Heritage
The magazine for sustainable real estate
DATENWOLKE
SchlĂźssel zur sinnvollen Bewirtschaftung DIGITALISIERUNG Prozesse aktiv steuern
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Architektur: LAAC | Visualisierung: Renderwerk
Fertigstellung 2018
Rubrik Reinhold Sahl Editorial
Digitale Wissensspirale
W Reinhold Sahl, Burghauptmann
ir wissen alle nicht, was uns bei der Digitalisierung erwartet. Im Moment sind digitale Konzepte wie Industrie 4.0 ein Slogan, den es mit Leben zu füllen gilt. Wir haben den Pfad der Digitalisierung bereits beschritten und erste Werkzeuge dazu entwickelt. Weitere werden folgen. Der 6. Europäische Kongress über die Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung historisch bedeutender Gebäude zeigt nicht nur den aktuellen Stand auf, sondern befasst sich auch mit der Frage: Wohin geht die Reise?
Dass digitale Werkzeuge im heutigen Alltag immer mehr zum Einsatz kommen, ist eine Sache. Eine ganz andere ist es, in der digitalen Welt auf völlig neue Abläufe und Qualitäten zu setzen. Das ist die eigentliche revolutionäre Idee der Digitalisierung und macht den großen Unterschied. Dieser Schritt bedarf einer Bewusstseinsbildung sowie aktiven Arbeitens sowohl an den Rahmenbedingungen wie auch an den digitalen Systemen selbst. Unser System, so wie wir es heute kennen, digital abzubilden, ist nicht ausreichend. Der Fortschritt braucht mehr! Viele Dinge werden sich verändern. Die digitale Bauaufnahme wird nicht nur Unmengen Papier ersetzen, sie wird auch die Qualität
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steigern können. Bessere Dokumentation – sofern man die Grundprinzipien der Digitalisierung beachtet und auf verlässliche Daten setzt – werden in Zukunft die Arbeitsgrundlagen für Bauleiter erleichtern. Eine digitalisierte Bauaufnahme wird sehr viel Zeit einsparen, Zeit, die für mehr qualitative Arbeit am Gebäude gewonnen wird. Digitalisierung verschafft also allen Beteiligten Zeit, ihr Wissen und ihre menschlichen Fähigkeiten noch besser einbringen zu können, was wiederum die Weiterentwicklung der Digitalisierung begünstigt. Nur wer sich aktiv in den Prozess einbringt, kann ihn auch steuern. Das heißt für uns: Aktive Steuerung und Mitgestaltung, anstatt gesteuert und gestaltet zu werden. Dies bedingt aber auch ein Umdenken auf Prozessebene! Also nicht nur das Ersetzen von Papier, sondern die völlige Neubearbeitung von Arbeitsabläufen, Wissensgenerierung und Verteilung sowie das Zurückgewinnen qualitativ hochwertiger Arbeit. Es ist keine Frage mehr, ob die Digitalisierung kommen wird. Sie ist schon da! Es ist eine Frage des Umgangs mit ihr: Wir müssen sie so gestalten, dass sie auch für historische Gebäude ¬– für Cultural Heritage – das bestmöglichste Ergebnis bringt. n
Digital Knowledge Dimensions
N
one knows what digitalization will bring. Currently concepts like Industry 4.0 are a slogan that we need to breathe life into. We have already begun walking down the path of digitalization and we have developed our first tools. More will follow. The 6th European Congress on the Use, Management and Conservation of Buildings of Historical Value shows more than just the current situation – it poses the question: Where is this journey taking us?
with reliable data. Starting the building process digitally will save a lot of time. This time could then be used for more quality work on the building. So, digitalization gives the participants extra time to access their knowledge and human abilities, which in turn will benefit the progress of digitalization. Only those who actively work on the process will be able to take the wheel. For us this means active control and participation instead of being passively controlled and shaped.
We know digital tools are being used more and more in everyday life. But it is quite something else to recognize that the digital world is relying on entirely new processes and qualifications. This is the actual revolutionary idea behind digitalization and it makes the big difference. This step requires raised awareness and active work on the framework as well as the digital systems. Simply recreating our current system digitally is not going to be enough. Progress calls for more!
This, however, also requires a rethinking on the processing level. It’s more than just replacing paper, it constitutes an entire restructure of work processes, knowledge generation and distribution – and the regaining of high quality work.
Many things will change. Digitalizing the building process will not only save a lot of paper, but also increase the quality. Construction managers will rely on better documentation in future – as long as one follows the ground rules of digitalization and works
It is no longer a question whether digitalization is coming. It’s already here! We need to ask ourselves how to handle it. We need to design our digital world to deliver the best possible outcomes for our historical buildings – for our cultural heritage. n
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Rubrik Philipp Kaufmann Editorial
Heritage 2.0: Fluch oder Segen?
D „Visionen ohne Umsetzung bleiben geträumt.“
ie Digitalisierung verändert viele Lebensbereiche und schafft ungeahnte Möglichkeiten für uns Menschen. Ich denke hier an die Annehmlichkeiten des Smartphones und der schnellen Verfügbarkeit von Wissen und Information. Kaum vorstellbar ist es heute, wie wir noch vor wenigen Jahren ohne Google Maps zum richtigen Treffpunkt gekommen sind oder unsere Freundschaften ohne facebook gepflegt haben. Wie konnten wir nur in der guten alten Zeit ohne Wikipedia Wissen „nachschlagen“? Unbestritten wird unsere Welt durch die Digitalisierung schneller und die Ansprüche aller Stakeholder steigen. Der diesjährige Kongress stellt sich diesen Veränderungen und Fragestellungen. Heuer beschäftigen wir uns erstmals mit dem Spannungsbereich zwischen Baudenkmal und Digitalem: welche Veränderungen kommen auf uns zu? Welche Chance haben Schlösser, Gebäude oder unsere Städte im digitalen Zeitalter? Gibt es auch Risiken, die es zu bedenken gilt und die wir rechtzeitig adressieren müssen, damit wir keine Sackgasse beschreiten? Größter Dank gebührt Burghauptmann HR Mag. Reinhold Sahl, auf dessen Initiative der Kongress 2012 ins Leben gerufen wurde und der diesen seither maßgeblich prägt. Mittlerweile zum sechsten Mal ist Wien Gastgeber und die Hofburg der Ort des Geschehens. Sein Gestaltungswille, seine Visionen und deren Umsetzung sind dem gesamten Team Inspiration und Motivation. Dafür an dieser Stelle: Danke.
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Ohne Gerald Wagenhofer und seinen Mitarbeitern würden wir ohne Inhalte, ohne Referenten und ohne Moderator den Kongress besuchen – mit ihm gemeinsam zu arbeiten, bedeutet die Grenzen zwischen Tag und Nacht zu verschieben und auch aus Griechenland an den gemeinsamen Ideen zu arbeiten. Ich möchte keine Sekunde missen und freue mich auf die nächsten Jahre. Mein Verlagshaus, das GNK Media House, hat sich auf die Immobilienwirtschaft spezialisiert und will Wissen für Immobilienprofis vermitteln. Als Projektpartner ist es für mich als Herausgeber immer der Höhepunkt des Jahres und unser Chefredakteur Michael Neubauer, unser Verlagsleiter Ronny Goigitzer, unser Grafiker Peter Prearo, vor allem Tanja Klingseis und viele, viele mehr laufen für Heritage Europe zur Höchstform auf. Viele Personen waren und sind notwendig, damit Sie alle spannende Tage in Wien verleben und vor allem Wissenswertes nachlesen können. Digitale Grüße
Philipp Kaufmann Herausgeber
Heritage 2.0: A blessing or a curse?
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igitalization is changing many areas of life and creates unimaginable possibilities. I am considering the conveniences of smartphones and the quick availability of knowledge and information. Today it is hard to conceive how we ever got to meeting places without Google Maps or cultivated friendships without Facebook. How did we look up information without Wikipedia in the good old days? Undoubtedly our world is becoming faster due to digitalization, while demands are on the rise for all concerned.
This year’s congress is dealing with these questions and changes. For the first time, we are taking a look at the tensions between architectural heritage and digitalization. What changes can we expect? What chances do castles, buildings and our cities have in the digital age? Are there risks that we need to identify in time to avoid an impasse?
night and day and having the ability to work on mutual ideas even from Greece. I do not want to miss a second and look forward to the coming years. My publishing house, GNK Media House, specializes in the real estate industry and wants to share knowledge with real estate professionals. As project partner and editor, it is always the highlight of my year and editor-in-chief Michael Neubauer, publishing manager Ronny Goigitzer, graphic designer Peter Prearo and especially Tanja Klingseis and many, many others have pushed Heritage Europe into top form. Many people were necessary to bring you these exciting days in Vienna, together with the important and relevant information you can read here. Digital regards
We owe a great debt of gratitude to Burghauptmann Hofrat Mag. Reinhold Sahl, who launched the first congress in 2012 and continues to significantly shape this initiative. For the sixth time Vienna is the host and the Hofburg is the location of the congress. His creative drive, vision and the realization of his ideas are inspiring and motivating for the entire team and, therefore, we would like to say: Thank you. Without Gerald Wagenhofer and his team, we would have no content, no speakers and no moderator for the congress. Working with him means shifting the boundaries between
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Begutachtung volkstümlicher Bauwerke DIE SEELE DES OBJEKTS ERFORSCHEN
SPECIAL HERITAGE
Inhalt 006 VORWORT VON REINHOLD SAHL 008 VORWORT VOM HERAUSGEBER
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012 INDIVIDUALITÄT TROTZ(T) STANDARDISIERUNG Interview mit Reinhold Sahl
018 BEWUSST VERKEHRT DENKEN Interview mit Mathias Ganspöck, Herbert Peter und Wilhelm Reismann
026 DER ZEIT IHRE KUNST
Der Kunst ihre Freiheit
030 BEGUTACHTUNG VOLKSTÜMLICHER BAUWERKE Die Seele des Objekts erforschen
036 UMSTELLUNG AUF DIGITALE TECHNOLOGIEN IST ERFORDERNIS Effizienzsteigerung
040 BESTANDSPLÄNE Grundlage jeder Sanierung
042 VOICES OF CULTURE Wissenstransfer
044 PHANTASIE IST GRENZENLOS Apps und Spiele
046 WERTEWELT PFLEGEN, WIRTSCHAFTLICHKEIT BEKOMMEN Komplexität begreifen
048 E-MOBILES SIGHTSEEING Hofburg Mobile
050 SCHLÜSSELWERKZEUG DIGITALISIERUNG Laufende Entwicklung
052 BIM IM HISTORISCHEN UMFELD BIM4Heritage
054 3D-DIGITALISIERUNG ANTE PORTAS Fortschritt
058 NEUE TECHNOLOGIEN
Am kulturellen Geschehen teilnehmen
062 DURCH DIE GESCHICHTE ZAPPEN Anforderungsprofil
064 PUNKTEWOLKEN WERDEN STANDARD Datenanalyse
068 ALTES DIGITAL NEU ERLEBEN Kunst bildet
070 ZUKUNFT LIEGT IN DIGITALISIERUNG Bauprozesse entscheidend verändern
072 NICHT SICHTBARES SICHTBAR MACHEN Aufgabenvielfalt
074 VORSCHAU & IMPRESSUM
Bewusst verkehrt denken INTERVIEW MIT MATHIAS GANSPÖCK, HERBERT PETER UND WILHELM REISMANN
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Individualität trotz(t) Standardisierung INTERVIEW MIT REINHOLD SAHL
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Individualität trotz(t) Standardisierung Die Menschheitsgeschichte ist von Innovationswellen geprägt. . „Die Kunst wird es sein, die Freiheit in der technischen Gestaltung trotz der Anwendung digitalisierter, standardisierter Prozesse zu bewahren“, meint Burghauptmann Reinhold Sahl im Interview mit dem ImmoFokus. Das Gespräch führte: Michael Neubauer
„In jeder Welle, die technologische Veränderungen mit sich bringt, versucht man zu standardisieren.“
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Schlagwort BIM (Building Information Modeling). Ist BIM für historische Gebäude überhaupt verwendbar? Reinhold Sahl: Das ist eine kryptische Frage. Ich glaube überhaupt, wir haben oft den Ansatz, dass wir versuchen, mit standardisierten Prozessen viele Dinge unserer Welt abzubilden. Das ist gerade in historischen Objekten nicht möglich. Denken Sie an den Bereich Klima- und Raumtechnik – da haben wir in jedem Gebäude, das wir betreuen, eine Individuallösung. >> Die Kunst wird es sein, die Freiheit in der technischen Gestaltung trotz der Anwendung digitalisierter, standardisierter Prozesse zu bewahren. Im Hintergrund müssen standardisierte Prozesse ablaufen. Aber das Ergebnis muss möglichst flexibel sein. Es
Is BIM (Building Information Modeling) usable with historical buildings? Reinhold Sahl: I think we have the tendency to try and organize our world with standardized processes. That is not possible with historical buildings. Think of air conditioning: For every building, we need an individual solution. Maintaining a certain flexibility while having standardized digital systems is the goal. A standardized system will not solve all of our questions. Our objects, usage, people and system will not fit. New technological waves bring standardization but this also leads to loss of individuality. Until the pendulum swings back… …and not always for the best. >> Of course not. One should ask which factors helped and which ones hindered. And what
ist natürlich so, dass kein standardisierter Ablauf auf alle unsere Fragen passt. Er passt nicht von den Objekten her, er passt nicht von der Nutzerstruktur und auch nicht von den Menschen, die bei uns im System arbeiten. Das ist eine entscheidende Frage. Nicht nur für uns und unsere historischen Objekte, sondern für jede Organisation. In jeder Welle, die technologische Veränderungen mit sich bringt, versucht man zu standardisieren. Dadurch geht Individualität verloren, bis dieses Pendel wieder in die andere Richtung ausschlägt. … aber nicht immer zum Besten. >> Natürlich nicht immer zum Besten. Entscheidend aber ist zu hinterfragen, welche Faktoren die Entwicklungen gefördert und welche sie gehemmt haben. Vor allem aber: Was ist das Ergebnis? Die Menschheitsge-
is the result? Human history is characterized by new waves of innovation. Digitalization is rightfully seen as another phase of the industrial revolution. What will it and the BIM bring? Let yourself be surprised. With historical buildings, the BIM is used for recording the building stock. Monitoring the usage is important to us, the data can help us and our users optimize operations. It is important, however, that the database is the same; otherwise we have triple workload. How do you update the information? I imagine you have a lot of historical data. >> That is correct. A lot of information regarding historical buildings still needs to be researched. One shouldn’t reduce digitalization to BIM. The skill with digitalization is not to drown in junk data – even if it piles up, one has to regulate the junk. The solution is to have
„Wenn sich ein Datenstand verändert, bedeutet dies eine massive Veränderung des Gesamtsystems.“
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„Digitale Werkzeuge ermöglichen uns, die Hofburg in ihren baugeschichtlichen Etappen dem Besucher erlebbar zu machen.“ schichte ist von Innovationswellen geprägt. Die Digitalisierung ist eine solche und wird aus gutem Grund als eine weitere Phase der Industriellen Revolution gesehen. Welches Ergebnis sie bringt, wissen wir noch nicht. Wo uns die Reise mit BIM hinführen wird? Lassen Sie sich überraschen. Das BIM hat einen anderen Aspekt, der gerade für uns als Burghauptmannschaft Österreich interessant ist. Das BIM wird bei historischen Gebäuden im Wesentlichen dazu verwendet, den aktuellen Baubestand aufzunehmen. Gleichzeitig ist bei uns das Monitoring des Betriebs ein großes Anliegen. Die aufgezeichneten Daten können uns – und unseren Nutzern – helfen, den Betrieb zu optimieren und effektiv zu gestalten. Wichtig dabei ist, dass wir mit denselben Daten arbeiten können. Dass der Datenstamm der gleiche ist. Sonst haben wir den dreifachen Aufwand.
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decentralized systems that are intelligent and connected with each other. This is still in its infancy. One thing is clear: One should not do everything just because one can. Which tenants can get something out of data? >> It will be interesting for the Natural History and Art History museums in Vienna. 2019 is the 500th anniversary of Kaiser Maximilian I death and there will be an exhibition in the Hofburg in Innsbruck. During his life, there were many structural changes to the buildings that can no longer be seen today. Digital tools allow the visitors to see these hidden stages of rebuilding. …in a nutshell: Digitalization should be beneficial. >> It is about showing more; individualization for every user, making content usable for all –
Aber wie bekommt man die Daten auf einen aktuellen Stand? Ich kann mir vorstellen, dass Sie zwar viele historische Daten haben, die aber nicht mehr mit dem aktuellen Stand übereinstimmen. >> Das ist durchaus richtig. Man darf nicht der Auffassung sein, dass man bei historischen Objekten schon alles weiß. Vieles ist noch nicht erforscht. Das heißt, wir können nicht alles wissen. Aber das Thema Digitalisierung auf BIM zu reduzieren, ist zu kurz gegriffen. Digitalisierung bedeutet, auch Dinge erlebbar zu machen! Die Kunst der Digitalisierung liegt daher darin, nicht im Datenmüll zu ersticken. Man muss auch den Datenmüll, der zwangsläufig mit der Zeit entsteht, in den Griff bekommen. Am besten wäre es natürlich, auch in der digitalen Welt Müll generell zu vermeiden. Wenn sich ein Datenstand verändert, bedeutet dies eine massive Ver-
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änderung des Gesamtsystems. Hier heißt die Lösung, auf dezentrale, überschaubare Systeme, die intelligent miteinander verknüpft sind, zu setzen. Das ist schon spannend, aber es steckt noch alles in den Kinderschuhen. Eines jedoch ist bereits jetzt klar: Nicht alles, was man tun kann, sollte auch getan werden. Welcher Mieter kann mit den Daten etwas anfangen? >> Für das Kunst- oder Naturhistorische Museum wird das sicher ein Thema werden. Ich war kürzlich bei einem Treffen der Stätten des Europäischen Kulturerbesiegels in Estland. Unter anderem wurde dort die Frage aufgeworfen, ob man die Digitalisierung nutzen sollte, um nicht nur etwas abzubilden, also etwas digital sichtbar zu machen, sondern gleichzeitig auch Dinge zu zeigen, die man – auch vor Ort – nicht sieht.
Als ein Beispiel dafür kann ich die Hofburg Innsbruck nennen. Im Jahr 2019 jährt sich der Todestag Kaiser Maximilians I. zum 500. Mal. Aus diesem Anlass wird in der Hofburg Innsbruck eine Ausstellung zu seinem Leben und Wirken gezeigt. Während seiner Regierungszeit erfolgten wesentliche bauliche Veränderungen, die heute nicht mehr offensichtlich sind. Digitale Werkzeuge ermöglichen uns, die Hofburg in ihren baugeschichtlichen Etappen dem Besucher erlebbar zu machen. Die versteckten Dinge zu sehen, kann zu einer anderen Wahrnehmung des Gesamten führen. … also auf den Punkt gebracht: Digitalisierung soll einen Mehrwert bringen. >> Es gibt viele Facetten und viele Ansätze, wie man die Digitalisierung einsetzen kann. Ab-
and not just making the physical world digital. Digitalization is not an end in itself or the goal. It is a new world that changes the tools that we use. This includes the question, how to and how not to use digitalization. We might be a good example of combining individual work and digitalization. Digitalization also plays a key role in the European Year of Cultural Heritage 2018. The European Commission initiated the year under the Motto “SHARING HERITAGE.” It should strengthen solidarity and is directed especially at young people. What are our common roots and which cultural qualities unite us? The digital world would be a good opportunity to make these connections. This year is the start of initiatives to examine the cultural connections in Europe. Digitalization can show us things that we otherwise couldn’t see. n
„Es soll ein verstärktes Gefühl der Zusammengehörigkeit vermitteln und vor allem junge Menschen ansprechen.“
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seits von dem Gedanken, nur etwas digital zu machen, was physisch schon da ist. Es geht darum, mehr als das, was sichtbar ist, zu zeigen. Es geht aber auch darum zu individualisieren. Jeder Nutzer, jeder Besucher hat einen sehr persönlichen Zugang. Der Anspruch an die Digitalisierung ist es, Inhalte für alle nutzbar zu machen. Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Digitalisierung allein ist nicht das Ziel. Die Digitalisierung ist eine neue Welt, die durch ihre Rahmenbedingungen und die Werkzeuge, die man benutzt, gestaltet wird. Dazu gehören auch Entscheidungsfindungsprozesse, die wir als Gesellschaft brauchen, um zu wissen, wie wir Digitalisierung einsetzen und wie nicht. Es bleibt letztendlich eine Frage der Individualität und der Veränderung. Wir sind vielleicht ein Paradebeispiel dafür, wie man in einem gegebenen Umfeld die Digitalisierung und individuelle Arbeit in Einklang bringen kann.
„Erfahrung in allen Immobilienangelegenheiten ist durch nichts zu ersetzen.“
Die Digitalisierung spielt auch eine Schlüsselrolle im Europäischen Jahr des Kulturerbes 2018. Die Europäische Kommission in Brüssel hat das Themenjahr initiiert und unter das Motto „SHARING HERITAGE“ gestellt. Es soll ein verstärktes Gefühl der Zusammengehörigkeit vermitteln und vor allem junge Menschen ansprechen. Wo liegen gemeinsame Wurzeln? Welche Kultur verbindet uns? Was wollen wir erhalten? Diese und andere Fragen sollen 2018 auf europäischer und lokaler Ebene diskutiert werden. Die digitale Welt wäre eine gute Möglichkeit, diese Verknüpfungen herzustellen. In einer Form, die die Objekte nicht beeinträchtigt. Wie aber kann man viele Bürger in diese Gedankenwelt einbinden? Heuer fällt der Startschuss, um Initiativen zu initiieren, welche die Verbindung zwischen unserem gebauten kulturellen Erbe mit Musik, Theater und den europäischen Werten sichtbar machen und festigen. Mit der Digitalisierung können wir Dinge zeigen, die man sonst nicht sieht. Das Innere nach außen tragen. n
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Bewusst verkehrt denken Valued Data Building. Digitalisierung bedeutet das Aufbauen von intelligenten Datenketten in effizienten Prozessen. „Aber ich muss mit einer ordentlichen Qualität beginnen, sonst habe ich einen Datenfriedhof“, sind Mathias Ganspöck, Herbert Peter und Wilhelm Reismann, der Gründer der Initiative „the better way“ überzeugt. Das Gespräch führte: Michael Neubauer
Sie haben die Initiative „the better way“ ins Leben gerufen. Was genau steckt dahinter? Wilhelm Reismann: Aus der Überzeugung heraus, dass nur Alt und Jung gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft meistern können. Aufgrund der Tatsache, dass erfolgreiches Nutzen und Betreiben unser einziges Ziel beim Planen und Bauen ist, denken wir bisweilen bewusst ganz verkehrt und fangen von hinten zu optimieren an. Das Positive, die Erfolgsfaktoren herausarbeiten und bekannt machen, über Fehler offen reden, sodass die richtigen Lehren gezogen werden können, Innovation als Weg in die Zukunft aufzeigen, ist unser Lösungsvorschlag für Projekte und Prozesse. Damit ergab sich unser Leitmotiv „Innovate.Succeed.Learn“. Zusammenarbeiten, alle an einem Ziel – dem gemeinsamen
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Projekterfolg – orientiert, mit immer wieder optimierten, standardisierten, aber auch bewusst individualisierten Prozessen. Da sind wir auch schon beim Thema: Gebäudedaten sind der Schlüssel zu einer sinnvollen Bewirtschaftung. Die Lebenszykluskosten, die sinnvolle Planung, das Facility Management, die Bauabwicklung kann ich erst dann intelligent gestalten, wenn ich die heutigen Möglichkeiten nutze. An der Digitalisierung führt kein Weg vorbei. Digitalisierung bedeutet das Aufbauen von intelligenten Datenketten in effizienten Prozessen. Diese Datenkette kann wachsen. Das ist nichts Einmaliges. Aber ich muss mit einer ordentlichen Qualität beginnen, sonst habe ich einen Datenfriedhof. Das Problem ist, dass wir ununterbrochen Daten produzieren
You have initiated the project “the better way.” What’s the idea behind it? Reismann: It was our conviction that the challenges of the future can only be met when the old and the young work together. Because successful usage and operation are our only goal when planning and building, it makes sense to start at the end. Our proposed solution for projects and processes is to openly discuss the mistakes that were made in order to learn from them, but also to recognize the positive factors. This resulted in our guiding principle of “Innovate.Succeed. Learn.” And that brings us to our main topic: building data is the key to practical management, which is only possible if we use all the possibilities available. There is no point trying to avoid using digital technology, but only of the highest quality. One has to con-
ohne nachzudenken, was man vielleicht in fünf oder zehn Jahren aus diesen Daten herausholen kann. Kurz gesagt: Auf die Qualität der Daten kommt es an. Wie haben Sie einander gefunden? Reismann: Über gemeinsame Freunde. Über unser Netzwerk. Ein Netz, das über Jahre hinweg entstanden ist. Das ist eine logische Entwicklung. Wir haben einander gefunden, weil keiner von uns alles kann. Gemeinsam versuchen wir nun, miteinander für den Nutzer das Optimum rauszuholen. Das ist eine Art Sharing Society. Ich glaube, dass die Jungen auch eher so ticken. Du kannst entweder einen Konzern machen, der Macht und Geld bringt – oder du kannst so eine Form finden. Wir glauben, dass wir jetzt einen gesamtheitlichen Ansatz dafür haben. Dafür haben wir auch mit VALUED DATA BUILDING eine gemeinsame Marke gewählt. Wir sind drei völlig unterschiedliche Unternehmen. Neben uns gibt es aber auch noch andere Unternehmen, die sich an
dieser Initiative beteiligen. Was uns eint: Wir haben zueinander Vertrauen. Das verstehen wir unter „the better way“. Know-how-Transfer inklusive … Reismann: Ohne dem geht’s nicht. Da wirst du ja nicht gescheiter. Aber mit Verlaub – manchmal hat man schon das Gefühl, viele Markteilnehmer sitzen regelrecht auf ihren Daten. Mathias Ganspöck: Weil sie Angst haben, dass sie einen wirtschaftlichen Nachteil erleiden, wenn sie etwas hergeben. Einer der großen Vorteile des 3D-Scans für den Auftraggeber ist die Vollständigkeit. Bis vor ein paar Jahren, bei Verwendung der eher traditionellen Techniken, wurden Messungen für einen spezifischen Zweck angefertigt: einzelne Messungen für die Erstellung von Grundrissen, einzelne Messungen für Schnitte, Ansichten, Orthofotos usw. Der 3D-Scanner ermöglicht es uns, das gesamte Bauwerk vollflächig und präzise einzuscannen. Dadurch können wir selbst lange nach der Aufnahme unkompli-
sider how useful the collected data will be in the years to come. How did you find each other? >> Through mutual friends and common networks, but also by recognizing that we could best serve our users when we combine our individual areas of expertise. It is like an Art Sharing Society, which appeals to the younger users. We work in cooperation with VALUED DATA BUILDING as well as other companies that are involved in this initiative. We call our project “the better way” because we trust one another. Including Know-how-transfer… >> That goes without saying. With all due respect – sometimes one does get the feeling that some companies just hoard their data. Ganspöck: Because they are afraid of the possible financial losses when they give something away. Up until a few years ago building plans were done by traditional methods and usually prepared for a specific purpose. A 3D
v.l.n.r.: Herbert Peter, Mathias Ganspöck, Wilhelm Reismann
„Wir haben einander gefunden, weil keiner von uns alles kann. Gemeinsam versuchen wir nun, miteinander für den Nutzer das Optimum rauszuholen.“
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ziert weitere CAD-Produkte wie Pläne und Modelle sowie allerlei ingenieursmäßige Analysen erstellen. Es ist lediglich das Zeichnen oder Modellieren zu erledigen. Folgekosten für eine erneute Messung entstehen so nicht. Ausgenommen es erfolgen grobe Änderungen am Objekt, die nicht konsequent dokumentiert wurden. Deswegen sollte das Datenmodell konsequent nachgehalten werden. Uns ist auch die Datenquelle nicht wichtig, solange sie zuverlässig ist und unseren Anspruch auf Qualität erfüllt. Gerade im Airborne-Bereich kann man tolle Datensätze für sehr wenig Geld kaufen. In vielen Köpfen ist der 3D-Scan Mittel zum Zweck und nicht großartige Chance. Den Auftraggebern ist das Potenzial oft nicht bewusst, respektive der Weg zu den Plänen oder zum Modell interessiert nicht. Das Ergebnis zählt. Wenn im Auftrag an die Firma XY steht, dass fünf Grundrisse und drei Schnitte zu erstellen sind, wird das erledigt
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und das war es dann wieder. Wenn der Kunde dann später noch weitere Pläne vom selben Objekt benötigt und die Daten nicht in einem offenen Format übergeben bekommen hat, muss er ja wieder zur Firma XY gehen oder eine Neuvermessung beauftragen. Das bringt natürlich eine gewisse Abhängigkeit mit sich und fördert eine Art von Datenmonopol, was sich im Preis widerspiegelt. Da gibt es einen schönen Vergleich. Nämlich zu Fotografen, die heute ja alle digital fotografieren. Bei Passfotos bekomme ich exakt vier Abzüge. Das digitale Foto, die Datei, bekomme ich meist nicht. Wenn ich nun wieder ein Passbild benötige, welches ich einfach selber drucken könnte, muss ich dennoch wieder zu dem Fotografen gehen, weil der die Datei hat. Reismann: Ich mache mir keine Sorgen um meine Daten – außer meine persönlichen. Jeder soll damit arbeiten. Daher bin ich auch ein Fan von Open Data. Es ist nicht einzuse-
scanner, on the other hand, allows us to scan the whole structure so fully and precisely that we can easily use it to produce a variety of plans and models as well as engineering analysis using further CAD products. Thus, saving the costs of additional measuring, except in the cases where significant changes were made to the building. Not everyone understands that 3D scan data models should be better archived in order to avoid having to measure the property each time a new plan is needed. When companies hoard information, they create a certain type of data monopoly which is reflected in the costs for the customer. It is like having a passport picture taken, which is done digitally nowadays. You get exactly 4 prints, but not the file that you could print at home. If you should need more copies, you have to go back to the photographer and pay again, because he has the digital file.
„Man muss die Punktwolke als Rohstoff erkennen. Daten sind Rohstoff und Werk.“ hen, dass man dauernd Daten generiert und gleich wieder in der Versenkung verschwinden lässt, die man 2022 für einen ganz anderen Zweck gebrauchen könnte. Für Zwecke, die wir heute noch gar nicht kennen. Herbert Peter: Man muss es einlesen können. Ein File-Format ist vergänglich. Es muss über die Jahre hinweg immer lesbar sein. Die Software, mit welcher Daten erstellt werden, ist nicht vorrangig wichtig. Daten kann ich auch von einem Dritten kaufen. Es ist aber wichtig, dass die Daten vollständig in hervorragender Qualität erstellt und in offene Datenformate überführt werden. Wenn ich etwas brauche, das noch nicht modelliert ist, weil es noch nicht erforderlich war, gehe ich in die Punktwolke, hole mir die notwendigen Daten heraus und modelliere nach. Ich kann auch jederzeit nachscannen. Es gibt einen Umbau, der nicht erfasst ist. Ich scanne nach und der Workflow bleibt durchgängig. Man muss
sowohl die Punktwolke und das BIM-Modell als Rohstoff erkennen. Die Daten daraus sind Rohstoff und Werk. Reismann: Entscheidend sind nicht die Daten selbst, sondern der Nutzen, den man daraus generiert. Das ist das Know-how von VALUED DATA BUILDING. Wie die einzelnen Disziplinen miteinander kommunizieren und arbeiten. Fünf eingespielte Fachärzte können in Summe für mich mehr bewirken, als wenn ich fünf unabhängige Ärzte einzeln finden und aufsuchen muss. Ziel ist die umfassende Gebäudedigitalisierung. Wichtig dabei ist für uns, dass man von diesem singulären Nutzen der Datenerhebung wegkommt. Ganspöck: Völlig richtig! Ich habe ja auch ein Auto für alles. Ein Auto, um die Kinder in den Kindergarten zu bringen, um einzukaufen, um auf Urlaub zu fahren. In vielen Bereichen des Lebens gibt es so eine Univer-
Reismann: I’m not worried about my data – except for personal information. Therefore, I’m a fan of open data – we should save the constantly generated data, because it might be useful in 2022 for reasons that we don’t even know yet. Peter: The creator of a source is not of primary importance, because one can buy data from third parties. However, it is vital that all data is complete, of excellent quality and available through open data such as a point cloud or a BIM survey model. Reismann: More important than data alone is how one uses it. This is the know-how of VALUED DATA BUILDING, which examines how various components work together. It is important to get away from the individual use of data in order to obtain a comprehensive digitalization of buildings. Ganspöck: That is correct! I have a car that I use to take the children to kindergarten, do
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„Die Beteiligten müssen zusammensitzen und wissen, was die anderen brauchen. Dieses Wechselspiel ist wichtig.“ sallösung und hier tut man so, als ob man die Daten nur für einen einzigen Vorgang verwenden kann – und dann sind sie verbraucht. Die Daten sind da – also verwenden wir sie auch gemeinsam! Reismann: Wichtig ist, dass von Anfang an alle zusammenarbeiten. Es muss von Anfang an klar sein: Was brauchen die Nutzer, Betreiber, Auftraggeber? Mit der Punktwolke aus dem Laserscanning lassen sich Anwendungsfälle ableiten. Eine Punktwolke ist kein „diskretes“ Modell, kein Plan. Das sind 3D-Messdaten. Erst das Experten-Know-how macht aus der Punktwolke eine intelligente Punktwolke. … also ein g’scheites Briefing am Anfang? Ganspöck: Genau, auch eine „g´scheite“ Bestellung. Die Beteiligten müssen zusammensitzen und wissen, was die anderen brau-
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chen. Dieses Wechselspiel ist wichtig. Ich weiß mittlerweile zum Beispiel sehr genau, was der Herbert braucht, um gut modellieren zu können – und er weiß sehr genau, was er von mir bekommt. Deshalb können wir gute Konzepte erstellen und gut kalkulieren. Die Experten bei VALUED DATA BUILDING sind Leute aus den Bereichen Architektur, Vermessung, Facility Management. Sie stehen in gutem Kontakt mit Herstellern von Hard- und Software und denken konsequent weiter. So werden schon von Anfang an alle Anforderungen im gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes nachhaltig beleuchtet. Was sagen die Controller dazu? Rechnet sich BIM? Reismann: Die Herausforderung bei diesem übergreifenden Thema ist, dass Kosten und Nutzen bei verschiedenen Beteiligten zu verschiedenen Zeiten entstehen. Da brauchen wir die Digitalisierung. Nur über die
the shopping and to go on holiday. There are many aspects in life where this is the case and we should not pretend that it’s different here. The data is here – let’s use it together! Reismann: It is important that everyone works together from the beginning: the users, the operators and the clients. A cloud point is not a “secret” model or plan and it requires an expert with specific know-how to turn it into an “intelligent” tool that could be utilized for a concrete purpose. … so a clever briefing at the beginning? >> Exactly, and clever orders as well. All the parties have to know and understand what the others need. This exchange is important. Meanwhile Herbert and I know exactly what we can expect from each other and are able to create good concepts that work. We cooperate with different partners who are experts in various areas of the building process.
Digitalisierung bekommen wir die Lebenszykluskosten in den Griff. Es reden viele von Lebenszykluskosten, aber in Wirklichkeit wird dieses Thema noch nicht beherrscht. Es sei denn, du bist die ÖBB oder die BIG, die Wiener Linien oder die SIGNA. Diese Daten sind aber natürlich nicht Gemeingut. Ergänzend muss man auch noch sagen, dass man jeden Schritt optimieren kann, aber auch muss. Wenn jetzt ein Schritt teurer ist, man dafür beim anderen Schritt ein bisschen sparen kann, ist es unterm Strich trotzdem günstiger. Es bringt nichts, wenn man bei jedem einzelnen Schritt den billigsten Anbieter nimmt. Ein Planer plant mir dann vielleicht etwas, das nicht effizient und günstig zu bauen oder zu betreiben ist. Geht man zurück zu BIM: Es kann schon sein, dass ein ordentliches Gesamtmodell am Anfang ein bisschen teurer ist. Die Kostenvorteile kommen später.
Wie definieren Sie BIM? Peter: Nennen wir es VALUED DATA BUILDING. Ziel von BIM muss sein, vollständige und handwerklich tadellose Modelle zu erstellen und zu einer offenen Struktur zu kommen. Intelligente digitale Gebäudemodelle werden vollkommen selbstverständlich werden. In Zukunft wird es Modelle statt Pläne geben. Ein kleines Beispiel: Vor vier Jahren hat in einer Landeshauptstadt ein Landesmuseum ein BIM-Modell bestellt. Man hatte ein bisschen Budget über. Also machen wir BIM. Gesagt. Getan. BIM wurde bestellt und geliefert. Drei Jahre später sollte durch uns ein Umbau geplant werden. „Super“, sagte man sich im Museum. Wir haben ein BIMModell, dafür haben wir X Euro bezahlt. Wir geben dem Architekten die Daten – und die Sache ist am Laufen. Doch dann kam
What do the controllers think about it? Does BIM pay off ? Reismann: The problem with this comprehensive topic is that costs and usage vary greatly depending on the type of business. We need digitalization to keep the costs under control. This does not mean that one has to choose the cheapest solution for every step of a given operation. Going back to BIM: Sometimes one has to invest a bit more for a proper concept and the benefits come at a later stage. How would you define BIM? Peter: Let’s call it VALUED DATA BUILDING. In future there will only be models instead of plans. Four years ago a state museum ordered a BIM model and then tried to use it for renovations. Unfortunately, the model contained data that could not be utilized in that building, because the museum management was not
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das böse Erwachen. Die Modellstruktur entsprach nicht der österreichischen BIM Ö-NORM. Das vorhandene BIM-Modell konnte in dieser Qualität nicht für weitere Planungsschritte verwendet werden. Der Besteller hatte keine Ahnung, welche Anforderungen zu berücksichtigen waren. Wir konnten jedoch Teile des Modells übernehmen und den Rest aus der Scan-Punktwolke heraus normgerecht anreichern. Viele glauben ja noch immer, dass BIM eine Software ist und kein Prozess. Die blenden einfach aus, dass sie den Prozess ändern müssen. Reismann: Was wir da beobachten, ist, dass die BIM-Prozesse von A bis Z nicht immer von den richtigen Leuten bedient werden. Aber neue Technologien, neue Anforderungen bedingen neue Expertise und die liegt oft im engen Zusammenwirken mit dem Vorhandenen. Da geht es um weit mehr als „Bestandsvermessung“ oder Tools, Hardware, Software. Da geht es um das Fachwissen von Architek-
ten und Ingenieuren in Kombination mit den immer neuesten Tools. Also nicht „Komm her, mach mir das schnell auch noch mit!“, sondern um „Lass uns gemeinsam nachdenken, was wir wirklich langfristig brauchen und wer das am besten erfüllen kann.“ Wir müssen bautechnische Details erkennen, festhalten, modellieren und parametrisieren. Und die Softwareindustrie stellt die Werkzeuge bereit. Wir von der Wirtschaft müssen sagen, wo es langgeht. Die Software dient der Industrie. Die öffentliche Hand, international und national, sorgt für Standards. Und nicht umgekehrt, wie es leider bisweilen der Fall ist. Mit BIM sollte es nicht mehr passieren, dass ich zum Schluss in der Ausführung ständig improvisieren muss. Es hebt absolut die Qualität der Planung – und zwangsweise auch die Offenheit. Wenn es im Modell nicht funktioniert, dann bekomme ich es in Echt auch nicht hin. Digital vor real. Die kommende Realität. Nutzen wir sie! n
aware what information it contained. However, we were able to expand the model by using existing scanned data. Many people believe that BIM is a software and not a process. What changes are needed? >> BIM is a new process that requires new skills. It has to do with expertise in various building fields using the newest tools. It’s not a question of, “Come do this quickly for me!” but rather, “Let’s decide together what we need and who can do it best in the long run.” BIM raises the planning quality to another level. If a model doesn’t work, then it won’t work in reality. Digitalization is the coming reality. Let’s make the most of it. n
„Wir von der Wirtschaft müssen sagen, wo es langgeht. Die Software dient der Industrie.“ 24
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Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit. Die Wiener Secession fällt auf. Mit seiner Kuppel aus goldenen Lorbeerblättern mit 8,5 Metern Durchmesser sticht das Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst in der Nähe des Karlsplatzes heraus. Jetzt steht eine Sanierung an. Die letzte Generalsanierung fand 1986/87, also vor 30 Jahren, statt. Autor: Alina Böhm
„Das (Raum-) Konzept bietet den Künstlern die Möglichkeit, sowohl die Innenals auch die Außenflächen zu nutzen.“
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m Jahr 1897 beschloss eine Gruppe um den Künstler Gustav Klimt die Abspaltung – deshalb auch der Name Secession – vom damals sehr konservativen Künstlerhaus. Für die neue Künstlervereinigung sollte dann ein „Tempel der Kunst“ im Jugendstil entstehen. Noch im selben Jahr errichtete Joseph Maria Olbrich auf dem von der Stadt Wien zur Verfügung gestellten Baugrund die heutige Secession. Ganz deutlich erkennbar ist, dass sich Olbrich für den Bau an der Architektur der Wiener Karlskirche orientierte. Mittlerweile sind fast 120 Jahre vergangen – die Secession steht noch immer und wird zu
To every age its art. To every art its freedom.
The Vienna Secession Building is striking. The 8.5-meter dome of the contemporary art building is made of 3000 golden laurel leaves. An overall refurbishment is on the agenda since the last one was 30 years ago.
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n 1897 a group of artists around Gustav Klimt seceded – thus the name Secession - from the very conservative, at the time, Vienna Künstlerhaus. That same year Joseph Maria Olbrich had the Secession constructed as a “temple of art” for the new group of artists in the art nouveau style, yet architecturally fitting to the Vienna Karlskirche.
Fotos: A_Lein / Fotolia; Nicole Eisenman
jeweils einem Drittel von der öffentlichen Hand, privaten Förderern und den eigenen Einnahmen finanziert. Unter dem Motto „Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit“ organisiert die Secession ein internationales Programm an Einzel- und Themenausstellungen moderner Kunstformen. Das (Raum-)Konzept bietet den Künstlern die Möglichkeit, sowohl die Innen- als auch die Außenflächen zu nutzen. Im Außenbereich kann zum einen die Fassade zur Darstellung künstlerischer Auseinandersetzungen genutzt werden. Zum anderen wird manchmal auch die vergoldete Kuppel des geschichtsträchtigen Gebäudes zu einem bestimmten Anlass geschmückt und dekoriert. Im Inneren des Ausstellungsgebäudes bieten sich der Hauptraum mit seinem Glasdach, das Grafische Kabinett sowie eine Galerie im Untergeschoß für die Umsetzung verschiedenster Kunstformen an.
Jetzt steht eine umfassende Sanierung an. Gemeinsam mit Arch. Adolf Krischanitz, der bereits die letzte Generalsanierung betreut hatte, wurde ein Sanierungsplan erarbeitet, der neben der Sanierung der Fassade und des Glasdaches, die Modernisierung der Ausstellungsräume (Klimaanlage, Fußböden, Toiletten etc.) und einen verbesserten barrierefreien Zugang zum Beethovenfries umfasst. Das größte Sorgenkind ist dabei die berühmte Eisenkonstruktion der vergoldeten Kuppel. Die weithin sichtbare goldene Kuppel aus Lorbeerranken formt sich aus 2.500 Blättern und über 300 Beeren. Das vielfältig flimmernde Spiel der Tonwerte und Lichtreflexe verleiht dem Blätterwerk eine besonders lebendige Wirkung. Im Volksmund trug es ehemals den spöttischen und heute liebevollen Namen „Krauthappel“. Die notwendigen Maßnahmen an der schmiedeeisernen Konstruktion
120 years later the Secession still stands and is financed in thirds by the state, private sponsors and revenue. With its motto “To every age its art. To every art its freedom” the Secession offers an international program of modern art exhibitions. The rooms allow artists to use the inside and outside walls, the golden dome is even decorated on special occasions. Inside of the building there is a main room with a glass roof, a graphical cabinet and a gallery in the basement. The upcoming renovations are being planned together with architect Adolf Krischanitz, who supervised the last one in 1985/86. The golden dome will be refurbished, including the new gold plating for 2500 leaves and about 311 berries. The façade and the glass roof will be restored, the rooms will be modernized and better barrier-free access to the Beethoven Frieze will be established. The biggest problem is the iron construction of the gold-plated dome. The glimmering golden leaves together with the light reflections have a particularly lifelike appearance. Over the years it earned the slightly tongue-in-cheek, but also affectionate name “Krauthappel”, meaning cabbage head. Preserving a valuable cultural asset
30 years after the last overhaul the iron 8.5-meter dome needs extensive welding repair work, the supporting structure needs to be improved and the golden foliage needs to be entirely disassembled and cleaned. Finally, the leaves and berries need to be newly gold plated. Fans of the cabbage head can participate financially in the renovation for 100 Euros per leaf. Unless otherwise requested, the names of the donors will be listed on an electronic board. Donations are tax-deductible (§ 4a Abs. 2 Z 5 EStG 1988). n
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umfassen neben Reparaturschweißungen und Verbesserungen der Stützkonstruktion auch die Demontage und Säuberung des Blattwerks. Anschließend erfolgt eine Neubeschichtung und Neuvergoldung aller Blätter und Beeren. Übrigens: Fans der Secession können sich an der Renovierung ihres „Krauthappels“ mit 100 Euro pro Blatt finanziell beteiligen. Der Name des Spenders wird, wenn nicht anders gewünscht, auf einer elektronischen Ehrentafel gelistet. Spenden an die Secession sind gemäß § 4a Abs. 2 Z 5 EStG 1988 steuerlich absetzbar. n
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SPENDENKONTO Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession Aktion „Kuppel“ IBAN: AT232011129164150603 BIC: GIBAATWWXXX
www.secession.at/kuppel
www.wisag.at
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Begutachtung volkstümlicher Bauwerke Die Seele des Objekts erforschen. Volkstümliche Architektur vereint örtliche Ansprüche mit lokal vorhandenen Baumaterialien und zeigt regionalen Charakter und Tradition. Die Gebäude dieses Architekturstils reifen mit der Zeit und müssen in ihrem ökologischen, historischen, technologischen und kulturellen Zusammenhang betrachtet werden. Autor: Rory Cullen
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eit seiner Gründung erwirbt der National Trust Ländereien und Bauten. Mittlerweile betreut er eine Vielzahl an Objekten verschiedenster Funktionen und Bauweisen, welche die Geschichte und Entwicklung des jeweiligen Standortes repräsentieren sollen. Als Basis für die Erhaltung volkstümlicher Gebäude hat der National Trust zwei Konservierungsgrundsätze erarbeitet. Diese entstanden in internen Arbeitsgruppen und umfassen die gesamte Bandbreite der Konservierungsaktivitäten des Trusts – also sowohl diese des kulturellen Erbes als auch die des Naturerbes. Für das Projekt „Begutachtung volkstümlicher Bauwerke“ (BVB) sind die Konservierungsgrundsätze Signifikanz und Verantwortlichkeit von entscheidender Bedeutung.
lichen, materiellen und immateriellen Wert des Gebäudes. Die Objekte haben zumeist nationale sowie internationale Widmungen und bringen den Charakter jedes Standorts erst richtig hervor. Aus all diesen Aspekten ergibt sich die „Seele“ des Objektes. Dessen Signifikanz und damit auch dessen Relevanz, muss regelmäßig neu evaluiert werden, um neuen Werten und Erkenntnissen gerecht zu werden. Denn: Für den National Trust ist es wichtig, das Wissen zu erweitern und vorgefasste Meinungen immer wieder zu hinterfragen. Begutachtungsergebnisse mit hohem Informationsgehalt führen zu Managemententscheidungen, welche den Erhalt der Signifikanz für kommende Generationen garantieren können. Verantwortlichkeit
Signifikanz
Im Besitz des National Trusts finden sich Orte großer Komplexität und Wichtigkeit. Ihre Bedeutung umfasst den kulturellen, natür-
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Unser Vermächtnis für die Zukunft wird durch die Aufzeichnung der aktuellen Aktivitäten genauso gewährleistet wie durch die Orte und Objekte, die der National Trust
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ernacular architecture is based on local needs and construction materials and reflects local styles and traditions. Vernacular buildings evolve through time to reflect the environmental, historical, technological and cultural context in which they exist. The Trust by acquiring different estates and properties, since its inception, now curates a vast number of buildings of differing functions and styles reflecting their local context of history and development. This is a very important resource and is fundamental in giving properties local style and significance. National Trust Conservation Principals
We have developed a set of Conservation Principles to underpin our approach to conservation. Developed through internal consultation, they reflect the entire breadth of the Trust’s conservation activities, in both cultural and natural heritage. The two key Conserva-
durch seine Arbeit erhält und weitergibt. Die betrieblichen Erinnerungen und deren öffentliche Zugänglichkeit gewährleistet, dass die heutige Generation – Kollegen, Unterstützer und die gesamte österreichische Bevölkerung – sich über die volkstümlichen Gebäude informieren und damit auseinandersetzen können. Durch das Teilen des Wissens und der Entscheidungen des National Trusts, wird dieser transparenter und nachvollziehbarer. Für mögliche Interessenten wird es damit leichter, die Konservierung eines Gebäudes zu verstehen und möglicherweise im eigenen Bestand umzusetzen.
des Bestands damals auf 8,6 Millionen Pfund. Newmans Bericht identifizierte 8.813 „BVB“-Dokumente in den Geschäftsstellen des Trusts. Diese Dokumente befanden sich in unterschiedlichen Archivierungsphasen, von einigen waren Sicherheitskopien angelegt worden, von anderen nicht. Es gab kein standardisiertes Verfahren zur Ablage, zur sicheren Aufbewahrung oder für den Zugriff auf diese Dokumente. Der Trust hatte bis zu diesem Zeitpunkt massiv in das Sammeln von Daten, jedoch nur minimal in die Datenspeicherung investiert, woraus der Bedarf für das Projekt „BVB“ erst entstand.
Projekt „BVB“
Aufbauend auf erfolgreiche Pilotprojekte sollte die „BVB“ den Bestand der restlichen Regionen einscannen. Die digitalisierten „BVB“ wurden dann zentral unter einem einheitlichen Ablagesystem gespeichert. Früher eingescannte „BVB“ werden in das PDFFormat konvertiert und konform der Standardkonvention umbenannt. Außerhalb
Rory Cullen, National Trust of England
Fotos: hurca.com / Fotolia; Paul / Fotolia; marcin jucha / Fotolia; samott / Fotolia
Der Trust unternahm zwischen der Mitte der 1980er und der 1990er Jahre eine umfassende Bestandsaufnahme aller volkstümlichen Objekte in seiner Obhut. Mark Newman, einer der Regionalarchäologen des National Trusts, evaluierte die Information der „BVB“ und schätzte den Gesamtwert
„Als Basis für die Erhaltung volkstümlicher Gebäude hat der National Trust zwei Konservierungsgrundsätze erarbeitet.“
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„Der Trust nahm zwischen Mitte der 1980er und 1990er Jahre eine umfassende Bestandsaufnahme aller volkstümlichen Objekte vor.“
der Tragweite dieses Projektes werden die Dateien dem Güterstand (Property System) und den Aufzeichnungen der historischen Bauten und Monumente (HBSMR) beigefügt. Projektplan
Das Projekt scannte die restlichen „BVB“ der übrigen Regionen ein. Die digitalisierten „BVB“ sind jetzt zentral unter einem einheitlichen Ablagesystem gespeichert. Trotz des erfreulichen Outputs des Projekts wurde das Budget von 60.000 Pfund nicht erschöpft. Output
Das Ergebnis des Projektes umfasst 6.600 Begutachtungen volkstümlicher Bauwerke, die den Mitarbeitern des Trusts zur Verfügung stehen und für zukünftige Generationen bewahrt werden. Der Abschluss dieses Projektes bedeutet, dass der National Trust • ursprünglich angesammeltes Wissen bewahrt
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tion Principles applying to the Vernacular Building Survey (VBS) project are: Significance
The Trust’s properties are places of great complexity, significant for many reasons, both cultural and natural, tangible and intangible. They contribute to local distinctiveness and many have national and international designations. All these aspects make up the property’s ‘Spirit of Place’. Significance must always be reassessed as values change and new research adds to knowledge or challenges preconceptions. Well-informed consultation results in management decisions that ensure significance is passed to and enjoyed by future generations. Accountability
Our legacy to the future is formed by the record of our activities as much as by the places we preserve and pass on through our work. Only by recording and making accessible our
curely storing or accessing these documents. The Trust had invested heavily in data collection but minimally in data storage, hence the need for this project. Building on the success of the pilots, this project aimed to scan the remaining VBS across the other Regions. The digitised VBS will then be centrally stored, under a uniform filing system. Where the VBS had been previously scanned, these will be converted to PDF (A) format and renamed using a standard convention. Outside of the scope of this project, the files will be linked to the Property System and HBSMR (Historic Buildings Sites & Monuments Record). Project Plan
This project scanned the remaining VBS across the other Regions. The digitised VBS are now centrally stored, under a uniform filing system. Where VBS had been previously scanned, these were also converted to PDF (A) format and renamed using the standard convention. The budget for this project was £60,000 and we were underspent. Project Benefits
As a result, 6,660 vernacular building surveys are now available to Trust staff and are protected for the future. The completion of this project has meant that we; • einen Datensatz signifikanten Ausmaßes des vom Trust verwalteten Eigentums kuratiert, gemäß den Konservierungsgrundsätzen und dem „Schauen auf das, was wir haben“-Element der Unternehmensstrategie • das Risiko, eine Begutachtung zu wiederholen zu reduzieren und damit unnötige Ausgaben und Zeitverlust zu verhindern
corporate memory can we be truly accountable to the present - colleagues, supporters and the general public - and to future generations. We are transparent and accountable by recording our decisions and sharing knowledge to enable the best conservation decisions to be taken both today and by future generations.
• Preserve the work and knowledge originally accrued. • Curate a dataset of a significant proportion of Trust built assets in line with our Conservation Principles and supporting for the ‘Looking after what we’ve got’ element of our Strategy.
VBS Project Context
• den Hauptnutzern von Programmen wie beispielsweise dem „Let Estate“, Daten zur Verfügung stellen, die ihre Effizienz und Wirtschaftlichkeit erhöhen • eine Quelle von Managementinformationen zum aktuellen und zukünftigen Gebrauch durch Bausachverständige, Landschaftsgestalter und Bearbeiter des historischen Erbes zur Verfügung stellen • einen einheitlichen Satz digitalisierter und standardisierter „BVB“ besitzen.
Between the mid-1980’s and mid-1990’s the Trust undertook a comprehensive survey of the vernacular buildings in its care. In 2008 Mark Newman, one of our National Trust Regional Archaeologists audited the information on the VBS and calculated the net worth of these surveys was £8.6m. Newman’s report identified 8,813 VBS documents known across Trust offices. These were in different states of storage, some with security copies and some without. There was no standard way of filing, se-
• Reduce the risk of someone repeating surveys, saving unnecessary expenditure and time. • Provide information to key users, such as the Let Estate Improvement programme, thus improving their efficiency and cost effectiveness. • Provide a source of management information for current and future use by Building Surveyors, Rural Surveyors and Historic Environment staff
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• Have a consistent set of digital standardised VBS. Sharing Lessons Learned
• The importance of Pilot Scanning Projects before the main project began. • The importance of thorough audit and version control of spreadsheets. • Volunteers Management This project was too complicated for volunteers that work irregular and short hours per week. It needed a high level of input from volunteers over a short period of time. • Project Manager to visit each region
Gewonnene Erkenntnisse
• Die Wichtigkeit von Pilot-Scan-Projekten vor Beginn des Hauptprojektes • Die Relevanz von Revisionskontrollen und Versionskontrollen von Tabellen
• Unbekannte Kosten und Zeitdauer Die vorher unbekannte Anzahl der endgültigen Begutachtungen erschwerte die Budgetierung des Scan-Prozesses. Aufgaben nach Projektende
• Freiwilligenmanagement: Dieses Projekt war für Freiwillige mit unregelmäßigen und geringen Wochenstunden zu kompliziert. Es erforderte großen Einsatz der Freiwilligen über einen kurzen Zeitraum. • Es wäre für den Projektmanager vorteilhaft gewesen, jede Region/Zentrum zu besuchen und die Begutachtungen vor dem Einscannen zu überprüfen. Dies wäre nicht nur der Überprüfung der Einheitlichkeit dienlich gewesen, sondern hätte auch zur Identifizierung eventueller Probleme vor dem Auftreten, z.B. der Art des Bindens oder der Duplikation von Dateien (Originale und Fotokopien), beigetragen.
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• Förderung der Archivierung der Papierexemplare der „BVB“-Gutachten in Wansdyke (nach Regionen) und Löschen der elektronischen Kopien von Festplatten • Verknüpfung von Ressourcen über unterschiedliche Datenbanken – in diesem Fall die Verknüpfung der Gutachten mit dem Güterstand (Property System) des National Trusts und den Aufzeichnungen der historischen Bauten und Monumente (HBSMR)
It would have been good for the Project Manager to go to each region/hub to check surveys before they were sent for scanning. This would be to check for consistency and to look for any issues before they arose, such as how they were bound together and duplications of files (originals and photocopies). • Unknown cost and length of time The unknown final survey numbers were quite hard to budget for throughout the scanning process. There was contingency built into the Project Plan for this. Project End actions
• Promote the archiving of paper copies of VBS surveys to Wansdyke (by the regions) and removal of electronic copies from hard-drives. • Linking resources across different databases - in our case linking the surveys to our Property System and the Historic Buildings Sites and Monuments Record.
• Identifizierung und Abschätzung zukünftiger Scan-Projekte
• Identifying and scoping further scanning projects.
• Kommunikation zur Einführung und Bekanntmachung der Ressource. n
• Communications to launch and promote the resource. n
Das Orchester bestimmt den Klang der Musik.
Wenn alle Plätze mit Spezialisten besetzt sind, die ihre Instrumente beherrschen, wird Musik zur Symphonie. VALUED DATA BUILDING bringt Bestandserfassung, Facility Management und Building Information in Einklang und erarbeitet ein individuelles und durchgängiges digitales Arbeitsmodell fßr den gesamten Lebenszyklus eines Bestandsgebäudes. Weitere Infos auf www.valued-databuilding.at
VALUED DATA BUILDING ist eine Innovation von
uum
im Rahmen der Initiative
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OFFICE FOR DIGITAL ENGINEERING
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Umstellung auf digitale Technologien ist Erfordernis Effizienzsteigerung. Ohne Digitalisierung könnten Kulturgüter in Zukunft angesichts knapper Ressourcen nicht mehr erhalten werden, ist Brigitte Mang, Direktorin und Vorstand der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, überzeugt. Sie nimmt daher die schrittweise Umstellung auf digitale Technologien in Angriff.
F „Alles in einer Hand zu haben, macht strategisch Sinn.“ Brigitte Mang, Direktorin und Vorstand Kulturstiftung Dessau-Wörlitz
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ünf Schlösser und sechs Gärten, Kunstsammlungen, land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Jagden – all das wartet im Gartenreich Dessau-Wörlitz in Sachsen-Anhalt auf Besucher. Verwaltet werden die Kostbarkeiten von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Aber nicht nur das: Die Stiftung ist zugleich auch Denkmalschutzbehörde der Kulturgüter. „Alles in einer Hand zu haben, macht strategisch Sinn“, ist Brigitte Mang, Direktorin und Vorstand der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, überzeugt. Denn so könne man sämtliche Aufgaben effizienter und effektiver abwickeln. Etwa die Renovierung und Restaurierung der Schlösser und Gärten. Bei zwei davon, nämlich Wörlitz und Luisium, sind die umfassenden Arbeiten mittlerweile nahezu abgeschlossen. Schloss
Transition to digital technology is vital
Increased efficiency. Brigitte Mang, director of the Cultural Foundation Dessau-Wörlitz is convinced that the only way to preserve cultural treasures is to use digtal technology and she is taking steps in this direction.
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he Garden Kingdom of Dessau-Wörlitz in Sachsen-Anhalt includes five castles, six gardens, art collections as well agricultural and woodland holdings. The cultural site is managed by the Dessau-Wörlitz Foundation, which also acts a preservation authority for the treasures. “Keeping everything under one roof makes sense strategically,” says Brigitte Mang, the managing director of the foundation. In this way many tasks concerning the conservation
„Das unter Denkmalschutz stehende Gartenreich ist auch UNESCOWeltkulturerbe.“
Grosskühnau wird 2018 fertiggestellt. „Oranienbaum und Mosigkau werden gemäß unseren Strategie- und Entwicklungsplänen 2017-2027 in den nächsten zehn Jahren grundlegend und umfassend saniert, renoviert und restauriert“, sagt Mang. Das gelte sowohl für die aus dem 17. beziehungsweise 18. Jahrhundert stammenden Schlösser als auch die dazugehörigen Parkanlagen. Darüber hinaus soll in Schloss Wörlitz das Haus der Fürstin zu einem Ausstellungshaus umgestaltet und ein Welterbe-Infozentrum – das unter Denkmalschutz stehende Gartenreich ist auch UNESCO-Weltkulturerbe – errichtet werden. Dass es sich vor allem bei den Schlössern Oranienbaum und Mosigkau um ein Gesamt-
and renovation of the buildings and the surrounding gardens could be dealt with more efficiently. The work on Wörlitz and Luisium palaces is nearly completed and Grosskühnau will be ready in 2018. Extensive restoration work is being planned for 17th and 18th century structures and gardens in the course of the next 10 years. The Garden Kingdom of Dessau-Wörlitz is a UNESCO World Heritage Site. Gradual change in the management structure of the entire organization is just as important to Brigitte Mang. It is absolutely essential to digitalize various operation areas, otherwise future maintainace would become impossible. We can no longer afford analog management,
Fotos: Kulturstiftung Dessau-Wörlitz; hurca.com / Fotolia
ORANIENBAUM, CHINESHAUS
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MOSIGKAU, FESTSAAL
bauvorhaben und kein Stückwerk handelt, ist ihr wichtig: „Das ist im Interesse der Objekte.“ Mindestens genauso wichtig ist der Chefin der Kulturstiftung der etappenweise Umstieg von analoger auf digitale Bewirtschaftung der Einrichtung. Die Digitalisierung sämtlicher Bereiche, von der Verwaltung über die Kassensysteme bis zum Personalwesen, sei keine Innovation, sondern „Erfordernis“. Und eine Selbstverständlichkeit bei der Sanierung, Restaurierung, Unterhaltung und Bewirtschaftung der Schlösser und Gärten. Denn ohne Komplettumstellung wären diese in Zukunft nicht mehr zu erhalten. „Der Personalaufwand für die analoge Verwaltung ist enorm, das können wir uns nicht mehr leisten“, erklärt Mang. Gleichzeitig müsse in die Sanierung und Erhaltung der Liegenschaften, ins Marketing und Besucherservice investiert
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werden, daher sollte die Verwaltung schlank gehalten werden. In diesem Zusammenhang müsse eben auch für mehr Effektivität und Effizienz gesorgt werden. Beides könnte durch den Einsatz digitaler Technologien gesteigert werden. Und dazu führen, dass sowohl personelle als auch finanzielle Ressourcen rasch dort eingesetzt werden könnten, wo sie dringend benötigt werden. n
because we have to invest in preservation and visitor services. Digital technology makes the operation more efficient and the personal and financial resources could be quickly utilized where they are most needed. n
„Der Personalaufwand für die analoge Verwaltung ist enorm, das können wir uns nicht mehr leisten.“
GARTENREICH DESSAU-WÖRLITZ Insgesamt umfasst das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Sachsen-Anhalt entstandene Gartenreich Dessau-Wörlitz sechs Schlösser, sieben historische Park- und Gartenanlagen sowie rund 240 Kleinarchitekturen. Fünf der Schlösser und sechs der Parks werden von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz verwaltet, die jedoch eine koordinierende Funktion in gartenhistorischen und denkmalpflegerischen Fragen für das gesamte Gartenreich innehat. Die 142 Quadratkilometer große Kulturlandschaft ist Teil des Biosphärenreservats Mittelelbe und UNESCO-Weltkulturerbe. Die Kernflächen des „Gartenreichs“ werden durch die historischen Landschaftsgärten mit ihren Bauwerken und Gartenplastiken gebildet. Diese sind durch ein Netz von Sichtachsen optisch sowie auch verkehrsmäßig durch gestaltete Alleen entlang der Straßen und Deiche miteinander verbunden worden. WÖRLITZ, ROUSSEAUINSEL
THE GARDEN KINGDOM OF DESSAU-WÖRLITZ
The late 18th century Garden Kingdom of DessauWörlitz in Sachsen-Anhalt comprises six palaces, seven historical parks and gardens as well as 240 smaller architectural structures. Five of the castles and six parks are managed by the Cultural Foundation Dessau-Wörlitz, which also acts as a coordinating body concerning the historical preservation of the entire complex. The 145 square kilometer cultural landscape is part of the Middle Elbe Biosphere Reserve and is a UNESCO World Heritage Site. Historical landscape gardens with small architectural structures and sculptures form the core of the “garden kingdom.” These are connected with one another by constructed ave-
WÖRLITZ, VILLA HAMILTON
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Bestandspläne sind Grundlage jeder Sanierung Die Erhaltung und Sanierung historischer Gebäude ist eine Herausforderung. Die digitale Vermessung, aber auch die regelmäßige Überwachung der Kulturgüter hilft, die passenden Schritte zum richtigen Zeitpunkt zu setzen.
D „Bestandspläne sind die Grundlage jeder Sanierung.“ Stefan Linsinger, Linsinger ZT GmbH
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ie Hochtechnologie hat in der Vermessung von Kulturgütern längst Einzug gehalten. Mittels Laser- und Streifenlichtscanner, Orthofotos, Visualisierungen, Drohnen und anderen technologischen Hilfsmitteln und Methoden wird Kirchen, Schlössern und Burgen, Palais, Brunnen oder auch nur einzelne Figuren auf den Zahn gefühlt. Sie werden fotografiert, vermessen und durchleuchtet, dass nichts verborgen bleibt. „Jede dieser Techniken steht für eine genaue und zuverlässige Art der Dokumentation“, sagt Stefan Linsinger, Geschäftsführer des gleichnamigen Ziviltechnikerbüros. Das Salzburger Unternehmen ist auf Kulturgutvermessung und Bauanalytik spezialisiert – und das seit Jahrzehnten. Denn je detaillierter das Wissen um die Kulturgüter, desto besser können sie erhalten werden. „Bestandspläne sind die Grundlage jeder Sanierung“, sagt Linsinger, der das Unternehmen,
Proper plans as foundation for renovation
The maintainance and renovation of historical buildings is a challenge. Digital surveying and regular monitoring of cultural objects help to take the right measures at the right time.
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dvanced technology such as laser and structured light scanners, orthophotos, visualizations and drones has been used to survey cultural object such as churches, castles, fountains or sculptures for some time. They have been photographed, surveyed and x-rayed so that nothing remains hidden. “Each of these techniques provides exact and reliable documentation,” says Stefan Linsinger, managing director of his engineering firm, which specializes in cultural object surveillance and analysis. “Proper existing plans are the foundation of each renovation,” explains Linsinger, who has done more that 800 projects in this area.
SCHLOSS MIRABELL
das bereits mehr als 800 Großprojekte in diesem Spezialbereich abgewickelt hat, in zweiter Generation führt. Welche Methoden beziehungsweise Technologien zum Einsatz kommen, hänge vom Zustand und der Größe des jeweiligen Objektes ab. „Bei Burgen mit hoch ausragenden Mauern verwenden wir für den Außenbereich Drohnen“, beschreibt Linsinger. Aber auch bei großen Innenräumen oder aus Sicherheitsgründen nicht zugänglichen Bereichen würden diese zum Einsatz kommen. Oft werden die historischen Gebäude damit das erste Mal umfassend digital vermessen und dokumentiert. Denn von vielen gibt es bisher nur Pläne aus dem vorigen Jahrhundert oder von noch früher – und die sind aus Papier. Fotos: hurca.com / Fotolia; saiko3p / Fotolia; JFL photography / Fotolia
Als größte Herausforderungen bezeichnet Linsinger die Zugänglichkeit der Gebäude oder einzelner Räume sowie die Tatsache, dass deren Mauern häufig nicht im rechten Winkel stehen würden. „Das macht das Vermessen schwierig“, sagt der Experte. Einen weiteren wichtigen Punkt zur optimalen Erhaltung von Kulturgütern sieht er in deren Monitoring. Mit modernsten Technologien werden Fassaden, aber auch Gemälde wie der Klimtfries, überwacht, um bei Rissen oder Farbveränderungen Alarm schlagen zu können. Gleichzeitig kann auf Basis der hochauflösenden Fotos der Erneuerungs- und Instandhaltungsbedarf besser abgeschätzt werden. n
SCHLOSS SCHWANSTEIN
One of the challenges in this field is access to the buildings and the fact that many of the walls are not at the right angle, which makes measurement difficult. A further aspect for the best maintenance of historical objects is monitoring and repairing as soon as the slightest damage is noticed. n
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Heritage 2017
Voices of Culture Wissenstransfer und neue Berufe im Kulturerbe-Segment. „Voices of Culture“ behandelt Beziehungen zwischen Politik und Praxis, Wissen und Werte, Tradition und Kreativität. Graham Bell, Europa Nostra
Autor: Graham Bell
„V
oices of Culture“ ist ein strukturierter Dialog der Europäischen Kommission über Skills, Training und Wissenstransfer im Bereich des traditionellen und modernen Kulturerbe-Segments (www. voicesofculture.eu). Ziel ist es, existierende Systeme abzubilden und neue Skills und Bedürfnisse im greifbaren, sowie im immateriellen digitalen Umfeld des kulturellen Erbgutes zu identifizieren. Durch Fokussierung auf besondere Fähigkeiten, Wissensmanagement und Wissenstransfer wird damit zum „European Year of Cultural Heritage 2018“ beigetragen. „Voices of Culture“ behandelt Beziehungen zwischen Politik und Praxis, Wissen und Werte, Tradition und Kreativität. Es geht um das Lernen – für manche vielleicht darum, umzulernen, mit dem Bruch von alten Gewohnheiten, um die Freiheit Neues zu lernen, das man der nächsten Generation weitergeben kann. Wissen ansammeln allein reicht nicht: Ohne effektive Kommunikation kann die Gesellschaft nicht profitieren. Kommunikationsarten müssen adaptiert werden, um die relevanten Zielgruppen zu erreichen.
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Dabei kann die Digitalisierung zwar helfen, sie kann aber auch ein Hindernis darstellen. Die Europäische Kommission will den Stellenwert fachkundigen Handelns erhöhen: www.ec.europa.eu/ culture/library/ publications/2014-heritagecommunication_en.pdf
Graham Bell repräsentiert Europa Nostra, eine von 32 strategischen Organisationen, die von der Europäischen Kommission eingeladen wurden, um „Voices of Culture“ zu gründen. Mit intensiven Workshops und Dialogen haben die Teilnehmer mit der Kommission zusammengearbeitet, um vorherzusagen, welche Schritte zukünftig notwendig sein werden. Wissen und Werte werden vermengt, um zu sehen, welche Kreation daraus entspringen könnte. Kulturelles Erbe und dessen Werte bedeuten mehr als kreative Unternehmungen der Vergangenheit. „Voices of Culture“ möchte die Grenzen zwischen „heritage“, welches das Vermächtnis kultureller Identität bedeutet, und Kreativität, die aktive und fortgesetzte Gestaltung unserer gemeinsamen Identität, auflösen.
„Voices of Culture” hat untersucht:
Wie grenzt man traditionelles und entstehendes kulturelles Erbe voneinander ab? Welche Auswirkungen wird das exponentielle Wachstum digitaler Medien auf unsere traditionelle Weltansicht haben? Sind wir „Experten“ blind im Lichte der Digitalisierung – und fallen wir daher in der effektiven Kommunikation zurück? Sehen wir digitale Technologie als Mittel zur Aufnahme, Erhaltung und Kommunikation des Erbgutes oder sind digitale Medien an sich schon kulturelles Erbe? Was wird die nächste Generation über ihre Identität, die Vergangenheit und kulturelle Werte lernen? Wird die Arbeit jenseits der Grenzen traditioneller Sektoren häufiger werden? Hält Kulturerbe ewig oder gibt es ein Ablaufdatum? n
Voices of Culture”: knowledge transfer and emerging heritage professions
“V
oices of Culture” is the European Commission’s structured dialogue on skills, training and knowledge transfer in traditional and emerging heritage (http://www. voiceofculture.eu/). Its purpose is to map existing schemes and identify emerging skills and training needs in the tangible, intangible and digital cultural heritage field, and help assess the needs of the cultural sector. It will inform 2018 European Year of Cultural Heritage (https://ec.europa.eu/ culture/european-year-cultural-heritage-2018_en; #EuropeforCulture) by focusing on specialised skills, knowledge management and knowledge transfer in the cultural heritage sector, including the implications of the digital shift.
Fotos: hurca.com / Fotolia
“Voices of Culture” is about relationships: between policy and practice, knowledge and values, tradition and creativity; it is about learning, but for some of us it may be about having to ‘unlearn’ some of our familiar habits so that we might be free to learn in new ways and pass on the cultural ‘baton’ to the next generation. We may accumulate valuable knowledge but
if we cannot communicate effectively, society cannot benefit. Modes of communication must adapt to reach relevant audiences. The digital shift is an opportunity, but it also is a barrier; the European Commission is seeking to raise the profile of informed action: http://ec.europa.eu/culture/ library/publications/2014heritage-communication_ en.pdf. Graham Bell represents Europa Nostra, one of 32 strategic organisations invited by the European Commission from across Europe to shape “Voices of Culture”. Through intensive workshops and dialogue, participants have worked with the Commission to anticipate what lies ahead and make provision in the next policy round. “Voices of Culture” is a crucible in which knowledge and values have been stirred up to see what might be created. Heritage, and the values that define it, is not just the past tense of creative enterprise that is cultural expression: “Voices of Culture” seeks to dissolve barriers between heritage, which is the legacy of cultural identity, and creativity, where our common identity is being actively and continuously forged.
“Voices of Culture” has explored:
What are the boundaries between “traditional” and “emerging” heritage? What impact will the exponential growth of digital media have on our traditional view of the world? Are we ‘experts’ blind to the digital shift and therefore failing to adapt in effective communication? Do we see digital technology as the medium for recording, preserving and communicating ‘conventional’ heritage, or can digital media be accepted as being heritage in its own right? How will the next generation learn about their identity, their past, and their cultural values? Will working across traditional sector boundaries become more commonplace? Is heritage permanent or does it have a shelf-life? n
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Heritage 2017
Die Phantasie ist grenzenlos Apps und Spiele. Sie können Museen und andere kulturelle Einrichtungen bei der Vermittlung ihrer Inhalte enorm unterstützen, ist Lucia Pannese, Geschäftsführerin von Imaginary, überzeugt.
S „Sollte bei einem Gebäude etwa durch einen Brand ein Teil fehlen, könnte man ihn durch Hologramme virtuell aufleben lassen.“ Lucia Pannese, Geschäftsführerin Imaginary
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tellen Sie sich Folgendes vor: Sie besuchen Schloss Schönbrunn – und Maria Theresia führt sie durch die Räumlichkeiten und den Park. Und dann begleitet Sie die Regentin auch gleich in die Innenstadt zur Hofburg, während sie am Weg alles Mögliche über Wien und ihre Zeit erzählt. „Digital ist alles möglich“, sagt Lucia Pannese, CEO von Imaginary, einem Mailänder Unternehmen, das so genannte „Serious Games“ entwickelt. Dabei geht es darum, die Spieler zielgruppenspezifisch anzusprechen und ihnen komplexe Kontexte zu erklären und zu vermitteln. Das Prinzip dabei heißt „Gamification“. Deren Ziel ist es grundsätzlich, langweilige oder unangenehme Aufgaben durch die Anwendung von Spielprinzipien interessanter zu gestalten. So haben Pannese und ihr Team Spiele zur Rehabilitation von Schlaganfall-
The imagination has no limits
Lucia Pannese, CEO of Imaginary, is convinced that apps and games can tremendously help museums and other cultural establishments exhibit their contents.
I
magine visiting Schönbrunn Palace and having Maria Theresia guide you through the premises and the park and then through the Vienna city center to the Hofburg, explaining everything about Vienna. “Digitally everything is possible,” says Pannese. Her company Imaginary develops the so-called “serious games.” The aim is to address specific target groups and explain complex concepts to them. The goal of “gamification” is to make boring or unpleasant tasks more interesting by using game principles. Pannese and her team have developed rehabilitation games
patienten entwickelt. Beispielsweise kann geübt werden, virtuelles Geschirr in ein Regal zu stellen.
Rembrandts Haus virtuell aufzubauen, darin seine Gemälde aufzuhängen und deren Entstehungsgeschichte sowie die Biografie des Malers zu vermitteln.
Viel Potenzial
Fotos: hurca.com / Fotolia
„Auch im Tourismus und der Kulturvermittlung würde sich vieles anbieten“, ist Pannese überzeugt. So könne man Besichtigungstouren durch Spiele unterstützen beziehungsweise erweitern oder Menschen anregen, kulturelle Einrichtungen zu besichtigen. „Sollte bei einem Gebäude etwa durch einen Brand ein Teil fehlen, könnte man ihn durch Hologramme virtuell aufleben lassen“, erzählt Pannese. Aber nicht nur das: „Man könnte auch ein virtuelles Museum schaffen, in dem man Kunstgegenstände, die real in verschiedenen Städten ausgestellt sind, unter einem Dach vereint“, lässt Pannese ihrer Phantasie freien Lauf. So wäre es möglich, beispielsweise
Sollte beispielsweise die Stadt im Fokus stehen, könnte man über bestimmte Points of Interest einen Parcours anbieten. „So können die Besucher über die interessantesten Plätze laufen“, sagt Pannese. Doch nicht nur in der Kulturvermittlung allein hätten Serious Games oder Apps ihren Platz. Mittels Carsharing-App könnten beispielsweise Touristenströme in Städten in Bahnen gelenkt werden. Etwa, indem Autofahrer, die sich gerne über Geschichte unterhalten oder ihr Wissen über ihre Heimatstadt weitergeben wollen, mit Besuchern, die außerhalb der Stadt wohnen und dorthin wollen, verknüpft werden. „Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt“, betont Pannese. n
for stroke patients which include practicing putting virtual dishes on shelves. Plenty of potential
Pannese also sees a lot of opportunities in the tourism and culture branches. Real sightseeing tours could be encouraged by games. “If part of a building burned down, one could show it using holograms,” explains Pannese. “One could create a virtual museum with art from different cities”. A city tour could be offered including special points of interest. But serious games and apps would offer more than just culture: Streams of tourists could be controlled with a car-sharing app. This would include drivers that like to talk about history or share knowledge about their home town with people who do not live in the city. “There are no limits to the imagination,” emphasizes Pannese. n
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Rubrik
Wertewelt pflegen, Wirtschaftlichkeit bekommen Komplexität begreifen. Was macht das traditionelle Handwerk in Österreich aus? Im Zeitalter von Digitalisierung und Globalisierung ist die Beantwortung dieser Frage gar nicht mal so einfach. Autor: Alina Böhm
„Mir ist ein Praxisbezug sehr wichtig.“ Maria Walcher, UNESCO-NATCOM
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ass das traditionelle Handwerk in Österreich vor und teilweise schon mitten in einem Wandel steht, ist längst bekannt. Wie dieser Wandel jedoch aussehen wird – das entlockt den Betroffenen oft nur ein müdes „Puh, schauen wir mal“. Um das zu ändern, gab die UNESCO die Studie „Traditionelles Handwerk als immaterielles Kulturerbe und Wirtschaftsfaktor in Österreich“ in Auftrag. Mit dem Begriff „Kulturerbe“ beschreibt die UNESCO die kreative Weitergabe von Können und Wissen an die Nachwelt. Besonders wichtig: Es muss immer und immer wieder geprüft werden, ob das Wissen überhaupt noch zukunftsfähig sein kann.
Maintaining values to achieve profits
Understanding complexity. What is the traditional hand craft in Austria? This is not easy question to answer in the age of digitalization and globalization.
T
here is no doubt that the art of traditional hand craft in Austria is rapidly changing. When asked what effects those changes might have, many take the “wait and see” attitude. As a result, UNESCO commissioned a study to examine the traditional hand craft as an immaterial cultural inheritance and the economic factors in Austria. UNESCO defines “cultural inheritance” as a sharing of creative knowledge and skills with
An der vom Bundeskanzleramt (BKA), dem „Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung“ (BMWFW) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) finanzierten Studie waren zwei sehr erfahrene Frauen beteiligt: Heidrun Bichler-Ripfel und Maria Walcher. Bichler-Ripfel stammt aus der angewandten Gewerbeforschung: „Mir ist ein Praxisbezug deshalb sehr wichtig.“ Maria Walcher kann aus ihrer langjährigen Tätigkeit bei der UNESCO schöpfen. Beide Forscherinnen bewegen sich neben ihren eigentlichen Tätigkeiten schon lange Jahre im Bereich des immateriellen Kulturerbes. Gemeinsam galt es herauszufinden, wie sich das traditionelle Handwerk mit seinen immateriellen Werten abbilden lässt. Ein schwieriges Thema, wenn man das Wort „immateriell“ gesondert herausnimmt – obwohl wesentlich für die Wertewelt eines Landes, kann man das traditionelle Handwerk doch nicht monetär beschreiben. „Handwerk ist Wirtschaftsfaktor und gleichzeitig Teil des kulturellen Erbes. Die heutigen Handwerker stehen vor der Herausforderung, alte und neue Techniken erfolgreich zu verbinden“, so die Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk Renate Scheichelbauer-Schuster. In der
Studie der UNESCO wurde das Handwerk vereinfacht mit der Herstellung, Installation, Wartung, Pflege und Reparatur im Dienstleistungsbereich definiert. Für die internationale Wahrnehmung Österreichs komme es aber nicht nur auf die wirtschaftlichen Aspekte des traditionellen Handwerks, sondern auch auf dessen sozial- und kulturpolitische Effekte an. Dabei gilt es natürlich, gewisse Standards zu halten und sich weiterzuentwickeln. Heidrun Bichler-Ripfel dazu: „Vielleicht braucht man im Handwerk keinen sprechenden Roboter, der einem die Werkstatt putzt. Kleine, verbesserte digitale Lösungen können aber den entscheidenden Unterschied bringen.“ Mit Building Information Modeling (BIM) – zu Deutsch: Bauwerksdatenmodellierung – könnten manche traditionelle Handwerksunternehmen ihren ersten Schritt in die digitale Welt wagen. Trotzdem müsse der traditionelle Handwerker aber immer noch auf seine bereits erworbenen Fähigkeiten zurückgreifen dürfen. „Und das grenzt das traditionelle Handwerk letztendlich von den modernen Methoden ab“, wie Maria Walcher betont. n
the future generations, whereby the vital question here is whether that knowledge can remain sustainable in the future. The study was financed by the by the Federal Chancellery (BKA), Federal Ministry of Science, Research and Economy (BMWFW) and the Austrian Federal Economic Chamber (WKÖ) and led by two very experienced women: Heidrun Bichler-Ripfel, who comes from applied business research and Maria Walcher with long UNESCO activity. Both have been active in the field of cultural inheritance. The topic at hand is not simple, because traditional hand craft is of value for a country, but cannot be described in purely monetary terms. “Hand craft is an economic factor and at the same time a part of cultural inheritance. Craftsmen today have the challenging task of successfully combining the old techniques with the new,” says Renate Scheichelbauer-Schuster, Chairman of Trade and Crafts Department WKÖ. For the Austrian international image, one has to consider not only the economic factors, but the socio-cultural impact as well. This requires further development, “but not necessarily speaking robots that clean the workshop,” adds Heidrun Bichler-Ripfel. Craftmen should dare to take the first steps into the digital world, but must still be allowed to always fall back on their specialized skills and abilities. “This is what differentiates traditional hand craft from modern methods,” emphasizes Maria Walcher. n
Fotos: hurca.com / Fotolia
„Vielleicht braucht man im Handwerk keinen sprechenden Roboter, der einem die Werkstatt putzt.“ Heidrun Bichler-Ripfel, Wirtschaftskammer Österreich
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e-mobiles Sightseeing in der Wiener Innenstadt
Das „Hofburg Mobile“ – der Name ist eine Kurzform und leitet sich von der „Elektronischen Mobilität“ ab – ist für die Bürgerinnen und Bürger eine bequeme und schnelle Variante, Stätten und immaterielles Kulturerbe, die von historischer und kultureller Bedeutung sind, kennenlernen zu können. Ziel ist es, das Zugehörigkeitsgefühl der europäischen Bürger zur EU unter Berufung auf eine gemeinsame Kultur zu steigern und zugleich die Repräsentation touristischer Ausflugsziele zu fördern.
Autor: Bettina Mühlegger und Silke Scherner
B Bettina Mühlegger, Burghauptmannschaft Österreich
Silke Scherner, Burghauptmannschaft Österreich
eim Hofburg Mobile handelt es sich um ein speziell konstruiertes Fahrzeug. Es ähnelt sehr einer Sänfte. Der Burghauptmannschaft Österreich liegt die Umwelt sehr am Herzen. Daher ist dieses Fahrzeug auch so konzipiert, dass es sich mit alternativen und umweltfreundlichen Kraftstoffen (Solar, Elektronik) fortbewegt. Das Fahrzeug erreicht eine Geschwindigkeit von max. 15 km/h. Eine weitere Besonderheit des Mobiles ist, dass es auch selbstständig fahren kann. Denn das Fahrzeug verfügt über einen speziellen Chip, der auch etwaige Schwierigkeiten bzw. Hindernisse erkennt. Das Hofburg Mobile kann von jedem zu individuellen Zwecken genutzt werden: Egal, ob man in der Nähe einen Geschäftstermin hat oder man bequem die Sehenswürdigkeiten der Stadt entdecken möchte. Um Menschen mit besonderen Bedürfnissen ebenfalls die Nutzung des Mobiles zu ermöglichen, verfügt das Fahrzeug über eine elektronische Rampe, die automatisch aktiviert wird und ausfährt. Die Innenausstattung besteht aus einem Armaturenbrett mit einem integrierten Tablet, über das man die gewünschte Fahrtroute auswählen kann. Geplant sind auch zusätzliche Features wie z.B. Sprachauswahl, Musik etc. Wie funktioniert das Hofburg Mobile?
Das Hofburg Mobile ist in seiner Handhabung recht einfach. Standorte sind umliegende Garagen im Hofburgbereich wie zum Beispiel bei der Oper, am Hof, beim Museumsquartier
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e-mobile sightseeing in the Vienna inner city
The Hofburg Mobile is a specially-constructed vehicle that resembles a sedan. Because the environment is an important issue to the Austrian Burghauptmannschaft, it runs on alternative and environment-friendly fuel (solar, electric) and can reach the speed of up to 15 km/h. Another special feature is that this vehicle can drive itself and can be used by anyone, including people with special needs since it is equipped with an automatic ramp. The dashboard has an integrated tablet on which one can choose the destination – be it a business appointment or a sightseeing tour. How does it work?
The Hofburg Mobiles are very simple to use. They are located in parking garages near the Hofburg: at the Opera, am Hof, at the Musemsquartier or the Freyung and can be rented by: 1. Using the “Car2Go” System – download the app, register online using a driver’s license or a credit card, confirm the information, find the car using the app location display, open the car with the PIN sent and drive off. 2. Buying a ticket from a vending machine using cash, bank card or Paypal. Use the Code on the ticket to open the car. Conclusion
This is a unique Viennese concept, which does not exist anywhere else in Europe. n
LOCATIONS Parking garages near the Hofburg: the Opera, am Hof, Museumsquartier, the Freyung. STANDORTE Umliegende Garagen im Hofburgbereich wie zum Beispiel bei der Oper, am Hof, beim Museumsquartier oder bei der Freyung.
oder bei der Freyung. Es gibt verschiedene Nutzungsmöglichkeiten: 1. Möglichkeit
Um sich ein Auto zu mieten, kann man dies analog zum bekannten „Car2Go“-System tun – also einfach die entsprechende App herunterladen, mit einem Führerschein oder Zahlungsdaten (Kreditkarte) online registrieren, Eingaben bestätigen, Fahrzeug mittels App-Standortsanzeige finden, danach den zugesendeten PIN Code beim Fahrzeuge eingeben und losfahren.
„Möchtest du Sehenswürdig-keiten seh‘n und auch dabei sparen, musst du ein Hofburg Mobile fahren.“
2. Möglichkeit Fotos: Burghauptmannschaft Österreich
Via Ticketkauf bei einem Automaten (entweder in bar oder mit Bankomatkarte sowie Paypal) ist eine Nutzung ebenfalls möglich. Der Automat gibt nach Eingabe und Bezahlung ein Ticket mit einem Code aus, den man schließlich beim Fahrzeug eingibt. Fazit
Die Besonderheit an diesem Projekt ist seine Einzigartigkeit: Europaweit gibt es noch kein derartiges Konzept. n
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Schlüsselwerkzeug Digitalisierung Laufende Entwicklung. Die Bundesmobilienverwaltung setzt nicht nur bei der Verwaltung der Bestände, sondern beim gesamten Workflow auf digitale Technik.
„Zuerst gab es eine EDVgestützte Datenbank, seit 2006 arbeiten wir mit Direktscans.“ Andreas Gugler, Bundesmobilienverwaltung
„D
ie Rolle des Computers hat sich geändert“, sagt Andreas Gugler von der Bundesmobilienverwaltung. Zuerst sei er eine klügere Schreibmaschine gewesen, dann konnten Fotos digitalisiert werden und heute seien ganze Systeme vernetzt. „Es gibt verschiedene Levels der Digitalisierung“, so Gugler. Die Entwicklung zeige sich beispielsweise am hauseigenen Fotoarchiv: Wurden früher, um etwa eine Publikation zu illustrieren, Originalfotos verschickt, so sind es heute Scans. Bereits seit 1998 werden die rund 18.000 Fotos digitalisiert. „Zuerst gab es eine EDV-gestützte Datenbank, seit 2006 arbeiten wir mit Direktscans“, erzählt Gugler. Seit fünf Jahren gebe es kein analoges Foto mehr, „wir sind dadurch näher zum Objekt gerückt“. Digitale Karteikarten
Generell würden die vorhandenen Objekte, die unter anderem zur Ausstattung von Schlössern und von Repräsentationsräumen der Republik dienen, seit den 1990ern in einer Datenbank erfasst. „Bis dahin haben wir mit Inventarlisten, die es seit dem 18. Jahrhundert gibt, gearbeitet“, sagt Gugler. Die digitale Erfassung würde die Arbeit enorm erleichtern, unter anderem auch, wenn es darum geht, Ausstellungen zu beliefern. „Da reden wir auch einmal von 300 Stücken“,
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“Digitalization is the future”
Digitalization changes building processes, saving time and money. Paper plans on building sites are becoming less common making way for smartphones, tablets and computers.
“D
igitalization is the future,” says Gerald Goger, professor for process engineering at the TU Vienna. The goal is to enable the value-added chain before construction of a building begins, from the design through the building process and the operation. One of the advantages of new constructions is that different trades can be brought together in the planning phase. This includes builders, electricians and others, explains Goger. “If a plan is changed today, the process has to start from the beginning,” explains Goger. However, if the virtual building is changed, all parties get the new data in real-time. Building time, costs and processes can be simulated and machines and operators can be interconnected to optimize the process and save time and money, explains Goger. This applies to new constructions as well as renovations. Especially with historic buildings where different specialists are needed during the initial inventory phase. Goger
berichtet Gugler. Statt bis wie vor kurzem mit Karteikarten zu hantieren, würden nun sämtliche Schritte, von der Vorschlagsliste mit sämtlichen Daten und Maßen der Objekte über Verträge, Zustandsprotokolle bis zur Logistik digital abgebildet. Das würde nicht nur Zeit, sondern auch Papier sparen. „Krankengeschichte“ am iPad
Sogar bei der Restaurierung kommen im Rahmen eines zur Zeit laufenden Projektes Computer zum Einsatz: Mittels iPad wird nicht nur die „Krankengeschichte“ des Objektes, sondern jeder einzelne Arbeitsschritt dokumentiert. Gleiches gilt für die regelmäßige Zustandskontrolle der an immerhin 120 verschiedene Leihnehmer verliehenen Objekte: Waren dafür früher Aktenordner und Kamera dabei, ist es heute ein Tablet. „Die entsprechenden Aufnahmen, Zustandsbeschreibungen und anderes kann man dann gleich auf den Server hochladen“, ist Gugler zufrieden. Abgeschlossen sei die Digitalisierung des Hauses noch lange nicht: „Wir sind nach wie vor dabei, alte Verfahren durch neue zu ersetzen. Die Digitalisierung ist das Schlüsselwerkzeug.“ n
emphasises “the fine art of taking stock correctly, designing a model and taking the other necessary measures.” “We need pilot projects to test what works and what doesn’t.” Further challenges include necessary changes of public procurement laws. If all parties are involved at an earlier stage of development this could currently be defined as insider knowledge. “And companies need to change their thought process, redefine and standardize procedures,” says Goger. Even construction workers need to move away from paper notes and get used to tablets and laptops. In future, work processes may be displayed via virtual-reality glasses.
Therefore, training and further education are vital. “This goes for universities too,” explains Goger. Due to the high costs of digitalization, Goger suggests that companies work together. Since the rate of digitalization is less than 10 percent, consulting opportunities for small and medium-sized companies have to be expanded. A further challenge are interfaces, but there is a multitude of software solutions. In future, a unified way to exchange data seamlessly from one system to another should be developed. “With Building Smart we are trying to unify standards for software,” says Goger, because it is vital to save that data in a database and to regularly service it.” n
Fotos: hurca.com / Fotolia
„Mittels IPad wird nicht nur die „Krankengeschichte“ des Objektes, sondern jeder einzelne Arbeitsschritt dokumentiert.“
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Jesus Edónis, Lendlease
How can BIM help to the understanding and preservation of the historic environment?
BIM4Heritage. BIM im historischen Umfeld ist ein Konzept in der Entwicklungsphase, welches aber unser Verständnis über die Erhaltung von Bauwerken völlig umkrempeln könnte, meint Jesus Edonis.
D
ie Anwendung von Building Information Modelling (BIM) im historischen Umfeld ist ein Konzept in der Entwicklungsphase, welches aber unser Verständnis über die Erhaltung von Bauwerken völlig umkrempeln könnte. BIM4Heritage wurde ins Leben gerufen, um dies zu verwirklichen und ein Forum zu schaffen, wo Wissen und Lehren ausgetauscht werden können. Die BIM4Heritage-Gruppe wurde als Interessenvertretung innerhalb der britischen BIM4Communities gegründet, um Building Information Modelling im historischen Umfeld zu ermöglichen.
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BIM4Heritage setzt sich aus verschiedenen Expertengruppen zusammen, darunter auch aus der: AEC-Industrie, Konservateuren, Stiftungen, universitären Abteilungen und Endnutzern. Aktuell sind das APM, Arup, BIM Task Group, Butler Hegarty Architects, CIAT, CIOB, COTAC, Dannatt Johnson Architects, English Heritage, Historic England, Historic Environment Scotland, IHBC, Lendlease, MOLA, MRDA, National Trust, OPW, Page Park Architects, Parliamentary Estate Directory, Plowman Craven, Purcell, Royal Academy of Arts, Ramboll, University of East London und die University of Reading. n
T
The group is formed by various specialists, including those from within the AEC industry, Conservation, Heritage Organisations Academic Departments and end-users. Members are: APM, Arup, BIM Task Group, Butler Hegarty Architects, CIAT, CIOB, COTAC, Dannatt Johnson Architects, English Heritage, Historic England, Historic Environment Scotland, IHBC, Lendlease, MOLA, MRDA, National Trust, OPW, Page Park Architects, Parliamentary Estate Directory, Plowman Craven, Purcell, Royal Academy of Arts, Ramboll, University of East London und die University of Reading. n
Fotos: hurca.com / Fotolia
BIM im historischen Umfeld
he application of Building Information Modelling (BIM) within the historic environment is a developing concept that can potentially transform the way we understand and preserve structures. To support this emerging sector, the BIM4Heritage group has been created to provide a forum to share knowledge and lessons learnt on the application of BIM for heritage. The vision of the BIM4Heritage Group is to provide a forum for organisations and industry professionals to share knowledge and lessons learnt on BIM applied to historic structures. The purpose of the BIM4Heritage Group is to promote the learning, awareness and understanding of BIM within the conservation and heritage sector of the built environment, and to influence and integrate this with wider industry needs. Involving a range of disciplines and conservators who have the current stewardship of the existing building stock, it will also aim to enable industry to understand the importance of information relating to conservation requirements.
planstahl www.planstahl.at - office@planstahl.at
Reihenhausanlage Baslergasse/Siebenhirten
Herrengasse 7 1010 Wien
Stubenring 1 1010 Wien
Heldenplatz 1010 Wien
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Regierungsgebäude
Weltmuseum
SYMA System GmbH
Kreindlgasse 26 1190 Wien
Guglgasse 11 1110 Wien
Marxergasse 1A 1030 Wien
Otto Wagner Platz 5 1090 Wien
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Praterstrasse 33 1020 Wien
Hackengasse 21 1150 Wien
Minoritenplatz 3 1010 Wien
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Metallkonstruktion Baranlage
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Glaseinhausung Empfangsbereich
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Schiebetüranlage Vereinzelung
Vienna International School
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Stahl-Glas-Dach Hof 3
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3D-Digitalisierung ante portas Fortschritt. Ein vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung eigens entwickelter 3D-Scanner revolutioniert die Digitalisierung von Artefakten. Er soll die digitale Dokumentation dreidimensionaler Kunstwerke wie Stauten, Büsten oder Skulpturen qualitativ hochwertiger, rascher und somit auch günstiger ermöglichen.
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ücher, Gemälde, Fotos, aber auch Filme und Tonaufnahmen – sie auch automatisch zu digitalisieren, ist mittlerweile keine Hexerei mehr. Aber was tun mit Statuen, Skulpturen und anderen dreidimensionalen Kulturgütern? Da ist Handarbeit gefragt. „Deren Digitalisierung ist zwar mit verschiedenen handelsüblichen
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3D Digitalization is Just Ahead
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igitalization of books and pictures already exists, but it can now be done with statues and sculptures with the Fraunhofer Institute’s 3D scanner. “Although this was already possible by walking around the objects with scanners,
„Wir haben ein modulares, farbkalibriertes Scan-System für die 3D-Digitalisierung entwickelt.“
Fotos: IGD
Pedro Santos, Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung
Scannern möglich, aber nur, indem Menschen mit den Scannern um die Gegenstände herum gehen. Das ist aber ein Zeit- und Kostenfaktor“, weiß Pedro Santos, Head of Competence Center Cultural Heritage Digitization am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung.
this method was more expensive,” explains Pedro Santos, Fraunhofer Institute. The new system is modular and colour calibrated and can capture new materials in higher quality. The aim is to licence the prototype this year and sell it to service providers or directly to museums.
Doch das könnte sich bald ändern: „Wir haben ein modulares, farbkalibriertes Scan-System für die 3D-Digitalisierung entwickelt“, sagt Santos. Die Idee dahinter sei gewesen, den Durchsatz zu erhöhen, neue Materialien zu erfassen und die Qualität zu steigern. Denn bisher habe es beispielsweise bei der Farbwiedergabe gewisse Qualitätsverluste gegeben, darüber hinaus seien stark reflektierende Materialien wie etwa Gold nur schwer zu scannen gewesen. „Das Gerät sieht aus wie ein Förderband mit zwei Scan-Stationen. Die zu scannenden Objekte liegen auf einem transparenten Tablet“, beschreibt Santos den Vorgang. Bei der ersten Scan-Station wird das Objekt 153 Mal von oben und neun Mal von
The deadline for the product is 2018
Advantages include recording the current state of artefacts and making it easier to rebuild them in the case disasters. Furthermore, multiple scientists could work from different locations without moving the artefact – an advantage for insurances. Different museums could display the same object digitally next real artefacts in hybrid exhibitions – or even in digital exhibitions from home. “There are many open questions,” says Santos. These include the need for centralized software, the format of 3D reconstructions and the question if the rights and data should be held by state institutions or private companies. n
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unten fotografiert. „Binnen zwei bis drei Minuten entsteht anhand dieser Fotos ein erstes 3D-Preview-Modell, an dem man Lücken und Hinterschneidungen erkennen kann“, erklärt Santos. Und nur um diese „kümmert“ sich die zweite Scan-Station, die aus einem Roboterarm mit einer noch höher aufgelösten Kamera besteht und das nun auf einem Drehteller liegende Objekt fotografiert. Nach Auswertung aller Bilder erhält man die farbkalibrierte 3D-Darstellung des Objektes. „Der gesamte Vorgang dauert weniger als zehn Minuten“, sagt Santos, der darauf hinweist, dass alle fünf Minuten ein Objekt gescannt werden könne.
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Ziel sei es, den Prototypen noch heuer zu lizenzieren. Santos sieht zwei Möglichkeiten: Es könnten Service Provider einen dieser Scanner kaufen und diesen dann Museen und anderen Instituten für einen bestimmten Zeitraum zum Scannen ihrer Artefakte zur Verfügung stellen. „Eine einfachere und günstigere Variante ist, dass man sich auf den Drehteller und den Roboterarm beschränkt“, sagt Santos. Den könnten große Häuser dann selbst ankaufen und auf Dauer nützen – Deadline für dieses Produkt ist für ihn 2018. Die Vorteile des 3D-Scans liegen für den Experten auf der Hand: Zum einen könne man
„Der gesamte Vorgang dauert weniger als zehn Minuten.“
den Ist-Zustand dokumentieren, zum anderen bedeutsame Kunstwerke sichern. „Wird eines dann durch Umwelteinflüsse oder Katastrophen zerstört, kann man es anhand des 3D-Scans leichter wieder aufbauen“, ist er überzeugt. Auch die wissenschaftliche Forschung könnte erleichtert werden: Kann jetzt oftmals nur ein Wissenschafter an einem Objekt arbeiten, könnten es künftig mehrere sein. „Und das, ohne das Artefakt außer Haus geben zu müssen“, so Santos. Das sei etwa in Hinblick auf die Versicherungen ein Thema. Daneben gebe es eine Reihe von Vorteilen in Hinblick auf die Besucher. So könnten virtuelle Reproduktionen in HybridAusstellungen genutzt werden, wodurch das Besuchererlebnis hinsichtlich der Interaktion und Realitätsgenauigkeit vollkommen neu definiert würde. „Manche Sammlungen sind ja auf verschiedene Häuser aufgeteilt. In Hybridausstellungen könnten diese dann sowohl reale als auch virtuelle Exponate kombinieren“, sagt Santos. Ein weiterer Vorteil sei die Tatsache, dass die Exponate interaktiv und unabhängig von ihrem Aufenthaltsort für Besucher zugänglich seien – so könnten 3D-Repräsentationen über den Webbrowser
eine lebensnahe Darstellung von allen Seiten im Rahmen einer „digitalen Ausstellung zu Hause“ erlauben. Santos sieht aber auch eine ganze Reihe von Herausforderungen, die noch bewältigt werden müssten: So müsse eine webbasierte, 3D-zentrierte Annotationssoftware entwickelt werden. „Man kann ein 3DModell nicht ohne Provenienzdaten stehen lassen“, sagt Santos. Dieses müsse mit Informationen über geschichtliche Hintergründe und vieles mehr verknüpft werden. Darüber hinaus müsste geklärt werden, in welchem Format die 3D-Rekonstruktionen gespeichert werden. „Die Formate müssen schließlich auch in 100 Jahren lesbar sein“, so Santos. Ebenfalls zu klären sei die Frage, wer die Daten halten solle – eine staatliche Institution oder ein privates Unternehmen. Falls zweiteres, müsse geklärt werden, was beispielsweise bei einer Insolvenz der Firma mit den Daten passieren soll. Handlungsbedarf sieht er nicht zuletzt bei der Klärung der Frage, wer die Rechte an dem digitalen 3DModell halt soll. „Es gibt noch viele offene Fragen“, sagt Santos. n
„Man kann ein 3D-Modell nicht ohne Provenienzdaten stehen lassen.“
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Durch neue Technologien am kulturellen Geschehen teilnehmen Technologien. Die Verbreitung von digitalen Techniken hat die Möglichkeit des Erlebens des kulturellen Erbes in den letzten Jahren stark erhöht. Die Techniken sollen auch als Mittel betrachtet werden, dieses Erbe allen Menschen in all ihrer Vielfalt und auf inklusive Weise näher zu bringen. ARCHES hat sich zum Ziel gesetzt, vor allem Menschen mit besonderen Bedürfnissen den Zugang zu kulturellem Geschehen zu erleichtern. Autor: Rotraut Krall
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RCHES** steht für “Accessible Resources for Cultural Heritage EcoSystems”. Das heißt übersetzt: „Barrierefreie Informationsträger zur Vermittlung kulturellen Erbes.“ Für dieses Konzept haben sich 13 namhafte Partner aus ganz Europa, bestehend aus Universitäten, KMU, Forschungszentren und Museen, zu einer Forschungsgruppe zusammengeschlossen.
Rotraut Krall, Kunstvermittlerin bei Kunsthistroisches Museum Wien
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ARCHES beschäftigt sich mit Wahrnehmung, Erkennung, Erinnerung und Verständigung. Mit Hilfe modernster Anwendungs-
software, Webseiten, Apps, Videospielen und mehr werden neue multisensorische Technologien entwickelt, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen für die Teilhabe am kulturellen Geschehen unterstützen und begeistern sollen. Bei den Forschungsanalysen werden daher Menschen mit Seh-, Gehör- und kognitiver Beeinträchtigung aktiv miteinbezogen. Schritt für Schritt werden im Laufe von drei Pilotversuchen deren Erfahrungen und Anregungen zur Umsetzung der neu zu entwickelnden Technologien herangezogen, um so deren bestmögliche Qualität zu erzielen.
Cultural events facilitated by new technology
The prevalence of technology has shown new ways to experience cultural heritage in recent years. These technologies should be viewed as an aid to present heritage to all people. ARCHES facilitates the access to cultural heritage sites for people with special needs.
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RCHES** means “Accessible Resources for Cultural Heritage Eco Systems�. 13 European partners including universities, small and medium-sized companies, research facilities and museums formed a research group to achieve this goal. ARCHES works with perception, recognition, memory and understanding with the help of new software, websites, apps and games to help people with special needs partake in and be inspired by cultural events. The research analysis includes people with visual and cognitive impairments and hearing loss. The Cooperation with the Museums
Fotos: hurca.com / Fotolia, ARCHES
The newly-developed programs are available at 6 European museums including the Museum of Art History in Vienna, the Victoria and Albert Museum in London and the Thyssen-Bornemisza Museum in Madrid. The cooperation with the museums is significant, because people with special needs will be included in the regular workshops that prepare the content and applications in the museums. The tools and applications developed by ARCHES will be presented in 7 to 10 museums in Europe with on-site demonstrations with the goal of supporting further institutions in sharing their cultural range with more people. n
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Die Rolle der Museen
Die neu zu entwickelnden Programme werden in Zusammenarbeit mit sechs europäischen Museen entstehen und validiert, unter ihnen das Kunsthistorische Museum in Wien, das Victorian & Albert Museum in London und die Stiftung Thyssen-Bornemisza in Madrid. Der Zusammenarbeit mit den Museen kommt dabei eine ganz wesentliche Rolle zu. Denn in regelmäßigen Workshops in den Partnermuseen werden Menschen mit besonderen Bedürfnissen selbst an der Aufbereitung der Inhalte und Anwendungen mitarbeiten. Die von ARCHES entwickelten Tools und Anwendungen werden in sieben bis zehn Museen in ganz Europa mittels Vor-OrtDemonstrationen vorgestellt werden, um weitere Institutionen zu unterstützen, ihre kulturelle Vielfalt in ähnlicher Weise allen Menschen zugänglich zu machen. n
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SCHLOSS LIEBEROSE
Durch die Geschichte zappen Anforderungsprofil. Jürgen Klemisch, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, will die digitale Technik nicht nur für die Erhaltung historischer Kulturbauten, sondern auch für Besucher nutzbar machen.
„Wo es für Menschen zu gefährlich wird, erweisen uns Drohnen gute Dienste.“ Jürgen Klemisch, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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istorisches und Hightech – was wie ein Widerspruch klingt, passt in der Realität perfekt zusammen. Gerade bei der Erhaltung von Kulturgütern haben sich digitale Techniken und die dafür notwendigen Geräte als absolut hilfreich erwiesen. „Drohnen sind ein sehr gutes neues Arbeitsmittel“, bestätigt Jürgen Klemisch, Deutsche Stiftung Denkmalschutz. „Das hat sich bei ihrem Einsatz in Schloss Lieberose (Anmerkung: eines der größten Barockschlösser im Land Brandenburg) gezeigt. Etwa, wenn es darum geht, eine Bestandserhebung in einsturzgefährdeten Bereichen von Denkmälern durchzuführen. „Wo es für Menschen zu gefährlich wird, erweisen uns Drohnen gute Dienste“, erklärt Klemisch. Gerade nach Schadensfällen, wie etwa Bränden, brauche man rasche Erkenntnisse, um möglichst mit entsprechenden Maßnahmen beginnen zu können.
Zapping through history
Jürgen Klemisch, German Foundation for Monument Protection, wants to make digital technology accessible not only for the preservation of historical buildings, but also for the visitors.
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istory and high tech – it sounds like a contradiction, but it fits together perfectly. Technology has proved very useful in the preservation of cultural heritage. “Drones are a great new tool,” confirms Klemisch. “They were used successfully in Schloss Lieberose to deliberate which parts were in danger of collapsing. If it is too dangerous for people to go somewhere, drones are the perfect solution.” Especially after cases like fires where quick solutions are needed. Klemisch sees room for improvement: “The question is whether one could program drones
Er sieht dennoch noch Verbesserungspotenzial: „Die Frage ist, ob man Drohnen so programmieren könnte, dass sie eigenständig die Bereiche anfliegen, deren Daten erfassen und diese auswerten – das wäre beispielsweise für regelmäßige Inspektionsflüge hilfreich.“ Jetzt müsse man die Drohnen ja per Hand steuern. Fotos: Deutsche Stiftung Denkmalschut
Anforderungen an die digitale Technik hat er noch in einem anderen Zusammenhang: „In Schloss Großkmehlen, einem Renaissanceschloss aus dem 16. Jahrhundert im Süden Brandenburgs, haben wir eine unglaubliche Dichte an Befunden von hochwertigen Malschichten aus der Renaissance und dem Barock“, erzählt Klemisch. Lege man Teile davon frei, würden die jeweils darüber
liegenden Schichten jedoch zerstört. „Die Frage ist, ob man die Befunde der verschiedenen Epochen mit digitalen Technologien so darstellen kann, dass man wie durch eine digitale Brille die entsprechende Malschicht sehen kann. Oder gar den Raum in verschiedenen Epochen wieder aufleben lässt. Einen Referenzraum dafür haben wir bereits“, sagt Klemisch. Ähnliches habe er ansatzweise im Kloster Cluny in Frankreich gesehen: Teile des Klosters, die zerstört worden waren, könne man mittels IT wieder aufleben lassen. „Das wäre auch unser Wunsch an die IT“, sagt Klemisch. Die virtuelle Auferstehung von Kulturgütern könne man sicher noch weiter fassen, ist er überzeugt: „Man könnte dann durch die Geschichte zappen.“ n
to fly to certain areas autonomously and collect data. This would be useful for regular inspections.” Currently the drones have to be controlled by hand. There are other aspects that Klemisch would like to see from digital technology: “In Schloss Großkmehlen, a 16th century Renaissance castle in south Brandenburg, we have a huge amount of painting layers from the Renaissance and Baroque,” explains Klemisch. If one were to expose the bottom layers, it would destroy the ones on top. “The question is, if one could view the paintings from the different eras with technology - for example, with digital glasses - or even show what the room was like in at different times.” Similarly, the Cluny Abbey in France: The parts that were destroyed could be reconstructed with IT. Klemisch: “It would be our wish directed at digital technology that we could zap through history.” n
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Punktewolken werden Standard Datenanalyse. Mittels Punktewolken kann der Zustand eines Gebäudes ohne direkte Eingriffe festgestellt werden. So geschehen etwa beim Palast von Belem, dem heutigen Amtssitz des portugiesischen Präsidenten, in Lissabon. Autor: Pedro Vaz & Luís Mateus
„Aufgrund seiner Entstehungszeit beruht die Stabilität des Gebäudes auf alten Methoden und Techniken mit traditionellen Materialien.“ Luís Mateus, Assistand Professor, Universität Lissabon
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er Gebrauch von Punktewolken (point clouds, PC) entwickelt sich zur Standardmethode, um geometrische Informationen von Bauwerken zu sammeln. Wie etwa beim Palast von Belem in Lissabon. „2011 wurde im Zuge verschiedenster Erhaltungs- und Konservierungsmaßnahmen sowie weiterer Adaptierungen beschlossen, einen 3D-Scan des gesamten Komplexes anzufertigen“, erzählen Pedro Vaz, Presidency of Portugal, und Luís Mateus, Universität Lissabon. Einige Jahre später wurde das damals gewonnene Bild aus Punktewolken verwendet, um den gesamten Komplex wie ein Modell manipulieren zu können. „Gleichzeitig hat es eine Ansicht aus verschiedenen Perspektiven, inklusive 2D Erhebungen, ermöglicht“, so Vaz und Mateus. Unter anderem wurden dadurch eine Abweichung einiger Wände von der Vertikalen und dekorativer Elemente sowie die Krümmung der Decke eines der Haupträume entdeckt. All das war aus Bodenhöhe nicht ersichtlich. „Um die Entwicklung der Prob-
Analysis of digital data for future refurbishment and maintenance
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The methodology
he use of point clouds (PC) is becoming the standard way to gather geometric data about the built environment. The technologies associated with PC data started to be developed in the last quarter of last century and today there are broad range of methods, techniques and devices that can be used to generate such kind of data. PC can be obtained with laser scanners, with photography, and even with a mobile phone. The use of drones is also becoming very popular because they allow viewpoints that can hardly be obtained in any other way. Of course the accuracy of the point clouds depends of the kind of device that is used, and for that purpose, laser scanners are usually the choice. The advantage of using PC to record and document architectural heritage is the fact that it is a non-intrusive way to get non interpreted in-
formation, and therefore more objective. Interpretation comes later. The fact that this kind of documentation is more objective permits that a broader range of agents can make use of it in ways that may not even have been foreseen at the beginning. Also the large amount of data that is collected is very beneficial to perform several types of analysis that are of key importance for the preservation of that heritage. We talk about state of conservation analysis, about structural analysis, archaeological analysis and so on. Another advantage is the possibility to have a digital record, representing the actual state of a building, which can be revisited and easily updated in such a way that the evolution of the state of the building is perceived. An example of digital data use
The Palace of Belem was Lord’s Country House started to be built in the 16th century, mainly built in the 17th century and that had a lot of additions and alterations until today. In 1726 the King John V bought the House and it became a Royal small palace until the beginning of the 20th century. In 1910, after the Republican Revolution, the palace became the Presidential Palace of Portugal ever since. lemzonen beobachten zu können, wurde später eine weitere PC erstellt“, so die Experten.
Fotos: hurca.com / fotolia
Auch 2014 kam diese Analysemöglichkeit in Belem zum Einsatz: Damals erstellte das Nationale Bauingenieur Labor im Auftrag des Präsidenten ein Gutachten bezüglich struktureller Schwachstellen im Falle eines Erdbebens. Das aus einem ganz besonderen Grund: 1755 gab es in Lissabon ein starkes Erdbeben mit großen Schäden. Die meisten Gebäude im Stadtkern wurden danach mit einem anti-seismischen System wieder aufgebaut. Belem war allerdings von dem Erdbeben verschont worden und ist auch wegen seines Alters nicht mit diesem System ausgerüstet. „Aufgrund seiner Entstehungszeit beruht die Stabilität des Gebäudes auf alten Methoden und Techniken mit traditionellen Materialien“, sagen Vaz und Mateus. Um das strukturelle Verhalten jedes Teils des Komplexes zu testen, wurde daher ein 3DModell angefertigt. Einige Schwachstellen wurden identifiziert, die einer genaueren
Analyse bedurften. Bevor schließlich detaillierte Lösungsvorschläge gemacht wurden, wurde ein weitaus detaillierteres Gutachten der Technischen Universitäten erstellt, um Tragkraft, Modulation, Konservierungsstatus, Verbindungen sowie Allgemeinzustand jedes einzelnen Teiles zu identifizieren und um jede Komponente exakt zu charakterisieren. Die gesamte Arbeit wurde fotografiert, geordnet und zu einem 3D Modell zusammengefügt, um das strukturelle Verhalten erneut zu überprüfen „Die Technologien, die mit PC-Daten verbunden werden, haben ihre Entwicklung im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts begonnen. Heute gibt es eine breite Palette an Methoden, Techniken und Geräten, mit denen man diese Art von Daten generieren kann“, sagen Vaz und Mateus. PC können mit Laserscannern, mittels Fotografie, selbst mit einem Handy erzeugt werden. Erstere werden im Allgemeinen bevorzugt, da die Genauigkeit der Punktewolken offensicht-
Being the Head of State’s Office, the palace is a political center, and a place of representation of the State, receiving representative guests from all over the World. Among several maintenance, conservation and adaptive re-use operations over the years, in 2011 it was decided to make the 3D scan to the entire complex. Because of its old construction, stability was designed by ancient methods and techniques, using traditional materials. In 1755 Lisbon had a huge earthquake and most of the town center buildings afterwards were built using a new anti-seismic system. Belem was not affected by this earthquake but the building was built before this concerns. On the Presidency’s demand, the National Laboratory of Civil Engineering made in 2014 a structural weaknesses survey to identify possible damageable areas in case of an earthquake. A virtual 3D vector model was made to experiment structural behavior of each part of the
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„Auch der Gebrauch von Drohnen erfreut sich wachsender Beliebtheit, da sie Blickwinkel erlauben, die auf keine andere Weise erreicht werden können.“ Pedro Vaz, Presidency of Portugal
lich von der Art des verwendeten Gerätes abhängt. „Auch der Gebrauch von Drohnen erfreut sich wachsender Beliebtheit, da sie Blickwinkel erlauben, die auf keine andere Weise erreicht werden können“, so die beiden Experten. Dass PCs zur Aufzeichnung und Dokumentation architektonischen Erbes so beliebt sind, liegt nach Ansicht beider an der eingriffsfreien Methode, mit der nicht interpretierte und damit objektivere Informationen geliefert werden können. „Die Interpretation erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt“, sagen Vaz und Mateus. Die größere Objektivität dieser Art der Dokumentation ermöglicht einer größeren Interessensgruppe, diese zu nutzen, und zwar für Bereiche, die zu Beginn nicht vorhersehbar waren. Die große Datenmenge, die gesammelt werden kann, eignet sich außerdem hervorragend für verschiedene Analyseansätze, die entscheidend für die Konservierung dieses Erbes sind. Hierbei handelt es sich um Analysen des Konservierungszustandes, Strukturanalysen, archäologische Analysen etc. „Ein weiterer Vorteil liegt in der Anlage einer digitalen Aufzeichnung, die den tatsächlichen Zustand eines Gebäudes wiedergibt und so überarbeitet und aktualisiert werden kann, um die Evolution des Gebäudezustandes erfassen zu können“, sagen die Experten.. n
DER PALAST VON BELEM Der Palast von Belem beziehungsweise das darin befindliche Museu da Presidência da Repúlica, ist eine der Sehenswürdigkeiten der portugiesischen Hauptstadt. Die Ursprünge des Palastes, der 1726 von König Johann V. erworben wurde und bis 1910 als Königspalast diente, reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Die Hauptbauzeit lag jedoch im 17. Jahrhundert, aber auch in der Folgezeit wurden laufend Zubauten errichtet und Änderungen vorgenommen. Seit dem Ende der republikanischen Revolution ist der Palast Amtssitz des Präsidenten von Portugal und somit ein politisches Zentrum, das den Staat repräsentiert und dem Empfang von hohen Gästen aus aller Welt dient.
complex. Some vulnerabilities were identified and needed further analyses. Before starting to define the solutions, a very much detailed survey was made by Engineering Universities to identify the strength, the modulation, the conservation state, the joints and the sanity of each piece in order to get the perfect characterization of every component. All this work was photographed, listed and then put into a 3D model, again to test the structural behavior.
The PC picture done in 2011 was used to manipulate the entire complex as if it was a model, allowing to see it from several different perspectives, including 2D elevations, where we could found the lack of verticality of some walls and decorative elements, and the curve of a major room top wall, problems that were invisible from the ground level. After 7 years, another PC was done to the same problematic areas to monitor its evolution. n
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Altes digital neu beleben Kultur bildet. Museen haftet der Ruf an, verstaubt und rückständig zu sein. Das Frankfurter Städel Museum hat den Sprung in die moderne Welt schon geschafft und ist damit nicht nur für andere Kunstaussteller ein hippes Vorbild. Autor: Alina Böhm
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815 von Johann Friedrich Städel als bürgerliche Stiftung gegründet, ist das Städel Museum heute die älteste Museumsstiftung in ganz Deutschland. Alt ist auch die Kunstsammlung, die das Museum beherbergt – sie bietet den Besuchern 700 Jahre europäische Kunstgeschichte von der Renaissance über die Moderne zur Gegenwart. Zu den populärsten Ausstellungsstücken zählen Werke von Albrecht Dürer, Claude Monet oder Pablo Picasso. Chantal Eschenfelder ist seit 2007 die Leiterin des Bereichs Bildung & Vermittlung des Kunstmuseums. In den zehn Jahren ihrer Tätigkeit hat sie viele Veränderungen im Museum miterlebt und selbst angeregt. Raum und Zeit verbessern
Da war zum Beispiel die Vergrößerung des Städels, die 2012 vor allem der Gegenwartskunst in den neu entstandenen Gartenhallen noch mehr Präsenz bieten konnte. Von Beginn an war jedoch schon klar, dass die
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Erweiterung nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich angepasst werden sollte. „Der nächste Schritt folgte ganz logisch: die Digitalisierung“, meint Eschenfelder. „Unsere Inhalte sollten ihren Weg aus den physischen Grenzen des Museums heraus zu den Leuten finden.“ Das ging schneller als gedacht. Zuerst brachte man die eigene digitale Infrastruktur auf Vordermann – die Website wurde gänzlich neugestaltet und man bot den Museumsbesuchern erstmals WLAN im gesamten Gebäude an. „Das reichte uns aber nicht“, wie Eschenfelder betont. Bald wurde eine digitale Sammlung der Werke online zur Verfügung gestellt. „Der Museumsbesuch beginnt schon im Zuhause der Besucher, die dann informierter zu uns kommen.“ Nie vergessen hat Chantal Eschenfelder, die früher als Museumspädagogin tätig war, die ganz Kleinen. Kinder haben zuhause Spaß mit „Imagoras. Die Rückkehr der Bilder“, einem Spiel für Kin-
Reviving the old with technology
Culture educates. Museums tend to have the reputation of being dusty and outdated. The Städel Museum in Frankfurt has become a role model by taking a leap into the modern world.
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he Städel Museum dates back to 1815 and offers 700 years of European history from the Renaissance to the present. In the ten years as head of the education department, Chantal Eschenfelder has initiated many changes. It started in 2012 with extensions to the original building, WLAN access and a new website, which enabled visitors to prepare at home before they came to the museum. Art history courses for all ages followed rapidly as a natural next step. Furthermore, an opportunity to “visit” the museum with the information online, even if one is not in Frankfurt. “We wanted our visitors to integrate art into their
Fotos: Andreas Reeg; Städel Museum
der ab acht Jahren. „Wir wollen mit unseren digitalen Inhalten einen echten Mehrwert bieten. Unser Bildungsauftrag wird damit in den digitalen Raum erweitert.“ Immer mehr Menschen würden ihre Informationen aus dem Internet ziehen, weshalb man sich für diesen Weg entschieden hätte. Der Kreis schließt sich
Was zuhause beginnt, endet wieder zuhause. Die Eindrücke aus dem Museum gilt es nach dem Besuch zu verarbeiten: hier helfen zum Beispiel sogenannte Digitorials, in denen unter anderem man interessante Bilder
nochmals ansehen kann. Angst, dass bei der Vielfalt an digitalen Angeboten niemand mehr in das eigentliche Museum kommt, hatte Chantal Eschenfelder nie: „Der Besuch im Museum steht nicht an erster Stelle. Wir wollen, dass sich die User mit unseren Inhalten auseinandersetzen. Wenn jemand nicht in Deutschland wohnt, kann ihn das aber durchaus zu uns nach Frankfurt bringen.“ Das Städel Museum geht trotz seiner langen Geschichte also mit den Trends der Zeit. Andere Museen oder Privatausseller sollten den Schritt in die Digitalisierung einfach wagen – „Es ist gar nicht so schwer.“ n
lives and enjoy what they saw even after they left the museum,” explains Eschenfelder. An incentive for others to dare the digital leap. – “It’s not difficult at all.” n
„Wir wollen mit unseren digitalen Inhalten einen echten Mehrwert bieten. Das kann Social Media nur begrenzt.“ Chantal Eschenfelder, Städel Museum, Frankfurt am Main
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Die Zukunft liegt in der Digitalisierung Smartphone, Tablet oder PC werden die Bauprozesse entscheidend verändern. Planung und Abläufe können durchgespielt und überprüft werden – das spart Zeit und Kosten.
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apierpläne auf Baustellen werden bald der Vergangenheit angehören. Stattdessen werden dann Smartphone, Tablet oder PC dort Einzug halten. „Die Zukunft liegt in der Digitalisierung“, ist Gerald Goger, Universitätsprofessor für Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik an der TU Wien, überzeugt. Ziel sei es, noch vor Beginn der realen Bauarbeiten die Wertschöpfungskette eines Gebäudes von der Planung über die Errichtung bis zum Betrieb zu ermöglichen. Dabei gebe es verschiedene Vorteile: „Zum einen können bei Neubauten bereits in der Planungsphase die einzelnen Gewerke zusammengeführt werden“, erklärt Goger. Baumeister, Elektriker, Haustechniker und andere Bauausführende, aber auch Nutzer könnten anhand des Modells etwaige Kollisionsprüfungen vornehmen, aber auch erforderliche Planänderungen besprechen. „Wird heute ein Plan geändert, muss quasi der ganze Vorgang von vorne gestartet werden“, sagt Goger. Passiert die Änderung jedoch zuvor am virtuellen Gebäude, stehen die neuen Daten allen Beteiligten – Planern, Ausführenden, Auftraggebern und Behörden – in Echtzeit zur Verfügung. Spätere Betrieb simulieren
Zum anderen könnten Bauzeit, Kosten und Abläufe durchgespielt und überprüft sowie der spätere Betrieb des Gebäudes simuliert werden. Aber nicht nur das: Auch die Baumaschinen untereinander sowie Mensch
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und Maschine könnten vernetzt werden. „Damit können die einzelnen Schritte optimiert und somit ebenfalls Zeit und Kosten gespart werden“, sagt Goger. Das gelte nicht nur für den Neubau, sondern auch für Sanierungen. Gerade bei historischen Gebäuden müssten im Zuge der Bestandserfassung verschiedene Fachdisziplinen eingebunden werden. „Die hohe
„Die hohe Kunst ist, den Bestand vernünftig aufzunehmen, ein Modell zu entwickeln und die richtigen Maßnahmen zu setzen.“ Gerald Goger, Universitätsprofessor für Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik - TU Wien
Digitalization is the future
Digitalization changes building processes, saving time and money.
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aper plans on building sites are becoming less common making way for smartphones, tablets and computers. “Digitalization is the future,” says Gerald Goger, professor for process engineering at the TU Vienna. The goal is to enable the value-added chain before construction of a building begins, from the design through the building process and the operation. One of the advantages of new constructions is that different trades can be brought together in the planning phase. This includes builders, electricians and others, explains Goger. “If a plan is changed today, the process has to start from the beginning,” explains Goger. However, if the virtual building is changed, all parties get the new data in real-time. Building time, costs and processes can be simulated and machines and operators can be interconnected to optimize the process and save time and money, explains Goger. This applies to new constructions as well as renovations. Especially with historic buildings where different specialists are needed during the initial inventory phase. Goger emphasises “the fine art of taking stock correctly, designing a model and taking the other necessary measures.”
Kunst ist, den Bestand vernünftig aufzunehmen, ein Modell zu entwickeln und die richtigen Maßnahmen zu setzen“, weiß der Universitätsprofessor. Normierungen und Standards anpassen
Fotos: hurca.com / fotolia
Auf dem Weg zum digitalen Gebäudezwilling warten jedoch noch einige Herausforderungen. „Wir brauchen Pilotprojekte, um zu sehen, was funktioniert und was nicht, wo es Schnittstellen gibt und um das Wissen abzusichern“, so der Bau-Experte. Darüber hinaus müsse es auch auf gesetzlicher Ebene Änderungen geben – etwa im Bereich des Vergaberechts. Schließlich würden alle Beteiligten wesentlich früher in das Projekt involviert – das könnte bei Vergaben als Insiderwissen definiert werden. Normierungen und Standards müssten ebenfalls angepasst werden. „Aber auch die Unternehmen müssen umdenken“, ist Goger überzeugt. Sie müssten ihre Abläufe ändern, Prozesse definieren und standardisieren – „und weg vom Handzettel schreibenden Mitarbeiter kommen“. Diesen müsse der Umgang mit Tablet oder Laptop genau so vertraut sein wie ihr Handwerk. „Das gilt selbst für den einfachen Bauarbeiter“, sagt Goger. Immerhin wäre es möglich, dass dieser in Zukunft über eine virtuelle Brille eingeblendet bekommt, wo die von ihm einzubauende Bewehrung liegen sollte.
Eine entsprechende Aus- und Weiterbildung sei daher ein Gebot der Stunde. „Das gilt auch für die Universitäten“, sagt Goger. Angesichts der erheblichen Kosten, die im Zuge der Digitalisierung auf Unternehmen zukommen könnten, rät er den Betrieben, sich zu vernetzen und Kompetenzen zu bündeln. Gleichzeitig müsse das Beratungsangebot für KMU, die den Großteil der Betriebe darstellen würden, angesichts der geringen Digitalisierungsrate von nicht einmal 10 Prozent ausgebaut werden. Ein weiteres großes Problem seien derzeit die Schnittstellen, gebe es doch eine Vielzahl von Softwarelösungen. Künftig müsse es ein einheitliches Austauschformat geben, um Daten problemlos von einem System ins andere übertragen zu können. „Mit Building Smart versuchen wir, einheitliche Standards und Grundlagen für die Software zu schaffen“, so Goger. Wichtig sei weiters, die Daten in eine Datenbank einzutragen und auszuwerten. „Und danach die Datenbank regelmäßig zu warten.“ n
“We need pilot projects to test what works and what doesn’t.” Further challenges include necessary changes of public procurement laws. If all parties are involved at an earlier stage of development this could currently be defined as insider knowledge. “And companies need to change their thought process, redefine and standardize procedures,” says Goger. Even construction workers need to move away from paper notes and get used to tablets and laptops. In future, work processes may be displayed via virtual-reality glasses. Therefore, training and further education are vital. “This goes for universities too,” explains Goger. Due to the high costs of digitalization, Goger suggests that companies work together. Since the rate of digitalization is less than 10 percent, consulting opportunities for small and medium-sized companies have to be expanded. A further challenge are interfaces, but there is a multitude of software solutions. In future, a unified way to exchange data seamlessly from one system to another should be developed. “With Building Smart we are trying to unify standards for software,” says Goger, because it is vital to save that data in a database and to regularly service it.” n
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Nicht Sichtbares sichtbar machen Aufgabenvielfalt. Digitale Techniken werden in der Römerstadt Carnuntum schon lange zu Forschungszwecken, aber auch zum Vermitteln von Wissen eingesetzt.
D „Man hat bereits 2005 mit den virtuellen Rekonstruktionen begonnen.“ Markus Wachter, Geschäftsführer Römerstadt Carnuntum
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as Heidentor in Petronell, das Haus des Lucius oder die Therme in der Zivilstadt – diese sichtbaren Zeichen der Römerstadt Carnuntum sind den meisten wohl bekannt. Dabei sind sie nur die Spitze des Eisberges. Nur etwa ein Prozent des etwa zehn Quadratkilometer großen Areals ist durch Grabungen frei gelegt worden, der Rest schlummert unter der Erde. Unbekannt ist das Verborgene dennoch nicht. „Wir haben die gesamte Stadt mittels Bodenradar, Airborne Laserscanning und anderen Technologien nicht-invasiv erforscht“, sagt Markus Wachter, Geschäftsführer der Römerstadt Carnuntum. Von 2012 bis 2015 etwa ist beispielsweise im Auftrag des Landes Niederösterreich das Projekt „Gesamtprospektion Kernzone Carnuntum“ des Ludwig Boltzmann Instituts für archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie gelaufen, das neben der Gladiatorenschule und dem Marschlager auch die Quartiere der Leibgarde des Statthalters zutage gebracht hat. Digitalisiert wurden auch insgesamt 9.000 Fundstücke aus Carnuntum
Making the invisible visible
Variety of tasks. Digital technology has long been used for research purposes as well as transmission of knowledge at the Roman City Carnuntum.
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he Heathens Gate at Petronell, Lucius’ House or the thermal baths in the civilian city are the most well-known sites at the Roman City Carnuntum. They encompass, however, only about two percent of the 10 square kilometer area that has been exposed so far. The rest slumbers beneath the surface, but it is not unknown. “We have explored it all using ground radars, airborne laser scanning and other non-invasive techniques,” explains the general manager Markus Wachter. Between 2012 and 2015 many other sites such as the gladiator school and the military camp has been brought to light. About 9,000 ancient Carnuntum findings have been digitally captured and can been seen on the website of the Roman City making the invisible visible.
– sie können auf der Website der Römerstadt in der Objektdatenbank abgerufen werden.
Fotos: 7reasons / IKAnt / LBI ArchPro; 7reasons / Interspot; LBI ArchPro, Geert Verhoeven
Aufgrund der im Laufe vieler Jahre gesammelten geodatenbasierten Ergebnisse könne man daher punktgenau Visualisierungen machen. Und so nicht Sichtbares sichtbar machen. Diese digitalen Darstellungen seien zum einen Teil der wissenschaftlichen Arbeit, zum anderen könnten sie als Vermittler zwischen Archäologie und Besuchern fungieren. Ein Beispiel dafür sei, so Wachter, das 300 Quadratmeter große maßstabsgetreue reale Modell der gesamten Stadt, das basierend auf den Daten der Bodenuntersuchungen gebaut wurde. Aber auch virtuell wird die Stadt Schritt für Schritt nachgebaut. „Man hat bereits 2005 mit den virtuellen Rekonstruktionen begonnen“, weiß Günther Weinlinger von 7reasons Medien. Anfänglich seien es Computermodelle gewesen, doch parallel zur Entwicklung von Technik und Softwareprogrammen sei die Qualität immer besser geworden. Genial findet er die Kombination von realer und virtueller Rekonstruktion. „Das heißt, man steht beispielsweise auf
der Nordstraße, die zur Hälfte rekonstruiert ist, und bekommt das Straßenbild auf der anderen Seite virtuell ergänzt“, sagt Weinlinger. Er geht davon aus, dass diese Technologie in Kürze bei Handys Stand der Technik sein wird. Carnuntum-Chef Wachter kann Augmented Reality-Anwendungen, bei denen Besucher diese virtuellen Rekonstruktionen auf Handys oder Tablets eingeblendet bekommen, ebenfalls viel abgewinnen. Er will damit nicht nur nicht mehr Vorhandenes vor den Vorhang holen, sondern den Besuchern auch die Größe des Geländes vermitteln. „Den meisten ist nicht bewusst, wie groß das Areal ist“, sagt Wachter. Daher will er, nach eigenen Worten, die moderne Technik auch ins Gelände bringen, um mittels Filmen oder Animationen zu zeigen, wie es hier vor 1.700 Jahren ausgesehen hat. Weinlinger sieht noch einen weiteren Nutzen in der Digitalisierung von Kulturobjekten – jenen der Sicherung. „Wird eines zerstört, kann man es dadurch leichter rekonstruieren oder zumindest die Daten der Forschung zur Verfügung stellen.“ n
These digital displays are scientifically significant, but also serve as an intermediary between archeology and the visitors to the site. According to Wachter, a 300 square meter model of the whole city has been constructed using the data findings. Furthermore, the reconstruction of a true to size virtual city has already began in 2005, points out Günther Weinlinger of 7reasons Media. “Most people have no idea how large the city was,” says Wachter, but he offers the visitors augmented reality applications that they could use with their tablets or phones. Using modern technology it is possible to show what it all looked like 1700 years ago. n
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