, die Stärkung von Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenkstrukturen oder eine verbesserte Haltung, entstehen durch vielfältige physiologische Anpassungsprozesse – allerdings nur dann, wenn die Menschen selbst aktiv sind. Letztendlich muss die Entscheidung, sportlich aktiv zu sein, auf Basis einer intrinsischen Motivation getroffen werden. Vonseiten der Unternehmen erfordert die Anwendung digitaler Lösungen zudem eine digitale Infrastruktur, Know-how und entsprechende Investitionen (Betz, Koehler & Sohrabi, 2018, S. 224). Am Erfolg versprechendsten für eine Verbesserung des Gesundheitsverhaltens und letztlich auch für die Gesundheit scheint bislang die Kombination von traditioneller Gesundheitsförderung mit digitalen Anwendungen zu sein. Bei der Inanspruchnahme von Firmenfitnessangeboten kann beispielsweise der Trainingsprozess optimal unterstützt werden, indem das Training durch die Kombination einer Smartwatch oder Multisportuhr mit einem Smartphone individualisiert und nach einem trainingswissenschaftlich fundierten Plan absolviert werden kann. Das steigert nicht nur die Motivation, sondern auch die Erfolgsaussichten. Durch das Tracking wichtiger Körperdaten können Belastungs- und Erholungsphasen besser gesteuert sowie Trainingsumfänge und Intensitäten besser individualisiert werden. Das fördert die persönliche Leistungsentwicklung und unterstützt das Erreichen der gesetzten Gesundheitsziele.
Fazit Sicherlich gibt es nicht die eine richtige Lösung, die für jedes Unternehmen und für jeden Beschäftigten geeignet ist. Vielmehr muss jedes Unternehmen seine eigenen Anforderungen und Ziele definieren und sollte nur solche Maßnahmen durchführen, die zu den formulierten Zielen und den Bedürfnissen der Beschäftigten passen. Analoge und digitale Maßnahmen müssen dabei intelligent vernetzt und in ein betriebliches Gesamtkonzept eingebunden werden.
Der Gesundheitswissenschaftler Jens Brehm ist als Autor, Dozent und Referent im Fachbereich Gesundheitsförderung/Betriebliches Gesundheitsmanagement für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement sowie die BSA-Akademie tätig. Durch seine mehrjährige Beratertätigkeit verfügt er über umfassende Praxiserfahrung sowohl beim Aufbau eines strategischen BGM als auch bei der Umsetzung spezifischer betrieblicher Präventionsmaßnahmen.
Foto: DHfPG/BSA
Jens Brehm
www.dhfpg-bsa.de
Auszug aus der Literaturliste Betz, M., Koehler, U. & Sohrabi, K. (2018). Digitales Gesundheitsmanagement bei Auszubildenden. In D. Matusiewicz & L. Kaiser (Hrsg.). Digitales Betriebliches Gesundheitsmanagement (S.213–226). Wiesbaden: Springer Fachmedien. Hasselmann, O., Franzen, L. & Schauerte, B. (2019). Digitale Möglichkeiten der Verhaltensprävention in Betrieben. In B. Badura, A. Ducki, H. Schröder, J. Klose & M. Meyer (Hrsg.). Fehlzeiten-Report 2019 (S. 179–191). Berlin: Springer-Verlag. Robert Koch-Institut, (2016). Gesundheit in Deutschland – die wichtigsten Entwicklungen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gemeinsam getragen von RKI und Destatis. Berlin. Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.
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Neuer Studiengang: Bachelor of Science Sport-/Gesundheitsinformatik
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Um die digitale Evolution weiter voranzutreiben, hat die DHfPG ihr Studienangebot zum Wintersemester 2020 mit einem interdisziplinären, technik- und gesundheitsorientierten, dualen Studiengang verstärkt. Weitere Infos hierzu auf den Seiten 38–39 und unter: dhfpg.de/bsgi
BILDUNG | ANZEIGE
Der erste Bachelor of Science der DHfPG ab WS 2020
FITNESS & INFORMATIK – AUS ZWEI MACH EINS Fotos: DHfPG/BSA
Technologie eröffnet neue Zukunftsperspektiven für Fitness- und Gesundheitsanlagen sowie für die Fitnessindustrie. Um den entstehenden Personalbedarf zu decken und es Unternehmen sowie Studiobetreibern zu ermöglichen, qualifiziertes Personal direkt im Betrieb auszubilden, bietet die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) ab dem Wintersemester 2020 den dualen Bachelor-Studiengang B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik an.
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eutzutage gibt es kaum einen Hobbysportler ohne Fitnesstracker oder Smartwatch. In den Studios werden die Fitnessgeräte immer vernetzter, interaktiver und dadurch individueller. Um Systeme optimal aufeinander abzustimmen und sie so vollumfänglich nutzen zu können, benötigt man Spezialisten vor Ort, die diese Systeme an die unternehmensspezifischen Gegebenheiten anpassen können. Diesen Bedarf an neuen Experten deckt die DHfPG mit der Ausbildung von Sport-/Gesundheitsinformatikern.
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Der Neue der DHfPG – Zwei Fächer, ein Studium Studierende des neuen B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik werden für die Arbeit sowohl in Fitness- und Gesundheitsbetrieben als auch in der Fitnessindustrie qualifiziert und bieten für beide Bereiche ein beträchtliches Potenzial. Die Studierenden übernehmen in diesen Branchen eine Art Mittlerfunktion zwischen Fitness, Gesundheit und Informatik: Das vom Fitnessstudio verwendete Softwareprogramm zur Zugangskontrolle kann nur Mitglieder mit
Jahresverträgen erkennen, nicht aber die mit 10er-Karte oder Monatsabo. Auch kann der neu erworbene Stepper zwar Daten zur Intensität und Fettverbrennung anzeigen, diese aber nicht in den virtuellen Trainingsplan übertragen. Also müssen die Betreiber entweder durch externe Softwarefirmen teuer nachjustieren lassen oder können die Programme und Geräte nur für einen Teil der vorgesehenen Arbeit nutzen. Ein Mitarbeiter, der sowohl die technische als auch die Fitness-/Gesundheitsqualifikation hat, stellt hier einen enormen Mehrwert dar. Als studierter Sport-/Gesundheitsinformatiker kann er sich um alle digitalen Systeme des Betriebes kümmern und gleichzeitig als vollwertiger Trainer im Tagesgeschäft eingesetzt werden. Er garantiert beispielsweise das perfekte Zusammenspiel von Fitnessgerät, Trainier vor Ort und Kunde und ist sogar in der Lage, die im Studio eingesetzte Software an die dortigen Gegebenheiten anzupassen. Dadurch wird die optimale Rundumbetreuung der Kunden garantiert, ein besonderer wettbewerbsentscheidender Vorteil vorgestellt und ein zusätzlicher Trainer etabliert. Die Fitnessunternehmen arbeiten zwar mit den besten Herstellern und Fachleuten zusammen, um ihre Produkte noch effektiver und kundenfreundlicher zu machen. Allerdings ist der Entwicklungsprozess häufig schwierig, da die Sport- und Ernährungswissenschaftler Vorstellungen haben, die von der IT nicht oder nur schwerlich umgesetzt werden können. Für diese Unternehmen fungieren die Studierenden als Schnittstelle zwischen den Bereichen Fitness und Informatik, indem sie als Entwickler eingesetzt werden können. Mit dual Studierenden der DHfPG können die Fitnessstudios und -industrie sofort über eine weitere Arbeitskraft mit wenig Ausfallzeiten durch kompakte Präsenzphasen verfügen und einen neuen Mitarbeiter von Beginn an mit den branchen- und unternehmensspezifischen Gegebenheiten vertraut machen.
Der Erste in Deutschland Die anderen deutschen Hochschulen und Universitäten bieten nur die Wahl zwischen den typischen technisch-mathematischen und den sport- und gesundheitswissenschaftlichen Fachgebieten. Der neue interdisziplinäre, technik- und gesundheitsorientierte, duale Studiengang B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik der DHfPG ist der erste Studiengang deutschlandweit, der diese Gebiete miteinander vereint und Fachkräfte für die Digitalisierung des Sport-, Fitness- und Gesundheitsmarktes qualifiziert. Der Studiengang bildet Spezialisten aus, die komplexe Systeme nicht nur planen, sondern auch digital umsetzen können.
eingesetzt werden. Durch die Dozenten, von denen viele in der Gesundheits- und Fitnessbranche tätig sind, sowie durch die duale Form des Bachelor-Studiums erfolgt die Ausbildung praxisnah und interdisziplinär. Dadurch ist eine direkte Übertragung der wissenschaftlichen Inhalte in den Studio- und Firmenalltag ohne Weiteres möglich.
Fit in die Zukunft Fitnessstudiobetreiber sichern sich durch die Beschäftigung eines dual Studierenden des neuen Studiengangs entscheidende Wettbewerbsvorteile. Doch nicht nur das: In Zukunft ist sicherlich, zusätzlich zum Trainer vor Ort, sowohl der virtuelle Coach auf dem Smartphone oder Tablet als auch die Teilnahme an Kursen mithilfe von Virtual und Augmented Reality normal. Auch für Fitnessstudiobetreiber bietet sich die Chance, durch die Beschäftigung eines dual Studierenden des Bachelor of Science Sport-/Gesundheitsinformatik diese neuen technologischen Möglichkeiten hervorragend auszuschöpfen und gleichzeitig einen vollwertigen Trainer auszubilden. Mit dual Studierenden der DHfPG sind Sie heute schon auf die Herausforderungen von morgen bestens vorbereitet.
Interdisziplinärer Studienverlaufsplan In den obligatorischen Modulen aus den Bereichen Naturwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Trainings-/Gesundheitswissenschaft sowie Informatik erwerben die Studierenden interdisziplinäre Kompetenzen. Ergänzt wird dieser fächerübergreifende Lehrplan von den Studienschwerpunkten Sport und Gesundheit, von denen die Studierenden jeweils einen belegen. Der Studienschwerpunkt Sport enthält die Module Sportmanagement und -marketing. Wählen die Studierenden den Studienschwerpunkt Gesundheit, belegen sie die Module Konzepte und Strategien der individuellen Gesundheitsförderung sowie Psychologie des Gesundheitsverhaltens. Sie werden Spezialisten zur Förderung und Erhaltung der individuellen Gesundheit, unterstützt durch digitale Informationsund Assistenzsysteme. Mit Abschluss des Studiums sind sie zum einen in der Lage, die technische Entwicklung von digitalen Trainings-, Assistenz- und Datenverarbeitungssystemen im Sportund Gesundheitsbereich zu planen, koordinieren, umzusetzen und zu evaluieren und können zum anderen als studierte Fitnesstrainer
Die DHfPG ist eine akkreditierte private Hochschule mit fünf dualen Bachelor-, vier Master-Studiengängen sowie einem Graduiertenprogramm für den Zukunftsmarkt Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit. Ab Wintersemester 2020 wird das Angebot um den B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik erweitert. Über 8.000 Studierende in 4.300 Unternehmen setzen auf die Studiengänge der DHfPG. Weitere Informationen zum neuen Studiengang finden Sie unter dhfpg.de/bsgi.
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Foto: UGLY GmbH
Interview mit Benjamin Moritz und Thorsten Schultheis, UGLY GmbH
„Lösungen, die Anwender begeistern“ UGLY Solutions ist spezialisiert auf digitale Anwendungen für die Verwaltung von Fitnessketten ab vier Studios. Das Unternehmen aus Würzburg startete 2019 mit einer eindrucksvollen Kampagne für sein Managementsystem LUCY. fitness MANAGEMENT hat die Geschäftsführer Benjamin Moritz und Thorsten Schultheis zum einem Interview getroffen.
fM: Herr Moritz, Herr Schultheis, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für ein Gespräch nehmen. Sie sind aktuell medial mit einer sehr auffälligen Kampagne für Ihre Anwendung LUCY vertreten. LUCY ist ein neuartiges Managementsystem für Fitnessketten. Was ist die Geschichte hinter Ihrem Unternehmen UGLY Solutions, Ihrer Software und seit wann sind Sie am Markt? Thorsten Schultheis: Vor der Gründung von UGLY Solutions haben Benjamin und ich schon mehr als 15 Jahre als externe Softwareentwickler für Europas größte Fitnesskette gearbeitet – mit anfangs vier Studios und einer Entwicklung zu einer Kette mit über 250 Studios im europäischen In- und Ausland. Im Rahmen dieser Tätigkeit haben wir alle wichtigen Prozesse ausgearbeitet und umgesetzt. Wir haben UGLY Solutions gegründet, weil wir unsere eigenen Visionen umsetzen wollten – ein neues, innovatives, offenes System – eine Lösung, die es so vorher nicht gab. 40
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Das war in 2017. Seitdem haben wir unser Managementsystem LUCY entwickelt. Seit Mitte des Jahres 2017 sind wir aber schon bei einer Kette im Produktivbetrieb. Im Frühjahr 2019 sind wir dann offiziell an den Markt gegangen. fM: „LUCY“ ist eher als weiblicher Vorname bekannt und bedeutet zu Deutsch „die Strahlende“ oder „das Licht“. „UGLY“ wiederum bedeutet aus dem Englischen übersetzt „hässlich“. Wie kam es dazu, dass Sie Ihr Produkt und Ihr Unternehmen so benennen? Benjamin Moritz: UGLY war ursprünglich unser interner Projektname. Für uns haben die einzelnen Buchstaben folgende Bedeutung: U – Unique G – Genius L – Lovely Y – Yeah!
Diese Bedeutung ist auch perfekt, denn wir schaffen einmalige, geniale Lösungen, die unsere Anwender begeistern sollen. So ist unser Projektname zum Unternehmensnamen geworden. Für unsere Anwendung haben wir eine junge, dynamische und internationale Bezeichnung gesucht. Die Grundidee dahinter ist, dass LUCY Studio- und Verwaltungsmitarbeiter unterstützen soll und im nächsten Schritt automatisiert Aufgaben für die Fitnesskette übernehmen wird. LUCY arbeitet wie eine flexible und zuverlässige Mitarbeiterin. Standardisierte Prozesse und Aufgaben können einfach an sie delegiert werden. fM: Sie sagen, LUCY würde die Prozesse erfolgreicher Fitnessketten revolutionieren. Was ist so revolutionär an Ihrem Managementsystem? Thorsten Schultheis: Unser Managementsystem LUCY richtet den Blick immer auf die gesamte Fitnesskette, nicht nur auf das einzelne Studio. Vor allem haben wir die Arbeitsabläufe im Fokus, die in allen Studios gleich ablaufen und beschleunigen diese, indem wir sie optimieren und automatisieren. Bei den bisherigen Umstellungen konnten wir manche Prozesse, die im Altsystem bis zu acht Stunden gedauert haben, auf 20 bis 30 Minuten reduzieren – für absolut denselben Vorgang wohlgemerkt.
durch. Daraufhin legen wir fest, welche Möglichkeiten die Datenbestände bieten. Im Anschluss erfolgt eine Testinstallation im Studio für die Schulung der Mitarbeiter und das Feintuning der Abläufe, um dann in den Migrationsprozess zu gehen. Gemeinsam mit unseren Partnern stimmen wir die benötigten Module ab und führen die Erstkonfiguration des Systems gemeinsam durch. Im Verlauf der Erstkonfiguration erfolgt auch gleich die Einbindung der in der Fitnessbranche verbreitetsten Geräte zur Steuerung von Check-ins, Solarien, Produktautomaten etc. Bei all diesen Maßnahmen achten wir besonders darauf, dass nach der Datenübernahme keine Informationen verloren gehen, damit der Zugriff aufs Altsystem nicht mehr notwendig ist. Datenmigrationen haben wir bereits aus zig verschiedenen Systemen erfolgreich durchgeführt. fM: LUCY ist bereits in über 100 Studios in Deutschland und Österreich im Einsatz. Wer sind Ihre Kunden und warum haben diese sich für Ihr Produkt entschieden? Thorsten Schultheis: Zu den von uns betreuten Studios gehören sowohl Mikrostudios als auch die größten Studios in Deutschland und Österreich mit jeweils über 6.000 Quadratmetern.
Wir haben die Prozesse so ausgelegt und entwickelt, dass die Kette entscheiden kann, welche Abläufe wann und wie automatisch durchgeführt werden sollen.
Unsere Kunden haben erkannt, dass sie mit LUCY ein mächtiges und einfach zu bedienendes Managementsystem an die Hand bekommen, um ihr Unternehmen weiter nach vorne zu bringen.
fM: Welche Merkmale und Fähigkeiten unterscheiden LUCY von anderen Softwarelösungen für die Fitnessbranche? Welche Key-Features zeichnen LUCY aus? Thorsten Schultheis: Wir haben uns von Beginn an auf die Kernprozesse von Fitnessketten konzentriert, von der digitalen Vertragserfassung und Vertragsabwicklung bis hin zum Controlling. Den Fokus legen wir darauf, die Arbeitsabläufe für die Kette zu vereinfachen und zu optimieren.
Außerdem können wir mit dem Kunden auf Augenhöhe reden, wenn es um die Optimierung ihrer individuellen Prozesse geht.
Benutzerfreundlichkeit und Performance in den Abläufen sind wichtige Key-Features. Durch diesen Ansatz lösen wir das Problem der hohen Fluktuation unter den Mitarbeitern. Für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter im Studio ist Zeit ein wichtiger Faktor – je kürzer, desto besser. LUCY macht eine Einarbeitungszeit von 30 Minuten für Studiomitarbeiter möglich. LUCY ist außerdem fremdwährungsfähig und multilingual konzipiert. Man kann unkompliziert mit anderen Sprachen und Währungen arbeiten. Das ist eine Eigenschaft, die vor allem für internationale Anbieter ein Muss ist.
fM: Was kann die Fitnessbranche von UGLY Solutions und LUCY erwarten? Welche Pläne haben Sie für die kommenden drei Jahre? Benjamin Moritz: Zurzeit arbeiten wir an der neuen LUCY-Version, die sich mit neuen Medien und einem hohen Digitalisierungsgrad beschäftigt. Auf lange Sicht denken wir viel größer und werden unseren Kunden ein vernetztes System anbieten, dass optimal auf die Anforderungen der neuen, digitalen Welt zugeschnitten ist. Darüber hinaus haben wir aktuelle und visionäre Themen und auch Technologien für den Studiobetrieb, die so noch in keiner Anwendung abgebildet sind. Manche verstehen unter Digitalisierung das Einscannen von Dokumenten. Wir sehen das anders: Durch die Digitalisierung fallen Prozesse weg, es werden aber auch neue geschaffen.
fM: Warum haben Sie sich mit Ihrem Produkt auf Fitnessketten spezialisiert? Benjamin Moritz: Aus unserer Sicht haben Ketten andere Anforderungen als Einzelstudios und es gab keine Lösung am Markt, die genau das als Kerngebiet hat. Das wollten wir ändern. Wenn man ein System von Grund auf neu entwickelt, dann kann man viele Dinge anders lösen. fM: Welchen Service bietet UGLY Solutions, damit der erfolgreiche Einsatz von LUCY gewährleistet werden kann? Benjamin Moritz: Wir führen zunächst eine Test-Datenmigration zur Prüfung der Datenqualität und der Prozesse im LUCY-System 06/19
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ZERTIFIZIERUNG
Bedeutung der DIN EN 17229 für die Fitnessbranche
Europäische Norm für Studios eingeführt DIN EN 17229 (Europäische Norm) DIN 33961-1 Allgemeiner Teil DIN 33961-2 Gerätegestütztes Ausdauertraining DIN 33961-3 Gruppentraining DIN 33961-4 Gerätegestütztes Krafttraining DIN 33961-5 EMS-Training Grafik: fitness MANAGEMENT
Seit Oktober ist es für Fitness- und Gesundheitseinrichtungen möglich, sich nach der Europäischen Norm, DIN EN 17229, zu zertifizieren und ihre Qualität damit neutral und unabhängig bestätigen zu lassen. Doch was bedeutet die Einführung einer europäischen Norm für die deutsche DINNorm 33961? Diese und weitere Fragen beantwortet Lars Kröger, Leitung der Zertifizierungsstelle BSA-Zert, im Interview. Die BSA-Zert bietet sowohl eine Zertifizierung nach DIN EN-Norm als auch weiterhin nach DIN-Norm an. fM: Herr Kröger, die Europäische Norm DIN EN 17229 ist kürzlich in Kraft getreten? Was bedeutet das für die deutsche Norm DIN 33961? Lars Kröger: Europäische Normen stehen generell über nationalen. Im Zuge der Veröffentlichung einer EN-Norm wird die entsprechende DIN-Norm zurückgezogen. In diesem Fall betrifft dies aber nur den Teil 1 der DIN 33961. Dieser wurde am 30. September 2019 vom zuständigen deutschen Normenausschuss zurückgezogen. Die DIN EN 17229 hat somit den Teil 1 der DIN 33961 abgelöst. Die Teile 2 bis 5 der DIN 33961 bleiben in unveränderter Form erhalten. Diese betreffen die Bereiche gerätegestütztes Ausdauertraining, Gruppentraining, gerätegestütztes Krafttraining und EMS-Training. Somit ist es jetzt möglich, sich in einem Zertifizierungsverfahren nach zwei Normen zertifizieren zu lassen: die Europäische Norm DIN EN 17229 und in beliebiger Kombination die Teile 2 bis 5 der nationalen Norm DIN 33961. Dabei bildet die Zertifizierung nach der DIN EN 17229 die Basis für die Zertifizierung und die Teile 2 bis 5 der DIN können ergänzend zertifiziert werden. 44
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fM: Was war der ausschlaggebende Punkt, die EN-Norm zu entwickeln? War Deutschland so etwas wie ein Vorbild für Europa, was Qualitätsstandards in Fitnessstudios betrifft? Lars Kröger: Das Thema Fitness hat sich in den letzten Jahren in Deutschland und Europa stark entwickelt. Immer mehr Menschen gehen in ein Studio, um sich fit und gesund zu halten. Deutschland war Vorreiter bei der Entwicklung einer entsprechenden nationalen Norm und kann somit durchaus als Vorbild bezeichnet werden. Bereits im Jahr 2013 hat der zuständige Ausschuss des Deutschen Institutes für Normung (DIN) die DINNorm 33961 verabschiedet und regelmäßig weiterentwickelt. Die Einleitung eines europäischen Normungsverfahrens wurde von dem deutschen Ausschuss initiiert. Das Ziel war es, einheitliche Mindeststandards für Studios in Europa zu erarbeiten. Nach der Verabschiedung der deutschen Norm ist das Streben nach einheitlichen Standards innerhalb Europas folgerichtig und konsequent, um den Markt vor einer möglichen Fremdregulierung durch den Gesetzgeber zu schützen.
WAS ÄNDERT SICH FÜR ZERTIFIZIERUNGSKUNDEN? Zertifizierung nach EU-Norm und deutscher DIN-Norm möglich DIN EN Zertifizierung ist für Kunden mit weniger Aufwand umzusetzen Günstigere Zertifizierungsgebühren für alle Kunden: einfaches Gebührenmodell: DIN EN = 29,90 € und je Teil der DIN = 10,00 € (netto) monatlich Keine Störung des Betriebsablaufes durch Besuche vor Ort: zukünftig Dokumentenprüfung & Remoteaudits (Videotelefonate) Übersichtliche Vertragsgestaltung (monatlich kündbar), Rezertifizierung entfällt Es sind mehr Studiokonzepte zertifizierbar Viele neue Anreize für eine Zertifizierung nach einer anerkannten europäischen Norm
fM: Sind die Anforderungen der DIN EN 17229 in etwa die gleichen wie bei der DIN 33961? Oder gibt es gravierende Unterschiede, was die geregelten Qualitätsstandards angeht? Lars Kröger: Viele Forderungen der DIN EN 17229 sind ähnlich zu denen im Teil 1 der DIN 33961, aber insgesamt auf den europäischen Markt abgestimmt. In den Bereichen Geräteauswahl, Gerätewartung, Böden und Hygiene sind die Forderungen fast identisch, in den Segmenten Kundenvertrag, Rückmeldungen von Kunden und Notfallmanagement zumindest ähnlich. In der DIN EN 17229 wird ebenfalls ein automatischer, externer Defibrillator (AED) verlangt und es müssen für die Zertifizierung beispielsweise Erste-Hilfe-Material, Zucker, kühlende Hilfsmittel und eine Wärmedecke vorhanden sein. Ebenso berücksichtigen beide Normen das Thema Prävention gegen Medizinmissbrauch. Zudem gibt es in der DIN EN-Norm Forderungen, die es vorher nicht gab. Hierzu gehört beispielsweise eine ausreichende Belüftung, ein Thermometer und Risiko-Hinweise zur körperlichen Belastung bei über 26°C in den jeweiligen Trainingsräumen. Es gibt also Unterschiede zwischen der DIN EN 17229 und dem Vorgänger, dem Teil 1 der DIN 33961. Als gravierend würde ich sie aber nicht bezeichnen. fM: Glauben Sie, dass es für deutsche Fitness- und Gesundheitsanlagen eine zusätzliche Hürde darstellen wird, wenn sie sich zukünftig sowohl nach der DIN 33961 als auch nach der DIN EN 17229 zertifizieren lassen? Lars Kröger: Es ist definitiv keine zusätzliche Hürde. Zum einen
hat man die Möglichkeit, sich nur nach der DIN EN 17229 zertifizieren zu lassen, was bei Teil 1 der DIN 33961 nicht möglich war. Zum anderen hat sich an den Forderungen der Teile 2 bis 5 der DIN 33961 nichts geändert. Die Inhalte der DIN EN 17229 sind weniger detailliert und der Ablauf wurde für den Kunden optimiert. Somit haben die Studios, die sich zertifizieren lassen möchten, eine Wahlmöglichkeit, wobei die Vertragsgestaltung, die Erfüllung der Forderungen und auch der Ablauf einfacher sind als vorher. Es ist jetzt mit weniger Aufwand verbunden, sich zertifizieren zu lassen, als dies vor dem Inkrafttreten der DIN EN 17229 der Fall war. fM: Was bedeutet das Zurückziehen von Teil 1 der DIN 33961 für die bereits zertifizierten Studios? Müssen Sie sich erneut zertifizieren lassen? Lars Kröger: Durch den Wegfall von Teil 1 müssen die Vertragsbedingungen angepasst werden. Da die DIN EN 17229 den Teil 1 der DIN abgelöst hat, müssen die Studios die zusätzlichen Forderungen der DIN EN erfüllen, um die Zertifizierung zu erhalten. Bis spätestens 1. Januar 2021 ist es erforderlich, dass die Studios ihre Zertifizierung an die Vorgaben der neuen DIN EN-Norm anpassen. Für bestehende Zertifizierungskunden ist dies mit wenig Anstrengung durchführbar. Bereits vorliegende Unterlagen werden dabei anerkannt, die fehlenden Materialien müssen nachgereicht werden. Das stellt aber kein großes Problem dar, weil die zusätzlichen Forderungen für bereits zertifizierte Studios absolut überschaubar sind und es zur Orientierung Beispiele und Mustervorlagen gibt. Diese können die Studios direkt nutzen und auf ihre Belange 06/19
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ZERTIFIZIERUNG
VORTEILE EINER ZERTIFIZIERUNG NACH DIN EN UND DIN FÜR STUDIOS Rechtssicherheit im Schadensfall/medizinischen Notfall Optimierung der Sicherheitsstandards im Studio Verkaufsargument im Interessentengespräch Erhöhung der Marketingwirkung Imagesteigerung im relevanten Marktgebiet Vertrauensbildung bei Kunden & Kooperationspartnern Bestätigung der Qualitätssicherung durch eine neutrale Institution Höhere Akzeptanz bei Firmen als Anbieter für Betriebliches Gesundheitsmanagement
fM: Wie verhält es sich denn mit den Zertifizierungsgebühren, wenn man sich nach der DIN EN 17229 und den einzelnen Teilen der DIN 33961 zertifizieren lässt? Wird es jetzt teurer für die Studios? Lars Kröger: Jedes Studio zahlt durch das europäische Zertifizierungsprogramm weniger Gebühren als vorher. Im Durchschnitt liegt die Ersparnis pro Studio bei knapp 500 Euro im Jahr. Durch die Nutzung neuer Möglichkeiten im Zertifizierungsverfahren konnten die Kosten deutlich gesenkt werden, ohne dass es zu Lasten der Validität im Rahmen der Evaluierung geht. Diese Einsparungen werden an die Kunden weitergeleitet, dadurch ergeben sich attraktive Gebühren. Die Zertifizierung nach der DIN EN 17229 kostet lediglich 29,90 Euro netto pro Monat und die Teile 2 bis 5
der DIN 33961 jeweils 10 Euro. Es wird also spürbar günstiger für die Studios.
Über den Interviewpartner Nach dem wirtschaftswissenschaftlichen Studium an der Universität in Bremen war Lars Kröger für verschiedene Bildungseinrichtungen, wie beispielsweise seit 2000 für die BSA-Akademie, als Referent im Einsatz sowie als freiberuflicher Unternehmensberater tätig. Seit 2012 ist er Leiter der Zertifizierungsstelle BSA-Zert, dem Schwesterunternehmen der BSA-Akademie.
Foto: DHfPG/BSA
anpassen. Formal müssen sie sich zwar neu zertifizieren lassen und bekommen auch ein neues Zertifikat, in der Praxis ist die Umstellung aber relativ einfach machbar.
www.bsa-zert.de
Über die BSA-Zert: Die BSA-Zert ist die unabhängige Zertifizierungsstelle der BSA-Akademie, mit über 200.000 Teilnehmern seit 1983 einer der führenden Bildungsanbieter im Zukunftsmarkt Prävention, Fitness und Gesundheit. Aufbauend auf einer mehr als 35-jährigen Erfahrung in der Fitnessbranche wurde 2012 die unabhängige Zertifizierungsstelle BSA-Zert gegründet. Die BSA-Zert bietet derzeit zwei Zertifizierungsprogramme an. Neben der Studiozertifizierung führt sie die gesetzlich vorgeschriebene Personenzertifizierung zur „Fachkraft UVSV“ gemäß der UV-Schutz-Verordnung (UVSV) durch. Weitere Infos unter: www.bsa-zert.de
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Foto: FIBO/Behrendt und Rausch
Neues Hallenkonzept wird im kommenden Jahr erstmals umgesetzt
So sieht die FIBO 2020 aus! Das nachhaltige Wachstum der Fitness- und Gesundheitsbranche bringt Veränderungen mit sich, die eine neue Struktur der FIBO erforderlich machen. FIBO-Veranstalter Reed Exhibitions Deutschland reagierte und kündigte schon im Verlauf der letzten FIBO ein neues Hallenkonzept an. Die FIBO 2020 wird erstmals mit der neuen Hallenstruktur gestaltet.
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ehr Platz fürs Business, Themenschwerpunkte zum Wachstumsmarkt Gesundheit und ein noch stärkerer Fokus auf die Fragen der Zukunft: Die neue Hallenaufplanung der FIBO fördert Marktentwicklungen und setzt auf die Trends der Branche. Zwei zusätzliche Hallen für Fachbesucher und neue Konzepte ermöglichen es beispielsweise, Themenwelten wie New Business, Health oder Global Trading zentral abzubilden. Die neue Struktur der Messe optimiert die Besucherführung und vereint Interessen von Ausstellern und Besuchern. „Es geht darum, die FIBO so aufzustellen, dass sie auch künftig der weltweit wichtigste Branchentreffpunkt ist, weil sie die aktuellen Marktentwicklungen aktiv fördert und den stark wachsenden Segmenten entsprechenden Raum gibt“, so FIBO-Chefin Silke Frank. Beispiele hierfür sind das Thema Gesundheit in Halle 8, das die Bereiche Fitness und Wellness erfasst, sowie der globale Handel in der neuen Businesshalle 4.1. Die Hallen der FIBO POWER werden jeweils auf einen individuellen Fokus ausgerichtet: Lifestyle in Halle 10.1., Classic Power und B2B-Sports Nutrition in Halle 10.2.
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Health, Training und Wellness: die Halle 8 Durch das große Ausstellungsangebot, Vorträge und praxisnahe Workshops sind die Themen Prävention, Rehabilitation und Therapie bereits seit Jahren fester Bestandteil des Messekonzepts. Zukünftig bietet die Halle 8 einen gebündelten Überblick über medizinische Therapie- und Trainingsgeräte, die in Rehaabteilungen der Kliniken, Therapieeinrichtungen und Physiotherapiepraxen einsetzbar sind. Das Ausstellerangebot erstreckt sich von der Praxiseinrichtung über Abrechnungssysteme, Therapiegeräte und -liegen, Bedarfs- und Verbrauchsartikel bis hin zur Beratung und Fortbildung. Zum ganzheitlichen Ansatz im Bereich Gesundheit gehören auch die Ausstellungsbereiche Wellness und Spa sowie Yoga, die ebenfalls in der Halle 8 zu finden sind. Hotspots sind der neue Meetingpoint Health, das Wellness Competence Center und die Yoga Area. Zudem gibt es in der Halle weiterhin einen kompletten Überblick über die Ausstattung und Einrichtung von Fitness-/Gesundheitsanlagen und Studios, vom Eingangsbereich über den Bodenbelag bis zum Schließfach in der Umkleide. Die Halle wird damit
Grafik: FIBO
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zur wichtigsten Anlaufstelle für Fitnessstudiobetreiber, Entscheider und Führungskräfte aus den Bereichen Therapie und Reha sowie für BGM-Verantwortliche.
Group und Functional Training: die Halle 5.2 In der Halle 5.2 führt die FIBO Functional Training, Group Fitness wie auch Fighting Fit zusammen und verbindet B2B mit B2C auf ideale Weise. Hier ergeben sich wertvolle Synergien zur erfolgreichen Kundenbindung im Fitnessbereich: Trainer und Instruktoren, Wellness-Experten und Studiobesitzer finden viele spannende Angebote an einem Ort, Endverbraucher können neue Trainings live erleben. Herzstück sind die Group Fitness Stage sowie das Functional Training Forum.
Innovationen, Start-ups und Zukunftsthemen: die Halle 5.1 Maßgeschneiderte Business-Modelle, Produktneuheiten und Weiterbildungsmöglichkeiten – das ist die neue Halle 5.1. Hier stehen Innovationen, Start-ups und Zukunftsthemen im Mittelpunkt. In der Halle präsentieren sich Newcomer der Fitnessbranche, Hersteller, erfolgreiche Franchisekonzepte und Ausbildungsinstitute. Im Vortragsforum können Besucher die Top Player von morgen und deren Produkte in kurzen Beiträgen kennenlernen, erfolgreiche Start-ups teilen ihre Best Practices und Experten helfen bei der Existenzgründung. Topthema ist die Digitalisierung. Im Bereich Aus- und Fortbildung gibt es zudem Jobangebote und Informationen zu Ausbildungsmöglichkeiten. Außerdem wird Franchising ein Schwerpunkt sein. Mit dem Konzept spricht die FIBO eine große Bandbreite an Fachbesuchern inklusive Studiobetreibern, Personal Trainern, Journalisten und Investoren an. Die gezielte Kontaktaufnahme zwischen Ausstellern und Besuchern fördert die Messe erneut mit „FIBO matchmaking“. Die kostenfreie Networking-Plattform bringt auch 50
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dieses Jahr Businesskontakte zusammen und stellt sicher, dass der Messebesuch noch erfolgreicher und interessanter wird. Hierüber lassen sich potenzielle Kooperationspartner nach Land, Branche, Firma oder Produktkategorie filtern und direkt Termine anfragen. Die matchmaking-Lounge in der Halle 5.1 steht Gesprächspartnern als Meetingraum zur Verfügung.
Global Trading & Sourcing: die Halle 4.1 Die Halle 4.1 steht 2020 ganz im Zeichen des globalen Handels und ist damit die zentrale Anlaufstelle für Händler und Großhändler. Zu finden sind hier in erster Linie Trainingsgeräte aus aller Welt, aber auch Consulting Services, EMS, Functional Training, Wellness und Spa sowie Health Training Equipment. Internationale Besucher werden gezielt mit expandierenden Herstellern zusammengebracht. Die Erschließung neuer Märkte und Länder steht im Fokus. Die FIBO vereinfacht die Suche nach dem passenden Geschäftspartner dabei mit einem speziellen Händler-matchmaking. Aussteller können sich über die Online-Plattform bereits vor der Messe potenziellen Handelspartnern vorstellen und Zielländer angeben. Gespräche vor Ort können dann ganz bequem in der großen Business- und matchmaking-Lounge stattfinden. Aussteller können die neue „Exhibitor Lounge“ für ihre Meetings nutzen. Geplant ist zudem ein Vortragsprogramm zum Thema Handel und E-Commerce.
Cardio & Strength, Consulting Services, EMS & Vibration: die Halle 9 Die Halle 9 wird 2020 neben den Hallen 6 und 7 zur weiteren Businesshalle rund um Trainingsgeräte und Consulting Services. Hier finden insbesondere Studiobesitzer, Personal Trainer, FitnessVerantwortliche aus Hotels, Vereinen und Verbänden Neuheiten der Top Player im internationalen Fitnessmarkt – darunter auch der DSSV e. V., der die Mitglieder und Interessenten an seinem Stand informiert und berät. www.fibo.com
Fachkongress und Leitmesse – die ideale Kombination! DER FIBO-CONGRESS Der Fachkongress für Experten aus den Themenfeldern Fitness, Prävention und Gesundheit findet parallel zur FIBO-Messe statt. • 3 Tage Kongress: praxisorientiert und direkt umsetzbar • 5 parallele Themenstränge pro Tag • Mehr als 80 Vorträge mit Top- Referenten • Ausgewählte Vorträge werden simultan ins Englische übersetzt Mehr Vorteile: Siehe Rückseite
MANAGEMENT Inhalte unter anderem: • Erfolgreiche Mitarbeiterführung • Personalgewinnung • Boutique Studios • Marketing & Online-Marketing inkl. Facebook & Instagram • Verkauf & Vertrieb inkl. digitaler Verkauf • Dienstleistung & Top-Service: Blick über den Tellerrand
TRAINING
GESUNDHEIT/MENTAL
Inhalte unter anderem: • Ausdauertraining: HIIT-Anwendung im Fitness training, Pacing-Strategien • Athletiktraining/Functional Training: Nach Sportverletzungen, Neuroathletiktraining, Regenerationsmanagement • Krafttraining: Forschungs- update, Belastungssteuerung
Inhalte unter anderem: • Coaching im Fitnesstraining • Coaching bei Lebensstiländerungen • Mentaltraining in Prävention und Gesundheitsförderung • Stress – Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche • Stresskompetenz durch Spannungsregulation
ERNÄHRUNG Inhalte unter anderem: • Recovery-Food: Ernährung zur Unterstützung der Regeneration und nach Sportverletzungen • Sportartspezifische Ernährung: Fußball, Ausdauersport und Kampfsport • Sinnvoller Einsatz von Nahrungs ergänzungen in Bezug auf Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Gewichtsreduktion
BGM
EMS
EXISTENZGRÜNDUNG
Aktuelle Infos zum Zukunftsthema Betriebliches Gesundheitsmanagement. Inhalte unter anderem: • Erfolgreiche Prävention von Muskel-Skelette-Erkrankungen • Einsatz von digitalen Lösungen in der Prävention • Psychosoziale Gesundheit: Gesundheitsressourcen entwickeln • BGM zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität
Inhalte unter anderem: • Praxis EMS-Training: Was ist möglich und sinnvoll? Wirkungsweise und Anwendungs möglichkeiten für Trainer, Betreiber und Interessierte • EMS-Training als erfolgreiches Business Modell! Praxiswissen und Kompetenzen für Anbieter, Mitarbeiter und Gründer
Inhalte unter anderem: • Von der Idee zum Geschäfts modell • Möglichkeiten der Finanzierung • Businessplan – das müssen Sie beachten • Standortwahl • Risikoabsicherung • Unternehmensnachfolge
SUN, BEAUTY & CARE Inhalte unter anderem: • Customer Journey – die Reise des Kunden • Umsetzungsmöglichkeiten am Beispiel von Touchpoints • Dienstleistungsqualität am Beispiel der Hotellerie • Kundensegmente, Hautalterung, Männer als Zielgruppe, ergänzende Angebote
PHYSIOTHERAPIE Inhalte unter anderem: • Verletzungsprävention im Profisport: Basketball und Fußball • Herausforderungen für die Sportphysiotherapie: Extremsportler und Kinder • Sportverletzungen der Schulter und ihre Rehabilitation • Sportverletzungen der Wirbelsäule und ihre Rehabilitation
Infos und Tickets unter fibo-congress.com
NEU
Exhibition Centre Cologne
IHRE VORTEILE
PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS
Profitieren Sie als Teilnehmer von vielen Vorteilen: • Top-Referenten und aktuelle, direkt umsetzbare Inhalte • Mehr als 80 Einzelseminare an den drei Kongresstagen • Themenblöcke mit 2–3 Vorträgen: Inhalte werden intensiv bearbeitet • Kongressticket schließt den Eintritt zur FIBO-Messe ein
Der FIBO-Congress bietet ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie können alle Themenstränge besuchen und auch die FIBO-Messe ist für den gebuchten Kongresstag mit inklusive. • 1 Tag: 99,- Euro • 2 Tage: 185,- Euro • 3 Tage: 250,- Euro
DIE ORGANISATOREN: DHfPG UND BSA-AKADEMIE
LOCATION: CC-NORD
Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und die BSA-Akademie sind führende Bildungsinstitute der Branche. Die Hochschule gehört mit über 8.000 Studierenden und mehr als 4.300 Partnerb etrieben im Rahmen des dualen Studiums zu den größten privaten Hochschulen in Deutschland. Die BSA-Akademie bietet über 70 staatlich geprüfte und zugelassene Lehrgänge an, die durch Fernunterricht und kompakte Präsenzphasen nebenberuflich absolviert werden können. DHfPG und BSA-Akademie verfügen über langjährige Erfahrung in der Organisation von Fachkongressen.
Der FIBO-Congress findet direkt auf dem Messegelände der FIBO im Congress Centrum Nord, statt. So haben die Teil nehmer einen direkten Zugang zur FIBO-Messe und können beide Ver anstaltungen besuchen. Das Congress Centrum Nord verfügt über modern ausgestattete Seminar räume, einen Lounge bereich für die Kongress teil nehmer sowie eine Außenterrasse, die bei schönem Wetter zusätzlich genutzt werden kann. Ideale Bedingungen für einen erfolgreichen FIBO-Congress.
Infos und Tickets unter fibo-congress.com Organized by
Medienpartner
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Medienpartner
BSA-Akademie
BSA-Akademie
School for Health Management
School for Health Management
Prävention, Fitness, Gesundheit
Prävention, Fitness, Gesundheit
VERANSTALTUNGEN
TEILNEHMERREKORD: AUFSTIEGSKONGRESS 2019 ZUM ERSTEN MAL AUSVERKAUFT
TOUCH & TEC AT ITS BEST Der Aufstiegskongress am 25. und 26. Oktober 2019 hat neue Maßstäbe gesetzt: Mehr als 1.100 Teilnehmer waren für das Kongressprogramm mit herausragenden Referenten, brandaktuellen Themen sowie Keynote-Speaker Jan Frodeno nach Mannheim gekommen – das Branchenevent von DHfPG, BSA-Akademie und BSA-Zert erzielte einen neuen Teilnehmerrekord und war zum ersten Mal ausverkauft.
Fotos: Klaudia Lech und DHfPG/BSA
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Über 1.100 Besucher waren für das hochkarätige Kongressprogramm, die Top-Referenten und die Partner-Ausstellung zum Aufstiegskongress gekommen
Der diesjährige Aufstiegskongress im Rosengarten in Mannheim war erstmals ausverkauft
M
it dem diesjährigen Aufstiegskongress ging am Samstag, den 26. Oktober, in Mannheim ein ganz besonderes Event zu Ende, das sich zu einer der wichtigsten Veranstaltungen für die Fitness- und Gesundheitsbranche entwickelt hat. Mit über 1.100 Besuchern und mehr als 30 Industriepartnern war der Kongress im m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim erstmals ausverkauft.
Praxisorientierte Branchenkompetenz Einer der Erfolgsfaktoren des Aufstiegskongresses ist der Wissenstransfer im „Hands-on-Modus“: In den Vorträgen, Intensivseminaren und Fach-Foren werden Praxis-Know-how erfahrener Branchenkenner und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse so vermittelt, dass sie den Teilnehmern sofort einen Mehrwert für das tägliche Business bieten. Auch der wissenschaftliche Vorkongress „Up-to-date“, der bereits am Donnerstag stattfand, hat sich als hochkarätig besetzte Einführungsveranstaltung für den zweitägigen Aufstiegskongress etabliert. Professoren und Forscher der DHfPG und anderer Hochschulen sowie Forschungspartner präsentierten aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsergebnisse. Das Motto des diesjährigen Aufstiegskongresses „Touch & Tec – NEXT LEVEL“ war und ist aktueller denn je. Den Veranstaltern DHfPG, BSA-Akademie und BSA-Zert ist es auch bei der inzwischen 13. Auflage des Fachkongresses gelungen, anerkannte Branchenexperten als Referenten zu gewinnen – in diesem Jahr mit einem zusätzlichen Höhepunkt: Den Keynote-Vortrag hielt Jan Frodeno, der gerade zwei Wochen zuvor auf Hawaii zum dritten Mal Ironman-Weltmeister geworden war.
Die Runde der Podiumsdiskussion am Freitag (v. l.): Prof. Dr. Oliver Schumann, Anke Mächler, Moderator Pierre Geisensetter, Prof. Dr. Daniela Klix und Ronny Schönig
chen ihrer Ziele unterstützen zu können, ist die volle Konzentration auf ihre Bedürfnisse wichtig. Welche technischen Möglichkeiten stehen Fitness- und Gesundheitsanbietern bei ihrer Arbeit mit Menschen heute und in Zukunft zur Verfügung? Wie kann technischer Support („High Tec“) Ressourcen freisetzen, die wiederum von den Mitarbeitern für eine individuelle Betreuung und Motivation eingesetzt werden können? Und wie lässt sich auf diese Weise langfristig „High Profit“ generieren? Die Antworten auf diese zukunftsweisenden Fragen lieferte der Aufstiegskongress.
Dienstleistung Fitness – „inside and out of the box“ Bereits der erste Kongresstag war mit Highlights gespickt, wie unter anderem mit Prof. Dr. Markus Löchtefeld. Der Professor für Wearable Computing an der Universität Aalborg in Dänemark warf einen Blick in die nahe Zukunft und zeigte den Teilnehmern, wie sie schon sehr bald ihre Kunden mit digitalen Technologien jederzeit und überall coachen können. Frank Weber, Gründer und Geschäftsführer der Bella Vitalis GmbH mit neun Fitnessanlagen und 15.000 Mitgliedern, verriet in Mannheim, wie sich durch intensive Betreuung mit „High Touch“ nachhaltig „High Profit“ erwirtschaften lässt. Timon Pauls, Chefscout und Kaderplaner beim Fußballbundesligisten FC Augsburg sowie Master-Absolvent der DHfPG, ließ die Kongressteilnehmer in seinem Vortrag „Talent-Scouting in der Fußballbundesliga: Top-Nachwuchskräfte für Profimannschaften finden!“ tief in seine Trickkiste für den „War for Talents“ blicken.
Das Kongress-Motto „Touch & Tec – NEXT LEVEL“
Standing Ovations für einen Ausnahmesportler
Die persönliche Betreuung der Kunden, also „High Touch“, spielt gerade im Fitness- und Gesundheitsbereich eine übergeordnete Rolle. Um Mitglieder und Kunden aktiv und individuell beim Errei-
Ein besonderer Höhepunkt des Aufstiegskongresses war der Vortrag von Ironman-Weltmeister Jan Frodeno am Freitagnachmittag. Fast genau 14 Tage vor dem Kongressdatum hat er in Kona
„Leidenschaft macht den Unterschied“ – stehende Ovationen für den herausragenden Vortrag von Jan Frodeno
Der Ausnahmesportler – offen, bescheiden und emotional
Großer Andrang: Triathlon-Weltmeister Jan Frodeno signierte nach seinem Vortrag für die Kongressteilnehmer sein Buch
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Am Stand von InBody konnten die Kongressteilnehmer ihre individuelle BIA-Analyse auswerten lassen
„Das Kongressprogramm war auch in diesem Jahr wieder top“, so Bernd Zimmermann, MATRIX/Johnson Health Tech.
Das Team von Mrs.Sporty stellte sich den Besuchern als Arbeitgeber und Franchisegeber vor
Best Body Nutrition versorgte die Teilnehmer mit Getränken und Riegeln (v. l.): Dietmar Bartsch, Franziska Mücke, Mirko Fritsche und Marcel Landgraf
auf Hawaii zum dritten Mal die Weltmeisterschaft der Triathleten gewonnen – in neuer Rekordzeit. Unter dem Titel „Leidenschaft macht den Unterschied“ sprach der Ausnahmesportler über seinen Weg, Niederlagen wegzustecken und erfolgreicher denn je zurückzukommen – offen, bescheiden und emotional. Seine Zuhörer bedankten sich mit stehenden Ovationen und lang anhaltendem Applaus. Im Anschluss an den Vortrag hatten die Kongressteilnehmer die Gelegenheit, sich Frodenos gleichnamiges Buch „Leidenschaft macht den Unterschied“, das die Veranstalter jedem Kongressteilnehmer geschenkt hatten, vom Autor persönlich signieren zu lassen. Der Ausnahmesportler schrieb geduldig hunderte Autogramme und Widmungen und stand für ebenso viele Selfies mit den Kongressteilnehmern zur Verfügung.
Foren und Seminare am „Puls der Branche“ Der Samstag bot ein ebenso starkes Programm: Die praxisnahen Intensivseminare zu „Instagram Marketing“ und „Existenzgründung“ sowie die Fach-Foren in den Bereichen Training, Management, Coaching, Ernährung, BGM und Sportökonomie vermittelten Lösungen für die aktuell bestimmenden Themen der Fitness- und Gesundheitsbranche. Das eGym Team beim Aufstiegskongress 2019 (v.l.): Daniel Schmid, Leon Ebener und Angelo Singh
DSB und MYGYM: Digital-systemische Betriebskonzepte und Franchise-System
Im Fach-Forum Coaching warf Sabine Kind z. B. einen perspektivischen Blick auf die Umsetzung der Digitalisierung: “Touch & Tec“ im Coaching – Wird jetzt alles digital, was bisher persönlich war? Unter dem Titel „Die Kraft des WIR als Teamspirit – Wie Sie Ihr Team richtig zusammenstellen!“ präsentierte Prof. Dr. Karsten Schumann, Experte für Leistung und Organisation im Spitzensport, Sportwissenschaftler und Professor der DHfPG, das Fach-Forum Sportökonomie. In ihrem Intensivseminar Instagram-Marketing veranschaulichten Frederik Neust und Roman Spitko, wie Instagram-Follower
Der DSSV-Stand mit Sabrina Fütterer, Annika Hundt und Linda Huber (v.l.)
(v.l.) Artur Hoffmann, Johannes Linzenich (Linzenich Fitnessgruppe) und Ralf Trierweiler (juka dojo)
Fotos: Klaudia Lech und DHfPG/BSA
Kraft- und Fitnesstests für die Teilnehmer: Kieser Training wurde in Mannheim von einem engagierten Team vertreten
Time for Heroes: Bei Bodystreet erhielten die Teilnehmer alle Informationen von Julia Moysich
Arbeitgeber und Franchisegeber PRIME TIME fitness: Florian Cosack (l.) und Markus Schneider
„Der Kongress hat unsere Erwartungen übertroffen: eine tolle Plattform zum Netzwerken und ein gutes Miteinander“, meint Wilhelm Schröter, CEO ELBGYM GmbH, hier mit Dr. Marc Weitl, CEO cardioscan GmbH.
„Für gym80 ist der Kongress einer der wichtigsten Branchentermine. Wir treffen hier sowohl viele Bekannte als auch viele neue Interessenten“, sagt Marcus Gielen, der für gym80 beim Aufstiegskongress war.
Chris Albrecht, miha bodytec: „Man sieht hier, wie die Branche sich weiterentwickelt. Wir merken deutlich, wie das Thema EMS-Training als Personal Training in der Branche immer mehr ankommt.“
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in zahlende Kunden verwandelt werden können. Ralf Capelan erklärte in seinem Intensivseminar zu Existenzgründung, „wie Gründungswillige von unterschätzten Möglichkeiten eines dynamischen Marktes profitieren“. Referent Frank Weber (Bella Vitalis) in der Speakers Corner
Prof. Dr. Markus Löchtefeld referierte über unsere Zukunft mit digitalen Technologien
Die Entwicklung der Branche im Fokus Abgerundet wurde der diesjährige Aufstiegskongress von einem beeindruckenden Rahmenprogramm mit einer stimmungsvollen Party am Freitagabend, einer exzellenten Ausstellung der Kongresspartner sowie vielen persönlichen Kontakten und viel Zeit und Raum zum Netzwerken.
(v.l.) René Stoss, Janosch Marx, Heinz Thürig, Refit Kamberovic, Angelika Weber, Mario Görlach
Natali von Zmuda (fitness MANAGEMENT) mit Dirk Schildhauer (Woodway und Wattbike)
Jessica Mumdey (ACISO) und Hans Muench (DHfPG, Muench Solutions Consulting)
(v. l.) Referent Frederik Neust, Sabrina Bartsch und Stefan Tilk (beide Anytime Fitness) und Markus Begerow (ULC Fitness)
Bei aller Kompetenz und geballtem Fachwissen ist es aber die besondere Atmosphäre, die den Aufstiegskongress auszeichnet. An allen Veranstaltungstagen war im m:con Congress Center Rosengarten eine konstruktive und partnerschaftliche Stimmung zu spüren. Das Kongress-Team, die Teilnehmer, die Referenten – auf der Bühne und in der Speakers Corner – und die Kongresspartner sind in Mannheim zusammengekommen, um die Fitness- und Gesundheitsbranche gemeinsam weiterzuentwickeln. Es lohnt sich auf jeden Fall, den Termin für das nächste Jahr vorzumerken: Vom 8. bis 10. Oktober 2020 wird der Aufstiegskongress wieder in Mannheim stattfinden. Weitere Informationen zu allen Referenten des Aufstiegskongress 2019 sowie ihren Vorträgen, Foren und Seminaren bekommen Sie unter www.aufstiegskongress.de. SAVE THE DATE 2020
Das Kongress-Team von milon und Physio Aktiv
„Die Kraft des WIR als Teamspirit” – Prof. Dr. Karsten Schumann in seinem Element
Fotos: Klaudia Lech und DHfPG/BSA
Die FIBO präsentierte in Mannheim die neue Hallenstruktur und das Konzept für den FIBO-Congress 2020 mit der DHfPG und der BSA-Akademie als Organisatoren
Paul Kilb, EMS-Trainer im D120 Fitness in Münster „Ich bin froh, dass ich dank meiner Studioleiterin hier bin. Hier gibt es sehr viel Neues für mich an Input.“
Peter Neff, für Life Fitness in Mannheim „Der Aufstiegskongress ist eine sehr gelungene Veranstaltung mit einem tollen Spirit.“
Treffen in der Speakers Corner (v. l.): Roy Scherer (Kieser Training) mit Albert Busek (Gründer der BSA-Akademie) und Pierre Geisensetter (Head of Communication McFIT)
Jasmin Marsch, DHfPG-Studierende im INJOY in Kamenz „Der Aufstiegskongress behandelt genau die Themen, die uns am meisten betreffen, aber auch interessieren.“
„Wir sind zum ersten Mal Partner beim Aufstiegskongress. Eine großartige Gelegenheit, unsere Konzepte zu präsentieren“, so Dominik Weirich, CEO FACEFORCE.
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KOLUMNE
Einfach beraten = Bessere Verkaufsergebnisse Für viele Fitnessstudios ist es eine Herausforderung gute Fitnesstrainer zu finden, die gleichzeitig auch perfekte Verkäufer sind. In den meisten Teams sind maximal 20 Prozent geschulte Kräfte, die das Know-how des Verkaufs beherrschen. Die Mehrheit, ca. 80 Prozent, tendieren dazu, Trainingspläne zu erstellen. Sie üben diese Arbeit aus, da sie selber Fitnesstraining lieben und ihr Hobby zum Beruf gemacht haben.
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iele Fitnesstrainer wollen keine Verkäufer sein, ihre Kompetenz liegt in der Kundenbetreuung. Allerdings hat man ohne ein optimales Verkaufskonzept heutzutage keine Chance, unter ökonomischen Gesichtspunkten zu überleben. In sogenannten Fitnessdiscountern ist Verkaufen einfacher, es geht um viele Trainingsangebote zum kleinen Preis.
Verkaufen nach „Schema F“ Ich habe häufig beobachten können, dass die Verkaufsgespräche von Fitnesstrainern sehr oft nach „Schema F“ geführt wurden, ein Abklatsch der Vorgaben aus Verkaufsschulungen, ohne Berücksichtigung der Kundenindividualität. Erstaunlich dabei war, dass die Trainer oft selbst erkannt haben, wie wenig das reine Verkaufskonzept mit Trainingswissen zu tun hat.
Sie haben vier verschiedene Mappen, die sie in Ihrer Kundenberatung einsetzen können. Ganz wichtig ist, den Interessenten während des Fitnessstudio-Rundgangs mit der Frage „Warum wollen Sie mit Fitness beginnen?“ zu konfrontieren. Der potenzielle Kunde könnte antworten: „Ich leide häufig unter Rückenschmerzen“. Folglich werden Sie den Flyer „Gesunder Rücken“ der anschließenden Beratung zugrunde legen. Auf die Titelseite dieser Beratungsmappe wird der Name des Kunden geschrieben, auf den Folgeseiten befinden sich verschiedene Informationen: Die Ausgangssituation, die Ursachen der Rückenschmerzen (Muskelkraft, Muskelverkürzung) sowie die Zieldefinition. Damit erhält der Interessent eine persönliche Lösung mit einer detaillierten „Roadmap“ für sein Rückenproblem.
„Ich möchte zunächst einen Testmonat vereinbaren“
Foto: Volker Beushausen
Eine Lösung habe ich 1991 mit meinem PBK – Persönliches Bedarfs Konzept gefunden. Mit diesem System erfahren Sie, wie Sie Ihren ersten Eindruck beim Kunden optimieren können, um Ihre Verkaufszahlen zu steigern. Sie verstehen, warum Ihre Kunden ein Fitnessabo kaufen und wie einfach die Beratung sein kann. Die Mitarbeiter lieben diese Konzepte, weil es um Training geht und nicht um Verkauf. Die Kunden beurteilen es positiv, denn sie erhalten eine individuelle Lösung für ihre Trainingsziele.
Das Persönliche Bedarfs Konzept
Antonio e Silva Sales Director/Vertriebsleiter for me do
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Das gesamte Konzept ist auf vier beispielhaften Trainingszielen aufgebaut: 1. Figur-Training 2. Gesunder Rücken 3. Richtig Abnehmen 4. Wissenschaftliches Muskeltraining
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Wie gelingt nun ein erfolgreicher Verkaufsabschluss? Bieten Sie eine 30 Tage Geld-zurück-Garantie in Form von „Begeistert? Sonst Geld zurück“ an. Ihr Trainer wird entsprechend erklären: „Sie haben ein Zweijahresabo mit einer 30 Tage Geld-zurück-Garantie. Heute entscheiden Sie nur für 30 Tage, danach können Sie bestimmen, ob Sie das Training weiterführen möchten. Sollten Sie während des Probemonats einen Freund/Lebenspartner zum Schnuppertraining mitbringen, sparen Sie die Eingangs-Fitnesstest-Gebühr.“ Dieses Kundenberatungskonzept ist sehr erfolgreich, denn es erfüllt die drei Grundbedürfnisse Sicherheit, Abwechslung und Anerkennung. Lassen Sie Ihr Team vier unterschiedliche Persönliche Bedarfs Konzepte entwickeln, angepasst an Ihr spezielles Fitnessstudio-Konzept. Ihre Mitarbeiter werden dieses System favorisieren und Ihre Verkaufsergebnisse davon profitieren.
Foto: inesbazdar - stock.adobe.com
Höhere Verkaufszahlen mit dem Persönlichen Bedarfs Konzept