4/2019
Aug./Sep.
EUR 9,-
Nr. 144
sfr 14,-
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fitness MANAGEMENT international 4/2019 Nr. 144 Offizielles Organ DSSV e. V. und BfB e. V. Deutschland | Österreich | Schweiz
ERFAHREN SIE MEHR AUF SEITE 70
Fitness Krafttraining für Frauen: Hohe Intensitäten im Vorteil
Gesundheit Mit BGM erfolgreich: Top-Performer im Interview
Management Social Media: Marketing auf Instagram
Markt Die Historie der Branche: Die 80er stellten Weichen
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DSSV 35 Jahre DSSV: Meilensteine des Erfolges
Foto: Klaudia Lech
Birgit Schwarze Chefredakteurin
Vom Must-have zur Erfolgsgeschichte Das Schwerpunktthema unserer aktuellen fMi-Ausgabe ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement (kurz: BGM). Mittlerweile hat sich BGM zu einem Must-have entwickelt und es ist abzusehen, dass die Bedeutung von BGM weiter zunehmen wird. BGM ist für viele professionelle Fitness- und Gesundheitsanbieter bereits heute ein umsatzstarker und zukunftssicherer Geschäftsbereich. Um einen Einblick in die Praxis zu erhalten, haben wir verschiedene Best-Practice-Beispiele ausgewählt und hierfür mit drei Fitnessunternehmern gesprochen, die mit ihren BGM-Angeboten sehr erfolgreich sind (S. 18 ff.). Darüber hinaus beleuchten wir mit dem „Erfolgsfaktor Firmenfitness“ (S. 22 ff.), der Bedeutung einer gesunden „Work-Life-Balance“ (S. 26 ff.) und den Besonderheiten der jungen Arbeitnehmer aus der „Generation Y“ (S. 30 ff.) weitere Aspekte des BGM im Detail. BGM ist auch das Auftaktthema unserer neuen Artikelreihe „Science Lab“ (S. 116 ff.). In dieser Rubrik veröffentlichen wir aktuelle Studienergebnisse sowie ausgewählte Abschlussarbeiten von Studierenden der DHfPG. Wir beginnen in dieser Ausgabe mit den vielfältigen Möglichkeiten, die sich durch BGM-Angebote erschließen. Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit kommt die Autorin Christina Johrden zu folgendem Schluss: In kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) werden BGM-Maßnahmen bisher in überschaubarem Rahmen durchgeführt – obwohl hohes Interesse an einer Kooperation mit Fitnessstudios besteht. Hier schlummert für die Branche also noch großes Potenzial. Wie das BGM hat sich auch die Social-Media-Plattform „Instagram“ innerhalb kürzester Zeit zu einem Must-have entwickelt. In wenigen Jahren wurde aus einer Bilder-App ein weltweit genutztes, digitales Medium, das vor allem bei jungen Leuten sehr beliebt ist. Ein studioeigener Instagram-Account bietet großes Potenzial, Fans und neue Mitglieder zu gewinnen. Wie Sie dieses Potenzial mit überschaubarem Aufwand erfolgreich nutzen können, lesen Sie ab S. 46 ff. Die Erfolgsgeschichte des DSSV e. V. dauert inzwischen schon 35 Jahre (S. 42 ff) an. Seit seiner Gründung 1984 hat sich der DSSV zu Europas größtem Arbeitgeberverband für Fitness- und Gesundheits-Anlagen entwickelt. In unserer Artikelreihe Historie der Fitnessbranche – Teil 4 (S. 36 ff.) würdigen wir die Aktivitäten und den Einsatz der Menschen beim DSSV in den vergangenen 35 Jahren sowie die Professionalisierung seit den 80ern. Apropos würdigen: Pünktlich zur Badesaison widmen wir uns in der Artikelreihe „Fitness mal anders“ dem Einsatz der Menschen bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG). Wir haben nachgefragt, wie die Wasserretter Fitness und Athletik in ihr Training integrieren (S. 106 ff.). Im Sommer immer ein Thema ist natürlich die Körperformung. Der Artikel „Krafttraining für Frauen“ macht deutlich, dass Frauen mit einem intensitätsorientierten Krafttraining hier die größten Effekte erreichen können. Wie Sie diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Trainingspläne Ihrer Kundinnen integrieren können, erfahren Sie ab Seite 112 ff. Viel Spaß beim Lesen!
INHALT 04/19 Foto: Yakobchuk Olena - adobe.stock.com
DSSV 42 54 64 66 68 69 130
Tilmann Süß
Jubiläum: 35 Jahre DSSV Kommentar: Der mensch macht den Unterschied DSSV-Forum Zukunft – Innovation trifft Erfahrung DSSV-Workshop Online-Marketing – ein voller Erfolg! Neue Fördermitglieder Neue Mitglieder Recht – nach EuGH-Urteil: Will Europa die Stechuhr zurück?
Klaudia Bilic
FITNESS 82 94 98 106 110 111 112
five auf Fuerteventura eine Woche lang hautnah erleben PT-Lounge für EMS-Training im CATO in Wolfenbüttel Galileo®-Training in Kombination mit EMS-Training Fitness mal anders: Die DLRG LES MILLS: HIIT ist DER Fitnesstrend! LES MILLS: Gruppenfitnessmanagement für neuen Erfolgskurs Krafttraining für Frauen
Michael Maute
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Best Practice im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Erfolgreich mit BGM Work-Life-Balance – das Fundament für Leistung Wertewandel: Die Generation Y auf dem Arbeitsmarkt Interview: „Medical Fitness ist die Zukunft” KWS: Deutschland vergreist – na und? Creapure®: Kreatin Monohydrat in höchster Qualität MetaCheck: Von der Kundin zur MetaCheck-Beraterin DHfPG-Science-Lab: Online-Umfrage zum BGM 12. Europäischer Fachkongress Solarien und Besonnung
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Offizielles Organ DSSV e. V. und BfB e. V. Deutschland | Österreich | Schweiz
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Lesen Sie mehr ab Seite 34
Fitness Starke Unternehmerinnen
Gesundheit Zielgruppe Outdoorsportler
Management E-Mail-Marketing: das Potenzial des Klassikers
Markt FIBO – Top-Event 2019, neues Hallenkonzept 2020
DSSV Risiko Scheinselbstständigkeit
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Die Historie der Fitnessbranche (Teil 4) – In den 80ern beginnt die Professionalisierung
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Fotos: DSSV e. V.
Erfolgsfaktor Firmenfitness Instagram Wachstumsstrategie – Praxistipps BOOST Award: milon sucht Mikrostudio-Gründer ACISO: Das „A und O der Fitnessbranche” Kolumne Stefan Haase: Ich und mein Gewinn MYGYM Obertrum – eine Erfolgsgeschichte GymPool: Der Kampf gegen das „Sommerloch” UGLY: LUCY – das neueste System zur Digitalisierung CyberConcept: Fitness ist keine Frage des Alters Studiozertifizierung: RELAX-FIT in Obertshausen Kolumne Antonio e Silva: Group-Fitness-Tipps für mehr Umsatz
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Juni/Juli
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MANAGEMENT
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18 26 30 72 90 100 102 116 126
Fotos: Busek-Archiv, DSSV e. V., fitness MANAGEMENT
GESUNDHEIT
Jahre DSSV
MARKT
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Der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen feiert Jubiläum
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Instagram: Praxistipps für mehr Follower
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Mit hoher Intensität zur Körperstraffung
Foto: © Flamingo Images - Fotolia.com
Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche Studio des Monats: Das BELLA VITALIS in Edenkoben Die Historie der Fitnessbranche (Teil 4) „Touch & Tec” – NEXT LEVEL: Der Aufstiegskongress 2019 International: Angkor Inter Fitness in Kambodscha Erfolgreiche Premiere: BSA/DHfPG FITNESS & HEALTH CAMP qualitrain: Firmenfitness boomt! DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität Kennzahl des Monats: Internationaler Fitnessboom geht weiter Personenporträt: Natascha Hartl Veranstaltungen 2019 – Timeline Buchtipp: Make them goX
Foto: yanalya - freepik.com
08 12 36 51 56 60 80 118 120 124 128 132
AKTUELLES | ANZEIGE Foto: DHfPG/BSA
Foto: cardioscan GmbH
Burkhard Lüben übernimmt bei cardioscan
Jetzt Berater/in für Sporternährung werden!
Neuerungen in der cardioscan-Chefetage: Burkhard Lüben übernimmt mit Wirkung zum 1. Juli 2019 als Chief Sales and Marketing Officer und Mitglied der Geschäftsführung die Geschäftsleitung für das operative Geschäft der Diagnostik-Systeme der Hamburger cardioscan GmbH. Der Ausbau des globalen Vertriebs und die Weiterentwicklung erfolgreicher Diagnostik-Systeme gehören dort zu seinen Aufgaben.
Die BSA-Akademie bietet den Lehrgang zum/zur Berater/in für Sporternährung an. Lehrgangsabsolventen verfügen über wichtige Grundlagen zur sportartspezifischen Leistungsphysiologie und Ernährung unter Beachtung der unterschiedlichen Trainingsphasen. Sie berücksichtigen hierbei sowohl die Anforderungen von Ausdauer- und Spiel- als auch von Kraftsportarten.
www.cardioscan.de
www.bsa-akademie.de/bese
Foto: eGym GmbH
Foto: miha bodytec
miha bodytec expandiert in die USA
Launch-Event für den eGym Campus
Der Marktführer für EMS-Trainingsgeräte miha bodytec kann in die USA expandieren. Die US-Behörde FDA (Food and Drug Administration) hat das EMS-Gerät miha bodytec II und das i-body Elektrodensystem zugelassen und damit zum Verkauf in den Vereinigten Staaten freigegeben. Die dortige Markteinführung startete mit einer Präsentations- und Ausbildungs-Roadshow im Juli dieses Jahres.
Von den Besten der Fitnessbranche lernen: Diesen Ansatz verfolgt der eGym Campus. Ob Basic- oder Advanced-Module, „Training on the Job“-Veranstaltungen im eigenen Studio oder Endkundenvorträge und Masterausbildung, das Ziel ist dasselbe: die Schulungsteilnehmer fit zu machen im richtigen Umgang mit eGym und fle-xx Geräten sowie für alle wichtigen Prozesse im Studio. Denn dies sei die Grundlage für Betreiber und Trainer, das Beste aus ihrer Anlage herauszuholen und ihre Mitglieder immer wieder aufs Neue motivieren und begeistern zu können.
www.miha-bodytec.com
www.egym.de
Foto: Shutter2U - stock.adobe.com
Mit körperlicher Aktivität KHK vorbeugen Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine der häufigsten Volkskrankheiten. Laut der neu aufgelegten „Nationalen Versorgungsleitlinie Chronische KHK“ sorgt vor allem Bewegung und der Verzicht auf Suchtmittel für eine Verbesserung der Situation. In den Leitlinien werden wöchentlich mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität oder 75 Minuten anstrengende körperliche Aktivität als Primärprävention der KHK empfohlen. bit.ly/gesundes_herz
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AKTUELLES | ANZEIGE Foto: DHfPG/BSA
Foto: elbgym GmbH
Hamburger Fitnessstudiokette ELBGYM wird zum Franchiseunternehmen
Chancen für Studiomitarbeiter: Studium auch ohne Abitur
Die Hamburger Fitnesskette ELBGYM wird zum Franchiseunternehmen. Bislang gibt es vier Standorte in der Hansestadt, seit Dezember 2018 besteht eine Kooperation mit Fitness First. Nun ist die Expansion in ganz Deutschland durch Franchisenehmer geplant. Als erstes Vorbild für das neue Konzept will ELBGYM-Gründer und -Geschäftsführer Wilhelm Schröter am 1. September 2019 zunächst ein weiteres Studio in Hamburg eröffnen.
In der Fitness- und Gesundheitsbranche arbeiten viele Quereinsteiger. Für Studioleiter ist deren stetige Aus- und Weiterbildung ein wichtiger Faktor für den langfristigen Erfolg. Das duale Studienkonzept der DHfPG bietet hierfür ideale Bedingungen. Neben der schulischen Hochschulzugangsberechtigung ist auch ein einschlägig anerkannter Ausbildungsberuf mit ausreichender Berufserfahrung als Zulassungskriterium anerkannt. Antragsstellung über die DHfPG.
www.elbgym.de
www.dhfpg.de
Foto: Klaudia Lech
Foto: MFIT
Migros Ostschweiz plant den Verkauf der Fitnesskette MFit
DSSV e. V. und BfB e. V. gehen Kooperation ein
Die Schweizer Detailhandelskette Migros will sich laut CEO Fabrice Zumbrunnen zukünftig vermehrt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und deshalb von kritischen Geschäftsfeldern trennen. Dazu gehört auch die Fitnesskette MFIT, die von der Genossenschaft Migros Ostschweiz betrieben wird. MFIT unterhält vornehmlich in der Ostschweiz 13 Fitnessstudios und beschäftigt aktuell mehr als 350 Trainer (meist auf Honorarbasis).
Am 1. Juli 2019 haben die Vorstände des DSSV (Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen) und des BfB (Bundesfachverband für Besonnung) beschlossen einzugehen. Insgesamt ergibt sich durch die Kooperation eine für die Freizeitwirtschaft wichtige Interessenvertretung zur Sicherung der Perspektiven der Betriebe.
bit.ly/mfit_verkauf
bit.ly/dssv_bfb_kooperation
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STUDIO DES MONATS
BELLA VITALIS Fitnessstudio & Gesundheitszentrum Edenkoben
„Es ist wichtig, dass der Inhaber für sein Produkt steht“ des Mon at s
BELLA VITALIS
Fitnessstudio & Gesundheitszentrum
Edenkoben
Au
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„BELLA VITALIS“ steht für eine Erfolgsgeschichte, die vielleicht nur die Fitnessbranche hervorbringen kann: Vor rund 30 Jahren absolvierte ein Fleischermeister wegen seiner Rückenschmerzen ein Probetraining im Fitnessstudio und war so begeistert, dass er heute ein Unternehmen mit neun eigenen Anlagen führt. Angefangen hat er mit unserem Studio des Monats, dem BELLA VITALIS in Edenkoben.
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as Studio des Monats August 2019, das BELLA VITALIS Fitnessstudio & Gesundheitszentrum in Edenkoben, hat im April dieses Jahres sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Darüber hinaus ist es die Wiege der Bella Vitalis GmbH, die zurzeit über 250 Mitarbeiter beschäftigt und in neun Anlagen in der Region Südpfalz rund 15.000 Mitglieder betreut. fitness MANAGEMENT wirft mit dem BELLA VITALIS in Edenkoben einen Blick zurück auf die beeindruckende Erfolgsgeschichte des Studios, die aufs Engste mit Frank Weber verwoben ist. Der Gründer von BELLA VITALIS stammt aus Landau, hat sein Unternehmen in der Südpfalz aufgebaut und möchte auch nie aus der Region wegziehen. Diese bodenständige und authentische Heimatverbundenheit zieht sich wie ein roter Faden durch alle Maßnahmen, mit denen BELLA VITALIS so erfolgreich geworden ist.
Am Anfang waren Rückenschmerzen Fitnesstraining und Frank Weber – das war so etwas wie „Liebe auf den ersten Blick“. Vor 30 Jahren hatte er sich zu seinem ersten Probetraining in einem Studio angemeldet, weil er damals durch die körperliche Arbeit als Fleischermeister anhaltende Rückenbeschwerden hatte. Die Möglichkeiten, seine körperliche Fitness und Gesundheit durch das gezielte Training positiv zu beeinflussen, ha12
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ben ihn von Anfang an begeistert. Er wurde „hungrig“ auf Wissen über Training und die Muskulatur und nutzte jede Gelegenheit, sich dieses anzueignen. Nach vielen verschiedenen Seminaren, Lizenzen und Trainer-Ausbildungen entwickelte er schließlich die Idee eines eigenen Fitnessstudios. Nach langer Suche fand Frank Weber in Edenkoben die Räumlichkeiten einer kleinen, leer stehenden Fabrik und mietete diese kurzerhand an. Darauf folgte eine sehr intensive und anstrengende Umbauphase, in der er auch von Freunden und Verwandten unterstützt wurde. Am 16. April 1994 eröffnete Frank Weber gemeinsam mit seiner damaligen Freundin und heutigen Ehefrau das erste BELLA VITALIS. Der ursprüngliche Name des Studios war „Vitalis“. Aufgrund der Vergrößerung des Unternehmens und der damit verbundenen Verwechslungsgefahr haben Frank Weber und seine Frau den Namen in „BELLA VITALIS“ geändert und als Marke eintragen lassen. Im Jahr 2011 verließen sie mit dem BELLA VITALIS die Fabrik und bezogen den aktuellen Standort in einem Neubau in Edenkoben.
Fitness war damals, Gesundheit ist heute! Vor 25 Jahren stand für die BELLA VITALIS-Mitglieder der Spaß am Fitness- und Figurtraining noch im Vordergrund. Das Training an Geräten und mit Hanteln war Mitte der 1990er-Jahre „salonfähig“
Fotos: BELLA VITALIS
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geworden. Durch den großen Gruppenfitnessbereich mit Yoga, Aerobic und vielen weiteren Fitnesskursen wurden die Studios immer attraktiver und sprachen Männer wie Frauen gleichermaßen an. Ende der 1990er-Jahre entwickelten Frank Weber und sein Team das BELLA VITALIS zu einem Gesundheitszentrum. Für die unterschiedlichen Trainingsziele der Mitglieder wurden vier Gesundheitsprogramme erarbeitet, die auch heute noch die Säulen der Mitgliederbetreuung und Trainingsplanung in den BELLA VITALIS-Studios darstellen. Eingeteilt in die Bereiche „Ernährung und Abnehmen“, „Fitness und Vitalität“, „Rücken und Gelenke“ sowie „Diabetes und Bluthochdruck“ werden die Mitglieder – je nach Gesundheitszustand und Trainingsziel – individuell anhand der Gesundheitsprogramme betreut. Jedes Neumitglied erhält ein einfaches, aber effektives Trainingsprogramm, das in einem 1:1-Gespräch individuell ausgearbeitet wird und leicht in den Alltag integriert werden kann. Die Basis des Programms bildet der Fitness- und Gesundheitszustand zum Zeitpunkt der Anmeldung. Mehrere der Trainings- und Ernährungsprogramme des BELLA VITALIS sind zertifiziert oder von Krankenkassen zugelassen und werden dementsprechend finanziell von den Kassen unterstützt.
Positionierung im Bereich Gesundheit ist der logische Weg Das BELLA VITALIS in Edenkoben zeichnet sich heute durch eine konsequent gesundheitsorientierte Ausrichtung aus. Bei allen Trainingsangeboten und Programmen steht der Gesundheitsaspekt im Vordergrund. Zu den Maßnahmen und Tools, mit denen die Ausrichtung untermauert wird, gehören neben den vier Gesundheitsprogrammen für die Mitgliederbetreuung und der Trainingsplanung die Kurse des Rehasportvereins Reha-Aktiv Pfalz e. V., an denen in den BELLA VITALIS-Studios regelmäßig eine große Anzahl Rehasportler teilnimmt. „Positionierung ist immer wichtig. Es sollte klar sein, wofür man steht, was man kann und was man anbietet. Je klarer die Posi-
tionierung, desto besser“, erklärt Frank Weber. „Da wir auf dem Land nicht die Masse an Mitgliedern haben, ist die Positionierung im Bereich Gesundheit für uns der logische Weg – gerade, weil eher ältere Menschen auf dem Land wohnen und bei ihnen das Bewusstsein für die Gesundheit größer ist.“
Der persönliche Bezug für Inhaber und Mitglieder „Auf dem Land kennt man sich. Unsere Mitglieder kennen mich und meine Familie. Wir sind eng mit dem Unternehmen verbunden und wir sind jederzeit ansprechbar, egal wo wir sind.“ Wenn Frank Weber erklärt, wie die BELLA VITALIS-Studios mit der Region Südpfalz verwachsen sind, dann beschreibt er damit auch ein Alleinstellungsmerkmal seines Unternehmens – die authentische Unternehmerpersönlichkeit. „Bei einem ländlichen Club zählt nicht unbedingt die Größe oder das Angebot. Auf dem Land ist es wichtig, dass man als Inhaber seine Dienstleistung vorlebt und für sein Produkt steht!“ Da die BELLA VITALIS-Studios im Schnitt mit etwa 1.700 Quadratmetern gut überschaubar sind, haben auch die langjährigen Mitarbeiter einen sehr persönlichen Bezug zu den Mitgliedern und Kunden. Inhaber, Mitarbeiter und Mitglieder kennen sich zum Teil schon viele Jahre. Die Atmosphäre in den Studios ist deshalb freundschaftlich oder sogar familiär, so auch in Edenkoben. BELLA VITALIS ist für alle Altersgruppen offen. Bereits ab 14 Jahren können Jugendliche in Begleitung trainieren. Am stärksten vertreten ist das Kundensegment „von 35 bis 55 Jahre“. Für diese Zielgruppe hat das Angebot „Fitnesstraining mit gesundheitlicher Ausrichtung“ in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dieser Trend setzt sich in der Altersgruppe „ab 55 Jahre“ fort, die unter den BELLA VITALIS-Mitgliedern zahlenmäßig momentan am stärksten zunimmt.
Die kleinen Dinge machen den Unterschied Der enge persönliche Kontakt ist im BELLA VITALIS auch der Schlüssel für die erfolgreiche Mitgliedergewinnung und -bindung: „Bei einem Neumitglied ist der Start und die damit verbundene 04/19
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Fotos: BELLA VITALIS
Betreuung besonders wichtig. Deshalb beginnen wir von jeher mit 1:1-Terminen, die wir in festgelegten Abständen wiederholen. Nur ein zufriedenes Mitglied bleibt ein Mitglied.“
Professionelle Betreuung von Kooperationen und Social Media
„Zufrieden sein“ heißt aber für Frank Weber und sein Team deutlich mehr, als dass „nur“ Trainingsziele erreicht werden. „Sich wohlfühlen, Anerkennung und Beachtung sind wichtige Punkte. Jedes Mitglied wird während des Trainings angesprochen und auf Wunsch werden Veränderungen in den Trainingsplänen sofort umgesetzt. Hier sind es die kleinen Dinge, die uns von unseren Mitbewerbern unterscheiden.“
BELLA VITALIS kooperiert mit fast allen großen Unternehmen der Region und beschäftigt dafür spezielle Mitarbeiter, die diese Kooperationen pflegen und neue vereinbaren. „Wir besuchen regelmäßig Ärzte und Kooperationspartner und informieren diese über die neuesten Angebote und Trainingsmöglichkeiten. Wir bieten auch Vorträge in den Firmen an bzw. laden unsere Partner zu den regelmäßigen Infoabenden in unseren Studios ein. Ärzte profitieren bei diesen Kooperationen von dem budgetfreien Rehasport-Training, das sie fast jedem ihrer Patienten verschreiben können“, erklärt Frank Weber.
Die Wettbewerbssituation im Raum Edenkoben beschreibt Frank Weber als „sehr angespannt“. „Wobei wir auch selbst unser eigener Mitbewerber sind, weil die Studios nicht weit voneinander entfernt liegen. Dennoch kann ich sagen, dass wir in den letzten Jahren stetig gewachsen sind“, so Frank Weber.
Ebenso professionell und personell gut aufgestellt ist die Betreuung im Social-Media-Bereich, eingebunden in die Unternehmenskommunikation der Bella Vitalis GmbH: Es gibt mehrere Mitarbeiter, die sich täglich um Social Media kümmern, dort Informationen für Mitglieder kommunizieren und mit den Mitgliedern interagieren.
Der Unternehmer hinter dem BELLA VITALIS Edenkoben Frank Weber, Jahrgang 1968, ist in Landau geboren und aufgewachsen. Nach der mittleren Reife und dem Abschluss der Fachoberschule folgten eine Fleischerlehre mit Meistertitel – sowie später Qualifikationen und Trainerlizenzen im Bereich Fitness, Gesundheit und Management. Seit April 1994 ist er selbstständiger Fitnessstudiobetreiber mit zurzeit neun Anlagen, 15.000 Mitgliedern und über 250 Mitarbeitern. „Eine Top-Lage, gute Ausstattung und eine bestmögliche Qualität in der Betreuung und Qualifikation der Mitarbeiter, das sind für mich die Punkte, die einen Premiumanbieter ausmachen – und natürlich Kontinuität und Ausdauer. Es gibt immer wieder neue Mitbewerber und Veränderungen am Markt. Da muss man auch mal eine Zeit dagegenhalten können, ohne gleich umzufallen. Netzwerken und über den Tellerrand schauen, das ist das Wichtigste in der Branche. Am meisten lerne ich von meinen Kollegen. Jeder macht Fehler, aber nicht jeder muss jeden Fehler selbst machen. Wir tauschen uns aus und schauen uns gemeinsam den Markt an. So erfahre ich viele Neuigkeiten früher als der ein oder andere Mitbewerber und bin damit der Erste am Markt.“
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Ambitionen und Perspektiven für die Bella Vitalis GmbH Welche Pläne verfolgt Frank Weber nach 25 erfolgreichen Jahren mit BELLA VITALIS? „Es geht immer weiter. Stillstand ist Rückschritt. Ich möchte mit meinem Unternehmen gesund weiterwachsen. Nicht um jeden Preis. Aber, wenn sich die Gelegenheit ergibt, neue Anlagen zu eröffnen oder von Kollegen eine Anlage zu übernehmen, bin ich jederzeit bereit. Ich plane immer zwei bis drei neue Standorte oder Anlagen gleichzeitig. Manchmal können davon mehrere, manchmal keine realisiert werden.“ „Klar war dabei immer, dass ich in der Region bleiben wollte“, so Frank Weber weiter. „Ich brauche den täglichen Kontakt zu meinen Anlagen und will regelmäßig vor Ort sein. So sind meine Studios immer in den nächstgelegenen Orten entstanden.“
Das BELLA VITALIS Edenkoben in Zahlen Fläche des Studios gesamt:
1.818 m2
Grundstücksfläche:
6.000 m2
Parkplätze:
100
Kraftbereich:
470 m2
Cardiobereich:
240 m2
Kurse:
160 m2
Wellness:
150 m2
Functional o. Ä.:
30 m2
Ausstattung: TechnoGym, milon (2 Zirkel der ersten Serie und 1 Zirkel der neuen Serie), five (integriert im neuen milon Zirkel), fle-xx (als freier Zirkel) Kontakt: www.bella-vitalis.de; edenkoben@bella-vitalis.de
BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT
Best Practice im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
ERFOLGREICH MIT BGM
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) soll durch die nachhaltige Förderung der Gesundheit und der Motivation von Mitarbeitern zum einen gute Arbeitsbedingungen schaffen und zum anderen auf Unternehmensseite die Produktivität sowie die Qualität der Produkte und Dienstleistungen optimieren. Arbeitgeber und Arbeitnehmer profitieren gleichermaßen vom BGM. Professionelle Fitness- und Gesundheitsanbieter sind für Unternehmen perfekte Partner für deren BGM: Räume, Geräte und die trainingswissenschaftliche Expertise können Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. BGM sollte für Studios demnach ein lukrativer und zukunftsweisender Geschäftszweig sein – eigentlich, denn viele Betreiber tun sich noch immer schwer, das richtige Angebot zu finden und es in den Unternehmen zu präsentieren. Welche Maßnahmen sind erforderlich und welche Angebote sind entscheidend, damit BGM-Angebote in Fitness- und Gesundheitsstudios erfolgreich umgesetzt werden können? fitness MANAGEMENT hat dazu drei Fitnessund Gesundheitsanbieter befragt, die mit ihren BGMAngeboten außerordentlich erfolgreich sind: Tilmann Süß vom POM Gesundheitszentrum in Jena, Klaudia Bilic von FirmenFitness Pfitzenmeier und Michael Maute vom bestform fitness studio in Albstadt.
Foto: Yakobchuk Olena - stock.adobe.com
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„Investieren Sie in Know-how!“ Tilmann Süß Geschäftsführer
BGM im POM Gesundheitszentrum Jena Firmensitz: Positionierung: Größe in m2: Besonderheiten:
Jena Gesundheitstraining 1.800 Gesundheitszentrum, Präventionskurse, Rehasport, Physiotherapie, Buerobic Foto: pom-zentrum.de
fM: Welchen Stellenwert hat Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) für das POM Gesundheitszentrum? Tilmann Süß: BGM ist für uns eine ganz wichtige Umsatzgröße. In 2018 haben wir rund 40 Prozent unseres Umsatzes mit BGMMaßnahmen erwirtschaftet. Unser Engagement im Bereich BGM hilft dabei, unser Angebot im Rehasport, in der Prävention und im Bereich Fitness nach außen zu kommunizieren. Wir vermitteln durch unser BGM-Angebot unsere Expertise, die uns deutlich vom Wettbewerb – der in Jena massiv ist – abgrenzt. Uns kommt dabei zugute, dass BGM für fast alle Firmen in Jena gerade ein Thema ist. Gute Mitarbeiter zu finden ist für Unternehmen in der Region kein Selbstläufer mehr. Sie müssen den Arbeitnehmern etwas bieten. Von der Firma organisierter oder sogar bezahlter Gesundheitssport ist dabei oft ein ausschlaggebendes Argument. fM: Wie haben Sie den Bereich BGM innerhalb des Studiobetriebes organisiert? Tilmann Süß: Die entsprechenden Aufgaben haben wir im Team fest vergeben. Die Verantwortung für die Akquise liegt bei den Kollegen. Wir haben nur ein kleines Team, akquirieren aber bei Firmen mit mehreren Standorten sowohl regional als auch überregional. fM: Welches sind die Schlüsselmaßnahmen, mit denen Sie BGM erfolgreich in Ihrer Anlage etabliert haben? Tilmann Süß: Wichtig ist vor allem ein flexibles Angebot. Man muss auf die individuellen Anforderungen verschiedener Unternehmen reagieren können und z. B. bereit sein, die eigenen Kurse in den Unternehmen durchzuführen. Auch die Bereitschaft zu Kooperationen ist wichtig. Wir haben uns mit vermeintlichen Konkurrenten zusammengeschlossen zum Verbund: „Firmenfitness Jena“. Zusammen sind wir stärker, weil wir ein noch breiteres Angebot haben. Bei drei Partnerstudios sind es insgesamt 250 Kurse, die die Mitarbeiter unserer Partnerunternehmen in Anspruch nehmen können. Wir bieten den Mitarbeitern auch Flexibilität, was den jeweiligen Ort ihres Trainings betrifft und können auch ganz spezielle Nischenangebote, wie z. B. Training für Schwangere, präsentieren.
Und last, but not least machen Zahlen den Unterschied. Mit belastbaren Zahlen kann man Benchmarks setzen und einen Nachweis für den Erfolg der BGM-Maßnahmen liefern. Wir haben dafür z. B. die Trainingserfolge von 80 Arbeitnehmern, die in unseren Kursen trainieren, anonym ausgewertet und können signifikante Veränderungen nachweisen. Unternehmer und Entscheider müssen immer rechnen und ich kann belegen, dass die Vorteile von BGM die Kosten überwiegen. Das sind ganz starke Argumente pro BGM. fM: Durch welche Maßnahmen sichern Sie den nachhaltigen Erfolg Ihres BGM-Programms? Tilmann Süß: Durch Kommunikation. Man muss immer am Ball bleiben und sowohl mit den Mitarbeitern als auch mit den Verantwortlichen in den Unternehmen reden. Wir müssen immer wissen, was die breite Masse will und wo der Bedarf liegt. Dazu gehört auch eine konstruktive Feedbackkultur, d. h. Kritik immer positiv aufzunehmen. Unser kreatives Angebot ist ein zweiter Punkt. Wir suchen immer nach neuen Möglichkeiten, die Firmen betreuen zu können. fM: Was ist Ihr Erfolgsrezept für die Kontaktaufnahme zu Unternehmen? Tilmann Süß: Die Augen und Ohren offenzuhalten. Wirklich erfolgreich ist man nur im Team. Alle, vom Kursleiter bis zum Geschäftsführer, müssen die entsprechenden Antennen haben und die Möglichkeiten erkennen, unsere Dienstleistung kreativ ins Gespräch zu bringen. Jeder im Team sollte die Gelegenheiten wahrnehmen, wo er selbst oder die Kollegen eventuell einhaken könnten und nach Ansprechpartnern fragen. Dazu braucht es Empathie, Sensibilität und eine gute Kommunikationsstruktur in Team. fM: Welche Tipps haben Sie für Studioverantwortliche oder Betreiber, die in naher Zukunft in den Bereich BGM investieren wollen? Tilmann Süß: Investieren Sie in Know-how! Wichtig ist die Bereitschaft, sich weiterzubilden. Man muss wissen, was man umsetzen kann. Es ist auch wichtig, fachlich sattelfest zu sein und den Verantwortlichen in den Unternehmen zu erklären, wie sie die Pauschalen steuerlich geltend machen können oder mit Expertise bei der Abrechnung zu helfen. Wir profitieren in diesem Bereich sehr vom Know-how aus den Lehrgängen bei der BSA und der DHfPG. 04/19
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BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT
„Wir bieten für jeden Bedarf den richtigen Baustein“ Klaudia Bilic Leitung FirmenFitness/Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
BGF in der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier Firmensitz: Geschäftsgebiet:
Schwetzingen Metropolregion Rhein-Neckar/ Bergstraße/Vorderpfalz/Karlsruhe Unternehmensgröße: über 2.000 Mitarbeiter, 50 Studios und Anlagen mit über 160.000 Mitgliedern Besonderheiten: familiengeführtes Unternehmen Foto: FirmenFitness Pfitzenmeier
fM: Welchen Stellenwert hat Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) für die Unternehmensgruppe Pfitzenmeier? Klaudia Bilic: Als kompetenter und breit aufgestellter Fitness- und Gesundheitsanbieter in der Region gehört die Betriebliche Gesundheitsförderung für uns zur selbstverständlichen Erweiterung unseres Portfolios. Bereits im Jahr 2009 hat die Unternehmensgruppe Pfitzenmeier mit der „FirmenFitness“ eine eigene Abteilung für die Betriebliche Gesundheitsförderung gegründet. Mittlerweile haben wir hier in der Region über 500 Firmenkunden unterschiedlicher Größe aus verschiedenen Branchen. fM: Wie haben Sie den Bereich BGF/BGM innerhalb der Unternehmensgruppe organisiert? Klaudia Bilic: Von unserer Zentrale in Schwetzingen aus bieten wir in unserem gesamten Geschäftsgebiet unsere Beratungsleistungen und Produkte an. Die Abteilung FirmenFitness/Betriebliche Gesundheitsförderung beschäftigt momentan in eigenen Räumlichkeiten acht Mitarbeiter, die teilweise verschiedenen Regionen zugeordnet sind. Diverse Freiberufler unterstützen unser Team in Fachthemen. fM: Welches sind die Schlüsselmaßnahmen, mit denen Sie BGF/BGM erfolgreich in den Anlagen der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier etabliert haben? Klaudia Bilic: Am Anfang einer solchen Planung sollte man sich zunächst einmal im Klaren sein, welchen Bedarf man abdecken kann und will. Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements haben wir uns entschieden, nicht nur die Betriebliche Gesundheitsförderung anzubieten, sondern auch die klassische Firmenfitness als ideale Ergänzung mit in unser Portfolio aufzunehmen. Bei einer Unternehmensgröße wie der unsrigen ist es außerdem sehr wichtig, einen kontinuierlichen internen Informationsfluss zu gewährleisten. Wir nutzen vor allem die Teilnahme an persönlichen Gesprächsrunden, um unser Know-how in alle Studios zu transportieren. Unser Ziel ist es, dass jeder interessierte Mitarbeiter eines Unternehmens in jedem Studio kompetent an uns weitergeleitet wird. fM: Durch welche Maßnahmen sichern Sie den nachhaltigen Erfolg Ihrer BGF/BGM-Programme? Klaudia Bilic: Durch unsere langjährige Erfahrung zählen wir mittlerweile sämtliche Branchen in unserer wirtschaftsstarken Region zu unseren Kunden. Die Vielfalt der Unternehmen und deren unterschiedlichen Bedürfnisse ermöglichen es uns, immer wieder indivi20
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duelle Konzepte zu erarbeiten. Egal in welcher Branche eine Firma tätig ist, wir bieten für jeden Bedarf genau den richtigen Baustein an. Bei der Erstellung der Konzepte versuchen wir außerdem, sowohl die Beschäftigten – meistens über die Personalverantwortlichen – als auch die Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertreter miteinzubeziehen. Evaluationsmaßnahmen ermöglichen es uns, auch rückblickend den Erfolg der Maßnahmen zu bewerten und ggf. Anpassungen vorzunehmen. Des Weiteren versuchen wir, durch die Einbeziehung der Betriebsärzte und der zuständigen Krankenkasse Synergieeffekte zu nutzen. Mittlerweile kann man fast sagen, dass mitarbeiterfreundliche Angebote, wie z. B. Betriebliche Gesundheitsförderung, enorme Wettbewerbsvorteile im Kampf um die besten Köpfe sind – und das wissen die meisten Entscheider. fM: Was ist Ihr Erfolgsrezept für die Kontaktaufnahme zu Unternehmen? Klaudia Bilic: Durch die großflächige Präsenz unserer Studios und Anlagen in der Region ist der Name Pfitzenmeier als kompetenter Gesundheitsanbieter den meisten ein Begriff. Oft erweist sich das Thema Firmenfitness als Türöffner für weitere Maßnahmen und Beratungen. Auf diese Weise werden wir auch häufig weiterempfohlen. Darüber hinaus versuchen wir, unser Angebot mit unserer eigenen Homepage und einem eigenen sozialen Netzwerk greifbar zu machen. Mit der Teilnahme an Netzwerktreffen der hiesigen Wirtschaft zeigen wir außerdem persönliche Präsenz. fM: Welche Tipps haben Sie für Studioverantwortliche oder Betreiber, die in naher Zukunft in den Bereich BGF/BGM investieren wollen? Klaudia Bilic: Wie in allen Beratungsbranchen ist es zunächst wichtig, auf die Bedürfnisse der Kunden zu achten und nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ Maßnahmen anzubieten. Aus Sicht des Studioanbieters ist es außerdem wichtig, dass personelle Ressourcen geschaffen werden, die sich professionell und ernsthaft mit dem Thema BGF/BGM beschäftigen. Eine entsprechende Ausbildung ist hier sicher von Vorteil. Außerdem sollte man sich vorher genau überlegen, mit welchem Businessplan man auf den Markt gehen will. Grundsätzlich sollten Betreiber nach authentischen Mitarbeitern Ausschau halten. Ganz nach dem Motto: „Tue, was du liebst, und du hast Erfolg damit.“
„BGM ist bei uns Chefsache“ Michael Maute Inhaber und Geschäftsführer
BGM im bestform fitness studio Albstadt Firmensitz: Positionierung: Größe in m2: Besonderheiten:
Albstadt (Baden-Württemberg) Premiumstudio 2.600 modernste Ausstattung, schönes Ambiente, familiäre Atmosphäre und hochwertiges Betreuungssystem
Foto: Frank Luger – www.art-photography.de
fM: Welchen Stellenwert hat Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) für das bestform fitness studio Albstadt? Michael Maute: Das Betriebliche Gesundheitsmanagement hat in den letzten Jahren für uns zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist für unser Unternehmen inzwischen eine wirtschaftlich sehr wichtige Säule. fM: Wie haben Sie den Bereich BGM innerhalb des Studiobetriebes organisiert? Michael Maute: BGM ist bei uns „Chefsache“, d. h., diesen Bereich gebe ich nicht aus der Hand. Ein paar Mitarbeiter haben sich in diesem Bereich ebenfalls fortgebildet und unterstützen mich im operativen Geschäft. Bei den Fortbildungen setze ich hier auf die BSA-Akademie als Bildungspartner. fM: Welches sind die Schlüsselmaßnahmen, mit denen Sie BGM erfolgreich in Ihrer Anlage etabliert haben? Michael Maute: So, wie es nicht den perfekten Trainingsplan gibt, gibt es vermutlich auch nicht das perfekte BGM-System, das zu jedem Unternehmen passt und von jedem Unternehmen gewünscht ist. Hin und wieder wollen die Unternehmen ein individuell abgestimmtes Angebot und dann muss man flexibel sein. Wichtig ist auch, dass man sich mit der Gesetzeslage und der aktuellen Rechtsprechung im Hinblick auf die steuerlichen Aspekte auskennt. Das Allerwichtigste ist aber, dass man das Unternehmen zunächst durch eine souveräne, kompetente und ehrliche Angebotspräsentation davon überzeugt, dass ein BGM-System und BGF-Maßnahmen notwendig sind und dass man hierfür der regionale Spezialist ist. Wenn dies gelungen ist, kommt der nächste, sehr wichtige Schritt: Bei einer Kick-off-Veranstaltung muss man die Belegschaft davon überzeugen, wie wichtig es ist, etwas für seine Gesundheit zu tun. Bereits hier muss es gelingen, das Vertrauen der Mitarbeiter zu gewinnen. Ich habe leider öfters feststellen müssen, dass viele unserer Kollegen sehr kompetent und erfahren sind, es ihnen aber nicht gelingt, dies auch zu vermitteln. Es bringt nichts, gut zu sein, wenn es keiner weiß. Eine nicht kommunizierte Leistung ist eben keine Leistung! Ich habe mich daher im Speaker-Bereich von Hermann Scherer, einem der besten Speaker überhaupt, coachen lassen.
fM: Durch welche Maßnahmen sichern Sie den nachhaltigen Erfolg Ihres BGM-Programms? Michael Maute: Wichtig ist, dass man Maßnahmen im jeweiligen Unternehmen durchführt, z. B. Moderation von Gesundheitszirkeln, Arbeitsplatzbegehungen und -analysen, Rückencoaching am Arbeitsplatz, Vorträge zu verschiedenen Themen und Gesundheitstage. Mein Geschäftspartner Thomas Böhler und ich sind nicht nur Inhaber des bestform in Albstadt, sondern betreiben auch noch das Gesundheitszentrum eines in Albstadt ansässigen Konzerns. Mit dem Konzept, das wir mit den BGM-Verantwortlichen des Konzerns entwickelt haben, gelingt es uns, dass teilweise über 80 Prozent der Mitarbeiter/innen einer Abteilung an den Maßnahmen teilnehmen. fM: Was ist Ihr Erfolgsrezept für die Kontaktaufnahme zu Unternehmen? Michael Maute: Ehrlich gesagt, musste ich zu Beginn unserer BGM-Tätigkeit ganz schön „Klinken putzen“ und das nicht immer mit Erfolg. Nachdem wir die ersten Unternehmen für uns gewinnen konnten, haben wir zusammen mit den jeweiligen Geschäftsführern einen Zeitungsartikel veröffentlicht. Dies stellte sich als gute Werbung für alle Beteiligten heraus. Heute läuft viel über Empfehlungen. Darüber hinaus schreiben wir regelmäßig Firmen an, wobei die Anschreiben natürlich auch professionell und wertig sein müssen. Ich bin auch stets bestrebt, unser Netzwerk durch Kooperationen auszubauen. fM: Welche Tipps haben Sie für Studioverantwortliche oder Betreiber, die in naher Zukunft in den Bereich BGM investieren wollen? Michael Maute: Zunächst sollte man sich hier auf jeden Fall ein paar wichtige Qualifikationen aneignen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was sich hinter dem Begriff „BGM“ verbirgt. Dann muss man sich auch darüber im Klaren sein, dass die BGF-Maßnahmen nicht nur in der Anlage stattfinden. Man muss auch bereit sein, in die Unternehmen zu gehen. Ich finde es auch ganz wichtig, dass sich die Inhaber bzw. die Studioleiter dem Thema widmen und wichtige Termine, wie z. B. die Angebotspräsentation selbst durchführen. 04/19
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FACHARTIKEL FIRMENFITNESS
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Chancen für Unternehmen und Fitness-/Gesundheitseinrichtungen
Erfolgsfaktor Firmenfitness Firmenfitness?! Was steckt hinter der Kombination der Begriffe Firmen und Fitness? Sind es Kooperationen zwischen Unternehmen und Fitnessanbietern und vergünstigte Angebote? Dient das Angebot der Ausnutzung von Steuerfreibeträgen und wie lässt sich ein Zusammenhang zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement herstellen?
D
iese und weitere Fragen spiegeln sehr oft die unterschiedlichen Erwartungen von Anbietern und Unternehmen wider und werden dadurch der Chance, die sich hinter dieser Kooperation verbirgt, nicht gerecht.
BGM – ein Must-have in der Arbeitswelt Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist schon seit vielen Jahren präsent, wenn es um das Thema Fehlzeiten und Produktivität am Arbeitsplatz geht. Mittlerweile stehen jedoch im Rahmen eines systematischen Managementprozesses auch Aspekte wie z. B. Arbeitgeberattraktivität, Imageverbesserung und die Reaktion auf den demografischen Wandel im Fokus. Übergeordnete Zielsetzung in allen Bereichen ist direkt bzw. indirekt die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Insbesondere die Förderung der Arbeitgeberattraktivität und des Images sowie die damit verbundene Wettbewerbsfähigkeit sind neben der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen ein wichtiger Beweggrund bzw. Handlungsansatz für die Einführung eines systematischen BGM-Prozesses. Die Gesundheit der Mitarbeiter und die damit verbundene Leistungsfähigkeit bzw. der langfristige Erhalt der Arbeitsfähigkeit und Verfügbarkeit wurden längst von vielen Unternehmen als ein wesentlicher ökonomischer Erfolgsfaktor erkannt. 22
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Firmenfitness – Einordnung und Abgrenzung Inwieweit können auch Fitness-/Gesundheitseinrichtungen diesen Trend für sich zielführend nutzen und durch Firmenfitnessangebote den Unternehmen eine geeignete Plattform präsentieren, um Maßnahmen anzubieten, die zum einen gesundheitsförderlich sind und zum anderen auch mit den Anforderungen einhergehen, die die heutige Arbeitswelt mit sich bringt? Einordnung Firmenfitness BGM
Arbeitsschutz (gesetzlich verpflichtend)
BEM (gesetzlich verpflichtend)
BGF Baustein des BGM (freiwillig) Verhaltensprävention z. B. Firmenfitness
Verhältnisprävention
Ziel: Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten am Arbeitsplatz
Abb.1: Einordnung Firmenfitness (BSA/DHfPG 2018)
Da es keine offizielle Definition von Firmenfitness gibt, wird der Begriff nachfolgend auf Maßnahmen bezogen, die je nach Bedarf innerhalb und/oder außerhalb des Unternehmens stattfinden können und dem Erhalt und der Förderung der Gesundheit bzw. der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit der Beschäftigten dienen. Wichtiges Kriterium für Firmenfitness ist der Zugangsweg zu den Angeboten über das Unternehmen.
Kooperationsmöglichkeiten in der Praxis
GYM
1. In der Fitness- und Gesundheitseinrichtung Nachfolgende Angebote zeigen die vielseitigen Möglichkeiten, die im Rahmen einer Kooperation genutzt werden können: • Mitgliedschaften im Rahmen von Firmenfitnessangeboten • Präventionskurse für Unternehmen • Spezialkurse mit Zielgruppenfokus, um arbeitsplatzbezogenen Belastungen entgegenzuwirken • evtl. Analysen und Diagnostik Für die Gestaltung einer solchen Kooperation gibt es verschiedene Umsetzungsvarianten: Variante 1 bedeutet, dass sich Unternehmen und Fitness-/Gesundheitseinrichtungen über Leistungen (Nutzung der Anlage, spezifische Programme und Kurse) sowie über die finanzielle Unterstützung durch das Unternehmen einigen und die Mitarbeiter diese Leistungen gemäß den vertraglichen Regelungen nutzen können. Hierbei sind Mitgliedschaften möglich und gewünscht, die jedoch abhängig von steuerlichen Vor- oder Nachteilen unterschiedlich gestaltet werden können. Argumente für eine Mitgliedschaft sind die Nähe zum Arbeitsplatz, flexible Öffnungszeiten und eventuelle Steuervorteile. Bei Variante 2 steht die spezifische Nutzung der Anlage im Vordergrund. Es können Präventionskurse gemäß § 20 SGB V wahrgenommen werden (unter Berücksichtigung der Kriterien des GKV-Leitfadens). Es ist keine sonstige Nutzung der Anlage möglich, Kurse finden nur für das jeweilige Unternehmen statt oder die Teilnahme ist an regulär stattfindende Kurse des Studios gekoppelt. Mitgliedschaften sind bei dieser Variante ausgeschlossen. Argumente hierfür sind die spezifischen Möglichkeiten im Hinblick auf die arbeitsplatztypischen Belastungsformen, denen durch die Kurse entgegengewirkt wird. 2. Im Unternehmen direkt vor Ort • Unterstützung und Durchführung von Gesundheitstagen • Durchführung von niedrigschwelligen Aktiveinheiten („Aktive Pause“, „Bewegte Pause“, Rücken- und Entspannungseinheiten u. v. a. m.) • Durchführung von Kursen (je nach räumlichen Voraussetzungen) • Impulsvorträge • Arbeitsplatzbegehungen mit dem Fokus Ausgleichsübungen und Haltungsanalysen (z. B. Rückencoaching) Der Vorteil bei der Durchführung der Maßnahmen vor Ort im Unternehmen ist der Aufbau von Vertrauen in die Kursleiter und Trainer, die Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Notwendigkeit von Verhaltensänderungen in Bezug auf das eigene gesundheitsförderliche Verhalten am Arbeitsplatz und das Angebot von Ausgleichs- und Kompensationsmöglichkeiten, die auch einen Transfer in den Alltag bewirken können. Der gewünschte Effekt, die Erkenntnis der Mitarbeiter für den Mehrwert der gesundheitsförderlichen Maßnahmen und
FACHARTIKEL FIRMENFITNESS Informationsphase
Ist-Analyse & Kontaktaufnahme
Im Unternehmen (Personal mit entsprechender Qualifikation)
Im Unternehmen oder in der Fitnesseinrichtung
Sensibilisierungs-Vortrag
Rückencoaching am Arbeitsplatz
Kursprogramm – Rückenprävention
Spezifisches Rückentraining
Gespräch Betriebsarzt Evaluation
Abb. 2: Programm zur Reduzierung von Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE)
die daraus resultierende Anmeldung für eine Mitgliedschaft ist hier sehr realistisch und kann auch dazu führen, dass Familienmitglieder und Freunde animiert werden, gemeinsam in einer kooperierenden Fitness- und Gesundheitseinrichtung zu trainieren. Als eine Variante, die beide Kooperationsmöglichkeiten optimal miteinander verknüpft, könnte beispielsweise das Programm der DHfPG zur Reduzierung von Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) genannt werden (siehe Abb. 2). Erfolgreiche Kooperationen – eine Frage des richtigen Marketings Aus Sicht der Fitness- und Gesundheitseinrichtungen müssen im Vorfeld Schritte eingeleitet werden, die dem potenziellen Firmenkunden beim Erstkontakt die notwendigen Informationen liefern und aufzeigen, dass auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens eingegangen werden kann. Hierbei ist es zielführend, auf der Homepage einen eigenen Bereich für Firmenfitness zu installieren, der über die eigene Kompetenz als BGF/BGM-Anbieter, Referenzen, bereits bestehende Firmenkonzepte, Trainerqualifikationen, Zertifizierungen (z. B. BSA-Zert, TÜV usw.), Öffnungszeiten (evtl. auch speziell für Firmenkunden), zielgruppengerechte Kursangebote (u. a. Präventionskurse nach § 20 SGB V) informiert und eventuell durch Bildergalerien einen ersten Einblick in das Angebot vermittelt. Für den Erstkontakt im Unternehmen vor Ort empfiehlt sich eine Kurzpräsentation mit den notwendigen Informationen, wie z. B. verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten und ein Kurzkonzept mit entsprechendem Ablauf.
Wie können Fitness- und Gesundheitsanbieter Unternehmen als Kunden gewinnen? Die wichtigste Frage im Vorfeld ist immer die Frage nach der richtigen Akquisestrategie. Hier gibt es viele verschiedene Zugangswege, die genutzt werden können. Der beste Fall ist der Vertrauensvorschuss durch bereits bestehende Mitglieder, die die Kontaktaufnahme zu ihrem Arbeitgeber unterstützen. Die persönliche Ansprache der Mitglieder sollte natürlich sensibel und unter Berücksichtigung des Datenschutzes erfolgen. Eine weitere Möglichkeit ist die Teilnahme an Veranstaltungen (Unternehmerfrühstück in der Region, bei Wirtschaftsvereinigungen wie z. B. IHK/HWK), Messen, Gewerbeschauen usw., die als Plattform für Vorträge zu verschiedenen Gesundheitsthemen, aber auch der Ansprache von sowohl Firmen als auch Besuchern zur Mitgliedergewinnung dienen. Ein entsprechender Stand mit Aktivitätsangeboten (Koordinationsparcours, Schnupperkurse, Dia24
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gnostiken usw.) erleichtert dabei die Kontaktaufnahme. Klassische Werbeinstrumente wie Online-Marketing und die Nutzung sozialer Netzwerke stärken zusätzlich die Marktpräsenz. Die Vernetzung mit Vertretern der Gesundheitsbranche (Renten- und Unfallversicherung, Krankenkassen, Berufsgenossenschaft) kann genauso wie die Vernetzung mit Ärzten und ortsansässigen Physiotherapeuten eine weitere Plattform für Kooperationen darstellen.
Ausgewählte Finanzierungsmöglichkeiten
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1. Einkommenssteuerbefreiung Um Unternehmen zu ermutigen, nachhaltig gesundheitsförderliche Projekte bzw. Interventionen durchzuführen, räumt der Gesetzgeber eine Einkommenssteuerbefreiung für primärpräventive und gesundheitsförderliche Leistungen ein. Nach § 3 Nr. 34 EStG wird dem Arbeitgeber ein Freibetrag von bis zu 500 Euro im Jahr pro Mitarbeiter für Leistungen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) zusätzlich zum Lohn eingeräumt. Die Maßnahmen müssen jedoch den gesetzlichen Anforderungen des § 20 SGB V entsprechen. Weiterhin besteht die Möglichkeit der Ausschöpfung der Freigrenze Sachbezüge gemäß § 8 (2) EStG. Dies bedeutet konkret, dass eine Unterstützung für den Firmenfitnessvertrag (Rabatt/Zuschuss) von bis zu 44 Euro je Mitarbeiter und Monat erfolgen kann. Die Sachbezüge sind grundsätzlich mit dem ortsüblichen Brutto-Endpreis am Abgabeort zu bewerten. Dabei ist zu beachten, dass ein steuerpflichtiger Lohn in vollem Umfang vorliegt, wenn die Grenze aller Sachbezüge von 44 Euro überschritten wird. 2. Gesetzliche Krankenkassen Wenn der Betrieb nicht alle Kosten für die Verankerung der gesundheitsförderlichen Prozesse und entsprechenden Maßnahmen übernehmen kann oder will, besteht die Möglichkeit, von den gesetzlichen Krankenkassen eine finanzielle Unterstützung zu erhalten. Eine solche Hilfe wird in der Regel nur von einer gesetzlichen Krankenkasse angeboten, sofern ein Teil der Belegschaft auch bei dieser Kasse versichert ist. Die Kassen gehen dabei ihrem gesetzlichen Auftrag, der im Sozialgesetzbuch V § 20 festgelegten Aufgaben in der Prävention, nach. Sie haben die Aufgabe, Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung oder des Betrieblichen Gesundheitsmanagements zu unterstützen. Welche Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern finanziell gefördert werden, ist im Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbandes festgelegt. Die Finanzierung bzw. Förderung von Maßnahmen muss im Vorfeld beantragt werden. Diese Maßnahmen müssen hinsichtlich Qualität, Zweckbindung und Zielgerichtetheit den Anforderungen der §§ 20 und 20b SGB V genügen.
FAZIT: Win-win-Konstellation für alle Beteiligten Firmenfitness ist eine gute Chance für Fitness- und Gesundheitseinrichtungen, Mitglieder durch Firmenfitnessmitgliedschaften zu gewinnen, aber auch Mehrumsätze im Unternehmen selbst durch entsprechende Kurse und Aktivitäten im Rahmen von gesundheitsförderlichen Angeboten zu generieren. Hierbei ist die Qualifikation der Kursleiter und die Bedarfsorientierung in Hinblick auf die individuellen Rahmenbedingungen (z. B. Branche oder Unternehmensgröße) der jeweiligen Kooperationspartner (Unternehmen) ein großer Wettbewerbsvorteil, um auch langfristige Kooperationen einzugehen. Für Unternehmen bietet Firmenfitness eine gute Plattform für gesundheitsförderliche Angebote, deren Zugangsweg niedrigschwellig ist. Gleichzeitig haben diese Angebote einen positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter und tragen damit auch zum Unternehmenserfolg und der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens bei.
Anke Mächler Anke Mächler ist Dozentin an der DHfPG im Bereich Pädagogik, Management und Gesundheitswissenschaften. Als Referentin unterrichtet sie für die BSA-Akademie in der Sparte Betriebliches Gesundheitsmanagement. Nach dem Studium war sie viele Jahre als Geschäftsführerin und Inhaberin eines Dienstleistungsunternehmens im Bereich BGM und BGF tätig. Neben ihrer Tätigkeit als Dozentin und Autorin von Fachartikeln und Lehrmaterialien berät sie Unternehmen im Bereich BGM und BGF.
Foto: DHfPG/BSA
3. Europäischer Sozialfonds Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit besteht durch den Europäischen Sozialfonds (ESF). Er ist das wichtigste Instrument zur Verbesserung der Berufsqualifikationen und der Beschäftigungsaussichten und dient zur Förderung von Beschäftigungsprojekten auf lokaler, regionaler und bundesweiter Ebene. In diesem Zusammenhang unterstützt der Fonds auch Projekte bzw. Programme der Gesundheitsförderung und des Gesundheitsmanagements.
www.dhfpg-bsa.de
Literaturliste Badura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J. & Meyer, M. (Hrsg.). (2018). Fehlzeiten-Report 2018. Sinn erleben – Arbeit und Gesundheit. Berlin: Springer. https://doi.org/10.1007/9783-662-57388-4. Eberle, G. (2006). Erfolgsfaktor Betriebliches Gesundheitsmanagement – betriebswirtschaftlicher Nutzen aus Unternehmersicht. In W. Kirch & B. Badura (Hrsg.), Prävention. Ausgewählte Beitrage des Nationalen Präventionskongresses. Dresden, 1. und 2. Dez. 2005 (S. 325–338). Heidelberg: Springer Medizin. EuPD Research. (2016). Aufwärtstrends im BGM und wie trotzdem hinterhergehinkt wird. Zugriff am 13.02.2017. Verfügbar unter http://www.corporate-health-award.de/fileadmin/ content/downloads/Pressemitteilungen/Pressemitteilung_Trendstudie.pdf GKV-Spitzenverband. (2018). Leitfaden Prävention. Verfügbar unter https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/praevention_selbsthilfe_beratung/praevention_und_bgf/ leitfaden_praevention/leitfaden_praevention.jsp Meyer, J.-A. & Tirpitz, A. (2008). Betriebliches Gesundheitsmanagement in KMU. Widerstände und deren Überwindung (1. Aufl.). Lohmar: Eul.
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FACHARTIKEL BGM
Ein wesentliches Instrument zum Erhalt der Leistungsfähigkeit
WORK-LIFE-BALANCE
Von vielen Arbeitnehmern gewünscht, von nicht allen Unternehmen gefördert: WorkLife-Balance. Für die einen scheint es lediglich eine Modeerscheinung zu sein, für die anderen ein ernst zu nehmendes Thema. Doch was bedeutet Work-Life-Balance? Während sich die „Work“-Komponente auf die Erwerbsarbeit bezieht, steht „Life“ im Zusammenhang mit privaten Lebensbereichen wie Familie, Freundschaften oder Gesundheitsverhalten.
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as Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ, 2005) definiert Work-Life-Balance als eine „neue, intelligente Verzahnung von Arbeits- und Privatleben vor dem Hintergrund einer veränderten und sich dynamisch verändernden Arbeits- und Lebenswelt“. Zusammengefasst versteht
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man unter Work-Life-Balance sowohl die ausgewogene Balance von Beruf und Privatleben als auch die Möglichkeit der Vereinbarung beider Komponenten. Doch warum hat Work-Life-Balance einen solch hohen Stellenwert? Laut Haunschild (2013) zählen • die Zunahme der Anzahl erwerbstätiger Frauen, • eine (wahrgenommene) Zunahme von Pflichten und Verantwortlichkeiten in den Domänen außerhalb der Erwerbsarbeit (z. B. Pflege von Angehörigen), • die Intensivierung von Erwerbsarbeit sowie • eine veränderte Einstellung zur Bedeutung von Erwerbsarbeit zu einigen, miteinander zusammenhängenden Entwicklungen, die als Erklärungsansatz für das Aufkommen von Work-Life-Balance als breit diskutiertes Thema infrage kommen. Eine fehlende Work-Life-Balance kann gravierende Folgen wie Schlafstörungen, Angstgefühle, Abnahme der mentalen Leistungsfähigkeit sowie der Arbeitsmotivation und damit einhergehend ein Rückgang der Arbeitsleistung bis hin zur Erschöpfung nach sich ziehen (INQA, 2012). Dass davon sowohl der Unternehmenserfolg als auch die Gesundheit der Mitarbeiter abhängen, liegt auf der Hand. Diese Tatsachen untermauern die Dringlichkeit, in die Work-Life-Balance und somit auch in die psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu investieren.
und Work-Life-Balance auswirken. Somit erweist sich die konkrete Ausgestaltung der flexiblen Arbeitszeiten im Zusammenspiel zwischen betrieblichen Anforderungen einerseits und Belangen der Beschäftigten andererseits als eine der zentralen Stellschrauben für flexible und gesunde Arbeitszeitgestaltung (BAuA, 2016a). Zudem können zum Beispiel auch Fitnessunternehmen, die ihren Mitarbeitern Work-Life-Balance-Angebote unterbreiten, von Mitarbeitermotivation sowie -bindung profitieren. Sowohl Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung als auch Maßnahmen der Arbeitsplatzgestaltung können innerhalb und auch außerhalb des Unternehmens positive Auswirkungen haben (Prognos, 2005).
Tab. 1: Unternehmensinterne und -externe Effekte von Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung
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Anstatt sich aktiv mit der Work-Life-Balance auseinanderzusetzen, erkennt dennoch nicht jedes Unternehmen die Notwendigkeit, die Work-Life-Balance in ausreichendem Umfang zu fördern. Einer Studie zufolge sind 38 Prozent der 1.100 Befragten der Meinung, dass ihrem Arbeitgeber eine ausgewogene Work-Life-Balance seiner Mitarbeiter egal ist. Demgegenüber wählen 47 Prozent der Befragten, wenn sie sich zwischen zwei vergleichbaren Jobangeboten entscheiden müssen, das Unternehmen mit Work-LifeBalance-Kultur (Community Life, 2016). Darüber hinaus sind Stress sowie psychische Belastungen immer noch ein Tabuthema (INQA, 2012). Daher wundert es nicht, dass sich mehr Mitarbeiter wünschen, ihr Unternehmen würde sich bei dem wichtigen Thema Work-Life-Balance flexibler und anpassungsfähiger zeigen.
Unternehmensinterne Effekte
Unternehmensexterne Effekte
• Verbessertes Arrangement von Berufs- und Privatleben • Höhere Lern- und Beschäftigungsfähigkeit der Beschäftigten • Erschließung breiterer Beschäftigungspotenziale und Kompetenzen • Grundlage einer Kultur gegenseitigen Vertrauens und gegenseitiger Loyalität
• Erfolgreichere Kundenbeziehungen • Verbesserte Investorenbeziehungen • Positive Wahrnehmung der Unternehmen in der Gesellschaft
Der Weg zur Work-Life-Balance in Unternehmen Wer eine ausgeglichene Balance zwischen Beruf und Freizeit herstellen will, muss seine Zeit sinnvoll nutzen. Hierbei können Unternehmen ihre Mitarbeiter unterstützen, indem sie Freiräume schaffen und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung anbieten. Es gibt viele Maßnahmen, mit denen Unternehmen eine ausgeglichene WorkLife-Balance fördern können, wesentlich ist jedoch ein gutes individuelles Ressourcenmanagement. Dies bedeutet sowohl für Unternehmen als auch für die Mitarbeiter selbst, dass persönliche, physische und psychische Ressourcen aufgebaut und gestärkt werden müssen.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA, 2016b) konnte anhand empirischer Befunde Zusammenhänge zwischen Work-Life-Balance und psychischer Gesundheit, aber auch von Arbeitsbedingungen und Work-Life-Balance prüfen. Demzufolge hängt eine stärkere gegenseitige Bereicherung von Arbeit und Privatleben mit besserer psychischer Gesundheit zusammen.
Die Bandbreite an Work-Life-Balance-Instrumenten ist enorm. Im Überblick lassen sie sich in drei Gruppen gliedern (BMFSFJ, 2005): • Maßnahmen zur intelligenten Verteilung der Arbeitszeit im Lebenslauf und zu einer ergebnisorientierten Leistungserbringung • Maßnahmen zur Flexibilisierung von Zeit und Ort der Leistungserbringung • Maßnahmen, die auf Mitarbeiterbindung durch individuelle Laufbahnplanung, Förderung der Qualifikation und eine umfassende Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit bei sich wandelnden Tätigkeitsanforderungen zielen
Eine weitere Studie belegt, dass sich Einflussmöglichkeiten von Beschäftigten auf die Arbeitszeitgestaltung sowie Planbarkeit und Vorhersehbarkeit der Arbeitszeit positiv auf die Gesundheit
Von Unternehmen angebotene Work-Life-Balance-Maßnahmen zielen darauf ab, „erfolgreiche Berufsbiografien unter Rücksichtnahme auf private, soziale, kulturelle und gesundheitliche
Wirkung von Work-Life-Balance-Maßnahmen
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FACHARTIKEL BGM
Erfordernisse zu ermöglichen. Ein ganz zentraler Aspekt in dieser grundsätzlichen Perspektive ist die Balance von Familie und Beruf“ (BMFSFJ, 2005, S. 4). Umfassende, integrierte Work-Life-Balance-Konzepte (vgl. Abb. 1) beinhalten hierbei bedarfsspezifisch ausgestaltete Arbeitszeitmodelle, eine angepasste Arbeitsorganisation, Modelle zur Flexibilisierung des Arbeitsortes, Führungsrichtlinien sowie weitere unterstützende und gesundheitspräventive Leistungen für die Beschäftigten (BMFSFJ, 2005, S. 4).
Flexible Arbeitszeitmodelle Sport- & Freizeitangebote
Sabbatical
WORKLIFEBALANCE
Coaching & Stressmanagement
GesundheitsChecks
Betriebsnahe Kinderbetreuung
Bildungsurlaub
Abb. 1: Exemplarische Maßnahmen zur Förderung der Work-Life-Balance (eigene Darstellung)
Bevor jedoch unreflektiert und wahllos Maßnahmen eingeführt werden, sollte vorab der Bedarf der Belegschaft an solchen Maßnahmen ermittelt werden. Hierbei empfehlen sich beispielsweise anonyme Mitarbeiterbefragungen, Gesundheitszirkel oder Interviews. Im Rahmen einer gesundheitsförderlichen Unternehmenskultur spielt Kommunikation eine erhebliche Rolle. Die Belegschaft muss flächendeckend über das Angebot und den Nutzen der Angebote informiert werden. Demnach müssen auch Führungskräfte aller Ebenen eines Unternehmens Work-Life-Balance-Maßnahmen positiv gegenüberstehen und diese unterstützen. Während beispielsweise flexible Arbeitszeiten gerade für Bürotätigkeiten tauglich sind, so muss in anderen Berufsfeldern, zum Beispiel bei Pflegeberufen oder Industriearbeitsplätzen, oftmals eher auf andere Work-Life-Balance-Maßnahmen ausgewichen werden.
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Demnach muss zum Beispiel auch jedes Fitnessunternehmen für sich prüfen, welche Work-Life-Balance-Maßnahmen zu welchen Tätigkeiten passen. Dennoch sollte ein flächendeckendes Angebot für Mitarbeiter aller Tätigkeitsbereiche innerhalb eines Unternehmens ermöglicht werden, um Spannungsfelder zu vermeiden.
Work-Life-Balance als Baustein eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements Dadurch, dass Bewerber der Generationen Y und Z bereits zum Berufseintritt Forderungen nach Work-Life-Balance und Gesundheitsmaßnahmen erheben, muss sich das Personalmanagement neuen Aufgaben stellen. Neben der klassischen Personalarbeit übernehmen Personalmanager oftmals auch die Aufgaben von Betrieblichen Gesundheitsmanagern, die für entsprechende Rahmenbedingungen und Maßnahmen sorgen müssen. Die Implementierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)
Tab. 2: Maßnahmen zur Förderung der Work-Life-Balance in Abhängigkeit von Tätigkeit und Schichtbetrieb
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Tätigkeit
Mögliche Work-Life-Balance-Maßnahmen
Arbeitstätigkeit im produzierenden Gewerbe (inklusive Schichtbetrieb)
• Sabbatical • Flexible Kinderbetreuung • Familienfreundliche Schichtplangestaltung • Fitnessprogramme • Zeitmanagement-Seminare • Ferienprogramme für Kinder
Büroarbeitsplätze (im Nichtschichtbetrieb)
• Sabbatical • Flexible Arbeitszeiten • Telearbeit • Fitnessprogramme • Ferienprogramme für Kinder
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Fazit Gerade im Zuge einer sich verändernden Arbeitswelt nimmt die Work-Life-Balance einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert ein. Während Unternehmen das Fundament legen können, indem neben Maßnahmen zur Arbeitsgestaltung und -organisation auch Maßnahmen zur Gesundheitsförderung angeboten werden, müssen Arbeitnehmer den Umgang mit Zeit erlernen, um eine ausbalancierte Trennung zwischen der Arbeitswelt und dem Privatleben voranzutreiben. Dafür ist es erforderlich, Work-Life-Balance-Konzepte in der Personalstrategie sowie in der Unternehmenskultur zu verankern und dass die Förderung der Work-Life-Balance als Führungsaufgabe wahrgenommen wird. Inwieweit Work-Life-Balance gefördert und gestaltet wird, hängt folglich von der Akzeptanz sowie der Kreativität der Unternehmen auch in der Fitnessbranche ab.
Sarah Staut Die Gesundheitswissenschaftlerin arbeitet als pädagogische Mitarbeiterin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement sowie der BSA-Akademie im Fachbereich Gesundheitsförderung/ BGM. Praktische Erfahrungen sammelte sie bereits in namhaften Unternehmen im Betrieblichen Eingliederungsmanagement sowie bei der Planung und Umsetzung betrieblicher Gesundheitsprogramme.
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ist zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität nahezu unumgänglich. In Bezug auf Work-Life-Balance wird dem BGM eine zentrale Bedeutung beigemessen, gerade was die Planung, Umsetzung sowie Kontrolle solcher Maßnahmen betrifft. Im Rahmen des BGM können mithilfe von Analysen adäquate, an das Unternehmen angepasste Work-Life-Balance-Angebote abgeleitet werden, die im Sinne der Nachhaltigkeit dauerhaft implementiert sowie in regelmäßigen Abständen evaluiert und auf Erfolg kontrolliert werden sollten.
www.dhfpg-bsa.de
Auszug aus der Literaturliste Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA, 2016a). Arbeitszeitreport Deutschland 2016. Zugriff am 20.05.2019. Verfügbar unter https://www.presseportal.de/pm/103969/3451467 Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA, 2016b). Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt. Work-Life-Balance. Dortmund/Berlin/Dresden: BAuA. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2005). Work-Life-Balance. Motor für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftliche Stabilität. Analyse der volkswirtschaftlichen Effekte – Zusammenfassung der Ergebnisse. Berlin: BMFSFJ. Community Life (2016). Strategien für eine gute Work-Life-Balance. Zugriff am 20.05.2019. Verfügbar unter https://www.communitylife.de/blog/gesund-und-sicher/work-life-balance Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.
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FACHARTIKEL PSYCHOLOGIE
Herausforderung oder ungenutztes Potenzial?
GENERATION Y
Arbeitnehmer auf der Suche nach dem Sinn
WARUM? Die Generation der 25- bis 39-Jährigen hinterfragt und eines steht fest: Sie bewegt! Unsere Zukunft liegt in ihren Händen und die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie ihre Sinnfrage im Unternehmen integriert wird. Dies stellt auch für viele Fitnessstudios zunächst eine Herausforderung dar. Eine Herausforderung, die sich mit der richtigen Einstellung zu oftmals unerkanntem Potenzial entwickeln und den zukünftigen Erfolg prägend beeinflussen kann.
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K
eine Bezeichnung hat sich unter den vielen Namen für die Generation der Jahrgänge 1980 bis 1994 so durchgesetzt wie „Generation Y“. Sie verdankt den Namen ihrer hinterfragenden Haltung „Warum?“ (engl.: „Why“) – eine Frage, die auch ins Arbeitsleben integriert wird. Nicht nur gewohnte Abläufe und bestehende Strukturen werden ergründet, sondern alles wird auf den Prüfstand der großen Frage nach dem Sinn gestellt. Die Sinnfrage beschäftigt sich mit den fundamentalsten Aspekten des Lebens
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wie „Warum bin ich hier?“ oder auch „Wie führe ich ein erfülltes Leben?“ – Fragen, die bewegen und deren Antworten entscheidenden Einfluss auf die Motivation und Arbeitszufriedenheit ausüben. Natürlich bedarf es zur Berücksichtigung der Sinnfrage Offenheit gegenüber neuen Ansätzen. Es kann aufwendig oder unangenehm erscheinen, doch verbirgt sich genau hier enormes Potenzial. Die Zahl der Arbeitnehmer mit entsprechender Generationszugehörigkeit steigt stetig. Sie bilden die Zukunft der Unter-
Tab. 1: Generationen und ihre Prägungen
Merkmal
BABYBOOMER
GENERATION X
GENERATION Y
GENERATION Z
Jahrgang (Alter in 2019)
1946–1964 (55–73 Jahre)
1965–1979 (40–54 Jahre)
1980–1994 (25–39 Jahre)
ab 1995 (< 25 Jahre)
Prägungen
Wirtschaftswunder, die „68-er“-Revolution
Mauerfall, TV, Kalter Krieg
Internet, Handy, Digitale Revolution
Globalisierung, Klimawandel
nehmen auch in der Fitnessbranche und somit ist es nicht mehr eine Frage ob, sondern wie diese Generation integriert wird. Ein erweitertes Verständnis der „Gen Y“ ist notwendig und führt zu Erfolg versprechenden Entscheidungen.
Generationen-Mix: Kooperation oder Konfrontation? In Unternehmen treffen viele Generationen aufeinander und allgemein scheint es große Unterschiede bezüglich der Arbeitsmotivation sowie der Zuordnung verschiedener Charaktereigenschaften zu geben. Das erschwert das Personalmanagement und steht einer Erhöhung der Arbeitszufriedenheit entgegen. Die „Y-ler“ hinterfragen bestehende Strukturen und Denkweisen, die durch die „Babyboomer“ und „Gen X“ entwickelt wurden, schon bei Berufseinstieg. Vertreter der vorangegangenen Generationen identifizieren sich mit der Arbeit und weisen eine längere Betriebszugehörigkeit auf – die heutigen Unternehmen wurden durch sie und ihre Erfahrungen geprägt.
Inmitten der vermeintlichen Unterschiede erlangt folgende Aussage erhebliche Bedeutung: Fortschritt findet nicht dort statt, wo alle Beteiligten durchgehend derselben Meinung sind. Vielmehr vollzieht er sich in der kritischen und dennoch offenen Auseinandersetzung. Daher gilt es, einen offenen und verständnisvollen Umgang miteinander zu fördern, in dem sich die unterschiedlichen Persönlichkeiten, Gedankengänge und Talente erfolgreich zusammenbringen lassen.
Generation Y – Wertewandel und Anforderungen Die Frage nach den Wünschen und Erwartungen der „Y-ler“ kann nur allgemein beantwortet und der Individualität des Einzelnen nicht gerecht werden. Sie sind sehr heterogen aufgestellt und doch lassen sich allgemeine Merkmale zuordnen. Diese Merkmale sollten Fitnessunternehmen mit Bedacht behandeln und ihre Mitarbeiter als Individuum wahrnehmen und kennenlernen, denn „Schubladendenken“ ist in der Praxis fehl am Platze, unvollständig und teilweise sogar schädlich.
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FACHARTIKEL PSYCHOLOGIE
Gute Arbeitsatmosphäre und Teamarbeit
Sinnvoller Job und Spaß
Selbstbestimmte Unabhängigkeit
thischem Leading vereint. Die neue Generation möchte (fachlich) geführt werden, jedoch steht sie absolut autoritären Hierarchien eher resistent gegenüber. So sollten „Mentoring“ sowie individuelles „Talentmanagement“ auch in kleineren Fitnessbetrieben zunehmend erfolgreich integriert werden. Es lohnt sich, die Interessen der ausführenden Organe, d. h. der Arbeitnehmer, zu berücksichtigen. Die Identifikation mit dem Unternehmensziel seitens der Arbeitnehmer führt unweigerlich zu mehr Engagement und Zufriedenheit, was letztendlich wirtschaftliche Erfolge hervorbringt.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Fazit
Werte sind individuell und bestimmen unsere Motivation, Zufriedenheit und den erlebten Sinn bei Aufgaben, die mit diesen Werten im Einklang stehen. Mit entsprechendem Bewusstsein gilt es, die Werte der Y-ler genauso wie die der anderen Mitarbeiter zu erkennen. Das schafft oftmals ein besseres Verständnis dessen, warum sie so handeln, wie sie es tun. Allgemein ist ein klarer Wertetrend für die Berufseinsteiger zu erkennen: ein „langsamer Wertewandel vom Materialismus zum Postmaterialismus“ (Hardering, 2018, S. 78). Somit steht die Fitnessbranche ganz neuen Anforderungen gegenüber. Ja, sie fordern viel. Jedoch sind es Forderungen der zukünftigen Arbeitnehmer, die unter Berücksichtigung der Arbeitsmoral und der Arbeitgeberattraktivität bedient werden müssen. Im Kampf um junge Talente, die den Unternehmenserfolg sichern, erübrigt sich die Frage, ob es möglich ist. Vielmehr sollte der Fokus auf den Weg dorthin, also auf das wie, gelegt werden.
Herausforderung oder ungeahntes Potenzial? Die Berücksichtigung der Werte eines jeden Mitarbeiters stellt Fitnessstudios zum Beispiel vor eine entscheidende Aufgabe, die den betrieblichen Erfolg sowie die Mitarbeiterzufriedenheit maßgeblich beeinflusst. „Werteorientierte Führung“ sowie ehrlich gemeintes „Aktives Zuhören“ gehören zu den vielen neuen Soft Skills einer erfolgreichen Führung. Die Mitarbeiter werden es danken und von den Y-lern dürfen wertvolle Ressourcen wie Engagement, Wissbegierde und innovative Kreativität erwartet werden. Die Y-ler sind kontaktfreudig, beziehungsorientiert und wünschen sich Feedbackgespräche. Mit jedem Schritt in diese Richtung wird bei den jungen Arbeitnehmern weiteres ungeahntes Potenzial hervorgeholt und in das Unternehmen eingebracht. Hingegen können Versäumnisse auf dieser Ebene zu geringer Arbeitsmoral führen. Die Führungsfähigkeit stellt somit einen entscheidenden Faktor dar, damit sich Potenzial entfalten kann. Wie ein guter Gärtner sich nicht fragt ob, sondern unter welchen Umständen die Samen aufkeimen, dürfen sich die Fitnessunternehmen nicht fragen ob, sondern wie sich das vorhandene Potenzial der Mitarbeiter optimal entwickeln kann. Es gibt Gärtner, die sich beklagen und solche, die lernen und sich fragen: Wie wird es besser? Sich als Gärtner über die Wetterverhältnisse bzw. als Unternehmen über die Einstellung der Generation Y aufzuregen, lohnt sich nicht. Erfolgreich werden diejenigen sein, die genau hinsehen, akzeptieren und durch diese Erkenntnis das bisher noch ungeahnte Potenzial für Unternehmen und Mitarbeiter nutzen! Somit wird das Führen von Arbeitnehmern immer anspruchsvoller und zunehmend als eine Dienstleistung verstanden. Die Führungsansprüche schwanken zunehmend vom intellektuell-fachlich qualifizierten Chef hin zum Coach, der Betriebsinteresse mit empa32
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Schon bald wird die Generation Y vollständig in den Arbeitsmarkt integriert sein und einen zunehmend größeren Anteil der Belegschaft ausmachen. Die Suche nach dem Sinn, der dieser Generation zugesprochen wird, ist auch in den vorangegangenen Generationen zu finden, jedoch haben sich die Werte verändert. Diese richten sich nun zunehmend auf immaterielle Dinge. Da der Unternehmenserfolg maßgeblich von der Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit sowie der Arbeitgeberattraktivität beeinflusst wird, gilt es, auf die hinterfragende Haltung jüngerer Arbeitnehmer sowie auf deren Wünsche einzugehen. Der Generation Y sind vor allem der Sinn- und Spaßaspekt bei der Arbeit wichtig. Y-ler fordern selbstbestimmte Freiheit sowie die Vereinbarkeit von Privatund Berufsleben. Gute Beziehungen wünschen sie sich auch am Arbeitsplatz. Sie wollen gehört werden und freuen sich über konstruktives Feedback. Die Erfüllung dieser Anforderungen wird mit den vielfältigen Potenzialen der jüngeren Generationen gedankt, die durch zielführendes Teambuilding noch weiter entfaltet werden können. Die zugeschriebenen Attribute der „älteren“ sowie der „jüngeren“ Generationen – Erfahrenheit und der Drang nach der Sinnintegration – verstärken sich gegenseitig. So dürfen sich die Fitnessunternehmen, die der Herausforderung Generation Y und ihrer hinterfragenden Einstellung positiv begegnen, an einem bisher ungeahnten Potenzial sowie einer erfolgreichen Zukunft erfreuen!
Marvin Bick Marvin Bick ist als Dozent, Autor und Tutor für die DHfPG sowie BSA-Akademie tätig. Außerdem begleitet er als selbstständiger Gesundheitscoach seine Kunden in ihren individuellen Entwicklungsprozessen zu mehr Gesundheit, Energie und Wohlbefinden.
Foto: DHfPG/BSA
Abb. 1: Generation Y – die wichtigsten Lebensaspekte
www.dhfpg-bsa.de
Literaturliste Hardering, F. (2018). Die Sinnsuche der Generation Y. In B. Badura, A. Ducki, H. Schröder, J. Klose & M. Meyer (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2018 (Bd. 36, S. 75–83). Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57388-4_6 IfD Allensbach (Statista – Das Statistik-Portal, Hrsg.). (2018). Was halten die 16- bis 26-Jährigen persönlich im Leben für besonders wichtig und erstrebenswert? Zugriff am 22.05.2019. Verfügbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/816718/umfrage/als-besonderswichtig-erachtete-aspekte-im-leben-bei-16-bis-26-jaehrigen/ Rauch, C. & Huber, T. (Signium International, Hrsg.). (2013). Generation Y. Das Selbstverständnis der Manager von morgen. Eine Trendstudie des Zukunftsinstituts. Zugriff am 23.05.2019. Verfügbar unter https://www.zukunftsinstitut.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Auftragsstudien/studie_generation_y_signium.pdf
HISTORIE DER BRANCHE
fM-REIHE – DIE HISTORIE DER FITNESSBRANCHE (TEIL 4)
PROFESSIONALISIERUNG DER BRANCHE SEIT DEN 80ERN BILDUNG, VERBAND, MEDIEN UND MESSEN
Die Vordenker der Fitnessbranche, die ersten nebenberuflichen Qualifikationen, die Verbandsgründung, die ersten Branchenmedien und Magazine sowie der Beginn der Branchenveranstaltungen und -messen trugen seit den 1980er-Jahren dazu bei, dass der oft belächelte „Muskelkult“ nach und nach zum Volkssport avancierte. Fitnesstraining war aber noch längst nicht gesamtgesellschaftlich akzeptiert. Um sich langfristig zu etablieren, brauchte es neben der öffentlichen Akzeptanz auch professionellere Strukturen. Hier wurden bis zur Jahrtausendwende wichtige Meilensteine gesetzt, die wir Ihnen in Teil 4 unserer Serie gerne näherbringen möchten.
O
hne den Einsatz, den Ideenreichtum und auch die Beharrlichkeit der Unternehmer der modernen deutschen Fitnessbewegung (siehe auch Teil 3 unserer Artikelserie) wäre unsere Branche keinesfalls so erfolgreich geworden. Die Liste der Namen ist lang und wir stellen Ihnen in diesem Artikel wieder einige ausgewählte Protagonisten dar, die zur Weiterentwicklung beigetragen haben.
Vorreiter wie Albert Busek haben diese Entwicklungen von den Anfängen der Bodybuilding-Wettkämpfe bis hin zur Professionalisierung in der Traineraus- und Weiterbildung über Jahrzehnte aktiv mitgeprägt und einen erheblichen Beitrag zur Professionalisierung innerhalb der Fitness- und Gesundheitsbranche geleistet. Albert Busek setzt sich seit mehr als 50 Jahren als langjähriger Chefredakteur und Fotograf von zahlreichen Fachmagazinen (Sportrevue, Sportjournal, Flex, Muscle & Fitness) sukzessive für die Popularisierung des gezielten Muskeltrainings ein.
Fotos: Busek-Archiv
Ihrer Zeit voraus – Vordenker und Treiber der Fitnessbewegung
Was wäre also treffender, als die relevanten Meilensteine nicht nur kurz geschichtlich aufzuarbeiten, sondern auch aus seiner ganz persönlichen Sicht als Zeitzeuge und Kämpfer für die Fitnessbranche zu beleuchten?
Pioniere in der Trainerqualifizierung – die BSA-Akademie Die BSA-Akademie, im Jahr 1983 von Albert Busek und Jürgen Raber als privates Bildungsunternehmen im Saarland gegründet, setzte mit dem Lehrgang „Fitnesstrainer-B-Lizenz“ in puncto Trainerqualifikation die Startmarke. Die innovative Gründungsidee von Albert Busek war angesichts der genannten gesellschaftlichen Entwicklungen gleichermaßen einfach wie einleuchtend und ein Weckruf für die gesamte Branche: Nur durch qualifizierte Trainer und einheitliche Standards könne man der kontinuierlich wachsenden Fitness- und Gesundheitsbranche gesellschaftlich, aber vor allem auch gesundheitspolitisch zu einer breiteren Akzeptanz und Anerkennung verhelfen. Die Teilnehmer des ersten Lehrgangs trafen in München auch Bodybuilding-Ikone Arnold Schwarzenegger (Lesen Sie hierzu auch Teil 2 unserer Serie). Die „Fitnesstrainer-B-Lizenz“ legte den Grundstein für einen Standard in der Qualifikation von Trainern, der weitere folgten: Seit 1987 sind alle BSA-Lehrgänge von der Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) staatlich geprüft und zugelassen. Die BSA-Akademie gehört seit mehr als 35 Jahren zu den führenden Aus- und Weiterbildungsanbietern der Branche und hat 1997 gemeinsam mit der IHK Saarland die erste öffentlich-rechtliche Berufsprüfung der Fitnessbranche etabliert – den „Fitnessfachwirt IHK“, der seither als Standard für die nebenberufliche Qualifikation von Führungskräften im Fitnessbereich gilt.
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Der erste Lehrgang „Fitnesstrainer-B-Lizenz“ 1983 in München mit Albert Busek und Arnold Schwarzenegger (vorne)
Lese „35 Ja tipp: hre DS SV” auf Se ite 42
DSSV – das politische Sprachrohr und die Interessenvertretung der Branche
Foto: DSSV e. V.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein war die Gründung des Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen e. V. (DSSV), die 1984 u. a. von Birgit Schwarze und Refit Kamberovic in Hamburg beschlossen wurde. Der DSSV fungiert seit seiner Gründung als Interessenvertretung und setzt sich als Europas größter Arbeitgeberverband der Fitness-Wirtschaft für die Belange der aktuell über 9.300 Studiobetreiber in Deutschland ein. Er zählt zu den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft, ist seit 1999 Mitglied in der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und über die Arbeitgebervereinigung Business Europe in Brüssel auch auf EU-Ebene aktiv vertreten. Als Sozialpartner engagiert sich der DSSV für die Regulierungen in den Bereichen Sozial- bzw. Tarifpolitik sowie Berufsbildung. Er steht im ständigen Austausch mit der Öffentlichkeit, Das erste DSSV-Seminar „Lizenzierter Studioleiter” in Hamburg politischen Entscheidungsträgern, Verbänden und anderen Organisationen, um die Interessen der Branche bestmöglich zu vertreten. Seit 1987 ist der DSSV Herausgeber der „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“ und liefert damit wichtige ökonomische Kennzahlen als „Visitenkarte“ unserer Branche. Diese jährlich erhobenen Studienergebnisse und Marktkennzahlen tragen dazu bei, die Branche nach außen noch besser darzustellen und die Akzeptanz in der Politik, bei Banken, Investoren oder auch Krankenkassen als relevanter Wirtschaftszweig und Arbeitsmarkt nachhaltig zu festigen.
fitness MANAGEMENT international – das offizielle Verbandsorgan Fotos: fitness MANAGEMENT
Bereits im Jahr 1984 wurde der DSSV-Report ins Leben gerufen und an alle Fitnessstudios in der damaligen Bundesrepublik Deutschland versandt. Als Herausgeber dieses Reports versorgte der DSSV die Fitnessstudios mit Informationen über dessen Aktivitäten und aktuelle Entwicklungen der Branche. Zehn Jahre nach der ersten Ausgabe wurde der DSSV-Report 1994 aus vereinsrechtlichen Gründen von Birgit Schwarze und Refit Kamberovic in eine GbR ausgegliedert und firmierte fortan als fitness MANAGEMENT international, kurz fMi. Damit war nun auch der Versand an viele weitere Interessengruppen wie Trainer, die Fitnessindustrie und ausländische Fitnessstudiobetreiber möglich. Im Jahr 1995 erschien die erste Ausgabe der fitness MANAGEMENT international als offizielles Organ des DSSV e. V. Schnell etablierte sich das Fachmagazin in Deutschland und Europa. Durch ein Lizenzsystem schaffte es die fMi auch, in kürzester Zeit den osteuropäischen Markt zu durchdringen. Im Jahre 2018 wurde der Verteiler der deutschsprachigen Ausgabe um die Studierenden der DHfPG sowie die Lehrgangsteilnehmer der BSA-Akademie erweitert. Seither ist die fMi mit einer Auflage von rund 20.000 Exemplaren eines der führenden Fachmagazine.
3/2019
Juni/Juli
Nr. 143
EUR 9,-
sfr 14,-
C 31071
fitness MANAGEMENT international /2019 Nr. 14 Offizielles Organ DSSV e. V. und BfB e. V. Deutschland | Österreich | Schweiz
Als offizielles Organ des DSSV bietet die Publikation bis heute wissenschaftlich fundierte Fachartikel, Branchen-Know-how sowie Marktnews aus erster Hand. Die fMi agiert als Sprachrohr und Meinungsbildner der deutschsprachigen Fitness- und Gesundheitsbranche.
Lesen Sie mehr ab Seite 34
Fitness Starke Unternehmerinnen
Gesundheit Zielgruppe Outdoorsportler
Management E-Mail-Marketing: das Potenzial des Klassikers
Markt FIBO – Top-Event 2019, neues Hallenkonzept 2020
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Fitness Tribune – das Fachmagazin aus der Schweiz Parallel zur fitness MANAGEMENT international wurde die Fitness Tribune als Pendant in der Schweiz und in Österreich ins Leben gerufen. Im Jahr 1987 lancierte Jean-Pierre Schupp die erste Ausgabe der Fitness Tribune in der Schweiz. Damals war die Fitness Tribune noch kein Hochglanzmagazin wie heute, aber sie erfreute sich bereits einer interessierten Leserschaft. Schon damals galt sie als Pflichtlektüre für Entscheidungsträger und Führungskräfte, die in der Fitnessszene ihr Geld verdienten. 1994 erschien die Fitness Tribune erstmals als Hochglanzmagazin. Ein Jahr später wurde auch der Versand nach Österreich und Deutschland ermöglicht. Fortan wurde die Fitness Tribune an alle Fitnessstudios in der Schweiz und in Österreich sowie an eine ausgewählte Leserschaft in Deutschland vertrieben. Die Fitness Tribune ist das führende Fachmagazin in der Schweiz und in Österreich. Nach 30 Jahren verkaufte Jean-Pierre Schupp Fitness Tribune im September 2017 die Fitness Tribune an Roger Gestach von der Fitness-Experte AG. Seither wurde das Magazin inhaltlich und konzeptionell komplett überarbeitet und Roger Gestach bringt alle zwei Monate interessante und gut recherchierte Insidernews über die Entwicklungen der Fitnessbranche heraus.
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DSSV Risiko Scheinselbstständigkeit
HISTORIE DER BRANCHE
Fotos: Busek-Archiv
FIBO – vom innovativen Schmelztiegel zur internationalen Leitmesse
Die Erfolgsgeschichte der FIBO begann 1985 in Köln.
Wenn wir von relevanten Meilensteinen der Fitnesszeitgeschichte sprechen, darf die Geburtsstunde der FIBO auf keinen Fall fehlen. Ob die engagierten Gründer Kurt Thelen und Volker Ebener wohl schon 1985 bei der Premiere der FIBO in Köln an diese Erfolgsgeschichte geglaubt haben? Die beiden Unternehmer haben allen Widerständen bzw. Organisationsherausforderungen zum Trotz an ihrer Idee festgehalten und mit der Erstauflage den Startschuss für die heute weltweit größte Fachmesse für Fitness, Bodybuilding, Wellness und Gesundheit gegeben. Die erste FIBO war trotz zahlreicher Skeptiker ein voller Erfolg und musste zeitweise sogar wegen Überfüllung geschlossen werden. Ein Eintrittsticket kostete zwischen 10 und 15 Deutsche Mark und die circa 10.000 Besucher bekamen schon damals von 69 Ausstellern zahlreiche Geräte-Innovationen, Events und Show-Acts geboten. Bereits im zweiten Jahr knackte die Messe bei den Ausstellern die Hunderter-Marke und die Ausstellungsfläche wurde deutlich erweitert. Während in den Anfangsjahren die Themen Bodybuilding, Krafttraining, Nahrungsergänzung (NEM), Aerobic und Co. noch stark im Fokus standen, gewannen in den Folgejahren die Themen Gesundheit und Wellness zunehmend an Bedeutung. Die Gründer verkauften die FIBO im Mai 1990 an die Blenheim International Deutschland GmbH (heute: Reed Exhibitions Deutschland GmbH). Zwischen 1991 und 2012 gastierte die FIBO in Essen, bevor sie 2013 wieder an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehrte, wo sie jährlich das absolute Event-Highlight der Branche darstellt und das Who`s who der internationalen Fitnesswelt versammelt.
Der erste offene Fachkongress und andere Branchenevents Im Jahr 1986 etablierte sich eine weitere bedeutende Branchenveranstaltung, die es allerdings im Gegensatz zur FIBO heute nicht mehr gibt: die Bodylife-Fachtagung, bzw. der daraus entstandene Bodylife-Kongress, der auch kurz als die „Bodylife“ bezeichnet wurde. Die treibende Kraft hinter dem Event war Hubert Horn. Er rief die Fachtagung im Badhotel „Zum Hirsch“ in Baden-Baden ins Leben. Bei der Premiere waren genau 268 Teilnehmer anwesend und es gab nur einen einzigen Referenten: den Amerikaner Mike Chaet. Durch die große Resonanz auf diesen ersten Event fand die nachfolgende Veranstaltung bereits im Kongresszentrum Baden-Baden statt. Später wurde die „Bodylife“ in Karlsruhe im sehr repräsentativen Kongresszentrum inklusive einer großen Aerobic-Convention und einer Ausstellung abgehalten. Als Multiunternehmer in der Fitnessbranche betrieb Hubert Horn neben seinem Studio in Bruchsal u. a. auch eine Druckerei, die Fachzeitschrift „Bodylife“, sowie eine Marketing- und Unternehmensberatung. Im Jahr 2000 entwickelte Hubert Horn mit Meet The Top eine weitere richtungsweisende Branchenveranstaltung, die ein Netzwerktreffen nach dem Speed-Dating-Prinzip bietet. 2001 verkaufte Hubert Horn die Fachzeitschrift „Bodylife“ an den G. Braun Verlag (heute Health and Beauty Group). Jedoch veranstaltete er weiterhin den Bodylife-Kongress, der aufgrund verschiedener Marktveränderungen und der zunehmenden Bedeutung von Meet The Top im Jahr 2006 eingestellt wurde. Parallel dazu gründete er mit der „Bodymedia“ ein weiteres Fachmagazin.
Never stop growing – Fitness auf dem Weg ins neue Jahrtausend Seit den 1980er-Jahren ist unsere Branche bunter, vielfältiger und vor allem auch deutlich professioneller geworden. Die Branche hat sich selbst organisiert, strukturiert und neue Kommunikationswege bzw. Netzwerke geschaffen. Nach unseren Meilensteinen beleuchten wir in Teil 5 der Serie die Entstehung der nationalen Fitnessketten, die ihrerseits dazu beigetragen haben, Fitnesstraining flächendeckend anzubieten und den Markt weiter zu stärken.
Florian Schmidt
Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen e. V. (DSSV)(2019). Geschichte des Fitnesstrainings und Gründung des DSSV. Zugriff am 07.07 unter https://www.dssv.de/
Florian Schmidt absolvierte nach einem Studium im Hotelmanagement und mehreren Jahren Berufserfahrung in der internationalen Hotellerie zusätzlich ein Master-Studium in Sportwissenschaft. Er ist als Dozent, Wissenschaftsredakteur und Tutor für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA-Akademie tätig.
Behringer, W. (2012). Kulturgeschichte des Sports: vom antiken Olympia bis zur Gegenwart. München: C. H. Beck Verlag. Geest, G. von der. (2012). Fitness-Bewegung. Vom Ursprung der „Mucki-Buden”, Ärztezeitung. Zugriff am 07.01.2019. Verfügbar unter https://www.aerztezeitung.de/panorama/article/822800/ fitness-bewegung-ursprung-mucki-buden.html Stemper, T. (2017). Sport für alle – in kommerziellen Fitnessanlagen. In D. H. Jütting & M. Krüger (Hrsg.), Sport für alle. Idee und Wirklichkeit (Edition global-lokale Sportkultur, Band 31). Münster: Waxmann. Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.
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Foto: DHfPG/BSA
Auszug aus der Literaturliste
Fotos: Busek-Archiv
Kommentar von Albert Busek: „MUSKEL“-MEDIEN Seit den Zeiten von Eugen Sandow haben Bücher und vor allem Magazine ganz wesentlich zur Popularisierung und damit zur Entwicklung des umfassenden und gezielten Körpertrainings beigetragen. Zum Thema „Physical Fitness“ erschienen in England bereits Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Zeitschriften, u. a. auch die Zeitschrift von Sandow. Die 1898 gegründete „Health and Strength“ hat sich bis in die Gegenwart gehalten und wurde sogar während des 2. Weltkrieges aufgelegt. In Deutschland gab Kaiser Wilhelm II. die Maxime aus: „Wir wollen eine kräftige Generation!“ Ab 1900 erschien die Zeitschrift „Kraft und Schönheit“, wobei der damalige Zeitgeist von „Zucht und Ordnung“ mitbestimmend war. Wie in den vorangegangenen Teilen berichtet, begann die Entwicklung des Körpertrainings unter dem von Sandow geprägten Begriff „Bodybuilding“ in Deutschland erst Mitte der Fünfzigerjahre. Das erste deutsche Bodybuilding-Magazin war „Herkules“, das 1957 von Rolf Putziger in Berlin herausgegeben wurde. Berlin war damals eine erste Bodybuilding-Hochburg. Bereits 1956 hatte der 1932 in Graz geborene Leopold „Poldi“ Merc das erste Bodybuilding-Studio in Berlin gegründet (das zweite in Deutschland nach Harry Gelbfarbs Studiogründung 1955 in Schweinfurt). Anlässlich der 1966 parallel zur Gewichtheber-WM ausgetragenen Mr. Universum-Wahl in Berlin kam auch Teilnehmer Arnold Schwarzenegger ins Studio von Poldi. 1964 gewann Poldi als erster deutschsprachiger Bodybuilder den Mr. Universum-Titel in London (Profi, kleine Klasse). Poldi lag Zeit seines Lebens die individuelle Betreuung am Herzen – er kann als erster Personal Trainer Deutschlands angesehen werden. Nachfolger von „Herkules“ war dann „Sport & Kraft“, die zunächst wie „Herkules“ im DIN-A5-Format und später dann im DIN-A4-Format erschien (insgesamt 68 Ausgaben). 1960 präsentierte sich die US-Firma Weider auf dem deutschen Markt und publizierte die deutsche Ausgabe ihres US-Magazins „Muscle Builder“ unter dem Namen „Der Muskelbilder“. Es konnte sich einige Jahre halten, aber nach 43 Ausgaben war Schluss. Neben der „Fox’ Tönenden-Wochenschau“ im Kino wurde damals ausschließlich in Zeitschriften und Büchern über Bodybuilding und Fitness berichtet, das Internet war noch ferne Zukunft.
Ab Oktober 1964 machte ich mein Hobby zum Beruf und „lebte“ bis Juni 2017 als Redakteur, Fotograf und „Magazinmacher“ für verschiedene Medien meinen beruflichen Traum. Seit dieser Zeit versuchten viele Einzelper-
Mit der Ausgabe 106 erschien im September 1977 die SPORTREVUE in neuer Konzeption. Sie wurde in den folgenden Jahren zum „Motor“ der Branche, wie ich in der 200. Ausgabe in einer Retrospektive formulierte. In der ersten Hälfte der Neunzigerjahre war die SPORTREUVE mit einer durchschnittlich verbreiteten Druckauflage von 140.000 Exemplaren der überragende Marktführer. Dieser Erfolg rief die größeren Verlage auf den Plan und in rascher Folge erschienen ab 1994 „Fit for Fun“ und „Men’s Health“. In dieser Zeit startete auch die amerikanische Firma Weider mit der inzwischen auf „Muscle & Fitness“ umbenannten Zeitschrift erneut auf dem deutschen Markt – zunächst mit mäßigem Erfolg, jedoch ab 2002 zunehmend erfolgreicher. Zusätzlich brachte sie „FLEX“ als deutsche Ausgabe auf den Markt (ein erster Versuch in 1987 wurde nach drei Jahren beendet). Bereits in den Achtzigerjahren erschienen die ersten Insider-Fachmagazine für den deutschen Fitnessmarkt, die sehr schnell ganz wesentlich zur Stabilisierung und Professionalisierung vor allem des Studiomarktes beitrugen, wie z. B. fitness MANAGEMENT international, Fitness Tribune und medical fitness and health care. Von einer Gruppe weniger Enthusiasten Ende der Fünfzigerjahre ist das gezielte Körpertraining in Deutschland zum Volkssport mit über 11 Millionen Aktiven geworden. In mehr als sechs Jahrzehnten haben die Medien zu jeder Zeit entscheidend zu diesem einzigartigen Erfolg beigetragen. Die Technologie hat sich dramatisch gewandelt, aber hochwertige, verifizierbare Inhalte und Informationen sind begehrter denn je. Ebenso die Aus- und Weiterbildung. It’s just the beginning.
Foto: Klaudia Lech
Nach einem Rechtsstreit mit dem neuen Inhaber von „Sport & Kraft“ gründete Rolf Putziger 1963 die „Kraftsport Revue“, bei der ich von Anfang an neben meinem Studium mitarbeitete. Ich erinnere mich noch gut daran, als ich am 22. November 1963 am späten Abend im damaligen „Universum-Sportstudio“ in der Schillerstraße in München die Nr. 1 in Händen hielt und beim Durchblättern im Radio die Meldung kam, dass Präsident John F. Kennedy erschossen wurde.
sonen und Firmen, eigenständige Publikumszeitschriften mit „Muskel-Themen“ auf den deutschen Markt zu bringen, die sich aber nicht dauerhaft halten konnten, darunter u. a. Athletik 2000, Der Kulturist, Kraftsport Magazin, Vita Sport, Posedown, Body Style, Sport + Training, Bodysport International, Gym. Ab Dezember 1969 wurde mit Nr. 60 aus der „Kraftsport Revue“ die „SPORTREVUE“. Nur zwei Magazine konnten sich daneben – zumindest etwas länger als die übrigen – am Markt halten: Athletik Sportjournal (1967–1983 mit 92 Ausgaben) sowie Sport + Fitness.
Albert Busek Albert Busek ist u. a. Unternehmer, Studiobesitzer, Gründer der BSA-Akademie und einer der Wegbereiter des Bodybuildings in Deutschland. Als Sportfunktionär bei Bodybuilding-Meisterschaften trat er erstmals 1960 in Erscheinung. Als langjähriger Präsident des Deutschen Bodybuilding- und Fitnessverbandes (DBFV) sowie Herausgeber und Chefredakteur mehrerer Bodybuilding-Zeitschriften stieg er zu einem der einflussreichsten Funktionäre der deutschen Kraftsportszene auf.
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JUBILÄUM
Erster Besuch der IHRSA in den USA
Deutscher Arbeitgebertag mit Prof. Dr. Hundt (2. v. l.)
Rudern für den guten Zweck mit Ralf Möller (Mitte) auf der FIBO
Der DSSV besucht Joe Weider (r.) in seiner Firmenzentrale in Los Angeles
DSSV-Event an der Türkischen Riviera
Das erste professionelle DSSV-Büro am Großmoorbogen in Hamburg
Der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen feiert Jubiläum
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Jahre DSSV Die Gründungszeit 1984 Refit Kamberovic und Birgit Schwarze gründen den DSSV e. V. in Hamburg. Als offizielles Forum des DSSV wird der DSSV-Report herausgegeben und deutschlandweit an alle Fitnessstudios versandt.
DSSV-Gründer Refit Kamberovic
„Die Leute lieben Fitness, aber sie wissen nicht, wie sie ein Studio gründen sollen. Wie viel Geld brauche ich? Und welche Räumlichkeiten, welche Geräte usw.?“, so beschreibt DSSV-Gründer Refit Kamberovic, wie es zur Gründung des Verbandes kam. „Etwa 1979/80 kam der Gedanke auf, dass jede Branche eine Anlaufstelle für Ideen braucht, um sich zu entfalten und auch eine Institution, die sie nach außen vertritt […] und es folgte der Impuls, über einen Verband nachzudenken. Wir brauchten eine Interessenvertretung. Den Verband haben wir dann 1984 gegründet.“ „In einem zweiten Schritt haben wir dann festgestellt, dass man den Leuten erklären muss, wie sie trainieren sollen. Zum Glück haben wir uns damals sehr schnell mit unseren heutigen Bildungspartnern BSA-Akademie und Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement zusammengefunden, die diesen Bereich im deutschsprachigen Raum flächendeckend bedienen.“ 42
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Die erste Ausbildung „Lizenzierter Studioleiter DSSV“ wird in Hamburg durchgeführt. Als weitere Ausbildungsorte kommen Tübingen, Bonn, München und Berlin hinzu. 1987 Der DSSV wird Mitglied in der „Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände in Hamburg“, der „Deutschen Gesellschaft für Freizeit“ und im „Europaverband der Selbstständigen“. Die Eckdaten-Studie wird erstmalig herausgegeben. Die jährlich erscheinende Publikation gibt der gesamten Branche und der Öffentlichkeit einen Überblick über den deutschen Fitnessmarkt. Das Deutsche Institut für Normung (DIN) gründet den Ausschuss „Trainingsgeräte“. Refit Kamberovic wird als Sachverständiger in den Ausschuss berufen. Der DSSV vereinbart mit der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) einen Gesamtvertrag und handelt für alle Mitgliedsbetriebe den höchstmöglichen Gebührenrabatt von 20 Prozent aus.
Treffen mit Ralf Möller und Joe Weider (2. und 3. v. l.)
Weiteres DSSV-Event an der Türkischen Riviera
Das erste Team des DSSV am Großmoorbogen in Hamburg
Der erste DSSV-Report im Jahr 1984
DSSV-Gründer und Hauptgeschäftsführer Refit Kamberovic
Der DSSV/fMi-Stand auf der FIBO in Essen Fotos: DSSV e. V.
Die Fitnessbranche hat in den vergangenen Jahren viel bewegt und alles spricht dafür, dass Fitness, Gesundheit und Prävention auch in Zukunft eine herausragende Bedeutung im Gesellschaftsund Wirtschaftssystem der Bundesrepublik Deutschland einnehmen werden. Der DSSV e. V. hat einen großen Anteil an dieser Entwicklung. Seit 1984 vertritt der Verband die Interessen der Fitness- und Gesundheitsbranche. Der DSSV ist Europas größter Arbeitgeberverband für die Fitness-Wirtschaft, zählt zu den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft, ist Mitglied der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und über die Arbeitgebervereinigung BusinessEurope auf EU-Ebene vertreten. fitness MANAGEMENT wirft einen Blick auf die Meilensteine dieser 35-jährigen Erfolgsgeschichte.
1988 Der DSSV gründet die European Fitness Centre Association (EFCA) als Interessenvertretung der nationalen Verbände in Europa. Das Bildungs-Institut DSSV wird als eigenständige Organisation für die Ausbildung ins Leben gerufen und ist Mitglied im Institut für Sozial- und Bildungspolitik. Rund 5.000 Seminarteilnehmer werden pro Jahr betreut. Neben den Grundausbildungen „Lizenzierter Studioleiter DSSV“ und „Lizenzierter Fitness-Lehrer“ werden auch spezielle Sonderausbildungen angeboten.
Die „Wende“ bringt zusätzliche Impulse 1989 Der DSSV veranstaltet sein erstes Existenzgründungsseminar in der DDR – noch vor dem Mauerfall. Es folgen hunderte Veranstaltungen in den alten und neuen Bundesländern sowie Beratungen zur Neugründung von Fitnessstudios.
Vor 35 Jahren – an einem kalten Wintertag 1984 – versammelte Gründervater Refit Kamberovic sechs Menschen in Sahlings Gasthaus im Hamburger Stadtteil Harburg um sich: einen Rechtsanwalt, einen Steuerberater, einen Mediziner, einen Versicherungskaufmann, einen Beamten und mich. Wir verlasen die Satzung eines eingetragenen Vereins und unterschrieben das Gründungsprotokoll: Der DSSV – Deutscher Sportstudio Verband – war aus der Taufe gehoben.
1990 Prof. Dr. Michael Hamm und Prof. Dr. Jörg Meier entwickeln zusammen mit dem DSSV das erste computerunterstützte Ernährungsprogramm und den ersten computerunterstützten Ernährungstest.
Einzig Refit Kamberovic hatte eine klare Vision, wohin diese Reise gehen sollte. Alle anderen waren einverstanden und bereit, mitzuarbeiten und ein kleines privates Startkapital beizusteuern; man hatte nicht viel zu verlieren. Niemand ahnte aber, dass aus dieser Vereinsgründung einige Jahre später Europas größter Arbeitgeberverband für Fitness- und Gesundheits-Anlagen werden würde.
1992 Der DSSV richtet die erste „DSSV-Fachtagung der deutschen Fitness-Wirtschaft“ aus. Im Hotel Lindtner in Hamburg sprechen 15 ausgewählte Studiobesitzer und Experten über die Fitnessbranche.
Und, weil man leicht vergisst, möchten wir Ihnen hiermit einen kleinen Abriss der vergangenen 35 Jahre über die Aktivitäten der Menschen im DSSV geben – und uns allen weiterhin viel Erfolg für unsere Branche und unsere gemeinsame zukünftige Arbeit wünschen!
1994 Das Bildungs-Institut DSSV wird Mitglied im Verein „Weiterbildung Hamburg e. V.“ und trägt das Gütesiegel der Handelskammer.
Ihre Birgit Schwarze Präsidentin DSSV e. V.
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JUBILÄUM
Interview mit Ralf Möller (l.) in Santa Monica
Besuch der IHRSA mit Johannes Marx (DHfPG, l.) und Paul Eigenmann (r.)
DSSV/fMi-Erfolgskongress im Jahr 2000 in Hamburg
Das erste DSSV-Seminar „Lizenzierter Studioleiter” in Hamburg
DSSV-Event in Rimini
Das erste DSSV-Seminar „Lizenzierter Studioleiter” in Tübingen
Der DSSV veranstaltet gemeinsam mit dem BSA Lehrzentrum, dem Deutschen Aerobic Verband (DAV), der FIBO und Eurofit erstmalig den „Welt Fitness Kongress“ im Messezentrum Nürnberg. Das Know-how der Partner richtet sich an Studiobesitzer, Manager, Instruktoren und Trainer.
fitness MANAGEMENT startet
Bildungs-Instituts DSSV. Damit sind auch aufbauende Lehrgänge zum Fitnessfachwirt und Fachwirt für Prävention und Gesundheitsförderung mit öffentlich-rechtlicher Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) im Ausbildungsangebot, ebenso die Bachelor- und Master-Studiengänge an der DHfPG. Durch die Kooperation wird die Basis für eine Steigerung der Akzeptanz der gesamten Fitness- und Gesundheitsbranche in der Gesellschaft geschaffen.
1995 Die erste Ausgabe der „fitness MANAGEMENT international“ erscheint als offizielles Organ des DSSV e. V. Das Fachmagazin etabliert sich schnell als eine der führenden Branchenzeitschriften in Deutschland und Europa.
Der DSSV schließt mit der VG Media einen Rahmenvertrag ab und bietet seinen Mitgliedern den höchstmöglichen Gebührenrabatt von 20 Prozent.
1999 Der DSSV wird Mitglied in der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), um sich verstärkt für die Belange der Fitness-Wirtschaft in der Sozial- und Bildungspolitik auf Bundesebene einzusetzen. 2000 Durch die Mitwirkung des DSSV wird die duale Erstausbildung „Sport- und Fitnesskaufmann“ ins Leben gerufen. DSSV-Präsidentin Birgit Schwarze wird als Sachverständige des Bundes zur Neuordnung des Berufsbildes in das Bundesinstitut für Berufsbildung berufen. 2005 DSSV-Präsidentin Birgit Schwarze und Geschäftsführer Refit Kamberovic besuchen den Bundestag in Berlin und führen konstruktive Gespräche mit dem Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses Andreas Storm, dem stellvertretenden Vorsitzenden Wolfgang Zöller sowie mit Mitgliedern des Sportausschusses der SPD-Bundestagsfraktion.
Bildungspartnerschaft, bundesweite Aktionen und starke Netzwerke
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Zusammen mit der Barmer Krankenkasse, dem ZDF und der Bild am Sonntag startet der DSSV die deutschlandweite Aktion „Deutschland bewegt sich“. Die Aktion für Fitnessstudios zur Kundenbindung und Mitgliedergewinnung wird durch Beiträge in der Mitgliederzeitung der Barmer, eine gesonderte Journalbeilage in der Bild am Sonntag sowie Trailer-Schaltungen im ZDF intensiv beworben. Aufgrund des Erfolgs wird die Aktion im Jahr 2008 wiederholt. Der DSSV bringt seine Mitglieder beim Event „Türkische Riviera“ zusammen. Damit legt der DSSV den Grundstein für die Studioreisen mit Studiobetreibern und Fördermitgliedern. In angenehmer Atmosphäre tauschen sich die Teilnehmer aus und knüpfen neue Kontakte. Ein Jahr später begrüßt der DSSV schon mehr als 200 Mitglieder als Gäste an der Türkischen Riviera.
Die politische Arbeit wird intensiviert 2008 DSSV-Präsidentin Birgit Schwarze wird zum Mitglied des Kuratoriums der DHfPG ernannt.
2007 Der „Lizenzierte Fitness-Trainer DSSV“ wird Bestandteil des Ausbildungsberufes „Sport- und Fitnesskaufmann“. Der Ausbildungsberuf „Sportfachmann“ kommt neu hinzu.
DSSV-Geschäftsführer Refit Kamberovic wird Sachverständiger im Ausschuss „Fitnessanlagen“ beim Deutschen Institut für Normung (DIN) in Berlin.
Die BSA-Akademie und die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) werden offizielle Bildungspartner des DSSV und übernehmen die bisherige Aufgabe des
Zusammen mit der DHfPG bringt der DSSV mehr als 500.000 Broschüren „Was Sie über Krafttraining wissen sollten“ in Umlauf. Die Aufklärungsbroschüre beschreibt fachlich kompetent und ver-
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Sabrina Fütterer (4. v. l.) wird vereidigte Sachverständige
Parlamentarischer Abend in Berlin mit Prof. Dr. Wessinghage (2. v. l.)
2. Deutscher Fitnesstag mit Minister Heiner Geißler (2. v. r.)
Der DSSV-Gala-Abend in Köln
DSSV/fMi-Weihnachtsfeier in Hamburg
Präsentation der „Eckdaten” in Köln Fotos: DSSV e. V.
35 ständlich die gesundheitspositiven Effekte des Krafttrainings, um in der Gesellschaft bestehende Vorurteile abzubauen. 2013 Das Ziel des zweiten Parlamentarischen Abends in Berlin ist es, die maßgeblichen politischen Entscheider aus dem Bereich Gesundheit besser kennenzulernen. Dabei werden die Wichtigkeit der Fitnessbranche und der präventive Nutzen des Fitnesstrainings als entscheidende Faktoren für die Entlastung des Gesundheitssystems hervorgehoben. 2014 DSSV-Präsidentin Birgit Schwarze und die Mitglieder des DSSV-Gesundheitsausschusses Prof. Dr. Bernhard Allmann und Tobias Niemann treffen sich mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes Dr. Volker Hansen, um die Ausweitung des Leitfadens Prävention und die Bedeutung des § 20 SGB V für die Fitnessbranche zu diskutieren. 2015 Der DSSV beteiligt sich maßgeblich an der Entwicklung der DIN-Norm 33961. Die demokratisch legitimierte Norm für Fitnessstudios regelt unter anderem Betreuungskonzepte, Trainingsplanung und Ausstattung. Nach DIN-Norm geprüfte Fitness-Anlagen bieten einen gesicherten Qualitätsstandard. Die BSA-Zert, Kooperationspartner des DSSV, ist mit dem Zertifizierungsprogramm „ZertFit“ die derzeit einzige Zertifizierungsstelle, die von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) für die Zertifizierung nach DIN-Norm 33961 akkreditiert ist.
Deutsche Fitnessstudios „knacken“ die 10-Millionen-Mitglieder-Marke 2017 Gemeinsam mit seinen Partnern Deloitte und DHfPG kann der DSSV verkünden: „Erstmals mehr als 10 Millionen Mitglieder in deutschen Fitnessstudios“. Dank hoher Qualität, intensiver Betreuung und hervorragender Ausstattung hat die Fitnessbranche diese Schallmauer durchbrochen. Die Prognose des DSSV lautet 2017: 12 Millionen Mitglieder in deutschen Fitness- und Gesundheits-Anlagen bis 2020. 2018 In Berlin findet eine Veranstaltung des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zur „Weiterentwicklung der
Jahre DSSV
Anbieterqualifikation im Leitfaden Prävention“ statt. Der GKV-Spitzenverband informiert über geplante Änderungen, wer zukünftig zur Durchführung von Präventionsmaßnahmen nach § 20 SGB V in den Handlungsfeldern Bewegungsgewohnheiten, Ernährung, Stressbewältigung und Suchtmittelkonsum berechtigt ist. Zur Diskussion der Neuerungen ist der DSSV mit dabei. Um der zunehmenden Heterogenität der Berufsausbildungs- und Studienangebote Rechnung zu tragen, wird der GKV-Spitzenverband die Anbieterqualifikationen anpassen. Der DSSV nimmt am Deutschen Arbeitgebertag in Berlin teil. Rund 1.500 Spitzenvertreter aus Wirtschaft und Politik kommen bei der wichtigsten wirtschaftspolitischen Tagung in Deutschland zusammen. Die Redner des Arbeitgebertages 2018 – darunter Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, der FDP-Vorsitzende Christian Lindner und die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles – referieren über den digitalen Wandel, Deutschlands Position in Europa und der Welt sowie Ideen für Deutschland.
Der DSSV macht die Studios fit für die Zukunft 2019 Die Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein empfängt Größen aus Politik und Wirtschaft aus dem norddeutschen Raum zum Neujahrsempfang. Die Sprecher Dr. Peter Tschentscher, erster Bürgermeister Hamburgs, und Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, sprachen über das Veranstaltungsthema „Wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Herausforderungen für das Jahr 2019“. Unter den 300 geladenen Gästen waren auch Birgit Schwarze, Präsidentin DSSV, und Refit Kamberovic, Hauptgeschäftsführer DSSV. Der DSSV präsentiert zusammen mit der DHfPG und Deloitte die Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2018. Deutsche Fitnessstudios verzeichnen erstmals mehr als 11 Millionen Mitglieder. Beim DSSV-Forum ZUKUNFT halten namhafte Studiobesitzer herausragende Referate über Themen aus ihrer Studiopraxis. Die Teilnehmer sind begeistert von der seriösen Darstellung und dem großen Nutzen dieser Veranstaltung. Weitere werden folgen! 04/19
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Foto: yanalya - freepik.com
Wie Sie „InstaGRAMM-Muskeln“ aufbauen und mehr Follower gewinnen
Instagram Wachstumsstrategie – die besten Praxistipps Instagram hat sich in weniger als zehn Jahren von der Online-Bilder-App zu einer weltweit agierenden Social-Media-Plattform entwickelt. Deshalb wird es für Fitnessstudios heute immer wichtiger, auf diesem relevanten Kanal aktiv zu sein. Viele Betreiber haben einen Account, nutzen diesen bisher jedoch nicht in vollem Umfang, da anderen Marketingaktivitäten häufig eine höhere Priorität eingeräumt wird. Die Marketingpotenziale eines eigenen Instagram-Accounts bieten bei einem relativ überschaubaren Zeitaufwand aber große Chancen, um Fans und neue Mitglieder für das eigene Studio zu gewinnen.
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nfangs wurde Instagram vornehmlich von Fotografen, dann immer mehr von jüngeren, digital-affinen Menschen genutzt. Heute sind jegliche relevante Zielgruppen auf dem Kanal aktiv und die Plattform expandiert weiter. Im Vergleich zu Snapchat und Facebook weist Instagram ein höheres Nutzerengagement auf und kann Kaufentscheidungen potenzieller Kunden aktiv beeinflussen.
Status quo Instagram-Marketing Der Social-Media-Kanal Instagram, der sich erst durch sei seine gezielte Visualisierung „so richtig“ etablierte, erreichte im Juni 2018 die magische Marke von einer Milliarde Nut Nutzer. Instagram verzeichnet im Vergleich zu Facebook ein höheres durchschnittliches Engagement pro Post (Likes, Kommentare, Zeitinvestment pro Nutzer) und erfreut sich generationsübergreifend wachsender Beliebtheit. Jeder vierte junge Erwachsene nutzt einer aktuellen Befragung zufolge die Plattform als wichtige Nachrichtenquelle. Gleichzeitig erlebt Facebook seit Jahren einen 46
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Einbruch an organischer Reichweite, d. h. die „normal“ geposteten Beiträge werden immer weniger Personen angezeigt. Von über 15 Prozent erreichter Facebook-Fans einer Seite im Jahr 2012 sank dieser Wert bei Facebook bis heute unter die 1-Prozent-Grenze. Facebook erhoffte sich durch entsprechende Anpassungen einen höheren Einsatz von Facebook-Ads, sprich höhere Werbeeinnahmen. Da bisher die Reichweite bei Instagram aber weitestgehend stabil geblieben ist, bekommt Facebook dadurch immer mehr Konkurrenz. Neuerungen wie Instagram LIVE oder Instagram TV (IGTV) bieten gerade für Marketingzwecke neue Möglichkeiten, die für Studiobetreiber immer interessanter werden. Die folgenden Punkte zeigen Ihnen, wie Sie auch ohne den Einsatz eines großen Marketingbudgets natürliches Wachstum auf Instagram generieren und von den Möglichkeiten der Plattform profitieren können.
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Praxistipps: Nachfolgend finden Sie einige Tipps, wie Sie Ihren Account zum „natürlichen“ Wachstum bringen. 1. Weitblick, Vertrauen und Zeit zur Umsetzung – Herausforderungen für Geschäftsführer, Club-Manager und verantwortliche Mitarbeiter Seien Sie auf den relevanten Kanälen aktiv, wo sich Ihre Zielgruppen aufhalten und bleiben Sie auf Ihrem Account up to date. Instagram-Nutzer sind durchschnittlich täglich mehr als zwei Stunden auf der Plattform aktiv. Ein ähnliches Zeitbudget sollten Sie (je nach Studiogröße) in etwa auch für die Pflege und die professionelle Betreuung Ihres Accounts einkalkulieren. Ihr Account lebt nicht nur von der Aktualität, sondern insbesondere auch von der Interaktion. Der Dialog mit der Studio-Community sowie mit neuen potenziellen Kunden kostet Zeit – diese Zeit ist jedoch gut investiert, denn dadurch können Sie nicht nur mehr Leads generieren und neue Mitglieder gewinnen, sondern auch für eine bessere Kundenbindung sorgen. Neben genügend Zeit brauchen Sie auch das nötige Know-how sowie entsprechend qualifizierte Mitarbeiter. Sofern Sie den Studio-Account nicht selbst betreuen, bringen Sie Ihren Mitarbeitern das erforderliche Vertrauen entgegen, geben Sie ihnen die nötige Zeit sowie den Handlungsspielraum, um Ihren Account aufzubauen bzw. kontinuierlich zu bespielen. Im Studioalltag gehen solche Tätigkeiten gerne unter, deshalb bietet es sich an, hier für klare Zuständigkeiten und Kontinuität zu sorgen. Ein engagierter Social-Media- bzw. Digital-Manager kann über Instagram zahlreiche Abschlüsse generieren und viel für das Image des Studios und die Kundenloyalität tun. Seien Sie sich aber bewusst, dass es sich mit dem Social-Media-Erfolg (insbesondere auf Instagram) ähnlich wie mit dem Muskelzuwachs beim Training verhält: Nur mit dem nötigen Elan, nachhaltigem Fleiß und einem klaren Ziel können Sie „digitale Muskeln“ aufbauen. 2. Mit Kontinuität zu mehr digitalem Muskelwachstum – täglich zielgruppenorientierte Reize setzen Wer User-Engagement (in Form von Likes, Kommentaren und neuen Abonnenten) für seinen Account steigern möchte, muss zuerst selbst aktiv werden und sich vernetzen bzw. andere Accounts finden, liken und kommentieren – ganz nach dem menschlichen Grundprinzip der Reziprozität (Gegenseitigkeit) und dem Motto „Wie du mir, so ich dir“. Liken und kommentieren Sie relevante Beiträge innerhalb Ihrer Zielgruppe. Dies muss jedoch sehr gezielt, ehrlich und natürlich erfolgen und fordert seitens der jeweiligen Verantwortlichen das nötige Fingerspitzengefühl, denn die Authentizität spielt gerade in den Social-Media-Kanälen eine wichtige Rolle. Arbeiten Sie gezielt mit Kommentaren, die entweder einen Nutzen/Mehrwert bieten, ein ehrliches Kompliment darstellen oder eine themenbezogene Frage beinhalten, die Interesse weckt und für positiven Diskussionsstoff sorgt. Wählen Sie bei Ihrer konkreten Auswahl nicht nur große Accounts, sondern fokussieren Sie sich auf kleinere Accounts und ggf. regional aktive User aus Ihrem Umfeld, da von diesen oftmals am ehesten eine positive Reaktion/Interaktion zu erwarten ist. Nutzen Sie hier die technischen Möglichkeiten der Plattform voll aus und setzen Sie auf Interaktion.
Praktisches Training für Ihre „InstaGrammMuskeln“ Die folgende „Push-IG-up-Methode“ (bestehend aus 40 Kommentaren und 40 Likes täglich) bringt Ihren Instagram-Account deutlich nach vorne und soll als grobe Faustformel zur Orien-
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tierung dienen. Wer Wachstum will, muss sich selbst, aber vor allem den Instagram-Button regelmäßiger pushen. Dies sollte sukzessive gesteigert werden, aber auch hier ist Vorsicht geboten: Allzu viel ist
ungesund und schnell drohen Übertraining bzw. negative Konsequenzen. Zu viele Aktionen innerhalb von 24 Stunden bestraft Instagram direkt und der Account wird zeitweise blockiert.
Die ersten 10 Push-ups: Verteilen von Likes und Kommentaren in Ihrem direkten Umfeld Anfangen sollten Sie damit, dass Sie generell alle positiven Beiträge, die rund um Ihr Studio stattfinden, mit einem „Like“ oder gezielten Kommentaren versehen. Somit steigt die Chance, dass Engagement und Interaktion beidseitig stattfindet. Mitglieder freuen sich, wenn Sie deren Beitrag bemerken, wertschätzen und direkt mit ihnen interagieren. Sie finden diese über Ihren Standort und den Benutzernamen des Postings oder den Namen Ihres Studios als Hashtag. Dabei können Sie die hilfreichen Suchfunktionen von Instagram nutzen.
Die nächsten 10 Push-ups: Suchradius erweitern und relevante Orte identifizieren Gehen Sie über die Grenzen Ihres Studios hinaus und erweitern Sie Ihren Suchradius. Suchen Sie gezielt weitere Orte, an denen sich potenzielle Kunden aus Ihrer Zielgruppe gerne aufhalten und wählen Sie Hashtags, die diese nutzen. Das können z. B. ein Park, ein Stadt-/Ortsteil oder Nachbarorte in der Nähe des Studios sein. Dieses konkrete Vorgehen hilft Ihnen, in Ihrem Einzugsgebiet bestmöglich vertreten und auf Instagram präsent zu sein bzw. gefunden zu werden.
Die nächsten 10 Push-ups: Hashtags wählen und Zielgruppen targetieren Wählen Sie z. B. täglich zehn relevante Hashtags aus und liefern Sie Kommentare und Likes zu neuen Beiträgen. Eine Hashtag-Analyse und das Testen verschiedener Keywords können hier weiterhelfen, um passend zur Nische und zum Marktgebiet geeignete Hashtags zu identifizieren. Es empfiehlt sich beispielsweise folgende Struktur, um ein breites Portfolio z. B. via Excel anzulegen: Wählen Sie zum einen zielgruppenspezifische Hashtags, bei denen Sie sich vorstellen können, dass sie von der Zielgruppe genutzt werden. Achten Sie dabei auch auf Postings von eigenen Mitgliedern, die Sie identifizieren können. Weiterhin können Sie auch „breit gefächerte“ Hashtags wählen, die wie #Fitfam und Co. umfassender angelegt sind. Obgleich Sie damit nicht unbedingt direkt mehr potenzielle Mitglieder erreichen, haben Sie dennoch insgesamt eine höhere Reichweite. Über Erfolg bzw. Misserfolg eines Hashtags entscheidet schlussendlich auch Ihr Marketinggeschick, wie folgendes einfaches Beispiel zeigt: Wenn Sie Betreiber eines Frauen- oder Rehastudios sind, wäre die Nutzung des Hashtags #BizepsBrennt eher suboptimal – wohingegen sich jüngere männliche Nutzer vielleicht gerade dadurch besonders angesprochen fühlen. Sehr nützlich ist zudem das neue Instagram-Feature, dass Sie nun auch Hashtags folgen können. Nutzen Sie dies, um die evaluierten Hashtags noch schneller mit Kommentaren und Likes zu bespielen.
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#bizeps
365k Beiträge
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#bizepsbrennt 7026 Beiträge
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#bizepscurls 3455 Beiträge
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#bizepsrunterkullern 4025 Beiträge
Die Königsklasse der Hashtags sind die, die Sie selbst erschaffen haben und von Ihren Mitgliedern auch aktiv genutzt werden. Versuchen Sie Hashtags für sich zu gewinnen und setzen Sie eigene Akzente. McFIT mit #StolzAufMich oder Celebrity Fitness mit #EverydayIgetBetter sind nur einige von vielen weiteren Beispielen, wie man einen solchen Hashtag erfolgreich etablieren kann.
Endspurt: die letzten 10 Push-ups Für diese letzten zehn Likes/Kommentare haben Sie Ihrem Instagram-Account nun mit den bisherigen Trainingsreizen schon ein optimales „Warm-up“ ermöglicht. Erkunden Sie weitere Beiträge im „Explore-Bereich“, da Ihnen Instagram nun Beiträge aufzeigt, die automatisch zu Ihnen und Ihrem Studio passen. Dies können z. B. „Freundes-Freunde“ von Mitgliedern sein, die Sie so erreichen oder einfach nur inspirativer Content, von dem Sie lernen bzw. den Sie weiter für sich nutzen können. Wichtig hier: Nutzen Sie keine Autobots zum Kommentieren und Liken. Dies wird von Instagram erkannt und Ihr Account wird möglicherweise für kurze oder unbegrenzte Zeit blockiert. Agieren Sie deshalb hier lieber „natürlich“ und nutzen Sie die vielen Eindrücke auch als Inspiration für Ihre eigenen Postings – Ihre Abonnenten werden es Ihnen mit höherem Engagement danken.
3. Nutzen Sie häufiger Instagram TV und (vertikale) Videos Instagram TV erlaubt Nutzern derzeit den Upload von Videos mit einer Länge von zehn Minuten im Vertikalformat und will sich neben YouTube in Zukunft auch als Anbieter für längeren Video-Content nachhaltig etablieren. Videos erreichen nach neuesten Erkenntnissen zwar nicht per se ein höheres Engagement als Bilder, erhöhen jedoch die Verweildauer beim jeweiligen Post. Da davon wiederum in der Folge die Sichtbarkeit und Reichweite zukünftiger Postings abhängen, bergen gerade diese neuen Videomöglichkeiten neben klassischen Bilderpostings ein schlummerndes Potenzial, das es zukünftig für Studiobetreiber zu nutzen gilt. Seit Februar 2019 verknüpft Instagram den Feed mit Instagram TV und sorgt mit seinen Updates dafür, dass dieser Bereich an Relevanz zunimmt und immer weiter ausgebaut wird. Aktuell zeichnet sich der Trend ab, dass die Plattform Videos im Vertikalformat tendenziell mehr Reichweite bietet. Diese punktuell wahrnehmbaren Verände48
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rungen decken sich mit der „Video-First-Strategie“ von Instagram bzw. Facebook und sind ein klares Indiz dafür, dass genau diesem Bereich zukünftig noch mehr Bedeutung zukommen wird. Bei der konkreten Umsetzung Ihrer Videos sollten Sie Folgendes beachten: Die Qualität Ihrer Videos sollte immer möglichst hoch sein, jedoch ist eine professionelle Produktion keine notwendige Voraussetzung. Auch mit einem neueren Apple- oder AndroidGerät lassen sich heute schon Aufnahmen mit hoher Auflösung erstellen, die für das eigene Social-Media-Marketing genutzt werden können. Über Videos aus dem Studioalltag, Trainerporträts, Erfolgsgeschichten sowie besondere Aktionen oder Ähnliches lassen sich Emotionen oftmals viel besser, authentischer und günstiger verkaufen als über professionelle, kostenintensive Videobearbeitungen.
Mögliche Video-Formate
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tags sogar eine noch höhere Reichweite, erzielen jedoch in der Praxis weniger Interaktionen. Probieren Sie für sich am besten beides aus und sammeln Sie eigene Erfahrungswerte. 4:5 vertical
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Posts mit 30 Hashtags haben im Durchschnitt die meisten Likes pro Follower Likes pro Follower pro Post 5% 4% 3% 2% 1% 0%
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Posts mit 20 Hashtags haben rechnerisch die meiste Reichweite pro Follower Reichweite pro Follower pro Post 45%
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Anzahl Hashtags pro Post
Quelle: Fanpage Karma, Datenbasis 15 Mio. Instagram-Posts im Oktober und November 2018
4. Nutzen Sie Hashtags als „Booster“ – Bringt viel auch wirklich mehr? Um die Reichweite eines Beitrags auf Instagram zu erhöhen, ist die richtige Hashtag-Strategie ein entscheidender Erfolgsfaktor. Nutzen Sie (wie unter Punkt 2 erläutert) bevorzugt spezifische und relevante Hashtags. Aber wie viele Hashtags braucht es in der Praxis wirklich? Eine optimale Anzahl von genutzten Hashtags pro Post gibt es de facto nicht und es existieren nur generelle Empfehlungen. Hier arbeiten viele Unternehmen mit eigenen Erfahrungswerten; sie nutzen im Durchschnitt ca. sieben bis neun Hashtags pro Post. Aktuelle Analysen (siehe Abbildung) verdeutlichen jedoch, dass Posts mit 30 Hashtags tendenziell mehr Likes generieren als andere Beiträge. Sicher sind hierunter auch irrelevante Account-Interaktionen zu finden, jedoch sorgt die höhere Anzahl an Hashtags wiederum dafür, dass der entsprechende Post durch den Algorithmus mehr Reichweite bekommt. Angesichts dieser Analysen empfiehlt es sich, derzeit alle 30 möglichen Hashtags gezielt auszunutzen. Der Einsatz von mehr als 30 Hashtags ist aktuell nicht möglich – dies kann sich jedoch mit einem entsprechenden Instagram-Update jederzeit wieder ändern. Rechnerisch gesehen haben Beiträge mit 20 Hash-
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ONLINE-MARKETING
Vermeiden Sie jedoch Hashtags, die häufig von Spam-Software und Accounts genutzt werden. #L4L (Hashtag Like for Like) oder ähnlich genutzte „Wachstums-Hashtags“ werden mittlerweile stark in ihrer Reichweite eingeschränkt. Vergessen Sie auch nicht, Hashtags in Ihrer Instagram-Story einzubinden – jedoch reicht hier derzeit meist ein konkreter Hashtag (z. B. ein Event oder Ähnliches) vollkommen aus. Eine optimale individuelle Hashtag-Strategie ist ein kontinuierlicher Lernprozess und ergibt sich oft aus den ersten eigenen Erfahrungswerten bzw. Reaktionen. 5. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort – den Algorithmus für sich nutzen Der Instagram-Algorithmus ordnet die Posts zwar nicht mehr chronologisch zu, präferiert aber immer noch Postings, die aktueller sind. Posten Sie daher regelmäßig zur richtigen Zeit, indem Sie die Insights Ihres Instagram-Accounts nutzen. Falls Sie noch kein Business-Profil nutzen, empfiehlt es sich schon allein deshalb, sich ein solches Profil anzulegen. Somit können Sie die besten Tage und Zeitspannen, an denen Ihre Zielgruppe online am aktivsten ist, für Ihre Postings identifizieren. Jedoch geht das perfekte Timing des Posts über den konkreten Zeitpunkt hinaus. Oft entscheidet hier schlussendlich der aktuelle Gemütszustand der Zielgruppe über den Erfolg. Diese Analysen geben Ihnen nichtsdestotrotz wichtige Hinweise zum generellen Nutzungsverhalten und sollten in Ihrer Posting-Strategie Berücksichtigung finden. Abonnenten
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6. Beantworten Sie alle „Anfragen“ Instagram hat im Juni 2019 die Struktur der Anfragen angepasst und diese in einen Hauptordner und in „Allgemeines“ unterteilt. Es
Der Fitnessökonom arbeitete u. a. für Fitness First UK an diversen Digitalprojekten, bevor er nach Südostasien wechselte. Bis Anfang 2019 war er für das Online-Marketing eines asiatischen Hotelmanagement-Unternehmens zuständig. Es folgte der Schritt in die Selbstständigkeit, um innovativen Firmen den Markteintritt in Asien zu ermöglichen und strategisch „digitale Muskeln“ aufzubauen. Zudem ist er als freiberuflicher Dozent und Autor für die BSA-Akademie tätig.
Foto: DHfPG/BSA
Frederik Neust
empfiehlt sich stets alle „Anfragen“ zu überprüfen. Jede Anfrage stellt ein potenzielles Mitglied dar und sollte deshalb zeitnah bearbeitet werden. Zudem beeinflusst auch der Chat mit Mitgliedern die Relevanz im Newsfeed. Wenn Sie mit einem Mitglied chatten, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der nächste Beitrag diesem Mitglied direkt angezeigt wird. 7. „Schocken“ Sie Ihre Zielgruppen mit digitaler Vielfältigkeit Um zu wachsen, müssen auch im Instagram-Marketing die „Muskeln“ von Zeit zu Zeit „geschockt“ und neue Reize gesetzt werden. Nutzen Sie die verschiedenen Möglichkeiten von Instagram aus und sammeln Sie eigene Erfahrungswerte. Gehen Sie z. B. mindestens einmal die Woche „live“, da Ihre Abonnenten dies als Einblendung sehen und Ihr Studio so an erster Position der „Instagram Stories“ steht. Nutzen Sie Umfragen in der Instagram Story, um herauszufinden, welche Inhalte Ihre Nutzer am meisten interessieren. So „schocken“ Sie Ihre Follower im positiven Sinne und überraschen sie mit zeitgemäßem Content und kreativen Ideen.
Fazit: Um in Social-Media-Marketing möglichst up to date zu sein, sollte das organische Instagram-Marketing zukünftig ein fester Bestandteil Ihrer Marketingstrategie werden. Instagram bietet hier jede Menge innovative Möglichkeiten, seien Sie mutig! Nutzen Sie die Plattform gezielt für Ihr Studiomarketing und bauen Sie Ihre „digitalen Muskeln“ weiter aus. Die konkreten Praxistipps lassen sich zusammen mit Ihren Mitarbeitern zielführend umsetzen und bieten eine gute Grundlage, um hier durchzustarten. Die dargelegten Strategien beeinflussen sich gegenseitig und sollten Ihnen einen sehr guten Start ins Instagram-Marketing ermöglichen. Testen Sie die verschiedenen Tools und Möglichkeiten aus und versuchen Sie, das volle Potenzial der Plattform mit steigender Erfahrung nach und nach weiter auszuschöpfen. In den nächsten Monaten können Sie mit diesen Tipps bares Geld sparen und neue Kunden für Ihr Studio gewinnen – Sie müssen die Plattform nur für sich nutzen! Spaß, Learnings und Wachstum sind damit garantiert.
Auszug aus der Literaturliste Beilharz, F. & Expertenteam (2017). Der Online-Marketing-Manager – Handbuch für die Praxis (1. Aufl.) Heidelberg: O`REILLY. Lammenett, E. (2018). Online-Marketing-Konzeption (3. Aufl.). Polen: Roetgen. Lammenett, E. (2015). Praxiswissen Online-Marketing. Affiliate- und E-Mail-Marketing, Suchmaschinenmarketing, Online-Werbung, Social Media, Online-PR (5., überarbeitete u. aktualisierte Aufl. 2015). Wiesbaden: Springer Fachmedien. Zeit ONLINE (2019). Soziale Medien: Instagram löst Facebook als wichtigste Nachrichtenplattform ab (12.06.2019). Zugriff am 26.06.2019 unter https://www.zeit.de/digital/internet/2019-06/soziale-medien-nachrichten-instagram-facebook-twitter-jugendliche Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.
www.dhfpg-bsa.de
Workshop/Kurs/Kongress Wie und mit welchen speziellen Strategien Sie aktive Follower aufbauen und neue generieren können, erfahren Sie im Detail auf dem diesjährigen Aufstiegskongress vom 25. bis zum 26. Oktober in Mannheim (www.aufstiegskongress.de) bzw. im speziellen BSA-Lehrgang „Erfolgreiches Online-Marketing für Fitnessanbieter“ (www.bsa-akademie.de/online-marketing).
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VERANSTALTUNGEN VERANSTALTUNG
Der Aufstiegskongress:
Weltklasse-Athlet Jan Frodeno als Top-Speaker AUSZUG AUS DEM
REFERENTENPORTFOLIO:
Jan Frodeno
Prof. Dr. Jens Ebing
Der Aufstiegskongress wartet in diesem Jahr mit ganz besonderen Höhepunkten auf. Als Fachkongress für aktive Gesundheitsgestalter bieten sich den Teilnehmern vom 25. bis 26. Oktober in Mannheim nicht nur hochkarätige Vorträge, Nachwuchsforen, eine Podiumsdiskussion, Intensivseminare und die Fach-Foren. Besonderes Highlight wird der Auftritt des Triathlon-Olympiasiegers und zweifachen Ironman-Hawaii-Gewinners Jan Frodeno als Speaker am ersten Kongresstag sein.
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er Kongress der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), BSA-Akademie und BSAZert im m:con Congress Center Rosengarten steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Touch & Tec“ – NEXT LEVEL. Neben den technischen Entwicklungen („Tec“) gilt gerade eine persönliche Kundenbetreuung („Touch“) als effektives Differenzierungsmerkmal für Fitness- und Gesundheitsunternehmen. Ein Vergleich mit dem Spitzensport zeigt: Selbst Weltklasse-Athleten, die sich selbst motivieren können, greifen trotz vielfältigen technischen Möglichkeiten immer noch auf Trainer und Betreuer zurück. Oft ist genau diese menschliche Komponente, das Team oder den einzelnen Sportler „richtig einzustellen“, entscheidend. Unternehmer und Führungskräfte, die verstärkt auf den Faktor „High Touch“ setzen, werden sich in Zukunft also vor der Herausforderung sehen, die verfügbare Technik sinnvoll einzusetzen, damit „High Touch“ möglich und bezahlbar wird. Gleichzeitig gilt es, ein Team zu coachen, das für die Kunden echte Mehrwerte und eine professionelle Dienstleistung bietet.
Ein Ausnahmeathlet als Top-Speaker Einer der Speaker des ersten Kongresstages am Freitag kann den Aspekt „Touch“ im Spitzensport besonders gut bestätigen. Denn mit Jan Frodeno spricht eben solch ein Weltklasse-Athlet über seine Erfahrungen als Profisportler. Als erster Triathlet gewann er die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen (2008) und den Titel beim Ironman Hawaii (2015, 2016). Die Kongressteilnehmer erfahren in Frodenos Vortrag „Leidenschaft macht den Unterschied“, der sich an seinem 2018 erschienenen Buch orien-
Patrick Berndt
Nicole Capelan
Andreas Wintz
Die Themen der Fach-Foren am Kongress-Samstag: TRAINING Evidence-based Personal Training – Mit evidenzbasierten Trainingsstrategien das Personal Training effektiv gestalten Referenten: - Prof. Dr. Jens Ebing: Diplom-Sportwissenschaftler, Professor und Dozent der DHfPG, Referent der BSA-Akademie - Patrick Berndt: Sportwissenschaftler, Personal- und Athletiktrainer von Bundesligisten aus diversen Sportarten MANAGEMENT Dienstleistung – Digitalisierung und die „richtigen“ Menschen machen Firmen erfolgreich! Referenten: - Nicole Capelan: BBA General Management mit Schwerpunkt Personal, Beraterin für wertebasierte Personalauswahl - Andreas Wintz: Diplom-Wirtschaftswissenschaftler mit langjähriger Branchenerfahrung
tiert, wie der Ausnahmeathlet mit seinen sportlichen sowie privaten Höhen und Tiefen umgegangen ist. Er beschreibt, welche biografischen Ereignisse oder Entwicklungen ihn zu dem Menschen und Sportler gemacht haben, der er heute ist und dass die Leidenschaft am Anfang jedes Erfolgs steht. Doch nicht nur Jan Frodeno wird am ersten Kongresstag am 25. Oktober die Zuhörer begeistern: Neben drei weiteren hochklassigen Speakern erwartet die Kongressteilnehmer eine Podiumsdiskussion sowie das Nachwuchsforum. Den Abschluss des ersten Kongresstages bildet die Ehrung von DHfPG-Absolventen sowie das zum Netzwerken geeignete Get Together mit DJ und Buffet.
Fach-Foren und Intensivseminare Neben den Intensivseminaren zu den Themen „Instagram-Marketing“ und „Existenzgründung“ gehört der Samstag ganz den beliebten Fach-Foren: Training, Management, Coaching, Ernährung, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Sportökonomie.
Der wissenschaftliche Vorkongress „Up-to-date“ Auf dem wissenschaftlichen Vorkongress werden ein Tag vor Kongresseröffnung mittels zahlreicher Kurzvorträge aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse von Professoren und Forschern der DHfPG, weiteren Hochschulen sowie Forschungspartnern präsentiert. 04/19
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Fotos: DHfPG/BSA
Prof. Dr. Julia Krampitz
Sabine Kind
Dr. Katrin Stücher
Fabian Krüger
Prof. Dr. Karsten Schumann
COACHING „Touch & Tec“ im Coaching – Wird jetzt alles digital, was bisher persönlich war?
BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT Gesundheitskompetenzen in der digitalen Arbeitswelt
Referenten: - Prof. Dr. Julia Krampitz: Doctor of Public Health sowie Professorin in den Bereichen Psychologie und Pädagogik - Sabine Kind: Master of Arts Gesundheitsmanagement, mit langjähriger Erfahrung in der Leitung von Fitnessstudios
Referenten: - Sarah Staut: Dozentin, Autorin und Tutorin an der DHfPG und BSAAkademie und Fachautorin im BGM - Fabian Krüger: Gründer und Geschäftsführer von RELAXAHOLIC – Dienstleistungsunternehmen im Bereich BGM
ERNÄHRUNG Ernährungsberatung in der Praxis: Online- und persönliches Coaching ideal kombiniert!
SPORTÖKONOMIE Die Kraft des WIR als Teamspirit – Wie Sie Ihr Team richtig zusammenstellen!
Referenten: - Dr. Katrin Stücher: Leitende Ernährungsberaterin bei iQ athletik, Dozentin der DHfPG/BSA-Akademie, Autorin und Referentin - Antje Ruhwedel: Selbstständige Ernährungsberaterin, Gesellschafterin und Geschäftsführerin eines Gesundheitsstudios
Referent: - Prof. Dr. Karsten Schumann: Experte für Leistung und Organisation im Spitzensport, Sportwissenschaftler und Professor der DHfPG
Der Vorkongress steht allen interessierten Kongressteilnehmern offen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Weitere Informationen sind unter www.aufstiegskongress.de/vorkongress zu finden.
Early-Bird-Tickets: Jetzt sichern! Zum diesjährigen Aufstiegskongress gibt es die neue EarlyBird-Aktion: Bei einer frühzeitigen Anmeldung gilt ein ermäßigter Preis (ab 49,- Euro pro Person). Also markieren Sie sich das Kongressdatum in Ihrem Kalender und melden Sie sich jetzt direkt zum Early-Bird-Preis an, um in Mannheim dabei zu sein. Jetzt anmelden unter www.aufstiegskongress.de/ anmeldung.
Top informiert mit dem Kongress-Newsletter Sie möchten immer rund um den Aufstiegskongress und das Kongressprogramm informiert sein? Dann melden Sie sich auf der Kongresswebseite für den kostenfreien Newsletter an oder folgen Sie uns auf Facebook: facebook.de/aufstiegskongress.
Viele Extras auf der Kongresswebseite Anmeldung, Referenten-Videobotschaften, Programm und Impressionen finden Sie unter www.aufstiegskongress.de. Ebenso sind hier unter „Rückblick“ die Referenten, Teilnehmer-Interviews, Bilder-/Videogalerien, Handouts und ein kompletter Rückblick des letzten Aufstiegskongresses abrufbar.
DIN KOMME
Foto: sdecoret - stock.adobe.com
HIER ERFAHREN SIE MEHR
Weltklasse-Athlet Jan Frodeno als Top-Speaker auf dem Aufstiegskongress
Quelle: fx_makesapicture
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DIN DIN KOMMENTAR KOMMENTAR
Foto: sdecoret - stock.adobe.com Foto: sdecoret - stock.adobe.com
Foto: Klaudia Lech Foto: Klaudia Lech
Birgit Birgit Schwarze Schwarze Präsidentin Präsidentin DSSV DSSV
Der DerMensch Menschmacht machtden denUnterschied Unterschied DerDer DSSV DSSV vertritt vertritt alsals Verband Verband diedie Interessen Interessen derder FitnessFitnessund und Gesundheitsbranche Gesundheitsbranche seitseit 1984. 1984. DasDas sind sind 3535 Jahre Jahre erfolgreiche erfolgreiche Verbandsarbeit, Verbandsarbeit, beibei derder es es immer immer zuerst zuerst darum darum ging, ging, den den Menschen, Menschen, diedie unsere unsere Branche Branche ausmachen, ausmachen, beibei derder Entwicklung Entwicklung ihrer ihrer Projekte Projekte zu zu helfen. helfen.
Der Der DSSV DSSV – eine – eine Anlaufstelle Anlaufstelle fürfür Ideen Ideen „Etwa „Etwa 1979/80 1979/80 kam kam derder Gedanke Gedanke auf, auf, dass dass jede jede Branche Branche eine eine Anlaufstelle Anlaufstelle fürfür Ideen Ideen braucht, braucht, umum sich sich zu zu entfalten entfalten und und auch auch eine eine Institution, Institution, diedie siesie nach nach außen außen vertritt. vertritt. (…) (…) DieDie Leute Leute lieben lieben Fitness, Fitness, aber aber siesie wissen wissen nicht, nicht, wiewie siesie einein Studio Studio gründen gründen sollen. sollen. (…) (…) Den Den Verband Verband haben haben wirwir dann dann 1984 1984 gegründet gegründet und und dabei dabei diedie Qualität Qualität derder Studios Studios und und derder Trainerausbildung Trainerausbildung in in den den Vordergrund Vordergrund gestellt. gestellt. DerDer wesentliche wesentliche Vorteil Vorteil besteht besteht darin, darin, dass dass wirwir diedie gesamte gesamte Branche Branche professionalisieren professionalisieren konnten. konnten. Diese Diese Reputation Reputation nach nach „außen“ „außen“ ist ist bisbis heute heute einein Vorteil, Vorteil, den den wirwir in jahrzehntelanger in jahrzehntelanger Arbeit Arbeit erreicht erreicht haben.“ haben.“ MitMit diesen diesen Sätzen Sätzen ausaus einem einem Interview Interview mitmit fitness fitness MANAGEMENT MANAGEMENT beschreibt beschreibt Refit Refit Kamberovic Kamberovic selbst selbst sehr sehr gut, gut, worauf worauf es es beibei einem einem Verband Verband ankommt: ankommt: den den Menschen Menschen zu zu helfen, helfen, ihre ihre Ziele Ziele zu zu erreichen. erreichen. MitMit dem dem Know-how-Transfer Know-how-Transfer vonvon Mensch Mensch zu zu Mensch Mensch – auch – auch derder Mitglieder Mitglieder untereinander untereinander – hat – hat derder DSSV DSSV über über Jahre Jahre hinweg hinweg seinen seinen Beitrag Beitrag geleistet, geleistet, umum BranchenteilnehBranchenteilnehmern mern zu zu helfen helfen und und damit damit auch auch diedie gesamte gesamte Branche Branche zu zu entwickeln. entwickeln.
Touch Touch && Tec Tec EinEin tolles tolles Statement Statement fürfür den den „Faktor „Faktor Mensch“ Mensch“ setzt setzt derder Aufstiegskongress Aufstiegskongress 2019 2019 mitmit dem dem Motto: Motto: „Touch „Touch & Tec“ & Tec“ – NEXT – NEXT LEVEL. LEVEL. DieDie DHfPG, DHfPG, diedie BSA-Akademie BSA-Akademie und und diedie BSA-Zert BSA-Zert stellen stellen beibei ihrem ihrem gemeinsamen gemeinsamen Kongress Kongress in in Mannheim Mannheim diedie persönliche persönliche KunKundenbetreuung denbetreuung („Touch“) („Touch“) alsals effektives effektives Differenzierungsmerkmal Differenzierungsmerkmal fürfür FitnessFitnessund und Gesundheitsunternehmen Gesundheitsunternehmen aufauf eine eine Stufe Stufe neben neben diedie oftoft so so gelobten gelobten technischen technischen Möglichkeiten Möglichkeiten („Tec“), („Tec“), weil weil es es letztendlich letztendlich immer immer derder Mensch Mensch ist,ist, derder den den Unterschied Unterschied macht. macht. DerDer technische technische Fortschritt Fortschritt und und diedie Digitalisierung Digitalisierung eröffnen eröffnen unsuns enorme enorme Möglichkeiten, Möglichkeiten, dasdas ist ist ausschließlich ausschließlich positiv positiv zu zu bewerbewerten. ten. FürFür unsere unsere Branche Branche geht geht es es auch auch imim Jahr Jahr 2019 2019 zuerst zuerst darum, darum, den den Menschen Menschen einein Angebot Angebot zu zu präsentieren, präsentieren, dasdas ihnen ihnen zu zu einem einem gesünderen gesünderen Lebensstil Lebensstil verhilft. verhilft. Wie Wie jede jede andere andere Branche Branche auch, auch, steht steht diedie Fitnessbranche Fitnessbranche inzwischen inzwischen vorvor derder HerausforHerausforderung, derung, verfügbare verfügbare technische technische Hilfsmittel Hilfsmittel so so einzusetzen, einzusetzen, dass dass diedie Menschen Menschen nachhaltig nachhaltig davon davon profitieren. profitieren.
Qualitätssicherung Qualitätssicherung istist einein Versprechen Versprechen Damit Damit unsere unsere Branche Branche diese diese nachhaltige nachhaltige Qualität Qualität gewährleisten gewährleisten kann, kann, brauchen brauchen wirwir gutgut ausgebildete ausgebildete Trainer Trainer und und TrainerinTrainerinnen nen fürfür den den Kontakt Kontakt vonvon Mensch Mensch zu zu Mensch Mensch sowie sowie überprüfbare überprüfbare technische technische Standards Standards fürfür einein sicheres sicheres Training. Training. Einen Einen wichtigen wichtigen Schritt Schritt in in Richtung Richtung Qualitätssicherung Qualitätssicherung hathat diedie Branche Branche bereits bereits beim beim EMS-Training EMS-Training gemacht: gemacht: DerDer seitseit Februar Februar 2019 2019 umum EMS-Training EMS-Training erweiterte erweiterte TeilTeil 5 ist 5 ist nach nach wiewie vorvor fester fester Bestandteil Bestandteil derder offiziellen offiziellen Normenreihe Normenreihe DIN DIN 33961 33961 fürfür FitnessFitnessund und Gesundheits-Anlagen Gesundheits-Anlagen und und gewährleistet gewährleistet somit somit diedie Qualitätssicherung Qualitätssicherung imim Bereich Bereich desdes EMS-Trainings. EMS-Trainings.
Birgit Birgit Schwarze Schwarze
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KOLUMNE
V
Foto: Volker Beushausen
iele Fitnessstudios vernachlässigen ihren Group-Fitness-Bereich und bevorzugen den Gerätebereich. Aber seit die Discountketten auch Group Fitness anbieten, werden die Karten neu gemischt. Das bedeutet, Sie müssen innovativ bleiben.
Die folgenden zehn Tipps können Ihnen bei der Optimierung Ihrer Umsätze dienlich sein: 1. Bieten Sie ganz gezielt Gymnastikstunden für die Mitglieder an, die abnehmen wollen. Geben Sie diesem Konzept einen attraktiven Namen wie bspw. Mega Fatburner Challenge. Verdeutlichen Sie den Kalorienverbrauch pro Stunde in einer Übersicht, zum Beispiel „Mega Fatburner Challenge 490 Kalorien“. Ist Gewichtsreduzierung das Ziel einer Kundin/eines Kunden, so planen Sie diese Stunde in ihr/sein Trainingsprogramm ein. 2. Visualisieren Sie Ihre Klassen. YouTube ist der perfekte Weg, um Teaser-Videos von Ihren beliebtesten Fitnesskursen oder Trainersitzungen bereitzustellen. Verbreiten Sie die Videos per E-Mail, Facebook oder Online-Werbung. Denken Sie daran, diese so reduziert zu gestalten, dass die Leute mehr von Ihren Kursen sehen möchten. Sie sollten dadurch motiviert werden, eine oder zwei Klassen auszuprobieren. 3. 92 Prozent der Menschen vertrauen den Empfehlungen ihrer Freunde. Deshalb muss das Angebot vor jeder Group-Fitness-Stunde lauten: „Wer möchte nächste Stunde einen Freund/eine Freundin mitbringen? Bitte am Ende dieser Stunde eine VIP-Trainingskarte bei mir abholen.“ Nach meiner Erfahrung ergeben sich bei ca. 20 Kursen pro Woche jeweils 20 bis 30 neue Termine für Probetrainings. 4. Trainer-Visitenkarten haben eine große Wirkung. Lassen Sie für jede/n Group-Fitness-Trainerin und -Trainer individuelle Visitenkarten mit persönlichem Foto auf der Vorderseite drucken. Auf der Rückseite sollte eine Einladung für zwei Personen für eine Group-Fitness-Stunde zu Antonio e Silva lesen sein. Ich kenne eine Studentin, die Sales Director/Vertriebsleiter for me do als Trainerin gearbeitet hat und mit dieser 134
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fitness MANAGEMENT international
Methode sehr viele Provisionen für die Abo-Vermittlung bekommen hat. 5. Nach dem Kursende verlassen Trainerinnen und Trainer meist den Kursraum und damit ihre Kunden. So bleibt wenig Zeit für die so wichtige Kommunikation mit den Kursteilnehmern. Die Einrichtung eines Thekentreffs könnte beinhalten, dass die Kurse lediglich 45 Minuten dauern und Trainerinnen und Trainer für die letzten 15 Minuten verpflichtet werden, mit den Kunden zur Fitnesstheke zu wechseln. Auf diese Weise werden in kurzer Zeit gleichzeitig sowohl Gesprächsmöglichkeiten geboten als auch Umsätze erzielt. 6. Reaktivieren Sie ehemalige Kursmitglieder. Ehemalige Kunden sind immer eine gute Geschäftsquelle. Um diese Personen erneut zu binden, benötigen Sie ein solides Angebot. Wie wäre es mit einem Rabatt von 30 Prozent auf die ersten drei Monatsbeiträge? 7. Laden Sie einen bekannten Kurs-Presenter für eine besondere Group-Fitness-Stunde am Sonntagvormittag ein. Die Teilnahme kann pro Person 20 Euro betragen. Wenn jemand einen Freund/eine Freundin als Interessenten mitbringt, ist für beide die Teilnahme kostenfrei. Durch eine derartige Marketingaktion habe ich selbst schon bis zu 23 neue Abos verkauft. 8. Machen Sie es anders, jedes Mal! Es ist wichtig, dass jede Group-Fitness-Stunde in Bezug auf Übungen, Musik und Tempo unterschiedlich abläuft. Die Trainerin/der Trainer muss am Ende jeder Stunde einen Ausblick auf die nächste Stunde geben. Zum Beispiel: „Nächste Woche präsentiere ich euch vier neue Bauchübungen, es wird sehr interessant!“ Das erhöht die Erwartungshaltung und die Vorfreude der Kunden. 9. „Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“. Verteilen Sie einmal pro Monat ein kleines Give-away an alle Teilnehmer am Ende der Stunde, zum Beispiel einen Massage-Seestern mit dem Logo des Studios. Kunden freuen sich über noch so kleine Werbeartikel! 10. Kooperieren Sie mit einem Friseur vor Ort und lassen Sie über diesen jedem Kunden, der sich dort die Haare schneiden lässt, einen VIP-Group-Trainingsgutschein schenken. Für den Friseursalon besteht der Profit in der Gewinnung von Neukunden, für das Studio in der Aufnahme weiterer Mitglieder.
Foto: Kzenon – stock.adobe.com
Group Fitness: 10 Tipps für mehr Umsatz
4/2019
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fitness MANAGEMENT international 4/2019 Nr. 144 Offizielles Organ DSSV e. V. und BfB e. V. Deutschland | Österreich | Schweiz
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