IMMObilien Fokus Sommer 2017

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Sommer 2017

REAL ESTATE HUNTER

Dieter Wasserburger

YOUNG TALENTS Immobilienmanager 4.0 DIGITALISIERUNG Erstes PropTech Ranking

DURCHSCHAUEN DURCHSCHAUEN

SieSie den Markt. Mit dem aktuellen Wiener Wohnungsmarktbericht 2017. den Markt. Mit dem aktuellen Wiener Wohnungsmarktbericht 2017. www.ehl.at/marktberichte www.ehl.at/marktberichte



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Sommer 2017 | ImmoFokus

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Rubrik

EVERTYTHING IS

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ImmoFokus | Sommer 2017


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SFOR bietet Technisches Facility Management Infrastrukturelles Facility Management Kommerzielles Facility Management

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Rubrik

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Fertigstellung 2018 Hier entstehen unter anderem 173 STUDENTENWOHNUNGEN im Turm und im Sockel die neue, moderne STADTBIBLIOTHEK.

www.pema.at

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Rubrik

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A TOWER FOR ST THE 21 CENTURY • Toplage mit Panoramablick auf Wien und 43.000 m2 Bürofläche • Mix aus Shopping, Entertainment und erstklassiger Infrastruktur • Individuell gestaltbare Büroflächen • 24 Stunden / 7 Tage Sicherheits- und Portierdienst, videoüberwacht • 9 Hochgeschwindigkeitsaufzüge, sowie ein Lastenaufzug für alle Stockwerke • Kostenlose Besucherparkplätze und eigenes Parkgeschoss für Dauerparker • Hausinternes Hotel: Harry’s Home mit 97 Zimmern für Kurz- und Langzeitaufenthalte

millenniumtower.at

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ÜBER DEN TELLERRAND KREISEL ELECTRIC

SOMMERAUSGABE 012 VOM HERAUSGEBER 014 EDITORIAL 016 KURZ & BÜNDIG

Im Fokus

Positionen & Meinungen

036 DIE ZWEI 054 DIE BEWEGTE IMMOBILIENWIRTSCHAFT 060 DIE AKADEMISCHE SEITE 062 VOX FEMINA 064 SENKRECHT 082 LOKALAUGENSCHEIN 088 REAL CIRCLE 09:

038 REAL ESTATE HUNTER

104 DISKRETES BUSINESS

162 166 188 190 194

IMMOBILIENMANAGER 4.0 ZU TISCH MIT … ÜBER DEN TELLERRAND DER SCHREIBTISCH VON … AUFSTEIGER / ABSTEIGER IMMOBILIE IM FOKUS

Im Brennpunkt: Kroatien 070 INVESTMENTS IM AUFWIND

Im Brennpunkt: Immobilienmanager 4.0 124 WAR FOR TALENTS Die Suche nach den Besten

128 FH-UMFRAGE Digitalisierung in Forschung & Lehre

134 WENN DER VATER MIT DEM SOHNE Betriebsnachfolge

140 KIND & KARRIERE Erfolgsfaktor Familienfreundlichkeit

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ImmoFokus | Frühjahr 2017

Interview mit Dieter Wasserburger

100 ALLES IN EINER HAND Interview mit Brigitte Fiedler und Thomas Fastenrath

Interview mit Astrid Grantner und Wolfgang Wagner

Kommentare 050 052 056 058 066 068 079 078 139 145 146 157

PISECKY ENGERT PRUNBAUER BAUERNFEIND KREMER FLÖDL BRUGGER ULREICH HEIDRICH ZIRM FUHRMANN/KERBL WESELIK

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COPA REAL ÖGNI GEBÄUDE SUMMIT IMMOFOKUS FRÜHJAHRSFRÜHSTÜCK RÜCKBLICK VORSCHAU / IMPRESSUM IMMOBILIEN ERLESEN

Young Talents ImmoService 048 158 148 152 172

IMMOFAKTEN AUS DER WELT DER WISSENSCHAFT IFI-STUDIE GESUNDES WOHNEN IFI-STUDIE PROPTECH TOP DEAL

110 6B47 112 ADEQAT 114 ARNOLD IMMOBILIEN 116 BUWOG 118 EHL 120 JP IMMOBILIEN 122 SIGNA


LOKALAUGENSCHEIN LOGISTIKMARKT SLOWAKEI

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REAL ESTATE HUNTER INTERVIEW MIT DIETER WASSERBURGER

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ZU TISCH MIT... URSULA SIMACEK

Frühjahr 2017 | ImmoFokus

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Sommer, Sonne, Feierlaune D „Visionen ohne Umsetzung bleiben geträumt.“

ie Sommerausgabe ist fertig und dieses Jahr war es eine heiße Produktionsphase: Dies liegt nicht nur an der Vielzahl an Themen, Reportagen und der, wie immer, umfassenden Anzahl an Seiten – dieses Jahr war es sommerlich heiß und das Freibad wäre eine verlockende Alternative zum Büro gewesen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass sich eine kleine Abkühlung nur als kurze Pause, wenn überhaupt, ausgegangen ist. Das gesamte Team war im Einsatz und wir scheuten keine Wege, um zu interessanten Storys zu kommen. Mein Lob gilt an dieser Stelle Michael Neubauer, der mit seinem weiblichen Team unermüdlich tätig ist. Ein neuer Rekord

In den letzten Wochen glühten die Drähte nicht nur in der Redaktion, sondern insbesondere im Verkauf und Ronald Goigitzer ist ein neuerlicher Rekord gelungen. Mit dieser Ausgabe konnten wir so viele Inserenten wie noch nie für uns begeistern. Was uns normalerweise erst im Herbst gelungen ist, konnten wir dieses Jahr bereits im Sommer abschließen. Danke. Der Jugend eine Chance

Seit jeher liegt uns als Verlag die Jugend am Herzen. Wir haben immer wieder nach jungen Talenten der Branche Ausschau gehalten, damit wir über diese berichten können. Oftmals ist es uns gelungen, den Aufstieg zu verfolgen und zu begleiten. Dies war uns aber nicht genug. Wir wollten mehr machen und haben lange nachgedacht. Herausgekommen ist XChange Young Talents – ein neues, junges Veranstaltungsformat, bei dem sich die Führungskräfte von heute und morgen treffen. Wir suchen alle, die jung, hungrig, talentiert, kompetent und engagiert sind und vernetzen diese am 13. Juni

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mit den besten der besten Immo-Unternehmen (Signa, Buwog, Immofinanz, Arnold Immobilien, EHL, Adeqat). Wir wollten keine Party anbieten, sondern einen Event mit Inhalt und unmittelbarem Nutzen – für beide Seiten: Für die Jungen ebenso wie für die Unternehmen, die im Kampf der Talente frühzeitig die Besten persönlich kennenlernen können. Die Suche nach Kapital

Der Treibstoff, der unsere Branche bewegt, ist Kapital – viele Projektentwickler bekommen von Banken keine Finanzierung mehr wie vor 20 oder 30 Jahren. Wir stehen bereit und wollen als Branchenmagazin mitgestalten. Wir haben die ImmoCrowdInvesting Challenge ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Conda suchen wir nach den besten Projekten in Österreich, die für diese neue Finanzierungsform geschaffen sind. Die Sieger werden umfassend ausgezeichnet: Neben der exzellenten Beratung durch den Beirat und einer CrowdinvestingKampagne wird ein umfassendes Kommunikationspaket zur Verfügung gestellt. Mitmachen lohnt sich. Abschließend wünsche ich Ihnen einen erholsamen Sommer mit viel Sonne und Feierlaune.

Herzlichst

Philipp Kaufmann Herausgeber


Wir haben fĂźr jeden die richtige Immobilie Besser direkt zu uns WPB-Makler.com

Wir haben fĂźr jeden die richtige Immobilie Sommer 2017 | ImmoFokus

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Frischer Wind Neue Inititativen. Mit XChange Young Talents, der ImmoCrowdChallenge und dem ersten PropTech Ranking sorgt der ImmoFokus für Innovationen.

M

it unserer Initiative XChange Young Talents wollen wir frischen Wind in die Immobilienbranche bringen. Erstmals haben Studierende die Möglichkeit, im Rahmen einer Veranstaltung am FH Campus Wien direkt mit Big Playern der Branche Kontakt aufzunehmen. Der ImmoFokus wird zur Vermittlungsdrehscheibe zwischen Studierenden und Immobilienwirtschaft. Highlight dabei wird unser Job-Speed-Dating sein. In wenigen Minuten können sich die Unternehmen und die Teilnehmer näher kennenlernen.Details auf Seite 108. Unsere zweite Initiative betrifft die Finanzierung: Wenn Sie auf der Suche nach einer Finanzierung für ein Immobilienprojekt sind, dann haben wir vielleicht das richtige Angebot. Gemeinsam mit Conda starten wir unsere erste ImmoCrowdChallenge. Die Teilnahmebedingungen und nähere Infos finden Sie auf Seite 144. Slowakei besucht. Unser Lokalaugenschien hat uns diesmal in die Slowakei geführt – nach Bratislava. Davon zu schreiben, dass eine Halle 60.000 Quadratmeter hat, ist das eine. Das andere, in einer solchen Halle zu stehen. Ich hatte die Gelegenheit dazu: Es war schlichtweg beeindruckend. In diese 10 Meter hohe, 9,5 länderspieltaugliche Fußballfelder fassende Halle könnte man 300.000 Badewannen stapeln. Den Lokalaugenschein finden Sie auf Seite 82. Die Coverstory. Mit welchen Herausforderungen ein Konzern auf der Suche nach den optimalen Liegenschaften für seine Filialen konfrontiert ist, erfahren Sie im großen ImmoFokus-Interview mit Dieter Wasserburger, dem Leiter des Konzernbereichs Immobilien und Expansion, REWE International, der als erster den Standort jeder neuen REWE-Nie-

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derlassung kennt. Rund 2.000 Filialen hat er bisher mitentwickelt. Wo er sich aktuell aktiv umsieht, hat er im Interview mit dem ImmoFokus nicht verraten. Vieles andere aber schon. Nachzulesen auf Seite 38. Real Circle. Durch die Änderung der Berufsbilder muss sich auch die Immobilienbranche anpassen. Beim neunten Real Circle wurde auf Einladung des ImmoFokus, Facilitycomfort und ImmoUnited wieder angeregt über Digitalisierung diskutiert. Zu lesen auf Seite 88. Premiere. Kaum ein Branchenevent, bei dem das Thema PropTechs nicht diskutiert wird. Für viele steht fest: Die Immobilienwirtschaft erwartet für die Zukunft erheblichen Anpassungsbedarf. Wie der jedoch genau aussieht, darauf hatte bisher niemand eine Antwort. Damit das nicht so bleibt, hat das Institut für Immobilienwirtschaft IFI gemeinsam mit CMS Reich-Rohrwig Hainz Rechtsanwälte die befragt, die es eigentlich wissen müssten: Heimische Immobilienprofis. Aus der Online-Umfrage ergaben sich erstmalig neue, erfrischende Ansätze rund um die Chancen und Risiken von PropTechs und das erste PropTech-Ranking in Österreich auf Seite 152. ImmoFokus elektrisiert. Für „Über den Tellerrand" haben wir uns nach Freistadt aufgemacht. Dort passiert im Moment Großes. Die drei Kreisel-Brüder Johann, Philipp und Markus Kreisel mischen die Automobilbranche so richtig auf. Wer mit seinem Stromer so richtig aufmotzen will, kommt an den Kreisels nicht vorbei. Die Kreisel-Brüder haben den Sportwagen Porsche 910 mit Elektromotor versehen und bieten ihn nun in limitierter Auflage an. Stückpreis 1 Million Euro. Der Kreisel EVEX

910e schafft mehr als 300 km/h, beschleunigt in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Und im Kurzinterview outet sich Michael Pech, Mitglied des Vorstandes der ÖSW-AG, als Kreisel Electric Fan und sieht für die Speichertechnologie à la Kreisel auch im Wohnbau große Chancen. Mehr dazu auf Seite 166. Und noch vieles mehr. Wir haben uns über das diskrete Business „Immobilienbewertung“ mit Astrid Grantner und Wolfgang Wagner, den Geschäftsführern der neu gegründeten EHL Immobilien Bewertung GmbH, unterhalten. Darüber, dass es Unternehmer, für die CSR und Nachhaltigkeit nicht nur Lippenbekenntnisse sind, gibt, lesen Sie bei „Zu Tisch mit …“ Ursula Simacek. Welche Rolle das Thema Digitalisierung in Ausbildung und Forschung spielt, haben wir bei einem Rundruf unter den Studiengangsleitern heimischer Fachhochschulen in Erfahrung gebracht. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen

Mag. Michael Neubauer Chefredakteur


www.gross-gross.eu

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Kurz & Bündig > Wohnen Consulting Company

wohn:park:zwölf

TERRAGON Investment GmbH

Barrierefreiheit

n Der demografische Wandel macht sie zukünftig dringend notwendig: barrierefreie Wohnungen. Barrierefreiheit ist aber nicht nur für Pflegebedürftige, sondern auch für Komfortliebende von Bedeutung. Die TERRAGON hat mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund zu diesem Thema eine Studie durchgeführt. Als Musterprojekt dient ein fünfgeschossiger Berliner Neubau mit 20 Wohnungen, der anhand von 140 Kriterien zur Barrierefreiheit analysiert wurde. Die Ergebnisse kamen überraschend – laut der Studie machen die Mehrausgaben zu barrierefreiem Bauen nur rund ein Prozent der Gesamtkosten eines Neubaus aus. Wenn besonders kostengünstig gebaut wird, so sind es bei einer Wohnung mit 75 Quadratmetern sogar nur 0,35 Prozent.

CORAG

Urbanes Wohnen in Sankt Pölten n Die St. Pöltner Wohnungsnot möchte Immobilienentwickler CORAG bald beenden. Dazu errichtet CORAG das Wohnbauprojekt „Quartier Zentral“ auf einem 8.500 Quadratmeter großen Grundstück an der Maximilianstraße mitten im St. Pöltner „Gesundheitsbezirk“. Mit an Bord hat man sich für das Projekt sowohl die Semper Constantia Immo Invest als auch die ERSTE Immobilien KAG geholt. Semper Constantia investiert für die VBV-Vorsorgekasse in eine besonders

hochwertige Mietwohnanlage, wohingegen die ERSTE Immobilien KAG ihren Fokus auf eine Wohnanlage für junge Familien legen wird. Insgesamt werden damit rund 200 Wohnungen für eine urbane Mieterschaft entstehen. Die Mietpreise sollen im bis Mitte 2018 fertiggestellten „Quartier Zentral“ ab 7,60 Euro pro Quadratmeter starten. CORAG möchte in Zukunft auch in weitere Projekte im österreichischen Mietwohnbau investieren.

Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig +

ÖSW Vorstand Michael Pech gewinnt mit der „MUSIC-BOX am Arsenalsteg“ den Wettbewerb rund um die „Gestaltung des Helmut-Zilk-Parks“.

Stefan Hutter übernimmt die Führung der zweitgrößten Wohnungsgenossenschaft Oberösterreichs und wird Vorstandsobmann der WSG.

Die C&P Immobilien AG hat mit Michael Thier einen neuen Head of Marketing für das Managementteam gefunden.

News Ticker Schweiz: Singles geben mehr als ein Viertel des Einkommens für Miete aus. Mikroapartments: Der Vertrieb der flexiblen Wohneinheiten im Berliner „The Fritz“ hat begonnen. Sonnenschutz: Die Schweizer STOBAG AG gewinnt mit ihrer Markise den Red Dot Design Award 2017. Verkaufsstart: Das Berliner Projekt „Momente Berlin“ verkauft 73 Neubauwohnungen.

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ImmoFokus | Sommer 2017

Fotos: APA Fotoservice

n Obwohl der Bau der 38 Eigentumswohnungen im „wohn:park:zwölf“ in der Arndtstraße des zwölften Wiener Gemeindebezirks erst im Herbst 2018 abgeschlossen ist, konnte der Projektleiter Consulting Company (CC) bereits 95 Prozent der Wohnungen vermieten. Die CC erweitert mit dem Neubau die erste Baustufe des 2016 fertiggestellten „wohn:park:zwölf“, dessen 146 Wohnungen ebenfalls bereits verkauft sind. Den Verkaufserfolg erklärt man sich bei CC mit der zentralen Lage an der U-Bahn-Station Längenfeldgasse (U4/ U6). „Unsere Wiener Projekte laufen durchwegs ausgezeichnet, aber dass wir schon vor Baubeginn praktisch ausverkauft sind, ist auch für uns alles andere als alltäglich“, so CC-Geschäftsführer Florian Kammerstätter.


Kurz & Bündig > Wohnen Biogene Gärwärme für das „Brauquartier Puntigam“

ImmobilienScout24

Heizen mit Bier

Skepsis bei Smart Living

n Die Brauerei Puntigam, die KELAG Wärme GmbH und das Immobilienunternehmen C&P Immobilien AG setzen für das „Brauquartier Puntigam“ in der Triester Straße in Graz eine clevere und umweltfreundliche Wärmeversorgung um: Die rund 800 Wohnungen sowie die Büros, Geschäftslokale und der Kindergarten werden mit Abwärme aus dem Gärprozess der Brauerei versorgt. Ab Herbst 2017 werden die ersten Kunden mit „Brauwärme“ beliefert, im Endausbau wird die KELAG Wärme GmbH pro Jahr rund 3,8 Millionen Kilowattstunden aus der Brauerei an das „Brauquartier Puntigam“ liefern.

n Selbstfüllender Kühlschrank, sensorgesteuertes Licht, ferngesteuerte Heizung: Das Internet verändert auch das Wohnen. Laut der Studie „Wohnen im Wandel der Generationen“, die von Integral Markt- und Meinungsforschung für Immobilienscout24 durchgeführt wurde, sieht nur ein Drittel der Österreicher die Veränderungen durch smarte Technologien im Haushalt positiv. Vom selbstfüllenden Kühlschrank würde sich sogar nur jeder fünfte Befragte beeindrucken lassen. Gut 24 Prozent geben an, dass sie vor allem die Angst vor Datenmissbrauch und Manipulation vor der neuen Technik zurückschrecken lässt. Anders ist es in der jungen Generation. Von den 16- bis 29-Jährigen lassen sich fast fünfzig Prozent der Befragten von Smart Living begeistern. Doch die Einstellung lässt sich nicht nur durch die verschiedenen Generationen erklären, sondern ist auch zwischen den Geschlechtern ganz verschieden. Rund 42 Prozent der Männer würden die modernen Möglichkeiten durchaus nutzen. Dagegen möchte nur rund ein Viertel aller Frauen die neuen Technologien in ihre Haushalte lassen.

Baubeginn im neuen „Althan-Viertel“ “

Refurbishment made by 6B47 n Im neunten Wiener Gemeindebezirk fiel jetzt der Startschuss zu den Bauarbeiten rund um das Projekt „Althan Park“ der 6B47 Real Estate Investors AG. Das seit langem leerstehende Gebäude wird in ein hochwertiges und gemischt-nutzbares Gebäude verwandelt. Der vierflügelige Grundriss der ehemaligen Postdirektion bleibt komplett in seiner Form erhalten. Nachhaltiges und ressourcenschonendes Vorgehen steht bei Althan Park hier an erster Stelle: Die 240 Wohneinheiten mit den unterschiedlichsten Ausprägungen werden in die bestehende Bausubstanz und in den charakteristischen, vierflügeligen Grundriss integriert. Einer der Vorteile ist auch die zügige Bauzeit: Das Projekt soll mit Herbst 2018 abgeschlossen sein. Insgesamt gewinnt Wien-Alsergrund dadurch 18.000 Quadratmeter Wohnfläche dazu.

BIEN-RIES AG

Zentralbank n In direkter Nachbarschaft zur Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main hat die BIEN-RIES AG jetzt ein Grundstück in der Ostbahnhofstraße von Projektentwickler Paulus2 Immobilien erworben. Als Vermittler fungierte dabei AENGEVELT Frankfurt. Man möchte auf dem 1.430 Quadratmeter großen Grundstück rund 90 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 4.140 Quadratmetern errichten. Durch die Lage in der Nähe der EZB erhofft man sich bei der BIEN-RIES AG eine starke Nachfrage nach den Wohnungen noch vor Baubeginn. Der Verkaufsstart ist für Spätsommer 2017 geplant. Für die Entwicklung eines Wohnbaukonzepts wurde das Frankfurter Architektenbüro KLEINUNDARCHITEKTEN beauftragt. „Das Konzept ist exzellent auf den Standort und die Marktsituation abgestimmt“, ist sich der Niederlassungsleiter von Vermittler AENGEVELT, Daniel Milkus, sicher und ergänzt: „Einen zusätzlich positiven Nebeneffekt stellt der Abbau von strukturellem Büroleerstand in Frankfurt dar.“ Vor Baubeginn muss nämlich ein bisher am Platz stehendes, leeres Bürogebäude abgerissen werden. Die Fertigstellung ist dann im Sommer 2019 geplant.

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Sommer 2017 | ImmoFokuswww.bontus.at 17


Kurz & Bündig > Office TU & Flughafen Wien

Commerz Bank

Energieeffizienz

Facebook Zentrale

n Gemeinsam mit der Technischen Universität Wien (TU) will der Wiener Flughafen die eigenen Möglichkeiten zur Optimierung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz untersuchen. Von den Experten der TU wird dafür ein Simulationsmodell des Flughafens erstellt. Dazu müssen rund hundert Objekte (Büros, Hotels, Shops, Terminals oder Logistikunternehmen) in einer Art virtuellen Stadt untergebracht werden. Mithilfe des Modells können die Daten des Gebäudemanagements verknüpft und analysiert werden. Die erhobenen Daten können dabei helfen, zukünftige Bauprojekte wie z.B. die anstehende Terminalerweiterung oder den „Office Park 4“ nachhaltig und energieeffizient zu planen. Man kann nicht nur Planungsfehler vermeiden, sondern auch eine nachhaltige Reduzierung des Energieverbrauchs und die Verbesserung der CO2-Bilanz erreichen. Außerdem ist eine Nachrüstung der bereits bestehenden Gebäude mit den Erkenntnissen aus der Zusammenarbeit mit der TU geplant. Geplante Fertigstellung des Modells ist 2019.

n Die Commerz Bank hat für ihren offenen Immobilienfonds hausInvest den Büroneubau Dexter Station in Seattle, Washington, erworben. Verkäufer ist die Stockbridge Capital Group. Der Kaufpreis für das Objekt liegt bei rund 286 Millionen US-Dollar. Als Joint Venture Partner der Commerz Bank agiert die US-amerikanische RFR Group, welche auch das Asset- und Propertymanagement übernimmt. Alleiniger Mieter mit einem Vertrag über zehn Jahre ist Facebook. Seit 2016 befindet sich dort die Seattle-Zentrale. Das Unternehmen hat ca. 50 Millionen US-Dollar für den Ausbau der Büroflächen investiert. Frank Gehry, unter anderem brühmt für das Guggenheim Museum in Bilbao, war der Innenarchitekt. Im Erdgeschoß des Gebäudes befinden sich Einzelhandelsflächen, in denen mitunter Starbucks, Custom Smoothie und der Sandwiches Store Potbelly eingemietet sind. Das ca. 32.000 Quadratmeter große Gebäude wurde nach dem LEED-Gold-Standard gebaut. Es verfügt über flexible Geschoßflächen, die zwischen 2.000 und 5.000 Quadratmeter variieren.

Real I.S.

Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig +

Wiener Brehmstraße n Die Otto Bock Healthcare Products GmbH ist neuer, langfristiger Mieter für 4.560 Quadratmeter Bürofläche in der Wiener Brehmstraße 12. Das Bürohaus wurde 2002 erbaut und 2015/16 dann von Real I.S. umfassend modernisiert. Durch die Lage im Wiener Gemeindebezirk Simmering ist auch der Hauptbahnhof schnell zu erreichen. Mit der Real I.S. hat das Medizintechnik-Unternehmen einen Mietvertrag für das vierte bis sechste Stockwerk über acht Jahre vereinbart.

Sewada Howsepian übernimmt zukünftig die Leitung der neu gegründeten Gewerbeabteilung bei Arnold Immobilien.

„Mit dieser absoluten Premiumimmobilie mit einem Top-Mieter bieten wir unseren Anlegern die Chance, in den hochattraktiven und wachsenden Markt Seattle einzusteigen und so am dort möglichen Wertsteigerungspotenzial zu partizipieren“, erläutert Andreas Muschter, Vorsitzender des Vorstandes der Commerz Real.

Franz Pöltl, EHL Immobilien, freut sich über die erfolgreiche Vermittlung des ORBI Towers in Wien Erdberg an die Bank Austria Real Invest.

Olivia Prinz verstärkt als Senior Consultant das Office Team von CBRE. Prinz war zuletzt bei bareal Immobilientreuhand tätig.

News Ticker Bürosystem: Carpet Concept entwickelt das flexible Modulsystem CAS Rooms. Vollvermietung: Warburg-HIH Invest meldet die Vollvermietung der 500 Beethovenstraat in Amsterdam. Mittelstand: Luxemburger BR-NAS erwirbt deutsche MittelstandsImmobilien im Wert von 40 Millionen Euro.

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Kurz & Bündig > Office Commerz Real

Paris mon amour n Der Pariser Bürokomplex „Place de Seine“ ist komplett vermietet. Commerz Real hat die letzte verbleibende Bürofläche seines zum Portfolio von hausInvest gehörenden Gebäudes an das Gesundheits- und Kosmetikunternehmen LGP Systems vergeben. Das „Place de Seine“ liegt im Pariser Geschäftsviertel Neuilly-Levallois und verfügt über rund 28.600 Quadratmeter Nutzungsfläche – darunter neben den Büros auch Allgemeinflächen und ein Restaurant. Nachdem im Jahr 2015 einer der Hauptmieter das „Place de Seine“ verließ und 10.000 Quadratmeter an Bürofläche frei wurden, konnten diese modernisiert und neue Dienstleistungen für die Mieter entwickelt werden. Daneben wurde außerdem eine neue Multi-Tenant-Strategie entwickelt. Nach der Modernisierung fanden sich zehn neue Mieter – darunter auch LGP Systems – während viele der Bestandsmieter gehalten werden konnten.

Vienna Research Forum

Vermietungen

n Die Vermietungsleistung des Wiener Büromarkts ist im ersten Quartal 2017 mit 26.274 Quadratmetern um rund 57 Prozent niedriger als noch im Vorjahr. Dieses Ergebnis berichtet das Vienna Research Forum, welches vom Verein zur Förderung der Qualität in der Immobilienwirtschaft mit verschiedenen Wiener Immobilienkanzleien initiiert wurde. Im Untersuchungszeitraum wurden 46 Vermietungen registriert – das sind um 43 Prozent weniger als im ersten Quartal 2016. Die größte Vermietungsleistung konnte am Standort Erdberg/ St. Marx im Wiener Osten festgestellt werden. Mit 4.565 Quadratmetern entspricht diese schon rund 17 Prozent der Gesamtleistung. Andere größere Vermietungen fanden an den Standorten Prater/Lassallestraße und in den inneren Bezirken statt. Bisher entfallen 94 Prozent auf Neuvermietungen, nur sechs Prozent sind Vorvermietungen. Erstmals hat das Vienna Research Forum in diesem Jahr den Gesamtbestand moderner Büroflächen erhoben. Dieser liegt bei 5.594.519 Quadratmetern. Der Leerstand bleibt im Vergleich zum vierten Quartal 2016 mit 5,5 Prozent gleich. Den geringsten Leerstand gibt es mit 3,1 Prozent in den inneren Bezirken, den höchsten mit 9,8 Prozent im Wiener Süden. In das Ergebnis fallen keine Bürogebäude, die vor 1990 gebaut wurden oder die den modernen Standards, wie beispielsweise der Austattung mit einem Lift, einer Klimaanlage oder IT, nicht entsprechen.

aktive Objekte Gesamtfläche in m²

aktive Objekte m2 in Klasse A

aktive Objekte m² in Klasse B

Leerstandsrate in %

Vermietungsleistung Q1 2017

2.201.623

942.979

1.258.644

2,9%

10.732

Donaucity

513.436

263.334

250.102

5,9%

2.791

Prater/ Lassallestraße

592.603

491.215

101.388

6,4%

3.115

Erdberg

643.992

528.373

115.619

9,6%

5.389

Hauptbahnhof

427.489

284.188

143.301

4,9%

1.435

Wienerberg

542.629

268.848

273.781

9,8%

2.456

Norden

416.758

199.733

217.025

4,7%

356

Westen

255.989

140.693

115.296

8,1%

0

Gesamt

5.594.519

3.119.363

2.475.156

5,60%

26.274

Submarktname

CBD

T. +43 1 21166-0 M. simacek@simacek.at www.simacek.com 19

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Kurz & Bündig > Retail EHI Retail Institute

Expansionstrends n Bis Ende 2017 will ein Großteil der Händler das eigene Filialnetz weiter ausbauen. Mehr als die Hälfte davon möchte dann noch mehr Filialen als zu Beginn des Jahres besitzen. Obwohl im Vergleich zu den letzten beiden Halbjahren ein geringer Rückgang festzustellen ist, ist die Expansionsbereitschaft im Einzelhandel noch ungebrochen. Das besagt jedenfalls die Studie „Expansionstrends im Frühjahr 2017“ vom EHI Retail Institute. Die meisten Händler möchten sich in die Innenstadt größerer Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern (67 Prozent) ansiedeln, während aber auch die Attraktivität von mittelgroßen Städten mit 58 Prozent ungebrochen ist. 65 Prozent der befragten Händler finden außerdem eine Expansion in Shoppingcenter interessant – und das, obwohl die Studie einen Rückgang der Besucherzahlen in Shoppingcentern um 45 Prozent festgestellt hat. Für Lebensmitteleinzelhändler ist dieser Standort allerdings sowieso weniger interessant.

Auhof Center

Wachstumskurs n Nachdem Wiens zweitgrößtes Einkaufszentrum – das Auhof Center in Penzing – 2014 umfassend renoviert und neueröffnet wurde, stiegen die Umsätze. Für das Jahr 2016 meldet das Auhof Center eine Umsatzsteigerung von 138 Millionen Euro auf 153 Millionen Euro mit gleichzeitiger Steigerung der Besucherzahlen von 7,1 Millionen Euro auf 7,7 Millionen Euro, wobei für letzteres nur die kaufende Kundschaft gezählt wurde. „Wir sind glücklich, wie stark sich die Umsätze entwickeln. Das Ergebnis zeigt, dass wir mit unserer Ausrichtung auf Fashion genau den richtigen Markenmix getroffen haben. Erfolgsgarant ist, neben der enormen Auswahl an Shops, natürlich auch die gute Erreichbarkeit mit ausreichenden Parkplätzen und drei Stunden kostenlosem Parken“, so der Eigentümer des Auhof Centers Peter Schaider. Nach dem guten vorherigen Jahr soll Ende 2017 mit dem Bau einer Erweiterung begonnen werden. Aus den 140 Shops sollen dann nochmal deutlich mehr werden.

Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig +

Erich Riegler wurde zum neuen Bipa-Geschäftsführer und CEO berufen. Er ist für Bipa Österreich und Bipa Kroation verantwortlich.

Nila McCallum hat die Leitung des Wiener Shoppingcenters Q19 übernommen und folgt Marie-Theres Skribanowitz nach.

News Ticker Ausbau: Das McArthurGlen Designer Outlet in Parndorf feiert den Abschluss seiner fünften Centererweiterung. Italien: Union Investment erwirbt das Shoppingcenter „Le Befane“ in Rimini. Gewerbeflächen: Der Verkauf der Gewerbeflächen im geplanten Wiener Holzhochhaus hat begonnen. Rekordjahr: ILG Gruppe kann 235 Millionen Euro Eigenkapital einwerben.

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ImmoFokus | Sommer 2017

Fotos: Robert Tober, Fotolia

Lukas Schwarz ist neuer Head of Shopping Center Services Austria & CEE bei CBRE und für das Center Management sowie Projektentwicklung zuständig.


Kurz & Bündig > Retail Union Investment

Fünf Höfe n Das von der B&L Gruppe im Auftrag von Union Investment verwaltete Münchner CityQuartier „Fünf Höfe“ konnte im Jahr 2016 eine gute Umsatzsteigerung von rund 5,8 Prozent erzielen. Das rund 16.000 Quadratmeter große Gebäude beherbergt neben Einzelhandel und Gastronomie auch Büroflächen und gehört seit 2003 zum offenen Publikumsfonds „UniImmo“ der Union Investment. Der momentane Sachverständigenwert liegt bei 460 Millionen Euro. Als Grundlage für das positive Ergebnis im letzten Jahr sieht man unter anderem die erfolgreiche Neugestaltung verschiedener Flächen wie des REWE PremiumMarkts. Auch für das Jahr 2017 erwartet man sich im „Fünf Höfe“ eine Umsatzsteigerung im Einzelhandel und in der Gastronomie. Um dieses Ziel zu erreichen, wird intensiv in Serviceleistungen wie beispielsweise digitale Lagepläne und für die Kunden kostenloses WLAN investiert. Das gastronomische Angebot soll ebenfalls vergrößert werden. Mit Feinkosthändler Käfer holt sich Union Investment einen neuen Betreiber des Café Brasserie an Bord. Die Bäckerei Höflinger wird im „Fünf Höfe“ zukünftig ein spezielles Barund Café-Konzept umsetzen.

Shoppingcenter Performance Report Österreich 2017

The Mall setzt sich an die Spitze n In der seit 2012 jährlich vom Beratungsunternehmen Standort+Markt durchgeführten Befragung der wichtigsten Filialisten im heimischen Handel konnte sich heuer „The Mall“ an die Spitze setzen, vor dem Vorjahressieger Messepark Dornbirn. An dritter Stelle liegt das Center Neukauf in Spittal/Drau, das laut Standort+Markt-Geschäftsführer Hannes Lindner „von der Optik her eher ein Fachmarktzentrum ist, aber eine zentrale Mall hat“. Auf dem letzten Platz landete das „Zentrum im Berg“ in Salzburg. In der Kategorie Fachmarktzentren setzte sich das Ziwa in Leobersdorf durch. 159 Center standen zur Auswahl, davon waren 100 klassische Shoppingcenter und 59 Fachmarktzentren. 117 Zentren wurden ausreichend oft bewertet, um im Ranking berücksichtigt zu werden..

Sommer 2017 | ImmoFokus

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Kurz & Bündig > Hotel Best Western

Asien n Best Western betreibt aktuell 107 Hotels in Asien. Jetzt kam noch eines dazu – zwischen dem Tokio Disneyland und zentralen Bezirken wie Marunouchi und Ginza wurde im April 2017 ein weiteres Hotel eröffnet. Man hat sich bei diesem Hotel durch das nahegelegene Disneyland ganz speziell auf die Zielgruppe der jungen Familien fokussiert.

Rainer Schönfelder und Hermann Maier

adeo ALPIN Hotels starten durch n Die beiden bestehenden adeo Alpin Hotels laufen laut Rainer Schönfelder und Hermann Maier ausgezeichnet. Die dritte Adresse für den leistbaren Familienurlaub wird noch in diesem Jahr am Dachstein eröffnet. Das vierte Hotel ist in Planung und wird mit Crowd-Investment teilfinanziert. Eröffnet werden soll das vierte Hotel der einstigen Ski-Rennprofis Rainer Schönfelder und Hermann Maier im Jahr 2018. Die beiden ersten adeo ALPIN Hotels haben Schönfelder und Maier Anfang 2016 eröffnet: in St. Johann in Tirol und in Zederhaus im SalzburgerLand. Im Dezember 2017 wird das dritte adeo ALPIN Hotel eröffnet, in Gosau im oberösterreichischen Dachstein-Salzkammergut. Die Skiregion Dachstein West ist mit 119 Pistenkilometern das größte Skigebiet Oberösterreichs und das Revier des fünffachen Weltcupsiegers Marcel Hirscher.

B&B Hotels

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n Um zukünftig miteinander Hotelprojekte in Österreich und Deutschland bauen und eröffnen zu können, haben die B&B HOTELS mit der Kapitalverwaltungsgesellschaft HPG Capital einen Rahmenvertrag geschlossen. HPG Capital stellt für Immobilieninvestitionen im Hotelbereich 50 Millionen Euro bereit. 2017 wird B&B sein 100. Hotel in Deutschland fertigstellen. Das erste gemeinsame Objekt – ein B&B Hotel am Stuttgarter Flughafen – soll dann im ersten Halbjahr 2018 eröffnen.

Gerhard E. Mitrovits wird neuer General Manager im Palais Hansen Kempinski Wien. Er bringt 40 Jahre Erfahrung in seine neue Position ein.

Partnerschaft

Die Rezidor-Gruppe hat Federico González Tejera zum Präsidenten und CEO gemacht. Zuvor war er CEO bei der NH Hotel Group.

Das Hyatt Place Hotel in Frankfurt hat eine neue General Managerin. Ines Brünn leitet die neuen Hotels im Stadtteil Gateway Gardens.

News Ticker Marriott-Gruppe: Moxy Frankfurt Airport Hotels eröffnet in den Gateway Gardens. Eröffnung: B&B Hotels stellt den Bau eines Hotels in Lüneburg fertig. Steigerung: Die NH Hotel Group kann den positiven Trend der vorangegangenen Quartale fortsetzen und den Nettogewinn aufgrund des positiven Quartals-EBITDA (10,8 Millionen Euro) um 37, 5 Prozent steigern.

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Fotos: Leonardo Hotels

Mit den nunmehr 108 Hotels will man allerdings nicht aufhören, sondern immer weiter expandieren. Geplant ist fast eine Verdoppelung des Hotelportfolios in Asien. Dafür soll das bestehende Angebot um einige Neubauten ergänzt werden. Fix eingeplant ist dabei die Eröffnung des ersten Best Western Premium Collection Hotels in Thailands Badeort Pattaya. Damit möchte man den etwas anspruchsvolleren Reisenden gerecht werden. Einer der Schwerpunkte bleibt – auch nach der Eröffnung des Best Western Tokio Nishikasai Grande – Japan. Das größte Wachstum kann jedoch in Thailand festgestellt werden. Hier hat Best Western Verträge für vier neue Hotels an verschiedenen Stränden abgeschlossen.


Schüco Building Skin Control –

die intelligente Vernetzung der Gebäudehülle.

ALUKÖNIGSTAHL bietet mit der Systemplattform Schüco Building Skin Control im Bereich der Gebäudeautomation eine Lösung, mit der Automationskomponenten von Schüco intelligent miteinander vernetzt werden können. Die Inbetriebnahme der Steuerungselemente erfolgt bequem über nur eine Software, ist als App verfügbar und kann beliebig erweitert werden. Funktionen für mehr Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz wie z.B. automatisches Fensterschließen bei Regen, zeitgesteuertes Fensterlüften oder energiesparende Nachtauskühlung sind ebenso Bestandteil der intelligenten Gebäudesteuerung. Schüco Building Skin Control kann in Gebäudeleittechniken wie KNX und BACnet als auch über IP integriert werden und verfügt über ein störungsresistentes, einfach zu verdrahtendes Bus-System. Für nähere Informationen kontaktieren Sie unseren bautechnischen Außendienst unter 01/98 130-0 oder www.alukoenigstahl.com

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Kurz & Bündig > Invest Berenberg Bank

Berlin-Fonds n Die Berenberg Bank legt zum wiederholten Male mit Universal-Investment einen Immobilienspezialfonds auf. Der Fonds Berenberg Real Estate Berlin konzentriert sich – wie der Name schon sagt – auf Immobilien in und um die deutsche Hauptstadt Berlin. Der BerlinFonds soll ein Immobilienportfolio mit einem Zielvolumen von 350 Millionen Euro aufbauen. Gemeinsam hatte man diese regionale Strategie 2015 mit gleichem Zielvolumen schon in Hamburg umgesetzt. Man beschränkt sich zwar auf Berlin und dessen Umland, möchte aber in unterschiedlich genutzte Objekte investieren. Bis jetzt hat der Berlin-Fonds in ein erstes Objekt investiert. „Mit der Wilhelm Galerie konnten wir ein Bestandsobjekt in der Potsdamer Innenstadt anbinden, das ein solides Fundament für den weiteren Portfolioaufbau bildet“, meint Ken Zipse, Geschäftsführer im Berenberg Real Estate Asset Management. Aufgelegt ist der Fonds übrigens auf der Immobilienplattform von Universal-Investment.

n Die Commerz Real hat für ihren offenen Immobilienfonds hausInvest zwei im Bau befindliche Hotels in Mannheim von dem Projektentwickler GBI AG erworben. Dabei handelt es sich um ein 4-Sterne Businesshotel der NH-Gruppe mit 225 Zimmern und ein Budgethotel der Novum Hotel Group mit 168 Zimmern. Beide Hotels liegen an der Seckenheimer Straße, in der Nähe sowohl zum Hauptbahnhof als auch zum Zentrum Mannheims sowie in verkehrsgünstiger Anbindung zu den zentralen Ausfallstraßen der Stadt. Die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant. „Mannheim ist der Mittelpunkt der Metropolregion Rhein-Neckar und zunehmend attraktiv für Geschäftsreisende und Städtetouristen“, erläutert Andreas Muschter, Vorsitzender des Vorstands der Commerz Real. „Indem wir in Hotels für genau diese Zielgruppe investieren, geben wir unseren Anlegern die Möglichkeit, von dem Wachstum zu profitieren, und diversifizieren gleichzeitig unser Portfolio.“

Hamborner Reit AG

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n Nachdem die Hamborner Reit AG 2016 bereits die Kapitalerhöhung für das Geschäftshaus „DOMI“ in der Dortmunder Innenstadt abgeschlossen hatte, folgte jetzt eine Investition in die Kölner Büroimmobilie „O3“. Mit „O3“ erwirbt Hamborner für 49 Millionen Euro eine rund 26.500 Quadratmeter große Mietfläche im Kölner Stadtteil Ossendorf. Aktueller Hauptmieter der Immobilie ist Telekommunikationsdienstleister NetCologne.

Klaus Kirchberger wurde vom Aufsichtsrat der GWH Immobilienholding GmbH zum Vorsitzenden der Geschäftsführung gewählt.

Kapitalerhöhung

Commerz Real kauft zwei Hotels in Mannheim

Diversifizierung

Christof Okulla hat die Leitung „Finanzen und Administration“ des Deutschland-Geschäfts des Immobilienentwicklers SSN Group übernommen.

Franz-Nikolaus Hörmann verstärkt als neuer Vorstandsvorsitzender der s Wohnbaubank AG das bisherige Team um Astrid Kratschmann.

News Ticker Köln: Die Wertgrund Immobilien AG kauft das „Barthonia-Living-Portfolio“ in Köln-Ehrenfeld. Fonds: Die BlueRock Group gründet mit der NAS Invest das Joint Venture BR-NAS German Mittelstand Properties. London: Die Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati wird als „Austria Law Firm of the Year“ ausgezeichnet.

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Kurz & Bündig > Invest IntReal

Colliers International

Entwicklung

Hotelinvestmentmarkt Deutschland

n Die Nachfrage nach der Assetklasse Immobilien bleibt anhaltend hoch. Für den Geschäftsführer der Service-KVG IntReal, Michael Schneider, ist dies nach der Veröffentlichung der Investmentstatistik 2016 durch den Fondsverband BVI klar. Das Nettofondsvermögen der offenen Immobilien-Spezial-AIF liegt mit 64,5 Milliarden Euro um 17,8 Prozent über dem Wert von 2015. Der Nettomittelzufluss hat sich ebenfalls gesteigert. Es gibt deutlich mehr Mandanten, die Administration und Immobilienmanagement an eigenständige Akteure übergeben. Bei IntReal zeigt sich dieses Ergebnis der BVI-Statistik am Wachstum des Bereichs Partnerfonds. Besonders wächst daneben der Anteil international ausgerichteter Investmentkonzepte. Dabei wird – wie regional – verstärkt auf die Zusammenarbeit mit spezialisierten Managern gesetzt.

n Der deutsche Hotelinvestmentmarkt konnte laut Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International nach dem herausragenden Jahresergebnis neuerlich einen Rekord für das erste Quartal 2017 aufstellen. Das Ergebnis aus dem Vorjahr konnte mit einem Transaktionsvolumen von gut einer Milliarde Euro um 45 Prozent übertroffen werden. Andreas Erben, Geschäftsführer von Colliers International Hotel: „Wie es sich schon in den letzten Quartalen abzeichnete, waren es auch in den ersten drei Monaten 2017 vor allem wieder einzelne Hotelobjekte, die den Besitzer wechselten. Mit einem Anteil von 75 Prozent am Transaktionsvolumen oder 780 Millionen Euro setzten sich diese aufgrund des fehlenden Angebots deutlich von Paketverkäufen, die auf knapp 270 Millionen Euro kamen, ab. Die größte Einzeltransaktion konnte in Hamburg verzeichnet werden. Ein norwegisches Familienunternehmen erwarb das 4-Sterne-Superior-Hotel Radisson Blu von der Azure Gruppe.“ Das Verhältnis zwischen nationalen und internationalen Käufern war ausgeglichener als noch im Jahr zuvor. Deutsche Investoren waren mit gut 600 Millionen (58 Prozent am TAV) der überwiegende Anteil, verloren im Vorjahresvergleich jedoch 29 Prozent. Hauptsächlich wurden 4-Sterne-Hotels veräußert. Diese machten im ersten Quartal 2017 63 Prozent des Transaktionsvolumens (650 Millionen Euro) aus. Das ist ein Anstieg von zehn Prozentpunkten. Der größere Teil der Transaktionen (650 Millionen Euro) entfiel, wie auch im Jahr zuvor, auf die sieben wichtigsten Hotelstandorte Deutschlands – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart.

A.T. Kearney

Stagnation in Österreich n Für ausländische Investoren bleibt Österreich weiterhin eher unattraktiv. Das besagt eine Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney, der „17. Foreign Direct Investment Confidence Index“ (FDICI). Österreich rangiert in der internationalen Studie zu ausländischen Direktinvestitionen wie auch im Vorjahr auf dem 24. Platz. Nachbar Deutschland dagegen verbessert sich um zwei Ränge auf den zweiten Platz. Der Gewinner in der Studie ist – trotz Brexit – Großbritannien. Hier möchten Investoren größtenteils auf Gewerbeimmobilien setzen. Österreich war 2015 nach 13 Jahren überhaupt erst wieder in die Top 25 des FDICI aufgerückt. Damals hatte man sich – durch große Investitionen wie den Deal der Telekom Austria mit América Móvil – den 21. Platz gesichert. Matthias Witzemann, Principal bei A.T. Kearney, begründet die diesjährigen Ergebnisse Österreichs so: „Fehlende Strukturreformen und hohe Lohnnebenkosten mindern die Investitionsbereitschaft. Rechtsunsicherheit, wie zum Beispiel die negative Entscheidung zum Flughafenausbau, fördern das Vertrauen in die Zukunft des Standorts Österreich nicht gerade.“ Andere Länder wie Schweden, Italien oder Irland konnten sich stark verbessern. Von den befragten Managern geben 75 Prozent an, dass ihre Unternehmen Investitionen planen. Die größten Wachstumschancen sehen sie in Europa. Die bisher für Investitionen ausschlaggebende Marktgröße eines Landes verliert an Wichtigkeit, während gleichzeitig Rechtssicherheit und ein sicheres politisches Umfeld an Relevanz gewinnen.

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Kurz & Bündig > CEE M7

Budapest n M7 Real Estate hat für seinen M7 Central European Real Estate Fund I weitere rund 20 Millionen Euro in Budapest investiert. Die Transaktion folgte der Schließung des Fonds, nachdem er im April 2017 sein Zielvolumen von EUR 60 Millionen Kapital erreicht sowie mit Starwood European Real Estate Finance eine Vereinbarung über einen vorrangigen Kredit in Höhe von 68,5 Millionen Euro getroffen hat. M7 erwarb von einem Fonds von CBRE Global Investors das Liget Center in Budapest. Das Objekt bietet 10.863 Quadratmeter Bürofläche und steht im Zentrum von Budapest mit Blick auf den Városliget Park, einen der größten Parks der Stadt. Außerdem hat M7 von Omega Real Estate Fund ein 24.598 Quadratmeter großes Industriegebäude in Gödöllö bei Budapest gekauft. Das Objekt liegt rund 30 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

Business Center

Einsteinova

n Die S IMMO AG hat mit dem Einsteinova Business Center ein weiteres Projekt in Bratislava gestartet. Auf ca. 11.600 Quadratmeter Grund entsteht ein modernes, nachhaltiges Bürogebäude mit einer vermietbaren Fläche von ca. 23.500 Quadratmeter. 700 ober- und unterirdische Stellplätze bieten ausreichend Parkmöglichkeiten. Das Gebäude ist als Green Building geplant und soll ein BREEAM-Zertifikat mit dem Level „excellent“ erhalten. Das Projekt wird von der S IMMO AG in Kooperation mit ihren Joint Venture-Partnern SJP Invest und dem lokalen Entwickler KRON Real realisiert. Die Vorverwertung liegt damit bereits deutlich über 80 Prozent, die Fertigstellung des Objekts ist rund um den Jahreswechsel 2017/2018 geplant.

Warimpex

Dividende dank Osteuropa n Der Projektentwickler Warimpex kann seinen Aktionären in diesem Jahr wieder eine Dividende zahlen. Auch in den Folgejahren will Warimpex – dank der Drehung von einem Minus von 42,3 Millionen Euro auf 22,9 Millionen Euro Plus – an die Aktionäre auszahlen. Die politischen und wirtschaftlichen Krisen der vergangenen Jahre in Osteuropa sind damit vergessen. Dass die dortigen Transaktionsmärkte wieder an Attraktivität gewonnen haben, erlaubt dem Projektentwickler, wieder zu angemessenen Preisen zu verkaufen. Die zehn Millionen Euro an Bankverbindlichkeiten, die Warimpex derzeit hat, sollen vorzeitig zurückgezahlt werden. Der Großteil des Umsatzes wurde durch den Verkauf von Hotel- und Büroimmobilien erzielt. In der Immobilientwicklung setzt Warimpex im Moment stark auf Polen. Ende 2016 wurde die Baugenehmigung für das Ogrodowa Office – ein 26.000 Quadratmeter großes Büroggebäude in Łódź – erteilt. Mittlerweile laufen bereits die Verhandlungen über die Vermietung des Objekts. Neben dem Ogrodowa Office investiert Warimpex in den Bau des Mogilska Office mit rund 12.000 Quadratmetern in Krakau. Der Start der Bauarbeiten wird noch in diesem Quartal erfolgen.

Bouwfonds IM

Wohnkomplex in Polen n Bouwfonds Investment Management (Bouwfonds IM) hat ein zweite Wohnprojektentwicklung in Polen (Krakau) für den Bouwfonds European Residential Fund (BERF) erworben. Der Verkäufer ist ein JointVenture zwischen Heitman und Hines, wobei Hines die Projektentwicklung durchgeführt hat. Dies ist der zweite Ankauf in Polen von Bouwfonds IM für den BERF.

Die Transaktion umfasst 146 Apartments und 113 Studentenwohnungen mit einer Wohnfläche von insgesamt rund 9.200 Quadratmetern. Die Wohnungen befinden sich in der Rakowicka Straße in der Innenstadt von Krakau und bestehen aus drei Gebäuden, die der zweite Teil des „Apartamenty Novum Projekts“ von Heitman und Hines sind.

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Fotos: Fotolia

News Ticker EUREB-Institut: S+B zur bekanntesten Projektentwickler-Marke in Österreich gekürt. Krakovets: Die Lehmann Immobilien GmbH stellt einen Mercedes Viano für Hilfstransporte nach Osteuropa zur Verfügung. Logistik: CA Immo verkauft ihre Anteile am Logistikpark Aerozone in Budapest.


WE SET NEW STANDARDS! FROM AN IDEA TO THE FINAL PROPERTY!

INVESTOR PROJECT DEVELOPER GENERAL CONTRACTOR

VIENNA Inno-Center, 34,000 sqm VIENNA Danube Flats, 600 appartments

PRAGUE Trimaran+Element, 26,000 sqm

WARSAW kro.LEW.ska, 6,000 sqm

S+B GRUPPE AG SB-GRUPPE.AT

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Kurz & Bündig > Immobilienmanagement ABB

DefectRadar wird zu PlanRadar

Fusion

Planung ohne Schulung

n Das Industrieautomation-Unternehmen ABB wird mit 2017 B&R übernehmen. B&R ist mit seinen 3.000 Mitarbeitern in bisher 70 Ländern aktiv und erwirtschaftet dort einen Jahresumsatz von 600 Millionen US-Dollar. Der Anbieter für produkt- und softwarebasierte Lösungen für die Maschinen- und Fabrikautomation behält auch nach der Übernahme seinen Standort in Eggelsberg. Damit wird versucht, ein Signal für den Wirtschafts- und Technikstandort Österreich zu setzen. ABB will für die Transaktion seine bestehenden Aktivitäten in den Bereichen SPS und Servo-Antriebe einbringen. Erklärtes Ziel der Fusion ist es, den Kunden ein Gesamtspektrum an Technologie- und Softwarelösungen anzubieten. Dabei sollen die Innovationen, Lösungen und Software von B&R mit dem Angebot an Robotik, Prozessautomation, Digitalisierung und Elektrifizierung von ABB zusammengeführt werden. Diese Ansprüche unterstreicht ABB mit einem mittelfristigen Umsatzziel von mehr als einer Milliarde US-Dollar.

n Das österreichische Unternehmen DefectRadar heißt künftig PlanRadar. Gemeinsam mit Clemens Hammerl, Constantin Köck, Ibrahim Imam und Sander van de Rijdt hatte der Geschäftsführende Gesellschafter von PlanRadar – Domagoj Dolinsek – das Unternehmen ursprünglich für die schnelle und transparente Ortung und Dokumentation von fehlerhaften Funktionen in Immobilien, gegründet. Die Kunden von DefectRadar erkannten das Potential schon lange vor der Firma selbst: sie nutzen die Applikation im gesamten Lebenszyklus ihrer Immobilie, von der Planung über die Ausführung bis zum Facility Management und Projektmanagement. Das ist der Grund, wieso Dolinsek und sein Team jetzt mit der Namensänderung reagieren. „Dank des laufenden Feedbacks der Kunden wissen wir, dass unsere Software zahlreiche Einsatzmöglichkeiten hat – nicht nur im Mängelmanagement, sondern im gesamten Lebenszyklus der Immobilie, etwa für Plananmerkungen während der Planung, in der Ausführung für Aufgabenzuweisung, Baudokumentation oder während der Gewährleistungsphase.

Klüh Multiservices

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n Das Geschäftsjahr 2016 konnte von Klüh Service Management mit einem Rekordumsatz von 700 Millionen Euro abgeschlossen werden. Die Umsatzsteigerung um mehr als 93 Millionen Euro konnte vor allem durch die Kernbereiche des Unternehmens – Cleaning, Catering, Security und Facility Services – erzielt werden.Obwohl das Düsseldorfer Unternehmen auch international gefragt ist, konnte in erster Linie in Deutschland ein überproportionales Wachstum festgestellt werden.

Andreas Gramer wurde zum 01. April 2017 zum Strategic Sales Manager beim Lichtwellenleiter-Experten eks Engel ernannt.

Rekordumsatz

Mit der Namensänderung reagieren wir darauf“, fasst Domagoj Dolinsek zusammen. Mit dem Feedback der Kunden kommt außerdem eine Funktionserweiterung auf den Themenbereich Building Information Modeling. Das Hauptziel der Applikation, die von Smartphone, Tablet oder Computer aufgerufen werden kann, ist die Schulungs- und Wartungsfreiheit. Laut den Entwicklern sparen ihre Nutzer wöchentlich rund sieben Stunden Arbeitszeit. Und das kommt an: „Aktuell verzeichnen wir täglich sechs bis acht Neuregistrierungen über unsere Website“, weiß PlanRadar Co-Gründer Sander van de Rijdt. „Unsere Kunden berichten von einem bis zu neunfachen Return on Investment und einer Effizienzsteigerung von bis zu 70 Prozent. Dieses enorme Feedback hat uns selbst überrascht!“ Die bekanntesten Nutzer der App sind im Baubereich wohl PORR und STRABAG, ORTNER in der Haustechnik und REWE International im Handel. Das erklärt vielleicht, warum rund 60 Prozent des Umsatzes von PlanRadar auf Deutschland, Österreich und die Schweiz entfallen.

Uwe Seeger ist neuer Director für Asia-Pacific-Middle-East bei der Schmersal-Gruppe und wird neue Gesellschaften in dieser Region gründen.

Thomas Zhanel (bisher bei LOYTEC Electronics) verstärkt seit März die Vertriebsorganisation der Siemens Building Technologies in der Area Vienna.

News Ticker Gebäudeautomation: Der Value Line Panel-PC von Phoenix Contact wurde mit dem German Design Award 2017 ausgezeichnet. CEE-Gruppe: Seit April ist die neue Karriereseite der FCC Environment CEE für Interessierte erreichbar. WLAN: Neues Powerline AV1000 WLAN AC Starter Kit nutzt Stromleitungen und WLAN AC zum Datentransport.

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Kurz & Bündig > Immobilienmanagement Studie zum Facility Management

PropTech Innovation Award

Mittelstand

Innovatives Immobilien-Startup

n Der Mittelstand ist gegensätzlich zu Großunternehmen und Konzernen oft fest in der Region verwurzelt. Dadurch ergibt sich ein hohes Verantwortungsgefühl gegenüber den Mitarbeitern. Der Mittelstand wird außerdem durch Personalmangel und der zu erwartenden Regulierung im Gebäudemanagement eingeschränkt. Diese Tatsachen beeinflussen die Facility-Management-Strategie stark und könnten einen Grund für eine künftige Fremdvergabe von bisher selbst erbrachten Facility Services sein. Das jedenfalls fand das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk & Hossenfelder in ihrer aktuellen Studie heraus. Die Ergebnisse der Studie zeigen die Notwendigkeit, dass Dienstleister ihre etablierten Prozesse nicht von Großkonzernen auf Mittelständler übertragen können, sondern angepasste Lösungen für die Facility-Management-Strategie bieten müssen.

n Mit dem Ziel Startups zu fördern, hat Union Investment gemeinsam mit dem German Tech Entrepreneurship Center (GTEC) den PropTech Innovation Award ausgelobt. Mittlerweile ist der Preis verliehen und Green City Solutions darf sich das innovativste PropTech-Startup der Welt nennen und soll mit seinen Ideen frischen Wind in die Immobilienbranche bringen. Das 2014 gegründete Unternehmen entwickelt mit einem Expertenteam aus Architekten, Maschinenbauern, Informatikern und Biologen an intelligenten Lösungen für Umweltdienstleistungen, CleanTech und der nachhaltigen Stadtentwicklung. Green City Solutions konnte sich vor einer interdisziplinären Jury gegen über 200 Bewerber aus 46 Ländern durchsetzen. Doch nicht nur das: Auch der Community Preis ging an die Berliner. Hier hatte das Publikum entschieden. Die beiden ersten Plätze bringen nicht nur ein Preisgeld

in Gesamthöhe von 35.000 Euro, sondern auch einen Platz im GTEC Campus Lab. Das heißt, dass die Jungunternehmer sowohl eine kostenlose Bürofläche, als auch das GTEC-Netzwerk von Mentoren und Investoren nutzen dürfen. Natürlich soll ein enger Kontakt zu Union Investment weiterbestehen. Der stärkste Konkurrent des Berliner Jungunternehmens war Architrave mit seinen Ideen zum Dokumentenmanagement und zu Datenraumlösungen in der Immobilienbranche. Sie sicherten sich den zweiten Platz. Innovative Startups aus der Immobilienwelt können sich auch im nächsten Jahr wieder um den PropTech Innovation Award bewerben. Jörn Stobbe, Jurymitglied und Geschäftsführer von Union Investment in Hamburg: „Wir wollen weitere Startups begeistern, sich mit ihren Ideen und Geschäftsmodellen bei uns vorzustellen.“

TÜV AUSTRIA

n Der TÜV AUSTRIA führt ab September 2017 zwei neue, verpflichtende Normen für Aufzüge ein. Es sind nur noch die Normen ÖNORM EN 81-20 und ÖNORM EN 81-50 gültig. Erstere bezieht sich auf die technische Ausführung des Aufzuges, während die zweite neue Norm die Konstruktionsregeln, Berechnungen und die Prüfung von Aufzugskomponenten regelt. Obwohl die Komponenten der neuen ÖNORM bereits großteils entsprechen, wurden bauliche Aspekte noch nicht hinlänglich betrachtet. In den neuen Normen wird besonders großer Wert auf den Schutz von Mensch und Maschine gelegt. „Normen sind die Widerspiegelung der technischen Entwicklungen“, sagt Thomas Maldet vom TÜV AUSTRIA, Leiter des Geschäftsfeldes Infrastruktur & Transport. „Ein Nachziehen der Normenwelt an den Stand der Technik ist notwendig.“ Dazu zählen Betriebskontrollen, Wartung, Nachrüstung und eine unabhängige Sicherheitsprüfung. Schutzeinrichtungen gegen unbeabsichtigte Bewegungen des Fahrkorbs oder an kraftbetätigten, horizontal bewegten Schiebetüren tragen in den neuen Normen zur Verhinderung von Verletzungen bei. Barrierefreiheit wird mit den neuen Normen verpflichtend. Wenn Aufzüge nicht rechtzeitig vor der Übergangsfrist fertig werden oder umgebaut wurden, sodass die Schachtkopfhöhe nicht ausreicht, ist ein Umbau des Aufzugs nach der ÖNORM EN 81-20 erforderlich und bereitet erhebliche Mehrkosten.

www.ecopoint.info

© Ing. Christoph Reiter

Neue Aufzugsnormen

St. Pölten bringt Ihr Wachstum auf Schiene. In St. Pölten in NÖ ist Ihr Business näher dran: mit 25.000 SchülerInnen und Studierenden an den Fragen der Zukunft. Mit top angebundenen GewerbeflächenSommer an den 2017 Erfordernissen Ihrer Ideen. Und mit | ImmoFokus 29 230 km/h per Bahn oder auf 3 Autobahnen in die Metropolregion Wien.


Kurz & Bündig > Immobilienmanagement Apleona GVA

The Cube n Die Apleona GVA übernimmt im Auftrag von TH Real Estate das Projektmonitoring der Büroentwicklung The Cube in Berlin. The Cube ist als würfelförmiges Glasfassaden-Gebäude mit ca. 17.000 Quadratmetern Mietfläche geplant. Der Bürokomplex wird auf einem Grundstück gegenüber des Berliner Hauptbahnhofs im neu entstehenden Stadtviertel Europacity gebaut. Die Mietflächen sind flexibel nutzbar mit einer Größe von 300 bis 1.370 Quadratmetern pro Stockwerk geplant. Die Entwürfe dafür lieferte das dänische Architekturbüro 3XN. Entwickler ist die CA Immo, die das Projekt für den European Cities Fund realisiert Bis zur Fertigstellung 2019 wird die Apleona GVA gemeinsam mit der Apleona Bauperformance die Umsetzung der vertraglich vereinbarten baulichen, technischen und funktionalen Qualität des Bürogebäudes überwachen.

Bouwfonds Investment

Parkhäuser im Fokus n Bouwfonds Investment Management (Bouwfonds IM) legt den Bouwfonds European Real Estate Parking Fund IV (BEREPF IV) auf. Es handelt sich bei dem Vehikel um einen Individualfonds für eine norddeutsche Pensionskasse. Für Investitionen stehen rund 200 Millionen Euro zur Verfügung. Die jährliche Ausschüttungsrendite soll zwischen 4,5 und 5,5 Prozent liegen, die Laufzeit zehn Jahre mit Option auf Verlängerung. Der Fonds plant Investitionen in Parkhäuser, die im Wesentlichen in den westeuropäischen Staaten inkl. Großbritannien liegen. Ergänzend können bis zu 40 Prozent der Immobilien in Spanien, Italien, Portugal und Irland erworben werden.

Wien Energie

Industrie 4.0 n Wien Energie liefert Strom, Erdgas, Wärme und Kälte für rund zwei Millionen Menschen im Großraum Wien. Eine der neuesten Innovationen des damit größten österreichischen Energieanbieters ist die Augmented Reality. Bei der Wien Energie Innovation Challenge 2017 konnte in diesem Bereich vor allem ein gemeinsames Projekt von Wien Energie, ViewAR und WienIT beeindrucken: der Einsatz der Augmented-Reality-Technologie im Anlagenservice. „Die Zeiten, in denen man intern was austüftelt, es dann auf den Markt bringt und hofft, dass es sich irgendwie verkauft, sind vorbei “, sagt Karl Gruber, Geschäftsführer bei Wien Energie. Die neuen

Ansätze sollen die alltägliche Arbeit der Techniker deutlich erleichtern. Sie können damit mithilfe einer speziellen Brille namens HoloLens nicht nur Anleitungen für ihre Tätigkeiten abrufen, sondern beispielsweise auch erkennen, wo in der Maschine genau das Problem liegt. „Die Brille weiß immer, wo man ist, wo man hinsieht und kann die entsprechenden Daten sichtbar machen. Zudem erlaubt der Einsatz der Brille, dass die Hände frei bleiben“, erklärt Markus Meixner, CTO und Eigentümer von ViewAR. Der erste Einsatz von Augmented Reality erfolgte im Biomassekraftwerk Simmering und erzielte positives Feedback von allen Beteiligten.

News Ticker Wachstum: Die Lattemann & Geiger Gruppe wächst gegenüber 2015 um sieben Prozent. Fachsymposium: Am 22. September 2017 findet der zweite Termin von „Facility Management in der Elbphilharmonie“ in Hamburg statt. Architektur: Smart Glass-Unternehmen LightGlass mit Architizer A+Award ausgezeichnet.

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Kurz & Bündig > Immobilienmanagement Austrian Institute of Technology

Abwärme nutzen n Im Jahr 2016 beschloss die UN-Klimakonferenz, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Da das nur bei einer Senkung des Energieverbrauchs in allen Lebensbereichen mit einer gleichzeitigen Erhöhung der Energieeffizienz möglich ist, arbeitet das Austrian Institute of Technology an der Integration von Wärmepumpentechnologien in industrielle Abläufe. In Österreich entfällt mehr als ein Viertel des Energieverbrauchs auf die Industrie. Das EUfinanzierte Projekt DRYficiency soll bei energieintensiven Trocknungsprozessen in der Papier-, Holz-, Nahrungsmittel- und Textilindustrie helfen, bis zu 80 Prozent der Energie einzusparen. Das wird durch die Rückführung von Abwärme in den industriellen Prozess möglich. Das AIT möchte die Technologie mit seinen Projektpartnern ab 2021 in Standorten der Firmen Mars, Agrana Stärke und Wienerberger einsetzen.

Greenbird

Wohnen. Werte. Wohlbefinden.

Innovative Reinigung n Greenbird ist neuestes Mitglied bei der Non-Profit-Organisation Facility Management Austria. Das Zugpferd des Start-up-Unternehmens Greenbird ist seine „Smart Building Technology“. Dafür bediente man sich des Ursache-Wirkung-Prinzips. Mittels Messsensoren soll der Verschmutzungsgrad einer Immobilie festgestellt werden können. Daran angepasst wird dann täglich eine Reinigungsstrategie erstellt. Greenbird sieht in IT-Systemen die Zukunft des Cleanings. Gerade für diese Branche sollen besonders intuitiv bedienbare Programme entwickelt werden, um das Management der Dienstleistung zu optimieren und äußerst effizient gestalten zu können. Außerdem erwarte man sich eine deutliche Verbesserung des Komforts für alle am Reinigungsprozess beteiligten Personen. Bis die „Smart Building Technology“ völlig fertig entwickelt ist, kann Greenbird jetzt schon einmal mit Gleichgesinnten netzwerken. Facility Management Austria stellt dafür ein Netzwerk verschiedenster Experten mit unterschiedlichen Hintergründen zur Verfügung. Die Ideen des Start-ups zu Innovationen durch die Digitalisierung des Facility-Management-Servicebereichs können durch das Feedback der Mitglieder von Facility Management Austria noch näher an die Marktrealität gebracht werden. Man erhoffe sich außerdem, mit der Mitgliedschaft den Bekanntheitsgrad von Greenbird erhöhen zu können.

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Kurz & Bündig > Immobilienmanagement SAUTER

Digitale Planung

Lemonbeat

Internet of Things n Die Dortmunder Firma Lemonbeat GmbH mit ihrer gleichnamigen SmartDevice-Technologie wird Mitglied bei EEBus e.V. Die EEBus Initiative ist eine NonProfit-Organisation im Bereich Internet of Things mit Sitz in Köln. Gemeinsam möchte man Lemonbeats Know-how im Bereich Radio und Batterien mit dem technischen Konzept von EEBus zusammenführen. Josef Baumeister, Managing Director bei EEBus e.V zur Zusammenarbeit: „Mit Lemonbeat ist uns ein innovatives Unternehmen mit hoher Kompetenz im Bereich der verschlüsselten Low-PowerKommunikation und der Device-Intelligenz beigetreten. EEBus wird dieses Wissen vor allem für Applikationen nutzen.“

Dussmann Service

Fliegerhorst Hinterstoisser n Der Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg hat das österreichische Unternehmen Dussmann Service als neuen Dienstleister für das Cleaning gewonnen. Der größte österreichische Militärflugplatz erfordert die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards. Dussmann Service erbringt für das österreichische Bundesheer die Unterhaltsund Grundreinigung, die Reinigung des Sicherheitstrakts im Nahbereich der Eurofighter, der Hallen, Büros und des

Gästehauses sowie die Fensterreinigung des Towers. Bevor die Dussmann-Mitarbeiter die 39 Objekte betreuen durften, mussten sie eine Verlässlichkeitserklärung unterzeichnen. Diese besagt unter anderem, dass die Reinigung der Gebäude nur unter Anwesenheit von Mitarbeitern des Fliegerhorst Hinterstoisser durchgeführt werden darf. Mit diesem Engagement betreut Dussmann Service nun 250 Standorte und Institutionen in der Steiermark.

café+co International

Neue Energie für Kaffeedienstleister n Der international tätige Kaffeedienstleister café+co hat seinen CEO Gerald Steger nach 17 Jahren verabschiedet. Mit 70.000 Kaffeeund Snackautomaten hat Steger das Unternehmen mit seinem Managementteam zum führenden Kaffeedienstleister in zwölf Ländern in Zentral- und Osteuropa gemacht. Auf Steger folgt Fritz Kaltenegger, der direkt mit Geschäftsführer Michael Nossek zusammenarbeiten wird. „Gerald Steger und Fritz Kaltenegger haben ähnliche Wurzeln und viele Gemeinsamkeiten; darunter auch die unglaubliche Gabe für Netzwerken. Wir gehen

die Zukunft gemeinsam offensiv und expansiv an“, hieß es in der Verabschiedung durch LLI AG-Generaldirektor Josef Pröll. Fritz Kaltenegger schenkte seinem Vorgänger einen 60 Kilogramm schweren Sack Single EstateRohkaffee aus nachhaltigem Anbau von der Fazenda da Lagoa in Brasilien, der Steger für die neue Tätigkeit im Vorstand der BWTGruppe genug Energie liefern soll. Steger dankt bei seinem Abschied vor allem seinem Team: „Für Erfolge braucht es die besten Menschen. Der Erfolg der letzten Jahre ist einem großartigen Team geschuldet.“

News Ticker Engagement: Commend will 5.000 Kilometer für Kinderkrebshilfe laufen. Elbphilharmonie: CTP übernimmt kaufmännisches Gebäudemanagement. Update: Xesar 2.2 kommt als elektronisches Schließsystem aus dem Hause EVVA. Piepenbrock: Fünfzehn Mitarbeiter wurden zu Fachwirten im Facility Management ausgebildet.

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ImmoFokus | Sommer 2017

Fotos: Bundesheer

n SAUTER stellt ab sofort Produkte für eine digitale Gebäudeplanung, das sogenannten Building Information Modeling (BIM), zur Verfügung. BIM spielt in der Planung von Großprojekten eine Rolle.Man kann damit alle Daten eines Gebäudes über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg modellieren und erfassen. Das resultiert in einer größeren Planungssicherheit und verbessert die Produktivität der Bauleistung. Nach der Umsetzung des Bauprojektes ist BIM später die Grundlage für Erweiterungen, Renovierungen, Rückbau oder auch die Entsorgung. Die BIM-Bibliothek erlaubt es nun, unternehmenseigene Produkte direkt in die Modellerstellung zu integrieren. Mit Revit und IFC4 bietet die Bibliothek alle für den Markt relevanten Daten-Formate an. Diese Herangehensweise ist relativ neu, da ICF4 als offener und herstellerneutraler Standard noch vergleichsweise selten eingesetzt wird.


Kurz & Bündig > Immobilienmanagement 4. Frequenzimmobilien-Report

Autonomie des Tankens n An Ortsausfahrten, bei großen Shopping-Centern oder bei Parkhäusern – dort kann man heutzutage viele Tankstellen finden. Das wird laut dem 4. Frequenzimmobilien-Report vielleicht bald nicht mehr so sein, jedenfalls bei ETankstellen. Der Report befasst sich seit vier Jahren mit dem Trend der E-Mobilität und will zeigen, welche Techniken dafür schon angewandt werden und welche politischen und wirtschaftlichen Hindernisse es noch gibt.

WIR SCHAFFEN IHNEN KREATIVEN FREIRAUM

Der Fokus liegt direkt auf dem Tankstellengeschäft. Noch gibt es laut dem Report in Österreich im direkten Vergleich zu Ländern wie Indien, den Niederlanden oder Norwegen, noch ein relativ geringes Angebot an E-Tankstellen. John Abbott von Ölkonzern Shell möchte mit der Aufrüstung seiner Tankstelllen mit Ladestationen noch in diesem Jahr starten. Der französische Konzern Total möchte ebenso 2017 damit beginnen. Wer zukünftig zum Mittagessen in ein Wirtshaus geht, soll sein elektrisches Fahrzeug währenddessen laden können. Schon heute locken niederösterreichische Wirte mit diesem Angebot. Wolfgang Schmitzer, Geschäftsführer der Side Immobilien Gruppe, die den Frequenzimmobilien-Report herausgibt, glaubt aber nicht, dass herkömmliche Tankstellen sofort aussterben: „Der Wandel vollzieht sich natürlich nicht von heute auf morgen. Aber man sollte sich mit den Veränderungen befassen und etwa das Convenience-Geschäft und die Aufenthaltsqualität auf Tankstellen verbessern.“ Laut dem Report haben vor allem die Tankstellen an Autobahnraststätten und ausgezeichnet gelegene Stationen mit starken Zusatzangeboten wie Logistik-Abholstationen große Chancen, dem Wandel zu E-Tankstellen vorerst zu entgehen.

SCH SOL

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WISAG

Nachhaltigkeit n Mieter ziehen nachhaltig betriebene Immobilien nachhaltig gebauten vor. Dabei ist der Einfluss der Mieter auf die Nachhaltigkeit ihres Wohngebäudes allerdings gering, obwohl die Gebäude zur Mieterbindung durchaus zunehmend umweltorientiert gebaut werden. Das besagen jedenfalls die Ergebnisse des Nachhaltigkeitsradars 2016, dessen Ergebnisse nun von der WISAG Facility Service Holding GmbH veröffentlicht wurden. Schon seit einigen Jahren befragt der Immobiliendienstleister die Branche zu Trends in der nachhaltigen Gebäudebewirtschaftung. In der jetzigen Umfrage konnte außerdem festgestellt werden, dass der Bedarf an nachhaltig betriebenen Immobilien größer ist als das Angebot. Dieser Aussage stimmten 80 Prozent der Befragten zu. Der Bedarf an nachhaltig gebauten Immobilien wird mit 90 Prozent an Zustimmern noch höher eingeschätzt. Erwünscht wären von den meisten Mietern beide Varianten. Leider ergibt die Studie auch, dass die Eigentümer diesem Bedürfnis zu wenig Rechnung tragen. Die Gesamtheit der Umfrageteilnehmer antwortet nämlich auf Nachfrage, dass die Eigentümer ihre Chancen im Bereich der Nachhaltigkeit nicht nutzen würden.

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Kurz & Bündig > Immobilienmanagement Pilz GmbH & Co. KG

Wandel n Ende 2017 wird sich die Vorsitzende der Geschäftsführung der Pilz GmbH & Co. KG Renate Pilz aus dem operativen Geschäft verabschieden. Ihren Kindern und Nachfolgern Susanne Kunschert und Thomas Pilz kann sie aktuell eine Umsatzsteigerung von über sechs Prozent auf 306 Millionen Euro präsentieren. Rund 75 Prozent wurden von diesem Umsatz in Europa, 15 Prozent in Asien und knapp zehn Prozent in Amerika erwirtschaftet. Von dem Umsatz sollen 19,8 Prozent in die Forschung und Entwicklung des Unternehmens für Automatisierungstechnik investiert werden. Dazu gehört der Umbau des bisherigen Produktionsbereiches in ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. Die Produktion zieht in den neu gebauten Peter Pilz Produktionsund Logistikbereich um. Die Pilz GmbH & Co. KG unterstützt schon jetzt führende deutsche Automobilhersteller bei der Umsetzung von Mensch-Roboter-Kollaborationen und wird vor allem diesen Ansatz im 7.300 Quadratmeter großen neuen Entwicklungsareal mit einem Team von 330 Ingenieuren weiter verfolgen.

Planon

Lease Accounting n Nach einer Prüfung konnte die Software für Leasingberechnungen von Planon nun validiert werden. Das war notwendig, da das Lease Accounting Standards Board neue Normen herausgegeben hatte. Diese erfordern, dass Facility- und Immobilienmanager verstehen können, wie sich die Leasingverträge auf ihre Bilanz auswirken. Die Validierung bestätigt die Fähigkeit zur genauen Leasingberechnung bei Operating und Financing Leases gemäß der neuen Standards IFRS 16 und ASC 842.

KONE

Tiefster Aufzugtestturm n KONE, eines der führenden Unternehmen der Aufzugs- und Rolltreppenindustrie, hat nach umfassenden Renovierungsarbeiten seinen erneuerten Aufzugstestturm in Tytyri, Finnland, präsentiert. Einzigartig weltweit, erreicht das neue Forschungszentrum eine Tiefe von 350 Metern, und ist Teil einer sich in Betrieb befindlichen Kalksteinmine. Mit dem weltweit tiefsten Aufzugstestschacht hat KONE die Möglichkeit neueste Innovationen und Entwicklungen im Hochbau zu entwickeln und umfassend zu testen. Ein Beispiel ist das revolutionäre KONE UltraRope, eine völlig neue Interpretation der Aufzugsbeförderung. Am Standort kann KONE Tests unter extremen Bedingungen ausführen – Tests die in einem normalen Gebäude nicht möglich wären. Die Tiefe des Schachts lässt Testgeschwindigkeiten von bis zu 70 km/h zu, oder 19 m/s um es in konventionellen Beschleunigungsmaßen auszudrücken. Mit KONE’s einzigartigen Tests zum freien Fall werden sogar bis zu 90 km/h erreicht, oder 26 Meter pro Sekunde. Insgesamt stehen in Tytyri nun 11 Aufzugsschächte für Testungen zur Verfügung, mit

einer kombinierten Länge von 1.6 Kilometern. Sieben Schächte sind vorgesehen für extreme Längen und Entwicklungen für sehr hohe Gebäude, und die restlichen 4 Schächte sind für mittelhohe und niedrige Testhöhen reserviert. Zusätzlich zu umfangreichen Analysen in den Bereichen Fahrtkomfort und Aerodynamik, hilft das Testlabor dabei die neuesten Entwicklungen, wie beispielsweise roboter-unterstützte Lösungen zur präzisen Installation, voran zu treiben. „In Tytyri können wir die Grenzen der Physik in Sachen Aufzugstechnik ausreizen, wie an keinem anderen Ort der Welt. Mit solch extremen Tests wie dem Test zum freien Fall, können wir einen Aufzugsrahmen mit einem Gewicht von 10.000 Kilogramm in einen 200 Meter langen Schacht fallen lassen und so Sicherheitsmechanismen testen, die den Aufzug kontrolliert stoppen sollen,“ sagt Tomio Pihkala, Chief Technology Officer, KONE Corporation. Das KONE Testlabor on Tytyri wurde erstmals 1997 eröffnet. Heute ist es Teil eines KONE Netzwerkes an Testeinrichtungen, verteilt auf 7 verschiedene Forschungs- und Entwicklungszentren in Finnland, Italien, China, Mexiko, Indien und den USA.

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ImmoFokus | Sommer 2017

Fotos: KONE

News Ticker Übernahme: Die Lück Verwaltungs GmbH gehört ab sofort zum Multitechnik-Dienstleister Spie. Auszeichnung: Das Hauswasserwerk Scala2 wurde beim Red Dot Award Product Design 2017 ausgezeichnet. Robotik: Die Pilz GmbH & Co. KG bietet mit PROBms ein neues Kraft- und Druckmesssystem für Mensch-Roboter-Kollaborationen an.


Kurz & Bündig > Immobilienmanagement PropM24 & Happy Homes

SPIE GMBH

Kaufabschluss

Digitale Revolution?

n Die SPIE GmbH – ein MultitechnikDienstleister für Immobilien – hat den Kauf der deutschen SAG-Gruppe erfolgreich abgeschlossen. SPIE übernimmt die SAGMitarbeiter und erhofft sich einen Auftrieb in der Entwicklung in Deutschland und Zentraleuropa. „Mit dem Kauf ist SPIE der einzige Multitechnik-Dienstleister in Deutschland und Osteuropa, der nahezu das komplette Leistungsspektrum an technischen Dienstleistungen für Gebäude, Infrastrukturen und Anlagen komplett abdecken kann“, so Gauthier Louette, Chairman und CEO von SPIE. Die Übernahme des deutschen Marktführers für Energieinfrastrukturleistungen finanziert SPIE durch eine Anleihe von 600 Millionen Euro. Diese wurde im März an der Börse Euronext in Paris ausgegeben.

n In diesem Jahr dürfen sich zwei Studentenprojekte wieder mit dem „Real I.S. Innovation Award“ schmücken. Die Gewinner könnten unterschiedlicher nicht sein: PropM24 möchte die Hausverwaltung digitalisieren und revolutionieren, Happy Homes soll WG-Suchende in Großstädten zusammenbringen. Beide Siegerteams hatten ihre Konzepte im Rahmen des Kurses „Real Estate Innovation & Entrepreneurship“ am Real Estate Management Institute der EBS Universität für Wirtschaft und Recht erarbeitet. Der Immobilieninvestor Real I.S. lobte den Preis gemeinsam mit der EBS Universität aus. „Das Innovationsbarometer für die Immobilienwirtschaft 2017 zeigt, dass die Branche für die Zukunft erheblichen Anpassungsbedarf erwartet, dennoch herrscht aktuell eine abwartende Haltung bei den Unternehmen. Obwohl das Thema Digitalisierung in aller Munde ist, bleibt die Umsetzung digitaler Neuerungen verhalten. Anders aber bei den Studierenden der diesjährigen Gewinnerprojekte. Aus diesem Grund möchte die Real I.S. mit dem Innovation Award innovative Ideen fördern und Aufmerksamkeit schaffen“, sagt Jochen Schenk, Vorstand der Real I.S. AG. Innovativ ist PropM24 auf jeden Fall: die Kommunikation von Mietern, Vermietern und Hausverwaltern soll durch eine mobile Plattform erleichtert werden. Schäden und Probleme können hier sofort gemeldet werden. Happy Homes erhebt in seiner Plattform dagegen Daten, um passende Mitbewohner für Wohngemeinschaften zu finden und zu vermitteln. Beide Siegerprojekte bekommen für die Weiterentwicklung ihrer Ideen ein Preisgeld von 1.000 Euro.

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Sommer 2017 | ImmoFokus

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Die Zwei

Gedankensplitter zum ImmoMarketing in Theorie und Praxis.

Den Kunden locken statt „erschießen“ Regelmäßiger Kommentar: Alexander Bosak & Philipp Kaufmann

n Im Internet gibt es ungeschriebene Gesetze und wer diese nicht kennt, wird zB auf Google nicht gefunden. Um dies zu verdeutlichen, denken wir an einen Wohnungskäufer. Für diesen ist der Kauf zumeist eine sehr große Investition, die selten stattfindet. Zusätzlich ist sie mit einem sehr hohen Risiko verbunden, da eine Fehlentscheidung in der Regel irreversibel ist. Das hat sehr viel mit den Besonderheiten der Immobilie zu tun: Beim Kauf fallen hohe Transaktions- und Nebenkosten an, die erst finanziert werden müssen, viele rechtliche Fallstricke lauern für den Laien, aber auch der tatsächliche technische Zustand ist oftmals nur sehr schwer zu eruieren. Ebenso ist die Bestimmung des tatsächlichen Wertes einer Immobilie durch ihre Heterogenität – jede Immobilie ist ein Original – sehr schwer zu bestimmen. Und die Frage, ob eine Immobilie in ihrem langen Lebenszyklus in der speziellen Lage eine zukunftssichere Wertanlage ist, kann zumeist nur von Profis eingeschätzt werden. Immobilien sind ein „High-Involvement-Produkt“ und daher gewinnen die Meinungen anderer eine große Bedeutung – hier kommt Social Media ins Spiel, da sich immer mehr Menschen im Internet informieren. Content ist King

Google und andere Suchmaschinen suchen nach Content und bewerten diesen positiv. Je mehr eine Seite gute, brauchbare Inhalte enthält, desto höher wird sich eingestuft. Gut bewertete Seiten werden auf den ersten Suchseiten ausgespielt und erhalten damit die Chance, eher gefunden zu werden. Jetzt stellt sich die Frage, wie gut sind die Seiten der Immobilienbranche? Ein erster Befund ist ernüchternd: Die Websites führender Makler und Entwickler in Österreich und Deutschland kon-

Immobilien • Große Investition

1. Meinung anderer wichtig

• Mit Risiko verbunden • Selten • Nicht leicht rückgängig zu machen

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ImmoFokus | Sommer 2017

2. Aktive Informationssuche nach Angebot und Content (Suchmaschine, Website ...)

EMPFEHLUNG mittels Social Media generieren

Angebot an relevanten Touchpoints platzieren

Online-gerechte Aufbereitung

Content bereitstellen

zentrieren sich fast alle auf die Darstellung von Immobilien. Inhalte oder ein Blog fehlen in der Regel. Die Anbieter von Immobilien konzentrieren sich viel zu sehr auf das sogenannte Outbound-Marketing – die Chance des Inbound-Marketings, wo der Interessent das Unternehmen findet, wird somit nicht genutzt. Marketer sollten Ihre Anstrengungen darauf konzentrieren, dass die Suche des potenziellen Kunden erfolgreich ist. Die einfachste Möglichkeit dafür ist ein wertvoller Content, der für die Suchmaschinen interessant ist und demnach das Unternehmen hoch rankt. Völlig unverständlich ist dies, da es keine Branche gibt, die mehr für Kunden relevante Inhalte platzieren könnte als die Immobilienwirtschaft. Unternehmen aus anderen Bereichen wie beispielsweise Springlane zeigen schon seit Langem vor, wie es funktioniert: Das junge Düsseldorfer Unternehmen platziert auf der Website und über Social Media Rezepte und lockt damit die kochaffinen Käufer an, die dann im Webshop die notwendigen Utensilien dazu kaufen. Mit umfassendem Content wird sichergestellt, dass die Kunden die Anbieter und ihre Produkte finden. Nebenbei erlangen diese Unternehmen relativ rasch einen Expertenstatus, der vom potentiellen Käufer sehr geschätzt wird. Ob der Content selber inhouse oder mit professioneller Unterstützung von außen erstellt wird, hängt von den Ressourcen des Unternehmens ab. Wichtig ist nur, dass es getan wird – der Kunde wird es danken.


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Positionen & Meinungen

Real Estate Hunter Auf der Suche nach der kritischen Masse. Er kennt als erster den Standort jeder neuen REWE-Niederlassung. Über 2.000 Filialen sind in der Ära von Dieter Wasserburger, Leiter des Konzernbereichs Immobilien und Expansion der REWE International AG, bislang eröffnet worden. Wo er sich aktuell aktiv umsieht, hat er im Interview mit dem ImmoFokus aber nicht verraten. Das Gespräch führte: Michael Neubauer

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ImmoFokus | Sommer 2017


Sommer 2017 | ImmoFokus

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Positionen & Meinungen

Gibt es noch weiße Flecken in Österreich, die REWE noch nicht erschlossen hat? Dieter Wasserburger: In Österreich gibt es keinen Ort mit mehr als 5.000 Einwohnern, in dem wir mit einem BILLA, MERKUR, PENNY, BIPA oder ADEG noch nicht vertreten sind. Trotzdem gibt es aus unserer Sicht da und dort noch Potenziale. Oft aber sind die Verfügbarkeit der benötigten Fläche oder die Raumordnung die limitierenden Faktoren. Der Handel muss sich auf ändernde Einkaufsgewohnheiten der Kunden einstellen und sieht sich in immer schnelleren Zyklen mit neuen Trends konfrontiert. Diese sind Ursache dafür, dass wir unsere Formate noch schneller anpassen müssen. So entstehen zum Beispiel immer mehr Singlehaushalte. Das hat Auswirkungen darauf, was wir den Kunden bieten müssen. Das gilt nicht nur für das Sortiment. Wir müssen diese Trends frühzeitig erkennen und nahe am Kunden sein, um auf Entwicklungen und Herausforderungen möglichst rasch zu reagieren und entsprechende Antworten und Lösungen finden. Das heißt: Der Lebensmittelhandel muss sich immer wieder neu erfinden … >> Expansion ist eine wesentliche Grundlage für Innovation. Es ist daher unabdingbar, unsere Konzepte laufend weiterzuentwickeln

„In Österreich gibt es keinen Ort mit mehr als 5.000 Einwohnern, in dem wir mit einem BILLA, MERKUR, PENNY, BIPA oder ADEG noch nicht vertreten sind.“

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ImmoFokus | Sommer 2017

und den aktuellen Erfordernissen anzupassen. Dabei geht es uns vorrangig nicht um quantitative, sondern um qualitative Expansion. Also nicht nur zusätzliche, sondern vor allem bessere, modernere und schönere Märkte, die unseren Kunden einen entsprechenden Erlebniseinkauf ermöglichen, müssen das Ziel sein. Kaufen oder mieten Sie? >> Sowohl als auch. Wir sind grundsätzlich für alle Varianten offen. Eigentum macht einen kleineren Anteil unseres Immobilienportfolios aus. Der überwiegende Teil ist Miete des Grundstücks oder Lokals. Steigen der Preis bzw. die Miete, wenn die Gegenseite mitbekommt, dass der Interessent REWE heißt? >> Es ist tatsächlich so, dass viele Eigentümer die Vorstellung haben, dass Geld für uns keine Rolle spielt. Aber das Gegenteil ist der Fall. Ge-

rade im Lebensmittelhandel haben wir geringe Margen und müssen knapp kalkulieren, das zieht sich durch alle Organisationsbereiche. Christoph Chorherr spricht bei Einkaufscentern und Supermärkten gerne von einer Schachtel, auf die man oben Wohnbau setzen sollte? >> Es ist auch uns durchaus bewusst, dass Flächen nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen und beliebig vermehrbar sind. Deswegen arbeiten wir schon länger an ressourcenschonenden, multifunktionalen Konzepten. Zu diesem Thema hatten wir eine Veranstaltung zum urbanisierten Handel mit der TU Wien und Herrn Chorherr. Gemeinsam mit Studierenden wurden interessante Ansätze erarbeitet, die bereits in die Entwicklung unserer Vertriebsformate eingeflossen sind. Wie zum Beispiel der MERKUR Markt am Rosenhügel, wo sich über dem Markt ein Kindergarten befindet.


Wäre es möglich, dass REWE künftig auch als Wohnbauträger agiert? >> Es ist sicherlich nicht unser Kerngeschäft, aber ich schließe nicht aus, dass es künftig in einzelnen Fällen zu Kooperationen mit Wohnbauträgern kommen kann. Wird die Stadt als Standort zunehmend unattraktiv? >> Uns geht es am Ende des Tages um eine gute Lösung - egal ob in der Innenstadt oder an der Peripherie. Es gilt Vor- und Nachteile abzuwägen. Denn wir sind gerne dort wo unsere Kunden sind. Das ist in der Stadt in der Regel gegeben, aber es gibt dort eben auch Restriktionen bei der Anlieferung und Logistik oder wenn ich an Wohnungseigentum denke, da bei Umbauten alle Wohnungseigentümer zum Beispiel Einspruchsrecht haben. Hat das Urteil gegen den Bau der dritten Piste Auswirkungen auf die Expansionspläne? >> Dieses Urteil hat auf uns direkt keinen Einfluss. Vielmehr sind wir in Österreich durch die bestehenden, sehr restriktiven Raumordnungsgesetze massiv eingeschränkt. Die Gesetze ermöglichen es uns oft nicht einmal mehr, alte und in die Jahre gekommene Standorte gegen neue, moderne Filialen abzutauschen oder bestehende Gewerbeflächen für unsere Zwecke umzunutzen. Das betrifft am Ende auch unsere Kunden.

Wir entwickeln Werte

Wie schwierig ist es dann, neue Flächen zu finden? >> Es ist nicht zuletzt aufgrund der vorher genannten Gründe zunehmend schwieriger. Darüber hinaus passen oftmals die Grundrisse und Zuschnitte nicht oder die Standorte verfügen nicht über das entsprechende Einwohnerpotenzial im Umkreis. Sie sind oft mit dem Vorwurf konfrontiert, zum Greißlersterben beigetragen zu haben. Was entgegnen Sie dem? >> Dem kann man ein sehr plausibles Argument entgegenhalten: Am Ende entscheidet

der Kunde, wo er seinen Einkauf tätigt. Nicht der Handel gibt Trends vor oder "erzieht" den Kunden, es ist vielmehr umgekehrt. Unsere Konzepte sind ein Spiegel der Kundenwünsche. Außerdem haben wir mit unserer Handelsfirma ADEG ebenfalls selbstständige und regionale Kaufleute. Wie stehen Sie zur Sonntagsöffnung? Der Billa am Franz-Josefs-Bahnhof muss ja eine wahre Goldgrube sein? >> Die Nachfrage ist bei bestimmten Standorten definitiv da. Eine generelle flächendeckende Sonntagsöffnung wird es in Österreich

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Positionen & Meinungen

„Wir haben insbesondere in Wien eine sehr gute Nahversorgung. Das gibt es in sonst keiner europäischen Hauptstadt." nicht geben, aber an einzelnen Standorten wie Bahnhöfen oder Tourismuszonen ist es durchaus sinnvoll. Können Sie sich noch an Ihre erste Filiale erinnern? >> Das ist eine gute Frage. Ehrlich gesagt nein. Sind es schon so viele? >> Ich habe das erst kürzlich überschlagen. Es sind über 2.000 Filialen, die in meiner Zeit umgesetzt wurden. Da gab es sicher viele Highlights? >> Meilensteine hat es immer wieder gegeben. Ein Highlight war die Technologie-Vorzeigefiliale in Purkersdorf. Der Merkur am Hohen Markt ist natürlich auch toll. Er zeigt, was im kulinarischen Lebensmittelhandel so möglich ist. Auf den bereits erwähnten Merkur am Rosenhügel bin ich ebenfalls sehr stolz. Das waren drei Hektar, die vom ORF versteigert wurden. Es gab ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren, in dem wir gemeinsam mit Strauß & Partner in einem Bieterkonsortium den Zuschlag für das Grundstück und für

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ImmoFokus | Sommer 2017

unser Konzept bekommen haben. Letzteres beinhaltete eine gemischte Nutzung. Markt, Wohnen und Kultur. Ein weiteres Highlight war die BILLA Corso Filiale in den Wiener Ringstraßen-Galerien, die ein sehr herausforderndes Projekt war.

als Frequenzbringer gerecht zu werden. Dafür benötigen wir auch entsprechende Rahmenbedingungen und eine frühzeitige Abstimmung in der Projektentwicklung. Wichtig ist dabei eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Behörde, Projektentwicklern und Architekten.

Wo lag das bzw. lagen die Probleme? >> Damals war das ein Wagnis, weil wir einer der Ersten waren, die in ein Untergeschoß gegangen sind. Wir haben dort vollkommen neue Konzepte ausprobiert. Dafür hat uns der Markt ganz neue Käuferschichten gebracht. Früher hätte die Hofratswitwe einen Billa nicht mit der Zehenspitze betreten. Plötzlich war das anders und man ist auch im ersten Bezirk zum BILLA Corso gegangen. Billa wurde hip. Das hat uns eine unheimliche Dynamik gebracht.

Bleiben wir beim Thema Zukunft. Kaufen die Kunden bald nur noch online ein? >> Die Kunden werden sicher flexibler und nutzen alle Möglichkeiten zum Einkauf. Wir werden unseren Kunden auch weiterhin alle Vertriebskanäle zur Verfügung stellen - also sowohl online als auch stationär. Von unserem Gesamtumsatz ist der Onlineanteil noch gering. Aber die Zuwachsraten sind groß.

Jetzt haben wir viel über die Vergangenheit gesprochen. Wo liegen die Herausforderungen in der Zukunft? >> Wir müssen uns noch rascher an das Kundenverhalten anpassen. und dem Kunden bessere Lösungen anbieten, um der Funktion

Welche Zielgruppe hat der Onlinehandel? >> Die jüngere Generation ist dafür sehr affin, aber zunehmend wird dieser auch von älteren Personen genutzt. Onlinehandel könnte aber gerade für Ältere eine Chance sein. In Österreich heißt es oft, es gäbe keine Vollversorgung. Durch den Onlinehandel besteht nun die Möglichkeit eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten.


Ältere Konsumenten wollen vielleicht den täglichen Einkauf nicht missen. Der Verkäufer im Supermarkt der Greißler von heute? >> Das ist richtig. Wir gehen davon aus, dass ältere Menschen auch künftig auf den Supermarkt um die Ecke nicht verzichten werden müssen. Auch bei einer Lieferung kommt es natürlich zur Kommunikation mit den Kunden, aber im Markt mit vielen Leuten zu interagieren, erzeugt eine starke Bindung. Heute ist es der persönliche Einkauf, morgen wollen sie die Lebensmittel online bestellen. Wir werden diese Kanäle alle bedienen müssen. Tickt der Lebensmittelhandel in Österreich – im Vergleich zum europäischen Ausland – anders? >> Auf jeden Fall. Österreich weist zum Unterschied zu den meisten anderen Ländern eine extrem hohe Filialnetzdichte auf. Oft ist es bequemer, selbst einzukaufen, als es sich liefern

zu lassen. Wir haben insbesondere in Wien eine sehr gute Nahversorgung. Das gibt es in sonst keiner europäischen Hauptstadt. Wien ist für mich die bestversorgte Hauptstadt Europas, vielleicht sogar weltweit. In anderen europäischen Metropolen finden sich in den Außenbezirken wenige riesige Hypermärkte und im Stadtzentrum oftmals kleine und wenig attraktive Lebensmittel-Shops, das ist in Wien glücklicherweise anders. Es gibt das Gerücht, dass sich die großen Ketten auf freie Flächen stürzen, nur damit der Konkurrent diese nicht bekommt. Ist da etwas dran? >> Wir realisieren keinen Standort, der sich nicht rechnet, nur damit wir den Konkurrenten verhindern. Das macht keinen Sinn. Natürlich befinden wir uns in einem Verdrängungsmarkt und für uns ist es im Wettbewerb um den besten Standort immer wichtig, infor-

miert zu sein. Daher kommt jeder Standort regelmäßig auf den Prüfstand und wir evaluieren, ob er noch den Anforderungen entspricht. Was ist für Sie im urbanen Bereich der perfekte Standort? >> Voraussetzung ist eine entsprechende Frequenz, wir wollen möglichst nah am Kunden sein. Gut ist auch, wenn andere Aktivitäten mit dem Einkauf kombinierbar sind, wie Arztbesuch, Bank, Frisör, etc. Daneben spielen natürlich eine gute Erreichbarkeit sowie die Umgebungsqualität und das Ambiente eine gewisse Rolle. Gibt es Standorte, die sich – egal, mit welchem Konzept sie bewirtschaftet werden – nicht rechnen? >> Ja, es gibt Standorte, wo unsere Kalkulationen und Erwartungen nicht mit der Realität übereinstimmen. Expansion ist leider keine

Dieter Wasserburger Leiter des Konzernbereichs Immobilien und Expansion, REWE International AG Dieter Wasserburger ist seit 25 Jahren bei der REWE-Group in leitenden Funktionen tätig. Der ausgewiesene Standort- und Immobilienexperte ist seit 1999 Prokurist der REWE International Dienstleistungsgesellschaft mbH. Seit 2007 verantwortet er als Leiter des Konzernbereichs Immobilien und Expansion die Entwicklung der rund 2.500 Filialen der REWE International AG in Österreich. Seit 2009 ist er u.a. auch Geschäftsführer der BILLA Immobilien GmbH.

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Positionen & Meinungen

„Österreich weist zum Unterschied zu den meisten anderen Ländern extrem hohe Filialnetzdichte auf. Oft ist es bequemer, selbst einzukaufen, als es sich liefern zu lassen.“ exakte Wissenschaft. Fehler zu machen, gehört zum Geschäft - wichtig ist es aber eben, möglichst wenige zu machen.

Zahlen alleine oft nicht besser sind als das gesunde Bauchgefühl, das ein Expansionist oder Vertriebler hat.

Wie kann man diesem Problem entgegenwirken? >> In dem man seine Hausaufgaben bestmöglich erledigt und Standorte einer eingehenden Analyse unterzieht. Dazu gehört auch die Nutzung aller verfügbaren demografischen Daten. Es zeigt sich dennoch, dass diese

Wie schwer ist es, Stammkunden von Konkurrenten „abzuwerben“? >> Es ist schwierig. Ein neuer Markt muss daher dem Kunden einen Mehrwert bieten. Unsere Aufgabe ist es, Kunden mit Leistung zu überzeugen - dazu gehört natürlich auch ein attraktiver Standort.

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ImmoFokus | Sommer 2017

In Deutschland werden viele REWE-Immobilien von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert. In Österreich gibt es, soweit ich weiß, nur wenige Märkte, die von der ÖGNI zertifiziert sind. Wieso ist das so? >> Die deutschen Anforderungen unterscheiden sich von unseren in Österreich. Wir haben mehr als tausend Filialen, die dem Green-Building-Standard entsprechen. Die ÖGNI Zertifizierung war ein wichtiger Schritt


WORDRAP mit Dieter Wasserburger Nehmen Sie gern Risiko? Nicht im Sinne eines Zockers. Manchmal muss man aber eben für eine gute Lösung auch etwas wagen. SMS, WhatsApp oder Telefon? Alle drei. Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen? Womit kann man Sie aus der Fassung bringen? Stärken: Ich bin stets mit großem Einsatz bei der Sache, arbeite ziel- und lösungsorientiert, lege aber auch viel Wert auf Spaß und ein gutes Klima mit Geschäftspartnern, Kollegen und Mitarbeitern. Schwächen: Meiner Frau würden da sicher einige einfallen … Ich habe aber sicher - zum Leidwesen meiner Mitarbeiter - eine perfektionistische Ader und kann es nicht leiden wenn etwas nicht wie geplant funktioniert. Die Fassung verliere ich eigentlich nie aber Unehrlichkeit oder Ungerechtigkeit können mich schon sehr aufregen. Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch? „Ein ganzes Leben“ von Robert Seethaler. Wenn Sie im Auto das Radio aufdrehen – welcher Sender läuft? Verschiedene, zumeist aber Superfly, Ö3 oder Krone Hit. Haben Sie Ihre persönliche Traumimmobilie schon gefunden? Ja, ein schönes mittlerweile bebautes Grundstück südlich von Wien, natürlich möglichst nahe zur REWE-Zentrale. Wenn ich heute zehn Millionen im Lotto gewonnen hätte, dann... … bliebe alles so wie bisher. Vielleicht würde ich aber noch besser schlafen. Mit welcher lebenden oder bereits verstorbenen Person würden Sie gerne einen Abend verbringen gehen? Mit Nelson Mandela, ein beeindruckender Mensch der für mich der Inbegriff für „Vergebung“ war, stets das Verbindende über das Trennende gestellt hat und seine positive Lebenseinstellung niemals verloren hat.

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Positionen & Meinungen

und hat viele dazu bewogen nachhaltiger zu bauen. Aber es ist eben auch eine Kostenfrage und der Mehrwert ist für Kunden oftmals nicht auf den ersten Blick erkennbar. Nachhaltigkeit ist in unserer Unternehmensstrategie fest verankert. Ich glaube nicht, dass es in Österreich ein nachhaltigeres Lebensmittelunternehmen gibt als unseres. Unsere Maßnahmen und Aktionen sind aber sehr breit gefächert und daher oft schwierig zu kommunizieren. Um Ihnen nur ein Beispiel zu nennen: Wissen Sie, wie viel Strom wir in Österreich verbrauchen? Rund ein Prozent des Gesamtstromverbrauchs in Österreich entfällt auf die REWE International AG und

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ImmoFokus | Sommer 2017

ihre Handelsfirmen. Jedenfalls ist dieses Prozent – und das lassen wir uns viel Geld kosten – bereits seit 2008 in unseren Filialen ausschließlich Grünstrom aus österreichischer Wasserkraft. Dabei sparen wir mit unseren Maßnahmen jährlich mehr als 137 Mio. kWh Energie ein - das entspricht dem Stromverbrauch von 33.000 Haushalten, was mit einer Größe einer Stadt wie Wels vergleichbar ist. Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit in der Kundenbeziehung? >> Der Kunde geht davon aus, dass jedes Unternehmen heutzutage nachhaltig und bewusst agiert. Viele reden darüber, aber wir tun es. n

„Nachhaltigkeit ist in unserer Unternehmensstrategie fest verankert. Ich glaube nicht, dass es in Österreich ein nachhaltigeres Lebensmittelunternehmen gibt als unseres.“


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Sommer 2017 | ImmoFokus

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ImmoFakten

WIRTSCHAFTS- & BRANCHENENTWICKLUNG 3

GRUNDSTÜCKS- UND WOHNUNGSWESEN 17Q1

17Q1 real

2,2%

Konjunktur real

BRUTTOINLANDSPRODUKT

16Q2 bis 17Q1

BAUWESEN

16Q2 bis 17Q1

17Q1

2014 bis 2016

1,9%

Konjunktur real

2,0%

PREISE & KOSTEN BAUWIRTSCHAFT 1

16Q2 bis 17Q1

WOHNIMMOBILIENPREISE 1, 2

HAUSPREISINDEX HPI (2010) 16Q4

VERBRAUCHERPREISE Feb 17 VPI (2010)

Jul 16, Okt 16, Jan 17, Apr 17

2010 bis 2016

HPI gesamt

7,0%

Neuer Wohnraum

2,8%

Bestehender Wohnraum

7,8%

Bestehende Häuser

5,2%

Bestehende Wohnungen

9,0%

2011 bis 2016

16Q1 bis 16Q4

2011 bis 2016

2,1%

BAUPREISINDEX BPI (2010) 17Q1 Hoch- und Tiefbau

1,7%

Hochbau

2,1%

Tiefbau

1,3%

16Q2 bis 17Q1

2011 bis 2016

Apr 17

EIGENTUMSWOHNUNGEN 16Q4

BAUKOSTENINDEX BKI (2010) Jul 16, Okt 16, Jan 17, Apr 17

2011 bis 2016

Wien – gesamt

3,3%

Wien – gebraucht

3,1%

Wien – neu

4,3%

Österreich ohne Wien – gesamt

7,1%

Wohn- und Siedlungsbau

4,1%

Österreich ohne Wien – gebraucht

7,9%

Straßenbau

5,3%

Österreich ohne Wien – neu

-0,3%

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16Q1 bis 16Q4

ImmoFokus | Sommer 2017


EINFAMILIENHÄUSER 16Q4

16Q1 bis 16Q4

Wien

5,3%

Österreich ohne Wien

0,0%

2011 bis 2016

INVESTITIONEN & FINANZIERUNG WOHNBAU 2

BAUGRUNDSTÜCKE EIGENHEIM 16Q4 Wien

-9,2%

Österreich ohne Wien

6,2%

16Q1 bis 16Q4

2011 bis 2016

16Q1 bis 16Q4

2011 bis 2016

MIETEN 16Q4 Wien – gesamt

7,8%

Österreich ohne Wien – Wohnungen

1,7%

Österreich ohne Wien – Einfamilienhäuser

3,5%

WOHNBAUINVESTITIONEN 16Q4 Gesamt

16Q1 bis 16Q4

2011 bis 2016

-0,2%

WOHNBAUKREDITE AN PRIVATE HAUSHALTE MIETEN EXKL. BETRIEBSKOSTEN 16Q4 laut VPI (Verbraucherpreisindex)

16Q1 bis 16Q4

16Q4 2011 bis 2016

4,0%

Kreditvolumen

4,8%

Neukreditvergabe

1,7%

16Q1 bis 16Q4

2011 bis 2016

„WOHNBAUKREDITE AN PRIVATE NICHTBANKEN (FIRMEN UND ORGANISATIONEN)“

INVESTMENT 4

16Q4 Kreditvolumen

16Q1 bis 16Q4

2011 bis 2016

4,1%

„WOHNBAURELEVANTE ASPEKTE DER BANKENREFINANZIERUNG“ 16Q1

INVESTMENTVOLUMEN

Wohnbauanleihen 15Q1 bis 16Q4

16Q4 Gewerbeimmobilienmarkt

1

Quelle: Statistik Austria Quelle: ÖNB Österreichische Nationalbank

2

162%

3 4

Einlagen bei Bausparkassen

Quelle: WIFO Österreichisches Wirtschaftsforschungsinstitut Quelle: CBRE GmbH

2011 bis 2015

16Q1 bis 16Q4

2011 bis 2016

-5,9% 16Q4

2011 bis 2016

15Q2 bis 16Q1

-0,5%

Q = Quartal Veränderung zu Vorjahresperiode in % (Vorjahresmonat, Vorjahresquartal, Vorjahr)

Sommer 2017 | ImmoFokus

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Leistbares Wohnen Kommentar: Michael Pisecky sReal

n Wer ist in Österreich zuständig für leistbares Wohnen? Ich getraue mir zuerst den sozialen Wohnbau zu nennen. Nun besteht dieser aus dem Bereich der mit Wohnbauförderung gebauten Mietwohnungen, die überwiegend von den gemeinnützigen Wohnbauvereinigungen gebaut werden. Die Vertreter dieser Institutionen genauso wie Vertreter der Regierungsparteien zielen hier auf den Mittelstand. Für Personen mit geringem Einkommen sind diese Wohnungen nur in seltenen Fällen. Im Gemeindewohnungsbereich werden 10 bis 20 Prozent der Wohnungen gezielt an Personen mit geringem Einkommen vergeben. Mehr wäre mit der sozialen Durchmischung nicht verträglich. In beiden Bereichen gelten sehr hohe Einkommensgrenzen, womit über 80 Prozent der Wohnbevölkerung Zugang zu den Wohnungen im sozialen Wohnbau haben. Einmal vergeben und die Zugangskriterien erfüllt, bleibt den Mietern die Wohnung auf Lebenszeit. Damit sind günstige Wohnungen im großen Ausmaß für den Mittelstand und nur in wenigen Fällen für die einkommensschwachen Personen zur Verfügung. Es ist daher nicht verwunderlich, dass 50 Prozent der Personen im untersten Einkommensquartil im privaten Wohnbau wohnen. Um nun das Wohnen leistbar zu gestalten, ruft man nach einer weiteren Preisregelung für Mietwohnungen. Genauer kann man nur schwer daneben treffen. Ein ausreichendes Angebot ist der wesentliche Erfolgsfaktor für leistbares Wohnen getragen von einer dynamischen Einkommensentwicklung für breite Schichten der Bevölkerung. Das ausreichende Angebot ist durch Erhöhung der Neubauleistung und effizientere Bewirtschaftung des Bestands möglich. Für die Eindämmung der Baukosten und mehr und damit günstigeren Baugrund liegen die Vorschläge am Tisch. Die Baukosten können um bis zu

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25 Prozent gesenkt werden. Mehr Baugrund entsteht durch konsequente Nachverdichtung, ein neues Baurecht, neue Widmungen und strengere Regeln für bereits gewidmete Flächen. Effizientere Bewirtschaftung wird möglich durch Vergaben auf Zeit, geringe Mieten nur für die, die es wirklich brauchen, und Prüfung, ob günstige Wohnungen noch vom Mieter bewohnt werden bzw. als Hauptwohnsitz dienen. Die günstigen Wohnungen sind im Bestand, warum suchen wir sie ständig im Neubau! Leistbares Wohnen wird jedoch auch erst möglich, wenn die Senkung des Faktors Arbeit auch wieder steigende Netto-Einkommen ermöglicht. Wir werden die mangelnde Einkommensentwicklung von Teilen der Gesellschaft nicht im Wohnen ausgleichen können. Wir müssen mit dem Gießkannen-Förderungsunwesen Schluss machen, dann braucht die öffentliche Hand auch weniger Einnahmen. Im sozialen Wohnbau wird fleißig verteilt, mit den Forderungen zum neuen Mietrecht soll auch im privaten Wohnbau zusätzlich zu den bestehenden günstigen Wohnungen weiter preisgeregelt werden. Wenn nichts verdient werden soll, wird das Angebot in Anzahl und Qualität sinken, es werden weniger Arbeitsplätze geschaffen oder erhalten und damit die Negative-Spirale weiter gedreht. Lernen wir gezielt zu fördern, solange wie notwendig, und lassen wir den Menschen mehr von ihrem Einkommen! Fordern wir Eigenverantwortung! Stoppen wir die ungezielte Verteilungspolitik, die immer mehr Ungerechtigkeiten schafft!


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Young Talents – ein Übersetzungsversuch Kommentar: Peter Engert Geschäftsführer ÖGNI

n Die Babyboomer der 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrtausends stehen kurz vor dem Pensionsantritt, vor Freizeitstress und – ich wünsche es uns –­­ noch weit vor rasant steigendem Pflegebedarf. Sie haben viel richtig, aber auch einiges falsch gemacht, die Beurteilung überlasse ich anderen. Tatsache ist, dass sie der nachfolgenden Generation ein Umfeld hinterlassen werden, in dem nichts mehr so ist, wie es war, die Rezepte der Vergangenheit wirken nicht mehr. Die in Österreich beliebten Placebo-Reförmchen müssen, dank des nicht mehr existenten Wirtschaftswachstums, echten Reformen weichen. Steuersystem, Bildungssystem, Sozialsystem sind kurz über lang unbrauchbar, da können die Betonköpfe der Sozialpartner und der Arbeiterkammer wie der Industriellenvereinigung protestieren, was sie wollen. Ein Blick auf die jetzt handelnden Personen zeigt, die werden das nicht mehr schaffen – neue Denker braucht das Land. Migration ist keine politische Frage, sondern eine Frage der europäischen Zukunftsplanung. Da wir seit dem Babyboom Kinder nicht mehr als eigene Zukunftsvorsorge ansehen, sondern als Belastung des persönlichen Lebensstandards, haben wir zu wenige aufgezogen, daher wird es wohl nötig sein, für einen kontrollierten Zuzug zu sorgen. Nur Atomphysiker werden es wahrscheinlich nicht sein – ausschließlich ungelernte Hilfsarbeiter dürfen es nicht sein, eine Durchmischung, die dem europäischen Niveau entspricht, sollte es sein. Da ist wohl noch viel zu tun – z.B. nicht nur sprachlich hilfsbedürftige Flüchtlinge von migrationswilligen Einwanderern zu unterscheiden.

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Dorfentwicklung in den Fokus rücken

Dicht verbaute Städte sind hui – Einfamilienhäuser sind pfui. Wirklich? Aus energetischer Sicht wahrscheinlich, aus Sicht des Klimawandels ganz sicher. Aber haben wir da nicht zu eng fokussierte Scheuklappen auf ? Landflucht, verlassene Dörfer, abbröckelnde Wohnhäuser, brach liegende Landschaften? Aus meiner Sicht sollte neben der Stadtentwicklung auch die Dorfentwicklung wieder stärker in den Fokus rücken, bitte nicht so wie bisher (Dorfverschönerungsverein), sondern in all ihren Ausprägungen: Belebung der Dorfkerne, Belebung alter Bausubstanz, Ansiedlungsprogramme für Gewerbebetriebe, bedarfsgerechte Kombination aus öffentlichem und Individualverkehr. Mit- und Neudenker sind gefragt

Neue Denker braucht das Land, jung können sie sein, müssen es aber nicht – sie müssen nur neu denken können. Antworten auf viele Fragen, für die es kein Rezept gibt, für die die Systeme der 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrtausends nicht mehr herhalten können, sind zu finden. Wir brauchen neue Netzwerke, die sich abseits der Denk-, Partei-, Seilschafts- und Sozialpartnerschaftsmuster formieren, Partnerschaften, die sich frei von Stereotypen finden, um Großes zu bewegen. Viele müssen es sein, jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, nicht als „Wutbürger“ ständig allen erzählend, was schlecht und wer ein Trottel ist, sondern als Mit- und Neu-Denker. Und hier kommt mein Übersetzungsversuch: Young Talents = Neue Denker.


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Die bewegte ImmoWirtschaft Regelmäßige Kolumne über Fakten und Inhalte, die verändern und prägen

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Aufruf: Unsere Branche muss familienfreundlich werden Kommentar: Philipp Kaufmann Herausgeber des ImmoFokus

n 86 Prozent der Österreicher wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, während die Situation aktuell für nur 24 Prozent als sehr gut oder gut empfunden wird. Damit Unternehmen im immer härter werdenden internationalen Wettbewerb reüssieren können, müssen sie Anreize schaffen, um die besten Köpfe für sich zu gewinnen. Familienfreundlichkeit ist längst nicht mehr nur eine Frage des sozialen Engagements, sondern von elementarer Bedeutung für den unternehmerischen Erfolg. Höhere Motivation und Mitarbeiterbindung sowie weniger Fluktuation und Krankenstände sind dabei nur einige positive Aspekte, die sich durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreichen lassen. Nicht nur in der Bau- und Immobilienbranche sind Fachkräfte bzw. Manager bereits Mangelware. In absehbarer Zeit werden sich die qualifizierten Mitarbeiter das Unternehmen aussuchen können, wo sie arbeiten wollen. Unsere Branche ist leider bisher kein Vorreiter bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Herausfordernde Arbeitszeiten oder die zahlreichen in der Branche üblichen Beschäftigungen auf Werksvertragsbasis erschweren die Familienfreundlichkeit erheblich. Mit 87 Prozent ist es jener Berufszweig mit dem höchsten Männeranteil und zugleich

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auch das Gewerbe mit der niedrigsten Teilzeitquote (12,5 Prozent). Derzeit haben weniger als 50 Unternehmen das Audit Beruf und Familie absolviert. Mein Unternehmen, die KaBB GmbH, ist mit gutem Beispiel vorangegangen und ist auditiert. Kampf um Talente Viele Themenstellungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind bei den Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft nicht angekommen bzw. teilweise besteht noch nicht einmal ein Problembewusstsein. „Der Kampf um Talente“ macht es auch für die Bau- und Immobilienwirtschaft notwendig, sich der Herausforderung zu stellen. Unsere Chance Bundesministerin Sophie Karmasin will Österreich zum familienfreundlichsten Land machen. Auch wenn die Regierung bald Geschichte sein wird, wird das Thema weiterhin relevant bleiben. Der Stillstand der Politik gibt uns als Branche die Chance, noch aktiver zu werden. Mir geht es aber nicht nur um die Unternehmen der Branche selber, sondern auch um die Frage, wie Immobilien und Stadtquartiere familienfreundlicher werden können. Hier haben wir noch enorme Aufgaben zu bewältigen – packen wir es gemeinsam an!


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Österreich: Land der Eigentümer Kommentar: Martin Prunbauer Präsident des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbundes (ÖHGB)

n Die heimische Innenpolitik sieht turbulenten Zeiten entgegen, denn mit Gewissheit werden die nächsten Monate von intensiven Wahlkämpfen begleitet werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Thema „Leistbares Wohnen“ bald wieder mit seiner gesamten Klaviatur den öffentlichen Diskurs bespielen wird. Zu beobachten ist, dass sich bisherige Überlegungen und Vorschläge zur Dynamisierung der Wohnversorgung in Österreich zumeist auf den Mietwohnungsmarkt konzentriert haben. Dem privaten Eigentum wurde hingegen bislang kaum Beachtung geschenkt. Die Zahlen über die Entwicklung der Wohneigentumsquote bestätigen diesen Abwärtstrend: Hatte Österreich vor zehn Jahren noch eine Wohneigentumsquote von 60 Prozent, ist diese im Jahr 2015 auf 55,7 Prozent zurückgegangen. Innerhalb der EU-28 liegt Österreichs Eigentumsquote sogar an vorletzter Stelle. Wer die Auffassung vertritt, dass die dynamische Entwicklung unserer Gesellschaft und der Wunsch nach Eigentum einander ausschließen, irrt: Eigentum hat mehr denn je den Stellenwert eines wesentlichen Stabilitätsfaktors erlangt. Meinungsumfragen bestätigen ungebremst den Wunsch der Österreicher und Österreicherinnen, im eigenen Heim zu leben. Darüber hinaus ist privates Eigentum Grundvoraussetzung für erfolgreiches wirtschaftliches Handeln. Es ist materielle Grundlage für Kontinuität, Traditionsbildung und Nachhaltigkeit einer Gesellschaft. Es erlangt gerade beim Wohnen einen zentralen Stellenwert und ermöglicht eine flächendeckende Wohnversorgung, denn ohne private Investitionen ist ein geregelter Wohnungsmarkt in Österreich undenkbar.

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Der Staat muss daher ein starkes Interesse daran haben, die Eigentumsbildung zu unterstützen, will er unabhängige und mündige Bürger unter sich vereinigen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Schaffung und Erhaltung von Eigentum wurde in Österreich in den letzten Jahren zunehmend behindert und erschwert. Die letzte Steuerreform 2015/2016 gibt davon beredtes Zeugnis ab. Bei der Vergabe von günstigen Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen ging die soziale Wohnpolitik ohne ausreichendes Augenmerk auf die soziale Bedürftigkeit vor und löste auf diese Weise eine krasse Fehlbelegung aus. Während eine große Anzahl von Beziehern hoher Einkommen zu gestützten Bedingungen im sozialen Wohnbau leben, strömen über 50 Prozent der einkommensschwachen Bevölkerung auf den privaten Mietwohnungsmarkt. Tatsächlich könnte durch ein Bündel an Maßnahmen die Eigentumsbildung forciert und durch Schaffung von neuem Wohnraum die Wohnversorgung stark verbessert werden. Eine radikale Reduktion des Normendschungels in der Bauwirtschaft und in der Bewirtschaftung von Gebäuden, eine Mobilisierung von Bauland durch Umwidmung, Bebauungsdichteerhöhung, Verdichtung im innerstädtischen Bereich gehören ebenso dazu wie Beseitigung von anachronistischen Relikten des Mietrechts im Bereich der Zweiklassengesellschaft von Alt- und Neumietern. Für eine bessere Treffsicherheit und Entschärfung der Wohnsituation würde auch eine Umkehr der Objektförderung hin zur Subjektförderung sorgen. Last but not least sollte für junge Menschen die Bildung von Eigentum nicht als unerreichbares Ziel in weiter Ferne erscheinen. Speziell für diese Altersgruppe müssten konkrete Erleichterungen geschaffen werden.


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Immobilienmanager 4.0 Kommentar: Sandra Bauernfeind EHL Immobilien Management GmbH

n Das Thema Digitalisierung und technische Veränderung unserer Umwelt spüren wir im Alltag in allen möglichen Situationen. Gerade aber im Immobilienmanagement sollte das Streben nach weiterer Unterstützung bei der Datenverarbeitung ein fixer Bestandteil der Unternehmensziele sein. Bei dieser Fülle von Daten, die hier zu verwalten sind, in Kombination mit der Verantwortung diesbezüglich wird einem erst das Ausmaß des Themas bewusst. Eine Hausverwaltung sollte neben den Daten über die Mieter, auch die Mietvertragsdaten wie Dauer und Indexierungen gespeichert haben. Unverzichtbar ist auch die Erfassung und Speicherung von Daten, die die verwalteten Objekte selbst betreffen. Die Verantwortung der Objektbuchhaltung ist hier größer, als es auf den ersten Blick erscheinen möchte. Aber auch andere Bereiche der Immobilienverwaltung profitieren von der Digitalisierung. So ist es durchaus eine Erleichterung, das Verwaltungsprogramm zugleich als Dokumentenarchiv zu sehen, wo auch Dienstleister wie z.B. Anbieter von technischen Facility Services die abzugebenden Berichte und Wartungsprotokolle automatisch in das System der Hausverwaltung einspielen, auch diverse Baubescheide oder Pläne können hier gespeichert werden. In der Servicierung der Auftraggeber wird das Thema Transparenz immer mehr zur Basis einer vertrauensvollen Geschäftsbeziehung. Zusätzliche Features wie Online-Portale, wo die Eigentümer diese bereits angeführten Informationen und Dokumente zu ihren Immobilien direkt einsehen können (ähnlich wie die Online-Kontozugänge der Banken), sind bereits weit verbreitet. In diesem Zusammenhang steht auch das Reporting an die Eigentümer. Am österreichischen Immobilienmarkt hat in den letzten

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Jahren eine deutliche Institutionalisierung und Internationalisierung stattgefunden, so wurden im letzten Jahr knapp über 50 Prozent der Transaktionen im Investmentbereich mit ausländischen Teilnehmern abgewickelt (davon ca. zwölf Prozent allein mit deutschen Unternehmen). Damit steigen auch laufend die Anforderungen an die Datenqualität und die Form der Datenlieferungen. Die Daten müssen via Schnittstellen in internationale Systeme zumeist auf Englisch eingespielt werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, vor allem für Wohnungsgemeinschaften, Online-Chatrooms einzurichten, um die Kommunikation zwischen der Verwaltung und den Eigentümern zu erleichtern und eine gleichzeitige Information von allen Beteiligten zu gewährleisten. Allerdings treten mit dieser Systemlastigkeit der Daten auch verstärkte und teure Anforderungen an die EDV-Hardwareausstattung und die Leistungsfähigkeit auf. Die Mitarbeiter müssen ebenso die diversen Programmkenntnisse mitbringen, außerdem gewinnt das Thema Datenschutz stark an Bedeutung. Die derzeitigen Trends der Digitalisierung und Datenverarbeitung sind ein großer und wichtiger Schritt in Richtung Arbeitserleichterung, Datenmanagement und schnelleres Service bei der Bereitstellung von Daten. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass es sich beim Immobilienmanagement und bei der Hausverwaltung um eine Dienstleistung handelt, die nach wie vor vom persönlichen Kontakt und dem gegenseitigen Vertrauen geprägt ist. Damit steht der Faktor Mensch weiterhin im Zentrum unseres Handelns, daran wird sich erfreulicherweise auch in Zukunft nichts ändern.


chancen entwickeln © HENN

Mit hervorragendem Track Rekord und einem klaren strategischen Ansatz ist UBM ein Big Player am europäischen Immobilienmarkt. Seit Jahrzehnten realisiert sie beeindruckende Immobilienprojekte im In- und Ausland – vom Einzelprojekt bis zu ganzen Stadtvierteln und von der Grundstücksaufbereitung bis hin zur Schlüsselübergabe.

Aparthotel, Quartier Belvedere Central, Wien Neben Büros, Hotels und Wohnungen entwickelt UBM auf dem Baufeld 6.2 des Quartier Belvedere Central jetzt auch 118 Aparthoteleinheiten (je rd. 30 m² bzw. 45 m²). Zielgruppe sind Businesskunden mit ausgedehnter Verweildauer, Pendler oder Kunden mit projektbezogener, temporärer Tätigkeit. Es werden verschiedene Serviceleistungen wie z.B. Handtuch- & Bettwäsche-Wechsel, Reinigungsdienste etc. angeboten.

Zalando Headquarter, Berlin

UBM Development AG – Ein Immobilienentwickler von europäischem Format

© 2015 ZOOMVP

UBM entwickelt zurzeit in Berlin zwei Bürohäuser für den zukünftigen Konzernsitz des ModeOnlinehauses Zalando SE. Dabei handelt es sich um das größte Einzel-Büroprojekt der UBM in Deutschland. Es entstehen hier Arbeitsplätze für rund 2.700 Mitarbeiter. Die Fertigstellung ist für Q3 2018 geplant.

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ubm.at


Akademische Seite

Die besten Köpfe Kommentar: Gunther Maier

n Hin und wieder taucht er noch in den Medien auf: der Kampf um die besten Köpfe. Dass es für die Unternehmen in einer wissensbasierten Wirtschaft essentiell ist, die Arbeitskräfte mit der höchsten Kreativität, der stärksten Motivation und der besten Ausbildung zu rekrutieren, ist eigentlich eine ökonomische Binsenweisheit. Innovation und Wissen sind die Engpassfaktoren unseres Wirtschaftssystems und diese stecken nun mal in den Köpfen der Menschen. Aber, in den Köpfen welcher Menschen? Schaut man auf die aktuelle politische Diskussion und in die Medien, dann muss man den Eindruck gewinnen, das können nur Menschen sein, die einen österreichischen Reisepass in der Schublade liegen haben. Alle anderen werden zunehmend skeptisch betrachtet. Nach der Abstimmung in Großbritannien glauben manche Politiker sogar, auch die Bürger anderer EU-Staaten irgendwie daran hindern zu müssen, ins Land zu kommen und hier aktiv zu werden. Die europäischen Verträge und ihre Grundfreiheiten werden da schnell mit einem „Darüber wird man auch reden müssen“ vom Tisch gefegt. Die meisten Parteien engagieren sich in einem Wettbewerb, wem wohl die höheren Barrieren für die anderen einfallen und wer die, die schon hier sind, am effektivsten wieder raus bringt. Der anlaufende Wahlkampf lässt nichts Gutes erwarten. In den USA haben sich nach der Wahl von Trump wenigstens einige Technologieunternehmen gemeldet und gegen pauschale Ausgrenzungen gewettert. Wir brauchen die besten Köpfe, egal welche Religion, Hautfarbe oder Nationalität sie haben, haben die Unternehmer gemeint. Bei uns war das schon lange nicht mehr zu hören. Haben sie es nicht gesagt oder sind sie nur bei der allgemeinen Stimmungslage nicht durchgedrungen? Dass unsere Topmanager das anders sehen, ist schwer vorstellbar.

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Was diese Argumente mit „Wissenschaft“ zu tun haben, fragen Sie sich? Ganz einfach: Erstens zählt es zu den grundlegendsten Erkenntnissen der Ökonomie, dass man die besten Köpfe braucht, um das beste Ergebnis erreichen zu können. Und zweitens beeinflusst diese zunehmende Feindlichkeit den anderen gegenüber auch unsere tägliche Arbeit. An der WU betreiben wir einige englischsprachige Masterprogramme, die sich organisatorisch von den anderen dadurch unterscheiden, dass wir bei der Aufnahme von Studierenden selektieren dürfen und das auch tun. Bei dem Programm „Socio-Ecological Economics and Policy“ (SEEP), in dem ich involviert bin, können wir aus gut 200 BewerberInnen 60 auswählen. Und das nehmen wir sehr ernst mit umfangreichen Bewerbungsunterlagen, ausführlichen Skype-Interviews und langen Sitzungen. Die BewerberInnen kommen aus aller Welt: aus den USA und Brasilien bis Ostasien und Australien. Manche der Bewerbungen „blow us away“, wie es im Englischen heißt. Das Ausmaß an Engagement, Erfahrung, Motivation und akkumulierten Kenntnissen ist manchmal so groß, dass es uns sprachlos zurücklässt. Diese, von uns als „Star-SEEPer“ klassifizierten, Personen sind die besten Köpfe unserer Branche. Die wollen wir unbedingt im Programm haben. Leider kommen dann doch nicht alle. Meistens deshalb, weil ihr Visumsantrag nicht rechtzeitig behandelt wird. Tendenz steigend. Im letzten Jahr haben wir etwa zehn Personen auf diese Art verloren. Außerhalb der Universitäten ist es wahrscheinlich nicht viel anders. Wir brauchen die besten Köpfe. Aber solange wir uns vor den anderen pauschal fürchten und die Politik dazu treiben, sie so gut wie möglich aus dem Land draußen zu halten, wird es uns nicht gelingen, diese auch zu bekommen. Den Schaden haben wir alle.


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Management 4.0-Anforderungen für Immobilienmanager von morgen Kommentar: DI Johanna Fuchs-Stolitzka Mitglied des Vorstandes, Salon Real

n Eine „Studie von Russell Reynolds Associates“ beschreibt den besonderen Management-Typus 4.0 als sogenannten „Productive Disruptor“ mit den Eigenschaften: Innovationskraft, Mut zur Disruption, Sozialkompetenz, Führungsstärke und Zielstrebigkeit.

umkämpft, die Grundstücke rar und die Politik kein ganz verlässlicher Partner. Umso mehr muss der Bauherr/Manager die Weichen stellen und strategische Ziele entwickeln, die immer auch einen Plan B beinhalten müssen.

Innovationskraft

Zielstrebigkeit

Die Entwicklung und das Führen von Office Immobilien erfordern heute höchste Innovation auf Basis des neuesten Standes der Technik und der Arbeitswelt. Hier haben wir es zum Beispiel mit Green Buildings, also klimafreundlichen Objekten und zwar nicht nur im Bau, sondern über den ganzen Lebenszyklus der Immobilie hinweg, zu tun. Ebenso verlangt der hohe Verdrängungswettbewerb bei Retail Centern neue Konzepte, die junges und digital-affines Publikum überhaupt noch in die Shops bringen.

Projektsteuerung, begleitende Kontrolle, Planer und Ausführende müssen zusammenspielen und das gemeinsame Ziel im Auge behalten. Großprojekte wie Flughafen, Krankenhäuser, Bahninfrastruktur und andere haben gezeigt, dass ein starkes bauherrnseitiges Management die Eckpunkte eines erfolgreichen Projektes, wie die Einhaltung von Terminen/Kosten/Qualität, im Griff hat oder eben nicht.

Mut zur Disruption

Alte Konzepte zu zerstören und querzudenken erfordert Mut und Visionen. Dieser Managertyp wird wohl weniger im Umfeld der Zinshausverwaltung in Nobelbezirken, sondern eher bei Neubauprojekten im geförderten Wohnbau oder beim Umbau von Betriebsobjekten zu Wohnungen oder gemischten Nutzungen zu finden sein. Soziale Kompetenz

Habe ich als Manager den Mut aufgebracht, Konzepte neu zu denken und Immobilien anders zu entwickeln, so muss ich mich mit hoher sozialer Kompetenz den beteiligten Teams und vor allem dem zukünftigen Nutzer widmen. Führungsstärke

Immobilienmanagement erfordert neben hoher Marktkenntnis und Fachkompetenz auch besondere Entscheidungsfähigkeit. Der Markt ist

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Die digitale Welt hat uns positive Neuerungen gebracht, wie zum Beispiel die Möglichkeit, von überall zu arbeiten und komplexe Dinge zu berechnen und einfach darstellen zu können. Erstaunlicherweise hinkt so manche Baustelle in der digitalen Bearbeitung vor Ort noch nach, der Bau ist beispielsweise ein grundsätzlich sehr konservatives Gewerbe mit teilweise niedrigem Ausbildungsniveau. So gesehen müssen wir uns alle ständig nachrüsten, um den Anschluss in der digitalen Welt nicht zu verlieren. Das stellt nicht zuletzt auch hohe finanzielle Anforderungen an kleine und mittelständische Unternehmen, die unsere Wirtschaft erhalten. Management 4.0 ist in der Welt der Immobilie angekommen, stellt sich nur die Frage, wie wir mit den finanziellen, sozialen und persönlichen Herausforderungen umgehen werden. Wir werden Kompetenzen an unser Team – besonders Generation X und Y – übertragen müssen und ständig mit Neuerungen aus der digitalen Welt rechnen müssen.


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Ä Senk recht

Unvorstellbar digital Kommentar: Walter Senk Die unabhängige Immobilien-Redaktion

n Eine enorme technische Veränderung rollt derzeit auf uns zu. Die Auswirkungen auf Immobilien sind in ihrer Gänze noch gar nicht abzuschätzen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Eine genaue, geschweige denn einheitliche Definition für den Begriff „Industrie 4.0“ gibt es nicht. Es handelt sich lediglich um eine Bezeichnung, die es ausschließlich im deutschsprachigen Raum gibt. Sie geht auf eine Marketingaktion der deutschen IT-Industrie Anfang 2013 zurück, die als "Zukunftsprojekt" von der deutschen Regierung übernommen wurde. Die alten Wirtschaftsstrukturen werden sich auflösen Aber egal, wie wir diese Evolution nennen, sie ist allumfassend und es wird notwendig sein, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, denn die alten Wirtschaftsstrukturen werden sich voraussichtlich in der digitalen Transformation auflösen. Die Immobilien sind in diesem maßgeblichen Wandel natürlich miteingeschlossen. Die Industrie 4.0 gibt Bedingungen vor, so wie die Fließbandproduktion den Aufbau von Fabrikhallen diktierte oder die erste Welle der Digitalisierung die Anforderungen an Büroflächen verändert hat. Daher stellt sich die Frage: Wie muss eine Immobile gestaltet sein, die diesen Wandel mitmacht, um auch für die Zukunft wettbewerbsfähig zu sein? Kann sich eine Immobilie, die vor zehn oder zwanzig Jahren errichtet wurde, den entsprechenden Gegebenheiten anpassen? Es ist schon sehr viel Weitblick notwendig, um den immer schneller laufenden Entwicklungen entgegenzutreten. Immerhin weiß man

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zum Errichtungszeitpunkt nicht, welche Veränderungen vor uns liegen. Natürlich konnte man dies auch vor 30 oder 40 Jahren nicht, aber die Zeitabstände zwischen den Entwicklungen sind kürzer geworden – und die Entwicklungen viel umfassender. Wir sehen heute, dass Bürolösungen, die noch vor zehn Jahren nicht denkbar waren, in die Planung und die Entwürfe von neuen Büroimmobilien einfließen. Enorme Herausforderung an die Flexibilität Industrie 4.0 bedeutet eine enorme Herausforderung an die Flexibilität der Immobile, denn es wird in der ersten „Runde“ der Großteil der Veränderungen innerhalb der Gebäude stattfinden. Räume werden anders genutzt oder nicht mehr gebraucht – es werden neuartige Arbeitsräume geschaffen. Betrachtet man, wie vor allem internetaffine Start-ups in den vergangenen Jahren in unkonventionelle Bürolösungen investiert haben, dann gibt das einen Vorgeschmack auf das, was uns erwarten wird: Zum Beispiel die Verschmelzung von Produktionsund Büroflächen. Schlüsselfunktionen wie Forschung und Entwicklung mit anschließender Prototypen- oder Spezialprodukt-Fertigung werden in den Flächen zusammengeführt. Die Kombinationen könnten aber noch viel umfangreicher sein und in einem zweiten Schritt wird sich auch das Äußere der Immobilie verändern. Eine nicht unberechtigte Frage lautet daher: Wie sehr wird es auch die Größe betreffen? Die Frage ist eben nicht, ob, sondern wie stark. Was da vor uns liegt, ist meines Erachtens unvorstellbar.


Advertorial

Schindler steigert den Wert von Immobilien Ein neuer Aufzug bedeutet eine Investition in zufriedene Mieter, niedrige Betriebskosten und den langfristigen Wert eines Gebäudes. Schindler ist dabei die erste Wahl.

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er Aufzug stellt ein verbindendes Element in jedem Gebäude dar. Täglich verrichtet er seine Arbeit und fällt erst dann auf, wenn er nicht funktioniert. Betriebsausfälle sind für Mieter genauso störend wie für den Gebäudebesitzer oder Verwalter. Daher sollte man rechtzeitig vorsorgen. Modernisierung sorgt für anhaltende Funktionalität, Sicherheit, Komfort und die Einhaltung der aktuellen behördlichen Vorschriften. Schindler bietet Ersatz für komplette Aufzugsanlagen oder Schritt-für-Schritt Modernisierungen für bestimmte Aufzugskomponenten – Lösungen, die den Wert einer Immobilie langfristig sichern. Durch den Tausch der kompletten Aufzugsanlage investiert man in die Zukunft und schafft eine Wertanlage. Beste Lösung

Schindler hat hier die perfekte Lösung parat: Schindler 6300. In ihm vereinen sich Sicherheit, Effizienz sowie Wertsteigerung in nur einem Produkt. Darüber hinaus besticht das

neue Kabinendesign, so wird der Aufzug zum Blickfang. Der Schindler 6300 vereint Design und Funktionalität, so dass sich Fahrgäste sicher und behaglich fühlen. Stil, Farben und Optionen lassen sich passend zum Gebäude wählen. Sorgfältig ausgewählte Materialien optimieren Design und Fahrgefühl. Komfort und Raum

Technische Vielseitigkeit mit einer einfachen Gebäudeintegration sprechen genauso für eine Ersatzanlage wie der überzeugende Raumgewinn. Die Kabine kann wesentlich vergrößert werden, wodurch mehr Personen transportiert werden können. Und das alles, ohne den Schacht zu verändern. Neben der erhöhten Sicherheit gibt es aber auch einen merkbaren Komfortgewinn. Automatische und breite Schachttüren erleichtern das Einund Aussteigen besonders für ältere Menschen, Eltern mit Kinderwägen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität. Schwere Drehtüren gehören somit der Vergangenheit

Schindler 6300 - der passt!

an. Moderne Tableaus garantieren auch Personen im Rollstuhl oder mit einer Sehbehinderung die problemlose Steuerung. Grüne Mobilität

Der Schindler 6300 ist ein Aufzug in Leichtbauweise frei von Schadstoffen und entwickelt für niedrigen Energieverbrauch. Der effiziente Betrieb bleibt während der gesamten Laufzeit stabil – und der Aufzug ist fast zu hundert Prozent recyclebar. Das „ready to go“ Konzept von Schindler bietet rasch einsatzbare, vorgefertigte Komponenten und wo immer nötig, die Flexibilität der Aufzugskabine. Rasche Planung gepaart mit ausgezeichneter Beratung sind das stabile Grundgerüst. Schnelle Installation, minimale Störung

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Alle Vorteile des Schindler 6300 auf einen Blick: • Wertsteigerung der Immobilie • Zufriedene Mieter • Niedrige Betriebskosten • Hervorragende Flexibilität • Komfort- und Raumgewinn • Designupgrade • Energieeffizienz & Umweltfreundlichkeit • Schnelle Installation www.schindler.at

ImmoFokus | Frühjahr 2017 01 Einfach Bedienung für Jung und Alt: Schindler 6300.

Technische Vielseitigkeit

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Wer hat das bestellt? Kommentar: Reinhard Krémer

n Manchmal sind uns die Deutschen doch voraus: Denn beim „großen Bruder“ wurde schon im vorigen Jahr eingeführt, was weit unterhalb des Weißwurstäquators noch heiß diskutiert wird, nämlich das Bestellerprinzip bei Immobilientransaktionen. Es besagt, kurzgefasst, dass der für den Makler blecht, der ihn auch beauftragt hat. Es gilt dort allerdings nur bei Miet-, nicht bei Kauftransaktionen. Und weil erfahrungsgemäß meist der Vermieter den Makler anheuert, will die Politik dadurch die Mieter entlasten. Weil der Mensch aber oft ein G´frast ist – besonders wenn´s ums Pekuniäre geht, wie man so hört – könnten gewiefte Vermieter dann die Gebühr einfach auf den Mieter überwälzen, lautet die Kritik der germanischen Mieterschützer. Diese Schindluderei sollte, so war der hehre Plan, durch die gleichzeitig geplante „Mietpreisbremse“ hintangehalten werden. Die Crux liegt hier aber wie so oft im Detail, denn diese gilt in Germanien nicht überall – und ihre Wirkung ist höchst umstritten: So mussten auch im Vorjahr deutsche Mieter tiefer in die Tasche greifen und ein Ende der Aufwärts-Preisspirale ist nach Brancheneinschätzung trotz aller Bremserei noch nicht in Sicht. Neumieten dürfen beim Nachbarn in ausgewiesenen Gegenden nur noch zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen – doch bislang hat die Beschränkung in diesen Gegenden aber nicht zu sinkenden Mieten geführt: „Vermieter halten sich von alleine offensichtlich nicht an die Mietpreisbremse", wie Lukas Siebenkotten vom Deutschen Mieterbund lapidar feststellte. Und obwohl in Deutschland bei einem Verstoß gegen das Bestellerprinzip ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro droht, haben sich Makler

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wochenlang im Internet darüber ausgetauscht, wie sie die Klippen der neuen Regelung elegant umschiffen könnten. Fakt ist, dass sich an der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt in Frankfurt, München und Hamburg durch das Bestellerprinzip nichts verbessert hat: Denn wer genug Geld hat, lässt sich auch auf Deals unter der Hand wie überhöhte Abschläge und Mieterprovisionen ein, um sicher eine Wohnung zu bekommen. Und wer kein Geld hat, kann jetzt zwar über mehr Rechte jubeln – aber ein Dach über dem Kopf beschert ihm dies noch lange nicht. Müssen wir wirklich jeden Blödsinn nachmachen?

Und so fragt Georg Spiegelfeld, Geschäftsführer von Spiegelfeld Immobilien und Präsident des Immobilienrings, mit zwingender Logik: „Warum sollte eine Seite Provision zahlen, wenn beide Seiten profitieren?“ Jetzt ist es aber so, dass diese Thematik zum Politikum – die Arbeiterkammer und die Grünen haben sich den Kampf ums Bestellerprinzip auf die Fahnen geheftet – geworden ist. Der gelernte Österreicher weiß aus leidgeprüfter Erfahrung, dass, sobald die Politik im Spiel ist, die Logik fast immer versagt. Dort sitzt man einem fatalen Trugschluss auf: Denn das Bestellerprinzip ist nur scheinbar eine faire Lösung für das altbekannte Problem der finanziellen Mehrbelastung des Mieters durch die Maklercourtage. Im realen Leben wird es im Kampf ums Geld zu einer Flut von desperaten Spagaten führen, die die Branche keinesfalls braucht. Daher sollten sich die politischen Entscheidungsträger und all jene, die es vielleicht noch werden wollen, diesen Satz auf den Kopfpolster sticken lassen: Müssen wir wirklich jeden Blödsinn nachmachen, den uns andere vortanzen?


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Transparenz Kommentar: Georg Flödl ÖVI Präsident

n Mit dem Erscheinen des ÖVI Marktberichts 2016 wird erstmals das bestehende Angebot an Preisspiegeln und Indizes für den Wohnimmobilienmarkt durch eine statistisch abgesicherte Auswertung von Grundbuchkaufvertragsdaten ergänzt. Der ÖVI Marktbericht soll Immobilientreuhändern und Sachverständigen ein Instrument zur Verfügung stellen, das sie in der Einpreisung von Immobilien unterstützt und die Erstellung und Plausibilisierung von Gutachten erleichtert, so die Zielsetzung der neuen Publikation aus der ÖVI Edition. Der Immobilienprofi kann dadurch keinesfalls ersetzt werden, im Gegenteil, die Daten ergeben erst zusammen mit der Interpretation des Experten ihren Wert. Bündelung der Kompetenzen

Ermöglicht wurde dieses Vorhaben durch eine Bündelung der Kompetenzen von IMMOunited, dem Experten für die Bereitstellung von Grundbuch-Transaktionsdaten, und dem Österreichischen Verband der Immobilienwirtschaft. Eine weitere Besonderheit des ÖVI Marktberichts ist die Fokussierung auf die 12 größten Ballungsräume Österreichs, denn der Immobilienmarkt hält sich genauso wenig wie das wirtschaftliche, kulturelle und soziale Leben an Gemeindegrenzen. Die Auswertungen der Transaktionszahlen sowie der mittleren Preise und deren Entwicklung für die Objektkategorien Wohnung neuwertig, Wohnung gebraucht, Haus und Baugrundstück werden mit einer Analyse unter Berücksichtigung regionaler, demografischer und ökonomischer Besonderheiten unterlegt. Ein tabellarischer Anhang mit einer Auflistung aller Werte nach politischen Bezirken ergänzt den Blick landesweit. Diese Datenauswertung erfolgt in Kooperation von IMMOunited und RE/MAX Austria Die zwölf Immo-Regionen im Vergleich

Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck, Bregenz/Dornbirn, Klagenfurt, Feldkirch, Wels, Leoben, Villach und St. Pölten samt

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ImmoFokus | Sommer 2017

ihren Kernzonen sind Österreichs zwölf bevölkerungsreichste Ballungszentren. Anziehungskraft der größeren Städte ungebrochen hoch

Die Anziehungskraft der größeren Städte ist – wie man anhand der Anzahl der Transaktionen deutlich erkennen kann – ungebrochen hoch. Im Jahr 2016 wurden rund 73.700 Transaktionen der Objektkategorien Wohnungen, Häuser und Baugrundstücke – also Wohnimmobilien – abgeschlossen. Ziemlich genau die Hälfte dieser Transaktionen wurde in den betrachteten 12 ImmoRegionen abgewickelt, fast jede vierte davon in Wien (17.585). Wohnimmobilien machen fast 60 Prozent aller Transaktionen aus, im Rekordjahr 2015 wurden 125.200 Immobilien verkauft, vergangenes Jahr waren es immerhin noch rund 120.000 Transaktionen. Dabei ist die Tendenz für Transaktionen von Baugrundstücken und Häusern leicht fallend, für gebrauchte Wohnungen hingegen steigend. 2016 wurden im Vergleich zu 2011 fast doppelt so viele neuwertige Wohnungen übertragen, im Vergleich zum letzten Jahr stagniert der Wert aber. In der Preisbandbreite für neue Wohnungen liegen Salzburg, Innsbruck und Wien über dem österreichweiten Mittel, in Leoben, Wels, und St. Pölten hingegen liegen die Preise deutlich darunter. Wels und Klagenfurt sind bei gebrauchten Wohnungen noch relativ günstig. Die Differenz zwischen gebrauchten und neuwertigen Wohnungen liegt bei rund 1.000 Euro, in Wien etwas weniger (knapp 800 Euro), in Salzburg etwas mehr (knapp 1.300 Euro). Häuser und Baugrundstückspreise ergeben ein ähnliches Bild. Spitzenreiter in der Objektkategorie Häuser ist Salzburg mit 475.000 Euro, bei Baugrundstücken mittlerweile die Region Bregenz/Dornbirn im Ländle (438 Euro/m²). Graz (122 Euro/m²), Leoben (55 Euro/m²), St. Pölten (90 Euro/ m²) oder Klagenfurt (98 Euro/m²) sind bei den Grundstücken vergleichsweise günstig.


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Kroatien

Im Brennpunkt: Kroatien

Von der Pannonischen Tiefebene ans Meer – Immobilien im Sßden. Autor: Harry Weber

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Investments im Aufwind Steigerung. Retail-, Büro- und Hotelsektor verzeichnen nach hohem Investitionsvolumen im Vorjahr weiterhin starke Umsätze im laufenden Jahr.

D

ie positive Entwicklung der Wirtschaft wirkt sich günstig auf den Immobilienmarkt aus. Anhaltendes Wirtschaftswachstum, Erholung der Konsumpreise, wachsende Einkommen und eine leicht steigende Industrieproduktion fördern die Aktivitäten der Immobilienbranche.

Zagreb Spitzenrenditen 2012-2016 in %

88 Prozent der Investitionen wurden im RetailBereich getätigt, gefolgt von 11 Prozent im Hotelsegment und einem Prozent im Bürosektor. Der Industrie- und Logistiksektor ging leer aus, es wurden keine Transaktionen registriert. 2016 wurden insgesamt 606 Millionen Euro im Real Estate Bereich investiert, fast gleich viel wie die vorhergehenden fünf Jahre in allen Bereichen zusammen. 2016 wurde um sagenhafte 517 Prozent mehr investiert als im Jahr davor. 96 Prozent der Investments wurden mit Cross-Border Capital getätigt.

Industrie

Büro

Gewerbe

Shoppingcenter

Einkaufsstraßen

10,00 9,50 9,00 8,50 8,00 7,50 7,00

Die Erträge sind aufgrund der steigenden Nachfrage in allen Marktsektoren unter Druck geraten und leicht gesunken. Geringere Erträge mit stabilen Aussichten sollen die Investoren ermutigen und mehr Investitionschancen für die Zukunft schaffen.

6,50 2012

2013

2014

2015

2016

Quelle: CBRE / IN RE, 2016

Kroatien: Investmentvolumen 2016

11%

88% Retail

Hotel

1%

Büro

0%

Gewerbe

Quelle: CBRE / IN RE, 2016

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Im Brennpunkt: Kroatien

The Big Three Wachstum. Das Angebot an Büroimmobilien konzentriert sich auf die großen Städte Zagreb, Split und Rijeka.

D

er Markt in Zagreb steht bei 1,3 Millionen Quadratmetern laut Colliers, wovon fast 45 Prozent der ersten Kategorie zuzuzählen sind und knapp über 55 Prozent der zweiten. (CBRE

beziffert den Büromarkt von Zagreb mit nur einer Million Quadratmeter.) Im vergangenen Jahr kamen Flächen in der Größenordnung von 38.000 Quadratmetern am Markt neu hinzu. In Zagreb ist das Poslovni Centar Adris, mit 10.800 Quadratmetern vom Eigentümer benutzt, zu nennen ebenso wie das Conditum Office Project mit 9.500 Quadratmetern und das Vrbani Building mit 6.000 Quadratmetern. In Split wurde seitens der Societe Generale das neue Headquar-

ter, der Westgate First Tower mit 11.500 Quadratmetern, in Betrieb genommen. Ein zweiter Tower mit verschiedenen IT-Firmen als Mieter soll 2018 fertiggestellt werden. Die Nachfrage stieg 2016 hauptsächlich im höchsten Qualitätssegment. In Zagreb erreichten die Neuübernahmen 60.000 Quadratmeter, eine 40-Prozent-Steigerung zu 2015, überwiegend von Dienstleistern aus dem IT- und Finanzbereich verursacht, die vordringlich Objekte unter 500 Quadratmetern nachfragen. Steigende Nachfrage und die geringere Bautätigkeit des Vorjahres führten dazu, dass die Leerstandsrate 2016 mit 7,5 Prozent auf den tiefsten Wert seit 2011 gesunken ist. Ein Wert, der für das laufende Jahr stabil bleiben wird. Ein leichtes Anziehen wird für die Mieten, die im Prime-Bereich derzeit bei 14 Euro pro Quadratmeter und Monat und im Durchschnitt bei 12 Euro liegen, prognostiziert. Der Grund dafür ist in der wirtschaftlichen Entwicklung und der geringen Bautätigkeit zu suchen. Im SekundärBereich liegen die Mieten bei acht bis zehn Euro pro Quadratmeter und Monat. Neu auf den Markt kommen 2017 an die 25.000 Quadratmeter an neuen Büros in Zagreb. Das Radnicka Office-Sport Center mit 19.600 Quadratmetern, das neben einem Autoinspektionszentrum mehrere Sportplätze und 7.700 Quadratmeter Büros bietet, und VMD Kuniscak, ein 30.000 Quadratmeter großer Apartment- und Bürokomplex. Die 10.000 Quadratmeter Büroraum sind zum Großteil von der Kroatischen Katholischen Universität angemietet. n

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ImmoFokus | Sommer 2017


Zagreb Office Spitzenmieten und -renditen (2012-2016) Spitzenmieten (€/m2/Monat)

Spitzenrenditen (%) 8,35

16

8,30 15

Zagreb Office Marktindikatoren

8,25 8,20

14

8,15

13

8,10

12

8,00

8,05

1,03 Mio.

133

in m2

7,90 7,85

10

Anzahl Office Buildings

Gesamtfläche

7,95

11

2012

€ 14,00

8,00%

pro m2/Monat

2014

2015

Quelle: IN RE, 2016

Neuflächenproduktion

44.800

23.000

Vermietungsleistung H2 2016

Prognostizierte Fertigstellungen

25.000

14,35%

in m2

Bestand

Leerstandsrate

1.400

in m2

20%

1.200 (in Tausend)

in m2

2016

Office: Zagreb Neuflächenproduktion - Bestand - Leerstandsrate

Spitzenrendite

Spitzenmiete

2013

15%

1.000 800

10%

600 400

5%

200 Fertigstellungen H2 2016

Leerstandsrate

0

0% 2011

Quelle: IN RE, 2016

2012

2013

2014

2015

2016

Quelle: Colliers International

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Im Brennpunkt: Kroatien

Im Blickpunkt der Investoren Dauerbrenner Retail. Neueröffnungen, Refurbishments und Übernahmeankündigungen beherrschen den Markt.

I

m vergangenen Jahr wurde das Angebot unter anderem durch die Mall in Split (62.000 Quadratmeter), die Shopping Gallery Samobor mit 8.500 Quadratmetern und den Retail Park Pula City mit 13.000 Quadratmetern erweitert. Mit beinahe 35 Prozent konzentriert sich das gesamte ShoppingcenterAngebot in Kroatien auf Zagreb, gefolgt von Split mit 16 Prozent. Im vergangenen Jahr fielen 73 Prozent aller Neueröffnungen auf Shoppingcenter in Zagreb, Split und Pula. In Kroatien gibt es noch Bedarf an spezialisierten Einkaufszentren und Entwicklungspotential im High Street Bereich. Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Eröffnung solcher Zentren sind Bewirtung mit Fresh FoodKonzepten und modernem Design ebenso wie das Parkplatzangebot.

Neueröffnungen, Refurbishments und Übernahmeankündigungen beherrschen den Markt. Zu Jahresbeginn 2017 standen über 1,8 Millionen Quadratmeter Verkaufsflächen zur Verfügung. Bei stabiler Nachfrage wurde die Expansion von Marktteilnehmern beobachtet, hauptsächlich Supermärkte in Städten mit unter 20.000 Einwohnern. Neue Store-Konzepte wurden implementiert und an die Konsumgewohnheiten angepasst, so gesehen bei Lidl, Plodine, Pevec und anderen.

Während in den Prime Shopping Malls die Leerstandsrate unter den strukturellen fünf Prozent liegt, variiert sie bei den weniger mo-

Die monatlichen Mieten blieben bei 9,50 Euro stabil, die Renditen betrugen zu Vorjahresende 8,15 Prozent. Das Überangebot an Lebensmit-

KROATIEN

Kroatien Shoppingcenter Spitzenmieten und -renditen (2012-2016) Spitzenrenditen (%)

Spitzenmieten (Euro/m2/Monat) 25

8,40

24

8,00

8,20 7,80 7,60

23

7,40 7,20

22

7,00 6,80

21

6,60 6,40

20

6,20 2012

2013

Quelle: Source: IN RE, 2016

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2014

2015

dernen Centern stärker. Die durchschnittliche Miete in den Primärzentren Zagrebs liegt derzeit bei 22 Euro pro Quadratmeter und Monat. Generell nähert sich der ShoppingcenterMarkt der Sättigung, für gut geführte Objekte lohnt sich dennoch die Expansion ebenso wie die Entwicklung kleiner und mittlerer Center in Agglomerationen abseits der größten Städte.

Nachfrageseitig sind es vor allem internationale Markenartikler, die auf den Markt drängen, konzentriert auf Zagreb und die Küstenstädte. Pepco, eine polnische Diskont-Shop-Kette mit günstigen Bekleidungs- und Haushaltsartikeln, kündigte den Markteintritt in Kroatien an und plant, in den kommenden drei Jahren 50 Shops im Land zu eröffnen. Der erste startet dieser Tage in Zagreb. IKEA kündigte für 2018 die Entwicklung eines Designer Outlet Shopping Komplexes mit 15.000 Quadratmetern in der ersten Bauphase an. Neben dem seit 2014 bestehenden Markt sollen in einer zweiten, späteren Bauphase weitere 10.000 Quadratmeter entstehen. In Pula beginnt der Bau des Max Stoja Centers mit 30.000 Quadratmetern, die Eröffnung ist für September 2018 geplant. Im zweiten Halbjahr dieses Jahres eröffnet in Imotski zwischen Split und Dubrovnik eine neue Mall mit einer Nutzfläche von 6.900 Quadratmetern.

2016


KROATIEN

Kroatien Retail Marktindikatoren

Kroatien: Retail Spitzenmieten und -renditen (2012-2016) Spitzenrendite (%)

Spitzenmiete (Euro/m2/Monat) 10

1,8 Mio.

435

in m2

5,6

m2 pro 1.000 Einwohner

5,5 5,4

Gesamtfläche

5,3 5,2

9

Dichte

5,1

€9,50

8,15%

pro m2/Monat

5,0 4,9

Spitzenrendite

Spitzenmiete

4,8 4,7

8 2012

2013

2014

2015

2016

Quelle: IN RE, 2016

telmärkten in Kroatien bringt mit sich, dass nur wenige Anbieter expandieren und ihre Marktanteile erhöhen, hauptsächlich durch Übernahmen. SPAR übernimmt von Billa/Rewe, die sich aus Kroatien zurückziehen, alle 63 Märkte und das Logistikcenter in Sveta Helena. Müller übernimmt die Kozmo Drogeriemärkte von der angeschlagenen Agrokor Gruppe. IKEA will in Split eine 2.500 Quadratmeter Stadtfiliale eröffnen und Pevec übernahm den Baumax-Markt in Zadar. Der Onlinehandel entwickelt sich in Kroatien nur langsam. 33 Prozent der Kroaten, die das Netz mehrheitlich nur zur Information nutzen, um dann später im Geschäft zu kaufen, erstanden 2016 etwas online, das sind nur zwei Prozent mehr als im Jahr davor. n

Quelle: IN RE, 2016

Kroatien Shoppingcenter Marktindikatoren

1,53 Mio.

358

in m2 Gesamtfläche

m2 pro 1.000 Einwohner Dichte

€22,00

7,00%

pm2 /Monat Spitzenmiete

Spitzenrendite

Quelle: IN RE, 2016

Sommer 2017 | ImmoFokus

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Im Brennpunkt: Kroatien ZAGREB

Ein laues Lüfterl

MARKTINDIKATOREN

Zagreb Shopping Center Marktindikatoren Shoppingcenter

Gewerbeimmobilien. Die starke Entwicklung auf dem Retail-Sektor treibt auch den Logistibereich.

520.000

664

in m2 Gesamtfläche

m2 pro 1.000 Einwohner Dichte

€ 22,00

7,00%

per m2/month Spitzenmieten

Spitzenrenditen

Zagreb Einkaufsstrassen Marktindikatoren Quelle: IN RE, 2016 Einkaufsstraßen

6,75%

€ 60,00 pro m2/Monat

Spitzenrenditen

Spitzenmieten

CLOSED

OPEN

35

4

Einheiten Neueröffnungen

Einheiten

666.000

844

in m2

m2 pro 1.000 Einwohner Dichte

Gesamtfläche

€9,50

8,15%

per m2/Monat Spitzenmiete

Quelle: IN RE, 2016

76

Der logistische Schwerpunkt Kroatiens liegt – wie nicht anders zu erwarten – um Zagreb, ansonsten sind nur Kukuljanovo bei Rijeka und Dugopolje bei Split von Bedeutung. Von den zur Verfügung stehenden 620.000 Quadratmetern Logistikflächen in Zagreb kann nach europäischen Maßstäben nur ein kleiner Teil als modern bezeichnet werden. Neben Qualitätsflächen mangelt es an Lagerflächen mit einer Größe von über 10.000 Quadratmetern und Warenmanipulationsmöglichkeiten. Hohe Grundstückspreise und Baukosten, aber auch die Weigerung künftiger Mieter, sich langfristig zu verpflichten, lassen die Investoren weiter abwarten und verhindern Neuentwicklungen und somit eine höhere Aktivität auf dem Markt. Die stärkste Nachfrage besteht für Flächen zwischen 2.000 und 5.000 Quadratmetern, auch oft gesucht werden Flächen um die 10.000 Quadratmeter. Auf der Suche sind zumeist Lebensmittel- und Konsumgüterhändler. Die meisten Einzelhändler am Markt haben sich zwischenzeitlich aufgrund des schlechten Angebotes auf dem Markt ihre eigenen Logistikzentren gebaut.

Schließungen

Zagreb Retail Marktindikatoren Quelle: 2016 RetailIN RE,

D

ieses Segment des Immobilienmarktes ist in Kroatien, trotz bevorzugter geographischer Lage und gut entwickelter Transportwege nach Zentraleuropa, das am schlechtesten entwickelte. Dieser Umstand veränderte sich im letzten Jahr, in dem weder im industriellen noch im Logistikbereich neue Projekte auf den Markt kamen, nicht.

ImmoFokus | Sommer 2017

Spitzenrendite

Die Leerstandsraten sind weiter gesunken und liegen nun bei fünf Prozent, was quasi gleichbedeutend keinem, also nur strukturellem Leerstand ist. Die Spitzenmieten im Logistikbereich betragen in Zagreb 4 bis 5,50 Euro pro Quadratmeter und Monat, für ältere und sanierte Industrieimmobilien 3 bis 4 Euro pro Quadratmeter und Monat. Aufgrund der hohen Investitionskosten sind die Mieterträge in Zagreb geringer als in anderen Hauptstädten im CEE-Raum. Die starke Entwicklung auf dem Retail-Sektor treibt auch den Logistikbereich. Entgegenkommen der Gemeinden bei lokalen Abgaben und neue Verkehrsverbindungen sowie günstigere Bodenpreise in Gewerbegebieten sind Schlüsselfaktoren für neue Projekte. Die Häfen von Rijeka, Zadar und Ploce, aber auch die Stadt Osijek erwarten sich viel von verbesserten Bahnverbindungen und neuen Autobahnen. Luka Rijeka d.d. holte sich neues Kapital in der Höhe von 40 Millionen Euro, um ihren Hafen in Skrljevo auf eine Kapazität von 125.000 TEU auszubauen, mit zusätzlichen Lagerflächen in der Größe von 148.000 Quadratmetern. n


Kroatien Top-Logistikflächen - Spitzenmieten - Euro/m2

Kroatien Gewerbe und Industrie Marktindikatoren

620.000

5,50 5,00

5,00 4,00

4,00

3,60

sehr niedrig

in m2 3,80

Leerstandsrate

Gesamtflächen

€5,00

9,15%

Quelle: Colliers International

fia So

ag

pe da

Spitzenmiete

Spitzenrendite

Bu

Pr

st

u ha

W

ar

ka

sc

re

a Bu

at

isl

av

eb gr

Br

Za

st

per m2/Monat

Quelle: IN RE, 2016

Sommer 2017 | ImmoFokus

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Im Brennpunkt: Kroatien

Investoren suchen gute Objekte Ausgedünnter Hotelmarkt. TopObjekte sind auf dem traditionell unterentwickelten Hotelmarkt schwer zu finden, die meisten Betten werden weiterhin privaterseits angeboten.

D

as größte Neuprojekt war 2016 das Familienhotel Amarin in Rovinj, wo Maistra (Adris Group) ungefähr 40 Millionen Euro investierte und dort seither in 280 Zimmern bis zu 996 Gäste unterbringen kann. Ebenso 2016 hat Valamar Riviera, die größte kroatische Tourismusfirma in Bezug auf Unterbringungskapazität, 50 Prozent der staatlichen Imperial d.d. Rab übernommen und so die Kapazität von Valamar um 15 Prozent auf gesamt 55.000 Betten erhöht.

Für das laufende Jahr werden bis zu 50 Neueröffnungen, vorwiegend im 4*- und 5*-Bereich erwartet. Meist handelt es sich um Neuverpachtungen nach Sanierungen, die Zahl der Neuinvestitionen auf der grünen Wiese steigt aber ebenso. In Rabac eröffnet Valamar Riviera zwei 4*-Häuser um 75 Millionen Euro mit einer Gesamtkapazität von 764 Zimmern. Importanne Hotels & Resorts eröffnen in Dubrovnic ein weiteres 5*-Hotel mit 81 Zimmern und Pool am Dach. Die Gruppe besitzt nun fünf Hotels vor Ort. Maistra (Adris Group) entwickelt ein neues 5*-Haus in Rovinj auf dem Gelände des alten Park Hotels. Mit einer Investition von 80 Millionen Euro sollen dort im ersten Halbjahr 2018 190 Zimmer und 20 Luxussuiten für Gäste bereit stehen. Karisma Hotels Adriatic will 2018 in Plat bei Dubrovnik das im Krieg zerstörte Hotel Plat mit neuem Namen als Hotel Sensatori mit 536 Zimmern eröffnen. Im Tower B des Westgate Komplexes in Split, dem höchsten Gebäude in Kroatien, entsteht ebenfalls ein Hotel mit 193 Zimmern. Die Eröff-

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ImmoFokus | Sommer 2017

nung ist für die zweite Hälfte des kommenden Jahres geplant. Luxusresidenzen und Ferienhäuser

Die durch den EU-Beitritt geschaffene Rechtssicherheit am Eigentum und die relative Nähe zu den mitteleuropäischen Wirtschaftsräumen hat viele wohlhabende Europäer überzeugt, sich in Kroatien Feriendomizile am Meer zu kaufen. Neben dem Ankauf von Privaten oder von lokalen Händlern haben sich auch professionelle Entwickler des Segments angenommen. So sind in den letzten Jahren Luxushaus- und Apartmentanlagen in Istrien, Opatija, Dubrovnik und den Inseln Hvar, Brac und Krk entstanden, die mit der Möglichkeit zur zeitweisen Weitervermietung und professionellem Hausmanagement zum Verkauf angeboten werden. Die prominentesten Angebote sind das Skiper Resort in Istrien, bei uns bekannt durch den ehemaligen Eigentümer Hypo Alpe Adria, das Falkensteiner Resort bei Zadar und die Radisson Blu Dubrovnic Sun Gardens. Die Quadratmeterpreise liegen bei den Sun Gardens bei 4.400 Euro, bei 3.000 Euro in Punta Skala und wer sich im Skiper Resort– Kempinski einkaufen möchte, zahlt 2.500 Euro pro Quadratmeter. Die Luxusvillen werden von Rovinj bis Dubrovnik im Durchschnitt zwischen 750.000 und 1.250.000 Euro angeboten. Wer in Opatija ein Luxushaus sucht,

wird etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Dort liegt der durchschnittlich verlangte Preis bei 2.000.000 Euro. Der Flair der Monarchie hat eben seinen Preis. Einige Investoren zeigen Interesse an der Entwicklung neuer Resorts mit Residenzen entlang der kroatischen Küste. Unter den Projekten in Planung finden sich: Das Maraska Projekt der Dogus Gruppe. Auf dem Grundstück der ehemaligen Maraschino Likör Fabrik in Zadar sollen neben einem Hotel und Retail-Facilities 115 Luxusresidenzen entstehen. Der Vorverkauf hat begonnen. Arqaam Capital in Kooperation mit Four Seasons kündigten Pläne an, direkt am Strand der Brizenica Bucht auf der Insel Hvar ein Luxus-Resort mit einem Mix aus einem Four Seasons Hotel mit 120 Zimmern und 60 Luxusresidenzen zu errichten. Die Eröffnung ist für 2019 geplant. Nachfrageseitig liegt Istrien bei Österreichern, Deutschen, Slowenen und Italienern hoch im Kurs. Dalmatien wird von Exil-Kroaten, Schweden, Slowaken und Tschechen bevorzugt. Der typische Kunde ist ein einkommensstarker Europäer auf der Suche nach Orten mit hohem Standard und entsprechendem Lifestyle. Gefragt sind heute, im Unterschied zu früheren Käufern, Orte mit historischer und kultureller Authentizität. Der rasch wachsende Tourismus wird die Nachfrage nach Luxusresidenzen weiter antreiben. n


Die Rückkehr von Kroatien Kommentar: Markus Brugger CC Real

n Die Zeichen stehen auf Erholung und Wachstum: Nach Jahren in der Rezession kennen die wirtschaftlichen Eckdaten nur eine Richtung – nach oben! Der boomende Tourismus und das zurückkommende Vertrauen der Konsumenten befeuern das Wachstum. Der kroatische Retailmarkt erwartet 2017 ein weiteres gutes Jahr. Nach Steigerungen der Konsumausgaben in 2016 über 2,7 Prozent wird für das aktuelle Jahr mit einem Wachstum von 2.0% gerechnet. Die Reduktion der Arbeitslosenrate von 16,3 Prozent auf 13,1 Prozent in 2016 übertraf die Erwartungen, für 2017 ist eine weitere Reduktion dieses Trends zu erwarten. Getragen wurde diese Entwicklung von einem Rekordjahr an internationalen Besuchern im Tourismus und der Rückkehr der kroatischen Industrie zum Wachstum. Die Produktion legte 2016 kräftig zu wobei sich die die Aufwärtsdynamik sich gegen Jahresende sogar spürbar beschleunigte. Wie so üblich kommen makroökonomische Erholungen als erstes in der Assetklasse Shoppingcenter an. Die Einzelhändler versuchen aktuell in den starken Shoppingcentern in Zagreb sowie in Regionalstädten wie Split, Zadar oder Pula neue Flächen zu bekommen. Im höherwertigen Segment expandierte in den letzten Monaten die Kosmetikmarken MAC und Kiehls in Kroatien, weiters hervorzuheben sind die ersten „Superdry“ und „Armani Exchange“ Shops in den „City Center one"-Shopping-

centern in Zagreb Ost und Split. Im Diskontbereich wagte der polnische Einzelhändler PepCo den Markteintritt und plant in ganz Kroatien 50 Shops in den nächsten Jahren zu eröffnen. Mit einer Shoppingcenter-Dichte von 358 Quadratmetern pro 1.000 Einwohner gilt der kroatische Shoppingcenter-Markt als grundsätzlich gesättigt. Für die nächsten Jahre sind keine großen Neuentwicklungen angekündigt, es ist vielmehr mit Erweiterungen von bereits jetzt dominierenden Centern zu rechnen. Die Shoppingcenter-Betreiber auf der anderen Seite investierten in den letzten Jahren stark in ihr Gastronomieangebot und erneuerten/vergrößerten ihre Foodcourts. Ziel ist es, die Aufenthaltsdauer in den Centern der Besucher zu erhöhen und die Shoppingcenter als sozialen Treffpunkt weiter zu stärken. Die im internationalen Vergleich hohen Renditen blieben auch am internationalen Investmentmarkt nicht verborgen. Der Erwerb des – gemeinsam mit den „City Center one“ – führenden Arena Shopping Center in Zagreb um 219,9 Millionen Euro durch den südafrikanischen Fond „NEPI“ war eine der aufsehenerregendsten Transaktionen im Jahr 2016. Der Ankaufspreis stellt eine Rendite von 7,0 Prozent dar und liegt damit wieder auf Vorkrisen-Niveau. NEPI erwarb neben dem Arena Center auch ein 4.4 Hektar großes Grundstück, auf welchem mit der Entwicklung eines Fachmarktzentrums zu rechnen ist.

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Nachzug Kommentar: Hans Jörg Ulreich Ulreich Bauträger GmbH

n Als Bauträger ist es mein Beruf, Immobilien wieder zu beleben. Ob Sanierung oder Neubau: Die grundlegende Herangehensweise ist dabei immer die gleiche. Private Immobilienexperten, gerade jene, die innerstädtisch in Ballungsräumen tätig sind, müssen nämlich schon aufgrund der Aufgabenstellung die vorhandenen Ressourcen bestmöglich nutzen. Es gilt, aus einem alten Standort das Bestmögliche für die Stadt, die Bewohner, die Umwelt und damit für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Wir haben die Aufgabe, nein: die Verantwortung, so ressourcenschonend wie möglich mit der vorhandenen Fläche umzugehen. Neben Umwelt- und Technologieaspekten beim Bau gilt es auch, das Optimum an nachhaltigem Lebensraum herauszuholen. Die breite Öffentlichkeit ist sich dieser nachhaltigen, gemeinnützigen Leistung unserer Branche nicht bewusst. Immer treten Punkte wie Architektur, Design und Höhe in den Diskussionsvordergrund. Bei Projekten in prominenten Lagen werden Proteste spektakulärer und medial breiter ausgetragen. In der Wiener Vorstadt oft leiser in Anrainerverfahren, dafür genauso langwierig und kurzsichtig. Die Schuld dafür liegt bei der fehlenden Aufklärung einerseits, andererseits an den veralteten rechtlichen Rahmenbedingungen. In einer Zeit, in der wir alle dringendst dazu angehalten sind, mit Ressourcen schonend umzugehen und Umweltkiller aus unserem Lebensraum zu verbannen, hinken ausgerechnet diese weit hinterher. Wie kann es sein, dass heute nicht von politischer Hand deutlich und auch rechtlich klargestellt wird, zum Beispiel mit einer Anpassung der

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ImmoFokus | Sommer 2017

Flächenwidmung, dass ökologische, innerstädtische Nachverdichtung weit über den üblichen Anrainerargumenten steht? Ein Veto gegen – sanfte – Höhe und Dichte ist und bleibt eine klare Absage an Umweltschutz und Erhöhung der Lebensqualität. Wir haben genügend – wirklich genügend – rechtliche Rahmenbedingungen, die verhindern, dass aus der Wiener Innenstadt eine Wolkenkratzercity wird. Diese Angst muss keiner haben! Sorgfältiger Umgang mit dem Gut „Land“ bedeutet nun einmal, aus einer Fläche das Maximum herauszuholen. Es geht nicht nur darum, dass es sich bei zu wenig Zugewinn an Nutzfläche für die private Immobilienbranche nicht rechnet. Tatsache ist, es rechnet sich genauso wenig für die Umwelt und somit für die Allgemeinheit. Jeder Quadratmeter nicht erlaubte Nutzfläche im innerstädtischen Bereich verbraucht mindestens einen Quadratmeter mehr Grünland in der Stadtumgebung! Von den notwendigen Infrastrukturkosten, die zur Belebung des Umlandes investiert werden müssen, einmal abgesehen! Wir, die private Immobilienwirtschaft, sind uns dessen voll bewusst. Auf die Kurzsichtigkeit der Politik und mancher Anrainer dürfen wir nicht mit Verwunderung reagieren. Vielmehr liegt es an uns, konsequent darauf hinzuweisen, wie sehr wir mit unserer Arbeit in Land, Mensch und Umwelt investieren. Wir müssen die Wahrnehmung der Bürger dafür schärfen! Der Politik wird dann nämlich nur eines übrigbleiben: statt die Augen zuzumachen, endlich nachzuziehen!


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Lokalaugenschein Positionen & Meinungen

Prologis Park Bratislava

Land der Lager Logistikmarkt Slowakei. Davon zu schreiben, dass eine Halle 60.000 Quadratmeter hat, ist das eine. Etwas anderes ist es in einer solchen Halle zu stehen. Ich hatte die Gelegenheit dazu: Es war schlichtweg beeindruckend. In diese 10 Meter hohe, 9,5 länderspieltaugliche Fußballfelder fassende Halle könnte man 300.000 Badewannen stapeln. Was tut sich am Logistikmarkt Slowakei? Ein Lokalaugenschein. Autor: Michael Neubauer

„Der Zeitverlust gegenüber einem Standort in der unmittelbaren Nähe zu Wien ist zu verschmerzen.“

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er Markt für Logistikimmobilien in der Slowakei boomt. Die treibende Kraft ist die äußerst erfolgreiche Automobilindustrie mit ihren zahlreichen Großinvestitionen und die gut ausgebaute Infrastruktur in der Slowakei. Mit Jaguar Land Rover baut zurzeit ein vierter Autohersteller eine Fabrik im Land auf. Das zieht neue Zulieferer an und sorgt für mehr Bedarf an Transportund Lagerdienstleistungen. Nachfrage kommt aber auch aus dem Einzelhandel, der verstärkt auf das Onlinegeschäft setzt und dafür seine Logistik optimieren muss. Gefragter Standort

Regional dominieren der Großraum Bratislava und die Autobahnen D1 und D2 das Logistikgeschäft. Rund drei Viertel des Bestands an modernen Lager- und Logistikflächen der Slowakei befinden sich dort. An der D1 in Senec treffe ich mich mit Sebastian Scheufele, einen der geschäftsführenden Gesellschafter von

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Modesta Real Estate. Gemeinsam machen wir uns auf zum Prologis Park Bratislava in Senec – der ersten Station unserer kleinen Rundreise. „Dort wird kräftig gebaut. Im zweiten Quartal 2016 wurde ein 22,6 Hektar großes Grundstück direkt angrenzend an den bereits bestehenden Logistikpark angekauft. Wie schon bei den anderen Grundstücken im Besitz von Prologis, durften wir auch diese Transaktion begleiten“, erzählt Scheufele nicht ohne Stolz. „Der Baustart der neuen Logistikhalle DC15 mit insgesamt 21.140 Quadratmetern ist bereits erfolgt. Ein zusätzliches Entwicklungspotential mit insgesamt 66.000 Quadratmetern an modernen Logistikhallen ist am Standort möglich.“ Stabile Mieten, gute Renditen

2017 stehen erstmals landesweit über zwei Millionen Quadratmeter moderne Industrie- und Lagerhallen zur Verfügung. Weitere 174.000 Quadratmeter befinden sich im Bau, vorrangig als build-to-suit Lösungen. Die Leerstandsrate


mit etwa 4,33 Prozent ist dabei sehr gering und befindet sich weiter im Fall. Je nach Lage liegen die Mietpreise in modernen Hallen zwischen 3,40 und 4,20 Euro pro Quadratmeter und Monat. Durch die niedrigen Leerstände und die voraussichtlich unverändert hohe Nachfrage sollten die Mieten bis Jahresende weitgehend stabil bleiben. Gute Aussichten für Developer und Investoren. Trotz Rückgang der Spitzenrenditen liegen die Renditen teilweise über jenen, die in Österreich erzielbar sind. In Senec treffen wir Martin Polak SVP, Regional Head CEE von Prologis, der uns sichtlich stolz auf eine Tour durch seinen Logistikpark einlädt. Der Prologis Park Bratislava umfasst derzeit 13 moderne Hallen mit mehr als 320.000 Quadratmetern Produktions- und Distributionsfläche. Österreich? Nicht im Fokus!

Könnte man so einen Logistikpark nicht auch in Österreich betreiben? Polak ist skeptisch.

Man habe sich umgesehen. Aber es sprächen zu viele Faktoren gegen ein Engagement in Österreich. „Ein großes Manko für den Standort ist unter anderem die mangelnde Verfügbarkeit von geeigneten Grundstücksflächen sowie die deutlich höheren Grundstückpreise, Baupreise und das deutlich höhere Lohnniveau. Rund um Bratislava werden rund 45 bis 60 Euro pro Quadratmeter für ein gewidmetes Grundstück verlangt und ein Arbeiter verdient zwischen 500 bis 800 Euro. Rund um Wien muss man mit Quadratmeterpreisen je nach Lage zwischen 120 und 280 Euro kalkulieren. Auch das Lohnniveau ist deutlich höher. Die Personalkosten sind ein Vielfaches von denen in der Slowakei. Das rechnet sich für uns nicht. Hier in Senec liegt das Preisniveau bei 40 bis 50 Euro pro Quadratmeter.“ Die längere Anfahrt falle ebenfalls nicht ins Gewicht. „Wir können von Bratislava jeden Standort in Österreich in acht bis zehn Stunden erreichen. Der Zeitverlust gegenüber

einem Standort in der unmittelbaren Nähe zu Wien ist zu verschmerzen“, so Polak. Außerdem fehle es dem österreichischen Markt an entsprechend großen Mietanfragen. „Fakt ist zudem, dass die meisten Logistikhallen in Österreich traditionell für Eigennutzzwecke errichtet werden und die Nachfrage nach fremden Mietflächen nicht so stark wie in der Slowakei oder in der Tschechischen Republik ist. Der österreichische Markt konzentriert sich vielmehr verstärkt auf regionales Interesse, der slowakische hingegen vermehrt auf internationale Nachfrage“, erklärt Polak. Wir halten vor einer kurz vor der Fertigstellung stehenden Halle. Die großzügigen Außenanlagen fallen sofort ins Auge. Die Halle wurde spekulativ errichtet und fand als Mieter ein führendes Möbelhaus aus der Türkei, das sich unter anderem auch in Österreich umgesehen hatte, aber nicht fündig wurde und sich schlussendlich für Bratislava entschied.

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Lokalaugenschein

PROLOGIS Quadratmeter: 63 Million Gebäude: 3.322 Kunden: 5.200 Angestellte: 1.600 Länder: 19 Kontinente: 4 Immobilienvermögen unter Verwaltung: 67 Mrd. Dollar Gegründet: 1983

Dass das Thema Sicherheit eine große Rolle spielt, versteht sich von selbst und so sind Einfahrtskontrollen und Überwachung des Areals inkludiert. „Der Park wird rund um die Uhr bewacht.“ Darüber hinaus gehende Sicherheitsbedürfnisse werden von den Mietern selbst abgedeckt. So hat allein Samsung rund um die Uhr noch sechs weitere Sicherheitsleute im Einsatz.

angekauft.“ Aktives Landbanking ist für Polak oberstes Gebot: „Wir wollen nicht zu nahe an Wohngegenden liegen, aber doch in der Nähe der Autobahn sein. Aus diesem Grund kaufen wir auch Land um unsere Logistikparks. Wir wollen kein Risiko eingehen, dass uns Wohnbauten zu nahe rücken.“ Der ideale Standort auf den Punkt gebracht: „So nah wie möglich an strategisch wichtigen Ballungszentren, in unmittelbarer Nähe zur Autobahn und in angemessener Distanz zu Wohngebieten.“

Weitere Expansion

Zukunftsgedanken

Weiter geht es mit dem Geländewagen zu einem unbebauten, an dem Logistikpark liegenden etwa 60 Hektar großen Grundstück. „Das gehört schon uns. Aufgrund der stark steigenden Kundennachfrage und um eine langfristige Entwicklungsmöglichkeit am Standort zu garantieren, haben wir dieses Grundstück für eine weitere Expansion vor Kurzem

Prologis setzt auf Eigenentwicklungen: „Wir kaufen nicht, wir entwickeln unsere Logistikimmobilien selbst. Da kennen wir uns aus. Wir machen nichts anderes. Ich bin überzeugt: Wir entwickeln bessere Gebäude, als sie am Markt zum Kauf angeboten werden. Bei vielen von diesen spürt man die mangelnde Erfahrung der Bauherren/Entwickler.

Hohe Sicherheit

Automobile ist mehr denn je die wichtigste Säule der slowakischen Wirtschaft und für 43 Prozent der industriellen Produktion und 35 Prozent der Industrieexporte verantwortlich. Die slowakischen Autohersteller produzieren auch 2016 wieder über 1 Million Fahrzeuge. Das ergibt einen Durchschnitt von ca. 185 PKW pro 1.000 Einwohner und ist der weltweite Spitzenwert. Mit der geplanten Investition von Jaguar Land Rover wird die Slowakei bezüglich der absoluten Produktionskapazität an jene der Tschechischen Republik herankommen. Volkswagen Slovakia ist mit rund 400.000 Fahrzeugen (VW Up, Skoda Citigo, Seat Mii, Audi Q7, Porsche Cayenne, VW Tuareg) jährlich der größte Produzent. Daneben werden auch Getriebe für andere Modelle gefertigt. Aktuell investiert VW rund 800 Millionen Euro in die Erweiterung der drei slowakischen Produktionsstandorte. Kia mit einem Werk in Zilina produzierte letztes Jahr rund 340.000 PKW und PSA Citroen über 300.000. Mit der Einführung eines neuen Modells und einer vierten Schicht wird der französische Autobauer diese Anzahl zukünftig weiter steigern.

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Wir bauen nachhaltige Immobilien, um sie +20 Jahre zu nutzen – andere bauen sie, um sie zu verkaufen. Das macht einen gewaltigen Unterschied. Wir denken an die Fassade, an die Truck Courts, die Dächer und bauen mit entsprechend hochwertigem Material. Wir denken an die Zukunft unserer Logistikparks.“ Die Nähe zu einem Flughafen spielt für Logistikentwickler keine Rolle. „Das war vielleicht früher mal der Fall, heute nicht mehr.“

zierung in der Vermietung eine untergeordnete Rolle. „In Großbritannien und Westeuropa ist eine Zertifizierung vor allem bei den Investoren von Bedeutung. Ausschlaggebend für lokale Unternehmer und Entscheidungsträger hingegen ist in erster Linie die Lage sowie der Preis. An dritter Stelle liegt der technische Standard und dann kommt BREEAM“, so Polak. Neben dem weiteren Ausbau der Logistikparks in der Slowakei sind neue Parks in Polen und in der Tschechischen Republik in der Pipeline. Polak: „Diese beiden Länder sind für uns sogar noch interessanter als die Slowakei und Ungarn.“

Lage, Preis, Technik

Auch wenn alle Prologis Immobilien – so auch die neue Halle DC15 in Senec – nach BREEAM-Standard zertifiziert werden, spielt die Zertifi-

Logistikzentren/-parks / 60 Kilometer Radius rund um Bratislava Lagerfläche in m2 Prologis Park Bratislava P3 Park Bratislava

212.653

Prologis Galanta

185.000

Goodman Senec Logistics Centre

142.000

VGP Park Malacky

105.000

CTPark Bratislava

87.000

Logistics Center Bratislava - Raca

69.500

Summe

322.000

1.123.153

Der Logistikpark Prologis Bratislava ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region: 25 Mieter mit rund 3.000 Beschäftigte

„Das 60.000 Quadratmeter große Amazon-RücksendeZentrum wird im dritten Quartal von 2017 in Betrieb gehen.“

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Lokalaugenschein

dazu kommen noch weitere 1.000 induzierte Arbeitsplätze in Unternehmen in der Nachbarschaft. Der richtige Riecher

Eine Logistik-Immobilie erfolgreich zu entwickeln gehört zur hohen Kunst des Immobilien-Developments. Man muss den richtigen Riecher haben und opportunistisch bauen. „Das ist ein 10 bis 12 Jahre dauernder Prozess“. Vor allem dann, wenn Flächen in diesem Ausmaß gekauft werden müssen. „Es gibt Projekte, da müssen wir uns mit über 100 Eigentümern einigen.“

MODESTA REAL ESTATE in Bratislava wurde im Jahr 2005 als Tochtergesellschaft der in Wien ansässigen MG Real Estate GmbH gegründet. Modesta Real Estate bietet an den beiden Standorten in Wien und Bratislava die gesamte Bandbreite an Dienstleistungen im Gewerbeimmobilienbereich – nicht nur für Österreich und die Slowakei, sondern auch für die Nachbarländer und ganz Europa. Seit 2005 konnte Modesta Real Estate in der Slowakei u.a. namhafte Kunden wie Prologis, P3, Mountpark, Gebrüder Weiss, Goldbeck, DHL, Carcoustics, Rolls Royce und AXA Real Estate betreuen.

Martin Polak SVP, Regional Head CEE von Prologis und Sebastian Scheufele, geschäftsführender Gesellschafter der Modesta Real Estate

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Schauplatzwechsel zu Mountpark nach Sered

Nicht nur in Senec wird gebaut. Es hat den Anschein in der Region reiht sich Halle an Halle. Demnächst wird Amazon ein neues RetourenZentrum im 120 Kilometer von Wien entfernten Sered eröffnen – unser nächstes Ziel. In Sered hat Scheufele ein 28,5 Hektar großes Logistikgrundstück an die Mountpark Logistics EU vermittelt. Insgesamt sollen in der ersten Phase 125.000 Quadratmeter an hochmodernen Logistikflächen errichtet werden, wovon 60.000 Quadratmeter bereits an Amazon vorvermietet wurden. Aufgrund


Mountpark Sered

steigender Kundennachfrage befindet sich Mountpark bereits in der finalen Akquisitionsphase zum Kauf des angrenzenden Grundstücks mit knapp 22 Hektar Fläche, auf der in einer zweiten Phase weitere 88.000 Quadratmeter entwickelt werden können. Auch diese Transaktion wird von Scheufele begleitet. „Der Park kann zukünftig von Gigalinern angefahren werden“, weist Scheufele auf ein wesentliches Detail hin. Die so genannten „Big Boxes“ zielen vor allem auf Großmieter ab. „Der Logistikstandort Sered zeichnet sich wie die gesamte Region rund um Bratislava insbesondere durch die optimale Verkehrsanbindung und die strategisch wichtige Lage an einer der produktionsstärksten Standorte Zentraleuropas aus“, so Scheufele. Dieses Potenzial hat auch Amazon erkannt. „Das 60.000 Quadratmeter große Amazon-Halle wird im dritten Quartal von 2017 in Betrieb gehen“, erklärt Scheufele beim Rundgang um das Gebäude, in dem noch heftig gearbeitet wird. „Nach Fertigstellung werden hier rund 1.000 Mitarbeitern, in Spitzenzeiten bis zu 3.000 Mitarbeiter tätig sein.“ n

„Der Logistikstandort Sered zeichnet sich wie die gesamte Region rund um Bratislava insbesondere durch die optimale Verkehrsanbindung und die strategisch wichtige Lage an einer der produktionsstärksten Standorte Zentraleuropas aus.“

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Finance & Investment

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ImmobilienManager 4.0 Herausforderungen und Chancen. Durch die Änderung der Berufsbilder muss sich auch die Immobilienbranche anpassen. Beim neunten Real Circle wurde auf Einladung des ImmoFokus, Facilitycomfort und ImmoUnited wieder angeregt - über Digitalisierung - diskutiert. Autor: Angelika Fleischl

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eine Frage, die Arbeitswelt ist schneller geworden“, bringt es Sandra Bauernfeind, EHL Immobilien, auf den Punkt. „Allein durch die Mobiltelefone kann man viel schneller reagieren. Auch wenn manchmal auf Kundenseite das Verständnis dafür fehlt, wenn man einmal nicht erreichbar sein kann.“ „Mit unseren Mobiles, Tablets und Laptops können wir ortsunabhängig arbeiten. Das ist auch ein unheimlicher Vorteil“, ergänzt Georg Greutter, Simacek Facility Management Group GmbH. Produktivität ist sicher gestiegen

In einem ist sich die Gruppe rasch einig. „Dank Digitalisierung kann man schneller Umsatz generieren. Die Produktivität ist sicher gestiegen.“ Die Einkommen seien allerdings nicht zwangsläufig höher geworden. „Es gibt keine Branche in der Immobilienwirtschaft, die nicht von der Digitalisierung profitiert.“ Andreas Millonig, Imabis: „Die Digitalisierung

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führt auch zu einem Mehr an Transparenz. Die Kunden sind besser informiert. Sie sehen zum Beispiel im Bereich Miete und Eigentum, welche Immobilien zu welchen Konditionen am Markt sind. Ist der Wissensstand der Beteiligten hoch, beschleunigt das auch die Entscheidungsprozesse.“ Voraussetzung sei allerdings, dass alle ihre Hausaufgaben gemacht haben. Wilhelm Sterl, Immofinanz: „Es geht um interne Prozesse. Man muss sich erst einmal mit sich selbst beschäftigen und die eigene Unternehmensstruktur hinterfragen – und, wenn notwendig, Prozesse neu aufsetzen“. Das sei aber manchmal schwierig. Greutter: „Wir sind Gewohnheitstiere. Wir wechseln nur, wenn wichtige Gründe vorliegen.“ Für Millonig spielt hier die Datensicherheit eine wesentliche Rolle. „Da darf nichts passieren.“ Oft ist man mit einem System „verheiratet“ – da tut eine Scheidung emotional weh – und kostet eine Menge Geld.


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Finance & Investment

„Keine Frage, die Arbeitswelt ist schneller geworden.“ Sandra Bauernfeind, EHL Immobilien

„Aufgrund der scharfen Regelungen ist vieles nicht mehr möglich.“ Christian Call, Facilitycomfort

Vor allem aber: „Wir haben das Gefühl, schnell sein zu müssen. Wir sollten durchaus hin und wieder mehr Gelassenheit an den Tag legen.“ „Den Druck bauen wir aber selbst auf“, wirft Greutter ein. „Diese Gelassenheit aber kommt mit der Routine und der Berufserfahrung“, kontert Bauernfeind. Wobei die Immobilienexpertin ihren Kollegen in einem Punkt beipflichtet: „Die Kommunikation ist sicher impulsiver geworden. Es empfiehlt sich, die eine oder andere Mail nicht in der ersten Emotion zu schreiben.“ In schwierigen Fällen einmal eine Nacht darüber zu schlafen, mache sicher Sinn. „Da braucht man auch einen guten Partner.“ Doch die Digitalisierung habe auch ihre Schattenseiten. Das Volumen an Daten werde immer größer – ob aber die daraus gezogene Information qualitativ besser werde, sei fraglich. Wir haben gelernt, damit umzugehen

„Man wäre nicht gut beraten, wenn man sich die Immobilie nicht persönlich ansehen würde.“ Alexander Bosak, Bosak und die Wölfe

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„Man braucht beides – sowohl Spezialisten als auch Generalisten.“ Eva Aschauer,, Raiffeisen Bank International

Übereinstimmung herrscht auch darüber, dass die Immobilienbranche in Sachen Automatisation nach wie vor anderen Branchen hinterherhinke. Greutter: „Wer kann sich noch erinnern, wie groß der Widerstand gegen die Check-in Schalter am Flughafen war? Wie lautstark wurde da gejammert, dass sich keiner mehr um einen kümmert. Heute ist das alltäglich. Wir haben gelernt, damit umzugehen.“ Für den Simacek-Manager ist die Immobilienbranche noch zu stark nach den Einzelgewerken organisiert. „In der Übergabe und der gemeinsamen Nutzung von Daten liegt der Erfolg.“ Gut, wenn man über den Zaun blicken kann

Was die Ausbildung des Immobilienmanagers 4.0 betrifft, ist sich Franz Pöltl, EHL Immobilien, sicher: „Es ist gut, wenn man ein breites Fundament hat, damit man ein bisschen über


„Es kann sein, dass vieles gar nicht kommt, weil der Mensch das nicht will.“ Marcus Berger, Planethome

den Zaun blicken kann.“ Dem stimmt Gernot Ressler, LeitnerLeitner, zu und ergänzt: „In unserem Beruf neigt man dazu, sich sehr stark zu fokussieren und einzuengen.“ Laut Eva Aschauer, RBI, sollte man sich ausbildungstechnisch nicht zu früh spezialisieren. Generell denkt sie: „Weiter im Berufsleben braucht es beides – sowohl Spezialisten als auch Generalisten.“ Fritz Hrusa, Grohe GmbH, ist der Meinung, „dass es immer schwieriger wird, Generalist zu sein. Die Informationen werden immer vielfältiger. Ohne Spezialisierung wird es in Zukunft nicht mehr gehen.“ Deshalb ist es für Alfred Hagenauer, A-Null, wichtig, dass

Hermann Kolar, Facilitycomfort

man flexibel ist: „Man muss bereit sein, etwas Neues zu lernen.“ Sonst laufe man Gefahr, bald nicht mehr up to date zu sein. Der richtige Mix mache es aus

Ob Generalisten oder Spezialisten gefragt sind, hänge ebenso von der konkreten Tätigkeit ab – der richtige Mix mache es aus. Teamarbeit und Soft Skills werden immer wichtiger. Dennoch scheint eine einschlägige Ausbildung in der Branche unumgänglich. Für einen Mitarbeiter ist das Interesse an der Sache ausschlaggebend – und zwar über den Tellerrand hinaus. Dabei wird die Work-Life-Balance in den letzten

„Teilweise ist die Definition etwas vage – was darf man, was nicht?“ Christian Bichlmeier, ImmoUnited

„Die Qualität eines Unternehmens steht und fällt mit der Qualität und Qualifikation der Mitarbeiter.“

Jahren immer mehr zum Thema. Hrusa: „Das ist in Ordnung – aber wenn man mehr will, dann muss man mehr geben.“ Aschauer sieht darin neue Aufgaben für Führungskräfte, mit den nachfolgenden Generationen umgehen zu können. Es sei in mancherlei Hinsicht einfacher, weil man bei den nachfolgenden Generationen wisse, woran man ist. „Eine offene Diskussion muss man als Führungskraft aushalten können.“ Pöltl erklärt: „Grundsätzlich denke ich, dass den Spezialisten über weite Bereiche die Zukunft gehört.“ Die Outperformer werden zusätzlich die Randbereiche abdecken, die nicht mehr zu ihrem Spezialgebiet gehören.

„Wenn man in unserer Branche arbeiten will, ist es notwendig, Spaß an Immobilien zu haben.“ Michael Seeberger, PROJECT PI Real Estate CEE AG

BIP Immofokus 1-4_gl_F39L_Layout 1 09.03.17 08:51 Seite 1

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Finance & Investment „Wir wollen nicht den Besten für den Job, sondern den Richtigen.“ Roland Schmid, ImmoUnited

„Jedes Unternehmen, das sich nicht mit der Thematik 4.0 auseinandersetzt, wird scheitern.“ Thomas Glanzer, BIG

Wie teilt man die Wertschöpfung auf

„Wir haben das Gefühl, schnell sein zu müssen.“ Georg Greutter, Simacek

„Digitalisierung führt zu einem Mehr an Transparenz. “ Andreas Millonig, Imabis GmbH

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Durch den technologischen Wandel werde man schon zu einer gewissen Spezifikation gezwungen. Qualifizierung sei die einzige Möglichkeit, dem entgegenzuwirken. Auch das Handwerk werde sich dadurch fundamental verändern. „Man wird eine gewisse IT-Kenntnis brauchen, weil die Handwerker von gestern durch HTL-Ingenieure ersetzt werden. Parallel dazu wird es die Hilfskräfte geben, die die unqualifizierte Tätigkeit verrichten“, so die Experten. Dadurch wird die Schere zwischen den Fachkräften und den Hilfskräften geöffnet: „Das ist ein grundsätzliches und gesellschaftliches Problem – es geht in der Tat ein gewisses Mittelsegment verloren.“ Die Entwicklung kann und soll man nicht aufhalten. Im Endeffekt ist es eine sozialpolitische Frage – „Wie teilt man die Wertschöpfung aus Mensch und Maschine auf alle auf? Das ist der Punkt“, so Aschauer abschließend.

„Das subjektive Empfinden des Menschen kann mir kein OnlineTool beschreiben.“ Sandra Hochleitner, RESH Advisory

satzbereitschaft an“, erklärt Hermann F. Kolar, Facilitycomfort. Diese Leistungs- und Karrierebereitschaft sei bei den Jungen kaum mehr vorhanden. Die Work-Life-Balance wird immer wichtiger. Roland Schmid, IMMOUnited: „Wir wollen nicht den Besten für den Job, sondern den Richtigen – das kann auch der sein, der um 16:30 das Büro verlässt.“ Dies könne aber nicht in jeder Position funktionieren. Seeberger gibt zu bedenken: „Man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Die Freizeitfokussierung hat zugenommen, aber: Was bietet denn das Unternehmen noch?“ „Früher haben sich die Menschen in einem Unternehmen stark an die Gegebenheiten angepasst. Heute ist das umgekehrt“, so Goigitzer. Birgit Trofer, Realkompetenz, sieht es als ein Geben und Nehmen. „Man muss Kompromisse machen“, so Schmid weiter.

Work-Life-Balance wird immer wichtiger

Junge Mitarbeiter sind in der Gruppe von Ronald Goigitzer gefragt. „Die Qualität eines Unternehmens steht und fällt mit der Qualität und Qualifikation der Mitarbeiter. Aber es kommt auch auf deren Leistungs- und Ein-

Ausbildung in der Branche immer besser

Für Hans-Peter Waltenberger, Generali, wird die Ausbildung in der Branche immer besser. Jedoch: „Wenn man jemand Passenden gefunden hat, ist es ein permanenter Prozess, das


interne Marketing am Laufen zu halten. Die Guten sind die ersten, die gehen“, erklärt Kolar. Vor 20 Jahren hat man sich für eine Firma für das ganze Leben beworben – das sei schon lange nicht mehr so. Trofer: „Die Motivation ist wichtig. Heute bewerben sich Kandidaten und Unternehmen gleichermaßen.“ Michael Seeberger, PROJECT PI Real Estate CEE AG: „Wenn man in unserer Branche arbeiten will, ist es notwendig, Spaß an Immobilien zu haben. Wenn einen das Thema nicht interessiert, ist die Bereitschaft, sich dort weiterzu-

„In unserem Beruf neigt man dazu, sich sehr stark zu fokussieren und einzuengen.“ Gernot Ressler, LeitnerLeitner

„If you pay peanuts, you get monkeys.“

„Man muss bereit sein, etwas Neues zu lernen.“

Hans-Peter Waltenberger, Generali Real Estate

Alfred Hagenauer, A-Null

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Finance & Investment „Die Frauen geben an, was gemietet wird, und sind die besseren Vermittlerinnen und Verkäuferinnen.“

„Es wird immer schwieriger, Generalist zu sein. Die Informationen werden immer vielfältiger.“

Georg Spiegelfeld, Spiegelfeld Immobilien

Fritz Hrusa, Grohe

„Da gehören wir noch zu den nachhinkenden Branchen. Ich hoffe, das ändert sich.“ Michael Pisecky, s Real

meißelt.“ Thomas Glanzer, BIG, sieht das ähnlich und zitiert: „Jedes Unternehmen, das sich nicht mit der Thematik 4.0 auseinandersetzt, wird scheitern.“

entwickeln, nicht gegeben.“ Als Arbeitnehmer ist es in einem gewissen Maß wichtig, flexibel zu sein und einmal länger zu bleiben. Als Arbeitgeber müsse man aber auch darauf achten, dass das nicht jeden Tag passiert. Für Schmid geht der Trend in Richtung Employer Branding. Die Bezahlung sei heutzutage generell ein Problem. Waltenberger ruft ins Bewusstsein: „If you pay peanuts, you get monkeys.“ Ein Zaubermittel für eine Anstellung gibt es nicht. Für Seeberger kommt es auf die Person an, wie sie sich gibt und reagiert. Der ImmoUnited-Geschäftsführer ergänzt: „Man muss das Gefühl haben, dass der Bewerber es wirklich will.“ Wesentlich ist auch die weitere Entwicklung auf beiden Seiten – das emotionale Gehalt. „Wenn ich trotz aller Widrigkeiten gern da bin, ist es das richtige Unternehmen“, folgert Kolar. Wertschätzung und Anerkennung sind wichtig. „Man braucht den persön-

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lichen Erfolg, egal in welcher Position. Sonst empfindet man sich als nutzlos und sucht sich andere Alternativen“, so Schmid. Trofer erklärt: „Wenn man das als Arbeitgeber aufnimmt, hat man in der Mitarbeiterbindung schon viel gewonnen.“ Gewohnt, von Menschen beraten werden

In der Gruppe von Alexander Bosak, Bosak und die Wölfe, gibt es eine hitzige Diskussion darüber, ob ein Computer den Menschen ersetzen kann. Für ihn stellt sich die Frage, ob man sich überhaupt auf die Ergebnisse verlassen darf, wenn Daten automatisch analysiert werden – „Wäre es bei Unikaten überhaupt zulässig, Verallgemeinerungen zu treffen?“ Marcus Berger, Planet Home Immobilien GmbH, widerspricht. Man dürfe nicht versuchen, mit dem heutigen Kenntnisstand die Zukunft vorherzusagen. „Wir sind es gewohnt, dass wir von Menschen beraten werden, das ist aber nicht in Stein ge-

Bosak wirft ein: „95 Prozent sind Bestandsimmobilien. Man wäre nicht gut beraten, wenn man sich die Immobilie nicht persönlich ansehen würde.“ Trotzdem: Der Mensch hätte keine Chance mitzuhalten – die Daten, die man erst zusammensuchen muss, hat der Computer in Sekunden parat. „Ich wüsste nicht, wieso das nicht auch intelligent sein sollte“, so Berger. Das könne aber eine Generationenfrage sein. Digitalisierung nicht immer förderlich

Sandra Hochleitner, RESH: „Wir sind selbst so fasziniert von dieser digitalen Welt, aber wir legen vielleicht zu viel Vision hinein.“ Nicht immer sei Digitalisierung förderlich. Nicht alles sei schwarz oder weiß. „Das subjektive Empfinden des Menschen kann mir kein Online-Tool beschreiben“, so Hochleitner. Natürlich werden Daten verwendet – jedoch dienen sie eher zur Unterstützung. Berger erklärt: „Man konnte sich vieles, das heute möglich ist, vor Jahren noch nicht vorstellen – vielleicht


überfordert schon der Gedanke daran.“ Es sei weniger die Herausforderung, was man alles digitalisieren kann – die Frage sei, wie Optionen sinnvoll eingesetzt werden. „Nicht alles, was geht, ist sinnvoll“, ist sich die Gruppe einig. Alen Music, Hauscomfort, ist ebenfalls der Meinung: „Um eine Immobilie richtig zu besichtigen und zu warten, muss man hingehen. Die Immobilie ist etwas Persönliches und jeder Nutzer trägt etwas zur Immobilie bei.“ Erst danach kommen Listen und Programme. Während Glanzer davon überzeugt ist, dass man viele Schritte weiter denken müsse, beharrt Bosak: „Es geht nicht nur um Zahlen – es geht auch um

„Die Immobilie ist etwas Persönliches und jeder Nutzer trägt etwas zur Immobilie bei.“ Alen Music, Facilitycomfort

„Wenn man überlegen muss, ob man jemanden zum Mittagessen einladen darf, dann ist das nicht mehr lustig.“ Christian Ofner, REAMIS

„Heute bewerben sich Kandidaten und Unternehmen gleichermaßen.“ Birgit Trofer, Realkompetenz

BDO-TIPP – BUCHHALTUNG 4.0 »» Um Immobilien zielorientiert und erfolgreich managen zu können, sollte der Fokus voll und ganz auf die jeweilige Kernkompetenz gelegt werden. Um die künftigen Herausforderungen im Immobilien-Finanzbereich zu meistern, sind dabei vor allem auch in der Buchhaltung Lösungsansätze erforderlich, die zu einer maximalen Effizienz, Transparenz und Nachvollziehbarkeit führen. Wesentlicher Aspekt ist hierbei die fortschreitende Digitalisierung der Buchhaltung, im Rahmen derer eine hochautomatisierte Abwicklung und elektronische Erfassung der Geschäftsvorfälle erreicht wird. Die entsprechenden Buchungen und dahinterliegenden Belege können jederzeit elektronisch eingesehen und kontrolliert werden. Ein gesicherter Datenzugriff und ein entsprechendes Monitoring ist dadurch möglich. Eine Variante, dies möglichst effizient voran zu treiben, ist das Outsourcen von Buchhaltungs- oder Steuerberatungsleistungen. Wichtig ist hierbei eine individuelle und optimal abgestimmte Planung der auszulagernden Aufgaben, um Prozesse den spezifischen Bedürfnissen entsprechend zu gestalten und Einsparungsmöglichkeiten zu schaffen. Die Immobilien-Experten der BDO unterstützen Sie dabei gerne, damit Sie sich weiterhin auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können – Immobilien-Management in all seinen Facetten.

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Emotionen. Das kann ein Programm nicht erfassen.“ Berger: „Aber auch der Mensch kann vieles nicht mit Gewissheit sagen. Seine Annahmen können genauso falsch sein wie die des Computers.“

„Früher haben sich die Menschen in einem Unternehmen stark an die Gegebenheiten angepasst. Heute ist das umgekehrt.“ Ronald Goigitzer, GNK Media House

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Der Makler werde nicht völlig aussterben, das Anforderungsprofil sich aber drastisch ändern. Die Verwaltungs- und Bewertungsberufe seien mindestens genauso betroffen. Aber man müsse sich sicher sein können, dass die Systeme funktionieren. Die Frage ist, wie weit man geht, nur weil etwas möglich ist. Berger: „Es kann sein, dass vieles gar nicht kommt, weil der Mensch das nicht will.“ Glanzer: „Das Berufsbild 2030? Ich glaube, die ehrlichste Antwort ist: Wir wissen es alle nicht.“ Starken weiblichen Einfluss

Auch wenn die Immobilienbranche oft als Männerdomäne wahrgenommen wird, sehen die Diskutanten rund um Christian Call, Facilitycomfort, starken weiblichen Einfluss in der Branche. Georg Spiegelfeld, Spiegelfeld

Immobilien: „Die Frauen geben an, was gemietet wird, und sind die besseren Vermittlerinnen und Verkäuferinnen.“ Christian Ofner, Reamis, bestätigt: „Die Frauenwelt beeinflusst den Immobilienkauf massiv. Eine Immobilie unterliegt der persönlichen Wahrnehmung – es ist ein emotionaler Kauf.“ So werden verstärkt Frauen als Maklerinnen angestellt und sind im Facilitybereich ebenso gut vertreten. Es herrsche ein ausgewogenes Verhältnis. Die Gruppe ist sich einig: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“ Dennoch muss sich die Herrenrunde eingestehen – in Führungspositionen ist der Frauenanteil noch gering. Dies sieht Christoph Pramböck, BDO, als zeitliches Problem: „Karriere und Kinder lassen sich schwer vereinbaren.“ Teilzeitmodelle spielen eine erhebliche Rolle und würden sich positiv auf die Familiengestaltung auswirken. Aber die, die es wollen, würden es nach oben schaffen. Michael Pisecky, S Real, sieht ein: „Da gehören wir noch zu den nachhinkenden Branchen. Ich hoffe, das ändert sich“ – denn es


sei nachgewiesen, dass in den ausgewogenen Bereichen die besten Leute arbeiten. Compliance : Strafen werden immer härter werden

Ein weiterer Bereich, der die Immobilienbranche beeinflusst, ist Compliance. So genannte „Goodies“ stellen viele Konzerne vor eine Herausforderung. Christian Bichlmeier, IMMOUnited, kritisiert: „Teilweise ist die Definition etwas vage – was darf man, was nicht?“ Auch würde ein Compliance Officer wohl nur selten den Vorstand anschwärzen – das Thema werde oft nach unten gedrückt. Pramböck ist sicher: „Compliance wird noch stärker kommen und die Vermischung von Beruflichem und Privatem wird immer klarer gestaltet,

weil die Strafen immer härter werden.“ Es sei schon wichtig, um sich keinen persönlichen Vorteil zu verschaffen und Bestechung vorzubeugen, aber „aufgrund der scharfen Regelungen ist vieles nicht mehr möglich“, so Call. Ofner: „Natürlich muss alles seine Richtigkeit haben. Aber wenn man überlegen muss, ob man jemanden zum Mittagessen einladen darf, dann ist das nicht mehr lustig.“ Die Migration ist ebenso Thema der Runde – egal, ob von den Bundesländern oder dem Ausland. Für Pisecky bringt das neue und unterschiedliche Anforderungen. Gerade die Zuziehenden seien auf den privaten Wohnbau angewiesen. Spiegelfeld: „Ich finde diese

Durchmischung und Internationalisierung gut. Das betrifft nicht nur Wohnbau, sondern den Bau und Immobilien generell“, denn Vielfalt sei wichtig in einer Stadt. Native Speaker sind für Unternehmen ein guter Ansatz, vor allem, wenn man auf einen Bereich spezialisiert ist. Pramböck: „Man hat auch den Vorteil, die Mentalität besser zu verstehen.“ Auf die Vielfalt wird in der Runde Wert gelegt. An einem Büroplatz sollen möglichst unterschiedliche Menschen, Frauen sowie Männer, sitzen. Ofner schließt: „Man darf den Faktor Mensch nicht unterschätzen. Man soll sich vor Neuem nicht verschließen. Es muss ein vernünftiges Mittelmaß geben.“ Darauf laufe es hinaus. n

„Karriere und Kinder lassen sich schwer vereinbaren.“ Christoph Pramböck, BDO

„Es ist gut, wenn man ein breites Fundament hat, damit man ein bisschen über den Zaun blicken kann.“ Franz Pöltl, EHL Immobilien

„Man muss, wenn notwendig, Prozesse neu aufsetzen. “ Wilhelm Sterl, IMMOFINANZ

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Rubrik Advertorial

Der Vorsteuerschaden Die Spätfolgen des Stabilitätsgesetzes 2012. Bekanntermaßen war bis zum Stabilitätsgesetz 2012 („StabG 2012“) zumindest aus umsatzsteuerlicher Sicht die Welt für die Vermietung von Geschäftsräumen noch ein kleines bisschen heiler. Die Folgen, die die Änderungen im Stabilitätsgesetz 2012 mit sich bringen, sollten Vermieter und Mieter nicht unterschätzen.

Dr. Gernot Ressler ist Steuerberater und Director bei LeitnerLeitner in Wien und Lehrbeauftragter am Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien.

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Bisher konnten Geschäftsräume unabhängig von den Tätigkeiten des Mieters wahlweise umsatzsteuerpflichtig oder umsatzsteuerbefreit vermietet werden. Durch die umsatzsteuerpflichtige Vermietung stand dem Vermieter auch der Vorsteuerabzug zu. Das StabG 2012 engte dieses Wahlrecht entscheidend ein: Demnach darf nur dann zur USt-Pflicht für Geschäftsraumvermietung optiert werden, wenn der Mieter „nahezu ausschließlich“ Umsätze tätigt, die ihn selbst zum Vorsteuerabzug berechtigen („zur USt-Option berechtigender Mieter“). Ist dies nicht der Fall (zB bei Arztpraxen, Banken oder vermögensverwaltenden Holdings als Mieter), ist die Vermietungsleistung zwingend umsatzsteuerfrei. In weiterer Folge steht dem Vermieter deshalb auch kein Vorsteuerabzug auf seine Eingangsleistungen mehr zu („unechte USt-Befreiung“).

Mit zu berücksichtigen sind dabei noch besondere Übergangsregeln für Mietverträge, die vor dem 1.9.2012 geschlossen wurden („Altverträge“). Ebenso für selbst errichtete Gebäude, deren Bauausführung vor dem 1.9.2012 begonnen hat („Errichterprivileg“). In beiden Fällen bleibt das Mietverhältnis zunächst noch von der Verschärfung unberührt. Verliert der Vermieter den Vorsteuerabzug, entsteht ein zusätzlicher Kostenfaktor. Wie kommt es zum Vorsteuerschaden?

Wird ein Mietvertrag mit einem Mieter, der nicht zur USt-Option berechtigt, abgeschlossen, hat der Vermieter daher spätestens dann die Vorsteuer aus der Vergangenheit und für die Zukunft zu berichtigen. Es entsteht ein sog. „Vorsteuerschaden“.


Berechtigt der Mieter zunächst zur UStOption, ist jedenfalls im Auge zu behalten, dass sich die Verhältnisse im Laufe der Zeit ändern können und damit der Vorsteuerabzug uU nicht mehr zusteht. Die Praxis hat dazu vertragliche Absicherungsklauseln für den Vermieter entwickelt (UStKlausel), wonach bei Nicht(mehr)Erfüllung der Kriterien für die USt-Option der entstandene Vorsteuerschaden – idR über Einmalzahlung oder erhöhten Mietzins – dem Vermieter zu kompensieren ist. Der Mieter hat überdies noch entsprechende Nachweisverpflichtungen zu erfüllen. Zum Vorsteuerschaden kommt es aber nicht nur, wenn ein neuer Vertrag mit dem Mieter abgeschlossen wird, sondern auch, wenn die Anwendbarkeit der Übergangsregeln („Errichterprivileg“, „Altvertrag“) verloren geht. Die Verwaltungspraxis legt dabei einen sehr strengen Maßstab an: So gilt etwa bereits der Übergang eines Mietverhältnisses in Folge einer Erbschaft (!) oder einer Umgründung zur Aufnahme steuerlich als Neuabschluss, die das Verwirken der Übergangsregel zur Folge haben kann. Genauso liegt nach Ansicht der Finanzbehörde ein schädlicher Neuabschluss vor, wenn etwa das Mietverhältnis ex lege in Folge eines Verkaufs des Objekts auf den neuen Vermieter übergeht.

Diese Verwaltungspraxis ist freilich umstritten. Auch sind bereits Beschwerden dazu vor dem Bundesfinanzgericht anhängig. Die weitere Entwicklung ist daher hier noch abzuwarten. Insbesondere beim Verlust der Eigenschaft als „Altvertrag“ ist auch zivilrechtlich noch nicht restlos geklärt, wer von den Vertragsparteien den Vorsteuerschaden letztlich trägt – schließlich sehen die allerwenigsten „Altverträge“ eine entsprechende „USt-Klausel“ vor, welche die Behandlung des Vorsteuerschadens ausdrücklich regelt. Weitere Spätfolgen des Stabilitätsgesetzes 2012 können auch beim Asset Deal spürbar sein – und das mit durchaus hohen Beträgen: Auch beim Asset Deal ist es zunächst möglich, die Liegenschaft mit oder ohne USt zu verkaufen. Die Ausübung dieser spezifischen Option zur USt-Pflicht ist idR eine wirtschaftliche Einigung zwischen Käufer und Verkäufer unter Abwägung der abhängigen Nebenkosten (GrESt, Eintragungsgebühr). Ein daraus entstandener Vorsteuerschaden des Verkäufers wird regelmäßig dem Käufer weiterverrechnet. Sofern dem Käufer wiederum der Vorsteuerabzug zusteht und die Nebenkosten gering sind, wird idR mit USt verkauft.

Ausschlaggebend ist dafür aber nicht zuletzt die vom Käufer übernommene Mieterstruktur. Aufgrund des von der Verwaltungspraxis fingierten Neuabschlusses beim Asset Deal – und des damit verbundenen Verwirkens der Übergangsregeln – kann die Mieterstruktur mitunter ganz anders sein, als sie der Verkäufer vorfand. Die Option zur USt-Pflicht beim Verkauf wird daher nur dann Sinn ergeben, wenn die Mieterstruktur auch weiterhin die Option zur umsatzsteuerpflichtigen Vermietung und damit den Vorsteuerabzug zulässt. Somit gilt es, auf die Mieterstruktur ein besonderes Augenmerk bei der steuerlichen Due Diligence zu legen. n

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Positionen & Meinungen

Alles in einer Hand Vertrauenssache. Brigitte Fiedler und Thomas Fastenrath, WISAG, erklären im Interview mit dem ImmoFokus, warum es schwer ist, Unternehmen für das Facility Management zu begeistern, und geben dennoch positive Ausblicke auf die Zukunft. Das Gespräch führte: Michael Neubauer

Wie sehen Sie den Facility-ManagementMarkt in Österreich im Vergleich zu Deutschland? Es heißt, wir hinken dem deutschen Markt noch immer ein wenig hinterher? Thomas Fastenrath: Ein wenig? Brigitte Fiedler: Ein wenig ist vielleicht ein bisschen untertrieben. Wir hinken hinterher, definitiv. In Deutschland ist FM schon viel weiter. Der Österreicher gibt generell schwer etwas aus der Hand. Ist das eine Frage des Vertrauens? Fiedler: Eine Frage des Vertrauens und des vermeintlich geglaubten Machtverlusts. Warum tun sich die Deutschen da leichter? Fastenrath: Die Deutschen sind auf diesem Gebiet einfach weiter. Aber wenn man über internationales Facility Management spricht, sind ganz klar die Vorreiter amerikanische, englische und vielleicht noch skandinavische

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Unternehmen. Der Trend kommt von dort. Vor allem die größeren Unternehmen sind stark „top down“ ausgerichtet – das heißt, sie haben irgendwo ihren Chef des FM, im Idealfall gleich für die ganze Welt. Diese erwarten, dass ihr FM-Dienstleister genauso aufgestellt ist. Ziel dieser großen Konzerne ist ganz klar die Reduzierung des Personal- und Administrationsaufwandes. Österreichische Unternehmen sind in der Regel kleiner, mehrheitlich auch eigentümergeführt. Da gibt es auch schon mal einen Eigentümer, der Spaß daran hat, selbst mit den Lieferanten zu verhandeln, Ausschreibungen zu machen.

ders. Wir haben im letzten Jahr auch eine Mittelstandsoffensive in Deutschland gestartet. Diese Mittelständler sind wirklich schwer zu überzeugen. Weil, a priori, ein externer Facility Manager auf den ersten Blick gar nicht preiswerter zu kommen scheint. Die Einsparung kommt erst aus dem gemeinsam aufgesetzten Prozess. Daraus, dass wir Urlaubsvertretungen stellen, nicht mehr zehn verschiedene Lieferanten und 100 Positionen nachkontrolliert werden müssen, sondern im Idealfall nur eine. Es ist auf den ersten Blick nicht sichtbar, das kommt erst mit der Zeit. Diesen Schluss können viele Mittelständler noch nicht ganz nachvollziehen.

Oft wird das Einsparungspotenzial ins Treffen geführt. Geht es den österreichischen Unternehmen noch zu gut, dass sie dieses Potential nicht heben wollen? Fastenrath: Aus unserer Sicht ist die Antwort eindeutig „Ja“. Obwohl das natürlich etwas unfair ist. Aber: Das ist in Deutschland nicht an-

Fiedler: Umso besser man einen Kunden kennt, umso intensiver man zusammenarbeitet, umso mehr Einsparungspotenziale kann man gemeinsam realisieren. Da geht es nicht nur um Fragen der Technik. Schon allein, wenn man den Bereich Reinigung hernimmt: Es wäre ja kompletter Mumpitz, jeden Tag ein Büro zu rei-


nigen, dass nur zwei Mal die Woche besetzt ist. Früher wurde das einmal festgelegt, ein Leistungsverzeichnis erstellt und so war es. Wenn man sich mit dem Kunden einmal zusammensetzt und das Leistungsverzeichnis in Hinblick auf Technik, Sicherheit und Reinigung anpasst, dann kann man wirklich Kosten sparen. Wenn der Kunde glücklich ist, weil er 20 Prozent weniger zahlt, dann sind wir es auch. 20 Prozent – ein Durchschnittswert? Fiedler: 20 Prozent Einsparung im Gebäudemanagement kann man fast immer erzielen, wenn man die Intervalle anpasst an die Kundenbedürfnisse. Das ist ein Erfahrungswert. Fastenrath: Es kommt auch auf die Ausgangslage an. Wenn schon einmal etwas gemacht worden ist, ist es weniger, das ist klar. Im Vorjahr wurde von der WISAG Deutschland die Sparte Energie Contracting an die Energie Steiermark verkauft. Ist Energie Contracting kein Geschäft? Zu Beginn gab es einen regelrechten Hype … Fastenrath: Es ist ein riesen Hype gemacht worden. Wir haben aber festgestellt, dass die Anzahl der wirklich gewonnenen Kontrakte viel geringer war, als das, was man selbst erwartet hat. Irgendwann hat man festgestellt: Es

„Wenn der Kunde glücklich ist, weil er 20 Prozent weniger zahlt, dann sind wir es auch.“ geht nicht so weiter, wie man sich das vorstellt, und dann hat der Inhaber eben sich zum Verkauf entschlossen. Wo sehen Sie den aktuellen Trend im FM? Fiedler: Eindeutig im Bereich Digitalisierung. Hier stehen wir erst am Anfang. Fastenrath: Digitalisierung ist ja ein großes Schlagwort. Da versteckt sich irgendwie alles dahinter. Digitalisierung um jeden Preis macht keinen Sinn. Wir – und auch unsere Mitbewerber – verwenden computergestützte CAFM-Softwaretools. Wir versuchen, Anwendungen in diese Systeme zu integrieren, wo wir denken, dass es Sinn macht. Angefangen bei Ticketing-Systemen über Reklamationssysteme, die dann auch IT-übergreifend direkt mit den Anwendungen der Kunden kommunizieren. Das ist dann konkret ein Added Value. Das geht allerdings nur, wenn auch der Kunde mitspielt. Hängt die Zustimmung von der Unternehmensgröße ab? Fiedler: Es gibt große Kunden, die FM schon einige Zeit lang betreiben – in Eigenregie oder

outgesourct. Die haben solche Systeme auch an Bord. Da kommt es dann auf den Einzelfall an, ob wir mit unserem System andocken oder ob wir das System des Kunden benutzen. Fastenrath: … oder der Kunde auch nur Teilbereiche unseres Systems nutzt. Da gibt es sehr individuelle Lösungen. Natürlich wollen die Kunden auch wissen, was mit ihren Daten passiert – wo diese zum Beispiel gespeichert werden. Je kleiner ein Kunde ist bzw. je weniger er sich in der Vergangenheit mit dem Thema bislang beschäftigt hat, umso eher ist er bereit, seine Daten „aus der Hand“ zu geben“. Der ist dann froh, keine eigene Entwicklung betreiben oder sich eine eigene Software zulegen zu müssen. Damit schnellen die Anlaufkosten aber in die Höhe? Fastenrath: Das ist eine logische Konsequenz. Bei uns ist es üblich, dass wir im ersten Jahr sehr knapp kalkulieren, weil wir immer mehr an Leistung erbringen, als vertraglich vereinbart. Das versuchen wir dann in den Folgejahren wieder zu normalisieren. Das ist ja klar.

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Positionen & Meinungen

„Linz und Graz. Das sind die Regionen, wo man aufgrund der Industriegebiete, die es dort gibt, das größte Potenzial sehen kann.“ Gibt es da einen Unterschied zwischen Österreich und Deutschland im Verhalten, wie mit den eigenen Daten umgegangen wird? Fastenrath: Wir haben ja eingangs festgehalten, dass wir gegenüber Deutschland ein paar Jahre hinten nach sind. Logischerweise hängen wir auch hinten dran mit den Daten, die wir im FM dann an irgendjemanden outsourcen. Ob das ein eigener Effekt ist oder ob das zusammenhängt, das mag ich nicht beurteilen. Ich denke, es hängt mit dem generellen Trend zusammen. Was mir aufgefallen ist in den vier Monaten, in denen ich intensiver hier arbeite, bzw. in den zwei Jahren, wo ich zumindest regelmäßig Gast war, ist: Ich habe immer gedacht, die Bürokratie in Deutschland wäre schon schlimm – ich bin hier definitiv eines Besseren belehrt worden. (lacht) Haben Sie ein konkretes Beispiel für mich? Fastenrath: Wenn wir Verträge übernehmen im Facility Management, dann übernehmen wir ja auch die Betreiberverantwortung, die Betreiberhaftpflicht. Damit sind wir auch erster Ansprechpartner für die Behörden. Der Aufwand, den wir hier betreiben müssen, ist deutlich höher als in Deutschland. Es ist aber wirklich so: Die Behörden bzw. die Personen, die dort arbeiten, haben eine unglaublich hohe Verantwortung und Entscheidungsbefugnis. Wir haben letztens ein neues Hotel eingerichtet bzw. sind in der Einrichtung und dann kommen die Vertreter der Behörde. Es gibt welche, die nicken alles ab – ich drücke es jetzt ein bisschen schwarz und weiß aus – und es gibt andere, die bis in den kleinsten Krümel eine 30-seitige Mängelliste haben. Da hat man dann keine Chance, da raus zu kommen, und man kann auch kaum diskutieren.

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Da ist man in Deutschland flexibler? Fastenrath: Da ist man in Deutschland etwas flexibler, denke ich. Es gibt insgesamt weniger Vorschriften – die sich in Österreich teilweise auch widersprechen. Wenn es hier irgendwelche Hygienevorschriften oder Energieverordnungen gibt und auf der anderen Seite den Denkmalschutz oder Ensembleschutz – dann widerspricht sich das manchmal. Was sind Ihre Pläne für die kommenden Jahre? Fiedler: Wir möchten auf alle Fälle wachsen und ob das jetzt auch zum Teil durch eine Erweiterung ist oder eine Sparte dazu kommt, die wir jetzt vielleicht noch nicht abdecken – das ist genauso möglich, wie dass wir kleinere Firmenzukäufe machen in unserem bestehenden Gewerbe. Fastenrath: Klar ist: Für die WISAG ist Österreich der wichtigste Auslandsmarkt. Trotz aller Unterschiede gibt es auch einige Gemeinsamkeiten. Österreich ist für uns ein wichtiger Markt. Das Marktpotenzial ist da. Outsourcing steht hier vielleicht noch ein bisschen hinten an. Das müsste der Branche in den nächsten Jahren auch in die Händen spielen. Wir sind einer der ganz wenigen, die wirklich alles aus eigener Hand anbieten. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, dass wir ausbauen wollen. Daher sind wir auch ganz guter Dinge und – wie schon gesagt – wir würden auch eine Akquisition nicht ausschließen.

Ist organisches Wachstum möglich – oder muss man kaufen, um weiterzuwachsen? Fiedler: Wir sind in Österreich, bis auf einen kleinen Firmenzukauf in den 90er Jahren, nur organisch gewachsen. Man kann definitiv organisch wachsen. Es ist schwierig, aber es geht. Es kann auch notwendig sein, einmal Know-how zuzukaufen. Zum Beispiel, wenn man nie etwas im medizinischen Bereich gemacht hat. Da mag es vorteilhafter sein, zuzukaufen. Vielleicht dann nicht immer in der (Umsatz-)Größe, wie man gern möchte. Fastenrath: Ich sehe es optimistischer. Um ein Beispiel zu nennen: Vor einigen Wochen haben wir intern über das Thema Winterdienst gesprochen, das auch ein Teil des Portfolios ist. Wenn ich bei null anfange, dann würde mich das sehr viel Geld und viel an Zeit kosten – für ein, vorsichtig ausgedrückt, renditeschwaches und mit hohem Risiko versehenes Geschäft. Organisches Wachstum geht hier nicht. Wenn man bei null anfängt, muss man sich durchbeißen und lange Vorlaufzeiten einkalkulieren, damit man auf vernünftige Zahlen kommt. In unserem Bereich spielt das Gesetz der kritischen Masse eine wichtige Rolle. Steht die Branche vor einer Konsolidierung? Viele kleinere Familienunternehmen finden keine Nachfolger – typische Übernahmekandidaten? Fastenrath: Ja, definitiv. Die Frage ist nur, wie schnell? Das denken wir schon seit zehn


Jahren. Aber was ich schon sagen kann: Wir bekommen regelmäßig Kaufangebote herein. Das betrifft insbesondere Dienstleister, die nur ein Gewerk abbilden. Die sehen auch, dass man hier den direkten Draht zum Kunden verliert. Damit wird man auch immer erpressbarer und austauschbarer. Und wo kann man in Österreich noch organisch wachsen? Fiedler: Ich würde sagen Linz und Graz. Das sind die Regionen, wo man aufgrund der Industriegebiete, die es dort gibt, das größte Potenzial sehen kann. In welchen Sparten wächst die FM-Branche aktuell am stärksten? Fiedler: Die Sparte Sicherheit ist in den letzten Jahren aufgrund der politischen Großwetterlage extrem gewachsen. Das wird auch in den nächsten Jahren so bleiben. Sicherheit ist heute auch eine Haftungsgeschichte. Versicherungsprämien sind oft schon gebunden an ein ordentliches Sicher-

heitssystem. Das ist natürlich immer ein Vorteil für uns. Wie komme ich zu gutem Personal? Immer wieder wird Kritik an der mangelnden Ausbildung von Sicherheitskräften laut … Fiedler: Da versuchen wir uns definitiv abzuheben. Wir sehen uns unsere zukünftigen Mitarbeiter genau an. Ohne polizeiliches Führungszeugnis gibt es auch keine Anstellung Fastenrath: Ich empfinde FM als ein unheimlich spannendes Feld. Man hat jeden Tag mit anderen Personen und anderen Problemen zu tun. Ich glaube, der Beruf wird unterschätzt. Es gibt Handlungsbedarf – uns sterben die Handwerker weg. Jeder, der keine akademische Laufbahn einschlagen will, sollte sich die FM Branche ansehen. Ich bewundere unsere Mitarbeiter, die im direkten Kundenkontakt stehen. Diese müssen auch ein kaufmännisches Grundverständnis haben. Es ist so ein bisschen die Eier legende Wollmilchsau, die wir von unseren eigenen Mitarbeitern erwarten. n

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Positionen & Meinungen

Diskretes Business Spin-off. Mit Anfang Juni wurde die EHL-Bewertungsabteilung in eine eigene Gesellschaft, die EHL Immobilien Bewertung GmbH, ausgegliedert. Der ImmoFokus im Gespräch mit den Geschäftsführern der neuen EHL-Tochter Astrid Grantner und Wolfgang Wagner. Das Gespräch führte: Michael Neubauer

Was waren die Beweggründe für die Neubzw. Ausgründung? Astrid Grantner: Ausgangspunkt für diese Neustrukturierung innerhalb der EHL-Gruppe war sicherlich das starke Wachstum der Bewertungsabteilung. Immerhin sind wir in den vergangenen Jahren zum Marktführer in Österreich aufgestiegen und für ein Geschäftsfeld in dieser Dimension ist eine eigene Gesellschaft fast schon eine Notwendigkeit. Viel wichtiger als dieser strukturelle Aspekt ist aber, dass wir damit auch die Unabhängigkeit von anderen Unternehmensbereichen deutlich machen wollen. Unsere Gutachten werden State-of-the-Art und entsprechend unserer Markteinschätzung erstellt. Das bedeutet, dass wir zwar die Marktinformationen, die wir aus

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anderen Bereichen der Gruppe, etwa Investment, Vermietung oder auch Baumanagement, erhalten, natürlich nutzen, um unsere Bewertungen optimal an der aktuellen Marktsituation zu orientieren, aber die Interessen anderer Abteilungen spielen keinerlei Rolle. Auch kann sich jeder Kunde 100prozentig darauf verlassen, dass Informationen, die wir Bewerter bekommen, nicht an andere Gesellschaften der Gruppe weitergehen. Es gab diese „Chinese Walls“ schon immer, aber jetzt haben wir dafür gesorgt, dass sie auch nach außen hin unübersehbar sind. Bewertung ist ein diskretes Business und das gilt auch für die Außendarstellung: Wir sind selten in den Medien vertreten, denn man geht in unserem Geschäft nicht hinaus und verkündet, für

welchen Kunden man gerade welches Projekt bewertet. Wie unterscheiden Sie sich von der Konkurrenz. Wo liegt der USP? Grantner: In unserer Branche ist Größe ein wichtiger Qualitätsfaktor, da fast jeder Kunde sein Gutachten lieber gestern als morgen haben will – großer Zeitdruck ist bei uns nicht die Ausnahme, sondern die Regel. In unserem Team haben wir zehn hochqualifizierte Bewerter, darunter zertifizierte Sachverständige und Chartered Surveyors, und da können wir, wenn es sein muss, die Erstellung eines Gutachtens auch sehr stark beschleunigen. Flexibilität und Servicequalität sind starke Argumente, die unseren Kunden sehr wichtig sind.


Wolfgang Wagner: Die Größe unseres Teams macht es auch möglich, dass wir neben der allgemeinen Bewertungskompetenz auch in allen relevanten Teilbereichen darüber hinausgehende Spezialkompetenzen aufbauen, denn natürlich hat jede Assetklasse ihre Spezifika. Auch die Kooperationen mit unserem Netzwerkpartner Savills werden von unseren Kunden sehr geschätzt. Diese ermöglichen es uns, auch Bewertungen außerhalb unserer Kernmärkte in der bekannter Qualität mit den für die Kunden gewohnten Ansprechpartnern anzubieten. Auch Kunden mit geographisch breit gestreuten Portfolios wollen ja, dass alle Bewertungen nach einem einheitlichen Schema und gleichen Kriterien erfolgen. Wie sind Sie zu Immobilien gekommen? Wagner: Ich habe Raumplanung studiert und begonnen, nebenbei in der Bewertung zu arbeiten. Das war eine Phase, als es dafür noch keine spezifischen Ausbildungen gab. Seitdem bin ich der Bewertung treu geblieben.

Hat sich mit der Lehman-Krise die Bedeutung der Bewertung verändert? Wagner: Lehman hat sicher eine Professionalisierung in der Branche angestoßen, denn die Investoren haben auch in Österreich Bewertungen nach internationalen Standards verlangt. Die bis dahin dominierenden Einzelkämpfer und Kleinbüros konnten diesen Anspruch nicht voll erfüllen. Grantner: Auch das Thema Überbewertung ist viel relevanter geworden. Nähern wir uns wieder einer Abwertungsphase? Wird zu hoch bewertet? Grantner: Es ist wahnsinnig schwer zu beurteilen, in welcher Phase des Marktzyklus wir uns gerade befinden. Aber angesichts der Marktentwicklung der vergangenen Jahre wird man natürlich vorsichtiger und hört auch schon sehr leise Glocken. Das lässt einen vielleicht ein bisschen auf die Bremse steigen.

„Das Thema Überbewertung ist viel interessanter geworden.“

Grantner: Ich komme aus den Naturwissenschaften und bin eher zufällig in einem auf Bewertungen spezialisierten Immobilienbüro gelandet. Und wie es so kommt, bin ich dann bei den Immobilien geblieben, auch weil der persönliche Einsatz sehr geschätzt wurde. Dann habe ich zwei Kinder bekommen und nach der Karenz an der TU Wien den Master „Immobilienmanagement und Bewertung“ studiert. Eine Zeit lang haben Wolfgang und ich auch schon vor unserem Wechsel zu EHL zusammengearbeitet.

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Positionen & Meinungen

„Die Komplexität eines Werts wird in den Medien oft nicht mittransportiert.“ Wagner: Als Bewerter machen wir Stichtagsgutachten, die den Markt von heute abbilden und sich nur auf Werte von gestern beziehen können. Für die längerfristige Zukunft kann man nur Worst-Case-oder Best-Case-Szenarien identifizieren und allenfalls Wahrscheinlichkeiten nennen. Jedenfalls ist es für uns selbstverständlich, hier nicht einfach nur die Vergangenheit fortzuschreiben, auch wenn das bedeuten kann, dass wir damit viele Kunden in ihrem Optimismus bremsen. Wichtig ist auch, sich bewusst zu machen, dass am Ende jedes Gutachtens zwar immer eine Zahl steht, aber dahinter wiederum steht eine hochkomplexe Berechnung. Die Komplexität eines Werts wird in den Medien zumeist nicht mittransportiert und auch in Kundenüberlegungen nicht immer voll berücksichtigt. Aber nur wenn man die Ausgangsgrößen und Bewertungskriterien kennt, kann man mit dem Ergebnis einer Bewertung wirklich etwas anfangen. … aber eine einmal genannte Zahl bleibt im Raum stehen …. Wagner: Genau. Das ist das Problem. Viele Leute wollen direkt am Telefon oder bei der Besichtigung eine erste Bewertung. Hier muss man sehr vorsichtig sein. Wenn man einmal eine Zahl genannt hat, dann bleibt sie kleben. Wenn sich im Zuge einer sorgfältigen Bewertung herausstellt, dass ein Objekt entgegen einer Ersteinschätzung vielleicht nicht zehn, sondern bloß acht Mio. Euro wert ist, dann werden einem am Ende immer wieder die einmal genannten zehn Mio. vorgehalten. Daher sollte man sich auch nie zu einem Schnellschuss hinreißen lassen.

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Haben Sie schon einmal einen Auftraggeber vor Schreck sprachlos gemacht? Grantner: Ich habe vorgestern erst zwei Gutachten abgeschickt, auf die ich bisher keine Reaktion bekommen habe. Ich glaube, das könnte schon auf eine gewisse Sprachlosigkeit hindeuten. Aber genauso oft liefern wir natürlich auch positive Überraschungen und ein Objekt wird von uns höher bewertet, als es der Kunden eigentlich erwartet hat. Man muss sich als Kunde aber immer bewusst sein, dass der Markt und nicht wir über den Wert einer Immobilie entscheiden. Wir haben diesen Wert nur festzustellen. Tauscht man sich eigentlich mit Kollegen konkurrierender Unternehmen aus? Wagner: Das Verhältnis unter den Bewertern ist sehr gut, wohl auch, weil eigentlich niemand

mit Auftragsmangel zu kämpfen hat. Jedoch tauscht man sich zwar über fachliche Themen, aber nie über ein konkretes Objekt aus. Wie sehen Sie die PropTech? Braucht es noch eine persönliche Bewertung oder kann das mein Tablet bereits genauso gut? Grantner: In relativ homogenen Assetklassen mit vielen zu bewertenden Einheiten kann der Einsatz von Proptech durchaus sinnvoll sein, etwa bei der Bewertung von Eigentumswohnungen. Bei EHL decken wir aber eine weit größere Bandbreite ab. Die Immobilien stammen aus den verschiedensten Assetklassen, die Fragestellungen an die Bewertung sind unterschiedlich komplex und müssen einfach individuell beurteilt werden. Daher steht eine Bewertung mittels standardisierter IT-Programme aktuell nicht zur Debatte.


Wagner: Generell muss man festhalten, dass mathematische Modelle allein Sachverstand und Erfahrung nicht ersetzen können. Der Wert einer Immobilie kann von unzähligen Faktoren beeinflusst werden, die Bewertungssoftware einfach nicht korrekt berücksichtigen kann. Dazu sind standardisierte Programme zu unflexibel und das Ergebnis wäre auch intransparent. Was raten Sie jemandem, der Immobilienbewerter werden möchte? Wagner: Eine akademische Ausbildung ist heute eine unverzichtbare Basis. Sehr gut geeignet ist ein Master in Immobilienmanagement und Bewertung, wie er an der TU Wien erworben werden kann, an den Fachhochschulen kann man sich nur bis zu einem gewissen Grad spezialisieren. Und man sollte sich schon langfristig für diesen Beruf entscheiden, denn

Erfahrung zählt hier einfach mehr als das tollste theoretische Wissen. Sind Sie aktuell auf der Suche nach neuen Mitarbeitern? Wagner: Wir sind immer interessiert an qualifizierten Bewerbern. Wichtig ist, dass sie sich wirklich für Bewertung begeistern. Bewertung besteht ja nicht primär aus der Besichtigung toller Objekte, sondern den Großteil seiner Zeit verbringt man mit Tabellen und Analysen am Computer. Irgendwie muss man wohl auch ein Excel-Freak sein, um auf Dauer mit Freude Immobilienbewerter zu sein. Grantner: Die wichtigste Frage bei den Bewerbungsgesprächen ist immer, warum jemand Bewerter werden will. Dann will ich das Leuchten in den Augen sehen. n

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Sommer 2017 | ImmoFokus 107 support@IMMOunited.com


YoungTalents Frischer Wind. In Kooperation mit der FH Campus Wien wird der ImmoFokus zur Vermittlungsdrehscheibe zwischen Studierenden und Immobilienwirtschaft. Autor: Alina Böhm

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aum hat man den Bachelor oder Master in der Tasche, geht es für die Studierenden schon in die Berufswelt. In den Vorlesungen wurde brav aufgepasst, aber ob der Berufswunsch Immobilienmakler, Projektentwickler, Hausverwalter oder vielleicht Asset Manager heißt, ist oft noch nicht restlos geklärt. Um das zu ändern, findet am 13. Juni 2017 erstmalig die Veranstaltung „Young Talents in der Immobilienwirtschaft“ statt. Die sogenannten Young Talents sind die absolute Zukunft der Immobilienbranche. Die teilnehmenden Unternehmen haben das bereits erkannt und freuen sich sehr auf das Zusammentreffen in der FH Campus Wien. Gleich zu Beginn werden Vertreter der BUWOG, Arnold Immobilien, EHL und SIGNA konkrete Berufsbilder aus der Immobilienbranche und deren spezielle Anforderungen vorstellen. Im Veranstaltungspunkt „Karriere von morgen“ dann werden die genannten Unternehmen noch durch ImmoFinanz, Adeqat und 6B47 ergänzt. Die sogenannten Elevator Pitches sollen den Studenten und

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Young Talents den besonderen Spirit ihrer potentiellen Arbeitgeber und deren Teams näherbringen. Weil auf die heutigen Young Talents ganz andere Herausforderungen warten als auf diejenigen, die vor zwanzig Jahren in das Berufsleben gestartet sind, wird Birgit Trofer in ihrer Keynote dem Publikum den Immobilienmanager 4.0 spannend und anschaulich näherbringen. Natürlich gibt es – nicht nur nach der Keynote – genug Gelegenheit, direkt mit den anwesenden Unternehmensvertretern in Kontakt zu treten. Wenn unser Student glücklich und zufrieden ist, dann verbringt er im besten Fall sein ganzes Leben bei einem Unternehmen. Sollte er sich dann nicht gleich von Anfang an in eine Firma verlieben? Ja! Deswegen haben die Young Talents zum Ende der Veranstaltung nicht nur Gelegenheit zum Networking, sondern werden außerdem zum Job-Speed-Dating aufgefordert. In wenigen Minuten können sich die Unternehmen und die Teilnehmer noch näher kennenlernen. Und vielleicht entsteht daraus ja die große Liebe und damit der Beginn einer langjährigen Karriere. n


„Young Talents in der Immobilienwirtschaft“ 13. Juni 2017 Uhrzeit: 15:00 Ort: FH Campus Favoritenstraße 226, 1100 Wien

Programm: Berufsbilder und ihre Zukunft – Welche Anforderungen gibt es? Welche Ausbildung ist gefragt?

Die Zukunft der Immobilienberufe

Projektentwickler: BUWOG

Birgit Trofer, Realkompetenz

Makler: Markus Arnold, Arnold Immobilien

Im Anschluss:

Hausverwalter: Sandra Bauernfeind, EHL Immobilien

Podiumsdiskussion mit Peter Ulm (6B47), Karl Derfler (Adeqat), Birgit Trofer (Realkompetenz), Otto Bammer (FH Wien), Christian Polzer (Green Building), Peter Engert (ÖGNI). FAQModeration Michael Neubauer (ImmoFokus-Chefredakteur)

Asset Management: Robert Leingruber, SIGNA ---

Karrieren von morgen (5 Minuten Elevator Pitchevs)

Keynote: Immobilienmanager 4.0

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18:30 Networking und Job-Speed-Dating

Immobilienunternehmen als attraktive Arbeitgeber. Was wird von neuen Kollegen erwartet? Was erwartet die neuen Teammitglieder? Welchen Spirit gibt es? BUWOG, Arnold Immobilien, EHL, SIGNA, Adeqat, 6B47, Immofinanz

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YoungTalents

6B47 – Starkes Konzept für die Zukunft Qualität der Mitarbeiter

Das Team hat seit dem Jahr 2009 mehr als 20 Projekte erfolgreich abgeschlossen. Alleine im Jahr 2016 wurden Projekte mit einem Volumen von über 1,3 Milliarden Euro begleitet. Eine solche Leistung braucht ein starkes Fundament. Dieses baut auf 97 exzellente und branchenerfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einer der 6B47-Erfolgsfaktoren ist die Herangehensweise in puncto Unternehmensführung. Es gibt unterschiedliche Programme bei Team Building und Leadership-Entwicklung, und ein kontinuierliches Vorstandsfeedbackprogramm.

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ie Erfolgsstory von 6B47 beginnt 2009. Nach der Finanzkrise 2007 forderten Investoren zu Recht mehr Transparenz und Sicherheit bei Investitionen und Immobilienentwicklungen. Auf diesen beiden Grundlagen wurde das Unternehmen mit einem schlagkräftigen Team aufgebaut, das binnen weniger Jahre zu einembedeutenden Akteur nicht nur in der österreichischen Immobilienwirtschaft, sondern auch in Deutschland wurde. Die Bereiche Immobilienfinanzierung und Projektentwicklung werden nicht getrennt voneinander behandelt, sondern integriert. Von der Projektkonzeption über die Projektumsetzung und -verwertung, wird alles rund um eine Immobilie selbst verantwortet und die Investoren sind in jeder Phase mit eingebunden. Dahinter steht die Philosophie, Projekte umzusetzen, die dem Zeitgeist entsprechen, die Stadtentwicklungen berücksichtigen und damit langfristig attraktive Renditen für die Investoren und Partner der 6B47 erzielen. Das Unternehmen wickelt in der Zwischenzeit mit Büros in Wien, Düsseldorf und Warschau ein Developmentvolumen von über 1,3 Mrd. EUR ab. Und: Die Mitarbeiter und Partner der ersten 6B47 Stunde sind auch 2017 noch an Bord.

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Der Name

Der Name 6B47 (gesprochen „six before seven“) entstand in Ableitung aus der Numerologie und der Bedeutung einzelner Zahlen. So steht die „6“ für die „Entscheidung“ und die „7“ für die „Tat“. Übersetzt heißt 6B47 „die Entscheidung kommt vor der Tat“. Dahinter steht die Vernunft als Prämisse der Handlungsweise. Demografische Entwicklungen, und gesellschaftliche Entwicklungen, Nutzungsbedürfnisse und das Potenzial von möglichen Objekten werden genau verfolgt und betrachtet. Ist ein attraktives Objekt gefunden, das den Investmentkriterien entspricht, trifft 6B47 eine positive Projektentscheidung und setzt diese um. Qualität der Projekte

Der Fokus von 6B47 liegt auf Neubaumaßnahmen und Revitalisierungen. In der Umsetzung der Projekte steht Qualität an erster Stelle: Sei es beim Auswahlprozess von Investitionsoptionen oder der baulichen Umsetzung. Mit einer Kombination aus besonderer Standort- und Gebäudequalität wird immer ein nachhaltiges und ganzheitliches Konzept verfolgt. Die realisierten Immobilien schaffen durch eine klare Formensprache sowie eine zeitlose Architektur einen wertvollen Beitrag für ihre Umgebung und ein hohes Maß an Lebensqualität für ihre Nutzer. Die Anleger profitieren im Gegenzug von langfristigen und attraktiven Renditen.

Interne Projekte stärken die Ressourcen der 6B47. Beispielsweise das Projekt „Immovation“: ein Think Tank zur Weiterentwicklung mit einer internen Plattform mit digitaler Pinnwand, wo Mitarbeiter ihre Ideen und Vorschläge einbringen können. Zufriedene Mitarbeiter: Basis des Unternehmenserfolges

6B47 achtet nicht nur bei der Umsetzung der Projekte auf höchste Leistungsstandards, sondern auch im Umgang mit den Mitarbeitern, die für den Unternehmenserfolg das Fundament bilden. Als Vorbild in der Immobilienbranche zeichnet sich 6B47 vor allem durch den hohen Frauenanteil mit 46 % aus, wobei davon 26 % in leitenden Positionen tätig sind. Auch Gehaltsunterschiede zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind nicht vorhanden. In der 6B47 sind rund 60 % der Mitarbeiter über 42 Jahre alt. Durch Benefits wie Impfungen, wöchentliche Shiatsubehandlungen und Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen zeigt sich 6B47 als Arbeitsgeber sehr an der Gesundheit der Mitarbeiter interessiert. Gratis Getränke und frisches Obst schaffen neben der großzügigen Bürolösung zusätzlich eine entspannte Atmosphäre. Sehr viel Wert wird auch auf fachliche und persönliche Weiterbildung gelegt, wofür im Jahr 2016 rund 40 Stunden pro Mitarbeiter investiert werden. Besonderes Augenmerk wird auf Team Building und On Boarding-Prozesse


gelegt. Neben gemeinsamen Aktivitäten zum Jahresauftakt (Kino- und Kabarettbesuche, Eisstockschießen, Nachtskifahren etc.), stehen auch Heurigenbesuche, Weihnachtsfeiern, Teamfrühstücke und die Teilnahme am Wien Energie-Businessrun am Programm. Jährlich finden Mitarbeitergespräche und Mitarbeiterbefragungen statt, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Raum für Feedback zu geben. Seit 2016 gibt es außerdem eine Ombudsfrau, um möglichst schnell auf Anliegen der Mitarbeiter zu reagieren. Ein Bonussystem ermittelt einerseits die Erreichung wirtschaftlicher Ziele und andererseits die Erreichung der persönlichen Ziele

des Mitarbeiters. Aus diesen Kriterien ergibt sich ein Bonusfaktor, welcher die Bonushöhe ermittelt. Kommunikation und Gemeinschaft wird bei 6B47 großgeschrieben. Um alle Mitarbeiter in das Unternehmensgeschehen zu integrieren, findet regelmäßig am Standort Wien ein „Stammtisch“ statt. Neben der Information über Projekte und wichtige Neuigkeiten können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser kennen lernen und den Arbeitstag gemeinsam ausklingen lassen. Flexible Arbeitszeiten und Home-Office schaffen eine ausgeglichene Work-Life-Balance und somit einen erheblichen Mehrwert für das gesamte

Team. Die Teilnahme am Wiener Töchtertag, am Wirtschaftsprojekt „Lehrer in der Wirtschaft“ und der gemeinsame Besuch aller Mitarbeiter des Immobilienballs zeigen, dass 6B47 viel Wert auf Zusammengehörigkeit legt. Eine Null-Prozent-Fluktuation im Jahr 2016 spricht für sich. Neben länderübergreifenden Workshops findet jährlich ein Betriebsausflug statt, an dem alle Mitarbeiter aus Österreich, Deutschland und Polen teilnehmen. n

Fotos: 6B47

ALTHAN PARK - WIEN

PHIL’S PLACE – WIEN

ALTHAN QUARTIER – WIEN

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YoungTalents

ADEQAT - Werte verbinden Das österreichische Beratungsunternehmen ADEQAT ist spezialisiert auf den Bereich Immobilieninvestments ab einem Volumen von 1,5 Millionen Euro. Das Leistungsspektrum reicht von Portfolioberatung über die ganzheitliche Betreuung und Begleitung von Immobilientransaktionen und Eigenkapitalfinanzierungen bis hin zu klassischen Maklerleistungen mit Schwerpunkt auf Objekte in den Bereichen Gewerbe- und Wohnimmobilien. ADEQAT baut auf jahrzehntelanger Erfahrung auf und repräsentiert ein über viele Jahre gewachsenes, hochkarätiges Netzwerk von rund 450 aktiven Investoren mit einem Investmentvolumen von etwa 18 Milliarden Euro. Erfolgreich betreut werden national als auch international Institutionelle Anleger, Family Offices, Stiftungen sowie Privatpersonen. Den Schwerpunkt bildet der österreichische Markt, ergänzt durch die gegenwärtigen Zielmärkte Ungarn und Deutschland. Seit Jänner 2016 wurde ein Transaktionsvolumen von rund 217 Millionen Euro abgewickelt. Als dynamisches Unternehmen strebt ADEQAT nach zeitgemäßen Antworten auf die Herausforderungen der modernen Immobilienwirtschaft und somit nach innovativen Lösungen, um die Effizienz und Transparenz bei Immobilientransaktionen zu verbessern. Deshalb investiert ADEQAT gezielt in die Entwicklung digitaler Tools zur Unterstützung klassischer Investmentmaklerprozesse. Die jüngsten daraus hervorgegangenen Dienstleistungen sind seit April 2017 auf dem Markt. ‚ADEQAT INVESTORENPORTAL‘ als auch ‚ADEQAT SOUNDING‘ schlagen die Brücke zwischen Wettbewerb für den Abgeber, und frühzeitigem Zugang zu attraktiven Projekten für den Investor bei maximaler Markttransparenz unter Wahrung der Diskretion auf beiden Seiten. Das ADEQAT Portal ist ein webbasiertes Tool, mit dem Investoren ihre Investmentstrategie in Form von Suchprofilen definieren können. Sie erhalten dabei in Echtzeit eine maßgeschneiderte Analyse der Marktnachfrage. ADEQAT Sounding ist der effizienteste Verkaufsprozess für den Abgeber, bei dem der Vermarktungspreis einer Immobilie durch unverbindliche Preissignale aus dem Markt festgelegt wird. Die Preissignale stammen ausschließlich von Investoren, deren Suchprofile zu der anonymisierten Immobilie passen.

Für weitere Informationen laden wir Sie ein www.adeqat.com zu besuchen.

DR. KARL DERFLER Dr. Karl Derfler ist erfahrener Investmentexperte und begann seine Karriere im Immobilienbereich als Projektentwickler im Raiffeisen Sektor. Seit sieben Jahren spezialisiert er sich mit der Derfler Helbich Gruppe auf Family Office Services sowie Investment- und Bauträgergeschäfte.

FRANZ HELBICH Franz Helbich ist Projektentwickler mit 35-jähriger Erfahrung in der Immobilienwirtschaft. Er entwickelte in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Immobilienprojekte, von Büro- und Zinshäusern bis zu Loftflächen und war in zahlreichen Beratungs- und Dienstleistungsprojekten tätig.

DIPL.-ING.HERBERT LOGAR, MRICS

v.l.n.r.: Dipl.-Ing. Herbert Logar, Franz Helbich, Dr. Karl Derfler

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DI Herbert Logar ist ein ausgewiesener Immobilienexperte und verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung im Bereich Immobilienmanagement. Zuletzt war er vier Jahre lang als Geschäftsführer der ÖBB-Immobilienmanagement GmbH tätig.


Immobilienspezialist(in)

Die JP Immobilien Gruppe sucht per sofort zur Erweiterung des ständig wachsenden Teams eine(n) Immobilienspezialist(in) für ihr Büro im Zentrum Wiens. Zu den Tätigkeiten gehören unter anderem: • Bestandsevaluierungen • Objektbesichtigungen • Marktrecherchen Idealerweise bringen Sie Erfahrung aus der Immobilien Branche mit, verfügen über ein großes Netzwerk und sind ein erfahrener Kommunikator. Überdurchschnittliche rhetorische Fähigkeiten, eine sehr gute Menschenkenntnis und Zielstrebigkeit zählen zu Ihren Stärken. Persönlich beeindrucken Sie durch Ihr gepflegtes und freundliches Auftreten, Loyalität, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit. Sehr gute Deutschkenntnisse, gute Englischkenntnisse und gute MS-Office-Kenntnisse werden vorausgesetzt. Für die 20 – 40 Stunden Stelle bezahlen wir ein branchenübliches Gehalt und bieten zusätzlich eine erfolgsorientierte Prämie und diverse Benefits. Sind Sie an einer abwechslungsreichen Aufgabe interessiert und wollen Teil unseres dynamischen Teams sein? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständige Bewerbung mit Foto per E-Mail an Manuela Salhat unter mas@jpi.at.

Wir haben was für Sie.

www.jpi.at

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YoungTalents

Experte für Immobilieninvestment Flache Hierarchien. Ein hohes Maß an Eigenverantwortung und die Möglichkeit, sich bei der Nummer eins im Bereich Zinshausinvestment zu entfalten.

Herr Arnold, inwieweit hat sich die Immobilienbranche in den letzten Jahren verändert? Der Ausbruch der Finanzkrise 2008 hat dazu geführt, dass private, aber auch institutionelle Investoren einen Teil ihres Vermögens in Immobilien investieren. Immobilien werden heute wie Finanzprodukte bewertet. Daher sind die Anforderungen an einen Investmentmakler entsprechend hoch. Investoren sind heute auch wesentlich internationaler als früher und daher kommt es häufig zu Synergieeffekten mit unseren Auslandmärkten Tschechien, Slowakei und Ungarn. Beispielsweise haben wir letztes Jahr eine Liegenschaft in Prag an einen chinesischen Investmentfonds vermittelt und anschließend diese Kontakte für unser Stammhaus in Wien genutzt. Das klingt sehr spannend. Welche Anforderungen stellen Sie an zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Unsere Mitarbeiter im Verkauf sind qualifizierte Immobiliengeneralisten mit einem wirtschaftlichen oder juristischen Background, die in einem streng geregelten – insbesondere Verschwiegenheitspflichten und Datenschutz

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betreffend - Angestelltenverhältnis stehen. Bei Bewerbern sind mir sehr exzellente Umgangsformen, sehr gute Sprachkenntnisse und absolute Diskretion sehr wichtig. Ehrlichkeit, Anstand und Hausverstand sind Grundvoraussetzung, das ist nicht erlernbar und trennt in der Auswahl die Glücksritter von den ernstzunehmenden Bewerbern. Was macht Arbeiten bei Arnold Immobilien so attraktiv? Ich denke, dass ist die Detailtiefe, mit der wir uns mit den Liegenschaften beschäftigen, immer Neues und Spannendes in den Alltag bringen und unsere Kunden zur Elite des Landes gehören. Bewerber finden flache Hierarchien vor und ein sehr attraktives Arbeitsumfeld, wo Teamgeist großgeschrieben wird. Dafür erwarte ich 100%igen Einsatz und ein Verinnerlichen der Firmenwerte. Welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Auf jeden Fall die hohe Qualität halten und weiter expandieren – 2017 in Richtung Deutschland. Die Gründung einer weiteren Niederlassung in Berlin steht schon unmittelbar bevor.

Arnold Immobilien ist auf die Vermittlung von Immobilieninvestments in Österreich, Tschechien, der Slowakei und in Ungarn spezialisiert. Das Unternehmen hat 2016 in Österreich Zinshäuser mit einem Transaktionsvolumen von 250 Millionen Euro vermittelt. Die gesamte Arnold Immobilien Gruppe (mit Ungarn, Tschechien und der Slowakei) vermittelte Liegenschaften mit einem Volumen von etwas mehr als 350 Millionen Euro. Für 2017 wird die 400-MillionenGrenze angepeilt. Weitere Informationen: www.arnold.immobilien

Arnold Immobilien GmbH Seilergasse 14, 1010 Wien office@arnold.immobilien www.arnold.immobilien Bewerbungen an Fr. Deljo deljo@arnold.immobilien Branche Investmentmakler Standorte Wien, Prag, Budapest, Bratislava


Markus Arnold, Gründer und Eigentümer von Arnold Immobilien, absolvierte eine Ausbildung für Immobilienmanagement. Nach einigen Stationen bei renommierten Immobilienunternehmen übernahm er die Leitung der InvestmentAbteilung bei Conwert/Resag. Im Jahr 2009 gründete Markus Arnold sein eigenes Unternehmen, das laut dem aktuellen Ranking in der Kategorie „stärkster Zinshausmakler“ erstmals Marktführer ist.

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BUWOG Group: Arbeitsplatz mit Wohlfühlfaktor Mit über 700 Mitarbeitern in Österreich und Deutschland ist die BUWOG Group wichtiger Arbeitgeber in den Standortregionen. Durch zahlreiche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und zur Aus- und Weiterbildung trägt der führende Komplettanbieter im Wohnimmobilienbereich zum überdurchschnittlichen Engagement des BUWOG-Teams bei.

D Daniel Riedl CEO der BUWOG Group

ie Erfolgsgeschichte der BUWOG begann 1951, als sie zum Zweck der Wohnungsfürsorge für Bundesbedienstete gegründet wurde. Seitdem ist das Wachstum der BUWOG unaufhaltsam, was sich auch in der steigenden Anzahl der Mitarbeiter abzeichnet. Das seit 2014 an der Börse in Wien, Frankfurt und Warschau notierte Unternehmen zählt aktuell einen Mitarbeiterstand von rund 750 Mitarbeitern. Während bei steigender Mitarbeiteranzahl in anderen Großbetrieben die Anonymität unter den Angestellten häufig zunimmt, hatte das Wachstum der BUWOG Group keinen Einfluss auf die familiäre Atmosphäre im Unternehmen – im Gegenteil: „Wir sind sehr stolz darauf, auch als börsennotiertes Unternehmen noch von uns behaupten zu können, ganzheitlich teamorientiert und familiär zusammenzuarbeiten. Das ist bei der Größe, denke ich, schon eher unüblich. Umso mehr freut es uns, dass diese Art der Unternehmensführung so geschätzt wird, denn das bestätigt uns unser engagiertes und leistungsbereites Team Tag für Tag“, erklärt Daniel Riedl, CEO der BUWOG Group. Für mehr Work-Life-Balance

Das österreichische Traditionsunternehmen legt großen Wert auf eine gute Beziehung zu und zwischen seinen Angestellten. Daher wird bereits beim Personalauswahlprozess genau geprüft, ob ein Bewerber auch wirklich gut ins Team passt. Verschiedene Einrichtungen, wie z.B. das hauseigene Café, und zahlreiche

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Veranstaltungen fördern die Gemeinschaft. Doch jeder braucht auch mal Zeit für sich und die Familie, dessen ist sich die BUWOG Group bewusst: „Uns ist klar, dass terminierte Projekte wie die kürzlich erfolgte SAP-Umstellung oder eine Kapitalerhöhung viel Raum und Zeit unserer Mitarbeiter in Anspruch nehmen, worunter auch die Work-Life-Balance manchmal leiden kann. Umso wichtiger ist es für uns als Arbeitgeber, Maßnahmen zu setzen, die nach intensiven Phasen auch einen Ausgleich schaffen. Mit unserem Gleitzeit-Modell versuchen wir den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter – speziell auch jenen mit Kindern – entgegen zu kommen und bieten darüber hinaus einen Pool an attraktiven Sozialleistungen“, so Daniel Riedl. Gesund & clever

Auch das Angebot an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten nimmt in der BUWOG einen hohen Stellenwert ein. Dazu zählt u.a. die BUWOG Immobilienausbildung, ein interner Lehrgang, der Mitarbeitern Einblick in die wichtigsten unternehmensspezifischen Themen gibt. Hinzu kommen Einzel- und Gruppentrainings zu immobilienspezifischen Themen, aber auch persönlichkeitsbildende Seminare. Eine betriebliche Gesundheitsförderung, z.B. mit Impfaktionen und gesundem Frühstück, rundet das vielfältige Angebot, das die BUWOG ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellt, ab. n Weitere Informationen unter: www.buwog.com


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Der Immobilien One-Stop-Shop Komplettanbieter. Seit mehr als 25 Jahren steht EHL für Qualität und Service. Das ist der Grund, warum wir unseren Kunden langfristig, über den gesamten Lebenszyklus ihrer Immobilien, zur Seite stehen dürfen.

W

ir beschränken uns dabei nicht auf das ursprüngliche Kerngeschäft der Immobilienvermittlung, sondern erweitern dessen Grenzen. EHL ist ein Komplettanbieter für alle Dienstleistungen rund um die Immobilie, weshalb unsere zukünftigen und aktuellen MitarbeiterInnen die Möglichkeit haben, verschiedenste Arbeitsbereiche kennenzulernen. Darunter fallen die Vermittlung, die Verwaltung, die Bewertung, das Investment Consulting, das Baumanagement, das Center Management und das Asset Management. Vielleicht gehört schon morgen ein weiterer Bereich zu unserem Dienstleistungsspektrum: Wir sind bestrebt uns weiter zu entwickeln. Es ist uns wichtig, in allen Bereichen transparent und verantwortungsbewusst zu agieren. EHL ist Gründungsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft ÖGNI und engagiert sich in der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Wirtschaftlichkeit kann nur durch soziales Bewusstsein erreicht werden. Wir sind ein wirtschaftlich handelndes Unternehmen blicken aber über den Tellerrand hinaus – außerhalb und innerhalb unserer Firma. Dafür wünschen wir uns hochmotivierte MitarbeiterInnen, die für die Immobilienvermittlung „brennen“ und unseren KundInnen, GeschäftspartnerInnen und ihren KollegInnen mit Fairness und Integrität begegnen.

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Durch unser familienfreundliches Personalmanagement sind bei uns auch neue KollegInnen mit Kindern willkommen. Wenn unsere MitarbeiterInnen ihr Fachwissen vertiefen und sich weiterbilden möchten, unterstützen wir das sehr gerne. Unter anderem bieten wir ein Trainee-Programm an, bei dem alle Arbeitsbereiche bei EHL durchlaufen werden. Unsere MitarbeiterInnen wissen das hohe soziale Engagement und die Anerkennung für ihre Leistungen sehr zu schätzen. Die Belohnung dafür sind eine geringe Personalfluktuation und Lob wie dieses: Andrea Dissauer: Ich bin mittlerweile seit 14 Jahren bei EHL. Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn bei EHL war es mir möglich das FHStudium Immobilienwirtschaft abzuschließen. Ich konnte währenddessen in diversen Bereichen des Unternehmens viel lernen und leite seit nunmehr vier Jahren den Bereich Asset Management. Bruno Schwendinger: Ich bin nun seit mehr als drei Jahren Abteilungsleiter bei EHL. Das Unternehmen hat mich während meines berufsbegleitenden Studiums Immobilienwirtschaft an der FH Wien sehr unterstützt und gefördert. Für mich bietet das Unternehmen perfekte Rahmenbedingungen, um das in der Theorie erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen und sich persönlich weiterzuentwickeln.

2017 wurde EHL Immobilien vom unabhängigen Institut „Great Place to Work“ als einziges Immobilienunternehmen ausgezeichnet und zählt damit zu „Österreichs Besten Arbeitgebern 2017". n

EHL Immobilien GmbH Firmensitz Prinz-Eugen-Straße 8-10 1040 Wien T +43-1-512 76 90 www.ehl.at Kontakt karriere@ehl.at www.ehl.at/karriere Branche Immobilienvermittlung und -verwaltung Standort Wien


Teamgeist Wir leben

Unsere Freude über eine der schönsten Auszeichnungen des Jahres 2017 ist groß, unser Dank an unsere Mitarbeiter noch größer: Sie haben uns zu einem der besten Arbeitgeber Österreichs gewählt und durch ihr großes Engagement und ihr Fachwissen bilden sie das Fundament für den Erfolg unseres Unternehmens. Denn gemeinsam sind wir am stärksten! www.ehl.at

Wir leben Immobilien.

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YoungTalents

GRENZENLOSE MÖGLICHKEITEN. IMMOFINANZ Die IMMOFINANZ. Wir sind ein gewerblicher Immobilienkonzern mit Schwerpunkt auf Zentral- und Osteuropa. Aktuell sind bei uns über 500 Mitarbeiter in sieben Kernländern beschäftigt.

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it einem Immobilienportfolio von rund EUR 4 Mrd. zählen wir zu den größten Unternehmen am Gewerbeimmobilienmarkt in Kontinentaleuropa. Unser Büro- und Einzelhandelsportfolio verteilt sich auf stabile Märkte in Westeuropa sowie auf stärker wachsende osteuropäische Länder. Neben professioneller Immobilienbewirtschaftung liegt unser Schwerpunkt auf wertschaffendem Wachstum durch eigene Projektentwicklungen und Akquisitionen sowie auf einer weiteren Optimierung der Portfoliostruktur. Immer mit dem Ziel, Bestandsvermögen und nachhaltigen Cashflow zu stärken sowie eine nachhaltige Ausschüttungspolitik sicherzustellen.

ente, einer guten Infrastruktur, einem umfassenden Service sowie einer starken Community im Office-Bereich neue Maßstäbe. Erfolgreich shoppen

Im Retail-Bereich haben wir zwei Marken etabliert: STOP SHOP steht für praktische Retail Parks und unkompliziertes Einkaufen in nächster Nähe. VIVO! bietet mit einem Mix aus breitem Angebot, Gastronomie und Entertainment ein Shopping-Erlebnis für die ganze Familie. YOUR SPACE TO SUCCEED: IMMOFINANZ

Unseren Fokus legen wir hierbei auf zwei Bereiche: Büro und Einzelhandel. Diese beiden Geschäftsfelder haben einiges gemeinsam: • einen spannenden Arbeitsalltag, der im wahrsten Sinne des Wortes keine Grenzen kennt

Um unseren erfolgreichen Kurs weiterzuverfolgen, sind wir immer auf der Suche nach neuen engagierten Mitarbeitern, die bereit sind, sich persönlich weiterzuentwickeln und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Sie sind fit für unser Team, wenn Sie

• flache hierarchische Strukturen

• Interesse an Immobilien haben

• sowie schnelle, internationale Teams.

• unternehmerisch denken

Dabei setzen wir stark auf unsere Marken STOP SHOP (Einzelhandel), VIVO! (Einzelhandel) und myhive (Büro), die ein Qualitäts- und Serviceversprechen darstellen.

• eine dynamische und begeisterungsfähige Person sind und • Spaß an einem internationalen Arbeitsumfeld haben.

Die Büromarke myhive

Mit myhive, einem Konzept, bei dem alle Voraussetzungen für erfolgreiche Unternehmen gegeben sind, definieren wir den Arbeitsalltag neu. So setzen wir mit einem Wohlfühl-Ambi-

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Werden Sie Teil unseres Teams und wachsen Sie mit uns mit. Mehr Informationen über offene Stellen und unser Unternehmen finden Sie auf www.immofinanz.com/karriere. n

IMMOFINANZ Firmensitz Wienerbergstraße 11 1100 Wien career@immofinanz.com www.immofinanz.com/karriere Kontakt Philipp Maier Franziska Münster Branche Immobilien Standorte Österreich, Deutschland, Polen, Rumänien, Slowakei, Tschechien, Ungarn Unsere Marken
 20 myhive’s in 6 Ländern www.myhive-offices.com 67 STOP SHOPS in 8 Ländern Weitere STOP SHOPS in Entwicklung www.stop-shop.com 9 VIVO! in 4 Ländern www.vivo-shopping.com


YOUR SPACE TO SUCCEED WILLKOMMEN IN EINEM STARKEN TEAM.

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SIGNA Unternehmensgruppe SIGNA.ist es in den ersten 17 Jahren ihres Bestehens gelungen, sich mit einem Immobilienvermögen von rd. 7,5 Mrd. Euro und einem Umsatzvolumen ihrer Retailbeteiligungen von über 4 Mrd. Euro zu einem Unternehmen europäischen Formats zu entwickeln. Die Gruppe umfasst zwei zentrale Kerngeschäftsbereiche: SIGNA Real Estate und SIGNA Retail.

SIGNA REAL ESTATE

SIGNA LUXURY HOTELS

SIGNA DEPARTMENT STORE GROUP

SIGNA Real Estate beschäftigt etwa 200 Mitarbeiter an sieben Standorten in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz. Das Bestandsportfolio wird mit rund EUR 7,5 Mrd. bewertet, und das aktuelle Developmentvolumen beträgt EUR 5 Mrd. SIGNA Real Estate ist in vier unabhängige Geschäftsbereiche unterteilt:

Besitzer und Betreiber beeindruckender Luxushotels & Ressorts an den schönsten Orten Mitteleuropas.

Mit dem erfolgreich restrukturierten Karstadt, karstadt.de, dress-for-less und weiteren Übernahmen und Partnerschaften möchte die Gruppe zu einem „Marktplatz der Zukunft“ werden.

SIGNA PRIME SELECTION

Investition und Halten außergewöhnlicher Immobilien mit hohem Wertsteigerungspotenzial in besten Innenstadtlagen Europas.

SIGNA RETAIL

Unter dem Dach der SIGNA Retail sind mehrere Handelsunternehmen unabhängig nebeneinander aufgestellt. Rund 25.000 Beschäftigte an über 100 Standorten erwirtschaften jährliche Umsätze von mehr als EUR 4 Mrd. THE KADEWE GROUP

SIGNA DEVELOPMENT SELECTION

Investition in klassische Immobilien-Developments in Ballungszentren. Übernahme der BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH Anfang 2017.

SIGNA FOOD & RESTAURANTS GROUP

Eine der größten Quick-Service-Plattformen auf dem deutschen Markt. Wird auf Basis ihres betrieblichen Knowhows mithilfe von Übernahmen und Master-Franchisevereinbarungen/JVs mit schnellen Dienstleistungskonzepten weiter wachsen.

Führende Luxuswarenhausgruppe in Deutschland und Betreiber der drei Luxuskaufhäuser KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg. SIGNA SPORTS GROUP

SIGNA FUNDS

Immobilien-Investment-Produkte sowie Entwicklung von Kindertagesstätten, Studentenwohnheimen und City-Apartments.

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Führende Einzelhandelsgruppe und Multi Channel Plattform für Sportartikel in Deutschland und unter den «Top Four» in Europa.

www.SIGNA.at


Highlights in Wien

THE ICON VIENNA

Landmark mit Direktzugang zum Hauptbahnhof

HOTEL ANDAZ AM BELVEDERE VIENNA

Höchstes Niveau in jedem Detail THE ICON VIENNA mit Büroflächen ab 350 m² bietet als einziges Officegebäude einen direkten Zugang zum umfangreichen Verkehrsnetz und der Infrastruktur des neuen Wiener Hauptbahnhofs. Der innerstädtische Standort mit unverbaubarem Weitblick ist – aufgrund seiner prominenten Lage am Wiedner Gürtel und der spektakulären Architektur – eine Adresse, die ein Zeichen setzt.

Dieser Anspruch wird hier wörtlich genommen. Das beginnt bei der aufstrebenden Architektur von Renzo Piano, der den Lobbybereich über die umgebenden Baumkronen erhebt. Das zeigt sich in einem herausragenden Service und gehobener Ausstattung der Zimmer und in einem einmaligen Blick über Wien.

360º VIRTUAL TOUR auf www.signa.at/IC

www.SIGNA.at

Bezug ab Ende 2018, HWB ø 14,5 kWh/m².a

Fertigstellung: Q1 / 2019

AUSTRIA CAMPUS

Mehr als ein Bürogebäude

PARKAPARTMENTS AM BELVEDERE

Fotos: SIGNA

Traumhafte Aussicht

In ausgezeichneter Lage und mit der U-Bahn nur fünf Minuten vom Wiener Zentrum entfernt, entsteht der AUSTRIA CAMPUS, direkt angrenzend an den Prater und inmitten der ausgebauten Infrastruktur eines etablierten Office-Clusters. Flexible Bürolösungen ab 215 m² ergänzt durch die Vorteile eines modernen Campus Areals machen diesen Bürostandort für Arbeitgeber und Arbeitnehmer besonders attraktiv.

Eine einzigartige Wohnimmobilie entsteht im Quartier Belvedere, direkt angrenzend an den 3. und 4. Bezirk: SIGNA errichtet die von Renzo Piano geplanten PARKAPARTMENTS AM BELVEDERE. Die beeindruckenden Anleger- und Eigentumswohnungen mit moderner Ausstattung und wunderschönem Ausblick über Wien, werden provisionsfrei angeboten.

360º VIRTUAL TOUR auf www.signa.at/AC

parkapartments.at/D07

Bezug ab Q2 / 2018, HWB ø 19 kWh/m².a

Fertigstellung ab Q4 / 2018, HWB ø 26,81 kWh/m².a

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Immobilienmanager 4.0

War For Talents Personalsuche. Die Digitalisierung ist auch bei der Personalsuche angekommen. Viele Immobilienunternehmen setzen auf Online-Recruiting und praktische Bewerbungsverfahren via Web. Gutes Know-how und passende Charaktereigenschaften bewähren sich nach wie vor. Autor: Erika Hofbauer

R „Bei Positionen mit einem speziellen Anforderungsprofil werden ab und an externe Personalberater in Anspruch genommen.“ Christina Buchwinkler, EHL Immobilien

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ecruiting-Plattform ist nicht gleich Recruiting-Plattform. „Für die Suche nach neuen Mitarbeitern wählen wir vorzugsweise OnlinePlattformen – dabei wird besonders auf die richtige Wahl, je nach Anforderungsprofil, geachtet“, erklärt Christina Buchwinkler, HR-Leiterin bei EHL Immobilien, den Beginn eines typischen Personal-Auswahlprozesses: „Bei Positionen mit einem speziellen Anforderungsprofil werden ab und an externe Personalberater in Anspruch genommen. Das geschieht z.B. bei Positionen, die nur mit Direktansprache besetzt werden können, weil man nicht mit einer hohen Bewerberanzahl rechnen kann.“ Sind die ersten Hürden bis zur Kontaktaufnahme geschafft, wird dem Kandidaten im persönlichen Gespräch auf den Zahn gefühlt: „Man will herausfinden, ob der Bewerber ins Team passt, sich mit den Unternehmenswerten identifizieren kann und fachlich für die Position geeignet ist.“ Für Sabine Badegruber, Personalleiterin des Grazer VorsorgeWohnungsspezialisten C&P Immobilien AG, gibt es eine fixe Strategie: „Wir schreiben alle Jobs

aus, das ist Firmenpolitik.“ Und zwar nur online über Plattformen wie karriere.at oder via Social Media und natürlich über die eigene Homepage: „Print wird nicht mehr genutzt.“ Außerdem kommen Kandidaten zunehmend über Mitarbeiterempfehlungen, „das freut mich ganz besonders.“ Die C&P-Personalleiterin wirft auch immer wieder einen Blick in den Bewerberpool, wo sie vereinzelt fündig wird. Vielfältige Suche

Bei der S-Immo AG verläuft die Personalsuche klassisch, wie Vorstand Friedrich Wachernig erzählt: „Neben Print und Online involvieren wir – je nach Position – Branchenplattformen und Universitäten bzw. Hochschulen. Bei anspruchsvollen Positionen ziehen wir von Fall zu Fall auch Personalvermittlungsagenturen hinzu.“ Jennifer Schmidt, Personalverantwortliche der Rustler Gruppe, schaltet ebenfalls Inserate online in diversen Medien, Portalen, auf der unternehmenseigenen Website sowie den Jobbörsen der Fachhochschulen. „Konventionelle Printschaltungen sind bei unserem Recrui-


tingprozess stark rückläufig. Ergänzend arbeiten wir mit ausgewählten Personalberatern, die aufgrund einer langjährigen Zusammenarbeit das Unternehmen, die Unternehmenskultur und die jeweiligen Anforderungsprofile gut kennen.“ Auf interne Empfehlungen und Netzwerke vertraut Patrizia Rögelsperger, Senior Operations Director bei CBRE Österreich: „Einerseits gibt es viele gute potenzielle Kandidaten in der Immobilienbranche, andererseits sind unsere eigenen Mitarbeiter unsere besten Botschafter.“ Die Suche orientiert sich an Position und Funktion und kann sehr unterschiedlich sein, erzählt Rögelsperger: „In unseren eigenen Kernkompetenzen besetzen wir Positionen immer häufiger über Netzwerke und freuen uns, dass unser guter Ruf gute Mitarbeiter zu uns bringt. Schreiben wir Positionen außerhalb des Kernbereiches aus, kooperieren wir mit externen, spezialisierten Personalberatern.“ Direct Search – also die Direktansprache von ausgewählten Kandidaten außerhalb des Netzwerkes – findet nur für Spitzenpositionen statt. „Auf Online Plattformen wie z.B. karriere. at sowie auf unserer eigenen Firmen-Website und Social Media Channels suchen wir nach geeigneten Kandidaten, das klassische Printinserat hat ausgedient“, so die Personalchefin. ÖRAG-Vorstand Johannes Endl beschreitet im Recruiting unterschiedliche Wege – differenziert je nach Position. „Das klassische Printinserat hat an Bedeutung verloren und kommt nur in Einzelfällen zum Einsatz“, so der ÖRAGVorstand: „Der größte Teil der Bewerber wird über die relevanten Online-Plattformen gesucht und gefunden – das geht unkompliziert

und rasch. Außerdem hat man alle relevanten Dokumente gleich elektronisch für das interne Procedere bei der Hand.“ Aufgrund der Bekanntheit des Unternehmens und aufgrund von Empfehlungen gebe es mittlerweile eine große Anzahl von Blindbewerbungen, die ebenfalls aufmerksam geprüft werden, so Endl. „Wir bieten unseren Mitarbeitern zahlreiche Weiterentwicklungsmöglichkeiten, sodass vielfach intern nach Bewerbern für bestimmte Positionen gesucht wird – besonders wichtig ist uns das bei Führungspositionen.“ Kompetenzen gefragt

Fachliche Voraussetzungen werden bei EHL Immobilien individuell, je nach Anforderungsprofil, im persönlichen Gespräch gemeinsam mit dem jeweiligen Abteilungsleiter abgeklärt und danach die Suche aufgestellt, beschreibt EHL-Personalchefin Buchwinkler: „Es ist nicht möglich, eine allgemeine Aussage zu treffen – wir haben Positionen, bei denen es Berufserfahrung und entsprechender Ausbildungen bedarf, wie zum Beispiel die Makler-Befähigungsprüfung bei Vermittlungspositionen. Allerdings sind wir auch offen Neueinsteigern gegenüber, die ihre Leidenschaft für Immobilienthemen entdeckt, aber noch keine Erfahrung haben.“ Sind die fachlichen Qualifikationen ausgemacht, wird auf die Persönlichkeit, soziale Kompetenz und die Verfolgung der persönlichen und gemeinsamen Ziele geachtet, so Buchwinkler weiter: „Es wird auch berücksichtigt, ob der Bewerber ins Team passen würde. Darüber hinaus soll er oder sie Engagement zeigen, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln, um gemein-

„Unabhängig von ihrer Ausbildung wünschen wir uns Mitarbeiter mit viel Eigeninitiative, einem gesunden Hausverstand und einem Herz für Immobilien.“ Friedrich Wachernig, S-Immo

sam die Unternehmensziele zu erreichen, und zu einem positiven Betriebsklima beitragen.“ Je nach ausgeschriebener Stelle sollte der künftige Mitarbeiter bestimmte Eigenschaften mitbringen: Ein Makler sollte z.B. extrovertiert, flexibel, freundlich, serviceorientiert und verlässlich sein. Ein Mitarbeiter der internen Organisation sollte genau, gut organisiert, eventuell ein ruhigerer Charaktertyp und beständig sein. Auch für C&P-Personalverantwortliche Badegruber hängen die Anforderungen von der jeweiligen Position ab. Sie verweist auf personelle Erfolge: „Wir bilden Lehrlinge aus. Seit unserem Firmenbestehen, also seit elf Jahren, haben wir bislang zwölf Lehrlinge ausgebildet, die großteils auch im Unternehmen geblieben sind.“ Facharbeiter-Positionen werden aus eigenen Reihen besetzt. Was an notwendigen Charaktereigenschaften mitzubringen ist, steht für die C&P-Expertin fest: „Die sind eigentlich für alle gleich. Wenn ich auswähle, versuche ich, den C&P-Typ herauszufinden. In der Regel ist dieser eigeninitiativ und modern, die Generation Y also, wo nicht nur das Gehalt ausschlaggebend ist, sondern auch, ob es einen Firmen-Laptop oder die Möglickeit für Home Office gibt. Bei uns zählt der Output und nicht die körperliche Anwesenheit.“ Solide Ausbildung

Fotos: Fotolia

Die Frage der passenden Ausbildung ist für SImmo-Vorstand Wachernig nur individuell zu beantworten: „Grundsätzlich legen wir Wert auf eine solide, oft akademische Ausbildung

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Immobilienmanager 4.0

„Außerdem kommen Kandidaten zunehmend über Mitarbeiterempfehlungen, das freut mich ganz besonders.“ Sabine Badegruber, C&P Immobilien

„Je spezieller die Anforderungen, umso herausfordernder die Suche. Man spricht bereits vom ‚War for Talents’.“ Patrizia Rögelsperger, CBRE Österreich

sowie einschlägige Berufserfahrung. Wir bieten aber auch bestehenden Mitarbeitern die Möglichkeit, sich weiterzubilden.“ Vor allem immobilienbezogene Master-Lehrgänge oder Ausbildungen, die zusätzlich branchenspezifisches Know-how bieten, sind sehr beliebt, erzählt Wachernig: „Unabhängig von ihrer Ausbildung wünschen wir uns Mitarbeiter mit viel Eigeninitiative, einem gesunden Hausverstand und einem Herz für Immobilien. Darüber hinaus muss natürlich die Chemie stimmen. Wir sind ein verhältnismäßig kleines Team, abteilungsübergreifende Synergien und effiziente Teamarbeit sind Grundvoraussetzung für unsere Arbeit.“ Ähnlich sieht dies auch Rustler-Personalchefin Schmidt: „Die benötigten Kompetenzen für künftige Mitarbeiter sind positionsabhängig und variieren stark. Beispielsweise benötigen wir in Bezug auf das Maklerunternehmen kommunikative, akquisitions- und abschlussstarke Personen mit Vertriebsgespür und Freude am Kundenkontakt. Für Immobilienverwalter werden lösungsorientierte Personen mit Hausverstand gesucht, die ein hohes Maß an Entscheidungsfreude mitbringen. Für Verwalter sind einschlägige, rechtliche Fachkenntnisse unerlässlich. Für den Assistenzbereich werden in eingeschränktem Ausmaß auch Quereinsteiger aufgenommen.“

erste Schritt sauber definiert ist, wird man den passenden Mitarbeiter rekrutieren können. Wir sind ein stark wachsendes und diversifizierendes Unternehmen. Die klassische fixe Stellenbeschreibung hat längst ausgedient.“ Fließendes Englisch ist bei CBRE jedenfalls ein „Must“, so Rögelsperger: „Wir schulen hier unsere Mitarbeiter auch laufend. In vielen Bereichen ist eine spezielle Fachausbildung erforderlich.“ Auch gebe das Gesetz in einigen Fällen Ausbildungsstandards vor, wie z.B. das Maklerzertifikat für alle Mitarbeiter von Maklerabteilungen. Neben den formalen Voraussetzungen, der Ausbildung und Erfahrung sind vor allem persönliche Eigenschaften wichtig und je nach Job unterschiedlich, weiß auch die CBREExpertin. Trotz dieser stark divergierenden fachlichen Erfordernisse sind die persönlichen Eigenschaften im Sinne der Unternehmenskultur für alle Bewerber und Positionen dieselben: „Wir erwarten ein hohes Maß an persönlicher Integrität, eine sehr gute Teamkultur, Fairness und hohe Dienstleistungsbereitschaft. Unser Unternehmensleitbild verwendet dafür das Schlagwort „RISE“, das bedeutet Respect, Integrity, Service and Excellence.“ Ein hohes Maß an Flexibilität für Innovationen und die Optimierung mit neuen technischen Lösungen sollte man ebenso mitbringen.

Laufende Schulung

Umfassendes Wissen

Für CBRE-Direktorin Rögelsperger ist es in erster Linie sehr wichtig, für jede einzelne Position im Vorhinein zu erarbeiten, welches Know-how und Profil erforderlich sind: „Nur wenn dieser

Bei der ÖRAG-Gruppe ist der Bogen weit gesteckt, erzählt Vorstand Endl: „Wir decken ein sehr breites Spektrum an hochwertigen Immobiliendienstleistungen ab – das geht

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von der Immobilienvermittlung in praktisch allen Assetklassen über Hausverwaltung bis zu Architektur und Baumanagement.“ Die fachlichen Voraussetzungen sind also breit gefächert. Allen Positionen gemein ist, „dass wir Mitarbeiter brauchen, die unsere Kundenorientierung und unseren Qualitätsanspruch mit uns leben wollen und können". Die meisten fachlichen Qualifikationen kann man erlernen – die richtige Einstellung muss der Bewerber mitbringen: „Das ist unser wichtigstes Auswahlkriterium. Wir wollen kommunikative, lösungsorientierte Mitarbeiter, die gerne Teil eines erfolgreichen Teams sind, positiv denken und sich einbringen wollen.“ Alles braucht Zeit

Mit diesem Anforderungsprofil ausgestattet, fällt es da leicht, gute Mitarbeiter zu finden? „Ich würde nicht von einem Mangel an Fachkräften sprechen, da es viele sehr gut ausgebildete und engagierte Mitarbeiter gibt“, relativiert EHL-Personalchefin Buchwinkler: „Es bedarf einfach Zeit, den richtigen Match zu finden. Es geht uns ja nicht nur darum, die richtige Person für eine Position zu finden, sondern auch die richtige Position für die Person zu finden – das ist eine Wandlung, die der Arbeitsmarkt schon lange durchgemacht hat, aber viele Unternehmen hinken da noch hinterher.“ Bei EHL Immobilien sei es wichtig, eine langfristige Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern aufzubauen: „Da nehmen wir uns auch gerne mehr Zeit für den Bewerbungsprozess und führen viele Gespräche, um für beide Seiten eine gute Basis zu schaffen.“ In Zukunft, schätzt Buchwinkler, sei es wohl immer wichtiger, sich sowohl als Unternehmen als auch als Kandidat dessen bewusst zu sein, dass Beruf

„Die richtigen Personen auszuwählen war und ist nicht leicht.“ Johannes Endl, ÖRAG


und Privates immer mehr vermischt wird und es auch gar nicht mehr so gut möglich ist, die beiden Bereiche strikt zu trennen. Für C&PPersonalleiterin Badegruber ergibt sich ein Unterschied zwischen Wien und Graz in Sachen Personalsuche: „Ich fülle seit sechs Jahren diese Position aus und ich kann sagen, dass ich in der steirischen Landeshauptstadt eine qualitative Steigerung der Bewerber sehen kann. Wir werden als guter Arbeitgeber wahrgenommen.“ In Wien ticken die Uhren ein bisschen anders: „Es gibt mehr Player. Tatsächlich ist es schwieriger, gute Leute zu gewinnen. Und sie sind auch teurer.“ Auch Badegruber schätzt, dass die Flexibilität der Arbeitszeiten noch ein großes Thema werden wird. Komplexe Materie

Friedrich Wachernig, Vorstand der S-Immo AG, hatte „bis dato zum Glück kein Problem, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen". Natürlich merke man, dass die Suche schwieriger wird, je spezifischer die Anforderungen sind. Die Arbeitswelt verändere sich laufend, so Wachernig, daraus ergeben sich auf Arbeitgeber- und Arbeiternehmerseite neue Anforderungen: „Wenn beide Seiten in diesem Prozess eng zusammenarbeiten, profitieren beide von dieser Entwicklung.“ Rustler-Personalleiterin Schmidt hat an manchen Fronten zu kämpfen: „Uns fällt es nicht leicht, Vakanzen zu besetzen. Am Markt herrscht definitiv ein Mangel an Fachkräften und motivierten Bewerbern. Wir als Arbeitgeber erleben die unbefriedigende Situation, dass wir trotz einer vermeintlichen hohen Zahl an Arbeitssuchenden im Verhält-

nis auf zu wenig Bewerber treffen.“ Man habe auf dieses Marktumfeld reagiert und diese Herausforderung aktiv angenommen, erzählt Schmidt: „Wir gehen vermehrt dazu über, die Mitarbeiter selbst aus- bzw. weiterzubilden wie beispielsweise anhand der hauseigenen Ausbildungsstätte, der Rustler Akademie.“ In Zukunft werde es noch wichtiger werden, Arbeit passender und besser zu gestalten sowie Mitarbeitern zeitlich und örtlich flexibles Arbeiten zu ermöglichen. Ein differenziertes Bild sieht auch CBRE-Operations Director Rögelsperger: „Senior Positionen verlangen von den Kandidaten nicht nur die dementsprechende Berufserfahrung, sehr gutes Englisch und gutes Auftreten – diese Kombination suchen auch andere Unternehmen, was die Suche herausfordernd macht. Bautechniker und Immobilienprojektmanager sind zurzeit ebenfalls sehr umworben und rar, ebenso Hausverwaltungsbuchhalter.“ Freilich gebe es hervorragend ausgebildete und gute potenzielle Kandidaten und Mitarbeiter am Markt, so Rögelsperger, aber: „Je spezieller die Anforderungen, umso herausfordernder die Suche. In einigen unserer Schwestergesellschaften in Europa spricht man bereits vom ‚War for Talents’.“ Umso wichtiger werde daher in Zukunft die Mitarbeiterbindung sein: „Das bedeutet ein hohes Maß an Integrität, eine sehr gute Teamkultur und Fairness von Seiten des Unternehmens sowie laufende Mitarbeiter- und Organisationsentwicklung und ein stetes Augenmerk auf optimale Arbeitsplatzlösungen und die Work-Life-

Balance unserer Mitarbeiter.“ Den Vorteil der Markenbekanntheit und Firmengröße führt auch ÖRAG-Vorstand Endl ins Treffen: „Viele Bewerber wollen sehr gerne bei uns arbeiten und wir haben daher meistens genug geeignete Bewerber für einen Posten. Die richtigen Personen auszuwählen war und ist nicht leicht und wir investieren viel Zeit hierfür.“ Zusätzlich biete man aber den Mitarbeitern einige Benefits, erzählt Endl: „Vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten, Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb unserer Unternehmensgruppe – und einen Arbeitsplatz in einer der schönsten Lagen im Herzen Wiens.“ n

„Konventionelle Printschaltungen sind bei unserem Recruitingprozess stark rückläufig.“ Jennifer Schmidt, Rustler Gruppe

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FHUmfrage Rubrik

Immo-Manager 4.0 Neue Herausforderungen. Keine Frage: Digitalisierung und Automatisierung werden die Bau- und Immobilienwirtschaft massiv verändern. Die Digital Natives lösen Schritt für Schritt die Digital Immigrants ab. Welche Rolle spielt das Thema Digitalisierung in Ausbildung und Forschung? Wie können Fachhochschulen und Universitäten auf diese Herausforderungen reagieren? Der ImmoFokus hat sich bei den Studiengangsleitern heimischer Fachhochschulen umgehört. Autor: Michael Neubauer, Angelika Fleischl

DIE FRAGEN Die Immobilienbranche wird nicht zwangsläufig von disruptiven Start-ups zermalmt werden. Dennoch haben weite Teile der Branche noch immer Schwierigkeiten mit der Digitalisierung. Welche Rolle spielt das Thema Digitalisierung in Ausbildung und Forschung?

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für den Immobilienmanager 4.0? Was sind Ihre persönlichen Top 3 Megatrends in der Immobilienwirtschaft?

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Wie können Fachhochschulen und Universitäten auf diese Herausforderungen reagieren? Wo gibt es Lücken und Nachholbedarf in der Ausbildung der Immobilienmanager der Zukunft?


DIE ANTWORTEN

Versteht man unter „Digitalisierung“ die Unterstützung von Arbeitsroutinen durch EDV-basierte Anwendungen wie z.B. im Hausverwaltungsbereich, in der Immobilienvermittlung oder -bewertung, so ist dieses Thema in der Immobilienwirtschaft schon längst angekommen. Demgemäß finden sich in unseren Lehrplänen seit langem entsprechende Lehrmodule. Unsere Studierenden haben dabei die Möglichkeit, mit solchen Softwaresystemen, die uns von namhaften Anbietern für Lehrzwecke zur Verfügung gestellt werden, praktische Erfahrungen zu sammeln. Weiters beschäftigt sich an unserem Institut Peter Sittler als Inhaber einer von der MA23 geförderten Stiftungsprofessur neben der Entwicklung eines digitalen Immobilienplanspieles auch mit digitalen Trends. Die regelmäßigen Publikationen zur „IMMO-App des Monats“ darf ich als bekannt voraussetzen. Vorsicht halte ich aber überall dort für geboten, wo persönlicher Kontakt durch digitale Kommunikationsmedien zunehmend ersetzt wird. Gerade in unserer Branche ist persönliche Beratung auch durch das noch so ausgefeilte digitale Tool nicht ersetzbar.

Otto Bammer Institut für Immobilienwirtschaft Head of Department FH Wien der WKW

Nicht nur zukünftige Immobilienmanager sollten immer erkennen können, ob aktuelle Themen wirklich aktuell sind und damit mindestens mittelfristige Auswirkungen haben oder nur unreflektierte Schnellschüsse sind. Von sogenannten„Megatrends“ halte ich daher nicht viel.

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Wir sehen es als unsere Aufgabe, unsere Studierenden auf eine idealerweise langfristige Betrachtung im Immobiliengeschäft hinzuführen. Nicht nur die Sicht des projektrealisierenden Bauträgers, sondern auch Bedürfnisse der Nutzer, der Umwelt etc. sind gefragt. Hier wird in der Praxis leider sehr oft „Nachhaltigkeit“ mit „Greenwashing“ verwechselt.

Das Thema Digitalisierung haben wir seit acht Jahren im Bachelor Studiengang: Es geht jeweils um den konkreten Umgang mit der aktuell für die berufliche Anwendung wichtigen Hard- und Software, Internetanwendung, App, Plattform, Datenbank, dem jeweiligen Medium – und in der Berufsausübung. Da die berufliche Tätigkeit in der Immobilienwirtschaft ohne Information und Kommunikation, aber auch Dokumentation nicht möglich ist, wird die Anwendung dieser digitalen Instrumentarien auch in Zukunft eine wichtige Rolle einnehmen.

Klemens Braunisch Deputy Head of Department Institut für Immobilienwirtschaft FH Wien der WKW

Trotz der Anwendung wichtiger digitaler Instrumentarien und Medien ist es wichtig, die Grundlage jedes Immobiliengeschäftes nicht aus den Augen zu verlieren: Ohne Vertrauen eines Kunden / einer Kundin ist kein Vertragsabschluss (problemlos )möglich. Es gibt virtuelle Welten, BIM – aber eben auch das Geschäft auf Augenhöhe und die Verlässlichkeit als Vertragspartner. Ein Megatrend ist auch, dass neben den Kolleginnen und Kollegen des Immobilientreuhandberufs auch andere Berufsgruppen diese klassischen Aufgaben eines Immobilienmaklers, -verwalters und Bauträgers übernehmen. Es ist daher wichtig, durch persönliche und fachliche Kompetenz zu überzeugen UND Dienstleistungen anzubieten, die nicht austauschbar sind. Darüber hinaus ist ein weites und verlässliches Netzwerk erfolgsentscheidend. Meine Trends sind: Neben der Digitalisierung und der virtuellen Welt die Weiterentwicklung bzw. Veränderung der Immobilienberufe sowie die sozialen Kompetenzen bei der Berufsausübung!

Fotos: Fotolia

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Fachhochschulen sollen auch weiterhin in der Praxis bewährte, persönlich und fachlich kompetente Lektoren anbieten, welche für die berufliche Bewältigung relevante Kompetenzen lehren und mit den Studierenden trainieren. Die Entwicklung von didaktischen Methoden zur Vermittlung und Anwendung erlernten Wissens ist dabei sicher hilfreich.

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Rubrik

Ein Implementieren der Digitalisierung schon bereits in der frühen Phase der Projektentwicklung sorgt für lückenloses Monitoring sowie das Erkennen und Bewerten von spezifischen Benchmarks. Die Immobilienwirtschaft wird zukünftig immer komplexeren Stresstests im Zuge von Due Diligence Verfahren standhalten müssen. Dafür wird eine übersichtliche und rasch abrufbare Informationsstruktur notwendig sein, welche durch fächerübergreifende, bestens ausgebildete Immobilienmanager verwaltet wird.

Der IM.4.0 muss einerseits eine Affinität zur analytischen Datenverarbeitung haben, andererseits aber als Property Manager einen persönlichen Zugang zu Mietern aufbauen können, um ihre Bedürfnisse zu erkennen. 1. Aufgrund global steigender Energiekosten müssen Objekte errichtet werden, mit welchen es möglich ist, ausschließlich „All In“ (Nettomiete + Betriebskosten)-Mieten anzubieten. Somit können diese Immobilien einen konkurrenzfähigen, nachhaltigen Ertrag erwirtschaften.

Daniel Bednarzek Studiengangsleitung Nachhaltiges Baumanagement Fachhochschule Kärnten

2. Ausreichend leistbarer Wohnraum wird nicht mehr ausschließlich durch die Gemeinnützigkeit geschaffen werden können. Kooperative Projekte zwischen Kommunen und privaten Bauträgern können hier Abhilfe schaffen. 3. Eine Nachverdichtung der Städte wird in einem größeren Stil notwendig werden, damit vorhandene kommunale Infrastrukturen effizienter genutzt werden können.

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Die Ausbildungsstätten müssen Absolventen hervorbringen, welche als Generalisten technische, wirtschaftliche, soziologische sowie auch Managementqualitäten aufweisen. Ein Nachholbedarf besteht klar im Vereinen des immateriellen Gutes einer immobilienwirtschaftlichen Datenverarbeitung und dem Umgang mit der Immobilie als materielle reale Ware.

Digitalisierung spielt im Bauingenieurwesen im Hochbau der FH OÖ eine wichtige Rolle. Derzeit untersuchen wir die Potentiale der Digitalisierung am Bau für die WKOÖ.

Big Data. Gewinner werden jene sein, die diese Daten richtig interpretieren. Prognose ersetzt Diagnose. Wir müssen wissen, was Kunden wollen, bevor sie dies selbst wissen. Der demografische Wandel impliziert den Bedarf an altersgerechtem Wohnen. Intelligente Gebäude können älteren Menschen helfen, länger zuhause zu leben.

Werner Hochhauser Studiengangsleiter Bauingenieurwesen im Hochbau FH Oberösterreich

Ressourceneinsatz und CO2-Ausstoß müssen reduziert werden. Holz ist der Baustoff der Zukunft. Immobilien müssen sich zudem vom Energieverbraucher zum Kraftwerk – z.B. Strom für E-Autos – entwickeln.

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Integrales Planen wird immer wichtiger und bedingt gewerk- und disziplinübergreifendes Wissen. Die Ausbildung von Allroundern mit IT-, Wirtschafts-, Rechts- und Sozialkompetenz wird wichtiger als die Spezialisierung.


Industrie 4.0 hat auch die Bauwelt durch Building Information Modeling (BIM) erreicht. Dieses virtuelle Bauwerksmodell bildet den gesamten Lebenszyklus eines Bauprojekts ab; es versteht sich als Kommunikationsplattform, die alle bauwerksrelevanten Daten allen Projektbeteiligten und Nutzern lückenlos zur Verfügung stellt. Damit werden Prozessabläufe optimiert und Kosten transparent. Zu verzeichnen ist ein vermehrter Einsatz in der gesamten Bauwirtschaft. Dem entsprechen die Baustudiengänge der FH Campus Wien, indem BIM-Lehrveranstaltungen integriert und Forschungsvorhaben in Form von Diplomarbeiten vergeben werden.

Zukünftig wird sich auch die Immobilienwirtschaft dieser Entwicklung öffnen und entsprechende Ausbildungsinhalte aufnehmen sowie eigene BIM-Manager beschäftigen.

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Für die Immobilienwirtschaft eröffnet sich mit BIM eine große Chance, denn je mehr Informationen über eine Immobilie verfügbar sind, desto höher der Wert einer Kaufpreisinformation.

Doris Link Departmentleiterin Bauen und Gestalten Studiengangsleiterin Masterstudium Bauingenieurwesen FH Campus Wien

Immobilien Management

Wir machen das.

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Rubrik

In unseren Studiengängen Green Building und Architektur-Green Building an der FH Campus Wien wird die BIM-Arbeitsweise angewendet. Wir arbeiten mit digitalen Gebäudemodellen und simulieren in Übungen die praktische Umsetzung des fächerübergreifenden Planens.

• Ressourcenschonendes und energieoptimiertes Bauen, das den Erfordernissen der Nachhaltigkeit entspricht • Betrachtung des Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus (Lebenszykluskosten) • Kompakte, flexible Bauweise (Smart Home)

Christian Polzer Studiengangsleiter Department Bauen und Gestalten FH Campus Wien

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Die FH Campus Wien hat neue Studiengänge entwickelt und somit auf die neuen Herausforderungen reagiert. Mit Green Building und Architektur-Green Building werden bereits bei der Planung sowie beim Design eines Gebäudes nachhaltige Aspekte nicht nur einbezogen, sondern ins Zentrum gerückt.

Virtuelles Sehen, die detailgetreue Simulation von Gebäuden, gewinnt durch steigende Kundenwünsche immer mehr an Bedeutung. Auf Planungsebene gelingt es mit Methoden wie „Building Information Modeling“ bereits, den gesamten Planungsprozess vom Entwurf bis zum Facility Management digital zu simulieren.

Die Anforderung der digitalen Simulation wird eine große Herausforderung für die Immobilienwirtschaft. Die Flexibilität von Gebäuden. Mehrfachnutzungsmöglichkeiten, nachhaltige Umnutzungsstrategien müssen bereits im Planungsprozess integriert werden. Ein kommunikativer Planungsprozess, der in meditativer Form viele Beteiligte einbinden kann, ohne in die Mitbestimmungsschiene planungsfremder Bürger zu geraten.

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Wolfgang Schmied Studiengangsleiter Architektur FH-JOANNEUM

Ein postgradualer Weiterbildungslehrgang „Building Information Modeling“ befindet sich an der FHJ unmittelbar vor der Realisierung. Digitale Simulation ist bereits Ausbildungsrealität. Bei kommunikativen Planungsprozessen sind die Lücken derzeit im Ausbildungsangebot am größten. Hier sind Architekten, Politiker, Bauträger, Auftraggeber, Immobilienmanager genauso gefordert wie zusätzliche Soft Skills in den verschiedenen Fachausbildungen.

Das Thema Digitalisierung spielt in der Bau- und Immobilienbranche eine sehr große Rolle. Die Digitalisierung für Gebäude von morgen ist für die Gebäudetechnikbranche bereits seit gestern ein großes Thema. In der Lehre und Forschung haben wir an der FH Burgenland mit einem Bachelorstudiengang Gebäudetechnik und Gebäudeautomation auf diesen Trend reagiert.

Speziell was die Gebäudetechnik einer Immobilie anbelangt, sind es folgende Trends: • Dezentralisierung der Gebäudetechnik • Gebäudeautomation und Digitalisierung • Building Information Modeling

Werner Stutterecker Studiengangsleiter Gebäudetechnik und Gebäudeautomation Fachhochschule Burgenland

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Wir haben z.B. am Standort in Pinkafeld ein Versuchsgebäude, das Energetikum. Mit diesem Living Lab können wir in der Forschung und Lehre im Bereich Gebäudetechnik und Gebäudeautomation wertvolles Know-how schaffen, das wir an unsere Studierenden weitergeben und damit die Branche auf die neuen Herausforderungen vorbereiten.


In der Immobilienwirtschaft finden Veränderungen tendenziell nie so schnell statt. Das Thema Digitalisierung, das die Umsetzung einer digitalen Transformation des eigenen Unternehmens betrifft, wird vernachlässigt. Dabei sind Daten das Gold des 21. Jahrhunderts. Was früher zwar Digitalisierung war, aber nicht so genannt wurde, wird schon lange an der FH Wien der WKW praktiziert: Digitale Kompetenzen vermitteln und einen Marktüberblick über Lösungen und Entwicklungen der Branche geben.

Auch für neue Berufsbilder wie Real Estate Consultant, Asset Manager oder Real Estate Data Analyst werden persönlicher Kontakt, soziale Kompetenzen und umfassendes Wissen für den digitalen Wandel wesentlich sein. Aus meiner Sicht sind gerade drei Themen dabei, die Immobilienbranche nachhaltig zu verändern: Big Data für die Analyse von großen Datenmengen, Augmented-Reality (AR) und Virtual-Reality (VR) für die Vermarktung von Immobilien und das Konzept der Blockchain als verteilte Datenbank für Immobilientransaktionen.

Peter Sittler Endowed Professor for Real Estate Management Institut für Immobilienwirtschaft FH Wien der WKW

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Für Hochschulen wird es weiterhin notwendig sein, sich Entwicklungen der Immobilienbranche anzupassen. An Fachhochschulen geschieht das durch externe Lehrende, die Erfahrungen aus der Berufspraxis in einem akademischen Umfeld einbringen. Die traditionelle Hochschullehre wird sich modernen Unterrichtskonzepten – wie „Inverted Classroom“ – zuwenden, aber auch darum bemühen müssen, die digitalen Kompetenzen sowohl von Lehrenden als auch Studierenden auszubauen.

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Mit Sicherheit. Besser. Sommer 2017 | ImmoFokus

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Firmennachfolge

Wenn der Vater mit dem Sohne… Übergabe. Familienbetriebe gibt es in Österreich genug. Glaubt man einschlägigen Studien, wollen immer weniger Söhne und Töchter die Nachfolge ihrer Eltern antreten. Rechtzeitige Planung und pragmatische Überlegungen können da helfen. Autor: Erika Hofbauer

Ö „Mein Vater hat mir sehr früh vertraut und mich auch meine eigenen Fehler machen lassen – aus denen ich gelernt habe.“ Georg Muzikant, Colliers International

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sterreich ist ein Land der Familienunternehmen: Insgesamt sind rund 80 Prozent der heimischen Betriebe in Familienbesitz, die wiederum etwa 70 Prozent aller Arbeitnehmer beschäftigen. Das sind die Ergebnisse einer Studie der Beratungsorganisation EY aus dem Jahr 2015. Ob sich in wenigen Jahren dieses Verhältnis drastisch verändern wird, bleibt offen. Klar ist jedoch, heißt es in der Studie weiter, dass es für viele Familienunternehmen hinsichtlich der Firmennachfolge zunehmend schwieriger wird. Denn: Die Mehrheit der potenziellen Nachfolger aus Unternehmerfamilien will lieber Karriere außerhalb des eigenen Betriebs machen. Nicht einmal jeder hundertste potenzielle Nachfolger (0,9 Prozent) will direkt nach dem Abschluss in den Familienbetrieb eintreten. Damit gehört Österreich weltweit zu den Schlusslichtern.

Ambitionierte Nachfolger

Ganz anders lief es da schon im Betrieb der Familie Muzikant. Georg Muzikant, Geschäftsführer der Colliers International Immobilienmakler GmbH, kann sich an eine gute Übergabephase erinnern: „Bei uns lief es ausgezeichnet. Mein Vater hat mir sehr früh vertraut und mich auch meine eigenen Fehler machen lassen – aus denen ich gelernt habe.“ Freilich müssen Verhaltensparameter beachtet werden – von beiden Seiten, ist Muzikant junior überzeugt: „Damit eine Übergabe gut funktioniert, müssen die Eltern selbstbewusst genug sein, um sich auch wirklich aus dem Geschäft zurückzuziehen. Gleichzeitig müssen die Nachfolger aber genug am Kasten haben, damit die Eltern das Geschäft auch guten Gewissens übergeben können. Bei uns hat das wirklich reibungslos funktioniert.“ Für Georg Muzikant war dabei schon früh klar, „dass


ich in der Branche lande.“ Aber es bestand durchaus die Chance, dass er in den USA bleiben würde nach seinem Studium: „Ich bin aus anderen Gründen nach Wien zurückgekehrt und habe mich sehr gefreut, dass es wesentlich besser funktioniert hat in der Firma, als ich mir hätte träumen lassen.“ Die Eltern hätten aber auch nie Druck gemacht, „in eine bestimmte Richtung zu gehen“. Seine eigene Nachfolge hat Muzikant noch nicht geplant („Mit 35 wäre das etwas merkwürdig.“). Man könne sich als Vater, der ein Unternehmen aufgebaut oder geführt hat, nur erhoffen, dass er es zu einem späteren Zeitpunkt seinen Kindern übergeben kann. Denn die Chancen stehen – zumindest laut EY-Studie – eher schlecht. Aber Muzikant nennt auch andere Gründe: „Sollten die Unternehmen noch mehr belastet werden in Österreich, bin ich nicht sicher, ob es in 20 Jahren noch einen Zeitungsartikel wie diesen geben wird, da der Begriff ‚Familienunternehmen‘ ausgestorben sein wird.“

Freie Wahl

Auch Robert Wegerer hat den Eintritt ins Familienunternehmen gut in Erinnerung. Der Geschäftsführer der Immobiliengruppe Rustler ist der Schwiegersohn von Peter Rustler, Sohn von Firmengründerin Frieda Rustler. „Es gab einen Vertrag, der die Übergabe regelte, es ist problemlos und unkompliziert gegangen. Und Herr Rustler arbeitet ja noch immer mit.“ Für Wegerer ist – sollte es einmal bei ihm „so weit sein“ – vor allem eines wichtig: „Klarheit. Denn ich brauche irgendwann jemanden, der alles übernimmt.“ Dabei wurden die eigenen Kinder nicht im Sinne einer Unternehmenskultur erzogen, wiewohl man selbstverständlich zu Hause über das, was man tagein tagaus tut, geredet hat, erzählt Wegerer: „Dann versucht man eventuell abzuschätzen, ob das Geschäft die eigenen Kinder interessiert.“ Aber wenn das nicht so ist, sei das auch kein Problem, denn: „Meine Kinder sind schon erwachsen und gehen ihrer eigenen Berufstätigkeit nach. Aber wer weiß, was in ein paar Jahren sein wird. Im Unternehmen haben wir zwar eine 10-Jahres-Planung, aber alles, was darüber hinausgeht, ist nicht abzuschätzen.“

„Es gab einen Vertrag, der die Übergabe regelte, es ist problemlos und unkompliziert gegangen.“ Peter Rustler, Rustler

Externe Beratung

Fotos: Fotolia

Frühzeitiges Auseinandersetzen zwischen Gründern und möglichen Nachfolgern gab es auch im Hause Reikersdorfer, wie RE/MAX Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer erzählt: „Meine Eltern haben sich sehr früh mit der Übergabe beschäftigt und von Beginn an alle Kinder einbezogen. Ebenfalls sehr hilfreich bei der Übergabe war die Zusammenarbeit mit einem Berater unseres Vertrauens und eine offene Kommunikationspolitik. So konnte für alle Beteiligten eine klare, saubere und faire Lösung gefunden werden.“ Die Familie ist zu gleichen Teilen Eigentümer des Unternehmens: „Mein Bruder und ich verantworten für unsere Gesellschaften die Geschäftsführung und auch meine Schwester ist – wie viele weitere Familienmitglieder – im Unternehmen tätig. Ein ganz entscheidender Faktor, ob eine Unternehmensübergabe funktioniert, sind die betroffenen Personen, also Übergeber und Übernehmer selbst. Wir sind alle sehr empathisch.“ Daraus resultieren vor allem gegenseitiger Respekt und Verständnis, ist Reikersdorfer überzeugt: „Diese Fähigkeit hilft uns allen enorm. Wir wissen, dass wir

„Sehr hilfreich war die Zusammenarbeit mit einem Berater unseres Vertrauens und eine offene Kommunikationspolitik.“ Bernhard Reikersdorfer, RE/MAX Austria

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Firmennachfolge

mit jedem über alles reden können und immer eine gemeinsame Lösung finden werden.“ Für Bernhard Reikersdorfer war dabei schon in jungen Jahren klar, dass er ins Unternehmen einsteigen würde. „Wäre meine Berufswahl anders ausgefallen, hätte ich mit hundertprozentiger Sicherheit die volle Unterstützung meiner Eltern gehabt. Die Tätigkeit, die man ausübt, muss Spaß machen – es wäre ein großer Fehler, nur den Eltern zuliebe ein Unternehmen zu übernehmen.“ Seine Nachfolgeregelung würde er ebenfalls rechtzeitig – mit all jenen Personen, die davon betroffen wären – gemeinsam planen. Die wichtigste Frage, die Bernhard Reikersdorfer für Familienunternehmen in Zukunft sieht, lautet: „Wer soll das Unternehmen übernehmen? Weiters die wirtschaftliche Auseinandersetzung mit den Kindern, die nicht übernehmen wollen oder können bzw. was passiert, wenn einer der Gesellschafter ausscheidet, sowie die Regelung von Aufgriffsrechten.“

Von ‚alten Hasen‘ lernen

In erfolgreiche Fußstapfen ist auch Maklerin und Verwalterin Ulrike Höreth getreten. Seit Mitte 2014 leitet sie das Immobilienunternehmen Brezina-Real. Als es so weit war, das Familienruder zu übernehmen, holte man sich zur Unterstützung einen externen Berater: „Mit ihm haben wir unsere jeweiligen Erwartungshaltungen schriftlich festgehalten. Dies hat mir sehr geholfen, mein persönliches Ziel als neue Firmeninhaberin klar zu definieren und zu positionieren.“ Mögliche zukünftige Missverständnisse wurden somit gleich ausgeräumt, ist Höreth überzeugt: „Eine Firmenübergabe zwischen Menschen, die einander so nahestehen, muss genauso gewissenhaft abgehandelt werden wie zwischen Fremden. Das ermöglicht, den Respekt und das Vertrauen

„Eine Firmenübergabe zwischen Menschen, die einander so nahestehen, muss genauso gewissenhaft abgehandelt werden wie zwischen Fremden.“ Ulrike Höreth, Brezina-Real

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zueinander zu erhalten.“ Für die Nachfolgesituation bei Brezina-Real war eines immer klar: „Ab dem Zeitpunkt der Firmenübergabe an mich würde meine Mutter das ‚Chefin-Dasein‘ zurücklegen. Damit gab es von Anfang an klare Spielregeln.“ Freilich, erinnert sich Höreth, war sie aber „sehr dankbar“, dass die Mutter im ersten Jahr als Beraterin im Hintergrund zur Verfügung stand: „Ich glaube, ich kann in unser beider Namen sagen, wir würden es wieder so machen. Heute kann ich mich glücklich schätzen, dass ich auf diesem starken Fundament aufbauen konnte.“ Der Weg in die ImmoBranche war dabei nicht so selbstverständlich, denkt Höreth an ihren einstigen Traumberuf Meeresbiologin: „Ich bin mit der Immobilienbranche aufgewachsen, doch wollte ich immer meinen eigenen Weg gehen und nicht gleich dieses ‚Geschenk‘ annehmen. Mein Werdegang führte mich in die Werbung und von meinem Studium Kommunikationswirtschaft war es nur noch ein Katzensprung in die Immobilienbranche.“ Denn, so Höreth weiter, was gebe

„Familienkultur beeinflusst regelmäßig die Unternehmenskultur und umgekehrt.“ Claudia Melchert-Strohmaier, cms consulting


es Schöneres, als seine eigene Dienstleistung zu vermarkten: „Heute schwimme ich nicht mit Delphinen um die Wette, sondern bringe Transparenz in den Immobiliendschungel.“ Ein Geheimrezept, wie die eigene Nachfolge einmal ablaufen soll, gibt es nicht, erzählt die Firmenchefin: „Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, wäre ich gedrängt worden, würde ich heute hier nicht sitzen. Und meine Mutter ist stolz und glücklich, dass der Betrieb in der Familie bleibt.“ Höreth weiß auch, worauf es in Zukunft ankommen wird: „Ich denke, die größte Herausforderung besteht in der Branche selbst: Schaffen wir es in den nächsten Jahren, ausreichend Transparenz in unsere Dienstleistung zu bringen und somit die Wertschätzung und Anerkennung zu schärfen? Gelingt es der ‚neuen Generation‘ in Zusammenarbeit mit den ‚erfahrenen Hasen‘, der Immobilienwirtschaft ein gemeinsames Netzwerk zu schaffen, auf dem Nachfolger aufbauen können und Anschluss finden?“ Kein Geheimrezept

Dass es immer so reibungslos bei Unternehmensübergaben innerhalb der Familie abläuft, kann Claudia Melchert-Strohmaier nicht bestätigen. Die Sprecherin der Unternehmensberater der Fachgruppe UBIT sowie Inhaberin der Unternehmensberatung cms consulting, stellt gleich vorweg klar: „Ein Rezept für friktionsfreie Unternehmensnachfolge im Familienbetrieb kenne ich nicht. Als die schwierigste Prüfung für ein Familienunternehmen gilt der Wechsel der Generationen.“ Die enge Verflechtung von Familie und Unternehmen kennzeichnen diesen Unternehmenstyp, das

Verhalten einzelner Familienmitglieder hat Einfluss auf den Übergabeprozess im Familienunternehmen, weiß Melchert-Strohmaier: „Die Verflechtung von Familie und Unternehmen ist derart eng, dass die Familienkultur regelmäßig die Unternehmenskultur beeinflusst und umgekehrt.“ Auch Yann-Georg Hansa, Family Business-Experte bei KPMG, bestätigt, dass die Familie und deren Funktionsfähigkeit eine Grundvoraussetzung für den Erfolg ist: „Gelingt der Generationenwechsel nicht bzw. entsteht innerhalb der Familie ein Streit, hat dies negative Auswirkungen auf das Familienunternehmen.“ Der typische Familienunternehmer denkt jedoch langfristig: Er muss den Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Familienmitgliedern schaffen. Generell gilt: Je früher man über die Übergabe an die nächste Generation nachdenkt, desto besser, weiß Hansa: „Konkrete Überlegungen ergeben sich dann, wenn sich herauskristallisiert, wer, wann und wie übernehmen könnte. Anschließend startet der eigentliche Denkprozess, in dem herausgearbeitet wird, unter welchen persönlichen, rechtlichen und steuerlichen Bedingungen eine Nachfolge durchgeführt wird.“ Emotion schwingt mit

Trotz aller pragmatischer Betrachtung darf jedoch ein wesentlicher Aspekt bei Firmenübergaben nicht außer Acht gelassen werden: die Emotion. UBIT-Sprecherin MelchertStrohmaier: „Je kleiner die Unternehmen sind, desto stärker ist die Nachfolge und die Erfolgswahrscheinlichkeit der Nachfolge von den per-

„Je früher man über die Übergabe an die nächste Generation nachdenkt, desto besser.“ Yann-Georg Hansa, KPMG

„Eine nur steuerop-

timierte Nachfolgelösung führt oft zu unüberbrückbaren Schwierigkeiten.“ Gottfried Spitzer, Deloitte Österreich

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Firmennachfolge

sönlichen Beziehungen und Befindlichkeiten abhängig.“ Gründer haben eine sehr starke emotionale Bindung zu „ihrem“ Unternehmen. Diese enge Beziehung zum Lebenswerk muss verstanden werden, sie haben „alles“ für den Aufbau des Unternehmens eingesetzt und trennen sich schwer von der Führung, weiß Melchert-Strohmaier. Dass dadurch aber auch der Untergang des Unternehmens unbewusst mitverursacht werden kann, wird freilich nicht erkannt. Für die Nachfolger, so sie überhaupt willens sind, sei damit der Weg versperrt: „Die nächste Generation erhält keine oder eine zu eingeschränkte Chance, ihre möglicherweise konträren Vorstellungen von Unternehmensführung umzusetzen. So gehen 50 bis 70 Prozent der Unternehmensnachfolgen innerhalb der Familie schief, sie schaffen den Übergang in die zweite Generation nicht.“ Mangelhafte zeitliche und inhaltliche Planung sowie Konzeption der Übergabe durch

den abtretenden Unternehmer sind auch für Gottfried Spitzer, Partner bei Deloitte Österreich, die häufigsten Ursachen des Scheiterns. Freilich komme es oft auch wegen der Nichtbeachtung von rechtlichen und steuerlichen Belangen zu Problemen, weiß Spitzer: „Beispiele hierfür sind unstimmige Testamente, Gesellschaftsverträge oder Ehe- und Erbverträge. Auch eine nur steueroptimierte Nachfolgelösung führt oft zu unüberbrückbaren Schwierigkeiten, die die Nachfolge scheitern lassen und den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens negativ beeinflussen. Bei der Nachfolgeregelung sollte immer der Blick für das Ganze gewahrt bleiben.“ Kein Nachfolger in Sicht

Was tun, wenn sich der Nachwuchs dennoch nicht zur Firmenübernahme hinreißen lassen will? KPMG-Experte Hansa: „Eine Denkvariante ist, externe Manager als Geschäftsführer einzusetzen und die Rolle der Familie auf einen Auf-

sichtsrat oder Beirat zu beschränken. Stiftungen eignen sich, um sicherzustellen, dass das Unternehmen als Ganzes bestehen bleibt.“ Da jedoch die steuerlichen Anreize Geschichte sind, gibt es meist andere und bessere Lösungen wie z.B. Familienverfassungen oder Syndikatsverträge. „Außerdem muss auch dabei ein Familienmitglied gefunden werden, das die Interessen der Familie vertritt. Erst, wenn das nicht gelingt, wird die Option eines Verkaufs in Betracht gezogen“, so Hansa. Unternehmensberaterin Melchert-Strohmaier sieht ähnliche Alternativen: „Für kleine Unternehmen könnte eine Rechtsformänderung in eine GmbH mit Einsatz von Fremdgesellschaftern ideal sein. Also Eigentum am Unternehmen und Unternehmensführung trennen. Oder das Unternehmen an einen Dritten veräußern. Auch bei der Veräußerung an einen Dritten ist Zeit ein wichtiger Faktor. Je früher klar ist, es gibt familienintern keine NachfolgerIn, desto besser kann auf den Unternehmensverkauf vorbereitet werden.“ n

BDO-TIPP – GRUNDERWERBSTEUER BEI BETRIEBSÜBERTRAGUNGEN »» Grunderwerbsteuerliche Begünstigungen bestehen für die Übertragung von Grundstücken im Rahmen einer Übergabe von Betrieben. Mit dem StRefG 2015/2016 wurde der Betriebsfreibetrag von 365.000 Euro auf 900.000 Euro erhöht. Die Befreiung soll bei unentgeltlichen sowie teilentgeltlichen Vorgängen greifen. Bei unentgeltlichen Vorgängen – somit immer bei Betriebsübergaben im Familienverband – greift der Betriebsfreibetrag in vollem Ausmaß. Als Bemessungsgrundlage wird der Grundstückswert unter Abzug des Betriebsfreibetrags der Besteuerung mit dem Stufentarif unterzogen, wobei die Gesamtsteuerbelastung der Höhe nach mit 0,5 Prozent des Grundstückswertes (ohne Abzug des Betriebsfreibetrages) begrenzt ist. Liegt im Einzelfall Teilentgeltlichkeit vor (Gegenleistung von max. 70 Prozent), vermindert sich der Freibetrag aliquot. Auf den entgeltlichen Teil ist der Normaltarif von 3,5 Prozent anzuwenden. Wird nur ein Teil eines Betriebes erworben, kommt es ebenso zu entsprechenden Freibetrags-Aliquotierungen.

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Weiterbildung 4.0 – fit für die Zukunft? Kommentar: Susanne Heidrich ARS – Akademie für Recht, Steuern & Wirtschaft

n Die Immobilienmärkte sind ständig in Bewegung. Die Aufgaben des Immobilienmanagers sind vielfältig, die Herausforderungen groß – für ein Projekt im Ausland muss ein Investor gefunden werden, eine Liegenschaft in der City ist umzustrukturieren, ein Zinshaus zu verwalten, Bestandsimmobilien aller Nutzungsarten sind professionell und effizient zu managen, die Anforderungen der Nutzer werden komplexer und Renditeerwartungen sind ambitioniert. Arbeitgeber legen auf eine fundierte und umfassende Ausbildung ihrer MitarbeiterInnen viel Wert. Erfolgreiche Immobilienmanager planen und organisieren sämtliche Prozesse, die notwendig sind, um eine Immobilie zielorientiert zu entwickeln, zu bewirtschaften, zu verwerten und zu vermarkten. Neben technischen, rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Kenntnissen werden vor allem Managementfähigkeiten, soziale Kompetenzen und vernetztes Denken und Handeln benötigt. Die rasanten gesellschaftlichen Veränderungen und die zunehmende Professionalisierung fordern aber auch von den Fach- und Führungskräften der Immobilienwirtschaft ständige Weiterbildung. Die Bereitschaft, sein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und die eigenen Kenntnisse auszubauen, ist daher wichtiger denn je. Der Trend zur Spezialisierung wird sich weiter fortsetzen. Neben fachlichem und praktischem Know-how, sozialer Kompetenz und mehr Flexibilität wird eine umfassendere Beratungstätigkeit und damit eine noch qualifiziertere Ausbildung sowie eine laufende Weiterbildung und -entwicklung erforderlich und notwendig sein. Neue Entwicklungen werden auch künftig das Profil des Immobilienmanagers verändern und die ganzheitliche Betrachtung der Immobilie über die gesamte Nutzungsdauer noch mehr in den Vordergrund rücken – Ressourcenknappheit, umweltspezifische

und soziale Aspekte wie Bevölkerungsexplosion, Migration oder Integration sind nur einige Schlagwörter in diesem Zusammenhang. Herausforderungen, denen nur mit einem interdisziplinären Ansatz in der Aus- bzw. lebenslangen Weiterbildung begegnet werden kann. Die rein rechtlichen und wirtschaftlichen Komponenten werden zwar weiterhin notwendig sein, aber gegenüber psychologischen, soziologischen und planerischen Kompetenzen nur ein Grundgerüst darstellen. Weiterbildung 4.0 muss daher die Grundlagen für die persönliche Entwicklung schaffen und die Partizipationsfähigkeit in einer sich ständig verändernden (digitalen) Welt im Sinne eines ganzheitlichen und demokratischen Bildungsverständnisses stärken. Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Robotik oder 3D-Druck werden auch die Immobilienwirtschaft in den kommenden Jahren verändern. Wie und in welchem Ausmaß, steht noch in den Sternen. In 20 Jahren wird es Taxifahrer, Kassierer oder Buchhalter als Beruf voraussichtlich nicht mehr geben. Sie werden durch Computer – physisch als Roboter oder unsichtbar als Software – ersetzt. Auch qualifizierte Arbeitskräfte werden davon betroffen sein. Künstliche Intelligenz kann mathematische oder logische Aufgaben besser erledigen als jeder Mensch. Langfristig werden nur noch konzeptionelle oder kreative Prozesse von Menschen ausgeführt werden. Durch verschwindende bzw. neu entstehende Geschäftsfelder werden Arbeitsplätze eliminiert bzw. geschaffen, und beeinflussen somit den Bedarf von Gewerbeund Büroimmobilien sowie die gesamte Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft. Aus heutiger Sicht ist noch nicht abzuschätzen, wie sich künstliche Intelligenz tatsächlich entwickeln wird. Klar ist aber: Nur wer Innovationen rechtzeitig in seine Geschäftsprozesse integriert, zählt auf lange Sicht zu den Gewinnern. Weiterbildung 4.0 bedeutet daher: konsequent den beruflichen und gesellschaftlichen Anschluss sicherzustellen!

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Beruf & Familie

Erfolgsfaktor Familienfreundlichkeit Kind & Karriere. Eine geringere Fluktuation, weniger Krankenstände und deutlich motiviertere Mitarbeiter – in familienfreundliche Maßnahmen zu investieren, zahlt sich für Unternehmen auf alle Fälle aus. Autor: Ursula Rischanek

E „Organisations- und Improvisationstalent sind immer noch gefragt.“ Sandra Bauernfeind, EHL Immobilien

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lternkarenz, Elternteilzeit und Pflegefreistellung oder auch die unter bestimmten Voraussetzungen mögliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten – der Gesetzgeber hat diverse Möglichkeiten vorgesehen, die Eltern, aber auch Mitarbeitern, die Familienmitglieder pflegen, das Leben erleichtern. Allerdings: Um Beruf und Familie gut unter einen Hut bringen zu können, ist nicht nur der Staat gefragt. Auch Unternehmen sollten das ihre dazu beitragen. Spielräume hätten sie durchaus: Sei es durch die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle, die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten, durch unbezahlte Sonderurlaube (etwa bei Krankheit der Kinder), Home-Office oder auch Unterstützung bei der Organisation von Kinderbetreuungsmöglichkeiten – all diese und

noch viele andere Maßnahmen würden die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter erleichtern. Dass diese Incentives mit Kosten verbunden sind, schreckt so manches Unternehmen ab. Deutlich höhere Motivaton

Jedoch zu Unrecht, wie Studien zeigen. Denn Mitarbeiter danken ihrem Arbeitgeber sein Bemühen um Familienfreundlichkeit durchaus. Unter anderem mit einer deutlich höheren Motivation: Laut „Gallup Engagement Index“ liegt diese in familienfreundlichen Betrieben um elf Prozent höher als in anderen Unternehmen. Und auch die Produktivität der Mitarbeiter ist um zwölf Prozent höher als im Durchschnitt. Darüber hinaus sind die Karenzzeiten von Mitarbeiterinnen in Unternehmen,


wo Familie und Beruf kompatibel sind, um neun Prozent niedriger – das geht aus einer Studie des Bundesministeriums für Familien und Jugend hervor. Positive Auswirkungen hat eine familienfreundliche Personalpolitik auch auf die Krankenstände: Lag laut Statistik Austria die durchschnittliche Anzahl von Krankenstandstagen pro Mitarbeiter und Jahr zuletzt bei 12,7 Tagen, so war deren Zahl in familienfreundlichen Unternehmen um 23 Prozent niedriger. Darüber hinaus liegt die Fluktuation in familienfreundlichen Unternehmen 10 Prozent unter dem Durchschnitt. Gute Voraussetzungen, um Kinder und Karriere vereinbaren zu können, sind jedoch auch bei der Personalsuche zunehmend von Bedeutung: Wer diese geschaffen hat, profitiert von einer um fünf Prozent höheren Bewerberqualität sowie einer um vier Prozent höheren Anzahl externer Bewerbungen als Mitbewerber. Aus Sicht der Frauen könnten optimale Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ebenfalls noch einiges bewirken. Denn nach wie vor sind es Frauen, die zum überwiegenden Teil die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen übernehmen – und dafür häufig nicht oder nur Teilzeit arbeiten können. Flexible Großmütter & Au-pair-Mädchen

„Da darf man sich nicht unterkriegen lassen.“ Katja Herzel, Steindl & Herzel

Gearbeitet wird, wenn die Kleine schläft

„In einem Bundesland wird der Kindergartenplatz gefördert, im anderen nicht – das ist für mich völlig unverständlich.“ Isabel Steindl, Steindl & Herzel

„Die Großeltern machen es möglich, dass ich seit Mitte März wieder zwei Tage pro Woche im Büro bin“, erklärt Isabell Steindl, die gemeinsam mit Katja Herzel das gleichnamige Wiener Immobilienbüro betreibt. Ganz vom Fenster war die Mutter einer sechs Monate alten Tochter aber auch nach der Geburt nicht: „Ich war und bin telefonisch und per Mail immer erreichbar, gearbeitet wird, wenn die Kleine schläft.“ Geändert habe sich bloß ein wenig ihr Aufgabenbereich: „Zur Zeit übernehme ich eher die Akquise und gehe nicht so viel zu Besichtigungsterminen“, erzählt Steindl. Angesichts der Mehrfachbelastung als Mutter, Hausfrau und Unternehmerin seien Organisationstalent sowie die Unterstützung des Partners unabdingbar – „die habe ich absolut“. Sie sei sich bewusst, dass sie als Selbständige in puncto Zeiteintei-

Fotos: Fotolia

„Ich frage mich auch immer, wie ich Kinder und Beruf unter einen Hut gebracht habe und noch immer bringe“, sagt EHL-Prokuristin Sandra Bauernfeind, Mutter zweier Töchter im Alter von zehn und 18 Jahren. Flexible

Großmütter und ein Au-pair-Mädchen haben sie nach der Geburt der jüngeren Tochter tatkräftig dabei unterstützt, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen. „Aber auch mein Arbeitgeber, damals die Immofinanz, ist mir unfassbar entgegengekommen“, erinnert sie sich. „Ich konnte mir aussuchen, wann ich zurückkomme und wie viel ich dann arbeiten wollte.“ Telefon und Laptop hätten allerdings dafür gesorgt, dass sie jederzeit erreichbar gewesen sei – und auch heute noch ist. Nachdem beide Töchter mittlerweile aus dem Gröbsten heraus seien, sei es natürlich leichter - „aber Organisations- und Improvisationstalent sind immer noch gefragt“.

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Beruf & Familie

lung und Organisation privilegiert sei, sagt Steindl. Bedauerlich findet sie allerdings, dass die Väterkarenz in vielen Unternehmen nach wie vor nicht angekommen ist. Kritik übt sie weiters am Förderdschungel in Österreich: „In einem Bundesland wird der Kindergartenplatz gefördert, im anderen nicht – das ist für mich völlig unverständlich.“ Netzwerk ist unerlässlich

„Wir jonglieren viel“, beschreibt Herzel ihren Alltag als Mutter eines siebenjährigen Sohnes. „Zum Glück ist mein Mann ebenfalls selbständig, das ergänzt sich ganz gut.“ Ein Netzwerk, zu dem auch die Oma gehört, sei dennoch unerlässlich. Herzel: „Wenn man es in der Familie hat, ist es gut, sonst kann es teuer werden.“ Nach der Geburt ihres Sohnes sei sie – damals noch angestellt – zwei Jahre in Karenz geblieben und habe danach mit 20 Wochenstunden begonnen, bald aber auf 25 erhöht. „Dabei ist es nicht geblieben, ich habe oft auf dem Spielplatz telefoniert und meine Mails abgerufen“, erinnert sich Herzel. Arbeitgeber würden es nicht immer leicht machen, Beruf und Kind zu vereinbaren. „Wenn man aus der Karenz zurückkommt, erhält man eventuell eine andere Position und muss sich womöglich jahrelang wieder hinaufarbeiten. Da darf man sich nicht unterkriegen lassen“, sagt Herzel. Einen Tipp, wie man Karenz und Wiedereinstieg gut vorbereiten könnte, hat sie nicht: „Das ist individuell.“ Bedingungen für Rückkehr regeln

Karin Fuhrmann, Partnerin bei der TPA, hatte das Glück, „… dass nach der Geburt meiner Tochter zwei Omas in der Nähe waren“. Dass ihr damaliger Chef Frauen sehr unterstützt, aber dennoch gefordert habe, sei ein weiterer glücklicher Umstand gewesen. Vier Monate war Fuhrmann nach der Geburt daheim, danach ging es für 20 Wochenstunden zurück ins Büro. „Als meine Tochter ein Jahr alt war, habe ich wieder voll zu arbeiten begonnen – dafür hatten wir tagsüber ein Kindermädchen“, erzählt Fuhrmann. Rosen streut sie in diesem Zusammenhang auch ihrem Mann: „Mit ihm habe ich die Goldkarte gezogen – er kocht nämlich gerne und das immer.“ Dass auch er seinen Anteil an Kinderbetreuung und Haushalt übernimmt, sei von Anfang an klar zwischen beiden ausgesprochen worden. „Diese Klarheit ist wichtig“, ist Fuhrmann überzeugt. Und das nicht nur daheim: „Ich rate jeder Frau,

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ImmoFokus | Sommer 2017

mit ihrem Dienstgeber noch vor Beginn der Karenz die Rahmenbedingungen für die Rückkehr zu regeln. Das hilft beiden.“ „Ich bin in der glücklichen Lage, mir meine Zeit selbst einteilen zu können“, sagt Ursula Simacek, CEO der Simacek Facility Management Group. Der Spagat zwischen Unternehmen und Familie sei nicht leicht, denn nicht immer sei alles eitel Wonne. „Mit Kindern gibt es immer eine Überraschung, die natürlich auch sehr bereichernd ist“, sagt die Mutter einer Tochter, die ebenfalls auf sehr viel Unterstützung im Familienverband zählen konnte.

„Ich rate jeder Frau, mit ihrem Dienstgeber noch vor Beginn der Karenz die Rahmenbedingungen für die Rückkehr zu regeln. Das hilft beiden.“ Karin Fuhrmann, TPA

Schlechtes Gewissen ständiger Begleiter

„Als ‚Working Mum’ ist das schlechte Gewissen immer ein Begleiter im Arbeitsalltag“, ist sie überzeugt. „Das gibt sich wohl erst, wenn die Kinder erwachsen sind.“ Sie rät Frauen, darauf zu achten, sich in einem familienfreundlichen Unternehmen zu bewerben und sich darüber bewusst zu sein, dass „man die Komfortzone verlässt“. Kein Wunder, dass Simacek in ihrem Unternehmen, in dem mehr als 75 Prozent der europaweit 7.000 Beschäftigten Frauen sind, Frauenförderung groß schreibt: „Bei uns bedeutet das, den Zugang zu Bildung, Gesundheit und Chancengleichheit zu erhöhen“, beschreibt die Unternehmerin. Unter anderem werden daher Sprachkurse, aber auch Ferienbetreuung sowie betriebliche Sozialberatung angeboten. n

„Als ‚Working Mum’ ist das schlechte Gewissen immer ein Begleiter im Arbeitsalltag.“ Ursula Simacek, Simacek Facility Management Group


Advertorial

Transparenz & Diskretion ADEQAT Investorenportal..Mit dem „ADEQAT Investorenportal“ – dem ersten Online-Portal für Immobilieninvestoren dieser Art - können ADEQAT-Kunden das Wettbewerbsumfeld in Echtzeit sondieren, Investments passend zur individuellen Investmentstrategie finden und erhalten exklusiven Zugang zu Immobilienprojekten.

D

as Transaktionsgeschäft der Immobilienbranche ist stark vom Diskretionsbedürfnis der Teilnehmer geprägt und daher traditionell wenig transparent. Mit dem ADEQAT Investorenportal will das ADEQAT Führungsduo Karl Derfler und Herbert Logar Licht ins Dunkelgrau bringen. Mit dem „ADEQAT Investorenportal“ – dem erste OnlinePortal für Immobilieninvestoren dieser Art können ADEQAT-Kunden das Wettbewerbsumfeld in Echtzeit sondieren, Investments passend zur individuellen Investmentstrategie finden und erhalten exklusiven Zugang zu Immobilienprojekten. Es werden den Investoren und Verkäufern von Immobilien neue Möglichkeiten und Chancen bei Transaktionen geboten. So ebnet das ADEQAT Investorenportal den Weg für den Einzug der Digitalisierung in die Immobilienbranche und garantiert größtmögliche Transparenz bei gleichzeitiger Wahrung der Diskretion auf beiden Vertragsseiten.

Durch exklusiven „invite-only“-Zugang können Investoren Suchprofile erstellen und ihre eigene Investmentstrategie festlegen. Auf Basis dieser Informationen erhalten sie in Echtzeit auf sie abgestimmte Informationen über ihr Wettbewerbsumfeld. Kommt ein neues Objekt online, das den eigenen Kriterien entspricht, wird man via E-Mail über die Verfügbarkeit inklusive erster Informationen benachrichtigt.

strument für Verkäufer von Immobilien vor. Erstmals können für zum Verkauf stehende Objekte anonyme Preissignale von echten Investoren abgegeben werden. Dies geschieht abseits einer Immobilienbewertung. Aus diesen Impulsen kann der optimale Verkaufspreis festgelegt und erzielt werden. Die Immobilie wird anonymisiert und potenziellen Investoren vorgestellt, die anschließend ein unverbindliches Preissignal zum Projekt abgeben können.

Informationen über das Wettbewerbsumfeld

„Durch unser Investorenportal haben unsere Kunden die Möglichkeit, bei der Definition ihrer eigenen Investmentstrategie Informationen über ihr Wettbewerbsumfeld zu erhalten und das in Echtzeit. So kann ein Investor seine eigene Markteinschätzung überprüfen und gegebenenfalls die Strategie anpassen“, erklärt Derfler. Ein weiteres Feature ist das „ADEQAT Sounding“, welches zur Optimierung des Verkaufsergebnisses beitragen soll. Damit stellt ADEQAT ein revolutionäres Verkaufsin-

„Mit unseren digitalen Instrumenten ‚Investorenportal‘ und dem ‚ADEQAT Sounding‘ schaffen wir Transparenz bei gleichzeitiger Wahrung der Diskretion und werden so die Digitalisierung der Branche maßgeblich mitgestalten“, ist sich Logar sicher. ADEQAT stellt diese Dienste kostenlos zur Verfügung, eine Maklergebühr fällt ausschließlich im Erfolgsfall an. Nähere Informationen auf www.adeqat.com. n

Sommer 2017 | ImmoFokus 143


Finance & Investment

CrowdInvesting ChallengeConda CICC

I

mmobilien-Crowdinvesting als Möglichkeit der Immobilienfinanzierung liegt voll im Trend. „Crowdinvesting wird zu einem fixen Bestandteil in der Finanzierung und Vermarktung von Immobilienprojekten“, erklärt CONDA Vorstand und Co-Founder Daniel Horak. „Als unabhängige Plattform und österreichischer Crowdinvesting-Marktführer stehen wir künftig jedem Projektentwickler im Immobilienbereich als Partner zur Verfügung.“ Immer mehr Developer nutzen diese Möglichkeit, durch Crowdinvesting die Eigenkapitalquote zu erhöhen. Und es gibt bereits einige sehr erfolgreiche Projekte. Eines davon ist THE SON. Das Immobilienprojekt von Vestwerk besticht mit 15 Luxuswohnungen und einem Penthouse in einem hervorragend erhaltenen Wiener Altbau im beliebten 8. Wiener Gemeindebezirk. Das rund 1.800 Quadratmeter große Objekt befindet sich in der ruhigen Trautsongasse 8. Maximilian Kneussl, geschäftsführender Gesellschafter bei Vestwerk, über die Zusammenarbeit mit Conda: „Wir hatten einen massiven Werbewert, was für die Vermarktung der zukünftigen Wohnungen sehr wichtig ist.“ Machen Sie mit und gewinnen Sie eine Crowdinvesting-Kampagne.

144 ImmoFokus | Sommer 2017

Die Kriterien • Erfahrungen in der Projekt- und Immobilienentwicklung bzw. in Immobilienveranlagungen • Das Projekt liegt in Österreich – bevorzugt in einer zentralen Lage ab 10.000 Einwohnern • Das Objekt wird als Wohnungseigentumsobjekt oder als Investorenprojekt abverkauft • KMU Definition des ausführenden Unternehmens nach EU sowie mindestens 3 Referenzprojekte • Nachvollziehbare Baukostenkalkulation sowie belegbare Verkaufspreise • Eigenkapitalbeteiligung bzw. Haftung des Bauträgers ist gewünscht • Bedarf an Eigenkapital von zumindest 100.000 Euro Die Jury Die Jury besteht aus dem Beirat der Conda sowie den Gesellschaftern der GNK Media House. • Peter Weinberger, Geschäftsführer der Raiffeisen Immobilien Vermittlung • Markus Ertler, Digital Pionier und Gründer von Immobilien.NET • Christian Ebner, Business Angel und Immobilienentwickler • Karin Fuhrmann, Steuerberaterin und Partner bei TPA • Franz Pöltl, Investment-Experte bei EHL Immobilien • Maximilian Zirm, Gabler Gibel & Ortner • Robert Feistritzer • Philipp Kaufmann • Michael Neubauer, GNK-Media House • Ronald Goigitzer, GNK-Media House • Markus Schafferer, GNK-Media House Der Preis • Conda Crowdinvesting-Kampagne • Bewerbung des Immobilienprojektes

Ich habe Ihr Interesse geweckt: Dann fordern Sie noch heute die Unterlagen an.


Crowdfunding – die alternative Form des Immobilieninvestments Kommentar: Maximilian Zirm Gabler Gibel & Ortner - Rechtsanwälte

n Die Anleger bei Immobilienfinanzierungen durch die Crowd sind meist Privatanleger, die als Alternative zum Aktienkauf als Kleinanleger mit verhältnismäßig geringer Einlage am nach wie vor boomenden Immobiliensektor profitieren wollen. Dem bestehenden Risiko eines Totalausfalls steht freilich die Möglichkeit einer – in Zeiten wie diesen selten attraktiven – Verzinsung der Einlage gegenüber. Gelingt es nicht, ausreichend Kapital zu mobilisieren, so muss das investierte Geld wieder unmittelbar an die Anleger zurückgezahlt werden. Finanzierung mittels qualifizierten Nachrangdarlehens

Die meisten Initiatoren von Crowdfunding-Projekten im Immobilienbereich gestalten eine Finanzierung des Immobilienprojekts derart, dass weder ein Bankgeschäft im Sinne des Bankwesengesetzes (BWG) noch eine Pflicht zur Prospekterstellung im Sinne des Kapitalmarktgesetzes (KMG) gegeben ist. Dies soll nicht nur Aufwände gering halten, sondern auch die Gesamtkosten minimieren. In der Praxis hat sich eine Finanzierung über sogenannte qualifizierte Nachrangdarlehen als äußerst beliebtes und effektives Abwicklungsmodell erwiesen. Dabei wird mit dem Investor ein Darlehensvertrag geschlossen, welcher eine qualifizierte Nachrangklausel beinhaltet, die vorsieht, dass ein – durch die wirtschaftliche Situation des Emittenten bedingter – Rückzahlungsanspruch besteht. Aufgrund dieses bedingten Rückzahlungsanspruches entfällt die Konzessionspflicht nach dem BWG, weil nämlich kein Einlagengeschäft vorliegt. Wenngleich die qualifizierte Nachrangabrede im Darlehensvertrag bei Schwarmfinanzierungsmodellen nicht ungewöhnlich ist und sich der Anleger meist von vornherein bewusst ist, dass gerade die Nachrangab-

rede den verhältnismäßig hohen Zinssatz rechtfertigt, darf diese freilich nicht (in beispielsweise den AGB) versteckt werden. So muss der jeweilige Anleger seinen freien Willen zur Investition im vollen Wissen des ihn treffenden Risikos bilden können. Betragsmäßige Beschränkung des Finanzierungsinstruments

Der Gesetzgeber hat das Investitionsvolumen für Immobilienprojekte für Anleger grundsätzlich mit 5.000 Euro beschränkt. Die gute Nachricht dabei ist, dass diese Grenze dann nicht gilt, wenn der Anleger vor seiner Investition die Auskunft erteilt, dass er höchstens das Doppelte seines durchschnittlichen monatlichen Netto-Einkommens über 12 Monate gerechnet investiert oder dass er maximal zehn Prozent seines Finanzanlagevermögens investiert. Nachdem eine Formvorschrift für diese Erklärung bislang nicht besteht, bieten einige Crowdinvesting-Plattformen hierfür vorgefertigte Einwilligungserklärungen an, durch deren Auswahl (meist durch einen Klick oder das Setzen eines Hakens) unkompliziert höhere Emissionen möglich sind. Informationspflichten

Zu beachten ist, dass sowohl den Emittenten als auch den Betreiber von Internetplattformen gemäß § 4 und § 5 AltFG umfangreiche Informations- und Hinweispflichten treffen. Werbeanzeigen zum alternativen Finanzierungsinstrument müssen als solche klar erkennbar sein und dürfen nicht irreführend oder unrichtig sein. Die Betreiber der Internetplattform müssen die Auswahlkriterien für die Zulassung von Emittenten auf der Internetplattform zur Verfügung stellen sowie Angaben über die von Anlegern und Emittenten eingehobenen Entgelte machen.

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Crowdfunding im Immobilienbereich Kommentar: Karin Fuhrmann Steuerberaterin und Partnerin, TPA Gerald Kerbl Steuerberater und Director, TPA

n Crowdfunding, das mittlerweile auch in Österreich verstärkt hohe mediale Aufmerksamkeit erreicht, bezeichnet die Finanzierung von Projekten oder Unternehmen durch eine Vielzahl von Kleinanlegern. Ursprünglich nur im Start-up-Bereich im Einsatz findet Crowdfunding nunmehr auch im Immobilienbereich verstärkt Anwendung. In Deutschland handelt es sich bereits um ein etabliertes Mittel zur Finanzierung kleinvolumiger Immobilienprojekte. Das Alternativfinanzierungsgesetz (AltFG)

Durch das 2015 in Kraft getretene AltFG kam es zu erheblichen Erleichterungen im Zusammenhang mit der Begebung alternativer Finanzierungsinstrumente durch kleine und mittlere Unternehmen. Ebenso wurde parallel der Vertrieb an Privatpersonen vereinfacht. Eine Prospektpflicht besteht nunmehr erst, wenn der Gesamtgegenwert der Emission (das heißt das maximale Volumen) 1,5 Millionen Euro übersteigt. Ein vereinfachtes Prospekt kann für Emissionen zwischen 1,5 und 5 Millionen Euro veröffentlicht werden. Zum Schutz der Anleger bestehen eine Reihe von gesetzlichen Informationspflichten des Emittenten. Positiv ist zu vermerken, dass bei Crowdinvesting-Projekten nach dem AltFG das AIFMG nicht zur Anwendung gelangt und diese Investitionsform ausdrücklich auch Privatanlegern zugänglich ist.

am Liquidationsgewinn) und Nominalgenussrechten zu unterscheiden. Ist der Zeichner eine natürliche Person und hält er das Substanzgenussrecht im Privatvermögen, so handelt es sich bei den Vergütungen um Einkünfte aus Kapitalvermögen (27,5 Prozent KESt-endbesteuert). Ist das Substanzgenussrecht Teil des Betriebsvermögens, sind die Vergütungen betriebliche Einkünfte (ebenfalls KESt-endbesteuert). Nominalgenussrechte unterliegen demgegenüber nur dann der KESt, wenn sie verbrieft und öffentlich angeboten wurden, ansonsten ist auf sie der Regeltarif des § 33 EStG anzuwenden. Ist der Kapitalgeber eine Körperschaft, unterliegen Nominalgenussrechtsvergütungen der KöSt. Bei Substanzgenussrechten handelt es sich demgegenüber um steuerfreie Beteiligungserträge (§ 10 Abs 1 Z 3 KStG). Nachrangiges Darlehen und echte stille Beteiligung

Hält eine natürliche Person das Darlehen im Privatvermögen, handelt es sich bei den Vergütungen um Einkünfte aus Kapitalvermögen, während ein Darlehen im Betriebsvermögen zu betrieblichen Einkünften führt. Bei einer echten stillen Beteiligung handelt es sich ebenfalls um Einkünfte aus Kapitalvermögen bzw. um betriebliche Einkünfte (Tarifbesteuerung ohne KESt-Abzug).

Crowdinvesting – aus steuerlicher Sicht

Equity-based Crowdfunding (Crowdinvesting) stellt die häufigste in Österreich vorkommende Investitionsform dar, bei der der Investor direkt am Unternehmen beteiligt wird. Rechtlich wird Crowdinvesting in Österreich als Genussrecht, nachrangiges Darlehen oder (echte) stille Beteiligung angeboten. Begebung von Genussrechten an einer österreichischen Körperschaft

Steuerrechtlich ist zwischen Substanzgenussrechten (sozietären Genussrechten – Recht auf Beteiligung am laufenden Gewinn und

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ImmoFokus | Sommer 2017

Im Zusammenhang mit Nachrangdarlehen ist anzumerken, dass erst kürzlich ein Urteil des LGZ Graz ergangen ist, das die rechtliche Zulässigkeit von qualifizierten Nachrangdarlehen als Crowdinvestingform in Frage stellt, da qualifizierte Nachrangklauseln in Verbraucherkreditverträgen als gröblich benachteiligend zu qualifizieren seien. Sollte das Urteil durch das Höchstgericht bestätigt werden, besteht ein Handlungsbedarf des Gesetzgebers, um zu verhindern, dass diese Form des Crowdinvestings künftig nicht mehr angeboten werden darf.


Geben Sie Ihrer Immobilie den ultimativen CICC!

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Conda und ImmoFokus pr채sentieren:

Die erste CrowdInvesting Challenge von Conda

Wer teilnehmen kann?

Was bekommt der Sieger?

Alle, die ein Immobilienprojekt 체ber Crowdinvesting finanzieren wollen.

Eine Crowdinvesting Kampagne von Conda. Und eine umfangreiche Kommunikationskampagne vom ImmoFokus!

Wie geht das?

Wo muss ich mich melden?

Sie fordern unsere Kriterien zur Einreichung der Immobilie an und bewerben sich bis 31.7.2017.

Schicken Sie uns ein E-Mail an r.goigitzer@media-house.at, wir nehmen umgehend Kontakt mit Ihnen auf!

Wer entscheidet 체ber den Sieger? Die Fachjury bestehend aus dem Beirat der Conda, dem Management des ImmoFokus, Karin Fuhrmann (TPA) und Dr. Maximilian Zirm, LL.M. (Gabler Gibel & Ortner) trifft eine Vorauswahl von 3 Projekten. Aus diesen Projekten wird eine Immobilie ausgew채hlt.

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Sommer 2017 | ImmoFokus

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Studie Gesundes Wohnen

Wohnen - lieber gesund? Wiener Immobilienmesses. Hat man seit Monaten nur noch Fast Food gegessen und davon zugenommen, so kann man das leicht anhand der ungesunden Ernährung erklären. Wird man jedoch täglich von Kopfschmerzen oder Übelkeit geplagt, so kann das unter anderem an schlechten Baustoffen in der Wohnung liegen. Diese kann man nicht so leicht wie Burger und Pommes aus dem Leben verbannen. Aber was sagen die Besucher der Wiener Immobilienmesse dazu? Was ist ihnen bei dem Thema „Gesundes Wohnen“ wichtig? Autor: Alina Böhm

G

esundes Wohnen liegt den Österreichern am Herzen. Noch weit vor Faktoren wie Kosten oder Exklusivität einer Wohnung, wurde die Gesundheit des Wohnraumes von einem Großteil der 168 auf der Wiener Immobilienmesse Befragten als sehr wichtig bewertet. Anhand dieser Studie sollen Immobilienentwicklern, Architekten, Investoren oder sonstigen Stakeholdern die Bedürfnisse der Österreicher an ihren Wohnraum aufgezeigt werden. Auf das gewonnene Wissen kann

im zukünftigen, aber auch im vergangene, nachhaltigen und gesunden Bauen, zurückgegriffen werden. Immobilienbesitzer oder Vermieter können sich glücklich schätzen: Die befragten Österreicher zeigten sich bezüglich ihrer aktuellen Wohnsituation genügsam und waren nur mit wenigen Dingen unzufrieden. Auffällig ist, dass besonders positiv bewertete Eigenschaften eines Wohnraumes - ausreichend Tageslicht und eine hohe Schlafqualität - nach dem Bau einer Immobilie nur mehr schwer änderbar zu sein scheinen. n

Wie wichtig sind Ihnen bei Wohnen folgende Faktoren?

Mittelwert

sehr wichtig

wichtig

weder noch

eher unwichtig

unwichtig

Mittelwert

0

1

© IFI Institut für Immobilienwirtschaft

2

3

4

5

Exklusivität Zentrale Lage Nachbarschaftsbeziehungen Kosten Gesundheit Umwelt 0%

148

ImmoFokus | Sommer 2017

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%


WOHNSITUATION Wirklich unzufrieden sind die Österreicher nicht. Ganz im Gegenteil: Noch vor der Gesundheit ist der Umweltbeitrag eines Wohnraumes bei den Befragten stark gegeben. Hatte man noch vor der Umfrage die Erwartung, dass viele Personen über die Kosten ihrer Wohnung jammern würden, so wurden diese nicht erfüllt. Einzig mit der Lage und der Exklusivität ihrer Immobilie hadern so Einige.

Wie bewerten Sie Ihre aktuelle Wohnsituation hinsichtlich ...?

© IFI Institut für Immobilienwirtschaft

sehr gut gut befriedigend genügend nicht genügend Umwelt

Gesundheit

Kosten

Nachbarschaftsbeziehungen

Zentrale Lage

Wie gesundheitsschädlich empfinden Sie folgende Eigenschaften bei Wohnräumen?

Exklusivität

168 Befragte

nicht schädlich

eher schädlich

weder noch

eher schädlich

sehr schädlich

k.A.

Mittelwert *

Luftschadstoffe

2%

3%

11%

20%

63%

1%

4,41

Schimmel

2%

1%

4%

7%

87%

0%

4,76

Elektrosmog

5%

13%

30%

28%

24%

1%

3,53

Lärm

2%

3%

23%

36%

36%

1%

4,01

zu trockenes oder zu feuchtes Raumklima

2%

4%

42%

25%

27%

0%

3,73

veraltete Baustoffe

3%

12%

32%

26%

24%

3%

3,59

zu geringe Raumhöhe

11%

18%

32%

19%

18%

1%

3,14

überhitzte Räume

5%

9%

29%

34%

23%

0%

3,60

unterkühlte Räume

4%

12%

35%

32%

17%

1%

3,47

© IFI Institut für Immobilienwirtschaft

* Von 1 = nicht schädlich bis 5 = sehr schädlich

GESUNDHEITSSCHÄDEN

Ele ktr os m og üb er Rä hitz um te e

Lä rm

© IFI Institut für Immobilienwirtschaft

v Ba era us lte to te ffe

od zu er tr zu oc Ra feu ken um ch es kli tes m a

Lu fts ch ad sto ffe

un Rä ter um küh e lte

z Ra u ge um rin hö ge he

Sc him m el

Die Besucher der Wiener Immobilienmesse nennen Schimmel – als offen mit dem Auge zu erkennende Gefährdung – als die Eigenschaft mit dem größten Potential an Gesundheitsschäden in Wohnungen. Danach kommt erstmal lange nichts.

Sommer 2017 | ImmoFokus 149


Studie Gesundes Wohnen

Wie wirken sich folgende Eigenschaften auf Ihre Zufriedenheit mit einem Wohnraum aus?

168 Befragte

sehr positiv

eher positiv

gering positiv

eher nicht

gar nicht

k.A.

Mittelwert *

ausreichend Tageslicht

79%

15%

5%

1%

0%

1%

4,73

niedrige Energiekosten

34%

33%

26%

5%

2%

0%

3,91

gute Nachbarschaftsbeziehungen

27%

28%

35%

8%

2%

0%

3,70

Räume mit niedriger Feuchtigkeit

24%

29%

32%

11%

2%

2%

3,62

Räume geben hohe Schlafqualität

64%

24%

8%

2%

1%

2%

4,52

guter Gebäudezustand

43%

39%

17%

1%

1%

0%

4,23

große Räume

29%

30%

35%

5%

2%

0%

3,78

natürliche Baustoffe wurden verbaut

35%

26%

26%

7%

4%

3%

3,83

gut temperierte Räume

48%

31%

18%

2%

1%

1%

4,25

gute Raumlüftung

55%

29%

13%

2%

2%

0%

4,34

© IFI Institut für Immobilienwirtschaft

* Von 1 = gar nicht bis 5 = sehr positiv

ZUFRIEDENHEIT

ImmoFokus | Sommer 2017

ho he Rä Sc um hl e af g qu eb al en itä t

Ge bä ud ez g us ut ta er nd

gr oß eR äu m e En er n gi ie ek dr os ige te n 150

g sc ute ha Na fts ch be ba zie rhu ng en

g Rä ut te um m e per ie rte

© IFI Institut für Immobilienwirtschaft

g Ra ute um lü ftu ng

au s Ta reic ge he sli nd ch t

n w atü ur rli de ch n eB ve a rb us au to t ffe

R ni äum ed e rig m er it Fe uc ht ig ke it

Solange die Sonne scheint ist bei einem Großteil der 168 Umfrageteilnehmer alles gut. Die Top 4 der gewünschten Eigenschaften für eine bestmögliche Zufriedenheit in der eigenen Wohnung überraschen dennoch. Sie beziehen sich alle konkret auf die einzelnen Wohnräume.


Bedeutung & Bewertung

© IFI Institut für Immobilienwirtschaft

5 Gesundheit Umwelt

Kosten

zentrale Lage

4 Bedeutung

Nachbarschaftsbeziehungen

Exklusivität

3

0 1

2

3

4

5

Bewertung Umwelt

Kosten

zentrale Lage

Gesundheit

Nachbarschaftsbeziehungen

Exklusivität

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Rubrik

Das erste PropTech-Ranking Premiere. Kaum ein Branchenevent, bei dem das Thema PropTechs nicht diskutiert wird. Für viele steht fest: Die Immobilienwirtschaft erwartet für die Zukunft erheblichen Anpassungsbedarf. Wie der jedoch genau aussieht, darauf hatte bisher niemand eine Antwort. Damit das nicht so bleibt, hat das Institut für Immobilienwirtschaft IFI gemeinsam mit CMS Reich-Rohrwig Hainz Rechtsanwälte die befragt, die es eigentlich wissen müssten: heimische Immobilienprofis. Aus der Online-Umfrage ergaben sich erstmalig neue, erfrischende Ansätze rund um die Chancen und Risiken von PropTechs und das erste PropTech-Ranking in Österreich. Autor: Michael Neubauer, Robert Neuberger

Z

iel der Studie war es, die Bekanntheit & Nutzung von PropTechs unter Immobilienspezialisten aufzuzeigen, Erwartungshaltungen und den Einsatz zukunftsweisender digitaler Technologien und Geschäftsmodelle zu analysieren und ausführlich darzustellen. Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 10.5.2017 bis 22.5.2017 online bei Immobilienspezialisten in ganz Österreich durchgeführt und brachte außergewöhnliche und interessante Ergebnisse.

152

ImmoFokus | Sommer 2017

Unter anderem wurde nachgefragt, welche Assetklassen von digitalen Technologien in den folgenden Jahren stark betroffen sein werden, welche PropTechs hinsichtlich Markennamen und Leistungsspektrums bereits bekannt sind und welchen dieser PropTechs zugetraut wird, die Immobilienwirtschaft heute und morgen umzukrempeln. Laut der Studie hat gerade noch jeder mit guten Ideen auch die Chance, sich am Markt durchzusetzen. Konkrete Gewinner gibt es unter den PropTechGeschäftsmodellen nämlich bisher nicht. So oder so – bedroht fühlen sich die Immobilienspezialisten aktuell kaum.


BEKANNTHEIT: Haben Sie von folgende Unternehmen schon gehört bzw. welche kennen Sie zumindest dem Namen nach?

Bekanntheit Proptech-Firmen/Marken

Top3: Crowdfunding

immobilienscout24 willhaben.at

Bekanntheit

airbnb Immowelt immounited

Conda

21,3%

homerocket

19,5%

rendity

11,2%

Justimmo zoomsquare

Top3: Plattformen

Imabis

Bekanntheit

Checkmyplace Immoversum Conda

Wohnberater

93,5%

willhaben.at

86,4%

Immowelt

homerocket

Immoverkauf24

immobilienscout24

in % der Respondenten, Mehrfachnennungen möglich

Top3: Dienstleister

store.me Kurzzeitwohnen 3 motion rendity

78%

Bekanntheit immounited Justimmo Imabis

68,6% 48% 43,2%

Kiwi.ki Wimbu DefectRadar Immoviewer Squarebytes Reval Crowdinvesting Parkbob.com Hausgold Deep Interface

Die umfassende Bekanntheit der PropTechs überrascht. Selbst absolute Nischenanbieter haben in der Immobilienbranche bereits einen Namen. Die 4 Top-Positionen werden von Immobilienvermittlungs-Plattformen besetzt. Auf Platz 5 folgt mit IMMOunited ein auf Immobiliendatenbanken und damit verbundene Services spezialisiertes Unternehmen. Doch es gibt noch viel zu tun. Mehr als die Hälfte (60 Prozent) der vorgestellten PropTechs sind bei unter zehn Prozent der Befragten bekannt– „Ich kenne den Namen“. Das bedeutet, dass hier noch viel Raum für die Weiterentwicklung der Positionierung besteht.

Quelle: PropTech

Sommer 2017 | ImmoFokus

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EINFLUSS Rubrik Welchem dieser Unternehmen bzw. deren Technologien und Leistungserbringung trauen Sie es zu, die Immobilienwirtschaft aktuell und zukünftig Einfluss von Proptechs auf die Immobilienwirtschaft stark zu verändern? wird die Branche umwälzen 15%

airbnb

immounited

43%

7%

Justimmo

2%

17%

immobilienscout24

2%

17%

Immowelt

1% 5%

33%

33%

5%

15%

50% 42%

9% 6%

25%

9%

31% 38%

47%

zoomsquare

19%

44%

Checkmyplace

19%

44%

4%

11%

33%

28%

3%

8%

34%

40%

willhaben.at

tendenziell beeinflussen

21%

52%

13%

Imabis

stark beeinflussen

8%

28% 23%

9% 14%

Proptech Unternehmen mit n=50 oder mehr Rückmeldungen zu ihrem zukünftigen Einfluss auf die Immobilienwirtschaft, in % der Personen, die den Einfluss spezifizierten

An der Spitze der PropTechs, welche die Immobilienwirtschaft stark verändern werden, steht airbnb. Dieses Unternehmen dürfte vor allem Urlaubern ein Begriff sein. Dicht gefolgt wird airbnb von den Unternehmen/Marken der Roland Schmid Gruppe. Auch wenn eine vertiefte Analyse der noch weniger bekannten PropTechs aufgrund der geringen Fallzahlen bezüglich der Bekanntheit von deren Leistungsspektren noch nicht möglich ist, so wird ihnen jedoch bereits heute vereinzelt zugetraut, die Immobilienbranche umzuwälzen oder stark zu beeinflussen.

GESCHÄFTSMODELLE Proptech Geschäftsmodelle, die die Immobilienbranchen in den kommenden 5 Jahren verändern werden

Welche der folgenden PropTech bzw. Digital Real Estate-Geschäftsmodelle werden die Immobilienbranche in Österreich in den kommenden fünf Jahren verändern? Virtuelle Immobilien Rundgänge Building Information Modeling (BIM) Immobilienvermittlung (Matching-Dienstleistungen IT-basiert) Soziale Immobilien Netzwerke Immobilien-Crowdfunding Temporäres Wohnen (Vermittlung davon) Bauprojekt- und Immobilien-Datenbanken digitale Erfassung des Immobilien-Lebenszyklus Digitalisierung von Immobilien-Vertragsprozessen und Vertragsverwaltung Apps für Immobilien-Makler Online-Portale zur Maklersuche und Maklerbewertung Augmented Reality bei der Planung von Gebäuden Immobilienvermietung und -verkauf (Maklerleistungen zum Festpreis oder in Form von Auktionen) Indoor Navigationssysteme

in % der Respondenten, Mehrfachnennungen möglich

Sonstiges

Spannend: Kein PropTech-Geschäftsmodell setzt sich klar gegenüber anderen ab. Zwar gibt es etwas häufigeres, positives Feedback zu den virtuellen Immobilienrundgängen, jedoch hat (noch) jedes Geschäftsmodell das Potential, die Immobilienbranche aufzumischen und nachhaltig zu verändern. Erklären lässt sich das zum einen durch die Bandbreite an Aktivitäten der Immobilienspezialisten, was zu einem ähnlichen Bewertungsbild für alle unterschiedlichen Ansätze führen kann. Ein anderer Erklärungsansatz wäre die allgemeine Unsicherheit der Branche darüber, ob PropTechGeschäftsmodelle überhaupt marktverändernd wirken können. 154

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AUSWIRKUNGEN Welche Auswirkungen haben PropTech bzw. Digital Real Estate-Geschäftsmodelle für Ihr Unternehmen in den kommenden fünf Jahren?

Proptech Geschäftsmodelle - tendenziell Bedrohung oder Chance für die immobilienwirtschaftliche Unternehmen? begünstigt bzw. trägt unsere Geschäftstätigkeit

Digitalisierung von Immobilien-Vertragsprozessen und Vertragsverwaltung (z.B. Blockchain-Technologie für Vertragsabschlüsse)

-2%

digitale Erfassung des Immobilien-Lebenszyklus

-2%

Apps für Immobilien-Makler

-3%

Indoor Navigationssysteme

-2%

Virtuelle Immobilien-Rundgänge

-2%

Building Information Modeling (BIM)

-3%

in % der Respondenten, Mehrfachnennungen möglich

41% 26% 24% 49% 37% 31% 26%

-7%

Soziale Immobilien-Netzwerke

51%

-4%

Bauprojekt- und Immobilien-Datenbanken Temporäres Wohnen (Vermittlung davon)

-3%

Online-Portale zur Maklersuche und Maklerbewertung

19% 27%

-5% 18%

-11%

Immobilien-Crowdfunding Immobilienvermittlung (Matching-Dienstleistungen IT-basiert)

38%

-1%

Augmented Reality bei der Planung von Gebäuden

Immobilienvermietung und -verkauf (Maklerleistungen zum Festpreis oder in Form von Auktionen)

bedroht oder behindert unsere Geschäftstätigkeit

-5% -8%

27% 25%

Quelle: PropTech

Angst machen lassen sich die Immobilienprofis durch PropTechs nicht. Das eigene Geschäft sehen sie nur sehr selten bedroht. Ganz im Gegenteil werden PropTech-Geschäftsmodelle eher als günstige Chance für die Geschäftstätigkeit gesehen. „Das wird sich doch sowieso nicht durchsetzen!“ – diese Ansicht könnte die positive Haltung gegenüber den neuen Geschäftsmodellen in Worte fassen. Vielleicht sind es aber auch Zweckoptimismus und mangelnde Kenntnis der Geschäftsstrategien der PropTechs, die die Immobilienspezialisten in gute Stimmung versetzen.

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Rubrik

TRENDS Welche Trends bei digitalen Technologien prägen die Immobilienwirtschaft aktuell, zukünftig oder gar nicht?

Digitale Trends -zeitlicher Einfluss auf die Immobilienwirtschaft

Mobility/Mobile Arbeitsgeräte

gar nicht

9%

5%

3D-Drucker

2%

18%

Bewegungsprofile

2%

19%

Augmented Reality und Visualisierung dazu

2%

39%

40% 4% 8%

42% 24%

51% 20%

30%

22% 35%

10%

38%

10%

40%

18% 16%

12%

38%

18%

3%

35%

16% 0%

6%

22%

38% 17%

16% 28%

23%

28%

12%

6%

27%

42%

2% 9% 20%

8%

51%

10%

Künstliche Intelligenz

25%

42%

1%

8% 13%

32%

6%

Robotertechnologie

16%

55%

8%

Blockchain-Technologie bei Vertragsabschlüssen

k.A.

8%

45%

Big Data/Data Mining

Smart Contracts

zukünftig

62%

10%

Cloud-Technologie

Building Information Modeling (BIM)

aktuell und zukünftig

18%

Plattformen und digitale Ökosysteme

Internet der Dinge

aktuell

25% 8%

50%

60%

70%

25% 80%

90%

100%

in % der Personen, die Digitale Trends bewerten, n=260

Künstliche Intelligenz und Robotertechnologie zählen für die Immobilienspezialisten zu Bereichen, die erst in weiter Ferne für die Branche relevant sein werden. Auch 3D Drucker zählen für einen Großteil der Befragten zu Zukunftsmusik, nichtsdestotrotz konnte die Studie Inzidenz eines bereits aktuellen Einsatzes in der Immobilienwirtschaft feststellen.

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Simsala BIM: Wie die Bau- und Immobilienbranche Geld und Zeit spart Kommentar: Nikolaus Weselik Partner bei CMS in Wien

n Ist Building Information Modeling – kurz BIM – tatsächlich eines der Zauberwörter für die Bau- und Immobilienbranche? Was hat es mit dem PropTech Anwendungstool BIM auf sich? Und wie ist dieses in Österreich rechtlich geregelt? Schon allein der Begriff PropTech, der technologische Entwicklungen in der Immobilienbranche beschreibt, vermittelt ein von Digitalisierung und disruptiven Trends geprägtes Zukunftsbild der Bau und Immobilienwirtschaft. BIM ist dabei eine jener revolutionären Anwendungen, die auch in Österreich zum Teil bereits Fuß gefasst hat – und noch viel größeres Potenzial für die kommenden Jahre mit sich bringen wird. So hat eine vom Institut für Immobilienwirtschaft im Mai 2017 durchgeführte Umfrage gezeigt, dass BIM zwar erst von 17% der Befragten eingesetzt wird, jedoch eindeutig zu den die Immobranche maßgeblich verändernden und prägenden Technologien gezählt wird. Und das nicht ohne Grund: Schließlich erlaubt BIM eine hinsichtlich der Kosten und der Bauzeit weitaus genauere Bauplanung und Ausführung als dies mit bisherigen Methoden – wie zum Beispiel CADSystemen – möglich war. Mit BIM lassen sich die maßgeblichen für ein Bauprojekt erforderlichen Informationen integrieren, administrieren und innerhalb der Projektpartner austauschen. So können wesentliche architektonische, technische, physikalische und funktionale Eigenschaften eines Bauwerks digital abgebildet und somit mehrdimensi-

onale Planungsergebnisse erzeugt werden. Durch diese Verknüpfung einer Vielzahl von Informationen und die digitale Hinterlegung von Daten kann der gesamte Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Facility Management-Prozess maßgeblich verbessert werden. Denn für die erfolgreiche Umsetzung eines Projektes entscheidend ist, dass dieses bereits vor Baubeginn in möglichst hohem Detaillierungsgrad dargestellt und genaue Kosten- und Zeitschätzungen gemacht werden können. CMS E-Guide zum Einsatz von BIM

Neben den bereits bestehenden ÖNORMEN A 6241-1 und A 6241-2 fehlt gegenwärtig in Österreich noch ein umfassender rechtlicher Rahmen. Unternehmen, die BIM einsetzen möchten, sollten bei der Vertragsgestaltung jedenfalls einige wesentliche Aspekte berücksichtigen. Wir haben zum Thema BIM einen E-Guide erstellt, der das in diesem Bereich gesammelte Know-how aus neun Ländern vereint. Neben der generellen rechtlichen Unterstützung bei der Implementierung von BIM geben die CMS Rechtsexperten darin einen Überblick zu rechtlich relevanten Themen im Zusammenhang mit BIM. Besonders wichtig ist dabei insbesondere die präzise vertragliche Regelung der Schnittstellen des Projektes oder auch die Vermeidung der Verteilung projektrelevanter Informationen aus dem BIM-Modell an unbefugte Dritte. Der EGuide geht aber noch vielen weiteren Fragen nach und ist ab 20.6.2017 unter cms.law in der Rubrik CMS E-Guides abrufbar und ab sofort unter presse@cms-rrh.com bestellbar.

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Aus der Welt der Wissenschaft

Erfolgsfaktor Social Media Vermarktung mit digitalen Medien. Immobilienpromotion anhand von Social Media - über Facebook, Pinterest und Instagram - zum erfolgreichen Abschluss von Immobiliengeschäften. Autor: Katharina-Isabella Menzel

S „Social Media-Seiten sind sehr schnelllebig, sie müssen beobachtet und rund um die Uhr gewartet werden.“ Katharina-Isabella Menzel AREALIS Liegenschaftsmanagement

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ocial Media spielen in der Immobilienbranche eine immer größere Rolle. Es wird dadurch nahezu unmöglich, diese Tools nicht einzusetzen und ausschließlich über die herkömmlichen Mittel zu kommunizieren. Kaum jemand liest tatsächlich noch Werbung, die beispielsweise per E-Mail versendet wird. Zudem wird diese meist als Spam identifiziert, sodass die Nachrichten gar nicht erst beim Nutzer ankommen.

die Möglichkeit, hunderte oder gar tausende Nutzer gleichzeitig anzusprechen.

Durch die Überflutung an Werbung wird es immer schwieriger, einen Nutzer zu erreichen und ihn zu überzeugen, die Werbung tatsächlich zu lesen. Der potenzielle Kunde muss sich somit einen Vorteil daraus versprechen, wenn die Werbung gelesen und aufmerksam betrachtet wird.

Ebenso besteht die Gefahr, dass diese Maßnahmen dem Image der Firma schaden. Es ist somit immer darauf zu achten, wie und an wen etwas nach außen transportiert wird.

Mit dem Einsatz von Medien wie Facebook, Pinterest und Instagram und die Förderung der Beziehungen unter diesen Tools bekommt ein Unternehmen durch den Schneeballeffekt

Wohlüberlegt und gut platziert

Das bedeutet, die Werbung muss wohlüberlegt und gut platziert sein. Ist es für den Nutzer nicht von Interesse, läuft das Unternehmen Gefahr, dass die Meldungen künftig durch den Nutzer oder eventuell viele andere Nutzer blockiert werden.

Anhand des konkreten Beispiels der Immobilienvermarktung ist es sinnvoll, eine Kombination an Tools zu schaffen, die den Nutzer visuell ansprechen. Jeder, der eine Wohnung sucht, achtet vorrangig darauf, ob die Wohnung den gesuchten Kriterien entspricht und ob die Wohnung ansprechend wirkt. So sollten


| BA12-10G |

Bilder und auch virtuelle Begehungen den potenziellen Kunden schon vorab emotional ansprechen. Hierbei ist zu beachten, dass die Fotos von hoher Qualität und die Touren möglichst einfach zu navigieren sind. Im Zuge meiner Masterarbeit habe ich mich mit dem Tool Pinterest näher befasst. Pinterest bietet die Möglichkeit, eine Vielzahl an Nutzern zu erreichen und diese durch visuell ansprechende Bilder zu einem Handeln zu bewegen. Unterstützend zu Tools wie Facebook und Pinterest können Immobilien durch virtuelle Begehungen vermarktet werden. Hierdurch besteht eine weitere Möglichkeit, den Nutzer visuell anzusprechen.

Der Grundstein für die Architektur der Zukunft. Building Automation von Beckhoff.

Es ist anhand der Begehungen möglich, die Wohnungen bis ins kleinste Detail zu besichtigen. Bei Liegenschaften, die mehrere Wohnungen mit gleichen oder ähnlichen Grundrissen aufweisen, können diese Touren sogar mehrfach eingesetzt werden. Die Touren stellen bisher noch eine Art Vorreiterposition dar und können dem Unternehmen einen deutlichen Vorteil dadurch verschaffen, dass die Wohnungen unmittelbar und bequem von Zuhause aus besichtigt werden können. Anhand virtueller Begehungen können potenzielle Interessenten selektiert werden, da es sehr schnell und unkompliziert ersichtlich ist, ob die Wohnung tatsächlich den gewünschten Vorstellungen entspricht. So finden Begehungen vor Ort mit Interessenten statt, die bereits den Grundriss oder die tatsächliche Wirkung der Wohnung kennen. Mit dieser Strategie können Makler- oder Personalkosten erheblich eingespart werden, da Kunden schon ein genaues Bild über die zu besichtigende Wohnung besitzen. Ich habe in Kooperation mit der AREALIS Liegenschaftsmanagement GmbH den konkreten Einsatz dieser Tools getestet und die Wirkungen dazu in meiner Masterarbeit ausgewertet.

Skalierbare Steuerungstechnik Das modulare Steuerungssystem von Beckhoff bietet Lösungen vom leistungsstarken Industrie-PC oder Embedded-PC als Gebäudeleitrechner bis zum dezentralen Ethernet-Controller.

Der Automatisierungsbaukasten Das Beckhoff-Busklemmensystem für die Anbindung der Datenpunkte unterstützt mit 400 verschiedenen I/O-Klemmen alle gängigen Sensoren und Aktoren.

www.beckhoff.at/building Mit PC- und Ethernet-basierter Steuerungstechnik von Beckhoff lassen sich alle Gebäudefunktionen softwarebasiert realisieren. Das durchgängige Automatisierungskonzept mit Hard- und Softwarebausteinen für alle Gewerke bietet maximale Flexibilität bei geringen Engineeringkosten. Die Automatisierungssoftware TwinCAT beinhaltet alle wesentlichen Gebäudefunktionen sowie eine standardisierte Systemintegration über Ethernet, BACnet/IP, OPC UA oder Modbus TCP. Der Beckhoff Baukasten erfüllt eine Gebäudeautomation nach Energieeffizienzklasse A.

Fotos: Fotolia

Die AREALIS wurde 2006 gegründet und ist ein Tochterunternehmen der Erste Group Immorent und der WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group. Mit den Geschäftsfeldern Immobilienverwertung, Immobilienverwaltung, Baumanagement, Asset Management und Gewährleistungsmanagement bietet die AREALIS ein vollständiges Dienstleistungspaket rund um die Immobilie.

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Aus der Welt der Wissenschaft

Durch die hohe Bereitschaft zu Innovationen seitens des Unternehmens konnte ich im Rahmen meiner Masterarbeit sämtliche Tests in Kooperation durchführen. Im Zuge dieser Tests konnte festgestellt werden, dass die Wirkungen von Pinterest und den virtuellen Touren auf Facebook besucherfördernd sind und das eigentliche Ziel erreicht wird, den Kunden vorab emotional anzusprechen.

können bei Facebook Links zur Webseite platziert werden, um den Nutzer auf diese aufmerksam zu machen und dort die ergänzenden Informationen anzubieten. Dadurch wird ein Fokus auf Bilder und ein einheitliches Design zwischen den unterschiedlichen Kanälen erzeugt. Entscheidend ist auch, dass die eigene Unternehmensseite hierdurch an Reichweite gewinnt.

Wird die visuelle Ansprache anhand von Bildern über Pinterest oder eventuell auch Instagram gewählt, ist es notwendig, dass auf der Webseite darauf hingewiesen wird und diese gewählte Botschaft unterstützt durch Verlinkungen dort wiederzufinden ist. Ebenso muss dies im gesamten Unternehmen kommuniziert werden, damit alle Mitarbeiter eine einheitliche Strategie verfolgen.

Visuell ansprechende Webseite

Es ist somit wichtig, eine einheitliche Kombination von Social Media-Tools und der Unternehmensseite zu betreiben, da sich die Nutzer nach der ersten erfolgten Ansprache unmittelbar über das Unternehmen informieren möchten. Dies geschieht in den meisten Fällen über die Webseite des Unternehmens.

Auf Beschwerden umgehend reagieren

Zudem stellte ich fest, dass zu vermarktende Wohnungen eine weitaus bessere Wirkung haben, wenn sie ergänzend dazu durch eine professionelle und ebenfalls visuell ansprechende Webseite unterstützt und unter einer eigenen Rubrik vermarktet werden. Ebenso

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Social Media-Seiten sind sehr schnelllebig, sie müssen beobachtet und rund um die Uhr gewartet werden. Im Falle von Anfragen oder Beschwerden erwarten sich die Nutzer dieser Tools, dass umgehend darauf reagiert wird. Werden negative Einträge ignoriert oder ver-


schleiert, so hat dies den Effekt, dass die Nutzer die gemachten schlechten Erfahrungen mit anderen Nutzern teilen. Um professionell auf diese Anfragen reagieren zu können, braucht es geschultes Personal und die notwendigen Kapazitäten. Sobald eine einheitliche Kommunikation nach außen betrieben werden kann, stellen Instrumente wie Facebook und Pinterest ideale Tools für die Vermarktung von Immobilien dar. Allerdings ist darauf zu achten, dass das Material stets hochwertig bleibt und die Wirkung hat, den Nutzer emotional anzusprechen. Die AREALIS Liegenschaftsmanagement GmbH hat mittlerweile eine neue Homepage mit den Links zu Facebook und Pinterest veröffentlicht, die unter www.arealis.at zu finden ist. Ich möchte darauf hinweisen, dass meine Masterarbeit sich auf unterschiedlichste Quellen bezieht. Aus Platzgründen konnten diese hier nicht angeführt werden. Die Quellen sind meiner Masterarbeit zu entnehmen. Die in diesem Artikel verwendeten Markennamen können auch ohne besondere Bezeichnungen Marken sein und als solche den gesetzlichen Bestimmungen unterliegen. n

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Zu Tisch mit …

Ursula Simacek Organisiert und verantwortungsbewusst. Als Nachfolgerin im Familienbetrieb erzählt Ursula Simacek bei einem Frühstück, wie es ist, in ein Unternehmen hineinzuwachsen, und welche Verantwortung damit verbunden ist. Autor: Michael Neubauer

A

us dem Mittagessen in einem Restaurant wird nichts. „Bitte lieber einen Frühstückstermin, damit ich mich für Mittag freispielen kann.“ Eine Alternative muss her – „Wie wäre es mit einem gemeinsamen Frühstück bei mir in der Firma?“ Gesagt, getan – und so fahre ich an einem sonnigen Frühlingsmorgen in die Simacek-Zentrale. Hier gibt es einen eigenen privaten Dining Room. „Ein idealer Ort, um in angenehmer Atmosphäre über Geschäfte zu sprechen. Außerdem spare ich enorm viel Zeit, da weniger häufig Lokale angefahren werden müssen.“

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Und Zeit ist knapp für die 42-jährige, die die Unternehmensgruppe in dritter Generation führt. Seit 2010 ist Ursula Simacek zusätzlich stellvertretende Innungs- sowie Bundes- und Landesinnungsmeisterin der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger. Im Jahr 2011 übernahm sie ehrenamtlich Vorstandsagenden bei respACT - austrian business council for sustainable development. Zur Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung in Wien wurde sie 2012 gewählt. Eine Vollblutunternehmerin, die nichts dem Zufall überlässt. Ihr Tag ist streng durchgetaktet. Als Mutter einer 16jährigen Tochter ist Planung das halbe Leben.

Klingt nach Stress pur. „Nein. Überhaupt nicht. Wenn man seine Arbeit voller Freude sieht, dann hat man sein ganzes Leben auch Spaß daran. Für mich ist das so. Ich bin spätestens um neun Uhr im Haus. Dafür haben meine Arbeitstage in der Regel ein Open End. Durch meine ehrenamtlichen Engagements stehen viele Abendtermine auf meinem Kalender.“ Das Plaudern mit Geschäftsfreunden sei immer ein schöner Ausklang nach einem anstrengenden Tag – Networking, das auch gut für langlebige Beziehungen ist. Dass sie das Unternehmen übernehmen würde, stand schon früh fest. „Das war klar, seitdem ich ein kleines Mädchen


war. Mein Vater hat mich öfter zu Geschäftsterminen mitgenommen, so wuchs ich in den Betrieb hinein. Für mich hat sich nie die Frage gestellt, welchen Beruf ich ergreifen möchte. Für mich war es ganz selbstverständlich, später in den Familienbetrieb einzusteigen.“ Der Einstieg kam früher als geplant. „Mein Vater ist früh verstorben. Ich war zu dieser Zeit gerade mit der Schule fertig. Die Schwester meines Vaters führte den Betrieb weiter und hat mich gefragt, ob ich das Unternehmen übernehmen möchte. Ich wollte das unbedingt. Ich habe versucht, ein Studium zu finden, das ich neben den Fachausbildungen absolvieren konnte. In meiner Schulzeit bin ich nach dem Unterricht in die Firma gefahren, habe dort meine Hausaufgaben gemacht. Ich habe die Mitarbeiter von einer sehr persönlichen Seite kennengelernt. Es gab keine Berührungsängste. Auch nicht von Seiten der Mitarbeiter. Es war ein langsames Hineinwachsen. Daher lief die Übergabe von meiner Tante an mich auch sehr entspannt ab." „Ich bin generell der Meinung, dass wir nur so gut sind, wie wir im Team gut zusammenarbeiten, und da bin ich für unser tolles Team dankbar.“

„Mit Ferialjobs – es war Learning by Doing. “ Mit 29 hatte sie bereits in allen Abteilungen gearbeitet. „Heute sagt man Traineeprogramm dazu.“ Die richtige Balance

Das tägliche Frühstück ist der Managerin wichtig. „Ohne Kaffee geht gar nichts. Zwei Espressi sind ein guter Start.“ Das ist das Stichwort: Der doppelte Espresso weckt auch in mir die Lebensgeister. Ein guter Start in den Morgen. Vor allem die italienische Küche hat es ihr angetan. „Ich liebe Meeresfrüchte und Fisch." Zu einem guten Essen gehört für sie ein gutes Glas Wein. „Ich mag auch traditionell österreichische Küche. Ein wunderbarer Ausgleich ist für mich auch das Reisen, das mich beflügelt und neue Impulse setzt. In jeder Stadt ist der Galeriebesuch ein Muss, da Kunst für mich Kraft bedeutet und Immobilien einen Charakter verleiht, das sollte in keiner Immobilie fehlen. Persönlich liebe ich PopArt Kunst. Sport als Ausgleich wiederum ist die tägliche Herausforderung. Es ist nicht so einfach, eine gute Work-LifeBalance zu schaffen. Ich laufe gerne, verbringe gerne Zeit mit meiner Familie, gehe sehr gerne spazieren. Einfach, um nach meinem Tag im Büro den Kopf frei zu bekommen.“

unglaublich, ist aber tatsächlich so geschehen. Ich laufe gerne durch den Bezirk. Ich war damals schon lange auf der Suche nach einer Immobilie, in die ich mich verlieben kann. Zufällig bin ich dann in eine Sackgasse mit mehreren Häusern gekommen. Da geht auf einmal eine Haustür auf. Ein Mann kommt heraus und fragt: ,Was machen Sie da? Sie sind sicher eine Maklerin.‘ Was ich natürlich verneinte. ,Dann sind Sie privat hier und möchten vielleicht kaufen?‘ Über mein spontanes ,Ja‘ waren wir wohl beide überrascht. Bei einem Kaffee sind wir uns dann relativ schnell einig geworden. Ich wollte immer ein altes Haus revitalisieren, es kam – wie oft im Leben – anders, so habe ich neu gebaut.“ Simacek wohnt am Stadtrand „Eigentlich fast im Weinberg. Ich liebe das urbane Leben und die Stadt. Nach der Arbeit genieße ich es dann, ins Grüne zu fahren.“ Trotz des dichtgedrängten Kalenders steht Simacek gerne selbst am Herd. „Man weiß mittlerweile, wie es geht. Wir haben ja in unserem Unternehmen auch einen eigenen Verpflegungsbereich. Mit unserer Care - und

Durch Zufall zur Traumimmobilie

Doch wie startet man als Tochter des Firmenchefs seine eigene Karriere im Unternehmen?

Durch das Laufen ist sie auch auf ihre Traumimmobilie gestoßen. „Die Geschichte klingt fast

URSULA SIMACEK, GESCHÄFTSFÜHRERIN SIMACEK FACILITY MANAGEMENT GROUP GMBH Noch während ihres Studiums der Publizistik und Kommunikationswissenschaft absolvierteSimacek die Meisterprüfung für das Handwerk der Schädlingsbekämpfer und Gebäudereiniger. 1998 übernahm sie die ersten Agenden in der Simacek Gruppe. Seit 2005 ist sie Innungsmeisterin der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger. 2006 erfolgte die Übernahme der Geschäftsführung der Simacek Facility Management Group GmbH. 2007 folgte die Leitung der Simacek Facility GmbH und Simacek Holding. Seit März 2013 ist sie außerdem Vereinspräsidentin von respACT

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Rubrik Business Catering Marke Contento sind wir im Krankenhaus- und Pflegebereich seit Jahrzehnten tätig. Von unseren Köchen habe ich mir einiges abgeschaut.“

immer weiterführen. 2013 haben wir die ersten Diversity-Trainings für unsere Führungskräfte gestartet, die anfangs durchaus skeptisch waren. Nach und nach haben alle verstanden, wie wichtig diese Workshops sind.

Beruf und Familie

„Diversity bedeutet für mich, die soziale Vielfalt zu erkennen und optimal für die Menschen und das Unternehmen zu nutzen.“ Simacek beschäftigt zu 70 Prozent Frauen. „Sehr viele von ihnen mit Migrationshintergrund. Wir setzen auch auf die Inklusion von Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz. Ich bin überzeugt, dass gelebte soziale Verantwortung in einem Unternehmen zum Erfolg führt.“ So hat auch zum Beispiel Lebensphasen-orientiertes Arbeiten bei Simacek einen hohen Stellenwert. Wichtig und revolutionär ist die Entwicklung neuer Arbeitszeitmodelle, für die sich Simacek engagiert: „Mein Ziel ist es, unseren Mitarbeitern Rahmenbedingungen zur optimalen Vereinbarkeit von Beruf und Familie bieten zu können.“

In den meisten Fällen werden die Dienstnehmer aktiv angesprochen, ob sie an einem Lehrgang teilnehmen möchten. „Wir sind – und das ist ja kein Geheimnis – eine Niedriglohnbranche mit Mitarbeitern, die häufig aus bildungsfernen Schichten kommen. Diese Mitarbeiter haben oft nicht das Selbstbewusstsein, eine Ausbildung zu fordern. Da müssen wir den ersten Schritt tun. Wir wollen beim Kunden eine hohe Qualität erbringen. Wir brauchen Mitarbeiter, die wissen, was wir bzw. unsere Kunden von ihnen wollen. Natürlich haben wir zweisprachige Objektmanager, manchmal brauchen wir auch Dolmetscher. Es geht dabei um Dinge wie Sicherheits- und Arbeitsanweisungen, Materialkunde oder eben die Kommunikation mit unseren Kunden.“

Herausforderungen und Chancen

Aktuell sind 7.000 Mitarbeiter aus über 30 Nationen in über 40 Städten in Zentral- und Osteuropa beschäftigt – eine Herausforderung. Zentraler Punkt sind die Sprachkenntnisse. „In Summe haben wir seit 2010 über 350 Sprachausbildungen umgesetzt. Gemeinsam mit dem Österreichischen Integrationsfonds haben wir ein Sprachenprojekt auf den Weg gebracht, das wir heute mit MyTraining noch

Technische Features

Aktuell arbeitet das Unternehmen mit einem App-Entwickler zusammen. „In diese App pflegen wir das Fachvokabular unserer Branche ein. In Folge können dann unsere Mitarbeiter mithilfe eines Übersetzungsprogrammes diese Fachausdrücke erlernen. Diese App ist auch für andere Unternehmen offen. Motivation zum Sprachenlernen aufzubauen, das geht am besten spielerisch.“

Fachwissen gefragt

Kleine Sorgenfalten bereitet Simacek die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt. „In einigen Bereichen geht ein Drittel der Mannschaft in zehn Jahren in Pension. Wir haben also einen erhöhten Altersdurchschnitt. Was durchaus für uns als Unternehmen spricht. Man kommt zu uns und bleibt. Es zeigt aber auch deutlich, dass es schwierig ist, junge Menschen für unsere Branche zu begeistern.“ Dass die Reinigungsbranche als Niedriglohnbranche gilt, mag ein Grund sein. „Die Reinigung ist vielleicht für viele unattraktiv, weil man sich wenig darunter vorstellen kann. Viele junge Menschen wissen aber gar nicht, welch hohes Fachwissen in der Höherqualifizierung gefordert ist. Nicht ohne Grund ist Reinigungstechnik ein Meisterberuf.“ Trotzdem regiert der Preiskampf. In Österreich bieten über 9.000 Firmen ausschließlich Reinigung an. Bei jeder Ausschreibung werde es ein billigeres Unternehmen geben. „Es wird immer wichtiger, sich abzuheben. Wir schaffen das mit speziellen Service-Level-Agreements. Wie nehmen wir Qualitätssicherung vor, wie ist das mit den Ansprechpersonen, wie ist die Erreichbarkeit? Natürlich haben wir innovative Reinigungskonzepte, Maschinen und alles, was dazugehört. Am Ende des Tages ist es immer noch der Mensch, der die Leistung erbringt. Das sollte man bei der Vergabe nicht vergessen.“ Den Mitarbeitern wird auch abseits des Arbeitsplatzes geholfen. Das reicht von der Wohnungssuche, der Unterstützung beim Arztbesuch bis hin zur Hilfe bei der Schuldnerberatung. „Wenn wir so etwas frühzeitig erkennen, dann steigt die Produktivität. Die Krankenstandsrate sinkt, die Loyalität zum Unternehmen wird gestärkt. Wir wollen unsere Mitarbeiter glücklich machen.“ Möglichkeiten gemeinsam umsetzen

Simacek nimmt Social Responsibility ernst, das lässt sich aus der Tatsache ableiten, dass sie sich bereits seit 2013 bei RespACT, einer Plattform für Corporate Social Responsibility und Nachhaltige Entwicklung, engagiert. „Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung waren mir schon immer wichtig. Viele glauben, dass die soziale Verantwortung selbstverständlich ist, viele machen es auch selbstverständlich. Aber es gibt sicher-

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lich mehr Möglichkeiten, die man gemeinsam umsetzen kann.“ Dass sich die Facility- und die Reinigungsbranche durch die Digitalisierung verändern wird, steht für Simacek fest. Wie stark, steht noch in den Sternen: „Die Auswirkungen sind schwer abzuschätzen.“ Mit der Plattform Simacek sei man aber einer der Vorreiter in der Branche. „Dank moderner Mess- und Sensortechnik werden wir in Zukunft unsere Dienstleistungen weiter optimieren können. Energiemanagement ist bereits Teil des Kerngeschäftes. Vor allem der Bereich Sicherheit wird sich stark verändern.“ Um bei den ersten zu sein, arbeitet Simacek mit Start-ups zusammen, um deren Innovationen frühzeitig einsetzen zu können. „Mit SIM 4.0 haben wir eine Softwareplattform geschaffen, um unsere Services online zu unterstützen. In SIM 4.0 können wir jeden Vertrag, Standort, Wartungsintervall, jedes Servicelevel in der Bewachung, Technik oder im Energiemanagement einpflegen. Die Kunden können je nach Ausbaustufe ihre Immobilien zu jeder Zeit mittels Login betrachten und Servicelevel-Equipments abstimmen.“ Die Digitalisierung werde bei der Dokumentation der Einhaltung von Servicelevel-Agreements eine wesentliche Rolle spielen.„Das ist der Kernpunkt. Mit der Digitalisierung können wir dokumentieren, wie es um die von uns ganzheitlich betreuten Immobilien steht. Dafür betreiben wir Benchmarking zwischen den Standorten, um den Kunden hinreichend zu beraten.“ Wo aber liegt der USP von Simacek? „Wir betrachten Immobilien ganzheitlich. Wir waren sicher eines der ersten Unternehmen, die diesen Fokus gesetzt haben. Ich glaube, dass das der richtige Weg war. Wir können dem Kunden alles anbieten, was eine Liegenschaft oder ein Gebäude zum Betrieb braucht. Wir erbringen gebäudebezogene Dienstleistungen, aber auch Bewachung, Betriebsverpflegung, Industrieservices und noch viel mehr. „Damit wollen wir unseren Kunden maximalen Komfort bieten. Unser Slogan ,Check, recheck, Simacek‘ steht ebenfalls für den ganzheitlichen Fokus.“ Was sie sich wünscht, sind mitdenkende Planer: „Es gibt Architekten, die ganz tolle Ideen haben. Dies wirkt sich dann oft in einen sehr hohen Anspruch an die Services für die Immobilie aus. Und das ist dann der Punkt, wo unser Knowhow und unsere Experten gefragt sind." n

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Über den Tellerrand

Mit Youtube-Tutorials zum großen Geschäft E-Mobilität. Das oberösterreichische Unternehmen Kreisel Electric ist Entwickler und Hersteller eines innovativen Batteriemoduls für Elektroautos. Maßgeblich am Erfolg beteiligt waren Youtube-Videos. Autor: Michael Neubauer

D

as Thema E-Mobilität war für die Brüder Johann, Markus und Philipp Kreisel für lange Zeit uninteressant. Noch 2012 kommentierten sie den Elektroauto-Kauf ihres Vaters mit den Worten „Elektroauto, so ein Schmarrn“. Den Aha-Effekt brachte die erste Ausfahrt mit dem elektrischen Renault Fluence: „Das hat uns emotional berührt. Unglaublich, wie das Auto von null auf 60 Kilometer pro Stunde beschleunigt hat. Ein Wahnsinn.“ Heute wird Kreisel Electric von Fachzeitschriften als neuer Stern am Kfz-Himmel gehypt und sogar Arnold Schwarzenegger saß schon in einem der elektrischen Autos.

Michael Pech Mitglied des Vorstandes der ÖSW-AG ist ein Kreisel Electric Fan 166

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Der Renault ihres Vaters reichte den Brüdern schon bald nicht mehr aus. Ein Tesla sollte her. Ja, sollte, denn im oberösterreichischen Freistadt kam der Tesla letztendlich nie an. „Wir sind so erzogen worden, besser alles regional zu kaufen. Als wir gemerkt haben, dass unser Geld nach Amerika gehen würde, haben wir das Auto sofort storniert.“ Das beste Elektroauto wollten die Mühlviertler natürlich immer noch haben. Und weil man es selber immer noch am besten macht, setzten sich die drei an ihre Computer und schauten YoutubeTutorials. Ob die Brüder als Suchbegriffe „How to Elektroauto“ oder „Wie baue ich in einer Woche ein Elektroauto“ genutzt haben, ist fraglich. Fest steht jedoch, dass ihr erstes elektrisches Auto – ein umgebauter Audi A4 – nach sechs Monaten Recherche innerhalb

von einer Woche fertig wurde. Die Hobbybastler hantierten dabei nicht mehr mit 12-Volt-, sondern mit 400-Volt-Batterien: „Die Technik ist ja sowieso die gleiche.“ Mit den 100 Kilometern Reichweite des Audi gaben sich die Geschwister nicht zufrieden. Der Umbau eines Porsche 911 wurde zum nächsten Projekt erkoren. Nach der Fertigstellung nach sechs Monaten konnte der nun deutlich leichtere Porsche ohne Probleme 400 Kilometer fahren. Was danach kam, damit haben die Kreisels selbst nicht gerechnet. „Anfangs war das für uns auf jeden Fall eher Hobby“, so der kaufmännische Experte der Brüder Markus Kreisel.

Wohnbau hat mit Elektroautos ja auf den ersten Blick wenig zu tun. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Kreisel Electric? Michael Pech: Wir buchstabieren ÖSW als Ökosozialer Wohnbau. Umwelt und Nachhaltigkeit sind für uns wichtige Themen. Wir haben aktiv den Kontakt zu Kreisel Electric gesucht und bereits eine nlangfristige Kooperation vereinbart. Wie hier das Thema Energiespeichern behandelt wird, ist faszinierend. Wir sind Anwender und ich glaube, dass Kreisel Electric einen Quantensprung in der Technologie gelungen ist, der umsetzungsfähig ist und in großer Stückzahl in Serie gehen kann. Diese Serienfähigkeit hat uns bisher für einen professionellen Einsatz im Wohnbau gefehlt.

Photovoltaik allein ist Ihnen zu wenig? >> Photovoltaik ist schön und gut. Kommt auch bei vielen unseren Projekten zum Einsatz. Der aktuell nicht benötigte Strom geht als Überschuss ins Netz. Der Einspeisungstarif ist mehr als mager. Wird mehr Strom benötigt als produziert wird, muss Strom teuer zugekauft werden. Das ist eigentlich ein Trauerspiel. Das Problem der Speicherung wurde bisher in der Praxis nicht ökonomisch gelöst. Mit der Technik von Kreisel Electric haben wir die Lösung des Problems in der Hand. Wir sind nun in der Lage, in Wohnhäusern – und jetzt reden wir nicht nur von Einfamilienhäusern, sondern auch vom mehrgeschoßigen Wohnbau – dank Pufferung Strom zeitversetzt nutzen zu können.

Die Wendung kam aus Asien

Ein chinesischer Investor wurde – wiederum durch Youtube-Videos – auf die Oberösterrei-


v.l.n.r.: DAS KREISEL TEAM: JOHANN, PHILIPP UND MARKUS KREISEL UND CHRISTIAN SCHLÖGL

cher aufmerksam und gab ihnen nach einer Fahrt mit dem Porsche den Zuschlag für den Einbau von flachen Batterien in ein Taxi. Innerhalb von drei Tagen hatten die Kreisels das Taxi, an dem die anderen Unternehmen schon über Monate tüftelten, umgebaut. „Wir haben eine Wechselbatterie hergestellt. Bei dem Projekt haben wir außerdem die Software, den Antriebsstrang und die Ladetechnik gemacht. Das war viel mehr, als am Anfang geplant war.“ Nachdem das Taxi nach China verschifft war, erkannten die Brüder, dass

hinter dem Hobby mehr als nur Leidenschaft steckt: 2014 gründeten Johann, Markus und Philipp Kreisel ihr Unternehmen Kreisel Electric in Freistadt. Übrigens kann man schon am Logo von Kreisel Electric erkennen, dass hier drei Brüder am Werk sind: Man könnte auf den ersten Blick zwar denken, dass im Logo drei Pfeile enthalten sind, allerdings sind es eigentlich drei Ks für jeden der drei Brüder. Der erste Unternehmenssitz von Kreisel Electric war – ganz im Stil von Apple-Gründer Steve Jobs – eine Garage.

Sehen Sie darin eine Chance, die Netze zu entlasten und den Klimawandel zu stoppen? >> Die Speicherfähigkeit wird ein großer Meilenstein auf dem Weg dahin sein. Wir können die Netze langfristig redimensionieren, weil wir eine dezentrale Versorgung sicherstellen.

Electric, dass der Preis noch attraktiver werden kann. Wir stehen erst am Anfang,

Auf den Punkt gebracht: Ist das auch wirtschaftlich? >> Schon jetzt lässt sich eine Wirtschaftlichkeit darstellen. Ich sehe für die Zukunft noch größere Potentiale. Die Preissituation wird sich deutlich verbessern. Auch hier gelten die wirtschaftlichen Gesetze: Steigt die Produktion, sinkt der Preis. Wenn wir damit in größere Anlagen gehen, dann glauben wir und Kreisel

AM ANFANG EINER LANGEN PARTNERSCHAFT: MICHAEL PECH UND MARKUS KREISEL

Stimmt es, dass beim ÖSW Hausboot-Projekt Batterien von Kreisel Electric zum Einsatz kommen? >> Der große Traum „Wohnen am Wasser“ wird mit dem Projekt „Waterside Living“ am Standort Winterhafen Linz von der ÖSW Gruppe realisiert. Gemeinsam mit der Firma List und dem Architekten Dietmar Kraus haben wir ein Konzept für moderne „Hausboote“ entwickelt. Eine Photovoltaikanlage am Dach mit 3000 Watt und der Batterie- Heimspeicher Havero von Kreisel sorgen für maximale Eigenstromversorgung. Der Stromüberschuss

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Über den Tellerrand

„Insgesamt werden Akkus mit 800.000 Kilowattstunden pro Jahr gebaut. Genug für etwa 6.000 Autos.“

von VW: Der Einbau des Kreisel-Batteriepacks erhöht die Kapazität bei identischem Bauraum und identischem Gewicht auf 55,7 Kilowattstunden. Damit verbessert sich die Reichweite des Autos von 190 auf 430 Kilometer. Terminator wird Markenbotschafter

Obwohl Philipp Kreisel Maschinenbauer und Johann Kreisel Elektriker ist, starteten die drei Brüder mit wenig Fachwissen zum Thema E-Mobilität in die Selbstständigkeit. Gut, dass es auch dazu Youtube-Videos gab: Die Kenntnisse zu Softwareprogrammierung, CADZeichnen und zur Bedienung von Lasern und Fräsen entstanden aus nächtelangen Sessions vor dem Computer. „Wenn du etwas dringend wissen musst, dann gibt es fast keine bessere Möglichkeit, als sich immer wieder Videos anzusehen“, findet Markus Kreisel. „Wir sind nie auf Nummer sicher gegangen“

Man fragt sich vielleicht, warum drei Garagenbastler das geschafft haben, was den Forschungsabteilungen großer Automobilunternehmen nie gelungen ist. Markus Kreisel sieht die Begründung darin: „Wir sind nie auf Nummer sicher gegangen.“ Im Gegensatz zu manchen alteingesessenen Unternehmen habe man bei Kreisel Electric immer auf runde Batteriezellen gesetzt. Damit landen die Geschwister auf Umwegen doch wieder

beim US-amerikanischen Unternehmen Tesla und dessen CEO Elon Musk. Tesla setzt nämlich ebenso auf die schwierig zu verbauenden runden Zellen. Die – schnell eingebauten – flachen Zellen können im Gegensatz zu den runden deutlich weniger Energie speichern. Patentierte Kreisel-Technologie

Aber macht Kreisel Electric dann nicht dasselbe wie Tesla? Nein. Anstatt die Zellen standardmäßig zu verschweißen, wenden die oberösterreichischen Brüder ihre patentierte KreiselTechnologie an. Die Kreisel-Technologie macht sich die Lasertechnik zunutze. Das verringert die Widerstände zwischen den Zellen und mehr Energie kann genutzt werden. Und zur besseren Temperierung schwimmen die Zellen in einer speziellen Kühlflüssigkeit. „Mit der Verbindungstechnik holen wir bis zu 15 Prozent mehr Energie aus den Batterien als Tesla.“ Herausragend sei auch die kurze Ladezeit von 28 Minuten (Vollladung) und die lange Lebensdauer von 400.000 Kilometern. Ein Highlight war die Integration der Kreisel-Batterien in den eGolf

Allein im letzten Jahr wurde die innovative Kreisel-Technologie mit mehr als 15 Awards und Preisen ausgezeichnet. Das ging natürlich auch am österreichischen Urgestein und früheren kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger nicht vorüber. Der „Terminator“ drehte seine erste Runde in einem von Kreisel Electric designten und elektrifizierten Mercedes G 350 – ein Luxus-Geländewagen – am diesjährigen Hahnenkammrennen in Kitzbühel. Der Wagen ist selbst mit dem Gewicht eines ehemaligen Bodybuilders in 5,6 Sekunden von Null auf 100 Stundenkilometern und hat bis zu 300 Kilometer Reichweite. Markenbotschafter Schwarzenegger kutschiert die 490 PS mittlerweile durch seine Wahlheimat Kalifornien und soll Kreisel Electric in den USA bekannt machen. Mit Erfolg: Das junge Unternehmen beschäftigt rund 75 Mitarbeiter und es sollen noch deutlich mehr werden: „Ab Mitte Juni werden wir jede Woche zwei Mitarbeiter mehr bekommen und in der Entwicklung und Konstruktion extrem wachsen“, gibt Markus Kreisel an. Aktuell gibt es 45 Entwicklungsprojekte im Automobil-, Flugzeug- und Marinebereich,

Sichtlich begeistert: Michael Pech (Mitte) und ImmoFokus-Herausgeber Philipp Kaufmann (rechts) im Gespräch mit Markus Kreisel

der Sonne kann tagsüber gespeichert werden und am Abend wieder verwendet werden. Im Hausboot ist ein Smart Hometec System verbaut. Mit dem System wird via Autopilot nicht nur das Licht sondern auch die Temperatur gesteuert, um die Sicherheit und den Komfort zu erhöhen und die Energiekosten zu minimieren. Durch die intelligente Steuerung kann der Eigenstrom optimiert und der Energieverbrauch nachhaltig gesenkt werden, da auf die Bedürfnisse der Bewohner reagiert wird. Die Heizung funktioniert mit Infrarotpaneelen, die in der Decke montiert sind. Komfort ist eben wenn Technik unbemerkt unser Leben vereinfacht und nebenbei auch

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Mercedes G-Klasse mit Elektroantrieb: Das Energiebündel bringt 360 kW (490 PS) auf die Straße und schafft es in 5,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h – mehr als drei Sekunden schneller als das Original mit Diesel-V6-Motor. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 183 km/h. Das Auto kann in 25 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden.

Besonders große Chancen auf eine Stelle bei Kreisel Electric haben junge Leute: „Das Gute ist, wenn man solche Leute reinholt, dann denken die ein bisschen anders. Dadurch bekommen wir neue Ideen und vermeiden die Betriebsblindheit.“ (Markus Kreisel)

Die Kreisel-Brüder haben den Sportwagen Porsche 910 mit Elektromotor versehen und bieten ihn nun in limitierter Auflage an. Stückpreis 1 Million Euro. Der Kreisel EVEX 910e schafft mehr als 300 km/h, beschleunigt in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 und verfügt über eine Straßenzulassung (H-Kennzeichen).

hilft die Umwelt zu schonen. Über die App des Bauwerks ist es möglich von Zuhause als auch aus der Ferne auf alle Funktionen zuzugreifen und die Energiebilanz zu prüfen. Der gesamte Baukörper entspricht energetisch den Standards eines Niedrigenergiehauses und ermöglicht dadurch ganzjähriges Wohnen auf dem Wasser bei besten raumklimatischen Bedingungen. Dank Kreisel kann der PhotovoltaikStrom nun direkt gepuffert werden und später verbraucht werden. Ein Meilenstein. Aber wirft das nicht zahlreiche rechtliche Probleme auf? Mit der Puffertechnologie wird es nun möglich, über eine PhotovoltaikAnlage produzierten Strom zu speichern

und später zu verbrauchen. Damit wird der Betreiber des Hauses ein Stromlieferant? >> Das ist ein noch nicht ganz klar erörterter bzw. gelöster Problemkreis. Wenn ich den erzeugten Strom in einer Wohnhausanlage für die Allgemeinheit, also zum Beispiel zur Beleuchtung von Stiegenhäusern etc., verwende, dann ist es rechtlich in Ordnung, allerdings stellt dies einen untergeordneten Verbrauchsanteil dar. Mit der Puffertechnologie ist es nun zusätzlich auch möglich, Strom dann einzukaufen, wenn er billig ist, ihn zu speichern und vielleicht erst am nächsten Tag zu verbrauchen, wenn die PhotovoltaikAnlage nicht auseichend Strom produzieren kann. Mit Smart Grids ist es zwar möglich

den Verbrauch einzelnen Wohnungen zuzuordnen, weshalb es keine technischen Abrechnungsprobleme gibt, dafür stoße ich beim Verkauf an den einzelnen Verbraucher an rechtliche Schranken. Eine Wohnbaugesellschaft als Stromlieferant/-verkäufer ist daher derzeit noch kein tragbares bzw. rechtlich mögliches Geschäftsmodell, aber ich bin mir sicher, das es dazu in naher Zukunft eine Lösung geben wird. n

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Über den Tellerrand

wobei auch die Investition in Eigenprodukte geplant ist. Besonders große Chancen auf eine Stelle bei Kreisel Electric haben junge Leute: „Das Gute ist, wenn man solche Leute reinholt, dann denken die ein bisschen anders. Dadurch bekommen wir neue Ideen und vermeiden die Betriebsblindheit.“ Die neuen und alten Mitarbeiter sollen sich künftig über vierzig Elektrotankstellen freuen können. Eine ganz normale Elektrotankstelle reicht den Freistädtern aber nicht – intelligent und sparsam soll sie bitte sein. Die Stromer können an den Tankstellen punktgenau zum Feierabend vollgeladen werden. Gelingen soll das durch den Einsatz von USVAnlagen am Haus. „Wenn bei uns der Strom

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ausfällt, dann wird man das in Zukunft nicht mehr merken, weil das sofort umswitcht und wir komplett stromautark produzieren.“ Die Technik, die zunächst intern eingesetzt wird, soll später Schritt für Schritt auf Parkhäuser, Wohngebäude oder Gewerbeimmobilien ausgeweitet werden. Kreisel Electric will dafür Speicher, Photovoltaik-Anlagen und das Lastenmanagement in einem Gebäude planen und umsetzen. Grundriss dem Logo nachempfunden

Vor einigen Wochen zog die Kreisel-Crew von Freistadt ins das nicht einmal fünf Minuten Autofahrt entfernte Rainbach. Das neue Betriebsgebäude steht sternförmig da. „Wir haben den Grundriss exakt unserem Logo

nachempfunden.“ In der Mitte befindet sich das Lager. „Damit die Wege kurz sind.“ Trotz 6.000 Quadratmetern Nutzfläche. Wobei Markus Kreisel, wie immer, einen Schritt weiter denkt. Die Brüder haben sich 15.000 Quadratmeter Grund im Gewerbegebiet gesichert haben – mit Blick auf eine erfolgreiche Zukunft. Sein ganzer Stolz ist die Energieversorgung. „Wir haben eine 300 kW PV-Anlage am Dach, einen Ein-Megawatt-Speicher und einen 20.000 Liter-Wassertank.“ Dieser dient als Kühlanlage aller Wärmequellen im Haus, von Laseranlagen bis Serveranlage. „Dank des Wassertanks und der Solaranlage können wir heizen, kühlen, temperieren und diesen Wassertank zentral nützen.“ n


KREISEL ELECTRIC Die Leidenschaft für Geschwindigkeit ist der Antrieb des unternehmerischen Wirkens der drei Kreisel-Brüder aus Freistadt in Oberösterreich. In der Kreisel Electric GmbH entwickeln Philipp, Johann jun. und Markus seit 2014 leichte, kompakte und effiziente Batterielösungen für unzählige Projekte. Ziel ist es, den elektrischen Antrieb in alle Bereiche der Mobilität zu integrieren. Die Palette der mit Partnern realisierten komplexen Anwendungen reicht von E-Karts, Jetskis, E-Rollern und E-Bikes über PKWs, Busse und Nutzfahrzeuge bis zu Schiffen und Flugzeugen. Dabei realisiert Kreisel auch gemeinsam mit Industriepartnern komplexe Projekte inklusive Antriebsstrang, Ladetechnik und Software. Das spezielle Assembling und das innovative Thermomanagement machen die Kreisel-Batterietechnologie vorteilhaft leistungsstark für mobile und stationäre Stromspeicher. Um der weltweiten Nachfrage nach den Batteriepacks gerecht zu werden, errichtet Kreisel Electric derzeit die erste eigene VolumenFabrik in Rainbach in Oberösterreich. An weiteren internationalen Standorten werden die Akkupacks direkt bei Herstellern und Industrie-Partnern produziert.

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Im Fokus

Landmark in Amsterdam

Top Deal

OVERHOEKS. Steigen einander heimische Projektentwickler in Deutschland und in CEE beinahe schon täglich auf die Zehen, hat die Investorengruppe Invester United Benefits um Erwin Krause und Franz Kollitsch und Entwickler Markus Teufel, Eigentümer der IES Immobilien, die Trampelpfade verlassen und hat ein aufregendes Projekt an Land ziehen können.

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as geplante Großprojekt in der niederländischen Hauptstadt umfasst einen 110 Meter hohen Hotelturm mit 579 Zimmern in der 4-Sterne Kategorie sowie einen 101 Meter hohen Wohnturm mit mehr als 230 Apartments. In das Hotel integriert wird ein Kongress- und Konferenzzentrum mit zwei Ballsälen mit einer Kapazität von mehr als 4.000 Personen sowie mehreren Konferenzsälen für rund 1.000 Personen.

Tagungs- und Veranstaltungskapazitäten zählt. Der Pachtvertrag wurde über eine Laufzeit von 50 Jahren abgeschlossen. Das Projekt gilt als neues Landmark mit der Erweiterung der Amsterdamer Skyline auf einer Gesamtfläche von mehr als 100.000 Quadratmetern. Beide Türme werden zu den höchsten Gebäuden in Amsterdam zählen und einen beeindruckenden Blick über die historische Stadt, Fluss und Amsterdamer Hafen bieten.

Betreiber wird die international renommierte Maritim Hotelgesellschaft, die über 50 Jahre Erfahrung im Kongressgeschäft verfügt und zu den größten europäischen Anbietern von

Mit diesem Projekt wird die Invester United Benefits zum größten österreichischen Immobilienentwickler und Immobilieninvestor in den Beneluxstaaten.

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Der Amsterdamer Hotelmarkt gilt als einer der attraktivsten und dynamischsten in ganz Europa. Die niederländische Metropole verzeichnet jährlich mehr als 12 Millionen Übernachtungen und zieht während des gesamten Jahres eine attraktive Mischung aus Urlaubs- und Geschäftsreisenden an. Im Jahr 2015 wurde Amsterdam von der International Congress and Convention Association (ICCA) auf Rang 8 der Städte mit der höchsten Anzahl an Kongressen weltweit gewählt. Ein ähnlich dynamisches und attraktives Bild zeichnet der Amsterdamer Wohnungsmarkt. Die Kombination aus hoher Nachfrage und begrenztem Neuangebot hat dem Wohnungsmarkt in den letzten Jahren zu einer sehr starken Entwicklung verholfen. n


Rubrik Aufgrund des Klimawandels wird es immer wichtiger, klimatische Faktoren wie Hitze und Wind bei der Planung bzw. dem Bau neuer Immobilien und Stadtteile zu berücksichtigen.

MAG. SIMON TSCHANNETT Meteorologe, Geschäftsführer Weatherpark GmbH Meteorologische Forschung und Dienstleistungen Ingenieurbüro für Meteorologie Weatherpark GmbH A-1070 Wien, Gardegasse 3/3

„WIR MÜSSEN DIE STÄDTE AN DEN KLIMAWANDEL ANPASSEN – SONST SINKT DIE LEBENSQUALITÄT UND GESUNDHEITLICHE PROBLEME STEIGEN!“ Simon Tschannett

Wir sind Meteorologen und Techniker, die auf das Zusammenspiel von „Klima und Stadt“ spezialisiert sind. Das Klima können wir – natürlich – nicht beeinflussen, die lokalen, gefühlten Temperaturen und Windverhältnisse aber sehr wohl!

Gebäudes darauf achten, dass FrischluftSchneisen nicht verbaut werden. Diese bringen frische Luft in die Stadt. Wenn diese Schneisen nicht funktionieren, dann bleiben Schadstoffe in der Stadt hängen. Und – damit schließt sich der Kreis zum Thema Klimawandel – frische Luft ist fast immer kühle Luft. Diese verhindert also auch ein übermäßiges Aufheizen der Stadt.

Was heißt das konkret?

Welche Leistungen bietet Weatherpark an?

Es gibt zwei Einflussfaktoren: Zum einen steigen durch den Klimawandel die durchschnittlichen Temperaturen. In vielen Städten haben wir im Sommer schon mehr als 20 Tage mit über 30 Grad. Das macht den Aufenthalt im Freien unangenehm, viele schlafen schlecht und es sterben nachweislich immer mehr Menschen bei Hitzewellen!

Wir analysieren und berechnen klimatische Faktoren, erstellen Simulationen und werten diese aus. Sollte das geplante Vorhaben negative Auswirkungen haben, dann arbeiten wir mit unseren Kunden gemeinsam an einer Lösung. Manchmal gibt es bei bestehenden Immobilien Probleme, dann schlagen wir wirksame Maßnahmen vor.

Und der zweite Faktor…

Wie kann so eine Lösung aussehen?

… ist der Wind. Dieser kann durch ein Gebäude so gelenkt werden, dass es auf den Freiflächen rundherum oft „zieht“ und diese nicht mehr genutzt werden. Gleichzeitig muss man bei der Planung eines großen

Bei neuen Gebäuden kann etwa die Ausrichtung ein wenig geändert werden. Oder es werden die Eingänge bzw. Freiflächen an einer anderen Stelle eingeplant. Bei bestehende Immobilien helfen z.B. Bepflanzung, Brunnen, Beschattung etc.

Wie trägt Weatherpark zu einem besseren (Stadt-) Klima bei?

Mobil A: +43 664 286 9797 Tel. A: +43 1 522 37 29 Tel. D: +49 152 02 07 91 50 simon.tschannett@weatherpark.com www.weatherpark.com

REFERENZEN: Stadtteil Hauptbahnhof Wien HoHo Wien aspern Seestadt Donaumarina Gate 2 Zebra Tower Warschau

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Hamburg Rehagen und viele mehr

Ein sehr junges Geschäftsfeld – wer sind da ihre Kunden?

Weatherpark gibt es seit über 12 Jahren, wir sind bei diesem Thema Vorreiter. Meistens beauftragen uns Städte, Stadtplaner, Developer, Architekten oder Bauherren. Viele interessieren sich mittlerweile für Klimawandelanpassungsmaßnahmen. Zudem steigt der Wert einer Immobilie, wenn sich die Menschen auch rund um ein Gebäude wohl fühlen. ■

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Copa Real 2017

CopaReal

Im Jahr 2017 gibt es weder eine Welt- noch eine Europameisterschaft. Dafür fand im Mai wieder die CopaReal statt. Autor: Alina Böhm

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er große Erfolg der CopaReal 2016 hatte sich in Europa herumgesprochen. So fand das diesjährige Turnier erstmals mit internationaler Beteiligung statt. Das Team der CC Real Zagreb hatte den weiten Weg nach Wien auf sich genommen, um sich mit den bestens Teams der österreichischen Immobilienwirtschaft zu messen. Im Vorfeld gab es zwar keine Qualifikationsspiele – aber es wurde hart trainiert. Die jeweiligen Teamchefs suchten in Testspielen die Besten der Besten.

„Zu gewinnen ist uns gar nicht so wichtig. Der zweite Platz reicht auch.“ Den hohen Tönen vor Spielbeginn konnte unser Team vom ImmoFokus – die Real Old Boys – ohne die tatkräftige Unterstützung des Chefredakteurs – „Beim Fußball bin ich talentbefreit. Da bin ich für mich und meine Gegenspieler eine große Gefahr“ - , dafür aber mit dem größten Frauenanteil der ganzen CopaReal – nicht gerecht werden. Es reichte trotz vollem Körpereinsatz nur für Platz 12. Verpflichtender Redaktionssport ist deshalb geplant.

Vor Matchbeginn sah es noch nach Regen aus, doch der Wettergott war der CopaReal hold: Kaum betraten die Teams unter den Klängen des Queen-Hits „We are the Champions“ ihre Spielfelder, kam die Sonne heraus. Bei Kaiserwetter traten letztendlich vierzehn Teams zu dem harten Wettkampf – unter anderem um Tickets für Heimspiele der Wiener Austria – an. Die Vorjahressieger 6B47 konnten ihren Titel nicht verteidigen und mussten sich trotz eigens mit angereister Cheerleader in einem intensiven und spannenden Finalspiel dem Team von WISAG geschlagen geben. Platz drei sicherte sich Schindler.

Beim Gaberl-Wettbewerb mussten sich die Immobilienprofis einem jungen Amateur geschlagen geben. Dominik Saghy gaberlte den Ball 495 mal und schnappte sich damit den 1. Preis – einen Champions League Finalball! Heimspiel. Unbestätigten Gerüchten zufolge haben bereits einige Teams ihre Fühler nach dem Nachwuchstalent ausgestreckt.

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Nachdem die Spieler so viele Kalorien verbrannt hatten, ließen sie den Abend mit ihren Fans und den Organisatoren bei einem leckeren Barbecue mit Bratwurst und Spritzer ausklingen. Ein Dank auch an DJ Bert, der den ganzen Tag bis spät in die Nacht für heiße Rhythmen sorgte. n

Alle Platzierungen auf einen Blick:

01. WISAG 02. 6B47 03. Schindler 04. Engin Deniz Reimitz Hafner 05. TPA 06. EHL Immobilien 07. Immo-Contract 08. Athletico Otto (Otto Immobilien) 09. Willhaben 10. CC Real Zagreb 11. Knights of the Tower (CC Real Wien) 12. Real Old Boys (ImmoFokus) 13. ÖRAG 14. Rustler


WISAG

6B47

Schindler

Engin Deniz Reimitz Hafner

TPA

EHL Immobilien

Immo-Contract

Athletico Otto (Otto Immobilien)

Willhaben

CC Real Zagreb

Knights of the Tower (CC Real Wien)

Real Old Boys (ImmoFokus)

ÖRAG

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Rubrik

ÖGNI Gebäude Summit Die Planung hört erst auf, wenn das Gebäude demontiert wird. Unter dem Motto „Neue Qualitäten im Immobilien Development – von der Planung bis zum Betrieb“ trafen einander über 120 Immobilienmanager beim 2. Gebäude Summit der ÖGNI im Park Hyatt im Wien zum Gedankenaustausch. Autor: Angelika Fleischl

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n seiner Begrüßung erklärte ÖGNI Geschäftsführer Peter Engert, dass es heute und noch mehr in der Zukunft wichtig sei, die Forschung trotz vorangeschrittener Entwicklung weiter voranzutreiben und neue Themen und Blickwinkel der Nachhaltigkeit in Bezug auf die Immobilie zu erforschen, zu entwickeln und messbar zu machen. Alle Akteure frühzeitig an einen Tisch bringen

Michael Monsberger, TU Graz, widmete sich in seiner Keynote den neuen Anforderungen an die Gebäudetechnik von der Idee bis zum Betrieb. Es sollte das Ziel sein, Gebäude zu errichten, die über den gesamten Lebenszyklus ein Optimum darstellen. Dabei ist die Qualität der Planung und Entwicklung in den frühen Phasen ausschlaggebend für einen guten Betrieb. Neben der Qualität der Planung seien vor allem drei Faktoren für den Erfolg entscheidend. Darunter fallen die Qualität der „Bestellung“, der „Ausführung“ und des „Betriebs“. Integrale Planung ist für ihn ein Thema der Zukunft – „Alle Akteure sollen bereits zu

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Anfang an einen Tisch gebracht werden“, so Monsberger. Genau genommen bedarf es einer noch gesamtheitlicheren Herangehensweise über die Planungsphase hinaus. Hier erwähnt er den Begriff der „Systems Integration“. Dabei sollen neben den technischen auch menschliche Faktoren berücksichtigt werden. Es können ein ungestörter Bauablauf, geringere Betriebskosten, (Cyber-) Sicherheit und eben auch Nachhaltigkeit des Gebäudes erreicht werden. Monsberger ist sich sicher, diese Aspekte werden in der Zukunft noch stärker im Fokus stehen und durch die Digitalisierung vorangetrieben werden. Gebäude für Menschen bauen

Norbert Kaimberger, ETECH, schilderte praxisnah in seinen Ausführungen den Planungsablauf für das ETECH-Center in Linz. Sein Credo: „Man baut Gebäude für die Menschen.“ Für ihn spielen Nutzungsqualität, ökonomische Optimierung und Qualitätssicherung eine wesentliche Rolle. Beim ETECH-Center wurden viele energieeffiziente Maßnahmen ergriffen,


angefangen von sensorgesteuerter Belichtung und Tageslicht abhängiger Beschattung bis hin zur Photovoltaik-Anlage auf der Dachterrasse. Das Energiemanagement wird durch Datenaufzeichnung ergänzt. Alle Steuerungen wurden in ein System zusammengefasst, um die Komplexität der Anlage zu reduzieren. Zu den Grundlagen der nachhaltigen Energietechnikplanung nennt Kaimberger den Einfluss des Raumklimas auf Gesundheit und Behaglichkeit, die Nutzungskosten von Bauteilen, die Lebenszykluskosten und Energiekosten am Standort sowie Vergleiche hinsichtlich der Preisentwicklung, Einflussmöglichkeiten im Bauprozess und Gebäudesimulationen. So würden 100 Prozent mehr Planungskosten zu 70 Prozent weniger Energiekosten führen. Selbst im Betrieb sei der Planungsprozess noch

nicht abgeschlossen. „Die Planung hört erst auf, wenn das Gebäude demontiert wird“, so Kaimberger. Bis dahin gäbe es Optimierungsmöglichkeiten. Durch Digitalisierung höhere Wirtschaftlichkeit

„Gebäudeautomation als Schlüsseltechnologie zur Energieeffizienz“ stand im Mittelpunkt des Beitrages von Thomas Führer, STIWA Group in Hagenberg. Ein Gebäude sollte sich durch die entstehende Produktivitätssteigerung und die reduzierten Betriebskosten rechnen. Kurz: Durch die Digitalisierung habe man eine höhere Wirtschaftlichkeit erreicht. Gebäudeautomation soll zu höherer Produktivität und Sicherheit führen, zu mehr Flexibilität, geringeren Betriebs- und Investitionskosten und kürzeren Bauzeiten. „Gebäudeautomation ist

der Dirigent im Bau und der Gebäudetechnik“, so Führer. Alles soll mit allem kommunizieren. So könne man schon bei einem scheinbar simplen Thema, wie der Lüftung, Einsparungen von 70 bis 80 Prozent erreichen. BIM ist kein Allheilmittel

Ein „Dual-Talk“ mit Dietmar Ploberger, Signa, und Gernot Schöbitz, KONE, in dem der Veranstaltungsort das Park Hyatt und dessen Betrieb im Mittelpunkt standen, rundete die Vorträge ab. In der anschließenden Podiumsdiskussion, zu der GNK Media House Verlagsleiter und ÖGNI Vorstandsmitglied Ronald Goigitzer, der wie immer souverän durch den Nachmittag führte, alle Referenten auf die Bühne bat, wurden weitere zahlreiche Herausforderungen angesprochen und gemeinsam versucht, Antworten zu finden. „BIM ist also nicht das Allheilmittel, sondern es sind die Menschen, die agieren“, fasst Ronald Goigitzer zusammen. Den Abschluss bildete die Conclusio von Peter Engert und die traditionelle Verleihung von ÖGNI-Zertifikaten. Anschließend nutzten die Teilnehmer des Gebäude Summit die Gelegenheit, bei angeregtem Networking den Abend entspannt ausklingen zu lassen.

Die Sponsoren des ÖGNI Gebäudesummit:

Unter den Gästen wurden unter anderen gesichtet: Harald Kreuter (Simacek), Manfred Lukas , Jürgen Obmauer und Harald Zeitler (Belimo), Christian Pillwein (Beckhoff), Daniel Deutsch (comm AG), Johann Hauser (Rheinzink Austria GmbH), Vesna Glanz (Microsoft Österreich GmbH), Jürgen Chochola (GTS), Sonja Schweitzer (DWK Die Wohnkompanie GmbH), Christian Ofner (Reamis) und Siegfried Sotular (Energieeffizienz GmbH). n

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Rubrik

FrühlingsFrühstück

Ein guter Start in den Tag

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um Frühjahrsbeginn startete eine gut gelaunte Runde von Immbilienexperten am 29. März beim ImmoFokusFrühlingsFrühstück gemeinsam in den Tag. Im ORBI Tower in Wien Erdberg konnten sich die Gäste vom Baufortschritt überzeugen und sich für den Tag stärken. Neben Verlagsleiter Ronald Goigitzer und Chefredakteur Michael Neubauer begrüßten auch die Bauherren Ernst Machart (IWS Town Town AG) und Matthias Waibel (STC Swiss Town Consult) die erschienen Gäste und luden Interessierte zu einer Besichtigung des ORBI Tower ein. Bei traumhaftem Wetter konnte man auf dem Dach die Aussicht über ganz Wien genießen sowie bereits fertiggestellten Musterbüros begutachten. Die Gelegenheit zum Austausch nutzten unter anderem Markus Arloth (CBRE), Michael Baert (ifa AG), Sandra Bauernfeind und Marcus Scholz (EHL Immobilien), Frank Brün (PHORUS Management GmbH), Hermann F. Kolar und Christian Call (Facilitycomfort), Carmen Dilch (Go Asset), Johann und Patricia Gross (GROSS Versicherungsmakler GmbH), Christine Gumpoldsberger (Strabag Real Estate), Ulrike Höreth (Brezina-Real), Christian Ofner (reamis), Roland Pichler (DWK Die Wohnkompanie), Renate Pilz (TPA), Reinhard Prüfert (ÖRAG), Wolfgang Scheibenpflug (Flughafen Wien), Gernot Schöbitz (KONE) und Martin Schwarz (IMMOunited). n

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WIM

****** 12. MÄRZ Die Wiener Immobilienmesse 2017 erreichte heuer ein Besucherplus von 23,3 Prozent. 4.810 Menschen haben die WIM dieses Jahr besucht. Reed Exhibitions Geschäftsführer Benedikt Binder-Krieglstein freut sich und bezeichnet die Messe als ein Vorzeigeprojekt von Reed Exhibitions. Mit dabei waren u.a. Alexander Stampfer (Revera Investment Group), Karin Kappel (Wohn3 Management GmbH), Sascha Nevoral (6B47) und Manuela Haromy (S+B Gruppe).

KANZLER KERN bei ATP

****** 20. MÄRZ

Bundeskanzler Kern überzeugte sich bei ATP in Innsbruck, dass Frauenfreundlichkeit und gleiche Bezahlung für Frauen und Männer auch in technischen Berufen umgesetzt wird. Mehrere Auszeichnungen sowie eine Staatspreisnominierung bestärken ATP auf ihrem Weg. Besonders beeindruckt zeigte sich Christian Kern vom hohen Anteil an weiblichen Mitarbeitenden, den ATP Vorstandsvorsitzender Christoph M. Achammer mit ca. 30 Prozent im Schnitt bezifferte.

WISAG FM Club

****** 27. APRIL

Beim fünften FM-Club der WISAG Service Holding Austria zum Thema „Vergabekultur in Österreich – Haben wir eine oder brauchen wir eine?“ kamen alle Diskutanten zu dem Schluss, dass eine öffentliche Ausschreibung mehr Kommunikation erfordert, aber mehr Sicherheit und Transparenz garantiert. Auf dem Podium saßen Bruno Ettenauer (PEMA Gruppe), Norbert Küblböck (ENGIE Gebäudetechnik GmbH), Herbert Logar (ADEQAT Investment Services), Alexander Redlein (TU Wien) und Markus Werner (Werner Consult ZT-GmbH).


CLUB Seestadt- Wiener Architektur 2050

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20. MÄRZ

Um eine Stadt oder ein Viertel planen zu können, muss man die Bedürfnisse der Zukunft erkennen. Experten widmen sich diesem Thema auf der CLUB Seestadt im Technologiezentrum Seestadt in Kooperation mit dem 2050 Thinkers Club. An der Veranstaltung nahmen u.a. Markus Kaplan (BWM Architekten), Silja Tillner (Tillner & Willinger ZT GmbH), Thomas Madreiter (Stadt Wien), Regina Freimüller-Söllinger (Freimüller Söllinger Architektur ZT GmbH), Gerhard Schuster (wien 3420 aspern development AG) und Mario Krendl (2050 Thinkers Club) teil.

willhaben Immobilien-Frühstück

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08. MAI

Rund um die Bereichsleiterin Judith Kössner lud das Immobilien-Team von willhaben führende Vertreter der Immobilienbranche zu einem gemütlichen Frühstück in das Haus der Musik ein. Special Guest war der Gesichtlese-Experte Christoph Rosenberger. Unter den Gästen waren u.a. Sandra Bauernfeind (EHL), Stephan Weninger (vienna immobilien), Brigitte Fiedler (WISAG), Anton Holzapfel (ÖVI), Helga Kauf (FLAIR Bauträger), Christine Gumpoldsberger (STRABAG Real Estate), Elisabeth Rohr (Elisabeth Rohr Real Estate), Silvia Wustinger-Renezeder (6b47) und Erich Hauswirth (Advanta Immobilien).


ImmoRace

****** 27. APRIL Am 27. April fand erneut das ImmoRace statt. Beim Rennen der Immobilienbranche herrschte gute Stimmung. In der Profiwertung konnte das Team von UNI REAL das 2-stündige Rennen vor ARE Development und 6B47 Real Estate Investors für sich entscheiden, in der Amateurwertung belegte das WOHNNET-Team den ersten Platz vor JUSTIMMO und AHW. Der ImmoFokus mit den Fahrern Michael Petrik (APCOA), Marcus Berger (Planet Home), Stefan Goigitzer (Coore Real Estate), Ronald Goigitzer und Michael Neubauer belegte den ehrenhaften 11. Platz in der Amateurwertung.

Blaue Lagune Dialog

****** 10. MAI

Zum Thema „Auf die richtige Mischung kommt es an! Büro, Gewerbe, Infrastruktur und Wohnen beflügelt oder spaltet? Raumplanung als Schlüssel für erfolgreiche Quartiersentwicklung?“ fand der Blaue Lagune Dialog statt. Hausherr Erich Benischek (Blaue Lagune) begrüßte die Moderatorin Gisela Gary, sowie die DiskutantInnen: Carmen Dilch (GO ASSET Development GmbH), Heinrich Kugler (Wien 3420 aspern development AG), Heinz Neumann (HNP architects ZT GmbH) und Michael Pech (ÖSW AG). Unter den Gästen wurden u.a. Michael Haugeneder (ATP Sustain), Gunther Laher (Stadtbaudirektion Stadt Wien) und Horst Reiner (ATP architekten ingenieure) gesichtet.


Wohnbaufinanzierung in Österreich

****** 03. MAI

Aufgrund von Bevölkerungswachstum und Urbanisierung ist der Neubaubedarf gestiegen. Das rückt die Frage nach der Finanzierung für Wohnraum in den Fokus. Diesem Thema widmeten sich in einer Expertenrunde am 3. Mai Eveline Hendekli (Die WoGen – Wohnprojekte-Genossenschaft e. Gen.), Paul Pöltner (CONDA Crowdinvesting Austria), Gertrude Schwebisch (Sparkasse Neunkirchen), Karin Wagner (Oesterreichische Nationalbank), Jörg Wippel (Forum Wohn-Bau-Politik), Silvia WustingerRenezeder (6B47 Wohnbauträger GmbH) und Manfred Url (Raiffeisen Bausparkasse).


Schindler Produkt Lifestyle Event

****** 11. MAI

Die Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH lud Kunden und Partner ins exklusive k47 zu einem Produkt Lifestyle Event. Für eine ausgelassene Stimmung bei den Gästen sorgten drei Showbarkeeper und eine Fotobox. Gemeinsam feierten u.a. Karl Keusch (BUWOG), Jürgen Marschner (SIGNA) und Elisabeth Raab (Raab & Raab).

ÖVI GV

****** 20. MAI In einer ordentlichen Generalversammlung am 18. Mai haben die ÖVI- Mitglieder das Vorstandsteam für die kommenden drei Jahre gewählt. Für Georg Flödl beginnt damit seine zweite Funktionsperiode als ÖVI Präsident. Beim anschließenden Sommerfest auf der Terrasse des ERSTE CAMPUS genossen mehr als 250 Gäste den Austausch mit ihren Branchenkollegen. Unter den Gästen waren u.a. Anton Holzapfel (ÖVI), Sandra Bauernfeind (EHL), Michael Wieland (ImmoUnited), Thomas Gell (Vienna Estate Immobilien AG) und Alexander Scheuch (Rustler).


CBRE Retail Breakfast

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15. MAI

Unter dem Motto „Standort-Stars – Welche Standorte zählen in Zukunft zu den Gewinnern?“ lud CBRE zum dritten Mal zu einem gemeinsamen Start in den Tag ein. Am Petersplatz 7 wurden auf der neuen Rooftop-Location bei perfektem Wetter erste Einblicke in den neuen CBRE-Bericht gegeben. Unter den Gästen: Peter Czapek (Bank Austria Real Invest Immobilien-Management GmbH), Gerald Grüll (Immofinanz AG), Christoph Koessler (Amisola Immobilien AG), Ravi Roosblad (IKEA Austria GmbH), Thomas Heidenhofer (Plus City Betriebsges.m.b.H.), Friedrich Wachernig – S IMMO AG) u.v.m.

IMABIS Connect

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23. MAI

Nach dem erfolgreichen Start letztes Jahr besucht die IMABIS CONNECT heuer die einzelnen Bundesländer Österreichs. Im Rahmen der einzelnen Fachsymposien zum Thema „Makler neu Denken“ geht es um die stetige Veränderung des Maklerberufs durch Digitalisierung, Gesellschaft und Politik. Die Auftaktveranstaltung fand in Wien im Hotel Le Meridien statt. Gemeinsam mit Heimo Rollett (Autor des Buches „Der Tod des Maklers – und seine Rückkehr als Held“) wurde in kleinen Vormittagsgruppen an der Zukunft des Maklers gearbeitet.


Rubrik

Der Schreibtisch von ...

Wolfgang Kaufmann Endlich. Endlich einmal ein wirklich großes Büro. Neben dem Schreibtisch findet auch noch ein großer Besprechungstisch Platz. Autor: Michael Neubauer

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ass das Büro so groß ausgefallen ist, ist gute Planung, denn sein Bewohner verbringt richtig viel Zeit in diesem Büro. Betritt ein Besucher das Büro von Wolfgang Kaufmann, weiß jeder sofort, ob der Chef im Haus ist. Dann nämlich hängt der Duft einer Partagas No. 4. im Raum. Heute kein Duft – also ist der Professor auswärts. Andere würden ihn als Workaholic bezeichnen. Kaufmann aber wiegelt ab: „Mein Beruf ist mein Hobby. Man nimmt es mir vielleicht nicht ab, aber ich habe nie wegen des Geldes gearbeitet.“ Was auffällt: Kaum eine Wand im Büro, die nicht von einem Bild geschmückt ist. „Die Kunstwerke müssen mir gefallen. Sie sind weder Spekulationsobjekte noch eine Geldanlage. Die Künstler und Stile sind daher auch breit gestreut: Christian Ludwig Attersee, Hermann Nitsch, Gunter Damisch oder Maria Moser. Kunst schmeichelt meinem Auge.“ Nach wie vor ist der 70jährige täglich im Büro anzutreffen. Vielleicht ein wenig später als noch vor einigen Jahren: Kaufmann ist kein Langschläfer: „Mit vier Stunden kommt mein Körper nicht aus, der braucht mittlerweile mehr. Das würde ich gerne verdoppeln. Meistens gebe ich es ihm. Ich muss auch fairerweise sagen, ich beginne um halb neun bis neun – nicht mehr wie früher zwischen 7 und 8 Uhr.“ Weit hat er es von seiner Wohnung ins Büro nicht. „Die ist praktischerweise im selben Haus unter dem Dach.“ Ans Aufhören denkt Kaufmann nicht – ein wenig kürzer treten sollte aber möglich sein: „Mein Lebensziel, mein Hobby und meine Freizeitgestaltung ist Architektur – die dritte Dimension, wenn man will. Solange ich noch die Sehkraft und den Hausverstand habe, möchte ich weiterarbeiten. Ein schönes Projekt jedes Jahr.“ n

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ImmoFokus | Sommer 2017


EINFACH MEHR EINFACH MEHR FÜR IMMOBILIEN FÜR IMMOBILIEN Die Professionalisierung der Immobilienbranche, ihre Internationalisierung und die Steigerung der Transaktionsvolumina haben nicht nur Die Professionalisierung der Immobilienbranche, ihre Internationalizu einer Weiterentwicklung der Methoden und Standards, sondern sierung und die Steigerung der Transaktionsvolumina haben nicht nur auch zu einer steigenden Komplexität immobilienwirtschaftlicher zu einer Weiterentwicklung der Methoden und Standards, sondern Fragestellungen geführt. Isolierte Betrachtungsweisen werden dieauch zu einer steigenden Komplexität immobilienwirtschaftlicher ser zunehmenden Komplexität nicht mehr gerecht. Vielmehr ist eine Fragestellungen geführt. Isolierte Betrachtungsweisen werden dieganzheitliche, interdisziplinäre Betrachtungsweise rund um die Immoser zunehmenden Komplexität nicht mehr gerecht. Vielmehr ist eine bilie erforderlich, um die künftigen Herausforderungen des Immobiliganzheitliche, interdisziplinäre Betrachtungsweise rund um die Immoenmarktes zu meistern. bilie erforderlich, um die künftigen Herausforderungen des Immobilienmarktes zu meistern. Um den steigenden Anforderungen zu begegnen, wird im BDO Competence Center Immobilien das immobilienspezifische Know-how der Um den steigenden Anforderungen zu begegnen, wird im BDO ComFachbereiche Audit & Assurance, Tax & Accounting, Advisory sowie petence Center Immobilien das immobilienspezifische Know-how der Consulting gebündelt. Unsere Experten verfügen über umfangreiche Fachbereiche Audit & Assurance, Tax & Accounting, Advisory sowie Branchenexpertise und besitzen die notwendige langjährige ErfahConsulting gebündelt. Unsere Experten verfügen über umfangreiche rung, um Sie professionell, kompetent und maßgeschneidert bei Ihren Branchenexpertise und besitzen die notwendige langjährige ErfahFragestellungen zu unterstützen. rung, um Sie professionell, kompetent und maßgeschneidert bei Ihren Fragestellungen zu unterstützen. Durch die Vernetzung unseres Know-hows wird sichergestellt, dass alle Problemstellungen kompetent erfasst und zu einem ganzheitliDurch die Vernetzung unseres Know-hows wird sichergestellt, dass chen Lösungskonzept verarbeitet werden. Aus den gewonnenen Eralle Problemstellungen kompetent erfasst und zu einem ganzheitlikenntnissen sind Schlussfolgerungen und Handlungsoptionen für Sie chen Lösungskonzept verarbeitet werden. Aus den gewonnenen Erklar ersichtlich. kenntnissen sind Schlussfolgerungen und Handlungsoptionen für Sie klar ersichtlich.

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MAG. BERND WINTER WIRTSCHAFTSPRÜFER UND STEUERBERATER, PARTNER, DR. CHRISTOPH PRAMBÖCK LEITER COMPETENCE CENTER IMMOBILIENBEWERTUNG WIRTSCHAFTSPRÜFER UND STEUERBERATER, PARTNER, christoph.pramboeck@bdo.at LEITER COMPETENCE CENTER IMMOBILIENBEWERTUNG

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MAG. MARIE CHRISTINE LUMPER BSC MAG. MARIE CHRISTINE SENIOR ASSOCIATE LUMPER BSC

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marie.lumper@bdo.at SENIOR ASSOCIATE Kreation: Nik Pichler Communications marie.lumper@bdo.at

Porträtfotos: Porträtfotos: Karl Michalski Karl Michalski

DR. CHRISTOPH PRAMBÖCK WIRTSCHAFTSPRÜFER MAG. BERND WINTER UND STEUERBERATER, PARTNER, LEITER BRANCHENCENTER IMMOBILIEN WIRTSCHAFTSPRÜFER UND STEUERBERATER, PARTNER, LEITER bernd.winter@bdo.at BRANCHENCENTER IMMOBILIEN

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Kreation: Nik Pichler Communications

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Sommer 2017 | ImmoFokus

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Im Fokus

Aufsteiger Absteiger

Andreas Köttl Der neue ÖGNI- Präsident. Bei der Generalversammlung 2017 der Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) wurde der bisherige langjährige ÖGNI-Vizepräsident Andreas Köttl einstimmig zum neuen ÖGNI-Präsidenten gewählt. Er folgt in dieser Funktion Philipp Kaufmann nach, der die ÖGNI seit dem Gründungskonvent am 29. September 2009 führte. Kaufmann bleibt der ÖGNI erhalten: Als ÖGNI-Botschafter auf Lebenszeit.

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ndreas Köttl, seit 2012 Vorstand der value-one Gruppe, begann seine Karriere, nach Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften an der Universität Wien als Rechtsanwalt. In weiterer Folge war er in der Geschäftsentwicklung des Telekommunikationsunternehmens Hutchinson Wampoa („Drei“) unter anderem für Immobilienprojekte und den Aufbau des UMTS-Telekommunikationsnetzes in Österreich verantwortlich. Anschließend wechselte Andreas Köttl in die Pharmabranche zum Unternehmen Kwizda, wo er ein Business Development Team aufbaute. Im Jahr 2005 trat er der value one Gruppe bekannt unter anderem durch die IC Development, welche er heute als Vorstand führt. Neben einer führenden Rolle in der Immobilien-Projektentwicklung war Andreas Köttl maßgeblich für die Entwicklung von Projekten zur Gewinnung und Nutzung erneuerbarer Energie verantwortlich, und blickt auf insgesamt mehr als 15 Jahre an internationaler Management-Erfahrung im Bereich Mergers & Acquisitions zurück. Köttl ist ein Überzeugungstäter und Fan der Stadtquartierszertifizierung: „Es zeigt dem Investor, dass hier mehr getan wurde als ein nachhaltiges Gebäude zu errichten. Ich bin überzeugt, dass ein Stadtquartierszertifikat vor allem bei einer Folgevermietung entscheidende Vorteile bringen wird.“ So ist es Köttl mit dem VIERTEL ZWEI gelungen neue Meilensteine in Energieeffizienz, nachhaltigem Bauen und vor allem Bewirtschaften zu setzen. 2015 zeichnete die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) das VIERTEL ZWEI in Wien als nachhaltiges Stadtquartier mit Platin aus. Seine Erfahrungen auf der „anderen Seite“ kann Köttl nun federführend in die ÖGNI einfließen lassen und die Weichen für eine Weiterentwicklung stellen. n

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ImmoFokus | Sommer 2017


Illustration: © onzon – shutterstock.com

Das Papier, aus dem die Träume sind

Immobilien haben ein Zuhause: Jeden Samstag findet sich in der Gesamtauflage der „Presse“ ein ausführlicher Immobilienteil, und am Sonntag in der „Presse“-Auflage (exklusive Abo-Auflage). Anzeigenschluss ist jeweils Donnerstag um 11 Uhr. Immobilien.DiePresse.com

Sommer 2017 | ImmoFokus

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Vorschau Vorschau

Lesen Sie in der : e b a g s u A n e t s h c nä irtschaf-

Bew ften. Erfolgreiche ha sc irt ... w xt Te be n en ei t ili m ob m koe Imm tel. Verwalten. Ti hhHialertig Nac mehr als klassisches

bedeutet tung von Immobilien t mit optimaler Wirtar pa ge n ke en D es rt ientie us Austria „Expo Real Am Lebenszyklus or ok oF m Im t. nf ku Zu e mt di enien - Zu Tisch mit schaftlichkeit bestim ow Sl l: na io at rn te In markt Spezial“. Immobilien iew mit … … - Das große Interv termin: xxx

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Medieneigentümer:GNKMediaHouseGmbH,4020Linz,Breitwiesergutstraße10,Tel.+43.1.8130346-0, office@media-house.at, www.media-house.at Redaktionsanschrift: Handelskai 94-96, A-1200 Wien Geschäftsführer: Ronald Goigitzer, MMag. Philipp Kaufmann, Mag. Michael Neubauer Chefredaktion: Mag. Michael Neubauer Design&Layout: Peter Prearo, Siegfried Gansch Lektorat: Ulrike Riedl Autoren dieser Ausgabe: DI Sandra Bauernfeind, Alina Böhm, Mag. Markus Brugger, Mag. Peter Engert, Angelika Fleischl, Georg Flödl, DI Johanna Fuchs-Stolitzka, Mag. Karin Fuhrmann, Mag. Susanne Heidrich, Mag. Erika Hofbauer, MMag. Philipp Kaufmann, Mag. Gerald Kerbl, Reinhard Krémer, Univ.-Prof. Gunther Maier, Katharina-Isabella Menzel, Mag. Robert Neuberger, KR Michael Pisecky, Dr. Martin Prunbauer, Mag. Ursula Rischanek, Mag. Walter Senk, Mag. Hans Jörg Ulreich, Mag. Harry Weber, Dr. Nikolaus Weselik, Dr. Maximilian Zirm. Anzeigen: Ronald Goigitzer Photos: wenn nicht anders angegeben: www.cityfoto.at Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Der ImmoFokus wendet sich im Sinne der Gleichstellung gleichermaßen an Frauen und Männer. Aus Gründen der Übersichtlichkeit und Verständlichkeit kann es bei den Beiträgen vorkommen, dass nur die maskuline Ansprechform verwendet wird.


Andreas Pfnür Modernes Immobilienmanagement 457 Seiten ISBN: 978-3-540-79467-7 Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 2017 77,09 Euro

Buchtipps 3. Auflage

Modernes Immobilienmanagement

EDITOR´S CHOICE: Lesenswert!

Mit dem Buch „Modernes Immobilienmanagement“ braucht man keine zehn Wälzer mehr, sondern hat ein geschlossenes Konzept zum Immobilienmanagement in der Hand. Anhand von praxisnahen Fallstudien zeigt der Autor Andreas Pfnür, wie mithilfe betriebswirtschaftlicher Methoden Optimierungspotenziale für das Immobilieninvestment-Management, das Asset- und Property Management, das Corporate Real Estate Management sowie das Facility Management gefunden werden können. Die dritte Auflage wurde umfassend überarbeitet, zeigt aktuelle Trends durch empirische Ergebnisse auf und begründet diese.

1. Auflage

Standortwahl im demografischen Wandel

Praktische Immobilienbuchhaltung

Heute den Standort für Morgen finden

Michael Klinger / Christian Krenauer /Karl Portele/Martina Portele/Stefan Sztatecsny 296 Seiten ISBN: 978-3-707-32321-4 Linde Verlag, 2017 58,00 Euro

Die Autoren befassen sich mit den hohen fachlichen Anforderungen der Immobilienbuchhaltung. Das Buch soll Immobilienoder Wirtschaftstreuhänder, Hausverwalter, Bauträger und Bilanzbuchhalter in der laufenden Buchhaltung rund um die Immobilie unterstützen. Behandelt werden u.a. folgende Themen: •Fundierter Überblick über die im Zusammenhang mit der steuerlichen und buchhalterischen Behandlung auftretenden Praxisfragen •Erstellung von Haus-/Eigentümerabrechnungen sowie Abrechnungen/ Steuererklärungen im Wohnungseigentum •Ausführliche Darstellung der einzelnen Immobilienbuchhaltungsaufgaben anhand von zahlreichen Praxisbeispielen

Herbert Gartner 482 Seiten ISBN: 978-3-214-06767-0 MANZ Verlag Wien 39,00 Euro

Florian Pollmann 444 Seiten ISBN: 978-3-957-73231-6 Bauhaus-Universitätsverlag Weimar, 2017 52,00 Euro

Ein wesentlicher Rahmenfaktor für jede Art von Standortentscheidung ist heutzutage die demografische Entwicklung. Dadurch wird nämlich die zukünftige Attraktivität eines Standortes bestimmt. Das Werk von Florian Pollmann untersucht, ob und wie man mit strukturierten Entscheidungsstützungsverfahren – auf Grundlage historischer Analysen und Zukunftsprognosen – die zukünftige Attraktivität eines Standortes herausfinden kann. Dazu wird die mögliche Kaufkraft einer Immobilie herangezogen. Mit dem Buch soll Entwicklern, Investoren und Managern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Entscheidungen auf demografische Fakten hin zu prüfen und die teilweise widersprüchlichen Entwicklungen dafür miteinzubeziehen.

Wohnrecht 2017 Herbert Gartner widmet sich in der Neuauflage allen wichtigen Wohnrechtsgesetzen mit dem Stand vom 1. Jänner 2017. Sie beinhaltet die Neuerungen des vergangenen Jahres (Novellen, Entscheidungen, Literatur) auf einen Blick: • Gesetzestexte mit allen Novellen • Die wichtigsten Entscheidungen des Jahres 2016 kurz zusammengefasst • Hinweise auf die wohnrechtlich relevanten Beiträge in Fachzeitschriften • 2. Mietrechtliches InflationslinderungsG • Novelle zum BauKG

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Immobilie im Fokus

Solarwabe Plusenergiehaus. Das ökologische Einfamilien-Plus-Energiehaus „The House“ von Hans und Rudi Aschauer ist Europas erstes 100% ökologisches Plus-Energiehaus mit einer exklusiven Energie-Garantie.

THE HOUSE: FACTS Im Zentrum von THE HOUSE steht die Solarwabe (Solarfassade). Die Solarwabe ist eine zellulose Wabe nach dem Vorbild der Bienenwabe, die das Haus im Winter warm und im Sommer angenehm kühl hält. Die spezielle Zellulosewabe im Inneren der Gebäudehülle wandelt Sonnenlicht in Wärme um und hält diese fest. Das Licht selbst fungiert als Dämmung, die Wärme geht nicht verloren und die Zufuhr zusätzlicher Energie ist nicht notwendig.

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erzstück der Außenfassade ist die „Solarwabe“. „Sie macht sich den natürlichen Sonnenstand zu Nutze und reguliert so das Raumklima: Steht die Sonne im Sommer hoch, fällt kein Licht in die Wabe und das Haus bleibt angenehm kühl. Die tief stehende Sonne im Winter füllt die Wabe hingegen mit ihren Strahlen und nutzt deren Wärme effizient aus. Das Ergebnis sind nahezu konstante Temperaturen im Innenbereich und ein äußerst geringer Heizbedarf“, erklärt der Solarwaben-Erfinder Hans Aschauer. Um den Stromverbrauch abzudecken, werden Photovoltaik-Anlagen aufgestellt. Um auch in Zeiten geringer Solarstrahlung eigenen Strom verwenden zu können, wird die Energie in einem Photovoltaik-Stromspeicher gepuffert. Die Solarfassade des Energie-Plus-Hauses fungiert großteils als Heizung. Dadurch kann auf eine herkömmliche bzw. traditionelle Heizung verzichtet werden kann. Das einzigartige WabenFassadensystem verhindert Wärmeverluste nach außen. Gerade im Winter wird durch die vorderste Glasschicht und den tiefen Sonnenstand sogar Wärme eingefangen. Ständige Wartungs- und Instandhaltungstätigkeiten und -kosten entfallen. Im Sommer fungiert die Fassade als natürliche Klimaanlage. Im Gegensatz zum herkömmlichen Wohnbau, helfen Plus-Energie-Häuser maßgeblich dabei, die CO2-Bilanz zu verbessern. „Mit „The House“ können pro Jahr allein 2.500 kg CO2 für Heizung und Warmwasserbereitung und 800 kg CO2 für den Haushaltsstrom eingespart werden“, rechnet Rudi Aschauer vor. Und durch den hohen Vollholzanteil des Plus-Energiehauses werden sogar schon bei der Aufstellung 212 Tonnen CO2 gebunden. „Auf einen Lebenszyklus von 50 Jahren hochgerechnet, spart „The House“ rund 602.000 kg CO2 ein“, so Aschauer. „The House“ kann auch im Fertigteilhausprinzip errichtet werden. Entwickelt, gefertigt und vertrieben wird das Plus-Energiehaus in Dimbach in Oberösterreich. n

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Wien

Warschau

Budapest

myoffice myhive

Prag

Bukarest

Köln

Das neue Office-Konzept in den Twin Towers.

Herzlich Willkommen bei myhive! Einem Ort der Kommunikation und Kooperation mit freundlichem Ambiente, bester Infrastruktur und umfangreichen Serviceleistungen – vom Concierge, der myhive Networking Lounge bis hin zum Angebot von Gütern und Dienstleistungen Ihres täglichen Bedarfs. Ihr Büro der Zukunft – myhive Twin Towers.

www.myhive-offices.com

Eine Marke der IMMOFINANZ.



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