medical fitness and healthcare 02/21 (Leseprobe)

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Das wertvollste „Produkt“ der Welt

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rotz oder gerade aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie beschäftigen sich die Menschen vermehrt mit ihrer Gesundheit und wollen gezielt in die Prävention investieren. Laut einer aktuellen Studie von McKinsey & Company (Future of Wellness Survey, 2020) liegt Deutschland im internationalen Vergleich im Bereich der privaten Gesundheitsausgaben an erster Stelle. Die Befragten gaben an, dass in 2020 über zwei Drittel ihrer spezifischen Gesamtausgaben auf die Kategorien Fitness und Gesundheit entfielen. Die positive Prognose des Reports: Die Nachfrage nach fitnessnahen Dienstleistungen wird durch das gestiegene Gesundheitsbewusstsein weiterwachsen. Die zentrale Erkenntnis aus der McKinsey-Studie ist, dass kundennahe Gesundheitsdienstleistungen und professionelle Betreuung beliebter sind denn je. Und genau diese Leistungen bieten Sie in Ihren Gesundheitseinrichtungen und Praxen an. Doch wie lassen sich diese Nachfrage nach gesundheitlichen Dienstleistungen und Ihr Angebot optimal zusammenführen. Das deutsche Gesundheitssystem mit seinen Bausteinen, wie bspw. dem Heilmittelkatalog, stellt dabei sozusagen einen Türöffner dar. Es steht außer Frage, dass sich der Gesundheitszustand von Kunden nach der Therapie im Rahmen eines Rezepts, wie bspw. einer Physiotherapie, unmittelbar verbessert. Das übergeordnete Ziel sollte jedoch sein, dass sich der Gesundheitszustand auch nachhaltig verbessert. Hierin besteht die große Herausforderung, der sich unsere Redaktion in dieser Ausgabe der medical fitness and healthcare gewidmet hat. In unserer Titelreihe „Gesundheit innovativ und emotional vermarkten“ ab Seite 22 liefern wir Ihnen mögliche Lösungsansätze. Anhand verschiedener Best-Practice-Beispiele geben wir Ihnen Inspirationen für die Umsetzung im Betrieb. Insbesondere, wie die Balance zwischen der Einhaltung des Heilmittelwerbegesetzes sowie der zielorientierten Vermarktung des wertvollsten „Produkts“ der Welt – der Gesundheit – gefunden werden kann. Hierzu haben wir mit drei Akteuren aus der Branche gesprochen: Morten Krause, Inhaber des Therapiezentrums Blender, Thomas Kämmerling vom Sportmedizinischen Trainingszentrum in Schwerte sowie Prof. Dr. Marco Speicher von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema erörtert Sascha Tetzlaff (M. A. Prävention und Gesundheitswissenschaft) in seinem Fachartikel ab Seite 64. Ein weiteres Themenfeld, das für Sie als Gesundheitsdienstleister von hoher Relevanz ist, sind Ihre Mitarbeiter. Denn die Leistung ist nur so gut wie die Personen, die sie erbringen. Leider verschärft sich der Fachkräftemangel im Gesundheitsmarkt zunehmend. Im Interview ab Seite 36 erklären Stefan Schulz und sein Team der myPhysio GmbH, wie sie trotz Fachkräftemangel erfolgreich Mitarbeiter rekrutieren und warum Sie auf dual Studierende der DHfPG setzen sollten. Ergänzend dazu empfehle ich Ihnen unseren Fachartikel „Kundenbindung und Mitarbeiterqualifikation im Fokus“ von Marlon Kreis (M. A. Prävention und Gesundheitsmanagement) ab Seite 72. Abschließend möchte ich Sie auf die Fortführung unserer mehrteiligen Fachartikelreihe „Rehabilitatives Fitnesstraining“ ab Seite 68 hinweisen. Weiteres Fachwissen können Sie sich beim Aufstiegskongress aneignen, der auch in diesem Jahr als reine Online-Veranstaltung stattfindet. Die Inhalte sind bis zum 31. Dezember verfügbar und können über den Webbrowser Ihres Vertrauens sowie die neue Kongress-App kostenlos abgerufen werden (S. 34 f.). Ich freue mich, wenn wir Sie bei der Etablierung des wertvollsten „Produkts“ der Welt unterstützen können.

Foto: Klaudia Lech

Viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie zuversichtlich.

Janosch Marx Herausgeber der medical fitness and healthcare 02/2021 | medical fitness and healthcare




INHALT 02/21 Aktuelles

8 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche

14 Studioporträt: aktiVital Gesundheitszentrum, Dessau

22 Zielgruppenansprache: Gesundheit innovativ und emotional vermarkten

24 Vermarktung: die Sicht des Therapeuten mit Morten Krause

26 Vermarktung: Thomas Kämmerling aus Sicht des Beraters

28 Vermarktung: Prof. Dr. Marco Speicher erläutert digitale Optionen

34 „Aufstiegskongress ONLINE ONLY“

Branche

36 Dual studieren im Gesundheitsmarkt

40 Qualifizierte Fachkräfte für optimiertes Praxismanagement

42 Prävention und Therapie mit medizinischer EMS

46 Interview mit Volker Sutor, Physiotherapeut, über medizinische EMS

48 Hygienezertifizierung: mit dem Hygienesiegel ein klares Zeichen setzen

Verband & Industrie

52 Das Recht auf Ihrer Seite: die Rechtsabteilung des DSSV e. V.

54 DSSV Recht: Wiedereröffnung und Werbung – aber richtig!

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Zielgruppenansprache: Gesundheit innovativ und emotional vermarkten

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Dual studieren im Gesundheitsmarkt: Physiotherapiepraxis von DHfPG-Studium überzeugt

56 milon Q snake: ein völlig neues Trainingsgefühl

58 DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität

60 EGYM: Digitalisierung in Physiopraxen und Therapieeinrichtungen Marlon Kreis

Fachartikel

62 Praxismanagement: Kundenbindung und Mitarbeiterqualifikation

64 Die Vermarktung individueller Gesundheitsdienstleistungen

68 Rehabilitatives Fitnesstraining (Teil 4) – Training nach VKB-Ruptur

72 Rehabilitatives Fitnesstraining (Teil 5) – Training nach Meniskusläsion 76 Rehabilitatives Fitnesstraining (Teil 6) – Außenbandruptur im Sprunggelenk

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Praxismanagement: Kundenbindung und Mitarbeiterqualifikation

Impressum

medical fitness and healthcare Verlag und Herausgeber

Lektorat

Produktion

ClimatePartner ID

fitness MANAGEMENT – eine Marke der PIPG GmbH Privates Institut für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH Beutnerring 9, D-21077 Hamburg

Andrea Paulus, Carolin Schmidt

Prospektus Druckerei Tartu Str. 6 | H-8200 Veszprem

11266-2002-1001

Vertrieb und Anzeigen

Lieferbedingungen

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Einzelheftpreis 9 EUR* Jahresabonnement Inland 14 EUR* Jahresabonnement Ausland 18 EUR* *inkl. MwSt. und Versandkosten

Geschäftsführer Janosch Marx, Johannes Marx

Chefredaktion Birgit Schwarze

Redaktionelle Mitarbeit Patrick Berndt, Andrea Elbl, Volker Gehrt, Marlon Kreis, Ronny Moriabadi, Ronja Reuber, Florian Schmidt, Anke Sörensen, Sascha Tetzlaff, Jürgen Wolff

Satz und Gestaltung Lars Marschalek, Lara-Chantal Müller, Stefanie Reifschneider

Kündigungsfrist

Kontakt

Amtsgericht Hamburg | HRB 147152

Telefon: +49 (0) 40 - 300 945 - 0 E-Mail: info@fitnessmanagement.de www.fitnessmanagement.de

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1 Monat vor Ablauf des Bezugsjahres

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Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. Bernhard Allmann Mitglied Gesundheitsausschuss DSSV e. V., Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), Präventionsbeauftragter der IKK Südwest Dr. phil. Hartmut Wolff Mitglied Gesundheitsausschuss DSSV e. V., Master Sportwissenschaft & Erziehungswissenschaft, Promotion Sportwissenschaft, Geschäfts­ führer Dr. WOLFF Sports & Prevention GmbH

elektronischen Datenträgern gespeichert oder in sonstiger Weise elektronisch vervielfältigt, verbreitet oder verwertet werden. Zu­ widerhandlungen sind strafbar.

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Foto: DHfPG/BSA

Aktuelles

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Hinweis zu den Inhalten dieser Ausgabe der medical fitness and healthcare

0„Studieren mit Gehalt“ Neuer Podcast der DHfPG

Die dargestellten Meldungen und Artikel in dieser Ausgabe der mfhc wurden entsprechend des Kenntnis- und Informationsstandes zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses verfasst. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen kann es sein, dass die dargestellten Informationen zum Erscheinungszeitpunkt der Ausgabe nicht mehr aktuell sind. Beachten Sie daher auch die Meldungen auf unserer Website.

Im DHfPG-Podcast „Studieren mit Gehalt“ werden u. a. das duale Studium, die Dozent/-innen und die dualen Studiengänge oder auch Erfolgsgeschichten einiger Absolvent/-innen vorgestellt. Beispielsweise spricht Jasper Caven über seinen Karriereweg nach seinem BachelorStudium Ernährungsberatung und Prof. Dr. Marco Speicher präsentiert die Vorteile des B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik. Der Podcast wird u. a. auf Spotify, Apple Podcast oder Deezer angeboten.

www.fitnessmanagement.de

www.dhfpg.de/news

Ein voller Erfolg: Trotz Corona feiern Millionen Europäer den #BEACTIVE DAY 2021

Monika Bachmann, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes, ist der Einladung der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) gefolgt und hat beim Treffen am 14. Oktober den Gesundheitsauftrag der Fitness- und Gesundheitsbranche gewürdigt. Diese Infrastruktur für die Gesunderhaltung der Bevölkerung sollte ihrer Meinung nach unbedingt weiter ausgebaut werden – auch bundesweit.

Im Rahmen der Europäischen Woche des Sports hat kürzlich der #BEACTIVE DAY von EuropeActive und seinen 26 internationalen Netzwerkpartnern stattgefunden. EuropeActive CEO Andreas Paulsen und EU-Kommissarin Mariya Gabriel ziehen ein positives Fazit zum Aktionstag. Der Aktionstag bringt alljährlich Millionen Fitnesssportler in ganz Europa zusammen und verfolgt das Ziel, noch mehr Menschen für einen gesunden und aktiven Lebensstil zu begeistern.

bit.ly/besuch-gesundheitsministerin-dhfpg

bit.ly/beactive-2021

Foto: NDABCREATIVITY – stock.adobe.com

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Gesundheitsministerin würdigt Auftrag der Fitness- und Gesundheitsbranche

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Der EMS-Markt zwischen Mitgliederboom und Professionalisierung

BSA-Lehrgang „Online-Marketing-Manager/in“

EMS-Training ist mehr als nur ein Trend und wird bei Fitnesskunden deutschlandweit aufgrund seiner Vorzüge immer beliebter. Das belegen aktuelle Studien und ein Bericht von Anja Heyde im ZDF-Morgenmagazin. In ihrem Beitrag „Service: Mit Strom zu mehr Muskeln?“ schildert die Journalistin ihre Trainingserfahrungen und diskutiert zusammen mit Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth, Leiter der Sportmedizinischen Abteilung der Berliner Charité, die Vor- und Nachteile der beliebten Trainingsform.

Fitness- und Gesundheitsstudios sowie Physiotherapiepraxen können mit einem zielgruppenorientierten Online-Marketing ihren Erfolg nachhaltig verbessern. Im neuen BSA-Lehrgang „Online-Marketing-Manager/in“ erfahren Teilnehmende z. B., wie sie plattformübergreifende Online-Marketing-Kampagnen entwickeln und diese erfolgreich umsetzen. Dadurch können u. a. neue Zielgruppen angesprochen, Neukunden gewonnen und Bestandskunden langfristig gebunden werden.

bit.ly/ems-markt

www.bsa-akademie.de/onlinemarketing

02/2021 | medical fitness and healthcare



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Foto: DHfPG/BSA

Foto: Aleksej – stock.adobe.com

Aktuelles

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„Rücken“ auf Rekordhoch: Prävention der Volkskrankheit Nr. 1 wichtiger denn je

Neuer Studienschwerpunkt „Kommunales Gesundheitsmanagement“

Fehlzeitenreports und Studien der Krankenkassen liefern neue alarmierende Zahlen und belegen, dass krankheitsbedingte Fehltage aufgrund von Muskel-SkelettErkrankungen einen neuen Höchststand erreicht haben. Gründe dafür können zum einen die Arbeitsbedingungen im Homeoffice sein, denn seit der Krise arbeiten viele Berufstätige von zu Hause aus. Die Negativrekordzahlen unterstreichen auch, wie wichtig gerade jetzt das Training im Studio ist.

Studierende des Master-Studiengangs Prävention und Gesundheitsmanagement an der DHfPG können nun den neuen Studienschwerpunkt „Kommunales Gesundheitsmanagement“ belegen. Damit stehen insgesamt 15 Studienschwerpunkte zur Wahl, von denen zwei absolviert werden. Der Master-Studiengang Prävention und Gesundheitsmanagement qualifiziert Führungskräfte für die vielseitigen Handlungsbereiche im Zukunftsfeld Gesundheit.

bit.ly/ruecken-gesund-homeoffice

www.dhfpg.de/mpgm

Unterstützen Sie die DHfPG-Kampagne für die Fitness- und Gesundheitsbranche

Die Fans der Sibec Europe müssen sich in Geduld üben, denn „COVID-19-Bedenken“ in Europa haben den Veranstalter nun zur Absage bewogen. Das European Health & Fitness Forum (EHFF) hingegen soll am Mittwoch, 3. November 2021, als Hybrid-Veranstaltung unter dem Motto „The Great Transformation“ stattfinden. Questex kündigte an, in den kommenden Monaten weitere Updates und das genaue Datum der Sibec EU-Veranstaltung 2022 zu veröffentlichen.

Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der Arbeitgeberverband DSSV e. V. haben ihre aktuelle Mitgliederumfrage zum zweiten Restart ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass das Vertrauen in die Sicherheit der Trainingsangebote hoch ist und die Kunden sich in den Anlagen trotz anhaltender Corona-Krise sicher fühlen. Die Kampagne wird zum freien Download bereitgestellt, um für noch mehr Aufmerksamkeit zu sorgen.

bit.ly/absage-sibec

bit.ly/dhfpg-gesundheitskampagne

Interview mit Dominik Weirich zur Kampagne: „Mitarbeiter suchen & finden“

Urban Sports Club hat eine neue 360-Grad-Kampagne gelauncht und präsentiert sein vielfältiges und flexibles Angebot, um inaktive Menschen zum Sport zu motivieren und in die Studios zu bringen. Die Kampagne wird über TV, Out-of-Home, Social Media und die eigenen Kanäle gespielt und über eine Influencer-Aktivierung verlängert. Somit nutzt Urban Sports Club seine mediale Reichweite und holt mit der neuen Kampagne Mitglieder von der Couch in seine Partnerstudios.

Top ausgebildete Mitarbeiter sind für Fitness- und Gesundheitsanlagen enorm wichtig. Gleichzeitig ist die Konkurrenz derzeit groß, viele Mitarbeiter sind während der Lockdowns in andere Berufszweige abgewandert. Im Interview mit fM ONLINE erläutert Dominik Weirich, CEO der FACEFORCE GmbH, welche Strategien jetzt bei der Mitarbeiterrekrutierung wirksam unterstützen und wie die Human-Ressource-Kampagne „Mitarbeiter suchen & finden“ dabei helfen kann.

bit.ly/usc-mein-club

bit.ly/faceforce-interview

02/2021 | medical fitness and healthcare

Foto: Prostock-studio – stock.adobe.com

Foto: Urban Sports GmbH

„Das ist mein Club“-Kampagne von Urban Sports Club soll neue Mitglieder locken

Fotos: DHfPG/BSA | NDABCREATIVITY – stock.adobe.com

Foto: Martina Schikore – stock.adobe.com

Questex sagt Sibec Europe Netzwerktreffen 2021 ab, EHFF als Hybrid-Event

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Bei chronischen, nicht-spezifischen Rückenschmerzen

Evidenzbasierte Wirksamkeit#,1-6

Medizinische EMS* zur Stärkung der Rückenmuskulatur Von Meinungsbildnern empfohlen##

Einfache Integration in den Praxisalltag

Erfahren Sie hier mehr zu Elektromyostimulation (EMS) unter www.medizinische-ems.de * EMS = Elektromyostimulation . # Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewertet die Studienergebnisse zur WB-EMS als klinisch relevant mit einer potenziellen Manifestation in zukünftigen nationalen Versorgungsleitlinien Kreuzschmerz (08/2020). ## „Medizinische Elektromyostimulation (EMS) ist eine sinnvolle Form der therapeutischen Bewegung für Patienten mit chronisch nicht-spezifischem Rückenschmerz und hat zudem auch einen herausragenden prophylaktischen Stellenwert in dieser Indikation inne,“ so PD Dr. Bernd Wegener, Orthopädische Klinik und Poliklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München. 1 Konrad KL et al. PLoS ONE 15(8):e0236780 2 Weissenfels A et al. Dtsch Z Sportmed. 2017; 68:295-300 3 Weissenfels A et al. BioMed Research international 2019; https://doi.org. /10.1155/5745409 4 Weissenfels A et al. Journal of Pain Research 2018; 11:1949-1957 5 Kemmler W et al. Evid Based Complement Alternat Med. 2017;2017:8480429.doi: 10.1155/2017/8480429 6 Neuwersch-Sommeregger S et al. Schmerz 34, 65–73 (2020). DOI:10.1007/s00482-019-00431-2

IMPULSE für Prävention und Therapie


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Foto: DHfPG/BSA

Foto: EGYM GmbH

Aktuelles

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Digitalisierung anschieben: 41 Millionen US-Dollar Wachstumskapital für EGYM

DHfPG-Ausbildungspartner können jetzt auch mit Video um Studierende werben

Der Fitness-Tech-Spezialist EGYM profitiert von den Digitalisierungsmaßnahmen nach dem Corona-Lockdown und befindet sich wieder auf Wachstumskurs. Das Münchener Unternehmen hat in einer Serie-E-Finanzierungsrunde 41 Millionen US-Dollar (rund 34,8 Mio. EUR) von Investor Mayfair Equity Partners erhalten. Mitgründer und CEO Philipp Roesch-Schlanderer: „Wir freuen uns sehr, dass unser neuer Partner Mayfair unsere Vision des Fitnessstudios, das für alle funktioniert, teilt.“

Ab sofort können die Ausbildungspartner der DHfPG auch mit einem Video vor Ort im Unternehmen oder über ihre Social-Media-Kanäle um Studierende werben. Den Betrieben wird eine Vielzahl an Werbematerialien (Download), u. a. auch Flyer, Plakate oder Roll-ups, zur Verfügung gestellt, um sie bei der Suche nach dual Studierenden zu unterstützen. Außerdem können sie unter www.aufstiegsjobs.de, der kostenfreien Online-Jobbörse der DHfPG, Stellenangebote inserieren.

bit.ly/egym-neuer-investor

www.dhfpg.de/studierende-finden

Foto: seca

Foto: NDABCREATIVITY – stock.adobe.com

Spitzenreiter trotz Pandemie: Fitnesstraining weltweit beliebteste Trainingsform

Umsatzplus zur Miete: TRU ist neues Angebot des Körperanalyseexperte seca

Trotz der beiden langen Lockdowns belegt Fitnesstraining laut einer aktuellen globalen Studie im Auftrag des Weltwirtschaftsforums im weltweiten Ranking der beliebtesten Sportarten weiter Rang 1. Mit 20 Prozent hat Fitnesstraining vor Laufen (19 Prozent) und Radfahren (13 Prozent) die Nase vorn und bietet im Rahmen der Prävention die beste Wahl im Kampf gegen zunehmenden Bewegungsmangel, gesundheitliche Lockdownfolgen und Co.

Investitionen können schnell zum Risiko werden und nicht jeder will und kann sich in diesen Zeiten neue Anschaffungen leisten. Mit dem Mietkonzept 99+1 von seca TRU reagiert der Hersteller für Körperanalysewaagen auf die veränderten Bedürfnisse der Fitnessbranche und ermöglicht Fitnessstudios die Nutzung seiner medizinisch validierten Körperzusammensetzungsanalyse, ohne die Liquidität des Studios belasten zu müssen.

bit.ly/ipsos-ranking

bit.ly/seca-tru-mieten

„Fachkunde EMF“ gemäß NiSV: BSA-Zert als 1. Zertifizierungsstelle akkreditiert

Ab sofort bieten fM ONLINE eine neue Vorlesefunktion an. Mit der auch als „Text to Speech“ (Text in Sprache) bekannten Option können ab sofort alle Artikel und jede News einfach per Klick vorgelesen werden. Dabei ist es egal, welches Gerät Sie nutzen und ob es sich um einen Laptop, das Handy oder einen fest installierten Rechner handelt. Ein Download ist überflüssig. Besonders praktisch ist die neue Funktion auf Reisen, beispielsweise in der Bahn oder bei langen Autofahrten.

Die BSA-Zert hat als erste Zertifizierungsstelle die Akkreditierung zur „Fachkunde EMF“ zur Stimulation durch die Deutsche Akkreditierungsstelle absolviert. Sie ist bundesweit die erste Institution, die die Erfüllung gemäß novellierter Strahlenschutzverordnung (NiSV) mit einem Zertifikat bescheinigen darf. Das Personal in den Einrichtungen, in denen EMS-Training angeboten wird, muss bald über diesen Nachweis verfügen, um weiterhin mit Kunden trainieren zu dürfen.

bit.ly/vorlesefunktion

bit.ly/bsa-zert-akkreditiert

02/2021 | medical fitness and healthcare

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Neuer Text-to-Speech-Service: Jetzt die Vorlesefunktion nutzen


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Aktuelles

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Studioporträt

aktiVital Gesundheitszentrum, Dessau

Gesundheit ist Herzenssache

Text: Jürgen Wolff

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nter dem Dach des aktiVital Gesundheitszentrums sind sechs Bereiche mit unterschiedlicher Ausrichtung vereint: der aktiVital Gesundheitsclub für Gesundheitstraining und Fitness, die physioVital Physio- und Trainingstherapie, der Rehaverein rehaVital e. V. für medizinisches Gesundheitstraining, die EMS aktiv Lounge, die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht sowie das Trainingsloft.

„Wenn Training Spaß macht, wird es zum Bedürfnis. Das ist unser Bestreben in allen Bereichen.“ Diese Aussage von Inhaber Christian Graupner fasst die Philosophie des Teams sowie auch die Herzlichkeit, die Kompetenz und die Leidenschaft sehr gut zusammen, mit der Patienten, Kunden und Mitglieder im aktiVital als Gäste empfangen und betreut werden. 02/2021 | medical fitness and healthcare

Fotos: © Kathy Hennig, Golden Eyes - Fotografie Konzepte

Nicht höher, schneller und weiter, sondern langsamer, bewusster und menschlicher! Im aktiVital Gesundheitszentrum in Dessau sollen sich die Gäste wie zu Hause fühlen und während ihres Besuches mindestens einmal zum Lächeln gebracht werden. Herzlichkeit ist ein Kernelement der Betreuung in allen sechs Unternehmensbereichen und neben dem Fokus auf Gesundheitstraining auch ein Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg – das aktiVital ist seit seiner Gründung kontinuierlich gewachsen.


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Herzlichkeit ist gelebter Alltag Für seine Gäste soll das aktiVital ein zweites Zuhause sein. Jeder Besuch wird zum Wohlfühlerlebnis. An erster Stelle stehen dabei die Ausstrahlung und Wirkung des Teams. Jeder Besuch beginnt mit einer herzlichen und persönlichen Begrüßung. „Wir hören zu und haben ehrliches Interesse an dem, was die Gäste uns erzählen. Wir arbeiten sehr personalintensiv mit ständigen Gästebetreuern, sodass permanent ein Ansprechpartner da ist. Mit einem schönen Wohlfühlambiente und monatlich wechselnden Aktionen zur Kundenbindung runden wir es ab“, erklärt Christian Graupner die Unternehmensphilosophie.

Jeder Besuch beginnt und endet mit einem Lächeln Anrufe zum Geburtstag, „Wir-vermissen-dich-Karten“, wenn ein Kunde nicht wie gewohnt zum Training kommt, und Mitgliederehrungen nach fünf oder zehn Jahren Clubmitgliedschaft gehören zu den vielen kleinen Aufmerksamkeiten, die den Unterschied machen – und im aktiVital gelebter Standard sind. Ein besonderes Tool zur Kundenbindung ist der aktiVital Club 50plus. Als Club im Club organisiert er Veranstaltungen und Ausflüge über das Sport(er)leben hinaus, um die Mitglieder immer wieder mit frischen Ideen zu begeistern: Tanzevents, Theaterbesuche, Reisen, Radtouren, Bowling- und Skatnachmittage. Dreh- und Angelpunkte dieser besonderen Atmosphäre – oder besser Clubkultur – sind die Coaches, Therapeuten, Ernährungsberater und Kursleiter. Top ausgebildet und regelmäßig fort- und weitergebildet sind sie ausgewiesene Experten in ihren Fachgebieten. Sie sorgen mit Freundlichkeit, Charme und ehrlichem Interesse dafür, dass jeder Besuch zu einem besonderen Erlebnis wird, weil er mit einem Lächeln beginnt und endet.

Engagement und Leidenschaft für Gesundheit und Fitness „Ein freundliches, höfliches und herzliches Auftreten, Engagement und Leidenschaft für Gesundheit und Fitness sowie der Wunsch nach Weiterentwicklung sind uns als Kriterien für die Auswahl der Mitarbeiter besonders wichtig. Diese Kriterien stellen im Einklang mit einer grundsätzlichen Ausbildung und Qualifikationen in dem Arbeitsbereich, der jeweils gefragt ist, die besten Voraussetzungen dar“, erläutert Christian Graupner. „Wir stehen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützend zur Seite und qualifizieren sie personen- und fachbezogen mit verschiedenen internen und externen Schulungen weiter. Wirkliches Wissen und die Fähigkeit, es zu vermitteln, sind die Voraussetzungen, um im aktiVital zu arbeiten.“

Präventionskurse als Basis für einen Club im Club Zum ersten Mal kam Christian Graupner in die Räume des heutigen aktiVital im November 2003. Gemeinsam mit einem Geschäftspartner führte er in mehreren deutschen Städten Präventionskurse im Rahmen eines Pilotprojekts einer großen Krankenkasse zur Kundenbindung durch. In Dessau lief das Projekt in drei verschiedenen Clubs mit über 700 Teilnehmern bis Mitte Januar 2004. „Am Ende stellten 02/2021 | medical fitness and healthcare

Das aktiVital-Team steht seinen Gästen immer zur Seite und führt sie für ein gesundes Muskel- sowie Herz-Kreislauf-Training ausführlich in die Nutzung der Trainingsgeräte ein.


Aktuelles

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Studioporträt

wir fest, dass bei vielen Teilnehmern der Wunsch bestand, diese Kurse dauerhaft zu besuchen. Sie spürten einfach, wie gut es ihnen getan hat und auch die Bindung zu der Gruppe und den Kursleitern war inzwischen so groß, dass viele dabeibleiben wollten“, erinnert er sich. „So ist die Idee eines Clubs im Club entstanden.“ Mit einem Studio in der Stadt, in dem drei Kursräume zur Verfügung standen, handelte er einen Mietvertrag für die Nutzung dieser Räume aus. „Gegen Ende des zehnwöchigen Kursprogrammes sind wir dann mit jedem einzelnen Kurs Essen gegangen und haben dabei ‚Beratungsgespräche‘ geführt und auch schon Mitgliedschaftsvereinbarungen ausgefüllt. So konnten wir zum 1. Februar 2004 mit ca. 300 Mitgliedern und 20 Rückenkursen starten.“

Der Impuls zur Gründung: Erfolg

Das Liebscher & Bracht Schmerzzentrum im aktiVital bietet eine individuell angepasste Schmerztherapie. Steffi Natho, Melanie Porada und Lisa Streuber sind die Schmerzspezialistinnen (v. l. n. r.).

„Ursprünglich war es gar nicht meine Absicht, einen Fitnessclub zu eröffnen. Die Zusammenarbeit mit der Krankenkasse war erfolgreich und es bestand eine Vereinbarung, das Projekt mit den Präventionskursen deutschlandweit fortzusetzen. Das damalige Konzept eines reinen Kursstudios innerhalb eines bestehenden Clubs stellte sich jedoch als erfolgreich heraus, sodass wir kontinuierlich wuchsen“, sagt Christian Graupner. „Das Studio, in dem wir mit unserem Kurskonzept damals Untermieter waren, lief nicht gut. Deshalb fragte uns der Besitzer des Gebäudes, ob wir nicht das gesamte Studio übernehmen wollten. 2005 haben wir dann die komplette Anlage übernommen und alle Mitglieder in ein Konzept integriert. Noch im selben Jahr haben wir das Objekt inklusive Grundstück gekauft.“

Höchste Qualität im Segment Gesundheit

Das Angebot der Physiotherapie im aktiVital beinhaltet neben allen Leistungen der klassischen Physiotherapie für Kassen- und Privatpatienten das gesamte Spektrum der therapeutischen Heilkunst, mit dem Schwerpunkt auf Orthopädie und Neurologie.

Erfolgskonzept für das Kursprogramm In den Anfängen des aktiVital war ein zielorientiertes Kurskonzept der Erfolgsfaktor. Das Kursprogramm ist noch heute ein Alleinstellungsmerkmal des Gesundheitszentrums. Es umfasst knapp 100 Kurse wöchentlich, von ganzheitlichen Gesundheitskursen für alle Altersgruppen bis hin zu Body Pump und Body Combat. In Gesundheitsseminaren und Ernährungskursen wird darüber hinaus das Wissen vermittelt, das die Gäste brauchen, um zu verstehen, warum sie welche Übung und welchen Kurs absolvieren sollten. 02/2021 | medical fitness and healthcare

Fotos: © Kathy Hennig, Golden Eyes - Fotografie Konzepte

Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten wurde 2012 die Physiotherapie integriert und auch der eigene Rehasportverein rehaVital e. V. gegründet. 2018 kam mit dem Trainingsloft ein Studiobereich für Athletikund Functional Training hinzu. Ein Jahr später eröffneten Christian Graupner und sein Team das Schmerztherapiezentrum und die EMS aktiv Lounge. Diese ganzheitliche Positionierung als die Adresse für Physiotherapie, Trainingstherapie und betreutes Fitnesstraining war von Beginn an das Ziel. „Wir haben uns ganz bewusst für die gesundheitliche Ausrichtung entschieden, nachdem wir uns intensiv mit unserer Zielgruppe auseinandergesetzt haben. Noch heute ist Dessau mit seinen rund 80.000 Einwohnern und mit einem Altersdurchschnitt von 50,4 Jahren die älteste Stadt Deutschlands. Wir versuchen, stetig die Wertigkeit unseres Gesundheitsangebotes durch neue Angebote zu erhöhen.“


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360-Grad-Versorgung durch Mehrfachangebote Die sechs verschiedenen Trainingsbereiche des aktiVital werden vom Team für die Gäste sichtbar differenziert und separat kommuniziert. Viele Kunden nutzen die ganze Vielfalt des Gesundheitszentrums, d. h. Rehasportler oder aktiVital-Mitglieder gehen dort auch zur Physiotherapie. Der Rehasport wird vom Gesundheitssport im Fitnessbereich oder in der EMS aktiv Lounge getrennt. rehaVital verfügt über einen eigenen Trainingsraum mit einem Zirkel und einem Beweglichkeitsparcours. Patienten und Rehasportler können dort ihr betreutes medizinisches Training auf ihrem individuellen Niveau absolvieren. Die optimale Versorgung der Patienten und Gäste ist das Ziel. Dem Ansatz: „Eine Therapie ohne Training ist keine Therapie!“ folgend, wird die vorgegebene Rezeptbehandlung bei Bedarf durch eine längere Behandlungszeit in den Kabinen, eine große Behandlungsvielfalt und auch durch aktives Mitmachen zu Hause oder im medizinischen Trainingszirkel und im Rücken- und Gelenkzentrum optimiert. Je nach den Bedürfnissen des Kunden gibt das aktiVitalTeam Empfehlungen für die sechs Bereiche. So wird z. B. aus einem Rehasportler nach erfolgreicher Beendigung der Verordnung ein aktiVital Mitglied; ein Patient des physioVital erhält eine Empfehlung für Training im aktiVital oder rehaVital und ein Fitnesssportler erhält bei andauernden Schmerzen einen Termin in der „Schmerzsprechstunde“.

Schmerztherapie für ganzheitliche Therapie Für die Verbindung der Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht mit den Bereichen des Gesundheitszentrums gibt es eine sogenannte Schmerzsprechstunde. Die Gäste, Mitglieder und Sportler aus allen Bereichen des Hauses erhalten auf Wunsch Termine bei Schmerztherapeuten, die ein bedarfsgerechtes Konzept erstellen und eine Behandlungsvereinbarung treffen. Innerhalb einer Behandlung, die in der Regel ein bis fünf Termine umfasst, werden Empfehlungen ausgesprochen, um den Therapieerfolg zu steigern: Muskellängentraining, gezielte Kräftigung, Stressbewältigung etc. Dementsprechend erfolgt eine individuelle, bedarfsgerechte Begleitung in die verschiedenen Bereiche des Hauses.

„Kundenreise“ und Erlebnistraining Das aktiVital-Team arbeitet für jeden neuen Gast eine individuelle „Kundenreise“ aus: Am Anfang steht immer ein kostenloses Erlebnistraining. Entscheidet sich der Gast für das aktiVital, werden ein Starttermin für den Bereich Training sowie Folgetermine für die Bereiche Ernährung, Entspannung und Motivation vereinbart, in denen er an alle Facetten des Gesundheitstrainings herangeführt wird. Bei diesen Terminen steht der soziale Kontakt im Vordergrund, um den Menschen kennenzulernen.

Gesundheitstraining für alle Zielgruppen Der Altersdurchschnitt der Mitglieder und Gäste des aktiVital Gesundheitszentrums liegt mit 54,5 Jahren sehr hoch; der Anteil an Frauen und Männern hält sich ungefähr die Waage. Es gibt keine bestimmten Kundensegmente, die als Zielgruppe anvisiert werden. „Jeder, der auf gut betreutes, gesundheitsorientiertes Training und eine besondere, herzliche Atmosphäre Wert legt, ist bei uns richtig“, sagt Christian Graupner. „Das sind häufig Best Ager, aber auch viele 02/2021 | medical fitness and healthcare

Torsten Paeglow (2. v. l.) und sein Personal-Trainer-Team betreuen in der EMS aktiv Lounge all diejenigen Gäste, die nicht in ein Fitnessstudio wollen und denen die Zeit fehlt, regelmäßiges Training in ihren Alltag zu integrieren.


Aktuelles

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Studioporträt

junge Leute genießen die hohe Qualität unseres Angebotes – als Gegenentwurf zum Discount. Fitness wird immer billiger, Gesundheit kostet und wird dafür immer anspruchsvoller!“

Vielseitige Social-Media-Präsenz In die Interaktion und Kommunikation mit den Gästen sind die großen, digitalen Plattformen fest eingebunden. Der aktiVital Gesundheitsclub hat sowohl eine Facebook-Seite als auch ein Instagram-Kanal. Auf beiden Plattformen veröffentlicht das Team fast täglich Stories und Beiträge. Die EMS aktiv Lounge, das physioVital, der rehaVital e. V. und das Schmerzzentrum haben eigene Kanäle auf Facebook und auch eine Website, um besser sichtbar zu sein und schneller gefunden zu werden. Insgesamt betreut das Team zehn Online-Auftritte und Social-Media-Kanäle täglich mit Infos über den Alltag in allen Bereichen des Gesundheitszentrums.

Erfolgsfaktor Herzlichkeit Old-School-Training pur in einer tollen Community: In den schönen, roh und puristisch gestalteten Kellergewölben des aktiVital ist das Trainingsloft untergebracht – der perfekte Ort für alle Gäste, die richtig „Gas geben“ möchten.

Bei aller digitaler Kompetenz ist die Herzlichkeit ein wichtiger Teil der Unternehmenskommunikation des aktiVital. „Herzlichkeit steht bei uns ganz weit oben“, verdeutlicht Christian Graupner seine Philosophie. „Die Effekte sind natürlich schwer messbar, ich bin aber der festen Überzeugung, dass wir durch unseren intensiven, freundlichen und vor allem kompetenten Umgang untereinander und mit unseren Gästen eine besondere Atmosphäre schaffen, in der jeder Gast Spaß an Bewegung und Training hat. Wenn etwas Spaß macht, möchte man es wieder tun und es entwickelt sich ein Bedürfnis danach. Und wenn sich dieses Bedürfnis bei vielen Menschen entwickelt, führt das auch zu wirtschaftlichem Erfolg.“

Das aktiVital Gesundheitszentrum in Zahlen

Fläche Fläche des Studios gesamt: Trainingsfläche: Cardiobereich: Kursbereich: Athletik-/Functional Training: EMS aktiv lounge: Physiotherapie: Schmerztherapie: Wellness:

Christian Graupner, Jahrgang 1974, hat in Leipzig Sportwissenschaft studiert und war im Anschluss für LES MILLS als National Trainer tätig sowie für Bonsport als Sales-Manager. Danach gründete er mit einem Partner eine Firma, die Gesundheitssport im Auftrag von Krankenkassen durchführte. Seit 2004 betreibt er das aktiVital mit Sitz in Dessau.

Ausstattung Life Fitness, TRX, Precor, aktiVital: 1 milon Kraft-Ausdauer-Zirkel, 1 milon Kraft-Zirkel, 1 five Beweglichkeitsparcours, LES MILLS, InBody, myline, FACEFORCE physioVital/rehaVital: 1 milon Basic-Zirkel, 1 five Beweglichkeitsparcours miha Bodytec, EMS aktiv lounge: 1 five Beweglichkeitsparcours Mitarbeiter 59 Mitarbeiter insgesamt, davon 25 Festangestellte, 3 dual Studierende, 1 Auszubildender, 30 Freiberufler und Pauschalkräfte aktiVital Gesundheitsclub Elisabethstr. 25 06844 Dessau-Roßlau www.aktivital-dessau.de

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Fotos: © Kathy Hennig, Golden Eyes - Fotografie Konzepte

Der Unternehmer hinter dem aktiVital

3.000 m2 450–500 m2 150 m2 300 m2 (3 Kursräume) 250 m2 70 m2 280 m2 50 m2 200 m2





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Gesundheit richtig vermarkten

Zielgruppenansprache für Gesundheitsdienstleister

Gesundheit innovativ und emotional vermarkten

Text: Anke Sörensen und Jürgen Wolff

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Foto: NDABCREATIVITY – stock.adobe.com

Das Thema Gesundheit richtig und erfolgreich zu vermarkten ist für viele Gesundheitsdienstleister eine Herausforderung. Zwar dürfen Physiotherapeuten offiziell laut Heilmittelwerbegesetz seriös für Therapieleistungen und ihr Fachgebiet werben, doch ist neben den gesetzlichen Vorgaben dabei entscheidend, bei der Zielgruppenansprache den „richtigen Ton“ zu treffen und effektive Kommunikationskanäle zu nutzen. Mit Morten Krause, Thomas Kämmerling und Prof. Dr. Marco Speicher erläutern drei Experten, wie Sie diesen Herausforderungen begegnen und digitale Tools optimal zur Zielgruppenansprache nutzen können.


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esundheit ist das wertvollste und gleichzeitig beste Produkt der Welt. Trotzdem müssen Dienstleistungen qualifizierter Fachkräfte, von der Prävention bis hin zur Rehabilitation, zuerst sichtbar gemacht werden, damit Kunden sie in Anspruch nehmen können. Hier entsteht ein Dilemma: Viele Therapeuten haben ihren Beruf in erster Linie gewählt, um Patienten bei der Heilung zu unterstützen und mit Menschen zu arbeiten. Werbemaßnahmen sind häufig nicht ihre Kernkompetenz. Doch für jeden Gesundheitsdienstleister im Ersten und Zweiten Gesundheitsmarkt ist es überlebenswichtig, auch als Unternehmer zu denken und der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern gerecht zu werden. Durch die Corona-Pandemie hat sich der Markt stark verändert und die Digitalisierung hat sich beschleunigt. Zu den größten Herausforderungen für Gesundheitsdienstleister gehört es, ihre Zielgruppe über kosteneffiziente Kommunikationswege zu erreichen und zu überzeugen. Dabei fordert die heterogene Zielgruppe Sichtbarkeit auf diversen Kanälen, damit alle relevanten Altersgruppen angesprochen werden. Heute braucht jeder Gesundheitsdienstleister eine hochwertige Online- und Social-Media-Präsenz, um neben Patienten und Kunden auch attraktives Fachpersonal auf sich aufmerksam zu machen. Oft ist die Zielgruppe digital schon wesentlich versierter als die Anbieter selbst und erwartet dementsprechend, dass sie auf ihrem Level online abgeholt wird. Der Einsatz digitaler Tools und Assistenzsysteme bietet den Therapeuten die Möglichkeit, ihre Zeit für das einzusetzen, was sie am besten können: die persönliche Betreuung der Kunden, abgestimmt auf deren individuelle Bedürfnisse. Denn sobald ein Patient den Benefit der medizinischen Trainingstherapie erlebt hat und davon überzeugt wurde, ist er offen für eine Überführung in den Selbstzahlerbereich.

Unsere Interviewpartner Vor welchen Herausforderungen stehen Gesundheitsdienstleister bei der Vermarktung ihres Angebotes? Diese und viele weitere Fragen beantworten mit Morten Krause und Thomas Kämmerling zwei Experten, die durch ihre Doppelfunktion als Betreiber von Therapiezentren und Consulting-Firmen sowohl die Sicht der Therapeuten als auch die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen und die Marktmechanismen kennen. Als Fachmann für den dualen Studiengang B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) weiß Prof. Dr. Marco Speicher genau, wie digitale Angebote konzipiert sein sollten, um potenzielle Kunden anzusprechen. Die Interviews lesen Sie auf den folgenden Seiten.

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Gesundheit richtig vermarkten

„Es geht um das Erreichen von Zielen!“ Morten Krause, Inhaber des Therapiezentrums Blender und Gesellschafter der crosscorpo consulting GmbH Als junger Physiotherapeut übernahm Morten Krause (34 Jahre) 2010 das Therapiezentrum Blender, das heute ein Team von 37 Mitarbeitern aus Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern und Trainern umfasst. Im Januar 2020 gründete er als geschäftsführender Gesellschafter die K2 Medical-Training GmbH in Kassel, die sich auf die Betreuung von Patienten im Rahmen der arztdelegierten medizinischen Trainingstherapie konzentriert. Ebenfalls im Jahr 2020 gründete Morten Krause mit zwei weiteren Gesellschaftern die crosscorpo consulting GmbH in Hamburg, die vor allem Physiotherapiepraxen, Rehazentren, und Arztpraxen in sämtlichen Prozessen von der Neugründung bis zur Erweiterung berät. Auch Raumpläne, Potenzialanalysen und Teamschulungen gehören zum Portfolio des Unternehmens. www.tz-blender.de; www.crosscorpo.consulting.de; www.k2-medicaltraining.de

Haben sich diese Herausforderungen durch die Corona-Pandemie verändert? Wenn ja, wie?

In meinen Augen haben sich die Herausforderungen eher abgeschwächt, da das Bewusstsein für den Nutzen von MTT massiv gestiegen ist. Der „Run“ auf Gesundheits- und Präventionstraining ist jetzt unverkennbar und die täglichen Herausforderungen im Ablauf haben sich ja nicht wirklich verändert. Das Desinfizieren von Material, die Hygieneregeln für Mitarbeiter und die allgemeine Hygiene sollten schon vor der Pandemie Grundlage jeder Praxisorganisation gewesen sein. Welche Zielgruppen haben für Ihr Unternehmen den größten Stellenwert? Ehrlich gesagt, sticht keine Zielgruppe wirklich heraus. Für den langfristigen Erfolg ist es wichtig, dass wir schon heute die Menschen präventiv betreuen – Kinder, Jugendliche, Sportler und auch Mitarbeiter, die morgen unsere Patienten sein könnten. In diesem Bereich sind wir schon heute ein verlässlicher und vertrauensvoller Partner. Das sind wir erst recht, wenn sie dann wirklich Physiotherapie benötigen. Beispiel Sportler: Wir betreuen während der Saisonvorbereitung und über die Saison hinaus fast 40 Vereinsmannschaften jährlich – präventiv. Wenn es bei den Sportlern nun zu Sportverletzung jeglicher Art kommt, kennen sie uns, 02/2021 | medical fitness and healthcare

Fotos: Therapiezentrum Blender

mfhc: Vor welchen Herausforderungen stehen Gesundheitsdienstleister aus Ihrer Sicht bei der Vermarktung ihres Angebotes? Morten Krause: Betreiber von Physiotherapiepraxen mit angeschlossener Medizinischer Trainingstherapie (MTT) haben häufig das Gefühl, dass sie im Wettbewerb zu den umliegenden Fitnessstudios stehen müssen. Dabei ist es genau umgekehrt! Die Leistungen in einer Praxis mit MTT werden und müssen aus einem komplett anderen Winkel betrachtet werden, da es sich bei einer MTT in meinen Augen um ein vollwertiges Nischenprodukt handelt, das anders honoriert wird. Das muss es ja auch, weil eine Ausstattung der Fläche mit medizinischen Trainingsgeräten viel teurer ist als eine vergleichbare Fläche in einem Fitnessstudio, das keine Medizinprodukte benötigt. Zusätzlich sind die Patienten und Kunden, die in physiotherapeutischen Einrichtungen trainieren, darauf angewiesen, dass sie von Fachpersonal betreut werden. Allein diese beiden Ansätze zeigen schon die Wertigkeit und den damit einhergehenden Preis für das Training auf einer MTT-Fläche.


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unsere Arbeit und die Ausstattung unserer Praxis. Somit sind wir ihre erste Anlaufstelle. Welchen Fokus setzen Sie bei der Zielgruppenansprache? Unser Mitglieder- und Patientenstamm ist so umfangreich, dass sich tatsächlich keine Fokussierung auf besondere Zielgruppen ergibt. Von der palliativen Betreuung in Pflegeheimen bis hin zur Versorgung des Leistungssportlers umfasst unser Therapie- und Trainingskonzept alle Zielgruppen und schließt niemanden aus. Welche emotionalen Trigger haben sich in Ihrer Kundenansprache als erfolgreich bewährt? Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es während der therapeutischen Behandlung niemals zu einem Verkaufsgespräch kommen darf. Dafür sind Physiotherapeuten auch nie angetreten, als sie sich für diesen tollen Beruf entschieden haben. Viel wichtiger ist eine gemeinsame Zielsetzung, also ein Agreement zwischen Therapeuten und Patienten. Und in diesem Agreement geht es eben um das Erreichen von Zielen, was natürlich auch die MTT umfasst. Der Nutzen wird dem Patienten in dieser sogenannten Sensibilisierungsphase dann sehr schnell klar. Den Patienten, der diesen Nutzen für sich erkannt hat, dann als Kunden zu gewinnen, fällt dann nicht mehr sehr schwer. Und wer es nicht erkannt hat – so what!? Die Welt wird man nicht retten, indem man jeden Patienten zu einem Kunden macht. Wie präsentieren Sie innovative Tools und Konzepte? Vorab muss selbstverständlich das Team mit ins Boot geholt und geschult werden, weil es anschließend selbst der größte Verstärker ist, der den Nutzen der Innovation Patienten und Kunden gegenüber vermitteln wird Das passiert bei uns in regelmäßigen Meetings und Workshops. Geht es um eine größere Investition, z. B. ins Gebäude oder in Geräte, oder eine maßgebende Änderung in unseren Prozessen, werden durchaus auch mal am Wochenende extra große Meetings dafür organisiert. Zusätzlich kommunizieren wir Neuheiten natürlich über die gängigen Social-Media-Kanäle, unsere Website, Workshops und Infoveranstaltungen. Welche Rolle spielt die Digitalisierung bzw. spielen digitale Medien und Social Media für Ihre Kundenansprache? Eine sehr große. Das Therapiezentrum Blender zum Beispiel liegt sehr ländlich im Herzen Niedersachsens und nicht jeder kommt am Tage hier vorbei. Trotzdem sind die Menschen in dieser Region sehr gut darüber informiert, was momentan bei uns passiert. Aktuelle Informationen, wie neue Mitarbeiter, Präventionskurse, Neuanschaffungen, Workshops, etc. lassen sich digital über Social Media am besten unter die Menschen bringen. Wie werden sich die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden und Patienten Ihrer Einschätzung nach in den kommenden Jahren entwickeln? In den letzten Jahren hat sich das Bewusstsein für qualitativ hochwertige und sehr gut betreute Konzepte stetig 02/2021 | medical fitness and healthcare

gesteigert. Wir merken, dass besonders nach den coronabedingten Lockdownphasen dieser Trend noch mehr an Fahrt aufnimmt. Gruppenkurse haben wir im Therapiezentrum Blender deshalb schon komplett aus unserem Konzept gestrichen – außer im Bereich der Physiotherapie: Dort werden wir künftig Small-Group-Konzepte in homogenen Gruppen anbieten, in denen sich Patienten wiederfinden und trotzdem individuell betreut werden können. Das kann zum Beispiel eine Gruppe aus Parkinsonpatienten, MS- oder Schulterpatienten sein. Hauptsache, die Patienten fühlen sich in den Gruppen wohl und sind unter „Gleichgesinnten“. Zusammengestellt werden diese Gruppen dann direkt durch die jeweiligen Therapeuten, die ihre Patienten über das Angebot informieren. Welche Maßnahmen, Schritte oder neuen Instrumente haben Sie für die nahe Zukunft geplant, um die Zielgruppenansprache Ihres Unternehmens zu optimieren? Ich denke, dass man seinen eingeschlagenen Weg immer sehr selbstkritisch reflektieren und gegebenenfalls sehr offen und ehrlich – auch mit dem Team – nachjustieren sollte. Wir haben mit der crosscorpo consulting sehr gute Erfahrungen damit gemacht, individuelle Konzepte aufzubauen, in denen die Patienten und Therapeuten im Fokus stehen. Die Zielsetzung des Patienten, der Therapeut als integrierter Gesundheitsberater und eine ganz klare Kommunikation dieser beiden Akteure sorgen für eine sehr gut laufende Praxis, in der Patienten gern Selbstzahlerleistungen in Anspruch nehmen, um dieses Ziel zu erreichen.


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„Menschen dort abholen, wo sie sich aufhalten“ Thomas Kämmerling, KWS GmbH Sportmedizinisches Trainingszentrum, Rehavision Schwerte Der ausgebildete Physiotherapeut Thomas Kämmerling ist der Sachverständige für Gesundheitsanbieter des DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen. Er ist als „Kind dieser Branche“ seit 1983 in Therapie und Fitness tätig. Gemeinsam mit seinem Bruder Michael und seinem Neffen Marco berät und begleitet Thomas Kämmerling mit der KWS GmbH rund 150 Therapieeinrichtungen und Fitnessstudios, die die Transformation zum Gesundheitszentrum vollzogen haben. Darüber hinaus ist er in verschiedenen Branchen ein international gefragter Experte für das Thema Leistungskommunikation und führt gemeinsam mit seinem Bruder Michael zwei Gesundheitszentren in Schwerte. www.kws-kaemmerling.de

mfhc: Sie betreiben selbst zwei Therapie- und Trainingseinrichtungen sowie mit der KWS GmbH eine Beratungsfirma für Therapiezentren. Hat sich Ihr Blick auf das Thema Zielgruppenansprache dadurch verändert? Thomas Kämmerling: Das muss ich wohl mit Nein beantworten. Auch wenn wir über 150 Therapiezentren in ganz Deutschland betreuen, so tickt der Patient, die Kundin oder schlichtweg der Mensch doch eigentlich überall gleich. Selbstverständlich werden uns durch den großen Gesamtüberblick über den Markt die so herausfordernden Engpässe in Therapie- und Gesundheitszentren noch deutlicher bewusst. Das hat uns wiederum dazu befähigt, Konzepte und Strategien zu entwickeln, die uns und unseren zu beratenden Unternehmen standortunabhängig einen großen Mehrwert bieten.

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Foto: KWS GmbH

Vor welchen Herausforderungen stehen Gesundheitsdienstleister aus Ihrer Sicht bei der Vermarktung ihres Angebotes? Bei dieser Frage sollte man vorweg zwei verschiedene Typen von Gesundheitsdienstleistern unterscheiden: zum

einen die Gesundheitsdienstleister, die im Ersten Gesundheitsmarkt tätig sind. Der Erste Gesundheitsmarkt umfasst den Bereich der klassischen Gesundheitsversorgung, die größtenteils durch die Krankenkassen (private und gesetzliche) finanziert wird. Hier ist es wichtig, dass trotz voller Terminbücher – z. B. in der Physiotherapie – an einer starken Online-Präsenz gearbeitet wird. Diese Online-Präsenz dient den Therapiepraxen nicht nur dazu, das heiß begehrte Fachpersonal an Ergo-, Logo- und Physiotherapeuten zu gewinnen, sondern gleichzeitig auch dem Zweck, das für sie interessanteste Patientenklientel (Privat-, akute Schmerz- und Orthopädiepatienten etc.) auf sich aufmerksam zu machen. Zum anderen gibt es Gesundheitsanbieter, die im Zweiten Gesundheitsmarkt tätig sind (individuelle Gesundheitsleistungen, Selbstzahlerleistungen, Mitgliedschaften usw.). Für sie ist die größte Herausforderung, das für sie passende Zielpublikum mit einem guten Marketing kosteneffizient zu erreichen und für sich zu gewinnen. Hier hat sich der Markt durch Corona stark verändert und darauf müssen insbesondere die Unternehmen reagieren, die es vor Corona „nicht nötig hatten“, einen guten Marketing-Mix aufzubauen.


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Sie haben es gerade schon angesprochen: Haben sich diese Herausforderungen durch die Corona-Pandemie verändert? Wenn ja, wie? Die Herausforderungen oder Engpässe haben sich nicht unbedingt verändert, aber sie sind bei vielen jetzt erst so richtig zum Vorschein gekommen. Es ist wie bei einem Eisberg, von dem man im Normalfall nur die Spitze sieht, tatsächlich ist er aber viel größer! Gerade aufgrund der Corona-Pandemie haben jene Gesundheitsanbieter starke Probleme, denen feste Strukturen und einheitliche Abläufe im Bereich der Vermarktungsstrategie, in der Prozesslandschaft sowie in der Mitarbeiterführung fehlen. Welche Zielgruppen haben für Ihr Trainings- und Therapiezentrum den größten Stellenwert? Durch welche Merkmale zeichnen sich die Zielgruppen aus? Wir sind eindeutig der Ansprechpartner für jene Zielgruppe, die ihre Gesundheit wiederherstellen, erhalten und nachhaltig verbessern möchte. Wenn man nach uns fragt, sagen die Menschen: „Wenn du gesundheitliche Probleme hast, dann musst du zu denen gehen. Die sind zwar viel teurer als alle anderen, aber die können dir helfen.“ Dabei ist eines der entscheidendsten Merkmale der Gesundheitszielgruppe, dass sie eher wenig sportaffin ist und sich nach Trainings-, Therapie- sowie Betreuungskonzepten sehnt, die ihr mit so wenig Aufwand wie möglich ein spürbares Ergebnis ermöglichen. Die Sicherheit, Motivation und auch die Verantwortungsübernahme durch das Fachpersonal spielen dabei mit die größte Rolle. Welchen Fokus setzen Sie bei der Zielgruppenansprache? Der Fokus bei der Zielgruppenansprache liegt klar auf dem Thema Schmerz. Der Mensch wird nun einmal nur durch zwei Dinge dazu motiviert, ins Handeln zu kommen: Liebe und Schmerz. Und unsere Gesundheitszielgruppe kommt oft erst dann ins Handeln, wenn ihre Problematik erkannt wird und sie sich bestens aufgehoben fühlt. In diesem Zuge muss mit einfachen Worten der Weg zur Problemlösung beschrieben und ein möglichst alltagsnahes Bild der Zukunft skizziert werden. Wie beeinflusst die Arbeit Ihrer Unternehmensberatung für Gesundheitsanbieter diese Fokussierung? Durch unseren starken Verbund aus 150 Unternehmen können wir den Therapiezentren, die von uns begleitet werden, natürlich starke Marketinginstrumente mit an die Hand geben, die man als Einzelkämpfer in einer solchen Form und Durchschlagskraft so nicht bekommt. Dadurch erfolgt eine starke Professionalisierung der Therapiezentren in ihrer Vermarktungsstrategie, die ihnen natürlich einen großen Wettbewerbsvorteil in ihrem Einzugsgebiet bringt. Insbesondere beim Thema Fachkräftegewinnung macht sich dies oft am meisten bezahlt. Welche emotionalen Trigger haben sich in Ihrer Kundenansprache als erfolgreich bewährt? Die Themen Motivation, Sicherheit und Verantwortungsübernahme sind Trigger, welche unsere Zielgruppe dazu 02/2021 | medical fitness and healthcare

motivieren, den für sie so großen Schritt zur Kontaktaufnahme mit einem Trainings- und Therapiezentrum zu bewältigen. Viele dieser Menschen haben in ihrem Leben noch nie Sport getrieben. Und jeder Mensch lebt aus seiner Erfahrung bzw. seiner Vergangenheit, deshalb ist der erste Schritt für unsere Zielgruppe so schwierig. Welche Rolle spielen die Digitalisierung und Social Media für Ihre Kundenansprache? Digitale und soziale Medien spielen für unsere Kundenansprache eine sehr große Rolle. Wer heutzutage Menschen erreichen möchte, muss den kompletten „bunten Blumenstrauß“ an digitalen Online-Präsenzen abbilden. Natürlich spielen einige Plattformen wie beispielsweise Google und Facebook bei den Marketingkampagnen eine größere Rolle als andere. Nichtsdestotrotz gilt: Überall, wo wir unsere Zielgruppe (digital) erreichen können, sollten wir in einem gewissen Grad vertreten sein. Denn wir können das beste Produkt der Welt haben, aber wenn keiner weiß, dass es das Produkt gibt, dann bleibt es ein Ladenhüter. Wie werden sich die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden und Patienten Ihrer Einschätzung nach in den kommenden Jahren entwickeln? Ähnlich wie in vielen anderen Bereichen findet auch bei unseren Patienten und Kunden eine noch stärkere Spaltung in die Extreme statt. Es wird weiterhin Menschen geben, die exzessiv mit einer hohen Eigenverantwortung und Eigeninitiative ihre Gesundheit managen werden. Auf der anderen Seite wird es immer mehr Menschen geben, die noch bequemer und passiver werden. Gerade für diese Menschen spielt das Angebot eines modernen Trainings- und Therapiezentrums eine große Rolle. Zwar ist dort der Besuch nur ein Mittel zum Zweck und keine Passion, aber genau aus diesem Grund benötigt diese Klientel unsere Dienstleistungskompetenz und unsere Erfolgssysteme. Welche Maßnahmen, Schritte oder neuen Instrumente haben Sie für die nahe Zukunft geplant, um die Zielgruppenansprache Ihres Unternehmens zu optimieren? Wir wollen unsere Therapie- und Trainingszentren noch stärker beim Marktriesen und Monopolisten Google positionieren, um die Menschen im digitalen Raum dort abzuholen, wo sie sich aufhalten. Außerdem werden wir unsere „Kaltakquise“ in Social Media weiter optimieren und ausbauen, damit mehr Menschen der Zielgruppe von uns und unseren Dienstleistungen erfahren. Dafür ist es zwingend notwendig, unser Marketingbudget in diesen Bereichen noch weiter zu erhöhen. Wie präsentieren Sie innovative Tools und Konzepte? In unserer Gemeinschaft aus 150 Therapiepraxen folgen wir immer dem Credo: „Aus der Praxis für die Praxis!“ Jedes neue Konzept und Tool wird erst von uns in unseren eigenen Therapiezentren auf Herz und Nieren geprüft, bevor wir es an unsere Gemeinschaft weitergeben. Selbstverständlich müssen dann auch diese erprobten Konzepte noch per Feinabstimmung auf das jeweilige Unternehmen individuell gemünzt und so kommuniziert werden, dass die Mitarbeiter die Prozesse einheitlich und mit Begeisterung umsetzen können.


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Gesundheit richtig vermarkten

„Benutzerfreundlichkeit ist nichts anderes als Zielgruppenansprache“ Prof. Dr. Marco Speicher, Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement Prof. Dr. Marco Speicher ist Dozent an der DHfPG und der BSA-Akademie. Er ist stellvertretende Fachbereichsleitung Informatik und hauptsächlich für den Bachelor-Studiengang Sport-/Gesundheitsinformatik der DHfPG tätig. 2019 promovierte er im Fachbereich Informatik an der Universität des Saarlandes zum Thema „Measuring User Experience for Virtual Reality“. Von 2014 bis 2019 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Dort war er Teil des Forschungs- und Entwicklungsteams des Ubiquitous Media Technologies Lab (UMTL) und des Innovative Retail Laboratory (IRL). www.dhfpg.de

Ein Beispiel: Bei mobilen Apps muss der Button zur Größe des Fingers passen, also etwa 30 mal 30 Pixel betragen. Am Anfang sahen alle Apps sehr unterschiedlich aus, heute ähneln sie sich immer mehr, weil die großen Player im Markt, wie Google oder Apple etc., offizielle Richtlinien wie die zur Fingergröße veröffentlichen, auf die die Entwickler zugreifen können. So etwas wird es in Zukunft auch im Gesundheitsbereich geben müssen. Es gibt hunderte von MeditationsApps, aber nur wenige werden angenommen. Warum? Aufgrund mangelnder Benutzerfreundlichkeit und einem Mangel an intuitiver Bedienbarkeit – beides stellt eine große Herausforderung für den Interaktionsdesigner dar. Im Gegensatz zu früher erwarten die Kunden heute sehr viel und sind oft im Bereich der Digitalisierung schon viel weiter als die Angebote der Gesundheitsbranche. Wie haben sich diese Herausforderungen durch die Corona-Pandemie verändert? Durch die Corona-Pandemie sind die eklatanten Unterschiede zwischen der Realität draußen und dem meist hohen Standard zu Hause offensichtlich geworden. Gesundheits02/2021 | medical fitness and healthcare

Foto: DHfPG/BSA

mfhc: Aus der Sicht des Sport- und Gesundheitsinformatikers, vor welchen Herausforderungen stehen Gesundheitsdienstleister heute bei der Vermarktung ihrer Angebote? Prof. Dr. Marco Speicher: Das grundlegende Problem im Ersten und Zweiten Gesundheitsmarkt ist, dass wir in vielen Bereichen erst am Anfang der digitalen Transformation stehen. Der Markt ist dennoch sehr heterogen. Einzelne Unternehmen, beispielsweise Krankenkassen, Physiotherapiepraxen und größere Fitnessketten, sind im Gegensatz zu manchen kleineren Unternehmen schon recht weit. In den kleineren Unternehmen hingegen fehlt häufig das Know-how, speziell im Gesundheits-IT-Bereich. Viele Informatiker kennen sich in der Gesundheitsbranche überhaupt nicht aus, können also dafür auch keine geeignete Software entwickeln. Letztendlich steht für die Vermarktung von Gesundheitsdienstleistungen eine benutzerfreundliche Software im Vordergrund. Benutzerfreundlichkeit wird immer wichtiger, denn dabei geht es um nichts anderes als Zielgruppenansprache. Im Englischen spricht man vom Humancentered Design. Es bedeutet, dass digitale Modelle, Software und Angebote menschenzentriert konzeptioniert werden.


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dienstleister brauchen heute eine grundlegende IT- und Social-Media-Kompetenz. Sie sollten möglichst nicht outsourcen, sondern Mitarbeiter beschäftigen, die Gesundheitsfragen ebenso beantworten können wie Fragen zur Funktionalität ihres Buchungsportals. Es sind neue Kommunikationskanäle entstanden: Statt Briefen werden jetzt E-Mails und Social Media eingesetzt. Im Zentrum der Anforderungen steht eine benutzerfreundliche Software für Kunden und die eigenen Mitarbeiter. Wie biete ich dem Kunden Zugriff auf seine Trainingsdaten oder die Möglichkeit, die eigenen Daten in meinem Unternehmensnetz zu sichern und anzuschauen? Das kann mobil über eine App oder im Web geschehen. Die digitale Anamnese und Praxisorganisation sollten zum Standard werden, Papier wird dann völlig überflüssig. Das Klemmbrett von früher wird heute durch ein Smartphone oder Tablet ersetzt. Auch wenn es um Absprachen oder Feedback im Videocall geht, sind virtuelle Termine inzwischen nahezu gleichwertig. Wie können Gesundheitsanbieter die Möglichkeiten der Digitalisierung einsetzen, um die Vermarktung ihrer Dienstleistungen zu optimieren? Wichtig ist die Website: Wie präsentiert sich der Anbieter, wie kann ich direkt mit ihm in Kontakt treten? Außerdem bietet sich ein Multi-Channel-System zur Kontaktaufnahme an: Telefonberatung, E-Mail-Kontakt, ein Messengerdienst wie WhatsApp und Social Media, durch die ich mit relativ wenig Aufwand weitere Zielgruppen erreiche, sollten zum Standard gehören. Kunden wollen benutzerzentrierte und -freundliche Angebote, in diesem Fall einfach zeitnah einen Termin in der besten Praxis in der Umgebung vereinbaren und dafür möglichst wenig Aufwand betreiben. Gesundheitsdienstleistungen „leben“ vom unmittelbaren Nutzen für Patienten und Mitglieder. Welchen Beitrag können digitale Tools und Strategien leisten, um diesen Nutzen sichtbarer zu machen? Die Corona-Schnelltest-Zentren haben gezeigt, wie einfach eine Terminvergabe über Portale statt über Telefon funktionieren kann. Gesundheitsdienstleister sollten die OnlineBuchung für sich adaptieren. Wenn ich vom Arzt eine Überweisung zur Behandlung beim Physiotherapeuten bekomme, muss ich mir eine Praxis suchen. Benutzerstudien zeigen, dass dies heute vorwiegend über Suchmaschinen geschieht. Bei den Suchkriterien spielt das Angebot eine wichtige Rolle, aus psychologischer Sicht sind aber natürlich auch die Bewertungen entscheidend. Wenn ein Anbieter 4,5 und ein anderer 5 Sterne bekommt, wird der User den mit der höchsten Bewertung wählen. Eine zeitsparende Alternative wäre, dass der Patient ein zentrales System aufruft, dort seine Präferenzen eingibt und daraufhin direkt Terminvorschläge von verschiedenen Anbietern erhält. Alles, was schwierig, zeitaufwendig oder fehleranfällig ist, kann der Maschine übergeben werden. Ein digitales System kann beispielsweise Gesundheitsdaten effizient und schnell auswerten und gegebenenfalls auch Vorhersagen treffen, doch die Einschätzung und Bewertung der Fakten wird weiterhin der Therapeut für den Patienten vornehmen. 02/2021 | medical fitness and healthcare

Der Fokus sollte sich wandeln, weg von der Verwaltung und hin zu mehr Beratung, Betreuung und Assistenz. Welche digitalen Tools, Touchpoints und Konzepte haben sich im Ersten und Zweiten Gesundheitsmarkt bewährt? Was im Fitnesssektor bereits funktioniert, lässt sich ebenso auf den Ersten und Zweiten Gesundheitsmarkt übertragen: Das reicht von dem kontaktlosen Check-in und Schrankzugang sowie der Connection zu Wearables, Smartphones und Fitnesstrackern bis hin zur Datenanalyse. Bewährt haben sich außerdem Online-Plattformen mit hochwertigen Trainingsvideos für den Selbstzahlerbereich, die auch für medizinisches Gesundheitstraining sehr gut genutzt werden können. In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird auch das Consumer-Tracking interessant werden, bei dem der Physiotherapeut „Hausaufgaben“ aufgibt und die Trainingsfortschritte computergesteuert per Assistenzsystem dokumentiert werden. Die korrekte Ausführung der Übungen wird dabei mit Sensoren oder einem kamerabasierten Trackingsystem gemessen. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz eines virtuellen Assistenten, der direkt während des Trainings Feedback gibt. Das ist jedoch eher eine Zukunftsvision. Derzeit sollte die Digitalisierung erst einmal dazu beitragen, die Praxisorganisation effizienter zu gestalten. Welche Chancen bietet denn die Digitalisierung den Gesundheitsdienstleistern in Bezug auf die Praxisorganisation? Momentan geht es darum, kosteneffizienter zu arbeiten. Die digitale Anamnese und Übermittlung der Patientendaten vom Arzt an die Praxis sowie eine effiziente Praxisorganisation per Computer spart viel Zeit und Geld. Durch die Digitalisierung erhält ein Therapeut bereits vor der Behandlung mehr Informationen, was letztendlich die Leistung am Patienten verbessert. Die Kompetenz des Therapeuten liegt in der persönlichen Betreuung und Beratung. Der Computer kann mithilfe Künstlicher Intelligenz bestimmte Vorhersagen treffen und interpretieren. Die Behandlung individuell auf den Patienten zuschneiden kann aber nach wie vor nur der Mensch. Wie kann ich die Zielgruppen am besten erreichen? Welche Rolle spielt Social Media bei der Kundenansprache? Man muss mehr in Richtung Online-Marketing und MultiChannel denken und sollte keine Insellösungen schaffen oder einseitig denken. Hier ist die Kommunikation ein gutes Beispiel: Bieten Sie von allem ein bisschen an, von Telefon und E-Mail als Must-haves über WhatsApp, Facebook und Instagram. Erreichbarkeit und Responsivität sind heutzutage das A und O, und zwar über alle Altersgruppen hinweg, denn meist sind die Älteren ebenso ungeduldig wie die Jüngeren. Prävention hat durch Corona einen ganz neuen Stellenwert bekommen und so neue Märkte erschlossen. Welche Qualifikationen müssen Betreiber und Mitarbeiter im Zweiten Gesundheitsmarkt heute mitbringen, um mit der rasanten technischen Entwicklung Schritt zu halten? Selbst wenn keine Eigenentwicklung gewollt oder möglich


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ist, sollte trotzdem ein Mindestmaß an IT-Wissen vorhanden sein. Einerseits, um die im Unternehmen verwendete Software bedienen und warten zu können und andererseits, um im Kontakt mit den Kunden diese Kompetenzen als Dienstleistung anzubieten. Optimal ist es natürlich, wenn das System selbst inhouse entwickelt wird. Dafür bieten wir an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) den neuen Bachelor-of-Science-Studiengang Sport-/Gesundheitsinformatik, kurz BSGI, an. Sie haben diesen Studiengang mitaufgebaut. Warum ist er gerade jetzt so wichtig? Weil wir mittendrin sind in der Digitalen Transformation und viele Kunden und Patienten diesbezüglich schon weiter sind, als es die Dienstleistungen hergeben. Zudem bedarf es im Unternehmen Fachpersonal, das „Sprachen aus beiden Welten“ spricht und so zwischen beiden übersetzen kann – also Gesundheitsexperte und IT-Entwickler in einem. Die Digitalisierung ist in einigen Ländern viel weiter fortgeschritten als in Deutschland. Können Sie Beispiele nennen, die zeigen, welche Benefits der digitale Wandel dort für den Gesundheitsbereich hat? Man hat in der Corona-Pandemie an den skandinavischen Ländern oder auch an Israel gesehen, welchen unglaublichen Wettbewerbsvorteil eine digitale Infrastruktur bietet. Dort waren die Meldungen der Krankheitsfälle sehr schnell, die Hospitalisierungsrate wurde stets aktuell erfasst und es gab rasch einen digitalen Impfpass. Der Gesundheitssektor muss digitaler werden und gleichzeitig muss die technische Infrastruktur weiter ausgebaut werden. Heute kann ich meine Steuererklärung digital übermitteln, aber meine Gesundheitsdaten noch nicht.

Wie werden sich die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden und Patienten Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren entwickeln? Es gibt nicht den einen Patienten, denn die Menschen sind so unterschiedlich wie ihre Gesundheitsdaten. Einer möchte eine App auf dem Handy nutzen, die andere eine Website. Daher sind die Bedürfnisse und Erwartungen an die Digitalisierung natürlich enorm. Trotzdem gibt es Mittel und Wege, sie zu bedienen: Die persönliche Beratung muss ganz klar im Vordergrund stehen. Denn alle Zeit, die ich durch die Nutzung digitaler Assistenzsysteme und Software spare, kann ich in die persönliche Beratung investieren. Was können wir von anderen Ländern lernen? Wo müssen wir umdenken? Ein gutes Beispiel ist ein Testlauf mit einem GymKit in Australien, wo Kunden mit Smartwatch und Smartphone automatisch im Studio und an den Geräten ein- und ausgeloggt werden. Ihre Gesundheitsdaten werden automatisch ins studioeigene System übermittelt. Die Trainer sehen so, wer wann im Studio war, wie hoch der Puls war etc. Hier findet eine Kompetenzverschiebung statt. Das GymKit erfasst Bewegung und Training, die Smartwatch den Puls. In der Cloud werden die Daten gesammelt und verbunden, anschließend kann der Trainer sie analysieren. Das GymKit fungiert als Schnittstelle, es ist eine Art virtueller Adapter, der Entwicklern zur Verfügung gestellt wird, um die Fitnessgeräte mit dem Sensor und den Endgeräten zu verbinden. Eine zentrale, standardisierte Datenbank von Gesundheitsdaten macht es viel einfacher, von App zu App zu kommunizieren und lässt sich von normaler Fitness auf Medical Fitness übertragen. Hier werden bereits Standards eingeführt, auf die andere Angebote aufbauen können.

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Fazit Es gibt für Gesundheitsdienstleister kein allgemeingültiges „Rezept“ für eine erfolgreiche Zielgruppenansprache. Dafür sind die Menschen mit ihren Problemen und Vorlieben zu unterschiedlich – ebenso wie Therapeuten, Studiobetreiber und ihre Mitarbeiter selbst. Im Zeitalter der Digitalisierung müssen Gesundheitsanbieter auf Online- und Social-Media-Kanälen präsent sein, über die das Praxisteam möglichst zeitnah mit Kunden und Interessenten interagieren kann. Alle digitalen Plattformen sollten von den Usern einfach und intuitiv zu bedienen sein. Das wichtigste Marketinginstrument für Gesundheitsdienstleister ist jedoch der intensive Kontakt zwischen Therapeut und Patient. Wenn der Patient erkennt, welchen nachhaltigen Nutzen ein betreutes Training für seine Gesundheit hat, werden Verkaufsgespräche überflüssig. Digitale Tools – von Fachpersonal richtig eingesetzt – erleichtern nicht nur die Außendarstellung, sie übernehmen auch Standardprozesse im Alltag von Praxen und Studios und schaffen dadurch Zeit und Raum für eine individuelle Ansprache der Zielgruppen.


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Branchenwissen für Unternehmenserfolg nutzen

Chancen aus der Krise – aktuelle Studienergebnisse aus Betreiberperspektive

Auch in diesem Jahr präsentieren beim „Aufstiegskongress ONLINE ONLY“ renommierte und branchenbekannte Experten in ihren Vorträgen ihr fachliches Know-how. Dadurch können Betreiber ihre Kompetenzen stärken bzw. ausbauen und einen Blick „über den Tellerrand“ ihres Dienstleistungsangebotes werfen. Das vielfältige und attraktive Programm umfasst Inhalte zu Themen wie Gesundheit, Ernährung, Betriebliches Gesundheitsmanagement oder Training. Beispielsweise stellt Clive Salz in seinem Vortrag „Ernährungsberatung: ein unterschätztes Umsatzpotenzial“ heraus, welche kommerziellen Chancen aus der Ernährungsberatung als fester Bestandteil des Dienstleistungsangebotes entstehen können. Allgemeine Tipps oder oberflächliche Informationen sind damit jedoch nicht gemeint, sondern eine fundierte, in das Training integrierte Beratungsleistung, die sichtliche Mehrwerte für die Mitglieder schafft. Auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) rückt zunehmend in den Fokus. Warum aber investieren Unternehmen branchenübergreifend in das BGM und welche Rolle spielen dabei Mitarbeiterbindung und Homeoffice? Diese und viele weitere Fragen beantwortet Oliver Walle in seinem Vortrag „Betriebliches Gesundheitsmanagement als Beitrag zur Arbeitgeberattraktivität“. Durch den Bewegungsmangel aufgrund von Lockdowns und Homeoffice sind Sporttreibende anfälliger für Verletzungen geworden. Wenn es dazu kommt, liegt es meist an den Physiotherapeuten sowie Fitness- und Gesundheitsstudios, die Sporttreibenden wieder auf ihr Vor-Verletzungs-Niveau zurückzuführen. Dabei geht es vor allem um eine schnelle und vollständige Rehabilitation. Wie verschiedene Testverfahren aus dem Profisportbereich dabei unterstützen können, die Sportler wieder zurück auf die Erfolgsspur zu bringen, erfahren Interessierte im Vortrag „Return to Sport“ von Marlon Kreis.

Jetzt anmelden und dabei sein! Melden Sie sich jetzt unter www.aufstiegskongress.de/ tickets zum diesjährigen „Aufstiegskongress ONLINE ONLY“ an und rufen Sie noch bis zum 31. Dezember 2021 alle Inhalte jederzeit und kostenfrei ab. Seien Sie mit Ihrem Team dabei und profitieren Sie vom umfangreichen Fachwissen der Referenten, um Ihr Unternehmen langfristig erfolgreich und krisensicher zu machen. Alle Vorträge stehen auch für die interne Schulung von Mitarbeitenden zur Verfügung.

Mit dem Newsletter immer up to date Melden Sie sich auf der Kongresswebseite für den kostenfreien Newsletter an und folgen Sie uns auf Facebook. So bleiben Sie immer aktuell informiert. www.aufstiegskongress.de facebook.de/aufstiegskongress 02/2021 | medical fitness and healthcare

Prof. Dr. Sarah Kobel

Return to Sport Marlon Kreis

Training für das Immunsystem – Myokine als Botenstoffe des Muskels Patrick Berndt

Chancen aus der Krise – aktuelle Studienergebnisse aus Mitgliederperspektive Prof. Dr. Sarah Kobel

Ernährungsberatung: ein unterschätztes Umsatzpotenzial Clive Salz

Professioneller Einsatz von Ernährungskonzepten im Fitnessmarkt Jola Jaromin-Bowe

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) als Beitrag zur Arbeitgeberattraktivität Oliver Walle

Nicht ansteckend, aber durchaus tödlich! Bewegungsmangel – die vergessene Pandemie Prof. Dr. Markus Wanjek

Hybrider Kursplan: Online-Kurse und Gruppentrainingsangebote im Studio optimal verbinden Manuela Reusing

ROR – Return on Relationship: Beziehungen als größtes Unternehmenspotenzial Nicolai Rolli

Das Rezeptbuch für die Mitarbeiter-/Teamentwicklung: verständlich, fundiert, praxiserprobt Samir Vincevic

Organisationsentwicklung in Krisenzeiten Prof. Dr. Oliver Schumann

Wirkungsvoll führen – sinnorientiert und wertschätzend Nicolai Rolli

Erfolgreiche Führung in der Fitness- und Gesundheitsbranche 4.0: Wie geht das? Prof. Dr. Oliver Schumann

Content is King, Distribution is Queen – Setzen Sie sich digital die Erfolgskrone auf! Frederik Neust

Der „digitale Marketing-Bizeps“ und wie man diesen zum Wachsen bringt Frederik Neust

Das Studio ist tot – lang lebe das Studio! Digitale Neukundengewinnung in Zeiten von Corona Pascal Kühnhenrich

Social-Media-Videos – Vertikall-you-need is Hochformat Frederik Neust

Diskussion: Das passende Geschäftsmodell und die „richtige“ Positionierung nach der Krise Roman Spitko (Moderator), Henrik Gockel (PRIME TIME fitness), Christophe Collinet (LifeFit Group) und Frank Vogelgesang (Motivitas Fitness)

Das Programm finden Sie auch unter www.aufstiegskongress.de/programm.


Branche

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Dual studieren im Gesundheitsmarkt

Flexibel. Vielseitig. Praxisorientiert.

Physiotherapiepraxis von DHfPG-Studium überzeugt Text: Ronja Reuber

Die myPhysio GmbH arbeitet seit mehreren Jahren mit dual Studierenden der DHfPG. In den fünf Physiotherapiepraxen in Köln und Bonn – davon vier mit Selbstzahlerbereich – sind aktuell drei dual Studierende sowie eine Absolventin des Bachelor-Studiengangs Gesundheitsmanagement der DHfPG beschäftigt. Warum Geschäftsführer Stefan Schulz vom dualen Studium an der DHfPG überzeugt ist, wie die Absolventin Tabea Hardebusch und die Studierende Ella-Marie Neu ihre Tätigkeiten im Praxisalltag erleben und wie alle drei dabei vom Studium profitieren, haben sie uns im Interview verraten. in einer Praxis ausschließlich Physiotherapie angeboten – die wird aber auch gerade umgebaut. Unser Ziel ist es, unsere Patienten nachhaltig und ganzheitlich zu versorgen, auch wenn sie nicht mehr physiotherapeutisch behandelt werden. Aktuell beschäftigen Sie drei dual Studierende des Bachelor-Studiengangs Gesundheitsmanagement. 02/2021 | medical fitness and healthcare

Fotos: Stefan Schulz

mfhc: Herr Schulz, Sie sind Betreiber der myPhysio GmbH. Welche Dienstleistungen bieten Sie an? Stefan Schulz: In vier unserer fünf Praxen bieten wir neben der Physiotherapie auch Mitgliedschaften an. Hier können die Patienten auch über ihre Behandlung hinaus trainieren, z. B. an EGYM-Geräten. Zudem bieten wir EMS-Training sowie eine Stoffwechsel- und Leistungsanalyse an. Aktuell wird nur


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Was sind die besonderen Pluspunkte in der Zusammenarbeit? Stefan Schulz: Der Bachelor-Studiengang Gesundheitsmanagement passt einfach zu unseren Praxen, da die Studieninhalte interdisziplinär und somit nicht auf einen bestimmten Bereich festgelegt sind. Die Studierenden können ein breites Aufgabenspektrum abdecken: vom Praxismanagement, über die Rezeption und die Buchhaltung bis zur Arbeit mit den Kunden. Durch die Verbindung aus Fernstudium und betrieblicher Tätigkeit werden die Studierenden ganzheitlich auf den Beruf vorbereitet. Wir arbeiten als junges Team zudem auch gern mit jungen Menschen zusammen, die Lust haben, sich zu entwickeln. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Flexibilität: Wenn personelle Engpässe entstehen, können die Studierenden fast überall eingesetzt werden. Wir lernen die Studierenden während des Studiums kennen, sehen die individuellen Stärken und übernehmen sie danach auch gern als Festangestellte, wenn alles passt. Frau Hardebusch, die jetzt unsere Personal- und Praxismanagerin ist, war ja auch dual Studierende. Frau Hardebusch und Frau Neu, sie beide haben sich für das duale Bachelor-Studium Gesundheitsmanagement an der DHfPG entschieden. Was hat sie daran besonders interessiert? Tabea Hardebusch: Begonnen habe ich mit einem Bachelor-Studium Ernährungsberatung. Nachdem ich zur myPhysio GmbH gewechselt bin, merkte ich durch meine täglichen Aufgaben, den Kontakt mit den Patienten sowie den Austausch mit den Physiotherapeuten, dass mich der Bereich Gesundheitsmanagement mehr reizt. Außerdem wird man im Studiengang auf viele verschiedene Aufgaben und Positionen im Tätigkeitsfeld Gesundheit vorbereitet. Zusätzlich war das breite Spektrum an unterschiedlichen Studieninhalten beeindruckend. Ella-Marie Neu: Mich hat die Kombination aus Trainingslehre, Ernährung und Gesundheitswissenschaften überzeugt. Gerade auch im Hinblick auf die Studienmodule „Psychologie des Gesundheitsverhaltens“ oder „Entspannung – Verfahren zur Stressbewältigung“. Gesundheit ist mehr als nur gesunde Ernährung und Fitness. Die Themen interessieren mich auch privat sehr.

02/2021 | medical fitness and healthcare

Was sind für Sie die größten Vorteile des dualen Studiensystems? Haben Sie etwas als besonders herausfordernd angesehen? Stefan Schulz: Als besonders herausfordernd empfinde ich als Arbeitgeber eigentlich nichts. Die Termine der Lehrveranstaltungen, an denen unsere Studierenden teilnehmen, sind im Voraus bekannt. Man kann also gut planen, was es für uns sehr angenehm macht. Dazu kommt, dass die Studierenden immer nur für ein paar Tage weg sind und so nicht aus dem Arbeitsalltag gerissen werden. Und durch die Kombination aus Ausbildung und Studium können sie ihr theoretisches Wissen direkt in die Praxis umsetzen und neue Ideen einbringen, z. B. im Marketing. Man ist als Arbeitgeber manchmal festgefahren bzw. betriebsblind und gerade im Marketing gab es schon die ein oder andere Idee, die wir dann umgesetzt haben. Tabea Hardebusch: Für mich war der große Vorteil, dass ich mich immer auf ein Studienmodul zu 100 Prozent konzentrieren konnte und nicht gleichzeitig für mehrere lernen musste. Damit konnte ich die Inhalte besser verinnerlichen und umsetzen. Und die „Zusammenarbeit“ von Theorie und Praxis gefällt mir besonders. Die Herausforderung war die Selbstdisziplin und -organisation während der Selbstlernphasen. Ella-Marie Neu: Ich finde besonders gut, dass man sich durch das Fernstudium die Zeit eigenständig einteilen kann und nicht an feste Termine gebunden ist. Die Präsenzphasen ermöglichen es gleichzeitig, offene Fragen explizit zu klären und sich mit den Kommilitonen und Dozenten auszutauschen. Ich habe mich bewusst für ein duales Studium entschieden, weil ich das, was ich an der Hochschule lerne, direkt im Arbeitsalltag umsetzen kann. Herr Schulz, Sie können die dual Studierenden wie festangestellte Mitarbeitende in den Praxisalltag integrieren. Wie funktioniert das konkret und wo ziehen Sie Mehrwerte daraus? Stefan Schulz: Frau Hardebusch ist bei uns beispielsweise für das Personal- und Praxismanagement sowie die dual Studierenden zuständig. Da sie selbst an der DHfPG studiert hat, ist das für uns natürlich optimal. Wir versuchen, die Studierenden


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Dual studieren im Gesundheitsmarkt

überall zu integrieren – ob in der Buchhaltung oder, nach Einarbeitung, auf der Trainingsfläche. Wir sehen sie nicht als Studierende an, sondern als vollwertige Teammitglieder.

Interviewpartner

Tabea Hardebusch Tabea Hardebusch folgte nach einem kurzen Ernährungswissenschaftsstudium ihrer besonderen Leidenschaft für Gesundheitsmanagement und fand in der myPhysio GmbH den optimalen Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber.

Ella-Marie Neu Ella-Marie Neu kam zunächst als Patientin in die Praxis und erfuhr dort, dass die myPhysio GmbH dual Studierende ausbildet. Anfang diesen Jahres startete sie mit dem dualen Bachelor-Studium Gesundheitsmanagement.

Stefan Schulz Stefan Schulz, Inhaber und Geschäftsführer von myPhysio, gründete 2014 das Unternehmen mit mittlerweile insgesamt fünf Standorten in Köln und Bonn. Das Ziel des ehemalige Leistungssportlers: eine gute therapeutische Versorgung für jeden. Anzeige

Dual Studierende mit der DHfPG ausbilden Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) bietet u. a. sechs duale Bachelor-Studiengänge sowie zahlreiche Hochschulweiterbildungen an. Das duale Studiensystem kombiniert ein Fernstudium mit kompakten Lehrveranstaltungen plus betriebliche Tätigkeit. Die zwei- bis viertägigen Präsenzphasen finden alle vier bis sechs Wochen statt und können entweder an einem der elf Studienzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz oder digital absolviert werden. Sie möchten Ausbildungspartner werden? Dann kontaktieren Sie gern den Career-Service der DHfPG für eine persönliche Beratung unter Tel.: +49 681 6855 580.

Genauere Informationen zu "Physiotherapiepraxen als Ausbildungsbetriebe" unter: www.dhfpg.de/physiotherapie

Frau Neu, was sind Ihre aktuellen Aufgabenfelder als dual Studierende? Ella-Marie Neu: Ich habe zurzeit zwei große Aufgabenbereiche: Rezeption und Trainingsfläche. An der Rezeption bin ich z. B. für Termine und Abrechnungen zuständig. Auf der Trainingsfläche arbeite ich mit den Kunden zusammen oder schließe Mitgliedschaften ab. Dabei helfen mir die betriebswirtschaftlichen und trainingswissenschaftlichen Studienmodule sehr – ich weiß immer, worauf ich achten muss. Was ich besonders toll finde: Ich kann als DHfPG-Studierende auch kostenfrei spezifische Zusatzqualifikationen und Trainerlizenzen an der BSA-Akademie, dem Schwesterunternehmen der DHfPG, erwerben. Beispielsweise kann ich mich dadurch auch explizit im eintägigen Workshop „Praxisorganisation in der Physiotherapie“ im Patienten-, Termin- und Rezeptmanagement weiterbilden. Welche Vorteile sehen Sie gerade für Unternehmen der Gesundheitsbranche, wenn diese verstärkt auf dual Studierende setzen? Stefan Schulz: Dass dual Studierende flexibel einsetzbar sind, ist ein absoluter Mehrwert. In der Physiotherapie gibt es viele verschiedene Aufgabenbereiche und jeder hat seine individuellen Stärken, die sich im Laufe des Studiums herauskristallisieren. Außerdem kann man aufgrund der festgelegten Termine der Studienmodule sehr gut planen. Tabea Hardebusch: Das Gesundheitswesen ist im täglichen Wandel und es gibt ständig neue Erkenntnisse. Die DHfPG ist immer auf dem aktuellsten wissenschaftlichen Stand und dadurch können die Studierenden die neuen Ergebnisse in den Betrieb mitbringen und dort umsetzen. Daran wächst sowohl der Betrieb als auch der Studierende. 02/2021 | medical fitness and healthcare

Fotos: Stefan Schulz

Weitere allgemeine Infos unter: www.dhfpg.de

Frau Hardebusch, wie Herr Schulz erwähnte, arbeiten Sie mittlerweile als Personal- und Praxismanagerin. Wie kam es dazu und was sind Ihre täglichen Aufgaben? Tabea Hardebusch: Bei myPhysio wurde ich nie als die typische Auszubildende gesehen und habe somit auch nicht die typischen Ausbildungsaufgaben erhalten. Meine Stärken wurden gefördert, ich durfte Ideen mit einbringen und auch umsetzen. In den ersten Monaten erhielt ich immer mehr Verantwortung in verschiedenen Bereichen. Das war ein ziemlicher Vertrauensbeweis für mich, aber ich war aufgrund der praxisorientierten Studieninhalte auch optimal darauf vorbereitet. Nach und nach habe ich dann Aufgaben der Personalleitung übernommen und gemerkt, dass mir der Tätigkeitsbereich Personal- und Praxismanagement sehr viel Spaß macht und ich mich da auch weiterbilden möchte. Meine täglichen Aufgaben: Arbeitszeiten- und Urlaubsplanung, Einarbeitung neuer Mitarbeitenden, Mitarbeitergespräche, Ausbildungsleitung der dual Studierenden, Praktikantenbetreuung, Rezeptionsmanagement, Planung von Bewerbungsgesprächen, Durchführung von Probearbeiten neuer Bewerber und bei Bedarf springe ich auch an der Rezeption ein.



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Praxisorganisation optimieren | Anzeige

In dual Studierende investieren und mehrfach profitieren

Qualifizierte Fachkräfte für optimiertes Praxismanagement Die Physiotherapie ist ein zentrales Heilmittel, gerade im Bereich von orthopädischen Gesundheitsleiden, das wohl auch zukünftig an Bedeutung gewinnen wird. Entsprechend werden auch immer mehr zeitliche und personelle Ressourcen u. a. im Patienten-, Termin- und Praxismanagement benötigt. Das belastet besonders kleinere Physiotherapiepraxen, denen wichtige Kapazitäten für die Patientenbehandlung verloren gehen. Dual Studierende des B. A. Gesundheitsmanagement der DHfPG können maßgeblich zur Entlastung von Therapeuten und Inhabern sowie zur Steigerung des Praxiserfolgs beitragen. zu optimieren sowie Zusatzangebote zu konzipieren und zu erstellen.

Studierende mit dem Testsieger qualifizieren Die staatlich anerkannte und akkreditierte private Deutsche Hochschule, ausgezeichnet als „Beste private Hochschule im Bereich Gesundheit“, bietet insgesamt sechs duale Bachelorund vier Master-Studiengänge sowie ein Graduiertenprogramm und zahlreiche Hochschulweiterbildungen an. Die dualen Bachelor-Studiengänge in den Bereichen Sport-/ Gesundheitsinformatik, Fitnessökonomie, Sportökonomie, 02/2021 | medical fitness and healthcare

Foto: contrastwerkstatt – stock.adobe.com

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iele der organisatorischen Aufgaben in physiotherapeutischen Einrichtungen, wie z. B. die Terminplanung, werden oft von den Physiotherapeuten selbst bearbeitet – zwischen zwei oder anstelle von Terminen. Das kostet Zeit und vor allem auch Geld. Physiotherapiepraxen können mit Studierenden des dualen Bachelor-Studiengangs Gesundheitsmanagement der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) Fachkräfte qualifizieren, die über fundierte interdisziplinäre Kompetenzen verfügen, um das komplexe Praxismanagement mit bzw. ohne Selbstzahlerbereich selbstständig zu leiten und


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Gesundheitsmanagement, Fitnesstraining sowie Ernährungsberatung verbinden ein Fernstudium, bestehend aus Selbstlernphasen und kompakten Lehrveranstaltungen mit einer Tätigkeit im Ausbildungsbetrieb, z. B. in einer physiotherapeutischen Einrichtung. Die Lehrveranstaltungen finden alle vier bis sechs Wochen für zwei bis vier Tage statt und können in digitaler Form oder an einem der wohnortnahen Studienzentren in Deutschland (z. B. München, Düsseldorf, Berlin), Österreich und der Schweiz absolviert werden. Das duale Studiensystem gewährleistet zum einen minimale Abwesenheitszeiten im Betrieb und zum anderen maximale Flexibilität bei individuellen und betrieblichen Erfordernissen. Der hohe Anteil an praktischer und unternehmensspezifischer Tätigkeit ermöglicht es, die Studierenden von Beginn an als vollwertige Mitarbeiter im Tagesgeschäft einzusetzen und ihnen schon früh im Studium Verantwortung zu übertragen.

von Beginn an die unternehmensspezifischen Anforderungen kennen und können früh Verantwortung übernehmen. Gleichzeitig können Praxen die personellen Kompetenzen optimal nutzen und dem Fachkräfteengpass bzw. -mangel aktiv entgegenwirken. Die Studierenden sind richtige „Allroundtalente“, die flexibel in den Bereichen Praxismanagement, Abrechnung, Terminplanung, Patientenbetreuung, Marketing und als Trainer auf der Trainingsfläche eingesetzt werden können. Inhaber profitieren von optimal strukturierten Arbeitsprozessen sowie Zusatzleistungen, die Patienten zu Kunden machen, die Gewinne der Praxis nachhaltig steigern und letztlich zu einer höheren Patienten- und Therapeutenzufriedenheit führen. Außerdem lernen die Studierenden auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und können dieses Wissen direkt anwenden und in den Praxisalltag miteinbringen.

Übernahme von wichtigen Aufgaben im Praxismanagement

Top-Vorteil: Viele Studienmodule werden den Studierenden von der BSA-Akademie, dem Schwesterunternehmen der DHfPG, als Trainerlizenzen und kaufmännische Qualifikationen anerkannt. Außerdem besteht die Möglichkeit, weitere Zusatzqualifikationen wie den eintägigen BSAWorkshop „Praxisorganisation in der Physiotherapie“ (www. bsa-akademie.de/physiotherapie), den Fernlehrgang „EMSTrainer/in“ (www.bsa-akademie.de/ems) und die Qualifikation „Hygienebeauftragte/r (BSA)“ (www.bsa-akademie.de/ hygiene) zu absolvieren. Die Inhaber können noch während des Studiums die Kompetenzen der Studierenden unternehmensspezifisch erweitern und umfassend davon profitieren – und das komplett ohne zusätzliche Kosten!

Durch die optimale Kombination der gesundheits-, trainings- und wirtschaftswissenschaftlichen Studieninhalte erfüllt besonders der Bachelor-Studiengang Gesundheitsmanagement die Anforderungen an eine Tätigkeit in einer physiotherapeutischen Einrichtung. Die Studierenden erwerben fundierte Kompetenzen, um z. B. ein hochwertiges Praxismanagement zu organisieren sowie Zusatzangebote im Selbstzahlerbereich fachlich kompetent zu betreuen und individuelle Beratungen durchzuführen. In Physiotherapiepraxen mit und ohne Selbstzahlerbereich können die Studierenden wichtige Aufgaben im Praxismanagement übernehmen und die Inhaber sowie Therapeuten maßgeblich entlasten. Sie sind u. a. in der Lage, … • die Abrechnung von kassenärztlichen sowie privaten Heilmittelverordnungen zu kontrollieren und zu verwalten, • die Marketingplanung für ihre Einrichtung zu erstellen, • das Patienten-, Praxis-, Termin- und Qualitätsmanagement zu optimieren, • eine fundierte Ernährungs-, Fitness- und Gesundheitsberatung durchzuführen sowie • die Vor- und Nachbereitung von Therapieräumen sicherzustellen. In physiotherapeutischen Einrichtungen mit Selbstzahlerbereich können die Studierenden zusätzlich gewinnbringend eingesetzt werden: Sie erwerben in den trainings- und gesundheitswissenschaftlichen Studienmodulen die notwendigen Kompetenzen, um beispielsweise Trainings für Personen mit abgeschlossener Heilmittelversorgung anzubieten, Zusatzangebote zu entwickeln sowie Personal Trainings, Zirkeltrainings, EMSTrainings oder auch Kurse selbstständig durchzuführen. Mit zunehmender Studiendauer können die Studierenden immer mehr Verantwortung übernehmen bis hin zur Leitung inklusive Teamführung, Planung und Controlling.

Gemeinsam mehr(-werte) erreichen Die Studierenden sind während ihres gesamten Studiums (3,5 Jahre) ein fester Bestandteil des Praxisteams. Sie lernen 02/2021 | medical fitness and healthcare

Jetzt in den langfristigen Praxiserfolg investieren Die Studiengebühren an der DHfPG entsprechen 330 Euro pro Monat (für B. A.-Studiengänge) und sind als Betriebsausgabe steuerlich absetzbar. Die Vergütung ist generell frei zu vereinbaren, empfohlen wird i. d. R. ein Entgelt zwischen 400 bis 700 Euro monatlich bei 32 bis 35 Wochenstunden – jährlich ansteigend.

Unser Tipp: Inhaber können auch bewährte Mitarbeitende weiterqualifizieren, da ein Studium an der DHfPG auch ohne Abitur für „beruflich besonders qualifizierte Personen“ möglich ist.

Studienstart jederzeit möglich! Wir beraten Sie gern! Sie möchten Ausbildungspartner der DHfPG werden und von dual Studierenden in Ihrer physiotherapeutischen Einrichtung profitieren? Dann kontaktieren Sie für eine persönliche Beratung gern den Career-Service unter Tel.: +49 681 6855 580. www.dhfpg.de/physiotherapie


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Medizinische EMS | Anzeige

Prävention und Therapie mit Medizinischer EMS

Effektiv und innovativ gegen nicht-spezifischen Rückenschmerz

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Foto: RG Images / STOCK4B-RF – Getty Images

Elektrotherapie Medizinische EMS zur Stärkung der Rückenmuskulatur


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Rückenschmerzen zählen zu den meistverbreiteten Beschwerden in der Bevölkerung und sind Hauptursache für Krankschreibungen. In 80 Prozent der Fälle liegen nicht-spezifische Rückenschmerzen, also ohne eindeutige Ursache, vor. Deshalb sind physiotherapeutische Maßnahmen so wichtig, die in der Therapie wirken und gleichzeitig ein großes präventives Potenzial zur Vorbeugung bieten. Die Medizinische Elektromyostimulation (EMS) ist ein Therapiekonzept auf Basis der Elektrotherapie, das die Rückenmuskulatur nachhaltig stärkt – evidenzbasiert, wirksam und sicher.

D

ie „Medizinische Elektromyostimulation (EMS) ist eine sinnvolle Form der therapeutischen Bewegung für Patienten mit chronisch nicht-spezifischem Rückenschmerz und hat zudem auch einen herausragenden prophylaktischen Stellenwert in dieser Indikation inne,“ so PD Dr. Bernd Wegener, Orthopädische Klinik und Poliklinik, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Da Rückenschmerzen zu den häufigsten Gesundheitsbeschwerden in der Bevölkerung zählen und Spitzenreiter bei der Ursache für Arbeitsunfähigkeit und frühzeitige Berentung sind, rückt die Medizinische EMS als wirksame und zeiteffektive Maßnahme zur Prävention und Therapie des nicht-spezifischen Rückenschmerzes zunehmend in den Fokus (Bundesärztekammer [BÄK], Kassenärztliche Bundesvereinigung [KBV], Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften [AWMF], 2017).

Schonen ist keine Option Muskuläre Dysbalancen wie Muskelverspannungen oder eine insuffiziente Rumpfmuskulatur gelten als Ursachen für nichtspezifische Rückenschmerzen, unter denen bis zu 80 Prozent der betroffenen Personen leiden (BÄK, KBV & AWMF, 2017; Chibuzor-Hüls, Casser & Geber, 2020). Nicht-spezifische Rückenschmerzen neigen zur Chronifizierung. Als Risikofaktoren hierfür gelten sitzende Tätigkeiten, geringe körperliche Kondition, Stress, Rauchen und Übergewicht sowie psychosoziale, arbeitsplatzbezogene oder iatrogene Faktoren (BÄK, KBV & AWMF, 2017). Da nicht-spezifische Rückenschmerzen häufig mit einer Bewegungsvermeidung und entsprechender Minderbeanspruchung der wirbelsäulenstabilisierenden Rumpfmuskulatur einhergehen, kommt es durch einen konsekutiven Muskelabbau zu einer fortschreitenden Insuffizienz der Rumpfmuskulatur und zu einer Zunahme der Symptomatik (Chibuzor-Hüls, Casser & Geber, 2020; Konrad et al., 2020). Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, empfiehlt die nationale und europäische Leitlinie aktive Bewegung und regelmäßige körperliche Betätigung als effektivste Therapie nicht-spezifischer Rückenschmerzen (BÄK, KBV & AWMF, 2017). Hierfür fehlt jedoch vielen

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Betroffenen die Zeit oder auch die Motivation, oder sie sind durch degenerative Erkrankungen anderer Gelenke in ihrer Mobilität limitiert. Daher besteht ein hoher Bedarf, körperlich passiven Menschen Bewegung zur Erhaltung und Wiederherstellung der muskulären Balance für einen gesunden Bewegungsapparat leichter zugänglich zu machen. Hier kann die Medizinische EMS mit ihrer besonders gelenkschonenden Anwendung, ihrem hohen Grad an Individualität sowie der persönlichen Betreuung durch einen erfahrenen Therapeuten eine hervorragende Möglichkeit der muskuloskelettalen Stabilisation in Prävention und Therapie bieten.

Physiologische Muskelkontraktion als Basis Die Medizinische EMS beruht auf den physiologischen Prozessen der Muskelkontraktion, mit dem Unterschied, dass bei Medizinischer EMS die Muskelkontraktion durch einen externen elektrischen Impuls gesetzt wird. Die Impulse werden über Elektroden abgegeben, die im Rumpfbereich und den proximalen Extremitäten (Ganzkörper-EMS) angebracht sind (Egeler et al., 2019). Durch simultanes Aktivieren von Agonisten, Antagonisten und schwer zu erreichenden Stabilisatoren können die Muskeln intensiver und länger trainiert werden. Zudem verhindert eine gleichzeitige EMS-Anwendung auf allen großen Muskelgruppen einseitige Belastungen und muskuläre Dysbalancen. Eine Anwendung von Medizinischer EMS erfolgt in einer 20-minütigen Session einmal wöchentlich (maximal alle 4 Tage) anhand einer persönlichen und individuellen Betreuung.

Medizinische EMS – belegte Wirksamkeit Mit Medizinischer EMS könne bei nicht-spezifischen Rückenschmerzen signifikant die rumpfstabilisierende Muskelmasse gesteigert und lumbale Rückenschmerzen verbessert werden, so Prof. Dr. Wolfgang Kemmler, Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg. Auch zeigt Medizinische EMS in verschiedenen wissenschaftlichen Studien eine im Vergleich zu konventionellen Therapiestrategien gleichwertige Wirksamkeit bei der Behandlung von nicht-spezifischen Rückenschmerzen.


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Medizinische EMS | Anzeige

So untersuchte eine prospektive, kontrollierte nichtrandomisierte klinische Studie die Wirksamkeit eines multimodalen Behandlungsprogramms mit der Medizinischen EMS (6 Monate lang, 20 Minuten wöchentlich) bei Patienten mit nicht-spezifischem Rückenschmerz. Hierbei zeigte sich eine mindestens gleichwertige Wirksamkeit der Medizinischen EMS bei wesentlich geringerem Zeitaufwand. So verbesserte sich in der EMS-Gruppe der primäre Endpunkt, die Numeric Rating Scale (NRS 1–10), klinisch signifikant um zwei Punkte. Auch bei den sekundären Endpunkten zeigte die EMS ihre Wirkung: Der Oswestry Disability Index (ODI) reduzierte sich um 19,7 Punkte, das North American Spine Society Instrument (NASS) und die meisten der SF-36Fragebogen-Items verbesserten sich ebenfalls signifikant. In der Gruppe mit multimodalem Behandlungsprogramm zeigte sich lediglich eine leicht verbesserte Muskelfunktion, der primäre Endpunkt (NRS) verbesserte sich nicht signifikant (Konrad et al., 2020). Auch im Vergleich mit einem konventionellen Rückenkräftigungstraining konnte die Medizinische EMS bei Patienten mit chronischem nicht-spezifischem Rückenschmerz punkten: In der kontrollierten multizentrischen Studie wurde die Wirksamkeit eines konventionellen Rückenkräftigungstrainings (45 Minuten/Woche, 12 Wochen lang) mit der Anwendung von Medizinischer EMS (20 Minuten/Woche, 12 Wochen lang) verglichen. Die mittlere Schmerzintensität nahm in beiden Gruppen signifikant ab (EMS -22,3 ± 20,9 % vs. konventionelles Training -30,2 ± 43,9 %; p ≤ 0,001), ohne signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen (p = 0,160). Zudem nahm die maximale isometrische Kraft der Rumpfmuskulatur in beiden Studiengruppen signifikant zu (Weissenfels et al., 2019).

Erfahren Sie mehr über die Elektromyostimulation (EMS) unter www.medizinische-ems.de

Rückenmuskulatur: Zunahme der isometrischen Kraft um 15,6 Prozent (± 24,9 %) in der EMS-Gruppe vs. 23,0 Prozent (± 30,9 %) in der Gruppe mit konventionellem Training (p ≤ 0,001) (Weissenfels et al., 2019). Rumpfbeuger: Zunahme der isometrischen Kraft um 17,6 Prozent (± 24,8 %) in der EMS-Gruppe vs. 18,1 Prozent ± (24,8 %) in der Gruppe mit konventionellem Training (Weissenfels et al., 2019).

Medizinische EMS – Safety first Im EMS-Bereich forschende Trainingswissenschaftler der Universitäten Köln, Kaiserslautern und Erlangen haben im Jahr 2017 Sicherheitsrichtlinien erarbeitet, um neben der gewünschten Effektivität auch eine umfassend sichere Anwendung der Medizinischen EMS gewährleisten und potenzielle Nebenwirkungen bei nicht fachkundigem Gebrauch vermeiden zu können. Diese Richtlinien postulieren zum einen die Anwendung von Medizinischer EMS durch ausgebildete und lizensierte EMS-Trainer oder wissenschaftlich geschultes Personal. Zum anderen wird eine exakte Erfragung und Dokumentation von möglichen Kontraindikationen und die ärztliche Freigabe bei etwaigen Auffälligkeiten vor Erstanwendung gefordert. Zudem regeln die Leitlinien die Vorbereitung und Durchführung der Medizinischen EMS sowie die zu beachtenden Sicherheitsaspekte während und nach der Anwendung (Kemmler et al., 2016).

Physiotherapie am Puls der Zeit „Medizinische EMS muss gezielt ausgeführt werden und auf die Bedürfnisse und Diagnosen der Patienten und Kunden abgestimmt sein. Dies kann nur unter direkter Betreuung eines fachkundigen EMS-Trainers erfolgen“, so Stefan Wels, Gesundheitszentrum Chiemgau. Dem Physiotherapeuten, der aufgrund seiner medizinischen Expertise eine individuelle, medizinisch abgestimmte und persönliche Betreuung je nach zugrunde liegendem Beschwerdebild gewährleisten kann, kommt dabei ein besonderer Stellenwert zu. Insbesondere älteren, gesundheitlich eingeschränkten oder bewegungsunerfahrenen Anwendern bringt eine fachkompetente Betreuung große Vorteile. Aktuell bieten rund 300 niedergelassene Physiotherapeuten Medizinische EMS bereits als Therapieoption in ihren Praxen an. „Die Anwendung der Ganzkörper-EMS ist im therapeutischen Bereich in unserer Einrichtung nicht mehr wegzudenken, da das Spektrum an Möglichkeiten extrem vielfältig ist“, resümiert Physiotherapeut Thomas Beisswenger, M. Sc., Kupferzell. Auszug aus der Literaturliste BÄK, KBV & AWMF. (2017). Nationale Versorgungsleitlinie: Nicht-spezifischer Kreuzschmerz (2. Aufl.). Zugriff am 07.10.2021. Verfügbar unter https://www.awmf.org/ uploads/tx_szleitlinien/nvl-007l_S3_Kreuzschmerz_2017-03.pdf Chibuzor-Hüls, J., Casser, H.-R. & Geber, C. (2020). Wenn Rückenschmerzen chronisch werden. Schmerzmedizin, 36 (4), 40–48. Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte presse@fitnessmanagement.de.

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Medizinische EMS | Anzeige

Volker Sutor, Physiotherapeut

Medizinische EMS bietet einen echten Benefit mfhc: Was sind die Besonderheiten Medizinischer EMS? Wo liegen die entscheidenden Unterschiede zu „herkömmlichem“ EMS-Training? Volker Sutor: Wir arbeiten mit den gleichen Geräten. Der Unterschied liegt aber im Einsatzbereich und in der Zielrichtung sowie in der Steuerung der Übungen. Physiotherapeuten nutzen Medizinische EMS, wenn Patienten mit Pathologien beziehungsweise klinischen Problemen wie Schmerz, Bewegungseinschränkungen, Funktions- und Kraftverlust zu ihnen kommen. In der Physiotherapie gehen wir immer von der Frage aus: Was ist das Alltagsproblem? Dann wählen wir gezielt Übungen aus, die ein funktionelles Problem bzw. Defizite eines Krankheitsbildes verbessern sollen und vom Schwierigkeitsgrad und der Intensität her genau zum Zustand des Patienten passen. Die Übungsfolge muss sinnvoll gestaltet sein und erfordert genaue Planung. Im nicht Medizinischen EMS, also im Fitnessbereich, verfolgen die Trainierenden ganz andere Ziele. Hier stehen Fitness, Bodyshaping oder auch Kraft- und Muskelmasseaufbau im Vordergrund. Es werden darauf zugeschnittene Trainingsprogramme absolviert. Wie wird Medizinische EMS in Ihrer Praxis konkret eingesetzt? Wir setzen Medizinische EMS regelmäßig als Bestandteil in Einzeltherapien und in der Zwei-zu-eins-Betreuung ein. Dabei kann die Medizinische EMS sowohl alleiniger als auch ergänzender Bestandteil der Therapie sein. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Bereiche: die lokale Stimulation, bei der nur einzelne Muskeln angesprochen werden und die Ganzkörperstimulation. Wir nutzen beides. Wie häufig wird sie angewendet? Kommt sie allein oder in Kombination mit anderen Behandlungen zum Einsatz? In der Regel erfolgt die Anwendung einmal pro Woche, so die Vorgabe. Beim Einsatz der Medizinischen EMS in der Physiotherapie geht es klassischerweise größtenteils um Muskelaktivierungen zur Rückgewinnung von Kraft oder Muskelmasse. Als Ergänzung wird sie meist zusätzlich zu mobilisierenden oder schmerzlindernden Maßnahmen eingesetzt.

Was sind die Vorteile gegenüber anderen Behandlungsmethoden? Viele Patienten können ihre Muskulatur nicht mehr ausreichend intensiv aktivieren. Das heißt, sie schaffen es nicht, willkürlich eine derart hohe Muskelanspannung aufzubauen, dass sie bestimmte Schwellenwerte erreichen, die Verbesserungen bewirken. Durch die elektronische Muskelstimulation ist es möglich, diesen Reiz von außen zu setzen. Mit Medizinischer EMS kann ich Muskelfasern wieder aktivieren, die der Patient willkürlich nicht erreichen würde. Damit kann ich die Muskulatur in eine Bewegung integrieren, die er sonst nicht schaffen würde. Das ist der entscheidende Vorteil. Für welche Patientengruppe eignet sich Medizinische EMS vor allem? Aus der Forschung wissen wir, dass fast jeder Patient nach Schmerzzuständen, Verletzungen oder Operationen Schwierigkeiten hat, die betroffene Muskulatur wieder ausreichend zu aktivieren. Die meisten Patienten können das durch ein adäquates Training wieder erreichen, vielen ist es aber auch unmöglich. Diese Entwicklung lässt sich nicht vorhersagen und liegt nicht unbedingt am Alter oder Fitnesslevel. Selbst Hochleistungssportler schaffen es beispielsweise nach einer Kreuzbandverletzung teilweise nicht, willkürlich die Muskulatur des Oberschenkelmuskels wieder zu aktivieren. Dabei hilft dann der Strom. Die Patientengruppe ist also sehr groß und umfasst alle Menschen mit Aktivierungsproblemen, ebenso wie ältere Menschen. Welche Krankheitsbilder lassen sich besonders effektiv mit Medizinischer EMS behandeln? Für lokale und Ganzkörpermuskelstimulation gibt es vielfältige Einsatzfelder. Überall, wo Durchblutung, Stoffwechsel, Kraft und Muskelmasse bei Pathologien eine Rolle spielen, kann sie zur Optimierung der Therapie eingesetzt werden. Somit ist sie bei fast allen orthopädischen, neurologischen und internistischen Pathologien sinnvoll nutzbar. Es gibt eine klare Evidenz für die Wirkung bei der Behandlung von Rückenschmerzen und Sarkopenie. Letzteres bezeichnet den Schwund von Muskelmasse, der bei älteren Menschen

02/2021 | medical fitness and healthcare


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mit Kraft- und Funktionsverlust sowie oft mit vermehrter Fetteinlagerung einhergeht. Diese Erkrankung ist relativ unbekannt, aber extrem weit verbreitet. Man nimmt an, dass daran 10 bis 20 Prozent der über Sechzigjährigen und 50 Prozent oder mehr der über Achtzigjährigen erkrankt sind – eine Riesengruppe, die mit zunehmender Überalterung der Bevölkerung wächst. Diese Patienten können nicht mehr schnell gehen, haben zu wenig Handkraft und Schwierigkeiten im Alltag. Treppensteigen ist erschwert, sie sind hilfsbedürftig, benötigen Hilfsmittel wie einen Rollator und dementsprechend auch Unterstützung und Pflege zu Hause. Das ist natürlich ein hoher Kostenfaktor. Es gibt eine gute Evidenz, dass medizinische Muskelstimulation hier den Verlust von Muskelmasse reduzieren, stoppen und teilweise sogar umkehren kann. Welche Rolle spielt der Physiotherapeut bei der Behandlung? Der Physiotherapeut spielt in der praktischen Applikation und der Durchführung eine ganz wesentliche Rolle. Er ist derjenige, der diese Methode auswählt und dann das Programm passend auf den Patienten zuschneidet. Die individuelle Belastung und Belastbarkeit des Patienten müssen übereinstimmen, dafür sucht der Therapeut die richtigen Übungen aus und plant ihren Aufbau entsprechend. Wie verbreitet ist Medizinische EMS mittlerweile in der Therapie? Erstaunlicherweise spielt Medizinische EMS aktuell noch eine zu geringe Rolle in der Behandlung, obwohl viele wissenschaftliche Arbeiten hier eine gute Evidenz sowohl in der lokalen als auch globalen Anwendung belegen. Mit Medizinischer EMS erreicht man Effekte, die sich mit anderen Therapieformen unter Umständen nicht erreichen lassen, sie bietet also einen echten Benefit. Viele Physiotherapeuten schrecken trotzdem davor zurück, sich ein EMS-Gerät anzuschaffen, weil ihnen das Wissen über diese Therapiemaßnahme und ihre Anwendungsmöglichkeiten fehlt. Ich finde es sehr schade, dass man dadurch eine gute therapeutische Möglichkeit verliert. In modernen Praxen sollte man heute auch medizinische EMS finden.

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Volker Sutor Volker Sutor ist Physiotherapeut (M. Sc., B. Sc.) und Sporttherapeut. Er unterrichtet seit vielen Jahren in der Fort- und Weiterbildung im Bereich Manuelle Therapie und KGG/ MTT und ist Inhaber mehrerer interdisziplinär ausgerichteter Therapiezentren (www.gesundheitsrondell.de). Seit 2010 betreibt er mit Kollegen die Fort- und Weiterbildungsinstitution Fortbildungen für Orthopädische Medizin und Manuelle Therapie – DIGOTOR GbR, an der er als Geschäftsführer und Dozent tätig ist (www.digotor.info). Darüber hinaus fungiert Volker Sutor als Honorarlehrkraft an verschiedenen Universitäten und Ausbildungsstätten für Physiotherapie im In- und Ausland, seit 2013 auch in China. Sein Interessenschwerpunkt ist die evidenzbasierte Praxis. Als Fachautor hat er in zahlreichen Publikationen, Büchern und physiotherapeutischen Fachzeitschriften veröffentlicht und gemeinsam mit Frank Diemer die Bücher „Praxis der medizinischen Trainingstherapie“ Band I und II verfasst.

Foto: privat

Welche Rolle wird Medizinische EMS aus Ihrer Sicht in Zukunft in der Physiotherapie spielen? Ich glaube, dass sie in Zukunft eine ganz wichtige begleitende Therapieform sein wird, sowohl lokal als auch global. Aktives Training mit Medizinischer EMS halte ich für sehr wichtig und extrem zielführend. Es sollte daher eine deutlich größere Rolle einnehmen als aktuell. Wenn die Therapeuten selbst die Vorteile der Anwendung gesehen haben, werden sie es auch stärker nutzen.

Was muss aus Ihrer Sicht getan werden, damit mehr Therapeuten und Patienten diese Therapieform kennenlernen? Hier geht es zuerst um PR- und Marketingmaßnahmen vonseiten der Hersteller in Richtung der Therapeuten. Es muss stärker positiv nach außen kommuniziert werden, wie effektiv diese Therapiemaßnahme ist und wie breit gefächert die Anwendungsmöglichkeiten sind. Die Problematik – Aktivierungsprobleme, Kraft- und Muskelmassendefizit – ist weit verbreitet und betrifft viele Patientengruppen, z. B. ältere Menschen mit Osteoporose oder Hüftprothese, Patienten mit Rückenschmerzen oder Kreuzbandriss. Auch die Neurologie, also z. B. Patienten mit Schlaganfall, ist ein breites Feld, das von dieser Therapieform profitieren kann. Therapiepraxen, die mit Medizinischer EMS arbeiten, sollten sich ein kluges Vermarktungsmodell überlegen, um ihr Angebot bekannt zu machen. Sie können mit wenig Platz sowie geringem Zeit- und Geldaufwand zusätzliche Einnahmen generieren. Mit EMS lassen sich im Anschluss an die Therapie die Patienten in den Medical-Fitness-Bereich überführen. Dieses Modell ist auch für Praxen geeignet, die keinen großen Trainingsbereich haben und eine sehr persönliche Trainingsbetreuung gewährleisten wollen.


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