fitness MANAGEMENT international 06/20 (Leseprobe)

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6/2020

Dez./Jan.

EUR 9,-

Nr. 152

sfr 14,-

C 31071

fitness MANAGEMENT international 6/2020 Nr. 152 Offizielles Organ DSSV e. V. und BfB e. V. Deutschland | Österreich | Schweiz

Markt Studio des Jahres 2020: „Wir sind Fitness!“

Gesundheit Wie Ernährung unser Immunsystem beeinflusst

Fitness Albert Busek über die Mind-Body-Connection

Management DHfPG-Studie: Fitness vor, während, nach der Krise

www.fitnessmanagement.de

DSSV Jahresrückblick 2020 und Ausblick auf 2021


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Foto: Klaudia Lech

Birgit Schwarze Chefredakteurin

Fakten und Entschlossenheit Im Winter 2020 wird unsere Branche vor historische Herausforderungen gestellt: Zum zweiten Mal in diesem Jahr mussten Fitness- und Gesundheitsanlagen bundesweit schließen. Studiobetreibern bleibt nur die „Fahrt auf Sicht“, weil sich die Voraussetzungen für ihre Entscheidungen täglich ändern können. In dieser Situation ist es ausschlaggebend, Ruhe zu bewahren und sich nicht von Emotionen leiten zu lassen, denn Entscheidungen müssen rational getroffen werden. Fakt ist, dass unsere Branche einen sehr wertvollen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung leistet. Mit dem hoffentlich baldigen Abschwächen der Pandemie werden die Ängste der Mitglieder abnehmen und die Nachfrage nach Fitness und Gesundheit wird wieder steigen. Unsere Dienstleistung wird benötigt! Der DSSV hat dies über das Jahr 2020 fortwährend mit Gremien der Politik kommuniziert und die Interessen der Branche vielfach gegenüber der Presse vertreten. fitness MANAGEMENT (fM) hat die Branche über die Online-Kanäle tagesaktuell über alle Entwicklungen informiert. Wir haben für Sie die Aktivitäten des DSSV in diesem Jahr auf den Seiten 22 bis 24 in einer Übersicht zusammengefasst. Es ist ebenfalls Fakt, dass unsere Branche bereits vieles richtiggemacht hat! Die Ergebnisse der DSSV-Umfrage belegen: Investition in die Kundenbeziehung, aktive Kommunikation und das gegenseitige Vertrauen auszubauen zählen heute mehr denn je. Die Mitarbeiter der Fitness- und Gesundheitsanlagen sind dabei der Schlüssel zum Erfolg. Einen aktuellen wissenschaftlichen Beleg für die Bedeutung der Mitarbeiter liefert neben weiteren wichtigen Erkenntnissen eine Studie der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), die die Zeit des ersten Lockdowns im Frühjahr untersucht hat. Sie dokumentiert, durch welche Maßnahmen unsere Branche bestmöglich durch die Krise kommen kann und welche Faktoren für den Erfolg ausschlaggebend sind. Die Studienergebnisse (S. 28 ff.) sind auch über die Krise hinaus von großer Bedeutung und liefern wichtige Erkenntnisse für die Kundenbindung. Das familiäre Miteinander der Mitglieder und Mitarbeiter sowie die gelebte Begeisterung für gutes Training sind auch für unser „Studio des Jahres 2020“ Faktoren, die den Unterschied machen. Das Pfitzenmeier Premium Resort Mannheim Airport ist eine 8.000 Quadratmeter große Anlage, die den DSSV und die fMi darüber hinaus durch ihr Trainingsangebot und ihre Ausstattung überzeugt hat. Ab Seite 14 stellen wir die Fitnessanlage der Superlative vor. Die Begeisterung für das Training ist auch für Albert Busek ein elementarer Faktor: In seinem Beitrag über die Mind-Body-Connection ab Seite 102 erläutert er eindrucksvoll, warum der Spaß am Training und das bewusste Wahrnehmen der einzelnen Bewegungen so wichtig für den langfristigen Erfolg jedes Sportlers sind. Das beste Beispiel hierfür ist sein langjähriger Weggefährte und guter Freund Arnold Schwarzenegger. Bei all den Herausforderungen dieses Jahres sollte wir aber auch unsere eigene Gesundheit im Auge behalten. Ein stabiles und gesundes Immunsystem ist ein wesentlicher Baustein, um gut durch den Winter 2020 zu kommen, weil es die meisten Erreger gut abwehren kann. Wie Sie, Ihre Mitarbeiter und Ihre Kunden die Immunabwehr zusätzlich zum Training durch Ihre Ernährung optimieren, erläutert Antje Ruhwedel ab Seite 108. Viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie gesund!

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INHALT 06/20

Foto: lizaelesina – stock.adobe.com

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DSSV Jahresrückblick 2020 Kommentar: Ausblick 2021 Eckdaten 2021 – ein Aufruf zur Teilnahme an der Umfrage Neue Mitglieder und neues Fördermitglied Recht: Rechtliche Änderungen für Unternehmer ab 2021

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Jahresrückbli 2020

FITNESS milon und five: der neue Kraft-Beweglichkeitszirkel LES MILLS: erfolgreiches Gruppenfitnessmanagement Technogym: Excite Live, join the party! Life Fitness: neue Kraftgerätelinie – Axiom-Serie LES MILLS: Gruppenfitnessmanagement Online-Training SmartCircle: isodynamisches Ganzkörpertraining Scotfit präsentiert den Scotfit Rower Pro Kommentar Albert Busek: Mind-Body-Connection Landmine row to rotational press im Fokus der Wissenschaft

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DSSV Jahresrückblick 2020 Für die Branche: Politik, Pressearbeit und Mitgliederberatung im Jahr der Corona-Pandemie

GESUNDHEIT 78 80 82 86 108 110 122

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DHfPG-Studie: relevante Erfolgsfaktoren in der Krise Erfolgsfaktor Mitarbeiter am Beispiel EMS-Training Neues Zertifizierungsprogramm der BSA-Zert: Hygiene Umdenken in der Unternehmensführung: Wandel als Chance Kolumne Stefan Haase: die Macht Ihrer Worte Digitale Erfolgsstrategien für Studios und Industrie Urban Sports Club: Interview mit Benjamin Roth Wohlbefinden durch digitale Systeme Nach Zertifizierung: terra sports ist Testsieger DHfPG-Science-Lab: Digitale Tools unterstützen Führungskräfte Kolumne Antonio e Silva: Wir haben noch viel Potenzial

MARKT

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„Wir sind Fitness” – das Studio des Jahres 2020: Pfitzenmeier Premium Resort Mannheim Airport

Gregor Preuschoff

Dr. Sarah Kobel

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DHfPG-Studie: Fitnesstraining vor, während und nach „Corona“ Relevante Erfolgsfaktoren in der Krise

Antje Ruhwedel

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Wie Ernährung das Immunsystem stärkt

Foto: Albert Busek

Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche „Wir sind Fitness“ – Studio des Jahres 2020 FIBO 2021 wieder in Köln „Aufstiegskongress ONLINE ONLY“ noch bis 31. Dezember 2020 HOIST: Hausmesse mit Promifaktor Olimp startet digitalen 360-Grad-Service PANATTA: eine Marke, ein Name, eine Geschichte DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität Science News: Forschungsergebnisse für die Studiopraxis Personenporträt: Sarah Stock Erfolgreich netzwerken bei MEET THE TOP Fitness Buchtipp: Gewohneinheiten – Verstehen. Entwickeln. Verändern

Fotos: logaryphmic | contrastwerkstatt – stock.adobe.com

08 14 46 48 76 88 94 114 120 121 126 128

Mannheim Airport

Foto: Pixel-Shot – stock.adobe.com

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Pfitzenmeier Premium Resort

EGYM: gesundheitsorientiertes Training Immunity Boost CoGap: Wie performt die Gen-Diät MetaCheck fitness® im Studio? MetaCheck fitness® – was hinter der Gen-Analyse steckt CyberConcept: Win-win-Situation durch Präventionskurse Ernährung für eine starke Immunabwehr Ernährungsmythen (Teil 6): Ist Brot tatsächlich ungesund? Besonnung: Wie wichtig Vitamin D für das Immunsystem ist

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Foto: Pfitzenmeier | Fitnessstudio Mannheim City Airport

74 84 90 92 96 98 100 102 104

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Albert Busek über die Mind-Body-Connection


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Hinweis zu den Inhalten dieser Ausgabe der fitness MANAGEMENT international

Beginn der Umfrage zu den „Eckdaten 2021“– Teilnahme jetzt wichtiger denn je!

Die dargestellten Meldungen und Artikel in dieser Ausgabe der fMi wurden entsprechend des Kenntnis- und Informationsstandes zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses verfasst. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen kann es sein, dass die dargestellten Informationen zum Erscheinungszeitpunkt der Ausgabe nicht mehr aktuell sind. Beachten Sie daher auch die Meldungen auf unserer Website.

Der DSSV, das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte und die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) führen ab sofort wieder die gemeinsame Datenerhebung und Analyse der Deutschen Fitness-Wirtschaft durch. Diese Arbeit stellt für die gesamte Branche bestehend aus Fitnessunternehmen, Industrie und Mitarbeitern einen wesentlichen Mehrwert dar, da sie allen Beteiligten umfangreiche Planungsdaten zur Verfügung stellt. Unter dem folgenden Link können Sie an der Befragung teilnehmen.

fitnessmanagement.de

dhfpg.de/eckdaten

Foto: DHfPG/BSA

Foto: Stefan Lang

„Saubere und gesunde Luft ist zukünftig ein entscheidender Wettbewerbsvorteil“

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Wie wichtig saubere Luft ist, zeigt gerade die aktuelle Lage der Corona-Krise. PURE Air by Active Coating bietet hier die Möglichkeit für eine gereinigte und gesunde Raumluft, da 99,9 Prozent der Allergene, Bakterien, Schimmelsporen und Viren mittels einer photokatalytischen Reaktion gebunden und zersetzt werden. Im Interview erläutert Stefan Lang, geschäftsführender Gesellschafter der Step Sports GmbH, wie er mit der Corona-Krise umgeht und warum er in seinem Stuttgarter Fitnessstudio auf diese besondere Technologie zur Luftreinigung setzt.

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AKTUELLES | ANZEIGE Foto: BestFit Group

Foto: DHfPG/BSA

Umfangreiches Unterstützungspaket für DHfPG-Ausbildungsbetriebe

jumpers fusioniert mit Ai Fitness und wird zu einem der größten Discountanbieter

Aufgrund der behördlich angeordneten Studioschließungen stellt die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) ihren Ausbildungsbetrieben ein umfassendes Unterstützungspaket bestehend aus Webinaren, Infomaterialien, Videos und Podcasts zur Verfügung. Darüber hinaus bietet sie praktische Hilfestellungen in den Bereichen Teamcoaching, Kundenbindung und Social-Media-Kommunikation in Krisenzeiten. Ausbildungsbetriebe können sich bei Fragen an das Studiensekretariat wenden.

Die Fitnesskette jumpers fitness mit Sitz in Rosenheim freut sich über den Zusammenschluss mit einem starken Player im Fitnessmarkt. Mit der Übernahme von Ai Fitness, die vor allem in Nordrhein-Westfalen vertreten sind, tätigt der im Premium-Discount-Bereich positionierte Anbieter eine signifikante Investition. Die neu gegründete BestFit Group vereint damit 64 Studios mit mehr als 210.000 Mitgliedern und 1.000 Mitarbeitern unter einem Dach und ist fortan einer der größten Anbieter Deutschlands im Discountsegment.

dhfpg.de/aktuelles

bit.ly/jumpers-ai-fitness

Foto: insta_photos – stock.adobe.com

Foto: THE MIRAI GmbH & Co. KG

THE MIRAI wird zur digitalen Fitnessplattform und löst sich vom Standort Oberhausen

Lüften gegen das Virus: Die CO₂-App der DGUV sorgt für frische Luft

THE MIRAI passt sein Konzept aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie an. Das Projekt löst sich vom Standort Oberhausen und erschafft eine neue digitale Plattform. Diese soll sowohl die Bereiche Forschung und Entwicklung als auch die gesamte Fitnessbranche vorantreiben. Mittels Künstlicher Intelligenz, Virtual Reality und Co. sollen künftig internationale Fitness- und Gesundheitsdaten erhoben, analysiert und die Digitale Transformation der Branche so vorangetrieben werden.

In geschlossenen Räumen ist regelmäßiges Lüften gerade jetzt besonders wichtig. Als ein Indikator für eine gute Raumluft gilt die CO₂-Konzentration im Raum. Der allgemeingültige Wert von 1.000 ppm (parts per million) sollte in der Zeit der Epidemie so weit wie möglich unterschritten werden. Die CO₂-App der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e. V. (DGUV) kann durch einen Rechner sowie Timer die optimale Zeit und Frequenz zur Lüftung eines Raumes festlegen und erinnert per Wecksignal, wann es Zeit für die nächste Lüftung ist.

bit.ly/mirai-digital

bit.ly/co2-app

Foto: DHfPG/BSA

Bester Weiterbildungsanbieter: BSA-Akademie ist Testsieger In einer breit angelegten Studie hat DEUTSCHLAND TEST in Kooperation mit FOCUS-MONEY und dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (MWF) 24.000 Marken bzw. Unternehmen betrachtet. Die BSA-Akademie hat sich in der Kategorie „Weiterbildungsanbieter“ gegen 26 andere Unternehmen durchgesetzt. Als Branchensieger erhielt sie 100 von 100 möglichen Punkten und setzte damit den Maßstab für alle anderen untersuchten Unternehmen der Branche. bsa-akademie.de/aktuelles

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STUDIO DES JAHRES

PFITZENMEIER PREMIUM RESORT MANNHEIM AIRPORT

„WIR SIND FITNESS“

Der DSSV und fitness MANAGEMENT international zeichnen das Pfitzenmeier Premium Resort Mannheim Airport als „Studio des Jahres 2020“ aus. Als eines der größten Studios der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier überzeugt das Premium Resort aber nicht nur durch seine Angebotsvielfalt und seine State-of-the-ArtAusstattung, sondern – und das überrascht bei seiner Größe – vor allem durch das familiäre Miteinander und den Fokus auf das Training. Text: Jürgen Wolff

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as Pfitzenmeier Premium Resort Mannheim Airport ist ein Fitness-, Gesundheits- und Wellnesstempel der Superlative. Auf knapp 8.000 Quadratmetern wird Training für alle Zielgruppen und Präferenzen an Top-Geräten geboten. Das Studio verfügt über ein umfangreiches Kursprogramm, eine Yogalounge, Rehasport und ein Wellnessangebot mit verschiedenen Saunen, Saunaaufgussteams, einen Aquadome und Solebecken. Alle Kriterien für die Auszeichnung „Studio des Jahres“, verliehen von DSSV e. V. und fitness MANAGEMENT international (fMi), werden absolut erfüllt.

Mehr als ein großartiges Studio Die vielleicht stärksten Attribute des Pfitzenmeier Premium Resort Mannheim Airport – sowie auch der weiteren Anlagen der Unter14

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nehmensgruppe Pfitzenmeier – offenbaren sich aber erst beim genaueren Hinsehen: Es sind die Leidenschaft für gutes und effektives Training, die Freude an der Dienstleistung und an zufriedenen Kunden sowie die Verbundenheit mit der Region Rhein-Neckar, der Vorderpfalz und der Region Bergstraße.

20 Jahre Entwicklung am Standort Der Premiumclub in Mannheim besteht bereits seit dem Jahr 2000. Nach mehreren kleineren Umbauten und Renovierungen erfolgte von 2018 bis 2020 der große komplette Umbau – oder fast schon Neubau –, bei dem die bis dahin bestehende Fläche von 3.500 Quadratmetern mehr als verdoppelt wurde. Die neue Anlage wurde so konzipiert, dass die Mitglieder sich auf ihr Training konzentrieren und den Wellnessbereich – inklusive des größten Aquadomes der Unternehmensgruppe – genießen können. „2018 wollten wir die Resorts mit Aquadome, die wir bis dahin in Schwetzingen, Speyer, Neustadt, Bensheim und in Karlsruhe sehr erfolgreich betrieben hatten, um den wichtigen Standort Mannheim erweitern. Es lag auf der Hand, da es im Großraum so etwas nicht gab. Der Bedarf war einfach gegeben“, erklärt Bernhard Köllner, der Geschäftsleiter der Pfitzenmeier Premium Clubs und Resorts.

Erfolgreicher Restart nach erstem Lockdown Nach insgesamt 16 Monaten Umbau startete die Vorverkaufsphase für Mitgliedschaften bereits Ende November 2019 und lockte innerhalb von zwei Tagen über 3.000 Mitglieder und Interessierte an. Die Eröffnung des Premium Resorts am 1. und 2. Februar 2020 war ebenso überaus erfolgreich, aber dann kam der Ausbruch der COVID-19-Pandemie.


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Pfitzenmeier Premium Resort Mannheim Airport

2020

Fotos: Pfitzenmeier | Fitnessstudio Mannheim City Airport

„Vier Wochen nach Eröffnung mussten wir – wie die gesamte Branche – aufgrund des Corona-Lockdowns gleich wieder für fast 2,5 Monate schließen. Da herrschte natürlich große Enttäuschung. Nach der Wiedereröffnung im Juni hatten wir aber wieder guten Zulauf, was uns natürlich sehr glücklich macht“, so Bernhard Köllner.

Starker Unternehmensverbund Ein Alleinstellungsmerkmal des Pfitzenmeier Premium Resorts Mannheim Airport leitet sich aus der Stärke der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier ab: Kunden können mit einer Premiummitgliedschaft alle 47 Clubs in der Region nutzen. Kein Mitglied muss mehr als zehn Minuten fahren, um einen der Clubs besuchen zu können. Bernhard Köllner beschreibt die Wettbewerbssituation in der Region wie folgt: „Als traditionsreiches Unternehmen mit mehr als 40 Jahren kontinuierlichem Wachstum sind wir in der Region seit Jahren der Marktführer. Unser Netzwerk an Clubs, von Discount bis zum Resort, ist schon sehr beträchtlich. Über all die Jahre ist ein großer Vertrauensbonus bei unserer Kundschaft entstanden, den wir uns aber auch hart erarbeitet haben.“

Das Miteinander macht den Unterschied Der Slogan der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier lautet „Wir sind Fitness“ und das trifft es punktgenau. Das Unternehmen hat innerhalb der letzten 40 Jahre in der Metropolregion Rhein-Neckar kontinuierlich eine solide und wohlüberlegte Expansionsstrategie verfolgt. „Unsere Position als Marktführer war zu keiner Zeit selbstverständlich, sondern immer wieder eine große Herausforderung. Es steckt mehr als Herzblut in all unseren Projekten“, 06/20

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erklärt Werner Pfitzenmeier und beschreibt damit die Attribute, die neben dem herausragenden Angebot und dem Wohlfühlambiente für den Erfolg der Premiumanlage in Mannheim stehen. Auf die Frage nach speziellen Maßnahmen, Prozessen oder Tools, mit denen die Unternehmensgruppe Pfitzenmeier die Positionierung des „Studio des Jahres 2020“ und der anderen Anlagen untermauert, verdeutlicht Studioleiter Haki Kadria die ausgesprochen bodenständige Unternehmensphilosophie: „Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt! Ja, es ist ein wunderschöner Club, aber den Unterschied machen die Mitarbeiter, die Mitglieder und das Miteinander. Man darf nicht nur am Anfang glänzen, sondern muss immer am Ball bleiben und innovativ sein. Das wollen wir immer und das ist unsere Philosophie.“ Für den DSSV und fitness MANAGEMENT international sind die Grundsätze, den Kunden immer das Beste zu bieten und der Dienstleistung und dem Training oberste Priorität zu geben, wesentliche Erfolgsfaktoren der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier.

darüber hinaus viele Mitglieder, die ausschließlich aufgrund des grandiosen Wellnessbereiches mit acht Saunen und mehreren Dampfbädern bei uns Mitglied geworden sind. Wir sind vielfältig, jeder kann hier das machen, was für ihn gut ist.“

Qualifizierte Mitarbeiter und Talententwicklung Auch in der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier haben die Mitarbeiter als Schnittstelle zu den Mitgliedern und Interessenten einen besonderen Stellenwert. „Im Kerngeschäft – das sind die Trainingsfläche und unsere Kurse – arbeiten wir mit ausgebildetem Personal: Sportlehrer, Hochschulabsolventen, Sport- und Fitnesskaufleute sowie Physios und so weiter“, erklärt Haki Kadria. Auch die Nachwuchsarbeit und Talententwicklung sind in der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier besonders wichtig. „Wir legen sehr viel Wert auf interne Ausbildung in der eigenen Akademie, der IFAA. Darüber hinaus beginnen jedes Jahr bei uns in den Clubs viele junge Leute ihre Ausbildung.“

Beeindruckendes regionales Netzwerk Vielfalt für alle Kundengruppen Die Nähe zu den Kunden wird gelebt. „Wir sind Kurpfälzer! Wir lieben den Austausch, das Gemeinsame. Trotz der Größe unseres Studios haben wir ein wunderbares Gemeinschaftsgefühl.“ Aufgrund des umfassenden Angebotes der Anlage in Mannheim trifft man hier alle Kundengruppen: junge Ambitionierte, ältere Menschen im Rehasport und viele Kursfans. „Mannheim ist das Kursstudio der Unternehmensgruppe“, betont Haki Kadria. „Es gibt 16

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Wie sehr die Unternehmensgruppe Pfitzenmeier in der RheinNeckar-Region verwurzelt ist, spiegelt sich auch in der Liste ihrer Partner wider. Neben vielen Vereinen aus der Region zählen dazu unter anderem die Rhein-Neckar Löwen (Handball, Bundesliga), die TSG Hoffenheim (Fußball, Bundesliga), die Adler Mannheim (Deutsche Eishockey Liga), der SV Sandhausen (Fußball, 2. Bundesliga), die MLP Academics Heidelberg (Basketball, 2. Bundesliga) sowie über 580 Firmen in der Region, die über das FirmenfitnessKonzept betreut werden.


Fotos: Pfitzenmeier | Fitnessstudio Mannheim City Airport

Digitalisierung? Klar, aber der Studiobetrieb ist entscheidend! Es werden keine bestimmten Leistungen oder Qualifikationen des Pfitzenmeier Premium Resort Mannheim Airport, die über das Marketing schwerpunktmäßig kommuniziert. „Das müssen wir nicht tun. Es ist einfach dieses große ‚Fitnessbuffet‘, das wir anbieten können. Unsere Kunden wissen das aber auch schon über all die Jahre“, erläutert Bernhard Köllner. Die Möglichkeiten der Digitalisierung wurden während des coronabedingten Lockdowns in ihrer ganzen Bandbreite genutzt. „Wir haben sofort nach Schließung alle Kursräume der Fitnessparks technisch aufgerüstet, sodass jedes Mitglied auch von zu Hause aus den Kurs bei dem Lieblingstrainer per Livestream mitmachen konnte. Alle Kurse im Studio auch zu Hause! Das war der absolute Hammer und vonseiten der Mitglieder gab es dafür sehr viel Lob“, erinnert sich Werner Pfitzenmeier. Die Unternehmensgruppe Pfitzenmeier hat Social Media seit mehreren Jahren fest in ihre Unternehmenskommunikation integriert. „Wir haben in unserer Zentrale neue Arbeitsplätze geschaffen und Social-Media-Beauftragte eingestellt, unsere Homepage neu gestaltet und unsere eigene App gemeinsam mit actinate entwickelt, um nur die wichtigsten Projekte zu nennen“, sagt Bernhard Köllner. Zum Abschluss betont er: „Der Fokus wird immer dem Studiobetrieb gelten. Dort entscheidet sich immer noch, wer erfolgreich sein wird oder eben nicht.“ 06/20

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Die Köpfe hinter dem Pfitzenmeier Premium Resort Mannheim Airport

Werner Pfitzenmeier Werner Pfitzenmeier begann als kraftsportbegeisterter Jugendlicher bereits 1977 in der Garage seiner Eltern, wo er improvisierte Langhanteln aus Beton herstellte und mit Schrottteilen verschiedenste Fitnessgeräte selbst konstruierte. Das „Start-up“ von damals hat sich heute als eines der renommiertesten Unternehmen der deutschen Fitnessbranche etabliert. Mit aktuell fast 50 Anlagen in der Metropolregion Rhein-Neckar, der Vorderpfalz sowie der Region Bergstraße und 170.000 Mitgliedern ist die Pfitzenmeier Unternehmensgruppe nicht nur regionaler Marktführer, sondern auch bundesweit der Inbegriff für Wellness, Fitness und Gesundheit auf höchstem Niveau. Bernhard Köllner Bernhard Köllner ist Prokurist und Geschäftsleiter der Pfitzenmeier Premium Clubs und Resorts. Der Diplom-Sportlehrer ist seit 1992 in der Unternehmensgruppe tätig und war über Jahre Leiter in zahlreichen Clubs. Seit ein paar Jahren ist er operativer Leiter, Vertriebs- und Geschäftsleiter der Premium Clubs und Resorts der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier.

Haki Kadria Das Premium Resort Mannheim Airport leitet Haki Kadria. Der diplomierte Sportlehrer ist seit 1997 im Unternehmen tätig. Heute ist er Sportlicher Direktor der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier, stellvertretender Geschäftsleiter und führt seit der Neueröffnung die Anlage in Mannheim.

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Fotos: Pfitzenmeier | Fitnessstudio Mannheim City Airport

Die Eckdaten des Pfitzenmeier Premium Resort Mannheim Airport Gesamtfläche des Studios: Flächen der Studiobereiche Trainingsfläche: 5 Kursräume: Wellnessbereich: Aquadome: Solebecken:

8.000 m2 1.830 m2 1.200 m2 1.600 m2 600 m2 120 m2

Ausstattung: Bei der Ausstattung der Pfitzenmeier Premium Resorts setzt die Unternehmensgruppe auf verschiedene Anbieter. Geschäftsleiter Bernhard Köllner: „Wir suchen für die einzelnen Bereiche immer nach den unserer Meinung jeweils besten Geräten.“ Mitarbeiter: 120 Mitarbeiter insgesamt, davon 13 Festangestellte, 6 Studierende und Azubis, 70 450-Euro-Kräfte und 25 Freiberufler Pfitzenmeier Premium Resort Mannheim Airport Seckenheimer Landstraße 166 | 68163 Mannheim www.pfitzenmeier.de/mannheim-city-airport

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DSSV

Jahresrückblick 2020 Rückblickend war 2020 vermutlich das turbulenteste Jahr, das die Fitnessund Gesundheitsbranche jemals miterlebt hat. Der DSSV e. V. als Europas größter Arbeitgeberverband für Fitness- und Gesundheits-Anlagen zieht ein Resümee zu den Geschehnissen der vergangenen Monate, den Aktivitäten der Branche sowie des Verbands und gibt einen Ausblick auf 2021.

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ie Corona-Pandemie hat unsere Branche, die über elf Millionen Menschen in Deutschland den Zugang zu einem gesünderen Lebensstil verschafft, nicht verschont. Im Frühjahr sowie im Herbst haben die deutschen Fitness- und Gesundheits-Anlagen wochenlang ihre Türen für Mitglieder und Interessenten schließen müssen. Gewichte wurden nicht mehr gehoben, Kurse nur noch online angeboten und Mitarbeiter mussten zum Teil in Kurzarbeit geschickt werden. Der erste und zweite Lockdown haben leider auch die Fitnessbranche zum Stillstand gebracht. Getreu dem Zitat: „Handeln ist das Gegenmittel zur Verzweiflung“ (Joan Baez, Sängerin) stand der DSSV als Europas größter Arbeitgeberverband für die Fitness- und Gesundheitsbranche Ihnen das gesamte Jahr über als starker Partner zur Seite. Wir haben Sie beraten und informiert, Ihnen Hilfestellung geboten, Sie aufgeklärt, sind für Sie an die Politik herangetreten und haben mithilfe der Medien immer wieder unmissverständlich vermittelt, wie essenziell unsere Branche für die gesamte deutsche Bevölkerung ist.

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täglich über den aktuellen Stand und sah sich als Verband auch in der Verpflichtung, neben der Beratung der DSSV-Mitglieder allen Fitness- und Gesundheits-Anlagen bundesweit wichtige Informationen bereitzustellen. Mit einem kostenfreien Newsletter-Service für alle Fitness- und Gesundheits-Anlagen hat der DSSV monatelang die gesamte Branche tagesaktuell beraten und informiert. Mithilfe der verbandseigenen Rechtsabteilung und der Fachexperten für steuerrechtliche und betriebswirtschaftliche Fragen hat der DSSV es geschafft, eine bestmögliche Beratung zu allen Fragen rund um die Corona-Pandemie zu leisten.

Beratungsleistung und Telefonservice

Die Beratung umfasste unter anderem Antworten auf Fragen zur Wiedereröffnung, zu Maßnahmen für eine Liquiditätsverbesserung, zum rechtssicheren Umgang mit Infizierten und Kontaktpersonen sowie zu zahlreichen Musterschreiben und -konzepten bezüglich der Themen: Kontaktpersonennachverfolgung, Kündigungsablehnung, Ruhezeitvereinbarungen, Sonderkündigungsrecht und Muster von Hygienekonzepten für Fitness- und GesundheitsAnlagen sowie Outdoor-Training.

Anfangs erreichten den DSSV viele Anfragen bezüglich eines optimalen Umgangs mit den Mitgliedern und den behördlich angeordneten Schließungen der Unternehmen. Der DSSV informierte dabei

Bereits vor der Corona-Pandemie, aber insbesondere zu Beginn des ersten Lockdowns war der DSSV im intensiven Austausch mit der

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Verwertungsgesellschaft GEMA. Dabei konnte er erreichen, dass die GEMA pragmatische und flexible Maßnahmen für Studiobetreiber auf den Weg brachte. Während der Zeit der behördlich angeordneten Schließung entfielen die GEMA-Vergütungen. Kein Lizenznehmer sollte für den Zeitraum der Schließung mit GEMAGebühren belastet werden.

Politische Arbeit Der stetige und enge Kontakt zu den entscheidenden Politikern und Ministerien auf Bundes- und Landesebene hat einen wesentlichen Beitrag zur Wiedereröffnung der Studios im Mai und Juni geleistet. Seit Anfang März 2020 hat sich der DSSV bei allen zuständigen Instanzen für die Branche eingesetzt. Der DSSV konnte in mehreren Schreiben an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die zuständigen Gesundheits-, Wirtschafts- und Arbeitsministerien auf Bundes- und Landesebene die Vorteile von Fitness- und Gesundheitstraining für die Gesellschaft plausibel darlegen und bekam hier von den Ansprechpartnern großen Zuspruch.

ist Online-Marketing eine wichtige, wenn nicht mittlerweile sogar die wichtigste Quelle zur Gewinnung von neuen Interessenten und Mitgliedern. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde ebenfalls klar vor Augen geführt, wie wichtig das Thema Kundenbindung ist. Oftmals stehen die Unternehmen vor Fragen wie: Welche Kanäle und welche Art der Inhalte sind überhaupt geeignet, um bestehende Mitglieder besser an das eigene Unternehmen zu binden? Im Online-Seminar erläuterte Roman Spitko, Referent der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) eben diese Fragen. Des Weiteren hat der DSSV im Rahmen der ersten digitalen FIBO 2020 Vorträge zu den Themen Existenzgründung und aktuelle Rechtsprechung gehalten. Die Teilnehmer des Existenzgründerseminars bekamen online wichtige Informationen rund um die Themen Businessplanerstellung, konzeptionelle Planung, Kostenplanung und Betriebserfolg vermittelt. Insgesamt gab es eine rege Teilnahme an den Online-Veranstaltungen sowie positives Feedback.

Der zweite Lockdown Zudem wurde das Hygienekonzept des DSSV an weitere politische Instanzen übermittelt. Durch dieses Konzept konnte visuell dargestellt werden, wie erforderliche Maßnahmen in Fitness- und Gesundheits-Anlagen umsetzbar sind. Diese Expertise wurde u. a. in die Beratungen über die Hygieneauflagen und weitere Lockerungen auf Bundes- und Landesebene miteinbezogen und übernommen.

Am 28. Oktober 2020 verkündete Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel den zweiten Lockdown, der ab dem 2. November gelten sollte. Neben der Gastronomie, Hotellerie sowie diversen kulturellen Angeboten mussten auch die Fitness- und Gesundheits-Anlagen in Deutschland erneut schließen. Damit war Deutschland die 15. Nation in Europa, die eine Schließung der Fitness- und Gesundheitsstudios angeordnet hatte.

Pressearbeit Mehr als 200 Presseanfragen, auch von Radio- und TV-Sendungen, erreichten uns in den letzten Monaten. Dabei forderte der DSSV wieder und wieder die Öffnung der Fitness- und GesundheitsAnlagen. In Schreiben an den Bundestag sowie an die Gesundheits- und Wirtschaftsminister der Länder appellierte der DSSV mehrmals an die Politik. Unter anderem wurde ein Hygienekonzept für Fitness- und Gesundheits-Anlagen entwickelt, das Bund und Ländern vorgestellt wurde. Auf Ebene der Landespolitik fand das Konzept sowie die Initiative Zuspruch und trug im Frühjahr dazu bei, die Wiedereröffnung in den Bundesländern zu beschleunigen.

Veranstaltungen In diesem Jahr fanden die DSSV-Veranstaltungen ausschließlich online statt. Im DSSV Online-Seminar „Vertragsrecht“ erläuterte DSSV-Juristin Andrea Elbl die Rechtsgrundlagen des Vertragsrechts in der Corona-Krise zu den Themen: Vertragslaufzeit, Gutscheinregelung, Beitragsreduzierungen, Risikogruppen und Kündigungen.

Kundenbindung durch Online-Marketing? Mit dieser Kernfrage beschäftigte sich das DSSV Online-Seminar „Online-Marketing Update“. Für Unternehmen der Fitness- und Gesundheitsbranche

Existenzgründung/-erweiterung Trotz der turbulenten Situation in der Fitness- und Gesundheitsbranche erreichen den DSSV ständig Anfragen von Existenzgründern, die sich demnächst mit einem Fitnessbetrieb selbstständig machen wollen. In diesem Bereich vereint der DSSV eine ausgesprochen große Anzahl von erfahrenen Fachleuten, die mit ausgezeichneten Hilfestellungen unterstützen können – angefangen von der Konzeption des Betriebes über Businesspläne bis hin zu Finanzierungsmöglichkeiten.

Foto: lizaelesina – stock.adobe.com

Im Juli fand ein weiteres DSSV Online-Seminar zum Thema „Hygiene im Fitnessstudio“ statt. Elmir Ohranovic, Hygiene-Experte und Geschäftsführer von DSSV-Fördermitglied MERUSAL, betonte darin die hohe Bedeutung der Hygieneregeln in Fitnessstudios und erklärte, welche Aspekte wirklich wichtig und sinnvoll sind. Zusätzlich informierte er die DSSV-Mitglieder über eine optimale Umsetzung der richtigen Hygienemaßnahmen und die rechtlichen Rahmenbedingungen.

Nach diesem Schock war erneut schnelles Handeln erforderlich: In Kooperation mit der fitness MANAGEMENT wurden über das letzte Oktoberwochenende alle neuen Verordnungen der 16 Bundesländer zusammengetragen und die relevanten Passagen wurden den Betreibern online zur Verfügung gestellt. Ebenfalls wurde ab November wieder der kostenfreie Newsletter-Service mit allen relevanten Informationen an die DSSV-Mitgliedsbetriebe sowie die gesamte Branche aufgenommen. Den DSSV-Mitgliedsstudios stand zusätzlich die telefonische Beratungsleistung durch die Geschäftsstelle in Hamburg zur Verfügung. Mit durchschnittlich 150 Anfragen pro Tag wurde dieses Angebot intensiv genutzt. Darüber erhielten die Betriebe wertvolle Informationen zu Themen wie bspw. Klageverfahren, Überbrückungshilfen, Mitgliedsbeiträge, Kurzarbeitergeld sowie Sonderregelungen in den Verordnungen.

Während der coronabedingten Schließungen haben darüber hinaus bestehende Fitness- und Gesundheits-Anlagen die Zeit der Schließung für Erweiterungs- und Umstrukturierungsplanungen genutzt, sodass auch in diesem Bereich zahlreiche Mitglieder kompetent beraten und unterstützt werden konnten.

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DSSV

Foto: Klaudia Lech

Birgit Schwarze Präsidentin DSSV e. V.

Ausblick 2021 Diesen Winter wird die Fitness- und Gesundheitsbranche auf einen historischen Prüfstand gestellt. Die Studiobetreiber „fahren auf Sicht“ und müssen von Tag zu Tag neu entscheiden. Wichtig ist dabei, Ruhe zu bewahren, auch wenn dies schwerer denn je fällt. Entscheidungen müssen rational getroffen und dürfen nicht von Emotionen wie Frust, Wut und Verzweiflung beeinflusst werden. Das ist eine große Herausforderung für alle Entscheidungsträger in dieser stürmischen Zeit. Aber es gibt Hoffnung: Fakt ist, dass unsere Branche nach wie vor einen wertvollen und wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung leistet. Auch wenn die Unternehmen der Fitness- und Gesundheitsbranche in diesem Jahr gleich zwei Mal ihre Türen schließen mussten, wird unsere Dienstleistung mehr denn je benötigt. Mit dem hoffentlich baldigen Abschwächen der Pandemie wird auch die Angst unserer Mitglieder weniger und die Nachfrage nach Fitness und Gesundheit wieder steigen. Bis zu diesem Zeitpunkt muss unsere Branche durchhalten. Denn Fakt ist auch, dass die Branche vieles richtiggemacht hat, wie bspw. die Ergebnisse der DSSV-Umfrage belegen: Weiter in den Kunden zu „investieren“, aktiv die Kommunikation zu beginnen, Vertrauen zu schaffen und auszubauen – das ist das, was zählt, heute mehr denn je und auch in Zukunft. Hierbei sind die Mitarbeiter in den Fitness- und Gesundheits-Anlagen der Schlüssel zum Erfolg, denn sie arbeiten an und mit dem Kunden. Jetzt gilt es, auch das, was die Branche bisher geleistet hat, weiter konsequent umzusetzen. Der DSSV wird sich weiter für die Branche einsetzen und die Fitnessstudiobetreiber unterstützen. Im Namen des Verbands bedanke ich mich für das Vertrauen unserer bestehenden sowie der über 300 neuen DSSV-Mitglieder. Der Dank gilt ebenfalls den neuen Fördermitgliedern, die den DSSV in seiner Arbeit unterstützen. Mit ihrem Eintritt tragen sie dazu bei, dass Europas größter Arbeitgeberverband für Fitness- und Gesundheits-Anlagen jetzt und in Zukunft einen ausgezeichneten Job für die Fitnessbetriebe mit der Vertretung der gemeinsamen Interessen leistet und diese durch kompetente und engagierte Beratungen weiter nach vorn bringt! Ihr Zutun stärkt die Branche. Wir als Spitzenverband stellen dafür die Weichen!

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Foto: lizaelesina – stock.adobe.com

Birgit Schwarze


DUAL STUDIERENDE – WERTVOLLE MITARBEITER FÜR IHR STUDIO Duale Bachelor-Studiengänge ■ ■ ■ ■ ■ ■

Sport-/Gesundheitsinformatik Fitnessökonomie Sportökonomie Gesundheitsmanagement Fitnesstraining Ernährungsberatung

NEU

Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement

dhfpg.de/fmi

University of Applied Sciences



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Deine H elfer für schön:

Besser le ben mit uns.


FACHARTIKEL MARKTENTWICKLUNG „CORONA“

DHfPG-Studie: Fitnesstraining vor, während und nach „Corona“

Relevante Erfolgsfaktoren in der Krise

Foto: Pixel-Shot – stock.adobe.com

Text: Dr. Sarah Kobel und Gregor Preuschoff

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Die Corona-Krise trifft Unternehmen verschiedenster Branchen auf der ganzen Welt schwer. Auch die Fitnessbranche bleibt nicht verschont. Eine repräsentative Studie der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), die sich auf den ersten Lockdown im März bezieht, deckt auf, mithilfe welcher Erfolgsfaktoren die Branche die Krise meistern kann. Die nachfolgend dargestellten Zahlen bieten wichtige Erkenntnisse für Betriebe zur Bewältigung der Herausforderungen, die mit der Corona-Pandemie einhergehen.

L

ockdown – Im März wurden Fitness- und Gesundheitsanlagen in allen Bundesländern bis auf Weiteres geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt war nicht absehbar, wie schwerwiegend die Auswirkungen sein würden. Fest stand, dass Fitnesstraining fortan auf unbestimmte Zeit nur außerhalb des Studios stattfinden konnte. Schnell waren Home-Fitnessgeräte ausverkauft. „Die Krise wird die Trainingsroutine der Deutschen nachhaltig verändern“, „Online ist das neue Fitness“ – solche Aussagen wurden vielfach medial kolportiert und damit die Vermutung aufgestellt, dass die Fitnesstreibenden Spaß an alternativen Trainingsformen finden würden: vielleicht den zeitsparenden Effekt eines Trainings zu Hause wertschätzen lernen oder auf Online-Angebote zurückgreifen und damit das klassische Training im Studio durch derartige Alternativen gänzlich ersetzt werden. Dieses Szenario ist nicht eingetreten, wie die Ergebnisse der bundesweiten repräsentativen Befragung von Mitgliedern in Einzel-, Ketten-, Mikro- und EMS-Anlagen (n = 3.591) durch die DHfPG zeigen.

gewichts- oder Ausdauertraining) nach der Wiedereröffnung einen denkbaren Ersatz für das Training im Studio darstellte. Der Gang ins Fitnessstudio blieb die Nummer eins, andere Trainingsformen wurden bestenfalls als Ergänzung betrachtet (vgl. Abb. 1). Während der ersten Schließung wurde nur wenig (15,0 % der Mitglieder nutzten diese gelegentlich, 13,1 % oft bzw. sehr oft) auf die Online-Programme der Studios zurückgegriffen. Lediglich 2,7 Prozent der Mitglieder nutzten sie vor dem zweiten Lockdown als Ergänzung. Dennoch erzeugten die Studios durch solche Angebote Nähe zu den Mitgliedern – eine, wie sich noch zeigen wird, zentrale Größe des Erfolgs in diesen Zeiten.

Positive Zahlungsmoral: Erfolgsfaktor „emotionale Bindung“ Ein erfreuliches Ergebnis zeigt sich mit Blick auf die Zahlungsmoral: Betrachtet über alle Anlagen zahlten 89,6 Prozent der Befragten ihre Beiträge während der Schließung weiter – ein Ergebnis, mit dem die Fitness- und Gesundheitsbranche in unruhigen Zeiten wie diesen vermutlich eher die Ausnahme darstellt und das die Anlagen durch ihr Verhalten selbst herbeigeführt haben: Verglichen mit denjenigen Mitgliedern, die ihre Beiträge während der Schließung reduzierten, fühlten sich die zahlenden Mitglieder

Training im Studio bleibt die klare Nummer eins Die Befragten erfahren im Studio ein unvergleichliches Trainingserlebnis. Hierin liegt einer der Gründe, weshalb keine der während des ersten Lockdowns praktizierten Trainingsformen (z. B. Körper-

Krafttraining (z. B. zu Hause)

Körpergewichtstraining

Ausdauer (z. B. Laufen, Radfahren)

Yoga

Achtsamkeitstraining

Betreiben Sie aktuell (Trainingsform) außerhalb des Studios? (Ja, als Ergänzung zum Training im Studio / Ja, als Ersatz zum Training im Studio) 60

40

30

20

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14,4 8,2

10,4

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6,3

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2,2 0 als Ergänzung zum Training im Studio

als Ersatz zum Training im Studio

Abb. 1: Aktuell häufig praktizierte Trainingsformen außerhalb des Studios (in %) (© DHfPG/BSA)

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Grafiken: Qualit Design | Benevector | bazzier | Good Studio – stock.adobe.com

57,9 50

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FACHARTIKEL MARKTENTWICKLUNG „CORONA“

5

3,91

4

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4,13

4,00

4,19

4,41 4,04 3,84

3,48

4,07

3,76

3,16 3

2

1 Ich habe mich auch während der Schließung gut von meinem Studio betreut gefühlt.

Das Studio hat sich mir gegenüber fair verhalten.

Ich fühle mich meinem Studio gegenüber sehr verbunden.

Einzel Kette Mikro EMS Abb. 2: Emotionale Bindung (nach Anlagen), (1 = stimme überhaupt nicht zu, 5 = stimme vollkommen zu) (© DHfPG/BSA)

besser von ihrem Studio betreut, fairer behandelt und sie wiesen ein stärkeres Gefühl der Verbundenheit auf. Es zeigt sich, was in der Wissenschaft bereits umfassend erforscht ist: Kunden möchten spüren, dass sich das Unternehmen um sie bemüht. Den Fitnessanlagen ist das, etwa durch das Anbieten von Trainingsalternativen, während des Lockdowns ab März gelungen. Dabei zeigte es sich als unerheblich, was konkret angeboten wurde und ob die Mitglieder die Angebote überhaupt in Anspruch genommen haben. Von Bedeutung war die Tatsache, dass etwas angeboten wurde – und das Studio seinen Mitgliedern ein Lebenszeichen sendete und Unterstützung signalisierte. Solche Mühen werden honoriert.

EMS-Anlagen als Vorreiter in puncto Kundennähe Dem Wunsch der Kunden nach Nähe zu entsprechen sowie ein „Kümmern“ – also ein ehrliches Interesse der Studios an ihren Mitgliedern – sind Themen, die sich wie ein roter Faden durch die Professionalisierung der Fitness- und Gesundheitsstudios ziehen. Hierbei sind es die EMS-Anlagen, die besonders positive Werte verzeichneten (vgl. Abb. 2). Dies könnte darin begründet liegen, dass die Eins-zu-eins- bzw. Eins-zu-zwei-Betreuung, die das EMS-Kon-

zept vorsieht, eine solche Bindung zwischen Mitglied und Mitarbeiter stärkt. Schließlich werden Kunden während der gesamten Trainingszeit von einem Trainer betreut. EMS-Anlagen lehren die Branche, dass es sich lohnt, stets weiter in die Mitarbeiter als wohl wichtigste Schnittstelle zwischen Mitglied und Studio zu investieren. (Eine ausführliche Darstellung der Studienergebnisse für EMS-Anlagen finden Sie in dieser Ausgabe ab Seite 34.)

Charakteristika der Trainierenden Mittels einer hierarchischen Clusteranalyse konnten im Rahmen der Studie der DHfPG folgende vier Fitnessstudio-Typen identifiziert werden, die aktuell Mitglieder in den Anlagen sind und sich in ihrer Motivation, Einstellung und Erwartung unterscheiden. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie wichtig die Interaktion mit den Kunden und das Agieren auf einer individuellen Ebene sind. 1. Die Disziplinierten Diese Gruppe liebt das Fitnesstraining und ist sich der positiven Folgen bewusst. Sie haben den Fitness-Lifestyle aber noch nicht in der Form in ihr Leben integriert, dass Fitness einen Ausgleich dar-

Zufriedenheit mit dem Studio Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrem Fitness-/Gesundheitsstudio? (1 = überhaupt nicht zufrieden, 5 = sehr zufrieden) 4,58

5

5 4,41

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4,43

4

4

3

3

2

2

1 FitnessAntriebslosen treibende mit Leib und Seele

Rationale Fitnesstreibende

Abb. 3: Zufriedenheit und Treue nach Fitnessstudio-Typen (© DHfPG/BSA)

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4,66 4,60

4,37

4,42

1 Disziplinierten

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Treue Dass ich auch weiterhin in diesem Studio trainieren werde, ist… (1 = überhaupt nicht wahrscheinlich, 5 = sehr wahrscheinlich)

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Disziplinierten

FitnessAntriebslosen treibende mit Leib und Seele

Rationale Fitnesstreibende


stellt, sondern derzeit noch zusätzlichen Aufwand bedeutet. Der Nutzen wurde von dieser Gruppe noch nicht verinnerlicht – Ziel ist es, einen Perspektivenwechsel zu erzeugen! Es gilt, verstärkt die positiven Wirkungen auf Körper (Wohlbefinden) und Geist („Kopf frei“) infolge des Trainings hervorzuheben. Ohne Studio erleidet diese Gruppe einen Motivationseinbruch, sie brauchen das Studio, um motiviert zu bleiben. Eventuell benötigen sie Routinen. Ein Verhalten wird dann zur Routine (d. h. Gewohnheiten etablieren sich), wenn es über einen gewissen Zeitraum (man geht von ca. 66 Tagen aus) wiederholt wird. Zur Schaffung solcher Regelmäßigkeiten sollten Trainingspläne an den Tagesablauf der Disziplinierten angepasst werden (z. B. flexible Trainingsgestaltung, intensive, dafür kurze Trainingseinheiten etc.). Auch kann auf diese Weise das Gefühl einer zusätzlichen Belastung reduziert und die Zufriedenheit mit der Zielerreichung gesteigert werden. 2. Fitnesstreibende mit Leib und Seele Fitnesstraining ist für sie pure Leidenschaft und aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. Fortschritte spornen sie an. Trainierende dieser Gruppe sollten in ihrer Aktivität bestärkt werden und mit ihrer Euphorie andere Trainierende „anstecken“ sowie generell als Multiplikatoren fungieren. Ernst gemeintes Lob kann verstärkend wirken. Diese Gruppe braucht das Studio nicht, um sich zu motivieren, da Fitness aus innerer Überzeugung betrieben wird. Das Training im Studio erzeugt in ihnen ein unvergleichliches Wohlbefinden. Über weitere Interaktion kann die Bindung zum Studio und insbesondere zu den Trainern gestärkt und so eine familiäre Atmosphäre erzeugt und Loyalität gefördert werden.

3. Die Antriebslosen Sie sind sich der positiven Folgen des Fitnesstrainings mehr oder weniger bewusst, jedoch fehlt ihnen die Motivation sowie die innere Überzeugung. Bequemlichkeit hat einen höheren Stellenwert als Fitness. Ausreden wie keine Zeit zu haben sind typisch. Diese Gruppe hat durch den Lockdown im März ein Motivationstief und eine starke Frustration mit Blick auf die eigene Zielerreichung erfahren. Mitarbeiter sollten intensive Gespräche mit diesen Mitgliedern suchen – egal, ob persönlich oder digital –, um individuelle Ziele zu definieren und mithilfe eines geeigneten Trainingsplans fürs Studio oder für Zuhause schnell Erfolge sichtbar zu machen. Auch ihr körperliches Befinden bedarf einer Verbesserung, weshalb sich ein ganzheitliches Trainingskonzept (z. B. Trainings- und Ernährungsplan) anbietet. 4. Die rationalen Fitnesstreibenden Sie wissen um die positiven Folgen des Fitnesstrainings. Den Mitarbeitern muss es aber gelingen, auch deren Leidenschaft zu entfachen, um sie langfristig zu binden. Die Gruppe hat nach der ersten Wiedereröffnung ein Hoch des körperlichen Wohlbefindens erfahren. Sie haben bemerkt, wie schlecht es ihnen ohne das Training im Studio ging – und wie gut ihnen das Training im Studio tut! Die Zufriedenheit mit der eigenen Zielerreichung war ebenfalls seit Wiedereröffnung auf Höchstniveau, wenngleich noch immer „Luft nach oben“ war. Die Antriebslosen und die rationalen Fitnesstreibenden können damit zunächst eine ähnliche Behandlung durch die Mitarbeiter erfahren.

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FACHARTIKEL MARKTENTWICKLUNG „CORONA“ Einzel (n = 1.258)

9,3

33,7

Mikro (n = 135)

Kette (n = 1.592)

11,1

12,6

15,4

26,8 14,5

26,7

23,2 42,4

Disziplinierte

EMS (n = 605)

27,4

25,2 37,4

19,5 37,0

Fitnesstreibende mit Leib und Seele

Antriebslose

37,7

Rationale Fitnesstreibende

Abb. 4: Verteilung der Fitnessstudio-Typen auf die Anlagenarten (© DHfPG/BSA) Es kann zu rundungsbedingten Abweichungen kommen. Aufgrund fehlender Werte bei einzelnen Statements wurde n = 1 Befragter nicht in die Clusteranalyse miteinbezogen

Kundenzufriedenheit als wichtiger Gradmesser Dr. Sarah Kobel Die promovierte Betriebswirtin ist als Dozentin und Tutorin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie der BSA-Akademie im Bereich Ökonomie tätig. Durch ihre wissenschaftliche Tätigkeit und Promotion am Institut für Konsum- und Verhaltensforschung an der Universität des Saarlandes besitzt sie fundierte Kenntnisse in der Konzeption, Durchführung und Auswertung empirischer Untersuchungen.

Foto: DHfPG/BSA

Erfreulich ist die Tatsache, dass alle Fitnessstudio-Typen eine hohe Zufriedenheit mit ihrem Studio aufweisen und beabsichtigen, weiter dort zu trainieren (vgl. Abb. 3). Dass auch Typen wie die Antriebslosen positive Tendenzen aufwiesen, unterstreicht deutlich, dass die Studios vieles richtig gemacht haben und es die intrinsische Motivation der Mitglieder ist, die es zu entfachen bzw. zu steigern gilt. Da alle Typen in allen Anlagen vertreten sind (vgl. Abb. 4), gilt diese Empfehlung für alle Anlagen gleichermaßen.

www.dhfpg-bsa.de

Fazit

Die Studienergebnisse liefern Betreibern wichtige Erkenntnisse über relevante Erfolgsfaktoren im Rahmen der Kundenbindung und sind somit auch über die Krise hinaus von großer Bedeutung.

Gregor Preuschoff Gregor Preuschoff, Master of Business Administration (MBA) in International Management, ist Abteilungsleiter für Finanzen und Controlling an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), der BSA-Akademie und der PIPG. Der Fitnessfachwirt (IHK) ist darüber hinaus seit zehn Jahren Dozent im Fachbereich Management.

Foto: DHfPG/BSA

Wesentlich für das erfolgreiche Überstehen der Krise war und ist es, den Mitgliedern Nähe und Präsenz zu zeigen – sowohl analog als auch digital – sowie deren Belangen auf einem individuellen Level zu begegnen. Eine zentrale Rolle im Erfolgsgefüge kommt hier den Mitarbeitern zu, die auch während eines Lockdowns als direkte Kundenkontaktpersonen agieren und die emotionale Verbundenheit der Mitglieder gegenüber dem Studio aufbauen und festigen können.

www.dhfpg-bsa.de

Dr. Sarah Kobel präsentiert die Ergebnisse der Studie beim diesjährigen „Aufstiegskongress ONLINE ONLY“. Weitere Informationen unter: aufstiegskongress.de

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FORSCHUNGSERGEBNISSE EMS-MARKT

Erfolgsfaktor Mitarbeiter am Beispiel EMS-Training

Der Kunde als König – und bester Freund Foto: DHfPG/BSA

Text: Dr. Sarah Kobel, Gregor Preuschoff und Florian Schmidt

EMS-Training hat sich in der Fitnessbranche fest etabliert. Der Grund hierfür ist nicht etwa ein neuartiges Trainingskonzept, sondern, dass EMS-Training ein Dienstleistungsmodell verkörpert, das die persönliche Zielerreichung der Trainierenden in den Fokus stellt. Sorge dafür tragen qualifizierte Mitarbeiter, die einen nicht unerheblichen Anteil am Erfolg des Konzepts für sich beanspruchen können. Während der coronabedingten Schließungen der Anlagen im Frühjahr solidarisierten sich die Mitglieder mit ihnen und leisteten Unterstützung – ein Plädoyer für die Investition in die Mitarbeiter als fundamentale „Bausteine“ des Erfolgs. Die hier vorgestellte Studie bezieht sich auf den Lockdown im Frühjahr 2020. Sie liefert wichtige Erkenntnisse für die kurz- und langfristigen Herausforderungen des zweiten Lockdowns.

5 3,91

4

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1

0 Ich habe mich auch während der Schließung gut von meinem Studio betreut gefühlt.

Das Studio hat sich mir gegenüber fair verhalten. Einzel

Kette

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Ich fühle mich meinem Studio gegenüber sehr verbunden. EMS

Abb. 1: Emotionale Bindung nach Anlagen (1 = stimme überhaupt nicht zu, 5 = stimme vollkommen zu) (© DHfPG/BSA)

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S

Erfolgsfaktor Mitarbeiterqualifikation

tellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie gehen, durchaus regelmäßig, mit Freunden in einem bestimmten Restaurant essen. Jedes Mal aufs Neue werden Sie dort von einem anderen Kellner begrüßt. Sie sind, mit Verlaub, einer von vielen unbekannten Gästen. Stellen Sie sich nun das Szenario vor, dass Sie in diesem Restaurant stets von demselben Mitarbeiter empfangen werden. Dieser begrüßt Sie, wenn Sie eintreten, freudig lächelnd mit den Worten „Bestellung wie immer?“ und weist Ihnen – so hat er es sich gemerkt – den Tisch hinten rechts am Fenster zu, da Sie dort am liebsten sitzen. In beiden Szenarien sind das Essen, der Preis und das Ambiente hervorragend. In welchem der beiden Szenarien aber fühlen Sie sich wohler bzw. dem Restaurant gegenüber verbundener? In welchem Szenario hätten Sie das Restaurant in Zeiten der Krise unterstützt, um dessen Überleben zu sichern? Die Antwort liegt, intuitiv nachvollziehbar, auf der Hand. Dort, wo man sich wahrgenommen, wertgeschätzt und gemocht fühlt, zeugt die Beziehung von Loyalität und Solidarität. Verschwindet man hingegen in der anonymen Masse, sieht man sich vermutlich nicht in der moralischen und emotionalen Pflicht, Unterstützung in schweren Zeiten zu leisten. Der zentrale Unterschied liegt hierbei in der Person des Mitarbeiters.

Grund für dieses positive Resultat, das zeigen die Ergebnisse der repräsentativen Befragung durchweg, sind insbesondere die Mitarbeiter und der persönliche Kontakt zu den Mitgliedern. Mehr als bei anderen Anlagen stehen beim EMS-Konzept die individuelle Auseinandersetzung und die persönliche Interaktion mit dem Kunden im Vordergrund. Empathie gilt als ein entscheidender Erfolgsfaktor: Der Mitarbeiter-Kunden-Beziehung wird durch die Eins-zu-einsbzw. Eins-zu-zwei-Betreuung eine besondere Intensität verliehen. Die entstehende Bindung wirkt sich schließlich positiv auf die Beziehung zum EMS-Anbieter selbst aus. Wie in nahezu allen Dienstleistungssituationen ist es nämlich der Mitarbeiter, der im direkten Kontakt mit dem Kunden steht und der dem Anbieter damit ein Gesicht verleiht. Im Beitrag „Welche Erfolgsfaktoren die Branche durch die Krise bringen“ ab Seite 30 wurde vor diesem Hintergrund herausgestellt, dass besonders die EMS-Anlagen die Branche lehren, in die Mitarbeiter als wohl wichtigste Schnittstelle zwischen Mitglied und Studio zu investieren. Keine Frage: Die Qualität der angebotenen Leistung stellt eine notwendige Bedingung des Erfolges einer Dienstleistung dar. Sie gilt im Sinne der Kundenzufriedenheit als Basisfaktor: Ihr Vorhandensein wird vorausgesetzt, das Nichtvorhandensein wird „bestraft“.

DHfPG-Studie zeigt: EMS-Konzept punktet Was aber verrät dieses branchenfremde Szenario über das Erfolgskonzept EMS? EMS hat sich – in Form spezialisierter Mikrostudios oder als Zusatzangebot in konventionellen Anlagen – längst in der Fitnessbranche etabliert. Und nicht nur das: Die Ergebnisse der von der DHfPG durchgeführten repräsentativen Befragung von Mitgliedern in Fitness- und Gesundheitsanlagen (n = 3.591 Trainierende aus Einzel-, Mikro-, Ketten- und EMS-Anlagen) zeigen, dass EMS-Studios sich in einigen Punkten sogar als Vorreiter in der Branche herauskristallisieren.

Qualität allein, so hat es auch das eingangs dargestellte Beispiel klar verdeutlicht, reicht aber nicht. Die entsprechende Kompetenz – in persönlicher und insbesondere auch fachlicher Hinsicht – zeichnet sich als zweiter tragender Erfolgsfaktor aus: Es ist an den Mitarbeitern, ihre Kompetenzen passgenau einzusetzen und dem Kunden einen ganzheitlichen Ansatz zu bieten. Dienstleistungsqualität ist in einer Zeit der „Anspruchsinflation“ vieler Kunden austauschbar, eine gefestigte emotionale Beziehung und ein kompetentes Adressieren individueller Kundenbedürfnisse sind es eben nicht. Besonders die EMS-Branche hat dieses Potenzial erkannt und setzt in großem Maße auf dual Studierende. Diese bringen ein interdisziplinär ausgerichtetes Gesamtpaket (u. a. trainings-, ernährungswissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Kenntnisse sowie die nötige Kundenorientierung) mit und können Kunden so optimal betreuen. Als Erkenntnis für die gesamte Branche zeigt sich hieran: Der Kunde sollte nicht nur König, sondern gleichzeitig der beste Freund sein. Schließlich will man das Beste für ihn – in puncto Betreuungsqualität, aber auch auf einer persönlich-emotionalen Ebene.

Während der ersten coronabedingten Schließungen der Studios fühlten sich Mitglieder in EMS-Anlagen besser betreut und fairer behandelt als in Einzel-, Mikro- oder Kettenanlagen. Zweifelsfrei fühlten sich auch Mitglieder in diesen Anlagen gut betreut (vgl. Abb. 1), die Werte bleiben aber dennoch hinter denen der EMS-Mitglieder zurück. Auch fühlen sich Mitglieder in EMS-Anlagen ihrem Studio gegenüber stärker verbunden als etwa Mitglieder in Einzel- und Kettenanlagen. Wie aber kann dieses Ergebnis erklärt werden?

Wie würden Sie Ihr körperliches Befinden vor der Schließung des Studios/während der Schließung/aktuell bewerten? (1 = sehr schlecht, 5 = sehr gut)

5

4 3,72

3

3,66

3,24 vor dem Lockdown

während des Lockdowns

aktuell

körperliches Befinden Abb. 2: Körperliches Befinden der EMS-Mitglieder vor, während und nach dem Lockdown (© DHfPG/BSA)

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FORSCHUNGSERGEBNISSE EMS-MARKT

Hat Ihr Studio während der Zeit der Schließung Trainingsinhalte zur Verfügung gestellt?

100

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60 49,2 33,9

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20

12,9 15,9

16,9 3,7

4,1 0 Kette

Einzel ja

nein

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EMS

weiß nicht

Abb. 3: Verfügbarkeit von Trainingsinhalten während der Zeit der Schließung (nach Anlagen, in %) (© DHfPG/BSA) Es kann zu rundungsbedingten Abweichungen kommen

Vom Angebot begeistert Hinreichend bekannt ist, dass eine starke emotionale Bindung zu einem Anbieter auch die Begeisterung für dessen Angebote entfacht und verstärkt. Man denke hier an den Pullover der absoluten Lieblingsmarke, den ein Jugendlicher voller Stolz trägt, oder das Auto der Marke X, das man schon immer fahren wollte. Selbiges gilt für das Training im EMS-Studio. Die Entwicklung der Trainingshäufigkeit vor, während und nach dem Lockdown im März untermauert genau diese Annahme: 90,8 Prozent der EMS-StudioMitglieder trainierten vor der Schließung, wie es die DIN 33961-5 empfiehlt, ein- oder zweimal pro Woche. Nach dem Lockdown weisen 89,7 Prozent diese Häufigkeit auf. Während der Schließung der EMS-Anlagen waren die Mitglieder jedoch gezwungen, sich alternativer Trainingsformen zu bedienen – und die Trainingshäufigkeit verschiebt sich hierbei deutlich nach oben: 32,9 Prozent und damit ein Drittel der befragten EMS-Mitglieder trainierten während des Lockdowns dreimal pro Woche oder sogar häufiger! Dies zeigt zum einen: EMS-Nutzer müssen deutlich häufiger trainieren, um das fehlende EMS-Training zu kompensieren. Gleichzeitig machen die Ergebnisse deutlich, dass das körperliche Wohlbefinden, das das EMS-Training den Mitgliedern verschafft, dennoch nicht erreicht werden kann (vgl. Abb. 2) – ein klares Indiz dafür, wie wichtig das EMS-Training für das Wohlbefinden der Mitglieder ist. Wie an der Entwicklung der Trainingshäufigkeiten zu sehen, vermissten die Mitglieder ihr EMS-Training und kehrten nach Wiedereröffnung der Anlagen zu diesem zurück. Müssen Alternativen, wie beispielsweise während des Lockdowns, herangezogen werden, bevorzugen EMS-Mitglieder diejenigen Trainingsformen, die ihrem EMS-Training am ehesten entsprechen: allgemeines Krafttraining mit moderaten Gewichten oder dem eigenen Körpergewicht. EMS-Nutzer bewegen sich auch bei alternativen Trainingsformen daher in „bekannten Gefilden“ – einen tatsächlichen Ersatz für das EMS-Training stellt, so zeigen es die Ergebnisse der Studie, keine der Alternativen dar.

Kommunikation während der Krise stärkt Bindung Ist eine persönliche Kommunikation und Interaktion, wie etwa 36

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während eines Lockdowns, nicht möglich, dienen auch Medien (insbesondere Social Media) dazu, den Kontakt zu und die Interaktion mit den Mitgliedern aufrechtzuerhalten. Auch in der digitalen Kommunikation zeigten EMS-Anlagen während der ersten Schließung der Anlagen die stärkste Präsenz. Insgesamt war es für Mitglieder unerheblich, welche Trainingsangebote die Anlagen ihnen während dieser Zeit konkret zur Verfügung gestellt haben. Allein die Tatsache, dass Inhalte abrufbar waren, wurde honoriert: Die Beiträge wurden während der Schließung fortgezahlt, ganz nach dem Motto: „Eine Hand wäscht die andere“. Oder besser: „Aufgrund der guten Kommunikation des Studios habe ich auf eine Reduzierung verzichtet“, „Ich habe mich weiterhin gegenüber meinem Studio verpflichtet gefühlt, sie waren für mich da“, wie es einige der Befragten (bei offener Antwortmöglichkeit) formulierten. Überraschend ist, dass jedes dritte Mitglied einer Kettenanlage keine Kenntnis über etwaige Angebote des Studios besaß. Bei Einzel- und Mikroanlagen bewegen sich diese Werte bei 19,6 bzw. 24,4 Prozent, während nur 15,9 Prozent der EMS-Mitglieder im Unklaren über Angebote während der Schließung waren (vgl. Abb. 3). Die Zahlen sind ein weiteres Indiz dafür, dass das Kommunikationsverhalten der EMS-Anlagen in dieser Situation gut funktioniert hat – wodurch auch die Bindung zwischen Anlage und Mitgliedern weiter aufrechterhalten werden konnte.

Gesundheit im Fokus: ganzheitliches Konzept Nicht nur die Tatsache, dass kommuniziert wurde, sondern auch die Inhalte, die transportiert worden sind, rücken EMS-Anlagen als ganzheitliche Gesundheitsdienstleister immer mehr in den Fokus. 44,1 Prozent der EMS-Studio-Mitglieder gaben an, dass ihr Studio während der Schließung im März u. a. auch Ernährungstipps zur Verfügung stellte – und damit den Gedanken des ganzheitlichen Ansatzes aus Fitness sowie Ernährung verinnerlicht hat und diesen bereits stärker nach außen transportiert als andere Anlagen (vgl. Abb. 4). Dieser Gedanke spiegelt sich auch im Rahmen der zunehmenden Professionalisierung der EMS-Branche wider: Gilt EMS-Training heute vielfach noch als Lifestyle-Trainingsform, so ist die Gesundheitsprävention doch zunehmend stark in diesem


Welche Angebote wurden zur Verfügung gestellt?

100

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87,9

82,6

80,5

80

58,6

60

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44,1

39,2

40 29,9

25,8 25,8 21,3

20 9,1

12,4

7,7

0 Einzel (n = 961) Trainingsprogramme (Text)

Kette (n = 784) Trainingsvideos

Mikro (n = 97) Live-Trainings

EMS (n = 431) Ernährungstipps

Abb. 4: Zur Verfügung gestellte Inhalte während der Zeit der Schließung (in %) (n = 2.273) (© DHfPG/BSA)

Dr. Sarah Kobel

Foto: DHfPG/BSA

Konzept verankert und wird von den Kunden immer häufiger in Anspruch genommen und wertgeschätzt. Dass Fitness gut für die Gesundheit ist und durch Berücksichtigung weiterer Komponenten wie insbesondere der Ernährung zusätzlich positive Ergebnisse erzielt werden können, ist ein wesentlicher Gedanke, der im Rahmen einer ganzheitlichen Trainingsbetreuung konsequent weiterverfolgt werden sollte. Hervorzuheben ist, dass kompetente und hochqualifizierte Trainer als Vertrauenspersonen vor, während und nach dem Training den Kunden noch individueller, bspw. über Ernährungstipps, betreuen können. Dadurch sind sie in der Lage, den Kunden zu binden, ggf. auch sinnvolle Zusatzverkäufe (Nahrungsergänzungsmittel etc.) zu generieren und so einen wichtigen gesundheitsrelevanten Beitrag für die Allgemeinheit zu leisten.

Die promovierte Betriebswirtin ist als Dozentin und Tutorin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie der BSA-Akademie im Bereich Ökonomie tätig. Durch ihre wissenschaftliche Tätigkeit und Promotion am Institut für Konsum- und Verhaltensforschung an der Universität des Saarlandes besitzt sie fundierte Kenntnisse in der Konzeption, Durchführung und Auswertung empirischer Untersuchungen. www.dhfpg-bsa.de

Fazit

Gregor Preuschoff, Master of Business Administration (MBA) in International Management, ist Abteilungsleiter für Finanzen und Controlling an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), der BSA-Akademie und der PIPG. Der Fitnessfachwirt (IHK) ist darüber hinaus seit zehn Jahren Dozent im Fachbereich Management. www.dhfpg-bsa.de

Florian Schmidt

Foto: DHfPG/BSA

EMS-Anbieter haben angesichts der Studienergebnisse während des ersten Lockdowns vieles richtig gemacht. Was zählt, um auch in schwierigen Zeiten erfolgreich auf dem Markt zu agieren, ist also das große Ganze: Dazu gehört ein klares Fokussieren auf die Ganzheitlichkeit der Dienstleistung (Fitness und Gesundheit). Daneben ist es wesentlich, in die Mitarbeiterqualifikation und in eine fundierte Weiterbildung zu investieren. Gerade die EMS-Branche als Zukunftsmarkt bietet Nachwuchskräften, die diese interdisziplinären Kompetenzen mitbringen, attraktive Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten. Das ist ein Erfolgsmodell, wie sich zunehmend zeigt. Denn schließlich sind es vom Angebot überzeugte Mitarbeiter, die in der Praxis den Unterschied machen und Kunden mit ihrer eigenen Überzeugung „anstecken“ und langfristig begeistern.

Foto: DHfPG/BSA

Gregor Preuschoff

Florian Schmidt absolvierte nach einem Studium in Hotelmanagement und mehreren Jahren Berufserfahrung in der internationalen Hotellerie zusätzlich ein Master-Studium in Sportwissenschaft. Er ist als Dozent, Wissenschaftsredakteur und Tutor für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie für die BSA-Akademie tätig. www.dhfpg-bsa.de

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Dank der Technogym Live Plattform bietet die neue Excite Linie jedem Nutzer eine individuell auf ihn zugeschnittene Trainingserfahrung. • Abwechslungsreiches Training: Maßgeschneiderte Workouts auf Abruf und ein umfangreiches Entertainment-Programm. • Mobile Verbindung: Personalisieren Sie Ihr Training, indem Sie Ihr Smartphone anschließen. Kabelloses Aufladen des Handys möglich. • Platzsparend: Dank des neuen Designs bietet Excite Live Run jetzt 13% mehr Lauffläche bei 30% weniger Platzbedarf. • Energiesparend: Die neue Excite Live Linie repräsentiert eine neue Ära nachhaltiger Geräte. Erfahren Sie mehr unter technogym.com/fmi


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ECKDATEN

„Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021“ – ein Aufruf zur Teilnahme

Ihre Teilnahme an der Studie ist wichtiger denn je Text: Florian Kündgen

Der DSSV, das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte und die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) führen seit Jahren als zuverlässige Partner statistische Erhebungen zum deutschen Fitnessmarkt unter dem Titel „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“ (kurz: Eckdaten) durch. Die Datenerhebung zur deutschen Fitness-Wirtschaft für den Betrachtungszeitraum 2020 ist dieses Jahr wichtiger denn je, denn auch die Fitness- und Gesundheitsbranche ist von „Corona“ nicht verschont geblieben.

AUSMASS DER KRISE FESTSTELLEN Die Eckdaten geben seit 1989 einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen der Fitness- und Gesundheitsbranche bezüglich Umsatz, Mitgliederzahlen, Anlagenstrukturen und weiterer wichtiger Branchenkennzahlen. Die Eckdaten-Erhebung schafft als wissenschaftliche Studie Transparenz und liefert sowohl der Fitness- und Gesundheitsindustrie als auch der breiten Öffentlichkeit wichtige ökonomische Daten. Seit Jahren stellt die Datenerhebung einen großen Mehrwert für die Branche und damit auch für jedes einzelne Fitnessunternehmen dar. Durch die Eckdaten-Studie wird die Gesundheitsrelevanz und die ökonomische Kraft der Fitnessbranche transparent gemacht. Dies beeinflusst die Wahrnehmung unserer Branche auch an jedem einzelnen Standort der Fitnessunternehmen positiv. Die Studie dient als die regionale und bundesweite Branchen-Visitenkarte in der Außendarstellung gegenüber Politik, Kreditinstituten sowie der Presse und den Medien.

- Die Bestimmung der wirtschaftlichen Situation anhand von gewonnenen Maßstabs- und Normgrößen dient nicht nur der eigenen Existenzsicherung, sondern wird auch von betriebsexternen Institutionen genutzt, z. B. im Rahmen des Kreditratings der Hausbanken oder einer Kaufprüfung eines Investors. - Bei der Feststellung von negativen Veränderungen der Wirtschafts- und insbesondere der Ertragslage werden diese Daten als Begründung für die Beantragung von Förder- und Hilfsmitteln gegenüber Entscheidungsträgern der Politik auf Bundes- und Landesebene verwendet. - Für die Unternehmenssteuerung sowie das Controlling dienen diese Daten den Betreibern von Fitness- und Gesundheits-Anlagen als wichtiger Branchenbenchmark. Zudem ergibt sich für Existenzgründungen oder Erweiterungen ein fundiertes Zahlenwerk für die Erstellung der Geschäftsplanung.

TEILNAHME AN DER STUDIE

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Aus den oben genannten Gründen und wegen der weiterhin anhaltenden Corona-Krise ist es nun wichtiger denn je, die Eckdaten zu erheben. Es gilt, das Ausmaß der Corona-Krise für die FitnessWirtschaft im Betrachtungsjahr 2020 zu ermitteln. Das Ziel ist es, einen umfassenden Überblick zu schaffen und damit die Akzeptanz unserer Zukunftsbranche Prävention, Fitness und Gesundheit auch über die Branchengrenzen hinaus zu stärken.

Erste Untersuchungen durch den DSSV zum 30. Juni 2020 haben aufgezeigt, dass nach vielen Jahren des stetigen Wachstums erstmals eine Trendwende zu erwarten ist. Wir brauchen zuverlässige Zahlen, um dieses Ausmaß sachgerecht festzustellen. Mit Ihrer Teilnahme an der Studie tragen Sie als Betreiber von Fitness- und Gesundheits-Anlagen dazu bei, diese wichtigen Daten zu ermitteln. Den Online-Fragebogen finden Sie unter www.dhfpg.de/eckdaten.

FUNKTIONEN UND NUTZEN

PUBLIKATION DER ERGEBNISSE

Die Studie erfüllt mehrere Funktionen und stiftet nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der Fitness- und Gesundheitsbranche hohen Nutzen. An dieser Stelle werden die wichtigsten genannt:

Die Studienpartner garantieren für den sorgsamen Umgang mit allen vertraulichen Daten und werden die Ergebnisse ausschließlich anonymisiert und in aggregierter Form verwenden. Die Veröffentlichung der Ergebnisse findet im März 2021 statt.

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Die Visitenkarte der Zukunftsbranche Prävention, Fitness und Gesundheit

DIE FITNESSSACHVERSTÄNDIGEN

Teilnehmen mit dem Online-Fragebogen Alle Betreiber von Fitness- und Gesundheits-Anlagen in Deutschland sind aufgerufen, an der Online-Befragung teilzunehmen. Die Befragung ist anonymisiert und die Ergebnisse werden ausschließlich in aggregierter Form verwendt. Jetzt teilnehmen unter: www.dhfpg.de/eckdaten

Steuerberater und von der IHK Koblenz öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Wirtschaftlichkeitsberechnung für Fitnessund Freizeit-Anlagen.

Werner Kündgen

Foto: Dmitry Vereshchagin – stock.adobe.com

Joseph-von-Fraunhofer-Str. 1 53501 Grafschaft (Ringen)  Telefon: 02641 - 800 40 www.kuendgen.de

STUDIENPARTNER DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitnessund Gesundheits-Anlagen Europas größter Arbeitgeberverband für die Fitness-Wirtschaft. Er zählt zu den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft, ist Mitglied der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und über die Arbeitgebervereinigung BusinessEurope auf EU-Ebene vertreten. Seit über 35 Jahren ist es das Ziel des DSSV, die Interessen der Fitness-Wirtschaft in der Öffentlichkeit gegenüber politischen Entscheidungsträgern, Verbänden und anderen Organisationen und Kammern zu vertreten.

Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von Fitnessund Freizeit-Anlagen.

Günter Noll

DELOITTE Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact that matters – für die rund 312.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und individueller Anspruch zugleich. DHfPG Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) ist eine unbefristet akkreditierte, staatlich anerkannte Hochschule mit Spezialisierung auf duale Bachelor- und Master-Studiengänge in den Bereichen Fitnessökonomie, Sportökonomie, Gesundheitsmanagement, Fitnesstraining, Ernährungsberatung, Sport-/Gesundheitsinformatik sowie Prävention und Gesundheitsmanagement. Zudem bietet sie ein Graduiertenprogramm an. An der DHfPG waren Anfang 2020 mehr als 8.400 Studierende eingeschrieben. Damit gehört sie zu den größten privaten Hochschulen Deutschlands.

Auf dem Freibogen 3 53127 Bonn Telefon: 0228 - 298 701 www.fitnesssachverstaendige.de

Von der IHK Koblenz öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Wirtschaftlichkeitsanalysen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), insbesondere Sport-, Fitnessund Gesundheits-Anlagen.

Sabrina Fütterer

Dahlenkehre 3i 21077 Hamburg Telefon: 040 - 648 343 57 www.fitnesssachverstaendige.de


NEUES ZERTIFIZIERUNGSPROGRAMM | ANZEIGE

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Hygiene als Qualitätsmerkmal sichtbar machen

Neues Zertifizierungsprogramm der BSA-Zert

Foto: Dusko – stock.adobe.com

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ygiene ist grundlegend für die Gesundheit. Seit „Corona“ ist das Hygienebewusstsein noch stärker ins Blickfeld gerückt. In Dienstleistungsunternehmen wie z. B. Fitness-, EMS- und Sonnenstudios oder auch Physiotherapiepraxen gehören intensive Hygienemaßnahmen zu den wichtigsten Faktoren, um Kunden zu gewinnen und auf Dauer zu überzeugen. Mit dem neuen Zertifizierungsprogramm der BSA-Zert kann Hygiene als geprüftes Qualitätsmerkmal für Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter sichtbar gemacht werden. Vor allem in Fitness- und Gesundheitsunternehmen muss eine Vielzahl an Punkten für die Gewährleistung einer umfassenden Hygiene beachtet werden. Diese Tatsache rückt immer mehr in das Bewusstsein der Kunden, wodurch deren Erwartungen an Betriebe der Fitness- und Gesundheitsbranche zunehmen.

Gestiegene Erwartungen der Kunden erfüllen Damit z. B. Fitness-, EMS- und Sonnenstudios oder auch Physiotherapiepraxen diesen gestiegenen Anforderungen gerecht werden, hat die BSA-Zert im Bereich Hygiene ein Zertifizierungsprogramm für Dienstleistungsbetriebe entwickelt. Dazu wurde eine Hygienenorm* definiert, die sicherstellen soll, dass hygienisch einwandfreie Bedingungen in Dienstleistungsunternehmen geschaffen und eingehalten werden. Neben der Reinigung und Desinfektion von Räumlichkeiten und Gerätschaften zählt hierzu auch ein korrektes Hygieneverhalten von Mitarbeitern und Kunden. Auf Basis dieser Norm können Betriebe ein passendes Hygienekonzept entwickeln, das dann im Zertifizierungsverfahren geprüft wird.

„Hygienebeauftragte/r (BSA)“ als Voraussetzung Zu den Anforderungen der Hygienenorm gehört u. a. auch, dass eine für die Hygiene beauftragte Person im Betrieb ernannt wird. Diese Person muss entweder über das gültige Zertifikat „Hygienebeauftragte/r (BSA)“ oder über eine entsprechend gleichwertige Qualifikation verfügen. Das Zertifikat „Hygienebeauftragte/r (BSA)“ kann nach der erfolgreichen Teilnahme an der gleichnamigen Qualifikation erlangt werden. Diese kann als Online-Lernmodul bei der BSA-Akademie, dem Bildungspartner der BSA-Zert, absolviert werden. Die Inhalte sind speziell auf die Anforderungen der BSA-Zert-Hygienenorm abgestimmt. Zusätzlich werden branchenspezifische Konzepte rund um „Corona“ thematisiert. 42

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Ablauf des Hygienezertifizierungsverfahrens Fordert ein Betrieb ein Zertifizierungsangebot an, prüft die BSA-Zert zunächst, ob eine grundsätzliche Zertifizierbarkeit vorliegt. Ist diese gegeben und wird anschließend das kostenfreie Vertragsangebot vom Betrieb angenommen, stellt die BSA-Zert eine Checkliste zur Verfügung, die alle notwendigen Dokumente umfasst, die der Kunde einreichen muss. Diese dienen als Nachweis, dass die Anforderungen der zur Zertifizierung beantragten Norm erfüllt werden. Nachdem die Unterlagen bei der BSA-Zert eingegangen sind, werden sie auf Normkonformität, ggf. im Remote-Audit (= Videotelefonat), geprüft. Sind alle Anforderungen erfüllt, wird die Hygienezertifizierung bestätigt. Direkt im Anschluss kann der Betrieb mit dem ausgestellten Hygienesiegel neue Zeichen in der Kundenkommunikation setzen.

Vielfache Vorteile nutzen Mit einer geprüften Hygienequalität schaffen Sie bei Kunden und Beschäftigten Sicherheit und Vertrauen in Ihr Unternehmen. Gleichzeitig liefern Sie Ihren Mitarbeitern mithilfe der Hygienenorm eine klare Orientierung, wodurch die internen Abläufe optimiert werden. Ein unverbindliches Angebot kann jederzeit auf der Website der BSA-Zert angefragt werden. ZertFit-Kunden erhalten die neue Hygienezertifizierung der BSA-Zert schon für 10 EUR pro Monat (zzgl. USt). Weitere Informationen zur Qualifikation: bsa-akademie.de/hygiene Mehr über die Zertifizierung erfahren: bsa-zert.de/hygiene * Gesetzliche Forderungen müssen unabhängig von dieser Hygienenorm erfüllt werden.

Weitere Zertifizierungsprogramme der BSA-Zert: • ZertFit: Zertifizierungsprüfung nach DIN EN 17229 und DIN 33961 (Teil 2 – 5) • Fachkraft UVSV: Personenzertifizierung gemäß UV-Schutz-Verordnung (UVSV) • Fachkunde EMF: Personenzertifizierung für EMS-Trainer/-innen nach der Strahlenschutzverordnung (NiSV)** ** Die BSA-Zert befindet sich mit diesem Programm im Antragsverfahren bei der DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH).

bsa-zert.de


NEU: HYGIENEZERTIFIZIERUNG MACHEN SIE HYGIENE SICHTBAR!

BSA-Zert bsa-zert.de/hygiene

Zertifizierungsstelle der BSA-Akademie


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LEITMESSE | ANZEIGE

Die kommende FIBO wird nach einem Jahr pandemiebedingter Pause wieder als Face-toFace-Event stattfinden. Nach der digitalen Premiere der FIBO@business im Oktober 2020 setzt die FIBO im April 2021 parallel auch erfolgreiche digitale Formate fort. Veranstalter Reed Exhibitions Deutschland gibt erste Einblicke in die laufende Planung, Optimierungen und das umfassende Sicherheits- und Hygienekonzept.

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as Ziel ist klar: Gemeinsam durchstarten im neuen Jahr. Nach der Premiere der ersten digitalen FIBO@business laufen nun die Planungen für die FIBO 2021. Im kommenden April wird die internationale Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit wieder auf dem Messegelände Köln stattfinden. Vom 8. bis 11. April 2021 gibt es dort das gewohnte „FIBO-Angebot“ für Fach- und Privatbesucher.

Zukunftsthemen in einem dynamischen Markt „Sport, Fitness, Wellness – das alles muss neu gedacht werden, weil es anders erlebt wird. Wir haben jetzt die Chance, innovative Produkte und Konzepte in einem dynamischen Markt ganz neu zu positionieren. Wir müssen die kleinen Trends und großen Entwicklungen unserer Branche genau beobachten, damit wir sie aktiv mitgestalten können“, so FIBO-Chefin Silke Frank. So setzt die FIBO 2021 konsequent Zukunftsthemen wie die Digitalisierung, neue Konzepte, Prävention und Gesundheit in den Fokus. „Wir müssen Präsenz zeigen, in Verbindung bleiben – jetzt mehr denn je.“

Key-Player und Verbände sind dabei Präsenz zeigen werden auf der FIBO 2021 zum Beispiel die KeyPlayer der Branche, die ihren Stand bereits gebucht haben: ACISO, Core Health & Fitness, DHZ, EGYM, gym80, JK, Keiser, LES MILLS und milon. Mit dem DSSV, dem DIFG und EuropeActive sind zudem die großen Verbände mit an Bord. Der DSSV präsentiert sich mit einer eigenen Standfläche und bietet seinen Mitgliedern und interessierten Studiobetreibern, die die Services des Verbandes nutzen möchten, eine Anlaufstelle vor Ort. Ebenfalls mit einem eigenen Stand dabei ist erneut der europäische Dachverband EuropeActive, der am 7. April einmal mehr das European Health & Fitness Forum (EHFF) organisiert und damit den Auftakt zur Messe bildet.

Optimierungen und Planung laufen

8. bis 11. April 2021, Koelnmesse

FIBO 2021 wieder in Köln

Die Belegung der Hallen auf dem Kölner Messegelände wird aktuell wie gewohnt geplant: Die FIBO 2021 wird in den Nordhallen 6, 7, 8 und 9 sowie in den Hallen 4.2, 5.2, 10.1 und 10.2 im mittleren Teil des Messegeländes stattfinden. Die Hallen 6 und 7 widmen sich den Klassikern der Fitnesswelt und damit Trainingsgeräten jeder Art und Größe. Dabei steht die Halle 7 ganz im Zeichen der Digitalisierung und der „Future of Fitness“. Mit diesen Themen wird sich hier unter anderem das Future Forum befassen, das zusammen mit den Partnern FitTech Summit und ECC Köln umgesetzt wird. Die Halle 8 setzt den Schwerpunkt auf Gesundheit und Prävention. Die FIBO bietet hier eine Übersicht über die Bereiche Health

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Training Equipment, Wellness & Spa sowie Interior & Hotel Business. Auch die Body & Mind Area ist erneut hier untergebracht, während der neue Meetingpoint Health and Wellness mit einem umfassenden Vortragsprogramm Gesundheits- und Wellnessthemen ganzheitlich aufgreift und damit eine Weiterführung des Meetingpoint Health darstellt. Ergänzt wird das Weiterbildungsangebot unter anderem durch den neuen Fachkongress in Kooperation mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie.

Coronakonforme Group Fitness In der Halle 5.2 werden Group Fitness und Functional Training miteinander verbunden. Hier werden die neuesten Functional-Training-Methoden, spannende Ausbildungskonzepte für Trainer und Instruktoren sowie viele zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeiten und Trends geboten. Das neu konzipierte Functional Forum verbindet dabei die Theorie mit der Praxis. Geplant ist darüber hinaus eine Group-Fitness-Bühne, auf der coronakonform die neuesten Workouts vorgestellt werden sollen.

Durchdachtes Hygienekonzept Grundlage aller Planungen ist ein mit den Experten der Koelnmesse erarbeitetes Sicherheitskonzept unter Wahrung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln. Als Orientierung dienen die Erfahrungen verschiedener Fach- und Endverbrauchermessen, die in den vergangenen Monaten bereits erfolgreich stattgefunden haben. Im Fokus steht die bereits bestens bekannte „AHA-Regel“: Abstand halten, Hygiene wahren, Alltagsmaske tragen. „Das Konzept ist gut durchdacht und bietet genug Fläche“, so Silke Frank. „Wir sind sehr optimistisch und freuen uns auf die FIBO!“

Digitale Formate werden integriert Die kommende FIBO wird hybrid: Nach der erfolgreichen Durchführung der FIBO@business und FIBO@home im Oktober 2020, die gemeinsam fast 30.000 Besucher zusammenbrachten und rund 100 Programm-Sessions anboten, führt die FIBO im April 2021 verschiedene der digitalen Formate fort. So werden ausgewählte Vorträge auch zum Streamen angeboten, sodass alle, die nicht persönlich nach Köln reisen können, dem Content folgen können.

Fotos: Behrendt und Rausch

Business steht in Halle 4.2 im Fokus, zum Beispiel in den Newcomer Pavillons, wo sich die neuen Gesichter der Branche sowie junge Fitness-Start-ups mit frischen Konzepten präsentieren. Auch die „jungen innovativen Unternehmen”, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), stellen dem Markt hier ihre Ideen vor.

Fashion für Bodybuilder. Und auch die Stars der nationalen wie internationalen Bodybuilding-Szene sind dann vor Ort und stehen ebenfalls für ein Meet and Greet zur Verfügung.

In der Matchmaking Area haben Aussteller und Besucher außerdem die Möglichkeit, sich in entspannter Business-Atmosphäre zu vernetzen, während auch die VIP Area Raum für entspannte Gespräche bietet. Ebenfalls in Halle 4.2 finden Healthy-Food-Anhänger ein breites Nutrition-Angebot.

Von Fashion und Lifestyle bis Bodybuilding Um neue Gesichter geht es auch im neuen FIBO Power Newcomer Pavillon in Halle 10.1. Erstmals werden in der Halle zudem die Bereiche Fashion und Lifestyle zusammengeführt. Gemeinsam mit dem Besuchermagneten, dem CATWALK, der zuvor in Halle 4.2 zu finden war, ziehen die Bereiche in die Halle 10.1. Nach wie vor präsentieren professionelle Models auf dem großen Laufsteg der Fitnessszene mehrmals täglich die Highlights der aktuellen Kollektionen. Erstmals haben zudem auch die Aussteller die Gelegenheit, ihre Produkte auf dem Laufsteg zu inszenieren. Und auch das „starke Programm“ beginnt bereits in Halle 10.1. So treten beim FIBO Showdown beispielsweise Crossfitter im Wettkampf gegeneinander an. In der Meet & Greet Area haben Fitnessfans die Chance, die bekanntesten Influencer der Szene zu treffen. Sie stehen hier – unter Berücksichtigung sämtlicher Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen – für Interviews und Autogramme zur Verfügung. Das Angebot in Halle 10.2 basiert auf einem hybriden Konzept. So liegt der Fokus an den traditionellen Fachbesuchertagen, also dem FIBO-Donnerstag und -Freitag, auf einem umfangreichen Angebot für die Fachbesucher, die hier neue Kontakte knüpfen, ihr Vertriebsnetz ausbauen und internationale Distributoren treffen können. Am Wochenende kommen dann, zusätzlich zu den Fachbesuchern, auch die Privatbesucher bei verschiedenen Wettbewerben, Bühnenshows und Talkrunden auf ihre Kosten. Zusätzlich finden sie hier neben einem breiten Supplement-Angebot auch

TICKETS FÜR DIE FIBO 2021 SIND BEREITS ONLINE ERHÄLTLICH

www.fibo.com

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VERANSTALTUNGEN | ANZEIGE

Foto: DHfPG/BSA

„Aufstiegskongress ONLINE ONLY“

Noch bis 31. Dezember 2020 dabei sein! Bereits mehr als 2.600 Online-Besucher – Das ist die vorläufige Bilanz des „Aufstiegskongress ONLINE ONLY“! Noch bis zum 31. Dezember 2020 können sich Interessierte auf der Webseite www.aufstiegskongress.de registrieren und alle Videos zu den Vorträgen kostenfrei abrufen. Nutzen Sie noch Ihre Chance und melden Sie sich zu DEM Fachkongress für aktive Gesundheitsgestalter an, der in diesem Jahr erstmals als reine Online-Veranstaltung verfügbar ist.

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as Jahr 2020 ist ungewöhnlich, denn es ist vor allem geprägt durch die Corona-Krise: Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, strenge Hygienemaßnahmen, Herunterfahren des öffentlichen Lebens. Das trifft auch die Fitness- und Gesundheitsbranche schwer.

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Die Veranstalter des Kongresses haben sich aufgrund der Situation dazu entschieden, diesen erstmals digital anzubieten. Dadurch soll es zum Beispiel Fitnessstudios, Gesundheitsanlagen und Physiotherapiepraxen in der „neuen Normalität“ ermöglicht werden, sich über die aktuellsten Themen der Branche zu informieren, um so frischen Input für die Bewältigung der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Krise zu erhalten. Bisher haben über 2.600 Online-Besucher dieses Angebot genutzt und die mehr als 25 Vorträge der renommierten Referenten abgerufen. Der „Aufstiegskongress ONLINE ONLY“ ist jetzt schon ein voller Erfolg! Nutzen Sie daher noch bis zum 31. Dezember 2020 die Gelegenheit und registrieren Sie sich kostenfrei für den OnlineKongress, dessen Inhalte beispielsweise auch für interne Schulungen genutzt werden können.

Mehr Informationen sowie das Programm finden Sie unter www.aufstiegskongress.de.


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KOMMENTAR UNTERNEHMENSPSYCHOLOGIE

Umdenken im Rahmen der Unternehmensführung

Reinventing Organizations: Wandel als Chance Text: Nicolai Rolli

Wir befinden uns mitten in einem Wandel. Schon mehrfach haben sich in der Geschichte der Menschheit gerade in Zeiten des Umbruchs neue Weltsichten und Denkweisen entwickelt. Wir können den aktuellen Wandel und die Krise als Chance sowie als Einladung verstehen, unsere Sicht in Bezug auf die eigene Unternehmensführung zu überdenken. Wie dabei der ReinventingOrganizations-Ansatz von Management-Vordenker Frédéric Laloux weiterhelfen kann, erfahren Sie in diesem Kommentar.

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it Betreibern aus dem Fitness- und Gesundheitsbereich habe ich in den letzten Wochen viele persönliche Gespräche geführt. Durch diese Gespräche wurde deutlich, welche Auswirkungen die Corona-Krise voraussichtlich auf unsere Branche haben wird bzw. bereits hatte. Eine zentrale Frage dabei war, ob die coronabedingten Veränderungen zu einem dauerhaften Bestandteil unseres Geschäftsmodells werden.

Bestehende Prozesse hinterfragen Einige Betreiber sehen in der Krise eine Chance, das eigene Unternehmen weiterzuentwickeln. Nach dem ersten Lockdown wurde vieles auf den Prüfstand gestellt und teilweise neu „gedacht“. Auf einmal bot sich uns ein strategisches Fenster, um von unseren Mitgliedern eine verbindliche Online-Kurs- oder Trainingsan52

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meldung einzufordern. Die behördlich vorgegebenen maximalen Flächenauslastungszahlen und das damit verbundene geringere Infektionsrisiko für unsere Mitglieder konnten durch ein solches Online-Anmeldeverhalten effektiv organisiert werden – den zweiten Lockdown konnten wir dennoch nicht verhindern. Die Digitalisierung der Trainingsbetreuung bietet Betreibern während und auch nach der Krise viele Vorteile, u. a. Peak-Zeiten-Steuerung, Trainer-Einsatzplanung, Kursauslastungskontrolle usw. In Zeiten, in denen u. a. reservierte Timeslots und Online-Buchungen von Terminen branchenübergreifend bereits zum „New Normal“ gehören, muss man sich selbst organisieren und kann eben nicht mehr spontan jede Einrichtung besuchen. Betreiber berichten, dass sich ältere Menschen nach der ersten Wiedereröffnung der Studios extra ein Smartphone zugelegt haben, um die StudioApp zur Buchung ihres Trainings nutzen zu können. Wenn wir die


onen befeuert unsere Sehnsucht nach mehr Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Vielleicht entwickeln zwei Abiturienten gerade in Köln-Nippes in der Garage des Vaters eine Schlankheitspille, die dazu führt, dass Menschen zukünftig nicht mehr in Studios zum Training kommen müssen, um abzunehmen – wir wissen es nicht.

K = Komplexität Im Vietnamkrieg entstand der Begriff „Clusterfuck“ – zwar waren die Amerikaner militärisch überlegen, aber die Situation entsprach nicht dieser Überlegenheit: V. a. eine multidimensionale Umgebung kann demnach eine chaotische Situation verursachen. Laut Pfläging (2015) ist Komplexität als Maß für die Menge an Überraschungen zu verstehen. Bei umfassenden Vorgängen wie z. B. der Kommunikation mit einem Mitglied (Überraschungen können jederzeit auftreten) helfen uns Standards, Prozesse und Vorgaben (mit dem Ziel der Kontrolle der Komplexität) häufig nicht wirklich weiter – wir kommen mit unseren aktuellen Managementsystemen zunehmend an unsere Grenzen.

A = Ambiguität Foto: Blue Planet Studio – stock.adobe.com

Perspektive wechseln, ergeben sich daraus neue Chancen für jedes Unternehmen und für die gesamte Branche.

Willkommen in der VUKA-Welt Durch die Corona-Pandemie wird uns allen aufgezeigt, dass ein „kleines“ Virus einen großen Einfluss auf alle Lebensbereiche haben kann. VUKA (engl.: VUCA) beschreibt eine solche Welt, wie wir sie gerade erleben – es gilt, zu akzeptieren, dass es Umstände gibt, die nicht vorhersehbar bzw. veränderbar sind und die vom einen auf den anderen Tag zu großen Veränderungen gerade auch im Geschäftsleben führen können. Die VUKA-(Arbeits-)Welt wird wie folgt definiert:

V = Volatilität Angenommen im Januar 2020 hätte jemand zu Ihnen gesagt, dass zwei Monate später alle Geschäfte, Restaurants und v. a. alle Fitness- und Gesundheitseinrichtungen für einige Zeit behördlich verordnet schließen müssen und wir ca. acht Monate später erneut vor einer ähnlichen Situation stehen – hätten Sie das geglaubt? Das hört sich doch eher nach einem Blockbuster von Steven Spielberg an als nach der Realität, die wir bisher kannten. Volatilität beschreibt die schnelle Veränderungsrate der Welt, in der wir leben – die Welt dreht sich redensartlich immer schneller und der Wandel ist immer dynamischer. Der nächste Trend, der unseren Markt verändern kann, „sitzt“ bestimmt schon irgendwo in den Startlöchern.

U = Unsicherheit Wie häufig haben wir in den letzten Monaten von angeblich streng geheimen, aber natürlich „sehr verlässlichen“ Informationen von höchster politischer Ebene bzgl. des weiteren politischen Vorgehens (z. B. Zeitpunkt der Studioöffnungen) gehört? Die virale Verbreitung von (Fake-)Informati-

Hat die Krise nur negative Auswirkungen auf uns und unser Leben oder können sich hierdurch auch Dinge verbessern? Glasklares Wasser auf der einen Seite und eine wirtschaftliche Krise auf der anderen Seite zeigen am Beispiel der Lagunenstadt Venedig deutlich die Ambiguität, d. h. die Mehr- oder Doppeldeutigkeit in der Welt. Führt die Pandemie dazu, dass weniger Menschen zum Training kommen oder sprechen wir über das „neue“ Gesundheitsbewusstsein auch neue Zielgruppen an? Hier zeigt sich die Doppeldeutigkeit.

Fortschritt braucht Veränderung und Umdenkprozesse Welche Erkenntnis können wir aus der VUKA-Welt für uns persönlich und für unser Geschäft ziehen? Schon Heraklit von Ephesos sagte: „Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung“ – ohne eine hohe Anpassungsfähigkeit und v. a. eine hohe Anpassungsgeschwindigkeit (Survival of the fittest), ohne eine ständige Veränderungsbereitschaft und ohne unsere Fähigkeit zur Zusammenarbeit wird es schwierig, dauerhaft erfolgreich zu sein. Es ist möglich, die Pandemie als „Trainingsreiz“ zu verstehen – dieser Impuls kann uns zu einem persönlichen und unternehmerischen Wachstum und einer Potenzialentfaltung verhelfen. Gerade in Zeiten von Krisen haben sich häufig neue Weltsichten entwickelt. Jede Veränderung bietet die Chance für einen Entwicklungssprung. Wir können diese Phase nutzen, um neue Fähigkeiten zur Zusammenarbeit zu entwickeln. Unsere Unternehmen als Orte der Kooperation können wir jetzt neu formieren und damit anpassungsfähiger machen. Wie könnte ein Unternehmen aussehen, das neu „gedacht“ wird?

Reinventing Organizations – Unternehmen neu „denken“ Der ehemalige Partner bei McKinsey & Company, Frédéric Laloux, hat eine Antwort auf die Frage nach zukunftsfähigen Unternehmensformen. In seinem Buch „Reinventing Organizations“ beschreibt er an konkreten Beispielen von gewinnorientierten, erfolgreichen Unternehmen, wie integral-evolutionäre Organisationen aussehen und durch was sie sich hervortun. Seiner Meinung nach sind evolutionäre Organisationen (lebendige Systeme) durch folgende drei „Durchbrüche“, d. h. Veränderungen im Management, gekennzeichnet (Laloux, 2017): 06/20

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KOMMENTAR UNTERNEHMENSPSYCHOLOGIE

Selbstführung Eine Entwicklung weg von hierarchischen Strukturen, hin zu verteilter Autoritäts- und Teamverantwortung – nur so kann den Herausforderungen der heutigen Unternehmenswelt erfolgreich begegnet werden. Komplexität kann nur an der Peripherie des Unternehmens erfolgreich bewältigt werden (d. h. im Kontakt mit unseren Kunden). Konkret bedeutet das, dass die Trainer mehr Entscheidungsverantwortung bekommen und situativ im Sinne des Kunden flexibel reagieren können, z. B. bei Beschwerden.

Suche nach Ganzheit Wir Menschen wollen in unserer Ganzheit als authentische Persönlichkeiten (ohne Berufsmaske) gesehen und wertgeschätzt werden. Die gedankliche Trennung zwischen Berufs- und Privatleben schwindet völlig, integral-evolutionäre Unternehmen bieten die Sicherheit, sich als Mensch mit seinem ganzen Selbst zu zeigen. Das Zukunftsinstitut hat schon 2018 von dem „Siegeszug“ der Emotionen als wichtigen Trend berichtet. Für „Ego-Spielchen“ und Machtdemonstrationen gibt es keinen Platz in zukünftigen Unternehmen. Wer seinen Mitarbeitern kein Vertrauen entgegenbringt und diese nicht in ihrer ganzen Persön-

lichkeit ehrlich wertschätzt, kann nicht erwarten, dass Mitarbeiter hochmotiviert sind und sich trauen, sich selbst und ihre Ideen einzubringen. Emotionen sollen auch bei der Arbeit gelebt werden.

Evolutionärer Sinn Wir Menschen sind sinnorientiert – mit einem wirklichen, übergeordneten Unternehmenssinn gibt es keine direkte Konkurrenz zwischen den einzelnen Akteuren mehr, da jedes Unternehmen sein ganz eigenes individuelles Sinn-Ziel verfolgt. Planung und Kontrolle treten mehr und mehr in den Hintergrund – in der VUKA-Welt funktionieren diese aufgrund der fehlenden Vorhersehbarkeit nicht mehr gut. In integral-evolutionären Unternehmen geht es viel um Wahrnehmung und flexibles Reagieren – eine Organisation als lebendiges System hat die „…Freiheit, auf das zu reagieren, was ihrer Meinung nach gebraucht wird; sie werden nicht durch statische Stellenbeschreibungen, Reportingrichtlinien und funktionale Einheiten eingeengt“ (Laloux, 2017, S. 128). Langfristige strategische Planungen werden durch kürzere „Strategiesprints“ ersetzt, Menschen wollen den Sinn in ihrer Arbeit erkennen – Gewinne sind die Basis eines Unternehmens, aber sie können nicht der Sinn der Arbeit sein.

Fazit Komplexe Change-Prozesse sind allgegenwärtig. Sobald wir unser grundlegendes Denken über Veränderungen anpassen, beginnen wir, Unternehmen neu zu „denken“. Eine geführte Selbstreflexion des eigenen Unternehmens (Blick von außen) hilft besonders in Krisen zu erkennen, ob dieses zukunftsorientiert und flexibel aufgestellt ist. Gerade jetzt bietet sich eine gute Möglichkeit, Ihr Unternehmen auf die Zukunft, in der viele neue Herausforderungen auf uns warten, einzustellen. Also entwickeln Sie es gezielt weiter und profitieren Sie von diesen innovativen Denkanstößen.

Nicolai Rolli, Diplom-Sportwissenschaftler, ist u. a. Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie an der BSA-Akademie. Nach seinem Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln, seiner Ausbildung zum Heilpraktiker und seinem betriebswirtschaftlichen Fernstudium arbeitete er jahrelang in personalverantwortlichen Positionen und als Geschäftsführer.

Foto: DHfPG/BSA

Nicolai Rolli

Foto: Song_about_summer – stock.adobe.com

www.dhfpg-bsa.de

Literaturliste Laloux, F. (2017). Reinventing Organizations visuell. München: Verlag Franz Vahlen GmbH. Pfläging, N., Hermann, S. (2015). Komplexithoden – Clevere Wege zur (Wieder)Belebung von Unternehmen und Arbeit in Komplexität. München: Redline Verlag. Unkrig, E. R. (2020). Mandate der Führung 4.0. Wiesbaden: Springer Gabler.

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KOLUMNE

Corporate Wording und Corporate Language

Die Macht Ihrer Worte Foto: CDSTOCK – stock.adobe.com

Text: Stefan Haase

Unternehmen unterscheiden sich in ihrer Darstellung nicht nur durch Logo, Farben und Design – sie „sprechen“ auch unterschiedlich. Jedes Unternehmen klingt anders. Da, wo BMW von der „Freude am Fahren“ spricht, ist bei Mercedes-Benz die Rede von der „neuen Form, Größe zu zeigen“. Damit transportieren die beiden Unternehmen verschiedene Inhalte und wenden sich an unterschiedliche Zielgruppen. Sie nutzen die Unternehmenssprache, um sich unverwechselbar zu machen (Doris Doppler/31.12.2008). Wie sieht es in unserer Branche mit diesem Corporate Wording aus? Klarheit und Wahrheit

„Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist derselbe Unterschied wie zwischen dem Blitz und einem Glühwürmchen.“ (Mark Twain 1835 – 1910)

Um Klarheit in die Thematik zu bringen, müssen wir vorab erwähnen, dass die Corporate Language sich konsequent auf die jeweilige Zielgruppe eines Unternehmens beziehen soll. Es muss erhebliche sprachliche Unterschiede in der Ansprache zwischen den verschiedenen Marktsegmenten wie Premium und Luxus oder Discount geben.

Professionalität ist gefordert

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evor Sie den vorliegenden Artikel lesen, bitte ich Sie, dass Sie bei jedem Satz folgende Erkenntnis im Hinterkopf behalten: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler! Ich gebe Ihnen das mit auf den Weg, weil ich weiß, dass nicht jeder der nachfolgenden Sätze auf Akzeptanz stoßen wird.

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Es ist suboptimal, dass wir als Branche mit fast 12 Millionen Mitgliedern gegenüber den Profis aus der Großindustrie durch deren Spitzenagenturen hinsichtlich Wording und Textung signifikant zurückliegen. Folgende Beispiele verdeutlichen diesen Status quo: „Mitgliedschaft abschließen“ oder auch „Abschluss einer Mitgliedschaft“!


Der hier assoziierte und psychologisch bedeutende Wortstamm kommt von Abschluss bzw. Ende und regt nicht gerade zum Kauf an. Er ist eher negativ belegt. Der richtige Terminus sollte in diesem Fall „Mitgliedschaft beginnen“ oder auch „Beginn einer Mitgliedschaft“ lauten.

Vergleichbarkeit muss eliminiert werden Ein weiteres Beispiel sind Wörter wie „Rabatt“ oder „gratis“. Wenn Sie diese verwenden, begeben Sie sich sprachlich in den Beitragssektor eines Discountstudios. Verwenden Sie niemals die gleichen Begriffe wie der günstige Konkurrent. Durch ein vergleichbares, ähnliches Wording bewegen auch Sie Ihre Leistung in die Vergleichbarkeit. Das ist ein psychologischer Faktor. Stattdessen müssen sie Worte wie „Bonus“ oder „einmalige Vergünstigung“ verwenden. Gleiches gilt für die mittlerweile inflationäre Welle der möglichen Zugaben, also z. B. für den Beginn (!) einer Mitgliedschaft zwei, drei oder auch sechs Monate Beitragsbefreiung anzubieten. Hier sind Zugaben, z. B. PT-Stunden oder Wellnessleistungen, die elegantere Lösung, weil die Wertigkeit der Mitgliedschaft unangetastet bleibt. Ebenso problematisch ist eine Bezeichnung wie „Startpaket“ von einem Premium- oder Luxusanbieter, wenn der Low-Budget-Sektor im Umfeld auch ein „Startpaket“ anpreist. Als gehobene Anlage mit entsprechenden Qualitätspreisen müssen Sie Begriffe wählen, die sich vom Rest unterscheiden sowie Qualitäts- und Leistungsmerkmale widerspiegeln, wie zum Beispiel „Gesundheits-Check“ oder Ähnliches. Nur so können Sie eine qualitative Differenzierung auch sprachlich darstellen. Nachstehend finden Sie kurze Anregungen, die im täglichen Gespräch einer Premium- und Luxusanlage vorkommen: Kosten/Beitrag/Preis alternativ Investition Beschwerde/Tadel alternativ Anliegen Trainingsplan alternativ Programm Antwort/Bitte alternativ gerne oder sehr gerne Erstkontakt „Du“ alternativ „Sie“ (zwingend) usw.

schreiben einer Aussage, kombiniert mit zutreffenden Beispielen, in denen die Auswirkung bzw. der Nutzen des Sachverhaltes eindeutig zu verstehen ist.

Welcher Sprachstil passt zu Ihnen? Die dargestellten markanten Beobachtungspunkte erfordern die grundsätzliche Überlegung, welcher sprachliche Stil zu Ihrer Zielgruppe bzw. zu Ihrem Unternehmen passt. Wir unterscheiden hier primär, ob es sich um ein Dienstleistungsunternehmen handelt, wie in der Fitness- und Gesundheitsbranche, oder um Unternehmen, die mehr im fachlich-technischen Bereich arbeiten. In unserer Branche ist vorrangig ein Stil gefragt, der die Erfahrungen und Emotionen der Zielgruppe ansprechen soll. Anhand der nachstehenden Punkte müssen Sie prüfen, inwieweit Ihr Corporate Wording Ihre Zielgruppe anspricht: • Bringen Sie Ihre Unternehmensphilosophie in Verbindung mit Ihrer Marke in eine verständliche Sprache? • Welchen sprachlichen Ansatz müssen Sie wählen, um die Zielgruppe, die Sie definiert haben, emotional zu erreichen? • Muss ein gefühlsbetonter, empathischer Sprachstil eingebracht werden oder tendiert Ihr Unternehmen zu einem nüchternen und technischen, vernunftbetonten Ansatz? • Passend zu einem empathischen und sinnesbetonten Ansatz müssen alle Social-Media-Kanäle entsprechend „warm“ und die Bildsprache sorgsam aufgebaut sein.

Positiv- und Negativ-Wörter Wenn Sie ein Corporate Wording entwickeln wollen, das zu Ihrem Unternehmen und zu Ihrer Zielgruppe passt, müssen Sie herausfinden, welche Wörter für Ihre Zielgruppe positiv oder negativ belegt sind. Zu diesem Zweck sollten als positiv und negativ geprägte Wörter in einem Brainstorming mit Ihrem Team zusammengestellt werden. Diese Zusammenstellungen dienen als Basis für die Entwicklung Ihrer Corporate Language, wobei jedes Positiv-Wort die signifikanten Merkmale Ihres Unternehmens kennzeichnet und seinen Wiedererkennungswert verstärkt.

Denken Sie an Ihre Positionierung Die Corporate Language Ihres Unternehmens existiert aber nicht nur in gesprochenen Worten oder Sätzen, sondern ebenso in Texten aller Art, wie z. B. Anzeigen, Slogans und allen weiteren Medien. Dadurch ist zu erkennen, dass Ihre Kommunikation vollumfänglich Ihrer Positionierung entspricht.

Gehen Sie nicht von sich selbst aus Hauptmerkmal effektiver Kommunikation ist, dass Sie eine einfache und klare Sprache verwenden. Dies gilt für Texte jeglicher Art. Konsumenten habe so die Möglichkeit, Ihre Aussage schneller und besser zu speichern. Verzichten Sie auf technische Wörter und unverständliche Fachtermini, die vom Endverbraucher nicht verstanden werden. Ebenso gilt die Regel, Hauptwörter durch Verben zu ersetzen. Dies lässt Ihren Text kürzer und aktiver erscheinen. Als weiteres Element einer guten sprachlichen Darstellung ist das bildhafte Be-

Stefan Haase

Foto: DHfPG/BSA

Achten Sie darauf, dass Ihre Terminologie zu keinem Zeitpunkt und in keinem Medium unterbrochen wird, denn dies führt bei Interessenten und Mitgliedern zu Verwirrung und erzeugt ungewollte Interpretationen über die Ausrichtung Ihres Unternehmens. Es folgt der Verlust Ihrer Glaubwürdigkeit.

Positiv-Wörter müssen das Unternehmen und die Marke absolut treffen und immer wieder in der Kommunikation wiederholt werden. Beachten Sie den psychologischen Ansatz, dass „Wiederholung zur Verstärkung führt“. Ich wünsche Ihnen viel Spaß in den Teamsitzungen (kann ich versprechen!) und vor allem in der Umsetzung. Unterschätzen Sie das Thema nicht. Es wird sich lohnen!

Stefan Haase, Betriebswirt und Industriekaufmann, war langjähriger Partner einer renommierten Unternehmensberatung, zuletzt in der Funktion des betriebswirtschaftlichen Leiters. Er war Mitglied des DIN-/CEN-Normungsausschusses für Fitnessanlagen und ist zudem als Dozent, Autor und Tutor für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) tätig. www.dhfpg-bsa.de

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Wir haben noch viel Potenzial R

und 13 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung sind Mitglied in einem Fitnesscenter. Vor fünf Jahren waren es lediglich ca. neun Prozent. In puncto Konsumententrend konnte die Fitnessindustrie in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren ein enormes Branchenwachstum verzeichnen. Doch Anfang Februar 2020 gab es offiziell den ersten Corona-Fall in Nordrhein-Westfalen und sämtliche Sportstätten mussten sich einem Shutdown beugen. Erst ab Mitte Mai durften Fitnessstudios unter strengen Auflagen bezüglich Abstandshaltung und Hygiene wieder öffnen, im November traf ein Teil-Lockdown erneut die Studios. Die Auswirkungen der Corona-Krise sind aus ökonomischer Sicht extrem belastend, nicht nur für Studiobetreiber, sondern für die gesamtdeutsche Wirtschaft.

Das aktuelle Dilemma der Fitnessbranche Während des Corona-Shutdowns wurden unter dem Hygieneaspekt verstärkt Renovierungsarbeiten in Fitnessstudios vorgenommen und aufgrund dieser Maßnahmen wurde deutlich investiert. Diese Vorgehensweise war unerlässlich. Nach der Wiedereröffnung gab es teilweise enorme Rückschläge für die Studiobesitzer: • Die Anzahl der Mitglieder, die regelmäßig zum Training kommen, ist gesunken. • Viele der Best Ager bleiben zu Hause oder haben unter Vorlage eines ärztlichen Attests (Corona-Risikopatient) gekündigt. • Ein Großteil der Rehasport-Kunden nimmt nicht mehr an den Kursen teil. Umso wichtiger sind jetzt effektive Marketingmaßnahmen.

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Foto: Volker Beushausen

Drei Marketingtipps zur Kundengewinnung mit geringer Investition: 1. Partner-Plus-Card: Laden Sie den Partner des Kunden zum Probetraining ein. Parallel dazu bieten Sie einen deutlich günstigeren Partnertarif (zum halben Preis) für den Lebensgefährten an. Damit sind sowohl der Partner als auch Ihr Kunde zufrieden und Sie haben gleich zwei Fliegen – pardon, zwei Kunden – mit einer Klappe geschlagen. Informieren Sie Ihre Mitglieder mit einer Brief-/Mailing-Aktion über diese Maßnahme und begrenzen Sie die Entscheidungsfrist auf maximal sechs Wochen.

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Es wird erforderlich, dass Sie: a. Partner-Fitnessverträge auf eine identische Adresse hin überprüfen. b. Mitte Januar bis Ende Februar eine Ehepartner-Tarif-Kampagne starten. c. Anzeigen auf Facebook und Instagram

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Foto: seligaa – stock.adobe.com

posten beziehungsweise in kostenlosen Anzeigeblättern oder Stadtteilzeitungen platzieren. 2. Gäste zu einer Google-Bewertung auffordern: Sollten Ihnen Google-Bewertungen fehlen, bitten Sie langjährige, zufriedene Mitglieder darum, diese abzugeben. Die ehrliche Bewertung eines Mitglieds ist für einen Neukunden besonders wertvoll, denn sie hilft ihm, sich ein Bild Ihres Fitnessstudios zu machen und schafft Vertrauen. 3. Lead Boxes als Marketinginstrument: Vor einigen Jahrzehnten waren Lead Boxes die Königsdisziplin des Marketings in der Gesundheitsbranche. Obgleich inzwischen viele digitale Marketingtrends Einzug gehalten haben, sind Lead Boxes immer noch eine effektive Form des Marketings.

Lead Boxes sinnvoll einsetzen Wenn Sie die Boxen an den richtigen Stellen platzieren, eröffnet sich damit die Möglichkeit, ein breites Publikum zu erreichen. Denken Sie dabei an Ihre Mitglieder und wählen Sie Standorte, an denen diese sich gern aufhalten. Gibt es ein Café in der Nähe, das sie favorisieren oder einen beliebten Friseur? Bieten Sie dem Interessenten beim Ausfüllen eines Glücksloses zum Beispiel die Chance, eine kostenlose Jahresmitgliedschaft für zwei Personen zu gewinnen. Das sind vielversprechende Ansätze. Streben Sie fünf Lead Boxes in Ihrer unmittelbaren Umgebung an. Wenn Sie monatlich etwa 100 neue Interessenten erreichen, von denen lediglich ein geringer Prozentsatz Mitglied wird, können Sie Ihren Umsatz auf sehr kostengünstige Weise steigern.

Warum Kundenreferenzen so wertvoll sind Der wirksamste Weg zur Verbreitung von Kunden-Testimonials ist die visuelle Variante. Sobald Sie über ein Video-Testimonial verfügen, können Sie es auf Social Media teilen. Auch die Möglichkeit, Testimonials auf Ihrer Website, Facebook oder YouTube zu veröffentlichen, stellt ein wichtiges Tool dar, um Ihr Angebot weltweit zugänglich zu machen. Selbstverständlich kann es eine hohe Investition in Managementstrategien bedeuten, Menschen dazu zu motivieren, Ihr Fitnessstudio zu evaluieren und anschließend eine öffentliche Bewertung abzugeben. Diesbezüglich gibt es Empfehlungen, die angestrebten Inhalte (Aktionen) zu verwirklichen: • Bitten Sie Ihre Kunden nach einer hervorragenden Gruppentrainingseinheit um die Abgabe eines Video-Testimonials. • Fragen Sie Ihre Mitglieder in regelmäßigen Abständen, ob sie dazu bereit wären, bezüglich Ihres Studios eine ehrliche Bewertung abzugeben.


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DSSV Jahresrückblick 2020 und Ausblick auf 2021


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