Foyer 109

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4,00 Euro H12719 15.03.2015 bis 15.05.2015

foyer Das Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten

109 „Maria Stuart“ bei der bremer shakespeare company



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inhalt ................................................. Theater 04 06 06 08 09 10 12 14 15 16 18 19 20 22 23

Editorial Wechselspiel Der eine geht, der andere bleibt. Seit der Nachricht vom Wechsel des Bremer Generalmusikdirektors Markus Poschner nach Linz kann man fest davon ausgehen, dass der bis 2017 laufende Vertrag mit dem Generalintendanten Michael Börgerding vorzeitig um weitere fünf Jahre verlängert wird. Eine Entscheidung, die durchaus Sinn macht. Der Aufsichtsrat des Bremer Theaters soll dem Vernehmen nach zufrieden mit der Arbeit des 54-jährigen und seines kaufmännischen Co-Geschäftsführers Heimboldt sein. Beiden ist es offiziellen Angaben zufolge gelungen, die Besucherzahlen mit leichter Tendenz nach oben zu stabilisieren, zudem sind neue Löcher im Theaterhaushalt ausgeblieben. Das Leitungsteam versteht es offenbar zu wirtschaften und setzt dabei den ihm vorgegebenen Sparkurs mit fester Hand fort. Zugleich macht Börgerding Theater, das sich sehen lassen kann, für Diskussionen und überregionales Interesse sorgt. Nicht alles gefällt jedem, manche Inszenierung ist weniger geglückt. Doch ist es nicht in der Pierwoß- oder Richter-Ära ebenso gewesen? Solange es Börgerding gelingt, die Besucher regelmäßig mit großartigen Theater-Abenden (Kirschgarten! Liebestrank! Meistersinger!) für sein Haus zu begeistern, wird keine anhaltende Missstimmung aufkommen. Mit einer Entscheidung pro Börgerding bliebe der Aufsichtsrat zugleich auf der ganz sicheren Seite. Denn im Mai wird gewählt, und danach werden die absehbar wieder rot-grünen Koalitionäre über einen Sparhaushalt voller Grausamkeiten verhandeln müssen. Ein eventuelles Gezerre um die Intendanz am Goetheplatz würde da nur stören. Und mit der Suche nach einem Poschner-Nachfolger haben die Beteiligten ohnehin genug zu tun. Peter Schulz Chefredakteur

MYTHOS CARMEN Bizet-Oper am Goetheplatz MÄDCHEN UND JUNGEN Deutsche Uraufführung SCHAUSPIELRÄTSEL WIE ES EUCH GEFÄLLT in der „Company“ THEATER SZENE Neues von Bühnen der Region TANZ-FESTIVALS in Bremen und Oldenburg TRAUMWELTEN Neuer Abend von Antoine Jully CONTAINER-PARTY bei „Zar und Zimmermann“ GEGEN DIE WAND im Stadttheater Bremerhaven OPERNPREMIEREN im Nordwesten SCHAUSPIELPREMIERE „Medea“ in Bremen TANZPREMIERE „Drums“ von Sergei Vanaev MENSCHEN IM FOYER KOLUMNE DA CAPO! Herrscher am Pult OPERNRÄTSEL

................................................. Musik 24 KIRCHENMUSIK Fassbar unfassbar 25 JAZZTIPPS 26 BREMER PHILHARMONIKER Klassik zum Anfassen 28 ROLLENSPIEL 30 KONZERTE IN DER GLOCKE 32 ERFOLGSMODELL 10. Messe „jazzahead!“ 34 KONZERTTIPPS

................................................. Kunst

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KOOPERATION zwischen Focke- und Dom-Museum STARKE AKZENTE Ausstellungen in Worpswede LAND IN SICHT Landschaften in der Weserburg HÖLLE UND PARADIES Janssen-Museum zeigt Dalí REFORMATION Luther und die Welt der Bilder KUNSTRÄTSEL INTERVIEW mit Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz KUNSTWERKE Neues aus Museen und Galerien

................................................. Gesellschaft 46 47 48 50 51 52 54 56 58 59 61 71 73 74

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THEATER BREMEN Carmen

Mythos und Männerprojektion

Anna Sophie Mahler inszeniert Georges Bizets Oper „Carmen“ am Bremer Goetheplatz Text: Ute Schalz-Laurenze

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o berühmt der französische Komponist Georges Bizet ist, so wenig kennt man den damals Erfolglosen wirklich. Da ist nur seine Oper „Carmen“ (1875), deren Erfolg, den der Komponist nicht mehr erlebt hat, alle anderen Werke nachhaltig in den Hintergrund gedrängt hat. Und: Carmen ist die meist gespielte Oper der Welt, schon 1905 fand in der Pariser Opéra Comique die tausendste Aufführung statt.

Während einer Arbeitspause der Fabrikmädchen in Sevilla streitet sich die schöne Carmen mit einer Kollegin derart, dass sie festgenommen wird. Der Wachtmeister José soll sie ins Gefängnis bringen. Er lässt sie laufen gegen das Versprechen ihrer Liebe. Beide verabreden sich in der Taverne von Lillas Pastia, wo José das Rendezvous jedoch abbricht, weil er wegen des Zapfenstreichs zurück in die Kaserne muss. Carmen kann diese Entscheidung nicht verstehen. Als José gegenüber seinem Vorgesetzten die Fassung verliert, muss er bei den Zigeunern und Schmugglern bleiben. Carmen wird schnell seiner überdrüssig. Im Kartenspiel zieht sie das Symbol für den Tod. Der Stierkämpfer Escamillo prahlt mit seiner neuen Eroberung Carmen, provoziert José zum Zweikampf. Vor Escamillos Auftritt in der Arena wird Carmen gewarnt, dass José im Publikum sei. Er bittet Carmen ein letztes Mal, zu ihm zurückzukehren und tötet die Geliebte, als sie ihn abweist.

Carmen eine Prostituierte, die mit einem Schmuggler verheiratet ist, den José tötet. José ist bei Merimée nicht das zaudernde Muttersöhnchen, nicht der gutmütige und ordentliche Bursche ohne Vergangenheit, sondern ein nahezu unberechenbarer Mann, der bereits mehrfach gemordet hat.

„Carmen“ hat in der „opéra comique“ ihre historischen Wurzeln. Diese ist im Gegensatz zur höfischen „Tragédie lyrique“ die bürgerliche Oper Frankreichs am Ende des Ancien Régime. Ihre Stoffe mit ihren Menschen aus dem Proletariat und dem Kleinbürgertum vereinen Komik, Scherz, Satire, Tragisches, Idyllisches. Bezeichnend ist, „Carmen“ – Bizet selbst war nie in Spanien – dass die Rezitative nach der Stegreifpraxis wird gerne als Prototyp des Genres geseder vorstädtischen Vaudevilles gesprochen hen, sie sei „die Oper schlechthin“ (René werden. „Meisterwerk der Grausamkeit“ Leibowitz). Die Librettisten Henri Meilhat der französische Schriftsteller Henry In der Carmen-Novelle (1845), die anlässhac und Ludovic Halévy bemühten sich de Montherlant das Werk genannt. lich ihres Erscheinens wegen ihres untrotz einschneidender inhaltlicher Veränmoralischen Inhaltes bei den Lesern eher derungen, möglichst viele Dialoge aus der Bizet hat mit großer Sorgfalt an den auEntsetzen auslösNovelle beithentischen Quellen aus dem Musikgut der te, schreibt Pro- „Ihr Gesicht befremdete einen zuerst, zubehalten. Spanier und der Zigeuner gearbeitet. Die sper Merimée: aber man konnte es nicht vergessen.“ Carmen ist Habanera konzipierte er aus einem spani„Ihr Gesicht beeine in Sevil- schen Volkslied. Die Carmen zugeordnefremdete einen zuerst, aber man konnla lebende Zigeunerin, die in der Tabakfa- ten 6/8 Takte sind der Zigeunerrhythmik te es nicht vergessen. Insbesondere hatten brik arbeitet, schmuggelt und freie Lieb– auch dem Flamenco – nachempfunihre Augen einen wollüstigen und zuschaften hat, eine Prostituierte ist sie bei den, allerdings nicht im Sinne von Stimgleich bösen Blick...“ In seiner Novelle ist Bizet nicht. mungen, sondern für eine enorme präzi-


THEATER BREMEN Carmen 5 foyer

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se psychologische Beschreibung: Carmen schlüpft in eine Rolle. So singt sie auch keine Arie, sondern einen zweiten Tanz: die Sequidilla.

te 1888 in „Der Fall Wagner“: „Diese Musik scheint mir vollkommen. Sie kommt leicht, biegsam, mit Höflichkeit daher. Sie ist liebenswürdig, sie schwitzt nicht. Diese Musik ist böse, raffiniert, fatalistisch: sie bleibt dabei populär – sie hat das Raffinement einer Rasse, nicht eines einzelnen. Sie ist reich.“

Die viel beachtete Uraufführung am 3. März 1875 war ein katastrophales Fiasko: „Das ist Kotschinchinamusik, davon versteht man nichts“, war in der PresAnna Sophie Mahler, die in Bremen u.a. eise zu lesen. Oder aber: der Stoff sei „wenig nen unvergesslichen „Orlando furioso“ von fürs Theater passend“, die Protagonistin Antonio Vivaldi inszeniert hat, sieht in der „schrecklich unanzum Mythos gewordenen genehm“, die Musik „Sie ist weniger eine Person Figur weder eine femme „voll von Konzessials eine Männerprojektion.“ fatale oder ein Freiheitsonen und Banalitäsymbol oder ein Sinnbild ten“. Nach Bizets frühem Tod vertonte sein für die Frau als Opfer dieser Gesellschaft Freund Ernest Giraud die Dialoge und füg- oder eine Anarchistin oder eine unfreie te Balletteinlagen hinzu. In dieser verfälFrau, die eigentlich ihren Tod sucht. „Ich beschenden Fassung trat die Oper ihren Siezweifle das alles. Ich glaube, man muss Cargeszug an. Der Musikwissenschaftler Fritz men von José aus sehen. Sie ist weniger eine Oeser stellte 1964 die Urfassung wieder Person als eine Männerprojektion. Aber sie her – allerdings auch nicht unangefochten. will da raus, sie will keine Kunstfrau sein. Der Philosoph Friedrich Nietzsche urteilIhre Liebe zu José ist die Hoffnung darauf.

Aber sie merkt schnell, dass es mit diesem Menschen, der sowohl Muttersöhnchen als auch Soldat ist, nicht geht.“ Und so gibt es bei Mahler auch kein Sevilla von 1820, sondern eine Villa voller großbürgerlicher Zwänge. „Es geht mir bei Carmen viel mehr um innere Konflikte als um die äußere Handlung. Carmen ist sozusagen das Negativ der bürgerlichen Gesellschaft und verkörpert damit unsere Sehnsucht, aus der eigenen Gehemmtheit herauszukommen.“ Premiere am 21. März, 19.30 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Weitere Vorstellungen: 31. März; 3., 12., 17. und 26. April. – Darsteller (u.a.): Theresa Kronthaler, Luis Olivares Sandoval (Don José), Loren Lang (Escamillo). Musikalische Leitung: Markus Poschner; Regie: Anna Sophie Mahler; Bühne: Duri Bischoff; Kostüme: Geraldine Arnold.


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THEATER BREMEN Mädchen und Jungen

rissE in dEr hEilEn WElt Schauspielrätsel (SN) „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“ betitelte er eine Reihe seiner Stücke. Und man ahnte sofort, dass es da nicht huldvoll um Heldenverehrung geht, sondern um das uf dem Anwesen des TextilfabrikanKleinbürger-Proletariat, das „nach oben“ ten Philip De Clercq treffen sich die strebt, nach Geld und adeligen Namen. Im Mitglieder der reichsten Familie Mittelpunkt steht eine „Familiensaga“ mit der Stadt. Eigentlich scheint deren Leben Vater Theobald, Sohn Christian und Enke- aus einer endlosen Folge von Partys lin Sophie. und Waldausflügen zu bestehen, doch der Schein trügt. Als zwei junge Frauen Nehmen wir heute ein Stück unter die auftauchen – Partybekanntschaften der Lupe, eine entlarvende Komödie mit ihren Söhne Anthony und Gregory – zeigt die süffisanten Schilderungen, die Sohn ChrisChris Idylle erste Risse. Der Zufall offenbart, tian auf die Bühne führt, einen snobistidass es sich bei der jungen Tania um die schen, egoistischen jungen Mann, dem es zunächst um einen Adelstitel geht. Um zum heimliche Geliebte des Vaters handelt.

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Ziel zu kommen, geht er mit seiner steinreichen Geliebten in die Schweiz und rettet einen bankroten Grafen aus der Patsche. Die Heirat mit der Grafentochter ist der Lohn für seine Lobestat. Seine Herkunft übertüncht er mit Lügengeschichten und gibt sich als Sohn eines Pariser Viscount aus. Als reicher Geschäftsmann schliddert er in einen Machtkampf mit seiner Tochter. Aber das geschieht erst im nächsten Stück des Autors aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wie heißt er, wie lautet seine Komödie? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. April 2015 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bremer Schauspiel. Die Auflösung des Schauspielrätsels in foyer 108 lautet „Die Soldaten“ von Jakob Michael Reinhold Lenz. Gewonnen haben: Horst Hameister, Bremen Ralf Müller-Kempf, Bremen Willi Peters, Delmenhorst Marlies Schlesier, Oldenburg Barbara Schmidt & Gerd Rabba, Bremen

hätte einheiraten können – wäre er damals zum Schwiegersohn des steinreichen Seniors geworden. Doch statt ihm heiratete der Jugendfreund die gute Partie und steht gegen Ende seines Lebens als geachteter Unternehmer da. So kann es gehen: Wohlstand als Hauptgewinn in einer Lotterie des Lebens.

Aus zunächst unauffälligen Nebenbemerkungen entspinnt sich ein Drama zwischen Hochstapeleien und faktischen Bankrotterklärungen. Klug spinnt der Autor Sierens Sukzessiv kommt die Familientragödie in seine Dialoge ein fein dosiertes Maß an zum Vorschein: Während sich die Eltern in therapeutisch nutzbarer Analyse ein: Vater einer Welt voller Lebenslügen eingerichtet und Sohn, die sich selbst als so unterschiedhaben, befinden sich die Söhne immerzu lich wahrnehmen, scheinen im Kern völlig kurz vor dem Totalschaden: Der eine rasähnlich zu sein: Wo der Vater seinen eigenen selt durch jede Prüfung und findet zudem Erfolg in kreativer Energie sieht, rügt er keine Freundin, der andere fährt in unbeim Sohn die konfusen Flausen, die ihn schöner Regelmäßigkeit die Luxuswagen am Fortkommen hindern würden. Dass des Vaters zu Schrott. Das Stück „Mädchen er selbst lediglich das Vermögen seines und Jungen“, das in Bremen als deutsche Schwiegervaters geerbt hat, blendet er völlig Uraufführung gezeigt wird, kann auch aus. Und so antwortet der Sohn auf die Fraals Beitrag zur Debatte um europäische ge, was er am liebsten einmal werden wolle: Dekadenz-Erscheinungen gelesen werden. „Heckenschütze!“ Verschiedene Traditionslinien ziehen sich durch die Arbeit des flämischen TheaterAuch die Rolle der Mutter wird hellsichtig machers Arne Sierens. Die poetische Lako- beleuchtet. Mal übergewichtig, dann wieder nie darin erinnert an Tschechows „Kirsch- magersüchtig wäre sie in ihrem Leben garten“, von dem Sierens sich jenes schwer bereits gewesen, heißt es über sie, und zu greifende Gefühl von gesellschaftlicher mehrere Fehlgeburten hätten ihr schwer Umwälzung ausgeborgt hat. Sierens legt zugesetzt. Ihr Ehemann, der sie mit einer zudem vielfältige Spuren, die auf ein tradi- jüngeren Frau betrügt, soll dennoch ihren tionelles Familiendrama hinauszulaufen Rettungsanker bilden. So schwingt einige scheinen, doch er belässt vieles in skizzen- Bitterkeit mit, wenn sie sagt: „Aber eine hafter Leichtigkeit. Frau darf das Vertrauen in ihren Mann nicht verlieren.“ Nur an wenigen Stellen zieht er die Sollbruchstellen einer Tragödie ein. Beispiels- So weit der familientherapeutische Teil. weise erwähnt der langjährige Freund des Darüber legt Sierens ein Panoptikum volVaters nur beiläufig, dass er selbst eigentler aktueller Gesellschaftsbeschreibung, lich ebenso in das immense Vermögen das treffsicher im Ton und unterhaltsam


THEATER BREMEN Mädchen und Jungen

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„Mädchen und Jungen“ von Arne Sierens als deutschsprachige Uraufführung in Bremen Text: Sven Garbade

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im Handlungsverlauf ist. So ziehen wie beiläufig globale Konfliktherde in die heile Welt ein. Von syrischen Flüchtlingen ist an einer Stelle die Rede, ein UN-Einsatz im Nahen Osten wird thematisiert und auch der Krieg in der Ukraine ist präsent. Alles steht quasi draußen vor der Tür, oder besser: hinter der Mauer vom Swimmingpool. Arne Sierens lebt als Autor und Theatermacher in Gent, und auch dann, wenn er für das Theater nicht selbst inszeniert, sondern einzig schreibt. Seine Texte sind von einem hohen Bewusstsein für die

Bei „Mädchen und Jungen“ gibt es beispielsweise eine ausgedehnte Nachtszene, in der seine Bühnengesellschaft in einen mysteriösen Mummenschanz geraten soll. Der Dramatiker Sierens weiß, dass Theater mehr bedeuten kann, als gesprochene Worte transportieren können, und das Geheimnis möglicherweise ganz tief an der Oberfläche vergraben liegt.

Schauspiel-Produktionen mit markanter Handschrift. Besonders ihr Gespür für choreografische Elemente könnte dem Stück jene Erweiterung verschaffen, um die vielstimmige Lebensenergie mit poetischer Atmosphäre zu verbinden.

Die aus Holland stammende Regisseurin Zandwijk (Jahrgang 1961) beherrscht wie kaum eine Zweite den seelischen Blues der Die deutsche Uraufführung von „Mädchen Menschen unserer Zeit. Innere und äußere und Jungen“ wird Alize Zandwijk inszenie- Bewegung ihrer Bühnenarbeit speisen sich ren, die zuletzt mit Tschechows „Kirschaus einer gemeinsamen Quelle: der Suche garten“ bereits ein nach einem nicht-elitären und zugleich Alles steht quasi draußen vor der Tür, oder ähnlich gelagertes hoch engagierten Theater. Gesellschaftsspiel besser: hinter der Mauer vom Swimmingpool. auf die Bremer Premiere am 23. April, 19.30 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Weitere VorstelBühne gezaubert hat. Seit 2006 leitet sie szenischen Möglichkeiten des Theaters das Ro-Theater in Amsterdam, doch auch lungen: 17., 28. und 30. Mai. geprägt. Er lässt zwischen den Worten in Bremen prägen ihre Arbeiten die großen Freiräume für Choreografie und Musik. Foyer_Harms_2_2015_190x90 25.02.15 16:16 Seite 1

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THEATER bremer shakespeare company

Thomas Weber-Schallauer inszeniert Shakespeares Komödie „Wie es euch gefällt“ Text: Christian Emigholz

Thomas Weber-Schallauer

disparatEs GEflEcht T

homas Weber-Schallauer hat schon mehrfach für die bremer shakespeare company inszeniert, zuletzt die wundervolle Forschungsreise zu „Pericles“. Zurzeit arbeitet er an Shakespeares „Wie es euch gefällt“, die Premiere ist für den 16. April vorgesehen.

in das alle, aber auch wirklich alle Beteiligten verstrickt sind. Und weil dabei keine Figur vernachlässigt wird, ist das Stück so virtuos.“ Auch die beiden Welten (hier der Hof als Hort des Bösen, dort der Wald als Freiheit) sind für ihn keineswegs so eindeutig, denn „alle Personen zeichnen sich durch Ambivalenzen, durch Grauzonen Bei dieser Komödie treffen zwei Welten auf- aus: Gut und böse sind nicht klar zu erkeneinander: Hier der Palast mit Frederick, der nen.“ seinen Bruder, den rechtmäßigen Herzog, vom Thron gestoßen hat. Dort der Wald, in So sieht der Regisseur bei allem Schäferden sich der Herzog mit Getreuen geflüch- idyll, das auch zum Stück gehört, auch eitet hat. Das vordergründige Bild zeigt Unnen dunkleren Kern darin, der „sehr viel mit freiheit und Gewalt im Palast, den Wald schmerzhafter Selbsterkenntnis zu tun hat“, aber als Ort der Freiheit, Hilfsbereitschaft so dass bei allen Spielereien auch eine bitund Liebe. tere Note verborgen ist, wobei Weber-Schallauer aber gleich einschränkt: „Ich mag gerAls Thomas Weber-Schallauer begonnen ne Komödie und ich werde der Komödie hat, sich mit dem Stück zu beschäftigen, auch immer geben, was der Komödie ist.“ habe er sich gefragt: „Worum geht es eigentlich? Denn auf den ersten Blick scheint Zu „Wie es euch gefällt“ gehören allerhand es hermetisch zu sein. Aber dann bin ich Lieder, sie werden auch hier gesungen werin die tieferen Schichten ge„Gut und böse ist nicht den, wozu Andy Frizell stiegen und habe gemerkt, die Musik schreibt. Ein dass es ein gutes Stück ist, klar zu erkennen.“ paar Striche hat der Redas nicht ohne Grund Überlebensqualität gisseur machen müssen, aber nichts Webesitzt, sonst würden wir es ja heute nicht sentliches herausgenommen: „Ich habe mehr spielen.“ sechs Spieler für neunzehn Rollen, das ist schon sehr knapp, aber wir kriegen es hin!“ Für den Regisseur ist es eine Komödie, die weit über die Hosenrolle der Rosalind, wo- Premiere am 16. April, 19.30 Uhr, im Therauf sie oft reduziert werde, hinausgeht. ater am Leibnizplatz. Weitere VorstellunFür ihn ist es „ein sehr disparates Geflecht, gen: 18. und 23. April.


THEATER SZENE Neues von den Bühnen der Region

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Bremer GMD Poschner trifft an neuer Wirkungsstätte auf alten Bekannten Text: Peter Schulz

Markus Poschner

Junge Landesbühne Nord: „Psst!“

linz lockt Generalmusikdirektor Markus Poschner, der seinen bis 2017 laufenden Vertrag in Bremen zum Leidwesen vieler Musikfreunde nicht verlängert hat, wird an seiner neuen Wirkungsstätte einen alten Bekannten treffen: Hans-Joachim Frey Frey, von 2007 bis 2010 Generalintendant am Bremer Theater, ist in Linz seit 2013 als Vorstandsdirektor und Künstlerischer Leiter des kommunalen Veranstaltungsunternehmens LIVA tätig und unter anderem für das Brucknerhaus, das Internationale Brucknerfest und das Festival „Klangwolken“ verantwortlich. Poschner, seit 2007 in Bremen, wird in Linz 2017 die Nachfolge von Generalmusikdirektor Dennis Russell Davies als Chef des Bruckner-Orchesters antreten. Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz, die auch Aufsichtsratsvorsitzende der Bremer Philharmoniker ist, bedauerte seine Entscheidung: „Markus Poschner hat in Bremen Großartiges geleistet.“ Es sein jedoch verständlich, dass „ein Künstler seiner Klasse nach zehn Jahren neue Orientierungen braucht und sucht.“ Die Position des Bremer GMDs soll zeitnah ausgeschrieben und neu besetzt werden.

................................. Zur neuen Spielzeit setzt Michael Börgerding auf Frauenpower und verstärkt die Führungsriege des Hauses durch zwei er-

fahrene weibliche Fachkräfte. Neue Chef Chefdramaturgin und damit Nachfolgerin von Benjamin von Blomberg, der an die Münchener Kammerspiele wechselt, wird Simone Sterr (*1970), zuletzt neun Jahre lang Intendantin am Landestheater Tübingen, während Natalie Driemeyer (*1980), bis 2013 am Stadttheater Bremerhaven, die Dramaturgie ergänzen wird. Hinzu kommt ab Januar Alize Zandwijk als leitende Regisseurin. Die Holländerin hat am Theater Bremen bereits mehrfach mit Erfolg inszeniert, zuletzt den umjubelten „Kirschgarten“ von Tschechow.

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werde „ein deutliches Zeichen für die explizite Wertschätzung des Balletts“ gesetzt.

................................. Das Osnabrücker Symphonieorchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Andreas Hotz knüpft an die Orchesterreise im Jahr 2013 ins russische Wolgograd an. Aus Anlass des Kriegsendes vor 70 Jahren sind im Mai Konzerte in Moskau, Wolgograd, Kiew und Minsk vorgesehen.

................................. Ihre dritte Uraufführung in dieser Saison bringt die Junge Landesbühne Nord am 19. April (15 Uhr) im Studio Rheinstr. 91 in Wilhelmshaven heraus. Nach „Jimi Superheld“ und „Psst!“ steht das Stück „Die mutige Kanhar“ von Sven J. Olsson auf dem Spielplan. Dabei handelt es sich um ein „indisches Märchen im Bollywood-Style“ für Menschen ab 6 Jahren mit „viel Musik, Tanz und dem Zauber aus 1000 und einer Nacht.“

Der 1980 in Graz geborene Dominique Schnizer wird mit der Spielzeit 2016/17 Leitender Schauspielregisseur am Theater Osnabrück. Er tritt die Nachfolge von Annette Pullen an, die dem Haus als Gastregisseurin erhalten bleibt. Schnizer, der unter anderem beim Heidelberger Stückemarkt und am Hamburger SchauSchau spielhaus inszeniert hat, brachte in der ................................. laufenden Saison am Stadttheater BremerBremer haven Lessings „Nathan der Weise“ heraus. Das Theater Bremen nimmt das Musical „Hair“ in der Inszenierung von Robert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lehniger erneut auf den Spielplan: „Aufgrund der großen Nachfrage“ werde die Die Weser-Elbe Sparkasse setzt ihr Engage- Produktion „noch einige weitere Male gement als Hauptsponsor der Sparte Ballett zeigt.“ Die Termine: 15. April, 25. Mai, 8. des Stadttheaters Bremerhaven fort. Damit und 27. Juni sowie 11. Juli.


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STAATSTHEATER OLDENBURG / TANZ BREMEN Zwei Festivals

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Tanz international in der Region: Rückblick und Ausblick auf die Festivals in Bremen und Oldenburg Text: Rainer Beßling

Jan Martens SBS1, KLAARTJE LAMBRECHTS

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ls bedrückende Verschlingung in traumatisierende Verlusterfahrungen schildert Marcos Morau die Existenz des Malers Edvard Munch. Der spanische Choreograf lässt den Virtuosen glühender Farbigkeit in einer weißen Welt klinischer Isolation auftreten. Die Bewegungen der Tänzer des norwegischen Nationalensembles Carte Blanche erstarren unter der Last der Empfindungen, verharren in Verkettungen aus Armen und Beinen. Krankheit und Behandlung tauchen in eisigen Bildern auf, zwischen Lebensvakuum und Gedankenübermacht, Erinnerung von Idyllenfetzen und Trostlosigkeit. Die gefeierte Deutschland-Premiere von Moraus „Edvard“ eröffnete das Festival „TanzBremen 2015“. Für acht Tage wurde die Hansestadt im vergangenen Monat wieder zum Forum internationaler Choreografien und zum Schaufenster der regionalen Szene. Der Veranstalter meldete einen Rekordbesuch. Die starken Szenen aus Bremen wirken noch nach, da steht schon ein neues Tanzfestival im Nordwesten vor der Tür. Vom 17. bis 26. April richtet das Oldenburger Staatstheater die 12. Internationalen Tanztage aus.

Ailey II ist die Junior-Company und damit ein Sammelbecken für die besten jungen Tänzer das Landes. „Die jungen Wilden“, so Oldenburgs Ballettdirektor Burkhard Nemitz, bringen für ihre Energie zugeschnittene neue Choreografien mit. Jeweils vor den Aufführungen von Ailey II will die österreichische Companie Willi Dorner zusammen mit Mitgliedern der BallettCompagnie Oldenburg den Stadtraum besetzen. An Gebäuden der Oldenburger City bringen sie sich in Position und mischen Wahrnehmungen neu auf. „Fitting“, so der Titel der Aktion, versteht sich als Beitrag zu einer veränderten Teilhabe an der Urbanität.

„Teilhabe und Teilnahme“ hatte die künstlerische Leiterin Sabine Gehm als Motto für TanzBremen ausgegeben. Zusammenhalt, das Verbindende und Trennende der Herkunft, Dialogkultur – damit fächerten die Ensembles ein aktuelles Problempotenzial auf und gaben zugleich Einblicke in die Vielfalt der aktuellen Tanzsprachen: Den steinigen Weg und die Fallstricke politischer Einigung in einem krisengeschüttelten Europa rückten Christian Ubl und sein Ensemble CUBe kraftvoll und tempoMit zwölf Compagnien aus elf Ländern bie- reich mit „Shake it out“ in den Blick. Herten die Tanztage ein breites Spektrum von kunft und Gegenwart verbanden sich konTanztheater bis Ballett. Mit der New Yorker fliktreich. Compagnie Ailey II bringen die Festivalleiter Antoine Jully und Burkhard Nemitz Mit der Tradition befasste sich auch Israel zur Eröffnung einen berühmten Namen Galváns „Fla.co.men“. In einer Mischung auf die Bühne des Staatstheaters. Das Alaus Bühnenfest und Versuchsanordnung vin Ailey American Dance Theatre ist die zerlegte er in intensivem und hochvirtuvielleicht bekannteste Company Amerikas. osem Austausch mit seinen Musikern den Tänzer verschiedener Hautfarben schilFlamenco, befreite ihn mit neuen Klängen dern mit überwältigender Körpersprache von Klischees, feierte die Kraft des AugenGeschichten aus dem schwarzen Amerika. blicks, aus dem auch vertraute Posen und


STAATSTHEATER OLDENBURG / TANZ BREMEN Zwei Festivals

Carte Blanche Edvard © Helge Hansen Jonas

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Christian Ubl - Shake it out © DIDIER PH

Gesten spielerisch wie neue Kreationen entstehen.

sich explizit mit den tänzerischen Interpretation von schwergewichtigen musikalischen Werken beschäftigen.

Im HipHop liegen die Wurzeln der Compagnie Ballet Contemporain d‘Alger. In Abou Lagraas Choreografie „Nya“ präsentierten die aus Algerien stammenden Tänzer zu Ravels „Bolero“ ein Kontrastprogramm aus klassischen Zitaten und Breakdance. Die kulturellen Prägungen ihrer Heimat repräsentierten im zweiten Teil des Abends die Gesänge von Houria Aichi.

Das Malandain Ballet Biarritz kommt mit drei Stücken nach Oldenburg, die „Zerbrechlichkeit, Kraft und Sinnlichkeit des tanzenden Körpers“ in den Mittelpunkt stellen. Als Deutschlandpremiere wird „Estro“ zu sehen sein, das auf der ausdrucksmächtigen Musik von Vivaldis „Stabat Mater“ und „L‘Estro Armonico“ basiert.

Massai“. Nemitz schätzt daran die Nähe zur afrikanischen Kultur. Hier sei nicht für ein europäisches Publikum inszeniert worden, vielmehr sei ein Stück entstanden, das so auch in Afrika gezeigt werden kann.

Eine Wiederbegegnung mit dem ehemaligen Oldenburger Choreographer in Residence Jan Pusch gibt es beim Gastspiel des Staatstheaters Braunschweig. „Figure Out“ kreist um das Verbergen und Offenbaren in der Kommunikation der Körper. Mit Oldenburg verbunden ist auch Maura Morales, dem die Den Fokus auf Ballett und Tanz mit einer Keine Festivalproduktionen wollte Burkhard Tanztage eine dreiteilige Werkschau widmen: mit „Wunschkonzert“, das eine in der abstrakten, den Körper selbst thematisieNemitz nach Oldenburg bringen, sondern renden Sprache richtet Oldenburgs Ballett- Stücke, die sich vor allem an ihren Herkunfts- Alltagsmonotonie stumm gewordene Frau schildert, „Ella“, einer Huldigung der SchuhDirektor Burkhard Nemitz auch bei den orten durchsetzen müssen. 2011 erarbeiteTanztagen. Was noch zu den Interessente Georges Momboye, Choreograf der Show bekleidung, und „Sisyphos war eine Frau“, einem Stück über das Scheitern. schwerpunkten zählt: Choreografien, die „Afrika, Afrika“, das Stück „Empreintes

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STAATSTHEATER OLDENBURG Tanz-Doppelabend

Antoine Jully und seine BallettCompagnie zeigen den Doppelabend „Mosaik in der Nacht / Jurassic Trip“ Text: Sabine Komm

Bühnenentwurf

trauMWEltEn und sauriEr C

hefchoreograf Antoine Jully, 36 Jahre alt, zierlich, hellwach, humorvoll, hat Oldenburg zum Pilgerort für modernes Präzisionsballett gemacht. Dass diese Stadt ruhiger ist als Paris, findet der Franzose gut: „Hier kann ich mich perfekt konzentrieren. Ich bin sowieso fast den ganzen Tag im Studio oder in meinem Haus.“

auf seinem Laptop ab, diese Mischung aus Alltagsgeräuschen und elektronischer Musik. Es klingt wie das Zersplittern von Glas, dazu Geigen, Lachen, Wind, Regen, Gezwitscher, das Klicken eines Fotoapparats. Mal elegisch, dann wieder hektisch oder heiter.

Schlagzeug, Vogelstimmen und schrillen Schreien erzählt von den Überlebenskämpfen der tonnenschweren Saurier.

„Wenn ich diese Musik höre, fühle ich mich in einen der damaligen Wälder versetzt“: Dieses Leben vor Millionen von Jahren Jully lässt seine Uraufführung in der Nacht übersetzt der Choreograf in abstrakte spielen, in der alles anders ist: „Wenn man Bewegungsfolgen. Die Tänzer sind rund sich an seine Träume erinnern kann, begreift um sechs beweglichen Kästen unterwegs, Motor für seinen neuen Tanzabend „Mosa- man, wie merkwürdig unser Unterbewusst- in denen 324 Holzstäbe stecken. Jeder Stab ik in der Nacht / Jurassic Trip“ im Großen steht für einen dieser großen Bäume, die sein ist. Hugues le Bars lässt der ImaginaHaus des Oldenburgischen Staatstheaters tion freien Raum. Es gibt keine Grenzen.“ zur Power der Dinosaurier passen. ist die Musik von zwei zeitgenössischen Die Traumwelt platziert der Choreograf auf Franzosen. Der erste Teil des Abends folgt einer eindrucksvollen Bühne. Beleuchtete In der Jurazeit hatten einige Saurier so der Musik von Hugues Le Bars (1950-2014), Prismen aus Metall und Stoff hängen von lange Hälse, dass sich Forscher dadurch dessen Kompositionen sich zwischen der Decke und bewegen sich. „Passend zur zum Bau von Kränen anregen ließen. Jullys Chanson, Tango, Zirkus, den Soundtracks Musik will ich spontan sein und die unter- Ensemble übersetzt das Strecken und für Kino, Radio und Fernsehen und BalDehnen dieser meterhohen Tiere und ihre schiedlichsten Ideen mischen“, sagt er. lettmusik bewegen. Verletzlichkeit in Tanz und im nächsten Moment die plumpen Bewegungen anGrenzüberschreitend ist auch der zweite Schon Choreograf Maurice Béjart liebte Teil des Abends. Die Uraufführung „Juras- derer Saurier. „Ich arbeite diesmal näher diesen Musiker. Denn Le Bars ist vielseitig. sic Trip“ dreht das Rad der Erdgeschichte an der Natur“, sagt der Choreograf, „mit In seiner Musik spielen Straßengeräusche um etwa 200 Millionen Jahre zurück in mehr Körperlichkeit, mehr Bodenhaftung. eine Rolle, die Stimmen von Kindern und Damals gab es noch keine Häuser, keine die Jurazeit. Das habe nichts mit Steven Schriftstellern wie Eugene Ionesco, und Spielbergs Horrorfilm „Jurassic Park“ von Länder, sogar keine Kontinente. Nur das jede Menge Naturgeräusche. Aus diesen Physische, Erdige. Alle Sorgen waren auf 1993 zu tun, sagt Jully. Inspirationsquelle Klängen hat Jully „Mosaik in der Nacht“ das Überleben reduziert.“ sind vielmehr die „Sechs prähistorischen entwickelt, eine Hommage. Miniaturen“ des Komponisten Guillaume Premiere am 10. April, 19,30 Uhr, im GroConnesson (*1970). Die avantgardistische Jully spielt die Soundcollagen während ßen Haus. Weitere Vorstellungen: 5., 10., Mischung aus moderner Orchestermusik unseres Interviews in der Theaterkantine 22., 27. und 30. Mai. und elektronischem Sound mit Geige,


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STADTTHEATER BREMERHAVEN Zar und Zimmermann

Albert Lortzings komische Oper „Zar und Zimmermann“ im Stadttheater Bremerhaven Text: Karin Hiller

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ie historische holländische Schiffswerft wird zum Containerhafen, aus Zar Peter I. ein junger reicher Unternehmer mit politischem Einfluss – der Engländer Walter Sutcliffe verlegt Albert Lortzings komische Oper „Zar und Zimmermann“ in seiner Inszenierung für das Stadttheater Bremerhaven kurzerhand in die Gegenwart und ist überzeugt, dass die Geschichte in jede Zeit passt. Der wohlhabende Peter Michailow sieht das Leben der Hafenarbeiter aus verklärtem Blickwinkel. Er sehnt sich nach ehrlicher Arbeit und mischt sich zu Studienzwecken im Hafen unter die Leute. „Dieses große Missverständnis des Oligarchen Peter ist für mich der Motor des Stücks“, erklärt Sutcliffe, „er denkt, das Glück liegt im einfachen Leben. Das sehen die Hafenarbeiter natürlich völlig anders.“

Die musikalisch humorvollen Höhepunkte der Oper gehören van Bett. Er ist die groteske Figur des Stücks. Von überzogenem Ehrgeiz getrieben pendelt sein Handeln zwischen Ernsthaftigkeit und Irrsinn. Komödie funktioniert laut Sutcliffe am besten, wenn einer leidet. Und keiner leidet mehr als van Bett in kuriosen Verwechslungsszenen und beim mühsamen Einstudieren der den hohen Gast Peter preisenden Kantate „Heil sei dem Tag.“

Sutcliffe spielt mit der Atmosphäre des Containerhafens und verspricht überraschende Wendungen: „Man weiß nie, was so alles in einem Container drin ist.“ Mit bunten, leicht schrä- „Life is a Party“ gen Einfällen und Absurditäten wird die Realität verfremdet, eine Karnevalsstimmung erzeugt, in der sich alle gleichberechtigt auf einer StuDie Reichen begeben sich in die unteren fe begegnen. „Die Botschaft des Stücks ist Schichten, fühlen sich angezogen vom bo- ‚Life is a Party’“, so der Regisseur, „aber es denständigen Leben. So auch Marie, die dauert, bis das alle verstanden haben.“ Nichte des vermögenden Bürgermeisters van Bett. „Was treibt sie an“, fragt sich Premiere am 25. April im Großen Haus. Sutcliffe, „dass sie im Hafen rumhängt?“ Weitere Vorstellungen: 25. und 28. ApSie hat sich in Peter Iwanow verliebt, eiril; 8., 14. und 24. Mai, Musikalische Leinen einfachen unsicheren jungen Mann, tung: Ido Arad, Ausstattung: Okarina Peder sein Glück mit der reichen Marie nicht ter, Timo Dentler, Choreographie: Sergei glauben kann. Vanaev.


STADTTHEATER BREMERHAVEN Gegen die Wand

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suchE nach idEntität Bühnenfassung des Kultfilms „Gegen die Wand“ am Kleinen Haus in Bremerhaven Text: Karin Hiller

Filmszene „Gegen die Wand“

weitere Premieren

M

it verstörender Direktheit, unbändiger Intensität und in einem irrsinnigen Tempo überrollte Fatih Akin 2004 mit seinem Film „Gegen die Wand“ die Kinosäle. Der Goldene Bär war verdiente Auszeichnung für das aufwühlende Liebesepos der beiden Deutschtürken Sibel und Cahit, die um ihre Identität kämpfen in einer Umgebung, in der sie weder leben noch sterben können.

Die Liebe zwischen dem älteren Alkoholiker und der lebenshungrigen jungen Frau ist zum Scheitern verurteilt. „Sie sehen und spüren sich, finden sich in der Liebe, um sich kurz darauf wieder zu verlieren“, so Dittrich.

Wie im Film spielt auch in Dittrichs Bühnenversion die Musik eine tragende Rolle. Da optische Klischees, ausgedrückt durch Äußerlichkeiten wie Kostüme vermieden werden sollen, übernimmt die Musik den Auf der Grundlage des Drehbuchs von Akin akustischen Ortswechsel. Kommt der Sound haben Regisseur Paul-Georg Dittrich und in den Szenen, die in Deutschland spieDramaturg Lennart Naujoks nun für das len, noch von der Konserve, gibt es zu dem Kleine Haus des Stadttheaters eine Bühletzten Teil des Stücks, der in Istanbul spielt, nenfassung geschrieben, wollen aber nicht Livemusik. Der Bremerhavener Rapper Crak in Konkurrenz zum Filmstoff stehen. „Sibel hat speziell für die Inszenierung türkische und Cahit sind Heimatlose in dem Land, in Rapsongs komponiert und wird sie live dem sie leben. Ihre eigentliche Heimat ist aufführen. die Türkei“, erzählt Dittrich, „es sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere auf der Die Bühne (Ausstattung: Stefanie StuhlSuche nach dem Sinn des Lebens.“ dreier) nennt der Regisseur einen Emotionsraum, der mit unterschiedlichen Und unterschiedlich sind auch die Gründe, Lichtqualitäten Atmosphäre schafft. aus denen sie eine gemeinsame Scheinehe Dittrich, auch Videokünstler, setzt dieses eingehen. Sibel träumt vom Ausbruch aus optische Medium ein, um durch einen, wie ihrer engen, von Familientraditionen geer sagt „formalen, spielerischen Zugriff“ prägten Welt, Cahit versucht seine chaodie Handlung zu unterstützen. tische Biografie zu ordnen. Das zentrale Thema des Stücks ist der Kampf der Beiden Premiere am 1. April, 19.30 Uhr, im Kleiauf der Suche nach Identität, aber auch das nen Haus. Weitere Vorstellungen: 9. und Selbstzerstörerische dieser Charaktere. 24. April.

Die stets wiederkehrenden EntwickEntwick lungszyklen der Natur und des menschmensch lichen Lebens stellt Sergei Vanaev in seisei nem neuen 2-teiligen Ballettabend „Die Vier Jahreszeiten/Adam Zero“ in den Fokus. Vivaldis eingängigen Barockklängen steht die 1946 uraufgeführte BallettmuBallettmu sik „Adam Zero“ des Engländers Arthur Bliss gegenüber. Im Mittelpunkt der Parabel steht der Tänzer Adam, der während des Entstehungsprozesses einer Choreographie über die Phasen des Lebens von der Geburt bis zum Tod reflektiert. Premiere: 11. April.

Siebzig Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs inszeniert Ulrich Mokrusch mit Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ ein gesellschaftskritisches Drama über die brutale Rücksichtslosigkeit, der Menschen in Kriegssituationen ausgesetzt sind. Brecht erzählt in seiner „Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg“ von der Marketenderin Mutter Courage, die den Krieg für einträgliche Handelsgeschäfte nutzt, ihre drei Kinder im Kriegsgeschehen auf tragische Weise verliert und am Ende trotz des unsagbaren Elends nichts dazu gelernt hat. Premiere: 9. Mai


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THEATER IM NORDEN Opernpremieren

Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

Opernpremieren

„Le nozze di Figaro“, Foto: Jörg Landsberg

Theater Bremen „Le nozze di Figaro“ „E lucevan le stelle“ („Und es leuchteten die Sterne“) – diese Worte aus Puccinis „Tosca“ könnten auch das Motto für die neue Bremer Produktion von Mozarts „Le nozze di Figaro“ sein, denn die leere Bühne wird von einem Sternenhimmel umrahmt. Vorne, gut einen Meter vom Orchestergraben entfernt, agieren die überwiegend an Stühle gefesselten Sänger (Bühne: Evi Bauer). Bedeutungsschwanger wippt während der Ouvertüre der auf einem Gymnastikball sitzende Cherubino immer stärker und deutet damit an, was in den folgenden Stunden passieren wird: Ordnungen brechen in dieser Welt auseinander, die Beziehungen und Gefühle der Menschen geraten aus dem Lot. In seinem Operndebüt geht Regisseur Felix Rothenhäusler eigene Wege und fordert vom Publikum Fachkenntnis, sofern es denn verstehen will, was auf der Bühne passiert. Er verzichtet weitgehend auf eine nachvollziehbare Darstellung der komplexen Handlung und stellt vielmehr isoliert fühlende Menschen vor. Das ist zugleich eine anmaßende Verweigerung des Regisseurs, sich der Vorlage zu stellen, und eine spannende Analyse einzelner Figuren. Entsprechend wird die persönliche Bewertung eines jeden Besuchers ausfallen.

Staatstheater Oldenburg „Der Idiot“ Die Bremer Philharmoniker bewiesen in kleiner Besetzung wieder einmal ihre hohe musikalische Kompetenz, zumal Kapellmeister Clemens Heil einen modernen Mozart erster Güte gestaltete. Mit ihrem leuchtenden, makellosen Sopran sang und spielte sich Marysol Schalit (Susanna) in den Vordergrund, Bühnenpartner Christoph Heinrich (Figaro) setzte in den Rezitativen und mit seinem gekonnten Spiel Akzente. Patricia Andress (Gräfin) ist nicht unbedingt eine Mozart-Sopranistin, fand aber engagiert in ihre Rolle hinein. Als Graf war Gustavo Feulien etwas zu leichtgewichtig besetzt worden, auch wenn sein Bariton mit einem „vornehmen“ Timbre gesegnet ist. Spielfreudig und mit schöner, im Detail (noch) nicht perfekt abgerundeter Stimme: Silvia Hauer als Cherubino. Nathalie Mittelbach und Patrick Zielke werteten die Bedeutung der Figuren Marcellina und Bartolo auf eine bizarre Weise auf, so wie sich Christian-Andreas Engelhardt (Basilio, Curzio), Nerita Pokvytyte (eine stimmstarke Barbarina) und Daniel Wynarski (Gärtner) in ein Ensemble interessanter Typen einreihten. – Die nächsten Vorstellungen: 26. März; 2., 4., 10. und 16. April; 5. und 10. Mai. Markus Wilks

Der russische Komponist Mieczyslaw Weinberg war bis vor einigen Jahren ein vergessener Komponist. Erst seit 2010 rückt sein umfangreiches Opernschaffen ins Bewusstsein. Nun wagte sich das Staatstheater Oldenburg an eine Inszenierung seiner letzten Oper aus dem Jahre 1985 nach Dostojewskis Roman „Der Idiot“. Der „Idiot“, Fürst Myschkin, ist ein jovialer Naivling, der von einer Epilepsie-Kur aus der Schweiz nach Petersburg zurückkehrt und dort auf eine Gesellschaft trifft, die über keine manifesten moralische Koordinaten verfügt. Der Inhalt wurde komprimiert und die Handlung auf ein „inneres Beziehungsgeflecht“ von sieben Personen fokussiert. Regisseurin Andrea Schwalbach aktualisiert nicht und bringt keinen Historienschinken auf die Bühne. Verdrängungsmechanismen und die Unfähigkeit, Einsichten in Verhaltensänderungen umzumünzen, vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die sich trotz besseres Wissen gegenüber den existierenden Strukturen ohnmächtig zeigt, stehen im Vordergrund. Ein beeindruckender Ansatz, der über eine Geschichte von Verständnis- und Beziehungslosigkeit, sexueller Abhängigkeit, Besessenheit und seelischer Grausamkeit hinaus allgegenwärtige Ohn-


THEATER IM NORDEN Opernpremieren

„Der Idiot“, Foto: Karen Stuke

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„Im Weißen Rössl“, Foto: Jörg Landsberg

Theater Bremen Im Weißen Rössl machtserfahrungen und die daraus erwach- Endlich, endlich ist nun auch im Bremer sende Gewalttätigkeit bestechend thematisiert. Theater angekommen, was bis hin zur Provinz schon längst akzeptiert ist: FrauDie disparate Szenographie dieser Oper mit en küssen Männer, Männer küssen Männer, Frauen küssen Frauen…! („Es muss ihren unzähligen und schnellen Szenenwas Wunderbares sein!“). Natürlich funkwechseln wurde von Anne Neuser (Bühtioniert das ganze auch, wenn alle Töchnenbild und Ausstattung) exzellent karter zu schwulen Söhnen werden und der tographiert. Sie entwarf multifunktionale Räume, die die Bühne immer mehr in gan- Laufbursche dauernd hündisch sein Geschlecht am Oberkellner reibt. zer Breite einnehmen und den Grenzbereich zwischen Wahn und Wirklichkeit geAber wenden wir uns einmal ab von diesem nau ausloteten. mittlerweile banalen Thema. Sogar das ZDF hat keine Probleme mehr damit, dass Dirigent Vito Cristofaro entfaltete einen intensiven musikalischen Erzählstrom. Er Oberinspektor Derrick neuerdings schwul ist und seinen Harry liebt und es Professor hatte das rechte Gespür fürs Ganze, beherrschte Dramaturgie und Stil und führ- Brinkmann aus der „Schwarzwaldklinik“ nur noch um Geld geht (Gähn!). te das glänzend disponierte Oldenburger Staatsorchester zu Höchstleistungen. Im Prinzip ist die Sichtweise von Regisseur Er deutet zudem Weinbergs Musiksprache völlig zu recht in Richtung spätroman- Sebastian Kreyer so falsch nicht. Natürlich geht es ums Geld, auch um Sex, Kapitatischen Expressionismus, betonte aber gleichzeitig Deutlichkeit und Transparenz lismuskritik, aber das ist in dieser Operetdes Klangbildes. Die zwölf Sängersolisten te, wie sie ursprünglich gedacht war, ganz offensichtlich, das muss man heute nicht zeigten eine überragende Leistung. mehr so servieren, damit es auch der letzte Diese Inszenierung ist für Opernliebhaber Depp begreift. ein Muss. Bravissimo für das Oldenburger Wenden wir uns dem Aspekt zu, der die Staatstheater unter der neuen Intendanz für eine brillante Leistung. – Die nächsten Bremer Inszenierung spannend machen könnte. Sebastian Kreyer löst alle soziale Vorstellungen: 2. und 15. Mai. Strukturen auf und zeigt hinter der glatten Michael Pitz-Grewenig

Oberf läche (Jeff Koons lässt grüßen!), dass das gesamte Bühnenpersonal nur noch als devote Handlanger des Systems agiert, vor allem da, wo es ausfällt, und zwar im schönen Schein der Alternativlosigkeit („Was kann der Sigismund dafür…“). Und folgerichtig agieren die meisten Personen weitestgehend allein. Erotik gibt es auch nicht mehr. Das alles hätte funktionieren können, wenn Kreyer die opulente Operette nicht zum existentialistischen Drama heruntergebrochen hätte. Fazit: Sahnetorte ohne Sahne ist keine mehr. Tempo, Witz, Ironie – Fehlanzeige. Von den Darstellern konnten vor allem Gabriele Möller-Lukasz (Wilhelm Giesecke) und Siegfried W. Maschek (Sigismund Sülzheimer) überzeugen. Die groß angekündigte Desirée Nick (Rössl-Wirtin) blieb zumeist farblos. Der Chor des Bremer Theaters agierte bewegt, aber wenig zündend, gleiches galt für die Bremer Philharmoniker unter Daniel Mayr. Da wäre noch das großartige Bühnenbild von Thomas Dreißigacker, das eine gebrochene Bergwelt vorführte. Aber Bühnenbild allein reicht nicht. – Die nächsten Vorstellungen: 25. und 27. März; 5. und 19. April; 3. und 8. Mai. Michael Pitz-Grewenig


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THEATER IM NORDEN Schauspielpremieren

SchauSpielpremieren

Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

„Medea“, Foto: Jörg Landsberg

Theater Bremen „Medea“ Mit großem Mut zum statuarischen Sprechtheater beginnt die Inszenierung des Euripides-Klassikers „Medea“ von Alexander Riemenschneider; ein Wagnis, das auch hätte misslingen können. Vom Geist der antiken Tragödie erfüllt stehen zunächst drei Frauen auf der Szene. Gekleidet sind sie in farbenfroh bemusterten Sommerkleidern, doch Geist und Form scheinen tief in der griechischen Tragödie verwurzelt zu sein. Der Zuschauerraum ist zudem in drei Himmelsrichtungen aufgefächert, sodass auch das Publikum als Teilnehmer einer erweiterten Szene funktioniert. Sehr antik, das Ganze.

Als eine erschreckend menschliche und erstaunlich gut zu verstehende Frau steht dieser Mensch Medea dort; schutzlos, seelisch entblößt, darum ringend, seine inneren Motive einerseits zu verbergen (Medea plant den Mord an ihren Kindern nämlich längst!) und zugleich das Auditorium für seine Sache zu gewinnen.

Medea ist ein Opfer. Behauptet sie. Dass sie mit taktischer Rationalität plant, aus der Opferrolle herauszukommen, indem sie auf die Seite der Täter überwechselt, macht das Stück zu solch einem erschütternden Fallbeispiel. Es erzählt einiges über die Karriere einer Terroristin, über die psychoSo beginnt das Spiel mit einer bedenklogischen Etappen ihrer Radikalisierung. lichen Nähe zum Deklamationstheater Und mit Betty Freudenberg verfügt das – und auch trotz größter Mühe werden Bremer Schauspiel über eine erstklassige hier die Schwächen des aktuellen Bremer Schauspielerin, die gestisch, mimisch und Ensembles hörbar: Die Artikulation gelingt stimmlich diesen Menschen Medea im nur passabel und wirkt seltsam gepresst. existenziellen Sinne verstehbar macht. Gerade weil hier solch eine (Schauspiel-) Riesenkompliment! Hoffentlich kann Freuschulbuchmäßige Energie aufgewendet denberg im Bremer Ensemble gehalten wird, bleibt das Ergebnis – zunächst – auf werden. – Die nächsten Vorstellungen: 19. akustisch durchschnittlichem Niveau. und 27. März; 19. April. Sven Garbade Doch dann verbessert sich der Spannungsbogen auf eine geradezu intime Weise. Denn dem Ensemble – allen voran Betty Freudenberg als Medea – gelingt ein feiner und unverdruckster Ton, der sich langsam aus dem antiken Korsett heraus schält.


THEATER IM NORDEN Tanzpremieren

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tanzpremieren Purismus in seiner schönsten Form.

„Drums“, Foto: Heiko Sandelmann

Der neue Audi TT Roadster.

Stadttheater Bremerhaven „Drums“ Stille – eine Tänzerin betritt im Spotlight die dunkle Bühne, kniet nieder, meditiert mit geschlossenen Augen, sucht nach absoluter Ruhe, wie eine Stimme aus dem Off verrät: „Hört das denn nie auf, dieser Krach?“ Schnitt. Ein Conférencier in einem weißen, schwarz gepunkteten Anzug führt vier Tänzerinnen in sportlichen Trikots vor und demonstriert mit Isolationsübungen, wie man den Rhythmus eines Schlagzeugs durch Bewegungen in Körpersprache umsetzen kann.

Stimmung bis zur Aggressivität vor. Ein Herzschlag ertönt, auch das gehört zum Rhythmus des Lebens. Die rhythmische Struktur des Abends wird noch verstärkt durch per Video eingespielte geometrische Formen im Bühnenhintergrund.

Dieser Tanzabend muss aus dem Moment heraus begriffen werden, denn das Stück lebt mit der Reaktion des Publikums. Es ist fast wie im Zirkus, wo Trommelwirbel die Attraktionen ankündigen und nach jeder Nummer applaudiert wird. Und dann sind wir mittendrin in Sergei Bei der Premiere geht das Publikum mit, Vanaevs neuem Tanzabend „Drums“. beklatscht jeden Auftritt, motiviert die Hämmernde Rhythmen, wummernde Tänzer zu Höchstleistungen. Ruhiger wird Bassdrums, hier wird getrommelt, was das die Choreographie in den Pas de Deux, Zeug hält. Musikstücke von unterschiedbegleitet von Marimbaphonklängen, hier lichsten Schlagwerkkünstlern reihen sich setzt Vanaev tänzerische, fließendere aneinander: afrikanische Trommeln, Körpersprache ein. japanische Taikospieler, Marimbaphon, aber auch ein Stück von John Cage sind zu Am Ende wird es dann doch noch philohören. sophisch. „Das Leben ist ein Ticken, egal, was man macht, es tickt. Wie breche ich Die choreographische Sprache ist akaus dem gegebenen Rhythmus aus?“ fragt robatisch, fast artistisch. Handstand, die Stimme. Eine Aufforderung, den eigeKopfstand, Stepptanz, rasche Positionsnen Herzschlag zu spüren, sich der Hektik wechsel, schweißtreibende Sprünge und des Alltags entgegen zu stellen. Standing Hebungen, die neun grandiosen Tänzer Ovations für Vanaev und seine Tänzer, der Compagnie sind in dem 65 Minuten die sichtlich Spaß an dieser pulsierenden dauernden Stück körperlich extrem geChoreographie hatten. fordert. Der Rhythmus lässt sie nicht zur Karin Hiller Ruhe kommen, gibt ihnen Tempo und

Stilvolle Eleganz, nach oben offen. Beim neuen Audi TT Roadster* trifft kraftvolles Sportwagendesign auf innovative Technik. In nur 10 Sekunden öffnet sich das Akustikverdeck und vor Ihnen liegt nahezu grenzenloser Fahrspaß. Angetrieben von leistungsstarken TFSI- und TDI-Motoren und optional dem Allradantrieb quattro®. Bestellen Sie Ihren Audi TT Roadster* jetzt bei uns. * Kraftstoffverbrauch l/100 km: kombiniert 6,8 – 4,3; CO2-Emission g/km: kombiniert 156 – 114. Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.

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foyer 20

MENSCHEN IM FOYER Impressionen aus dem goldenen Saal, Atlantic Grand Hotel Bremen

Europakreuz-Verleihung im Rathaus Fotos: Birte Ahlers Karl Engelhard, Generalbevollmächtigter der Firma Hellmann Worldwide Logistics, wurde für seine vorbildliche Lebensleistung, für sein soziales, gesellschaftliches und kulturelles Engagement mit dem Europakreuz geehrt. Das Fazit aus den Reden von Senator Martin Günthner und Friedhelm Ost (Staatssekretär a.D.), zeichnet das Bild einer unternehmerischen Vaterfigur im besten Sinne des Wortes. Karl Engelhard sieht stets den Menschen im Mittelpunkt – fordernd und fördernd in seinen individuellen Talenten. Beim Senatsbankett im festlich geschmückten Goldenen Saal des Atlantic Grand Hotel trafen sich Mitglieder und Gäste des Wirtschaftskomitee Deutschland e.V., das diese seltene Auszeichnung verliehen hat. Im Verlauf des Abends wurden vier weitere Persönlichkeiten unserer Region mit dem Titel Senator h.c. ausgezeichnet; Herr Viertelhaus erhielt zudem den Goldjupiter. Das musikalische Rahmenprogramm gestaltete die Bremer Mezzosopranistin Stefanie Golisch.

Friedhelm Ost (Staatssekretär a. D.), Karl Engelhard, Senator Martin Günthner Hans Günter Oberheuser und Renate Engelhard

Karl Engelhard, Jürgen R. Viertelhaus (Vierol Aktiengesellschaft, Oldenburg)

Klaus Hellmann, Karl Engelhard, Matthias Magnor

Senator Martin Günthner, Karl Engelhard, Friedhelm Ost (Staatssekretär a.D.)


menschen im foyer

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Friedhelm Ost (Staatssekretär a.D.), Josef Jost, Thomas Cordes (Senator h.c. - NEU), Karl Engelhard, Norbert Schimpf (Senator h.c. - NEU), Jürgen R. Viertelhaus (Senator h.c. - NEU), Mirko Broschinski (Senator h.c. - NEU), Dr. Jürgen Em

Josef Jost, Dr. Jürgen Em, Jürgen R. Viertelhaus (Preisträger Goldjupiter), Daniel Quack (Wirtschaftskomitee Deutschland e. V.), Siegfried Auffermann (Präsident Wirtschaftskomitee Deutschland e. V.), Karl Engelhard

Hildegard Christiansen Fon 0421 - 25 57 35 Oberneulander Heerstraße 26 - 28 28355 Bremen Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr Sa. 10.00 - 13.30 Uhr Frau Chamness, Jürgen R. Viertelhaus, Gerda Viertelhaus, Herr Irwin


foyer 22 KOLUMNE Da capo!

Da capo!

Erinnerungen des foyer-Kritikers Simon Neubauer

Hans Wallat

Peter Schneider

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as Orchester braucht mich und ich brauche das Orchester.“ Diese alte Dirigenten-Weisheit bewährt sich seit vielen Jahren auch zwischen den Bremer Philharmonikern und GMD Markus Poschner: ein überaus erfolgreiches, oft begeisterndes Zusammenwirken, das, allenthalben bedauert, am 1. September 2017 enden wird. Poschner übernimmt dann die Leitung des international renommierten Bruckner Orchesters Linz. Und in Bremen hat, wieder einmal, die Suche nach einem Nachfolger begonnen. Kurt Hübner konnte anno 1972 das Auslaufen des Vertrages mit dem konservativ gepolten Hans-Walter Kämpfel kaum erwarten, bis endlich Hans Wallat zum jungen Ensemble mit Grace de la Cruz, Ruth Hesse, William Johns, Rudolf Constantin, Abraham Lindholm und Heinz Feldhoff in den ersten Fächern stieß. Zudem hatte der 1929 in Berlin geborene „Neue“ das Glück, zusammen mit dem gastweise aus der DDR beurlaubten Götz Friedrich eine Reihe Opern von der „Macht des Schicksals“ bis zur „Salome“ im Sinne des singenden Schauspielers (Friedrich) erarbeiten zu können.

Günter Neuhold

Noch mutiger startete sein Nachfolger, der aus dem Schwabenlande stammende Hermann Michael. Er verpflichtete zum Beispiel gut ausgebildete, spielfreudige junge Amerikaner wie etwa Dale Duesing und Katherine Stone und ließ in seinen acht Bremer Jahren auch „Regietheater“ zu, als Klaus Michael Grüber einen doppelt (mit Schauspielern und Sängern) besetzten „Wozzeck“ von Berg und einen skandalumwitterten „Julius Cäsar“ von Händel inszenierte. Und auf dem Konzertsektor gab sich Michael kaum weniger mutig, wie seine Aufführungen von Brittens „War-Requiem“, Strawinskys Psalmensinfonie, Henzes Zweite und Mahlers Sechste – meist Bremer Erstaufführungen – beweisen. Nach seinem Abschied dirigierte Hermann Michael meist in den USA und wirkte ab 2000 als Professor an der Münchner Musikhochschule, wo unter anderen auch unser gegenwärtiger GMD Markus Poschner zu seinen Schülern zählte. Michael, 1937 in Schwäbisch Gmünd geboren, starb 2005 in Uffing.

Mit Peter Schneider brach 1978 eine besonders glückliche Zeit an. Der ebenso Auf dem Konzertpodium packte der auf sensible wie konziliante Wiener verstand diesem Gebiet noch ziemlich unerfahresich sehr gut mit dem bereits amtierenden ne Dirigent mit Mut und Erfolg im üblichen Operndirektor Peter Brenner. Nun arbeiteProgramm fest verankerte Werke an, ehe ten zwei verwandte Künstlerpersönlichkeier sich von Mannheim abwerben ließ; doch ten zusammen und beglückten die Bremer bald wechselte Hans Wallat als GMD an die Opernfreunde mit einer Vielzahl erstklasDüsseldorfer Rhein-Oper, wo er über zwei siger Aufführungen. Jahrzehnte den musikalischen Ton angab. Wallat starb im Dezember letzten Jahres, Auf dem Konzertpodium erregte Schneiwenige Tage nach seinem 85. Geburtstag. der unter anderem mit der Entdeckung von Franz Schmitts Oratorium „Das Buch mit


KOLUMNE Da capo!

23 foyer

Opernrätsel

Pinchas Steinberg

Marcello Viotti

Lawrence Renes

sieben Siegeln“, dem Requiem und dem Sta- mit dem Intendanten Hansgünter Heyme bat mater von Dvovák und mehrere anderen zusammen arbeiten zu müssen, aber was Chorwerken überregionale Bedeutung. er auf Bühne und Podium verantwortete, bewies nicht nur in Pfitzners „Palestrina“ Auch Schneider erlag freilich nur kurz den und in der „Frau ohne Schatten“ von RiMannheimer Verlockungen, ehe seine inchard Strauss seine untadelige Kompetenz. ternationale Karriere mit Dirigaten bei den Viotti setzte nach dem Bremer Abschied Salzburger Festspielen, der Semperoper seine vielfach ausgezeichnete Karriere fort, Dresden, der Bayerischen Staatsoper Mün- die ihren Höhepunkt als Musikdirektor des chen und an der Wiener Staatsoper, die ihn Teatro La Fenice in Venedig fand. Gerade mal 50 Jahre alt, brach Viotti bei Proben dankbar zum Ehrenmitglied ernannte, ofdes Münchener Rundfunkorchesters zufenkundig wurde. Aber noch wesentlicher für Schneiders Ruhm wirkten sich seine 20 sammen und verstarb wenige Tage später. Spielzeiten umfassenden Aufführungen bei den Bayreuther Festspielen aus, die ins- Auch der ungleich robustere Grazer Günbesondere „Holländer“, „Lohengrin“, den ter Neuhold war kein „Nobody“ mehr, als „Ring“ und „Tristan und Isolde“ umfasser 1995 zum Bremer GMD gewählt wurde. ten. Ohne Zweifel gehört Peter Schneider in Lob allenthalben verdiente er sich im Thedie erste Riege deutscher Dirigenten vor und ater und bei den Philharmonischen Konnach der Jahrtausend-Wende. zerten, die er zum Teil im akustisch ungünstigen Congress Centrum darbieten Auf den menschlich sehr bescheidenen musste, ehe er die renovierte Glocke mit Schneider folgte 1985 der selbstbewussMahlers „Auferstehungs-Sinfonie“ eröffte, 1945 in New York geborene Pinchas nen konnte. Nach vielen Meriten verwäsSteinberg. Er pflegte kaum gesellschaftliserte die Chemie zwischen den Musikern che Kontakte, aber seine Interpretationen und ihrem Chef, der heute das Orquesta Sinfonica de Bilbao leitet, mehr und mehr. in der Glocke und am Goetheplatz zeugten stets von hohem Niveau. In Erinnerung blieben die wieder entdeckte Catala- Mitte Zwanzig glaubt man meist, auch am ni-Oper „La Wally“ (mit Kristine Ciesinski Dirigentenpult die musikalische Welt aus und Mihai Zamfir in den Hauptrollen), die den Angeln heben zu können. Diesen Einvom Intendanten Tobias Richter inszenier- druck vermittelte der Niederländer Lawte „Elektra“ und Beethovens „Fidelio“ (Re- rence Renes. Und versuchte es mit Wergie: Giancarlo del Monaco). ken, an denen sich selbst in Jahren gereifte Dirigenten die Zähne ausbeißen: Mahlers Und wieder ein Kontrast zeichnete sich Neunte, Schostakowitschs Vierte und gar 1989 mit seinem Nachfolger Marcello Vidie Achte von Bruckner. 2006 endete der otti ab: der kultivierte Schweizer war 2002 abgeschlossene Vertrag; die Position schon ziemlich berühmt, als er das Bremer am Pult nahm ein Jahr später Markus PoAmt annahm. Er hatte das Pech, zeitweise schner ein.

(SN) Die Tochter des Königs feiert ihren 12. Geburtstag. Nicht nur in adeligen Kreisen wird aus diesem Anlass ein großes Fest arrangiert, mit Kuchen, reichlich Blumen und tollen Geschenken. Eine Gabe jedoch interessiert das Geburtstagskind ganz besonders: Als es ausgepackt ist, sitzt im Käfig ein missgebildeter, im Wald aufgewachsener Bursche. Das Mädchen ist hocherfreut, bandelt mit dem Zwerg herum und schenkt ihm eine rote Rose, ehe sie mit ihren Gefährtinnen im Garten verschwindet. Der Waldbub hatte sich, nachdem er sein erstes scheues Staunen überwunden hat, mit Haut und Haaren in die schöne Infantin verliebt. Als jedoch zufällig sein Blick in einen Spiegel fällt, erkennt er seine monströse Hässlichkeit und erleidet den Zusammenbruch seiner Hoffnungen; das Geburtstagskind hat ja nur mit ihm gespielt. Von wem stammt dieser Einakter, der meist mit einem anderen kurzen Stück des Autors auf die Bühne kommt. Wie lautet der Titel? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. April 2015 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische Staatstheater. Die Auflösung des Opernrätsels in foyer 108 lautet „Parsifal“ von Richard Wagner. Gewonnen haben: Petra Berberich, Ganderkesee Edeltrud Blau, Bremerhaven Gertud Duken, Bremen Dörte Garber, Tornesch Sammy Grobig, Osterholz-Scharmbeck Susanne Karbaum, Oldenburg Christel Lipskoch, Wilhelmshaven Hannelore Lüning, Bremen Madeleine Modersitzki, Bremen Ilse Radig, Bremerhaven Karl-Ludwig Rittel, Delmenhorst Lothar Schulz, Bremen Gaby von Pape, Oldenburg Axel Weidenfeld, Wiefelstede Hans-Jürgen Wellbrock, Bremen


foyer 24

KIRCHENMUSIK

Text: Ulrich Matyl

fassbar unfassbar M

it der Dramatik der Passion und der Unfassbarkeit der Auferstehung kulminiert in den Berichten der vier Evangelien das Leben und Wirken Jesu Christi. Die letzten Tage Jesu offenbaren damit einen Kontrast, wie er größer kaum sein könnte: das durch und durch Irdische, das Zufügen und Erleiden von Gewalt auf der einen Seite, und das menschlichem Zutun entzogene Geschehen des Heilwerdens auf der anderen Seite.

Aber auch Außergewöhnliches steht auf dem Programm: Buchstäblich unerhört ist das „Oratorium Passionale“ des damals in Hamburger wirkenden Komponisten Reinhard Keiser. 1705 entstanden, ist es die erste und einzige deutsche Passion, die als Oratorium komponiert ist, also nicht den wörtlichen Bibeltext, sondern eine freie Nachdichtung zur Grundlage hat.

Unerhört ist es in zweifacher Hinsicht: Zum einen wurde es damals als so unDieser Riss spiegelt sich auch in der Musik. gewohnt neu empfunden, dass es in den Während das geheimnisvolle Osterereignis Hamburger Hauptkirchen verboten wurde, sogar für die Musik letztlich unfassbar zu zum anderen galt es in der Folgezeit bis sein scheint – es gibt nur wenige, und wezum Jahr 2006 schlicht als verschollen, sonig wirklich überzeugende Ostermusiken dass es nun als Erstaufführung erklingen – schufen Komponisten mit der musikawird, und zwar am 21. 3. in St. Ansgarii lischen Darstellung der Passion Christi mit- und am 22.3. im Verdener Dom. unter ihre großartigsten Werke, fanden hier ein Gefäß des ganzen Erfahrungsschatzes Kaum bekannt dürfte auch „Die Passion“ menschlichen Leidens und Mitleidens. op. 93 Heinrich von Herzogenbergs sein, der als Katholik am Ende des 19. Jh. einer Wie vielfältig dieses „Gefäß“ ist, kann in der Wegbereiter zur Erneuerung der evanzahlreichen Aufführungen der Region gelischen (!) Kirchenmusik wurde. Eine erlebt werden. Selbstverständlich mit daAufführung ist am 22. 3. in St. Andreas in bei die wohl großartigsten Passionen, die Horn zu erleben. Johann Sebastian Bachs: Während die Matthäus-Passion schon Anfang März in Aber auch österliche Musik hat die Breder Kirche Unser Lieben Frauen erklang, mer Kirchenmusik zu bieten: Österliche kann die Johannes-Passion noch am 15. Orgelwerke des 19. und 20. Jahrhunderts 3. in St. Martini in Lesum, am 22. 3. in St. erklingen am 16. 4. in der Kulturkirche St. Lamberti in Oldenburg und am Karfreitag Stephani, österliche Bach-Kantaten am 26. im Bremer St. Petri Dom gehört werden. 4. in der Kirche Oberneuland.


THEATER IM NORDEN Schauspielpremieren

25 foyer

: Jazztipps Text: Christian Emigholz und Wilfried Hippen

Iiro Rantala beeindruckt durch Vielfalt

Die Schweizer Band Rusconi hat schon mal ein ganzes Album den legendären avantavant gardistischen Noise-Rockern von Sonic Youth gewidmet. Dabei handelt es sich bei Rusconi nicht etwa um eine Rockband, sondern um ein Jazztrio. Allerdings ist die Band um den Pianisten und Namensgeber Stefan Rusconi kein gewöhnliches Pianotrio. Kontrabassist Fabian Gisler greift auch gerne zur E-Gitarre, und elektronische Verfremdungen scheuen weder Schlagzeuger Claudio Strüby noch der Pianist, der sein Instrument außerdem gerne präpariert.

Der Bremer Sendesaal ist für JazzpianisJazzpianis ten geheiligter Boden, denn hier spielte Keith Jarrett 1973 eines seiner ersten und bekanntesten Solo-Konzerte ein. Der finfin nische Pianist Iiro Rantala hat dort schon 2011 unbegleitet auf dem Piano gespielt. Damals stellte er seine erste Soloplatte „Lost Heroes“ vor, die dann von der Deutschen Schallplattenkritik als das beste Jazzalbum des Jahres prämiert wurde und ihm den Echo als bester internationaler Jazzpianist einbrachte.

Der Finne war durch die wilde, oft sehr witzige Musik des Trios „Töykeät“ bekannt Rusconi liebt lange ausführliche Improvi- geworden, das er 2006 nach 18 Jahren aufsationen, die sich mal in ungemeiner Lust löste. Danach komponierte und interpream Groove wiegen, dann wieder vor Tem- tierte er sinfonische Werke und formierte powechseln und sperrigen Umschwünein neues Trio mit einem Gitarristen und gen nur so strotzen. Das lässt mitunter einem Beatboxer. Die Bandbreite seiner Muabenteuerliche Klangwolken entstehen, sik ist beeindruckend, wobei Rantala nicht die völlig überraschend in ausgemacht nur von der Popmusik, sondern auch von lyrische Passagen übergehen oder plötzder europäischen Klassik beeinflusst ist. So lich mit Minimal-Patterns auf der Stelle zu spielt er eigene Hommagen an Jean Sibelius, treten scheinen. Esbjörn Svenson und Luciano Pavarotti. Auf seiner neuen CD „My History of Jazz“ interBereits zweimal wurde das Trio mit einem pretiert der 44-jährige Stücke von Thelonius Echo-Preis in der Kategorie Jazz ausgezeich- Monk, Kurt Weill und Johann Sebastian net. Mit ihrem aktuellen Album „History Bach, den er augenzwinkernd als einen der Sugar Dream“ geht Rusconi jetzt auf Tour. frühesten Jazzer ansieht. 27. März, 20 Uhr, Kito Bremen-Vegesack 12. April, 20 Uhr, Sendesaal Bremen

53°8’N 8°13’0

W W W. OL DE N BU RG . DE

IN E T S L I E B S U A KL

ü r p S t i ZeenburgerPnorgträets Old

1999 2011

Klaus Beilstein, Almuth Boeckhoff, 2011, Öl und Ölkreide

Mal Monk, mal Pavarotti

Das Trio Rusconi kommt ins Kito

Klaus Beilstein, Installationskünstlerin Almuth Boeckhoff, 1999, Ölkreide

Schweizer Klangzauberer

5 1 0 2 . 5 . 0 1 – . 3 8. MUSEUM OLDENBURG STADT


foyer 26

MUSIK Bremer Philharmoniker

klassik zuM anfassEn B

eherzt bläst Alexander die Backen auf und pustet in das messingfarbene Mundstück. Sein Atem pfeift durch die engen Rohre, die Trompete röhrt – und dann erklingt für einen kurzen Moment ein klarer Ton. Stolz setzt der Siebenjährige das Instrument ab und reicht es an seinen Sitznachbarn weiter. Der Trompete einen Ton zu entlocken, sei ziemlich schwer, sagt er. „Bei der Geige ging es viel leichter.“ Alexander und seine Klassenkameraden von der Grundschule Grambke sind zu Gast in der Musikwerkstatt der Bremer Philharmoniker. In einem unscheinbaren Flachbau im Bremer Stadtteil Findorff hören sie dem 80-köpfigen Orchester bei einer Probe zu, lernen den Unterschied zwischen Klarinette, Fagott und Oboe kennen und dürfen selbst einmal eine Geige, ein Cello und einen Kontrabass ausprobieren. Einige Mädchen und Jungen haben noch nie ein Musikinstrument in der Hand gehabt oder klassische Werke gehört – weil es sich ihre Familien nicht leisten können oder wollen oder die Kinder im Zeitalter von Popsongs, IPod und Youtube schlichtweg keinen Bezug mehr dazu haben. Marko Gartelmann weiß um diese Herausforderungen – und kennt einen Weg, um ihnen zu begegnen. „Die Menschen, die klassische Musik komponiert haben, sind oftmals schon lange verstorben“, sagt der Schlagzeuger der Bremer Philharmoniker. „Aber die Gefühle, die sie in ihre Musik gebannt haben, werden heute noch

Mit den Bremer Philharmonikern können Kinder und Jugendliche ihre Leidenschaft für Musik entdecken Text: Melanie Öhlenbach

Die Bremer Philharmoniker wollen mit der Musikwerkstatt nämlich nicht nur einen Anstoß für die musikalische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen geben, sondern die einmal entfachte Begeisterung Der Schlüssel – das ist in diesem Fall die auch kontinuierlich weiter befeuern – von Musikwerkstatt der Bremer Philharmoinhaltlich niker, die Gartelmann 2006 ins „Wir wollen Türöffner sein und diLeben gerufen hat. Mit Schulkonzerten, Proben- und Konund die Kinder bei ihrer Reise daktisch zertbesuchen, musikalischen durch die Klassik begleiten“ aufeinander abgeLesungen, Familiennachmittastimmten Angeboten bis hin zur Einrichgen, Projekten an Schulen und anderen tung von Streicherklassen. Dafür koopeVeranstaltungen erreichen die Profimusiker inzwischen rund 15.000 Kinder und riert die Einrichtung unter anderem mit dem Landesinstitut für Schule, der Musikjunge Erwachsene. Und das pro Jahr. schule Bremen und dem TonkünstlerverDie Gäste kommen dabei nicht nur aus der band, die auch als Ansprechpartner für Instrumentalunterricht zur Verfügung steHansestadt, sondern auch aus dem niehen. Gartelmann und Schubert geht es dersächsischen Umland. Bis zu Schulen aber nicht darum, neue Superstars zu entin Wilhelmshaven hat sich das mehrfach decken. „Wir möchten jedes Kind erreiprämierte Konzept der Musikwerkstatt herumgesprochen, das nach Aussagen der chen“, betont die Flötistin. „Es geht um den Menschen und nicht um die Leistung.“ Bremer Philharmoniker bundesweit bislang einzigartig ist. Dass das Musizieren in einer Gruppe eine „Wir wollen Türöffner sein und die Kinder besondere Wirkung auf die Mädchen und Jungen hat, erleben Schubert, Gartelmann bei ihrer Reise durch die Klassik begleiten“, sagt Gartelmann. Unterstützt wird er und ihre Kollegen immer wieder. Ob nun unruhige Kinder sich besser konzentrierdabei von Musikpädagogen und Mitgliedern des Orchesters, die den Kindern und ten, Störenfriede sich konstruktiv einJugendlichen ihre Leidenschaft für Musik brächten oder schüchterne Jugendliche und fürs eigene Musizieren näher bringen. plötzlich aufblühten – das gemeinsame Ar„Wir wollen Begeisterung säen, Potenziale beiten besitzt ihrer Ansicht nach eine nicht fördern und entwickeln“, sagt auch Gwen- zu unterschätzende integrative Kraft. dolyn Schubert. Die ausgebildete Flötistin stimmt als Leiterin der Musikwerkstatt or- „Musik schafft eine gemeinsame emotioganisatorische, pädagogische und konzep- nale Grundlage“, sagt Marko Gartelmann. „Es entsteht eine viel tiefere Verbindung, tionelle Belange aufeinander ab. so empfunden. Unsere Aufgabe ist es, einen Schlüssel zu finden, der den Zugang zu diesen Emotionen ermöglicht.“


Zeigen Sie Profil – werden Sie Mitglied! Ja, ich finde Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche wichtig. Deshalb möchte ich mich für die Bremer Philharmoniker engagieren und Mitglied im Freundeskreis der Bremer Philharmoniker werden. Zutreffendes bitte ankreuzen O Einzelmitgliedschaft 50 Euro* O Paar 80 Euro*

(Ehepaare oder eingetragene Lebenspartnerschaften)

________________________________________________________________ Datum, Unterschrift * Jahresbeitrag Die Mitgliedschaft verlängert sich automatisch um ein Beitragsjahr, wenn nicht bis zum 31.7. eine Kündigung eingegangen ist.

Kontakt Meine persönlichen Daten (bitte in jedem Fall ausfüllen)

________________________________________________________________ als wenn man nebeneinander im Deutschunterricht sitzt.“ Musikwerkstatt und Musikunterricht seien daher viel mehr als nur ein „nettes Projekt“ oder ein musisches Fach. Im Gegenteil: Sie helfen dabei, eine persönliche und eine gemeinsame kulturelle Identität zu entwickeln und erfüllen so gerade in der heutigen Zeit eine wichtige, gesellschaftliche Aufgabe.

Name(n) / Vorname(n)

Dass Musik einen aktiven Beitrag zur Integration leisten kann, wollen die Bremer Philharmoniker nicht zuletzt mit aktuellen Projekten für Flüchtlinge zeigen, die in Bremen untergebracht wurden. So luden sie unlängst Jugendliche und junge Erwachsene aus Somalia, Eritrea, Guinea und Syrien aus der AWO-Erstaufnahmeeinrichtung „Sonnenhaus“ in eines ihrer Konzerte und in die Musikwerkstatt ein; für junge Familien im Vegesacker Containerdorf wollen sie demnächst Klanggeschichten aus der Veranstaltungsreihe „Musik mit Pfiff“ darbieten.

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„Wir sind davon überzeugt, dass eine Integration der Flüchtlinge aus aller Welt nur funktionieren kann, wenn wir sie teilhaben lassen – an Bildung, Sport und Kultur“, begründen die Musiker ihr Engagement. „Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, den jungen Menschen das Einleben ein wenig zu erleichtern und sie mit Musik willkommen heißen.“ Damit die Bremer Philharmoniker auch weiterhin derlei Projekte anbieten können, suchen sie stets nach weiteren starken Partnern und Förderern. Denn ohne finanzielle Mittel funktioniert auch in diesem Fall das preisgekrönte Konzept nicht.

________________________________________________________________ Geburtsdatum/-daten

________________________________________________________________ Straße, Hausnummer

Postleitzahl, Ort

________________________________________________________________ Telefon, Fax

________________________________________________________________ E-Mail

O Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Mitgliedsbeitrag von folgendem Konto bis auf Widerruf eingezogen wird: ________________________________________________________________ Kontoinhaber

________________________________________________________________ Kreditinstitut

________________________________________________________________ IBAN

________________________________________________________________ Erste Erfolge lassen aber meist nicht lange auf sich warten. Als Alexander zum Abschluss des Besuchs in der Musikwerkstatt den imaginären Taktstock hebt, setzen seine Klassenkameraden feierlich Posaunen, Trompeten und Klarinette an. Die Töne, die sie diesen dann unter der Leitung ihres jungen Dirigenten entlocken, klingen zwar überwiegend schrill und schief. Aber die Begeisterung ist den Mädchen und Jungen am Gesicht abzulesen: Der Funke ist übergesprungen. www.musikwerkstatt-bremen.de

BIC (im Inland optional)

________________________________________________________________ Ort, Datum

________________________________________________________________ Unterschrift des Kontoinhabers

Bitte ausschneiden und per Post oder Fax versenden! prohil Freundeskreis der Bremer Philharmoniker e.V. Plantage 13, 28215 Bremen, Tel. 0421 - 35 65 68, info@prophil.de, www.prophil.de


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ROLLENSPIEL

: Rollenspiel

(kh) Die Bremerhavener Bühnentänzerin, Diplomtanzpädagogin und Choreographin Claudia Hanfgarn initiiert und begleitet kulturelle Projekte, die Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Bildungsniveaus zusammenführen. Im Fokus des aktuellen Generationenprojekts „Auf die Plätze-Heimat-los!“, an dem Menschen aller Altersgruppen beteiligt sind, stehen junge Flüchtlinge aus Krisengebieten, die erst seit kurzem in Deutschland leben. Was geschieht, wenn Heimat verloren geht? Claudia Hanfgarn, die auch das von ihr initiierte TAnzpädagogische Projekt SchulTanz (TAPST) leitet, Alex Gesch (Dramaturgie), Martin Kemner (Regie) und Simon Bellet (Musik) erarbeiten in intensivem Austausch mit den Teilnehmern ein Theaterstück über das Thema Heimat, gehen mit ihnen auf die Suche nach Glück in einem für sie fremden Land. Dabei helfen Tanz und Musik, Sprachbarrieren und kulturelle Grenzen zu überwinden. Gefördert wird das Projekt durch den Präventionsrat Bremerhaven, der sich unter Vorsitz der Ortspolizeibehörde in sozialen Brennpunkten engagiert, um die Entstehung von Gewalt und Kriminalität zu verhindern. Aufführungen: 9., 10., 12. und 13. Mai in der theo, Bremerhaven.

(kom) Hille Perl (*1965), Gambistin und Professorin, ist zur Konrektorin der Hochschule für Künste Bremen berufen worden. Ein Amt, das sie von 2005 bis 2007 schon einmal inne hatte. Ihre Amtszeit beträgt zwei Jahre und beginnt am 1. April. In Zeiten akuter Kürzungen setzt sie sich für Interdisziplinarität und ein klares Profil ein. Doch wie ist das alles zu schaffen: Professorin für Viola da Gamba, Konrektorin und weltweite Konzertreisen als Solistin, mit Ensembles oder ihrem Partner, dem Komponisten und Lautenisten Lee Santana? „So wie man sich auch beim Musikmachen im ‚Flow’ des jeweiligen Werkes befindet und mit entspannter Konzentration achtsam im Geschehen ist, so versuche ich auch allen anderen Herausforderungen zu begegnen“, sagt Perl. In der Regel steht sie früh auf und sieht auf dem Hof nach ihren Tieren, darunter Kutschpferde, Schafe und Hund Passepartout. Dann Üben auf dem Instrument, Sitzungen, Ausschüsse: „Meine Aufgabe ist es, ein offenes Ohr in alle Richtungen zu haben und Fäden zusammenzuführen.“ Wenn Zeit ist, macht sie Yoga: „Oftmals bleiben auch die Gedanken beweglicher, wenn man eine physische Flexibilität leben kann.“ Ach ja, und sie lebt gern in dieser „kleinen, lustigen Hansestadt.“


rollenspiel 29 foyer

Vincent

Peirani Quintet

jazzahead! meets Glocke jazzNights

Fr 24 April 20:00 Die Glocke (che) Der argentinische Komponist und Pianist Juan Maria Solare lebt schon seit vielen Jahren in Bremen, unterrichtet an der Universität und der Hochschule für Künste, betreibt außerdem diverse eigene Formationen, darunter das „Orquesta no tipica“, das sich – bei einem in Buenos Aires geborenen Musiker beinahe naheliegend – mit dem Tango beschäftigt. Außerdem hat er bereits etliche CDs veröffentlicht. Als Komponist kann Juan Maria Solare ein Werkverzeichnis mit über 300 Kompositionen vorweisen. Darunter finden sich auch Bühnenwerke. Mit einem solchen, nämlich einer Mini-Oper, hat er das Finale bei der Biennale für zeitgenössische Musik im kroatischen Zagreb erreicht. Solare ist damit der einzige in Deutschland lebende Musiker, der es ins Finale geschafft hat, das auf zehn solcher Mini-Opern begrenzt ist. Die Voraussetzungen für diese Werke waren eng umrissen: Fünf Minuten Dauer, zwei Sänger, acht Instrumentalisten. Die Komposition von Juan Maria Solare trägt den Titel „Dear Mr. Millionaire“, und er bezeichnet es als Opera buffa, zu der er selbst das Libretto geschrieben hat. Am 21. April wird Solares Kurz-Oper gemeinsam mit den Werken der übrigen neun Finalisten in Zagreb uraufgeführt.

Richard

Galliano

30th Anniversary New Musette Quartet

feat. Sylvain Luc

tickets ➜ jazzahead.de glocke.de 0421 .33 66 99 nordwestticket.de 0421 .36 36 36 eventim.de 0421 .35 36 37

VERANSTALTER: MESSE BREMEN / WFB GMBH


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MUSIK Glocke

GlockE Familien Konzert „Macht und Musik“

Buika, Foto: Javi Rojo

Konzerte für die ganze Familie Flamenco trifft Jazz „Macht und Musik“ und „Der Karneval der Tiere“

Die mallorquinische Sängerin Buika

(cp) Seit mehr als 15 Jahren erarbeitet das „Musik im Ohr“-Team ein vielfältiges und kreatives Angebot für alle Altersund Klassenstufen in der Glocke und gehört damit zu den Pionieren der Musikvermittlung in Deutschland. Wurde mit den Sitzkissenkonzerten in dieser Saison eine neue Reihe für junge Eltern und ihre Babys erfolgreich aus der Taufe gehoben, sind die Familienkonzerte längst eine feste Säule im Angebot. Bereits seit 1999 im Programm, steht hier der interaktive Spaß am Musik- und Konzerterlebnis für Familien mit Kindern ab 6 Jahren im Mittelpunkt.

(che) Warum sollte es dem spanischen Flamenco anders ergehen als dem portugiesischen Fado? Nach und nach ist der Fado in den vergangenen 25 Jahren gewissermaßen runderneuert worden. Sängerinnen wie Mariza oder Mísia und weitere haben allmählich andere, neuere musikalische Elemente eingefügt.

Auch im Flamenco ist ein solcher Prozess schon seit längerem im Gange. Im vorigen Jahr war die Sängerin Estrella Morente in der Glocke zu erleben, die sehr sensibel Pop-Motive in ihren Flamenco einfügt. Jetzt kommt mit Buika eine InnovaIn dieser Saison gibt es dazu noch zwei torin, die um einiges mutiger als Estrella Mal die Gelegenheit. Studierende der Morente mit der spanischen Folklore umHochschule für Künste Bremen und des geht, indem sie Soul, Funk und Jazz damit Koninklijk Conservatorium Den Haag spie- konfrontiert. Dabei wagt sie sich sogar an len am Sonntag, 10. Mai, im Kleinen Saal einen Billie-Holiday-Standard wie „Don’t auf. Unter der Leitung von Susan Williams explain“, aus dem bei Buika ein wild wustellen sie unter dem Titel „Macht und Mu- cherndes Gewächs aus spanischen Gitarsik“ klangprächtige, virtuose und tänzerirenklängen und Jazzstatements wird. sche Musik von europäischen Barockhöfen vor. Das Familienkonzert am Sonntag, 21. Buika wurde 1972 als María Concepción Juni, bestreitet das Landesjugendorchester Balboa Buika in Palma de Mallorca geboBremen. Mit Erik Roßbander als Sprecher ren, und zwar als Kind von Einwanderern steht unter der Leitung von Stefan Geiger aus der ehemaligen spanischen Kolonie im Großen Saal eines der schönsten und Äquatorialguinea. Ihre Eltern vermittelten vielseitigsten Orchesterwerke für Jung und ihr schon früh die Liebe zum Jazz, zuAlt auf dem Programm: Camille Saint-Saëns‘ gleich kam sie mit dem Flamenco in Kon„Karneval der Tiere“ – ein tierisches Vertakt, schrieb bereits als junges Mädchen gnügen für die ganze Familie! eigene Lieder. Eine Zeit lang schloss sich 10. Mai, 11 Uhr, Glocke Buika der innovativen katalanischen The21. Juni, 11 Uhr, Glocke atergruppe „La Fura dels Baus“ an. Hier

holte sich Buika das Rüstzeug für ihre spätere Karriere als Filmschauspielerin, es führte aber auch dazu, dass sie als Tina Turner-Double nach Las Vegas verpflichtet wurde. Im Jahr 2000 nahm Buika, nur begleitet von dem Pianisten Jacob Sureda, ein erstes Album auf, das noch stark auf die Interpretation von Jazztiteln wie „Bye, bye blackbird“ oder „Misty“ fokussiert war. Der eigentliche Durchbruch gelang der Sängerin im Jahr 2006 mit der CD „Mi Niña Lola“, auf der schon die Stärken ihrer tiefen, kratzig rauen Stimme zu erkennen sind. Noch ein wenig tastend setzte sie auch hier schon gewisse Jazz- und FunkElemente ein. Seitdem ist sie immer experimentierfreudiger geworden. So nahm sie 2009 eine CD mit dem kubanischen Pianisten Chucho Valdés auf. Noch forschungsbereiter zeigt sich Buika 2013 mit ihrem Album „La Noche Más Larga“, auf dem sie nicht nur das erwähnte „Don’t explain“ singt, sondern in ähnlicher Weise mit Jacques Brels „Ne me quitte pas“ umgeht – und dabei durchaus der Flamenco-Tradition treu bleibt. Zu ihrem Bremer Konzert begleiten sie Daniel López Vicente (Gitarre), Ramón Suárez Escobar (Cajón) und José Manuel Posada Oviendo (Bass). 25. März, 20 Uhr, Glocke


MUSIK Glocke

31 foyer

Weitere Veranstaltungen in der Glocke Sa 14.03.2015 | 9.30 Uhr | Foyer GLOCKE Kindertag: »Stimmforscher und Vokalhelden« mit dem Glocke-Team So 22.03.2015 | 11 Uhr | Großer Saal Mo 23.03.2015 | 19 Uhr | Großer Saal 8. Philharmonisches Konzert – »Messiah« Bremer Philharmoniker Johanna Winkel (Sopran), Anna Lucia Richter (Sopran), Bettina Ranch (Alt), Magnus Staveland (Tenor), Dominik Köninger (Bass) Norddeutscher Figuralchor Olof Boman, Dirigent G. F. Händel: »Messiah« HW V 56

Klaus Florian Vogt, Foto: Uwe Arens, Sony Classical

Wiedersehen in Bremen Klaus Florian Vogt bei „GLOCKE Vokal“

(mw) Auf der Opernbühne ist er der Schwanenritter par excellence. Kein zweiter Wagner-Tenor verfügt über eine so geschmeidige, „unheldisch“ klingende Stimme wie Klaus Florian Vogt, seine Interpretationen der Titelpartie von Wagners „Lohengrin“ gelten als das Optimum unserer Tage.

singt er den Paul an seinem ersten großen Stammhaus, der Staatsoper Hamburg.

Dort begann Vogts Opernkarriere – allerdings nicht als Tenor, sondern als Hornist im damaligen Philharmonischen Staatsorchester. Die ungewöhnliche Biographie vom Orchestermusiker zum Heldentenor war natürlich ein dankbarer Stoff für die Zu seinem Bremer Konzert bringt er mit Medien, die den aufstrebenden Tenorstar der renommierten Staatskapelle Weimar ein großes Orchester mit, um ein „Best of“ gerne porträtiert haben – zumal die Vorliebe für Motorräder, Wohnmobile und aus seinem Wagner-Repertoire zu geben: Lohengrin mit der „Gralserzählung“, Stol- Flugzeuge (dank Pilotenschein vermag er auch mal ganz individuell zwischen Bayzing aus den „Meistersingern“ und Siegreuth und seiner norddeutschen Heimat mund aus der „Walküre“. Mit Arien von zu pendeln) guten Gesprächsstoff bietet. Mozart, von Flotow und Lehár stehen im zweiten Teil noch andere Komponisten auf Dass Vogt dabei bodenständig geblieben ist und keinen Star-Kult pflegt, macht ihn dem abwechslungsreichen Programm. zu einem der sympathischsten Sänger der Dass Klaus Florian Vogts Karriere im Jahr Branche. 2007 einen frühen Höhepunkt mit dem Übrigens folgten in Bremen nach „Die toDebüt bei den Bayreuther Festspielen erte Stadt“ ein knappes Jahr später der „Loreichte, dürfte Bremer Musikliebhaber hengrin“ und dann 2005 ein umjubelter nicht überrascht haben, wirkte der Tenor Max im „Freischütz“. Damit ist Klaus Flodoch als Leistungsträger in drei Produkrian Vogt wohl der prominenteste Sänger, tionen im Bremer Theater mit. Bis heuder in den letzten 20 Jahren regelmäßig te unvergessen ist sein Einsatz in der beklemmenden Inszenierung von Korngolds im hiesigen Theater gearbeitet hat. Umso „Die tote Stadt“ (2002) – in ihr verkörperte schöner ist es, den unverändert stimmfrischen Tenor nach zehn Jahren nun auch in Klaus Florian Vogt die Figur des Paul mit einer bestechenden Darstellung und einer der Glocke einmal live hören zu können. 29. April, 20 Uhr, Glocke ergreifenden, pathologische Züge aufzeigenden Tongebung. In diesen Tagen

Sa 11.04.2015 | 20 Uhr | Großer Saal Landesjugendorchester Bremen Anna-Maria Torkel, Mezzosopran Knabenchor Unser Lieben Frauen IntoNation – Chor der Hochschule Bremen Stefan Geiger, Dirigent Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 3 d-Moll Mi 15.04.2015 | 9.30 und 11.30 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Sitzkissenkonzert: Panufnik Trio Werke von J. Haydn, W. A. Mozart und A. Dvorák Fr 24.04.2015 | 20 Uhr | Großer Saal jazzahead! meets GLOCKE JAZZnights Vincent Peirani, Akkordeon Richard Galliano, Akkordeon Di 28.04.2015 | 20 Uhr | Kleiner Saal 7. Philharmonisches Kammerkonzert Armida Quartett Werke von L. van Beethoven, F. Schubert und I. Strawinsky Mo 11.05.2015 | 20 Uhr | Großer Saal Di 12.05.2015 | 20 Uhr | Großer Saal 10. Philharmonisches Konzert – »Betörend schöner Dolce-Klang« Bremer Philharmoniker Nuria Rial, Sopran Markus Poschner, Dirigent Werke von W. A. Mozart, J. Rodrigo u. a. Mi 13.05.2015 | 9.30 und 11.30 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Sitzkissenkonzert: Ensemble csiga Arrangements aus der Klezmer-Welt


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MUSIK Messe „jazzahead!“

„das tut dEM jazz Gut“ Hans Peter Schneider

Das Programm in Kürze (che) Wie in jedem Jahr der Messe „jazzahead!“ wird es auch bei der 10. Ausgabe vom 23. bis 26. April leichte Veränderungen geben. Dazu gehört mehr Platz: Die Messe selbst findet nun in den (größeren) Hallen 6 und 7 statt. Auch auf die Konzerte vom 23. bis 25. April hat das Auswirkungen, denn neben dem bewährten Spielort Schlachthof spielt der Jazz nun auch in der benachbarten Halle 7, was die Wege deutlich verkürzt. An den Formaten hat sich nichts geängeän dert: Partnerland ist nun Frankreich, das den Konzertreigen am 23. 4. mit acht Bands (darunter Größen wie das Orchestre National de Jazz und Altmeister Henri Texier) eröffnet. Auch das Galakonzert in der Glocke am Freitag ist dem Partnerland vorbehalten: das Vincent Peirani Quintett sowie Akkordeonmeister Richard Galliano sind dann zu erleben. Außerdem wird das Partnerland mit Lesungen, Ausstellungen, Filmen und erstmalig auch kulinarisch vorgestellt. Darüber hinaus gibt es die bewährten Bausteine wie German Jazz Expo (mit deutschen Bands), die Overseas Night (mit Bands aus Australien, Kanada, Kolumbien, Mexiko und Brasilien), das European Jazz Meeting (mit 16 europäischen Bands) sowie die lange Jazzahead Clubnight, an der sich 26 Clubs und Spielstätten in und um Bremen beteiligen.

H

ans Peter Schneider, Geschäftsführer der Messe Bremen, ist bekennender Jazzfan und zugleich Erfinder der Messe „jazzahead!“. Weil er jedoch „ein Dilettant im Sinne eines Liebhabers von Jazz“ sei, mische er sich in künstlerische Dinge nicht ein. Dafür seien andere zuständig, seine Aufgabe sei es, vorsichtig an den Rädchen zu drehen, damit die „jazzahead!“ in der Erfolgsspur bleibt. Vom 23. bis 26. April findet die Messe zum zehnten Mal statt, seit der Premiere im Jahr 2006 ist sie kontinuierlich gewachsen. Grund genug, Hans Peter Schneider nach den Ursachen des Erfolges zu befragen. Hätten Sie gedacht, dass die „jazzahead!“ derartig rasant wächst und schnell eine solche Bedeutung gewinnt? Ich habe dem Thema etwas zugetraut, und zwar aus verschiedenen Gründen. Wir haben eine Zielgruppe, die besteht aus Musikern, Labels, Booking-Agenturen, Konzerthäusern, Fachzeitschriften, die keinen einzigen Ort hatten, an dem sie sich treffen konnten. Es gibt kaum einen Berufsstand, auf den das zutrifft. Selbst die Schornsteinfeger haben ihre Fachveranstaltungen. Also, da ist ein Markt, und nun gibt es einen Ort sich zu begegnen. Zum anderen: Keiner hatte die Idee! Wir hatten also die komplette Freiheit, uns zu positionieren. Überdies glaube ich, Bremen ist dafür aus zwei Gründen sehr gut geeignet. Erstens: Die vier „Vorturner“, also Peter Schulze, Uli Beckerhoff, Sybille Kornitschky und ich, leben hier, wohnen

nicht irgendwo anders und kommen nur mal her. Zweitens: Die Stadt Bremen ist ideal. In Berlin, in New York oder in London gingen wir unter. Hier bevölkern wir die Stadt. Das ist ja ein Triangel: Markplatz, Schlachthof, Messe, bei dem sich das Messepublikum immer wieder trifft. Wenn man das erste und das kommende 10. Mal vergleicht, so hat sich die Zahl der Aussteller vermutlich verzehnfacht? Zu Beginn hatten wir 80 Aussteller… …und beim letzten Mal über eintausend… Ja, da sind aber auch die Mitaussteller eingerechnet. Wir sind jetzt bei 600. Trotzdem: Die Zahl ist enorm gewachsen, weshalb wir zusätzliche Flächen dazu genommen haben. Sie haben die Messe permanent, wenn man so will, neu erfunden. Ist das notwendig? Die gleiche Frage hätten Sie auch zur Bremen Classic Motorshow stellen können. Die gibt es mittlerweile seit 13 Jahren mit nunmehr 45.000 Besuchern und sie hat sich permanent gewandelt, ist sich aber immer treu geblieben. Ich glaube, solche Produkte müssen mit der Zeit gehen. So ist es auch bei der ‚jazzahead!’: Wir haben immer wieder korrigiert – aber nur im Detail. Geblieben ist die Idee, und die war: Wir kaufen uns keine amerikanischen Stars, wir versuchen, den europäischen Markt für europäische Musik zu öffnen.


MUSIK Messe „jazzahead!“ 33 foyer

10. „jazzahead!“ in Bremen: Interview mit Messe-Geschäftsführer Hans Peter Schneider Text: Christian Emigholz Henri Texier

Zu Beginn mussten Sie einige Hürden in Bremen überwinden. Die Stadt war nicht ganz überzeugt vom Wert und Nutzen dieser Messe. Hat sich das inzwischen gewandelt? Ich glaube, diese Zeiten sind lange vorbei. Diese Stadt hat traditionelle Veranstaltungen, die zum Teil hunderte von Jahren alt sind, auf die man sehr stolz ist. Man vergisst dabei leicht, dass es auch immer einen geben muss, der eine neue Tradition einführt. Das ist vielleicht der gewisse Strukturkonservatismus dieser Stadt. Wenn man den

überwunden hat, um es bildlich zu sagen, wenn der Zug aus dem Bahnhof rollt, dann kommen ganz viele und helfen schieben. Was bedeutet die ‚jazzahead!’ für Bremen? Eine ganze Menge. Wir werden überregional in der Presse und im Internet wahrgenommen, und das tut dem Jazz gut. Wir reden mittlerweile über 22.000 Menschen, die an den verschiedenen Veranstaltungen der ‚jazzahead!’ teilnehmen. Wir reden allein auf der Messe von über 2800 Fachbesucher, die drei oder vier Tage hier bleiben.

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Wenn man sich die Fachmesse anguckt, da sind die Deutschen mit 31 % beteiligt, Niederlande 8 %, Frankreich 7 %, Großbritannien 6 %, Dänemark 5 % und so weiter. Und es kommen immer mehr aus Übersee. Diese Leute übernachten hier, und die wenigsten bleiben nur eine Nacht. Ich gehe davon aus, dass von den 2800 Fachbesuchern 2500 in Hotels übernachten. Das kommt also der Stadt zugute. Wir machen aber auch unsere Umsätze, und die sind mittlerweile nicht mehr wegzuwischen, denn wir reden über 400.000,- Euro.


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MUSIK Konzerttipps

: Konzerttipps Cello und Marimbaphon

Liebe zu Kabarett-Songs

Quartettüberraschungen

(kh) „Ein Barock-Experiment“ nennen Judith Gebauer (Cello) und Tomoyo Ueda (Marimbaphon), Musikerinnen des PhilPhil harmonischen Orchesters Bremerhaven, ein Kammerkonzert, das sie im HistoriHistori schen Museum aufführen. Der Gedanke ist, alter Musik auf neuen Instrumenten eine besondere Klangfarbe zu geben und ein etet was anderes, von der gewohnten musikalischen Interpretation abweichendes Hörerlebnis zu bieten. „Mit dem Verständnis der Aufführungspraxis und der Beherrschung unserer Instrumente ist es möglich, im Stil der Zeit mit dem einzigartigen Klangspektrum unserer modernen Instrumente zu musizieren“, sagen die Musikerinnen.

(che) Die Irin Camille O’Sullivan ist eine Mehrfachbegabung. Ursprünglich hat sie Malerei studiert und auch erste AusstelAusstel lungen gehabt, dann wechselte sie zum Studium der Architektur, arbeitete auch als erfolgreiche Architektin, sang aber nebenbei ein wenig. Nach einem schweschwe ren Autounfall entschied sich Camille O’Sullivan, zukünftig nur noch als Sängerin und Schauspielerin zu arbeiten, was sie bis heute auch tut. Als Schauspielerin war sie unter anderem in Stephen Frears Oscar-nominiertem Film „Lady Henderson präsentiert“ zu sehen.

(UM) Seit vielen Jahren präsentiert die Philharmonische Gesellschaft in ihrer Kammermusikreihe mindestens ein Streichquartett der jungen Generation. Sie kommen aus der ganzen Welt. Zuweilen wurden die Gewinner der großen aktuellen Quartettwettbewerbe verpflichtet (oft, ohne dass diese schon feststanden), manchmal gaben Ensembles hier ihr Debüt, von denen man noch nie gehört hatte. Aber fast immer geraten diese Abende zu Sternstunden der Reihe. Erst in der letzten Saison überraschten das Dover Quartet aus New York und das spanische Cuarteto Casals mit beinahe konträren Interpretationsansätzen auf allerhöchstem Niveau.

Als Sängerin hat sie nach einigen Jahren Aufenthalt in Berlin eine Schwäche Für ihr Experiment haben sie Kompositio- für deutsche Kabarett-Songs von Eisler, nen namhafter Barockmeister ausgewählt. Hollaender und Weill, also Liedern aus Neben Bachs Cellosuite Nr. 3 in C-Dur den zwanziger Jahren, entwickelt, die stehen Violinsonaten von Geminiani und sie höchst eindrucksvoll zu präsentieren Bach und eine Cellosonate von Vivaldi auf weiß. Ähnlich intensiv sind ihre Versionen dem Programm. Weiter spielen Gebauer von Chanson-Klassikern aus der Feder und Ueda eine Violinsonate von Corelli, in von Jacques Brel. Daneben singt Camilder sowohl die Violine als auch der Genele O’Sullivan aber auch Songs von Tom ralbass die Solopartien übernehmen und Waits, Nick Cave, David Bowie, Gillian sich in Melodie und Begleitung abwechWelch, Radiohead und Arcade Fire. Zum seln. Speziell dieses Stück wird durch die Finale des „Women in (E)Motion“-Festivals ungewöhnliche Kombination von Cello kommt Camille O’Sullivan mit ihrem Trio und Marimbaphon neu zu entdecken sein. zum einzigen Deutschland-Konzert nach 23. März, 20 Uhr, Historisches Museum Worpswede. Bremerhaven 27. März, 21 Uhr, Music Hall Worpswede

Nun steht mit dem Armida Quartett seit langem mal wieder ein deutsches Streichquartett in dieser Reihe. Es feierte einen geradezu spektakulären Erfolg beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2012, bei dem es mit dem 1. Preis, dem Publikumspreis sowie sechs (!) weiteren Sonderpreisen ausgezeichnet wurde. Die weitere Karriere ließ da nicht lange auf sich warten. 2014 wurde das Quartett sogar in die BBC-Reihe „New Generation Artists“ aufgenommen. In Bremen präsentiert es Quartette von Beethoven, Schubert und Strawinsky. 28. April, 20 Uhr, Glocke Bremen


Schรถnheit liegt vorm Auge des Betrachters.


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KUNST Dom-/Focke-Museum

Dr. Frauke von der Haar, Dr. Henrike Weyh, Dr. Detlev G. Gross, Prof. Dr. Uta Halle

fund-WEchsEl S

Focke-Museum und Dom-Museum schließen Kooperationsvertrag ab Text: Peter Schulz

tadtgeschichtlich wichtige Exponate ins Focke-Museum, für die EntwickEntwick lung der Kirche im mittelalterlichen Bremen bedeutsame Funde ins DomMuseum – so sieht es vereinfacht gesehen ein Kooperationsvertrag vor, den beide Einrichtungen mit Hilfe des Senators für Kultur abgeschlossen haben. Die VereinVerein barung soll eine „verbesserte Zuordnung und Präsentation von Exponaten zur Dom- und Stadtgeschichte“ ermöglichen.

Die fein gearbeitete „Krümme von LimoLimo ges“ wiederum zeigt die Verkündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel mit einer erstaunt wirkenden Maria. „Eine Darstellung mit starker religiöser SymbolSymbol kraft, die schon aus diesem Grund eher ins Dom-Museum passt“, meint Dr. Detlev D. Gross, Vorsitzender der Dom-Stiftung e.V.

Sein Haus erhält außerdem Leihgaben zurück, die der Dom lange vor der Gründung des Museums im Jahr 1987 dem FockeDer Anfang ist bereits gemacht: Funde aus Museum zur Verfügung gestellt hatte. Dazu den Bischofsgräbern 18 und 19 im St. Petri zählen unter anderem vier Wappenschilde, fünf Wappenfenster, zwei Apostelfiguren Dom, entdeckt bei Grabungen zwischen 1972 bis 1974, sind neu aufgeteilt worden. aus der Ölberggruppe sowie ein Schlüssel So wird die kirchengeschichtlich wichtige zum Dom. Mit ihm wurde das im Zuge der „Krümme von Limoges“ künftig im Dom- Reformationswirren für 77 Jahre geschlossene Gebäude 1638 als evangelisch-lutheriMuseum gezeigt, während die landeshissche Kirche wieder geöffnet. torisch bedeutende „Pantherkopf-Krümme“, die den Bischofsstab von Gerhard II. Dagegen wechselt der vor knapp zwei zierte, ins Focke-Museum wechselte. Jahren im Dom-Museum entwendete Bischofsring, nach seinem WiederauffinEin Tausch, der für Dr. Frauke von der den aufwändig im römisch-germanischen Haar, Direktorin des Focke-Museums, Museum in Mainz restauriert, ins Fockebeispielhaft für die Inhalte des Vertrages Museum. Ein Vorgehen, das Dr. Henrike steht. „Gerhard war nicht nur Erzbischof, Weyh, Kustodin des Dom-Museums, so sondern auch weltlicher Herrscher, der erläutert: „Der Ring wurde neben der unter anderem 1234 die aufständischen ‚Pantherkopf-Krümme’ und anderen GeStedinger Bauern unterwarf. Somit ist es nur logisch, wenn die vergoldete Krümme genständen in dem Grab gefunden, in dem offenbar Gerhard II. bestattet wurde. Weil künftig im Rahmen unserer landesgedie Grabungsfunde zusammenbleiben solschichtlichen Ausstellung zu sehen ist.“ len, haben wir dieses Stück abgegeben.“


KUNST Worpsweder Museen

Der Worpsweder Museumsverbund setzt bis zum 14. Juni zeitgenössische Akzente Text: Berit Böhme

Henk Helmantel, Stilleven met grote roemer en kwepeeren, 2011, Privatsammlung.

viElschichtiGE WahrhEitEn N

ach dem Veranstaltungsmarathon im Jubiläumsjahr 2014 lässt es die Künstlerkolonie im Teufelsmoor in diesem Frühling ruhiger angehen. Der Museumsverbund entschleunigt den Ausstellungsrhythmus und besinnt sich stärker auf Worpsweder Kunst.

wie Jan Vermeer und Rembrandt auseinander. Gleichzeitig bedient er sich moderner Techniken und Farben. „Ich suche die Verbindung zwischen der Tradition und unserer Zeit.“ Die Kunstschau zeigt auch Selbstporträts, in denen Helmantel wie einst Rembrandt das Altern reflektiert.

Das Haus im Schluh widmet sich Heini Die Kunsthalle präsentiert zwischen Linkshänders Druckgraphik. Zu sehen 2007 und 2014 entstandene Werkreihen ist eine Auswahl seiner „zeichenhaften der Worpswederin Margaret Kelley. Die einfachen Formen Kalifornierin kam 1991 „Kelleys Schlüsselthema ist und Figuren“. Der als Stipendiatin ins Künstlerdorf. „Kelleys die Suche nach der Wahrheit“ 2012 verstorbene Österreicher kam Schlüsselthema ist die Suche nach der Wahrheit“, sagt die Leiterin Mitte der Achtzigerjahre nach Worpswede. Aus Fundstücken wie Brettern oder der Kunsthalle Susanna Böhme-Netzel. Linoleumresten schuf er ungewöhnliche Die Künstlerin bespannt dünne HolzrahDruckstöcke, die ebenfalls ausgestellt men mit Leinwand und trägt mit Technisind. Der Barkenhoff stellt unter dem ken wie Collage, Zeichnung, Schrift und Motto „Treffpunkt Worpswede“ Gemälde, Malerei Schichten auf. Die LeinwandkäsSkulpturen, Objekte und Fotografien von ten sind wie Flügelaltäre konzipiert. „GePeter-Jörg Splettstößer, Anette Haas, Franz schlossen zeigen die Bilder das begrenzte Immoos, Ria Patricia Röder und Heinz Leben“, sagt Kelley. Geöffnet hingegen eine Welt, in der Hindernisse überwunden Jahn gegenüber. werden könnten. „Ohne offensichtliche Gemeinsamkeiten treten die grundverschiedenen Exponate in Mit dem Holländer Henk Helmantel ist in einen spannungsreichen Dialog“, meint die der Großen Kunstschau ein Meister der Lichtführung zu Gast. Die Werkschau zum Leiterin des Barkenhoffs, Beate C. Arnold. 70. Geburtstag umfasst Kircheninterieurs, www.worpswede-museen.de Stillleben und Porträts. Helmantel setzt sich in seinen Großformaten mit niederländischen Meistern des 17. Jahrhunderts

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KUNST Museum Weserburg

land in sicht Kontrastierende Landschaftsblicke aus vier Jahrhunderten in der Bremer Weserburg Text: Meike Rotermund

Almut Linde, Landschaft/Feuerpause, 2008, Privatbesitz

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and in Sicht! – Genau genommen sind es Landschaften, die da ins Blickfeld rücken, gemalt etwa von Jacob von Ruisdael, Joos de Momper, Aert van der Neer. Bei diesen wichtigen niederlänniederlän dischen Landschaftsmalern des 17. JahrJahr hunderts denkt man nicht sofort an ein Museum für moderne Kunst als AusstelAusstel lungsort. Und doch werden Gemälde dieser Künstler bis zum 27. September auf der Bremer Teerhofinsel modernen künstlerischen Positionen gegenübergestellt.

Idyll niederländischer Meister ist das Abgründige in Form von Bildzeichen zu finden. Genau dies Enthüllende, Brüche Auf Aufzeigende ist auch ein zentrales Thema der gegenwärtigen Landschaftskunst von Gerhard Richter über Stan Douglas bis zu Michael Reische.

Wenn in der romantisch anmutenden Malerei Richters wie auch den monumentalen Fotografien Douglas‘ Spuren der Kultur als bewusste Störungen auf eine nicht mehr intakte Natur weisen, ist es umso irritierenÜber 100 Werke aus vier Jahrhunderten der, wenn diese Zeichen, die der Mensch rund um das Thema Landschaft finden ih- seiner Umwelt einschreibt, vollkommen ren Platz in der dritten Etage des Hauses. fehlen. So zeigt Reisches Landschaftsauf LandschaftsaufVertreten sind auch Landschaftsbilder von nahme des Matterhorns dies ganz ohne Franzosen des 19. und frühen 20. Jahrhun- Skilifte, dank digitaler Bildtechnik. derts, zudem wichtige Akteure und Neuerer der Fotografie des 20. und 21. Jahrhun- Der Großteil der Werke stammt aus der Stifderts und aktuelle malerische Positionen tung Situation Kunst. Ergänzt werden dieseit den 1960ern. Abgerundet wird die asse um Leihgaben von Sammlern, die dem soziationsreiche Zusammenstellung mit Haus verbunden sind: Die Sammlung Böckraumgreifenden Videoinstallationen zeit- mann hat u.a. drei Werke Richters beigegenössischer Künstler. steuert, die Sammlung von Kelterborn ist mit verstörenden Fotoarbeiten von Richard Das Alte mit dem Neuen zu verbinden, Mosse vertreten. Hinzu kommen die Sammauch zu kontrastieren, bildet das Konzept lung Ströher und Leihgaben von Privatperder Schau. Denn Kunstgeschichte entwick- sonen. Peter Friese hat gemeinsam mit seile sich nicht linear, so die Sicht der Kuranem Team Guido Boulboullé, Ingo Clauß toren, sondern sei geprägt durch Bezugund Julia Thiemann die Ausstellung entwinahmen, Abgrenzungen, auch Angriffe auf ckelt, die spannende neue Blicke auf die NaVorgefundenes und Tradiertes. tur aufzeigt und ein gewohntes Verständnis von Landschaft hinterfragt. Dazu gibt es ein Die Landschaft sei Projektionsfläche, gibt umfangreiches Begleitprogramm mit AkPeter Friese, geschäftsführender Direktionswerkstatt und Führungsformaten für tor der Weserburg, zu bedenken. Schon im Schulklassen, Vorträgen und Filmen. freundlich anmutenden vermeintlichen www.weserburg.de


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KUNST Horst-Janssen-Museum

Horst-Janssen-Museum stellt Salvador Dalí in den Mittelpunkt einer Ausstellung Text: Katrin Zempel-Bley

höllE und paradiEs D

ie Idee lieferte eine Collage von Horst Janssen. Das Werk mit dem Titel „Dalí, Dalí, Dalí“ löste bei Museumsleiterin Dr. Jutta Moster-Hoos den Gedanken aus, Dalí in einer eigenen Schau im Oldenburger Horst-Janssen-Museum zu zeigen. „Salvador Dalí – Illustrator. Der geniale Spanier und die Weltliteratur“ heißt die Ausstellung, die am 15. Mai eröffnet wird und Salvador Dalí in den Mittelpunkt stellt.

vatsammlung. „Es ist ein Werk, das mich bis zur Besessenheit anzieht“, schreibt Dalí und überrascht mit seinen eigenen Interpretationen. Die Bilder zeigen die Wanderung des Dichters durch Hölle, Fegefeuer und Paradies.

Die Grafikserie, in der Technik des Holzstichs, einer Sonderform des Holzschnitts, geht auf die italienische Regierung zurück, die den 700. Geburtstag des italienischen Dichters Dante Alighieri angemessen ehren Die Arbeit „Dalí, Dalí, Dalí“ basiert auf wollte. Als die Italiener 1954 erfuhren, dass Dalís Farbholzschnitt „Die Göttliche Kodas der spanische Künstler Dalí tun sollte, mödie, Die Hölle 17. Gesang, Die Wuchelöste das einen Proteststurm aus. Das Prorer.“ In die Collage arjekt wurde begraben. „Es ist ein Werk, das mich bis Gleichwohl hatte Dalí beitete Janssen die originale Grafik von zur Besessenheit anzieht“ die Grafikserie vollDalí ein und entwickelte daraus eine groß- endet. Daraufhin sprang der französische formatige Farbzeichnung, die er unmissVerleger Joseph Forét ein. Dalí kassierte soverständlich kommentierte. Er kritisierte mit zwei Mal. die, nach seinem Verständnis, verhängnisvolle Kombination von Kunst und Kom- „Don Quijote de la Mancha“ ist der unermerz, die er bei Dalí meinte zu erkennen. schrockene Held des Romans (1605-1615) von Miguel de Cervantes. Auch ihm hat Dalí Dalí hat neben seinen surrealistischen Ge- in seinen Illustrationen ein bildnerisches mälden auch stets Druckgrafik geschaffen Denkmal gesetzt. In den „Zehn Wegen zur und ließ sich dabei von Weltliteratur inspi- Unsterblichkeit“ begegnet uns Dalí zusätzrieren. Das Museum zeigt 100 ausgewähl- lich als Autor und stellt seinen Bildmotiven te Holzstiche nach Aquarellen von Dalí zu auch eigene surreale Texte gegenüber. Dantes epochalem Meisterwerk „Die Gött- www.horst-janssen-museum.de liche Komödie“ (1302-1319) aus einer Pri-


KUNST Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

diE rEforMation iM bild

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Kunsträtsel Begleitend zur aktuellen Sonderausstellung „Emile Bernard – Am Puls der Moderne“ wird im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen die Ausstellung „Propheten der Moderne – Grafik der Nabis“ gezeigt, die sich der gleichnamigen KünstlergrupKünstlergrup pe widmet. Im Sommer 1888 von Paul Sérusier, Maurice Denis, Pierre Bonnard und Félix Vallotton gegründet, ging es den jungen Künstlerrebellen um die symbolische Kunst, die über das Sichtbare hinaus das Wesen der Dinge und die sie auslösenden Emotionen darzustellen suchte. Erklärtes Ziel war es, sich über die Vorgaben der Natur hin weg zu setzen und sie hinter den bildnerischen Mitteln zurückzurück treten zu lassen. Damit ebneten die ProPro pheten – wie sich „Nabis“ aus dem Hebräischen abgeleitet übersetzt – den Weg zu einer neuen Kunst. Einen gemeinsamen Gruppenstil bildeten sie zwar nicht aus, sie teilten jedoch eine Vorliebe für die Farblithografie und brachten damit die traditionelle Vorstellung von der Überlegenheit der Malerei ins Wanken.

Visualisierung der Bibelworte durch Luther und Cranach d.Ä. im Oldenburger Schloss Text: Katrin Zempel-Bley

artin Luther und die Welt der Bilder“ lautet der Titel einer Sonderausstellung im Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. „Die hochwertige Sammlung des Landesmuseums illustriert mit rund 260 bisher nicht oder kaum gezeigten Werken die Neuvisualisierung der Bibelworte, die Martin Luther (1483-1546) mit Lucas Cranach d.Ä. entworfen hat und die die Welt reformieren sollte“, berichtet Dr. Siegfried Müller, Kurator der Ausstellung, die bis zum 12. Juli im Oldenburger Schloss zu sehen ist.

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ansahen und die Beseitigung der katholischen „Götzenbilder“ forderten. Bilder an sich seien nicht schädlich, hielt Luther ihnen entgegen. Es käme auf den Umgang mit ihnen an. Die visualisierten Botschaften aus der Heiligen Schrift sollten vor allem den des Lesens und Schreibens Unkundigen helfen, die Inhalte der Predigten besser zu verinnerlichen.

Er wollte die Menschen zu langfristigen religiösen und weltlichen Verhaltensveränderungen bewegen. „Er wünschte, dass die Gläubigen nicht nur in der Kirche durch Predigt und Kirchenausstattung mit der Mit der Reformation setzte auch in NordBibel vertraut gemacht wurden. Auch im westdeutschland eine tiefgreifende Durch- täglichen Leben hielten religiöse Motive dringung und Umgestaltung aller Lebens- Einzug. Der Reformator verstand dies als bereiche auf reformatorischer Grundlage „eyn Christlich werk“, berichtet Müller. ein. Fortan spielte das gemalte Evangelium für Luther eine entscheidende Rolle. „Er So präsentiert die Ausstellung Objekte mit erkannte die didaktischen Möglichkeiten Bildmotiven des 16. bis 18. Jahrhunderts von bildenden Darstellungen insbesondere aus dem Leben der Bauern, Bürger und Adangesichts des vorherrschenden Analpha- ligen, die der neuen, von Luther ausgehenbetentums seiner Zeit. „Mithilfe von Bilden reformatorischen Bildwelt entstamdern versuchte er die Menschen zu einem men. Die visualisierten Wertvorstellungen festen Glauben zu erziehen, ein neues und Handlungsaufforderungen finden sich Moralbild zu prägen und reformatorische auf sakralen Gegenständen, aber auch auf Werte zu vermitteln“, erläutert Müller. Möbeln, Ess- und Trinkgeschirr, Ofenplatten und –kacheln, Fliesen, Tabakdosen, Ganz anders als seine Zeitgenossen, die die Messingschüsseln und Medaillen. Anbetung religiöser Bilder als frevelhaft www.landesmuseum-ol.de

Besonders in ihren Anfängen standen sie in Kontakt zu Emile Bernard. Maurice Denis‘ Programmbild „Hommage à Cézanne“, das als Gouache in der Ausstellung zu sehen ist, lässt Rückschlüsse auf die geistigen Väter Gauguin, Bernard, Cézanne und Redon zu. Die Kunsthalle Bremen besitzt mit über 250 Blättern einen der reichsten Bestände an Nabis-Grafik außerhalb Frankreichs. Frage: In der Ausstellung ist die großformatige Arbeit auf Papier „Hommage à Cézanne“ (1899) von Maurice Denis zu sehen. In welchem Museum hängt das gleichnamige Gemälde von Denis, das ein Jahr später entstand? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. 4. 2015 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www.rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind 3 × 2 Eintrittskarten für die Kunsthalle Bremen. Die Antwort des Kunsträtsels aus der Ausgabe 108 lautet: Pont-Aven Gewonnen haben: Jana Balters, Worpswede Sigrid Schmerheim, Bremen Hans P. Hollweg, Cuxhaven


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INTERVIEW Carmen Emigholz

Kunst in Zeiten knapper Kassen: Interview mit Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz Text: Peter Schulz

„brEMEn hält Wort“ B

remen muss dringend sparen, der Etat weist keine Spielräume auf. Im vergangenen Sommer wurde sogar eine Haushaltssperre verhängt; die Landesregierung gab also nur noch Geld aus, wenn sie dazu rechtlich oder vertraglich verpflichtet war. Angesichts dieser Notlage drängt sich die Frage auf, wie sich der unabdingbare Sparkurs auf die Kulturförderung auswirkt. foyer hat darüber mit Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz gesprochen.

bedeutet Planungssicherheit für die Träger, auch für die freie Szene. Dabei wird es bleiben, insbesondere dort, wo vertraglich finanzielle Verpflichtungen eingegangen wurden, etwa im Museum Weserburg. Hier steht Bremen zu seinem Wort.

Und woher nehmen Sie das Geld, wenn sich neue, förderungswürdige Ideen und Projekte abzeichnen? Dafür gibt es Gelder aus staatlichen Stiftungen, Mittel für Projektförderung und aus der City Tax, die im Kern für städteKunst in Zeiten knapper Kassen – was touristisch relevante Vorhaben eingekann sich Bremen noch leisten? setzt wird, etwa für die Kunsthalle, oder Bremen unterstützt nicht nur das Theater demnächst für die „Breminale“ und „La zuverlässig und aufgrund langfristiger Strada“, die eine überregionale AusstrahFünf-Jahres-Verträge, sondern etwa auch lung haben. Generell gilt, dass wir überall die Deutsche Kammerphilharmonie, die dort, wo sich eine qualitativ hochwertige Schwankhalle, die Kunstsammlungen Bött- Entwicklung anbahnt, unterstützend cherstraße und das Gerhard-Marcks-Haus. reagieren, aktuell zum Beispiel im GüterMit den Bremer Philharmonikern sind wir bahnhof oder bei den Rockmusikern am gerade in Verhandlung. Derartige Kontrakte alten Zollamt. Hier müssen wir unsere haben wir auch anderen Kulturträgern aneingesetzten Instrumente immer wieder geboten. Weil damit die Einhaltung strikter überprüfen und schauen, ob sie wirksam Vorgaben einhergeht, etwa in der Personal- sind. Dafür holen wir die Beteiligten zu entwicklung, haben manche Einrichtungen unseren Spartengesprächen zusammen, einen solchen Vertrag aber auch abgelehnt. um gemeinsam zu überlegen, wie sich Davon abgesehen können sich alle Einrich- finanzielle Freiräume schaffen lassen, die tungen für die Zeit eines laufenden Hauszusätzliche Möglichkeiten eröffnen. Wir halts, also jeweils zwei bis vier Jahre in einer erörtern Strategien der Drittmittelakquise Legislaturperiode, ihrer Förderung sicher eines Spielstättenkonzeptes und des damit sein. Diese flächendeckende Zuverlässigkeit verbundenen Personalmanagements.

Mehr Mittel werden Ihnen dafür nicht zur Verfügung stehen, eher ist das Gegenteil zu befürchten. Wie gehen Sie damit um? Indem wir unseren Haushalt durchforsten, uns aus der Förderung bestimmter Maßnahmen, etwa von Jubiläen, oder der Beteiligung an Netzwerken zurückziehen, von denen Bremen weniger profitiert. Und wir sehen uns natürlich die Entwicklung in der kulturellen Szene an, ob es hier und da eine Erneuerung im Bestand gibt. Das beste Beispiel liefert zur Zeit das Bremer Theater, das ganz viele Impulse auch in die Stadtteile gibt. In der Vergangenheit haben die großen Museen mit bedeutenden Ausstellungen für überregionale Strahlkraft gesorgt. Derartige „Events“ erfordern großen finanziellen Aufwand. Kann sich Bremen daran noch beteiligen? Eine gute, zündende Idee wird sich auch in Zukunft umsetzen lassen. Allerdings schränken uns die Rahmenbedingungen, etwa hinsichtlich der Versicherungssummen für bedeutende Leihgaben, finanziell zunehmend ein, während sich die Einnahmen nicht beliebig steigern lassen. Ausstellungen wie van Goghs „Felder“ sind eben die Ausnahme. Die Erfahrung zeigt, dass gute Ansätze – aktuell die BernardAusstellung in der Kunsthalle oder „400 Jahre Landschaftsbilder“ in der Weserburg – vom Zuschauer honoriert werden.


DAS SEHEN WIR GANZ KLASSISCH. Kulturelles Engagement ist eine Investition für Menschen – und macht unsere Stadt erst so richtig lebenswert. Dafür setzen wir uns gerne ein.

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KUNST Ausstellungen

: Kunstwerke Text: Sabine Komm

Virtuose Apokalypse Über der See ist der Himmel aufgerissen. Gestirne sind zu sehen und ein Flugzeug. Franz Radziwill (1895-1983) lässt in diesem Gemälde von 1953 die Welt zerbrechen und neue Planeten entstehen. „Der Kosmos kann zerstört werden, der Himmel nicht“ heißen das Großformat und jetzt auch die Ausstellung im Künstlerhaus Dangast.

Großer Verwandlungskünstler

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf besitzt 101 Arbeiten von Paul Klee (1879-1940), ein unermesslicher Schatz. Die Kunsthalle Emden nutzt jetzt die Chance, 76 dieser Werke auszustellen. Kuratorin Katharina Henkel spricht von einer Mini-Retrospektive. Besucher begegnen frühen Landschaften auf Papier von 1909. Aquarelle erinnern an Klees legendä20 Großformate von 1943 bis 1971 zeigen, re Tunis-Reise von 1914, auf der er sich mit wie sich Radziwill nach zwei miterlebten Licht und Farbe auseinandersetzt. „Kamel Kriegen und dem Tod seiner Frau Johan(in rhythm. Baumlandschaft)“ von 1920 na Inge 1942 zunehmend religiösen Moti- steht für seine geometrisch-konstruktive ven zuwendet. Diese Werkgruppe ist nach Phase. Es folgen Hell-Dunkel-Studien wähAngaben von Kuratorin Birgit Denizel trotz rend der Bauhauszeit und experimentelle vieler spannender Aspekte bisher nicht nä- Werke wie die Ölpause „Sganarelle“. her untersucht worden: „Radzwill hatte einen absolut undogmatischen Glauben: Er Klees Inspiration durch den französiverbindet religiöse Motive wie Kruzifix schen Pointillismus spiegeln Arbeiten wie und Engel mit einer Naturmystik, die Pla- „Maske Laus“ und „Blick in die Ebene“, ein neten und magische Wolkengebilde einWerk, das Felder, Wiesen und Wälder aus schließt.“ Dabei orientiert sich Radziwill der Vogelperspektive zeigt. Das Spätwerk an den alten Meistern, darunter Altdorfer, prägen nicht mehr spielerische Linien, Breughel, Grünewald und Bosch. jetzt tauchen kräftige Striche auf, die an alte Schriftzeichen erinnern. Ein Beispiel Neben drastisch apokalyptischen Visioist die spröde Zeichnung „Scharfes Wort“ nen sind in Dangast auch hoffnungsvolvon 1940. Kuratorin Henkel begeistert, wie lere Werke zu sehen wie „Der stille Raum Klee seinen Stil ständig weiterentwickelt des Winters“ von 1950. Der Maler verbindet und dabei mit Formen und Farben expehier reale und religiöse Welt: Über Nordsee rimentiert: „Nur Picasso war vergleichbar und Segelbooten erscheint ein engelähnwandelfähig und hat die Kunst nach 1945 liches Wesen mit Heiligenschein. Bäume so nachhaltig beeinflusst wie Paul Klee.“ und Windmühle am Ufer wirken in diesem Bis 12. Juli 2015. Kunsthalle Emden. Moment wie überbelichtet und erstarrt. Katalog. Bis 10. Januar 2016. Franz Radziwill Haus, Sielstraße 3, Dangast. Katalog.


Kunst Ausstellungen 45 foyer

Meister der Täuschung

Der Unangepasste

Der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Von wegen. Bremerhaven zeigt mehr als 15 Werke des in der Seestadt geborenen Installationskünstlers Christian Haake, der heute in Bremen lebt. Für die Kunsthalle hat der 47-Jährige die maßgeschneiderte Ausstellung „SPINS / CIRCLES / ABSTRACTS” geschaffen. Mit dabei „Spins“: Hier hat er ein eigenes Haar in ein Röhrchen gesteckt und dieses in ein weiteres Röhrchen und so weiter, bis eine feine skulpturale Arbeit entstanden ist. Auch die Serie „Millimeterpapier“ ist zu sehen. Was akkurat mit dem Rotstift gemalt ist, sieht aus wie Millimeterpapier, ist es aber nicht. Der Titel bezieht sich einzig auf das einen Millimeter starke Zeichenpapier.

Hans Meyboden (1901-1965), geboren in Verden und aufgewachsen in Bremen, hat in der Kunsthalle Bremen früh die alten Meister kopiert. Gegen den Willen des strengen Vaters. In Dresden wird er Meisterschüler von Oskar Kokoschka. Später arbeitet und studiert er in Berlin. Krankheiten verhindern eine kontinuierliche Arbeit, aber auch während seiner Kuraufenthalte in Davos und im Rhônetal entstehen Landschaften. Nach schwerer Depression kommt er 1935 nach Fischerhude, wo er den Kollegen Otto Modersohn besucht. Hier malt Meyboden wieder Menschenbildnisse, Landschaften, Herbststräuße und andere Stillleben.

Weil Haake früher Filmvorführer war und damit kinoaffin ist, hat er auch eine Videokamera installiert. Gefilmt wird, wie die Museumsbesucher unter einer von ihm gebauten Stuck-Decke durchlaufen. Im Video sieht die Kunsthalle dann wie ein Palais der Schönen Künste in Frankreich oder Belgien aus. „Eine Täuschung, eine Fiktion“, sagt Kai Kähler vom Kunstverein Bremerhaven. Typisch für Haakes minimalen Eingriffe in den Raum ist, dass er auf dem transparenten Oberlicht des Ausstellungshauses etwas zappeln lässt, was an einen Vogel erinnert: auch das ein Spiel zwischen Schein und Sein. Bis 26. April 2015. Kunsthalle Bremerhaven

Das Otto Modersohn Museum Fischerhude verwaltet den Nachlass von Meyboden und erinnert zum 50. Todestag an ihn. Die Retrospektive würdigte einen Unangepassten, der zeitlebens gegenständlich malte. In den Nachkriegsjahren wandelt sich sein Stil hin zu einer starken Vereinfachung der schwarz konturierten Gegenstände. 1958 malt er den „Roten Tisch“ mit einem abstrahierten Blumenstillleben und wild gemusterten Teppich. In den letzten Lebensjahren entstehen Figurenbilder, die Einsamkeit thematisieren. Seine späten Landschaften spiegeln in Farbigkeit und Pinselführung die Eindrücke seiner Provence-Reisen. Bis 30. April 2015. Otto Modersohn Museum, Fischerhude

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WISSENSCHAFT Panorama

PANORAMA WISSENSCHAFT Text: Stephan Cartier

Professor Dr. Peter Ritzenhoff

Niko Paech

Familiäres in Bremerhaven

Impulse für den Nachwuchs

Wie man spart, weiß Peter Ritzenhoff genau. Der zum neuen Rektor der Hochschule Bremerhaven gewählte Wissenschaftler ist von Hause aus Professor für Gebäudeenergietechnik. In seinem Amt, das er am 1. September vom langjährigen Rektor Josef Stockemer übernehmen wird, gehört die nicht ganz unwichtige Aufgabe, die Hochschule weiter finanziell zu sichern. Außerdem, so stellte Ritzenhoff klar, wolle er deren Bedeutung als Motor für die regionale Wirtschaft weiter stärken.

Dass Vorträge und Diskussionsrunden nicht immer nur allein dem Intellekt nutzen, sondern auch der Beziehungs- und Kontaktpflege, ist für Wissenschaftler und Manager kein Geheimnis. Allein: Nachwuchskräften fehlen hierfür – anders als für ihre „Chefs“ – oft die Plattformen. Dies will jetzt das „Impulsforum“ der Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO) in der Region ändern.

Den fachlichen Rahmen dieser Impulsforen sollen jeweils ein Vortrag und eine Diskussion mit Oldenburger und auswärtigen Aus einem Kreis von 16 Bewerbern erhielt Referenten bilden. Den Auftakt bestritder 49-jährige Ritzenhoff einen eindeutigen ten jetzt zwei Könner ihres Fachs: der UmVertrauensbeweis: Alle Stimmen des Wahl- weltökonom Niko Paech sowie der Direktor gremiums gingen an den bereits seit 1999 des Hamburgischen Weltwirtschaftsinsan der Hochschule lehrenden Ingenieur, der tituts, Christian Growitsch, die über „Die schon auch Konrektor für Lehre, Studium Notwendigkeiten und Grenzen des Wirtund Forschung ist. Studiert hat der gebürschaftswachstums“ diskutierten. tige Marburger unter anderem an der Rheinisch-Westfälischen Technischen HochInitiatorin des Forums ist Swea von Menschule in Aachen. In der Selbstverwaltung de, Vizevorsitzende der UGO. Als Markeder Hochschule Bremerhaven engagierte er tingexpertin weiß sie um die Effektivität sich bereits kurz nach seinem Lehrantritt. solcher informellen Zirkel und hofft, dass unter den Oldenburger JungwissenschaftSeiner Ankündigung, als Rektor einen falern und -managern in absehbarer Zeit miliären Umgang zu pflegen und den offe- feststehen wird: „Einmal im Jahr muss ich nen Führungsstil, den auch der deutsche da hingehen – das Thema ist spannend, die Wissenschaftsrat Bremerhavens HochReferenten sind hervorragend, und hinschule attestierte, weiterzuentwickeln, terher kann man sich kennenlernen, auswird man Vertrauen schenken dürfen: Rit- tauschen, eine Zusammenarbeit ausloten, zenhoffs persönliche Voraussetzungen oder einfach einen schönen gemeinsamen sind gut, er ist Vater von vier Kindern. Abend haben.“


WISSENSCHAFT Provenienzforschung 47 foyer

In Oldenburg entsteht ein einzigartiges Netzwerk für Provenienzforschung Text: Michael Pitz-Grewenig

Unter Verdacht – ein Gemälde Wolfgang Heimbachs, erworben 1941 in den besetzten Niederlanden

dEnkEn iM iMpErativ D

as Gedenken an den Holocaust ist wichtig. Aber nur im Gedenken verharren ist zu wenig; man muss Gedenken auch als Imperativ verstehen, nicht nur an Vergessenes zu Erinnern, sondern auch in Taten umzusetzen. In Oldenburg hat man dies anscheinend begrif begriffen. Hier entsteht seit 2011 ein bis heute einzigartiges Netzwerk für Provenienzforschung, bei dem das Landesmuseum, das Stadtmuseum und die Carl von OssietzkyUniversität eng zusammenarbeiten.

Kulturgutverluste“ in Magdeburg verzahnt jekte. Ab 1941 war Walter Müller-Wulckow, und ist zweifellos ein Alleinstellungsmerk- Gründungsdirektor des Oldenburger mal für Oldenburg und den Nordwesten. Landesmuseums, der Sachverständige für die „Verwertung der Schmuck- und Im Aktenarchiv des Landesmuseums Kunstgegenstände aus jüdischem Besitz“, Oldenburg schlummern noch immer der Empfehlungen abgab, welche Stücke zahlreiche Ankaufunterlagen und Brief„national wertvoll“ und für Sammlunwechsel, die mit „großen Namen“ des gen des Reiches geeignet waren (bis hin damaligen Kunsthandels aufwarten und zum geplanten Führermuseum in Linz), eindrucksvoll belegen, dass Oldenburg welche Stücke aufgrund ihres Wertes auf mitnichten unbeachtete Provinz war. Die bestimmten Auktionen verkauft werden Liste der Verhandlungspartner liest sich sollten und was Ausschussware war. Dieser wie das „Who is Who“ des internationalen Rest wurde zumeist auf großen Auktionen Dr. Marcus Kenzler untersucht seit 2011 Kunsthandels. Der jüngst in die Schlagdirekt vor Ort an die einheimische Bevölam Landesmuseum für Kunst und Kultur- zeilen geratene Kunsthändler Gurlitt kerung verkauft oder aber an Bombengegeschichte Oldenburg die Gemälde- und erwarb übrigens ein Reitergemälde von schädigte kostenlos verteilt. Möbelbestände. An der Universität ist das Max Liebermann aus den Beständen des Thema zu einem integralen Bestandteil der Landesmuseums. Die Herkunft von rund 20500 Objekten, universitären Lehre vor allem für Masterdie allein im Besitz des Landesmuseums studierende des Faches „Museum und Aus- Die bisherigen Forschungen von Marcus sind, muss geklärt werden. Gemeinsam stellung“ geworden. Neben der FU Berlin Kenzler bestätigen immer mehr, dass die mit Dr. Andreas von Seggern, dem Leiter bildet nun also auch die Uni Oldenburg in geografische Lage Oldenburgs von ganz des Stadtmuseums Oldenburg, wurde eine diesem Bereich aus. besonderer Bedeutung ist. Zwischen 1942 Sondersammlung für NS-verfolgungsbeund 1944 dienten unter anderem die dingt Das in Oldenburg gegründete Netzwerk Stadt und die Region als Sammel- Eine in Deutschland bislang entzogeverfolgt einen sammlungs- und standortstellen für den beschlagnahmten ne Werke einzigartige Einrichtung. übergreifenden Ansatz, der verschiedene Besitz der jüdischen Bevölkerungsund Forschungseinrichtungen einbezieht und teile Hollands, Frankreichs, Belgiens und Objekte in Privatbesitz gegründet. Eine in produktive Synergieeffekte erzeugt. In der Luxemburgs. Allein in den Jahren 1942/43 Deutschland bislang einzigartige EinPraxis können auf diese Weise historische erreichten 5865 Güterwaggons mit „Holrichtung. die über das Gedenken hinaus Zusammenhänge aufgedeckt werden, die landmöbeln“ den Gau Weser-Ems. versucht, verwischte Spuren jüdischen ansonsten unerkannt blieben. Das bunLebens wieder sichtbar zu machen. desweit beachtete Projekt ist eng mit dem Die Sammelstellen dienten der ersten neu gegründeten „Deutschen Zentrum Sichtung und Selektion der Möbel und Ob-


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LITERATUR Kindeswohl / Montecristo

literatur Text: Inge Zenker-Baltes

Recht und Gerechtigkeit

Personenschaden

Ian McEwan in Höchstform

Der etwas andere Krimi von Martin Suter

Es gibt Romane, die vermitteln Einblicke in einen Facettenreichtum menschlichen Seins, wie man ihn nicht kannte. Das jüngste Werk des britischen Bestsellerautors Ian McEwan gehört dazu, denn in „Kindeswohl“ hat der Autor wieder ein fragiles Thema in brillante erzählerische Form gegossen. Seine Protagonistin Fiona Maye, Richterin am Londoner High Court, soll über eine von der Religion seiner Eltern verbotene Bluttransfusion für den todkranken siebzehnjährigen Adam entscheiden. Nach sorgsamen Erwägungen ordnet Fiona die Transfusion an und rettet Adam so das Leben. Doch das Urteil hat tragische Folgen für Adam und auch für Fiona, die zudem die eigene Ehekrise verkraften muss.

Jonas Brand sitzt im Intercity nach Basel, als ein großes Etwas am Fenster des Speisewagens vorbeifliegt. Fast augenblicklich stoppt der Zug – „Personenschaden“ heißt es. Doch damit gibt sich der Videojournalist nicht zufrieden. Zwar filmt er nicht das leblose Bündel auf den Schienen, doch fängt er Reaktionen einiger Fahrgäste ein.

Wieder in seiner Wohnung, entdeckt Jonas zufällig zwei in seinem Besitz befindliche Einhundertfrankenscheine mit derselben Seriennummer. Kurz darauf wird bei ihm eingebrochen, er selbst wenig später überfallen. Bestehen Zusammenhänge zwischen diesen Ereignissen? Und hat der „Personenschaden“ aus dem Intercity – ein Banker – wirklich Selbstmord beganIan McEwan legt in dem bewegenden, jugen? Dann gibt es noch einen Toten, und ristisch fundierten Roman das fein veräsnun beginnt Jonas Brand zu recherchieren, telte Denken und Fühlen seiner Protagostößt auf Korruption und Intrigen und lässt nistin offen, und auch deren Leidenschaft sich, als man ihm anbietet, sein Traumprofür die Musik. Wie die begnadete Hobbypi- jekt, einen Film mit dem Titel „Montecrisanistin gegen Ende eines Konzertauftritts, to“, zu realisieren, nur zum Schein von seiin höchsten musikalischen Sphären schwe- nen Nachforschungen abbringen. bend, von einer immer drängenderen Ahnung überfallen wird und noch während Martin Suter frisst sich in dem spannenden des frenetischen Applaus’ ihres Publikums Roman tief hinein ins Schweizer Bankweaus dem Konzertsaal flieht, um sich telefo- sen mit seinen mutmaßlich zwielichtigen nisch die Bestätigung ihres schrecklichen Machenschaften, die bis in höchste Chef ChefVerdachts einzuholen – das ist einzigartig etagen reichen. Die bittersüße Liebesgeund zeigt den Autor auf dem Zenit seiner li- schichte, die der Autor mit alldem verwebt, terarischen Schaffenskraft. endet schließlich anders als erwartet. Ian McEwan: Kindeswohl. Ü: Werner Martin Suter: Montecristo. Diogenes. Schmitz. Diogenes. 224 S., 21,90 Euro 320 S., 23,90 Euro


Roland 60x126_Mix 2002 04.03.15 1 literatur DerVerlag MörgerAlbatross weinte / Brennerova 49 foyer

33 Jahre

Mörder-Vater

Russische Verwicklungen

Ergreifender Roman von Anne-Laure Bondoux

Wolf Haas wieder mit Brenner in Aktion

In seinem gesamten Leben liebte der stets gewaltbereite Mörder Angel nur einen Menschen: den Jungen Paolo, dessen Eltern er im abgelegenen Haus an Chiles südlichster steiniger Spitze die Kehlen durchgeschnitten hatte. Paolo auch noch zu töten brachte er nicht über sich, spürte vielmehr ein völlig neues Gefühl – fürsorgliche verzweifelte Liebe zu dem Kind, dem bald sein einsames Herz gehörte. Andere Menschen kreuzen den Weg der Beiden. Der gebildete Luis nistet sich bei ihnen ein, ahnungslos in Lebensgefahr schwebend, weil Angel in ihm einen Konkurrenten um Paolos Liebe wittert. Die schöne Délia missbraucht ihr zeichnerisches Talent zu einem Verrat. Und der alte Holzfäller Ricardo, der seine Gastfreundschaft mit dem Leben bezahlt. Angel und Paolo, durch ihr schreckliches Geheimnis zusammengeschweißt, hängen längst in zärtlicher Vater-Sohn-Liebe aneinander. Eine Trennung ist ihnen unvorstellbar. Trotz zahlreicher Auszeichnungen ist Anne-Laure Bondoux hierzulande nur wenig bekannt. In ihrem aufwühlenden Roman begleitet sie mit wunderbar poetischer Sprache die Wandlung eines Mörders, erfasst die Gefühlsstürme eines heranwachsenden Kindes und die eines fehlgeleiteten Mannes mit seltener Wucht und Intensität. Anne-Laure Bondoux: Der Mörder weinte. Ü: Maja von Vogel. Carlsen, 176 S., 14,90 Euro

Herrlich, dieser neue „Brenner“, das reinste Lesevergnügen! Nachdem Wolf Haas 2012 für seinen Roman „Verteidigung der Missionarsstellung“ mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet wurde, hat er sich wieder seinem beliebten Privatermittler Brenner zugewandt. „Brennerova“ titelt der Autor, denn so soll Brenners russische Ehefrau heißen, die er eher heimlich im Internet sucht. Und das, obwohl er „die Herta“ hat, „das Beste seit langem“. Doch die will ohne ihn in Marrakesch wandern. Flugs loggt sich Brenner bei den Russinnen ein, trifft auf Interesse bei der schönen Nadeshda und reist zu ihr an die Wolga. Natürlich wird er unterwegs überfallen, verheddert sich im Spannungsfeld zwischen zunächst zwei Frauen, gerät ins Fadenkreuz von skrupellosen Zuhältern und unternimmt schließlich eine abenteuerliche Reise in die Mongolei als Überbringer von Lösegeld. Man lacht Tränen, kommt gleichzeitig aus dem Staunen nicht heraus: ob der einmaligen Erzähler-Sprache mit ihrem ausgeklügelten Witz, des Panoptikums an Personen, ob der oft auf Halbsätze komprimierten überraschenden Wendungen und der kriminellen wie amourösen, schrecklichen, zugleich grotesken Geschehnisse, in die Wolf Haas seinen mal tumben, dann wieder gewitzten Helden verwickelt. Wolf Haas: Brennerova. Hoffmann und Campe. 239 S., 20,- Euro

ALBATROS Buchhandlung Fedelhören 91· 28203 Bremen 0421- 32 72 48

Jub Mönster zeigt

Pariser Gasanschlüsse

von einer Seite, die sonst sehr leicht übersehen wird: als induviduelle, buchstäblich »eigenartige« Zeichen des menschlichen Zusammenlebens.

Foto: Claus Gehlhaar

Ausstellungseröffnung am Freitag den 10. April 2015 um 18 Uhr – Sie und Ihre Freunde sind herzlichst eingeladen. Jub Mönster wird anwesend sein.

10. April bis 2. Mai 2015 Es folgen im Mai 2015 – Hannes v. d. Fecht und dann im Juni 2015 – Horst Link

Seitenblick

Antiquariat und Kunst

Contrescarpe 45 – 28195 Bremen Telefon: 0421 - 32 32 05


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LITERATUR Buch und Musik

literatur Buch und Musik Text: Simon Neubauer

Mahlers Menschen Das Staunen beginnt schon beim ersten Durchblättern: Die Autoren Helmut Brenner und Reinhold Kubik müssten ja Tag und Nacht in vielen Archiven unterwegs gewesen sein, um diese Fülle an Material über Gustav Mahler zu sammeln! Und weiter staunt der eifrig gepackte Leser über die Ergebnisse de Recherchen, nun nach Alphabet lexikalisch auf bereitet, das heißt, allen Porträtierten wurde mit zahlreichen Lebensdaten zur Lebendigkeit verholfen. Mehr noch: Jedes einzelne Zitat ist mit der genauen Fundstelle beglaubigt. Unter den 70 Freunden und Weggefährten Mahlers sind Namen darunter, die man in den Büchern über den berühmten Komponisten noch nie gelesen hat, wenn aber doch, dann sind sie in gebotener Kürze flüchtig aufgeführt. Nun ja, einige dieser Vertrauten hat Mahler als Kapellmeister an der Hamburger Oper gewonnen, zum Teil auch gesucht, um als „Neuer“ in die hansestädtische Gesellschaft hineinzuwachsen. Andrerseits sind uns die Jugendfreunde, meist Musiker, Wissenschaftler, Künstler und besonders Gründungsmitglied und späterer Direktor der Universal Edition Emil Hertzka und die Verleger Enrico Schott und Stecher nicht unbekannt. Als wichtigste, auch für die Forschung unentbehrliche Freundschaft gilt jene mit

der getreuen Natalie Bauer-Lehner, eine nicht ganz unerotische Vertrautheit. Sie hat in Gesprächen und Mitteilungen Selbstbekenntnisse des genialen Komponisten festgehalten und der Nachwelt zum besseren Verständnis der Werke Mahlers übermittelt. Sonst hielten die Amouren und Bekanntschaften mit Frauen nach der Eheschließung oft nicht mehr, weil Alma dagegen war. Ausnahme: Die Frauen der befreundeten Familien, zu denen es Mahler immer wieder hinzog, um sich ohne jede Fachsimpelei einfach behaglich auszuruhen. Die rund 70 Biografien dieses Buches können und sollen das Charakterbild Mahlers nicht verändern. Aber die Darstellungen fügen unendlich viele Nuancen in das dem Mahler-Verehrer bekannte Porträt ein. Helmut Brenner, Reinhard Kubik: Mahlers Menschen. Freunde und Weggefährten. Residenz Verlag, St. Pölten. 304 Seiten, zahlreiche Abbildungen. 29,90 Euro


LITERATUR NordMord

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Krimis aus der Region Text: Peter Schulz

BREMEN SCHUHE & ACCESSOIRES H E R R E N - & D A M E N A U S S TAT T U N G

Schräge Typen

Regatta-Rivalen

Es ist schon ein ziemliches schräges Panoptikum, das dem ermittelnden Kommissar Beckmann und seiner Kollegin Hartung da im tiefsten Ostfriesland begegnet. Harm, der Dorf-Gendarm, Kaufmann Heinrich, dazu die mehr oder weniger arbeitsamen Landwirte Enno und Johann – schweigsam, mürrisch und gern mal besoffen sind sie allesamt keine große Hilfe bei der Suche nach dem Mörder eines unbekannten Toten, der eines trüben Tages im Schilf gefunden wird.

Frauen sind – so der Titel eines alten UfaFilms – bessere Diplomaten. Und offenbar auch bessere Kriminalisten. Denn ohne die clevere Renate hätte der knurrige Kommissar Brunner in diesem Todesfall in Seglerkreisen wohl niemals Land gesehen. Doch weil Renate der Sache mit weiblicher Intuition auf den Grund geht, erreicht der unmotivierte Ermittler am Ende doch das rettende Ufer.

Die Riege der skurrilen Typen wird noch erweitert, als der trottelige Nicolaj von der Russen-Mafia auftaucht, der seinen Partner und eine große Menge Kokain sucht, aber blöderweise immer Autos mit leerem Benzintank klaut. Dann offenbart Enno eine sehr bedenkliche Zuneigung zu Kamerunschafen, während Johann seine liebe Not damit hat, den toten Nachbarn Focko loszuwerden – Hitchcocks „Immer Ärger mit Harry“ lässt grüßen! Der gebürtige Bremer Marvin Entholt hat einen schrullig-unterhaltsamen Krimi geschrieben, der sich wohltuend von den Horror-Szenarien skandinavischer Prägung abhebt. Denn „Friesisch Roulette“, geschickt in kurze Kapitel aufgeteilt, verursacht zwar so manchen Lachkrampf, aber keine Albträume. Marvin Entholt: Friesisch Roulette. Emons-Verlag, 144 Seiten, 8,95 Euro

Die Rahmenhandlung bildet eine Regatta vor Greetsiel, die sowohl der bauernschlaue Privatier Hinni als auch sein protziger Konkurrent Geerd unbedingt gewinnen wollen. Zwei wenig sympathische Draufgänger, die gern Geschäfte machen und ansonsten jedem Rock nachstellen nach der Devise: Es kann nur einen Sieger geben. Doch dann liegt Geerd tot im Cockpit seiner neuen Angeber-Yacht und der zur Bequemlichkeit neigende Brunner nimmt prompt Hinni ins Visier, bis ihm Renate auf die Sprünge hilft und seine Blamage verhindert. Vor allem Segelfans dürften an diesem Buch Gefallen finden, geht doch der Autor sehr ausführlich auf den Wassersport und die Regeln einer Regatta ein. Das fällt stellenweise ziemlich langatmig aus, was dem Fluss der Handlung nicht unbedingt gut tut. Harald H. Risius: Regatta mit Nebenwirkungen. Richter-Verlag, 292 Seiten, 10,20 Euro

C A R L- R O N N I N G - S T R . 9 | 2 8 19 5 B R E M E N T E L E F O N 0 4 2 1- 2 4 2 7 9 10 1 W W W. H A U T O P - S C H U H E . D E


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KINO Elser

kino

Text: Wilfried Hippen

„Elser“

Allein gegen Hitler „Elser“ von Oliver Hirschbiegel Jeder weiß, dass er scheiterte. Deswegen baut Oliver Hirschbiegel auch keinen Spannungsbogen rund um das Hitler-Attentat von Georg Elser am 8. November 1939 auf. Stattdessen beginnt er in zügigzurückhaltenden Einstellungen damit, wie sein Titelheld die Bombe im Münchner Bürgerbräukeller einbaut und den Zeitzünder in Gang setzt. Es gibt kurze Sequenzen von der Versammlung mit Hitler, man sieht Elser bei seinem ungeschickten Fluchtversuch in die Schweiz, wie er verhaftet wird und erfährt, dass er nicht den Führer und die NS-Führungsriege, sondern unschuldige Passanten getötet hat – und dann fängt der Film erst wirklich an. Diese sachliche, betont undramatische Darstellung ist wie ein Gegenentwurf zu Hirschbiegels düster-theatralischem Hitler-Porträt „Der Untergang“. Dessen extrem kontroverse Rezeption scheint eine Lehre für Hirschbiegel gewesen zu sein, denn hier nähert er sich viel sorgfältiger, man kann auch sagen mit Demut, der deutschen Vergangenheit.

großen Teil spielt der Film in den Zellen und Verhörräumen, in denen er befragt, unter Druck gesetzt und gequält wird. Diese Leidensgeschichte des Gefangenen wird zwar erschreckend realistisch, aber nie spektakulär brutal in Szene gesetzt. Die beste Sequenz des Films gelingt Hirschbiegel, wenn die Kamera mit einer Protokollführerin vor der Folter den Verhörraum verlässt und er nur ihr Gesicht zeigt, wenn sie auf dem Gang sitzend ein Buch liest, während man Elser immer lauter schreien hört. In einer durchgängigen Parallelmontage wird von diesen Szenen zu Rückblenden geschnitten, in denen Elsers Leben unter Hitler in seinem kleinen idyllischen Heimatdorf gezeigt wird. Dort entwickelt sich die Herrschaft der Mitläufer. In der Ortskneipe werden die Nazis lauter, schleichend setzt sich im Dorf der nationalsozialistische Geist durch.

Diese Normalität des Bösen ist das wirklich erschreckende an Hirschbiegels Film. Zum Widerstand ist nur ein einziger bereit, den Christian Friedel nicht wie einen poliEr will zeigen, was einen lebenslustigen tischen Märtyrer, sondern als einen furchtjungen Mann dazu bringt, als einer der losen, freiheitsliebenden Rebellen spielt. ganz wenigen die Ausmaße des Unheils vorherzusehen, in das Adolf Hitler die Welt „Es hätte auch keiner mitgemacht“, sagt Elser später im Gefängnis. Ein vernichtendes führen wird. Und der daraus die Konsequenzen zieht. Und er zeigt, welchen Preis Urteil. – Ab 9. April in den Kinos. Georg Elser dafür zahlt, denn zu einem


KINO Demnächst/DVD-Tipp

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tipp

„Verfehlung“

„Die abhandene Welt“

Neu auf DVD „Mr. Turner“

Demnächst im Kino

von Mike Leigh Mit den Klassikern kann man vieles anstellen. Shakespeares Stücke sind schon ins Gangstermilieu, in den Weltraum und den Wilden Westen verpflanzt worden. Hier haben nun Frank Hoffmann und Pol Cruchten Schillers „Die Räuber“ (ab 19. 3.) in der Welt der Hochfinanz angesiedelt. Leider biegen die Regisseure das Stück so um, dass von Schiller kaum etwas übrig bleibt. In der Erinnerung wird der Film wohl eher darum bleiben, weil Maximilian Schell darin seine letzte Rolle spielt.

da auch der erste Film nach der Dramaturgie einer Fernsehserie aus Episoden zusammengesetzt war, konnte der Regisseur John Madden die verschiedenen Erzählstränge ohne viel Spannungsverlust weiterspinnen. Zu Judy Dench, Maggie Smith und Bill Nighy kommt jetzt als amerikanischer Besucher noch Richard Gere dazu. Ja, auch der ist schon die Jahre gekommen.

„Die abhandene Welt“ (ab 7. 5.) von Margarethe von Trotta ist eine angenehme Überraschung, denn nach „Hannah Arendt“ beweist die Regisseurin, dass sie Wissen wir wirklich, wozu unsere besten auch leichter erzählen kann. Die GrundFreunde fähig sind? Diese Frage steht im geschichte ist autobiografisch. Vor einigen Kern von „Verfehlung“ (ab 26. 3.). Gerd Jahren hat von Trotta erfahren, dass sie eiSchneider erzählt hier von den Missne Schwester hat. Daraus hat sie ein Drehbrauchsfällen durch katholische Geistlibuch entwickelt, in dem von einer Jazzche, doch er tut dies so subtil und dramasängerin erzählt wird, die sich auf die Suturgisch geschickt, dass man vor allem mit che nach einer Operndiva macht, die ihrer dem Gefängnisgeistlichen Jakob darüber verstorbenen Mutter erstaunlich ähnlich rätselt, ob sein Schulfreund, der Jugendsieht. Die Geschichte spielt im gutbürgerbetreuer Dominik, sich tatsächlich an Jun- lichen Künstlermilieu, und Trottas Stammgen in seiner Sportgruppe vergangen hat. hauptdarstellerin Barbara Sukowa lebt wie ihre Filmfigur seit langem in New York. Sie Wohin mit den Alten? Warum nicht nach und Katja Riemann arbeiten auch als SänIndien? Dies war die Grundprämisse der gerinnen, und so deckt sich vieles von ihren Erfolgskomödie, in der eine Gruppe von Persönlichkeiten mit ihrer Rollen. Aus diebritischen Rentnern in einem herunterge- ser Vertrautheit mit der Geschichte, den Fikommenen indischen Hotel einquartiert guren und Darstellern schöpft von Trotta wird. Es war wohl unvermeidlich, dass mit vollen Händen, und so gelingt ihr hier drei Jahre später „Best Exotic Marigold ein sehr entspannt und souverän erzählter Hotel 2“ (ab 2. 4.) in die Kinos kommt. Und Unterhaltungsfilm mit Tiefgang.

William Turner war der bedeutendste britische Maler seines Jahrhunderts, und Mike Leigh gelingt es hier, ein Bild von diesem Menschen zu zeichnen, dass ihn in seiner widersprüchlich schillernden Komplexität zeigt. Denn Turner war ein schwieriger Mensch, ein Misanthrop, der auf seine Mitmenschen meist nur mit abweisenden Grunzlauten reagierte, ein feindseliges Verhältnis zu seiner getrennt lebenden Frau und seinen Töchtern pflegte und seine Haushältern (auch sexuell) wie ein Objekt behandelte. Der Film schlägt einen großen Bogen, indem er von den letzten 20 Jahren im Leben des Künstlers erzählt. Wie bei Mike Leigh üblich hat Timothy Spall den Rollencharakter in vielen langen Proben zusammen mit dem Regisseur entwickelt. So wirkt er überhaupt nicht wie eine historische Persönlichkeit, sondern so lebendig und authentisch wie die Charaktere in Leighs Sozialdramen. Es gibt viele imposante und sorgfältig komponierte Landschaftspanoramen in diesem Film, aber Leigh ist so klug, dass er es vermieden hat, seinen Film epigonenhaft im Stil der Bilder von Turner zu fotografieren. Auch mit dieser Einstellung wird er Turner und seiner Kunst gerecht. – DVD-Start am 24. April.


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KULTUR IN: DER BREMER NEUSTADT

KULTUR IN: deR NeUsTadT

Ans Licht!

Kunst statt Bier

(kom) Bremens Neustadt ist kulturell vernetzt. Das Rotes Kreuz Krankenhaus stellt im Café K deshalb Werke aus dem Magazin der benachbarten Städtischen Galerie im Buntentor aus. Kurator Tom Gefken hat für das Projekt „Ans Licht!“ mehr als 50 Arbeiten ausgewählt, die das Thema Mensch und Figur haben. Denn Bremen hat sich in Bildhauerei, Malerei und Bunkerbildern schon mit figürlichen Motiven auseinandergesetzt. Gefken: „Wir zeigen nur einen kleinen Ausschnitt, der aber faszinierend deutlich macht, wie Künstler in 40 Jahren mit diesem Thema umgegangen sind.“

(kom) Wo früher Bier gelagert wurde, gärt seit 30 Jahren Kunst. Die Städtische Galerie im Buntentor fördert aktuelle Kunst aus Bremen und der Region. Zurzeit sind Positionen von zwölf Künstlern zu sehen, die sich alle um den Bremer Förderpreis für Bildende Kunst beworben haben.

Mit dabei Reinecke & Wimmer. Ihr Projekt „Die Kirche im Dorf“ von 2014 bezieht sich auf Stuttgart-Stammheim, 1977 durch den Selbstmord von drei RAF-Terroristen bekannt geworden. Als das Künstlerduo mit einer Arbeit im Gefängnishof auf das entsprechende Gefängnisgebäude Bezug „Ans Licht!“ reicht von der expressiven nehmen will, wird das abgelehnt. So zeigen Geste über kritischen Realismus bis zu Reinecke & Wimmer ihre Arbeit nur im szenischer Fotografie. Von Simone Haack Modell. In diesem hatten sie angeblich eine ist ein Mädchen mit forderndem Blick zu Wanze versteckt. Die damit möglicherweise sehen. Jochen Polenk addiert Porträts im aufgenommenen Gespräche der Jury sind Comicstil vor gelb-violettem Grund. Chris Chris- auf Papierstreifen an der Wand der Galerie tian Meyers Stadtlandschaft mit gelber nachzulesen. In einem Mini-Knast aus BeS-Bahn und Männerkopf irritiert durch die ton lassen die Künstler Primeln wachsen. Aufschrift „Er hatte seit 3 Monaten kein Knoblauch mehr gegessen.“ Samya Boutros Mikhail zeigt in ihrer Videoinstallation einen Neujahrsumzug Solche Arbeiten hat Bremen im Rahmen mit irrwitzigen Verkleidungen und Hüten. der knapp 20 Jahre lang angebotenen SoSo Das Ganze ist in einer Kiste mit Spiegeln zialen Künstlerförderung erworben und in platziert und erinnert so an Jahrmarktverder 1985 gegründeten Städtischen Galerie gnügen und den Blick in ein Kaleidoskop. ausgestellt, ein bundesweit beachtetes Weitere Künstler sind Egor Alekseev, Harm Projekt. So entstand eine gigantische Coordes, Conor Gilligan, Annegret Kon, Kunstsammlung. „Ans Licht!“ soll deshalb Janis E. Müller, Lu Nguyen, Julian Öffler, fortgesetzt werden. Sebastian Reuschel, Tobias Venditti und Youyou Yang. Bis 6. September. Café K Rotes Kreuz Krankenhaus, St.-Pauli-Deich 24, Bremen Bis 3. Mai. Städtische Galerie Bremen, Buntentorsteinweg 112, Bremen


Kunst im Fluss

Theaterzauber

(kom) Die GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen möchte – trotz aller Standortdiskussionen – auf der Weser-Halbinsel mitten in Bremen bleiben. Immer wieder beziehen sich eingeladene Künstler auf den Ort im Fluss, auch in der Themenschau „Dealing with surfaces“ bis zum 12. April. Internationale Künstler setzen sich hier mit Fläche und Raum auseinander.

(red) Über hundert Jahre ist es her, dass Ferenc Molnár mit „Liliom“ sein erfolgreichstes Bühnenwerk schrieb. Eine „Vorstadtlegende“ in sieben Bildern, die Geschichte eines einfachen, gelegentlich zur Unbeherrschtheit neigenden Mannes, der Affären hat und nach einem missglückten Raubüberfall Selbstmord begeht. Im Jenseits wird er zu 16 Jahren Buße verurteilt und darf im Anschluss für einen Tag auf die Erde zurück, um etwas Gutes zu tun. Doch auch dies gelingt ihm nicht.

Lars Bergmann hat Fenster, Heizung und Boden abgescannt und die DIN A4-Ausdrucke dann an Ort und Stelle installiert. Tiefe geht dabei verloren, Staub wird sichtbar, der Raum neu erlebbar. Der Koreaner Jong Oh lotet mit Plexiglas, Schnur und einem Gewicht das Dazwischen aus. Die Dänin Marie Lund hat Vorhänge auf Keilrahmen gespannt und wie bei einer Langzeitbelichtung erfasst, wie Sonnenlicht Stoff verändert.

Anna Bartholdy und Peer Gahmert setzen diese Geschichte gemeinsam in der Schwankhalle in Szene. In minimalistischem Schwarz-Weiß und in einer behutsam entschlackten Spielfassung wird das Geschehen erzählt, das mit Videoprojektionen um eine zweite Ebene erweitert wird. „Wir haben uns schon früh für einen sehr abstrahierten Bühnenraum entschieAb 25. April zeigt Timo Seber (*1984) die eigens für die GAK entwickelte Ausstellung den, in dem wir aber viel Theaterzauber veranstalten“, erklärt Gahmert. Dabei ist „Twitch“ (dt. Zuckung). Seine Installation dreht sich um Videospiele sowie im Internet „Liliom“ durchaus eine Herausforderung für übertragene Wettkämpfe mit Millionenpu- ein eher kleines Haus wie die Schwankhalle. blikum. In einem provisorischen Trainings- Elf Darsteller wirken mit, darunter Denis Fischer als Liliom. In den übrigen Rollen sind raum treffen realer Sport und virtuelles mit Tim Gerhards, Martin Leßmann, CarsSpiel aufeinander. Kletterseile und Trikots ten Sauer und Michael Pundt alte Schwankkombiniert der Künstler mit Screenshots von Videospielen, Luftmatratzen mit Com- hallen-Bekannte zu sehen. Verstärkt wird puter-Mäusen, die Bildsprache des Internets das Ensemble durch einige Neuzugänge. mit kollektiven Erfahrungen wie Schulsport. Bis 28. Juni. GAK Gesellschaft für Aktuelle Die nächsten Termine: 20., 21. und 22. Kunst, Teerhof 21, Bremen März; 2., 3., 5., 16., 17., 24. und 25. April (jew. 20 h). Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112, Bremen

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16.04.15

Die Glocke Bremen Tickets: 0421 - 35 36 37 · 0421 - 36 36 36 01806 - 10 10 11* · www.bb-promotion.com Örtlicher Veranstalter: Koopmann Concerts & Promotion GbR

*0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60 €/Anruf

Foto: Lucienne van der Mijle

KULTUR IN: DER BREMER NEUSTADT


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KOLUMNE Nachgedacht

Text: Stephan Cartier

Nachgedacht

Sherlock, BBC

bEi anruf Mord! E

s klingelt. Der Inspektor hat zu tun, Seit die Geräte kleiner als Toaster geworden sind, deren Größe sie noch in den früer muss den Verdächtigen zum Gehen Folgen von „Miami Vice“ aus den ständnis treiben. Er schlägt zu. Es 80ern besaßen, produziert die Allgegenklingelt! Der Mann blutet. Ein nächster Schlag. Es klingelt weiter!! Der Inspektor wart des Handys eine Vielzahl dramaturgischer greift in die Jackentasche, Konseholt das Handy heraus, hält Das Mobiltelefon des Ermittlers es ans Ohr. Wenige Sekun- ist die Verbindung zur geheimen quenzen für den später steckt er es wieOrdnung der Dinge. den zeitder ein. „Die Spurensicherung. Er kann es nicht gewesen sein“, sagt genössischen Film. So sind beispielsweise der Polizist zu seinem Assistenten. Beide die Beschäftigungsmöglichkeiten für Nelassen den Ex-Verdächtigen am Boden lie- bendarsteller drastisch geschrumpft. Die Rolle des Boten – eine ehedem feste Grögen. Pech für den Kerl: hätte das Handy ße im abendländischen Theater – ist durch eben früher klingeln sollen. diese Hightech-Variante des Hinweisgebers preiswert ersetzt worden. Film-InsiSo erleben wir seit mehr als 30 Jahren der gehen sogar davon aus, dass die Anim Fernsehen oder Kino den Auftritt des heimlichen Helden eines jeden Krimis: das rufe nicht echt sind und kein Gegenüber Mobiltelefon, das wir hier konsequent ge- am anderen Ende der Verbindung mit dem Schauspieler spricht; eine doppelte Ergen jede anglophile Besserwisserei Handy nennen. Immer, wenn die Helden nicht sparnis! weiter wissen, klingt es. Der unsichtbare Das Handy erfüllt damit alle ZuträgerMitspieler gibt den entscheidenden Tipp dienste, die vor ihm in Filmen Polizisten oder die neue Wendung. niederer Dienstränge, anonyme LoboranEgal, ob auf der Verfolgungsjagd, beim Ver- ten oder debile Assistenten erledigten. Für diese bedurfte es in der Inszenierung dann hör, ob im abgelegenen Hochmoor oder dramaturgischer Schlenker und Kniffe, um während der Liebesnacht: plötzlich meldas plötzlich auftauchende Personal in die det sich das Handy, und die Handlung erhält einen Schubs auf dem Off. Manchmal Handlung einzupflegen. Die Theaterthebefreit ein solcher Anruf Schauspieler und orie hat sogar einen eigenen Begriff hierfür geprägt: die Teichoskopie, wörtlich die Zuschauer auch einfach aus einer Phase Mauerschau. trister, einfallsloser Handlung. Man ahnt schon: Bei Anruf Mord!

Eine Figur erzählt einer anderen einfach, was sie sieht, weil es zu aufwändig wäre, das Geschehen selbst auf der Bühne darzustellen. Goethe lässt im zweiten Teil seines „Faust“ zum Beispiel den Türmer Lynkeus vom Mord an Philemon und Baucis berichtet, statt die Tat zu zeigen. Heute würde einfach das Handy klingeln: „Hallo? Hier Doktor Faust! Aha, verstehe: Die beiden sind verbrannt. Ich komme!“ Aber nicht nur die Schauspieler-Gewerkschaft muss sich über die Auswirkungen des Handys auf Ihren Berufsstand Gedanken machen. Auch der Zuschauer hat sich auf erhöhtes Erzähltempo einzustellen. Ohne großen Aufwand werden durch die ominösen Handymitteilungen neue Spuren gelegt, Fährten aufgenommen, Täter geortet. Es ist ein wenig so, als würde das Schicksal selbst anrufen und einen Wink geben, denn der Anrufer bleibt ja, anders als der traditionelle Bote, gesichtslos. So wird die Vision dessen genährt, was der Psychoanalytiker und Philosoph Jacques Lacan den „Großen Anderen“ nannte: Die unsichtbare Kraft, die jedem Handeln und auch Fehlverhalten letztlich einen sozialen Sinn verleiht. Das Mobiltelefon des Ermittlers ist die Verbindung zur geheimen Ordnung der Dinge. Es wird Zeit, endlich einen Oscar in der Kategorie „Bestes Handy“ zu verleihen.


Warum andreas möller immer eine perfekte lösung auf lager hat. Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung sind nur zwei gute Gründe, die für das Outsourcing von Logistikprozessen sprechen. Durch unsere hohe Erfahrung in Sachen Kontraktlogistik und Warehousing entlasten wir unsere Kunden und schaffen ihnen Freiräume, damit sie sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Die Logistik übernehmen wir! www.hellmann.net/moeller


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KULTURKALENDER

KULTURTERMINE

PREMIERENDATEN

................................................... Oldenburg

15. März bis 15. Mai 2015 ................................................... Bremen 21. 3. (M) Georges Bizet: Carmen. Theater am Goetheplatz 10. 4. (T) Samir Akika/Unusual Symptoms: Neues Stück. Kleines Haus 18. 4. (S) Jonas Hassen Kherimi: Ich rufe meine Brüder. Moks 23. 4. (S) Arne Sierens: Mädchen und Jungen. Theater am Goetheplatz 25. 4. (S) nach Joachim Lottmann: Endlich Kokain. Kleines Haus 26. 4. (M) Wo steppt der Bär? – Tiere in der Musik. Theater am Goetheplatz 8. 5. (S) nach Thomas Melle: 3000 Euro. Kleines Haus

................................................... Bremerhaven 1. 4. (S) nach Fatih Akin: Gegen die Wand. Kleines Haus 11. 4. (T) Sergei Vanaev: Die vier Jahreszeiten/Adam Zero. Großes Haus 25. 4. (M) Albert Lortzing: Zar und Zimmermann. Großes Haus 9. 5. (S) Bertolt Brecht: Mutter Courage und ihre Kinder. Großes Haus

22. 3. (M) Jonathan Dove: Pinocchios Abenteuer. Großes Haus 10. 4. (T) Antoine Jully: Mosaik in der Nacht/Jurassic Trip (UA). Großes Haus 11. 4. (S) Rebekka Kricheldorf: Alltag & Ekstase. Ein Sittenbild. Kleines Haus 16. 4. (S) Pavel Prjaschko: Drei Tage in der Hölle. Exerzierhalle 17.-26. 4. (T) 12. Internationale Tanztage (Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel, T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!

Glocke 29. 4. Klaus Florian Vogt

AUSSTELLUNGEN Bremen ab 16. 4. Wilhelm Wagenfeld-Haus: Wilhelm Wagenfeld und Jenaer Glas

Oldenburg 10. 5.-6. 9. Horst-Janssen-Museum: Salvador Dali – Illustrator 15. 3.-12. 7. LaMu Kunst u. Kulturgeschichte: Martin Luther und die Welt der Bilder

Kleines Haus

Abkürzungen:

Szenen einer Ehe März 20., 23.

P = Premiere

Carmen März 21. (P), 31.; April 3. (18 h), 12. (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) (15.30 h), 17., 26.; Mai 7., 9. Das Leben auf der Praca Roosevelt März

WA = Wiederaufnahme UA = Uraufführung z.l.M. = zum letzten Mal w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben

Die zehn Gebote März 22. (18 h); April 7.

15. (18.30 h/z.l.M.) Der Liebestrank März 24.; April 8., 11., 24.; Jetzt musst Du springen März 17.; April 6. Mai 15. (18.30 h)

Alle Termine ohne Gewähr! Kein An-

Im Weißen Rössl März 25., 27.; April 5.+19.

spruch auf Vollständigkeit! Terminschluss: 1. März

(jew. 18 h); Mai 3. (18 h), 8.

BREMEN ...................................... Theater am Goetheplatz

Othello März 28.; April 1. (z.l.M.) Der Kirschgarten März 29. (18 h) Pippi Langstrumpf April 6. (11 h/z.l.M.) Operetta international! April 6. (18 h), 18. Hair April 15. Mädchen und Jungen April 23. (P), 25.

(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

Le Nozze di Figaro März 15. (15.30 h), 26.

April 30. (WA); Mai 2.

(19 h); April 2.+4.+10.+16. (jew. 19 h); Mai 5. Gastspiel Thomas Quasthoff & Michael Frowin Mai 6. (19 h), 10. (15.30 h)

Die Schutzbefohlenen März 18. Medea März 19., 27.; April 19. (18.30 h) Identitäten dehnen März 20. Der Idiot März 21. (19 h); April 17.+29. (jew. 19 h) Aymara März 22.+29. (jew. 18.30 h); April 5. (18.30 h) Oedipus März 24.; April 3. (18.30 h) World of Reason März 25.; April 16. I’m Your Man März 26.; April 4. Maria Stuart März 28.; April 15.


PR KULINARISCH ATLANTIC Grand Hotel Bremen 59 foyer

Ein hauch italiEn E

s gibt sie noch in Bremen, die kleinen, lauschigen Plätze, an denen sich herrlich sonnige Frühlingstage und laue Sommernächte verbringen lassen. Der Hofgarten des Restaurant alto im ATLANTIC Grand Hotel ist so ein Ort. Ab Mitte April lockt er mit exklusiven Gaumenfreuden vor historischer Kulisse – ein Hauch Italien mitten in der Hansestadt.

Mediterranes Lebensgefühl im Hofgarten am ATLANTIC Grand Hotel

sen: Der gebürtige Italiener ist Weinkenner und Sommelier, mit sehr guten Kontakten zu Winzern in seiner Heimat. Daher hat er es sich auch nicht nehmen lassen, höchsthöchst persönlich die Weine der Saison auszuauszu wählen: Mit der Speisekarte in der Hand besuchte er das Weingut Pierpaolo Pecorari im norditalienischen Friaul.

Der Hofgarten ist von Mitte April bis Ende September geöffnet. Die offizielle EröffEröff nung am 7. Mai steht unter dem Motto „Cinema Paradiso“. Ab 19 Uhr lädt KüchenKüchen chef Daniel Otto zu einem besonderen Barbecue-Menü unter freiem Himmel ein. Das Metropol-Ensemble begleitet den Abend mit ihren jazzigen Interpretationen weltbekannter Filmmelodien. Der exkluAber auch mit anderen kulinarischen Raf- sive Abend im Hofgarten kostet 89 Euro Wenn die Tage länger und die Temperafinessen Italiens will Marco Maniglia nun pro Person, inklusive Speisen, Aperitif, turen milder werden, tauscht Daniel Otto seine Gäste verwöhnen. Zum Beispiel mit ausgewählten Weine und Mineralwasser. den Gasherd gegen einen Barbecue-Grill. frischer Pasta, die kurz vor dem Servieren Eine Reservierung ist erforderlich. Bei Im Hofgarten bereitet der Küchenchef des in einem 20 Kilo schweren Parmesanschlechtem Wetter findet das Fest in der Restaurant alto dann jeden Abend erlesene Laib geschwenkt wird – vor den Augen der Roof Lounge auf der Dachterrasse des Köstlichkeiten zu. Dabei weiß er immer et- Gäste. „Durch die heiße Pasta schmilzt der ATLANTIC Grand Hotels statt. was Neues für seine Gäste zu zaubern: Mit Käse und gibt ihr einen ganz besonderen, Zitronen und Kräutern gefüllte Dorade, To- intensiven Geschmack. Fantastisch!“ mahawk Rindersteak mit Riesengarnelen Hofgarten des Restaurant alto oder hausgemachte Sorbets und Zitronen- Zum Genießen ist aber auch das Ambiente knusper sind nur einige Leckereien auf der des Hofgartens, dem Oleander und Oliven- im ATLANTIC Grand Hotel mediterran angehauchten Speisekarte, die bäume ein mediterranes Flair vor hanseati- Mitte April bis Ende September Daniel Otto in Abständen variiert. scher Kulisse verleihen: Wer die Schönheit der Böttcherstraße einmal aus einem ande- Bredenstraße 2, Bremen Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von Dazu serviert das alto-Team neben frischen ren Blickwinkel bewundern möchte, dem 12 bis 15 Uhr und 18 bis 22 Uhr, nachmitBeilagen und knackigen Salate ganz beson- sei ein Besuch ganz besonders ans Herz tags Kaffee- und Kuchenspezialitäten dere Getränke. „Sake-Wein passt nicht nur gelegt. Bei einem Cappuccino oder einem sehr gut zu japanischen Speisen, sondern Glas Wein lässt sich die Rückseite der Back- www.restaurant-alto.de auch zu Steaks“, sagt der neue Restaurant- steinbauten mit ihren gemauerten Giebeln Reservierungen: 0421/ 62062-533 oder info@restaurant-alto.de leiter, Marco Maniglia. Und er muss es wis- und Balkonen besonders gut studieren.


foyer 60

kulturkalender

Landesjugendorchester Bremen April 11. Die Zeit der Kirschen April 10. (P), 18., 26. GLOCKE Sitzkissenkonzert Panufnik Trio April 15. (9.30+11.30 h / Kleiner Saal) (18.30 h) African Angels April 16. KinderSoldaten April 11. (WA), 12. (15 h) Wiener Klassik Klassische Philharmonie Faust hoch zehn April 12. Bonn. April 18. Endlich Kokain April 25. (UA), 30. 9. Philharmonisches Konzert Bremer Phil3000 Euro Mai 8. (P) harmoniker April 20., 21. Oonagh April 22. Moks jazzahead! Vincent Peirani & Richard GalNachtgeknister März 15. (16 h), liano April 24. 16.+17.+18.+19. (jew. 10.30 h) musica viva April 25. (19.30 h), 26. Ich rufe meine Brüder April 18. (20 h/P), (15.30+19.30 h) 20.+21.+27.+28.+29.+30. (jew. 10.30 h) 7. Philharmonisches Kammerkonzert Armida Quartett. April 28. (Kleiner Saal) Brauhauskeller GLOCKE vokal Klaus Florian Vogt April 29. Mowgli April 1. (P/20 h), 17. (20 h) Fantasy Mai 4. Junge, Junge April 11.+12. (jew. 19 h) Die Deutsche Kammerphilharmonie Bre. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . men Mai 7., 8., 9. GLOCKE Familienkonzert „Macht und Glocke Musik“ Mai 10. (11 h / Kleiner Saal) Tel. 04 21 – 33 66 99 | www.glocke.de Thorsten Havener Mai 10. (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) 10. Philharmonisches Konzert Bremer musica viva März 15. (15.30+19.30 h) Philharmoniker Mai 11., 12. 6. Philharmonisches Kammerkonzert 5nachsechs – Afterwork-Konzert Bremer The Busch Ensemble. März 17. (Kleiner Saal) Philharmoniker Mai 13. (18.05 h) Die Nacht der Musicals März 19. GLOCKE Sitzkissenkonzert Ensemble Glenn Miller Orchestra directed by Will csiga Mai 13. (9.30 h / Kleiner Saal) Salden März 21. Yul Anderson Mai 14. 8. Philharmonisches Konzert Bremer

...................................... Musical Theater Bremen

Philharmoniker März 22. (11 h), 23. (19 h)

April 22. (19 h)

Der perfekte Mensch April 2. (WA)

Orchester der Muskfreunde Bremen März 22. (19 h) GLOCKE Spezial Buika März 25. Soy de Cuba März 27. Conni – Das Kindermusical März 29. (15 h) 5nachsechs – Afterwork-Konzert Bremer Philharmoniker April 1. (18.05 h) GLOCKE Backstage Besucherführung April 11. (jew. 14 h / Foyer)

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

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Theater am Leibnizplatz Maria Stuart März 15. (18 h), 28.; April 5., 17. Ein Sommernachtstraum März 16.; April 4. Verlorene Liebesmüh März 17. Pericles März 18.; April 25. Viel Lärm um nichts März 19.; April 24. Wie es Will gefällt März 20. König Lear März 21.; April 2., 11. Der Kaufmann von Venedig März 22. (18 h) Romeo und Julia März 27.; April 22. Wassergeräusch April 10. Wie es euch gefällt April 16. (P), 18., 23. Bestie Mensch April 26. Schachnovelle April 30. (P)

Tel.: 0421 – 33 37 590 Tickets: www.musicaltheater-bremen.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Shadowland März 15. (15+20 h) Tim Bendzko April 17. Shen Yun April 18., (14.30+19.30 h) Chris de Burgh April 22. Achim Reichel April 24. Tango Brujo April 30. Yakari Mai 1. (14+17.30 h) Tina – The Rock Legend – Das Musical Mai 17. Billy Ocean Juni 20.

...................................... EuropaChorAkademie Harald Weiss: Ode an die Nacht (Uraufführung). Leitung: Joshard Daus. Mai 31. (18 h). Die Glocke, Bremen

...................................... DKV-Residenz in der Contrescarpe Tel. 04 21 – 3 22 90 Quartett VallesantaCorde März 21. (18 h) Operettenkonzert mit VIVIPARIE Weltklassik am Klavier (jew. 17 h) Beethoven Eroica Mit Moye Kolodin. März 29. Liebeserklärung Mit Sofja Gülbadamova. April 26.


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nähEr als Man dEnkt

„I

mmer schneller, immer weiter, immer besser? Unsere moderne Gesellschaft läuft heute beinahe blind den vermeintlich großen Zielen hinterher. Gerade in der Erziehung unserer Kinder sind die Vermittlung von Werten und das Vorleben von Gemeinschaft für die Orientierung zukünftiger Generationen von großer Bedeutung. In den auf Effizienz getrimmten Stundenplänen heutiger Regelschulen finden die wirklich wichtigen Themen kaum noch Platz“, bemerkten Renate und Wolfgang Rixen, Gründer und Eigentümer der Gut Spascher Sand Privatschule gGmbH und suchten nach einem besonders schönen und geeigneten Ort für eine Alternative. Sie sind in Wildeshausen auf Gut Spascher Sand fündig geworden.

BILDUNG Gut Spascher Sand 61 foyer

Gut Spascher Sand ist Bremen näher als man denkt

Die staatlich anerkannte private Ganztags- schließlich der 6. Klasse wählen sich die schule liegt inmitten einer ausgedehnten Bereiche Chor, Blasorchester, Kunstatelier Wald- und Heidelandschaft am Rande von oder Theater aus und bereiten gemeinsam Wildeshausen und ist stolz auf Auffühein erfolgreiches Bildungskon- Der Ansatz der „gesunden rungen zept, das vom Kindergarten bis Schule“ ist zentraler Bestand- vor. zum Schulabschluss einen „Ro- teil des Schulprogramms. Partnerten Faden“ verfolgt, der Kinder schule der und junge Erwachsene zu selbstständigen, Kunsthalle Bremen ist Gut Spascher Sand gesunden und tatkräftigen Menschen her- seit Mai 2012. Jede Klasse besucht dreimal anwachsen lässt. pro Schuljahr die Kunsthalle. Auch in der Glocke konnten die Schülerinnen und Der Ansatz der „gesunden Schule“ ist Schüler bereits mehrfach mit Gesang bei zentraler Bestandteil des Schulprogramms. hochrangigen Stücken mitwirken. SchulInnovative Unterrichtskonzepte wie „Lern- kleidung die unabhängig von Modetrends büro“, Projektunterricht, „Farmschule“ und und Bekleidungsmarken die Persönlichkeit Auslandsaufenthalte bieten die Grundlage der Schüler an erster Stelle stellt, ist auf Gut für eine Fülle an ganzheitlichen Lern- und Spascher Sand obligatorisch. Erlebnisangeboten. Die Lage, die exzellente Ausstattung und der schuleigene Reitstall Wer Gut Spascher Sand einmal besuchen In den vergangenen 11 Schuljahren entsind besonders geeignet das Leben und möchte, ist am Tag der offenen Tür, 09. Mai wickelte sich auf dem ehemalig landwirtLernen zu unterstützen. Jenseits von einsei- 2015 von 14-18 Uhr herzlich willkommen und schaftlich genutzten Anwesen ein Kinder- tiger Fachkompetenz können sie durch die kann sich unter www.gut-spascher-sand.de garten mit einer Krippe, eine zweizügige Einrichtungen, wie zum Beispiel der „Farm- über weitere Einzelheiten informieren. Grundschule und eine integrierte Gesamt- schule“ in die Lage versetzt werden, globale schule mit einer gymnasialen Oberstufe, Zusammenhänge besser zu verstehen, ihr die 2014 begonnen hat. Die Kinder und Allgemeinwissen ausweiten und Sensibilität Schüler kommen täglich aus einem Umim Umgang mit ihrer Umwelt erlangen. kreis bis Bremen und Oldenburg, schuleigene Busse sorgen für einen angenehmen „MUKUBA“ ist auf Gut Spascher Sand Hin-und Rücktransport. die Abkürzung für „musisch-kulturellesBand“. Schüler ab der 3. Klasse bis ein-


foyer 62

kulturkalender

...................................... Moments Vor dem Steintor 65 | Tel. 04 21 - 7 92 66 33 www.club-moments.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) women in (e)motion-Festival Catherine MacLellan (Kanada). März 16. Die Golden City – Lokalrunde März 17. jazzmoments / MIB Ed Kröger Quintett featuring Ignaz Dinné März 18. jazzmoments / MIB Julian Fischer Trio März 25. Neue Reihe: „Moments of Blues & Boogie“ Henning Perties & Gäste „Family Boogie“ mit Gottfried Böttger März 27. John Southworth April 2. Tobias Christl & Band April 15. „on the jazzy side of pop“ Felix Elsner: An evening with Joni Mitchell April 19.

50 Jahre Beckerath-Orgel an St. Stephani: Österliche Orgelmusik Christoph Grohmann (Rheda-Wiedenbrück), Orgel. April 16. „Das Weinen bleibt in der Luft...“ Literarisches Konzert zum Gedenken Völkermord in Armenien im April 1915. Viktoria Car (Wien), Sopran; Juliane Busse, Klavier; Tim Günther, Rezitationen. April 21. jazzahead!-Clubnight: Johanna Borchert (Solo). April 25. (21.30 + 23 h) Modern Fingerstyle & more Fabian Bürger, Gitarre. Mai 9. 50 Jahre Beckerath-Orgel an St. Stephani: Festkonzert Ramón Jaffé, Violoncello; Tim Günther, Orgel. Mai 10. (18 h) Frauens(ai)ten Duo Kalinowski; Semjon Kalinowsky, Viola; Bella Kalinowska, Klavier. Mai 12.

...................................... Sendesaal Bremen Bürgermeister-Spitta-Allee 45 Tickets: Tel. 04 21 - 33 00 57 67 info@sendesaal-bremen.de www.sendesaal-bremen.de (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) amaryllis 3x3: Amaryllis Quartett März 18. Preisträgerkonzert Jugend musiziert März 19. residenz@sendesaal: Tristan Cornut & Claire Huangci März 20. Sväng März 21. Matinee: Althastedter Kammerorchester März 22. (11 h) konzert im dunkeln: Alan Broadbent März 22. Liederabend: Armin Kolarczyk April 11. (19.30 h)

Jazzahead! clubnight 2015 Styrian

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SoundZ – 5 Junge steirische Acts mit Pro-

(im Fachberatungsbereich Telekommuni-

Christian Lillingers GRUND April 19.

fil! April 25.

kation im Erdgeschoss)

residenz@sendesaal: Julian Prégardien

„on the jazzy side of pop“ Felix Elsner:

Tel. 04 21 - 83 11 41 (LeseArt))

„An die Geliebte“ April 21.

The Music of Bob Marley Mai 17.

Tel. 04 21 - 34 31 70 (bremer hörkino)

Andromeda Mega Express Orchestra

Chameleons Vox im Rahmen ihrer „We

hörkino (20 h):

Jazzmoments Ground Green & Groove Collection April 24.

Are All Chameleons Farewell Tour“. Mai 20.

...................................... Kulturkirche St. Stephani

Solopiano: Iiro Rantala April 12. Michael Jaeger KEROUAC April 17. Phronesis April 18.

April 22. April 1.: „Heilen macht krank? Oder der Arzt jazzahead! ECM clubnight April 25. (20.30 h) als Patient“ von Dorothea Brummerloh Lutz Görner, Nadia Singer: Eine italieMai 6.: „Oury Jalloh – die widersprüch-

nische Nacht Mai 6. (19.30 h)

lichen Wahrheiten eines Todesfalls“ von

FUGARA Mai 8.

www.kulturkirche-bremen.de

Margot Overath – Preisverleihung Fea-

Faltenradio Mai 9.

Kartenbestellungen Tel. 04 21 - 30 22 42

ture-Preis bremer hörkino

Musik aus Holland: Batik Mai 13.

(Beginn, w.n.n.a.: 20 h)

LeseArt (19.30 h)

Lavinia Meijer, Harfe. Mai 14.

Musik zur Passion für Chor und Orgel Ro-

März 19.: „Warum wir lachen.“ Vortrag

land Dopfer, Orgel; Bremer Kantorei St. Ste-

von Prof. Dr. Rainer Stollmann

phani; Tim Günther, Dirigent. März 22. (19 h)

April 16.: „Geschwisterkinder – Einzel-

...................................... Schwankhalle

50 Jahre Beckerath-Orgel an St. Stepha-

kinder.“ Lesung mit Prof. Dr. Dr. Hartmut

: : Raum für Ideen

ni: M. Dupré: Le Chemin de la Croix Tim

Kasten.

Buntentorsteinweg 112,

Günther, Rezitationen; Volker Ellenberger

Schaulust am Güterbahnhof

(Mainz), Orgel. März 28. (19 h)

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(Beginn, w.n.n.a.: 20 h)

Daniel Sepec, Violine; Konstanze Lerbs,

energiejazz (20.15 h)

Liliom Eine Vorstadtlegende von Ferenc

Violine, Blockflöte; Stefan Rapp und Sven

April 2., Mai 7.

Molnár. März 20., 21., 22.; April 2., 3., 5.,

Pollkötter, Schlagwerk; Andreas Wahl, Gitarre. April 12.

Tel. 0421 - 520 80 70

16., 17., 24., 25.


foyer 63

Bremen Kampala – Schreiben im transkulturellen Raum Multimediale Lesung. März 20. Gut und Irmler / Sølyst Bureau B Labelnacht. Doppelkonzert. März 21. (20.30 h) Black Blanc Beur: PARADOXE Hip Hop aus Frankreich. April 10., 11. Burnout – Monologe Musiktheater. April 15., 17. 18. (jew. 19 h) Ökonomische Wege aus dem Burnout mit Heiner Flassbeck. April 17. (20.30 h) Dota & Band und Streichensemble Konzert. April 18. (20.30 h) Die Sterne „Flucht in die Flucht“ April 21. (20. 30 h)

kulturkalender

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Figur tut weh
Positionen um Wieland För-

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Schaulust, Im Güterbahnhof, Tor

sters Große Neeberger Figur. Bis 12. April

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Überblick: Sieben Jahrzehnte Keramik.
26. April bis 2. August Christian Helwing: Marcks und das Museum
26. April bis 2. August Zwischenzeitlich
Tonskulpturen von Rachel Kohn
7. Mai bis 2. August

BAILA ESPAÑA 2015 Festival für zeitge-

...................................... ...................................... Kunsthalle Bremen Wilhelm Wagenfeld Haus Am Wall 207 | Tel. 04 21 – 329 08-0

nössischen Tanz aus Spanien. Mai 7.-10.

Di 10-21 h, Mi-So 10-18 h

OUTNOW! Festival Internationales Per-

Emile Bernard Bis 31. Mai

forming Arts Festival für junge Künstler_

Grafik der Nabis Bis 31. Mai Was siehst DU? Eine Ausstellung für Ent-

Darjeeling Speech jazzahead! ClubnightKonzert. April 25. (22 h)

innen. Mai 21.-26. (jew. ab 19 h)

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www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de Sammlung 1: Wilhelm Wagenfeld und Jenaer Glas 17. April bis 9. August

decker Bis 9. August Kunst und Psychoanalyse im Dialog Emile Bernard. 24. April (14 h) Familientag mit den Bremer Philharmonikern. Emile Bernard. 25. April (14-17 h)

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foyer 64

kulturkalender

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Justus Frantz April 18. Martin Herzberg April 24. JazzAhead Clubnight April 25. (19.30 h) Swedish Sunday Brunch April 26. (12 h) Mellow Melange Mai 8. Denis Fischer Mai 13.


foyer 65

kulturkalender

Kulturbahnhof Vegesack

Kränholm Kunstcafé

Richard Rogler März 20.

Das Meer Lesung mit dem Autor Dieter

...................................... HAVEN HÖÖVT Vegesack

Ulla Meinecke März 21.

Richter. März 18. (18.30 h)

Kunstschaufenster

Tom Lüneburger März 22. (19 h) Florian Schröder März 28. Christoph Sieber April 11.

Bürgerhaus Vegesack Gitte Haenning März 28. Ray Wilson April 4. Mrs. Greenbird April 11. Matthias Brodowy April 15. (19 h) LaLeLu April 24. Mathias Richling April 30.

...................................... Haus Kränholm

...................................... Erlesenes – Das Wesercafé Alte Hafenstraße 46

„Ausgezeichnet“ Duorecital Alexandra Conunova-Dumortier, Violine; Almut Preuß-Niemeyer, Klavier. März 23. (11 h) Meisterwerk, Teil 2 Solorecital Igor Tchetuev, Klavier. Mussorgskijs „Bilder einer

Wind, Wasser und Mee(h)r
Arbeiten von Bärbel Kock mit regelmäßig
wechselnden Künstlern. 9.30 - 20 h

www.das-wesercafe.de Winzerkeller Hex vom Dasenstein Badische Schmankerl und begleitende Weine

LILIENTHAL

mit Birgit Erdrich. März 28. (19.30 h) Steve Skaith mit seinem neuen Soloalbum. April 16. (19.30 h) jazzahead clubnight 2015 – Bombay

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Acoustic People IN April 25. (17.30 h)

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April 26. (12 h)

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Auf dem Hohen Ufer 35/35a, 28759 Bremen Desmond Meyers & Band Matinée „FrühTel. 04 21 - 69 21 28 10 | www.kraenholm.de schoppen“. Mai 1. (11 h)

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foyer 66

kulturkalender

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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BREMERVÖRDE Podium Worpswede Tel. 0 47 92 - 95 68 41

Tourist-Info: Tel. 0 47 61 - 987-142

www.podium.worpswede.de

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In der Bredenau 95 | Tel. 0 42 93 - 328

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Ed Kröger Quintett feat. Ignaz Dinné

Hans Meyboden (1901-1965). Sonderaus-

März 20. (20 h)

stellung aus Anlass des 50. Todestages im

Sigi Busch String Jazz Trio Juni 5. (20 h)

Anbau des Otto Modersohn Museums. Bis Ratsdiele, Bauernreihe 1 Cyminology April 24. (20 h) 30. April Otto Modersohn (1865-1943). Eine Ausstellung aus Anlass seines 150. Geburtstages. 1. Mai bis 20. September

WORPSWEDE ...................................... Neuer Worpsweder Kunstverein nwwk

WALLHÖFEN

Deanna Sirlin Upended. 3. Mai bis 14.

Horizonte Festival: Lesung: Tim Boltz/Corinna Fuhrmann März 15. Konzert: Ron Williams mit dem Jörg Seidel Swing Trio März 21.

SCHWARME

...................................... ...................................... kd.kunst Galerie Kulturzentrum Dorfstraße 30 | www.kdkunst.de Robberts Huus „Still oder Leben“ Hans-J. Müller (Skulpturen), Pat Noser (Gemälde). Eröffnung 26. Hoyaer Str. 2 | Tel. 0 42 58 – 98 35 74 www.robberts-huus.de April (15 h)

Heitere Momente in der deutschen Lite-

in der Galerie Village, Bergstraße 22 tägl. 10-20 h

(jew. 20 h)

HAGEN

ratur Lesung mit Juraj Sivulka; Musik: Gitarrenduo BalDür. April 18. (19 h)

...................................... ACHIM Kultur- und Heimatverein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Burg zu Hagen ...................................... Die Worpsweder Museen Tel. 0 47 46 - 60 43 Kunstverein Achim e.V.
 Tel. 0 47 92 – 39 68 Juni. Vernissage 3. Mai (15 h)

www.burg-zu-hagen.de

www.worpswede-museen.de

Veranstaltungen:

bis 14. Juni: Frühjahrsausstellungen 2015 Historischer Vortrag: Der Wolf – ein geHenk Helmantel Große Kunstschau

fährliches Untier? März 29. (16 h)

Worpswede

Wilhelm Busch – Gnadenlose Heiterkeit

„Treffpunkt Worpswede“ Barkenhoff

Gedichte, Geschichten und Zeichnungen

Margaret Kelley Worpsweder Kunsthalle

von Musik beflügelt. April 19. (19 h)

Heini Linkshänder Haus im Schluh

Himmelfahrtstag auf dem Burghof Ringreiten des Reitvereins Hagen u. Umgegend e.V. Mai 14. (14.30 bis 18.30 h)

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

für Kinder:

www.kunstverein-achim.de/ausstellungen Lothar Bührmann: „Passmaauf“ Neue Cartoons. 26. April bis 5. Juli im Haus Hünenburg, Schwedenschanze 39, 28832 Achim. So 14-17 h. Vernissage 26. April (11.30 h)

VERDEN ...................................... Klavierhaus Helmich

Familientheater in der Burg mit dem

Eitzer Str. 32 | Tel. 0 42 31 – 93 07 81 Meerdings-Figurentheater (für Kinder ab 4 Hauskonzert: Die koreanische Pianistin J.). März 22. (16 h) Yujin Kim spielt Werke von Scarlatti, MoAusstellungen:

zart, Chopin, Liszt und Schumann. März Tetsche – Cartoons und Objekte Bis 19. April 27. (20 h). Bitte tel. Anmeldung (0 42 31 - 93 „Die Malweiber“ Leihgabe der Lilienthaler 07 81). Eintritt frei, um Spenden wird geKunststiftung. 26. April bis 5. Juli

beten.


foyer 67

kulturkalender

SYKE

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OLDENBURG Theater „Kleines Haus“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max-Planck-Str. 4 | Tel. 0 42 21 – 165 65 ...................................... Syker Vorwerk – Zentrum für www.konzert-theaterdirektion.de Oldenburgisches Staatstheater Eisenstein März 17. (20 h) Tel. 04 41 – 22 25 111 zeitgenössische Kunst www.syker-vorwerk.de Mi 15-19 h, Sa 14-18 h, So+Feiertage 11-18 h Sabine Wewer – White Gold Bis 6. April Gerd Kadzik – „Gegen das Vergessen“. 70 Jahre Kriegsende. Ab 25. April

DELMENHORST ...................................... Städtische Galerie Delmenhorst Tel. 0 42 21 – 141 32 www.staedtische-galerie-delmenhorst.de Olrik Kohlhoff. Spiel nicht mit Schlafenden Bis 12. April Spurenlese Künstlerporträts fotografiert von Angelika Platen / Dokumente aus dem Archiv Marzona. 25. April bis 18. Juni. Eröffnung: 24. April (20 h)

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Trude träumt von Afrika März 22. (20 h) Glück – Le Bonheur März 25. (20 h)

Martin Stadtfeld, Klavier. April 12. (20 h)

(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)

Großes Haus

Evita März 15.+29. (jew. 18 h), 18., 27.; Ohnsorg Theater Hamburg April 25. (20 h) April 1., 3., 4., 11., 13. Falstaff März 19.; April 15. (z.l.M.) Doppelfehler Mai 5. (20 h) Deca-Deci/L’Arlesienne März 21., 25. Pinocchios Abenteuer März 22. (16 h/P), 28. (16 h); April 6. (18 h), 12. (16 h), 14., 29.; Mai 7. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Buddenbrooks März 26.; April 9.; Mai 3. KulturHaus Müller (18 h), 9. Ring 24 | Tel. 0 42 22 - 44 444 Gastspiel Tim Fischer April 5. (regioVHS Ganderkesee-Hude) Mosaik in der Nacht/Jurassic Trip April www.kulturhaus-mueller.de 10. (P); Mai 5., 10. (18 h) Körper im Raum Malerei und Skulptur von Int. Tanztage Ailey II April 17., 18. (18 h) Rolf Schütte und Eva Schnabel-Schütte. Int. Tanztage Theatre de Suresnes Jean Die unterschiedlichen künstlerischen PoVilar April 19. (19 h) sitionen in Malerei und Skulptur begegnen Int. Tanztage Malandain Ballet Biarritz sich mit außergewöhnlicher Sensibilität im April 22. Thema Körper im Raum. Bis 12. April Int. Tanztage La Compagnie Momboye between Malerei von Gisela Fox-Düvell April 24., 25. und Skulptur von Ulrich Fox. Die Arbeiten Int. Tanztage Tanzcompagnie Braundes in Lohne lebenden Künstlerpaares tre- schweig April 26. ten im KulturHaus Müller in einen spanHercules April 30. nungsvollen Dialog. 17. April bis 14. Juni Der Idiot Mai 2., 15. Das hat man nun davon April 15. (20 h)

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foyer 68

kulturkalender

Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Was ihr wollt März 15. (15 h); April 15. (z.l.M.) Supergute Tage März 17. (11 h) Die schönste aller Welten März 20., 28.; April 14. Nix as weg März 21., 27. Emilia Galotti März 22., 29. (18.30 h); April 3., 12. (18.30 h); Mai 2., 8. Der Vetter aus Dingsda März 26.; April 1., 5. (18.30 h), 10.; Mai 3., 9., 14. Alltag & Ekstase April 11. (P), 13., 28.; Mai 10. (18.30 h), 15. Int. Tanztage Compagnie Peter Agardi April 18. (20.30 h) Int. Tanztage Can I do this? April 21. (19 h) Int. Tanztage 420People April 24. (20.30 h), 25.+26. (jew. 18 h)

Exerzierhalle (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Gift. Eine Ehegeschichte März 15.; April 29. Indien März 18.; April 6., 15. Protestsong März 27.; April 4. Drei Tage in der Hölle April 16. (P), 30. Int. Tanztage Aaben Dans April 18. (14+16 h), 19. (11+15 h) Int. Tanztage Maura Morales April 18. (21 h), 20., 21. (21 h) Int. Tanztage Stephen Shropshire April 23., 24.+25. (jew. 21 h)

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

...................................... ...................................... Verein der Musikfreunde Stadtmuseum Tel. 04 41 – 2 35 28 86 | Di-So 10-18 h Oldenburg e. V. www.musikfreunde-oldenburg.de

www.stadtmuseum-oldenburg.de

Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus“:

Klaus Beilstein Zeitsprünge. Oldenburger

Tamara Stefanovich spielt Werke von

Porträts. Bis 10. Mai

Bach/Busoni, Liszt, Rachmaninow, Ligeti. Oldenburgisches Staatstheater, Kleines Haus. Mai 24. (11.15 h). Karten: Theaterkasse Tel. 04 41 – 22 25 111

...................................... Oldenburger Kunstverein

...................................... Edith-Russ-Haus für Medienkunst Tel. 04 41 - 2 35 32 08 | Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h www.edith-russ-haus.de

www.oldenburger-kunstverein.de

The Doubt of the Stage Prompter Doppel-

Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h

ausstellung Sven Johne und Jumana Man-

Henning Strassburger Bis 12. April

na. Bis 19. April

Robert Elfgen 24. April bis 2. August

Repairing the City Doppelausstellung

...................................... Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Schloss | Tel. 04 41 - 2 20 73 00 www.landesmuseum-oldenburg.

Nevin Aladag und Leopold Kessler. 7. Mai bis 5. Juli

BAD ZWISCHENAHN

Alfred Ehrhardt – Das Watt Bis 17. Mai

...................................... Galerie Moderne

Martin Luther und die Welt der Bilder 15.

Am Delf 37 | Tel. 0 44 03 – 54 29

März bis 12. Juli

www.galeriemoderne.de

niedersachsen.de | Di-So 10-18 h

40 Jahre Galerie Moderne Höhepunkte.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ab 24. April Landesmuseum Natur und Mensch RASTEDE Tel. 04 41 - 92 44-300 | Di-Fr 9-17 h, Sa + So 10-18 h www.naturundmensch.de Eigen und fremd in Glaubenswelten Bis 12. April Weil wir Mädchen sind… Bis 12. April Ein Leben in Netzen Warum wir ohne nicht sein können. Ab 9. Mai

...................................... Palais Rastede Tel. 0 44 02 – 8 15 52 | Mi-Fr + So 11-17 Uhr www.palais-rastede.de Dauerausstellung: Rastede – eine Sommerresidenz „BuschWERKe“ Wilhelm M. Busch (1909-

...................................... Horst-Janssen-Museum Tel. 04 41 – 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h www.horst-janssen-museum.de Beuys ohne Hut. Karin Székessy fotografiert Künstler. Bis 26. April

1987) und Sofie Busch (geb.1965). 15. März bis 3. Mai


foyer 69

WILHELMSHAVEN

EMDEN

...................................... ...................................... Kunsthalle Wilhelmshaven Ostfriesisches Landesmuseum Tel. 0 44 21 - 41 44 8 Emden www.kunsthalle-wilhelmshaven.de

Rathaus am Delft, Brückstraße 1

Di 14-20 h, Mi-So 11-17 h. Geschlossen:

Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 10-18 h

Mo (außer Ostersonntag) und 3. April

www.landesmuseum-emden.de

20 Jahre Neuerwerbungen für die Gra-

Sonderausstellung Made in China – Por-

kulturkalender

...................................... Pelzerhäuser11+12 Pelzerstraße 11+12 | Di-So 11-18 h Sonderausstellung Licht und Farbe Elisabeth Tatenberg und Ella Koopman. Bis 12. Juli

...................................... Kunsthalle Emden

Tel. 0 49 21 – 97 50 0 | www.kunsthalleemden.de Griffelkunst-Vereinigung für Wilhelms- 23. August Di-Fr 10-17 h (jeder 1. Di 10-21 h). Sa, So, haven Bis 12. April Sammlungsausstellung mit den AbteiFeiertage 11-17 h Das Publikum als Souverän: Partizipalungen Neue Galerie und Emder RüstkamKronkorken, Sprossen und eine Schachtive Strategien in der Kunst heute Nach mer durchgehend tel Aspirin Cornelius Völker: Malerei. 24. der Happening- und Fluxusbewegung um Januar bis 19. April 1960 ändert sich das Verhältnis von PuPaul Klee! Meisterwerke aus der Kunstblikum und Künstler heute erneut. Neue sammlung NRW 21. März bis 12. Juli Kommunikationsformen prägen nicht fische Sammlung: Die Bedeutung der

zellan und Teekultur im Nordwesten Bis

nur Öffentlichkeit und Privatleben, sondern auch die Kunst. Soziale Netzwerke, öffentliche Plakatwände oder Interviews dienen als wichtige Instrumente, das Publikum in ein Kunstprojekt miteinzubinden, wie u. a. Johanna Reich (*1977) und Lena Oehmsen (*1983) zeigen. 26. April bis 5. Juli

DANGAST ...................................... Franz Radziwill Haus Sielstraße 3 | 26316 Dangast www.radziwill.de | Mi-Fr 15-18 h; Sa, So+Feiertag 11-18 h Franz Radziwill „Der Kosmos kann zerstört werden, der Himmel nicht.“ Bis 10. Januar 2016

DAS OSTERABO Vier Mal ins Theater für 100 €! Erhältlich an der Theaterkasse oder unter Tel 0421 . 3653-333


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kulturkalender

BREMERHAVEN ...................................... Stadttheater Bremerhaven Tel. 04 71 – 49 00 1

Großes Haus (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Der Vetter aus Dingsda März 25. (15 h), 29.; April 5. (15 h), 10., 12. (15 h), 16., 19. (15 h); Mai 3. (15 h/z.l.M.) Die Bluthochzeit März 19., 27.; April 1., 18.; Mai 2. (z.l.M.) Die Vier Jahreszeiten / Adam Zero April 11., 17.; Mai 13. Drums März 15. Es wurde Abend und es wurde Morgen März 18., 20., 22. (15 h); April 26. (z.l.M.) Gedenkkonzert – Festakt zum 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz Mai 8. (11 h) Mutter Courage und ihre Kinder Mai 9. (P) West Side Story März 21., 28.; April 4.; Mai 10. wunderBar „someone Else“ April 12., 19. (im Oberen Foyer) Zar und Zimmermann April 25., 28. (15 h); Mai 8., 14. 5. Sinfoniekonzert März 30. (20 h), 31. 6. Sinfoniekonzert Mai 11. (20 h), 12.

Pferdestall Albin und Lila März 31. (10.30 h); April 1. (10.30 h), 11. (16 h), ab 3 J. Ich will alles von dir sehen März 17. (10.30 h), 18. (10.30 h); April 21., 22. (10.30 h), 23. (10.30 h); Mai 11. (11.30 h), 12. (10.30 h), 13. (10.30 h), ab 13 J. King A – Eine Ode an jedes Ritterherz März 27. (18 h/P), 29. (16 h); April 13. (10.30 h), 28. (10.30 h), 29. (10.30 h), 30. (10.30 h), ab 8 J. Nur ein Tag April 6. (16 h), 7. (10.30 h), 8. (10.30 h), ab 6 J.

Kunstmuseum NippleJesus April 8., 15.

MS Geestemünde HadesTour März 28. (P); April 2., 14., 21.; Mai 12.

Historisches Museum 3. Kammerkonzert März 23. (20 h) 4. Kammerkonzert April 27. (20 h)

Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

...................................... KulturKirche in der Pauluskirche www.kulturkirche-bremerhaven.de Ballettaufführung „On Your Toes“ DanceEducational aus Kopenhagen. April 15. (19.30 h) Ausstellung „Gesichter des Christentums“
19. April bis 19. Mai

...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christuskirche Bremerhaven Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 – 20 02 90 Kunsthalle Bremerhaven

Tel. 04 71 - 4 68 38 | Di-Fr 11-18 h, Sa+So 11-17 h www.kunstverein-bremerhaven.de Kleines Haus Christian Haake „SPINS“ 15. März bis 26. Am Beispiel der Butter März 20.; April 10., April 26.; Mai 15. Der talentierte Mr. Ripley März 21.; April Kunsthalle und Kunstmuseum Karin Knefel Fallstudien. 10. Mai bis 21. 5. (z.l.M.) Juni Gegen die Wand April 1., 9., 24.; Mai 3. Männerbeschaffungsmaßnahmen März 15., 19.; April 4., 11., 23., 25., 29.; Mai 2., 13. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Novecento Mai 8. (P) Historisches Museum NDB Waterkant: Ünner’t Lüchtfüer März Tel. 04 71 – 30816 | Di-So 10-17 h 22. (15 h), 27., 28., 29. (15 h); April 6., 8., 12. www.historisches-museum(15 h/z.l.M.) bremerhaven,de De Trueproov April 18., 19., 22., 30.; Mai 9. Sonderausstellungen

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt

Konzerte Kammerkonzert Werke von Telemann, J.S. Bach, Vivaldi, Geminiani, Corelli. Philharmonisches Orchester Bremerhaven; Judith Gebauer, Violoncello; Tomoyo Ueda, Marimbaphon. März 23. (20 h) Vorträge Wind + Energie = Arbeit
Die Entwicklung der Offshore-Windenergie-Industrie in Bremerhaven. Mit Nils Schnorrenberger. April 30. (19.30 h). Eintritt frei Zur Offshore-Windenergie Mit Staatssekretär Uwe Beckmeyer. Mai 13. (19.30 h). Eintritt frei

Familiengeschichten in der Kriegs- und Nachkriegszeit Die Nachlässe Julius und Schramm aus Bremerhaven Elbing und Bremerhaven 60 Jahre Partnerschaft mit der westpreußischen Stadt Arbeitsfeld Offshore-Windenergie Fotografien von Wolfhard Scheer. 27. März bis 7. Juni

J.S. Bach: Johannespassion Evangelische Stadtkantorei Bremerhaven; Concerto Bremen; Solisten. Leitung: Eva Schad. März 15. (18 h). Eintritt: € 5,- bis 24,Tage alter Musik Oratorische Passion nach Matthäus von J.V. Meder (1649– 1719). Bremerhavener Kammerchor; Streicherensemble auf historischen Instrumenten; Solisten; Leitung: Eva Schad. April 3. (17 h) Orgelmusik zur Passion mit Organisten aus Bremerhaven. April 4. (21 h) W.A. Mozart: Missa brevis in B-Dur, KV 275. Bremerhavener Kammerorchester; Solisten; Leitung: Eva Schad. April 25. (18 h)/Kath. Herz-Jesu-Kirche, BremerhavenLehe; April 26. (10 h)

...................................... Stadthalle Bremerhaven www.stadthalle-bremerhaven.de 15. bis 17. Mai: Jazz Port Festival mit 10 Bands an 7 Spielorten. 16. Mai: Jazz-BandBall in der Stadthalle mit Billy Cobham & Band, Jazzkantine und Jo Bohnsack | www.jazz-port-festival.de


KULTURFORUM

71 foyer

: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Thomas Wunsch

Notizen aus Galerien und Museen

Werke des Fotografen Thomas Wunsch sind noch bis zum 12. April im OverbeckMuseum in Bremen-Vegesack zu sehen. Seine stets rätselhaften schwarz-weiß ArAr beiten – ausdrucksvolle Kompositionen aus Hell und Dunkel, aus Linien und Flächen – werden häufig vom Platten-Label ECM als Cover-Bilder verwendet. (Foto)

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Mehr Besucher verzeichnen die Museen der Stadt Bremen. Während 2013 noch 424.348 Gäste gezählt wurden, waren es im Folgejahr 450.946. Rückläufige Zahlen meldet dagegen Bremerhaven (von 395.138 auf 370.544). Weniger Gäste kamen ins Übersee-Museum, das jedoch nach wie vor zu den meistbesuchten deutschen Häusern gehört, ins Auswandererhaus und ins Historische Museum Bremerhaven.

„chARTerflug“ lautet der Titel diesjährigen Kap-Hoorn ART am 9. (14-19 h) und 10. (1118 h) Mai im Hallenkomplex der Hafenateliers in der Kap-Horn-Straße 9 in BremenGröpelingen. Über 60 Kunstschaffende aus dem In- und Ausland präsentieren in zwei Lagerhallen von fast 1800 qm Fläche ihre persönlichen Positionen zeitgenössischer Kunst. (Foto)

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Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Galerie Moderne in Bad Zwischenahn richtet Inhaber Puck Steinbrecher eine Jubiläumsausstellung aus, die am 24. April eröffnet wird. (Foto)

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Der Kunstverein Worpswede e.V. eröffnet am 15. März (14 h) in der Galerie „Das Blaue Haus“ (Findorffstr. 9/Worpswede) die Ausstellung „Zwischen den Welten“ mit ...................................... Werken des bekannten Malers Wolfram E. Knöfler und des Bildhauers Edwin Partoll. Schwarzweiß-Fotografien aus dem TeuDie Ausstellung läuft bis zum 17. Mai. felsmoor und dem Wattenmeer zeigt der langjährige Weser Kurier-Redakteur Heinz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holtgrefe bis zum 20. April im Bremer Medienhaus (Schwachhauser Heerstraße 78). „Made in China“ lautet der Titel der neuen Titel: „Nasse Füße“. Sonderausstellung des Ostfriesischen ...................................... Landesmuseums Emden, die vom 22. März bis 23. August im Rathaus am Delft Das Bremer Focke-Museum ist für sein zu sehen ist. Gezeigt werden Exponate Projekt „Meine Geschichte als Graphik zum Thema „Porzellan und Teekultur im Novel“ mit dem Förderpreis MuseumspädNordwesten“, ergänzt durch Mitmach-, agogik 2014 der VGH-Stiftung ausgezeichFilm- und Hörstationen. net worden. Der mit 3500 Euro dotierte Preis wird für generationsübergreifendes Arbeiten verliehen.

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Galerie Moderne

Die Sammlung des druckgrafischen Werkes von Walter Stöhrer (1937–2000) in der Kunsthalle Bremen ist durch ein bedeutendes Konvolut ergänzt worden: Stöhrers Witwe Hanne Forstbauer überreichte dem Haus die Mappe „Die Bewegung der Zähne“ (1977) mit 15 farbigen, handübermalten Schwarz-WeißRadierungen.

„chARTerflug“

Patricia Lambertus (*1970), Meisterschülerin an der Hochschule für Künste in Bremen, hat das zum fünften Mal vergebene und mit 12.000 Euro dotierte Künstlerstipendium 2015/2016 der Bremischen Evangelischen Kirche erhalten. Dafür wird sie eine Arbeit zum Thema „Apokalypse/ Zeitenwende“ für die Kulturkirche St. Stephani realisieren.

...................................... Der Kunstverein Achim e.V. stellt vom 26. April bis 5. Juli neue Cartoons des in Langwedel lebenden Lothar Bührmann aus. Titel der Präsentation im Haus Hünenburg (Schwedenschanze 39): „Passmaauf“.


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KULTURFORUM

73 foyer

: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Nachrichten aus Bremen und der Region Die Produktion der Kammeroper „La Descente D‘Orphée Aux Enfers“ von M. A. Charpentier, aufgezeichnet im Juli 2013 im Sendesaal Bremen, ist von der amerikanischen Recording Academy mit einem „Grammy“ als weltbeste Opernaufnahme ausgezeichnet worden. Die CD, an der u.a. der Tenor Aaron Sheehan mitgewirkt hat, wurde von Renate Wolter-Seevers, Tonmeisterin bei Radio Bremen, produziert.

...................................... Das Ed Kröger Quintett featuring Ignaz Dinné stellt an zwei Abenden im März sein Programm „Interplay“ in Bremen vor. Die Termine: 18. 3. (21 h) im Moments; 19. 3. (21 h) im Wiener Hof Café (Weberstraße 25). Einen Tag später tritt die Formation in Worpswede auf (Bötjersche Scheune, 20 h).

„Family Boogie“ lautet der Titel der ersten Ausgabe der neuen Reihe „Moments of Blues & Boogie“ im Bremer Club Moments. Dabei empfängt der Pianist Henning Pertiet (Foto), seit vielen Jahren eine feste Größe der europäischen Blues & Boogie-Szene, prominente musikalische Gäste. Den Auftakt macht am 27. März Pertiets Onkel Gottfried Böttger, bekannt aus der legendären Talkshow „3nach9“. Ihm folgen Henry Heggen und Micha Maass (22. Mai); Jan Preston (10. 7.) und Axel Zwingenberger (15. 11.).

...................................... Mussorgskijs „Bilder einer Ausstellung“ stehen im Mittelpunkt eines Konzertes, das der Pianist Igor Tchetuev am 24. April (19 Uhr) in der Scheune von Gut Kränholm in Bremen-Lesum gibt.

...................................... Der Direktor der Musikschule Bremen, Daniel Keding, hat die Einrichtung aus familiären Gründen verlassen. Die Stelle soll ordnungsgemäß ausgeschrieben und wieder besetzt werden.

...................................... ...................................... Die französische Musikzeitschrift Diapason hat die Einspielung der 4. Symphonie von Robert Schumann der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen mit ihrem renommierten Preis, dem Diapason d´Or, ausgezeichnet.

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Der Pianist Yul Anderson (Foto) gibt am 14. Mai (20 h) einen Klavierabend im Kleinen Saal der Bremer Glocke, wo er das Publikum mit auf eine musikalische Reise nimmt. Die Sprache seines Pianos verbindet Gospel und Blues in einer außer-gewöhnlich warmen, melodischen Form mit Teilen der Klassik aus dem 18. und 19. Jahrhundert wie Schubert, Beethoven, Debussy und Ravel.

Das Dinner-Musical „Nachts in Bremen“ von Frank Fiedler und Erich Sellheim steht ...................................... am 21. März (19 Uhr) wieder auf dem Programm des Bremer Ratskellers am Markt. Winzer, Künstler, Musiker und FeuerjongFeuerjong Weitere Vorstellungen am 18. April, 16. Mai leure sind die Hauptakteure der VeranstalVeranstal und 6. Juli. tung „Feuer & Wein“ auf Burg Blomendal in Bremen-Blumenthal. Mit dabei ist u.a. die Big Band der Musikschule Bremen. In der Burgscheune und im Foyer wer-

den attraktive Stände aus den Bereichen Genüsse, Antikes und Kunsthandwerk aufgebaut. Die Termine: 15. Mai (17-24 h), 16. Mai (15-24 h) und 17. Mai (12-20 h).

...................................... Zehn Bands an sieben Spielorten kündigen die Organisatoren des Jazz Port Festivals an, das vom 15. bis 17. Mai in Bremerhaven stattfindet. Einer der Höhepunkte wird zweifellos der Jazz Band-Ball am 16. 5. in der Stadthalle. Mit dabei: Billy Cobham & Band, Jazzkantine und Jo Bohnsack.

...................................... Museum und Park Kalkriese und das Theater Osnabrück planen ein gemeinsames Projekt über den römischen Feldherren Germanicus: Am 20. Juni startet im Museum und Park Kalkriese die Sonderausstellung „Ich Germanicus! Feldherr Priester Superstar“. Für den gleichen Tag ist die Premiere der Telemann-Oper „Germanicus“ im Theater am Domhof vorgesehen. Außerdem gibt’s ein umfangreiches Rahmenprogramm.

...................................... Von einer ganz anderen Seite wollen sich die Bremer Philharmoniker am 23. Juni im Musical Theater Bremen zeigen: Rund 40 Musikerinnen und Musiker geben unter der Leitung von Charles Olivieri-Munroe ein gemeinsames Konzert mit der Popsängerin Anastacia.

...................................... „Viva España!“ lautet das Motto beim diesjährigen „Sommer in Lesmona“ der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen in Knoops Park (17. bis 19. Juli). Bis zum 10. Mai werden Frühbucherpreise angeboten.


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foyEr-tipp für Tanz-Freunde „Baila España“ lautet das Motto des Festivals für zeitgenössischen Tanz aus Spanien, das vom 7. bis 10. Mai stattfindet. Zum vierten Mal seit 2012 präsentieren ausgewählte Choreografen und Ensembles ihre Arbeit in der Schwankhalle Bremen sowie unter freiem Himmel. Auf dem Programm steht unter anderem das aktuelle Stück der 2014 mit dem nationalen Tanzpreis Spaniens ausgezeichneten „Compañía Daniel Abreu“.

Tanzbär Eigentlich war alles klar. Seit einem Vierteljahrhundert weiß die Pop-Welt, dass Herbert Grönemeyer zwar prima stammeln, röhren und durchaus peinliche Texte schreiben, aber absolut nicht tanzen kann. So jedenfalls lautete der Kernsatz eines Songs, der in dem es weiter hieß: „Hackt Sätze. Nuschelt. Hat den Jaul, nicht den Soul.“ Okay, das Ganze erwies sich im Nachhinein als Gag, den der Satiriker Wiglaf Droste gemeinsam mit Bela B. von den „Ärzten“ ausgebrütet und auf den Plattenmarkt geworfen hatte. Aber irgendwo im Hinterkopf blieb die Behauptung „Grönemeyer kann nicht tanzen“ auf Dauer hängen. Dabei beteuerte der „Springsteen von der Ruhr“ später steif und fest, Pina Bausch habe einmal gesagt: „Der Herr Grönemeyer? Der konnte ganz hervorragend tanzen!“ Irgendwie muss die Sache die ganze Zeit lang aber in ihm gebrodelt haben, denn jetzt, im reifen Alter von 58 Jahren, wollte „Hörby“ seine Leichtfüßigkeit doch unter Beweis stellen. Im Video zu seiner neuen Single „Fang mich an“ reißt er sich in einer verschneiten Straße den Anorak vom rundlichen Leib und – tanzt! Das erinnert zwar überwiegend an Schattenboxen, wirkt aber durchaus sportlich, zumal er selbst nach einer Bodenrolle halbwegs elegant zurück auf die Füße kommt. Am Ende des Videos zieht er die warme Jacke wieder über, zündet sich ein Zigarettchen an und schlendert gemütlich weiter. So wie ältere Herren das gern tun. Peter Schulz

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Herausgeberin Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1 Chefredakteur Peter Schulz 2 Kfm. Leitung Sonja Chrobok 14 Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 19, Inge Sasse 21 Autoren dieser Ausgabe Dr. Rainer Beßling 23, Berit Böhme 16, Dr. Stephan Cartier 12, Christian Emigholz 3, Sven Garbade 13, Karin Hiller 4, Wilfried Hippen 5, Dr. Sabine Komm 6, Dr. Ulrich Matyl 8, Simon Neubauer 11, Melanie Öhlenbach 15, Michael Pitz-Grewenig 7, Dr. Meike Rotermund 22 , Ute Schalz-Laurenze 9, Peter Schulz 2, Markus Wilks 17, Katrin Zempel-Bley 18, Inge Zenker-Baltes 10

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Verlag, Vertrieb, Redaktion und Anzeigenverwaltung Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen, Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 E-mail info@rolandverlag.de www.rolandverlag.de

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Gestaltung und Satz Birgit Kirchgessner 20, designbüro kirchgessner Telefon 025 32 - 200 709 www.buerokirchgessner.de Basislayout Haase & Knels, Bremen Druck ASCO STURM DRUCK Bremen

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Vertriebsstruktur Theater- und Vorverkaufsstellen Bremen, Bremerhaven und Oldenburg, Theater, Museen, Konzerthäuser und -büros, Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb, Fach-Zeitschriftenhandel Bremen, Bremerhaven und Oldenburg Bezugspreis Einzelpreis 4,00 Euro Jahresabonnement 20,00 Euro Auflage 10.000 Exemplare Erscheinungsweise zweimonatlich Nächste Ausgabe 15. Mai 2015 Redaktionsschluss 15. April 2015 ISSN-Nr. 1618-0852 Titelmotiv bremer shakespeare company: Maria Stuart, Foto: Marianne Menke

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Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Bei Veröffentlichung wird nur presserechtlich Verantwortung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die des Herausgebers wieder.

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