Smart Therapieren mit
Das neue Erfolgspaket
Das neue Erfolgspaket
Mitte September erhielten wir einen alarmierenden Bericht von der Euro päischen Kommission aus Brüssel: 45 Prozent der Europäerinnen und Europäer treiben derzeit keinen Sport. Zu diesem Ergebnis kommt die fünfte Eurobarometer-Umfrage zu Sport und körperlicher Aktivität, bei der 26.580 Personen aus allen 27 EU-Mitgliedstaaten befragt wurden. Zeitmangel (41 %) und fehlende Motivation (25 %) werden als Hauptursachen genannt. Die Studienergebnisse zeigen auch, dass während der COVID-19-Pandemie die Hälfte der Menschen ihr Aktivitätsniveau reduzierten oder sogar ganz aufhörten, sich sportlich zu betätigen.
Führt man sich vor Augen, welche gesundheitspositiven Einflüsse eine regelmäßige körperliche Betätigung mit sich bringt, kann nur eine Schlussfolgerung gezogen werden: Es besteht dringender Handlungsbedarf. Dieser Meinung sind auch Margaritis Schinas, Vizepräsident der Europäischen Kommission, und EU-Kommissarin für Bildung und Kultur Marija Gabriel. Beide betonen, dass es von entscheidender Bedeutung sei, die Unterstützung für die Förderung von körperlicher Aktivität und gesunder Lebensweise zu erhöhen.
Die Studie stellt auch interessante Ansatzpunkte heraus. Diejenigen, die regelmäßig Sport treiben oder einer körper lichen Aktivität nachgehen, tun dies primär, um ihre Gesundheit zu verbessern (54 %). Andere Motive wie „Spaß“ (27 %) oder „Ästhetik“ (21 %) sind dabei zweitrangig. Als Fazit kann mitgenommen werden, dass sich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, mit Ihrer Arbeit in den Praxen und Gesundheitsstudios hier eine willkommene Gelegenheit bietet, die Sie nutzen sollten. Denn Ihr Angebot umfasst die Verbesserung der Gesundheit, nach welcher die Nachfrage steigt.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein neues Studienangebot im Bereich der Sport- und Bewegungstherapie hinweisen. Das diesbezügliche hohe Potenzial ist durch die Tatsache begründet, dass für die präventiven und the rapeutischen Effekte eines körperlichen Trainings überzeugende wissenschaftliche Belege vorliegen. Angefangen bei Trainingsmaßnahmen zum Gesundheitserhalt, über krankenkassengeförderte Präventionsangebote zur Besei tigung von Gesundheitsrisiken, bis hin zur Arbeit mit Patienten in der medizinischen Rehabilitation sind Sport- und Bewegungstherapeuten für die gesamte Versorgungskette in diesem Tätigkeitsbereich qualifiziert. Gerade auch für Unternehmen der Fitness- und Gesundheitsbranche bietet sich so die Möglichkeit, das eigene Personal mit einer sporttherapeutischen Schwerpunktsetzung akademisch zu qualifizieren. Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) bietet ab dem kommenden Semester den dualen Bachelor of Arts Sport- und Bewegungstherapie an. Mehr dazu erfahren Sie auf S. 42.
In dieser Ausgabe der medical fitness and healthcare beschäftigen wir uns zudem mit dem Thema „digitales Praxismanagement“ und haben hierzu verschiedene Physiotherapeuten interviewt (S. 22). Im Zuge der Digitalisierung gibt es auch rechtliche Aspekte zu beachten, wie z. B. die digitale Patientenakte. Die Juristen des DSSV e. V. –Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen haben die wichtigsten Fakten zu diesem Thema für Sie zusammengefasst (S. 58).
Ein besonderes Anliegen ist es uns, Ihnen von einem Branchenhighlight Anfang Oktober zu berichten. Der Aufstiegskongress als größter deutscher Fachkongress für aktive Gesundheitsgestalter hat endlich wieder als Präsenzveranstal tung stattgefunden. Einen ausführlichen Nachbericht zu dieser renommierten Veranstaltung lesen Sie auf Seite 34.
Viel Spaß beim Lesen und beste Grüße aus Hamburg
der medical fitness and healthcare
For a strong and
medical fitness and healthcare
Verlag und Herausgeber
fitness MANAGEMENT –
Privates Institut für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH Beutnerring 9, D-21077 Hamburg
Janosch Marx, Johannes Marx
Redaktionelle Mitarbeit
Patrick Berndt, Gülizar Cihan, Annika Dornberg, Lena Henning, Florian Kündgen, Tobias Mischo, Christoph Mundt, Ronja Reuber, Nikolai Rolli, Lara Sauck, Carolin Schmidt, Florian Schmidt, Anke Sörensen, Sophie Wild, Jürgen Wolff
Lena Henning, Carolin Schmidt, Sophie Wild
Vertrieb und Anzeigen
Refit Kamberovic, Alisha Dittmer, Cara Jedamski
Satz und Gestaltung
Lars Marschalek, Katharina Mühlenberg Lara-Chantal Müller, Stefanie Reifschneider
Kontakt
Telefon: +49 (0) 40 - 300 945 - 0 E-Mail: info@fitnessmanagement.de www.fitnessmanagement.de
Als Fachverlag, der das Leitmagazin einer offenen und bunten Zukunftsbranche herausgibt, sehen wir uns in einer Vorbild funktion. Dazu gehört auch eine klare Haltung bzgl. Gleichbe handlung und gegenüber Diskriminierung jeglicher Art. Bei allen Bezeichnungen in unseren Publikationen, die sich auf Personen beziehen, sind mit der gewählten Formulierung alle Geschlech ter gemeint, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit teilweise nur das generische Maskulinum oder die weibliche Form verwendet wird.
Prospektus
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Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Bernhard Allmann
Mitglied Gesundheitsausschuss DSSV e. V., Pro fessor an der Deutschen Hochschule für Prä
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FAQ zum Fachkundenachweis –Handlungsbedarf für EMS-Studios
Das EMS-Segment der Fitness- und Gesundheits branche in Deutschland sieht sich jüngst mit neuen Anforderungen an die Betriebe konfrontiert. Viele Anfragen bezüglich der novellierten Strahlenschutz verordnung (NiSV) sind beim DSSV e. V. eingegan gen. Welche Maßnahmen die EMS-Betriebe jetzt umsetzen müssen und wie das Bußgeld von bis zu 50.000 Euro vermieden werden kann, erklärt DSSVJuristin Iris Borrmann in einem FAQ.
Physiotherapiepraxen: So können Sie Ihr Leistungsportfolio erweitern
Auf S. 42 erfahren Sie, wie physiotherapeutische Einrichtungen mit dem dualen Bachelor-Studien gang Sport- und Bewegungstherapie ihr Dienstleis tungsangebot erweitern können, um ein Betreuungs konzept anzubieten, das über die Therapiephase hinausgeht. Patienten werden so langfristig an die Einrichtung gebunden. Zudem können durch die Er weiterung des Portfolios abrechnungsfähige Leis tungen angeboten werden.
#SeeWhatYouAreMadeOf: Mit dem InBody-Konzept zum sichtbaren Erfolg
Körperanalysen haben mittlerweile einen festen Platz in den Gesundheitseinrichtungen eingenom men. Die große Mehrzahl aller qualitätsorientier ten Anlagen verfügt über ein oder sogar mehrere Check-up-Instrumente. Aber wie vermitteln Sie die Ergebnisse Ihrer Kundschaft richtig? Dabei hilft die einzigartige InBody C-I-D-Darstellung, das Verhält nis zu analysieren, die richtigen Schlüsse aus dem Ergebnis zu ziehen und es übersichtlich darzulegen.
Stadiontour 2022: milongroup begeistert in fünf deutschen Fußballarenen
Wertvolles Expertenwissen mit Wow-Effekt und jeder Menge Motivation – das ist der einhellige Tenor nach der ersten Stadiontour, die milon und five in Kooperation mit movement concepts im September 2022 absolvierten. Professionals aus mehr als 320 Fitness- und Gesundheitseinrich tungen nutzten die Gelegenheit, in den fünf außer gewöhnlichen Locations mehr über das Training der Zukunft zu erfahren und es live zu testen.
Seit 2022: Natürliche CBD-RecoveryProdukte vom Kölner Start-up feels.like
feels.like stellt CBD-Premiumprodukte speziell für Trainierende. Bei der Entwicklung wird auf wissen schaftliche Evidenz für eine bestmögliche Wirkung gesetzt. Durch den Verzicht auf Füllmittel (einzig artig am Markt) sind hochwirksame Produkte ent standen, die mit erlesenen Pflanzenextrakten und hochwertigem CBD die geballte Kraft der Natur in sich vereinen. Mehr Informationen zu CBD und den Angebot von feels.like lesen Sie ab Seite 64.
Podcast der BSA-Akademie liefert Einblicke
Die BSA-Akademie stellt in ihrem Podcast „Mach dein Hobby zum Beruf“ mit interessanten Gästen ihr nebenberufliches Lehrgangssystem sowie die ver schiedenen Fachbereiche vor. In ca. 20-minütigen Folgen kommen Menschen zu Wort, die in der Zu kunftsbranche Prävention, Fitness und Gesundheit tätig sind und selbst BSA-Lehrgänge absolviert ha ben. Der Podcast ist auf der Website der BSA-Akade mie sowie auf Spotify, Deezer und Podimo abrufbar.
Politische und branchenspezifische Projekte des DSSV e. V.
Bei der Arbeit des DSSV e. V. müssen die Verbands mitarbeitenden sich parallel um verschiedene poli tische Themen bemühen. Besonderen Wert legt der Verband derzeit auf die Energiekampagne der Fitnessbranche sowie coronabezogene Entschei dungen der Politik. Aber auch in anderen Bereichen vertritt der Verband die Interessen der Betreiber von Fitness- und Gesundheitsanlagen. Einen Überblick der Aktivitäten gibt es auf der DSSV-Homepage.
Studium an der DHfPG auch ohne Abitur möglich
„Beruflich besonders qualifizierte Personen“ können auch ohne Hochschulzugangsberechtigung ein Ba chelor-Studium an der DHfPG absolvieren. Voraus setzung: Ein einschlägig anerkannter Ausbildungs beruf (mindestens zweijährige Berufsausbildung mit qualifiziertem Abschlussprüfungsergebnis) so wie eine zweijährige Tätigkeit in diesem oder einem verwandten Beruf müssen nachgewiesen werden können. Der Studienbeginn ist jederzeit möglich.
Jugend braucht mehr denn je Vorbilder und gezielte Prävention
Aktuelle Studien zum Gesundheitsverhalten von Kin dern und Jugendlichen zeigen, dass es in Sachen Präventionsbedarf – mit und ohne Corona – noch viel zu tun gibt. Insbesondere die Eltern haben hier eine Vorbildfunktion. Damit unsere Kinder gesund aufwachsen können, sind wir gemeinsam gefor dert, innovative Bewegungs-, Ernährungs- und Prä ventionskonzepte zu liefern und als Vorbilder für die Heranwachsenden zu fungieren.
Erstes IDIAG Atem-Symposium im November in Hamburg
Erstmalig wird im Rahmen des 6. Norddeutschen Symposiums für Sportmedizin das IDIAG AtemSymposium präsentiert. Am 5. November 2022 wer den in Hamburg Inhalte zur verbesserten Atmung und zum Atemtraining vorgestellt. Im vielfältigen Programm treten hochkarätige Speaker auf. Work shops bieten zusätzlich die Möglichkeit, das Gehör te gleich auszuprobieren. Außerdem ist viel Raum für fächerübergreifendes Netzwerken.
Preisvorteil: 80 Prozent auf alle LES MILLS Ausbildungen für DHfPG-Studierende
Qualifizierte und motivierte Mitarbeitende sind der zentrale Punkt in der Beziehung zu Mitgliedern. Um dies zu fördern und die Branche als arbeitgebende Instanz zu stärken, bietet LES MILLS allen Studieren den der DHfPG einen Preisnachlass von 80 Prozent auf alle LES MILLS Aus- und Fortbildungen. Hier durch will der Groupfitness-Anbieter neue Gesichter als Instruktor:innen gewinnen und zusätzlich dem Fachkräftemangel in den Studios entgegenwirken.
Namenswandel: qualitrain wird zu EGYM Wellpass
Nachdem EGYM im Jahr 2020 zum zehnjährigen Firmenjubiläum seinen neuen Markenauftritt prä sentierte, zieht der zum Unternehmen gehörende Firmenfitness-Anbieter qualitrain jetzt nach. „Mit dem Rebranding von qualitrain zu EGYM Wellpass wächst jetzt auch als Marke zusammen, was seit Jahren zu sammengehört. 2018 haben wir den FirmenfitnessAnbieter qualitrain in unsere EGYM Familie integriert“, sagt EGYM CEO Philipp Roesch-Schlanderer.
www.bit.ly/qualitrain-neuer-name
Krafttraining: Geringeres Risiko für nicht übertragbare Krankheiten?
Kardiorespiratorische Fitness schützt vor Alzheimer und verwandten Krankheiten
Wie das British Journal of Sports Medicine berichtet, sollen muskelstärkende Aktivitäten mit einem geringe ren Risiko und einer niedrigeren Sterblichkeit bei den häufigsten nicht übertragbaren Krankheiten in Ver bindung gebracht werden. Schon 30 bis 60 Minuten Krafttraining pro Woche können das Entstehungsrisi ko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Dia betes signifikant senken. Die Studie unterstreicht ein mal mehr, wie wichtig präventives Fitnesstraining ist. www.bit.ly/studie-alzheimer-fitnesswww.bit.ly/studie-krafttraining
Mit InBody WEB, einer cloudbasierten Datenmanagement software, InBody App und InBody TOUCH geht InBody den nächsten Schritt Richtung vernetzter Trainingsfläche. Mit den neuen digitalen Lösungen von InBody lassen sich die Arbeitsabläufe effizienter gestalten. Sie bieten Ihren Kunden eine innovative, von modernen Technologien gestützte Leistung bei geringerem Personalbedarf, ganz ohne Einbußen in der Betreuungsqualität.
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In einem Vortrag auf dem 74. Meeting der American Academy of Neurology stellten Dr. Edward Zamrini und sein Team erste ausgewählte Ergebnisse ihrer Studie zum Zusammenhang zwischen kardiorespiratorischer Fitness und dem Alzheimerrisiko vor. Die Studie zeigt: Je höher das Fitnesslevel, umso niedriger das Alzhei merrisiko. Die Gruppe mit dem höchsten Level wies ein um 33 Prozent geringeres Risiko auf als die Vergleichs gruppe mit dem niedrigsten Fitnessstatus.
Die Anfänge der Vitova Gruppe liegen in der Physiotherapie auf der einen und im Fitnessbereich auf der anderen Seite. Beide starteten 2008 getrennt voneinander. Seitdem ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen. Ein gesundheitsorientiertes Trainingsangebot ist die Schnittstelle, die von der Vitova Gruppe mit viel Kreativität und unter nehmerischem Denken ausgestaltet wird. Die Geschäftsführer Tobias Labermeier und Tobias Würth sind seit ihrer Kindheit befreundet.
Der Name „Vitova“ ist eine Abkürzung von „Vita nova“ und steht für „neues Leben“. An sieben Standorten im Rhein-Main-Gebiet betreibt die Vitova Gruppe Gesundheitsanlagen mit unterschiedlicher Ausrichtung: die vier klassischen Physiotherapiepraxen Vitova Physio mit Kassenzu lassung und therapeutischem Angebot, zwei Vitova Medifits für Gesundheitstraining und das Fitnessstudio Vitova Fitness.
Die beiden Vitova Medifits bieten weiterführendes Ge sundheitstraining auf Selbstzahlerbasis. Dort werden die Kunden von Physiotherapeuten und Sportwissen schaftlern betreut und trainieren nach einem Therapie plan. In den Studios gibt es milon Zirkel, five, Kinesis Stations und Dr. Wolff. Vitova Fitness dagegen ist ein klassischer Lifestyleclub, der mit einem großen Kurs angebot und Freihantelbereich die gesamte Bandbreite des gesundheitsorientierten Fitnesstrainings abdeckt.
Die Vitova-Geschäftsführer Tobias Labermeier und Tobias Würth wohnten als Kinder in der gleichen Straße, wuchsen gemeinsam auf, trieben viel Sport und feierten. Nach der Schule begann Tobias Würth ein Sportstudium, Tobias Labermeier ein Studium zum Physiotherapeuten.
Tobias Würth machte sich 2008 mit Vitova Fitness selbstständig und stieg als Gesellschafter in ein be stehendes Studio ein. Das erste Vitova Medifit eröffnete er 2013 in Wiesbaden-Niedernhausen. Sein Geschäfts partner Tobias Labermeier wagte ebenfalls 2008 den Sprung in die Selbstständigkeit und eröffnete gemein sam mit seiner Partnerin Christina Dolfus seine erste eigene Physiotherapiepraxis. 2016 entstand die Idee zu einem gemeinsamen Projekt: Als Geschäftspartner er öffneten beide ein Medifit und Tobias Labermeier seine zweite Physiotherapiepraxis im gleichen Gebäude.
Ziel war es, ein Angebot zu entwickeln, das sich vom Fit nessangebot unterscheidet, wo Physiotherapeuten und
Sportwissenschaftler arbeiten, die sich mit Krankheits bildern auskennen und ganz gezielt mit medizinischem Training nach der Physiotherapie ansetzen.
Das Trainings- und Betreuungskonzept hinter Vitova Medifit entwickelte Tobias Würth bereits vor rund zehn Jahren. „Die Idee wurde ursprünglich geboren, weil wir im Vitova Fitness 2011/12 einen enormen Mitgliederzu wachs hatten. Wir waren ein klassisches Fitnessstudio und bekamen immer mehr Anfragen von Menschen mit gesundheitlichen Problemen. Dieser Nachfrage konnten wir weder räumlich noch personell wirklich gerecht wer den. Daher lag die Entscheidung auf der Hand, im glei chen Ort einen zweiten Club zu eröffnen, der eine klar medizinische Ausrichtung hat.“
„Wir leben überall die gleiche Philosophie“, sagt Tobias Würth. „Die Physiotherapie sollte nur ein Bereich der Be handlung sein, der über Rezept und Verordnung läuft. Unsere Überzeugung ist, dass die Gesunderhaltung der Menschen über eine aktive Therapie funktioniert. Die Patienten können ja nicht ein Leben lang behan delt werden, sondern müssen in die Aktivität gebracht werden.“ Durch die Medifit-Studios ist die Vitova Grup pe breiter aufgestellt. Das gilt sowohl für das Angebot des gesundheitsorientierten Trainings als auch für die ökonomische Basis des Unternehmens. Hier können in tegrierte Versorgungsverträge wie die FPZ Therapie an geboten werden sowie auch Angebote für Kleingruppen und Gruppentherapien.
Konzept gegen den Fachkräftemangel Der Fachkräftemangel macht sich auch für die Vitova Gruppe bemerkbar – insbesondere in der Physiothera pie. „Durch die Größe unseres Unternehmens und die Art, wie wir uns aufgestellt haben, sind wir in der Lage, frei werdende Stellen immer schnell wieder zu besetzen, weil unser Recruiting mittlerweile sehr professionell ist. Außerdem betreiben wir ganzjährig, über verschiedens te Kanäle, Marketing für Mitarbeitende“, sagt Tobias Würth. „Wir arbeiten permanent daran, unsere Mitarbei terinnen und Mitarbeiter lange an uns zu binden. Durch unser Teamführungskonzept schaffen wir es, dass sich unsere Mitarbeitenden bei uns wohlfühlen, eine Pers pektive haben, sich entwickeln und fortbilden können.“
Tobias Labermeier und Tobias Würth haben für die Vi tova Gruppe ein klares Teamführungskonzept etabliert. Mit jedem Mitarbeitenden wird jährlich ein Entwick lungsgespräch geführt. Mindestens alle 14 Tage gibt es ein Meeting, in dessen Rahmen im Team an der För derung des Einzelnen gearbeitet wird. „Das ist ein ganz wichtiger Punkt“, erklärt Tobias Würth. „Wertschätzung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Wir machen die gute Leistung der Mitarbeitenden sichtbar. Wir melden uns nicht nur, wenn etwas nicht gut funktioniert, sondern lo ben gezielt und heben positive Dinge hervor. Darüber
hinaus präsentieren wir uns sowohl intern als auch ex tern als werteorientiertes Unternehmen. Wir haben kla re Wertvorstellungen davon, wie wir uns untereinander verhalten, die wir leben und umsetzen. Als Team wollen wir professionell und empathisch auftreten und unsere Dienstleistung mit einer Servicequalität erbringen. Dafür ist es wichtig, eine herzliche Atmosphäre zu schaffen, in der sich Mitglieder, Patientinnen und Patienten sowie auch Mitarbeitende zu jeder Zeit wohlfühlen.“
Um sicherzustellen, dass in allen Einrichtungen der Gruppe diese Servicequalität gelebt wird, setzen Tobias Labermeier und Tobias Würth auf situative Führung. „Wir haben alle Aufgaben für die Mitarbeitenden defi niert. An jedem Standort haben wir eine Studio- oder Praxisleitung sowie eine Stellvertretung, in deren Auf gabenprofil und Zeitbudget berücksichtigt ist, dass sie sich um die Umsetzung der Servicequalität küm mern müssen“, erklärt Tobias Würth. „Bei Vitova gibt es außerdem keinen klassischen Leitfaden für die Ge sprächsführung. Wir haben den Servicegedanken um gedreht, indem wir fragen, welches Gefühl bei Patien ten und Kunden im Gespräch entstehen soll. Das ist die sogenannte situative Führung, bei der Führungskräfte das Verhalten beobachten und Mitarbeitende hospitie ren und trainiert werden.
Ein Beispiel: Kommt ein Patient das erste Mal zu uns und ist unsicher, muss er, um sich wohlzufühlen, ein Ge fühl von Sicherheit vermittelt bekommen. Die Führungs kraft beobachtet das Verhalten des Mitarbeitenden im Gespräch, weitere Mitarbeitende hospitieren. Im Nach gang besprechen alle gemeinsam, ob das Gefühl bei dem Patienten angekommen ist und überlegen, was beim nächsten Mal verbessert werden kann.“ In der Vito va Gruppe werden Mitarbeitende nie allgemein, sondern immer in Bezug auf einzelne Aufgaben und Situationen bewertet und geführt.
Lohnenswerter Aufwand für mehr Authentizität „Regelmäßige Schulungen mit jeweils anderen Schwer punkten machen wir im Fitnessbereich, im MedifitBereich und im Physiotherapiebereich. So schaffen wir eine hohe Dienstleistungsqualität und – das ist das Besondere an diesem Prinzip – ermöglichen, dass die Mitarbeitenden ihre Persönlichkeit einbringen können. Dadurch wird die Art, wie wir mit den Kunden kommu nizieren, authentisch. Wir sagen nicht, wie etwas zu sagen ist, sondern nur, was beim Patienten ankommen soll. Situativ und individuell auf den einzelnen Mitarbei ter bezogen ist das ein bisschen aufwendiger, als einen Leitfaden für alle zu entwickeln, aber es trägt mehr zur Zufriedenheit bei. Mitarbeiter haben ja keine Lust, nur wie ein Roboter gewisse Sachen abzuspulen. Gerade, weil wir in der Physiotherapie einen Fachkräftemangel haben, geht es uns darum, es zu schaffen, dass unse re Mitarbeitenden das Verhalten zeigen, das wir gerne sehen, aber sich dabei wohlfühlen und wirklich lange bei uns bleiben.
Fotos: Vitova GruppeKunden spüren, ob ich einen Leitfaden ‚runterrattere‘, oder wirklich dahinterstehe und authentisch bin. Das funktioniert durch Hospitieren, Coaching und sofortiges Feedback. Außerdem hat sich durch diese Methode im Unternehmen eine hohe Leistungsorientierung mit einer hohen positiven Dynamik entwickelt. Die positiven Er gebnisse und die tolle Entwicklung aller Teammitglieder bestätigen, dass sich der Mehraufwand lohnt.“
Die Unternehmensgruppe Vitova ist mit der Physiothera pie und Medifit als Schwerpunkt klar im gesundheitsorien tierten, medizinischen Bereich positioniert. „Vitova Fitness hat eine andere Zielgruppe, aber auch das gesundheits orientierte Training hat einen großen Stellenwert. Wir sind dort offen für ganz normale Sportler, Leute, die etwas für ihre Figur machen wollen und sehr viel breiter aufgestellt. Auch die Außendarstellung und das Interieur haben wir anders gestaltet“, erläutert Tobias Würth.
Inwiefern profitieren die einzelnen Unternehmensbe reiche voneinander? „Zum einen kommen aus unserer Physiotherapie ganz viele Patienten, die danach in den Medifits trainieren. Sie haben festgestellt: ‚Okay, mir geht es jetzt besser, ich bin aus der Akutsituation raus, aber ich möchte und muss mehr machen‘. Das klassische Fitnessstudio ist in der Regel noch nicht der richtige Weg für dieses Kundensegment. Die Medifits sind dafür sehr gut geeignet und viele ehemalige Patienten bleiben dauerhaft. Es besteht eine sehr enge Verbindung“, sagt Tobias Würth. „Von den Medifits zurück zu den Physio therapiepraxen gibt es auch eine hohe Schnittmenge, weil wir viele chronisch Kranke haben. Wer Rücken schmerzen hat, ist ja nicht für immer geheilt, wenn er einmal in der Physiotherapie war.
Wir haben sehr gute Kommunikationswege zwischen den Physiotherapeuten und den Therapeuten in den Me difits. Wenn der Kunde es wünscht, können sich beide über interne Kanäle intensiv austauschen und Training und Therapie optimal aufeinander abstimmen. Das ist ein echter Mehrwert.“
Die Unternehmensführung will, dass die Menschen ge sund werden und keine Schmerzen mehr haben. „Unser Ziel ist, dass die Menschen wieder ihren Lieblingssport machen und auch wieder richtig ins Fitnessstudio ge hen können. Dementsprechend ist das Vitova Fitness eine sinnvolle Ergänzung für ehemalige Patienten, um in einer Atmosphäre trainieren zu können, die von medi zinischen Hintergründen losgelöst ist. Auch der Fitness bereich profitiert vom Kompetenztransfer, weil wir na türlich mit vielen Ärztinnen und Ärzten in Kontakt sind, noch eine Privatklinik physiotherapeutisch betreuen, interne Fortbildungen durchführen und eine hohe Be treuungsqualität gewährleisten können.“
Zielgruppengerechtes Marketing Marketingtechnisch muss die Vitova Gruppe in der
Region ihre Kompetenz für ihre Physiotherapien nicht betonen, es werden nur für das Recruiting gezielt Mar ketingmaßnahmen durchgeführt. Mit Ärztinnen und Ärz ten bestehen in vielen Bereichen Kooperationen, z. B. in Form von Fortbildungen: „Ärzte schulen unsere Mitarbei tenden, indem sie z. B. die Art und Weise einer Operation und die Behandlung erläutern und dann im Nachgang Empfehlungen für ein optimales Training geben. Der Austausch ist sehr eng“, verdeutlicht Geschäftsführer Würth. „Zudem führen wir die FPZ Therapie sehr inten siv durch und haben bei uns in der Region durchaus ein Alleinstellungsmerkmal.“
Im Fitnessbereich setzt das Unternehmen dagegen auf klassische, themenbezogene Marketingmaßnahmen, wobei die Homepages von Medifit und Vitova sich leicht im Look unterscheiden, ausgerichtet auf die feinen Un terschiede in den jeweiligen Zielgruppen.
Wettbewerb: Medifit macht den Unterschied „Wir sind mit unseren Clubs und Praxen nicht in der In nenstadt, sondern im direkten Umland von Wiesbaden vertreten. In der Physiotherapie gibt es stärkeren Wett bewerb, aber wegen der großen Nachfrage ist das bis her kein Problem“, sagt Tobias Würth. „Bei den Medifits haben wir keinen Wettbewerb, weil wir da eine sehr spit ze Positionierung haben, mit der wir uns klar abgrenzen.
Für unser Vitova Fitness ist die Wettbewerbssituation eine andere, da stehen wir im Wettbewerb mit klassi schen Fitnessstudios. Aber wir haben uns über die Jah re einen guten Namen erarbeitet, sind gut positioniert und kommen zurecht“, so Geschäftsführer Würth. „Un sere Fitnessanlage profitiert vom Image der Gruppe im Bereich Gesundheit. Wir haben zum Beispiel gemeinsa me Facebook- und Instagram-Kanäle, auf denen wir uns immer als Gruppe darstellen und natürlich die Themen Kompetenz, Physiotherapie und medizinisches Training in den Fokus rücken.“
Für die Überführung der Patienten aus der Physiothera pie als Kunden in die Medifits oder das Vitova Fitness arbeitet das Unternehmen mit zwei Tools: Patienten mit Diagnosen zu Rücken-, Hüft- oder Knieproblemen wird die FPZ Therapie angeboten. „Auf Wunsch stellen wir bei der Krankenkasse einen Antrag für die Therapie. Diese Überleitung führt nur in den therapeutischen Bereich.“
Zum anderen können alle Patienten von Vitova Physio die Fitnessclubs – Medifit oder Fitness – vier Wochen lang kostenfrei testen. „Dass die Patienten einfach mal ‚reinschnuppern‘ und sich dann auch von der Qualität überzeugen können, funktioniert sehr gut“, sagt Tobias Würth. „Der Schwerpunkt liegt zu 98 Prozent bei Über führungen in ein Medifit, weil das meist besser passt. Jüngere Sportler, deren Verletzung austherapiert ist, ent scheiden sich häufig für Vitova Fitness.“
Die Umwandlung vom Patienten zum Kunden läuft bei Vitova über den Empfang. Die Mitarbeitenden dort spre chen die Patienten beim ersten oder letzten Termin an: „Wir haben einen Prozess festgelegt, sodass die Patien ten mit gewissen Infos zum Therapeuten kommen. Die ser entscheidet dann, welche Übung sie machen dürfen. So haben wir sichergestellt, dass jeder Kunde ein Ange bot bekommt“, erklärt Tobias Würth. „Unsere Empfangs mitarbeiterinnen und -mitarbeiter sind in klar definierten, erfolgsrelevanten Einzelaufgaben individuell gecoacht. Wir können sagen, dass 20 Prozent der Aufgaben für 80 Prozent des Ergebnisses sorgen.“
Die Vitova Gruppe setzt auf digitale Unterstützung. Über eine eigene Mitarbeiter-App wird die gesamte interne Kommunikation geregelt, ebenso wie erfolgsrelevante Einzelaufgaben. Hier sind auch alle einrichtungsüber greifende Prozesse abgebildet. Das Unternehmen ist an allen Standorten bargeldlos. „Man kann sich bei
uns online anmelden und eine Terminanfrage senden“, sagt Tobias Würth. „Wir haben eine eigene App für die Physiotherapie entwickelt, mit der wir ein Rezept direkt einscannen und in der Patienten Termine anfragen oder eine Zusatzleistung buchen können.“ Auch in den Me difits findet die Anmeldung digital über die Homepage oder das iPad im Studio statt.
Software – Not macht erfinderisch „Ein Problem ist momentan noch, dass die Physiothe rapie-Software und die Fitness-Software im klassischen Einsatz getrennt sind. Eine gute Fitness-Software hat nicht zwingend einen guten Physioanteil oder umge kehrt. Das heißt, wir haben da zwei Parts, die nicht opti mal miteinander harmonieren“, meint Tobias Würth.
Weil es bisher keine Software gab, die den Bedarf der Gruppe abdeckt, wurde selbst eine Lösung entwickelt: „Im Prinzip müssen wir die fehlenden Schnittstellen über unsere interne Kommunikation überbrücken und die wichtigen Informationen dort weitergeben“, erläutert Tobias Würth. „Das machen wir über unsere Praxisma nagement-App. Wir haben diese App zweckentfremdet. Sie wurde ursprünglich entwickelt, um Bäckereifilialbe triebe aus der Zentrale heraus zu steuern. Wir haben sie jetzt weiterentwickelt und für den Physiotherapie- und Fitnessbereich umfunktioniert, sind mit dem Herstel ler oder dem Programmierer im engen Austausch und passen die App ein Stück weit an die Bedürfnisse der Branche an.“
Nach ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin an „Die Schule“ in Koblenz war Christina Dolfus von 1999 bis 2008 als Physiotherapeutin in einer neu rologischen Rehabilitationsklinik tätig und sammelte Erfahrungen sowohl im stationären wie auch im ambulanten Bereich. In dieser Zeit behandelte sie diverse neurologische und orthopädische Krankheitsbilder und sorg te für die Nachbehandlung von chirurgischen Eingriffen aller Art. Im Jahr 2008 eröffnete sie gemeinsam mit Tobias Labermeier ihre eigene Physio therapiepraxis in Wallau. 2016 erfolgte die Eröffnung des zweiten Stand ortes in Nordenstadt, die physiotherapeutische Betreuung in der privaten LILIUM Klinik sowie die Eröffnung des Medifit in Nordenstadt. Im Herbst 2018 folgte die Eröffnung der Physiotherapie in Idstein.
Hauptverantwortungsbereich: Vitova Physio und Position Physio GmbH www.vitova-physio.de; www.position-physio.de
Die Vitova Gruppe
Vitova Physio
Standorte: Idstein, Wiesbaden-Nordenstadt, Wallau, Hochheim
Größe: 150 – 200 m2 je 5 Behandlungsräume plus je ein Raum für KGG
Ausstattung: Schupp GmbH, Ludwig Artzt GmbH www.vitova-physio.de
Vitova Medifit
Standorte: Niedernhausen, Wiesbaden-Nordenstadt
Größe: 450 – 500 m2
Ausstattung Kraft: Technogym Selection Line, milon, Technogym Kinesis Stations
Cardio: Technogym, milon Kraft-Ausdauer-Zirkel
Beweglichkeit: five
Therapie: Dr. Wolff
FPZ: DAVID www.vitova-medifit.de
Vitova Fitness
Standort: Niedernhausen
Größe: 850 m2
Ausstattung Kraft: Technogym Selection Line, milon, Technogym Kinesis Stations
Cardio: Technogym, milon Kraft-Ausdauer-Zirkel
Beweglichkeit: five
Therapie: Dr. Wolff
Kurse: Indoor Cycling Group, bellicon www.vitova-fitness.de
Tobias Labermeier Tobias Labermeier hat sein Studium als Physiotherapeut Bachelor of Health an der Europafachhochschule Fresenius in Idstein absolviert. Von 2004 bis 2015 betreute er die SG Wallau u. a. in der 2. Handball-Bundes liga, sowie 2009/2010 HSG Frankfurt Rhein-Main in der 2. Handball-Bun desliga. Zusätzlich betreute er Breiten- und Spitzensportler verschiedener Sportarten, u. a. auch die Profifußballer des 1. FSV Mainz 05 und SV We hen/Wiesbaden. Er behandelte orthopädische Erkrankungen und sorgte für die Nachbehandlungen von chirurgischen Eingriffen aller Art in einem ambulanten Rehabilitationszentrum in Mainz. Im Jahr 2008 eröffnete er gemeinsam mit Christina Dolfus seine eigene Physiotherapiepraxis in Wal lau. 2016 erfolgte die Eröffnung des zweiten Standortes in Nordenstadt, die physiotherapeutische Betreuung in der privaten LILIUM Klinik sowie die Eröffnung des Medifit in Nordenstadt. Im Herbst 2018 folgte die Eröffnung der Physiotherapie in Idstein.
Hauptverantwortungsbereich: Vitova Physio, Position Physio GmbH und Vitova BGM www.vitova-physio.de; www.vitova-medifit.de; www.position-physio.de
Nach seinem Studium der Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Reha bilitation und Prävention an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz übernahm Tobias Würth von 2005 an die Trainings- und Studioleitung des damaligen Vitalis Sports in Niedernhausen. Er führte das Studio durch eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Betreuung zum regionalen Markt führer im Bereich Fitness- und Gesundheitstraining. 2008 stieg er dort als Gesellschafter ein und eröffnete 2013 mit dem Medifit das erste reine Ge sundheitsstudio in Niedernhausen. Im Jahr 2016 folgte die Eröffnung des zweiten Medifits in Nordenstadt sowie im Herbst 2018 die Eröffnung einer Physiotherapiepraxis in Idstein. Hauptverantwortungsbereich: Vitova Fitness, Vitova Medifit und Vitova BGM www.vitova-fitness.de; www.vitova-medifit.de
Christina DolfusDigitalisierung ist ein Topthema unserer Zeit. Doch inwiefern braucht eine körpernahe Branche wie die Physiotherapie digitale Tools? Wie kann die Digitalisierung Physiopraxen voranbringen? Um das zu beantworten, haben wir mit einem Unternehmensberater und drei Physiotherapeuten gesprochen: Thomas Kämmerling erläutert den branchenspezifischen Bedarf und die Vielzahl der Möglichkeiten; Benni Held, Christopher Pfeiffer und Andreas Lutter zeigen Beispiele aus ihrer täglichen Praxis.
Der ausgebildete Physiotherapeut Thomas Kämmerling ist als „Kind dieser Branche“ seit 1983 im Bereich Therapie und Fitness tätig. Gemeinsam mit seinem Team der KWS GmbH berät und begleitet er rund 150 Therapieeinrichtungen und Fitnessstudios, die die Transformation zu Gesund heitszentren vollzogen haben. Darüber hinaus ist er in verschiedenen Branchen ein international gefragter Experte für das Thema Leistungs kommunikation in der Therapie. Thomas Kämmerling ist Sachverständiger für Gesundheitsanbieter beim Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV e. V.).
mfhc: Die KWS GmbH ist als Unternehmensberatung auf Physiotherapiepraxen und Gesundheitsstudios spezialisiert. Ihre Experten kennen die Engpässe in Therapieeinrichtungen und erarbeiten individuelle Lösungen. Inwieweit und auf welchen Ebenen kann die Digitalisierung diese Probleme erleichtern oder sogar beseitigen?
Thomas Kämmerling: Die Digitalisierung setzt dort an, wo man sie braucht. Sie sorgt für Erleichterung im Bereich der Mitarbeitenden, im Bereich der Patienten, im Bereich der Kommunikation – insbesondere mit den Krankenkassen oder auch der Ärzteschaft. Digitalisie rung vereinfacht Prozesse, übernimmt vor allen Dingen monotone Aufgaben und automatisiert Abläufe. Das Ziel sollte es sein, dadurch mehr Zeit für die Patienten zu schaffen und die Behandlung effektiver zu gestalten.
Auch die Leistungskommunikation mit den Patienten kann digital erheblich effizienter gestaltet werden, z. B. im Empfehlungsprozess, wo durch kommunikative Hilfs mittel sichergestellt werden kann, dass alle Mitarbei tenden standardisiert auf dem gleichen Niveau beraten können. Die Patientenaufnahme kann ähnlich wie am Flughafen schon an einem Terminal durchgeführt werden, ohne dass Arbeitskraft benötigt wird.
Man darf aber nicht die Vorteile einer Vermarktungs strategie durch eine externe digitale Leistungskommu nikation vergessen. Die Potenziale von Website und Social Media müssen voll ausgeschöpft werden. Eine Online-Vermarktungsstrategie ist heute unabdingbar –ob zur Mitarbeitergewinnung oder um sich als ganz heitlicher Lösungsanbieter gut sichtbar zu machen. Es geht auch für Therapeutinnen und Therapeuten heute darum, mit ihrem Angebot von Ärzten, Patienten und Kunden gesucht und gefunden zu werden.
Wie digital ist die Gesundheitsbranche bisher aufgestellt? Wo profitiert sie vom digitalen Wandel und in welchen Bereichen besteht Ihrer Einschätzung nach noch Nachholbedarf?
Im Bereich Verwaltung, sprich Front- und Backoffice, ist die Branche schon gut aufgestellt. Das digitale Termin buch gibt es fast überall und es arbeitet kaum noch je mand auf Papier. Bei der Patientendokumentation wer den die Praxen auch immer digitaler, weil es inzwischen ein entsprechendes Softwareangebot gibt.
Extremen Nachholbedarf sehe ich bei der Leistungs kommunikation sowie bei Prozessen für Empfehlungen. Das beginnt mit Leitfäden für Gespräche oder Telefonate mit Patientinnen und Patienten, z. B. für das Einholen von Ausfallhonoraren oder das Einhalten von Spielregeln. Empfehlungsprozesse oder Verkaufsprozesse fühlen sich für viele Therapeuten noch befremdlich an. Verständlicherweise, weil es eben nicht standardisiert zum Geschäftsmodell gehört.
Was hemmt Physios und Gesundheitsanbieter dabei, den digitalen Wandel in ihrem Betrieb effektiv zu nutzen und aktiv zu gestalten?
Viele Physiotherapeuten sehen sich als Heilmittelerbringer und weniger als Geschäftsleute. Das Erbringen von Heilmitteln ist ja auch ihr Kerngeschäft. Es gibt aber Abhängigkeiten: Als Physiotherapeut bestimmen Ärzte und Kassen über mich. Wie viel ich für meine erbrachte Leistung bekomme, bestimmt die Kasse, und ob ich im Zuge einer Verordnung diese Leistung überhaupt umsetzen darf, das bestimmt wiederum der Arzt oder die Ärztin.
Wenn ich mich unabhängiger machen möchte, muss ich mein Geschäftsmodell neu denken, wobei digitale Tools und Prozesse eine große Rolle spielen. Es geht darum, den Preis für die Leistung, die ich erbringe, selbst be stimmen zu können. Das ist z. B. bei einem Training in meinem Selbstzahlerbereich der Fall, aber auch dann, wenn ich Patienten mit Rezept empfehle, die verordnete Behandlungszeit auf eigene Kosten zu verlängern. Niemand wird überredet, aber alle Patientinnen und Patienten sind informiert und können auch später auf dieses Angebot zurückkommen. Sie müssen nur wissen, dass sie diese Option haben. Der Schlüssel zum Erfolg sind fest hinterlegte standardisierte Prozesse, die mithilfe von Gesprächsleitfäden und digitalen Tools sehr leicht einzuüben und umzusetzen sind.
In vielen Praxen, die wir beraten, werden solche Prozesse der Leistungskommunikation sehr erfolgreich umgesetzt. Rund 60 Prozent der Akutpatienten buchen zusätzliche Behandlungszeit dazu – und zwar aus allen sozialen Schichten.
Wie unterstützen Sie die Betreiber von Therapieeinrichtungen und Physiotherapiepraxen dabei, sich zukunftssicher aufzustellen und unternehmerisch zu denken?
Die Zusammenarbeit beginnt in der Regel mit zwei Strategietagen vor Ort. Wir erarbeiten einen Maßnah menkatalog und eine Jahreszielplanung, wobei alle Engpässe und Bedürfnisse der Praxen individuell be sprochen und sofort mit Maßnahmen versehen werden. Das dient uns dann als Plan für die Umsetzung. Anders gesagt: Zuerst schaffen wir gemeinsam mit unseren Partnern Ordnung, indem wir jeden Stein umdrehen. Darauf aufbauend entwickeln wir gemeinsam passende und zeitgemäße Organisationsstrukturen. Ein Hauptan liegen ist aber die kontinuierliche Arbeit in Form eines Mentoringprogramms, innerhalb dessen wir die Ent
wicklung der Persönlichkeit unserer Kunden zur Füh rungskraft begleiten. Hintergrund dieser Maßnahme ist, dass viele Therapeuten fachlich top sind, aber zu wenig Kenntnisse haben, wenn es um Unternehmensführung geht. Das fliegt ihnen natürlich spätestens dann um die Ohren, wenn sie Mitarbeitende haben und ihr Betrieb eine gewisse Größenordnung hat. Dazu kommt, dass eigentlich alle Therapeuten ihren Job lieben und deshalb schnell mal 60 Stunden pro Woche an der Liege stehen. Das ist eine wertvolle Arbeit im Maschinenraum, aber wer steht auf der Brücke und lenkt das Schiff?
Wir helfen Physiotherapeuten bei der Entwicklung zu Physiounternehmern und Führungskräften. Das ge schieht in Form von Schulungen, Strategie- und Quartals meetings sowie täglichem Kontakt, telefonisch oder in Online-Meetings, in denen wir auch die Mitarbeitenden weiterentwickeln. Wir bauen zum Teil auch eine zweite Führungsebene auf, damit die Betreiber sich auch mal dem Tagesgeschäft entziehen können, um dann den unternehmerischen Tätigkeiten nachgehen zu können.
Und ganz wichtig: Aufbau und Entwicklung einer OnlineVermarktungsstrategie – um als Arbeitgebermarke erkennbar und für Patienten sichtbar zu werden, um Mitarbeitende zu gewinnen oder einfach darzustellen, welchen sozialen Beitrag die Therapeuten für die Gesund erhaltung der Menschen leisten, um eben nicht bloß als Rezepteinlöser abgestempelt zu werden. Dafür muss ich Vermarktung zulassen.
Inwieweit können digitale Optionen dazu beitragen, Patientinnen und Patienten in den Zweiten Gesundheitsmarkt zu transferieren und einen lukrativen Selbstzahlerbereich aufzubauen?
Ohne digitale Hilfsmittel wird es schwer. Man braucht sie in der Leistungskommunikation, sonst funktioniert die Schnittstelle zwischen Patient und Kunde nicht systematisch und auch nicht verlässlich, weil der Erfolg an den Mitarbeitenden und deren Tagesform hängt.
Wenn es darum geht, aus Patienten Kunden zu machen, ist die Kommunikation der Mitarbeitenden der Schlüssel. Ein digitaler Gesprächsleitfaden – hier ist der aus schlaggebende Vorteil, dass er immer, überall und für das gesamte Team verfügbar ist – ermöglicht jedem Teammitglied, unabhängig von Ausbildung und Einarbeitungsstatus, mit Patienten ein strukturiertes, zielorientiertes Gespräch zu führen, weil er oder sie einfach ablesen kann.
Wenn ich das siebenmal gemacht habe, dann habe ich es gelernt und zwar bei der Arbeit – das ist etwas anderes, als wenn ich sage: „Hier hast du einen Zettel, lerne bitte jetzt, wie du mit Patienten kommunizieren sollst.“ Für das Team wird eine Struktur geschaffen, die – und das ist ein zweiter Vorteil – nicht nur meine Top-Leute verinnerlichen können, sondern jedes Team mitglied. Für digital hinterlegte Strukturen und Prozesse braucht es keine außergewöhnlichen Fähigkeiten.
Wenn Patienten bei uns anrufen und einen Termin ver einbaren, führen wir mit ihnen ein kurzes Telefonat und stellen Fragen, die digital hinterlegt sind, und notieren digital die Antworten. Kommen die Patienten dann in die Praxis und füllen am Terminal die Patientenverein barung aus, fragen wir sie standardmäßig erneut nach möglichem Interesse an ergänzender Behandlung und Nachsorgeoptionen. Im Rahmen der digitalen Leis tungskommunikation kläre ich meine Kundschaft auf, informiere über unser Leistungsportfolio und kann ge zielt Empfehlungen für Nachsorgeprogramme geben. Kunden werden erinnert und gezielt gefragt – und es wird nicht vergessen, weil parallel gerade der Paketbote reinschneit. Ängste, Bedenken oder sogar Stress fallen bei diesem Empfehlungsprozess ebenfalls hinten runter.
In welchem Maß können digitale Tools den Fachkräftemangel in der Branche kompensieren?
Auch das Personalmanagement ist letztlich eine Frage der Ressourcen. Jede Verschlankung der administrati ven Dinge ist eine Befreiung.
An dieser Stelle möchte ich wieder die Metapher mit dem Schiff bemühen: Viele Therapeuten stehen 60 Stunden in der Woche an der Bank, kommen abends um 20.00 Uhr nach Hause und machen dann noch die Ab rechnungen. Ihr Kerngeschäft läuft. Aber: Sie managen den Maschinenraum ihres Schiffes und stehen nicht auf der Brücke, wo sie eigentlich sein sollten, um es zu len ken. Es fehlt ihnen neben der Zeit meist auch das techni sche Know-how, diese Tools einzuführen oder zu bedie nen. Bei Facebook wurde vor elf Monaten zuletzt etwas gepostet, bei Instagram sind sie nicht. Sie haben über haupt nicht die Ressourcen, um sich um ein Marketing konzept zu kümmern, ihre Website auf dem Laufenden zu halten oder sich mit Tools wie Google My Business und Google AdWords auseinanderzusetzen.
Diese Physiopraxen sind für junge, interessierte Nach wuchskräfte gar nicht sichtbar. In der digitalen Welt, wo die jungen Leute unterwegs sind und nach Jobs suchen, existieren diese Praxen praktisch nicht. Und wenn sie gefunden werden, geben sie oft nicht das Bild eines attraktiven Arbeitgebers ab.
Die Digitalisierung kann diesen Therapeuten in zweifacher Hinsicht helfen, den Fachkräftemangel zu kom pensieren. Zum einen kann die Zeitersparnis durch standardisierte digitale Prozesse die Ressourcen frei setzen, die es braucht, um das Unternehmen zu lenken und auch kontinuierlich an einer besseren Sichtbarkeit zu arbeiten. Das würde das Recruiting von neuen Team
mitgliedern beschleunigen und vereinfachen. Zum anderen kann über eine digital strukturierte Leistungs kommunikation ein verordnungsunabhängiger Geschäfts bereich für Selbstzahler etabliert werden, der z. B. von Fitnessökonomen, Gesundheitsmanagern oder B. A.s in Sport- und Bewegungstherapie betreut werden kann. Die Therapeuten hätten dann wieder freie Ressourcen für ihr Kerngeschäft.
An der DHfPG werden zukunftsgerichtete Studiengänge angeboten, darunter der B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik und der neue B. A. Sport- und Bewegungstherapie. Kommt dieses Bildungsangebot zur richtigen Zeit? Wie wird die Branche vom Fachwissen dieser neuen Berufsbilder profitieren?
Für mich sind die DHfPG-Studierenden mit ihren Fähig keiten – auch durch die neuen Studiengänge – das Puzzleteil, das bisher gefehlt hat. Das sehe ich explizit für Therapiepraxen, die eine Trainingsfläche integrieren und jemanden brauchen, der dort die Verantwortung übernimmt. Dieses Angebot kommt gerade jetzt zur richtigen Zeit. Die Branche kann von dem Fachwissen der Bachelor-Studierenden profitieren, da es genau die Lücke füllt, die in vielen Praxen noch besteht.
Welche Entwicklung erwarten Sie in den kommenden Jahren für die Märkte Physiotherapie und Gesundheitstraining?
Davon ausgehend, dass sich die äußeren Umstände nicht noch verschlimmern: Ich bin fest davon überzeugt, dass die Kombination aus Therapie und Training das erfolgreichste Geschäftsmodell für die nächsten Jahre ist – auch gesellschaftspolitisch gesehen. Der demo grafische Wandel mit immer mehr älteren Menschen, die versorgt werden müssen; der Arbeitskräftemangel, der daraus resultiert; der allgemeine Bewegungsmangel, auch bei jüngeren Menschen – all das sind Faktoren, die der Physiobranche aktuell und auch langfristig in die Karten spielen.
Daneben wird die Eigenverantwortung der Menschen für ihre Gesundheit größer, weil die Kosten für medi zinische Behandlungen steigen werden und drohende Versorgungslücken sowie Personalmangel Dienstleis tungen im Gesundheitsbereich verknappen werden. Aus unternehmerischer Perspektive brauche ich in Zukunft mehrere Umsatzquellen für meinen Gesamtum satz, weil ich weiterhin steigende Löhne und steigende Betriebskosten haben werde. Parallel wird die Bereit schaft, ein selbstbezahltes Training aufzunehmen, zwangsläufig größer werden, weil die Menschen Leidens druck haben.
der
Benni Held, PHIVE Gesundheitszentrum
Prozessen vertraut zu machen. Das ist eine optimale Voraussetzung, um diese Prozesse auch gemeinsam weiterzuentwickeln. Vor allem im Bereich Social Media bringen sich die jungen Mitarbeiter gerne ein.
An der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) werden zukunftsgerichtete Studiengänge angeboten: So bildet der B. A. Sport- und Bewegungstherapie gezielt Fachpersonal für sporttherapeutische Tätigkeiten in Rehabilitation und Prävention aus. Im B. Sc. Sport-/ Gesundheitsinformatik werden Fachleute für die technische Entwicklung von digitalen Trainings-, Assistenz- und Datenverarbeitungssystemen im Fitness- und Gesundheitsbereich ausgebildet.
Benni Held: Nach seinem Studium zum Fitnessökonom an der Deut schen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) gründete Benni Held 2014 PHIVE Fitness & Gesundheit in Nürtingen. 2016 eröffnete er einen zweiten Standort in Neckartenzlingen. 2021 erweiterte er das Unternehmen durch eine Physiotherapie und weitere Angebote zu einem Gesundheitszentrum.
www.phive-gesundheitszentrum.de
mfhc: Von welchen digitalen Optionen profitiert Ihr Unternehmen am meisten?
Benni Held: Neben der digitalen Anamnese und Doku mentation spart auch die digitale Patientenaufnahme Zeit. Hier nutzen unsere Patienten z. B. die Möglichkeit, ihr Rezept direkt über unsere Homepage einzureichen. Digitale Behandlungsverträge sparen uns dabei viel Papierkram. Über digitale Feedbackbögen erhalten wir ein Stimmungsbild über die Zufriedenheit unserer Patienten mit der Behandlung.
Durch das Standardisieren und Vereinfachen mittels digitaler Prozesse ist es uns gelungen, dass im Prinzip jeder Mitarbeiter – auch Minijobber im Fitnessbereich –von einer vollständigen Patientenaufnahme bis hin zu einer korrekten Durchterminierung alles durchführen kann.
Für die Zukunft planen wir, ein Terminierungssystem zu integrieren, in dem die Patienten selbst die Möglichkeit haben, Behandlungstermine zu buchen. Es wird möglich sein, auch mehrere Standorte mit lediglich einer Rezep tion betreuen zu können.
Konnten Sie bei der Umstellung auf digitale Tools vom Know-how und Engagement Ihrer Mitarbeitenden profitieren? In welchen Bereichen hat es sich am stärksten bemerkbar gemacht?
Dadurch, dass wir ein sehr junges Team beschäftigen, fällt es den Mitarbeitern relativ leicht, sich mit den digitalen
Kommt dieses Bildungsangebot zur richtigen Zeit? Wie wird die Branche vom Fachwissen dieser neuen Berufsbilder profitieren?
Wir bilden eine Studentin im Studiengang Gesundheits informatik aus und versprechen uns hiervon einen Benefit. Für die weiter voranschreitende Digitalisierung in unserer Branche sind das genau die richtigen Studien schwerpunkte.
Wie können digitale Tools dabei helfen, den Fachkräftemangel in den Unternehmen der Branche zu kompensieren?
Ich denke, es muss sich in unserem Gesundheitssystem insgesamt einiges tun. Die einzige Chance, allen thera piebedürftigen Menschen auch eine adäquate Behand lung anbieten zu können, ist, wenn diese Menschen in Eigenverantwortung handeln. Damit meine ich die Mög lichkeit, an einer aktiven Trainingstherapie teilzunehmen, egal ob diese dann off- oder online genutzt wird. Ein The rapeut kann in der aktiven Trainingstherapie schließlich mehrere Patienten gleichzeitig therapieren, während die Physiotherapie im klassischen Sinne eins zu eins durch geführt wird.
Inwieweit erwarten Patienten in Therapieeinrichtungen heute digitale Optionen, weil sie diese mittlerweile z. B. aus dem Fitnessstudio gewohnt sind? Die Patienten begrüßen es sicher, wenn sie auch digitale Möglichkeiten nutzen können. Während der Corona-Zeit haben wir ein wenig Erfahrung mit Trainingstherapie per Videoschalte gesammelt. Bis die Patienten in relevantem Umfang hier so weit sind, wird sicher noch einige Zeit vergehen. Bei der Trainingstherapie in der Einrichtung selbst wird es wahrscheinlich vonseiten der Patienten erwartet, zum Teil an digitalisierten Ge räten zu trainieren.
mfhc: Von welchen digitalen Optionen profitiert Ihr Unternehmen am meisten? Welche weiteren Potenziale bietet die Digitalisierung für Ihr Praxismanagement, Ihre Zeitersparnis, Kundenbindung und die individuelle Betreuung von Patientinnen und Patienten?
Christopher Pfeiffer: In der Physiotherapie arbeiten wir seit Beginn mit THEORG, einer Software, die unsere Therapiepläne erstellt. Die Therapeuten geben ihre Be funde per Tablet ein. Das ist ein erheblicher Fortschritt und erleichtert die Struktur: Abläufe, Behandlungspläne, Dokumentation und Befunde sind digitalisiert. Für den Anmeldeprozess von Patienten nutzen wir seit Anfang des Jahres FitCalc von KWS, registrieren hier das Ein verständnis zur Datenverarbeitung, zusätzlicher Behand lungszeit, Gesundheitsberatung und Ausfallpauschale. Alles, was früher unübersichtlich über Papier lief, ist hier gebündelt. Trainer und Therapeuten haben Zugriff auf alle Informationen. Wir sehen sofort, was ein Patient möchte und sprechen eine einheitliche Sprache.
Kundenbindung bedeutet für uns auch der Übergang in den Selbstzahlerbereich. Jeder Patient erhält dank FitCalc automatisch nach sechs Behandlungsterminen einen siebten Termin zur Gesundheitsberatung. Dort geht es mit Beweglichkeitsmessung im EGYM Hub und Kraft messungen über EGYM-Geräte um die Beschwerdeursachen. Wir zeigen, was wir durch Training verbessern können und binden die Patienten so langfristig. Über FitCalc kann man individuell auf Gesundheitsprobleme eingehen und z. B. ein Arthroseprogramm erstellen.
Vor welche Herausforderungen – finanziell und im Bereich Know-how – hat Sie die Implementierung digitaler Systeme gestellt?
Da THEORG modular aufgebaut ist und einzelne Module hinzugebucht werden können, habe ich relativ geringe Kosten. 2018 baute ich zusätzlich einen Selbstzahler bereich auf. Dort waren EGYM Hub und Flex natürlich größere Investitionen, aber EGYM hat uns bei der Implementierung sehr unterstützt, sodass wir sehr schnell den Break-even erreichten. Die Herausforderung besteht eher darin, die Patienten als Kunden in den Selbstzahlerbereich zu überführen. Das funktioniert sehr gut: Wir haben kaum externe Mitglieder, aber achtzig bis neunzig Prozent waren früher unsere Patienten in der Therapie.
Wie haben digitale Möglichkeiten die interne und externe Leistungskommunikation verändert? Die interne Kommunikation mit den Patienten läuft über die Gesundheitsberatung, die im Wartebereich über TVBildschirme beworben wird. Die externe Kommunikation läuft über Facebook. Über KWS schalten wir alle drei
Christopher Pfeiffer: Als Fußballspieler bei Wacker Burghausen und dem 1. FC Schweinfurt entdeckte Christopher Pfeiffer seine Leiden schaft für die Physiotherapie und ließ sich zum Therapeuten ausbilden. 2016 gründete er mit seiner Frau das PhysioPlus in Lichtenau. 2018 stockte er das Gebäude um ein Stockwerk auf und richtete auf etwa 160 Quadratmetern einen Trainingsbereich ein, der komplett digitalisiert ist. www.physioplus-lichtenau.de
Tage Facebookwerbung und zeigen in Kampagnen, dass wir Gesundheitsanbieter sind und Gesundheitstraining anbieten. Auf der Internetseite bieten wir außerdem eine Bedarfsanalyse an. Je nach gesundheitlichen Be schwerden wie z. B. Rückenschmerzen findet man das passende Programm und wird auf Wunsch kontaktiert.
In welchem Maß können digitale Tools dazu beitragen, Patienten in den Zweiten Gesundheitsmarkt, also in den Selbstzahlerbereich, zu transferieren? Therapeuten sind nicht die besten Verkäufer. Durch die integrierte Gesundheitsberatung nehmen wir ihnen den Zugzwang. Sie müssen nichts „weiterempfehlen“ oder „verkaufen“. Schon bei der Anmeldung wird ein neu er Patient über den Sinn der Gesundheitsberatung in formiert. Im Anschluss an die Therapie kontaktiert ihn dann ein Trainer. Als einfache Schnittstelle hat uns die Digitalisierung sehr geholfen, niemand geht verloren und Fehlerquellen werden ausgeschaltet. Für den Mehrwert, dass wir durch die Gesundheitsberatung im Monat bis zu acht neue Mitglieder für den Trainingsbereich gene rieren, sind die Kosten überschaubar.
Konnten Sie bei der Umstellung auf digitale Tools vom Engagement Ihrer Mitarbeitenden profitieren? Wir sind eine junge Praxis und recht medienaffin. Natür lich müssen sich alle einarbeiten, aber die individuelle Beratung hat gewonnen und die Trainer und Thera peuten nutzen die digitalen Angebote gern.
Vor welche Herausforderungen – finanziell und im Bereich Know-how – hat Sie die Implementierung digitaler Systeme gestellt? Wie haben Sie diese gemeistert? Finanziell ist es für mich eine Investition in die Zu kunft, um langfristig ein attraktiver, zeitgemäßer Arbeit geber und Dienstleister zu sein. Eine Herausforderung war es eigentlich nicht, weil alle digitalen Schritte nach und nach dazu kamen. Vor jedem Schritt habe ich mich selbstverständlich umfangreich informiert und ausführlich beraten lassen, aber bisher war es jede Investition wert.
Von welchen digitalen Optionen profitiert Ihr Unternehmen am meisten? Welche weiteren Potenziale bietet die Digitalisierung für Ihr Praxismanagement, die Zeitersparnis, Kundenbindung und vor allem die individuelle Betreuung von Patientinnen und Patienten?
Andreas Lutter: Der Inhaber der LUTTER Physiotherapie und Gesund heitsstudios in Golßen, Luckau und Lübben im Spreewald ist verheiratet und hat vier Kinder. In seinen drei Gesundheitszentren arbeitet ein Team von über 40 Angestellten. Dort werden Physiotherapie, EMS-Training, Ge sundheitstraining, Rehasport und werteorientierter Selbstbehauptungs unterricht für Kinder (Junior Heroes) angeboten. www.lutter-physiotherapie.de
mfhc: Seit wann und in welchen Bereichen nutzen Sie digitale Prozesse und Tools in Ihren Praxen?
Andreas Lutter: Seit der Praxisgründung 2007 nutze ich THEORG – bis heute in allen drei Gesundheitszentren.
Am Anfang habe ich nur den digitalen Terminplaner, das digitale Kassenbuch und das Rechnungswesen ge nutzt. Nach und nach kamen weitere Module dazu, wie Terminversand per E-Mail oder Terminerinnerungen per SMS und jüngst das digitale Klemmbrett. Das legen wir den Patient:innen für das Unterzeichnen der Honorar vereinbarung oder des Behandlungsvertrages vor.
Die Anschaffung von EC-Cash-Geräten hat vieles ver einfacht. Unsere Physiotherapeut:innen arbeiten bei der Befundaufnahme mit einem Laptop. Auch der Behand lungsverlauf wird digital in THEORG per App aufgezeichnet und hinterlegt. Zur internen Kommunikation nutzen wir die Telefon-App 3CX. Sie ermöglicht es, auch während der Hausbesuche die Patient:innen mit der Praxisnummer anzurufen statt mit der privaten Handynummer.
Auch im Gesundheitsstudio, das an jede der drei Physiotherapiepraxen angegliedert ist, sind wir digital. Ich habe mich für den Marktführer im digitalisierten Training ent schieden: Das Angebot von EGYM reicht von der digi talen Visualisierung des Trainings bis hin zur digitalen Auswertung des Traingserfolges über den EGYM Hub oder privat über die lutterPhysio App. Die Eingabe der Kundendaten und die Trainingskontrolle funktioniert über ein iPad mit der Trainer App von EGYM.
Wir profitieren am meisten von THEORG und EGYM –THEORG in der Therapie und EGYM im Training. Beide sind einfach genial. Als nächsten wichtigen Schritt wollen wir den Rehabilitationssport digitalisieren. Den bearbeiten wir bisher noch altmodisch in Papierform. Den richtigen Partner haben wir schon gefunden und arbeiten gerade am Umstellungsprozess. Damit wird sich eine enorme Zeitersparnis einerseits für meine Verwaltungsangestellten und andererseits für meine Kursleiter:innen ergeben, sodass sie dann wieder mehr Zeit für das Rehatraining bzw. für die Betreuung der Patient:innen haben.
Wie haben digitale Möglichkeiten die interne sowie die externe Leistungskommunikation Ihres Betriebes verändert? Inwiefern profitieren Sie heute davon?
Die interne Kommunikation wird zum einen durch das E-Learning sichergestellt und zum anderen über unsere 3CX-App, worüber wir auch per Chat auf kurzem Weg Anliegen intern klären können. Die externe Kommunikation findet über Facebook, Instagram, Google und unsere Website statt. Von beiden Kommunikationsmöglichkei ten profitiere ich. Extern machen wir neue potenzielle Mitarbeiter:innen, aber auch Kund:innen oder Patient:in nen auf uns aufmerksam und bieten ihnen einen kurzen Weg, um uns von überall aus kontaktieren zu können.
Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um Ihre Mitarbeitenden beim digitalen Wandel mitzunehmen?
Die Mitarbeiter:innen erhalten regelmäßig externe und interne Schulungen. In sehr vielen Prozessen steht uns unser großartiger Partner KWS zur Seite. Zur Weiterbildung habe ich das E-Learning von KWS mit dem Ziel implementiert, dass alle Mitarbeitenden die gleiche Sprache sprechen und auch neue Mitarbeitende unsere Abläufe schneller verstehen. Das vereinfacht die Ein arbeitung.
Als eine der führenden Marketingagenturen der Fitness- und Gesund heitsbranche ist FACEFORCE seit Jahren für innovative Technologien und kreative Ansätze bekannt. Seit 2020 entwickelt die Agentur auch voll automatisierte Marketinglösungen für die Branchenwelt Physiotherapie. Wir haben mit Pascal Braun, CFO & Co-Founder der FACEFORCE GmbH, darüber gesprochen, warum die Digitalisierung in der Physiotherapie dringend notwendig ist und in welchen Bereichen Nachholbedarf besteht.
mfhc: FACEFORCE hat das Portfolio um praxiserprobte Online-Marketingstrategien für Physiotherapiepraxen erweitert. Wie kam es zu diesem Schritt?
Pascal Braun: Der Fokus unserer Arbeit lag schon im mer auf dem Premiumgesundheitsmarkt: Menschen dazu bewegen, sich selbst zu bewegen. Durch das ste tige Zusammenrücken von Premiumfitness und The rapie kam das eine zum anderen. Der Bedarf an ziel gerichtetem Marketing ist auch in der Therapiebranche groß und so traten Physiotherapieeinrichtungen an uns heran, um für sich die passenden Maßnahmen zu finden. Die Abläufe in der Therapiepraxis sind anders als im Fitnessstudio und doch sind die Engpässe oft mals gleich. Insbesondere im Bereich der Personal beschaffung merkten wir schon vor drei Jahren, wie
wir diesen Flaschenhals beseitigen können. Denn die geeigneten Online-Marketingstrategien konnten wir be reits in anderen Branchen, nicht nur im Fitnessmarkt, evaluieren. Dennoch war uns das nicht genug: Wenn wir die Herausforderungen einer Branche besser verstehen und optimal lösen wollen, schreiben wir neben unseren klassischen Marktanalysen auch dem intensiven Aus tausch mit erfahrenen Branchenexperten einen hohen Stellenwert zu. Insbesondere mit Praxisbetreibenden, welche bereits über den Tellerrand des Therapieall tags hinausblicken. Diese können aus unserer Sicht einen Wandel aktiv von innen heraus in ihrer Branche einleiten. Mit ihnen gemeinsam haben wir an den pas senden Onlinestrategien gearbeitet. Der regelmäßige Austausch mit erfolgreichen Experten aus der Therapie
wie z. B. Morten Krause oder Tobias Labermeier, die ich sehr schätze, macht die Feinheiten unserer Kam pagnenentwicklungen und Strategien, speziell für die Anforderungen in der Therapie, aus.
Welchen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz bringt die Digitalisierung den Physiotherapeut:innen? Warum ist Ihr Angebot gerade für diese Branche so wichtig?
Die Therapiebranche ist hart umkämpft. Nicht so sehr in Bezug auf Kunden- bzw. Patientengewinnung, wie in der Fitnessbranche, dafür umso mehr, wenn es um die Personalbeschaffung geht. Es gibt einen enormen Fach kräftemangel und zu wenig neue Therapeuten kommen nach, um den Bedarf zu decken. Um mir einen Vorteil im Markt zu verschaffen, muss ich einfach besser sein. Nicht bei der manuellen Dienstleistung in der Praxis, sondern im Auftritt und der Außenwahrnehmung.
Heute können sich Praxisbetreibende einen Vorteil verschaffen, wenn sie die Basics des digitalen Unter nehmensauftritts umsetzen, wie z. B. Smartphoneoptimierte Websites und aktive Social-Media-Kanä le. Es ist nur eine Frage der Zeit. Auch hier fressen die Schnellen die Langsamen, eine ähnliche Entwicklung, wie wir sie vor zehn Jahren im Fitnessmarkt sahen. Diese Basics werden in den kleineren, „traditionellen“ Marktgebieten bald nicht mehr ausreichen. In Mittelund Großstädten schon jetzt nicht mehr. Es ist keine Frage des Wollens, sondern des Müssens, sonst bin ich früher oder später nicht mehr existent. Die Maßnah men, die wir entwickelt haben, verfolgen genau das: Sie sorgen dafür, dass Physioeinrichtungen besser aufge stellt sind als ihr Marktumfeld.
In welchen Bereichen sehen Sie für Physiotherapeut:innen im Onlinemarketing und in der Onlinepräsenz den größten Handlungsbedarf?
Aus meiner Sicht ist zunächst entscheidend, dass sich Therapeut:innen dem digitalen Marketing öffnen, eben so wie bei der Digitalisierung der Praxis, ihrer Abläufe und Arbeitsmittel selbst. Diese Bereitschaft muss kon sequent gelebt werden, sonst helfen die besten Online-
Tools nichts. Oft ist Zeit ein ausschlaggebender Faktor. Wenn ich als Therapeut oder Praxisinhaber 24/7 an der Behandlungsbank stehe, fehlt die Zeit, am Unter nehmen zu arbeiten. Wenn ich mich dann noch um den Onlineauftritt meiner Praxis kümmern soll, resignieren viele Therapeut:innen. Hier setzen wir den Hebel an, zum einen durch gezielte Onlinemarketingkampagnen, welche auf das „Sichtbarkeits- und Nachfragekonto“ der Praxis einzahlen. Zum anderen durch coachende und begleitende Maßnahmen der Inhaber:innen und Mitarbeitenden, um sich der Digitalisierung ihrer Mar ketingaktivitäten annehmen zu können. Wir sprechen also sowohl von kurzfristigen Maßnahmen als auch von einem nachhaltigen Aufbau.
Dauerhaft erfolgreiches Onlinemarketing ist kein Sprint, sondern ein Marathon, das wissen erfolgreiche Unter nehmende. Natürlich muss ich beim Start gut wegkom men, aber wenn ich mich zu Beginn zu sehr verausgabe, werde ich schnell von den anderen Mitstreitenden einge holt. Beides ist wichtig, um erfolgreich ins Ziel zu kom men. Unsere Strategien sorgen dafür, dass es Ihnen mit dem geringstmöglichen Zeitaufwand gelingt, sodass Sie sich auf Ihre Kernkompetenzen, die Arbeit am und im Unternehmen, konzentrieren können.
Welche Tools und Kampagnen haben Sie speziell zur Unterstützung von Physiotherapeut:innen entwickelt? Neben einer Vielzahl an Einzellösungen, die einen aku ten Engpass kurzfristig auflösen können, schätzen die Praxen die Flexibilität der systematischen und nach haltigen Gesamtstrategien im Rahmen das Jahresmar ketings. Von beidem kann man sich bei uns online ein Bild machen. Dabei kommen insbesondere RecruitingKampagnen zur Mitarbeitergewinnung, Maßnahmen zur Positionierung und Ärzteansprache für regionale Ko operationen mit Arztpraxen und Arzthäusern zum Ein satz und last but not least die gezielte Gewinnung von themenspezifischen Patientengruppen – im Marketing genannt „Leads“ – , um als Physioeinrichtung im Um kreis als der Spezialist und Anlaufstelle für bestimmte Behandlungsgebiete wahrgenommen zu werden.
Der CFO und Co-Founder der FACEFORCE GmbH hat seinen Master of Arts (M. A.) Fitnessökonomie mit den Schwerpunkten Marketing/ Vertrieb und Coaching an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) gemacht und bereits seine Abschlussarbeit über die Evaluation von Social-Media-Marketing potenzialen in der Fitness- und Gesundheits branche geschrieben. Heute arbeitet er neben her als Dozent für Social Media Marketing in der Fitness- und Gesundheitsbranche. Gestartet hat er seine Karriere als Clubleiter von Fitnessanlagen in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Weitere Informationen
Große Wiedersehensfreude, angeregter fachlicher Austausch sowie ein positiver Ausblick in die Zukunft der Fitness- und Gesundheitsbranche – das war der Aufstiegskongress am 7. und 8. Oktober 2022 in Mannheim. Nach zwei Jahren „online only“ haben sowohl die Veranstalter – die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), die BSA-Akademie und die BSA-Zert – als auch die Teilnehmenden, die Partner sowie die Speaker eins ganz klar gezeigt: Die Branche ist bestens gerüstet, um sich innerhalb der Gesellschaft, der Politik sowie bei Investoren als aktiver Gesundheitsgestalter und damit als relevanter Dienstleister am Gesundheitsmarkt zu etablieren.
K napp 600 motivierte Branchenmitglieder reisten für den zweitägigen Kongress nach Mannheim an, um sich dort in hochinteressanten Fachvor trägen sowie spannenden Gesprächsrunden über die neuesten Themen und Trends der Branche zu informieren. Nach zwei „Corona-Jahren“ bot der Aufstiegskongress endlich wieder die Chance, persönlich miteinander in Kontakt zu treten, was „alte Bekannte“ wieder zusam menführte und so zu einer warmen, fast schon familiären Atmosphäre beitrug. Der Fachkongress machte das Netzwerken endlich wieder live erlebbar – das freute die Teilnehmenden wie die Partner des Kongresses glei chermaßen. So wollen auch im nächsten Jahr viele der Partner aufs Neue dabei sein, um auch dann wieder von den Möglichkeiten des Aufstiegskongresses zu profitieren.
Die Branchenexpertinnen und -experten griffen in ihren topaktuellen Vorträgen das Kongressmotto „Better & stronger“ auf, indem sie dem Fachpublikum wertvolle
Fakten, Erfahrungswerte und Anregungen zu den ver schiedenen Themenbereichen der Fitness- und Gesund heitsbranche vermittelten. Von aktuellsten Empfehlungen zur Trainingsgestaltung über Managementskills bis hin zu Marketingstipps war für alle individuellen Interessen schwerpunkte das Richtige dabei. Denn die Veranstalter des Aufstiegskongresses hatten sich mit den Themen der Fachvorträge breit aufgestellt, um den verschiedensten Ansprüchen der Teilnehmenden gerecht zu werden.
Die nützlichen Hinweise aus der Praxis für die Praxis wurden im Anschluss an die Vorträge in angeregten Gesprächen in der Speakers Corner dabattiert. In der Kongress-Lounge, an den Ständen der Partner-Ausstellung sowie beim Get Together freuten sich die Teilnehmenden des Aufstiegskongresses außerdem über inspirierende Unterhaltungen, fachlichen Austausch sowie das Knüpfen und die Vertiefung wertvoller neuer Kontakte. Auch die Pausen zwischen den Vorträgen waren lebhaft und pulsierend – die Begeisterung der Teilnehmenden war allgegenwärtig.
Mit großer Spannung wurde Keynote Speaker Samuel Koch zum Abschluss des ersten Kongresstages erwartet. Der seit einem Unfall in der TV-Sendung „Wetten, dass..?“ vom Hals abwärts gelähmte Schauspieler, Autor und Redner zog während seines Vortrags „Schwerelos – wie wir Ballast abwerfen und Kraft tanken“ die Besucherinnen und Besucher in seinen Bann. Er bot den emotionalen Höhepunkt des diesjährigen Aufstiegskongresses, als er auf intensive Weise seine Einsichten und Erkenntnisse mit dem Publikum teilte. Der Auftritt des Mutmachers, wie er sich selbst versteht, war aber auch sehr humor voll und mitreißend gestaltet und wurde abschließend mit minutenlangem Applaus honoriert.
Prof. Dr. Sarah Kobel präsentierte in ihrem Vortrag die Ergebnisse der erfolgreichen „Fitmach-Aktion“, die 1.000 Personen mit gemäßigtem Bewegungsverhalten Zu gang zu regelmäßigem Fitnesstraining ermöglichte. In ihrem Vortrag gab sie wertvolle Handlungsimpulse für
die praktische Umsetzung der aus der Aktion abgeleiteten Erkenntnisse. Im nachfolgenden Bericht auf S. 38 sind die wichtigsten Punkte ihres Vortrags zusammengefasst.
Save the date: Am 6. und 7. Oktober 2023 findet der Aufstiegskongress wieder in Mannheim statt. Tragen Sie am besten direkt dieses Datum in Ihren Kalender ein.
D as saarländische Gesundheitsministerium, die DHfPG, der PuGis e. V. und die gesetzlichen Kran kenkassen haben die Fitmach-Aktion ins Leben gerufen, um dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken. Eine Zusammenarbeit, die sich bezahlt macht, denn die Menschen schenken den Fitnessanlagen ihr Vertrauen.
Am 7. Oktober stellte Prof. Dr. Sarah Kobel die Ergebnisse der Aktion beim Aufstiegskongress in Mannheim vor und zeigte, was Fitnessanlagen daraus lernen können.
Ziel war es, Menschen zu einem Bewegungsverhalten zu animieren, das den Empfehlungen der Weltgesund heitsorganisation (WHO) entspricht. Diese sehen wö chentlich 150 Minuten Ausdauertraining und zweimal ein Training zur Kräftigung der Muskulatur vor. Ein am bitioniertes Vorhaben, denn Zielgruppe der Aktion sind Menschen, die akut vom Bewegungsmangel betroffen sind. 93 Prozent der Teilnehmenden erfüllen vor Ak tionsbeginn die Bewegungsempfehlungen nicht. Etwa jeder Vierte davon hat noch nie ein regelmäßiges kör perliches Training betrieben.
Die Motivation der Teilnehmenden ist hoch – auf einer Skala von eins (sehr gering) bis fünf (sehr hoch) liegt diese bei M = 3,70. Dies gründet darauf, dass sie ihr körperliches Befinden als nur durchschnittlich bewerten (M = 2,90) und endlich etwas tun möchten. 96 Prozent stimmen zu, dass eine regelmäßige sportliche Aktivität gut für ihre Gesundheit ist. Die Menschen vertrauen der Aktion und dem positiven Effekt auf die Gesundheit. Damit geht einher, dass hauptsächlich gesundheitsbezogene Motive die Menschen zur Teilnahme bewegten (82,9 %).
Vor Projektbeginn schaffen es 76,7 Prozent nicht, 150 Minuten Ausdauertraining pro Woche zu betreiben.
Nach acht Wochen hingegen gelingt es 59,2 Prozent, die Bewegungsempfehlungen zum Ausdauertraining einzuhalten (+ 35,9 Prozentpunkte). Eine ähnliche Ent wicklung zeigt sich beim Krafttraining: Nach acht Wo chen Fitmach-Aktion betreiben 70,3 Prozent zweimal wöchentlich ein solches (+ 57,4 Prozentpunkte). Die Zahl derer, die die Bewegungsempfehlungen der WHO erfüllen, steigt von 6,1 auf 49,6 Prozent.
Motivverschiebung deutet auf langfristigen Charakter
Auch am Ende der Projektlaufzeit sind gesundheitliche Motive die primären Treiber des Trainings. Der Aspekt der Freude aber gewinnt über die Projektlaufzeit an Be deutung (22,4 %; + 7,9 Prozentpunkte).
Die Fitmach-Aktion zeigt, dass auch akut vom Bewe gungsmangel Betroffene bereit sind, ein regelmäßiges körperliches Training zu absolvieren. Häufig ist das Gesundheitsbewusstsein vorhanden. Damit diesem aber auch ein konkretes Tun, nämlich die Aufnahme eines Trainings, folgt, muss ein motivationaler Anstoß geboten werden. Bei der Fitmach-Aktion hat es sich etabliert, den subjektiven Wert eines Ziels (Gesundheit erlangen/erhalten) zu betonen und gleichzeitig die Er folgsaussichten kundzutun (positive Wirkung regel mäßigen Trainings auf die Gesundheit). Zudem sollte regelmäßig Feedback der Kunden eingeholt werden. Stellt sich wie bei der Fitmach-Aktion eine Freude am Training ein, gilt es, hier Verstärkereffekte zu nutzen und kleine Ziele mit den Trainierenden zu vereinbaren, um konstante Erfolgserlebnisse zu schaffen. Wesent lich für Betreibende und Personal ist es hierbei, die Per spektive ihrer Kundschaft einzunehmen, und ihr Trai ning fortlaufend bestmöglich auf deren Wünsche und Bedürfnisse zuzuschneiden.
Nach dem erfolgreichen Start der Neuauflage im vergangenen Jahr heißt es vom 13. bis 15. April 2023 wieder: FIBO Congress im Congress-Centrum Nord Koelnmesse. Der Kongress findet wie bereits 2022 im Rahmen der FIBO, der internationalen Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesund heit, statt. Organisiert und durchgeführt wird die Veranstaltung erneut von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie unter Federführung der FIBO.
Fitnesstrends. Innovationen. Austausch. – Diese drei Worte beschreiben die FIBO, internationale Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesund heit, sehr gut. Ergänzt wird dieses tolle Angebot an Aus stellern, Events und Networkingmöglichkeiten durch die zweite Auflage des FIBO Congress. Dieser wird vom 13. bis 15. April 2023 auf dem Kölner Messegelände veranstaltet.
DHfPG/BSA organisieren den Kongress Auch in diesem Jahr wird die Erfolgspartnerschaft fortgesetzt: Die DHfPG und BSA-Akademie verantworten als erfahrene Spezialisten mit fast 40-jähriger Erfahrung in den Bereichen Bildung und Kongresse die Organisation sowie die Durchführung des FIBO Congress unter Feder führung der FIBO.
Top-Programm zu verschiedenen Themen der Branche
An drei der vier Messetage wird Fachpublikum die Möglichkeit geboten, sich auf dem FIBO Congress weiterzubilden und gleichzeitig an der Messe, die vom 13. bis 16. April 2023 stattfindet, teilzunehmen. Wie im vergange nen Jahr dürfen sich die Besucher und Besucherinnen auf voraussichtlich mehr als 80 Vorträge aus den Themenbereichen Training, Ernährung, Men tal Coaching, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Management sowie Existenzgründung freuen. Die Kongresstage werden ebenfalls wie im ver gangenen Jahr einzeln buchbar sein. Mehr Details dazu folgen in Kürze.
Weiterbilden heißt weiterkommen
Die Fitness- und Gesundheitsbranche ist maßgeblich darauf angewiesen, sich stetig zu qualifizieren. Daher ist auch das Thema Weiterbildung ein sehr wichtiger Baustein der FIBO und gewinnt mit dem FIBO Congress, der mit sei nem umfassenden Programm die wichtigsten Themen der Branche abbildet, immer weiter an Bedeutung. Von dieser Kooperation zwi schen der DHfPG/BSA-Akademie und der FIBO profitieren somit Partner, Aussteller sowie Besucher gleichermaßen.
Weitere Informationen zum Programm sowie zu den Tickets finden Sie bald unter:
Der Claim „For a strong and healthy society“ steht neben etablierten Angeboten der Fitnessindustrie ebenso für spannende medizinische und ganzheitliche Konzepte und Lösungen für ein gesundes Leben und Business.
G esundheit ist weltweit ein wichtiges zentrales Thema geworden; längst geht es nicht mehr darum, dass Aktivität und Bewegung ein „Niceto-do“ sind. Nein, Gesundheit ist zum absoluten „Needto-do“ geworden. Die Vision der FIBO ist eine starke und gesunde Gesellschaft, das Thema Gesundheit daher ein absolutes Fokusthema der Messe.
„Wir als FIBO bewegen und fördern einen aktiven Le bensstil. Denn eines haben wir – auch beschleunigt durch die Pandemie – gelernt: Es gibt nichts Wichtige res, als gesund und fit zu sein und zu bleiben. Gesund heit steht im Fokus unseres Handelns, denn sie ist unser aller höchstes Gut“, so Silke Frank (Event Director FIBO Global Fitness).
Erneut werden die Hallen 7 und 8 mit ihrem gesund heitlichen, medizinischen und therapeutischen Schwer punkt im kommenden Jahr DER Anlaufpunkt, um das Thema Gesundheit fokussiert zu transportieren. Hier werden Aussteller der Bereiche Gesundheitskonzepte & -lösungen, Physiotherapie, Ernährung, Trainingsgerä te & -equipment, Kraft- und Ausdauertraining, Digitali sierung & Technologie sowie Wellness & Spa zu finden sein. Daneben liefern unterschiedliche Education Areas spannende Branchen-Insights und Wissensimpulse. In Halle 8 ist u. a. der „Meeting Point Health“ als Herzstück
der Halle mit einem Vortragsforum und der Networking Area vertreten, zudem auch der eigens kreierte neue „Meeting Point Spa & Wellness“.
Key Player auf der FIBO 2023 vertreten Auch Hersteller von medizinischen Trainingsgeräten sind im April dabei, u. a. zeigen Noventi Healthcare, Opta Data, TUR, PINO, Dynostics, Knestel, Klafs, Starpool, Equimedden, Dr. Wolff, Schupp, crosscorpo, Heal 11 sowie Power Plate den Besuchern ihre Lösungen und neuesten Produktentwicklungen. Auch viele Partner und Initiativen sind auf der FIBO 2023 vertreten, um das Gesundheitsthema voranzutreiben, darunter europe ac tive, Exercise is medicine, der Arbeitgeberverband für Fitness- und Gesundheitsanlagen (DSSV e. V.), die Deut sche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e. V. (DGSP), der Deutsche Industrieverband für Fitness und Gesundheit e. V. (DIFG), der Freiburger Kreis, der Georg Thieme Verlag, der Landessportbund Nordrhein-West falen, der Deutsche Turner-Bund, die sportärztezeitung, Therapro, uvm.
Tickets für die FIBO 2023 sind ab Ende November er hältlich auf fibo.com
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B. A. Sport- und Bewegungstherapie Fernstudium mit kompakten Lehrveranstaltungen – vor Ort und/oder digital – plus betriebliche Tätigkeit bietet die Chance zur Kompetenzerweiterung im Bereich Sport- und Bewegungstherapie befähigt zur Erbringung von abrechnungsfähigen Leistungen in allen Präventionsbereichen ein Studienstart ist jederzeit möglich
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