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Geld verdienen mit Konzept!

Aufstiegskongress als Besuchermagnet

Mehr Selbstzahler? Mehr Sicherheit. Mehr Zukunft!

medical fitness and healthcare EUR 9,-

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Dustin Tusch Pressesprecher DSSV e.V.

Gesundheitsverhalten driftet auseinander 3 Das Gesundheitsverhalten der Deutschen driftet immer weiter auseinander. Das ergab die Studie „Zukunft Gesundheit“ der Schwenninger Krankenkasse (siehe Seite 52). Während ein großer Teil der Gesellschaft aktiv in ihre Gesunderhaltung investiert, ist parallel eine mindestens genauso große Gruppe von Menschen entstanden, für die Prävention und Bewegung keine Rolle spielt. So erfreulich die Entwicklung der ersten Gruppe ist, so besorgniserregend ist die Entwicklung der zweiten. Denn Inaktivität und das fehlende Bewusstsein für Gesundheit haben am Ende nicht nur die bekannten negativen physischen Konsequenzen, sondern auch psychische, wie der aktuelle „XXL-Report“ der DAK-Gesundheit berichtet (siehe Seite 58). Ausgrenzung, mangelndes Selbstbewusstsein und der Eintritt in einen gesundheitlichen Teufelskreis können die Folge sein. Mit klarem Konzept und hochqualifizierten Mitarbeitern der Polarisierung entgegenwirken Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, bedarf es Fitness- und Gesundheits-Anlagen mit einem Konzept, das sowohl auf die körperliche als auch die geistige Gesundheit eingeht. Wie ein derartiges Konzept fachmännisch umgesetzt werden und damit die Polarisierung des Gesundheitsverhaltens umgekehrt werden kann, zeigen die hochprofessi-

onellen Gesundheitszentren von Prof. Dr. Herbert Rehmer in Bayern (siehe Seite 12). Die starken Partner DHfPG und DSSV Als Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) weiß Dr. Rehmer dabei genau, dass das beste Konzept nur dann umgesetzt werden kann, wenn man auf hochqualifiziertes Personal bauen kann. Aber auch die enge Zusammenarbeit und der stetige Austausch der Anlagen mit der DHfPG sowie dem DSSV – Arbeitgeberverband deutscher Fitnessund Gesundheits-Anlagen sind ein weiterer Baustein für eine unternehmerisch erfolgreiche und zugleich sinnstiftende Arbeit. Die Fitnessbranche als Problemlöser Prof. Dr. Rehmer mit seinen Anlagen, aber auch der Großteil der weiteren über 8.300 Fitness- und Gesundheits-Anlagen in Deutschland, geben Hoffnung. Denn in Deutschland gibt es keine andere Branche, die prädestinierter für die Umkehr der angesprochenen Polarisierung des Gesundheitsverhaltens wäre, als die Fitnessbranche. Einen großen Teil der Gesellschaft haben wir bereits von unseren Leistungen überzeugt. Nun ist es an der Zeit, auch die andere Gruppe für einen gesunden Lebensstil zu gewinnen.

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INHALT

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Fitness & Gesundheit Dr. Rehmer GmbH

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Aufstiegskongress 2016

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Editorial News Fitness & Gesundheit Dr. Rehmer GmbH Betriebeliche Gesundheitsförderung Ganzheitliches Trainingssystem von eGym Der fle-xx-Trainingszirkel Ausbildung zum EMS-Therapeuten (Rücken) healthcare made by milon & Physio Aktiv Aufstiegskongress 2016 Krankenkassenfinanzierte Maßnahmen Die artgerechte Ernährung des Menschen Mehr Selbstzahler? Mehr Sicherheit. Mehr Zukunft! Der Yoga-Markt in Deutschland Abnehmen ohne Hungergefühl

Mehr Selbstzahler? Mehr Sicherheit. Mehr Zukunft!

48 Ist Sport eine effektive Maßnahme bei Übergewicht? 50 TANITA Body Check Terminal mit boditrax Software 52 Gesundheitsverhalten junger Menschen driftet auseinander 54 five-Kampagne rollt über das Dreiländereck 56 Design für Gesundheitsdienstleister – mehr als nur Styling 58 Stigmatisierung von übergewichtigen Menschen 60 therapie Leipzig 2017 61 MEDICA 2016 62 Genetische Stoffwechselanalyse – MetaCheck 70 Arztkooperationen – Probleme und Lösungen 72 Studien & Buchtipps

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Impressum

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Herausgeber & Verlag Birgit Schwarze & Refit Kamberovic Beutnerring 9 21077 Hamburg Telefon: +49 (0) 40 - 300 945 - 0 www.fitnessmanagement.de Chefredaktion Birgit Schwarze Telefon: +49 (0) 40 - 300 945 - 0 schwarze@medical-fitness-healthcare.de Redaktion Jennifer Kräge Dustin Tusch

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Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. Bernhard Allmann Mitglied des Gesundheitsausschusses des DSSV e.V. Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) Präventionsbeauftragter der IKK Südwest

Tobias Niemann Mitglied des Gesundheitsausschusses des DSSV e. V. Mitglied der Bundesfachkommission Sozialpolitik des Wirtschaftsrates Geschäftsführer formedo medical fitness and healthcare | 02/2016

Anzeigen & Aboservice Refit Kamberovic & Birgit Schwarze Telefon: +49 (0) 40-300 945-0 schwarze@medical-fitness-healthcare.de Art Direction Klaudia Lech Satz & Gestaltung Stefanie Reifschneider, Klaudia Lech, Khai Minh Le Druck Meinders & Elstermann GmbH & Co. KG Weberstraße 7, 49191 Belm bei Osnabrück



Mitarbeiter auf Fachwirtniveau qualifizieren Mit dem BSA-Lehrgang „Fitnessfachwirt“ qualifizieren Unternehmen ihre Mitarbeiter auf Fachwirtniveau. Der Lehrgang vermittelt im Rahmen von insgesamt elf Einzelmodulen das umfassende Fachwissen eines professionellen Unternehmensleiters im betriebswirtschaftlichen und im sportlichen Bereich. Die Teilnehmer erhalten umfassende Kennt nisse in den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Marketing, Team- und Personalführung, Qualitätsmanagement sowie Verkauf und Kundenbetreuung. Zusätzlich werden sportmedizinische, trainingsmethodische, ernährungswissenschaftliche und sportpraktische Inhalte sowie auch grundlegende sportpädagogische Fachkenntnisse geschult. Dies versetzt die Teilnehmer in die Lage, ein Unternehmen der Fitness- und Gesundheitsbranche in allen relevanten Tätigkeitsfeldern erfolgreich zu leiten. www.bsa-akademie.de © DHfPG/BSA

Über 900 Besucher beim Aufstiegskongress 2016

8 © DHfPG/BSA

Am 7. und 8. Oktober 2016 fand der 10. Aufstiegskongress als offener Fachkongress der Zukunftsbranche Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit unter dem Motto „Life is movement“ im m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim statt. Der Fachkongress der Fitness- und Gesundheits-

branche glänzte mit hochkarätigen Referenten, spannenden Vorträgen und bot mit seiner Kongress-Lounge außerdem viel Platz, um das berufliche Netzwerk zu pflegen und zu erweitern. www.aufstiegskongress.de

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MetaCheck Beraterfortbildung Am 3. Dezember 2016 findet im Universitätsklinikum Köln die MetaCheck Beraterfortbildung statt. Im Rahmen der Veranstaltung werden nicht nur aktuelle Themen aus der Wissenschaft und Praxis thematisiert, sondern sie bietet auch viel Zeit für Fragen und Antworten sowie zwei verschiedene Workshops. Durch die Besichtigung des Labors erhält man zudem die Möglichkeit einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und erfährt, wie die Produktion von genetischen Rohdaten abläuft. Das komplette Programm ist unter info@cogap.de anforderbar.

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eGym übernimmt fle-xx Die eGym GmbH, Anbieterin hochmoderner Konzepte zur Organisation der Trainingsfläche in Fitness- und Gesundheits-Studios, übernimmt die fle-xx Rückgratkonzept GmbH vollständig. Damit vollzieht eGym den nächsten Schritt seiner Vision des funktionalen Fitness- und Gesundheits-Studios für den Massenmarkt. Das Münchner HightechUnternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, mittels eines intelligenten und sportwissenschaftlich fundierten Trainingssystems, einschließlich einfacher Nutzung und klarer Dokumentierbarkeit des Trainings, die Gesundheit der Menschen nachhaltig zu stärken. Zur raschen Umsetzung dieser Vision investiert eGym massiv sowohl in die eigene Produktentwicklung als auch in die Akquisition geeigneter Komplementärunternehmen. www.egym.de

Neue Stress-Studie Die Deutschen sind gestresst. Sechs von zehn Erwachsenen stehen unter Druck, fast jeder Vierte gibt sogar an, häufig gestresst zu sein. Das zeigt eine neue Studie der Techniker-Krankenkasse (TK). Die schlimmsten Stressfaktoren: • Job (46 %) • hohe Eigenansprüche (43 %) • Termine in der Freizeit (33 %) • Straßenverkehr (30 %) • ständige digitale Erreichbarkeit (28 %) Besonderen Druck erzeugt offenbar das Gefühl, ständig erreichbar zu sein, egal ob man das muss oder will, wie jeder dritte Berufstätige bestätigte. 73 % leiden unter Stress, vier von zehn „Always on“-Beschäftigten stehen unter Dauerdruck: „Die Digitalisierung, die Globalisierung der Märkte und der Anspruch der Kunden, rund um die Uhr alles erledigen zu können, haben unsere Arbeitswelt in den letzten Jahren deutlich verändert. Den Beschäftigten wird deutlich mehr Flexibilität abverlangt. Wenn aber fast 30 % der Erwerbstätigen sagen, dass sie auch nach Feierabend und im Urlaub erreichbar sein müssen, dann läuft in der Betriebsorganisation etwas falsch. Das spricht nicht für eine gesunde Unternehmenskultur“, mahnt Dr. Jens Baas, Vorstandvorsitzender der TK.


Digitalisierung der Medizinischen Trainingstherapie Unter dem Motto „NETWORKOUT. Digitalisierung der Medizinischen Trainingstherapie.“ präsentiert gym80 auf der MEDICA vom 14.-17.11.2016 eine

erlesene Auswahl an Trainingsgeräten und Konzeptlösungen aus seinem umfangreichen Medical-Angebot nach MPG – mit 4E medical und der gym80-Software nicht nur digital, sondern auch motorisiert für isotonisches, isokinetisches, höherexzentrisches und isometrisches Sequenz-Training. www.gym80.de

NETWORKOUT. DIGITIALISERUNG DER MEDIZINISCHEN TRAININGSTHERAPIE 14.-17.11.2016 HALLE 4, STAND K50

Galileo-Vibrationsseminare Großer Erfolg für die Galileo-Vibrationsseminare: Über 40 Fitness-Studios waren beim letzten Seminar in Kassel Mitte September dabei! Sie kennen das Galileo-Vibrationstraining noch nicht? Dann melden Sie sich jetzt für eines der Seminare an: 10. November 2016 in Erftstadt und 30. November 2016 in Mülheim a.d.R.

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Fitness-Boom in Österreich Immer mehr Österreicher wagen den Gang ins Fitness-Studio und schwingen sich auf Laufband und Co. Mittlerweile sind etwa 740.000 Österreicher in einem Studio angemeldet, das sind 8,6 % der Gesamtbevölkerung. „Das ist ein Anstieg von 100.000 in den vergangenen fünf Jahren“,sagt Gerhard Span, Obmann des Fachverbandes der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für Sportund Freizeitbetriebe. Österreichweit gab es Ende 2015 1.045 Studios, die Umsätze liegen bei etwa 415 Mio. Euro und stammen hauptsächlich aus den Mitgliedsbeiträgen. Pro Monat müssen die Sport-

www.formedo.de

willigen laut Span im Schnitt 50 Euro hinlegen. Das sind um 15 % weniger als vor zwei Jahren und liegt vor allem an den Billigstudios, wo man bereits ab 20 Euro monatlich Hanteln stemmen oder auf dem Laufband schwitzen kann. 7.700 Mitarbeiter arbeiten in der Branche, es gebe aber noch Luft nach oben. Auch der Lehrberuf als Fitnessbetreuer werde laut Span gut angenommen und habe Zukunftspotenzial. „Der Personalbedarf ist da“, so der WKO-Obmann und verwies auf den Billiganbieter Fitinn, der 100.000 Mitglieder zählt und weiter expandiere.

Hermann Widerhold, Geschäftsführer der Weightcheckers GmbH, Deutschland Vertrieb der Marke Tanita, freut sich Richard Klerck (Bild links) und Yuuichi Rump (Bild rechts) in seinem Team für den Sales Bereich der hochfunktionellen BIA Körperanalyse-Waage System der Marke Tanita zu begrüßen. Richard Klerk besitzt jahrelange internationaler Erfahrung als Personal Trainer und im Vertrieb von Analyse-Systemen und Fitnessgeräten verschiedener Marken (Europa und Süd Afrika). Yuuichi Rump bringt fundierte internationaler

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Foto: Junwei Wang (Tanita)

Die Weightcheckers GmbH verstärkt Sales Bereich

Vertriebs-Erfahrung im Bereich B2B, FMCG und PTI mit und hat ein Zen Master Degree (Europa und Japan). www.weightcheckers.com



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Fitness & Gesundheit Dr. Rehmer GmbH

Innovation im Gesundheitstraining Die Liste seiner Titel und Abschlüsse ist lang. Prof. Dr. Herbert Rehmer, Inhaber von drei medical fitness-Studios in Holzkirchen, Gmund und Bad Tölz, ist nicht nur Dr. der Humanbiologie, Master of Arts in Personalentwicklung und systemischer Beratung sowie DiplomKaufmann und Fitnessfachwirt – er ist zudem Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Dass man mit einem derartigen Wissenshintergrund ein Fachmann auf der Trainingsfläche ist, steht außer Frage. Doch Prof. Dr. Rehmer ist auch ein erfolgreicher Geschäftsmann mit einem klaren Konzept und Zielen. Wie diese aussehen, hat er der medical fitness & healthcare in einem Interview erklärt. medical fitness and healthcare | 02/2016


Fotos: Fitness & Gesundheit Dr. Rehmer GmbH

mfhc: Was unterscheidet Ihr Unternehmenskonzept von konventionellen Fitness-Studios? Prof. Dr. Rehmer: Ganz einfach: Unsere Ausrichtung auf „ganzheitliche Gesundheit“ und die Ergänzung des Leistungskonzeptes mit „psychischen Training“ z. B. Mentales Training (Selbstmanagement), Achtsamkeitstraining und Gesundheitscoaching (Hilfe zur Selbsthilfe, aktive Selbstführung, persönliches Wachstum). In diesem Bereich des Coachings geht es um Gesundheitsprogramme zur Verbesserung der körperlichen Funktions- und Leistungsfähigkeit sowie im psychischen Bereich bei Erschöpfung, Stress und Burnout, Bewältigung kritischer Lebensereignisse, schwachem Selbstbewusstsein und bei Motivationsmangel zur Umsetzung eigener Ziele. Gesundheitscoaching sieht den Menschen als Ganzes, nicht nur in seiner Körperlichkeit, sondern vor allem auch in seinen Gedanken und Gefühlsmustern, Einstellungen und Lebenshaltungen. Diese können oftmals hilfreich sein, aber auch Probleme verursachen. Genau hier versucht das Gesundheitscoaching anzusetzen, um den Menschen nicht nur körperlich fit zu halten, sondern auch mentale und emotionale Ressourcen und Potenziale zu erkennen und weiterzuentwickeln. Dies ist die Basis zu einem ausgeglichenen und gesunden Lebensstil und einem selbstbestimmten Leben.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Ihrem Konzept an? Unsere Kunden wollen vornehmlich eine ästhetisch Figur, Leistungsfähigkeit und Fitness, Gesundheit sowie Vitalität im Alter. Sie bieten drei verschiedene Betreuungspakete zu unterschiedlichen Konditionen an. Können Sie Ihre Intention für die Einführung dieser Pakete beschreiben? Unsere Intention war, dass der Kunde nur das kaufen kann, was er möchte bzw. was wir als Berater für ihn als sinnhaft empfinden. Das heisst, wenn jemand in der Lage ist, selbständig und selbstverantwortlich zu trainieren, soll er auch die Möglichkeit bekommen, ohne dass er Betreuungsgebühren bezahlen muss. Er zahlt also nur eine „Benutzungsgebühr“ für die Gerätschaften. Der Kunde hat außerdem die Auswahl, Pakete mit oder ohne Sauna, Gruppenfitness, Fitness an Geräten etc. abzuschließen. Welchen Stellenwert nehmen Fitnesstraining, Präventionstraining und Reha-Sport bei Ihnen ein? Wir haben aktuell einen Anteil von ca. 15 % im Reha-Sport und etwa 5 % beim Präventionstraining. Wir gehen aber davon aus, dass sowohl im Reha-Sport als auch beim Präventionstraining diese Prozentsätze in Zukunft steigen werden, obwohl sich in unserer täglichen Arbeit die Anhebung der

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Fotos: Fitness & Gesundheit Dr. Rehmer GmbH

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Prof. Dr. Herbert Rehmer Geschäftsinhaber der Fitness & Gesundheit Dr. Rehmer GmbH Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement

Ausgabenrichtwerte für Präventionsmaßnahmen durch die Novellierung des Präventionsgesetzes im letzten Jahr noch nicht bemerkbar gemacht hat. Wie schätzen Sie den deutschen Fitnessmarkt generell ein – wo sehen Sie ihn heute und wo in 10 oder gar 20 Jahren? Der Fitnessmarkt ist weiterhin ein Wachstumsmarkt – aber auch ein Verdrängungsmarkt. Die Ausrichtung der Angebote wird sich für bestimmte Zielgruppen spezialisieren. Dabei kommt der Digitalisierung eine wachsende Bedeutung zu; zum einen für die Kunden als Motivationsfaktor und für die Mitarbeiterund Teamsteuerung via Groupware. Es wird nicht nur zur Marktentwicklung (bis zu 15 % der Bevölkerung) kommen, sondern vor allem zu einer erweiterten Produktentwicklung und eventuell auch zu einer Diversivikation vor allem in Angeboten für gesundheitliche Aspekte. Hier könnte sich ein Wandel im Sinne der Gesundheitsmodelle mit pathogenetischer Ausrichtung hin zu salutogenetischen Modellen vollziehen. Beispiele hierfür sind Interventionen mit bio-psycho-sozialer Ausrichtung.

Dr. Humanbiologie (LMU) Master of Arts Personalentwicklung (Univ.) Master of Arts Systemische Beratung (Univ.) Dipl. Kaufmann (FH) Fitnessfachwirt (IHK)

Zu der Frage „Wie kann Krankheit verhindert werden?“ (Prävention) kommen auch die Fragen „Wie entsteht Gesundheit?“ (Salutogenesemodell), „Was hält den Menschen widerstandsfähig?“ (ResilienzModell), „Wie fördere ich Gesundheit und Lebensqualität?“ (positive Psychologie).

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Es geht also um integrative oder ganzheitliche „systemische“ Modelle, wie Gesundheit auch von der WHO definiert wird: das bio-psycho-soziale Gesundheitsmodell definiert als „positiver funktioneller Gesamtzustand im Sinne eines dynamischen, biopsychologischen und sozialen Gleichgewichtszustandes, der erhalten bzw. immer wieder hergestellt werden muss.“ Es geht daher nicht nur darum, Risikofaktoren zu verhindern, sondern auch darum, „Schutzfaktoren“ aufzubauen und zwar in körperlicher, psychischer, sozialer und umweltbezogener Sicht. Ob und wann der Markt „reif“ ist für z. B. „mentales Training“ hängt natürlich von den politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen ab. Weiterhin bin ich der Meinung, dass das Produkt Fitness und Gesundheit von weiteren Marktteilnehmern wie Ärzten, Therapeuten, Psychologen und eventuell sogar von Sozialpädagogen angeboten werden wird. Generell, um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, wird sich der Markt positiv entwickeln, weiter spezialisieren und dabei wachsen.

www.rehmerfitness.de



Betriebliche Gesundheitsförderung

Mit einem Modulsystem KMUs erreichen (Teil 2) © Andrey Popov - Fotolia.com

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Dass Maike Pröpping-Böthgen den Trend Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) schon früh erkannt hat, war bereits in der vergangenen Ausgabe der medical fitness & healthcare zu lesen. Bereits seit 2012 berät die Diplom Fitnessökonomin und Geschäftsführerin des medical fitness-Studios MediLoft in Ritterhude Unternehmen als externer BGM- und BGF-Dienstleister. Bisher geschah dies bedarfsorientiert, jedoch recht willkürlich. Mit dem Modulsystem BGM/BGF möchte Maike Pröpping-Böthgen in Kooperation mit der studierten Gesundheitsmanagerin und Geschäftsführerin der JunaFit GbR, Julia Thönert , nun dank eines klaren Konzeptes die Willkür verringern, indem Unternehmen die Bausteine an die Hand geben, die langfristig transparent gesicherten Erfolg versprechen.

Foto: Lorenzat

VORTRÄGE ZUR BETRIEBLICHEN GESUNDHEITSFÖRDERUNG Der Vortrag – als Klassiker der Betrieblichen Gesundheitsförderung – ist in erster Linie eine theoretische Grundlage zu einem gewünschten Thema in der Gesundheitsförderung wie z. B. Ernährung am Arbeitsplatz und dient dazu die Mitarbeiter mit diesem speziellen Thema vertraut zu machen und Informationen zu geben. Inhalte des Vortrags: Ernährung Ernährung In diesem Vortrag wird die Basis der Ernährungslehre behandelt. Kohlenhydrate, Eiweiß, Fette sowie das Trinkverhalten. Weiterhin werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man eine gesunde Ernährung im betrieblichen Alltag integrieren kann.

Maike Pröpping-Böthgen

Rückengerechtes Arbeiten Der Name ist Programm. In diesem Vortrag geht es um die Sensibilisierung der Mitarbeiter für das rückengerechte Arbeiten im Unternehmen.

- Geschäftsführerin MediLoft - Dipl. Fitnessökonomin - Beraterin für Gesundheits management

Bewegung Der Vortrag befasst sich mit der Wirkung von Sport und Bewegung auf den Körper und dessen Funktion.

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Stressabbau Hier geht es um die verschiedenen Stressfaktoren auf der Arbeit und die Möglichkeit diese zu reduzieren. Ebenfalls wird der Aufbau von Schutzmechanismen thematisiert. Heben und Tragen Dieser Vortrag erzielt eine Sensibilisierung der Mitarbeiter für die Belastungen am Arbeitsplatz und wie man richtig damit umgeht. Bildschirmarbeit In diesem Vortrag wird auf die richtige Körperhaltung am Bildschirm und die Arbeitsplatzergonomie eingegangen. Motivation und Zielsetzung Hier geht es um die Eigenmotivation und die individuelle Zielsetzung des Einzelnen. Der innere Schweinehund, eventuelle Barrieren und entsprechende Handlungspläne werden thematisiert. GESUNDHEITSKURSE FÜR UNTERNEHMEN Immer mehr Unternehmen entscheiden sich das Thema Gesundheit aktiv umzusetzen und Gesundheitsförderung in den Betrieb zu integrieren. Dadurch wird das Wohlbefinden, die Motivation und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter gefördert. Inhalte des Gesundheitskurses: Teil des Gesundheitskurses sind eine Rückenschule, Pilates, Walking, Aqua-Training, ein präventives Bewegungsprogramm, Gruppen- und Gerätetraining, progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Taiji, Yoga, ein Fitness-Zirkel, Zumba und Qigong. GESUNDHEITSTAG Der Gesundheitstag ist eine gute Möglichkeit ein betriebliches Gesundheitsmanagement einzuführen. An einem Gesundheitstag werden unterschiedliche gesundheitsfördernde Maßnahmen angeboten, an denen die Mitarbeiter freiwillig oder auch


verpflichtend teilnehmen können. Die Mitarbeiter bekommen einen Einblick in mögliche Angebote zur Gesundheitsförderung und der Betrieb kann durch eine abschließende Befragung der Teilnehmer eine gute Rückmeldung erlangen, welche Maßnahmen für den Betrieb sinnvoll sein können. Basierend auf der Auswertung des Gesundheitstages werden Handlungsempfehlungen für kommende gesundheitsfördernde Angebote abgeleitet. Die Maßnahmen können sowohl theoretisch als auch praktisch umgesetzt werden. So zählen dazu z. B. Vorträge, Ernährungsberatung oder Beratung zum Gesundheitsverhalten am Arbeitsplatz, aber auch verschiedene Bewegungsangebote, Massage oder Tests zu körperlichen Funktionen. Inhalt des Gesundheitstages: • Planung und Durchführung eines Gesundheitstages • Angebote: Vorträge, Ernährungsberatung, Beratung zum Gesundheitsverhalten, Bewegungsangebote, Massage, Körperanalyse • Auswertung der Befragung und Ableitung von Handlungsempfehlungen • Wirbelsäulenvermessung mit der MediMouse und anschließende Beratung. ERGONOMIEBERATUNG AM ARBEITSPLATZ Die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung spielt eine immer größere Rolle. Gerade weil ausgleichende körperliche Belastungen und Anstrengungen immer mehr die Ausnahme sind, ist die Ergonomie am Arbeitsplatz so wichtig. Frühzeitige Ergonomieberatung hilft, Lösungen mit hoher Akzeptanz zu realisieren, verfügbare Mittel effizient zu nutzen und maximale Mitarbeitermotivation zu erreichen.

MOBILE MASSAGE Die mobile Massage ist als praktische Maßnahme in der betrieblichen Gesundheitsförderung zu sehen. Sie dient in erster Linie dem Stressabbau, aber auch dem Entgegenwirken von körperlichen Beschwerden durch z. B. Fehlhaltungen am Arbeitsplatz oder schwerer körperlicher Arbeit. In der Regel wird auf einem speziell entwickelten Massagestuhl massiert. Der Vorteil liegt in der eher aufrechten Sitzposition, die im Ar-

MediLoft Trainings- und Therapiezentrum Tel.: 04292 / 81 99 660 www.mediloft-ritterhude.de

Inhalte der mobilen Massage: • mobile Massage der Mitarbeiter • Behandlung von Beschwerden • Stressabbau • Beratung zur Taktung und Frequenz der Massage MUSKEL-SKELETT-ERKRANKUNGEN (MSE) IN DER ARBEITSWELT Arbeitsplatzbedingte Gesundheitsbelastungen sind von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Viele Erkrankungen sind als arbeitsbedingt einzustufen und verursachen einen hohen unternehmerischen und volkswirtschaftlichen Schaden. Laut den Gesundheitsberichten der Krankenkassen gehen rund ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitstage auf das Konto der Muskel-Skelett-Erkrankungen. Rückenschmerzen sind dabei die führende Diagnoseart. Hier setzt das Programm „Muskel-Skelett-Erkrankungen in der Arbeitswelt“ an. Inhalte des Programms: Informationsphase das Unternehmen wird über die aktuelle Situation informiert, mit anschließender Beratung zur unternehmensspezifischen Organisation und Durchführung des MSE -Programms.

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Kick-off für Mitarbeiter • Veranstaltung zur Information der Mitarbeiter • Analyse und Kontaktaufnahme mit Mitarbeiter am Arbeitsplatz • Bestandsaufnahme an jedem Arbeitsplatz zum Kennenlernen Sensibilisierungsvortrag dieser dient der grundlegenden Wissensvermittlung, die Teilnehmer_innen erhalten theoretische Informationen anhand von praktischen Beispielen aus ihrer eigenen Arbeitsumgebung.

Foto: Lorenzat

Inhalte der Ergonomieberatung: Analyse der vorhandenen Arbeitsplätze • Beratung der Mitarbeiter zu Verhaltens- und Verhältnisprävention • Korrektur der bisherigen Situation bei Bedarf • Tipps und Tricks zum ergonomischen Arbeiten • Beratung zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen • Empfehlungen zu Arbeitsmitteln

beitsalltag als besonders angenehm empfunden wird. Außerdem wird der Kreislauf nicht so stark beeinflusst und so sind die Mitarbeiter trotz einer Entspannungsphase sofort danach wieder einsetzbar. Taktung und Frequenz werden individuell auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt.

Rückencoaching am Arbeitsplatz je nach Tätigkeit werden die Mitarbeiter_innen am Arbeitsplatz nach ergonomischen Gesichtspunkten geschult. Kursprogramm Rückenprävention Wissensvermittlung und rumpfstabilisierendes Training werden in der Gruppe sinnvoll miteinander verknüpft, ein Kurs dauert 10 Wochen bei jeweils 90 Minuten. www.mediloft-ritterhude.de

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Julia Thönert - Geschäftsführerin JunaFit GbR - BA Gesundheits management - Bewegungscoach


Fotos: eGym GmbH

Ganzheitliches Trainingssystem von eGym

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Erfolgreiche Physiotherapie von morgen Von Anja Gottschalk-Wenk, Director Physio eGym GmbH

Der Therapeut im Rollenwandel, betriebswirtschaftliche Praxisführung, „neuer Patient“ – aktuelle Schlagworte, die die moderne Physiotherapie kennzeichnen. Der Markt ist massiven Änderungen ausgesetzt und erfordert eine angemessene Reaktion der Berufsträger. Denn die Bevölkerung altert, der Wettbewerb nimmt weiter zu, und das klassische 1:1-Behandlungsmodell sowie die Abhängigkeit von den Krankenkassen erschweren Wachstum. Quo vadis, Physiotherapie? Bei eGym Physio haben wir uns von Anfang an das Ziel gesetzt, Physiotherapeuten beim Aufbau eines Selbstzahlerbereichs und damit der Etablierung eines zweiten Standbeins zu unterstützen, so dass aus Patienten langfristig zufriedene Kunden werden. Wir vernetzen

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dabei Hard- und Softwarekomponenten zu einem intelligenten Trainingssystem auf digitaler Grundlage. Unser kundenorientierter Ansatz stellt den Patienten und dessen Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Denn der Patient von heute wird ganz stark von vier Megatrends beeinflusst:


• Megatrend Downaging: Die Menschen werden immer älter, gleichzeitig verjüngt sich ihr Verhalten immer mehr. Man kann also nicht von einer „Vergreisung“ sprechen. Die „Alten“ sind mehr denn je aufgeschlossen für innovative und moderne Produkte und verhalten sich auch so. • Megatrend Connectivity: Inzwischen sind demzufolge auch ältere Zielgruppen überwiegend online und entsprechend gut informiert, wenn es um Gesundheitsthemen geht. Und im Zeitalter der Smartphones entwickelt sich immer stärker der Anspruch der Patienten, einen Link zwischen ihren eigenen internetfähigen Geräten und ihren Trainings- und Gesundheitszielen herzustellen. Was zu Megatrend Nummer vier führt: • Megatrend Quantified Self / Big Data: Die Messung der persönlichen Zielerreichung und des Trainingserfolgs. Selbst die gesetzlichen Krankenkassen beginnen schon damit, z. B. Fitnesstracker zu subventionieren, um gesundheitsbewusstes Verhalten zu belohnen. Für den Therapeuten hat das einen signifikanten Rollenwandel zur Folge. Er muss aktiv werden, um keine Patienten zu verlieren, und um sich selbst als Gesundheitscoach zu positionieren, der am ganzheitlichen Wohlbefinden seiner Patienten mitwirkt. Er muss seine Rolle als Vertrauensperson mit klarer Beratungskompetenz weiterentwickeln. Die klassische 1:1-Behandlung an der Bank reicht dazu nicht mehr aus. eGym hat für die umfassende, optimale Betreuung von Patienten bzw. Kunden ein ganzheitliches Trainingssystem entwickelt, das mittlerweile in über 1.000 Fitnessstudios und fast 200 Physiopraxen sehr erfolgreich im Einsatz ist. Die Patienten trainieren an modernsten vollelektronischen Kraftgeräten, die alle großen Muskelgruppen abdecken. Die eGym Trainingssoftware steuert die Geräte, wie z. B. Sitz- und Hebelposition oder das Trainingsgewicht und garantiert sicheres Training ohne Überbzw. Unterbelastung. Fünf Trainingsmethoden aus der modernen Sportwissenschaft, darunter ein geführtes Schnellkrafttraining zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des Muskels für Alltagsbelastungen, bilden die Belastungsgrundlage für unterschiedlichste Zielgruppen. Das Trainingsziel Reha Fit – eines von insgesamt sechs – richtet sich speziell an Physio-/Reha-Patienten, die z. B. nach einer Verletzung oder aufgrund von Beschwerden

für das „normale“ Training im Zirkel noch nicht fit genug sind. Der Fokus liegt auf Mobilisierung und Aktivierung für ein schonendes Training. Zum ganzheitlichen eGym Betreuungskonzept gehören außerdem die eGym Trainer App und die eGym Member App für die optimale Interaktion zwischen Therapeut und Kunden. Die beiden Apps ermöglichen im Zusammenspiel die lückenlose Dokumentation aller Trainingsaktivitäten – sowohl in der Praxis als auch außerhalb. So gibt der Therapeut seinen Patienten beispielsweise via eGym Member App „Hausaufgaben“ mit in Form von Übungen, die sie außerhalb der Praxis erledigen. Er kann diese kommentieren – z. B. mit Anleitungen zur korrekten Ausführung – und selbstverständlich anhand seiner eigenen eGym Trainer App nachvollziehen, ob die Patienten ihre Übungen auch tatsächlich ausgeführt haben. Die eGym Trainingsdatenbank umfasst an die 1.000 verschiedene Aufgaben; von klassischen physiotherapeutischen bis hin zu Theraband- und Geräteübungen. Besonders motivierend für die Patienten: Änderungen am Trainingszustand werden sofort visualisiert. Anhand der eGym Member App lassen sich z. B. auch Muskeldysbalancen identifizieren und mit Hilfe gezielter Ausgleichsübungen kompensieren. Die Patienten erhalten auf diese Weise sofort valides Trainings-Feedback und werden schnell feststellen: Jedes einzelne Training ist wichtig und hat gesundheitliche Effekte. Nie war den Menschen ihr Wohlergehen wichtiger als heute. Damit ist auch die Bereitschaft gestiegen, in Prävention und Gesundheit zu investieren. Patientenverhalten ändert sich, Therapieeinrichtungen befinden sich im Wandel. Das neue Gesundheitsverständnis trägt zur Verjüngung ganzer Generationen bei. Zusammenfassend lässt sich feststellen: 1. Die Digitalisierung verändert Kundenbedürfnisse und Geschäftsmodelle auch in der Gesundheitsbranche. 2. Kundenorientierte Lösungen sind erforderlich, um Therapieeinrichtungen und Patienten erfolgreicher bzw. nachhaltig gesund zu machen. 3. Das intelligente Trainingssystem von eGym bietet eine Gesamtlösung, die sowohl auf die Herausforderungen des Markts antwortet als auch die neuen Kundenbedürfnisse befriedigt.

Besuchen Sie unseren Stand auf der Medica, Halle 5/N40 und erleben Sie das einzigartige Trainingssystem von eGym Physio.

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Fotos: eGym GmbH

• Megatrend Health: Gesundheit ist heute nicht mehr nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern steht synonym für Wohlbefinden. Die Leute leben länger, entsprechend soll es ihnen länger gut gehen.

Anja Gottschalk-Wenk Director Physio eGym GmbH

Kontakt eGym GmbH, Geschäftsbereich eGym Physio Nymphenburger Str. 12, 80335 München E-Mail: physio@egym.de, Telefon: 089 / 92 13 105 - 50

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Die Zielgruppe Ihres Studios erweitern

– mit dem fle-xx Trainingszirkel

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Bewegung? Nur selten. Rückenprobleme? Ja, schon seit Jahren und das beinahe täglich. Jeder Dritte von uns könnte so oder so ähnlich auf diese Fragen antworten. Warum? Rücken- und auch andere Gelenkschmerzen sind in Deutschland mittlerweile zur Volkskrankheit geworden. Dazu klagen bei Weitem nicht nur ältere Menschen über Beschwerden dieser Art. Die Zielgruppe für Fitness-Studios, Bewegungs- und andere Sportkurse wächst somit stetig. Doch auch die Zahl der Angebote wird beinahe täglich größer. Für den Studiobetreiber von heute wird es so zunehmend schwerer, ein schlüssiges und effektives Konzept zu verfolgen und die optimalen Geräte und Zusatzangebote für sein Studio auszuwählen. Schließlich sollen die Angebote des Studios ja möglichst viele Personen ansprechen und am Ende auch ins Studio locken. Mit fle-xx ist das sehr leicht möglich. Warum leiden so viele Menschen heute überhaupt an Rücken- und Gelenkschmerzen? Die Ursachen der Beschwerden zu verstehen ist der Schlüssel dafür, das Angebot im eigenen Studio optimal zu gestalten. Nur durch die für den Kunden passenden Geräte und Angebote werden dessen Beschwerden gelindert. Dieser ist zufrieden, vielleicht sogar begeistert und bleibt dem Studio so als langfristiger Kunde erhalten. Woher kommen Sie also, diese Rückenschmerzen? Die Antwort hierauf ist bei erstem Hinsehen denkbar einfach: Unser Alltag ist die Hauptursache für

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Beschwerden in Rücken und Gelenken. Warum? Weil wir die meiste Zeit unseres Tages im Sitzen verbringen – am Schreibtisch bei der Arbeit, im Auto und auch in der Freizeit, wenn wir es uns mal wieder auf dem Sofa vor dem Fernseher bequem machen. Der Mensch von heute bewegt sich nicht mehr. Und das ist bei genauerer Betrachtung denkbar schwierig für unseren Körper. Dieser reagiert auf den Bewegungsmangel und die verschiedensten Muskelgruppen verkürzen oder verspannen sich. So zum Beispiel die Brust- und Bauchmuskulatur. Die Folge sind dann Verspannungen im HalsNackenbereich, Schmerzen im Rücken oder in den Gelenken. Warum bewegt sich Deutschland so wenig? Dass dieser Bewegungsmangel unserem Körper eher schadet, als ihm nützt, ist schon länger bekannt. Wie kommt es, dass sich der Mensch von heute trotzdem so wenig bewegt? Ausreden dafür, sich nach einem stressigen Arbeitstag nicht mehr sportlich zu betätigten, gibt es bekanntermaßen viele. Eine aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse hat hier einmal genauer nachgefragt. Für 45 % der Befragten ist schlicht und einfach die fehlende Zeit Grund dafür, den abendlichen Besuch im Fitness-Studio immer weiter aufzuschieben. Doch auch körperliche Einschränkungen, Übergewicht und fehlende Motivation sind bei den Hauptausreden ganz vorne mit dabei.


Fotos: Martin Ebert

Wie sorgt fle-xx dafür, dass Rücken- und Gelenkschmerzen besser werden? Mit fle-xx gibt es nun ein Trainingskonzept, das optimal auf den heutigen Lebensstil des Menschen ausgerichtet ist. Grundsätzlich sind bei fle-xx die Lehren des Yoga mit neuesten sportmedizinischen Trainingstherapien und 25-jähriger Erfahrung aus dem Rückgrat-Sport kombiniert. Das Konzept hat bisherige Denkweisen zum Thema Rückenschmerzen quasi revolutioniert. Mit effektiven Übungen werden verkürzte und verspannte Muskeln gezielt in die Länge trainiert. Die Fehlhaltungen, die durch das moderne, tägliche Leben des Menschen entstehen, werden mit diesen Übungen behoben. Außerdem wirken diese wie eine Lymphdrainage. Bindegewebe und Muskulatur werden entgiftet. Ziel des Ganzen ist es, den menschlichen Körper wieder beweglicher zu machen. Zusätzlich wird die Figur gestrafft und die Durchblutung gefördert. Diese Nebeneffekte sorgen für ein Extra an Motivation. Da kommen sicherlich auch Sportmuffel wieder öfter ins Studio. Wie kann fle-xx in ein bestehendes Studio integriert werden? Mit dem fle-xx Rückgratkonzept können Studiobetreiber endlich Trainingsmethoden anbieten, die dem Körper Stabilität und Beweglichkeit zurückgeben und so optimal auf die Bedürfnisse der heutigen Zielgruppen eingehen. fle-xx ist als Trainingszirkel konzipiert, bei welchem die Trainierenden einfache Übungen mit oder ohne Gerät

durchführen. Das Besondere an den Übungen ist, dass sie durch jeden leicht erlernbar sind und sich so sehr einfach in einen bestehenden Trainingsplan integrieren lassen. Beim Training ist es besonders wichtig, dass alle Übungen über die gesamte Bewegungsamplitude erfolgen. Nur so stellt sich der entsprechende Erfolg ein: Muskelverkürzungen werden behoben, Schmerzen gelindert und der Körper endlich wieder beweglicher.

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Für den Studiobetreiber ist die Einweisung und anschließende Betreuung der Kunden beim fle-xx Konzept mit geringem Personal- und Zeitaufwand verbunden. Die Einweisungen können in der Regel in Gruppen erfolgen. Ein Trainer kann parallel bis zu sieben Personen in einer Stunde betreuen. Auch auf den Kunden von heute, der neben Rückenschmerzen auch unter akutem Zeitmangel leidet, ist das Training im fle-xx Zirkel perfekt abgestimmt. An jedem der acht Geräte verbleibt dieser mindestens 25 bis 35 Sekunden in der Endposition. So entsteht der gewünschte Trainingsreiz, der für die Verlängerung des entsprechenden Muskels sorgt. Insgesamt dauert ein fle-xx Training somit nicht länger als 15 Minuten. Seinen gesundheitlichen Beschwerden kann der Trainierende so also mit minimalem Zeitaufwand entgegenwirken. Bei akuten Rücken- oder Gelenkbeschwerden ist es natürlich möglich, das Training ausschließlich auf den fle-xx Zirkel zu reduzieren.

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fle-xx Rückgratkonzept GmbH Petrusplatz 15 89231 Neu-Ulm Telefon: 0731 / 92 14 879 - 0 Telefax: 0731 / 92 14 879 - 29 E-Mail: info@flexx-konzept.de www.fle-xx.com


Fotos: Jörg Palmer, BK Waldenburg

EMS als Chance für die Therapie

Ausbildung zum EMS-Therapeuten (Rücken) 22

Eine Therapie verfolgt grundsätzlich das Ziel, eine Heilung zu ermöglichen oder zu beschleunigen, Krankheitssymptome zu beseitigen oder zu lindern und die körperliche und psychische Funktion wiederherzustellen. Die verschiedenen Möglichkeiten zur Behandlung einer Krankheit werden als Therapieoptionen bezeichnet. Eine dieser Optionen ist es, das Elektrostimulationstraining (EMS-Training) als therapeutische Maßnahme zu nutzen. Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass sich diese Trainingsform als Ergänzung zum konventionellen funktionellen Training bewährt hat. Die Akzeptanz in der Bevölkerung wächst, die Trainingserfolge sind hierfür ein ausschlaggebendes Argument. Zunehmend entdecken nun auch Therapeuten die Möglichkeiten, die Ihnen ein EMS-Training bietet. Betrachtet man das Klientel, welches das EMS-Training aktuell nutzt, so handelt es sich hierbei nicht ausschließlich um Menschen mit Defiziten im muskulären Bereich, sondern auch um Kunden, die gezielt versuchen, ihre spezifischen Krankheitsbilder zu beeinflussen. Um ein effektives Training dieser Kunden sicherzustellen, sind therapeutische Kenntnisse bezüglich der Krankheitsbilder unabdingbar. Durch EMS-Training

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kann dann gezielt indikationsspezifisch therapiert werden. Dies ist nur möglich, indem für das entsprechende Krankheitsbild eine spezifische Übungsauswahl getroffen, mögliche negative Übungen ausgeschlossen und alle notwendigen elektrotherapeutischen Grundsätze beachtet werden. Am Beispiel des Rückenschmerzes wird das therapeutische Potential sichtbar. Die Ergebnisse der Deutschen Rückenschmerzstudie 2003/2006 belegen, dass bis zu 85 % der Bevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben Rückenschmerzen hatten. Die zusammengeführten Daten der bundesweiten telefonischen Gesundheitssurveys 2009 und 2010 des Robert Koch-Instituts (GEDA 2009 und 2010) zeigen, dass jede vierte Frau (25,0 %) und etwa jeder sechste Mann (16,9 %) in den letzten zwölf Monaten unter chronischen Rückenschmerzen litt.



Diese Zahlen belegt auch die Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2015. Für die Therapie muss vor jedem Training klar unterschieden werden, ob es sich um einen unspezifischen Rückenschmerz handelt, der auch mit einem unspezifischen EMS-Training sehr gut beeinflussbar ist, oder ob der Kunde an einem spezifischen Rückenschmerz leidet. Der spezifische Rückenschmerz muss entsprechend spezifisch behandelt werden. Er wird beispielsweise durch neurologische, orthopädische, traumatologische oder auch rheumatologische Krankheitsbilder ausgelöst. Ein indikationsspezifisches Training erfordert eine individuelle Intervention. Ein Patient mit Fibromyalgie will und braucht ein anderes Trainingskonzept als ein Kunde mit Facettengelenksarthrose. In der Ausbildung zum EMS-Therapeut (Rücken) werden zunächst alle notwendigen Grundlagen für das therapeutische Arbeiten mit EMS vermittelt. Darauf aufbauend werden die Möglichkeiten für ein gezieltes und qualifiziertes EMS-Rückentraining vermittelt. Die Ausbildung zum EMS-Trainer gilt als Zulassungsvoraussetzung für die Teilnahme. Für EMS-Trainer mit therapeutischer Qualifikation (Sport- und/oder Physiotherapeuten) entfällt der erste halbe Tag.

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Am zweiten und dritten Tag werden, ausgehend von elektrophysikalischen und indikationsspezifischen Problematiken, konkrete Anwendungen im therapeutischen Kontext vermittelt. Es findet eine Integration verschiedener Methoden und Maßnahmen statt (z.B. Medizinische Trainingstherapie, Myofasziale Ansätze, etc.). Ergänzend werden Mess- und Testverfahren (Laktatdiagnostik, ABIIndex, Elektromyographie, etc.) zur Sicherstellung der Therapieergebnisse vermittelt. Zur Qualitätssicherung schließt die Weiterbildung mit einer Prüfung ab. Dem qualifizierten EMS-Therapeuten bieten sich folgende Chancen: • Für die physiotherapeutische Praxis stellt der EMS-Therapeut eine Ergänzung zur bestehenden Elektrotherapie dar und erleichtert es, den Patienten als Kunden zu gewinnen.

Referenten: Thomas Beisswenger Sport-und Gymnastiklehrer; Physiotherapeut; Heilpraktiker und Master of Science (Osteopathie) Ralph Sanwald Sport- und Gymnastiklehrer und Physiotherapeut; Personal-Trainer mit langjähriger Erfahrung im Leistungssport (Radsporttrainer, Leistungsdiagnostik, EMS-Training, Elektromyographie, Medizinische Trainingstherapie)

• Für die sporttherapeutische Praxis eröffnen sich Möglichkeiten eines therapeutischen Personal Trainings und einer Ergänzung des bestehenden therapeutischen Spektrums. • Der EMS-Trainer gewinnt durch die Weiterbildung zum EMS-Therapeut einen Einblick in das medizinisch-therapeutische Arbeiten, erhält Anregungen für die tägliche Praxis und erweitert damit das Leistungsspektrum.

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Die Weiterbildung zum EMS-Therapeuten wird durch das Fortbildungsinstitut des Berufskollegs Waldenburg in Kooperation mit dem Gluckerkolleg (Ausbildung zum EMS-Trainer) und dem EMSMarktführer miha bodytec durchgeführt. Das Berufskolleg Waldenburg bildet zum staatlich anerkannten Sport- und Gymnastiklehrer mit der Zusatzqualifikation Sporttherapie und zum staatl. anerkannten Physiotherapeuten aus. Es zählt auf diesem Fachgebiet zu den führenden Einrichtungen in Deutschland und hat in den letzten knapp 40 Jahren mehr als 5.000 junge Menschen in diesen Bewegungs- und Gesundheitsfachberufen ausgebildet. Ein Großteil der Absolventen ist nach der Ausbildung im Bereich der Prävention und Therapie tätig. Der starke Bezug zum Sport ist ein besonderes Merkmal beider Ausbildungen. So ist auch der nationale oder internationale Spitzensport (Nationalmannschaften, Bundesligen, Formel 1, etc.) ein willkommenes Betätigungsfeld der Absolventen. Als jüngster Zweig der Einrichtung wurde vor ca. 2 Jahren das Institut für Präventive Gesundheitsförderung (IPG) gegründet mit dem Ziel, Unternehmen bei der Implementierung und Optimierung ihres Betrieblichen Gesundheitsmanagements zu unterstützen. International bekannt ist das Berufskolleg Waldenburg vor allem durch sein Fortbildungsinstitut. In ca. 200 Lehrgängen mit rund 3000 Teilnehmern pro Jahr steht das Institut für qualitativ hochwertige und innovative Fortbildungen und Zusatzqualifikationen. Sportlehrer und Sport- und Physiotherapeuten aus dem In- und Ausland schätzen neben der exzellenten fachlichen Qualität vor allem auch die angenehme Atmosphäre auf dem großen Campus im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Info: Ausbildung zu EMS-Therapeut (Rücken) - Aufbauend auf die EMS-Trainer Ausbildung (Gluckerkolleg) - Berufskolleg Waldenburg - info@ipg-waldenburg.de - www.bk-waldenburg.de/fortbildungsinstitut/lehrgaenge-qualifizierendes-lehrangebot/ems-therapeut/ - Kick Off - Veranstaltung Mittwoch, den 28.09.2016 bis Freitag, den 30.09.2016 1. Tag: 14 - 18 Uhr, 2. + 3. Tag: 09.00 - 18.00 Uhr Sonderpreis: 589,- EUR - 1. Regulärer Kurs Donnerstag, den 01.12.2016 bis Samstag, den 03.12.2016 1. Tag: 14 - 18 Uhr, 2.+ 3. Tag: 09.00 - 18.00 Uhr Preis: 700,- EUR



Fotos: milon industries GmbH

healthcare made by milon & Physio Aktiv

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Gesundheit und Erfolg zukunftsträchtig vereinen „Gesundheit ist die erste Pflicht im Leben“, sagte einst schon Oscar Wilde. milon und Physio Aktiv haben es sich zur Aufgabe gemacht, innovative, nachhaltige und leicht umsetzbare Konzepte zu entwickeln, wie nicht nur Patienten dieser Aufgabe einfach und effektiv nachkommen können, sondern Physiotherapeuten einen fließenden Übergang zwischen dem ersten und zweiten Gesundheitsmarkt schaffen und so ihren unternehmerischen Erfolg gezielt ausbauen können. Mit von den Krankenkassen bezuschussten Präventionsangeboten, ambulanter Reha sowie erfolgreichen Gesundheitskampagnen schaffen milon und Physio Aktiv immer wieder wirkungsvolle Möglichkeiten für ihre Partner, neue Interessenten für ihr Gesundheitsangebot zu generieren und dauerhaft zu binden. Erfahrung trifft auf neue Entwicklungen Eigentlich gewinnt Physio Aktiv besonders durch eine Stärke immer neue Partner: Der Lizenzgeber bietet Physiotherapeuten die Chance, mit effektivem Gesundheitstraining für Selbstzahler, ein attraktives Standbein im zweiten Gesundheitsmarkt aufzubauen – unabhängig vom gesetzlichen Kassensystem und der ärztlichen Verordnungspraxis. Grundlage dafür bilden die milon Gesundheitszirkel

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mit hochmodernen, intelligenten Trainingsgeräten, die ein sicheres, zeitoptimiertes und dokumentationsfähiges Ganzkörpertraining ermöglichen. Doch nun werden die Karten neu gemischt. Durch ein erweitertes Handlungsspektrum des Arztes sowie Verträge mit Krankenkassen zur ambulanten Reha, eröffnen sich für Physio Aktiv-Partner neue Dimensionen – sowohl um die Funktionsvielfalt der milon Geräte voll auszuschöpfen als auch sinnvolle Schritte in den ersten Gesundheitsmarkt zu wagen. Der Arzt als Gesundheitslotse Beschlossene Sache: Ab dem 1. Januar 2017 wird der fast schon in Vergessenheit geratene §20 des fünften Sozialgesetzbuches seine Renaissance feiern. Durch einen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses darf der Arzt ab diesem Zeitpunkt aktiv Prävention empfehlen. Diese Leistungen betreffen neben den Punkten Ernährung, Stressmanagement und Suchtmittelkonsum vor allem die Reduzierung von Bewegungsmangel durch gesundheitssportliche Aktivität bzw. die Vorbeugung und Reduzierung spezieller gesundheitlicher Risiken durch geeignete verhaltens- und gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme.


Der Arzt wird in diesem Zuge seine Patienten einer Risikogruppe zuordnen und aktiv passende Maßnahmen einleiten, die von der Krankenkasse bezuschusst oder übernommen werden. Prävention nach Maß War bisher die selbstständige Umsetzung von Präventionskursen für viele Studios sehr aufwändig, bieten milon und Physio Aktiv hierbei zukünftig hilfreiche Unterstützung. Die Unternehmen arbeiten bereits an der Optimierung von Konzepten, um den Physio Aktiv-Lizenznehmern das entsprechende Know-how zu vermitteln, wie sie §20-Kurse unkompliziert in ihr Angebot einbinden können. „Durch die Empfehlung des Arztes erreichen wir einen neuen Kreis von Patienten, die so einen sanften Einstieg in das Gesundheitstraining finden“, sagt Nicolai Rolli, „so kann fließend der Übergang vom Kursteilnehmer zum langfristigen Studiomitglied gelingen.“

milon Zirkel auf Rezept? Neue Wege durch ambulante Reha Ähnliches gilt für die neuen Möglichkeiten der Physio Aktiv-Partner, die milon Gesundheitszirkel nicht nur präventiv, sondern auch rehabilitativ einzusetzen. Ein kürzlich geschlossener Selektivvertrag mit der VIACTIV Krankenkasse sorgt dafür, dass sich Ärzte, Krankenkasse und milon Therapieeinrichtungen – wie die Physio Aktiv-Einrichtungen – zu einem starken Dreieck im Kampf gegen Rückenschmerzen zusammenschließen. Gemeinsam wollen die Partner Menschen vor chronischen Rückenschmerzen bewahren, ihre Arbeitsfähigkeit erhalten und Operationen möglichst vermeiden. So kann es zukünftig für Rückenpatienten ein Bewegungsprogramm an den milon Zirkeln auf Rezept geben. Die Grundvoraussetzung dafür ist die Dokumentationsfähigkeit der Geräte. „Durch die einheitliche Datenerfassung kann man die Effizienz der Maßnahmen stets anonymisiert ermitteln und bewerten“, erklärt Udo Münster, CEO der milon industries GmbH.

Gemeinsam gegen Rückenschmerzen Auf dem kürzlich stattgefundenen Physio Aktiv Netzwerktreffen stießen die neuen Entwicklungen auf positive Resonanz. Denn hinter dem Vertrag steckt ein langfristiges Ziel: Der Patient erkennt, dass er mit der Rehamaßnahme nicht bereits am Ende angekommen ist, sondern im Anschluss durch Eigenleistung weitermachen muss. Das ermöglicht Patienten einen nachhaltigen Ausstieg ausa dem Teufelskreis der Rückenschmerzen und den Physio Aktiv-Partnern neue Chancen der Existenzsicherung. Die Grundlage bilden dabei die hochmodernen milon Geräte, die nicht nur der Fitness dienen, sondern auch Therapiequalität beweisen. „Die milon Geräte sind eine Allzweckwaffe mit breitem Funktionsspektrum und können individuell auf die Bedürfnisse eines Nutzers eingestellt werden“, berichtet Münster.

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Innovative Kampagnen als Zusatztool Damit sie alle Möglichkeiten des Gesundheitstrainings voll ausschöpfen können, werden den Physio Aktiv-Partnern zielgruppenorientierte Marketingstrategien als Service zur Verfügung gestellt. Innovative Kampagnen wie die Physio Aktiv Rückenaktion dienen der erfolgreichen Neukundengewinnung. Zusätzlich wird den Endkunden eine Feedback-App zur Verfügung gestellt, die physische und psychische Faktoren zur Zielerreichung berücksichtigt. So können die neuen Optionen der Prävention und Rehabilitation in Physio Aktiv-Einrichtungen nicht nur effektiv genutzt, sondern auch erfolgreich publik gemacht werden. Das ist healthcare made by milon und Physio Aktiv.

Physio Aktiv-Partner können durch neue Entwicklungen eine sinnvolle und profitable Schnittmenge zwischen dem ersten und zweiten Gesundheitsmarkt schaffen.

1. Gesundheitsmarkt §20-Präventionskurse ambulante Reha

Physio Aktiv

2. Gesundheitsmarkt Training für Selbstzahler an den milon Gesundheitszirkeln

Die Vorteile der milon Gesundheitszirkel: - Perfekter Einstieg in ein gesundes und zeitoptimiertes Training - Effektives Training aller wichtigen Muskelgruppen in kurzer Zeit - Schmerzfreier und starker Rücken - Aktives Stoffwechseltraining - Effizientes Herz-Kreislauf-Training - Zunahme von Ausdauerbelastbarkeit und Kraft - Stärkung und Schutz des Immunsystems - isokinetisches und adaptives Training - Therapiequalität durch MPG-Zulassung www.milon.com

02/2016 | medical fitness and healthcare


Aufstiegskongress 2016

Besuchermagnet mit mehr als 900 Besuchern

© DHfPG/BSA

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Am 7. und 8. Oktober 2016 fand zum nunmehr zehnten Mal der Kongress der Zukunftsbranche Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit statt. Der Aufstiegskongress, der von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA-Akademie/ BSA-Zert veranstaltet wurde, lockte auch in diesem Jahr wieder mehr als 900 Teilnehmer ins Mannheimer m:con Congress Center Rosengarten. Renommierten Speaker wie beispielsweise Dr. Steffi Burkhart, Buchautorin und Sprachrohr der Generation Y, Markus Baur, HandballWeltmeister von 2007 oder der ehemalige WeltklasseLäufer und Facharzt Prof. Dr. Thomas Wessinghage begeisterten die Kongressteilnehmer. Renommierte Speaker geben wertvolle Anregungen Sowohl langjährige und erfolgreiche Branchenexperten als auch Teilnehmer, die sich für einen beruflichen Einstieg in den Fitness- und Gesundheitsmarkt interessieren, trafen sich während des zweitägigen Fachkongresses. Alle Teilnehmer profitierten von wertvollen Anregungen für den Beruf aus den Themengebieten Management, Training, Coaching, Ernährung, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Sportmanagement.

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Leben ist Bewegung – Zukunft braucht Bewegung Den Auftakt des Fachkongresses bildeten die Vorträge von Prof. Dr. Wessinghage, Facharzt für Orthopädie sowie für Physikalische und Rehabilitative Medizin, und Prof. Dr. Winfried Schlaffke, Bildungsökonom und ehem. Präsident der ISM International School of Management. Sie führten das Hauptthema des Aufstiegskongresses „Life is movement“ ein. Auf der einen Seite steht dabei der gesundheitliche Aspekt von Bewegung, auf


der anderen Seite auch die Tatsache, dass Unternehmen sich immer „bewegen“ müssen, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Wobei der Mensch (Führungskraft und Mitarbeiter) immer im Mittelpunkt steht. In der Dienstleistungsbranche wird die Qualität des Angebotes von Menschen bestimmt und erbracht. Diese Mitarbeiter in Unternehmen werteorientiert und nachhaltig zu führen, ist der Schlüssel zum Erfolg und zur Vertrauensgewinnung der Kunden. Die Kongress-Teilnehmer erhielten eine umfassende Sichtweise auf Neuerungen, Entwicklungen und Erfolgspotenziale für die Zukunftsbranche Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit. Die Entwicklungen der Branche und was wir daraus lernen können Der Diplom-Kaufmann und Geschäftsführer von PRIME TIME fitness sowie langjähriger Branchenkenner, Henrik Gockel, stellte im Anschluss daran die rasante Entwicklung der Fitness- und Gesundheitsbranche dar. In der Branche wurde über die Jahre viel ausprobiert, erfolgreiche Konzepte wurden konzipiert, Ideen umgesetzt und auch Fehler gemacht. Welche dieser Neuerungen haben bis heute Bestand, welche sind wieder von der Bildfläche verschwunden und warum? In diesem Vortrag wurden unterschiedliche Entwicklungen des Marktes beleuchtet, die dann in der anschließenden Podiumsdiskussion vertieft wurden. So gaben die Diskussionsteilnehmer beispielsweise Antworten auf die Fragen, welche Entwicklungen die Branche vollzogen hat und was für Lehren man daraus ziehen kann oder wie sich die Vermarktung von Fitnessangeboten entwickelt hat und in Zukunft entwickeln wird.

tian Braun ihre Erfolgsgeschichte rund um die Eröffnung ihrer eigenen Fitnessanlage. Begonnen bei der Idee, über den Businessplan, die Finanzierung, die Gestaltung des neuen Clubs bis hin zur Marketingplanung und dem Betreuungskonzept gaben die Beiden einen Überblick über die Anforderungen ihrer Unternehmensgründung. Im gleichen Forum präsentierte im Anschluss der Studierende im „Master of Business Administration“ Sport-/ Gesundheitsmanagement, Jonas Treixler, das systematische Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) bei der Otto Bock HealthCare GmbH – von der Konzeption bis zur Umsetzung. Seit 2014 spielt das ganzheitliche BGM dort eine übergeordnete Rolle. Der Vortrag gab einen Einblick über die umfangreichen Anforderungen bei der Einführung eines systematischen BGM.

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Entwicklung zukunftsfähiger Geschäftsmodelle Die bloße Weiterentwicklung von bestehenden Produkten und Dienstleistungen reicht in einer sich schnell entwickelnden Welt heutzutage nicht mehr aus, um als Unternehmen nachhaltig erfolgreich zu sein. Stattdessen müssen Unternehmen stets bestrebt sein, aktuelle Marktentwicklungen und Marktchancen zu identifizieren und schnell darauf zu reagieren. Im Vortrag von Roman Spitko, Master of Law und Diplom-Kaufmann, Fachleiter Management und Dozent der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement, wurden hierzu innovative Werkzeuge vorgestellt. Solche Werkzeuge wie beispielsweise „Business Model Canvas“, „Value Proposition Design“ und „Lean Start up-Methode“ sind dabei agile, praxisnahe, einfache, innovative und weltweit bewährte Methoden, um in Ihrem Unternehmen die Grundlagen für neue und attraktive Wachstumsmotoren zu schaffen.

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Nachwuchsforum: Erfolgreich umgesetzte Konzepte Anschließend präsentierten im Nachwuchsforum die DHfPG-Absolventen Andreas Cleve und Chris-

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© DSSV e. V.

© DSSV e. V.

Kjell Samland, Aileen Börner, Sabrina Fütterer und Artur Wysokinski vertreten den DSSV beim Aufstiegskongress in Mannheim.

© DHfPG/BSA

Paul Eigenmann (Geschäftsführer QualiCert AG), Sabrina Fütterer (Geschäftsstellenleitung DSSV) und Heinz Thürig (DHfPG Schweiz)

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Werteorientierte Führung: Dienen statt Herrschen Die Vortragsreihe des ersten Kongresstages wurde beendet vom Abt der Benediktinerklöster St. Bonifaz in München und Andechs, Dr. Johannes Eckert OSB. Er referierte zum Thema „Werteorientierte Führung: Dienen statt Herrschen“. Führungskräfte haben eine besondere Rolle bei der werteorientierten Mitarbeiterführung in Unternehmen. Gerade bei personenbezogenen Dienstleistungen, wie sie auch die Fitness- und Gesundheitsbranche darstellt, ist werteorientierter Umgang mit Mitarbeitern und Kunden ein entscheidender Erfolgsfaktor. Ehrungen Zum Abschluss des ersten Tages fanden dann die Ehrungen statt, die seit Jahren ein fester Bestandteil des Programms des Fachkongresses sind. Dabei werden die Jahrgangsbesten und besten Abschlussarbeiten der Studierenden der DHfPG ausgezeichnet. 2016 wurden die Jahrgänge Sommersemester und Wintersemester 2013, die in diesem Jahr ihr Studium beendet haben, geehrt. Hinzu kamen die besten Absolventen des „Master of Arts“ Prävention und Gesundheitsmanagement sowie die diesjährigen Deutschlandstipendiaten. Dr. S. Burkhart: Generation Y - Moderne Ansprüche an Arbeit und Führung Der zweite Kongresstag begann mit einem Einblick in die Generation Y. Es gibt kein Medium, welches in letzter Zeit nicht über die Generation Y, die heute 20- bis Mitte 30-Jährigen, berichtet. Sowohl

medical fitness and healthcare | 02/2016

Soziologen und Psychologen als auch ganze Institutionen und Unternehmen stellen sich die Frage: Welche Ansprüche hat die jüngste ArbeitnehmerGeneration an Arbeitswelt und Führungskultur? Und wie lassen sich junge High Potentials finden und ans Unternehmen binden? Dr. Steffi Burkhart, Buchautorin und Sprachrohr der Generation Y, gab in ihrem Vortrag Antworten auf die Fragen, wie diese Generation tickt, welche Einflussfaktoren und Megatrends die Weltsicht und Denkart dieser Generation beeinflussen und was es für die Attraktivität der Unternehmen bedeutet. Fach-Foren: Aktuelles Wissen praxisnah aufbereitet An diesen Vortrag schlossen sich die sechs FachForen an. Im Fach-Forum Management drehte sich alles um das Thema „Veränderungen meistern Wie Change Management in Zeiten schnellen Wandels gelingen kann“. Das Fach-Forum Coaching widmete sich der zunehmenden Bedeutung von Gesundheitscoaching, das sowohl im Fitnessbereich als auch in Bezug zu BGM immer mehr an Bedeutung gewinnt. „Leading im Sport - Wie Führung prägt, wirkt und sich verändern lässt“ lautet der Titel des Fach-Forums Sportmanagement, in dem es um Führungsarbeit und Leadership mit praktischen Einblick ging. Das Fach-Forum Training beschäftigte sich mit dem Thema „Fitness im Wandel der Zeit - Entwicklungen, Potenziale, Herausforderungen“ und zeigte Entwicklungen und Anforderungen in der Zukunft.


Mit dem Thema „Mitarbeiter in Unternehmen bewegen – Innovative BGM-Konzepte der Zukunft“ aus der Sicht des Weltkonzerns IBM und einem Studiobetreiber behandelte das Fach-Forum BGM ein aktuelles Themengebiet. Das Fach-Forum Ernährung zeigte die Entwicklung der Ernährungsberatung auf, u. a. den Sinn und Unsinn von Diäten, unserem Gehirn als Dick- und Schlankmacher, sowie Chancen der Nutrigenetik. „Das FLOW-Prinzip für persönlichen und geschäftlichen Erfolg?“ Abgerundet wurde der Aufstiegskongress mit einem Vortrag von Deutschlands führendem FLOWSpezialisten, Lutz Urban. Er zeigte auf, wie man mit Menschen erfolgreich Veränderungsprozesse gestalten kann und wie Spitzenleistungen im FLOW, dem Zustand höchster Leistungsfähigkeit, entstehen. Der FLOW-Experte vermittelt die mentalen Aspekte gesunder und nachhaltiger Verhaltensänderung und zeigt konkrete Wege zum FLOW, die in der Arbeit als Trainer, Coach oder Berater erfolgreich genutzt werden können. Von neuen Denkanstößen und Ideen profitieren Die Teilnehmer erhielten beim Aufstiegskongress Inspiration durch erfolgreiche Konzepte, aktuelles

Fachwissen und viel Raum, um Kontakte zu knüpfen oder um das berufliche Netzwerk zu pflegen und zu erweitern. Das umfangreiche Rahmenprogramm mit dem Come Together mit Live-Musik und der Partner-Ausstellung komplettierte das Programm des Fachkongresses. Umfangreiche Bilder- und Videogalerie Sie konnten in diesem Jahr nicht selbst beim Aufstiegskongress dabei sein? Oder wollen als Teilnehmer nochmal verschiedene Erinnerungen aufleben lassen? Auf der Website des Aufstiegskongresses finden Sie eine umfangreiche Bilder- und Videogalerie. Dort stehen ausgewählte Vorträge, Interviews mit den Referenten, Teilnehmerstimmen und Impressionen der Kongresstage bereit. Alle Infos inkl. Rückblick 2016 mit Videos, Interviews und kompletten Vorträgen unter:

www.aufstiegskongress.de


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Krankenkassenfinanzierte Maßnahmen

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Der verordnete Rehasport sowie das Präventionskonzept nach §20 eröffnen neue Möglichkeiten bei der Gewinnung von Neukunden. Die Entscheidung die Praxis oder das Studio in Richtung Gesundheitssport auszurichten, hat bereits einigen Anbietern zu neuem Glanz verholfen. Im Vorfeld nicht geahnte Kundenpotentiale und Zielgruppenerschließungen sorgen für einen neuen, frischen Wind in Ihrer Anlage! Deshalb stellt sich die Frage: Kann sich eine moderne, auf den Gesundheitssport ausgerichtete Physiotherapie Praxis überhaupt noch leisten, auf Prävention nach §20 und Rehasport zu verzichten? Um heutzutage Patienten in die eigene Praxis zu bekommen, bedarf es mehr, als sich auf die Überweisungen der umliegenden Fachärzte zu verlassen. Im Gegensatz zu damals kann es heutzutage vorkommen, dass die Physiotherapie-Praxen in der vorgesehenen Behandlungskette außen vor gelassen werden. Nutzen Sie den von den Ärzten verordneten und von den Krankenkassen zu 100 % bezahlten Rehasport oder das neue Präventionskonzept, um neue Kunden zu gewinnen und bereits bestehende weiter an sich zu binden. Grenzen Sie sich mit einem umfangreichen Angebot von der Konkurrenz ab, welches den Gesundheitssport-Bereich nahezu vollständig abdeckt. Denn die richtige Positionierung und die zielgruppenorientierte Betreuung sollten zur Selbstverständlichkeit werden, wollen Sie mit Ihrer Einrichtung am Markt bestehen. Was versteht man unter „Prävention nach §20“ und „Rehasport“, welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden und welche Vorteile bringen diese Konzepte für Ihre Praxis mit? Das Präventionskonzept nach §20 ist eine Maßnahme, die am Gerät, und das ohne Herstellerbindung, durchgeführt wird – also im Vorfeld, um eventuellen Beschwerden präventiv vorzubeugen. Jeder, der einen Kraftgerätezirkel oder einen Beweglichkeitszirkel in der Praxis besitzt, kann das

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Präventionskonzept nach §20 anbieten – und das ohne Herstellerbindung! Manche Praxen haben sich in der Vergangenheit aufgrund des zeit- und arbeitsaufwändigen Ablaufs von diesem Konzept abschrecken lassen, zu groß war der Aufwand den man bei der Konzipierung und der Genehmigung der Präventionsmaßnahmen leisten musste. Dieser stand jedoch in keinem Verhältnis zu den Erträgen (75 - 80% der Kosten werden von der Krankenkasse als Förderung beigesteuert, wenn der Teilnehmer eine regelmäßige Teilnahme nachweisen kann). Ab sofort besteht die Möglichkeit, diese Problematik zu umgehen, indem man seriöse Dienstleister und dessen „Rundum-Sorglos-Pakete“ in Anspruch nimmt. Doch was zeichnet einen seriösen Dienstleister aus? Dieser nimmt Ihnen gewisse Arbeitsschritte auf dem Weg zum Präventionsangebot ab. Sie sollten unter anderem Unterstützung erhalten bei der Qualifikation Ihrer Übungsleiter, beim Einreichen der Zertifizierungen und bei der Gestaltung Ihres Kurskonzeptes. Außerdem sollten Sie mit ausreichend Schulungsunterlagen (Trainermanuals und Teilnehmerunterlagen) sowie Schulungen und Fortbildungen für Ihre Trainer versorgt werden. Vergleichen Sie die Angebote der Dienstleister gut und entscheiden Sie sich für das seriöseste Paket. Denn Sie können sich nur auf das Wesentliche (die Durchführung des Präventionssports) konzentrieren, wenn Ihnen die zeitaufwändigen Prozesse abgenommen werden! Die Voraussetzung, die Sie erfüllen müssen, ist mit Hilfe eines starken Partners im Rücken eine leicht zu überwindbare Hürde. Bei allen erforderlichen Punkten sollten Sie von diesem bestmöglich beraten, begleitet und unterstützt werden. Wichtig sind ein stimmiges Präventionskonzept und Übungsleiter mit einer staatlich anerkannten Ausbildung. Die Voraussetzungen über die möglichen


Vorqualifikationen kann Ihnen der Präventionskonzept-Anbieter nennen und Sie über alle benötigten Schritte aufklären. Die mit dem Präventionskonzept verbundenen Vorteile liegen auf der Hand. Sowohl Ihre Praxis als auch die Patienten können durch das erprobte funktionierende Konzept nur gewinnen. Sie erzielen eine Umsatzsteigerung durch eine externe Neukundengewinnung durch die Vermittlung der Krankenkassen und bieten bereits bestehenden Kunden ein attraktives, abwechslungsreiches Konzept an. Über die Kooperation mit den Krankenkassen werden die Patienten auf Ihre Praxis aufmerksam und finden über die geförderten Programme den Weg zu Ihnen. Die Neukunden können im Anschluss in das standardisierte Angebot der Praxis integriert werden, den Bestandskunden wiederrum kann eine effektive Alternative zum herkömmlichen Praxisangebot präsentiert werden. Sie erzielen einen Imageaufbau – Ihr Auftritt als Gesundheitsanbieter wird gestärkt und Sie grenzen Sich zu der Konkurrenz in Ihrer Region erfolgreich ab. Der Rehasport ist eine Maßnahme, die helfen soll, kranken bzw. in ihrer Bewegung eingeschränkten Personen wieder zu alter Gesundheit zu verhelfen – also im Nachhinein zu rehabilitieren. Rehasport wird dem Patienten vom Arzt verordnet und von der Krankenkasse bezahlt. Jeder niedergelassene Arzt darf budgetneutral den Rehasport verordnen. In der Regel sind dies 50 Übungseinheiten, die in einem Zeitraum von 18 Monaten absolviert werden müssen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten zu 100 %, der Betrag wird im Anschluss an die absolvierten Rehasport-Stunden an Sie ausgeschüttet. Auch im Rehasport ist es zu empfehlen, einen Dienstleister in Anspruch zu nehmen. Dieser übernimmt, ähnlich wie beim Präventionssport nach §20, den Großteil der anfallenden Aufgaben, damit Sie sich auf Ihre Patienten konzentrieren können!

behandeln sowie die Flexibilität, Ausdauer, Koordination und Kraft zu verbessern. Die Voraussetzungen, welche eine PhysiotherapiePraxis erfüllen muss, sind mit Hilfe eines externen, auf den Rehasport spezialisierten Partner problemlos zu erfüllen. Ihre Trainingsstätte darf Rehasport anbieten, sobald Sie beim Behindertensportverband zertifiziert worden ist, die erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung stehen (jeder Teilnehmer muss 5 qm zur Verfügung stehen haben und maximal dürfen 15 Personen teilnehmen) und die Übungsleiter über die benötigten Lizenzen verfügen. Folgende Vorteile entstehen durch die Aufnahme des Rehasport in das Angebot Ihrer Praxis. Nicht nur, dass sich der Rehasport mittlerweile in der Gesellschaft etabliert hat und dementsprechend sowohl allen Ärzten als auch dem meisten Patienten ein Begriff ist, auch die Zielgruppe wächst stetig und unaufhaltsam. Durch den demografischen Wandel der Gesellschaft wird das Alter der Bevölkerung durchschnittlich immer älter. Eine falsche Haltung im Büro oder in der Freizeit vor Computer, Laptop oder TV erhöht die Anzahl an über Rückenbeschwerden leidenden Bevölkerungsteile. Sie erreichen nicht nur völlig neue Kundenpotentiale durch den Rehasport durch die Vermittlung der Ärzte und Krankenkassen, welche sonst wahrscheinlich nicht in Ihre Praxis gekommen werden, Sie können diese Patienten durch die Fülle Ihres Angebots auch länger an sich binden.

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Kommen wir zurück auf die Eingangsfrage: „Kann sich eine moderne, auf den Gesundheitssport ausgerichtete Physiotherapie-Praxis überhaupt noch leisten auf Prävention nach §20 und Rehasport zu verzichten?“

Sie profitieren in dieser Partnerschaft von einer hohen Kompetenz und einem starken Dienstleistungsfeld. Unter anderem sollte der Rehasportverein Aufgaben bzw. Dienstleistungen wie die Zertifizierung der Kurse und Übungsleiter, Hilfe bei dem Aufbau eines Ärztenetzwerkes, Bereitstellung von erfolgserprobten Marketingmaterialien, kostenlosen Zugang zu einer auf den Gesundheitssport ausgerichteten Verwaltungs- und Abrechnungssoftware, regelmäßige Besuche vor Ort sowie Seminare in allen relevanten Bereichen anbieten.

Wenn Sie das Maximum aus Ihrer Einrichtung rausholen wollen, kommen Sie um die Erweiterung Ihres Angebots nicht vorbei! Ihnen entgehen enorme Gewinne und eine konstante, sich stetig steigernde Einnahmequelle, wenn Sie auf den verordneten Rehasport sowie das Präventionskonzept verzichten. Je weiter Sie Ihr Angebot ausbauen, desto länger können Sie den Patienten motivieren und in Ihrer Praxis behalten. Nutzen Sie diese zusätzlichen Module um neue Patienten zu gewinnen und bereits bestehende an sich zu binden. Diese krankenkassenfinanzierten Maßnahmen sind die „Walk-Ins“ der Gesundheitsbranche. Generieren Sie Zusatzeinahmen vor, während und nach der eigentlichen physiotherapeutischen Betreuung der Patienten in Ihrer Praxis durch die angesprochenen Konzepte.

Rehasport kann grundsätzlich jedem chronisch Kranken, wie auch für Menschen, die auf dem Weg sind, chronisch krank zu werden, verordnet werden. Hierbei spielt das Alter keine Rolle. Ziel ist es, vorhandene Beschwerden zu lindern und zu

Die Krankenkassen haben die gesetzliche Auflage, die vom Staat budgetierten Mittel für ihre Versicherten an seriöse Anbieter von Gesundheitssport auszuschütten. Verpassen Sie nicht diese Chance und setzten Sie sich noch heute mit uns in Verbindung!

02/2014 | medical fitness and healthcare

Fabian Bartels ist zuständig für das „Customer Relationship Management“ bei Schranz-Control. Schranz-Control betreut die über 400 Standortpartner des RehaVitalisPlus e. V. in ganz Deutschland im Bereich Rehasport und Prävention. f.bartels@schranz-control.de 0211 - 99 540 439




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Die artgerechte Ernährung des Menschen Bereits in mehreren Erhebungen konnte dargestellt werden, wie die westlich-industrielle Ernährung die Gesundheit der Menschen beeinflusst. In der Regel beschreiben die Autoren dabei die Zunahme von Übergewicht, Adipositas und damit in Verbindung stehender chronischer Zivilisationserkrankungen wie z. B. Typ-2-Diabetes.

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Definiert wird die „westliche“ Ernährung als zucker-, weißmehl- und fettreich sowie defizitär an Mikronährstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Der Begriff „westlich“ leitet sich von den hoch entwickelten Industrienationen ab, die geografisch betrachtet überwiegend auf der westlichen Halbkugel gelegen waren bzw. sind. Die westliche Industrie hat u. a. im Lebensmittelsektor Verarbeitungstechnologien entwickelt, welche die Verfügbarkeit energiereicher und nährstoffarmer Lebensmittel enorm gesteigert hat.

Die „Fleischfresser“-Auslese Der Australopithecus lebte vor ca. 7 Millionen Jahren in den tropischen Regionen Afrikas. Er war der erste Menschenaffe, der den aufrechten Gang in sein Bewegungsverhalten integrierte. Seine Ernährung bestand überwiegend aus Blättern, Blüten, Samen, Früchten und Insekten, die im Wald reichlich zu finden waren. Das Fleisch höherer tierischer Lebewesen gehörte nicht zur täglichen Nahrung und war, wenn überhaupt, gelegentlich in Form von Aas verfügbar.

Als eindrucksvolles Beispiel für den gesundheitlichen Einfluss der westlichen Ernährung können die Schwellenländer dienen: Aufgrund der verbesserten wirtschaftlichen Situation und der steigenden Einkommen hat die Nachfrage nach verarbeiteten Lebensmitteln und Genussmitteln zugenommen. Parallel dazu steigt die Anzahl übergewichtiger, adipöser und stoffwechselerkrankter Menschen in den Bevölkerungen rasant an.

Bedingt durch die vom Nordpolarkreis vordringenden Kältewellen der Eiszeiten veränderte sich auch das Klima in Afrika. Die tropischen Wälder wichen Steppenlandschaften mit Grasbewuchs und weidenden Viehherden. Für die Urmenschen bestand damit der Überlebenszwang, sich den Gegebenheiten anzupassen. Das Nahrungsangebot bestand nun nicht mehr aus Blättern und Früchten, sondern aus dem Fleisch der erlegten Tiere. Wer nicht verhungern wollte, musste sich mit Fleisch, Fettgewebe und Organen sättigen. Die evolutionären Nachfolger des Autralopithecus, der Homo habilis, der Homo erectus und schließlich der Homo sapiens mussten (regionsabhängig) ca. 2 - 3 Millionen Jahre hauptsächlich mit fleischreicher Nahrung auskommen.

Im Rahmen der Überlegungen, wie den ernährungsbedingten Erkrankungen vorzubeugen ist, wird auch die so genannte „artgerechte“ Ernährung des Menschen diskutiert. Damit in Verbindung steht die Annahme, dass die Rückkehr zur ursprünglichen Ernährung der Menschen in der Steinzeit nicht nur artgerecht, sondern auch den Genen entsprechend günstig sei, um Krankheiten vorzubeugen oder zu therapieren.

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Die Umstellung von überwiegend pflanzlicher Nahrung auf die omnivore (Verzehr pflanzlicher und tierischer Nahrung) oder sogar carnivore (Verzehr von


hauptsächlich tierischer Nahrung) Lebensweise war allerdings nicht jedem Individuum zuträglich. Aufgrund genetischer, morphologischer, physiologischer und evtl. auch sozialer Ursachen konnten sich nicht alle Urmenschen an die sich verändernden Bedingungen anpassen. Die anpassungsresistenten Individuen erkrankten, vermehrten sich nicht und starben frühzeitig. Im Lauf der Zeit verminderte sich somit die Anzahl der nicht resistenten Individuen in der Population eines Gebietes. Sie wurden Opfer der biologischen Auslese. Dem hingegen setzten sich die Anpassungsfähigen durch und gaben ihre Gene an die Nachkommen weiter. Sie hatten einen Selektionsvorteil. Auf die Weise soll sich die Genetik einer Population an eine typische Ernährungsweise angepasst haben.

Erläuterung zu Abbildung 1: Durch Veränderung der Umweltbedingungen kommt es zu einem veränderten Nahrungsangebot in Richtung tierischer Nahrung. Die gegenüber dieser Veränderung intoleranten Individuen erkranken, pflanzen sich weniger oder gar nicht fort und weisen eine verkürzte Lebenserwartung auf. Menschen mit diesen Eigenschaften dezimieren sich im Lauf der Zeit. Die gegenüber den Veränderungen toleranten Individuen setzen sich hingegen durch und geben ihre Gene an die Nachkommen weiter. Auf diese Weise steigt die Anzahl veränderungstoleranter Individuen in der Population an. Zum Schluss des Entwicklungsprozesses besteht die Population überwiegend aus Individuen, die genetisch an tierische Nahrung angepasst sind.

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Abbildung 1: Vereinfachtes Modell der „Fleischfresser“-Auslese. Die Ausgangssituation (links) zeigt eine Population, die genetisch überwiegend an pflanzliche Kost angepasst ist (grün). Darunter sind Individuen, die das genetische Potenzial aufweisen, anderen Ernährungsweisen gegenüber tolerant zu sein (rot).

Der Ackerbau – Geburtsstunde von Adipositas und Typ-2-Diabetes? Die Tier-Mensch-Übergangszeit und somit die Entstehung der Menschenartigen wird auf die Zeit vor ca. 20 Millionen Jahren geschätzt. Das erste Auftreten des modernen Homo sapiens liegt 120.000 Jahre zurück. Die Genetik der Ur-Europäer wird auf ein Alter von 40.000 Jahren (Haak et al. 2005) datiert. Dem gegenüber stellt der Ackerbau einen vergleichsweise kurzen Zeitabschnitt dar. Vor ca. 10.000 Jahren aus dem vorderem Orient kommend, breitete er sich im Laufe der nächsten Jahrtausende

bis Westeuropa aus. In Portugal hielt der Ackerbau demnach erst vor 2.000 - 3.000 Jahren Einzug. Stellt man die Zeitspannen gegenüber, leitet sich die Überlegung ab, dass die altzeitliche Genetik der Europäer scheinbar nicht an die neuzeitliche getreidereiche Ernährungsweise angepasst sei. Laut Anthropologen verschlechterte sich mit der Zuwendung zum Ackerbau der allgemeine Gesundheitszustand der Menschen. Zudem sollen sich die Körpergröße und die Muskelmasse vermindert haben.

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Literaturliste Cordain, L., Miller, J.B., Eaton, S.B., Mann, N., Holt, S.H. & Speth, J.D. (2000). Plant-animal subsistence ratios and macronutrient energy estimations in worldwide hunter-gatherer diets. Am J Clin Nutr, 71(3), 682-92. Haak, W., Forster, P., Bramanti, B., Matsumura, S., Brandt, G., Tänzer, M., Villems, R., Renfrew, C., Gronenborn, D., Alt, K.W. & Burger, J. (2005). Ancient DNA from the first European farmers in 7500-year-old Neolithic sites. Science, 310(5750), 1016-8. Henn, B.M., Cavalli-Sforza, L.L. & Feldman, M.W. (2012). The great human expansion. Proc Natl Acad Sci USA, 109(44), 17758-64. doi: 10.1073/ pnas.1212380109. Konner, M. & Eaton, S.B. (2010). Paleolithic nutrition: twenty-five years later. Nutr Clin Pract, 25(6), 594-602. doi: 10.1177/0884533610385702. Lindeberg, S. (2012). Paleolithic diets as a model for prevention and treatment of Western disease. Am J Hum Biol, 24(2), 110-5. doi: 10.1002/ajhb.22218. Rito, T., Richards, M.B., Fernandes, V., Alshamali, F., Cerny, V., Pereira, L. & Soares, P. (2013). The first modern human dispersals across Africa. PLoS One, 8(11), e80031. doi: 10.1371/ journal.pone.0080031. Stewart, J.R. & Stringer, C.B. (2012). Human evolution out of Africa: the role of refugia and climate change. Science, 335(6074), 1317-21. doi: 10.1126/ science.1215627.

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Die Ur-Europäer können ihrer Lebensweise nach den Jägern und Sammlern zugerechnet werden. Ihre Ernährung bestand überwiegend aus Fleisch, Samen, Kernen und Wurzeln sowie gelegentlich aus Fisch, Eiern und Früchten. Daraus leitet sich die Frage ab, ob eine heutzutage praktizierte Abkehr von getreidebetonter Kost hin zu fleischgemüsebetonter Kost als artgerecht zu bezeichnen und somit als gesundheitsfördernd einzuschätzen wäre.

erstmals vor ca. 120.000 Jahren aufgetreten sein. Nachdem er Afrika besiedelt hatte, gelang es einem Teil der Population über das rote Meer in den vorderasiatischen Raum vorzudringen. Von dort ausgehend, breitete sich der Mensch schließlich im Verlauf der Jahrtausende über alle Kontinente aus. Die wandernden Horden durchquerten dabei die verschiedenen Klimazonen, wodurch sich Flora und Fauna sowie das Nahrungsangebot veränderten.

Der Ackerbau bescherte der Menschheit eine bis dahin unmögliche kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung. Bereits die frühzeitlichen Hochkulturen der Maya, Inka und Ägypter wurden durch den Ackerbau möglich. Ernährungsphysiologische Aspekte vernachlässigend, stellt der Ackerbau daher einen positiv zu wertenden Entwicklungsschritt dar. Aus ernährungsphysiologischer und medizinischer Sicht werden jedoch hitzige Debatten über den gesundheitlichen Wert getreidebetonter Kost geführt. Da die Ägypter ihre Toten mumifizierten, sind die Leichname auch heute noch gut erhalten. Dadurch lassen sich mit Hilfe von Untersuchungen Aussagen zum Gesundheitszustand der Menschen zu deren Lebzeiten treffen. Demnach litten bereits die alten Ägypter an Typ-2-Diabetes, Arteriosklerose („Blutgefäßverkalkung“) und Herzinfarkt.

Im Tropengürtel um den Äquator dominierte pflanzliche Nahrung bestehend aus Blüten, Blättern und Früchten. In den gemäßigten Breiten standen Fleisch, Samen und Wurzeln zur Verfügung. Im ewigen Eis des Nordpolarkreises dienten Wale, Robben und Fisch als Hauptnahrungsquelle. Vergleiche der Ernährung der Inuit und der Andenindianer zeigen extreme Abweichungen in den Makronährstoffrelationen. Die traditionelle Kost der Andenbewohner ist kohlenhydratreich sowie fett- und proteinarm. Dem hingegen zeigt sich die traditionelle Ernährung der Inuit als protein- und fettbetont, aber faktisch kohlenhydratfrei. Trotz dieser massiven Unterschiede in der Ernährung konnte der Mensch fast jede Region der Welt besiedeln und dort erfolgreich, mittlerweile seit Jahrtausenden beständige, Kulturen gründen.

Die „out of africa“-Hypothese Als Wiege der Menschheit wird der ostafrikanische Grabenbruch genannt. Dort soll der Homo sapiens

Diese Darstellung zeigt deutlich, dass es die eine artgerechte Ernährung des Menschen nicht gibt. Vielmehr erweist sich der menschliche Organismus als Anpassungswunder. Der Mensch scheint befähigt

Abbildung 2: Die Besiedlung der Regionen der Welt durch Homo sapiens (schwarze Pfeile) ausgehend vom zentralafrikanischen Grabenbruch (roter Punkt) nach Henn et al. (2012). Mit dem Durchqueren der Klimazonen veränderte sich das Nahrungsangebot. In den immerfeuchten subtropischen und tropischen Zonen war reichlich pflanzliche Nahrung verfügbar. Je weiter nördlich sich die Menschen bewegten, desto größer war der Anteil tierischer Nahrung. Im hohen Norden soll der Anteil tierischer Nahrung zu 90 % zur täglichen Energie- und Nährstoffaufnahme beigetragen haben. Trotz der Unterschiede im Nahrungsangebot gelang es dem Homo sapiens, fast jede Region erfolgreich zu besiedeln und beständige Kulturen zu gründen. Daher ist es nicht möglich, die eine artgerechte Ernährung des Menschen zu definieren.

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zu sein, die eigene Art- und Kulturerhaltung mit den unterschiedlichsten Nahrungsquellen bewerkstelligen zu können. Nicht umsonst wird er als das erfolgreichste Wesen im biologischen System gewertet. Nicht auszuschließen ist dabei jedoch das Einwirken des bereits erklärten Mechanismus der genetischen Anpassung bzw. der biologischen Auslese. So ist es durchaus vorstellbar, dass nicht alle Menschen einer wandernden bzw. siedelnden Horde mit den veränderten Bedingungen vor Ort zurechtkamen. Heile Welt mit Steinzeitkost Da es die eine artgerechte Ernährung des Menschen offensichtlich nicht gibt, kann auch keine pauschale Ernährungsform zur Lösung aller gesundheitlichen Probleme der Menschheit propagiert werden. Die Umstellung von der westlichen Kost auf die ursprünglich-traditionelle Ernährungsweise in einer bestimmten Region scheint den vorangestellten Beschreibungen nach jedoch ein schlüssiges Modell zu sein. Für die Menschen in Mittel- und Nordeuropa wäre demnach die Ernährung der Jäger und Sammler – häufig als „Steinzeitkost“ bezeichnet – als artgerecht zu bewerten sein. Das Modell der Rückkehr zur ursprünglich-traditionellen Ernährungsweise in einer bestimmten Region ist bzgl. seiner Funktionalität aber an Bedingungen geknüpft. So muss zum einen bekannt sein, welcher Bevölkerungsgruppe und welcher Region ein Mensch erbgutmäßig entstammt. Zum anderen muss bekannt sein, wie die traditionelle Ernährwungsweise in dieser Region zu charakterisieren ist. Dabei sticht die Realität das theoretische Modell aus. Infolge der Globalisierung vermischen sich die Genpools der Bevölkerungsgruppen. Bekommen z. B. Andenindianer und Inuit gemeinsame Nachkommen, ist deren genetische und regionale Zuordnung zu einer bestimmten Ernährungsform nur noch schwerlich möglich. Wie sollten sich diese Kinder ernähren: eiweißfettbetont oder kohlenhydratbetont oder mit einer Mischung daraus?

Dazu kommt, dass selbst innerhalb einer biologisch abgrenzbaren Bevölkerungsgruppe gewisse genetische Abweichungen, wie z. B. Genpolymorphismen, zu unterschiedlichen Reaktionen des Körpers auf bestimmte Nährstoffe und Nahrungsmittel führen. So können z. B. zwei Südspanier, die sich vorbildlich traditionell mediterran ernähren, aufgrund von Genpolymorphismen des Vitamin D-Rezeptors einen unterschiedlichen Bedarf an Vitamin D aufweisen. In dem Fall benötigt die eine Person deutlich mehr Vitamin D, um die eigene Gesundheit aufrechtzuerhalten. Noch komplexer erweisen sich die Zusammenhänge, wenn neben den genetischen Aspekten die epigenetischen Faktoren Berücksichtigung finden. Epigenetische Mechanismen machen es möglich, dass sich der Zustand des Körpers ohne Veränderungen in den Erbanlagen in eine günstige oder ungünstige Richtung entwickelt. Demnach wäre es möglich, dass einer der Südspanier trotz mediterraner Kost zu Übergewicht und Diabetes neigt, da er wenig schläft und keinen Sport betreibt. Daran schließt sich ein weiterer Punkt an: Gene interagieren mit der Umwelt. Das heißt, bei günstigen Umweltbedingungen können selbst krankheitsfördernde Gene „inaktiv“ bleiben, wodurch eine Störung des Organismus ausbleibt. Das Gleiche gilt umgekehrt: Bei „gesunder“ Genetik können ungünstige Umweltbedingungen zu Erkrankungen führen. Diesbezüglich ist festzustellen, dass die Umweltbedingungen zur Steinzeit gänzlich verschieden waren im Vergleich zur heutigen Situation. Steinzeiternährung sowie die Umweltund Sozialbedingungen zur Steinzeit haben daher anders auf den Körper gewirkt als Steinzeiternährung unter unseren heutigen Bedingungen. Die Erklärungen machen ersichtlich, dass Ernährungsberatung bzw. die Suche nach der perfekten Ernährung für sich selbst eine Herausforderung auf individueller Ebene darstellt. Dabei müssen genetische, epigenetische, soziale und weitere umweltrelevante Aspekte berücksichtigt werden.

Info Praxisnahe Einblicke in die komplizierten Mechanismen einer langfristig erfolgreichen Gewichtsreduktion ohne Jojo-Effekt vermittelt der nebenberufliche Lehrgang der BSA-Akademie zum „Berater für Gewichtsmanagement“. Die Teilnehmer lernen, wie der Stoffwechsel hinsichtlich Körperfettaufbau und Körperfettabbau gesteuert wird und wie darauf mit optimierten Maßnahmen Einfluss genommen werden kann. Ziel des Seminares ist es, Beratern und Trainern Wege und Problemlösungsansätze für die Betreuung von abnehmwilligen Personen wie z. B. Übergewichtigen zu vermitteln.

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Jan Prinzhausen Der Ernährungswissenschaftler Jan Prinzhausen verfügt über langjährige Praxiserfahrung in der Ernährungsberatung von unterschiedlichen Zielgruppen. Als Dozent der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA-Akademie bildet er u. a. Mitarbeiter aus Fitnessund Gesundheitseinrichtungen als professionelle Ernährungsberater aus. Er hat bereits mehrere Fachbücher im Ernährungsbereich veröffentlicht (z. B.: „Erfolgreich mit Ernährungsberatung. Durchführung, Beispiele, Tipps und Tricks“) und hält regelmäßig Vorträge auf Fachkongressen und anderen Veranstaltungen.

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Mehr Selbstzahler? Mehr Sicherheit. Mehr Zukunft! Schwierige Zeiten für viele Physiotherapien in Deutschland. Mit großen Lettern wird an den Fensterscheiben mit einem breiten Therapieangebot – von Lymphdrainage und Krankengymnastik, über Manuelle Therapie, bis hin zu speziellen Bewegungsangeboten – geworben. In der Hoffnung, dass diese Leistungen sich ganz von alleine verkaufen und eine große Anzahl von Selbstzahlern ermöglicht. Die Realität sieht in den meisten Fällen anders aus – und das hat oft existenzielle Folgen. Wir haben mit Thomas Kämmerling – selbst seit über 20 Jahren Physiotherapeut, erfolgreicher Inhaber eines Sportmedizinischen Trainingszentrums und Sachverständiger für Gesundheitsanbieter des DSSV – über seine Sicht auf die derzeitige Situation der Physiotherapien gesprochen:

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Sie sind selbst Physiotherapeut und beraten über 100 Gesundheitsanbieter- und Physiotherapien. Wie schätzen Sie die jetzige Situation in der Branche ein? Thomas Kämmerling: Ich kenne die Branche schon seit über 30 Jahren und erkenne gerade


Woran liegt das Ihrer Meinung nach? Weder Ausbildungsstellen, noch die zahlreichen Fort- und Weiterbildungen an den Wochenenden, lehren den Physiotherapeut, wie man das dazugewonnene Wissen dem Patienten lösungsorientiert vermitteln und verkaufen (empfehlen) kann oder die Patienten in die nachhaltige Bewegung bekommt. Praxen profitieren somit von dem Wissenszuwachs der Mitarbeiter nur wenig, weil durch deren hinzugewonnene Kompetenz kaum zusätzlich Geld in die Kasse kommt. Gleiches gilt für die Anschaffung von Fitnessangeboten und zusätzlichen Behandlungskonzepten. Der Arbeitsaufwand und die Kosten für zusätzliche Leistungen und Fortbildungen sind groß und die Rendite gering. Eine geringe Rendite wiederum trägt nicht zur Arbeitsplatzsicherheit bei und lässt es auch nicht zu angemessene Löhne für die oft hochqualifizierten Mitarbeiter zu zahlen. Das Wohlgefühl des Patienten beim Verlassen der Behandlungsbank ist somit häufig das Ergebnis einer knallharten Kalkulation. Ändert sich nichts, setzt der selbstständige Physiotherapeut seine und die Existenz seiner Mitarbeiter aufs Spiel. Was ist Ihre Lösung für diese Problematik? Was fehlt ist eine einheitliche Leistungsvermittlung durch die Mitarbeiter, welche sich an den Behandlungserfolg der Patienten orientiert. Für eine Physiotherapie ist es unabdingbar, sich gegenüber den anderen Akteuren gut zu positionieren, abzugrenzen und die Leistungen nutzenorientiert an den Patienten zu vermitteln. Nur das sichert den langfristig wirtschaftlichen Erfolg für das Unternehmen. Und wie ist das in der Praxis umsetzbar? Letztendlich ist alles nur eine Frage des richtigen Konzeptes, um eine Win-Win-Situation für Patienten und Therapeuten herzustellen. Das Unternehmen bzw. deren Therapeuten und Mitarbeiter müssen zum Wohle der hilfesuchenden Patienten das Angebot der Praxis so empfehlen, dass der Patient den Nutzen darin erkennt und bereit ist selbstzahlend mehr Leistungen anzunehmen, um einen schnelleren oder nachhaltigen Behandlungserfolg zu erreichen. Da ich selbst Physiotherapeut bin, wehre ich mich dagegen, dass man uns nachsagt, dass wir nicht mal in der Lage sind ein Theraband an Patienten erfolgreich zu empfehlen und zu verkaufen, die unbedingt eins brauchen. Ich weiß, dass das nur ein Vorurteil ist, was man gilt aufzuheben, denn der Erfolg spricht hier für uns.

Was meinen Sie mit „der Erfolg spricht hier für uns“? Nun ja, damit meine ich, dass wir genau dafür einen zugeschnittenen Gesprächsleitfaden und Ablaufprozesse entwickelt haben. Hierdurch erlernt jeder Therapeut eine einheitlich lösungsorientierte Leistungskommunikation. Ehrlich und transparent, ganz zum Nutzen des Patienten. Denn dem Patienten darf vom Arzt nur das notwendigste verschrieben werden, um sein Leiden zu beheben – ähnlich einer Schulnote 4. Wir schaffen durch unsere Konzepte eine Win-Win-Situation: Wir erhöhen das Gesundheitsbefinden der Patienten bei gleichzeitiger Rentabilität für die Therapie. Ist dieses „Erfolgskonzept“ für jede Praxis geeignet? Auf jeden Fall für jede Praxis, die auch einen Selbstzahler-Bereich integriert hat. Und das auch unabhängig von ihrer Größe. Denn der Physiotherapeut wird zum Empfehler und Chancengeber! Durch erprobte Systeme und Abläufe schaffen wir es, dass durchschnittlich ca. 25 % der Patienten mit einem Rezept den Weg der Selbstzahlung für sich als sinnvolle Ergänzung erachten und zusätzliche Behandlungszeiten dazu buchen oder in ein nachhaltiges Bewegungskonzept übergehen. Auch die Rezeptionsmitarbeiter werden von uns so geschult, dass die erfolgreiche Empfehlung von zusätzlichen Behandlungszeiten in bis zu 30 % der Fälle genutzt wird. Alles kleine aber detaillierte Stellschrauben, die die Wertschöpfung erhöhen können. Wie sollte eine Physiopraxis sich also in Zukunft aufstellen? Besonders die Ausbildung der Therapeuten in der Leistungsvermittlung ist zwingend, um eine gute Grundlage für eine nachhaltig erfolgreiche Vermittlung von Zusatzleistungen zu schaffen. Nur so ist der Patient bereit diese Zusatzleistung dankend anzunehmen. Durch eine intensivere Behandlung, die hierdurch erst möglich wird, erhält der Patient einen besseren Behandlungserfolg. Und der Erfolg des Patienten ist letztendlich der Garant für eine aktive Weiterempfehlung und dauerhaften Kundenbindung. Als i-Tüpfelchen des Ganzen trägt dies auch gezielt zur Positionierung und Abgrenzung bei. Ohne Schulung und System, da bin ich mir sicher, bleibt es bei einer Empfehlung per Zufall die nicht ausreichen wird. Mittlerweile beraten wir über 100 Therapiezentren und Gesundheitsanbieter. Unsere Beratung ist speziell auf die Bedürfnisse von Gesundheitsspezialisten – und die, die es noch werden wollen – zugeschnitten. Durch uns erhalten die Mitarbeiter endlich mehr Wertschätzung und Anerkennung für ihre Leistung sowie die Unternehmung die Rentabilität, die sie verdient!

www.kws-kaemmerling.de

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Foto: Volker Beushausen

jetzt einen sehr großen Wandel aufgrund des Überangebotes von Therapie-Praxen und Bewegungsanbietern. Immer mehr Physiotherapien müssen schließen, weil die Konkurrenz zu groß ist und die Rendite schlichtweg fehlt.

Thomas Kämmerling - Seit 1983 in der Fitnessbranche tätig − Physiotherapeut & Gelernter Kaufmann - 34 Jahre erfolgreicher Mitinhaber des Sportmedizinischen Trainingszentrums Kämmerling in Schwerte - 2010 Gründer & Mitinhaber der Unternehmensberatung KWS

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Der Yoga-Markt in Deutschland

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Das Interesse an Yoga wächst seit Jahrzehnten. Rund 6.000 Yogaschulen und -studios gibt es in Deutschland. Innerhalb der letzten fünf Jahre hat die Nachfrage nach YogaAngeboten sogar nochmal zugenommen. Das traditionsreiche Übungssystem schafft damit, was sonst kaum einem Gesundheits- oder Fitnesstrend gelingt. Doch woher kommt Yoga, wie hat sich Yoga über die Jahrtausende endwickelt und wie erkennt man gute Yoga-Anbieter? Shihan Geert Lemmens, der Yoga in Deutschland als einer der ersten etablierte, sprach mit der medical fitness & healtcare über genau diese Themen. Anbieter von Yoga 52 % der untersuchten Yoga-Kurse sind Yogaschulen, 37 % Fitness-Studios. Mehr als zwei Drittel aller Fitness-Studios bieten Yoga-Kurse an. Die beliebtesten Yoga-Stile in Yogaschulen sind Hatha (49 %), Ashtanga (15 %), Kundalini (13 %) – das ergab die kürzlich durchgeführe fitogram-Studie „Yoga-Markt in Deutschland 2016“. Die Yoga-Ballungszentren Düsseldorf ist Yoga-Hauptstadt, gefolgt von Frankfurt, Münster und Berlin. In absoluten Zahlen ist Berlin immer noch Yoga-Hochburg, in Relation zur Einwohnerzahl landet es auf dem vierten Platz. Bochum, Bielefeld und Duisburg belegen die letzten Plätze. In Hessen gibt es die meisten Yogaschulen und -studios, gefolgt von den Stadtstaaten Berlin und Hamburg (in

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Relation zur Einwohnerzahl). Auch Baden-Württemberg und NRW schneiden gut ab. Es gibt einige Yoga-Ballungszentren wie das Ruhrgebiet, KölnBonn, Stuttgart, den Raum Frankfurt-Mainz-Darmstadt sowie die Gebiete Nürnberg und Freiburg i. B. Interview mit Shihan Geert Lemmens mfhc: Was versteht man unter Yoga? Gert Lemmens: Um die Fragen zu beantworten, muss ich ein bisschen allgemein etwas zu Yoga sagen. Yoga, wie es heute angeboten wird, hat nichts mehr mit seiner ursprünglichen Form zu tun. Das Wort „Joch“ bedeutet verbinden – eigentlich das Gleiche wie das lateinische Wort religare, Religion. Religion ist anbinde, das heißt was bindet man an? Man bindet das persönliche Selbst an das univer-


YOGA-ANBIETER NACH BUNDESLÄNDERN UND IN RELATION ZUR EINWOHNERZAHL

Schleswig-H.

6,3 %

M.-Vorp. 4,3 %

Hamburg 7,8 % Bremen 7,3 %

Berlin 9% Nieders. 6,1 %

S.-Anh. 3,3 %

NRW 7,5 %

Hessen 9,2 %

Thüringen 3,2 %

Brand. 4% Sachsen 5,9 %

Rheinl.Pf. 7,2 %

ANZAHL DER YOGA-ANBIETER AUF 100.000 BEWOHNER Düsseldorf Frankfurt am Main Münster Berlin Bonn Köln Dresden Nürnberg Wuppertal Bremen Hamburg Essen Dortmund Stuttgart München Leipzig Hannover Duisburg Bielefeld Bochum 2

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Quelle: fitogram.de

Saarl. 5,7 %

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10

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Quelle: fitogram.de

Bayern 6,8 % Baden-Wt. 7,5 %

und gelehrt haben und da schon ziemlich Erfolg gehabt haben. Dann gibt es in Europa eine andere Schiene, wozu ich aber gleich kommen werde. selle Selbst. Jetzt kann man das universelle Selbst verstehen wie man möchte, Ziel ist es aber in eine Harmonie zu kommen. Das Yoga war ursprünglich der Versuch dieses zu erreichen, also einen Zustand der Erleuchtung zu erreichen. Genutzt wurden dafür Meditationsformen, gewisse Übungen und Haltungen. Aber das moderne Yoga wie sich das evaluiert hat, ist hauptsächlich in unserer Gesellschaft zu einem körperlichen Yoga geworden. Nicht unbedingt ohne mentale Hintergründe, aber hauptsächlich hat Yoga eine körperliche Ausführung bedeutet. Das heißt Yoga hat sich mit Übungen aus der schwedischen Gymnastik und dem schwedischen Militär entwickelt und dieses Yoga ist das am meisten verbreitete zu dieser Zeit. Der westliche Mensch sucht auch meistens etwas Materielles, etwas Physisches. Ich denke es ist wichtig zu wissen, dass das Yoga von heute nicht das ist, wie es war, sondern es hat sich entwickelt. Die Zahl der Yoga-Anbieter in Deutschland wächst seit Jahrzehnten. Wie erklärt sich die kontinuierlich steigende Beliebtheit dieser Lehre? Ganz kurz geantwortet: Weil Yoga etwas Gutes ist und es angenommen wird. Jetzt gibt es natürlich Faktoren, welche diese Entwicklung gefördert und gefordert haben. Erst einmal gibt es zwei Schienen: Amerika und Europa. Am Anfang des Jahrhunderts und dem des 19. Jahrhunderts gab es bereits Jogis, die z. B. nach Amerika gekommen sind

Eigentlich hat die Expansion des Yoga nach dem zweiten Weltkrieg angefangen und zwar bedingt auch durch Indiens Unabhängigkeit. Die Inder suchten nach Identifikation und fanden diese im Yoga. Dadurch ist es auch in Indien viel bekannter geworden, weil sich die Leute damit identifiziert haben und auch weil Leute aus dem Ausland davon gehört haben und nach Indien gekommen sind. In Europa war das hauptsächlich eine Person, welche für die Verbreitung des Yoga verantwortlich war, André Van Lysebeth. Er ist in den späten 40ern nach Indien gereist und hat in vielen Yoga-Schulen studiert. Danach hat er es nach Europa gebracht und hat angefangen, Lehrer auszubilden. Er hat ein Dutzend Bücher geschrieben, hat hunderte Lehrer ausgebildet, wodurch Yoga seine eigene Dynamik bekam. Weiterhin wuchs die Popularität durch Indra Devi, geboren als Eugenie V. Peterson, welche in vielen Filmen mitgespielt hat, wodurch sich auch Stars wie die Beatles mit Yoga beschäftigt haben. Eben durch diese großen Multiplikatoren, aber auch dadurch, dass Hatha Yoga oder Yoga an sich eine sehr wirkungsvolle und gute Methode ist. Dadurch ist meiner Meinung nach diese explosive Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg zu Stande gekommen. Der nächste Schritt war es dann, dass viele Yogis aus Amerika nach Europa oder nach Indien ge-

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YOGA-ANGEBOT

YOGA-STILE

Pilates-Studio 2% Andere 9%

Bikram 2% Iyengar 6 % Jivamukti 1%

Kundalini 13 %

Fitness-Studio 37 %

Yoga-Studio/-Schule 52 %

Hatha 49 %

Andere 15 %

Ashtanga 15 %

Quelle: fitogram.de

Quelle: fitogram.de

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kommen sind sowie europäische Yogis nach Amerika und Indien gereist sind.

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Sie waren in Deutschland einer der ersten, die Yoga angeboten haben. Was sind die markanten Unterschiede zwischen dem Yoga aus den 70er, 80er Jahren und dem heutigen Yoga? Unterschiede sind die neuen Yogaformen, die dazugekommen sind. Die meisten sind für mich nicht zielführend, z. B. das Lachyoga oder Bikramyoga. Andere neue Formen sind gut, wobei diese meistens nur neu bezeichnet wurden. Wie erkenne ich einen guten Yoga Lehrer? Im Yoga gibt es einen Spruch: „Wenn der Schüler bereit ist, kommt der Lehrer.“ Diesen Spruch gibt es wirklich und ist bei mir so gewesen. Einen Yogalehrer zu erkennen ist sehr schwierig. Der Ruf einer Schule spielt eine sehr große Rolle, man muss sich umhören, was die Leute über bestimmte Lehrer sagen. Welche Qualifikationen sollte ein guter Yogalehrer haben mit dem Hinblick jemanden einzustellen? Das ist sehr schwierig. Ich denke, dass man da etwas differenzierter Vorgehen muss. Beispielsweise ist der Bund der Yogalehrer (BDY) kein endgültiges Kriterium über die Kompetenz eines Lehrers. Es kann eine Hilfe sein, aber ich kenne einige, die die Ausbildung gemacht haben und ich nicht empfehlen würde. Es gibt andere, die keinen Abschluss von der BDY haben, aber sehr gute Lehrer sind. Ein Kriterium ist wirklich, wenn es jemand in Indien in einer guten Schule gelernt hat, gute Schulen sind z. b. Iyengar, Pattabhi Jois, oder die Schule von Krishnamacharya, welche von seinen Söhnen weitergeführt wird, da dieser vor ein paar Jahren leider gestorben ist. Wenn Yogalehrer nachweisen

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können, dass sie dort gelernt haben, ist es für mich ein echt gutes Kriterium. Das als nicht-Fachmann zu beurteilen, ist aber verdammt schwierig. Wenn jemand in Indien etwas gemacht hat, dann hat er immer einen Nachweis. Ich habe zum Beispiel eine Bestätigung von Pattabhi Jois, von Raja Maso, von der Gernal Academy of Cadanor. Wenn man so etwas vorzeigen kann, dann ist es eine gute Voraussetzung. Dann muss man sich das ganze am besten zeigen lassen und als Schüler an einigen Kursen teilnehmen, auch wenn es Kosten mit sich bringt, um zu schauen, wie der Yogalehrer die Übungen vermittelt. Aber nur von einem Diplom ausgehend, das einen qualifizieren soll? Das gibt es im Berufsleben auch nicht. Wie viel Idealismus darf sich ein Yoga-Anbieter leisten, wenn er mit seinem Angebot wirtschaftlich erfolgreich bleiben möchte? Ich kann nur sagen: Mache es gut, sorge dafür, dass die Leute zum Erfolg kommen, qualifiziere dich selber, lebe es selber, vermittle das und dann nimm deinen Preis. Wie wird sich Yoga voraussichtlich entwickeln? Meiner Meinung nach ist es so wie bei den meisten anderen Sachen auch. Es wird eine Zeit des Wachstums kommen, es wird eine Zeit der Stagnation kommen und der Erhalt wird eventuell sehr lange andauern. Vielleicht wird es dann auch etwas zurückgehen. Aber schauen Sie, Yoga hält sich schon seit 5.000 Jahren und ist immer noch da. Ob es diese explosive Wirkung haben wird, wie es jetzt ist, das möchte ich bezweifeln, das wird sich abflachen. Es wird wohlmöglich etwas zurückgehen, weil etwas Neues kommen wird. Aber ich bin der Meinung, es wird noch sehr lange bleiben.



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Abnehmen ohne Hungergefühl vitelements bieten 100 % des Nährstoffbedarfs eines aktiven Stoffwechsels und sind somit bestens für einen Stoffwechsel-Reset geeignet. Und genau das ist die Voraussetzung für eine langfristig erfolgreiche Umstellung der Ernährung.

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gen nach mehr Süßem ausbleibt. Der Zuckeranteil an den Kohlenhydraten bleibt mit 23,3 % für ein Mahlzeitenersatzprodukt erfreulich niedrig. Die Energie wird dadurch gleichmäßig bereitgestellt und das Hungergefühl in den vitelements-Pausen reduziert. Ein Riegel ohne Schokolade? Ist das möglich? Ja, cardioscan hat sich bei vitelements für das Superfood Cacaonibs entschieden: Schokoladig im Geschmack und voller wertvoller Flavanoide, denen antiallergische, antivirale, antimikrobielle, antioxidative Wirkun-

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Durch intelligente Zusammensetzung der Zutaten gelingt es cardioscan zudem dem Hauptfeind aller Diäten ein Schnippchen zu schlagen: dem Hungergefühl. Zu einem vollwertigen Nährstoffprofil gehört ein ausgewogenes Verhältnis der drei Makronährstoffe Kohlenhydrate, Protein und Fett. vitelements verwenden als Zuckerquelle Reissirup. Reissirup besteht aus Oligosaccharide, Glucose und Maltose (Malzzucker), sowie Mineralstoffen. Der hohe Anteil der Oligosaccharide (Mehrfachzucker) hat den Vorteil, dass sich die Zuckeraufnahme ins Blut verzögert und damit das Verlan-

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gen zugeschrieben werden. Cacaonibs sind geschälte Kakaobohnen, die getrocknet und in kleine Stückchen zerbrochen werden. Der große Vorteil: Weniger Einfachzucker – das Hungergefühl nimmt ab.

Bedürfnis, Nahrung zu sich zu nehmen. Willkommener Nebeneffekt: Der Körper fährt mit vitelements auch kein Notfallprogramm. Und dadurch kann der Körper optimal Fett verbrennen.

Das vollwertige Nährstoffprofil – siehe auch die Übersicht auf der rechten Seite, sorgt dafür, dass kein Mangel an Mikro- und Makronährstoffen auftritt – eine weitere wichtige Quelle dafür, immer satt zu sein. Fehlt dem Körper nämlich etwas, sorgt das Gehirn dafür, dass der Mangel behoben werden sollte. Kein Mangel bedeutet also: Kein

Mit vitelements können Menschen somit selbst bestimmen, wie groß ihr Gewichtsverlust sein soll – unabhängig von Alter, Gewicht oder Geschlecht: Je höher die Reduktion ausfallen soll, desto mehr Mahlzeiten werden durch vitelements ersetzt. www.cardioscan.de

Das ist cardioscan cardioscan bietet professionelle Lösungen, um Menschen zu motivieren, schnell und dauerhaft ihr Leben gesünder zu gestalten: Mit besserer Ernährung, mehr Bewegung und weniger Stress. Herzstück dieses ganzheitlichen Konzepts ist die minutenschnelle medizinische Diagnostik mit dem modularen cardioscan Checkpoint, der alle relevanten Körperdaten misst. Auf den Auswertungen basierend bietet cardioscan individuelle Lösungen, wie vicoach, vitelements und cardioscan Airzone.

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Ist Sport eine effektive Maßnahme bei Übergewicht?

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Zur Bekämpfung des Risikofaktors „Übergewicht“ wird in vielen Veröffentlichungen Sport als effektive Maßnahme angesehen. Auch Ärzte raten übergewichtigen Patienten zu mehr körperlicher Aktivität. Ist Sport bzw. eine gesteigerte körperliche Aktivität aber tatsächlich eine effektive Maßnahme, um erfolgreich abzunehmen? Diese Frage bedarf der näheren Betrachtung: Um das Gewicht zu reduzieren, müssen dem Körper weniger Kalorien zugeführt werden, als dieser benötigt (sog. Kaloriendefizit). Um ein Kaloriendefizit zu erreichen, sind in der Theorie zwei Maßnahmen denkbar: Eine Reduktion der zugeführten Kalorien über die Ernährung (Ernährungsumstellung, Diät) oder eine Erhöhung des Kalorienverbrauchs durch eine gesteigerte körperliche Aktivität bzw. Sport. Die Effekte einer gesteigerten körperlichen Aktivität bzw. Sport ohne eine begleitende Ernährungsintervention sind jedoch eher gering. Das American College of Sports Medicine (Donnelly et al., 2009) sowie mehrere Reviews und Metaanalysen zeigen, dass körperliche Aktivität bzw. Sport in einem Umfang von 150 - 200 Min. / Woche (entspricht einem durchschnittlichen Kalorienverbrauch < 2.000 kcal / Woche) zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von lediglich 1 - 3 kg führt (Garrow & Summerbell, 1995; Miller et al., 1997; Wing, 1999; Ross & Jans-

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sen, 2001; Catenacci & Wyatt, 2007; Franz et al., 2007; Thorogood et al., 2011). Warum ist das so? Bei vielen übergewichtigen Menschen werden mit der Nahrung überproportional überschüssige Kalorien zugeführt. In vielen Fällen kann durch eine leicht gesteigerte körperliche Aktivität der Kalorienüberschuss durch die Ernährung nicht kompensiert werden. Im Gegenteil: Die gesteigerte körperliche Aktivität führt unter Umständen sogar zu einer weiteren überschüssigen Erhöhung der Kalorienzufuhr. Dass eine isolierte gesteigerte körperliche Aktivität/Sport in diesen Fällen ineffektiv ist, liegt auf der Hand. Um höhere Gewichtsverluste (> 5 %) zu erzielen, müsste körperliche Aktivität/ Sport in einem wesentlich höheren Umfang erfolgen (Aktivitätsumfang > 225 - 420 Min. / Woche bzw. durchschnittlicher Kalorienverbrauch durch körperliche Aktivität/Sport von 3.000 - 3.500 kcal / Woche; Ross et al, 2000; Ross et al., 2004; Donnelly et al., 2013).


Dieses Aktivitätsniveau erreicht der durchschnittliche Freizeit- und Breitensportler nicht. Als ein erstes Fazit kann an dieser Stelle festgehalten werden, dass körperliche Aktivität bzw. Sport sehr wohl zu einer Gewichtsreduktion führt. In dem üblichen Umfang der körperlichen Aktivität eines Breitensportlers wird der Effekt jedoch minimal sein. Um einen höheren Effekt zu erzielen, müsste der Umfang der körperlichen bzw. sportlichen Aktivität massiv gesteigert werden. Um das eingangs beschriebene Kaloriendefizit zu erzielen, ist neben einer isolierten Kalorienreduktion über die Ernährung oder einer isolierten Erhöhung des Kalorienverbrauchs über körperliche Aktivität bzw. Sport eine dritte Intervention denkbar: die Kombination dieser beiden Maßnahmen. Verschiedene Studien zeigen, dass die Kombination aus einer kalorienreduzierten Ernährungsweise und einer gleichzeitig gesteigerten körperlichen Aktivität effektiver im Vergleich zu isolierten Interventionsmaßnahmen ist (Melanson et al., 2004; Miller et al., 1997; Wing, 1999; Franz et al., 2007). Das heißt im Klartext: Ernährungsumstellung plus Sport ist effektiver als lediglich eine isolierte Ernährungsumstellung. Ein überaus wichtiger Aspekt sollte aber zudem beachtet werden: Wie effektiv sind Interventionsstrategien im Hinblick auf eine langfristige Stabilisierung eines reduzierten Körpergewichts? Der Jojo-Effekt einer einseitigen Kalorienreduktion über die Ernährung ist bekannt. Bei unterkalorischer Versorgung (wie z.B. im Rahmen einer Diät) ist der Körper dazu geneigt, Muskelmasse abzubauen, um als Schutzmechanismus vor dem Verhungern den Kalorienbedarf zu senken. Man nimmt zwar an Gewicht ab, dieser Gewichtsverlust resultiert aber nicht nur aus dem anvisierten Körperfettverlust, sondern ebenso aus einem hohen Anteil aus dem Verlust von Muskelmasse. Untersuchungen

zeigen, dass körperliche Aktivität, insbesondere ein Krafttraining, diesen Muskelmasseverlust während einer Diät minimieren kann (Ballor et al., 1988; Bryner et al., 1999; Geliebter et al., 1997; Hunter et al., 2008). Auch wenn kaum Befunde existieren, dass ein isoliertes Krafttraining ohne begleitende Intervention auf Ernährungsebene eine Gewichtsabnahme unterstützt, so belegen Untersuchungen von Benton et al. (2011), Peterson et al. (2011) oder Sillanpää et al. (2008), dass Krafttraining sehr wohl aber zu einer positiven Veränderung der Körperkomposition führt (d.h. Abnahme des relativen Körperfettanteils ohne signifikante Gewichtsabnahme). Aus präventiver Sicht ist insbesondere die Veränderung der Körperkomposition von Relevanz, nicht nur die Abnahme des Körpergewichts. Zudem existieren Befunde, die eindeutig zeigen, dass durch regelmäßige körperliche Aktivität (insbesondere Krafttraining) das einmal reduzierte Körpergewicht langfristig leichter gehalten werden kann (Kirk et al., 2009). Summa Summarum können zwei Fakten festgehalten werden: 1. Geht es ausschließlich um den initialen Verlust von Körpergewicht (unabhängig davon, wie dieser Gewichtsverlust erzielt wird, z. B. auch durch den Verlust an Muskelmasse) ohne Berücksichtigung eines nachhaltigen Effektes (Stabilisierung des einmal reduzierten Gewichtsverlustes), dann ist die Bedeutung körperlicher Aktivität bzw. Sport in der Tat gering. Dieser Effekt ist rein über die Ernährung zu erzielen.

Auszug aus der Literaturliste: Ballor, D.L., Katch, V.L., Becque M.D. & Marks, C.R. (1988). Resistance weight training during caloric restriction enhances lean body weight maintenance. American Journal of Clinical Nutrition, 47, 19-25. Benton, M.J., Kasper, M.J., Raab, S.A., Waggener, G.T. & Swan, P.D. (2011). Short-term effects of resistance training frequency on body composition and strength in middle-aged women. Journal of Strength and Conditioning Re-search, 25, 3142-3149. Bryner, R.W., Ullrich, I.H., Sauers, J., Donley, D., Hornsby, G., Kolar, M. & Yeater, R. (1999). Effects of resistance vs. aerobic training combined with an 800 calorie liquid diet on lean body mass and resting metabolic rate. American Journal of Clinical Nutrition, 18, 115-121. Catenacci, V.A. & Wyatt, H.R. (2007). The role of physical activity in producing and maintaining weight loss. Nature Clinical Practice. Endocrinology & Metabolism, 3, 518-529. Donnelly, J.E., Blair, S.N., Jakicic, J.M., Manore, M.M, Rankin, J.W. & Smith B.K. (2009) Appropriate physical activity intervention strategies for weight loss and prevention of weight regain for adults. Medicine and Science in Sports and Exercise, 41, 459-471. Donnelly, J.E, Honas, J.J., Smith, B.K., Mayo, M.S., Gibson, C.A., Sullivan, D.K et al. (2013). Aerobic exercise alone results in clinically significant weight loss for men and women: Midwest exercise trial 2. Obesity, 21, E219-E228.

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2. Geht es jedoch um eine gesundheitsförderliche Gewichtsreduktion durch eine positive Beeinflussung der Körperkomposition, die zudem auch langfristig stabilisiert werden soll, dann spielt körperliche Aktivität bzw. Sport neben einer kalorienreduzierten Ernährung eine bedeutende Rolle. www.dhfpg-bsa.de

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Prof. Dr. Christoph Eifler studierte Sportwissenschaften an der Universität des Saarlandes im Fachbereich Präventions- und Rehabilitationssport. Bis 2002 war Prof. Dr. Christoph Eifler als Clubmanager für die TC Trainings Center Holding tätig. Zudem konnte er als Personal Trainer sowie als Athletiktrainer für verschiedene Sportler und Sportarten umfangreiche Erfahrungen sammeln. Seit 2002 ist Prof. Dr. Christoph Eifler für die BSA-Akademie sowie seit Bestehen für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement als Autor, Tutor, Dozent sowie als Leiter von Forschungsprojekten im Bereich der angewandten Trainingswissenschaft tätig. 2013 erfolgte seine Ernennung zum Professor an der DHfPG. Prof. Dr. Christoph Eifler leitet den Fachbereich Trainings- und Bewegungswissenschaft der DHfPG sowie den Fachbereich Fitness/Individualtraining der BSA-Akademie. Er ist zudem Mitglied im Prüfungsausschuss Fitnessfachwirt sowie Fachwirt für Prävention und Gesundheitsförderung der IHK Saarland.

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Für eine vollständige Liste kontaktieren Sie bitte: marketing@dhfpg-bsa.de


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TANITA Body Check Terminal mit boditrax Software Jetzt noch besser positionieren als Gesundheitsanbieter Machen Sie die Ziele Ihrer Kunden erreichbar und Erfolge jederzeit abrufbar. TANITA und boditrax sind eine innovative Partnerschaft eingegangen. Mit der sicheren Cloud Software Technologie von boditrax und der hochentwickelten TANITA MC 780 Multi Frequenz Technology mit Segmentmessung gelingt eine noch bessere Beratung zum Thema Fitness und Gesundheit. Weitere Informationen und Vertrieb: WEIGHTCHECKERS GMBH Martin Kollar Strasse 5 81829 München E-Mail: info@weightcheckers.com Telefon: 089 - 30 90 45 61 24 www.weightcheckers.com

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Foto: Dan Siggs / boditrax


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Gesundheitsverhalten junger Menschen driftet auseinander Das Gesundheitsverhalten der jungen Deutschen driftet immer weiter auseinander. Während der eine Teil zunehmend bewusster lebt, achtet der andere Teil kaum auf die eigene Gesundheit. Prävention und Vorsorge sind insgesamt für jeden zweiten Bundesbürger zwischen 14 und 34 Jahren „überhaupt noch kein Thema“. Das waren die Ergebnisse der repräsentativen Studie „Zukunft Gesundheit 2015“ der Schwenninger Krankenkasse. Mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zwischen 14 und 34 Jahren wurden dazu befragt.

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chend hoch ist mit 66 % der Anteil bei den 14- bis 17-Jährigen, die sich noch gar nicht für Prävention interessieren. Zum Vergleich: Bei den 26- bis 34-Jährigen sinkt dieser Anteil auf 44 %. Ebenfalls wenig Überraschendes ergibt die Analyse nach Geschlechtern: 56 % der jungen Männer lassen die Vorsorge links liegen, aber nur 46 % der jungen Frauen.

„Unsere jährliche Studie belegt einen Trend zur Polarisierung, der in der gesamten Bevölkerung zu beobachten ist", sagte Siegfried Gänsler, Vorsitzender des Vorstandes der Schwenninger. „Während die eine Hälfte der jungen Bundesbürger sehr fitnessbewusst ist und auf gesunde Ernährung achtet, hocken die anderen – überspitzt gesagt – mit Chips vor Computer oder Smartphone."

Junge Menschen wünschen sich mehr Unterstützung bei Prävention Die meisten jungen Bundesbürger bejahen, selbst für ein gesundheitsbewusstes Leben verantwortlich zu sein. Insgesamt aber wünschen sich die Befragten mehr Unterstützung bei der Prävention. So befürworten mindestens acht von zehn Teilnehmern Anreize der Krankenkassen für einen gesunden Lebensstil sowie Angebote des Arbeitgebers zur Gesundheitsförderung. Mehr als sieben von zehn sind der Auffassung, dass das Thema Gesundheit als eigenes Fach an Schulen unterrichtet werden sollte.

Je jünger, desto weniger Interesse an Gesundheitsthemen Allgemein gilt: Je jünger die Bundesbürger, desto geringer ist das Interesse an diesen Themen. Entspre-

Junge Menschen klagen über Alltagsstress Das Leben wird für junge Bundesbürger offenbar zudem immer beschwerlicher: 74 % der 14- bis 34-Jährigen geben an, ihr Leben sei im vergange-

Thema Gesundheitsvorsorge: Bitte nehmen Sie Stellung zu folgenden Aussagen

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nen Jahr anstrengender geworden. 68 % fühlen sich regelmäßig gestresst – Tendenz seit Jahren steigend. Das sind Ergebnisse der aus diesem Jahr stammenden repräsentativen Studie „Zukunft Gesundheit 2016“ der Schwenninger Krankenkasse. Auch hier wurden mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zwischen 14 und 34 Jahren wurden dafür befragt.

weit entziehen. Insbesondere junge Menschen sollten lernen, das Smartphone einige Stunden wegzulegen und bewusste Kommunikationspausen einzulegen“, so die Expertin der Schwenninger. 18- bis 34-Jährige können das oft gar nicht, sie sind mit dem Handy aufgewachsen und müssen erst lernen, die richtige Balance zu finden und ihre Kommunikationsaktivitäten besser zu steuern.

„Es ist besorgniserregend zu beobachten, wie Jugendliche und junge Menschen, die noch am Anfang ihres Erwerbslebens stehen, Jahr für Jahr stärker über Stress klagen“, sagt Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der Schwenninger.

Hier sind vor allem Elternhaus und Schulen gefordert, einen gesunden Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln. Aber auch die Arbeitgeber sollten ihren Mitarbeitern Entspannungstechniken vermitteln, beispielsweise im Zuge der betrieblichen Gesundheitsförderung. Junge Menschen müssen lernen, Zeit und Raum für Entspannung zu schaffen.

Die Auslöser für Stress sind dabei insbesondere auch im Privatleben zu finden: 53 % der Befragten haben das Gefühl, ständig für Freunde und Familie über digitale Medien erreichbar sein zu müssen – deutlich mehr als für ihren Arbeitgeber (29 %). „Dauerkommunikation führt zu einer massiven Belastung. Wenn wir uns das bewusst machen, können wir uns der ständigen Erreichbarkeit ein Stück

Das gilt insbesondere für Frauen, die deutlich stärker über ein anstrengendes Leben und Stress klagen als Männer. Entsprechend hätten 81 % gerne mehr Zeit, sich gezielt zu entspannen. Bei Männern ist dieser Wert mit 72 % zwar immer noch sehr hoch, liegt aber deutlich darunter.

Thema Ernährung und Bewegung: Inwieweit treffen die folgenden Aussagen auf Sie persönlich zu?

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Ich fühle mich zu dick und möchte gerne abnehmen Antworten „trifft zu“

Quellen • Schwenninger Krankenkasse – „Zukunft Gesundheit 2015 Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt“ • Schwenninger Krankenkasse – „Zukunft Gesundheit 2016 Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt“

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Foto: Greinwalder & Partner

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five-Kampagne rollt über das Dreiländereck Europas größte Kampagne für Faszientraining und Gelenkbeweglichkeit hat in den vergangenen Wochen viele Anhänger gefunden. Mit einer Roadshow, die ihresgleichen sucht, hat die Reise für über 250 Studios und Physiotherapiepraxen begonnen. Mit Faszienspezialisten wie Dr. Robert Schleip und Markus Rossmann an deren Seite hat five gemeinsam mit den Marketingspezialisten von Greinwalder & Partner diese umfassende und durchdachte Kampagne entwickelt, die den Zahn der Zeit trifft sowie den Top Themen „Faszien und Beweglichkeit“ die gebührende Aufmerksamkeit schenkt. Bei Teamschulungen in sieben Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden in den vergangenen Wochen alle Kampagnenteilnehmer mit deren Trainerteam in einem umfangreichen Tagesworkshop von Markus Rossmann und fiveExperten wie Wolf Harwath und Lena Hölzenbein in die Praxis eingeführt und für einen Kampag-

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nenstart ab Herbst 2016 fit gemacht. Der theoretische Input sowie die Ideen zur Umsetzung und Durchführung wurden durch einen Experten von Greinwalder & Partner vorgestellt. Somit versammelte sich bei jeder Teamschulung geballtes Know-how. In Kombination mit allen Hintergründen zur Kampagne wurde dadurch Studio um


Studio und Praxis um Praxis zum KampagnenSpezialisten ausgebildet. Die Kampagne steht vielerorts in den Startlöchern oder wurde bereits mit einem großen Opening gefeiert – so auch bei five-Umsetzer Thomas Kelbling im Campus Pirmasens, für den der five-Parcours in den letzten Jahren unabdingbar geworden ist. Mit perfektem Marketing, um das Konzept nach außen hin zu bewerben, ist five auch immer beratend und unterstützend an der Seite ihrer Kunden. Wer auf der Suche nach diesem Mehrwert ist, sollte mit five starten. Die Firma five ist nicht einfach nur ein Gerätehersteller aus dem Schwarzwald. Sie ist genauso wie Sie auf der Suche nach langfristigen, konzeptionellen Partnerschaften. Auch im Medizinbereich können Sie mit five eine unglaubliche Positionierung erzielen, die zudem wirtschaftlich sehr lukrativ ist. Zudem kommt man heute im Physio-Alltag an einem Beweglichkeitskonzept nicht mehr vorbei, sofern man seine Patienten langfristig an sich binden möchte. Binden Sie Ihre Kunden und Patienten, bieten Sie Ihnen ein passendes Konzept und streben Sie darauf hin, langfristig mehr Wohlbefinden zu erzielen. Beweglichkeit – ja oder nein? Spätestens in 2016 ist dieses Thema ein Muss geworden. Die Überlegung, welches Konzept das Richtige für Sie und Ihre Patienten ist, kann Ihnen keiner abnehmen. Welche Gewichtung Sie als Therapeut mit Selbstzahlerbereich setzen möchten, liegt in Ihrer eigenen Hand. Haben auch Sie sich schon die Frage gestellt: Wer macht mich erfolgreich und kümmert sich weiterhin um mich? Viele five-Kunden weltweit kennen bereits eine passende Antwort darauf. Mit five können Sie auf ein Konzept vertrauen, das individuell geschnürte Pakete je nach den Bedürfnissen der Kunden anbietet. Das five-Konzept ist sehr umfangreich und nur so kann auf jede Einrichtung individuell eingegangen werden, von geringem Platzbedarf bis hin zum großzügigen Basic-Parcours und Bereich für Faszienstimulation – Möglichkeiten gibt es viele. Ihr Vorteil um mit five durchzustarten – Basic-Schulungen für Sie und Ihr Team sind inklusive, im Leistungspaket ist zudem ein umfassendes Marketingpaket zur Erstbewerbung inkludiert. Sie werden nicht alleine gelassen – mit five bleiben Sie in Kontakt. Eine eigene Trainer- und Therapeutenplattform dient zum regelmäßigen Austausch. So werden Rückfragen und Unklarheiten zeitnah beantwortet und ein allumfassendes und speziell angepasstes five-Training mit Ihren Patienten wird gefördert. Aber auch der Zugriff auf Werbematerial und diverse Dateien ist für five-Kunden durch Nutzung der Bilddatenbank

selbstverständlich inklusive. Von Nachbestellungen bis hin zur Logodatei, das Unternehmen bietet Ihnen Wege und Möglichkeiten, Ihren five-Bereich nie still stehen zu lassen. Setzen Sie Faszienstimulation und Faszientraining um und decken Sie beide Bereiche kombiniert mit Ihrer Therapie und einem umfassenden Konzept ab. Heben Sie sich von Ihren Mitbewerbern ab und bieten sie die perfekte Unterstützung für den Menschen. Die Faszienforschung ist weit vorangeschritten und lehrt uns, wie bedeutungsvoll entsprechendes Training in Kombination mit der richtigen Therapie auf Schmerzpatienten sein kann. Mit five entscheiden Sie sich für ein wertiges Training, bringen Ihre Kunden und Patienten dazu, selbständig zu agieren und darüber hinaus sind die Betreuungsmöglichkeiten mit nur wenig Aufwand verbunden. Die Lösungen reichen von wenig Platzbedarf bis hin zum großzügigen five-Bereich. Mit dem neuen m5 Zirkel von five haben Sie die Möglichkeit, Ihren bereits vorhandenen Kraftzirkel zu erweitern. Dabei wurde m5 speziell auf die Bedürfnisse hin entwickelt, einen bestehenden Kraftzirkel kombinierend zu ergänzen, das spart wiederum Platz ein, ohne dass ein gesonderter Bereich benötigt wird. So können Praxen mit Selbstzahlerbereich auch mit geringer Fläche zusätzlich Beweglichkeit integrieren. Sollten weitere Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, lässt sich selbstverständlich auch ein gesonderter Bereich einrichten, der sich ausschließlich dem Beweglichkeits- und Faszientraining mit five widmet. Die Möglichkeiten sind grenzenlos, five berät Sie gerne. Ihr Vorteil als Therapeut – Sie müssen sich keineswegs an umliegenden Fitnessstudios messen oder orientieren. Ihr Klientel gehört zu jenen Personen, die Beweglichkeit benötigen und es als eine Pflicht ansehen, am Ball zu bleiben. Das Training wird nach erfolgreicher Therapie gerne fortgeführt und Ihr Selbstzahlerbereich kann sich binnen kürzester Zeit zum Selbstläufer entwickeln. Mit einem spannenden Konzept und durch Ihr umfangreiches Angebot kommen die Kunden gerne und bleiben auch sehr gerne, um five weiterhin über die Therapiesitzungen hinaus zu nutzen. Wissen zahlt sich aus – mit der hauseigenen fiveAcademy teilt die Firma ihr Wissen mit deren Kunden. Dieses Know-how misst sich an Ihren Qualitätsmerkmalen. Die entsprechende Investition in ein zu Ihnen passendes Konzept zahlt sich schnell aus – mit five setzen Sie neben Naturmaterialien und Design vor Allem auf Hochwertigkeit, Qualität, Service und Wissen. www.five-konzept.de

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Fotos: © InBody Deutschland / JP Global Markets GmbH

Design für Gesundheitsdienstleister – mehr als nur Styling

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Stellen Sie sich ein wunderschönes Auto vor. Die Lackfarbe und das Lederinterieur entsprechen genau Ihrem Stil. Beim Losfahren fällt Ihnen jedoch auf, dass Sie die Tachoanzeige nur schwer lesen können. Die Bedienfelder der Mittelkonsole sind unverständlich, der Schaltknauf schwergängig und der Fahrersitz ist auch nicht richtig bequem. Es fühlt sich für Sie an, als ob all Ihre Fahrpraxis und Erfahrung nichts nützen und Sie mit diesem Auto kein guter Autofahrer sind. Gestaltung ist mehr als nur der äußere Schein. Gutes Design optimiert das Nutzererlebnis und die Kompetenzwahrnehmung. Das gilt für Automobile ebenso wie für Fitness-Studios. Fitness-Studios, Gesundheitsclubs und andere Trainingskontexte werden neben ihrem umfangreichen Trainings-, Wellness- und Beratungsangebot zunehmend zu Lifestyle-Bereichen. So verschieden sie dabei auch sind, haben sie dabei den steigenden Einfluss des Designs als Verkaufsargument gemein. Das Studio will zum Kunden passen, seinem Stil und seiner Identität entsprechen. Gleichzeitig suchen auch Kunden im Studio nach Identifikation. Das Studio soll wie der Lieblingsclub, das Stammlokal oder die favorisierte Modemarke zum Selbstbild des Kunden passen.

Jonas Rehn Ist zuständig für Design und Designforschung bei InBody Deutschland. Als diplomierter Industriedesigner promoviert er an der Bauhaus-Universität in Weimar zur Wirkung der Gestaltung auf das Gesundheitsverhalten.

Der Ansatz an sich ist nicht verkehrt und trägt gegenwärtig wohl auch zur steigenden Popularität der Fitnessbranche bei. Doch ernsthafte Gestaltung ist mehr als lediglich Styling. Es ist die konsequente Entwicklung von Systemen, die dem Bedarf ihrer Nutzer entsprechen. Das schließt im

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Studio die Trainings- und Beratungsqualität ebenso ein wie die Motivation und Zufriedenheit der Kunden und Mitarbeiter. Dabei basiert gutes Design auf der intensiven Beschäftigung mit den Arbeitsabläufen und Prozessen im Studio. Wer die Arbeitsschritte und Angebote im Studio kennt, kann darauf aufbauend Systeme entwickeln, die diese Prozesse reibungsfreier gestalten und den Kunden beim Training und Erlernen entsprechender Kenntnisse unterstützen. Aus der Arbeitswissenschaft weiß man bereits seit geraumer Zeit, dass die Gestaltung des Arbeitsumfeldes einen entscheidenden Einfluss auf die Motivation, Zufriedenheit und Effektivität der Mitarbeiter hat1, Stress und Fehler reduzieren und so die Qualität der Beratung verbessern² kann. Darüber hinaus kann das räumliche Umfeld sich auch auf die Kreativität und Teamarbeit auswirken³.


Dies ist nur eine Auswahl der vielen empirisch überprüften Effekte, die die Gestaltung auf ihre Nutzer haben kann. Neben dem Angebot und den Mitarbeitern eines Fitness-Studios entscheidet somit letzten Endes auch die konzeptionelle Gestaltung der jeweiligen Stationen, wie erfolgreich ein Studio ist. Als Beispiel lässt sich hier der Gesundheits-CheckUp zu Beginn einer Mitgliedschaft anführen. Ein neuer Kunde trifft hierbei zum ersten Mal auf seinen Trainer und erhält dabei eine umfangreiche Analyse seiner Ist-Situation etwa mittels BIA, Blutdruckmessung und Anamnesegespräch. Es folgt eine kurze aber intensive Besprechung zu den geplanten Zielen, der Herangehensweise und den Folge-Check-Ups. In einem idealen Studio ist der Trainer dabei sehr gut ausgebildet, motiviert und erfahren und verwendet moderne und präzise Technologien. Die Effektivität und wahrgenommene Qualität dieser Beratung ist jedoch von weiteren Faktoren abhängig. In welchem Kontext findet die Analyse statt? In einem kleinen nüchternen fensterlosen Raum? Mitten auf der Trainingsfläche oder gar am Rande des Ganges? Wo berät der Trainer den Kunden? Mitten im Raum an seinem Klemmbrett? Beim Herumführen über die Trainingsfläche? In einer Nische irgendwo im Studio? Welche Materialien benötigt der Trainer hierzu und was erhält der Kunde? Konzentrierte und kompetente Beratung sowie effektive Motivation und Sensibilisierung erfordern einen funktionalen Ort, der dieser Dienstleistung gewidmet ist und ihr damit die notwendige Bedeutung und Aufmerksamkeit schenkt. Es muss kein Büroraum sein und erfordert etwa in einem Mikrostudio nicht das bauliche Vergrößern der Anlage. Gute Gestaltung erzeugt derartige Orte durch Inszenierung und funktionale Konzeption. Dabei kann es keine allgemeingültigen one-size-fits-all-Lösungen geben, da jedes Studio seine eigenen Prozesse und Angebote hat. Wer als Gesundheitsdienstleister Check-Ups und Beratung in seinem Studio integrieren möchte, sollte durch optimierte Beratungskontexte seinen gut geschulten Trainern auch das nötige Werkzeug in Form von Technologie und Gestaltung mit an die Hand geben. www.inbody.de siehe z.B. Vischer, Jacqueline C. (2003): Designing the work environment for worker health and productivity. In: International Academy for Health and Design (Hg.): World Congress Design and Health 2003. International Academy for Health and Design, S. 85-93. 1

² Chaudhury, H.; Mahmood, A.; Valente, M. (2009): The Effect of Environmental Design on Reducing Nursing Errors and Increasing Efficiency in Acute Care Settings. A Review and Analysis of the Literature. In: Environment and Behavior 41 (6), S. 755-786. ³ Korte, Elsbeth de; Kuijt, Lottie; van der Kleij, Rick (2011): Effects of Meeting Room Interior Design on Team Performance in an Creativity Task. In: Michelle M. Robertson (Hg.): Ergonomics and health aspects of work with computers. International Conference, EHAWC 2011, Held as Part of HCI International 2011, Orlando, FL, USA, July 9 - 14, 2011, Proceedings. Berlin, Heidelberg, New York: Springer (LNCS sublibrary. SL 3, Information systems and applications, incl. internet/web, and HCI, 6779), S. 59-67.


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XXL-Report

Stigmatisierung von übergewichtigen Menschen

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Fettleibige Menschen werden in Deutschland häufig stigmatisiert und ausgegrenzt. 71 % der Bevölkerung finden stark Übergewichtige unästhetisch. Jeder Achte vermeidet bewusst Kontakt zu Betroffenen. Das zeigt die aktuelle Studie „XXL-Report: Meinungen und Einschätzungen zu Übergewicht und Fettleibigkeit“ der DAK-Gesundheit. Nach der repräsentativen Forsa-Untersuchung im Auftrag der Krankenkasse glaubt die Mehrheit der Befragten, dass Fettleibige selbst schuld an den überflüssigen Pfunden und zu faul zum Abnehmen sind. Dabei ist Adipositas eine Volkskrankheit, die durch viele Faktoren entsteht. Jeder Achte vermeidet Kontakt zu Übergewichtigen Fettleibige Menschen leiden hierzulande aber nicht nur gesundheitlich. Sie haben darüber hinaus mit psychosozialen Beeinträchtigungen wie Ausgrenzung und Stigmatisierung zu kämpfen. Das zeigt auch der aktuelle „XXL-Report“ der DAK-Gesundheit. Demnach wird leichtes Übergewicht in unserer Gesellschaft meist noch akzeptiert und zum Teil sogar positiv bewertet. Ganz anders sieht es bei Fettleibigkeit aus: 71 % der Deutschen finden fettleibige Menschen unästhetisch. Von dicken Menschen sagen das „nur“ 38 %. Übergewichtige gelten oft auch als lustig (35 Prozent). Von fettleibigen Menschen sagen dies lediglich 13 %. Findet noch fast jeder Zweite (43 %) dicke Menschen gesellig, trifft das auf Adipöse nur mit 13 % zu. Und: Jeder Achte (15 %) vermeidet sogar bewusst den Kontakt zu ihnen.

Einfache Schuldzuweisungen Deutlich werden Vorurteile auch, wenn es um mögliche Gründe für das starke Übergewicht geht. Fast jeder Zweite (47 %) meint, dass Bewegungsmangel und vieles Sitzen schuld daran seien. 33 % gaben falsche beziehungsweise ungesunde Ernährung an. Auch Fast Food (31 %), Fertigprodukte (23 %) sowie Zeitmangel und Bequemlichkeit (20 %) gelten bei vielen als Auslöser von Adipositas. Hingegen scheinen gesundheitliche Gründe wie Stoffwechselstörungen oder genetische Disposition in der Öffentlichkeit gar keine Rolle zu spielen Nachteile im Alltag und Job Wenn es um Einschränkungen oder Benachteiligungen von adipösen Menschen geht, so zeigt der „XXL-Report“, dass 85 % der Deutschen glauben, adipöse Menschen seien gesundheitlich eingeschränkt. 71 % gaben Probleme in der Mobilität an, beispielsweise beim Laufen oder Anziehen. Jeder Zweite sagt, fettleibige Menschen seien sozial weniger anerkannt. 44 % vermuten Nachteile in Beruf und Karriere aufgrund der vielen Pfunde. Mehrheit hält sich für zu dick Auch insgesamt spielt das Gewicht bei den meisten Menschen eine große Rolle. Laut „XXL-Report“ halten sich 60 % der Deutschen für zu dick. Mehr als jeder Dritte (37 %) sorgt sich ständig, zu dick zu sein oder übergewichtig zu werden. Mehr als jeder Fünfte (22 %) hat schon mal versucht, durch Fasten oder Intensiv-Diäten abzunehmen. 17 % machen derzeit eine Diät, um Gewicht zu verlieren.

Adipositas in Zahlen • Adipositas ist eine Volkskrankheit. In Deutschland ist knapp ein Viertel aller Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren adipös. 1,4 Mio. gelten als morbid adipös (BMI >= 40) • Der Anteil der Patienten mit extremer Adipositas (BMI > 40) hat sich im Zeitraum von 1999 bis 2013 mehr als verdoppelt. • Adipositas nimmt mit dem Alter zu: Bei den über 60-Jährigen ist mehr als jeder Dritte betroffen. • 15 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind übergewichtig, 6,3 % gelten als adipös.

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Fotos: therapie Leipzig

therapie Leipzig 2017

Trends Gesundheitssport und Medical Fitness

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Die therapie Leipzig ist als Fachmesse mit Kongress für Therapie, Medizinische Prävention und Rehabilitation in Deutschland der wichtigste nationale Treffpunkt der Branche. Vom 16. bis 18. März 2017 wird sie unter anderem Ärzte und Sporttherapeuten, Übungsleiter und Trainer aus dem Gesundheits- und Rehasport sowie Physio- und Ergotherapeuten in Leipzig willkommen heißen. Rund 300 Aussteller und 15.000 Fachbesucher werden auf der Fachmesse erwartet. Eine zentrale Rolle für den Erfolg der therapie Leipzig spielt der Kongress, der mit rund 3.000 Teilnehmern zu den größten Fortbildungsveranstaltungen der Branche in Deutschland zählt. Das Kongressprogramm bietet mit mehr als 200 Symposien, Seminaren und Workshops ein einmaliges Fortbildungsangebot für Leistungserbringer der medizinischen Rehabilitation sowie Anbieter von Reha- und Gesundheitssport. Themen wie physikalische und rehabilitative Medizin, Neurologie, Orthopädie oder Sportmedizin prägen das Kongressprogramm. Aktuelle Entwicklungen und zukünftige Trends in den Bereichen Medical Fitness sowie Reha- und Gesundheitssport stehen ebenfalls im Fokus. Die Teilnehmer profitieren dabei besonders von der Mischung aus wissenschaftlichen Symposien und praxisnahen Workshops sowie dem interdisziplinären Erfahrungsaustausch. Über 20 Verbände und wissenschaftliche Gesellschaften

DSSV-Fördermitglieder auf der therapie Leipzig

www.therapie-leipzig.de

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sind an der Konzeption und Umsetzung des Programms beteiligt und halten zum Teil ihre Jahrestagungen im Rahmen der therapie Leipzig ab. Von der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) initiiert, finden zur therapie Leipzig 2017 erstmals die Ostdeutschen Sportmedizintage statt. Zu den fachlichen Themen der zertifizierten Fortbildung gehören beispielsweise naturheilkundliche Verfahren in der Sportmedizin oder orthopädisch-unfallchirurgische Aspekte. Darüber hinaus wird der Austausch zwischen Therapeut und Arzt ermöglicht. In Zusammenarbeit mit dem St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig wird unter dem Titel „Physio meets OP“ erstmalig für Physio-, Sport- und Ergotherapeuten eine Live-Übertragung aus dem OP-Saal angeboten. Zu den jeweiligen Eingriffen werden anschließend Nachbehandlungsprogramme durch das Reha-Team vorgestellt. Ein breites Spektrum an Therapie- und Rehabilitationsgeräten, Hilfsmitteln, Trainingsgeräten sowie Wellnessprodukten bildet den Kernbereich der Fachausstellung. Erneut ergänzen zahlreiche Sonderschauen sowie Fachforen und Aktionsflächen das Angebot, sodass die Besucher einen umfassenden Überblick und zahlreiche Ideen und Anregungen zu neuen Therapieansätzen erhalten.


Foto: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann

MEDICA 2016 Buchungsnachfrage bestätigt hohe Zufriedenheit mit den neuen Lauftagen Wenn sich Mitte November in Düsseldorf wieder die Top-Entscheider der Gesundheitswirtschaft zur weltweit führenden Medizinmesse MEDICA 2016 treffen (14. - 17.11.2016), werden sich ihnen die erneut fast 5.000 Aussteller aus gut 70 Nationen als unverändert innovationsfreudige Partner präsentieren. Was die Neuheiten anbetrifft, ist das Marktgeschehen hinsichtlich wichtiger Angebotstrends derzeit von besonderer Dynamik geprägt. So schreitet die Digitalisierung des Gesundheitswesens unaufhaltsam voran und das betrifft alle Bereiche, den ambulanten wie den klinischen, sowie gleichermaßen Arzt und Patient. Neuheiten im Fokus Insbesondere Wearables und Smartphones in Kombination mit speziellen Health-Apps, die auch durch den Patienten selbst angewendet werden können, haben das Potenzial künftig zum unverzichtbaren Bestandteil der vernetzten Gesundheit zu werden. Mit den Chancen und Folgen der Digitalisierung des Gesundheitswesens wird sich das MEDICA ECON FORUM beschäftigen. Bereits jetzt haben u. a. ihre Teilnahme bestätigt: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens oder auch Maria Klein-Schmeink, Gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen. www.medica.de

DSSV-Fördermitglieder auf der MEDICA


Überprüfung der Effektivität und Nachhaltigkeit einer Gewichtsreduktion auf Basis der genetischen Stoffwechselanalyse MetaCheck

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Von Dr. Orhan Özüak, Loredana Moraru B.A. und Dr. Hossein Askari

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Übergewicht und Adipositas stellen in der heutigen Gesellschaft ein ernstzunehmendes Problem dar. Mittlerweile sind über die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland übergewichtig. Dabei ist die Entstehung von Übergewicht ein multifaktorielles Problem und wird sehr stark durch direkte Faktoren wie die Energiebilanz und insbesondere die Genetik beeinflusst. So belegen immer mehr Studien, dass die Genetik maßgeblich an der Entstehung von Übergewicht beteiligt ist. Unterschiedliche Genvarianten können dabei zu großen Effekten bei der Verstoffwechslung der mit der Nahrung aufgenommenen Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Proteine und Fette) führen. Darauf basierend, wurde die genetische Stoffwechselanalyse MetaCheck fitness® bzw. CoGAP MetaCheck® vom Center of Genetic Analysis and Prognosis (CoGAP) entwickelt. Der MetaCheck ermöglicht, eine auf die individuelle genetische Disposition angepasste Ernährungs- und Sportempfehlung auszusprechen und bietet somit jedem Therapeuten (z. B. Ärzte, Trainer, Apotheker und Ernährungsberater) die Möglichkeit seine Ernährungsberatung um den Faktor Genetik zu ergänzen. Eine retrospektive Vergleichsstudie u.a. am Zentrum für Gesundheit an der Deutschen Sporthochschule Köln hat die Effektivität der genetischen Stoffwechselanalyse MetaCheck zur Gewichtsreduktion im Vergleich zu Ernährungsberatungen ohne Berücksichtigung des Faktors Genetik, bereits im Jahr 2013 belegt. Die vorliegende Studie

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verfolgt neben der bereits belegten Effektivität primär zwei Ziele: Zum einen soll anhand quantitativer Online-Befragungen erhoben werden, wie nachhaltig der Abnehmerfolg der Kunden bzw. Patienten mit dem MetaCheck ist und zum anderen, ob die Berater den Aspekt der Genetik als sinnvolle Ergänzung ihrer Beratung betrachten. Dabei konnten 90,6 % der befragten Kunden bzw. Patienten ihr neues reduziertes Gewicht halten. Zudem sehen 95,8 % der befragten Berater die genetische Stoffwechselanalyse MetaCheck als eine sinnvolle Ergänzung zu ihrer Beratung an. Diese Ergebnisse belegen, dass die Ergänzung einer Ernährungsberatung um den Faktor Genetik anhand des MetaChecks in der Behandlung von Übergewicht einen langfristigen und nachhaltigen Abnehmerfolg erzielt. Darüber hinaus wird deutlich, dass das MetaCheck-Programm sowohl für den Berater in der Praxis als auch für den Kunden bzw. Patienten im Alltag sehr gut umsetzbar ist. Einleitung Aktuelle Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des Robert Koch-Instituts und der Mikrozensusbefragung des statistischen Bundesamtes verdeutlichen ganz klar, dass Übergewicht und Adipositas mittlerweile ein sehr ernstzunehmendes Problem in der Gesellschaft darstellt1, 2. Dies stellt nicht nur für die Betroffenen ein gesundheitliches Problem dar, sondern nimmt auch aus gesundheitsökonomischer Sicht einen hohen Stellenwert ein, da steigende Gesundheitsausgaben mit den Folge


und Begleiterkrankungen von Adipositas und Übergewicht einhergehen3. In Deutschland sind über die Hälfte der Erwachsenen mittlerweile übergewichtig. Der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) wird in der Regel in den oben genannten epidemiologischen Studien als Formel (Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch das Quadrat der Körpergröße in Metern) zur Bestimmung von Übergewicht und Adipositas benutzt. Liegt der BMI bei 25 kg/m² oder höher definiert man, nach Klassifikation der WHO, einen Erwachsenen als übergewichtig. Ab einem BMI von 30 kg/m² spricht man von Adipositas. Laut der Mikrozensus-Zusatzbefragung des statistischen Bundesamtes von 2013 sind 62 % der Männer und 43 % der Frauen in Deutschland übergewichtig1. Diese Ergebnisse basieren auf Selbstangaben. Die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) des Robert Koch-Instituts, deren Daten zwischen 2008 und 2011 erhoben wurden, bietet zudem Informationen auf Basis von Messdaten an. Ihr zufolge sind sogar 67 % der Männer und 53 % der Frauen von Übergewicht betroffen2. Diese Zahlen müssen als ernste Warnung betrachtet werden, denn Übergewicht ist schon lange nicht mehr nur ein ästhetisches Problem, da es das Risiko für viele chronische Krankheiten erheblich erhöht. Dies beruht auf der Tatsache, dass das Fettgewebe als größtes endokrines Organ bei übergewichtigen und adipösen Menschen entzündungsfördernde Botenstoffe, wie beispielsweise den Tumornekrosefaktor-α (TNF-α), ausschüttet. Das TNF-α wirkt als pathogener Faktor und kann im Körper zu Insulinresistenz, Bluthochdruck und Arteriosklerose führen4. Hinzu kommt, dass bei Übergewichtigen im Laufe der Zeit bestimmte biologische Mechanismen im Körper aktiviert werden, welche die Wiedererlangung des bislang höchsten Körpergewichtes anstreben. Diese Mechanismen werden als »anti-weight loss mechanisms« beziehungsweise »Anti-Gewichtsverlust-Mechanismen« bezeichnet und erschweren das nachhaltige Abnehmen im großen Maße5. Dabei ist zu beachten, dass die Entstehung von Übergewicht keineswegs nur auf einen Faktor zurückzuführen ist. Vielmehr ist es ein multifaktorielles Phänomen und wird unterschiedlich stark von indirekten und direkten Faktoren beeinflusst. Neben zahlreichen indirekten Faktoren wie z. B. Lebensstil, sozioökonomischer Status, Lebensmittelangebot, Emotionen und Stress gibt es zwei Faktoren, die einen direkten Einfluss auf die Entstehung von Übergewicht haben. Dazu zählen die Energiebilanz und die biologischen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Hormonhaushalt und insbesondere die genetische Veranlagung6. Dass die Genetik maßgeblich an der Entstehung von Übergewicht beteiligt ist, belegen immer mehr Studien. In einer aktuellen Meta-Studie mit einer

Probandenzahl von über 339.000 Personen, publiziert in der Fachzeitschrift Nature, werden etwa 40 - 70 % der interindividuellen Unterschiede im BMI genetischen Faktoren zugeordnet7. Unterschiedliche Genvarianten können so zu großen Effekten bei der Verstoffwechslung der mit der Nahrung aufgenommenen Makronährstoffe führen. Es kann beispielsweise eine Person mehr Energie aus Kohlenhydraten gewinnen, während eine andere wiederum mehr aus Fetten gewinnen kann. Dieser Umstand erklärt auch, warum einige Personen trotz Diät-Plänen von Experten kaum an Gewicht verlieren. In einer Studie von Shai und Kollegen wurden mehrere Diätarten über einen Zeitraum von zwei Jahren getestet8. In der Anfangsphase war bei allen Diätarten ein Gewichtsverlust zu erkennen, jedoch ist mit der Zeit das Gewicht der Probanden aller Diätarten wieder gestiegen und hat sich dem Ursprungsgewicht genähert. Nach zwei Jahren hatte sich das Gewicht der Probanden stabilisiert. Insgesamt konnten die Probanden unabhängig von der Diätart ihr Gewicht um zwei bis vier Kilo in zwei Jahren reduzieren. Im Anschluss wollten die Forscher herausfinden, wie lange die Probanden ihr neues Gewicht halten konnten. Um dieser Frage nachzugehen, haben sie die Probanden nach weiteren vier Jahren erneut untersucht9. Dabei kam heraus, dass nach insgesamt 6 Jahren Diät nur noch ein sehr geringer Gewichtsverlust von 0,5 - 3 kg bei den Probanden erkennbar war. Je länger also die Diät durchgeführt wurde, umso geringer war der Abnehmerfolg. Ein weiterer Diätenvergleich von Johnston und Kollegen zeigte, dass die Unterschiede bezüglich der Effektivität zwischen den einzelnen Markendiäten sehr klein waren10. Eine willkürlich ausgewählte Diät bzw. einseitige Diät bringt langfristig keinen Erfolg. Bei der Behandlung von Übergewicht sollte daher auf pauschale Aussagen verzichtet werden, da diese keinen nachhaltigen Effekt erzielen können. Stattdessen sollte vielmehr auf die individuellen Bedürfnisse und die genetische Veranlagung jedes Einzelnen eingegangen werden11. Basierend auf der Erkenntnis, dass die Genetik maßgeblich an der Entstehung von Übergewicht beteiligt ist, wurde die genetische Stoffwechselanalyse MetaCheck fitness® bzw. CoGAP MetaCheck® entwickelt. Dieser ermöglicht, eine auf die individuelle genetische Disposition angepasste Ernährungs- und Sportempfehlung auszusprechen und bietet somit jedem Therapeuten (z. B. Ärzte, Fitnesstrainer, Apotheker und Ernährungsberater) die Möglichkeit seine kompetente Beratung um den Faktor Genetik zu ergänzen, um damit einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen. Eine retrospektive Vergleichsstudie u.a. am Zentrum für Gesundheit an der Deutschen Sporthochschule Köln hat die Effektivität der genetischen Stoffwechselanalyse Co-

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GAP MetaCheck® zur Gewichtsreduktion bereits 2013 untersucht. Studienteilnehmer, welche der CoGAP MetaCheck®-Gruppe zugeteilt wurden, konnten ihren Body-Mass-Index in 6 bis 9 Monaten um durchschnittlich 2,33 Punkte verringern. Bei Probanden aus der Kontrollgruppe hingegen konnte nur eine Verbesserung von rund 0,43 Punkten beobachtet werden. Hinzu kam, dass auch der subjektive Gesundheitszustand bei den Probanden der MetaCheck-Gruppe als signifikant verbessert empfunden wurde12. Neben der bereits belegten höheren Effektivität des MetaChecks in der Ernährungsberatung im Vergleich zu Ernährungsberatungen ohne Berücksichtigung des Faktors Genetik, verfolgt die vorliegende Studie primär zwei Ziele: Zum einen soll mittels einer Patientenbefragung herausgefunden werden, ob Kunden bzw. Patienten mit dem MetaCheck erfolgreich sind und wie nachhaltig ihr Abnehmerfolg ist und zum anderen soll mittels einer Beraterbefragung herausgefunden werden, ob die Berater den Aspekt der Genetik als sinnvolle Ergänzung ihrer Beratung betrachten.

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Material und Methoden Um die in der Einleitung definierten Ziele dieser Studie untersuchen zu können, wurden zwei Online-Befragungen im Rahmen einer empirischen Studie durchgeführt. 1. Patientenumfrage Die erste Umfrage galt Kunden bzw. Patienten, welche den MetaCheck durchgeführt haben. Bei der Auswahl der Patienten wurde darauf geachtet, dass nicht nur eine bestimmte Beraterstelle ausgewählt wurde, sondern alle möglichen Beraterstellen vertreten waren. Dazu zählten Arztpraxen, Fitnessstudios, Apotheken, Heilpraktiker und Ernährungsberater.

ie Onlineumfrage für Kunden bzw. Patienten D wurde an 3.990 Personen geschickt. Insgesamt konnten 593 auswertbare Antworten erhalten werden und somit wurde eine Rücklaufquote von 14,9 % erreicht. 2. Beraterumfrage Die zweite Umfrage galt dabei den qualifizierten MetaCheck-Beratern, welche den MetaCheck anbieten. Um ausführliche, qualitativ hochwertige und repräsentative Ergebnisse zu erhalten, wurden MetaCheck Berater aus allen Branchen ausgewählt. Dazu zählten Ärzte, Fitnesstrainer, Apotheker, Ernährungsberater und Heilpraktiker. Die Onlineumfrage für Berater wurde an 1.071 qualifizierte MetaCheck Berater geschickt. Insgesamt konnten 266 auswertbare Antworten erhalten werden und somit wurde eine Rücklaufquote von 24,8 % erreicht. Die Umfragen wurden mittels der Umfrage Software Winsurvey (Version 3) erstellt und online durchgeführt. Dazu wurden zwei unterschiedliche und personalisierte E-Mails an alle Berater und Kunden bzw. Patienten verschickt. Der verschickte Link konnte nur einmal per IP-Adresse zum Abschluss der Umfrage verwendet werden. Somit wurde die Wahrscheinlichkeit für eine doppelte Teilnahme reduziert bzw. fast ausgeschlossen. Der Zeitraum der Datenerhebung lag zwischen November 2015 und Dezember 2015. Die Fragen wurden nach Möglichkeit mit Skala-Angaben erstellt und es wurden grundsätzlich Mittelwert und %zahlen ermittelt.   Ergebnisse Patienten/Kundenbefragung Die Patienten/Kundenbefragung verfolgte das Ziel, die Nachhaltigkeit des Abnehmerfolges der Kunden bzw. Patienten zu untersuchen. Dazu wurden alle

Abbildung 1: Persönliches Ziel der Kunden bzw. Patienten nach Durchführung des MetaChecks Patienten/Kundenantwort auf die Frage: Was war Ihr Ziel mit dem MetaCheck?

100 %

87,2 %

80 % 60 % 40 % 20 % 0%

5,5 % Abnehmen

Gewicht halten

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0,9 % Gewicht erhöhen

6,4 % Sonstiges


Teilnehmer zunächst gefragt, welches Ziel sie mit dem MetaCheck verfolgten. 87,2 % der befragten Kunden bzw. Patienten haben den MetaCheck durchgeführt, um ihr Gewicht zu reduzieren (Abb. 1). Die restlichen 12,8 % wollten entweder ihr Gewicht halten, zunehmen oder sich bewusst gesund ernähren. Im nächsten Schritt wurden die Kunden bzw. Patienten gebeten anzugeben, wie viel Kilogramm sie nach Durchführung des MetaChecks insgesamt abnehmen konnten sowie in welchem Zeitraum sie das geschafft haben. Die Ergebnisse zeigten, dass die befragten Kunden bzw. Patienten im Durchschnitt ihr Gewicht um 2,06 kg pro Monat reduzieren konnten. Im Anschluss wurden die Kunden bzw. Patienten befragt, ob sie ihr neu erzieltes Gewicht auch halten konnten. Demnach gaben über 90 % der Kunden bzw. Patienten an, ihr neues Gewicht halten zu können (Abb. 2). Nach Durchführung der genetischen Stoffwechselanalyse erhalten die Kunden bzw. Patienten eine individuelle, auf die genetische Disposition angepasste Sport- und Ernährungsempfehlung. Mit Beginn des MetaCheck-Programms stellen die Kunden bzw. Patienten dann ihre Ernährung mit Hilfe der Berater dementsprechend um. Dazu wurden die Kunden bzw. Patienten gefragt, ob sie sich nach ihrer Ernährungsumstellung wohler fühlten. 87 % der Kunden bzw. Patienten bestätigten diese Frage (Abb. 3).

bzw. Patienten gaben an, dass sie keinerlei Probleme mit der Umsetzung des MetaChecks hatten (Abb. 4). Wenn ein Problem auftrat (bei 28,8 %), wurde die Problemlösung mit 79,9 % als überwiegend zufriedenstellend empfunden. Abschließend wurden alle Kunden bzw. Patienten gefragt, ob sie den MetaCheck Freunden und Bekannten, welche sie um Rat bitten, weiterempfehlen würden. Über 91 % der Kunden bzw. Patienten würden den MetaCheck Freunden oder Bekannten weiterempfehlen (Abb. 5). Beraterbefragung Die Beraterbefragung diente dazu herauszufinden, ob die Berater den MetaCheck und somit den Aspekt der Genetik als sinnvolle Ergänzung ihrer Beratung betrachten. Zu den befragten Beratern zählten Ärzte, Apotheker, Ernährungsberater, Heilpraktiker und Fitnesstrainer. Sie sollten zunächst angeben, wie zufrieden sie insgesamt mit dem gesamten Ablauf der MetaCheck Analysen sind. Dies beinhaltet die Probenentnahme bis hin zur fertigen Auswertung der Ergebnisse. Demnach sind 96,6 % der Berater mit dem Ablauf der MetaCheck Analyse zufrieden (Abb. 6). Als nächstes sollten die Berater angeben, ob ihre Kunden bzw. Patienten mit dem MetaCheck zufrieden sind. Dazu gaben knapp 94 % der Berater an, dass ihre Kunden bzw. Patienten mit dem MetaCheck zufrieden sind (Abb. 7).

Sollten bei der Umsetzung der Sport- und Ernährungspläne Komplikationen aufkommen oder anderweitig Probleme entstehen, haben die Kunden bzw. Patienten die Möglichkeit, sich an den Berater zu wenden. Um diesen Aspekt der Betreuung ebenfalls zu bewerten, wurden die Kunden bzw. Patienten befragt, wie sie die Problemlösung benoten, sofern ein Problem auftrat. Über 71 % der Kunden

Nicht nur Kunden bzw. Patienten, sondern auch Berater haben die Möglichkeit, sich bei anfallenden Problemen an for me do oder CoGAP zuwenden. Um diese Möglichkeit der Betreuung ebenfalls zu bewerten, wurden die Berater gefragt, wie sie die Problemlösung benoten. Die Ergebnisse zeigen, dass mit 95,6 % eine deutliche Mehrheit der Berater die Problemlösung als zufriedenstellend bewertet (Abb. 8). Mit der letzten Frage sollten alle Berater angeben, ob sie den MetaCheck als sinnvolle

Abbildung 2: Erhalt des neu erreichten Gewichtes Patienten/Kundenantwort auf die Frage: Konnten Sie Ihr neues Gewicht halten?

Abbildung 3: Wohlempfinden der Kunden bzw. Patienten Patienten/Kundenantwort auf die Frage: Haben Sie sich nach Ihrer Ernährungsumstellung wohler gefühlt?

100 %

100 %

90,6 %

80 %

80 %

60 %

60 %

40 %

40 %

20 % 0%

9,4 % Ja

Nein

87,0 %

13,0 %

20 % 0%

Ja

Nein

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Ergänzung ihrer kompetenten Beratung ansehen. Dabei kam heraus, dass 95, 8 % der Berater den MetaCheck in der Tat als sinnvolle Ergänzung ihrer kompetenten Beratung betrachten (Abb. 9).

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Diskussion Übergewicht, dessen Auswirkungen und Folgeerkrankungen stellen ein großes Problem in der Bevölkerung dar. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen den Wunsch nach einer gesunden Gewichtsreduktion hegen und dennoch starke Probleme haben, erfolgreich und vor allem nachhaltig abzunehmen. Aufgrund der Komplexität von Übergewicht muss daher bei dessen Behandlung auf die individuellen Bedürfnisse und Veranlagung jedes Einzelnen eingegangen werden. Dazu zählen auch die Berücksichtigung biologischer Faktoren und dabei insbesondere die genetische Disposition jeder einzelnen Person. Die genetische Stoffwechselanalyse MetaCheck bietet jedem Berater die Möglichkeit, den Faktor Genetik in der Beratung und Betreuung seiner Kunden bzw. Patienten zu berücksichtigen. Die Effektivität des MetaChecks wurde in einer Vergleichsstudie bereits belegt, in der Ernährungsberatungen mit dem MetaCheck und Ernährungsberatungen ohne Berücksichtigung der genetischen Veranlagung verglichen wurden12. Dabei erzielte die Ernährungsberatung, welche den MetaCheck benutzte, deutlich höhere Erfolge als die Ernährungsberatung ohne Verwendung des MetaChecks. Um die Nachhaltigkeit der Gewichtsreduktionserfolge und den Nutzen des MetaChecks in der Ernährungsberatung zu untersuchen, wurden im Rahmen einer empirischen Studie parallel zwei Online-Befragungen durchgeführt. Patienten/Kundenbefragung Die erste Umfrage wurde für Kunden bzw. Patienten konzipiert, welche den MetaCheck innerhalb der letzten 5 Jahre durchgeführt haben. Da

der MetaCheck von verschiedenen Beratern wie z. B. Ärzten, Fitnesstrainer, Apothekern und Ernährungsberatern angeboten wird, wurde bei der Kundenauswahl darauf geachtet, dass Kunden bzw. Patienten aus allen Beraterstellen vertreten waren. Ziel der Patienten/Kundenbefragung war es herauszufinden, wie nachhaltig der Abnehmerfolg war. Zunächst wurden dafür die Kunden bzw. Patienten nach ihrem persönlichen Ziel mit dem MetaCheck befragt. Die überwiegende Mehrheit der Kunden bzw. Patienten (87,2 %) gab an, dass sie den MetaCheck durchgeführt haben, um damit ihr Gewicht zu reduzieren (Abb. 1). Weitere Beweggründe waren der Wunsch, das aktuelle Gewicht zu halten oder sich bewusst der genetischen Veranlagung entsprechend zu ernähren. Nachhaltige Gewichtsreduktion mit dem MetaCheck Die Kunden bzw. Patienten wurden gebeten anzugeben, wie viel Kilogramm sie insgesamt in welchem Zeitraum abnehmen konnten. Der Durchschnitt lag bei 2,06 kg pro Monat bzw. ca. 500 g pro Woche. Dieser ermittelte Wert entspricht auch der Empfehlung der DGE. Demnach sollten nicht mehr als zwei Kilo im Monat abgenommen werden, da bei zu großer Gewichtsreduktion immer aufgrund der »Anti-Gewichtsverlust-Mechanismen« die Gefahr des Jo-Jo-Effektes besteht und kein nachhaltiger Erfolg entstehen kann. Um der Frage der Nachhaltigkeit nachzugehen, wurden die Patienten/Kunden gefragt, ob sie denn auch ihr neues Gewicht halten konnten. Über 90 % der Kunden bzw. Patienten gaben an, ihr neues Gewicht halten zu können (Abb. 2). Diese beeindruckende Mehrheit zeigt, dass eine Ernährungsumstellung, welche an die genetische Veranlagung jeder einzelnen Person angepasst ist, einen deutlich nachhaltigen Erfolg in der Gewichtsreduktion erzielen kann. Im starken Gegensatz dazu

Abbildung 4: Problemlösung bei Kunden bzw. Patienten Patienten/Kundenantwort auf die Frage: Wenn ein Problem auftrat: Wie benoten Sie die Problemlösung?

80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0%

71,2 %

4,3 % Es gab kein Problem

sehr gut

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10,1 %

8,6 %

gut

befriedigend

2,2 %

3,6 %

ausreichend

mangelhaft


stehen die Ergebnisse der Studien von Shai (2008), Schwarzfuchs (2012), Johnston (2014) und Zeevi (2015), welche gezeigt haben, dass willkürlich ausgesuchte Diäten, langfristig keinen Erfolg bringen. Nach dem persönlichen Wohlbefinden der Kunden bzw. Patienten wurde ebenfalls gefragt. So gaben 87 % der Kunden bzw. Patienten an, dass sie sich nach der Meta-Typ gerechten Ernährungsumstellung wohler fühlten (Abb. 3). Dieses deutliche Ergebnis war zu erwarten, da sich Kunden bzw. Patienten erfahrungsgemäß nach einer erfolgreichen Gewichtsreduktion physiologisch aber auch psychologisch positiv verändern. Die mit der Gewichtsreduktion einhergehende Revitalisierung des Stoffwechsels und die begleitende Steigerung der Lebensqualität tragen erheblich dazu bei, dass sich die Kunden bzw. Patienten wohler fühlen. Dieses Ergebnis korreliert zudem mit dem Ergebnis der Vergleichsstudie von Kurscheid & Loewe (2013), in der die MetaCheck Probanden ihren Gesundheitszustand als verbessert klassifizierten. Das gesteigerte Wohlbefinden der Kunden bzw. Patienten wird auch mit dem Ergebnis bezüglich der Problemlösung noch einmal bekräftigt. Die Kunden bzw. Patienten wurden gefragt, wie sie die Problemlösung benoten würden, sofern ein Problem auftrat. 71,2 % der Kunden bzw. Patienten gaben an, dass sie gar keine Probleme mit dem MetaCheck-Programm hatten (Abb. 4). Sofern ein Problem auftrat (bei 28,8 %), wurde die anschließende Problemlösung mit 79,9 % als überwiegend zufriedenstellend bezeichnet. Letztlich wurden die Kunden bzw. Patienten gefragt, ob sie den MetaCheck Freunden oder Bekannten, die sie um Rat bitten, weiterempfehlen würden. Demnach würden über 91 % der befragten Kunden bzw. Patienten den MetaCheck Freunden oder Bekannten weiterempfehlen (Abb. 5). Dieses Ergebnis untermauert noch einmal die gute

Abbildung 5: Weiterempfehlung des MetaChecks Patienten/Kundenantwort auf die Frage: Würden Sie den MetaCheck Freunden oder Bekannten, die Sie um Rat bitten, weiterempfehlen?

100 %

91,4 %

80 % 60 % 40 % 20 % 0%

8,6 % Ja

Nein

Umsetzbarkeit des MetaCheck-Programms und den damit einhergehenden nachhaltigen Erfolg bei der Gewichtsreduktion. Beraterbefragung Die zweite Umfrage wurde für MetaCheck-Berater konzipiert, welche die genetische Stoffwechselanalyse in ihre Ernährungsberatung integriert haben. Um ein repräsentatives und aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, wurde bei der Auswahl der Berater darauf geachtet, dass aus allen Branchen MetaCheck-Berater vertreten waren. Ärzte, Apotheker, Ernährungsberater, Heilpraktiker und Fitnesstrainer aus allen Regionen Deutschlands wurden dafür ausgewählt und erhielten den Zugang zur Onlineumfrage in Form einer personalisierten EMail. Ziel der Beraterbefragung war es herauszufinden, wie zufrieden die Berater mit dem MetaCheck sind und ob sie den MetaCheck als sinnvolle Ergänzung ihrer Ernährungsberatung ansehen. Anwendbarkeit des MetaCheck-Programms Der MetaCheck kann nur bei qualifizierten Beratern durchgeführt und nicht direkt über das Internet erworben werden. Dafür entnimmt der MetaCheck-Berater von seinen Kunden bzw. Patienten einen Wangenschleimhautabstrich und schickt diese Probe an CoGAP. CoGAP analysiert die Probe und erstellt einen umfangreichen Report. Dieser beinhaltet den ermittelten MetabolismusTypen kurz Meta-Typ und die Sportvariante, einen individuellen Ernährungsplan sowie eine individuelle Lebensmittelliste und Sportempfehlung. Der Berater erhält im Anschluss das Ergebnis und kann dieses in seine Ernährungsberatung einbauen. Die erste Frage zielte darauf ab herauszufinden, wie zufrieden die Berater mit dem gesamten Ablauf der MetaCheck Analyse (Probenentnahme bis zur Auswertung) sind. 96,6 % der Berater waren mit dem gesamten Ablauf der MetaCheck Analyse zu-

Referenzen 1. Statistisches-Bundesamt. Mikrozensus Fragen zur Gesundheit - Körpermaße der Bevölkerung. Statistisches-Bundesamt . 2014. Ref Type: Magazine Article 2. Mensink,G.B. et al. [Overweight and obesity in Germany: results of the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1)]. Bundesgesundheitsblatt. Gesundheitsforschung. Gesundheitsschutz. 56, 786-794 (2013). 3. Branca,F., Nikogosian,H., & Lobstein,T. WHO, Die Herausforderung Adipositas und Strategien zu ihrer Bekämpfung in der Europäischen Region der WHO. Zusammenfassung(Kopenhagen: WHO Regionalbüro für Europa.,2007). 4. Carruthers,M., Trinick,T.R., Jankowska,E., & Traish,A.M. Are the adverse effects of glitazones linked to induced testosterone deficiency? Cardiovasc. Diabetol. 7, 30 (2008). 5. Ochner,C.N., Barrios,D.M., Lee,C.D., & PiSunyer,F.X. Biological mechanisms that promote weight regain following weight loss in obese humans. Physiol Behav. 120, 106-113 (2013). 6. Hummel,E., Wittig,F., Schneider,K., Gebhardt,N., & Hoffmann,I. The complex interaction of causing and

resulting factors of overweight/obesity. Increasing the understanding of the problem and deducing requirements for prevention strategies. Ernaehrungs Umschau international 60, 2-7 (2013). 7. Locke,A.E. et al. Genetic studies of body mass index yield new insights for obesity biology. Nature 518, 197-206 (2015). 8. Shai,I. et al. Weight loss with a low-carbohydrate, Mediterranean, or low-fat diet. N. Engl. J. Med. 359, 229-241 (2008). 9. Schwarzfuchs,D., Golan,R., & Shai,I. Four-year follow-up after two-year dietary interventions. N. Engl. J. Med. 367, 1373-1374 (2012). 10. Johnston,B.C. et al. Comparison of weight loss among named diet programs in overweight and obese adults: a meta-analysis. JAMA 312, 923-933 (2014). 11. Zeevi,D. et al. Personalized Nutrition by Prediction of Glycemic Responses. Cell 163, 1079-1094 (2015). 12. Kurscheid,T. & Loewe,L. Vergleichsstudie: Effektivität der nutrigenetischen Analyse „CoGAP MetaCheck®“ zur Gewichtsreduktion. AdipositasSpektrum 13, 10-16 (2013).

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frieden (Abb. 6). Diese hohe Anzahl an zufriedenen Beratern verdeutlicht, dass die Durchführung der MetaCheck Analyse für die Berater einfach ist bzw. mit geringem Aufwand in der Praxis verbunden ist. Die Berater wurden auch zur Zufriedenheit ihrer Kunden bzw. Patienten befragt, welche den MetaCheck durchgeführt haben. So gaben knapp 94 % der Berater an, dass ihre Kunden bzw. Patienten, die den MetaCheck durchführten, zufrieden sind (Abb. 7). Dieses Ergebnis bestätigt, dass die Kunden bzw. Patienten zum einen das MetaCheck-Programm erfolgreich umsetzen können und dass sich zum anderen ein langfristiger Erfolg bei den Kunden bzw. Patienten einstellt, welcher dann zur Zufriedenheit des Kunden bzw. Patienten und des Beraters führt. Die MetaCheck-Berater haben immer die Möglichkeit for me do oder CoGAP zu kontaktieren, wenn ein Problem auftritt oder sie anderweitig Hilfe bzw.

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Informationen benötigen. Im seltenen Fall eines Problems empfand die Mehrheit der Berater (87,6 %) die Problemlösung als sehr gut (48,7 %) oder gut (38,9 %) (Abb. 8). Die Möglichkeit jederzeit auf das Kompetenznetzwerk des Entwicklers zurückzugreifen, ermöglicht so dem Berater auch bei problematischeren Kunden bzw. Patienten Lösungen herauszuarbeiten. Dies führt dann wiederum zur langfristigen Zufriedenheit des Kunden bzw. Patienten. Letztlich sollte der Frage nachgegangen werden, ob die Berater den MetaCheck als sinnvolle Ergänzung ihrer kompetenten Beratung ansehen. Mit knapp 96 % gaben fast alle befragten Berater an, dass sie den MetaCheck als sinnvolle Ergänzung ihrer Beratung ansehen (Abb. 9). Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass die Berücksichtigung des Faktors Genetik in der Ernährungsberatung sehr gut angenommen wird und sinnvoll ist. Es bietet Berater aus unterschiedlichen Branchen die Möglichkeit, sich von pauschalen Aussagen zu

Abbildung 6: Ablauf der MetaCheck Analyse Beraterantwort auf die Frage: Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit dem gesamten Ablauf der MetaCheck Analysen von den Probenentnahmen bis zur Auswertung?

80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0%

60,1 %

22,9 % 13,6 % 3,1 % sehr gut

gut

befriedigend

ausreichend

0,3 %

0,0 %

mangelhaft ungenügend

Abbildung 7: Kundenzufriedenheit bzgl. des MetaChecks Beraterantwort auf die Frage: Waren Ihre Kunden bzw. Patienten zufrieden mit dem MetaCheck?

100 %

93,4 %

80 % 60 % 40 % 20 % 0%

6,6 % Ja

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Nein


entfernen und jeden einzelnen Kunden bzw. Patienten basierend auf seiner genetischen Veranlagung individuell zu betreuen. Die hier vorgelegte empirische Studie basiert auf subjektiven Daten und leistet einen Beitrag zur erfolgreichen Integration des MetaChecks in der modernen Beratungspraxis. Um diese Ergebnisse weiter zu validieren und an die Erkenntnisse der vorliegenden Studie anzuknüpfen, befinden sich derzeit weitere Studien in Planung, welche neben subjektiven Daten auch objektive Untersuchungsparameter wie beispielsweise die Erfassung von Körperfett und Muskelmasse umfasst. Die Ergebnisse dieser Studie belegen, dass die innovative genetische Stoffwechselanalyse MetaCheck ein sinnvolles Instrument zur Ergänzung einer kompetenten Ernährungsberatung um den Faktor Genetik darstellt, um in der Behandlung von Übergewicht einen langfristigen und nachhaltigen

Abnehmerfolg zu erzielen. Weiterhin wird deutlich, dass das MetaCheck-Programm sowohl für den Berater in der Praxis als auch für den Kunden bzw. Patienten im Alltag sehr gut umsetzbar ist. Mit dem MetaCheck kann schließlich ein nutzbares Programm angeboten werden, welches nicht nur Aufgrund seiner Effektivität, sondern auch wegen seiner leichten praktischen Umsetzung von Kunden bzw. Patienten und Gesundheitsdienstleistern positiv angenommen wird. Der erfolgreiche Einsatz eines solchen Programmes würde auch als kosteneffektiver Mitteleinsatz auf Ebene der Kostenträger bedeuten, wenn die aus Übergewicht und Adipositas resultierenden Begleit- und Folgeerkrankungen gemindert würden. Eine Implementierung im größeren Umfang wäre somit nicht nur aus gesundheitlicher Perspektive, sondern auch für das gesamte Gesundheitssystem förderlich.

Abbildung 8: Problemlösung bei Berater Beraterantwort auf die Frage: Wenn ein Problem auftrat: Wie benoten Sie die Problemlösung?

50 %

69

48,7 % 38,9 %

40 % 30 % 20 %

8,0 %

10 % 0%

1,8 % sehr gut

gut

befriedigend

ausreichend

1,8 %

0,8 %

mangelhaft ungenügend

Abbildung 9: Der MetaCheck als sinnvolle Ergänzung der Ernährungsberatung Beraterantwort auf die Frage: Sehen Sie den MetaCheck als sinnvolle Ergänzung Ihrer kompetenten Beratung an?

100 %

95,8 %

80 % 60 % 40 % 20 % 0%

4,2 % Ja

Nein

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Arztkooperationen – Probleme und Lösungen © kazoka303030 - Fotolia.com

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Arztkooperationen – ein Thema, das viele gesundheitsorientierte Studios immer mehr beschäftigt. DSSV-Fördermitglied, Unternehmer und Experte auf dem Gebiet der Arzt- und Gesundheitspartnerkooperationen, Markus Rauluk (Geschäftsführer Medical Active), fokussiert sich seit Jahren mit wachsendem Erfolg darauf, dieses Thema in den Studioalltag zu integrieren und praxisorientiert anzugehen. mfhc: Was sind die häufigsten Fehler, wenn es darum geht, einen Arzt für einen Kompetenzaustausch zu gewinnen? Markus Rauluk: Mangelnde Vorbereitung und zu wenig Wissen, wenn es um die aktuelle Situation der verschiedenen Ärzte geht. Man sollte also die Situation und die Probleme der verschiedenen Fachrichtungen der Ärzte, vom Hausarzt über den Orthopäden bis zum Arzt für Frauenheilkunde etc. zunächst etwas besser kennen- und verstehen lernen. Es gibt allerdings ein Thema, das fast alle Ärzte angeht: die Besuchshäufigkeit! Wir verzeichnen nach Aussage des Bundesministeriums für Gesundheit einen wachsenden Anstieg an Praxisbesuchen. Man spricht von durchschnittlich ca. 16 - 18 Besu-

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chen pro Jahr. Eben hierbei gilt zu berücksichtigen: Nicht jeder Praxisbesuch steht im Verhältnis zum Beschwerdebild. Heißt: Oftmals sind die Besuche beim Arzt unnötig und finden statt, weil die Menschen, sprich, die Patienten, es verlernt haben, sich auch um eigenverantwortliche Maßnahmen zur Erhaltung Ihrer Gesundheit zu kümmern. Noch einfacher ausgedrückt: Wir stellen in der Bevölkerung einen eklatanten Bewegungsmangel fest, der wohl ursächlich an vielen Krankheits- und Beschwerdebildern beteiligt ist. Was bedeutet diese hohe Besuchshäufigkeit für den Arzt? Insbesondere der gesetzlich Versicherte wird in der Regel gegen verhältnismäßig geringe Pauschalbe-


träge pro Quartal abgerechnet. Es gibt also für den Arzt nur begrenzte Möglichkeiten, zusätzliche Praxisbesuche entsprechend abzurechnen. Die Wartezimmer sind voll, die Wartezeiten lang. Der Durchschnittskontakt eines einzelnen Patienten beim Arzt liegt meistens bei nur 5 - 7 Minuten pro Besuch. Das heißt also, es gibt eine einfache Erklärung dafür, dass viele Unternehmer schon bei der Kontaktaufnahme zum Arzt scheitern? Es liegt nicht am weit verbreiteten „schlechten Tag“ der Arzthelferin, sondern an den Prioritäten, die aufgrund von Zeitmangel eher dem Patienten als einer Kontaktanfrage eingeräumt werden. Ist man dann nicht perfekt vorbereitet und bringt sein Anliegen präzise auf den Punkt, hat man bereits beim ersten Kontakt verloren. Wie sieht also die Lösung aus? Eine gründliche, präzise Vorbereitung, die schon bei der Kontaktaufnahme zum Arzt beginnen sollte. Ärzte fokussieren sich auf den Praxisalltag, Arzthelferinnen schützen sie vor unnötigen Besuchen. Wir haben z.B. aufgrund einer präzisen Rhetorik die sich auf Erfahrungswerte und die Empfehlungen unserer Ärzte begründet ein enorm positives Terminfeedback und erreichen in der Regel über 70 % der Ärzte, die wir kontaktieren. Was sind dann die häufigen Fehler beim Arzttermin? Mangelnde Qualifikation, mangelnde Vorbereitung. Unpräzise Kooperationsansätze, mangelndes Wissen um die fachspezifischen Probleme der einzelnen Ärzte, die z. B. beim Orthopäden ganz anders aussehen können als beim Frauenarzt. Was interessiert den Arzt im Rahmen einer lokalen Netzwerkkooperation besonders? Viele Ärzte wissen oftmals immer noch nicht, wie leistungsfähig ein gut qualifiziertes Fitness- und

Gesundheitsstudio heutzutage sein kann. Präzise Analysetools, stoffwechselaktivierende, zeitsparende Gerätezirkel, Faszien- /Muskellängentraining mit positiven Auswirkungen auf verfestigte Schmerzpunkte, Beweglichkeit und Koordination, etc. Die Lösungsansätze sollen vorrangig dem Patienten zu Gute kommen. Er sollte erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, eigenverantwortlich selbst etwas für seine Gesundheit zu tun. Am besten in einem qualifizierten Studio im Rahmen einer fachkompetenten Betreuung. Indirekt kann sich eine Verbesserung des Gesundheitszustandes des Patienten auf sein Wohlbefinden, seine Zufriedenheit und auf eine Reduzierung der oftmals ohnehin unnötig hohen Besuchshäufigkeit beim Arzt auswirken. Patienten, die fit sind, gehen nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt. So kann sich auch das Praxiszeitmanagement einer Arztpraxis optimieren. Der Arzt kann sich dann mehr auf die wirklichen Probleme seiner weiteren Patienten konzentrieren. Welchen besonderen Vorteil hat ein Studio mit einem Ärztenetzwerk? Mehrere: Die vielen Angebote, vom Discount, über EMS, Functional Training bis zum klassischen Premiumanbieter verwässern die Orientierung des Laien, der ein gesundheitsorientiert arbeitendes Fitness-Studio mit einen qualifizierten Trainerteam und hoher Betreuungsintensität sucht. Ein Ärztenetzwerk kann sich also auf meine Positionierung sowie auf die Wahrnehmung und die Erreichung meiner Zielgruppe positiv auswirken. Ein mit einem Netzwerk verbundener Kompetenzaustausch kann zusätzlich meine Betreuungsqualität und meine Mitgliederzufriedenheit positiv beeinflussen. Indirekt kann so auch meine Fluktuation sinken.

Markus Rauluk War bereits im Alter von 20 Jahren Mitinhaber eines Fitness-Studios, leitete später zwei größere (6.500 / 10.000 qm) multifunktionale Anlagen im Ruhrgebiet. Für Holmes Place London war er ab 2001 als erster Deutscher, als leitender Manager in den Standorten Wien, Zürich, Berlin und Hamburg, tätig und konzentrierte sich auf Eröffnungen, Sales-Strategien und Zielgruppenerreichung. Für Investoren wechselte er 2005 nach Süddeutschland. Seit 2012 ist er Inhaber und Geschäftsführer von Medical Active International und platziert Ärzte- und Gesundheitspartnernetzwerke für bisher über 100 Fitness- und Gesundheitsclubs mit Schwerpunkt in D-A-CH. Foto: Rauluk & Partner design

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Der Mann von heute ist schwächer als früher

Sitzen ist das neue Rauchen Kelly Starrett Glen Cordoza Juliet Starrett

© Syda Productions - Fotolia.com

Hardcover, 368 Seiten ISBN 978-3-86883-800-8 34,99 EUR (D)

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Männer greifen heute deutlich schwächer zu als ihre Väter. Das haben zwei Wissenschaftlerinnen der Winston-Salem State University im USBundesstaat North Carolina herausgefunden. Die Greifkraft der Anfang 30-jährigen Männer ist demnach um 20 % gesunken. Mithilfe eines sogenannten Dynamometers ließen die beiden Forscherinnen die Kraft der Arme und Hände von 237 gesunden Menschen im Alter von 20 bis 34 Jahren untersuchen. Die Ergebnisse verglichen sie mit der Kraft, die Menschen im Jahr 1985 mit ihren Händen aufbrachten. Der Vergleich zeigt: Die sogenannte Griffstärke des modernen Mannes ist um zwölf Kilo schwächer als die des Mannes in den 80er-Jahren. Auch das weibliche Geschlecht wurde untersucht: Frauen zwischen 30 und 34 Jahren haben im Vergleich zur früheren Generation kaum an Kraft verloren, zeigt die Studie. Sie können noch fast genauso fest zugreifen wie ihre Mütter.

Arbeitnehmer wünschen sich mehr Sportangebote im Betrieb

Mit einer betriebliche Gesundheitsförderung punkten Unternehmen bei ihren Mitarbeitern. 87 % erachten dieses Thema als wichtig bis sehr wichtig, wie die aktuelle Umfrage des Online-Magazins randstadkorrespondent gezeigt hat. Mehr noch: 60 % sind der Auffassung, dass dieser Bereich bei der Wahl des Arbeitgebers ein entscheidender Aspekt ist.

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Sitzen ist das neue Rauchen Neueste wissenschaftliche Untersuchun gen zeigen, dass zu viel Sitzen zur Entstehung einer Vielzahl von Erkrankungen beitragen kann – von Fettleibigkeit und Diabetes bis hin zu Krebs und Depressionen. Wer im Sitzen arbeitet, erkrankt zudem häufig am Muskel- und Bewegungsapparat. Sitzen am Arbeitsplatz birgt somit genauso ein Berufsrisiko wie das Heben schwerer Lasten. Fakt ist: Der Stuhl ist unser Feind und bringt den Körper Stück für Stück um. In seinem bahnbrechenden neuen Buch stellt der namhafte Physiotherapeut und Autor des weltweiten Bestsellers Werde ein geschmeidiger Leopard Dr. Kelly Starrett einen detaillierten Schlachtplan für das Überleben in unserer sitzenden Gesellschaft vor. Er bietet kreative Lösungen, um die Zeit zu verkürzen, die wir sitzend verbringen, und zeigt Strategien, mit denen sich der Schreibtisch in einen dynamischen Arbeitsplatz verwandeln lässt. Der Leser lernt, wie man: - schädliche Körperhaltungen ausfindig macht und korrigiert - Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen eliminiert - Karpaltunnelsyndrome vermeidet bzw. dauerhaft lindert - Wirbelsäule und Rumpf korrekt ausrichtet und stabilisiert - natürlich läuft, in die Hocke geht, Lasten trägt und den Rumpf beugt - mit 14 Mobilisationsplänen tägliche Grundlagen-Körperarbeit absolviert, um Schmerzen zu beseitigen und die Beweglichkeit zu verbessern



Die Deutschen bewegen sich immer weniger

Faszien-Krafttraining Robert Schleip Berengar Buschmann riva Verlag

© highwaystarz - Fotolia.com

Softcover, 304 Seiten ISBN 978-3-86883-847-3 24,99 EUR (D)

Vom Schreibtisch direkt aufs Sofa: Nicht einmal jeder zweite Bundesbürger ist einer Studie zufolge ausreichend körperlich aktiv. Nur noch 46 % der Bevölkerung erreicht das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Ziel von 150 Minuten Bewegung in der Woche. Das geht aus einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung hervor, die der private Krankenversicherer DKV in Auftrag gegeben hatte. 2014 wurde dieses Ziel immerhin noch von 54 % der Deutschen erreicht.

74 Eine Stunde Bewegung wiegt acht Stunden Sitzen auf

Faszien-Krafttraining Wer Krafttraining macht, möchte seine Muskeln stärken, Volumen aufbauen, vielleicht Schmerzen bekämpfen oder einfach eine bessere Figur bekommen. Dass für alle diese Ziele beim Gerätetraining die Faszien eine wesentliche Rolle spielen, zeigen Deutschlands bekanntester Faszienforscher Robert Schleip und der Physiotherapeut und ehemalige Berufsfußballer Berengar Buschmann. Ihr neues Kraftund Gerätetraining trainiert neben den Muskeln auch gezielt das Bindegewebe. Es beugt Verletzungen vor, verleiht Bewegungen elastische Spannkraft, verbessert die Koordination und sorgt für definierte, straffe Konturen.

© David Pereiras - Fotolia.com

Dabei leisten Schleip und Buschmann Pionierarbeit. Denn ein Übungssystem mit Fokus auf die Faszien gab es für das Krafttraining an Geräten bisher noch nicht.

Je mehr wir sitzen – viele von uns tun es acht oder mehr Stunden am Tag – desto höher ist unser Risiko für Herz- und Kreislaufkrankheiten. Doch eine aktuelle norwegische Studie gibt Hoffnung: Wer sich genug bewegt, kann die Gesundheitsrisiken vom stundenlangen Sitzen aufheben. Dafür ist laut Studie lediglich eine Stunde Bewegung am Tag nötig – zum Beispiel im Fitness-Studio. Für dieses Ergebnis untersuchten die Forscher Daten von mehr als einer Million Menschen weltweit.

Die Autoren haben ihre Erfahrungen aus der Praxis zusammengetragen und daraus ein neues Programm entwickelt: Mit dem Panther-Training lassen sich im Studio nicht nur Muskel-Power, sondern auch Eleganz, Geschmeidigkeit und Balance erzielen. Das Buch bietet Tests zum eigenen Bindegewebstyp, illustrierte Übungen an Standardgeräten mit Varianten für verschiedene Bedürfnisse, genaue Pläne für drei Trainingsstufen, Tipps zum Umgang mit Schwachstellen sowie eine leicht verständliche Einführung in die Grundlagen des Faszien-Krafttrainings.



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