4,00 Euro H12719 15.01.2017 bis 15.03.2017
foyer Das Kulturjournal fĂźr Bremen und den Nordwesten
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+punkt. Kunst im Nordwesten
118 Festival TANZ Bremen Mutig, bewegend, berĂźhrend
Inhalt
3 foyer
EDITORIAL
INHALT
Die leidigen Zahlen
................................................. Theater
Pünktlich zum Jahreswechsel hat sich der Bremer Kunsthallendirektor Christoph Grunenberg im Weser Kurier mit dem Artikel „Fetischismus der Zahlen zum Jahresausklang“ zu Wort gemeldet und dabei die ungeliebten Rankings in Kulturbetrieben grundsätzlich in Frage gestellt. Er kritisiert dabei auch die Medien, bezeichnet es als „einfallslosen Journalismus“, solche jährlichen Zahlenspiele mit „fragwürdigem Nachrichtenwert“ zu veröffentlichen und dadurch zu einer unnötigen Verunsicherung beizutragen.
04 LOCKENDES RHEINGOLD Der Ring in Oldenburg 06 HUMOR-APPELL in „Sein oder Nichtsein“ 07 ENTGLEISTER HELD auf der „Nationalstraße“ 08 WELT OHNE SEELE Hartmann-Oper „Simplicius“ 10 GANGSTER-GESANG Liederabend „Bang Bang“ 11 SZENE Neues von Bühnen der Region 12 THRON-GERANGEL „Charles III“ bei der bsc 14 LUSTIGE ZÜNDLER „Biedermann“-Interpretation 15 MYTHOS PIAF Uraufführung in Bremerhaven 16 OPERNPREMIEREN im Nordwesten 17 OPERNRÄTSEL 19 TANZPREMIERE „Schläpfer/Jully“ in Oldenburg 19 TANZ BREMEN Ausblick auf das 20. Festival 20 SCHAUSPIELPREMIEREN in Bremen
Aus seiner Sicht sicher ein legitimes Anliegen und ein komplexes Diskussionsthema allemal. Er trifft mit seinem Statement nämlich den Nerv aller Kulturschaffenden, denen behördliche Erwartungshaltungen, das Eingebundensein in einen Erfolgsmodus grundsätzlich widerstreben. Künstlerische Arbeit braucht schließlich Freiräume zur Entfaltung. Kein Opernoder Theaterregisseur liebt etwaige Vorgaben, Inszenierungen dem gängigen Publikumsgeschmack anzupassen, damit die Kasse klingelt oder Besucherzahlen steigen. Andererseits gibt es aber auch keinen Opernsänger oder Schauspieler, keinen Chorsänger oder Orchestermusiker, der gerne vor leeren Rängen seine Kunst präsentiert, mag sie noch so wertvoll sein. Die Vermittlung von geistigen Grundwerten einer Gesellschaft wie Kunst, Theater, Musik oder Wissenschaft wird sich zwar zu keiner Zeit in verlässlichen Zahlen widerspiegeln lassen, ebenso wenig wird es aber möglich sein, subventionierte Kulturbetriebe aus halbwegs messbaren Vergleichen, nämlich der jährlichen Besucherentwicklung, zu befreien. Eigentlich hat die Kulturszene doch gerade in dieser Beziehung keinen Grund zur Sorge, sondern ausgesprochen gute Zukunftsaussichten. Die Menschen werden immer älter und bleiben länger fit. Die mehrheitliche Zielgruppe der „Kulturkonsumenten“, die Generation 50 plus, ist stetig auf Wachstumskurs. Jedes Wirtschaftsunternehmen würde sich über derart aussichtsreiche Perspektiven freuen. Gehen wir also gemeinsam mit Zuversicht durch das begonnene Jahr im Vertrauen darauf, dass gute Arbeit über kurz oder lang immer ein befriedigendes Echo finden wird. Marie-Clothilde Kronenberg
................................................. Musik 22 MENSCHEN IM FOYER 24 SYMBOL AM STROM Hamburgs Elbphilharmonie 25 KIRCHENMUSIK Im Zeichen des Aufbruchs 26 KONZERTTIPPS | CD-TIPP 28 BREMER PHILHARMONIKER Die Schlagwerker 30 JAZZTIPPS 31 10 BANDS, 2 ABENDE Das MIB-Night Jazzfestival 32 KONZERTE IN DER BREMER GLOCKE
................................................. Kunst
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34 PORTRÄT-PIONIERIN Ansichten einer Fotografin 34 KUNSTRÄTSEL 35 SOUND GOES IMAGE im Horst-Janssen-Museum 36 FEUER UND DAMPF Der Impressionist Sandrock 38 VIRTUELLE PLANKEN Neues von der Hansekogge 39 JETZT IN FOYER: +punkt. Kunst im Nordwesten 42 KULTURFORUM Notizen aus Galerien und Museen
................................................. Gesellschaft 43 KOLUMNE NACHGEDACHT Erinnerungen 44 LITERATUR Buchbesprechungen 45 SCHAUSPIELRÄTSEL 46 LITERATUR Buch & Musik | NordMord 47 LITERATUR Bremer Literaturpreis für Terézia Mora 48 SPARKASSE KULTUR SCHAFFEND Filmpreis 50 KINOTIPPS | NEU AUF DVD 52 ROLLENSPIEL | DVD-MUSIKTIPP 54 SERIE „Was macht denn…?“ 55 CLUBS IN BREMEN Rotary International 56 PANORAMA WISSENSCHAFT 57 WIRTSCHAFT International School of Bremen 59 KULTURKALENDER Premierendaten 68 KULTUR FORUM Nachrichten aus der Region 70 GLOSSE | FOYER-AUTOREN | IMPRESSUM
foyer 4 OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Das Rheingold
RHEINGOLD IM BERGDORF
Richard Wagners vier Opern umfassendes Bühnenspektakel „Der Ring des Nibelungen“ lässt sich nicht mit wenigen Worten beschreiben. Es beginnt im „Rheingold“ mit den im Fluss tanzenden Rheintöchtern recht idyllisch und endet viele Stunden später in der „Götterdämmerung“,
K
ein Werk des Opernrepertoires fordert die Theater so heraus wie Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“: lange Spieldauern, schwierige Sängerpartien und große Orchesterbesetzungen müssen künstlerisch, finanziell und organisatorisch gemeistert werden. In den letzten Jahren haben aber die Theater in Kiel, Lübeck, Detmold und derzeit Minden bewiesen, dass auch kleinere Häuser am „Ring“ wachsen und ihn meistern können.
wenn die drei Naturwesen den Schatz des Flusses zurückbekommen. Dazwischen liegen einige komplizierte Konflikte zwischen Göttern und Menschen rund um Liebe und Hass, Herrschaft und Mitfühlen. Geprägt wird das „Rheingold“ von Gott Wotan, der die Welt mit Verträgen
ordnen und seine Macht sichern will. Nur hält er sich selber nicht an Absprachen, beispielsweise mit den Riesen beim Bau der Burg Walhall, und er nimmt es mit den ehelichen Verpflichtungen nicht so genau. Nur der teuflisch intelligente Loge ahnt, was kommt: „Ihrem Ende eilen sie zu…“
küre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“, dere Musical (mit Band) oder eine leicht zu bevor im Jahre 2021 zum Jubiläum „100 Jah- besetzende Oper auf den Spielplan setzen. re Oper in Oldenburg“ zyklische Aufführungen den „Ring“ vollenden sollen. Ein Ziel der Oldenburger ist es, dem Ensemble die Chance zu geben, viele wichti„Ein solches Projekt ist natürlich ein Wag- ge Rollen zu übernehmen. Dennoch kommt nis“, weiß Intendant Christian Firmbach, man bereits für spezielle Partien im „Rheinbetont aber, „dass wir es uns zutrauen, bis gold“ nicht ohne Gäste aus. „Seit zwei Jahan die Grenzen des Leistbaren zu gehen.“ ren suche ich Sänger, die bereit sind, an Es seien ja nicht nur die vielen Sänger und einem kleineren Haus eine große Rolle ausOrchestermusiker, die man zum Ensemble zuprobieren“, berichtet Christian Firmhinzuengagieren müsse, sondern vor allem bach. Wie seine Intendantenkollegen hofft die Logistik, die vielen persoauch der OldenburMit dem Oldenburgischen Staatstheanenintensiven Proben zu orga- „Ein solches Projekt ist ger Theatermann auf ter traut sich nach Jahrzehnten ohne einen nisieren, ohne den normalen eine glückliche Hand natürlich ein Wagnis“ beim Entdecken neuNordwest-„Ring“ endlich ein Opernhaus Spielbetrieb ausbluten zu lasunserer Region an das Mammut-Projekt. Am sen oder Mitarbeiter zu überer Wagner-Stimmen. 4. Februar öffnet sich der Premierenvorhang fordern. So werde man zu den Zeiten des Für den Wotan in der „Walküre“ konnte er zu „Das Rheingold“, jeweils zum Spielzeit„Ring“ vermehrt die Schauspielsparte das mit Ryan McKinny sogar den aktuellen Baybeginn folgen die weiteren Opern „Die Wal- Große Haus beleben und das eine oder an- reuther Amfortas gewinnen, und auch die
OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Das Rheingold 5 foyer
Regisseur Paul Esterhazy schmiedet den „Ring des Nibelungen“ im Oldenburgischen Staatstheater Text: Markus Wilks Paul Esterhazy
Besetzungen für die großen Heldenpartien (Siegfried, Brünnhilde) seien schon gesichert, versichert er. Und die Regie? Seit vielen Jahren arbeitet der ehemalige Aachener Intendant Paul Esterhazy an einer „Ring“-Version speziell für ein kleineres Theater. In Christian Firmbach hat er einen Intendanten gefunden, der sich auf dieses Abenteuer einlässt. Beide hoffen, diesen so oft schon geschmiedeten „Ring des Nibelungen“ konzeptionell eine entscheidende „winzige Drehung“ weiterzudrehen, so Esterhazy. Er versucht Wagners monströses Werk „im kleinstmöglichen Radius“ zu erzählen, mit „einer Welt der kleinen Leute, in der es nicht um unvorstellbare Milliarden, sondern um ein paar Pfennige geht.“ Unter anderem angesichts der Entstehungsgeschichte (ein wesentlicher Teil des „Ring“ und auch der Konzeption entstand in der Schweiz) siedelt Esterhazy die Tetralogie in einem Bergdorf an. Dort leben einfache Menschen mit teilweise naiven Vorstellungen und einer sehr eigenen Naturgläubigkeit, bei denen dennoch die Emotionen hochkochen können, wenn es um Macht und Liebe geht. „Sieht man,
wie um einen noch so kleinen Vorteil gestritten, gelogen und gemordet wird, wirkt der menschliche Abgrund besonders tief“, meint Paul Esterhazy.
burger Theater bringen wird, soll es kein spartanisches Bühnenbild geben. Eine Drehscheibe werde permanente, langsame Bewegungen ermöglichen, sodass man fast wie im Kino ständig aus wechselnden Perspektiven auf die Handlung und die Figuren blicken kann; für die Ausstattung konnte der erfahrene Bühnenbildner Mathis Neidhardt gewonnen werden. Als musikalisch Verantwortlicher wird GMD Hendrik Vestmann den „Ring“ dirigieren und sich um die nicht einfach zu realisierende Balance zwischen den Sängern und den einzelnen Orchestergruppen kümmern.
Eine Rolle bei der Entwicklung des Regiekonzepts spielte auch Wagners eigenwillige Beziehung zur Natur und seine starke emotionale Bindung zur Tierwelt. „Man verbindet Wagners Nibelungenwerk wegen der Figuren üblicherweise mit der nordischen Sagenwelt, doch war Wagner der Norden suspekt, sodass er ihn nie bereiste“, erklärt Paul Esterhazy und meint, dass „die Farben der Musik eher nach Norditalien als nach der nordischen Gebirgswelt klingen.“ Flankiert wird der Oldenburger „Ring“ durch viele Begleitveranstaltungen, die teilAus der Beschäftigung mit dem Stück und weise durch den Freundeskreis des Theadem Konzept ist das Plakat des Staatsthea- ters organisiert werden. Mit Stefan Mickisch ters entstanden, das einen per Röntgenbild wurde zudem zu jeder Premiere einer der skelettierten Arm und einen Pfennig als besten Wagner-Kenner für die WerkeinfühRing zeigt. Dazu Esterhazy: „Wir wollen ak- rung engagiert. Am 22. Januar wird er „Das ribisch die Beziehungen und Handlungen Rheingold“ spielen und erklären. der Personen beleuchten, die sich um das Rheingold streiten, das bei uns im Sinne Premiere am 4. Februar, 19.30 Uhr, im der Reduktion ein historischer Pfennig ist.“ Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 15. und 25. Februar; 4. und 10. März. MitwirAuch wenn Paul Esterhazy mit dem „Rhein- kende (u.a.): Daniel Moon (Wotan), Timogold“ und den weiteren Opern ein Kamthy Oliver (Loge), Johannes Schwärsky merspiel auf die Bühne des intimen Olden- (Alberich), Ann-Beth Solvang (Erda).
foyer 6 OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Sein oder Nichtsein
Oldenburgisches Staatstheater adaptiert den Filmklassiker „Sein oder Nichtsein“ Text: Sven Garbade
Klaus Schumacher
APPELL AN DEN HUMOR D
ass gleich die komplette Welt als eine einzige Bühne zu begreifen wäre, summierte einst William Shakespeare in seiner Meisterkomödie „Wie es Euch gefällt.“ Doch die Welt liefert leider oft keinen Anlass zu solch leichtherziger Generalität. Wie im Jahre 1942, als in Hollywood der deutsche Regisseur Ernst Lubitsch vor der heiklen Aufgabe stand, den tragischen Entwicklungen der Weltbühne mit einem heiteren Stück Film-Theater zu begegnen. Er entschied, die Bühne selbst zur Welt zu erklären und machte eine Warschauer Schauspielertruppe und ihr kleines Theater zum Mittelpunkt der Welt. Bedroht von deutschen Besatzern geht es für die polnischen Theaterleute im doppelten Sinne um „Sein oder Nichtsein“... Für das Staatstheater in Oldenburg wird jetzt der u.a. aus dem Bremer Moks-Theater wohl bekannte Regisseur Klaus Schumacher eine Theaterversion von Lubitschs
Filmklassiker inszenieren. Verfasst wurde Geschnitzt sind seine Menschen aus sie vom britischen Dramatiker Nick Whit- krummem Komödienholz, womit es sich aber wiederum by. Seit der umjubelten Uraufführung am Broadway im Jahr 2008 Hinter jedem Spaß lauert bestens leben lässt. Ausgerüshat sich das Stück in zahlreichen ernsthafte Gefahr. tet mit den theLändern als Theaterereignis beatralen Waffen währt, weil seine Vorlage von derart raffinierten Verschränkungen getragen der Illusion, dem Tricksen und Täuschen, wird, wie sie dem übrigen Gegenwartsthe- Verkleiden und Verstellen, spielen die polnischen Schauspieler um ihr eigenes Leater bisweilen zu entfallen drohen. ben. Hinter jedem Spaß lauert ernsthafte Gefahr. Die Intrigen, Eifersüchteleien Bereits beim Betrachten des Filmes zeigen sich diese Doppelbödigkeiten in ihrer und das groteske Konkurrenzgerangel innerhalb der Schauspieltruppe werden am amüsanten Ausformung. Man erlebt gute Ende vom Beginn des 2. Weltkriegs überamerikanische Filmschauspieler, wie sie schattet. Mit dieser fulminanten Parabel schlechte polnische Theaterschauspieler darstellen, die wiederum die Schergen der bildet das Stück auch heute noch einen Appell an die Bedeutung des Humors in exnationalsozialistischen Besatzer in Wartrem schwierigen Zeiten. schau mimen – und diese wiederum als Schmierendarsteller entlarven. Die Welt ist eine Bühne, aber eine holprige und gefähr- Premiere am 18. Februar, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Die nächsten Vorstellunliche, eine absurd komische. gen: 22., 24. und 26. Februar.
THEATER BREMEN Nationalstraße 7 foyer
Das Theater Bremen zeigt „Nationalstraße“ von Jaroslav Rudiš Text: Sven Garbade
Jaroslav Rudiš
ENTGLEISTER HELD D
er tschechische Autor Jaroslav Rudiš ist einerseits ein Schreiber von ausgezeichneten Büchern, andererseits noch sehr viel mehr. Er stellt einen Typus von multimedial wirkendem Künstler dar, der zugleich auch zeichnet, musiziert oder als Sprecher seine Stimme verleiht. Von ihm stammte auch wichtiger Input für die Bremer „Das Schloss“Inszenierung, die er als Frontmann der Kafka-Band zu einem poppig sublimen Musikereignis beförderte. Nun kommt sein Roman „Nationalstraße“ im Kleinen Haus auf die Bühne, das Porträt eines vital gefährlichen Wendeverlierers.
Heute lebt dieser Vandam, wie die Hauptfigur heißt, in einer von Ressentiments geprägten Stagnation. Er wohnt immer noch in der Plattenbausiedlung seiner Kindheit. Längst ist er kein Held mehr, sondern ein Verlierer. Wegen Gewaltexzessen aus dem Polizeidienst entfernt, prügelt er sich als einsamer Schläger durch Tage und Nächte Neben ihrem literarischen Gewicht wurden und hebt im Fußballstadion regelmäßig die Hand zum Hitlergruß. Rudiš’ Werke folglich auch als intelligente Beiträge zur Aussöhnung des tschechischEin Endspiel für den kleinen Mann? Ist deutschen Verhältnisses von der Kritik dies der tragische Endzustand einer gelobt. Mittlerweile schreibt er gelegentGesellschaft, wo aus Schelmen eloquente lich auch originär in deutscher Sprache, Monster geworden sind – und die Waffen während in Tschechien sein Ruhm längst über den Status eines Nachwuchskünstlers eines untergründigen Humors sich in nationalistischer Aggression verflüchtigt hinausragt. Bereits im Jahr 2007 wurde er Bereits in der Biografie des heute 44-jähgemeinsam mit Vertretern aus Politik und haben? Allein das Lob, das „Der Standard“ rigen Rudiš fällt ein spezieller Sinn für Gesellschaft in die Reihe der 30 wichtigsten dem Roman ausstellte, ist geeignet, die theGeschichte auf. Er betreibt einen Humor, atralen Qualitäten des Textes zu erahnen Persönlichkeiten Tschechiens gewählt. der die Poesie konkreter Orte mit deren und weckt Vorfreude auf die deutschspraVergangenheit verbindet. Nach dem Stuchige Erstaufführung: „Rudiš macht aus In Bremen wird nun Regisseurin Theresa dium zog er beispielsweise nach Deutschdem Helden einen postkommunistischen Welge seinen jüngsten Roman „Natioland, wo er im geschichtsträchtigen Berlin Schwejk. Dessen endlose, niemals wehleinalstraße“ ins Bühnenlicht holen. Die seinen Erstlingsroman schrieb. Titel: „Der dige Suada über die Kaltherzigkeit der Welt Hauptfigur ist ein gewalttätiger Absteiger, Himmel unter Berlin.“ nimmt den Leser sofort gefangen.“ ein ehemaliger Polizist aus Prag, der einst als Held der samtenen Revolution galt. Im Im Gestus traumwandlerischer Klarheit November 1989 regten sich in Tschechien Premiere am 29. Januar, 18.30 Uhr, im nähert er sich der Vergangenheit auch in ähnliche Aufstände wie in der DDR, doch Kleinen Haus. der verfilmten Graphic-Novel „Alois Nebel“ viele Hoffnungen verglimmten seitdem. an. Ein eigenbrötlerischer Bahnhofswärter betrachtet darin den Zugverkehr zwischen Deutschland und Tschechien und lässt seine Gedanken schweifen. Er imaginiert Geschehnisse, die an diesem Ort zur Hitlerzeit stattfanden. Verflüssigte Geschichte und gegenwärtige Aneignung führen ein dunkles, nachbarliches Dasein.
foyer 8
THEATER BREMEN Simplicius Simplicissimus
Karl Amadeus Hartmann
Karl Amadeus Hartmanns Oper „Simplicius Simplicissimus“ am Theater Bremen Text: Michael Pitz-Grewenig
WELT OHNE SEELE D
ie 1948 uraufgeführte Oper „Simplicius Simplicissimus“ gehört zu den wenigen Bühnenwerken des Komponisten Karl Amadeus Hartmann. Tatjana Gürbaca wird das Stück, das erst im vergangenen November in der „Independent Opera at Sadler’s Wells“ in London seine britische Erstaufführung erlebte, nun am Theater Bremen inszenieren.
als einfach. Man entscheidet sich heute zu- Gesellschaftsbaumes. Die Soldaten bemeist für die reduzierte Spätfassung. finden sich auf den untersten Ästen des Baumes und sind zuständig für die ZerEs war der Dirigent Hermann Scherchen, störung. Der Stamm und die Wurzeln werder Hartmann 1934 auf den barocken Roden aus Arbeitern und Bauern gebildet, man „Der abenteuerliche Simplicissidie das ganze Gewicht des Baumes tramus Teutsch“ gen und dabei ausvon Hans Jakob Hartmann schafft mit seiner Oper gebeutet werChristoffel von den. Kein Wunder, ein gewaltiges Memento Mori. Grimmelshaudass sie schließKarl Amadeus Hartmann (1905-1963) gehört sen aufmerksam lich, abweichend zu den Künstlern, die doppelt „bestraft“ machte, in dem der Dreißigjährige Krieg von der Romanvorlage, rebellieren: „Als wurden. Passte sein avantgardistischer Stil und der Zusammenbruch der Gesellschaft Adam grub und Eva spann, da gabs noch nicht in die antiquierten Vorstellungen der aus der Perspektive eines naiven Jünglings keinen Ehemann. Spieß voran, drauf und Nationalsozialisten, so galt er nach 1945 beschrieben wird. „Da war der einzelne dran, schlagt sie nieder, Kaiser, Fürst und auf einmal als unzeitgemäß. Zwischen 1933 so hilflos der Verheerung und VerwildeMann.“ Simplicius Simplicissimus überlebt und 1945 zog sich Hartmann vollständig aus rung einer Epoche ausgeliefert, in der un- am Ende: „Du Wurm bist nicht wert, dass dem öffentlichen Leben zurück, arbeitete ser Volk schon einmal nahe daran gewesen man den Arm gegen dich aufhebt.“ im Verborgenen und versteckte seine Kom- ist, seinen seelischen Kern zu verlieren“, so positionen tatsächlich in einem Zinkkasten Hartmann in einem Brief. Am Ende siegt die scheinbar gerechte Saunter der Erde. che. Aber eben nur scheinbar! Andreas Aus dem umfangreichen Romanepos wur- Hérm Baumgartner, Leiter der HartmannUnvorstellbar, was dies für einen schöpfe- den drei Szenen destilliert, die das Schick- Gesellschaft, gibt zu bedenken: „Wenn sich rischen Komponisten bedeutet, wenn das sal des jungen Simplicius, nach Grimmels- eine neue Zeit mit der Missachtung der so dringend benötigte Korrektiv einer Auf- hausen der „allereinfältigste Romanheld“, Menschenwürde begründet und die Achführung fehlt und damit auch die Komdarstellen: Ein Bauernhof, auf dem der tung vor dem Anderen mit Füßen getreten munikation mit Musikern und Publikum. Knabe durch marodierende Soldaten seiwird, ... dann ist dieses Neue radikal abzuZahlreiche Bearbeitungen seiner Komposi- ne Pflegeeltern verliert, über die Welt eines lehnen oder ihm zumindest doch mit enortionen nach 1945 waren die Folge. Und na- Einsiedlers, bis er bei einem Gouverneur men Misstrauen zu begegnen.“ Das ist leitürlich ist auch die Quellenlage der Oper landet und zum Hofnarren ernannt wird. der noch immer hochaktuell. „Simplicius Simplicissimus“ alles andere Hier entwirft Simplicius die Allegorie des
THEATER BREMEN Simplicius Simplicissimus 9 foyer
Das sieht auch Regisseurin Tatjana Gürbaca so: „Hartmann schafft mit seiner Oper ein gewaltiges Memento Mori. Bilderbogenhaft erzählt er von den Wirren einer Welt, deren Chaos man nicht mehr zu ordnen vermag, von einer heillosen Zeit, in der Übeltäter ihr barbarisches Tun als Politik bezeichnen.“ In dieser Welt, so die Regisseurin weiter, „sind die Narren die wahren Heiligen, in voller Unschuld werden sie zu Schauenden, Staunenden und Zeugen. Mit ihrer Unfähigkeit zu lügen und ihrer Neigung zu Wahrträumen tragen sie als einzige noch den Seelenschatz in sich, den Gryphius in seinen ‚Thränen des Vaterlandes’ beklagt, und damit den Keim zu einer neuen Welt.“
Simplicius sei mit seiner Sackpfeife nicht nur ein Verwandter von Orpheus, sondern auch „ein neuzeitlicher Parsifal, der ‚reine Tor’, der im Angesicht des Schreckens das Mitleid lernt.“ Vieles in der Geschichte des Simplicius bewege sich am Rand des Aussprechbaren. Tatjana Gürbaca: „Wo Worte nicht mehr greifen, öffnet Hartmanns Musik neue Räume.“
Macabre“. Klaus Grünberg wird eine zweigeteilte Bühne kreieren, die einen imaginären Raum für das lyrische Moment dieser Oper schaffen soll, aber auch etwas von dem vermitteln will, wie sich Hartmann in einer Welt gefühlt haben muss, in der es für ihn kein Theater mehr gab. Die musikalische Leitung liegt in den bewährten Händen von Clemens Heil.
Hartmanns aus der Not geborene poetische Vision eines Theaters jenseits des traditionellen Opernbetriebes dürfte in ihren Händen exzellent aufgehoben sein. Man denke an ihre überragenden Inszenierungen von Tschaikowskys „Mazeppa“ und „Eugen Onegin“ sowie Ligetis „Le Grand
Premiere am 28. Januar, 19.30 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Weitere Vorstellungen: 31. Januar; 4., 15. und 23. Februar; 10. und 12. März. – Mitwirkende (u.a.): Marysol Schalit (Simplicius), Luis Olivares Sandoval (Einsiedel), ChristianAndreas Engelhardt (Gouverneur).
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THEATER BREMEN Bang Bang
Selen Kara und Torsten Kindermann bringen nach „Istanbul“ den Liederabend „Bang Bang – Eine Dreidollaroper“ heraus Text: Sven Garbade „Istanbul“
SINGSPIEL MIT GANGSTERN D
as Theater Bremen lässt es knallen, wenn auch nur musikalisch. „Bang Bang“ heißt ein neuer Liederabend, der von Gangstern und Ganoven sowie von deren popmusikalisch dokumentiertem Schusswaffengebrauch erzählt. Cool bleiben, auch wenn es blaue Bohnen hagelt! Dazu werden über ein dreckiges dutzend Songs erklingen, die zwischen Country, Chanson und Kunstlied changieren. Schließlich bilden Bandenkriege bereits seit „Romeo und Julia“ die Urzelle gesellschaftlicher Konf liktbewältigung, mit vielerlei Infektionskanälen hin zur musikalischen Ausformung. Die Liebe im rechtsfreien Raum wurde seit Urzeiten mit Waffengebrauch konfrontiert. Auch Cowboys sind schließlich Einzelkämpfer, die, ähnlich wie die Liebenden, an einer rücksichtslosen Emanzipation der eigenen Subjektivität arbeiten. Die Welt mag ein Chaos sein, doch der Pistolero ruht in autonomer Schönheit. Eine Haltung, die den Keim zur Musik, zum Opernhaften in sich trägt. Der Song „Bang Bang, My Baby shot me down“, der den Titel für dieses Projekt bildet, unternimmt die typischen Anlaufschritte, Gewalt und Gefühl auf diese provokante Weise zu verschränken. Kein Wunder, dass Quentin Tarantino die dunk-
le Cowboy-Ballade in seiner filmischen Gewaltorgie „Kill Bill“ prominent platzierte. Ursprünglich von Nancy Sinatra, der Tochter von Frank, gesungen, erzählt der Song, wie aus Kindern, die Cowboys spielen, ein erwachsenes Liebespaar wird. Als er sie verlässt, klingt das Kinderlied vom Nieder-Schießen in ihren Ohren bitter nach. Selten hörte man bis dahin in der Schlagermusik solche Klänge, deren HerzSchmerz-Melodik von beunruhigender Gewalt-Metaphorik durchzuckert schien. Aus solchen Stoffen planen die Macher, weitere musikalische Funken zu schlagen. Der Musiker Torsten Kindermann hatte zuletzt mit der Regisseurin Selen Kara den Liederabend „Istanbul“ auf die Bremer Bühne gebracht. Für „Bang Bang – die Dreidollar-Oper“ werden sie unterstützt vom Autor Markus Pajtler, der Motive aus Brechts „Dreigroschenoper“ ins WesternGenre fortfantasieren wird. Ein modernes Singspiel über zwei Banden, die im Kampf ums krumme Geschäft zu musikalischen Mitteln greifen. Dazu Klänge aus den blutigen Gangsterfilmen Tarantinos. Hört sich gut an. Premiere am 11. Februar, 19.30 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Die nächsten Vorstellungen: 5., 22. und 30. März.
THEATER SZENE Neues von den Bühnen der Region 11 foyer
SZENE
Neues von den Bühnen der Region Text: Peter Schulz
„Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt“
TANZSPARTE BEDROHT Intendant Ralf Waldschmidt hat sich mit Nachdruck gegen Pläne ausgesprochen, die Tanzsparte am Stadttheater Osnabrück zu schließen. In einer Verwaltungsvorlage zum Nachtragshaushalt 2017 der Stadt heißt es, das Haus solle weitere 300.000 Euro im Jahr einsparen. Vorgeschlagen wird u. a. eine Schließung der Tanzsparte. Dazu erklärte Waldschmidt, man habe angesichts der schwierigen Situation der Stadt bereits akzeptiert, ab 2017 jährlich 250.000 Euro einzusparen. „Jede weitere Sparrunde bedroht das Theater in seinem Bestand!“
depressiven Teenager im Sommer 1969“ lautet der sperrige Titel eines Romans von Frank Witzel über die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Der Regisseur und Autor Armin Petras machte daraus eine Theaterfassung, die Anne Sophie Domenz als Monolog für den Schauspieler Siegfried W. Maschek im Kulissenkeller des Theaters am Bremer Goetheplatz einrichtet. Premiere am 17. Januar (20 h).
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Und noch ein Projekt am Theater Bre....................................... men, nämlich „Hoffmann. Ein OffenbachProjekt“, basierend auf der Oper „HoffDie Film-Trilogie „Golden Heart“ von Lars manns Erzählungen“ und eingerichtet für von Trier inspirierte Alize Zandwijk, leivier Sänger. Eine Bearbeitung des Registende Regisseurin am Theater Bremen, zu seurs Levin Handschuh und des Musikers einem gleichnamigen, spartenübergreiRiccardo Castagnola, der die Musik von fenden Projekt von Tanz und Schauspiel. Jacques Offenbach mit zeitgenössischen Neben Nadine Geyerbach, Guido Gallelektronischen Klängen konfrontiert. Urmann, Robin Sondermann und Fania Sorel aufführung am 9. Februar (20 h) im Kleinen aus dem Schauspiel-Ensemble wirken die Haus. Neben der Altistin Pauline Jacob, die Tänzer Gotta Depri, Miquel de Jong, Lotseit 2014 dem Opernchor angehört, singen te Rudhart und Szu-Wei Wu mit. Die Musik Iryna Dziashko, Christian-Andreas Engelsteuert wie schon in „Eine Familie“ Maartje hardt und Christoph Heinrich. Teussink bei. Die nächsten Vorstellungen: ....................................... 18. und 22. Januar; 5. und 22. Februar.
....................................... Solo für Siegfried: „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch
Ein junger Mann im Strudel islamistischer Radikalisierung steht im Mittelpunkt von „Jihad Baby!“ im Bremer SchnürschuhTheater. Pascal Makowka inszeniert das
Bühnenstück von Daniel Ratthei über Radikalismus, Klischees und Wirklichkeiten. Es spielen Lena Kluger und Holger Spengler. Premiere am 26. Februar (20 h).
....................................... Olaf Strieb hat seinen Vertrag als Intendant der Landesbühne Niedersachsen Nord GmbH mit Sitz in Wilhelmshaven bis zum Ende der Spielzeit 2022/2023 verlängert. Strieb leitet das Haus seit der Spielzeit 2013/2014.
....................................... „Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt“ lautet der Titel einer Komödie von Dora Heldt, die das UnionTheater von 1892 e.V. vom 1. bis 12. Februar im bremer kriminal theater in der UnionBrauerei (Theodorstraße 13a) spielt. Drei Schulfreundinnen (Foto v.l. Anni Diercks, Jessica Coels und Christina Richter) um die 50 offenbaren während eines Wellness-Wochenendes an der Ostsee ihre kleinen und großen Geheimnisse.
....................................... Der brasilianische Bass José Gallisa, seit der Spielzeit 2014/2015 Mitglied des Ensembles am Theater Osnabrück und zuvor am Theater Bremen engagiert, ist gegenwärtig als Geronte in der Oper „Manon Lescaut“ von Giacomo Puccini zu sehen.
foyer 12
THEATER bremer shakespeare company
Regisseur Stefan Otteni über die Proben zu „Charles III“ in der bremer shakespeare company Text: Christian Emigholz
Stefan Otteni
RANGELN UM DEN THRON
W
er wollte nicht in die Zukunft blicken können? Bei Mike Bartletts Stück „Charles III“ kann man das, denn es ist ein nur scheinbar historisches Stück in Shakespeareschen Blankversen, das aber in die Zukunft blickt: in die Englands und seiner Krone. Dabei wird die Frage gestellt, was passieren könnte, wenn die Queen stirbt, und sich die Nachgeborenen um den Thron rangeln.
Otteni hat den britischen Erfolgsautor zwar nicht getroffen, aber er hat mehrfach mit ihm telefoniert: „Er wusste erst gar nicht, was das für eine Company ist, die das Stück in Bremen machen will und hat mich in unserem ersten Gespräch gefragt, warum es hier gemacht wird. Er habe gedacht, sein Stück, das im Übrigen auch gerade für das britische Fernsehen verfilmt wird, sei etwas sehr, sehr Britisches.“
Mike Bartlett hat dazu eine Utopie entwickelt, und im englischsprachigen Raum ist dieses „Future History Play“ bereits ein voller Erfolg. In der bremer shakespeare company wird „Charles III“ am 20. Januar (19.30 h) seine deutsche Erstaufführung erleben. Für die Inszenierung hat die Company Stefan Otteni gewonnen, der zum ersten Mal am Theater am Leibnizplatz arbeitet.
Dies streitet auch der Regisseur nicht ab, will aber mit seiner Inszenierung auch deutlich machen, dass in dem Stück auch die Probleme moderner Demokratien verhandelt werden. Für Otteni ist dabei die sprachliche Überhöhung durch den Blankvers von Bedeutung, denn „dadurch guckt man darauf als wäre es Shakespeare, womit Bartlett eigentlich auch die Gegenwart auf eine höhere Ebene hebt.“ Damit grenzt sich Charles III – trotz aller komischen Momente – von einer aufs Schenkelklopfen setzenden Komödie ab.
Ulrich Mokrusch
Stefan Otteni, der einige Zeit in England am Theater gewirkt und an der Folkwang Hochschule Regie studiert hat, war als freischaffender Regisseur bisher vorwiegend an Stadttheatern in Deutschland und der Schweiz engagiert. Shakespeare hat er natürlich auch schon inszeniert, und nach seiner Auffassung ist Bartletts Stück ganz im Stile Shakespeares abgefasst, denn „Bartlett verhandelt im Geiste Shakespeares moderne Inhalte. Umso schöner ist, dass er das so kann, obwohl er mir gesagt hat, dass er vor dem Blankvers richtig Angst hatte.“
„Ich gelte als ein düsterer Mensch und habe den Ruf, dass ich Komödien nicht mag, nicht schätze. Und wenn ich dann doch Komödien mache, sind alle überrascht. Denn ich finde, es gibt auch eine Art von feiner Komödie, von feinem Witz oder auch von absurdem Witz wie bei Monty Python. Insofern fühle ich mich bei Mike Bartlett gut aufgehoben. Der Witz
steckt bei ihm einerseits in der Sprache, andererseits aber – und da sieht man das Theatertier Bartlett – auch in den Konstellationen. Denn auch szenisch ist vieles voller Witz.“ Als einen „echten Glücksfall“ bezeichnet der Regisseur die Zusammenarbeit mit Rainer Iwersen, der „Charles III“ übersetzt hat, „der kennt seinen Shakespeare, hat viele Stücke für die Company übersetzt, und konnte uns die direkten Bezüge zu ShakespeareStücken sichtbar machen, wobei es seltener direkte Zitate sind, sondern zumeist Analogien.“ Daraufhin hat Stefan Otteni Mike Bartlett gefragt, ob es nicht wünschenswert sei, die vielen Zitate und Anleihen auch für das Publikum sichtbar zu machen, der habe aber geantwortet, es sei kein Stück für Schlaumeier und Oberstudienräte und geraten: „Machen Sie es lieber so, dass man das Gefühl hat, es ist auf der Höhe eines Konfliktes wie bei Shakespeare.“ Das ist der Auffassung Ottenis sehr entgegengekommen. Gefragt, ob er sich auf die Premiere freue, antwortet er: „Ich bin rundum begeistert von dem Stück, in den Proben zeigt sich, wie toll und wie klug und genial es gemacht ist. Und wenn ich die öffentlichen Proben sehe und die Reaktionen des Publikums, dann freue ich mich auf die Premiere.“
WAS FÜR EINE VORSTELLUNG! Kultur bereichert das Leben und macht unsere Stadt noch vielfältiger. Dafür setzen wir uns gerne ein.
www.swb-gruppe.de
foyer 14 STADTTHEATER BREMERHAVEN Biedermann und die Brandstifter
Deutsche Erstaufführung: „Biedermann und die Brandstifter“ von Šimon Vosecek in Bremerhaven Text: Karin Hiller
Christian von Götz
DIE LUST AM ZÜNDELN M
it der deutschen Erstaufführung der Oper „Biedermann und die Brandstifter“ von Šimon Vosecek lässt das Stadttheater Bremerhaven aufhorchen. Christian von Götz inszeniert das Stück, das auf der gleichnamigen Parabel von Max Frisch basiert. In „Biedermann und die Brandstifter“, entstanden in der Zeit des Wirtschaftswunders, erzählt Frisch mit komödiantischen Mitteln die groteske Geschichte des Biedermanns, der Brandstifter in sein Haus einlädt, sie auf seinem Dachboden wohnen lässt und ihnen sogar Streichhölzer gibt, mit denen sie dann sein Haus abfackeln. Der tschechische, in Wien lebende Komponist Šimon Vosecek hat den Bühnenklassiker mit eigenem Libretto vertont und dafür 2008 den Förderpreis des österreichischen Kulturministeriums erhalten. Die Uraufführung fand 2013 in Wien statt. Mit einer atonalen, textbezogenen Komposition, die sich auch des Sprechgesangs bedient,
gelingt es Vosecek, das Geschehen musikalisch zu unterstreichen und eine dramatische Atmosphäre aufzubauen. Zeitgenössische Musik, der man aufmerksam und mit Spannung folgt.
Ausstatter Lukas Noll trennt die Biedermann-Welt in grau, schwarz und weiß optisch deutlich von der farbigen, bunten Welt der Brandstifter. „Man darf hier nicht mit platten Parolen umgehen, nicht vereinfachen und verallgemeinern“, betont von Regisseur Christian von Götz siedelt das Götz, „sondern muss die Figuren aus dem Stück historisch in der Entstehungszeit 1957 Detail, von innen heraus entwickeln, psyan, um den Geist einzufangen, aus dem chologisch und forschend arbeiten.“ es entstanden ist. Er sieht Biedermann als das personifizierte schlechte Gewissen des Biedermann holt sich die Brandstifter Wohlstands, der unbewusst Rache am Sys- selbst ins Haus, obwohl er durchschaut, tem übt. was da geschieht. Das ist eine unbewusste Auflehnung gegen die Welt, in der er lebt. Denn eigentlich kommt Biedermann aus Von Götz: „Wer sagt uns, dass die Welt des der gleichen Welt wie die Brandstifter, Biedermanns eine schützenswerte ist? Vielhat sich ins Großbürgertum hochgearbei- leicht ist es gut, dass diese Welt abbrennt.“ tet, ist zu Geld und Wohlstand gekommen. Mit Dienstmädchen und einem Hauch von Premiere am 4. Februar, 19.30 Uhr, im Glamour lebt er in einer scheinbar heilen Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 8. Welt. Doch dann werden Biedermann und und 24. Februar; 5. und 9. März. Musikaliseine Frau von Brandstiftern heimgesucht, sche Leitung: Thomas Kalb lebensfrohe Feuerkünstler, die ohne politische Ambitionen Spaß am Zündeln haben.
STADTTHEATER BREMERHAVEN Édith Piaf 15 foyer
MYTHOS PIAF
Sascha Maria Icks (Fotografin: Manja Herrmann)
D
er „Spatz von Paris“ war schon zu Lebzeiten ein Mythos, eine Legende. Édith Piaf, geprägt durch eine furchtbare Kindheit, den Alltag als Straßensängerin und die Gewalttätigkeit ihres Milieus, fand mit Hilfe der Musik einen Weg, um das alles zu vergessen. Der Regisseur Ingo Putz erzählt ihr Leben in einem Schauspiel mit Musik, das am Stadttheater Bremerhaven zur Uraufführung kommt.
Stadttheater Bremerhaven bringt Schauspiel mit Musik von Ingo Putz zur Uraufführung Text: Karin Hiller Ingo Putz
gedreht wird: „Man schaut den Schauspielern zu, wie sie in die Rollen gehen.“
In Zusammenarbeit mit Schauspieldramaturg Peter Hilton Fliegel hat Putz eine eigene Textfassung geschrieben und die Lebensgeschichte der Piaf für die Bühne auf die wichtigsten Stationen komprimiert. Die am Anfang realistischen Kulissen (Ausstattung: Cornelia Brey) bewegen sich im Laufe des Stücks immer mehr in die Abstraktion Für die Piaf war das Singen eine Flucht in und geben den Schauspielern die Möglicheine andere Welt. Wenn sie sang, war sie wie keit, aus den Szenen herauszutreten und verwandelt, ließ ihr Leid hinter sich. „Man über ihre Rollen zu reflektieren. kann nur das singen, was man emotional erlebt hat“, sagte sie und schenkte ihrem Männer spielen eine entscheidende Rolle in Publikum einen Blick in ihr Innerstes. Édiths Leben als Entdecker ihres Talents, Keiner formulierte die als Förderer, starke Faszination, die sie „Man kann nur das singen, was Liebhaber, auf die Menschen hatte, Ehemänner. man emotional erlebt hat“ treffender als der französiWas macht sie sche Schriftsteller Jean Cocteau, einer ihrer so anziehend? „Sie hatte eine unglaubliche engsten Freunde: „Immer wenn die Piaf Kraft und Energie“, so Putz, „sie hat das singt, meint man, sie risse sich endgültig die Leben gefeiert, war sehr unterhaltsam und Seele aus dem Leib.“ amüsant. Das machte sie attraktiv und natürlich auch ihre Berühmtheit. Sie hat sich Wie begegnet man dem bis heute ungebro- immer genommen, was sie wollte.“ chenen Mythos Piaf auf der Bühne? Regisseur Ingo Putz wählt eine Perspektive, die Die ewige Suche und Sehnsucht nach Liebe sich durch eine Sicht von außen dem Leben und Anerkennung bestimmt ihr Leben der Piaf nähert. Er stellt eine Filmkulisse und treibt sie rastlos von einem Mann zum auf die Bühne, in der ein Film über die Piaf anderen. Ihr größtes Glück, die Liebe zu
dem Boxer Marcel Cerdan, bezahlt sie mit Leid und Tränen. Er verunglückt tödlich bei einem Flugzeugabsturz, sein Tod stürzt sie in eine tiefe Krise. Ein schwerer Autounfall hat gravierende Folgen für die Piaf. Nach mehreren Operationen gibt man ihr Morphium gegen die Schmerzen. Der Beginn einer lebenslangen Abhängigkeit. Das Singen hält sie am Leben, gibt ihr Kraft. Auch in den schwersten Zeiten, von Krankheit gezeichnet, schleppt sie sich auf die Bühne. Das Publikum dankt es ihr mit Applaus und Verehrung. Putz: „Sie hat es geschafft, aus dem Nichts die Stimme einer ganzen Generation zu werden.“ Von Sucht und Krankheit gezeichnet stirbt die Piaf 1963 im Alter von nur 48 Jahren. Zu ihrem Begräbnis in Paris kommen 40.000 Menschen. In Bremerhaven spielt Sascha Maria Icks die Rolle der Piaf und wird, begleitet von einer Live-Band, natürlich auch deren größte Erfolge wie „La vie en rose“, „Mylord“ und „Je ne regrette rien“ singen. Premiere am 18. Februar, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 25. Februar; 12. März. Musikalische Leitung: Jan-Hendrik Ehlers.
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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren
OPERNPREMIEREN
„Hänsel und Gretel“, Foto: Jörg Landsberg
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
Theater Bremen „Hänsel und Gretel“ Papa hat mich nach Bremen in die Oper mitgenommen, weil es da „Hänsel und Gretel“ gab. Er meinte, dass sei was für mich. Ich fand es meistens toll, aber manchmal war es langweilig und ich würde es mir nicht noch einmal angucken. Es gab nämlich kein Lebkuchenhaus, sondern ein kleines Theater wie bei Kasper. Da waren zu Beginn schon, als das Orchester spielte, Hänsel und Gretel zu sehen. Und eine Hand, die den Kindern Torte in den Mund stopfte. Das war komisch. Ich glaube, das war die böse Hexe, obwohl die Frau nicht wie eine Hexe aussah. Sie wollte Hänsel zu Brot machen – hat nicht geklappt, haha! Hänsel und Gretel waren schlauer. Dafür gab es ein großes Feuer, als das Hexentheater kaputtging. Einige Zeit vorher waren Hänsel und Gretel im Wald mit riesigen Pilzen und ganz großen Erdbeeren. Sie lagen auf dem Boden und träumten, als der Boden hochgefahren wurde und die Kinder dann fast in der Luft standen. Stark!
er, Loren Lang, Patricia Andress), die Hexe (Nathalie Mittelbach) sogar super. Leider habe ich die Sänger nicht gut verstehen können (Papa meint, sie hätten aber sehr deutlich gesungen). Im Programmheft steht, dass Alexander Riemenschneider die Regie gemacht hat, Jan Štěpánek die große Bühne und Emir Medić die vielen Kostüme. Sie wollten die Armut der Kinder zeigen und ganz viel Essen. Verstanden habe ich nicht, warum hunderte Plastikbecher vom Himmel gefallen sind, die die Kinder dann wegfegen sollten. Sie haben das aber nicht richtig gemacht. Dann mussten sie in den Wald, wo es glitzernde Vorhänge gab, und haben sich verirrt. Dort liefen Menschen ohne Kopf rum und welche mit einem riesigen Auge statt des Kopfes.
Schön fand ich das Orchester (Bremer Philharmoniker), weil es mal ganz laut und dann ganz leise war. Papa sagt, der Dirigent Daniel Mayr hat sehr viel aus den Noten geholt und die Musiker zu großem Sound angeleitet. Das hat ihm sehr gefallen. Wenn ich so nachdenke, war es schon das Märchen, das ich kenne, aber irgendMir haben Hänsel und Gretel besonders wie anders. Und die Musik hat gar nicht gut gefallen, weil sie jung waren. Mein gestört. – Die nächsten Vorstellungen: 27. Papa sagt, dass Marysol Schalit (Gretel) Januar; 5., 19. und 25. Februar. großartig gesungen hat und auch die meis- Linus Wilks (7 Jahre), ten anderen Sänger gut waren (Ulrike May- unterstützt von Markus Wilks
THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren 17 foyer
Opernrätsel (mpg) Die Entstehungsgeschichte unserer gesuchten Oper ist umschlungen von geheimnisvollen Ereignissen. Als der Komponist, der zu den erfolgreichsten seines Faches zählt, im Jahre 1900 in London ins Theater ging, war er von einer Tragödie des amerikanischen Autors David Belasco so berührt, dass er angeblich am Ende tränenüberströmt hinter die Bühne lief und sich die Rechte sicherte. Diese Geschichte ist putzig, schon weil der Komponist kaum der englischen Sprache mächtig war. Die Ingredienzien dieses Dramas, eine Mischung aus Liebe und Tod und Kind und zwei Frauen und einem verantwortungslosen Mann und einem fernen Land, in diesem Falle Japan, waren schon damals ein Garant für Erfolg. Aber es war auch schon damals ein „Schmachtfetzen“, der heute wahrscheinlich zu recht vergessen wäre.
„Die Fledermaus“, Foto: Heiko Sandelmann
Stadttheater Bremerhaven „Die Fledermaus“ In der „Fledermaus“ von Johann Strauß gibt es die berühmteste Sprechrolle des gesamten Operetten-Repertoires, wenn der alkoholselige Gefängniswärter Frosch seinen vom Publikum mit Spannung erwarteten Auftritt im 3. Akt hat. Viele große Schauspieler und Komödianten haben in dieser Rolle geglänzt, aber viele sind im Regie-Klamauk untergegangen. In der Bremerhavener „Fledermaus“-Inszenierung von Roland Hüve ist besonders diese Szene wunderbar gelungen. Wie der Schauspieler John Wesley Zielmann mit vollem körperlichem Einsatz die Rolle serviert, zielsicher seine Pointen setzt und den witzigen Kampf mit einer Trittleiter aufnimmt, bereitet pures Vergnügen. Das kann man auch durchweg über die zweite Hälfte der Aufführung sagen, die nicht zuletzt mit einer fulminanten Ballett-Einlage zur Polka „Unter Donner und Blitz“ punktet. Wie sich hier das Ballettund das Solistenensemble ergänzten und durchmischten, war einfach gekonnt. Bis zur Pause mutet diese „Fledermaus“ zunächst etwas zäh und bieder an. Das beginnt schon mit dem zwar raffiniert gestalteten, aber doch altbackenen Bühnenbild
von Dorit Lievenbrück. Moderner sind die Bilder des 2. uns 3. Aktes – abstrakt angedeutete Türen, hinter denen sich der für den Zuschauer nicht sichtbare Ballsaal befindet und schließlich die optisch gut vorgetäuschten, langen Gefängnisgänge. Hier entfaltet die Regie von Hüve auch beachtliche Qualitäten, etwa bei der Verbrüderungsszene als ästhetische „Orgie“ in Zeitlupe. Musikalisch gibt es nichts zu bemängeln. Das garantiert schon Marc Niemann, der am Pult des Philharmonischen Orchesters Bremerhaven für eine durchweg schwungvolle und inspirierte Wiedergabe sorgt. Inga-Britt Andersson als Rosalinde und Alice Fuder als Adele, Tobias Haaks als Eisenstein und Daniel Szeili als Alfred gestalten ihre Rollen ausgezeichnet. Leo YeunKu Chu als Frank und Thomas Burger als Rechtsanwalt Blind setzen gekonnt ihre komödiantischen Akzente. Aufhorchen lässt Vikrant Subramanian als Dr. Falke mit schlankem Bariton. Und Carroline Löffler erweist sich mit ihrer pompösen Frisur als besonderer Paradiesvogel. Fazit: Eine Aufführung, bei der der Champagner letztlich doch reichlich sprudelt. – Die nächsten Vorstellungen: 21. Januar; 10. und 12. Februar; 11. März. Wolfgang Denker
Aber jetzt kommt das große Mysterium des Musiktheaters ins Spiel. Wenn das Ganze durch eine wundervolle, grandiose Musik veredelt wird, dann ist es verständlich, dass diese Oper zu den beliebtesten des Repertoires gehört. Wie heißt sie und wie lautet der Name des Komponisten? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Februar 2017 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische Staatstheater. Die Auflösung des Opernrätsels in foyer 117 lautet: Bühnenweihfestspiel „Parsifal“ von Richard Wagner. Gewonnen haben: Ingrid Albrecht, Bremen Anke Bollert-Fregin, Martfeld Michael Färber, Bremen Frank Fröhlich, Cloppenburg Ursel Hutter, Bad Zwischenahn Jens Krüger, Bremerhaven Margret Meile, Oldenburg Brigitte Paschen, Bremerhaven Maria Peukert, Berlin Jürgen Sandmann, Bremerhaven Angelika Schulte-Strathaus, Ganderkesee Christel Schwepe, Bremen Lothar Spielhoff, Bremen Uwe Tiedemann, Hamburg Dr. Klaus Vobl, Zeven
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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren
OPERNPREMIEREN
„La Fille du Régiment“, Foto: Stephan Walzl
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
Oldenburgisches Staatstheater „La Fille du Régiment“
Diese Absurdität heute zu erzählen, dafür braucht es nicht nur eine gute Komposition in einer mitreißenden Wiedergabe. Dafür braucht es eben zuerst einen Regisseur In unterschiedlichen Ankündigungen für wie Schrödinger, der ohne Bühnenbild – die Oldenburger Aufführung von Gaetano das Geschehen spielt auf einem schmalen Donizettis populärster und damals erfolgStreifen vor dem auf der Bühne sitzenden reicher Oper „La Fille du Régiment“ (1840) Orchester – mit einem „Erzähler“ einen kawar zu lesen: in „szenischer Einrichtung“ rikierenden Stil (das Militär, die überkanoder auch „halbszenisch“. Im Programmdidelte Adelswelt der Marquise: da gibt es heft hieß es dann „Inszenierung“. Was viel zu lachen) findet, der im Ernstfall die also? Vielleicht hat‘s ein bisschen gedauert, Tragik der Marie ergreifend situiert. bis der junge Regisseur Felix Schrödinger seine zuerst anders gedachte, dann doch Da hilft ihm die gerade erst in Oldenburg exzellente Arbeit auch „Inszenierung“ zu engagierte, koloraturensichere Sooyeon nennen bereit war. Lee, die zusammen mit Philipp Kapeller und seinen neun hohen C‘s (!) in der Arie „Ah, mes amis“ nachvollziehbar macht, dass die Oper allein wegen der gesangstechnischen Schwierigkeiten heute so wenig gespielt wird. Neben der Glanzleistung der Sänger schafft es der italienische Dirigent Vito Cristofáro, dem Oldenburgischen Marie wächst als Findlingskind des 21. Staatsorchester ein Feuerwerk an Schwung französischen Regiments auf, wird von ih- und Klangfarben zwischen Leichtigkeit rer Mutter wiedergefunden und soll nun und Tiefsinn zu entlocken. Auch der von standesgemäß adlig heiraten. Marie aber Thomas Bönisch einstudierte Chor hatte liebt einen Tiroler Bauern, der ihr einst das wunderbare karikierende Auftritte. – Die Leben gerettet und in das französische Re- nächsten Vorstellungen: 21. Januar; 23. Fegiment eingetreten ist, um sich Marie zu bruar; 5. März. nähern. Nach turbulentem Hin und her Ute Schalz-Laurenze kommt es zu einem Happy End. Wie auch immer: die Oldenburger „Regimentstochter“ lohnt einen Besuch von weit her, denn was hier an szenisch klugem Einfallsreichtum und an musikalischer Qualität zu hören war, ist mehr als alle Achtung wert.
THEATER IM NORDWESTEN Tanzpremieren 19 foyer
TANZPREMIEREN
„Schläpfer/Jully“, Foto: : Martina Pipprich human flag – Gute Pässe Schlechte Pässe Foto: Andreas J. Etter
TANZ Bremen blickt zum Jubiläum zurück
Oldenburgisches Staatstheater „Schläpfer/Jully“
Die beiden Uraufführungen des Oldenburger Chefchoreografen Antoine Jully, fast eine Generation jünger als Schläpfer, wirkten leichter und doch präzisionsbesessen. Viermal abstraktes Ballett an einem Abend In „Concertante“ huldigten neun Tänzer in – das erforderte vom Publikum KonzenGanzkörperanzügen den Soloinstrumenten tration. Trotz einer gewissen Unruhe ein Viola und Violine. Jully ließ ihre Körper im lohnender Abend. Auf der minimalistiRhythmus von György Kurtágs spielerischschen Bühne pure Bewegung. Gastchoreo- assoziativem Orchesterstück „Concertante“ graf Martin Schläpfer ging in seinen beiwie die Saiten dieser Instrumente zittern. den Stücken an die Grenzen der Tänzer. Ein Hin und Her zwischen Solo und EnsemMit Themen, die schwer wiegen: Träumen, ble, Aktion und Reaktion, Rede und Antwort. Nähmaschinentrippeln, Spitzentanz Warten, Verzweifeln, Abstürzen. und Stinkefinger, dann wieder Bewegungen, die eingefroren wurden. „Concertante“ Im Solo „Ramifications“ (Verästelungen), inspiriert von der gleichnamigen Komposi- war Auftakt und Höhepunkt des Abends. tion des Ungarn György Ligeti, beeindruckIn der Uraufführung „Begegnen ohne sich te eine hoch konzentrierte Nicol Omezzolli. In goldschimmerndem Outfit spreizte sie zu sehen“ ging es Jully schließlich um ihre Finger, ließ sie zappeln, ruderte mit den das Aneinander-vorbei-Leben, ohne dieses Thema letztendlich durchzuhalten. Armen rückwärts und schlug mit dem Fuß Die Tänzer, in weniger geglückten bauchauf die Bühne. Harmonie, Verkrampfen, freien Kostümen, fanden zwischendurch Flügelschlagen, Straucheln bis zum Zusamdoch zueinander. Inspiriert von Carl Philmenbruch. „Ramifications“ erwies sich als ipp Emanuel Bachs erster und zweiter SinKampf mit Alltagsgeräuschen und Tönen. fonie, wirkten die Bewegungen federleicht. Dazu immer neue Bewegungsideen: GroßIn-sich-gekehrt-Sein und Sehnsucht: Anstadtmenschen, bisweilen von Hundeleistrengend schön waren auch die Annänen gezogen. Ein heiterer und technisch herungsversuche von Mann und Frau in perfekter Schluss dieses abstrakten TanzSchläpfers Pas de deux „Quartz“, getanzt abends. – Die nächsten Vorstellungen: 22. von Marié Shimada und Herick Moreira, Januar; 5., 10. und 19. Februar. ganz in Schwarz. Sabine Komm
(red) Ein kleines Jubiläum steht vom 17. bis 24. März ins Haus: Zum 20. Mal findet das biennale Festival TANZ Bremen statt, das sich aufgrund seines mutigen, nicht immer unumstrittenen Programms auch international einen Namen gemacht hat und zweifellos zu den Höhepunkten des Kulturjahres in der Hansestadt gehört. Die Organisatoren nehmen die 20. Ausgabe zum Anlass für eine Bilanz: Welche Künstlerinnen und Künstler waren prägend, welche Positionen, Stile und Themen wurden vorgestellt? Der Rückblick gilt renommierten Choreographen wie Alain Platel, Akram Khan, Stephen Petronio oder Marie Chouinard ebenso wie Tänzern und Compagnien, die bei ihrem Bremer Auftritt noch am Anfang ihrer Karriere standen. Einige – so die Festivalleitung – „haben polarisiert, andere haben amüsiert, berührt oder irritiert. Viele haben Grenzen verschoben und neue Perspektiven eröffnet.“ Angesichts „einer Zeit, die geprägt ist von Popularismus und Abschottungstendenzen“ will man sich zudem der Frage widmen, wie die Künstler auf die gegenwärtige politische Lage reagieren. Zum Festival gehört ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Filmreihen und Workshops. Gespielt wird unter anderem im Theater Bremen und in der Schwankhalle.
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THEATER IM NORDWESTEN S chauspielpremieren
SCHAUSPIELPREMIEREN
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region Texte: Sven Garbade
Theater Bremen „Annie“ Eine junge Frau verschwindet. Aus dem anschließenden Rätselraten formte der Autor Thomas Melle sein spekulatives Theaterstück „Ännie“, dessen Uraufführung unter Regie von Nina Mattenklotz mit lebendigen Figurenzeichnungen überzeugt, gleichwohl der Rätselhaftigkeit unserer Welt einen adäquaten, weil leicht rätselhaften Ausdruck zukommen lässt. Der Krimi, den das Stück vorgibt zu bedienen, erweist sich als grundlegend fragwürdig. Es scheint eine Milieustudie zu sein, bei der in einer Dorfkneipe die üblichen Schluckspechte ihre eigene Misere und den stets unfairen Weltengang reklamieren. Doch dies bildet nur eine brüchige Handlungskulisse. Das Gefühl von haltloser Widersprüchlichkeit überwuchert alles Gerede am Kneipentisch. Selbstverständlich wird der Fall niemals aufgeklärt.
„Annie“
hätte sie sympathisiert und einen Anschlag geplant! Für die Kids von heute wäre der Islam ja der neue Punk, heißt es an einer Stelle. Windig, windig, das Ganze... Zudem scheint es, als ob die 16-Jährige ihre juvenile Weltverachtung mit der Eloquenz fortgeschrittener Literaturtheorie beförderte. Melle steuert einen üppigen Monolog bei, in dem Jacques Derridas Theorien von der „Différance“ referiert werden. Sprachkritik als Leidenskonzept?
Dass bei soviel (Über)-Ambition das Publikum dennoch recht passabel am Ball zu bleiben schien, mag den farbigen, gar nicht papieren wirkenden Figuren geschuldet sein – sowie dem Thema, das vom bedenklichen Unverständnis zwischen den Generationen erzählt. Man verstehe die jungen Leute einfach nicht mehr, lamentiert eine Figur an einer zur Klagemauer gewordenen Regalwand. Radikale Theorien von links und rechts gehen neue Allianzen ein – und eine Begeisterung für das Irrationale und Alle besprochenen Indizien über die Vergesteigert Subjektive komme wieder in schwundene erweisen sich als Gerüchte. Mode. Die Suche nach solch einer postmoHäufig wird auf das Internet verwiesen, wo dernen Romantik bildet das heikle Projekt Verschwörungstheorien und pure Desinfor- dieses Abends. Am Ende hinterließ dies mation vagabundieren. Ännie habe sich mal beim Publikum rege Anteilnahme, aber so, mal so dargestellt, sogar mit Islamisten auch stille Verwunderung.
THEATER IM NORDWESTEN S chauspielpremieren
„Unterwerfung“, Fotos: Jörg Landsberg
Theater Bremen „Unterwerfung“
sexueller Ödnis leidet. Hier zappelt nun ein junger Schauspieler in Windeln herum, führt seinen Körper in spastischen Verrenkungen vor und würzt das Ganze mit wei„Gegen den Strich“ heißt ein Buch des nerlichem Gekiekse. Soll dieser Babyboy Dichters Joris-Karl Huysmans. Es spielt in ein Abbild jener bürgerlichen Oberschicht dem Skandalroman „Unterwerfung“ von bilden, eine typisch französische Elite, die Michel Houellebecq eine heimliche Haupt- in die Dekadenz abrutscht, wie es der Autor rolle – und könnte zugleich als Programm meinte? für die Bremer Inszenierung von Leonie Böhm gelten. Denn die Regisseurin bürstet Wohl kaum. Aus Houellebecqs brenzligem Projekt eine Mischung aus dystopischem jede Erwartung, die man an „Unterwerund realistischem Roman zu versuchen (ist fung“ stellen könnte, gewaltig gegen den Strich. Man reibt sich die Augen angesichts es glaubhaft, dass ein islamischer Cäsar Frankreich erobert?), wird ein Experimeneines Bühnengeschehens, das äußerst merkwürdige Beziehungen zu seiner Vorla- taltheater, das sonderbar ungeprobt wirkt. ge unterhält. Statt vorgespielter Menschen Zwar behaupten die Performer, sie würden einzelne Gestalten aus dem Buch verkörerlebt der Zuschauer eine Art Erstsemespern, doch penetrantes Leitmotiv bleibt: terfete voller neckischer Obszönitäten. Körper, Sex und immer wieder Frauen, die dem Männchen paarungsbereit das Fünf Performer, die in absurd schrill gemixHinterteil servieren. Sogar eine menschhoten Klamotten aussehen, als hätten sie behe Plüsch-Vagina jagt nach Beute wie die trunken einen Raubzug durch den Fundus fleischfressende Pflanze aus dem „Kleinen unternommen, krakeelen sich Phrasen aus Horrorladen“. dem Roman zu, singen irgendwelche Lieder und setzen rundweg alles daran, einen gro- Viel Gekicher im Publikum, hysterische tesk jämmerlichen Auftritt hinzulegen. Freude über Gags, deren Wurzeln im trüben Nun ist diese Jämmerlichkeit auch in Houellebecqs Text angelegt. Seine Hauptfigur stellt ja tatsächlich einen depressiven Intellektuellen dar, der unter geistiger wie
Teich einer juxigen Sexual-Obsession liegen. So steht am Ende weniger eine Islamisierung Europas zu befürchten als vielmehr dessen Infantilisierung. – Die nächsten Vorstellungen: 27. Januar; 4. und 22. Februar.
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MENSCHEN IM FOYER
MENSCHEN IM FOYER Vorweihnachtliches Konzert Fotos: Klaus Fittschen Kammermusik von Schubert, van Beethoven und Schumann erfreute die Gäste eines adventlichen Konzerts, zu dem der Verband der Bauindustrie Niedersachsen-Bremen mit seinem Geschäftsführer Dr. Wolfgang Bayer und foyer gemeinsam ins Bremer Haus der Bauindustrie eingeladen hatten. Einige Wochen zuvor war an gleicher Stelle eine Ausstellung mit Werken von Evdokia Kulikova eröffnet worden (Fotos rechte Seite). Olga Gollej und Michael Moosdorf
Eva-Maria Lehmann-Becker , Helmut Renze, Ina Witten
Ehepaar Kau
Eva-Martina Meyer-Postelt, Werner Schierenbeck, Ehepaar Blumenberg
Wolfgang Bayer , Arnold Knigge
Ehepaar Howe
MENSCHEN IM FOYER
Evdokia Kulikova
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Hinrich Blumenberg, Wolfgang Bayer
Hildegard Christiansen Fon 0421 - 25 57 35 Oberneulander Heerstraße 26 - 28 28355 Bremen Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr Sa. 10.00 - 13.30 Uhr Marie-Clothilde Kronenberg, Christa Brehm, Christine Vöhringer-Gampper, Bernd Voigt
www.christiansen-women.de
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MUSIK Elbphilharmonie Hamburg
SYMBOL AM STROM
Fotos: Markus Wilks
Eindrücke vor der offiziellen Eröffnung der Elbphilharmonie Hamburg Text: Markus Wilks
S
ie ist mehr als ein Konzerthaus von (vermutlich) Weltrang, sie ist mehr als Hamburgs neues Wahrzeichen. Die Elbphilharmonie darf als Beispiel dafür gelten, dass man miserabel geplante und finanzierte Großprojekte zu einem glücklichen Ende führen kann. Von einer „Musikhalle der Superlative“ und „Vom Millionengrab zum Klangpalast“ sprach der ORF in einer sehenswerten Dokumentation angesichts der Baukosten von offiziell 789 Millionen Euro und der Skandale während der fast zehnjährigen Bauphase einerseits, der überschwänglichen Begeisterung der in der Elbphilharmonie probenden Künstler andererseits.
Oder man stößt weiter in das Innere vor, in den Konzert- und Hotelbereich, der mit rund 1000 individuell bedruckten und geformten Fassadenelementen umhüllt ist und das markante Äußere der Elbphilharmonie verursacht. Über mehrere Etagen erstrecken sich die verwinkelten Foyers des Kleinen und des Großen Saals, die den Besuchern viel Platz bieten.
reihen kann man überall gut sehen und ist selbst bei den Plätzen oben unter dem Dach „nur“ maximal 30 Meter vom Dirigenten entfernt.
Zum Anfassen lädt die Innenwand des Saals ein. Rund 10000 individuell bearbeitete Gipsfaserplatten schließen diese wie eine Haut ein – aufwändige Computersimulation des Akustikers Yasuhisa Toyota waren die Basis für dieses Kunstwerk aus Kuriosität am Rande: Da das Gebäude als Hochhaus eingestuft wird, gelten besonde- Löchern, Ritzen und Spalten, das einen zugleich warmen und transparenten Klang re Auflagen hinsichtlich des Brandschutzes – ein Grund dafür, dass es im Inneren auf Weltklasseniveau gewährleisten soll. Überprüfen konnten Journalisten dieses kaum Plakate, Flyer und andere MarkeZiel noch nicht. Zwar durften sie vor der tingprodukte gibt. So bleiben die Foyers optisch schlicht und lenken die Blicke auf Eröffnung die Elbphilharmonie besichtiIn den Monaten vor ihrer Eröffnung am gen, doch blieben Proben tabu. die vielen architektonischen Details und 11./12. Januar hat die Elbphilharmonie durch die großen Glaselemente nach draueine fast schon magische Anziehungskraft ßen in Richtung Innenstadt oder Hafen. Beim foyer-Besuch spielten sich einige Orauf Bürger, Touristen und Musiker ausgechestermusiker ein und ließen zuminübt. Bereits beim Betreten des Gebäudes dest erahnen, dass der Saal nicht nur mit Und das Herzstück der Elbphilharmonie, ahnt man, warum. Mittels einer 82 Meter großen Orchestern einen tollen „Sound“ der „Große Saal“? Beim erstmaligen Belangen, gebogenen Rolltreppe gelangt man treten dürften viele Besucher vom verproduziert, sondern auch einzelne Instauf die öffentlich zugängliche Plaza. Sie rumente vorzüglich zur Geltung bringt. gleichsweise intimen Raumgefühl überbefindet sich in 37 Metern Höhe auf dem rascht werden. Die 2100 Sitzplätze sind so Mit-Architekt Jacques Herzog wünscht Sockel des ehemaligen Kaispeichers. Von sich, dass das Gebäude zu „einem Teil der geschickt rund um das Podium verteilt, hier aus kann man das Gebäude umrundass der Saal kleiner wirkt als man es bei- DNA der Stadt“ wird. Die besten Voraussetden und effektvolle Blicke auf Hamburgs zungen hierfür sind gegeben. spielsweise von Fotos her erwartet. Dank Skyline und den Hafen genießen. der terrassenförmig angeordneten Sitz-
KIRCHENMUSIK in der Region
Befreiung und Exodus: Kirchenmusik zum Reformationsjubiläum Text: Ulrich Matyl
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Marc Chagall: Exodus-Zyklus
IM ZEICHEN DES AUFBRUCHS L
ange ist in den Kirchen auf dieses so besondere Jahr hingearbeitet worden: Am 31. Oktober ist es 500 Jahre her, dass Martin Luther 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg genagelt haben soll. Die Kirchenmusik in Bremen und der Region geht mit zahlreichen Konzerten auf dieses Ereignis ein. Eine Auswahl:
aus theologischer, politischer, philosophischer und künstlerischer Sicht beleuchtet. Einen natürlichen Schwerpunkt wird dabei Johann Sebastian Bach spielen, als einer der wohl bedeutendsten Vertreter protestantischer Kirchenmusik. So erklingen über das Jahr verteilt zwei monumentale Zyklen für Tasteninstrumente: zum einen das Wohltemperierte Clavier, gespielt auf der Silbermann-Orgel der Westkrypta, mit Martin Luther protestierte gegen Missstän- dem Bach der Musik völlig neue harmode in der Kirche, gegen das Schüren von nische Wege eröffnet (1. Konzert am 19. Fegefeuerängsten, gegen das schwung1./19 h), zum anderen der „Dritte Theil hafte und einträgliche Geschäft mit dem der Clavierübung“, eines der wichtigsten Freikauf von Sünden und vielem mehr. Für Kompendien evangelischer Orgelmusik. Als ihn war die menschliche Seele unmittelbar Gesprächsmotette gestaltet, findet hier das und nur mit Gott verbunden und damit 1. Konzert am 16. 2. (19 h) statt. frei von irdischem Gesetz und irdischer Zwei ganz besondere Konzerte zum ReforMacht. Allein der leibliche Mensch habe sich als „dienstbarer Knecht“ dem irdimationsjubiläum gestaltet das Ensemble schen Gesetz zu unterwerfen. Wieviel Leid Weser-Renaissance unter der Leitung von und seelische Not durch eine Theologie der Manfred Cordes im St. Petri Dom: am 9. Angst über Jahrhunderte verbreitet wurde 2. (19 h) führt es die Purificatio Mariae und – nicht nur in christlichen Religionen! auf, eine Festmusik zur Lichtmess-Feier – bis heute wird, ist nicht zu ermessen. aus dem Jahr 1545 aus Wittenberg, am 9. 3. unter dem Titel „Te Lutherum Damnamus“ Das Thema Befreiung, Exodus, Aufbruch beeindruckende Zeugnisse konfessioneller aus Zwängen und politischen RessentiPropaganda des 16. Jahrhunderts, wie sie in ments ist bis heute aktuell. In vielfältiger Flugblättern, Kampfliedern u. a. überliefert Weise wird dieses Thema deshalb u. a. auch ist. Ein Erlebnis dürfte auch die Feier eines im diesjährigen Programm der Dom-Musik historischen, vorreformatorischen Gottes-
dienstes in lateinischer Sprache sein mit Musik von Josquin Deprez, die am 25. 2. (18 h) im Dom stattfindet und am 26. 2. (18 h) mit der gleichen Musik, aber im Rahmen einer heutigen Messe in der katholischen Kirche St. Johann wiederholt wird. Eine der prominentesten Exodus-Geschichten überhaupt ist der Auszug Israels aus Ägypten im Alten Testament. Der Gründungsmythos des Volkes Israels wird zum Sinnbild für Flucht und Neuanfang, wie er sich durch die ganze Geschichte hindurch bis auf den heutigen Tag immer wieder neu und leidvoll ereignet. Die Kirchengemeinde St. Martini in Lesum widmet sich im Februar und März auf umfangreich und vielfältig dem Thema „Exodus“. Neben einer Reihe von Kantatengottesdiensten, der Vorführung des Films „Selma“ über Martin Luther King und einer Installation von Dorothee von Harsdorf in der Kirche erklingen u. a. ein Orgelzyklus von Kai Rudl zu den Exodus-Bildern von Marc Chagall (19. 2./19 h) und als Höhepunkt am 12. 3. (19 h) Georg Friedrich Händels Oratorium „Israel in Egypt“ mit der Bremer Ratsmusik und der Capella St. Martini unter der Leitung von Hans-Dieter Renken.
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MUSIK Konzerttipps
TIPPS
Schlagwerk-Erlebnis
Familiäres Flair
Dreimal Schumann
(kh) Mit dem Konzert „Frozen in Time“ für Schlagzeug und Orchester steht ein klanggewaltiges Hörerlebnis im Großen Haus des Stadttheaters Bremerhaven auf dem Programm. Mit Marimba als Hauptinstrument, ergänzt durch Vibraphon, Glockenspiel und diverse Trommeln, erzeugt der israelische Komponist Avner Dorman nicht nur Spannung durch treibende Dynamik und Rhythmik, sondern überrascht mit einem sehr melodischen, sphärisch klingenden Teil. Die Satzbezeichnungen „Indoafrica, Eurasia, The Americas“ verweisen auf die erdgeschichtliche Kontinentalverschiebung und dienen als Metaphern für Musikstile unterschiedlicher Kulturen.
(red) Die Konzertreihe „Kammermusik am Sonntagmorgen“ gehört neben den Auftritten in der „Glocke“ seit Jahren zum festen Programm der Bremer Philharmoniker. Schauplatz ist der Goldene Saal des Atlantic Grand Hotels Bremen unweit des Marktplatzes, wo wechselnde Kammerensembles der Philharmoniker ein selbst organisiertes Programm präsentieren.
(UM) Sie haben zwar einen berühmten musikalischen Namensvetter, doch sind sie mit ihrem eigenen Namen auf dem besten Wege, sich an die Spitze der Quartettvereinigungen zu spielen: die drei im Rheinland großgewordenen Brüder Mark, Erik und Ken Schumann, die seit fünf Jahren zusammenspielen und sich 2012 mit der in Tallinn geborenen und in Karlsruhe aufgewachsenen Liisa Randalu als Bratschistin zum Quartett vervollständigt haben. Nach ihrem Sieg beim „Concours de Bordeaux“ sehen sich die „BBC Newcomer 2016“ allmählich dort angekommen, „wo alles möglich ist, weil man auf Sicherheit verzichtet.“
Solist dieses rhythmisch anspruchsvollen Konzerts ist der 24-jährige Schlagwerker Christoph Sietzen, der sein Schlagwerkund Marimba-Studium in Linz mit Auszeichnung abschloss, bereits zahlreiche Wettbewerbe gewann und als „Ausnahmetalent“ gefeiert wird. Der Konzertabend wird ergänzt durch zwei Werke von Beethoven: „Die Geschöpfe des Prometheus“ und die Symphonie Nr. 3 „Eroica“. Es spielt das Philharmonische Orchester Bremerhaven unter der Leitung von Marc Niemann. 16., 17. und 18. Januar, Stadttheater Bremerhaven
Dabei ist die persönliche Handschrift der Musiker deutlich zu erleben, denn nicht selten werden dem Publikum ganz persönliche Lieblingsstücke vorgestellt. Oder es kommen Kompositionen zur Aufführung, die einen individuellen Reiz auf die Interpreten ausüben oder eine besondere Herausforderung darstellen. Die familiäre, fast privat anmutende Konzertatmosphäre ermöglicht zudem intensive Einblicke in das gemeinsame Musizieren. Das für den 29. Januar vorgesehene Programm trägt den Titel „Quartetto con Brio“ und beinhaltet Werke, die u.a. Franz Schubert und Juan Crisóstomo de Arriaga für Violine, Viola und Violoncello geschrieben haben. Letztgenannter wurde wegen seines früh offenkundigen Talents auch „spanischer Mozart“ genannt, verstarb aber schon mit knapp 20 Jahren. 29. Januar, 11 Uhr, Atlantic Grand Hotel Bremen
„So wirklich entwickelt sich ein Werk nur live“, sagen sie, „das ist the real thing, weil wir vorher selbst nie wissen, was passiert.“ Mit ihrer Lust darauf, es bis zum Äußersten zu treiben, sich von Spannung und Spontanität tragen zu lassen, begeistern sie inzwischen Publikum und Presse weltweit. Nun ist das Quartett erstmals bei den Philharmonischen Kammerkonzerten zu hören. Auf dem Programm stehen u. a. Alfred Schnittges expressives 3. Streichquartett aus dem Jahr 1983 und Ludwig van Beethovens monumentales spätes Quartett op. 130. 4. Februar, 20 Uhr, Glocke (Kleiner Saal)
MUSIK Konzerttipps / CD-Tipp
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CD-Tipp:
Neue Klänge aus Kuba
Pop meets Classic
Bewegender „Elias“
(hip) Die Geschichte, wie man vom Straßenmusiker zum Popstar wird, hat die Sängerin Addys Mercedes selbst erlebt. 1973 in Kuba geboren, sang sie mit 18 Jahren in den Touristenzentren der Insel und versorgte so ihre ganze Familie. In diesem Job musste sie neben kubanischen Songs auch in vielen anderen populären Musikstilen singen. Aus dieser Mischung entwickelte sie ihre eigene Musik, nachdem sie in den späten 90-er Jahren zuerst für eine Tournee nach Deutschland kam und dann hierblieb.
(red) Geige und E-Gitarre in harmonischer Nachbarschaft – dieses Bild bietet sich beim Cross-Over-Konzert „Pop meets Classic“. Für musikalische Vielfalt ist gesorgt, denn die Bandbreite der Mitwirkenden reicht vom Philharmonischen Orchester Bremerhaven unter der Leitung von Marc Niemann und der „Pop meets Classic Band“ bis zu Gruppen wie den „dIREsTRATS“, „Silent Radio“ und der Sängerin Mariama Ceesay (Foto).
Gäbe es den Dirigenten des Monats, käme man in diesem Januar nicht an Thomas Hengelbrock vorbei. Ihm obliegt es, musikalisch die Elbphilharmonie zu eröffnen und dabei die oft unterschätzten NDR Elbphilharmoniker ins rechte Licht zu rücken. Vor einem Jahr sorgte Hengelbrock für Aufsehen, als er Mendelssohn-Bartholdys „Elias“ anlässlich des 25-jährigen Bestehens des von ihm gegründeten BalthasarNeumann-Chores dirigierte. Nun liegt der Mitschnitt auf zwei CDs vor.
Der jungen Bremerhavenerin mit gambischen Wurzeln wird aufgrund ihrer Stimme und Ausstrahlung bescheinigt, vor einer großen Karriere zu stehen. Ihre ersten Aufnahmen landeten bereits in den Top Ten der UK Soulcharts; ihr Können stellte sie unter anderem beim „SoulfoodFestival“ in der Stadthalle Bremerhaven unter Beweis.
Es weht ein frischer Wind durch die Aufnahme, denn Hengelbrock deutet das romantische Oratorium aus dem Geiste des Barock. Transparent, rhythmisch prägnant und präzise ist die Sprache des Orchesters, sodass sich Musik zwischen lyrischer Anmut und energetischer Hochspannung ergibt. Auch die Solisten und der den Text plastisch wiedergebende, schlank klingende Chor prägen diese Aufnahme.
Ihr „New Cuban Son“ ist ein moderner Gegenentwurf zur traditionellen kubanischen Musik, die noch sehr den nostalgischen Klischees von armen, aber glücklichen Inselbewohnern verhaftet ist. Stattdessen mischt sie deren Essenz mit modernem Songwriting, Rock, Reggae, Flamenco und Hip-Hop. In ihrer eher minimalistisch instrumentierten Band spielt ihre 14-jährige Tochter Lia Violine, auch die kubanischen Rhythmusinstrumente Cajón, Maracas und Güiro kommen bei ihren Konzerten zum Einsatz. Mit ihrer warmen Stimme und einer ansteckend positiven, charismatischen Ausstrahlung ist Addys Mercedes eine geborene Performerin. Gute Laune ist also garantiert. 28. Januar, 20 Uhr, Kulturetage Oldenburg
Eine weitere Klangfarbe bringt der BachChor Bremerhaven ins Spiel. Das Repertoire der ca. 80 Mitglieder zählenden Formation reicht von klassischen bis zu romantischen Chorwerken und schließt auch Kompositionen des 20. Jahrhunderts ein. Auftritte in unkonventionellem Rahmen sind keine Seltenheit, zudem kam es bereits mehrfach zur engen Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Orchester Bremerhaven. 20. Mai, 20 Uhr, Stadthalle Bremerhaven
Als Stimmführer wirkte übrigens Florian Donderer mit, Konzertmeister der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Seinen bei Facebook nachzulesenden Eindrücken ist nichts hinzuzufügen: „It was a memorable project! Absolutely fantastic and touching. And relevant....“ – Felix Mendelssohn-Bartholdy: Elias. deutsche harmonia mundi 88985362562, 2 CDs, ca. 24,- Euro. Markus Wilks
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MUSIK Bremer Philharmoniker
Die Schlagwerker der Bremer Philharmoniker hauen nicht nur auf die Pauke Text: Berit Böhme
André Kollikowski, Marko Gartelmann, Sebastian Schnitzler Foto: Bremer Philharmoniker
MAL TAMBURIN, MAL TRIANGEL O
b Eselsgebiss, Landsknechtstromel oder Triangel – die Schlagwerker der Bremer Philharmoniker beherrschen ein ganzes Arsenal vielseitiger Instrumente. Neben Rhythmik und Dynamik brauchen sie vor allem eins: Geduld.
mann. Hoch im Kurs liegen hingegen Komponisten wie Schostakowitsch oder Strawinsky. „Strawinskys ‚Sacre du printemps‘ ist gut, richtig Rambazamba“, schwärmt Sebastian Schnitzler. „Auch Mahler hat viel für Schlagzeuger geschrieben.“
An diesem Vormittag stehen Passagen aus Maurice Ravels Ballettmusik „Daphnis et Chloé“ auf dem Probenplan. André Kollikowski (32) und seine Kollegen Sebastian Schnitzler (24) und Marko Gartelmann (53) kommen hier zwar nur an wenigen Stellen zum Einsatz. Dann aber gleich mit komplexen Rhythmuswechseln. Das ist der Alltag für die Schlagwerker. „Warten ist unser täglich Brot“, sagt Kollikowski.
Teile der kommenden philharmonischen Konzerte sind aus Sicht der Perkussionsriege vielversprechend. Neben Alfred Schnittkes Konzert für Viola und Orchester steht Sergej Rachmaninovs Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll auf dem Februar-Spielplan. „Beim Rachmaninov sind die Becken sehr leise und zart“, sagt Gartelmann. „Leise Stellen sind meistens schwierig zu spielen.“
man auf dem heute üblichen Vierersatz sogar ganze Tonleitern spielen. Beim Umstimmen hilft ein Pedalsystem, welches das alte Kurbelsystem ersetzt. Naturfelle sind nicht einfach zu stimmen und reagieren empfindlich auf Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit. „Man muss gucken, in welche Richtung die Felle gerade abhauen“, sagt Kollikowski. Für Freiluftkonzerte nutzen die Musiker unempfindliche Plastikmembrane. „Die klingen aber nicht annähernd so schön wie Naturfelle.“
Schlagwerker brauchen nicht nur Musikalität, sondern auch eine große Portion Experimentierfreude. Sie müssen sich immer Warten heißt aber nicht abschalten. „Man Ein Blick in den Orchesterfundus zeigt, wieder mit unbekannten Instrumenten darf nicht runterkommen, sondern muss wie vielseitig das Instrumentarium der vertraut machen. Denn alles, was sich eiauf einem bestimmten ‚Standby Level‘ fa- drei Musiker ist. „Schlagwerke gliedern ner Instrumentengruppe nicht eindeuhren“, sagt der Dienstälteste des Trios, sich in Idiophone, Membranophone und tig zuordnen lässt, landet bei den SchlagMarko Gartelmann. Damit sie ihre EinEffektinstrumente“, sagt Gartelmann und werkern. „Es hört ja nie auf, ein stücksätze nicht verpassen, orientieren sich die schlendert an den prall gefüllten Regaweit kann man sich selbst verwirklichen“, Musiker an „Stichnoten“, markanten Stel- len vorbei. Idiophone klingen durch Eigen- schwärmt Kollikowski. Manchmal komlen in der Partitur. schwingung, dazu gehören Becken, Glomen auch Schreibmaschinen, Blasebalg cken oder Triangeln. Unter die Membrano- oder Pfützen zum Einsatz. Zuweilen seien Manche Werke stehen ganz unten auf der phone fallen Trommeln und Pauken. „Wir die Angaben in der Partitur recht ungenau, Beliebtheitsskala der Rhythmusspeziahaben verschiedene Pauken für verschiemeint Gartelmann. „Dann muss man gulisten. So wie Anton Bruckners 7. Sinfonie. dene Epochen“, sagt Kollikowski. Im Laufe cken, dass das spielbar wird.“ „Da gibt es nur einen Beckenschlag und der Jahrhunderte wuchs auch der Tonumgleichzeitig die Triangel“, lacht Kollikowski. fang. Waren es bei Bach oder Mozart gera- Wie ihren eigenen Augapfel hüten die Mu„Das ist echter Strafdienst“, ergänzt Gartel- de mal zwei Töne auf zwei Pauken, kann siker ihre Schlägel. „Das sind meistens pri-
MUSIK Bremer Philharmoniker 29 foyer
Bremer Philharmoniker, Foto: Bremer Philharmoniker Bremer Philharmoniker, Horngruppe
vat gefertigte Schlägel“, sagt Kollikowski. „Manche werden wie Schätze hin- und hergereicht.“ Der Verlust sei schmerzhaft, ergänzt Schnitzler. „Denn man kriegt sie nicht mehr alle.“ Schwierig wird es, wenn manche Dirigenten kein Verständnis für die eigenen Schlägel der Schlagwerker mitbringen, andere verlangen und damit in das Handwerk der Musiker grätschen. Dann muss um die richtigen Mittel und den richtigen Klang gerungen werden. Weil die Schlagwerker oft nicht so viel „am Stück“ spielen wie etwa die Streicher, wird ihr anspruchsvolles Handwerk zuweilen unterschätzt. Ein zu unrecht belächeltes Instrument ist beispielsweise die Triangel. „Die Triangel richtig schön zu spielen, erfordert ein bisschen was“, sagt Kollikowski. Obendrein spielt die Triangel in zahlreichen Stücken eine wichtige Rolle. Etwa bei Johannes Brahms 4. Sinfonie, die Mitte März auf dem Spielplan steht. Dort ist der Part des Triangelspielers zwar nur kurz. „Aber der bekommt mehr Applaus als die Streicher. Und ist ein bisschen für die Show verantwortlich“, sagt Schnitzler. „Schlagzeuger unter sich sind ein spezielles Völkchen“, verrät Kollikowski. „Sehr kommunikativ und meistens etwas extrovertierter.“ Wichtig für den reibungslosen Konzertablauf ist der minutiös durchdachte Instru-
mentenaufbau. „Es gibt Stücke mit einer richtigen Choreografie“, sagt Gartelmann. Einige Instrumente erfordern auch ein besonderes Timing. „Das Tamburin zum Beispiel muss man einen Ticken eher anschlagen“, sagt Gartelmann.
7. Philharmonisches Konzert Mo 6.2. und Di 7.2.2017 / 20 Uhr / Glocke MUSIKALISCHES FEGEFEUER Werke von Mozart, Schnittke und Mahler Markus Poschner, Dirigent Yuri Bashmet, Viola
Die Schlagzeug-Stellen in Orchestern sind hart umkämpft. „Schlagzeug ist ein absolutes Modeinstrument“, sagt Kollikowski. „Es gibt einen unglaublichen ‚Run‘ der Studenten.“ Derzeitige Hochburgen sind die Hochschulen in Berlin, Trossingen, München und Hannover. Auch die internationale Konkurrenz ist groß.
8. Philharmonisches Konzert Mo 27.2 und Di 28.2.2017 / 20 Uhr / Glocke NORDLICHTER Werke von Sibelius, Rachmaninow und Nielsen Michael Schønwandt, Dirigent Alexander Krichel, Klavier
Der erst 24-jährige Sebastian Schnitzler ließ sich von den unsicheren Berufsaussichten nicht abschrecken. „Als ich angefangen habe zu studieren wusste ich, dass man Stress bei der Stellensuche haben wird. Es gehört auch viel Glück dazu, eine Stelle zu finden.“ Obendrein müsse das potenzielle Orchester auch „geschmacklich passen“. Schnitzler sieht durchaus regionale Unterschiede.
9. Philharmonisches Konzert So, 19.3. / 11 Uhr und Mo, 20.3.2017 / 20 Uhr / Glocke CLARAS KOMPONISTEN Werke von Schumann, von Weber, Spohr und Brahms Miguel Harth-Bedoya, Dirigent Andreas Ottensamer, Klarinette
Die drei Schlagwerker lieben ihre Arbeit bei den Bremer Philharmonikern. Und freuen sich schon auf die vielschichtigen Herausforderungen der kommenden philharmonischen Konzerte mit Mahler, Schnittke und Rachmaninov.
Nähere Informationen zu den Konzerten und Tickets: www.bremerphilharmoniker.de
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MUSIK Jazztipps
JAZZTIPPS Text: Christian Emigholz und Wilfried Hippen
Zwischen Jazz und Song
Oh, that Cello!
Vielseitiges Festival „women in (e)motion“ Erik Friedländer-Projekt „Oscalypso“ Das Festival „women in (e)motion“ existiert seit beinahe 30 Jahren, und stellt, wie der Name sagt, Frauen ins Zentrum. Die diesjährige Ausgabe vom 8. bis 18. März steht dabei stark im Zeichen von Frauen aus der Jazzsparte, selbst wenn die drei ersten Konzerte (8. 3., Kulturetage Oldenburg; 9. 3., Rathaus Stuhr; 10.3., Rotenburg) von der Portugiesin Carla Pires (Foto) bestritten werden. Die Sängerin und Schauspielerin widmet sich nämlich dem Fado. Aber der wird schließlich auch als der „Blues Portugals“ bezeichnet.
Das Cello gehört zu den im Jazz selten gespielten Instrumenten. Manchmal wird es in Bigbands oder bei Streicher-Arrangements wegen seiner Klangfarbe, aber kaum für Soli, eingesetzt. Manchmal ist es ein Zweitinstrument für Bassisten wie etwa Ron Carter oder den ersten stilbildenden Cellospieler des Bebop, Oscar Pettiford.
Im zeitgenössischen avantgardistischen Jazz gibt es einige Cellisten wie Ernst Reijseger und den New Yorker Erik Friedländer. Dessen neues Projekt „Oscalypso“ stellt einen Tribut an Pettiford dar und beEingeladen ist auch die israelische Sinsteht ausschließlich aus dessen Kompositiger-Songwriterin Sivan Talmor (14. 3., Mo- onen wie „Tamalpais Love Song“ und dem ments), die längere Zeit die HauptsängeKlassiker „Bohemian After Dark“. rin der israelischen Armeeband war, dann aber ein Jazzstudium aufnahm. Die briHier swingt Friedländer wie sein Vorbild, tische Pianistin Zoe Rahman (15. 3., Mobaut aber unterschwellig auch ständig Disments) hat zunächst eine klassische Aussonanzen in sein Spiel ein, wodurch die bildung erhalten, bevor sie sich intensiv Musik dann doch wieder erstaunlich momit dem Jazz befasste. dern klingt. Friedländer hat für dieses Projekt ein Quartett mit den renommierten Ebenfalls aus England kommt die SängeNew Yorker Musikern Michael Blake (Sarin und Pianistin Joanna Wallfisch (17. 3., xophon), Trevor Dunn (Bass) und Michael Moments), die auch die Ukulele zupft. Mit Sarin (Schlagzeug) gegründet. ihrem Trio pendelt sie zwischen Jazz und Song. Ähnliches gilt für die norwegische Die Formation spielt – präsentiert von Bassistin Ellen Wang (18. 3., Moments), die „Sparkasse in concert“ und dem Nordebenfalls mit ihrem Trio kommt, und auch westradio – am 31. Januar (20 h) im Bregerne singt. Sämtliche Konzerte beginnen mer Club Moments. Am 2. Februar folgt an um 20 Uhr. gleicher Stelle Lady Maisery aus England.
MUSIK MIB-Night Jazzfestival 31 foyer
ZEHN BANDS, ZWEI ABENDE Anfang März findet das MIB-Night Jazzfestival in der Schwankhalle statt Text: Christian Emigholz
Bremer Philharmoniker, Horngruppe
D
ie Musikerinitiative Bremen, kurz MIB, hat eigentlich schon immer Festivals ausgerichtet, mal größere, mal kleinere. 2007 wurde dafür mit der Schwankhalle im Buntentor eine ideale Spielstätte gefunden, die über zwei Säle verfügt, so dass beim MIB-Night Jazzfestival die Auftritte nahtlos ohne Umbaupausen stattfinden können. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Schwankhalle direkt an der Städtischen Galerie liegt, unter der die MIB ihre Proberäume und einen kleinen Saal hat. Genau hier startet am 2. März (19.30 h) das MIB-Night Jazzfestival 2017, wenn die Bands „Time is Monkey“ und „Swank Think“ bei der Jugend-Jazz-Begegnung auftreten. Die Fortsetzung folgt am 3. und 4. März (jeweils ab 20 h) in den Sälen der Schwankhalle statt. Dazu werden insgesamt zehn Bands (fünf an jedem Abend) erwartet.
Ciel d’Or
Bei der Zusammenstellung des Programms hat die MIB auf ein ausgewogenes Verhältnis von Bremer und auswärtigen Bands geachtet. Am Freitag ist zunächst ein Kölner Quartett mit dem schönen Namen „Feinkost Decker“ zu erleben, das mit zwei Bläsern plus Rhythmusgespann aufspielt, wobei Saxofonistin Katrin Scherer und Bandleader Sven Decker die meisten Kompositionen geschrieben haben.
Natalia Mateo, Foto: Grosse Geldermann
Aus Dresden kommt das Dorschner-HeinzDuo, das sich mit Posaune und Saxofon der freien Improvisation widmet. Das Finale des Freitags bestreitet eine Bremer Institution: Das Quartett des Kontrabassisten Günther Späth, das sich seit einiger Zeit GSQ abkürzt und gepflegten Modern Jazz spielt.
Den Sonnabend eröffnet der Würzburger Gitarrist Joe Krieg mit seinem Quartett, das sich an Modern Jazz mit Bezügen zum Bebop orientiert. Danach entern die drei Es folgt das New Yorker Gitarrentrio „MuBläser von „Ciel d’Or“ mit Sousaphon, ral“, das aber einen Bremen-Bezug hat, denn die Debüt-CD hat die Band beim Bre- Euphonium und Baritonsax die Bühne. Es mer Label Berthold Records veröffentlicht. folgt „RKet“, ein Trio um den Münsteraner Saxofonisten Jan Klare, zu dem noch der Weiterhin dabei ist die Sängerin Natalia Niederländer Luc Ex und der Amerikaner Mateo, die bei ihrer Jazzauffassung ihre polnischen Wurzeln mit eigenwillig aufbe- Michael Vatcher gehören. Und noch ein reiteten Standards verbindet. Die Sängerin, Trio ist mit dem „JMC-Project“ um den Bremer Gitarristen Jan-Olaf Rodt zu hören, schon ein Star, bringt ihr eingespieltes bevor Eric Schaefer & The Shredz zum Quintett mit. Finale trommeln und blasen.
foyer 32
MUSIK Glocke
Veronika Harcsa & Bálint Gyémánt, Foto: Balázs Glódi
Starke Stimme, feiner Trommler Veronika Harcsa und Emil Brandqvist (che) Bei diesem Doppelkonzert im Rahmen der GLOCKE JAZZnights treffen nur auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Musikkonstellationen aufeinander. Die ungarische Sängerin Veronika Harcsa und ihr Duo-Partner, der Gitarrist Bálint Gyémánt, stehen in gewisser Weise in der Tradition von Tuck & Patti und – wollte man ganz weit zurückblicken – in der von Ella Fitzgerald und Joe Pass, also der kunstvollen und intimen Erforschung des Jazz. Auf der anderen Seite findet sich das klassische Pianotrio des Schweden Emil Brandqvist, bei dem Interaktion zunächst auf der Tagesordnung steht. Der zweite Blick präsentiert ein etwas anderes Bild: Emil Brandqvist ist nicht etwa der Pianist in seinem Trio, sondern der Schlagzeuger. Nun ist Brandqvist nicht der erste Drummer, der eine Band leitet. Aber für gewöhnlich legen solche trommelnden Bandleader dann Wert auf ausführliche Soloparts, bei denen sie wuchtig und auch lautstark ihre Finesse und Fertigkeit zeigen können. Emil Brandqvist dagegen bevorzugt die leisen, ausmalenden Klänge, lässt lieber die Jazzbesen die Snare-Drum streicheln oder fächelt mit den Stöcken feine, naturnahe Sounds aus den Trommeln, als zu laut und
The Gloaming, Foto: Rich Gilligan
die anderen überspielend zu schlagen. An seiner Seite hat Brandqvist den finnischen Pianisten Joona Toivanen, der zwischen elegischen Feinheiten und kräftigeren Akzenten pendelt, und den schwedischen Kontrabassisten Max Thornberg, der über einen satten Ton verfügt.
Irish Folk neu belebt The Gloaming punktet mit Balladen
(hip) Die irische Volksmusik brauchte dringend eine Wiedergeburt. Die Zeiten, in denen das „Irish Folk Festival“ in Deutschland Konzerthallen wie auch die Glocke füllte, sind längst vorbei. Und von den alten Veronika Harcsa und Bálint Gyémánt sind Häuptlingen des Genres wie den „Chiefnicht zum ersten Mal in Bremen. Bereits tains“ und den „Dubliners“ hat man schon mit ihrem Kurzauftritt 2015 im Rahmen der lange nichts Neues mehr gehört. Eine VerMesse „jazzahead!“ hinterließ ihre spanfeinerung der Musik, die nicht auf Kosten nungsvolle Musik einen guten Eindruck, der Authentizität geht, war nötig und geder im vorigen Jahr im Sendsaal noch nau dies ist der Band The Gloaming gelundurch ein rundum famoses Konzert gestei- gen. Die fünf Musiker spielen traditionelle gert wurde. Veronika Harcsa besitzt eine irische Musik, arrangieren sie aber mit eiklare, außerordentlich wandelbare Stimme, ner Freiheit und Vielseitigkeit, die aus den die schon im Pianissimo anspricht, und Grenzgebieten zwischen Rock und Jazz versteht es spielerisch leicht in die Kopfkommt. stimme zu wechseln, kann aber auch mühelos Koloraturpassagen einflechten. So ist denn auch mit dem Amerikaner Thomas Bartlett, genannt Doveman, ein Bálint Gyémánt beherrscht ein fein ausausgefuchster Produzent, Pianist und tariertes Fingerpicking und verwendet ab Sänger, der mit David Byrne und Norah und an Loops zur Verdoppelung seines In- Jones gearbeitet hat, entscheidend für strumentes. Die musikalische Basis des den Sound der Band verantwortlich. Der Duos ist eindeutig der Jazz, aber immer irisch-stämmige Gitarrist Dennis Cahill wieder finden sich auch Anklänge an Fol- kommt aus der amerikanischen Rock- und klore und gelegentlich riskiert besonders Blues-Szene und gibt der Musik ein FunVeronika Harcsa Ausflüge in experimendament mit Harmonien und Rhythmen, telle Jazzbereiche, bei denen sie auf die die er aus vielen musikalischen Quellen Strahlkraft ihrer Stimme auch in großer schöpft. Höhe vertrauen kann. 26. Januar, 20 Uhr, Glocke Die Band spielt nur auf Saiteninstrumenten und verzichtet so ganz auf die in der irischen Folkmusic üblichen Flö-
MUSIK Glocke
GLOCKE
33 foyer
Weitere Veranstaltungen in der Glocke So 22.01.2017 | 18 Uhr | Kleiner Saal Bremer Literaturpreis 2017 Vorabendlesung der Preisträger des 63. Bremer Literaturpreises Mo 23.01.2017 | 20 Uhr | Kleiner Saal 4. Philharmonisches Kammerkonzert Rolston String Quartet Werke von M. Ravel, L. van Beethoven u. a.
David Safier, Foto: Roman Raacke
ten, Dudelsäcke oder die Rahmentrommel Bodhrán. Dem entsprechend stehen bei ihr nicht die wilden Tänze auf dem Programm, mit denen in irischen Pubs so gerne für Stimmung gesorgt wird, sondern vor allem traurig-schöne Balladen. Wenn doch einmal ein traditionelles Tanzstück wie „Hunting the Squirrel“ in ihrem Repertoire auftaucht, wird es so langsam gespielt, dass Tänzer Gefahr laufen würden, dabei umzukippen.
Lesung mit Saxophon David Safier und Peter Dahm
(hip) Der Bremer Autor David Safier hat 2014 den Jugendroman „28 Tage lang“ veröffentlicht, in dem er eine Geschichte über den Aufstand im Warschauer Ghetto erzählt. Seine Heldin ist das 16 Jahre alte jüdische Mädchen Mira, die für ihre Mutter und die kleine Schwester Lebensmittel ins Ghetto schmuggelt. Nachdem bekannt wird, dass das Ghetto geräumt und alle Bewohner in die Vernichtungslager deportiert Und auch die beiden Streicher fiedeln nicht, werden sollen, schließt Mira sich den Aufsondern spielen eher minimalistisch, meständischen an. Und diesen gelingt es 28 lodiös, fast klassisch. Dennoch können die Tage lang, den brutalen Angriffen der SS zu Soli des Geigers Martin Hayes mit ihrer trotzen. emotionalen Tiefe und den einfallsreichen Improvisationen mitreißen. Dunkel-meSafier wurde als Drehbuchautor der Fernlancholische Kontrapunkte dazu setzt Cao- sehserie „Berlin, Berlin“ bekannt und imhín Ó Raghallaigh auf der norwegischen schrieb mit den Romanen „Mieses KharHardangerfiedel und der Viola. ma“, „Jesus liebt mich“ und „Plötzlich Shakespeare“ einige Bestseller der gehobenen Unterhaltungsliteratur. Mit „28 TaDer Vokalist der Band, Iarla Ó Lionáird, ge lang“ hat er etwas für ihn Neues versingt ausschließlich gälisch. Er steht dabei in der Tradition des irischen Sean-Nós- sucht – nicht nur thematisch, sondern auch, weil er bei seiner Geschichte von Stils, bei dem die einzelnen Worte ornahistorischen Dokumenten und Augenmentiert und oft mit einem nasalen Klang zeugenberichten ausgeht. Lohn dafür war gesungen werden. Das Publikum außernicht zuletzt die Auszeichnung mit dem halb von Irland versteht kein Wort davon renommierten Jugendbuchpreis „Buxtehuund die Musiker bemühen sich auch gar der Bulle“. Bei der Lesung wird Safier von nicht darum, die Texte etwa zu übersetzen dem Bremer Jazzmusiker Peter Dahm, beund so verständlich zu machen. Aber das kannt auch als Mitglied der Band Klezmacht gar nichts, denn sein Gesang kann goyim, auf dem Saxophon begleitet, der begeistern, ist er doch für hiesige Ohren zwischen den Kapiteln eigene Kompositireiner, poetischer Klang. onen spielt und improvisiert. 9. März, 19 Uhr, Glocke 26. Februar, 20 Uhr, Glocke
So 29.01.2017 | 20 Uhr | Großer Saal Orchester & Chor der Universität Bremen: »Very British.« Donna Lennard, Sopran Bedford Community Arts Choir Orchester & Chor der Universität Bremen Susanne Gläß, Dirigentin Werke von R. Vaughan Williams und J. Parry Mo 30. bis Di 31.01.2017 | 9-14 Uhr GLOCKE Winterferienprogramm: »Bühnenreif!« für Kinder von 8-12 Jahren Do 02.02.2017 | 19 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Lesung mit Musik: Claudia Giese & Thomas Krizsan »Gedichte, Erzählungen und Musik zum Winter« Mo 06.02.2017 | 20 Uhr | Großer Saal Di 07.02.2017 | 20 Uhr | Großer Saal 7. Philharmonisches Konzert »Musikalisches Fegefeuer« Bremer Philharmoniker Yuri Bashmet, Violine Markus Poschner, Dirigent Werke von A. Schnittke, G. Mahler u. a. Do 09.02.2017 | 11 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Sockenkonzert Trio Axis: »Im Verborgenen« Di 14.02.2017 | 20 Uhr | Großer Saal Hanze Symphony Orchestra Studierende der Hochschule für Künste Bremen und des Prins Claus Conservatoriums Groningen Etienne Siebens, Dirigent Werke von H. Berlioz u. a. Sa 04.03.2017 | 10 Uhr | Foyer GLOCKE Spielraum: »Gezupft wie gestrichen« Streichinstrumente hautnah (für Kinder ab 6 Jahren)
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KUNST Paula Modersohn-Becker Museum Bremen
PORTRÄTPIONIERIN
Kunsträtsel Im Zeichen der Lilie Vom 1. Februar bis 28. Mai präsentiert die Kunsthalle Bremen die Ausstellung „Im Zeichen der Lilie. Französische Druckgraphik zur Zeit Ludwigs XIV.“ Zu sehen ist herausragende französische Druckgraphik von 1650 bis 1715; einer Epoche, in der sich der Absolutismus in seiner ganzen Pracht entfaltete. Während der Regierungszeit Ludwigs XIV. bestand die Aufgabe der schönen Künste vor allem darin, Ruhm und Herrlichkeit des Königs als Staatsmann, Feldherr und Mäzen zu verbreiten. Die Druckgraphik eignete sich besonders für diese Bestimmung und stand dezidiert in politischen Diensten.
Annelise Kretschmer, Ellice Illiard, Opernsängerin, 1930 © Christiane von Königslöw
Das Paula Modersohn-Becker Museum Bremen zeigt Fotos von Annelise Kretschmer Text: Sabine Komm
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arum wirken die Mädchen inmitten einer Birkenlandschaft so ernst? Warum dieser erwachsene Blick, der die Betrachter nicht mehr loslässt? Weil die Fotos von Annelise Kretschmer (1903-1987) so ungewöhnlich sind wie die Künstlerin selbst. Das Paula Modersohn-Becker Museum, selbst einer Künstlerin gewidmet, interessiert sich für spannende Frauen der Kunstszene. So war schnell klar, dass die Ausstellung „Annelise Kretschmer: Fotografien 1922 bis 1975“ des Käthe Kollwitz Museums Köln vom 12. Februar bis 21. Mai auch in Bremen gezeigt wird. 80 Originalabzüge, sogenannte Vintage Prints, sind hier zu sehen. Kuratorin Verena Borgmann interessiert dabei besonders, dass diese Pionierin der Porträtfotografie von 1937 bis 1939 in Worpswede gearbeitet hat. „Das Moor, die stille Welt, die Blumen großblütig, starkfarbig, einfach, stillblühend, ohn‘ warum“, schrieb Annelise Kretschmer damals in einem ihrer Briefe über das Teufelsmoor. Die Motive ihrer Fotoserien erinnern an Paula Modersohn-Becker: Kinder in Birkenlandschaft, das Gesicht einer Torfbäuerin, eine Mutter mit Kind.
Annelise Kretschmer, Tochter kunstsinniger Eltern mit eigenem Modehaus, zählt zu den bedeutendsten Fotografinnen im Umfeld der Neuen Sachlichkeit. Die gebürtige Dortmunderin gehörte zu den ersten Frauen in Deutschland, die ein Fotoatelier eröffneten. Ihre eindringlichen Porträtaufnahmen machten sie bekannt und wurden in Journalen und Illustrierten veröffentlicht. In Bremen sind jetzt Werke aus 60 Schaffensjahren zu sehen. Darunter ihre frühen Paris-Bilder. Diese schwarzweißen Kunstwerke aus der Dunkelkammer zeigen keine Touristen-Highlights. Der Fokus liegt auf Strukturen, Texturen, dem Spiel mit Perspektiven. Etwa, wenn sie die „Treppe zum Sacré Cœur“ fotografierte oder Regentropfen an einer Fensterscheibe. Annelise Kretschmer ist auf einigen Fotos selbst zu sehen: in elegantem Kleid, mit kreativer Kurzhaarfrisur und ihrer Hasselblad. Eine überzeugte Anthroposophin, die die Persönlichkeiten vor ihrer Kamera sensibel erfasst hat. So sind ihre Schwarzweißfotos eindringliche Porträts der koketten Dame mit Hut, von Persönlichkeiten aus der Kunstszene oder aber ihrem Ehemann und ihren vier Kindern auf der Insel Spiekeroog.
Die Stiche von Gérard Edelinck, Robert Nanteuil, Pierre Drevet oder Jean Audran trugen mit ihrer raffinierten Lichtregie und den differenziert ausgearbeiteten Oberflächen zur Herausbildung eines vorbildlichen französischen Stils maßgeblich bei. Der Kupferstecher Anton Würth (*1957), der sich mit der ästhetischen Qualität französischer Stiche des 17. Jahrhunderts eingehend auseinandergesetzt hat, ist in der Ausstellung zu einem Gastbeitrag eingeladen. Frage: Die französische Kunst um 1700 stand ganz im Dienste der Verherrlichung des Königs. Wie wurde Ludwig XIV. aufgrund seiner absolutistischen Regentschaft noch genannt? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Februar 2017 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer). Zu gewinnen sind 3 x 2 Eintrittskarten für die Kunsthalle Bremen. Die Antwort des Kunsträtsels aus der Ausgabe 117 lautet: In der Ausstellung „And then a Plank in Reason, broke“ im Kupferstichkabinett sind u.a. Werke von Ernst Barlach, Otto Dix, Max Beckmann, Max Slevogt, Adolf Uzarski, Käthe Kollwitz, Emil Nolde, Max Liebermann, Lovis Corinth, Wilhelm Lehmbruck, Karl SchmidtRottluff und Erich Heckel vertreten. Gewonnen haben: Wolfgang Bauszus, Köln Harald Beek, Oldenburg Gerhard Himmel, Bremen
KUNST Horst-Janssen-Museum Oldenburg 35 foyer
SOUND GOES IMAGE
Zwischen Notation und Komposition: Ausstellung im Horst-Janssen-Museum Oldenburg Text: Michael Pitz-Grewenig Jorinde Voigt, Symphonic Area Var. 13, 2009, Tinte, Bleistift auf Papier © (Jorinde Voigt) VG Bild-Kunst Bonn, 2017
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m Grenzbereich zwischen Musik, Dichtung und bildender Kunst spielte die Visualisierung von Musik und Sprache schon immer eine besondere Rolle. Die kunstvollen Handschriften und musikalische Kodizes des Mittelalters legen davon bis heute eindrucksvoll Zeugnis ab. Im Zuge der Normierung der (Noten-)Schrift seit der Renaissance gingen diese wichtigen Aspekte immer mehr verloren. Erst in der Moderne besannen sich Komponisten wieder darauf, die Abhängigkeit zwischen Notation und Komposition zu betrachten. Neue Notationsformen, zu denen auch die „graphische Notationen“ gehören.
men die Grenzen zur Bildenden Kunst (Stichwort „Fluxus“) und es entstanden wunderbare, individuelle und bildhafte Handschriften. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Abgrenzung gegenüber der musikalischen Interpretation von Bildern, hier handelt es sich um eine Übersetzung einer künstlerischen Sprache in eine andere, oft ohne Rücksicht auf die Angemessenheit.
Notation spielten dabei eine Rolle, sondern auch die Funktion der Partitur zwischen den Akteuren.“ In der Ausstellung werden Autografen von John Cage, Hanne Darboven, William Engelen, Roman Haubenstock-Ramati, Karlheinz Stockhausen, Jorinde Voigt und anderen gezeigt. Darunter sind farbig gestaltete und ungewöhnlich angeordnete Notenlinien oder comicartige, lautmalerische Partituren ebenso wie gänzlich freie, rein gestische Zeichen. Selbstverständlich gibt es auch Hörbeispiele und „Activity Centres“, die es den Besuchern ermöglichen, musisch aktiv zu werden.
Eine visuelle Partitur ist davon weit entfernt, aber sie ist nun nicht mehr primär die Notation eines akustischen Ereignisses, sondern im Idealfall ein durchaus eigenständiges visuelles Kunstwerk, das Die Ausstellung „Sound goes Image – zugleich einen „geordneten Klang“ ermögPartituren zwischen Musik und Bildender licht, um die fabelhaft kurze Definition Bei der Eröffnung am 3. Februar wird ein Kunst“ im Horst-Janssen-Museum Oldenvon Musik Edgar Varèses zu verwenden. Hauch von Happening und Fluxus durch burg untersucht vom 3. Februar bis 30. April das Museum wehen. Mary Baumeister, Witdie spannende Wechselwirkung zwischen Das ist ein Aspekt, der Gesa Finke und we von Karlheinz Stockhausen und renomNotation als dauerhafte Fixierung eines Jutta Moster-Hoos, die die Ausstellung mierte Künstlerin, und Simon Stockhausen flüchtigen Ereignisses und musikalischer geplant werden anwesend Realisierung. Graphische Notenschriften haben, ... es entstanden wunderbare, individuelle sein. Valda Wilson sind, das muss immer betont werden, nicht beson(Sopran) wird die und bildhafte Handschriften. willkürlich, sondern direkt beeinflusst von ders am „Stripsody“ aus Änderungen in der Musik selbst. Herzen dem Jahre 1966 liegt: „In der experimentellen Phase der von Cathy Beberian interpretieren und Die New York School of Composers und die 1960er Jahre wurden Partituren ebenfalls Simon Stockhausen in seiner Klang-PerforKomponisten um Karlheinz Stockhausen Gegenstand der Auseinandersetzung von mance mit elektronischer Musik, Perkussiin Köln (Mitte des 20. Jahrhunderts) waren bildenden Künstlern. Nicht nur unteron und Sopransaxophon seine Sicht auf die bedeutende Zentren. Hier verschwamschiedliche Innovationen im Bereich der Partituren der Ausstellung darlegen.
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KUNST Overbeck-Museum Bremen
Overbeck-Museum Bremen zeigt „Leonhard Sandrock: Impressionist und Marinemaler“ Text: Sabine Komm
FEUER, STAHL, DAMPF
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lirrendes Licht in den Häfen, der Qualm von Dampflokomotiven, glühender Stahl in Hochöfen – das faszinierte den deutschen Impressionisten Leonhard Sandrock (1867-1945). Vom 29. Januar bis zum 26. März sind mehr als 40 seiner Gemälde im Bremer Overbeck-Museum im Dialog mit hauseigenen Werken zu sehen. Sandrock gilt als Geheimtipp. Sein beeindruckend großes und thematisch vielseitiges Werk ist – nach wie vor – weitgehend unbekannt. Und viele Einzelheiten seines Lebens auch. Trotz seiner künstlerischen Begabung hat sich der gebürtige Schlesier anfangs gegen das Zeichnen und für den Militärdienst entschieden. Dann ein Reitunfall. Seine Offizierslaufbahn musste er frühzeitig beenden. Bereits in der preußischen Armee hatte sich Sandrock als Zeichner und Illustrator hervorgetan:
Jetzt machte der 27-Jährige die Malerei zu seinem Beruf und zog nach Berlin. Sandrock war, wie parallel dazu in einer Ausstellung in Schloss Schönebeck zu sehen ist, auch Marinemaler. Von seinen Reisen nach Holland und an die deutsche Küste geprägt, malte er Schlepper, Kriegsschiffe, Barken, Schoner, Dampfschiffe. „Über die Werften hinweg bin ich allmählich in die Industrie hineingeraten und bis zu den Hüttenwerken, Hochöfen, Stahlwerken und Kohlezechen meiner schlesischen Heimat und des Ruhrgebietes gelangt“, so der Künstler damals über sich selbst. Um 1920 erhielt er den Auftrag, in den Stahlwerken Schlesiens und Westfalens zu malen. Walzstraßen, Hochöfen, elektrische Krananlagen und kippbare Schmelzöfen wurden Thema seiner Gemälde. Seine Industrieinterieurs halten die Arbeitsabläufe in der industriellen Produktion fest. Sandrock steht in der Tradition der impressionistischen Freilichtmalerei. Auch bei ihm verraten Unschärfen und das Verschwimmen der Farben, wie wichtig ihm der flüchtige Moment war, Schatten und Lichtreflexe. Es sind Bilder von großer Lebendigkeit, von einer fast beiläufigen Authentizität. Katja Pourshirazi, Leiterin des OverbeckMuseums, spricht von Zeitdokumenten mit
einem sensiblen Gespür für das Großstadtleben: „Der Maler zeigt eine Welt in Bewegung.“ Damals war genau das ein Zug der Zeit: Schon der französische Impressionist Claude Monet begeisterte sich für die Stahlkonstruktion des Pariser Bahnhofs SaintLazare und die Dampfwolken der Loks. Durch die Gegenüberstellung von Werken des Künstlerehepaars Fritz und Hermine Overbeck und des Malers Sandrock verdeutlicht Katja Pourshirazi das Auseinanderdriften der damaligen Gesellschaft. Einerseits herrschte eine große Begeisterung für die rasch fortschreitende Industrialisierung und die Leistungen der Technik, andererseits eine wachsende Natursehnsucht. Während sich die Worpsweder Landschaftsmaler der Naturschilderung verschrieben haben, war Sandrock technikbegeisterter Chronist seine Zeit. Sein Interesse galt den Menschen, die Güterwagons beladen, Koks in den Stahlwerken anliefern und im Kohlebergbau arbeiten. Und doch, auch das zeigt die Ausstellung, gibt es Berührungspunkte, thematisch und stilistisch. Die Overbecks malten Wolken über Moorlandschaft, Sandrock Dampfwolken der Loks. Und alle drei interessierten sich für Lichtstimmungen, mit pastosen Farben vereinfachend und flächig festgehalten.
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KUNST Deutsches Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
Schätze aus den acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft Text: Berit Böhme
VIRTUELLE SCHIFFSPLANKEN D
ie Hansekogge ist das Herzstück des Deutschen Schiffahrtsmuseums in Bremerhaven. Der bauchige Frachter aus dem Mittelalter ist nun Teil einer virtuellen Ausstellung. „8 Objekte, 8 Museen“ vereint Schätze aus den Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft.
ten in der Weser gefundene Hansekogge ist tung der Hanse bis hin zu den aktuellen sozusagen auch die Keimzelle des 1975 er- Erhaltungsproblemen. Denn der Rumpf öffneten Schiffahrtsmuseums. „arbeitet“ und steht unter ständiger Überwachung. Aus den Partnermuseen gibt Die Initiatoren suchten lange nach einer es Kuriositäten wie den Kempelen‘schen geeigneten Plattform für die SimultanSprechapparat aus dem späten 18. Jahrschau. „Uns ging es darum, in der Art der hundert. Er gilt als einer der frühesten VorPräsentation die Möglichkeit der Querver- läufer heutiger künstlicher Stimmen wie weise herzustellen“, sagt Neumann. Fün„Siri“. Mittlerweile ist ein „Surrogat“ der Die Gemeinschaft verbindet 88 selbständige dig wurden sie beim Leibniz-Institut für Tischausstellung im Internet verfügbar. Forschungseinrichtungen mit Länder- und Wissensmedien (IWM) in Tübingen. Das Bundesförderung. Darunter sind nur acht Institut hat einen interaktiven MultimeDie echte Kogge ist noch hinter BaustellenForschungsmuseen: das Deutsche Bergbau- dia-Tisch mit dem digitalen Vermittlungs- folien verborgen. Die neue, auf drei GaleMuseum Bochum, das Deutsche Museum system „Eye Visit“ entwickelt. „In langrien verteilte Ausstellung rund ums Wrack München, das Germanische Nationalmujähriger kognitionswissenschaftlicher soll Mitte März eröffnet werden. Ein Beseum Nürnberg, das Naturkundemuseum Forschungsarbeit haben wir Eye Visit dar- reich ist den Erinnerungen der Besucher Berlin, das Römisch-Germanische Zentral- aufhin optimiert, ein tiefergehendes Vervorbehalten, inklusive Souvenirs wie dem museum Mainz, das Senckenberg Naturständnis für Ausstellungsobjekte zu unKoggen-Überraschungsei. Laut Dr. Tobiterstützen, ohne Besucher durch unnötig museum Frankfurt (Main), das Zoologias Wulf ist das Konzept „semi-permanent“. sche Forschungsmuseum Alexander Koenig komplizierte Bedienelemente und InforDas erlaube eine höhere Flexibilität bei der Bonn sowie das Schiffahrtsmuseum. mationen zu überfordern oder gar abzu„Abbildung der Forschung“. Nach der Kogschrecken“, so Peter Gerjets vom IWM. gen-Halle werden die übrigen GebäudeteiDie Ausstellung zeige anhand ausgewählle saniert, bis 2020 sollen die Arbeiten abter Objekte, „wie Forschung vor sich geht“, Auf dem Tisch „schweben“ acht Objekte. geschlossen sein. Es entsteht zudem ein sagt die Generalsekretärin der Leibniz-Ge- Die Besucher können sich per Fingertipp auf Forscher zugeschnittenes Magazin. meinschaft, Christiaeines davon anne Neumann. Jedes For- „wie Forschung vor sich geht“ geln und in seine Die Ausstellung „8 Objekte, 8 Museen“ läuft Geheimnisse einschungsmuseum hat bis Juni. Danach sollen die Tische im Wechein Exponat beigesteuert. In Bremerhaven tauchen. Rund um die Hansekogge werden sel vom jeweiligen Haus und mit einer Gesechs Kapitel beleuchtet, sie reichen von mussten die Wissenschaftler nicht lange meinschaftsausstellung bespielt werden. überlegen. Denn die 1962 bei Baggerarbei- der Bergung des Wracks über die Bedeu-
Bremen: Städtische Galerie. GAK. Galerie im Park. Gerhard-Marcks-Haus. Museen Böttcherstraße. Delmenhorst: Städtische Galerie. Oldenburg: Oldenburger Kunstverein. Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Rastede: Palais Rastede. Cloppenburg: KunstHalle. Osnabrück: Foyer Kreishaus des Landkreises Osnabrück
+punkt. Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine November 2016 bis Januar 2017
Hartmut R. Berlinicke, Litera-Tour, 2008
+punkt. foyer 40
THEATER Seiteninhalt
Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine
Bremen Gerhard-Marcks-Haus
Bremen Galerie im Park
Rastede Palais Rastede
12. FEBRUAR BIS 18. JUNI 2017 www.marcks.de
12. FEBRUAR BIS 30. APRIL 2017 www.kulturambulanz.de
29. JANUAR BIS 12. MÄRZ 2017 www.palais-rastede.de
DER BILDHAUER DENKT!
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„BERLINICKES ANSICHTSSACHEN“
Zeichnungen von Gerhard Marcks Ausstellung
Die Malerin Josefa Egberts (1893-1941) – Zwischen Ausbruch und Verzweiflung
Hartmut R. Berlinicke Druckgrafiken
Ausstellung
Gerhard Marcks, Liegender Jüngling, 1948, Tusche auf Papier, VG Bild-Kunst, Bonn 2017
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erhard Marcks ist der zentrale Bildhauer der modernen Tradition in Deutschland um die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Bis 1933 galt er als Geheimtipp, von 1933 bis 1945 als „entartet“ und nach 1945 als Repräsentant einer maßvollen deutschen Moderne. Mit 500 Skulpturen, 2.000 Blatt Druckgrafik und 13.000 Zeichnungen gehört das Gerhard-Marcks-Haus zu den größten Einkünstlersammlungen in Europa. Während der Umbauphase des Museums wurde die Zeichnungssammlung von den Mitarbeitern gemeinsam digitalisiert. Alle Blätter wurden fotografiert, vermessen und in eine Datenbank eingepflegt. Diese Gemeinschaftsarbeit wurde über unsere neue Webseite online zugänglich gemacht (http://marcks.de/de/sammlungen/ sammlung-online/). Aus der Arbeit mit dieser Datenbank ist die Ausstellung „Der Bildhauer denkt!“ entstanden. Sie zeigt Zeichnungen aus der Perspektive des Nachdenkens über Bildhauerei. Marcks zeichnete nach dem Modell, arbeitete seine Plastiken aber immer ohne Modell. Die Zeichnung wurde damit zum wesentlichen Zwischenschritt zwischen dem Naturvorbild und dem Kunstwerk. Die Zeichnungen sind näher an der Natur als die Plastiken und gleichzeitig zeigen sie, wie der Künstler in der Wirklichkeit seine plastischen Motive findet. Eine Ausstellung zum präzisen Betrachten und Nachdenken.
Hartmut R. Berlinicke, Litera-Tour, 2008
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in paar Bilder, Zeichnungen, Skizzenbücher und Fotos. Das ist alles, was heute an die Wilhelmshavener Malerin Josefa Egberts (1893-1941) erinnert, die in den 1920iger Jahren hoffnungsvoll ihre künstlerische Ausbildung in München und Berlin begann. Wie viele Frauen ihrer Zeit versuchte sie, aus der tradierten Frauenrolle auszubrechen. Der Versuch scheiterte. Die sensible „Sefa“, wie sie sich nannte, erkrankte und wurde 1934 in die Psychiatrie eingewiesen. Josefa Egberts Lebensweg endete in der Verzweiflung. Die letzten Lebensstationen der Malerin zeichnen dies über verschiedene Psychiatrieaufenthalte bis hin zu ihrer Ermordung in der Gaskammer von Hadamar nach. Die Ausstellung zeigt Zeichnungen, Ölgemälde, Holzschnitte, Grafiken und zahlreiche Exponate aus dem Nachlass der begabten Künstlerin und widmet sich dabei auch ihrer Biographie. Dass ihr Schicksal „zwischen Ausbruch und Verzweiflung“ kein Einzelfall war, zeigt ergänzend die Lebensgeschichte der Bremer Schriftstellerin Lucie Einstmann (1871-1942). Die Präsentation ist eine Kooperation mit dem Schlossmuseum Jever. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
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artmut Berlinickes Arbeiten sind protestierende oder tröstende Reaktionen auf aktuelle Geschehnisse, auf gesellschaftliche, literarische und historische Themen: „Meine Bilder beinhalten den Dialog mit der Erinnerung an den letzten Augenblick oder gar an die früheste Zeit meiner Kindheit. Sie sind auch Tagebuchnotiz in der Beziehung zu Weggefährten, auch mal Auseinandersetzung mit Zeitung und Tagesthemen. Immer verweisen sie mich hoffnungsvoll in die Zukunft, welche hinter dem scheinbar realen Abbild zu finden ist.“
Hartmut Berlinicke erzählt seine Ansichten in realistischen Bildern, in denen uns Schiffe, Schuppen und Häuser, Bücher und Blumen begegnen. Dies Vertraute überlagert er mit weiteren Ebenen und neuen Kontexten, er kommentiert mit Worten und spitzt zu, um dem Betrachter sein Anliegen und seine Ansichten zu verdeutlichen. Hartmut Berlinicke arbeitet vorzugsweise im Bereich Druckgrafik und in der Technik der mehrfarbigen Aquatintaradierung, die es erlaubt einen Farbton in verschiedenen Abstufungen flächig wiederzugeben. Der Künstler lebt seit vielen Jahren in Wildeshausen, wo er auch sein Atelier und seine Galerie betreibt.
THEATER Seiteninhalt+punkt. 41 foyer 41
Bremerhaven Kunsthalle 22. JANUAR BIS 5. MÄRZ 2017 UND KUNSTMUSEUM AB 22. JANUAR 2017 www.kunstverein-bremerhaven.de
Inhaltlich behandelte er mit Fragen wie „woher weiß ein Chamäleon, welche Farbe es annehmen soll?“ oder „können menschen denken“ zumeist Beobachtungen und Phänomene aus der Evolution, der Gehirn- und Verhaltensforschung sowie der Wahrnehmung und der Sprachlogik. Anerkennung erhielt Tomas Schmit dafür nicht nur in der Kunstwelt mit vielen Einzelausstellungen sowie der Teilnahme auf der documenta 6 in Kassel (1977. Auch Naturwissenschaftler, wie der Kybernetiker Prof. Dr. Braitenberg, zollten ihm Respekt.
TOMAS SCHMIT bald ist wieder schneckentreffen Ausstellung
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omas Schmit (1943-2006) gehört zu den Pionieren der Fluxus-Bewegung. Neben den Aktionen beschäftigte er sich jedoch auch mit Sprache und Text. Ende der 1960er Jahre begann er zeichnerisch zu arbeiten. In rund vier Jahrzenten entsteht so ein umfangreiches Oeuvre mit Einzelzeichnungen, Editionen, original vervielfältigte Zeichnungsserien, Bücher, Texte und einem Film mit dem Titel „e-constellations“.
tomas schmit, „nicht immer alles dazusagen!“ 11.3.1999, © tomas schmit Archiv, Berlin
Seine letzte Einzelausstellung fand 2005 in Bremerhaven statt. Anlässlich des zehnten Todestages präsentiert der Kunstverein in der Kunsthalle nochmals eine werkübergreifende Ausstellung und eröffnet gleichzeitig im Kunstmuseum einen Raum mit Werken des Künstlers.
Wilhelmshaven Burg Kniphausen 26. FEBRUAR BIS 23. APRIL 2017 www.stiftung-burg-kniphausen.de
„ALLES WAS IHR VON MIR BEKOMMT“
lichkeit ein Begriff. Sein Werk ist sehr vielschichtig und umfasst neben der Malerei, Grafik, Zeichnung, Bildhauerei auch Bühnenbilder, Buchillustrationen, Plakate und vieles mehr.
Jörg Immendorff
In der Burg Kniphausen werden ausgewählte Graphiken und Skulpturen ausgestellt. Die Graphik hat den Künstler Immendorff Zeit seines Künstlerlebens beem Künstler Jörg Immendorff gleitet, und sie vervollständigte auf eigene (1945-2007) widmet die Stiftung Art und Weise die großen Serien wie „Cafè Burg Kniphausen, zehn Jahre Deutschland“ und „The Rake‘S Progress“. nach seinem Tod, eine Ausstellung. Ein Teil der Ausstellung wird eine Gegenüberstellung der Grafiken von William Immendorff war und ist sicherlich bis Hogarth, dem berühmtesten englischen heute einer der wichtigsten und präRadierer des frühen 18. Jahrhunderts in gendsten Maler der deutschen NachLondon, mit denen Immendorffs sein. Die kriegskunst. 1945 wurde Immendorff Ausstellung will einen Überblick über das in Bleckede geboren, und studierte ab 1964 in der Kunstakademie Düsseldorf grafische Werk geben, und zeigt ergänzend bei Joseph Beuys. Spätestens durch sein Skulpturen des Künstlers. Dabei eröffnet Porträt des damaligen Bundeskanzlers sie dem Betrachter einen vielgestaltigen Blick auf die zahlreichen Motive der Bilder Gerhard Schröder, das im Kanzleramt Immendorffs. hängt, ist er auch der breiten Öffent-
Ausstellung
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Alles was Ihr von mir bekommt, 1995, Siebdruck
+punkt. außer Verantwortung der foyer-Redaktion. Presserechtlich verantwortlich ist das jeweilige Haus.
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KULTURFORUM
: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz
Hafenschlepper zwischen Frachtschiffen © Jochen Stoss
mit der Rückkehr von Monstern, respektive dem Rückschritt der Gesellschaft in eine mittelalterliche Finsternis befassen.
................................... Notizen aus Galerien und Museen Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat beschlossen, das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven mit sechs Millionen Euro zu fördern. Geplant ist, das Haus zu einem nationalen Migrationsmuseum auszubauen. Seit der Eröffnung im Jahr 2005 wurden bereits über zwei Millionen Besucher gezählt.
Ab 25. Februar ist im neuen kleinen Ausstellungssaal des Bremer Übersee-Museums die Kabinettausstellung „Rückblende – Streiflichter aus den Bremer Häfen“ zu sehen. Die Pressefotografen Hans Brockmöller, Hans Saebens, Georg Schmidt, Karl Edmund Schmidt und Jochen Stoss haben das Geschehen in den stadtbremischen Häfen seit 1920 in ihren Bildern festgehalten.
Zöhl (1926-2012) zu sehen. Präsentiert werden die Werkphasen seines 60-jährigen Schaffens vom frühen Expressionismus bis zum farbverdichteten Spätwerk.
...................................
Das Bremer Paula Modersohn-Becker Museum bereitet gegenwärtig die Aus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . stellung „Schlaf. Eine produktive Zeitverschwendung“ vor (24. September bis 4. Februar 2018). Im Fokus stehen dabei Die Kunsthalle Bremen spannt ab 22. zum Thema „Schlaf“ vom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . März mit der Ausstellung „Franz Radziwill Kunstwerke klassischen Gemälde bis zum Film aus und Bremen“ den Bogen vom expressidem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. onistischen Frühwerk des Malers über „Abstraktionsgrade“ lautet der Titel einer Meisterstücke der Neuen Sachlichkeit und Ausstellung, die noch bis 12. März in der des Magischen Realismus. Radziwill (1895- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Galerie Moderne in Bad Zwischenahn 1983) verbrachte in Bremen prägende Jahre zu sehen ist. Werke von neun Künstlern, seiner Kindheit und Jugend, die in seinem Das erstmals durch den Senator für Kultur darunter Rose Richter-Armgart, Detlev vergebene „Bremer Atelierstipendium“ gesamten Werk Spuren hinterließen. Hummelt und Puck Steinbrecher, zeigen geht an den Künstler Tim Reinecke. Der auf, wie weit sie sich von der gegenständliMeisterschüler der Bremer Hochschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . chen Darstellung gelöst haben. für Künste arrangiert seine Werke aus Malerei, Objekt, Skulptur und Installation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der CDU-Landtagsabgeordnete Horst Schiesgeries hat die niedersächsische Lan- häufig zu „brachialen Raumsituationen“. Seine farbenfrohen, phantasievollen Arbei- desregierung aufgefordert, ein Förderpro- Das Bremer Atelierstipendium umfasst gramm für kleine Museen aufzulegen, um einen zwölfmonatigen mietfreien Arbeitsten sind dem breiten Publikum durchaus insbesondere die Barrierefreiheit in den raum im Künstlerhaus Bremen sowie ein geläufig, denn Otmar Alt malt nicht nur, Barstipendium von 600 Euro im Monat. sondern entwirft auch Motive für T-Shirts, Häusern zu verbessern. „Gerade kleinere Einrichtungen haben in diesem Bereich Regenschirme oder Kinderspielzeug. Die ................................... häufig Nachholbedarf.“ Ausstellung „Kunst braucht Freiheit – Otmar Alt zum 75sten“ ist nach Stationen in . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dem Oldenburger Landesmuseum für Bayern, Sachsen-Anhalt und Hessen nun Kunst und Kulturgeschichte ist es gelunim Stadtmuseum Oldenburg angekommen Mit der Ausstellung „Dreamaholic“ lenkt gen, die großformatige Temperaarbeit und läuft vom 22. Januar bis 26. Februar. die Bremer Weserburg den Blick auf die „Amaryllis“ (Foto) des Künstlers Christian finnische Kunstszene. Die Werke Rohlfs (1849 - 1938) für seine Sammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aktuelle stammen aus der 800 Arbeiten umfassenzurückzuerwerben. Das Werk war 1937 den „Miettinen Collection“ in Berlin und als „entartet“ beschlagnahmt worden und Eine jahrzehntelange Freundschaft verbinHelsinki und sind vom 4. Februar bis 27. über Jahrzehnte verschollen, bevor es 2011 det die Kunsthalle Emden und den Maler August zu sehen. Die Ausstellung ist Teil im Kunsthandel auftauchte und an einen Maxim Kantor. Museumsgründer Henri des „jazzahead!“-Festivals 2017 mit dem belgischen Sammler verkauft wurde. Nannen hatte ihn 1987 anlässlich der Partnerland Finnland. Der Rückkauf wurde mit Unterstützung Ausstellung „Glasnost und Perestroikja. Die neue Freiheit der sowjetischen Maler” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, der Hermann nach Emden eingeladen. Die Ausstellung Bis zum Juni ist im Museum „KaFF – Kunst Reemtsma-Stiftung, der Stiftung Nieder„Das neue Bestiarium“ (4. Februar bis 7. sachsen, der Waldemar Koch-Stiftung und Mai) konzentriert sich anlässlich seines 60. am Fluss, Fischerhude“ eine Ausstellung zum 90. Geburtstag des Malers Werner der EWE-Stiftung ermöglicht. Geburtstags auf neuere Arbeiten, die sich
KOLUMNE Nachgedacht foyer 43
NACHGEDACHT Text: Stephan Cartier
Supertramp
SCHÖNE ERINNERUNGEN
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ie Spannung war so groß gewesen. Und nun das. Aber der Reihe nach: Menschen, die schon alles ihr Eigen nennen, haben an Weihnachten oder dem penetrant wiederkehrenden Geburtstag ein Problem: Was soll man sich noch schenken lassen? Von den eigenen Kindern beispielsweise, die angesichts des bedauerlich geringen Taschengeldbudgets aus dem Portemonnaie ihrer Eltern nicht viel ausgeben können, die aber auch zu groß für den Klassiker „Mal doch ein Bild für Papa“ sind.
stärke unter Kopfhörern klingt das alles – langweilig? Nein, schlimmer: unerheblich, belanglos. Mein Gott, die ganze Jugend war unterlegt mit einer Begleitmusik der Ödnis. Ähnliche Frustrationen gibt es regelmäßig bei Wiederholungen einstmals vergötterter Fernsehfilme. Wer je eine Folge der Dschungel-Serie „Daktari“ nach 40 Jahren wieder sah, weiß was ich meine. Der Wildhüter Hadley, die latent zickige Tochter Paula und der Daktari selbst – allesamt schwer bewegliche Figuren, die sich wie Marionetten aus der Augsburger Puppenkiste zu bewegen scheinen.
Ein Ausweg aus dem Luxusdilemma ist, sich von den lieben Kleinen peu à peu seine alte, in Ermangelung eines Plattenspie- Oder man siehe noch einmal die erste Follers nutzlos gewordene Vinyl-Sammlung ge des anarchischen Horst Schimanski in auf CD zu wünschen. So lassen sich die „Duisburg Ruhrort“. Was war das für ein musikalischen Helden der Jugend wieder TV-Ereignis, eine Revolution! Und jetzt? in Erinnerung rufen. „Tubular Bells“ von Scham macht sich breit. Diese entsetzliMike Oldchen Haare, Mein Gott, die ganze Jugend war unterlegt die Schulterfield zum Beispiel. Be- mit einer Begleitmusik der Ödnis. polster unter sonders in den Jacken, der Live-Version des Doppelalbums „Expo- diese unendlich langen Kameraeinstellunsed“ verschaffte einem das Opus geradegen, diese unlustigen Dialoge. Wie konnte zu orgiastische Momente. Oder die kraftman nur so irren? vollen Songs von Jethro Tull auf „Heavy Horses“ und „Bursting Out“. Und dann Su- Die Erinnerung, das steht fest, ist besser pertramps „Crime oft the Century“ – ein ohne ihre Gegenwart. All das, was sich mit Erlebnis. Damals. den heroischen Eindrücken von einst verbindet, ist nur schön, wenn es einem nicht Jetzt also auf CD. Und auf „play“ gedrückt, mehr zu nahekommt. Der große Edmund noch mal so wie früher! Husserl, Philosoph und Phänomenologe Doch es hilft nichts, selbst auf voller Laut- von besonderen Gnaden, nennt das langsa-
me Absinken eines Moments in die Erinnerung „Abschatten“ und erkennt in ihm einen wichtigen Baustein der Selbstdeutung. Das, was jeder aus seinen Erinnerungen macht, zeichnet ihn aus; mehr als das ursprüngliche Erlebnis selbst. Besonders störend scheinen deswegen solche Erinnerungen zu sein, die ungeschminkt wieder ins grelle Licht zurückgeholt werden können. Bei Kinder- und Jugendfotos deutet sich dieser Effekt ein wenig an, weil das Bild vom pickeligen Jugendlichen mit dem knallgelben Rollkragenpulli aus Synthetik etwas peinlich ist, aber nur eine Momentaufnahme bleibt. Es lässt weiterhin die Illusion zu, dass es vor und nach diesem einen Foto mächtig zur Sache gegangen ist. Dazwischen war man ein Held. Filme aber oder der ungefilterte Soundtrack der Jugend heben das Erlebte eins zu eins aus dem Dunkel der Vergangenheit. Alles wird sichtbar, hier ist keine Autokorrektur mehr möglich. So genau wollte man es dann doch lieber nicht wissen. Es bleibt zum einen die Erkenntnis, dass man sich von seinen Kindern lieber eine CD mit neuer Musik schenken lassen sollte, vielleicht mal ein bisschen HipHop oder House. Und zum anderen die Vermutung, dass die beste Form der Erinnerung das Vergessen ist.
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LITERATUR Widerfahrnis / Die schwedischen Gummistiefel
LITERATUR Text: Inge Zenker-Baltes
Gefühlsabenteuer
Alles verloren
„Widerfahrnis“ von Bodo Kirchhoff
Henning Mankells letzter Roman
Zu Unrecht nicht preisverwöhnt, genießt Bodo Kirchhoff unter Kritikern schon lange den Ruf eines niveauvoll reflektierenden und eleganten Erzählers. Umso größer seine unverhohlene, fast anrührend kindliche Freude, als er im vergangenen Herbst den Deutschen Buchpreis bekam, auf den er selbst – einst Mitbegründer und Mitglied der Jury – lange hatte warten müssen. Seine Novelle „Widerfahrnis“ ist wieder ein typischer Kirchhoff: ausgeklügelt, mit raffiniert entwickeltem und brillant erzähltem Plot, voller unerwarteter Wendungen.
Henning Mankells Leser werden sich gerne an das vor zehn Jahren erschienene Familiendrama „Die italienischen Schuhe“ erinnern. Der letzte, kurz vor seinem Tod 2015 fertiggestellte Roman des Autors erzählt die Geschichte des alternden Chirurgen Fredrik Welin weiter. Der lebt seit einem ihm unterlaufenen tragischen Kunstfehler auf einer Schäreninsel in selbst gewählter Einsamkeit.
Eines Nachts schreckt er hoch vom Rauchgeruch seines in Flammen stehenden Hauses. Schlaftrunken rettet er sich ins Freie Der menschenscheue Verleger Reither – mit nichts als zwei nicht einmal zusamhört eines Abends Schritte vor seiner Tür, menpassenden Gummistiefeln. Alles, was die ihn in Unruhe versetzen, öffnet, als es Fredrik besaß und was sein Leben ausschließlich klingelt, und lässt fast wider machte, wird vernichtet. Dann aber lockt Willen die Unbekannte, die im Flur steht, seine Tochter, von deren Existenz er erst in seine Wohnung, bietet ihr ein Glas Wein erfahren hatte, als sie schon erwachsen und etwas zu essen an, und am Ende des war, ihren vereinsamten Vater nach Paris Abends hat er sich – beinahe unversehens und mitten hinein in einen Kriminalfall – – in „die Palm“ verliebt. Beide begeben Zugeständnis Mankells an das Genre, das sich im Cabrio auf große Fahrt, Beginn ei- ihn weltberühmt gemacht hat. nes Reise-, vor allem jedoch Gefühlsabenteuers. Eindringlich beobachtet der Autor das Bewusstsein des Helden: die Ohnmacht ob Bodo Kirchhoff gelingt mit dieser nur vor- des Verlustes, die tiefe Liebe zur Natur, dergründig unwahrscheinlich anmutendie nachlassenden Kräfte, die existentielden Geschichte eine feinst austarierte le Furcht vor dem Sterben. Im Bewusstsein Analyse vielfältigen menschlichen Soseines eigenen nahen Todes hat Henning seins ohnegleichen, deren Lektüre in hoMankell das berührendste Buch seines hem Maße anspruchsvoll und gewinnbrin- Schaffens hinterlassen. gend ist. Henning Mankell: Die schwedischen Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis. Gummistiefel. Ü: Verena Reichel. FVA, 224 S., Euro 21,Zsolnay. 476 S.,Euro 26,-
LITERATUR Im dunklen dunklen Wald / Die Ehefrau
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Schauspielrätsel (mpg) Im Jahre 1802 entzündete sich die Phantasie einiger junger Dichter an einem Kupferstich von Jean Jacques Le Veau, der sich wiederum auf ein Ölgemälde von Louis Philibert Debucourts bezog. Der Titel des Kupferstichs gab auch zugleich den Namen des gesuchten Theaterstückes ab. Die Literaten fühlten sich zu einem literarischen Wettkampf angeregt. Von den vier entstanden Werken ist aber nur unser gesuchtes Lustspiel noch allgemein bekannt.
Diabolischer Verrat
Süffiges Sittengemälde
Spannendes Debüt von Ruth Ware
Bissiger Eheroman von Meg Wolitzer
Die Einladung trifft Nora unerwartet. Seit zehn Jahren hat sie von ihrer einstmals besten Freundin Clare nichts gehört, nicht nach jener Geschichte, deren einzige Zeugin Clare damals gewesen war. Nora hatte sich danach zurückgezogen, alle Brücken hinter sich abgebrochen, sie lebt in einer winzigen Wohnung, wo sie an ihren Romanen arbeitet und sich sicher fühlt.
„Irrsinnig witzig“ urteilt die Times über den neuen Roman von Meg Wolitzer. Doch ist das, was die Bestsellerautorin mit geistreicher Bissigkeit beschreibt, keineswegs witzig.
Joe, der berühmte Autor, und seine Frau Joan, inspirierende, oft betrogene Muse, gelten als Traumpaar. Der Schein trügt. Zu Beginn sitzen beide im Flieger nach HelUnd nun soll sie zu Clares Jungesellinnen- sinki, wo Joe ein Literaturpreis überreicht abschied kommen, ohne auch nur zu ahwerden soll. Während er einer Stewardess nen, wen Clare heiraten wird. Gemeinsam ins Dekolletee blickt, festigt sich bei Joan mit der ebenfalls eingeladenen Nina macht der Plan, den eitlen Egozentriker zu verlassie sich auf den Weg zur tief in den winter- sen. Einst war er als junger Dozent mit ihr, lichen Wäldern Nordenglands gelegenen der äußerst schreibbegabten Studentin, einsamen Villa. Das zunächst friedliche ins Bett gestiegen und hatte Frau und Kind und etwas bemühte Miteinander entwiverlassen. Nun sind sie ein altes Ehepaar, ckelt sich rasch zu einem alptraumhaften und auch wenn sich eine Trennung kaum blutigen Geschehen, an dessen Ende Nora lohnt, will Joan ein eigenes Leben führen. schwerverletzt im Krankenhaus liegt und erst nach und nach ihre Amnesie zu über- Meg Wolitzer schildert ein nur scheinbar winden vermag. ungewöhnliches Ehedrama, ihr Hauptinteresse gilt aber der amerikanischen GesellRuth Ware arbeitete als Pressereferentin schaft insgesamt mit ihrer Heuchelei, wo für einen großen Verlag, bevor sie sich an weibliche Selbstverwirklichungspläne im dieses Debüt wagte. Auch wenn das AusKeim erstickt, ungewöhnliche Begabungen gangsszenario – Treffen eines ausgewählvon Frauen ignoriert und vom aufgeblaten Personenkreises an isoliertem Ort – zu- senen männlichen Mittelmaß instrumennächst nicht überrascht, so ist ihre Chronik talisiert werden. Der Knüller in diesem eines diabolischen Verrats und der Weg hin sarkastischen, dabei süffig zu lesenden zum Finale verteufelt spannend und wartet Sittengemälde kommt zum Schluss – und auf mit grandiosen Wendungen. wird nicht verraten. Ruth Ware: Im dunklen dunklen Wald. Ü: Meg Wolitzer: Die Ehefrau. Ü: Stephan Stefanie Ochel. dtv premium. 380 S., Euro Kleiner. DuMont, 270 S., Euro 23,15,90
Dem gesuchten Dichter gelangen mit seinem Stück ein großer Wurf und eine vortreffliche Synthese eines komischen Stoffes mit der Form der Tragödie. Er war zu Lebzeiten stets ein Außenseiter und wählte gemeinsam mit seiner unheilbar erkrankten Geliebten im Jahre 1811 den Freitod. Er wurde nur 34 Jahre alt. Aber das gesuchte Lustspiel hat ihn unsterblich gemacht. Für jeden Schauspieler ist die Hauptfigur eine hervorragende Möglichkeit, sein Können unter Beweis zu stellen. Man könnte mit den Aufführungen dieses Werkes, so widersprüchlich sie auch sein mögen, eine interessante Geschichte des Schauspiels unter dem Aspekt der Inszenierungen schreiben. Schon früh wurde das Stück für den Film entdeckt. Der Film mit einem bravourösen Emil Jannings in der Hauptrolle ist bis heute sehenswert. Wie heißen unser Autor und der Titel des gesuchten Dramas? Schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Februar 2017 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www.rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bremer Schauspiel. Die Lösung aus foyer 117 lautet „Das Leben ein Traum“ von Pedro Calderón de la Barca. Gewonnen haben: Manfred Edel, Bremerhaven Dr. Gabriele Frenzen, Bremen Fritz Reinecke, Oyten Christa Wilhelm-Peters, Delmenhorst Focke Wortmann, Bremen
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LITERATUR Buch & Musik / NordMord
LITERATUR
Buch & Musik
NordMord
Sängerin im Zwiespalt
Krimis aus der Region
Als ab Januar 1933 im Hitler-Deutschland die Rassengesetze durchgesetzt werden, ist die 1888 geborene Frida Leider als WagnerSängerin auf dem Höhepunkt ihrer internationalen Karriere. Seit 1930 verheiratet mit dem jüdischen Geiger Rudolph Deman, begann eine Zeit der Angst, des Kalküls, der Strategien. Eva Rieger, von 1991 bis 2000 Professorin für historische Musikwissenschaft an der Universität Bremen, ist dem Leben von Frida Leider nachgegangen.
Helgoland ist so aufregend wie ein toter Fisch im Watt. Die Behauptung, aufgestellt auf den ersten Buchseiten, wird sich als grundfalsch erweisen. Denn auf der Insel tobt nicht nur ein Orkan, sondern auch ein besessener Stalker, der es auf die junge Polizistin Anna Krüger abgesehen hat. Frisch versetzt an den Ort ihrer Jugendzeit wird sie mit ihrer ziemlich unerfreulichen Vergangenheit konfrontiert, die sich im Verlauf der 400 Seiten peu à peu erschließt.
Was reichlich spröde anfängt – Hauptsatz an Hauptsatz wird Herkunft und Ausbildung von Leider erzählt – landet schließlich in einem Strudel von Fakten, in dem Frida und Rudolph sich immer mehr verhaken. Rieger türmt jetzt die Fakten nicht aneinander, sondern aufeinander und es wird auf spannende Weise nachvollziehbar, wie sich die Schlinge um die beiden zuzieht.
Dass dies mittels ausgesprochen grausiger Taten geschieht, macht das Erstlingswerk von Tim Erzberg nicht gerade zur gemütlich konsumierbaren Bettlektüre. Denn auf dem roten Felsen fließt viel Blut, was die drei Beamten der Dorfpolizei völlig überfordert, zumal wegen des Wintersturms keine Verstärkung vom Festland anrücken kann. Parallel dazu gerät die Haushaltshilfe des undurchsichtigen Inselarztes in eine beFrida Leider hat das lange übersehen wollen, drohliche Lage, nachdem sie ihre Nase zu bis es nicht mehr ging. So wird die Aufartief in dessen Angelegenheiten gesteckt hat. beitung ihres Lebens und Wirkens zu einem Tim Erzberg knotet die beiden Handlungsfür alle Zeiten aktuellen Hintergrund des stränge geschickt zusammen, so dass der Künstlers: Wie politisch ist die Ausübung von Kunst? Etwas zu kurz kommt eine Thriller auf dem unwirtlich-düsteren „Hellgründliche Analyse der Stimme Leiders. Go-Land“ bis zum Schluss spannend bleibt. Und zu einem solchen Buch gehört eine CD! Aber wie gesagt: Nichts für Zartbesaitete! Peter Schulz Ute Schalz-Laurenze Eva Rieger: Sängerin im Zwiespalt ihrer Zeit. Olms-Verlag, 269 Seiten, ISBN 978-3-487-0857-1, 22,- Euro.
Tim Erzberg: Hell-Go-Land. Verlag HarperCollins, 400 Seiten, 16,- Euro
LITERATUR Bremer Literaturpreis foyer 47
RAUSCHHAFTER ZAUBER Bremer Literaturpreis für Terézia Mora Text: Inge Zenker-Baltes
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icht selten rangieren Erzählungen nach Romanen auf dem zweiten Platz. Umso erfreulicher die Entscheidung, den diesjährigen Bremer Literaturpreis der deutschsprachigen, 1971 in Ungarn geborenen und seit 1990 in Berlin lebenden Terézia Mora für ihren Band „Die Liebe unter Aliens“ zu verleihen. Terezia Mora debütierte bereits 1999 mit „Seltsame Materie“, Geschichten, die ihr den Ingeborg Bachmann Preis einbrachten. Für ihren Roman „Das Ungeheuer“ erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis.
zum nächsten, eine junge Mutter sieht ihren bei den Großeltern untergebrachten Sohn nur an den Wochenenden, und die magere, drogenabhängige Sally träumt in der titelgebenden Episode vom Meer. Als sie es schließlich gemeinsam mit ihrem fürsorglichen Freund Tim am Ende eines kleinen, anrührenden Roadmovies fast erreicht hat, bleibt die Sehnsucht danach unerfüllt.
Leben in vertrauter Fremde Förderpreis für Senthuran Varatharajah In seinem mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ausgezeichneten Briefroman lässt Senthuran Varatharajah, 1984 in Sri Lanka geboren, zwei Migrationserfahrungen aufeinanderprallen. Dabei hebt der Autor, der seit früher Kindheit in Berlin lebt und auf Deutsch schreibt, mit symbolhaften Bildern und ungewöhnlicher Sprachgewalt das Flüchtlingsschicksal anhand assoziativer Erinnerungsfetzen auf eine poetische Ebene und versucht so, diese auch für ihn elementare Erfahrung zu bewältigen.
Rastlos sind Moras Protagonisten, ruhen nicht in sich, sie suchen, sehnen sich nach etwas, was sie nicht wirklich zu definieren vermögen, träumen davon. Und nahezu In „Die Liebe unter Aliens“, so die Jury, alle sind einsam, mit ihrer Menschenscheu Sein Debüt dreht sich um die eher zufälentfalte Terezia Mora „mit Nüchternheit und ihrem Verlangen nach mitmenschlilig begonnene Facebook-Unterhaltung und Emphase gleichermaßen das Innenle- cher Wärme gleichermaßen allein. zwischen einem Doktoranden der Philoben ihrer Figuren zu Panoramen der Seesophie und einer Kunststudentin. Sie floh le“ und erzähle dabei „von Einsamkeit und Terezia Mora gelingt in ihrem sprachaus dem Kosovo nach Marburg, er aus Sri Verlorenheit“. In der Tat werden die einmächtigen Werk schier Unmögliches: Jede Lanka nach Berlin. Die Beiden suchen zu dringlich und sinnlich vermittelte Einsam- ihrer fesselnden, pragmatisch wirkenden Beginn nach Gemeinsamkeiten, tauschen keit und Verlorenheit zum Herzstück fast und dennoch von zarter Poesie getragesich aus über ihre Ankunft in Deutschland, jeder der elf Episoden. nen Geschichten bewegt sich ohne Länüber ihr neues fremdes Umfeld. gen auf ähnlich hohem erzählerischen und Der betagte Marathonmann läuft einem kompositorischen Niveau, übt einen fast Vorsichtig tastend zunächst, nimmt das jungen Taschendieb hinterher, der die unrauschhaften Zauber aus, dem sich der Le- gegenseitige Entdecken Fahrt auf, wird zu verwüstlich wirkende Kondition des bestoh- ser nur allzu gerne hingibt. Gerade weil die ineinandergreifenden Berichten über Alllenen Alten kaum fassen kann. Während die eine oder andere Story etwas rätselhaft en- tagsrassismus, das schmerzhafte Verlassen von Herkunftswelten, zur „ForschungsStadt wie eine rasche Filmsequenz im Eildet, bleibt angenehm viel Raum für Spareise in ihre neue Sprache“, wie die Brezugtempo an dem alten Athleten vorüberziergänge der eigenen Fantasie. mer Jury hervorhebt. So kreativ der Beginn zieht und von ihm nur rauschhaft wahrgeTerézia Mora: Die Liebe unter Aliens. in einer sich neu anzueignenden, wenig nommen wird, verliert er beinahe sein Ziel Luchterhand, 267 S., 22,- Euro gastfreundlichen Welt auch sein mag, so aus dem Blick und dann, an einer roten Amschwingen doch latent Erinnerungen an pel, auch den Anschluss an den Flüchtigen. unwiederbringlich Vertrautes mit, das für immer zurückgelassen wurde. Ein geschiedener Vater lebt von einem WieSenthuran Varatharajah: Vor der Zunahme dersehen mit seinem geliebten kleinen Sohn der Zeichen. S.Fischer. 250 S., 19,99 Euro
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SPARKASSE KULTUR SCHAFFEND
„Oktober“, Deutsche Kinemathek
Naum Kleiman „Cinema – A public affair“, © Martin Farkas / Filmkantine UG
HÜTER DER FILMGESCHICHTE D
as Kino ist eine kollektive Kunstform, und so ist es gut und richtig, wenn der Bremer Filmpreis der „Gut für Bremen“-Stiftung der Sparkasse in Bremen nicht nur an Schauspieler oder Regisseure verliehen wird, die ja auch sonst im Rampenlicht stehen, sondern auch an einige von jenen, die meist eher ungenannt blieben, aber ebenfalls entscheidend an der Produktion und Verbreitung von Filmen beteiligt sind. So wurden schon die Produzenten Karl Baumgartner und Ruth Waldburger, die Cutterin Bettina Böhler, der Filmkomponist Alberto Iglesias und die Kamerafrau Caroline Champetier im Bremer Rathaus für ihre Verdienste um den europäischen Film ausgezeichnet.
Der 1937 in Kishinew (das heute zu Moldawien gehört) geborene Naum Ichiljewitsch Kleiman war 1967 einer der Gründer des Sergej Eisenstein-Archivs, das er dann bis 1985 auch leitete. Und für die Aufbereitung des Erbes des sowjetischen Filmavantgardisten ist er auch weltweit bekannt geworden. So war er maßgeblich für die Rekonstruktion von dessen „verlorenem“ Film „Die Beshin-Wiese“ verantwortlich, die durch die Bearbeitung von einzelnen Bildkadern ermöglicht wurde.
Kleiman veröffentlichte über die Jahrzehnte hinweg Werke von Eisenstein, zu denen auch Manuskripte und Tagebücher gehören und er gab den Impuls zur Gründung der Zeitschrift „Filmwissenschaftliche Mitteilungen“, für die er als Redakteur arAber die Arbeit am Film ist ja nicht dann beitete und die auch heute noch erscheint. abgeschlossen, wenn die letzte Klappe ge- 1989 gründete er die Moskauer Cinemafallen oder die erste Kopie bei der Premithek, deren Leitung er 1992 übernahm. ere gezeigt wird. Auch die Bewahrung des Täglich wurden dort Filmklassiker gespielt Filmerbes und die Vermittlung von Wissen sowie regelmäßig Retrospektiven und Fesüber das Kino gehören zu den wichtigen tivals veranstaltet. Elementen der Filmkultur. Und auf dieser Ebene hat sich kaum einer so um deren Ähnlich wie einige Jahrzehnte davor in Förderung verdient gemacht wie der rusder Pariser Cinematheque wurde so eine sische Filmhistoriker und Museumsleiter neue Generation von Filmemachern und Naum Kleiman. Cineasten dadurch, dass sie all diese Filme aus den verschiedenen Ländern, Zei-
SPARKASSE KULTUR SCHAFFEND
„Pater Panchali“, T he Cinemaholic
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„Im Lauf der Zeit“, ©WimWendersStiftung
Filmpreis der „Gut für Bremen“-Stiftung der Sparkasse in Bremen geht an den russischen Filmhistoriker Naum Kleiman Text: Wilfried Hippen ten und Genres sehen konnten, gefördert und inspiriert. Die Sammlung des Museum umfasst mehr als 150.000 Projekte. Im Jahr 2005 ging das Gebäude des Moskauer Filmmuseums wegen eines Immobilienskandals verloren und Kleiman organisierte danach Filmvorführungen in anderen Kinos und Museen der Hauptstadt, wodurch die Cinemathek „im Exil“ weiter existieren konnte.
Die Jury des Bremer Filmpreises besteht in diesem Jahr aus der Mitbegründerin des Berliner Kommunalkinos Arsenal und des „Internationalen Forums des jungen Films“, Erika Gregor, der Filmemacherin und Filmwissenschaftlerin Prof. Angelina Maccarone sowie dem Kuratoren, Publizisten und Hochschuldozenten Ralph Eue. In der Begründung ihrer Entscheidung nennen sie Naum Kleiman einen „Museumsleiter und Film-Programmgestalter, der für Durch sein kompromissloses Engagement sein Land eine epochale Leistung der Filmfür die internationale Filmkultur wurund Kulturvermittlung vollbracht hat.“ Sie de Kleiman für Putins Russland unbesehen ihn als „eine Zentralfigur filmkultuquem und immer mehr unter Druck gereller Forschungs- und Vermittlungsarbeit. setzt. Er sprach in diesem Zusammenhang Seine Ausstrahlung reicht weit über die von seinem „elften Gebot“: „Du darfst kei- Grenzen seines Landes hinaus und umne Angst haben!“ Als Teil einer politischen spannt die ganze Welt.“ Säuberungswelle in der russischen Kulturszene wurde Kleiman 2014 als Leiter des Seit 1999 vergibt die „Gut für Bremen-StifFilmmuseums abgesetzt, was zu internatung der Sparkasse in Bremen“ den mit tionalen Protesten 8.000 Euro dotierführte. Das Film„Du darfst keine Angst haben!“ ten Bremer Filmpreis. museum wurde Nach dem ersten Preisdann im Auftrag träger Bruno Ganz des Kulturministers Wladimir Medinski folgten große Namen des europäischen Kivon der Filmjournalistin Larissa Soloninos wie die Regisseure Lars von Trier, Ken cina übernommen und „abgewickelt“, so- Loach, Agnés Varda, Marcel Ophuls, Bela dass es danach schnell in die Bedeutungs- Tarr, Ulrich Seidl sowie die Brüder Jean-Pilosigkeit abgesunken ist. erre und Luc Dardenne. Zu den mit dem Preis ausgezeichneten Schauspielerinnen
zählen Tilda Swinton, Kati Outinnen, Nina Hoss und Sylvie Testud. Die Verleihung findet am 19. Januar im Rahmen eines festlichen Senatsempfangs in der Oberen Halle des Bremer Rathauses statt. Der Preis selber ist eine Tasche, die „Bremer Wundertüte“, und wird jedes Jahr von einem anderen Bremer Künstler entworfen. Das Bremer Kommunalkino City 46 veranstaltet als Kooperationspartner des Filmpreises jeweils eine kleine Filmreihe. Diese wird am Abend der Preisvergabe mit der deutschen Dokumentation „Cinema – A Public Affair“ begonnen, den Tatiana Brandrup über Kleiman und das Moskauer Filmmuseum gedreht hat. An den nächsten Tagen folgen einige Wunschfilme des Preisträgers: „Oktober“ von Sergej Eisenstein, „Pater Panchali“ von Satyajit Ray und „Im Lauf der Zeit“ von Wim Wenders. Und zum ersten Mal wird ein Bremer Nachwuchs-Filmpreis vergeben, dessen Gewinner durch den jeweiligen Hauptpreisträger bestimmt wird. In diesem Jahr ist dies der Filmwissenschaftler Felix Lenz, der am 20. Januar zusammen mit Kleiman im City 46 ein ganztägiges Forum mit Filmen und Vorträgen zu Sergej Eisenstein gestalten wird.
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KINO Manchester by the Sea
KINO Text: Wilfried Hippen
„Manchester by the Sea“
Eine verlorene Seele „Manchester by the Sea“ von Kenneth Lonergan Dies sind die Wochen, in denen Hollywood seine aussichtsreichsten Kandidaten für die Oscars in die Kinos bringt. Nicht zu früh, sonst sind sie schon wieder vergessen. Aber gerade noch im Zeitrahmen, der sie als Produktionen des vergangenen Jahres qualifiziert. Bei diesen Prestige-Projekten gibt es selten viel Aktion, sondern es wird stattdessen gern von den Menschen erzählt. In „Manchester by the Sea“ geht es etwa darum, ob eine verlorene Seele gerettet werden kann. Lee Chandler heißt dieser Mann. Nachdem er durch einen Schicksalsschlag alles verloren hat, was er liebte, hat er völlig vereinsamt scheinbar mit dem Leben abgeschlossen. Doch dann stirbt sein älterer Bruder, der ihn als Vormund für seinen 16-jährigen Sohn eingesetzt hat. Zuerst ist er angesichts der Verantwortung völlig überfordert und es dauert lange, bis er und sein Neffe Patrick lernen, Nähe und Vertrauen zueinander zuzulassen. Erzählt ist dies nicht in melodramatischen, spektakulären Szenen, sondern mit einer ruhigen Beiläufigkeit, die den Zuschauern Raum und Zeit dafür gibt, sich immer tiefer in die Geschichte hineinziehen zu lassen. Dabei wirkt Lee am Anfang des Films so unnahbar, dass zuerst keine Sympathie, sondern eher Neugierde darauf geweckt
wird, wie er solch einen fast absoluten Grad der Einsamkeit erreichen konnte. In Rückblenden wird dann gezeigt, wie seine scheinbar heile Welt in kleinen Schritten zerfällt und wie seine Schuldgefühle es unmöglich machen, dass er bei anderen Trost für seinen tragischen Verlust findet. Regisseur Kenneth Lonergan gelingt es meisterlich, Szenen zu schreiben und dann auch zu inszenieren, in denen er nicht erklärt, sondern zeigt, wie die Menschen in existentielle Nöte geraten. Und er weiß, wie wichtig es ist, dabei eine Balance zwischen schwer und leicht, zwischen Tragik und Humor zu finden. So ist „Manchester by the Sea“ alles andere als ein deprimierender Film. Und Lonergan hat auch ein sicheres Gespür dafür, wie er die Atmosphäre eines Ortes einfangen kann. Er beobachtet genau und findet dann die richtigen Bilder, um das Milieu spürbar zu machen, in dem Lee Chandler mit seiner Familie lebte. Casey Affleck wird mit dieser Rolle endgültig aus dem Schatten seines älteren Bruders Ben Affleck treten, denn er spielt Lee so furchtlos, eindringlich und authentisch, das dies, egal wohin die Oscars in diesem Jahr fallen werden, eine der besten Leistungen eines amerikanischen Schauspielers seit langem ist. Kinostart: 19. Januar
KINO Demnächst/DVD-Tipp
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TIPP
„Jackie“
„Die irre Heldentour des Billy Lynn“
Neu auf DVD Demnächst im Kino
gung“ und die Dialoge zu „Der Himmel über Berlin“. Jetzt hat Wenders mit „Die schönen Tage von Aranjuez“ (26. 1.) ein Jacqueline Kennedy ist eine der histoTheaterstück von Handke inszeniert, das rischen Ikonen der USA, und so ist es verwunderlich, dass erst jetzt mit „Jackie“ (Ki- aus viel Dialog und wenig Handlung besteht. Kaum ein Stoff eignet sich weniger nostart: 26. 1.) eine Filmbiografie über sie für die 3D-Technik, doch die ist das neue vorliegt. Als First Lady war sie ein Idol des jungen Amerikas, nach dem Attentat auf ih- Spielzeug von Wenders und so ist dieses Werk zumindest kurios. ren Mann John F. Kennedy eine tragische Heldin, nach ihrer Heirat mit dem griechischen Reeder Onassis eine eher widerAus dem Vollen der 3D-Optik schöpft dasprüchliche Persönlichkeit. Der chilenische gegen Ang Lee. In seiner RomanadaptiRegisseur Pablo Larrain konzentriert sich on „Die irre Heldentour des Billy Lynn“ aber auf die 60-er Jahre und so ist der Kern (2. 2.) erzählt er von einem Soldaten, der seines Films ein Interview, das die Titelhel- nach einem Feuergefecht im Irakkrieg als din eine Woche nach dem Attentat dem „Ti- Held gefeiert wird. Aber während einer me Magazin“ gab. Natalie Portman spielt landesweiten Sieges-Tournee wird langsie mit der genau passenden Mischung aus sam deutlich, was wirklich geschehen Trauer, Selbstbewusstsein und Charme. ist. Erzählt wird dies mit einem zugleich warmherzigen und satirischen Grundton, Im Jahr 2012 stieß ein Kreuzfahrtschiff vor der die spektakuläre Inszenierung des der spanischen Küste auf ein manövrierKriegs subversiv untergräbt. unfähiges Schlauchboot mit 13 Flüchtlingen aus Afrika an Bord. Einer der KreuzDie Filme von Martin Scorsese haben imfahrtpassagiere filmte deren Rettung mit mer starke religiöse Bezüge gehabt, sei seinem Handy. Der Film „Havarie“ (26. 1.) es offensichtlich wie in seiner Passionsvon Philip Scheffner besteht nur aus einer geschichte oder unterschwellig in seinen extremen Zeitlupe dieser einen Aufnahme. Genrefilmen. In „Silence“ (2. 3.) erzählt er Dazu hört man den Funkverkehr, der die von einem portugiesischen Jesuiten, der Rettungsaktion begleitete und die Komim 15. Jahrhundert nach Japan reist, um mentare von Zeugen. Der Film ist eine Zu- dort geheime Missionsarbeit zu leisten. mutung, aber als solche auch dem Thema Doch dort wurde zu dieser Zeit beschlosangemessen. sen, das Land von allen westlichen Einflüssen zu säubern und so erlebt der junge Wim Wenders und Peter Handke sind JuHeld Verfolgungen, Folterungen und sogar gendfreunde, die schon öfter zusammen- Kreuzigungen von christlichen Japanern. gearbeitet haben. Handke schrieb die Das grandios inszenierte historische DraDrehbücher zu „Die Angst des Tormanns ma kann auch als Kommentar zu heutigen beim Elfmeter“ sowie „Falsche BeweZuständen gelesen werden.
„Meine Zeit mit Cézanne“ von Danièle Thompson „Ich möchte so malen wie du schreibst“ gesteht Paul Cézanne Émile Zola in einem der wenigen versöhnlichen Momente dieses Films. Die beiden waren Jugendfreunde, zerstritten sich aber, nachdem der Schriftsteller den noch erfolglosen impressionistischen Maler in seinem Schlüsselroman „Das Werk“ als gescheiterten Künstler und Selbstmörder beschrieben hatte. „Meine Zeit mit Cézanne“ (ab 16. 2. im Handel) erzählt von fiktiven Begegnungen der beiden im sonnendurchfluteten Aix-en-Provence, und natürlich schwelgt die Regisseurin Daniéle Thompson, die sich auf Historienfilme spezialisiert hat, hier in schönen Bildern, zu denen sie Cézannes Werke inspiriert haben. Zola kommt aus ärmlichen Verhältnissen und wandelt sich nach dem ersten Erfolg seiner Bücher schnell vom jungen Wilden zum bürgerlichen Künstler. Der von Haus aus reiche Cézanne machte dagegen kompromisslos moderne Kunst und reüssiert erst sehr spät in seinem Leben. Dieser Gegensatz bildet den Kern des Dramas, das allerdings eher in die Breite als in die Tiefe geht. Von Malerei und Literatur erfährt man erstaunlich wenig, doch dafür bietet der Film einen kurzweiligen Panoramablick auf das späte 19. Jahrhundert.
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ROLLENSPIEL
: Rollenspiel
Foto: Janina Rahn
(red) Nein, eine Inventarnummer – wie ein aufmerksamer Journalist schon mal augenzwinkernd vermutete – hat Pago Balke (62) im Bremer Focke-Museum noch nicht. Aber dort anzutreffen ist der keineswegs museumsreife Kabarettist durchaus häufig, besteht doch seit geraumer Zeit eine enge Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Haus. Davon zeugen die satirischen Führungen, die er durch die Sammlung unternimmt und mit Titeln wie „Manieren“, „Ger-manie“ oder „Pilgern mit Pago“ ankündigt. Jetzt ist „Pop mit Pago“ hinzugekommen, ein humoristisch-kritischer Gang durch die aktuelle Sonderausstellung „Oh Yeah! Popmusik in Deutschland“. Dabei geht Balke mal als Udo Lindenberg, mal als Uschi Nerke unter anderem der politischen Frage nach, „was die Macht mit der Musik macht und was die Musik mit der Macht macht.“ Und weil er gerade dabei ist, verrät er auch Persönliches zum Thema Popmusik: Pogo habe Pago beispielsweise nur selten getanzt, Protestlieder dafür immer gesungen, Popschnulzen hingegen nur am Lagerfeuer. Und Gammler sei er nie gewesen – obwohl er manchmal wohl so ausgesehen habe. Am 22. Januar (17 Uhr) ist Pago Balke wieder in Sachen Popmusik unterwegs; Anmeldungen sind erforderlich unter Telefon 04 21 – 699 600-50.
(ps) Was Satire bewirken kann, hat die von Jan Böhmermann losgetretene Farce um den türkischen Präsidenten Erdogan nachhaltig aufgezeigt. Auch Markus Tönnishoff bürstet gern gegen den Strich. „Satire muss anecken und Staub aufwirbeln, und sie muss auch mal schmerzhaft sein, sonst wird sie konturenlos und unscheinbar“, urteilt der in Schwachhausen lebende 51-Jährige, der gerade nach „Wenn der Affe sich schnäuzt, klingelt die Kasse“ seinen zweiten Band mit Satiren veröffentlicht hat. Unter dem Titel „Ein Herz für intersexuelle Pinguine“ (ISBN 978-3-7345-5240-3) hat er 25 skurril-bissige Texte zusammengestellt, wobei der Spannungsbogen von überforderten Sportreportern über ignorante Kellnerinnen bis zu eben jenem Präsidenten reicht, dessen politische „Säuberungen“ Kanzlerin Merkel laut Tönnishoff so kommentiert: „Es ist doch schön, wenn alle Menschen sauber sind.“ Zudem geht der Autor, im Brotberuf Redakteur bei einer Bremer Tageszeitung, den entscheidenden Fragen nach, welche Rolle Hamster bei der Bundeswehr spielen können, warum Klobürsten unentbehrlich sind und was passiert, wenn beim Polizeinotruf gespart wird („Wenn Sie von einem mutmaßlichen Straftäter bedroht werden, wählen Sie die 1“).
DVD-TIPP 53 foyer
DVD-Tipp Gewagt, aber gelungen
Viele Musikliebhaber schätzen die Bayerische Staatsoper wegen ihrer ungewöhnlichen Dichte an Opernstars und der ganz unterschiedlichen Inszenierungsstile. Eine der wichtigsten und spannendsten Produktionen der letzten Jahre ist beim Label C Major herausgekommen: Antonín Dvoráks psychologisch raffinierte Märchenoper „Rusalka“, radikal interpretiert von Martin Kušej. Dem Regisseur ist es gelungen, Rusalkas Welt der Wassergeister in packende, moderne Bilder zu setzen. Rusalkas Drang, ihrem Leben zu entfliehen und sich in eine menschliche Seele zu verwandeln, kombiniert Kušej mit Missbrauchsfällen der jüngeren Gegenwart. Das jedoch alles andere als plakativ, sondern kunstvoll und fesselnd. Presse und Publikum nahmen die Produktion begeistert auf. Die gewagte Inszenierung lebt von einem hinreißend spielenden, sehr gut singenden Ensemble. Kristine Opolais ist die perfekte Darstellerin für die Titelrolle: Sie agiert mit Totaleinsatz und singt ambitioniert. Dass sich neben ihr Günther Groissböck, Klaus Florian Vogt, Nadia Krasteva und Janina Baechle behaupten können, spricht für Kušejs Kunst, so etwas wie Ensemblegeist zu wecken. – Antonín Dvorák: Rusalka. C Major 750808, 2 DVDs, 27,- Euro. Markus Wilks
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SERIE Was macht denn…?
WAS MACHT DENN …?
foyer auf den Spuren von alten Bekannten aus der regionalen Kulturszene
(SK) Urs Dietrich (58) hat das Bremer Tanztheater – zusammen mit seiner Mentorin Susanne Linke – seit 1994 geleitet. Von 2000 bis 2007 war er alleiniger Leiter der Company; der Intendantenwechsel bedeutete für ihn den Abschied. „Ich bin damals nicht in ein schwarzes Loch gefallen“, erinnert sich der in Berlin lebende Choreograf heute: „Das Schaffen macht mich glücklich, egal, wo ich bin.“
(ps) „Kämpferisch“, „erfrischend“, „markant“ – so urteilten die Medien über Daniela Sindram, die in Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ an der Wiener Staatsoper den Hänsel sang. Der TV-Sender 3sat bescherte den Opernfreunden an Heiligabend eine Aufzeichnung der von Christian Thielemann dirigierten Premiere.
Mit der Hänsel-Partie ist die Mezzosopranistin bestens vertraut, war sie damit Es folgten Produktionen in Madagaskar, doch schon vor vielen Jahren am Bremer Indien und Braunschweig. Und Susanne Goetheplatz zu erleben. Von 1996 bis 2001 Linke, Leiterin der Tanzsparte in Trier, gehörte die gebürtige Nürnbergerin dem hat ihn zu sich ans Haus geholt, für eine Ensemble des Bremer Theaters an, wurde Produktion pro Spielzeit. Der gebürtige in ihrem ersten festen Engagement sofort Schweizer arbeitet dort nach wie vor mit großen Partien des Mezzorepertoires mit einigen Tänzern aus der „Bremer betraut und 2001 mit dem Kurt-HübnerFamilie“ zusammen. Sein jüngster Erfolg: Preis ausgezeichnet. Daniela Sindram das getanzte Requiem „Stabat Mater“, sang damals unter anderem den Octaviuraufgeführt in den römischen Thermen, an im „Rosenkavalier“, den Cherubino inspiriert von Pergolesis spiritueller und in „Figaros Hochzeit“ oder die (herrlich gleichzeitig nahezu opernhafter Musik. beschwipste) Öffentliche Meinung in „Orpheus in der Unterwelt“. Daneben tanzt Dietrich selbst. In seinem Solo „Thalamus“ geht es um das Hören, Seither machte sie steile Karriere, ist als Riechen, Schmecken, Tasten. Der Titel Wagner- und Strauss-Sängerin weltweit bezieht sich auf den Teil im Gehirn, der von Mailand über München bis New York bestimmt, was ins Bewusstsein gelangt. gefragt und wird am 1. Mai in der HamDietrich: „Tanz ist das Intensivste und Ehr- burger Elbphilharmonie zu hören sein. lichste, was es gibt. Anders als mit Worten Auf dem Programm: Mahlers „Sinfonie der Tausend“, es dirigiert Kent Nagano. kann man mit dem Körper nicht lügen.“
CLUBS IN BREMEN Rotary International 55 foyer
FÖRDERUNG IM FOKUS Soziales Engagement der acht Bremer Rotary Clubs
Musikwerkstatt der Bremer Philharmoniker
W
as machen Bremerinnen und Bremer eigentlich in ihrer Freizeit, wenn sie nicht gerade im Theater, Konzert oder Museum weilen? Sie sind in ihrem Club! Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen und stellen in den kommenden Ausgaben einige namhafte Clubs und Gesellschaften der Stadt genauer vor.
Geflüchtete mit Betreuerin Emilia Gallas im Focke-Museum „10 Dinge, die du über Bremen wissen solltest“
Alle Führungspositionen der Vereinigung werden im jährlichen Wechsel neu besetzt. Aus diesem Rotationsprinzip ergibt sich schließlich der Name Rotary. Inzwischen umfasst das weltweite rotarische Netzwerk mehr als 35.200 Clubs in 200 Ländern mit 1,2 Millionen Mitgliedern. In Deutschland gibt es derzeit 1046 Rotary Clubs mit rund 54.200 Mitgliedern. Die acht Clubs in BreAus gutem Grund starten wir mit Rotary In- men zählen 534 Männer und Frauen aus den ternational, einer Service-Organisation, die Bereichen Handel, Industrie, Handwerk, vielen foyer-Lesern namentlich vertraut sein Medizin, Jura, Kultur und Wissenschaft zu wird. Doch was verbirgt sich hinter dem ihren Mitgliedern. Emblem, einem Zahnrad, das ganz dezent 534 Revers allein in Bremen schmückt? Ein besonderes Anliegen aller Rotarier ist die Förderung der Jugend. AustauschproRotary wurde im Jahre 1905 in Chicago gramme für Schüler, Studenten und junge von dem Rechtsanwalt Paul Harris und Berufstätige ermöglichen jährlich etwa 7000 drei Freunden als erster Service-Club der jungen Menschen einen AuslandsaufentWelt gegründet. Leitidee war die Entwickhalt. Außerdem zählt Rotary zu den führenlung von Freundschaft, Toleranz und Hilfs- den privaten Stipendien-Organisationen der bereitschaft zwischen allen Berufsklassen Welt. Mehr als 30.000 junge Menschen erund gleichermaßen zwischen den verhielten bereits finanzielle Unterstützung zu schiedenen Religionsgemeinschaften. Die- einem Studium im Ausland. ser Anspruch verbreitete sich schnell über die Grenzen der USA hinaus. 1927 formier- Hier vor Ort kümmern sich alle Bremer te sich in Hamburg der erste deutsche Club Clubs um die Betreuung von unbegleimit gleicher Zielsetzung. teten Flüchtlingen. Aus einer Gemein-
schaftsspende werden etwa Sportgeräte angeschafft und gemeinsame Kreativtage gefördert. Rotarier stehen Hauptschülern bei der Vermittlung von Praktikums- und Ausbildungsplätzen als Paten zur Seite. Insgesamt kann sich das soziale Engagement der Bremer Rotary Clubs mit einer jährlichen Spendensumme von mehr als 150.000 Euro im bundesweiten Vergleich gut sehen lassen. Diverse Förder- und Hilfsprojekte vor Ort wie z.B. Frauennotruf, Hospizarbeit u.a. (siehe Fotos), aber auch im Ausland werden aus diesem Topf unterstützt. Jeder Club entscheidet jedoch eigenständig über die Verwendung der jeweiligen Spendengelder. Und wie gestaltet sich das fröhliche Clubleben? Einmal wöchentlich treffen sich die Mitglieder zum freundschaftlichen Austausch mit gemeinsamem Essen. Vorträge aus allen denkbaren Fach-Richtungen bereichern die Zusammenkünfte. Für berufliche Zugvögel ist die Mitgliedschaft in einem Rotary Club besonders attraktiv, denn sie bietet in jeder neuen Umgebung eine hilfreiche private Anlaufstelle. (MCK)
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PANORAMA Wissenschaft
PANORAMA Text: Stephan Cartier
Navi für die Energiewende
Ohne Rezept
Das Ziel des Forschungsprojektes klingt nach der Quadratur des Kreises: Industrie und Privathaushalte sollen in Deutschland genug Energie haben, und gleichzeitig will man die international vereinbarten Klimaschutzziele erreichen. Das „Energiewende Navigationssystem“ (ENavi) stellt sich dieser schwierigen Aufgabe. Mit von der Partie wird die Universität Bremen sein.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, meint der vielzitierte Volksmund. Und so vieler Worte bedarf es nicht einmal, um in einer Apotheke gut beraten zu werden. Mit Hilfe einer Piktogramm-Tabelle, die Oldenburger Rehabilitationspädagogen entwickelt haben, können sprachbehinderte oder anderweitig gehandikapte Menschen dies nun viel selbstständiger erledigen. „Unterstützte Kommunikation in der Apotheke“ UKAPO“ heißt die Mappe etwas kundenunfreundlich.
Hier befassen sich Wissenschaftler des Fachbereichs Produktionstechnik unter der Leitung von Stefan G. Reisemann (Foto) mit der so genannten Resilienz von Energiesystemen. Man will ergründen, wie soziale, technische und wirtschaftliche Faktoren der Energiewende aufeinander einwirken und sich gegenseitig beeinflussen. Hierdurch erhoffen sich die Forscher, die komplexe Umstellung von fossilen auf regenerative Energien nachhaltig und belastbar zu gestalten – auch nach Krisen und technischen Rückschlägen. 40 Universitäten und Institute sind an dem Kopernikus-Programm beteiligt, das vom Bund mit 280 Millionen Euro finanziert wird. „Der Anteil meines Fachgebietes ist gemessen am Gesamtprojekt zwar klein, aber strategisch sehr wertvoll, da wir zu den wenigen Experten für Resilienz im System gehören“, so Stefan G. Reisemann.
Der sprachlich eingeschränkte Patient deutet auf Bilder, um zum Beispiel zu zeigen, dass er Bauchschmerzen oder Durchfall hat. „Über UKAPO lässt sich ein komplettes Beratungsgespräch in der Apotheke abwickeln, denn die Symbolik orientiert sich an den Beratungsleitlinien der Bundesapothekerkammer“, sagt Andrea Erdélyi, Leiterin der Beratungsstelle für Unterstützende Kommunikation an der Universität Oldenburg. Vier Jahre lang haben die Oldenburger Sprachforscher und Sonderpädagogen an UKAPO gearbeitet. Nun liegen die Ergebnisse in vielen niedersächsischen Apotheken aus. Die Mappe findet mittlerweile auch im Ausland Interesse, etwa in Schweden. Piktogramme sind eben international verständlich.
PR WIRTSCHAFT International School of Bremen 57 foyer
VORBEREITET FÜR DIE WELT
Unterrichtssprache Englisch: An der International School of Bremen ist vieles anders
G
anze drei Schülerinnen waren dabei, als die ISB – International School of Bremen am 4. September 1998 ihren Unterrichtsbetrieb aufnahm. Zwischen damals und heute liegen ein rasantes Wachstum, die Gründung eines eigenständigen Trägers, die Anerkennung als Ersatzschule durch die Bildungsbehörde, 2011 der Bezug eines neuen Schulgebäudes im Technologiepark und inzwischen knapp 400 Schülerinnen und Schüler, die von mehr als 50 Lehrkräften aus aller Welt unterrichtet werden. Die Unterrichtssprache ist Englisch, die ISB hat damit eine Alleinstellung im nordwestdeutschen Raum. Das Angebot ist maßgeschneidert für die Familien der vielen Mitarbeiter ausländischer Firmen in Bremen und Umgebung, aber auch für die Eltern deutscher Schulpflichtiger, die eine englischsprachige Erziehung ihrer Kinder wünschen. Die Lehrpläne der ISB sind weltweit abgestimmt, weshalb beim Wechsel in eine andere Internationale Schule kein Schuljahr verloren geht. Ihre Abschlüsse sind das IB (International Baccalaureate, vergleichbar dem Abitur) und das IGCSE (International General Certificate of Secondary Education, vergl. Mittlere Reife) zum Ende der
10. Klasse. Das IB Diploma öffnet den Zugang zu jeder internationalen und deutschen Universität.
ganz spielend und nebenbei die englische Sprache lernen.
Für den Wirtschaftsstandort Bremen ist die ISB eine wichtige Einrichtung. Die ZuDie ISB ist eine anerkannte MINT-ECsammenarbeit mit der Wirtschaft und daSchule und hat ein ausgeprägtes Promit den Unternehmen ist ihr wichtig, wesfil in Mathematik, Informatik, Naturwishalb die „Initiative Schule/Betrieb“ ins senschaften und Technik. Auch das Fach Wirtschaft wird unterrichtet. Die Schüle- Leben gerufen wurde, um Firmen in Brerinnen und Schüler lernen an der ISB Neu- men und dem Umland für eine Partnerschaft zu gewinnen. Dadurch können ganes kritisch zu hinterfragen und zu anaze Klassen oder kleinere Gruppen den lysieren, sich mit komplexen Problemen Betrieb, die Fertigung oder die Verwaltung auseinanderzusetzen und begründete, der Unternehmen kennenzulernen. ethische Entscheidungen zu fällen. Die ISB ist eine allgemein bildende Koedukationsschule mit einem internationalen Programm. Sie fühlt sich den Gedanken der Völkerverständigung, der Toleranz und der Gleichberechtigung aller Menschen verpf lichtet. Achtung und Offenheit gegenüber den Kulturen wird bei den Schülern geweckt und vertieft, das soziale Engagement gefördert. Ziel der Erziehung ist es, selbstbewusste und verantwortungsvolle junge Menschen heranzubilden. Als verlässliche Ganztagsschule ist die ISB für Kinder und Jugendliche von 3 bis 19 Jahren da. Der angeschlossene Kindergarten nimmt die 3-jährigen auf, die dort
Außerdem soll die Möglichkeit bestehen, dass Schülerinnen und Schüler zu einem Praktikum aufgenommen werden. Auch wenn es um die Vergabe von Ausbildungsplätzen geht, bittet die ISB um Berücksichtigung ihrer Abgänger, die bestens auf das Praktikum und/oder die Ausbildung vorbereitet sind, denn die Jugendlichen an der ISB sind mindestens zweisprachig aufgewachsen. ISB International School of Bremen Badgasteiner Straße 11 28359 Bremen Telefon 04 21 – 51 57 79-0 www.isbremen.de
Gemeinsam für das Glück von morgen 25. Feb · 20.00 Uhr Die Glocke, Bremen Erleben Sie Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen gemeinsam mit Nachwuchskünstlern unter der Leitung von Joshua Weilerstein. Elisabeth Freyhoff JAHRGANG 1999 · SOPRAN Sophie Stein JAHRGANG 2000 · OBOE Alfred Chen JAHRGANG 1995 · KLAVIER Ludwig August Lebrun Oboenkonzert Nr. 1 d-Moll Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 Arien von Wolfgang Amadeus Mozart, Eduard Künneke, Johann Strauß, Carl Maria von Weber Georges Bizet Sinfonie Nr. 1 C-Dur
Die Tickets erhalten Sie im WESER-KURIER Pressehaus, in den regionalen Zeitungshäusern, telefonisch bei Nordwest Ticket 0421 - 36 36 36 sowie online unter www.weser-kurier.de/ticket und beim Kunden-Service der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. PA RTN ER DER DEUTSCHEN K A MMERPHILH A RMONIE BREMEN
KULTURTERMINE
15. Januar bis 15. März 2017 ................................................... Theater Bremen (S) Frank Witzel: Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969. Kulissenkeller (S) Renziehausen/Bohl: Verlorene Jugend. Brauhaus-Keller (M) Karl Hartmann: Simplicius Simplicissimus. Theater am Goetheplatz (S) Jaroslav Rudis: Nationalstraße. Kleines Haus (M) Levin Handschuh/Riccardo Castagnola: Hoffmann – Ein Offenbach-Projekt. Kleines Haus (S) Kara/Kindermann/Pajtler: Bang Bang. Theater am Goetheplatz (M) Januar, Februar, März, April… – Die Musik steht niemals still. Theater am Goetheplatz (S) nach Sam Esmail: Mr. Robot. Kleines Haus
(Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel, T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!
Abkürzungen: P = Premiere WA = Wiederaufnahme UA = Uraufführung z.l.M. = zum letzten Mal w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben Alle Termine ohne Gewähr! Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Terminschluss: 1. Januar
BREMEN
...................................... Theater Bremen
59 foyer
................................................... Stadttheater Bremerhaven
PREMIERENDATEN
17. 1. 20. 1. 28. 1. 29. 1. 9. 2. 11. 2. 19. 2. 2. 3.
KULTURKALENDER
4. 2. (M) Simon Vosecek: Biedermann und die Brandstifter (DE). Großes Haus 11. 2. (S) Ferdinand von Schirach: Terror. Kleines Haus 18. 2. (S) Ingo Putz: Edith Piaf (UA). Großes Haus 19. 2. (S) Jean-Rock Gaudreault: Zwei Schritte bis zu den Sternen. JUB! 4. 3. (T) Sergei Vanaev: Goldberg-Variationen (UA). Großes Haus
................................................... Oldenburgisches Staatstheater 4. 2. (M) Richard Wagner: Das Rheingold. Großes Haus 18. 2. (S) Nick Whitby: Sein oder Nichtsein. Großes Haus 25. 2. (S) Albert Camus: Die Gerechten. Kleines Haus 12. 3. (T) Antoine Jully: Men and Women (UA). Großes Haus
................................................... Theater Osnabrück 14. 1. 28. 1. 4. 2. 11. 2. 11. 3.
(M) Giacomo Puccini: Manon Lescaut. Theater am Domhof (S) Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise. Theater am Domhof (S) Georg Büchner: Dantons Tod. emma-theater (T) Mary Wigman/Marco Goecke/Mauro de Candia: Danse Macabre. Theater am Domhof (M) Andrew Lippa: The Addams Family. Theater am Domhof
Hänsel und Gretel Jan. 27. (18 h); Feb. 5. (15.30 h), 19.+25. (jew. 18 h) Simplicius Simplicissimus Jan. 28. (P), 31.; Feb. 4., 15., 23.; März 10., 12. (15.30 h) Carmina Burana Jan. 29. (15.30 h); 24. Bang Bang Feb. 10. (Voraufführung), 11. (P), 18., 21.; März 5. (18 h) Gastspiel Home sweet Home Feb. 12. (16 h) Rigoletto Feb. 16. (WA); März 2. Die Zauberflöte Feb. 17. (19 h/z.l.M.) Januar, Februar, März, April… – Die Musik steht niemals still Feb. 19. (11 h/P), 20. (9.30+11.15 h), 26. (11 h); März 3. (9.30+11.15 h)
Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Johanna Jan. 15. (18.30 h/z.l.M.) Theater am Goetheplatz Golden Heart Jan. 18., 22. (18.30 h); Feb. 5. (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) (18.30 h), 24. Das doppelte Lottchen Jan. 15. (11+15 h), Dantons Tod Jan. 19., 25.; Feb. 10., 25. 27. (10 h); Feb. 13.+16.+21. (jew. 10 h), 26. Jetzt musst Du springen Jan. 20.; Feb. 17. (15 h); März 5. (11 h) Der gute Mensch von Sezuan Jan. 19. (19 Die Familie Schroffenstein Jan. 21. (z.l.M.) Unterwerfung Jan. 27.; Feb. 4., 22. h); Feb. 1. (19 h) Il Barbiere di Siviglia Jan. 20.; Feb. 3., 22.; Nationalstraße Jan. 28. (Voraufführung), 29. (18.30 h/P); Feb. 2., 18. März 8. Istanbul Jan. 31.; Feb. 15. Hexenjagd Jan. 21.; Feb. 2. (z.l.M.) Parsifal Jan. 22. (15.30 h); März 4. (15.30 h) Einer flog über das Kuckucksnest Feb. 1.
Ännie Feb. 3. Hoffmann – Ein Offenbach-Projekt Feb. 9. (P), 11. Nexttome Feb. 12. (18.30 h) Nichts. Was im Leben wichtig ist Feb. 16. (19 h), 17. (10.30 h) I’m your Men Feb. 19. (18.30 h) Die Schutzbefohlenen Feb. 23. Die Zeit der Kirschen Feb. 26. (18.30 h/z.l.M.) Mr. Robot März 2. (P) Moks Tales of Survival Jan. 16.+18. (jew. 19 h), 17.+18. (jew. 10.30 h); Feb. 8+9.+10.+11. (jew. 19 h) Out of Control Jan. 25.+25.+26. (jew. 10.30 h); Feb. 2.+3. (jew. 10.30 h), 4. (19 h) Die Sprache des Wassers Feb. 15.+16.+17.+20.+21.+22. (jew. 10.30 h), 18. (16 h) Seymour Feb. 25. (19 h), 27.+28. (jew. 10.30 h) Kulissenkeller Die Erfindung der Roten Armee Fraktion… Jan. 17. (20 h/P), 26. (20 h); Feb. 8. (20 h), 10.+ 24. (jew. 20.30 h)
foyer 60
KULTURKALENDER
................................. Schnürschuh Theater
GLOCKE JAZZnights Emil Brandquist Trio/Veronika Harcsa & Bálint Gyémánt Jan. 26. Kartentelefon: 04 21 – 55 54 10 Die große Giuseppe Verdi-Nacht Jan. 27. www.schnuerschuh-theater.de Bibi Blocksberg-Musical: Hexen hexen Jihad Baby! Feb. 26. (18 h / P); überall! Jan. 28. (15 h) März 3. (20 h), 7. (19.30 h) Orchester & Chor der Universität Bremen ................................. Jan. 29. bremer shakespeare company . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GLOCKE Lesung mit Musik Claudia Giese & UnionTheater von 1892 e.V. Theater am Leibnizplatz Thomas Krizsan Feb. 2. (19 h/Kleiner Saal) Tel. 04 21 – 50 03 33 Tel. 04 21 – 32 05 41 | www.uniontheater.de 5. Philharmonisches Kammerkonzert (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) neue Spielstätte: bremer kriminal theater, Schumann Quartett Feb. 4. (Kleiner Saal) King Charles III. Jan. 20. (P), 22. (18 h), Theodorstr. 13 A (Union Brauerei) 7. Philharmonisches Konzert Bremer Phil27., 28.; Feb. 2., 3., 11., 17. Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt harmoniker Feb. 6., 7. Szenische Lesung Geflüchtet, 1. bis 12. Feb. (jew. 20 h, So. 16 h) Vince Ebert Feb. 9. unerwünscht, abgeschoben Jan. 24. GLOCKE backstage Besucherführung Romeo und Julia Jan. 25.; Feb. 8. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Feb. 11. (14 h) Was ihr wollt Jan. 26.; Feb. 10. Wiener Klassik Feb. 11. bremer kriminal theater Gastspiel Libretto Fatale Jan. 29. (18 h); musica viva Galakonzert der Stimmen. Neue Spielstätte: Theodorstr. 13 A Feb. 4., 5. (18 h) Feb. 12. (15.30+19.30 h) (Union Brauerei) Szenische Lesung Bremen: Eine Stadt der Hanze Symphony Orchestra Feb. 14. www.bremer-kriminal-theater.de Kolonien? Jan. 31.; Feb. 6.; März. 13. Die Deutsche Kammerphilharmonie (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Macbeth Feb. 16. Bremen Feb. 15., 16. Mordsfrühstück # 54 Jan. 15. (11 h) Ein Sommernachtstraum Feb. 18. Magic of the Dance Feb. 19. Doppeltüren Jan. 15. (16 h) Sind wir Esel oder Pedanten? Feb. 25. Helge Schneider Feb. 22. Die Panne Jan. 20. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Terror Jan. 21., 22. (16 h), 27., 28., 29. (16 h); Das Phantom der Oper Feb. 23. Feb. 10. (im Landgericht Bremen, Schwur- Magie der Travestie Feb. 24. sch wa nk hal le Die Deutsche Kammerphilharmonie gerichtssaal) Buntentorsteinweg 112, Tel. 04 21 – 520 80 70 Bremen Feb. 25. Salzwasser Jan. 25. www.schwankhalle.de GLOCKE Spezial The Gloaming Feb. 26. Gastspiel Union Theater: Bei Hitze ist es (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) 8. Philharmonisches Konzert Bremer wenigstens nicht kalt Feb. 1. bis 12. (5.+12. Melanie Jame Wolf: Mira Fuchs Jan. 19., Philharmoniker Feb. 27., 28. Feb. 16 h) 20. (21.30 h) Die Präsidentinnen Feb. 17., 18., 19. (16 h), Die Deutsche Kammerphilharmonie Lea Moro: The End of the Alphabet Bremen März 2. 23., 24., 25. Jan. 20., 21. Herbert Knebel März 3. Mordsfrühstück # 55 Feb. 26. (11 h) Santiago Blaum: THIS IS NOT OK! Bruno Ganz & Delian Quartett März 3. Inflagranti‘s Tatort Feb. 26. (18 h) Das Musical (in 2 D!). Jan. 27., 28. Hendrik Quast & Maika Knoblich: Nagel- Auf der Spur des Bösen März 3., 4., 9., 10., 11. (Kleiner Saal) Ralf Schmitz März 4. bar: Nagelneu Feb. 5. (15-19 h), 6. (16-20 h) TNT Dance März 8. (19.30 h) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tanzbar_bremen: KIPPPUNKT Feb. 9.-11. GLOCKE Lesung mit Musik David Safier & Damian Rebgetz: Something for the Fans Glocke Peter Dahm März. 9. (19 h/Kleiner Saal) Feb. 17., 18. Tel. 04 21 – 33 66 99 | www.glocke.de singOUT GOSPEL März 12. Ian Kaler: o.T. (the emotionality of the (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Wise Guys März 13., 14. jaw). Feb. 24., 25. (21 h) GLOCKE Ohrwurm für Familien „TänzeThe KutiMangoes: made in africa risch bewegt“ Jan. 15. (10.45 h/Kleiner Saal) ................................. Konzert. Feb. 27. 6. Philharmonisches Konzert Bremer PhilMIBNIGHT Jazzfestival Feinkost Decker, Musical Theater Bremen harmoniker Jan. 15. (11 h), 16., 17. Mural, Natalia Mateo Quintett, Günther Tel.: 0421 – 33 37 555 Die Deutsche Kammerphilharmonie BreHeinz/Hartmut Forscher, Günther Späth Tickets: www.musicaltheater-bremen.de men Jan. 19., 20., 21. Quintett. März 3. (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) GLOCKE Spielraum „ÜberSchall“ Jan. 21. MIBNIGHT Jazzfestival Joe Krieg QuarKastelruther Spatzen Jan. 16. (10 h/Foyer) tett, Ciel d’Or, RKeT, JMC, Eric Schäfer & Legend Of Love Eine Geschichte von der Sol Gabetta & Hélène Grimaud Jan. 22. The Schredz. März 4. Seidenstraße. Jan. 18.+20. 4. Philharmonisches Kammerkonzert Oliver Zahn: Situation mit Doppelgänger Alice im Wunderland On Ice Jan. 21. (19 h) Rolston Quartett Jan. 23. (Kleiner Saal) März 10., 11. Nussknacker – St. Petersburg Festival Lukas Zerbst: CAMERA IGNOTA März 15. 5nachsechs – Afterwork-Konzert Jan. 25. Ballett Jan. 22. (15 h) (18.05 h) (19 h) Brauhauskeller Verlorene Jugend Jan. 20. (19 h/P), 22.+25.+26. (jew. 19 h); Feb. 1.+ 3.+4.+5. (jew. 19 h) Patricks Trick Feb. 14.+15.+17.+21.+23.+24. (jew. 10.30 h), 19. (16 h)
KULTURKALENDER
Schwanensee – St. Petersburg Festival Ballett Jan. 22. (19.30 h) Die Nacht der Musicals Jan. 24. Shadowland 2 Jan. 25. Das Phantom der Oper Jan. 26. (19 h) Forever Queen – Performed By Queenmania. Jan. 27. Servus Peter – Eine Hommage an Peter Alexander. Jan. 28. (19 h) Die Schneekönigin – Das Musical. Jan. 29. (15 h) Lernmesse Bremen Feb. 1. (10-17 h) You Sing – Du bist der Chor Feb. 3. FALCO – Das Musical Feb. 4. Best of Rock the Ballet Feb. 5. (18 h) Anastasia – Die rätselhafte Geschichte der letzten Zarentochter. Feb. 9.+ 10. (jew. 19.30 h), 11. (15.30+19.30 h), 12. (14.30+18.30 h) Max Raabe & Palast Orchester Feb. 15., 16. 17. Michael Jackson Memory Tour Feb. 18. Daddy Cool – Das Boney M.-Musical. Feb. 19. Les Misérables Feb. 25. Das Dschungelbuch Feb. 26. (16 h) Schwanensee – Das Russische Nationalballett März 2. Night of the Dance März 3. ABBA today – A Tribute to ABBA. März 4. Elvis – Das Musical März 9.
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jazzmoments & MIB präsentieren: Blue Note Bach – CD Release „Nocturne“ Feb. 10. Songs & Whispers präsentiert: Johnny in der Contrescarpe Parry (USA) Feb. 12. Tel. 04 21 – 3 22 90 jazzmoments & MIB präsentieren: Duo „DomraPiano“ mit Natalia Anchutina Hanno Busch Trio CD Tour „Share this und Lothar Freund. März 17. (18 h) room.“ Feb. 15. Weltklassik am Klavier (jew. 17 h) 32. Bremer Karneval „EINHEIZEN“ Feb. 17. „Monumente der Romantik“ mit Regina Jaro Medien präsentieren: Dona Rosa (P) Chernychko. Jan. 29. „Konzert im Dunkeln.“ Feb. 22. „Mysterium und Ekstase!“ mit Alexander Songs & Whispers – Circuit 02 März 5. Plotkin. Feb. 26. Women in (e)motion-Festival: „Rockin’ over the world!“ mit Maya Ando. Sivan Talmor (Israel) März 14. März 26. Zoe Rahman (GB) März 15. März 16. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . t.b.a. Joanna Walfisch (GB) März 17. Club Moments Ellen Andrea Wang (Norwegen) März 18. Vor dem Steintor 65 | Tel. 04 21 – 7 92 66 33 ................................. www.club-moments.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Sendesaal Bremen On the jazzy side of jazz „On the jazzy side Bürgermeister-Spitta-Allee 45 of pop“ – Felix Elsner. Jan. 15. Tickets: Tel. 04 21 – 33 00 57 67 Larry and the Handjive Jan. 20. info@sendesaal-bremen.de Jaro Medien präsentieren: Huun-Huur-Tu www.sendesaal-bremen.de Archaische Stimmwunder aus Tuva. Jan. 29. (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) Sparkasse in concert & Nordwestradio prä- Auf schwarzen und weißen Tasten II: sentieren: Erik Friedlander’s Oscalypso Duo d´Accord Jan. 18. (USA) Jan. 31. Auf schwarzen und weißen Tasten III: Sparkasse in concert & Nordwestradio prä- Artur Pizarro Jan. 21. sentieren: Lady Maisery (GB) Feb. 2. Medusa Beats Jan. 25.
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KULTURKALENDER
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konzert im dunkeln: Willy Schwarz & Arup Sen Gupta Jan. 26. Ensemble New Babylon Jan. 27. Aleppo Intonation des Herzens Jan. 28. Boston Early Music Festival Chamber Ensemble Feb. 5. (18 h) Salaputia Brass Feb 12. (18 h) residenz@sendesaal: finnische Impressionen Feb. 15. ADHD Feb. 16. Eva Klesse Quartett Feb. 18. Max & Sandy Baillie Feb. 19. (18 h) Ola Onabulé Solokonzert Feb. 23. Camerata Instrumentale Feb. 26. (18 h) LAB Trio März 2. Busch Music März 3. Groupa Sounds from Sweden. März 4. Uwaga! Mozartovic. März 12. (18 h) Preisträgerkonzert Jugend musiziert März 15.
Bremer Chöre singen für SOS Méditerranée Benefizkonzert zugunsten humanitärer Projekte. Feb. 23. (19.30 h) Rollentausch Zwei Stummfilme mit LiveOrgelbegleitung. 1: Ich möchte kein Mann sein (D 1928), 2: Die Austernprinzessin (D 1919). An der Beckerath-Orgel: Tim Günther. Feb. 26. (19 h) 19. Bremer Klezmernacht Die Bremer Formation Klezgoyim lädt ein. Gäste: BOBO und Herzfeld/Berlin. März 3. (20 h) Der Bremer Komponistin Siegrid Ernst zum 88. Geburtstag Vier Werke für Orgel und Musik von Johann Sebastian Bach. An der Beckerath-Orgel: Wolfgang Baumgratz. Tim Günther, Rezitation. März 17. (20 h) Uraufführung: Harald Weiss – Der ewige Atem Kammermusikfassung für vier Bajanspieler und Bandeinspielungen. Außerdem: „Gebet“ für Orgel solo. März 18. (20 h)
Dinner in Concert „ Ocean´s 3 swingt auf Deutsch“ 09.04.2017 • 18:00 Uhr Ostersonntags Brunch 16.04.2017 • 11:00 Uhr ABBA Dinner „The Tribute Dinnershow“ 22.04.2017 • 19:00 Uhr ABBA Dinner „The Tribute Dinnershow“ 23.04.2017 • 18:00 Uhr Krimidinner „Die Jagd vom schwarzen Moor“ 07.05.2017 • 18:00 Uhr Nachts in Bremen „Das Dinner Musical“ 13.05.2017 • 19:00 Uhr Nachts in Bremen 2 „Das Dinner Musical“ 14.05.2017 • 18:00 Uhr
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KULTURKALENDER
foyer 63
................................. ................................. ................................. Kunsthalle Bremen Focke-Museum Städtische Galerie Bremen Am Wall 207 | Tel. 04 21 – 329 08-0 Di 10-21 h, Mi-So 10-18 h (ab 26. Feb. 10-17 h) Französische Druckgraphik Ab 1. Feb. Max Liebermann Bis 26. Feb. Familientag 21. Jan. (11-17 h) Rollenbilder in Sport und Kunst Vortrag von Dr. Daniela Schaaf. 14. Feb. (19 h) Künstlergespräch mit Kupferstecher Anton Würth. 7. März (18 h)
Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Tel. 04 21 – 6 99 60 0-0 www.focke-museum.de Oh Yeah! Popmusik in Deutschland Bis 16. Juli
................................. Gerhard-Marcks-Haus
Teerhof 20 | 04 21 – 59 83 9-0 www.weserburg.de Dreamaholic – Kunst aus Finnland. Miettinen Collection Ab 4. Feb. Videokunst Förderpreis Bremen Ab 4. März Deutscher Karikaturenpreis 2016 Bis 5. Feb. Mir ist das Leben lieber Sammlung Reydan Weiss. Bis 26. Feb. Weitere Ausstellungen: www.weserburg.de
Am Wall 208 | Tel. 04 21 – 98 97 52-0 | www.marcks.de Di-So 10-18 h, Do 10-21 h. Jeden 1. Do im Monat freier Eintritt! Der Bildhauer denkt! Zeichnungen von Gerhard Marcks. 12. Feb. bis 18. Juni Kosmos Marcks Vom Zoo zur Safari. Der Tierplastiker Gerhard Marcks. 12. Feb. bis 18. Juni Susanne Bollenhagen BAU SCHMUCK SCHATULLE 12. Feb. bis 18. Juni Kunstwerk des Monats Jeden Monat stellt das Gerhard-Marcks-Haus unter den Rubriken „Zuwachs“, „Mein Marcks“, „abgestaubt“ ein Kunstwerk aus der Sammlung vor!
................................. Museen Böttcherstraße Paula Modersohn-Becker Museum Böttcherstraße 6-10, 28195 Bremen www.museen-boettcherstrasse.de Annelise Kretschmer. Fotografien 1922 bis 1975 12. Feb. bis 21. Mai
................................. Wilhelm Wagenfeld Haus Am Wall 209 I Tel. 0421 33 999 33 www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de „Stapeln. Ein Prinzip der Moderne“ Bis 17. April
................................. Übersee-Museum Bremen Bahnhofsplatz 13 | Tel. 04 21 – 16 03 80 www.uebersee-museum.de Amerika Seit 5. Nov. Rückblende Ab 25. Feb.
Buntentorsteinweg 112 Tel. 0421 – 361 58 26 www.staedtischegalerie-bremen.de Do-So 12-18 Uhr 40. Bremer Förderpreis für Bildende Kunst 2016. 19. Februar bis 23. April
................................. ................................. Weserburg | Museum Galerie im Park für moderne Kunst Züricher Straße 40 | Tel. 04 21 – 408 17 57 Peter Suhrkamp (1891-1959). Lebenswege. Bis 5. Feb. Sefa Die Malerin Josefa Egberts (18931941) – Zwischen Ausbruch und Verzweiflung.12. Feb. bis 30. April
foyer 64
KULTURKALENDER
................................. Café K Rotes Kreuz Krankenhaus Tel. 0421 – 55 99-0 | tägl. 7-18.30 h, Sa-So + Feiertage 7.15-9.30 h + 14.30-18.30 h Reflexionen Kunst aus dem Magazin der Städtischen Galerie Bremen. Bis 22. Jan. Cover und Kulisse Malerei und Zeichnungen von Milena Tsochkova und Achim Locke. Ab 19. Feb.
................................. Galerie Zweig Borgfelder Landstr. 26 Tel 01 51 – 11 96 67 30 www.galerie-zweig.de In Memoree of Hiddensee Uwe Hansmann / Skulpturen (www.hansmann-sculpture.de) & Ingrid Prill / Malerei (www.atelier-prill.de). 3. bis 26. Feb. Vernissage 3. Feb. (19.30 h)
................................. Hafenmuseum Speicher XI Am Speicher XI 1 | 28217 Bremen www.hafenmuseum-speicherelf.de „...in einem Boot“ Georg Willms, Skulptur und Objekt. 29. Jan. bis 2. April
................................. Overbeck-Museum Tel. 04 21 – 66 36 65 Tägl. 11-18 h (außer Mo) Leonhard Sandrock Deutscher Impressionist und Industriemaler. 29. Jan. bis 26. März
................................. Kulturbüro Bremen Nord Tel. 0421 – 65 48 48 www.kulturbuero-bremen-nord.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Kito Lewis & Leigh Jan. 18. Henning Venske Jan. 20. Anny Hartmann Jan. 28. Simone Solga Feb. 10. Canan Uzrerli Feb. 11. Vkgoeswild (Vika Yermolyeva) Feb. 17. Podewitz Feb. 18. Dave Goodmann Feb. 24. Hennes Bender Feb. 25. Kabbelsnack März 1. Martin Tingvall März 3.
Christian Kjellvander März 10. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen März 12. Kuba Modeleisenbahn-Ausstellung Feb. 10. bis 12. Maxine Kazis März 10. Nomfusi März 11. GHB Versengold Jan. 21 Trude träumt von Afrika Jan. 29. Christoph Sieber Feb. 4. J.B.O März 11.
Konkret Ulrike Möhle/Sabine Straßburger/Barbara Deutschmann. 12. Feb. bis 30. April. Vernissage: 12. Feb. (15 h)
................................. Die Worpsweder Museen
Tel. 0 47 92 – 39 68 www.worpswede-museen.de Fortlaufend „Heinrich Vogeler – Malerei, Grafik, Architektur, Design von 1892 bis 1942“ Barkenhoff Fortlaufend „Martha und Heinrich Vogeler. Geschichte einer Sammlung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Haus im Schluh Haus Kränholm/ „furios und feminin – da sind wir!“ Worpsweder Kunsthalle. Bis 19. Feb. Kränholm Scheune Auf dem Hohen Ufer 35/35a | 28759 Bremen Heinz Dodenhof – Ein Leben für die Kunst Tel. 04 21 – 69 21 28 10 I www.kraenholm.de Große Kunstschau. 15. Jan. bis 19. Feb. Jazz Night: Michael Wollny Klavier Solo. Feb. 11. (19 h) Kränholm Scheune
HAGEN
................................. ................................. Kultur- und Heimatverein HAVEN HÖÖVT Vegesack Burg zu Hagen Kunstschaufenster Tel. 0 47 46 – 60 43 www.burg-zu-hagen.de Veranstaltungen Künstlergespräch Mette & Döbler Feb. 5. (16 h) Musiktage „Le Quattro Stagioni“ März 4. (20 h) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Musiktage „Concerto da Camera“ März 5. (19 h) Kunstschau Trupe 6 | www.kunststiftung-lilienthal.de Ausstellungen Til Mette „Meine Welt“ Karikaturen. Di-Sa 14-18 h, So 10-18 h Bis 12. Feb. oder nach Vereinbarung „Selten gezeigt – Kunst der verschollenen Künstler & Künstlerinnen in Bremerhaven und Umgebung 19. Feb. bis 7. Mai Generation“ mit 100 Gemälden von 25 Kinderveranstaltungen Malern aus Bremen, Fischerhude, Familientheater in der Burg Feb. 26. (16 h) Lilienthal und Worpswede. Bis 26. Feb. Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de Wind, Wasser und Mee(h)r Arbeiten von Bärbel und Olaf Kock mit regelmäßig wechselnden Gastkünstlern. 9.30 - 20 h
LILIENTHAL
FISCHERHUDE
BREMERVÖRDE Tourist-Info: Tel. 0 47 61 – 98 7-142
................................. ................................. Otto-Modersohn-Museum Ratssaal
In der Bredenau 95 | Tel. 0 42 93 – 328 Rathaus Bremervörde (jew. 20 h) tägl. 10-18 h | www.modersohn-museum.de Horizonte Festival Someday Jacob Indie-Rock-Konzert. Jan. 21. Mord am Mikro! Ein Mitmachkrimi. Jan. 29. Henning Venske – Der Jahresrückblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Feb. 5. Odeville Deutsch-Rock aus Hamburg. Neuer Worpsweder Feb. 10. Kunstverein NWWK Aris Quartett Klassik-Konzert. Feb. 15. Galerie im Village, Bergstr. 22 Roger Pabst & his Frank Sinatra Show Feb. 25. Tägl. 10-18 h
WORPSWEDE
KULTURKALENDER
ACHIM
DELMENHORST
foyer 65
GANDERKESEE
................................. ................................. ................................. Kunstverein Achim e.V. Städtische Galerie KulturHaus Müller im Haus Hünenburg, Schwedenschanze Ring 24 ǀ Tel. 0 42 22 – 444 44 (regioVHS Delmenhorst 39, 28832 Achim So 14-17 h | www.kunstverein-achim.de Michael Rippl „Material und Bedeutung“. 5. März bis 14. Mai. Vernissage: 5. März (11.30 h)
SYKE
Fischstr. 30 | Tel. 0 42 21 – 141 32 Di-So 11-17 h, Do 11-20 h; Karfreitag: geschlossen; Ostersonntag & Ostermontag 11-17 h www.staedtische-galerie-delmenhorst.de À la recherche: Hermine David Bis 5. Feb. Salon de Bär – Anke Bär Bis 5. Feb. Veit Laurent Kurz. Kräutergasse & Remise: Stefan Tcherepnin & Veit Laurent Kurz 18. Feb. bis 30. April
................................. Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst ................................. www.syker-vorwerk.de Mi 15-19 h, Sa 14-18 h, So/Feiertage 11-18 h Theater „Kleines Haus“ Jo Fischer: In Syke Bis 19. Feb.
SCHWARME ................................. Kulturzentrum Robberts Huus www.robberts-huus.de Tel. 0 42 58 – 98 35 74 Hoyaer Straße 2 BLUES am Dienstag Handgemachter und schnörkelloser Blues & Boogie. Jan. 28. (19 h)
LUNSEN ................................. Evangelische Kirche www.sinfonietta-aller-weser.de Tel. 0 42 58 – 98 35 74 (Kulturtelefon Schwarme) Sinfonisches Konzert Werke von Schumann, Bruch und Beethoven. Sinfonietta Aller-Weser, Leitung Rodrigo Blumenstock; Beate Weis, Violine. Feb. 19. (18 h)
SUDWALDE ................................. Galerie ab-heute.net Tepestraße 20A | 27257 Sudwalde Tel. 0 42 47 – 15 21 Bärbel Bahlke-Meisel „Uroborus“. Bis 13. Feb.
Ganderkesee-Hude) www.kulturhaus-mueller.de Im Schnee – Malerei von Willi Oltmanns Willi Oltmanns (1905-1979) hat seine Vorliebe für Winterbilder bereits in den 30er Jahren in Schreiberhau/Riesengebirge entdeckt. Er schuf eine Vielzahl von Landschaften in Eis und Schnee. 3. Feb. bis 2. April
Max-Planck-Str. 4 | Tel. 0 42 21 – 165 65 www.konzert-theaterdirektion.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Kunst mit Heinrich Schafmeister, Leonard Lansink. Jan. 25. Merci Udo Hits & Evergreens von Udo Jürgens. Feb. 5. SCHAUSPIEL Ladies Night mit dem Ohnsorg Theater Hamburg. Feb. 10. Trio Dartigalongue Klassikkonzert. Feb. 11. vocaldente A-cappella-Art. Feb. 14. Der letzte der feurigen Liebhaber mit Sabine Kaack. Feb. 23. Hautnah mit Ron Williams. März 5. Nathan der Weise mit Peter Kremer. März 6. Michael Jackson A Tribute Show. Eine Dreidollaroper von Selen Kara, März 12. Torsten Kindermann und Markus Pajtler Mährische PhilharPremiere 11. Februar, 19:30 Uhr im monie Olmütz Theater am Goetheplatz März 15.
BANG BANG
foyer 66
KULTURKALENDER
OLDENBURG ................................. Oldenburgisches Staatstheater Tel. 04 41 – 22 25 111 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Großes Haus Macbeth Jan. 20., 29. (z.l.M.) La Fille du Régiment Jan. 21.; Feb. 23.; März 5. (15 h) Sweeney Todd Jan. 22. (15 h), 28.; März 2. Gastspiel Stefan Mikisch erklärt das Rheingold Jan. 22. Agrippina Jan. 27.; Feb. 3. (z.l.M.) Das Rheingold Feb. 4. (P), 15., 25.; März 4., 10. Liederabend „Du bist die Welt für mich“ Feb. 5. (18 h) Imago Suite/4 Seasons Feb. 11. (z.l.M.) Terror Feb. 12 Sein oder Nichtsein Feb. 18. (P), 22., 24., 26. 3. Mitsing-Konzert Feb. 19. 2. Familienkonzert Feb. 26. (11.30 h) Men and Women (UA) März 12. (P/18 h) Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Unterwerfung Jan. 18.; Feb. 4., 11., 21.; März 1., 7., 15. Das Leben ein Traum Jan. 20., 25., 28.; Feb. 1. Titanic Jan. 21.; Feb. 3., 14. Schläpfer/Jully Jan. 22. (18.30 h); Feb. 10., 19. (18.30 h) Supergute Tage… Jan. 29. (18.30 h); März 3. Die Leiden des jungen Werther Jan. 31. Jugend musiziert Preisträgerkonzert Feb. 5. (11.15 h) Meier Müller Schulz (NDE) Feb. 12. (P/18.30 h), 18., 23., 26. (15 h); März 2., 5. (18.30 h), 8., 11. Die Gerechten Feb. 25. (P); März 4., 9. Gastspiel Mensch Marilyn Feb. 28. 4. Kammerkonzert März 5. (11.15 h)
Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de
Exerzierhalle (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) The Piper of Hamlin (WA) Jan. 15. (11+15 h), 22. (11 h) Die Tanten Jan. 16.+17.+19. (jew. 10.30 h) Die besseren Wälder Jan. 26. (10.30 h), 27.; Feb. 2. (10.30 h), 5. (16 h) Gastspiel 15. Komische Nacht Jan. 26. (19.30 h) klangpol-Konzertreihe Noies! Jan. 31. Vortrag Rheingold – der Sagenhintergrund mit Albrecht Hausmann. Feb. 2. Eurydike. Orpheus Feb. 4., 5. (19 h) Männerhort Feb. 15., 17., 19., 21., 24. (z.l.M.) Tschick Feb. 21.+23. (jew. 10.30 h); März 9.+11. (jew. 11 h)
Faszination Bewegtes Blech Sammlerspielzeug des 20. Jahrhunderts. 5. Feb. bis 30. April im Oldenburger Schloss World Press Photo 16 Die besten Pressefotografien der Welt. 18. Feb. bis 12. März im Oldenburger Schloss
................................. Landesmuseum Natur und Mensch Tel. 04 41 – 92 44-300 | Di-Fr 9-17 h, Sa+So 10-18 h www.naturundmensch.de Alle Wetter! Bis 23. April Mensch und Küste Was tun, wenn die Nordsee steigt? Bis 23. April
................................. ................................. Horst-Janssen-Museum Verein der Musikfreunde Tel. 04 41 – 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h Oldenburg e. V. www.horst-janssen-museum.de www.musikfreunde-oldenburg.de Sound goes Image Partituren zwischen Karten: Theaterkasse Tel. 04 41 – 22 25 111 Musik und Bildender Kunst. 4. Feb. bis 30. Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus“: April Cathy Krier spielt Werke von W. A. Mozart, K. Szymanowski, F. Liszt und C. De- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . bussy. Oldenburgisches Staatstheater / Stadtmuseum Oldenburg Kleines Haus. Jan. 29. (11.15 h) Tel. 04 41 – 2 35 28 86 | Di-So 10-18 h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.stadtmuseum-oldenburg.de Kunst braucht Freiheit Otmar Alt zum oh ton e.V. 75sten. 22. Jan. bis 26. Feb. www.ohton.de Theater Wrede Oldenburg, Klävemann................................. straße 16 Edith-Russ-Haus „DIY or DIE“ cross-genre performance. für Medienkunst Jagoda Szmytka in Zusammenarbeit mit dem MAM-Ensemble. März 12. (20 h). Ein- Tel. 04 41 – 2 35 32 08 | Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h tritt: 15,- € / 7,- € erm. / Studenten frei www.edith-russ-haus.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Past is not Post 1. Feb. bis 19. März
Oldenburger Kunstverein
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www.oldenburger-kunstverein.de Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h Friederike Feldmann & Alexander Wagner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bis 29. Jan. Galerie Moderne Florian Baudrexel 3. März bis 7. Mai Am Delf 37 | Tel. 0 44 03 – 54 29 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.galeriemoderne.de Abstraktionsgrade Beispiele von 8 KünstLandesmuseum für lern. Bis 12. März Kunst und Kulturgeschichte Werner Heinze Neue Bilder. Ab 17. März Schloss | Tel. 04 41 – 2 20 73 00 www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de Di-So 10-18 h „Die Welt in diesen rauschenden Farben“ Bis 22. Jan. im Augusteum
KULTURKALENDER
67 foyer
Maxim Kantor, Drache, 2015, Öl auf Leinwand, 200 x 200 cm, Sammlung des Künstlers, © Maxim Kantor, 2015
RASTEDE
Sammlungsausstellung mit den Abteilungen „Neue Galerie“ – „Münzkabinett“ – . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „Die Moorleiche ‚Der Mann von Bernuthsfeld’ und seine Zeit“ Palais Rastede Pelzerhäuser11, Pelzerstraße 11 Tel. 0 44 02 – 8 15 52 | Mi-Fr + So 11-17 Uhr Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 11-17 h www.palais-rastede.de Sonderausstellung 37ste Emder KunstausHartmut R. Berlinicke Druckgrafiken. 29. stellung Bis 5. Feb. Jan. bis 12. März
WILHELMSHAVEN
................................. Kunsthalle Emden
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0 49 21 – 97 50 0 | www.kunsthalleemden.de Landesbühne Nord Di-Fr 10-17 h (jeder 1. Di 10-21 h). Sa, So, Tel. 0 44 21 – 94 0 115 Stadttheater Wilhelmshaven (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Die Feuerzangenbowle Jan. 30.; Feb. 18., 25. Farm der Tiere Jan. 17.; Feb. 1., 17.; März 4. Unschuld März 11. (P) Christus- und Garnisonkirche Luther! – Rebell wider Willen Jan. 21. (P); Februar 4., 15., 27.; März 5. (15.30 h), 10. TheOs Effi Briest Jan. 20., 25., 28.; Feb. 1., 15. Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute Feb. 12. (P/15 h) 19. (15 h); März 3. (18 h), 12. (15 h)
................................. Kunsthalle Wilhelmshaven Tel. 0 44 21 – 41 448 www.kunsthalle-wilhelmshaven.de Di 14-20 h, Mi-So 11-17 h Nordwestkunst 2017 – Die Nominierten 26. Feb. bis 26. März
Feiertage 11-17 h Maxim Kantor Das neue Bestiarium. 4. Feb. bis 7. Mai
................................. Galerie Amuthon-Art Brückstraße 2 Tel. 0 49 21 – 992 02 92 www.amuthon-art.de Di-Fr 14-18 h, Sa 1114 h LITTLE PIECES 2.0 Kleinformatige Papierarbeiten von Helmut Müller. 10. bis 16. Feb. Die Welt in der wir leben! Raumgreifende Installation von Helmut Müller. 21. Feb. bis 18. März
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BREMERHAVEN ................ Burg Kniphausen Fedderwarder Landstraße Stadtt heater www.stiftung-burg-kniphausen.de Ausstellung Jörg Immendorf „Alles was Ihr B r e m e r h a v e n Tel. 04 71 – 49 00 1 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Großes Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unterwerfung Jan. 15. h), 28.; Feb. 5., 9. Ostfriesisches Landesmuseum (15 4. Sinfoniekonzert Emden „Musikalische KontiRathaus am Delft, Brückstraße 1 nente“ Jan 16. (20 h), Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | www.landesmuse- 17., 18. um-emden.de Coppélia Jan 20., 29. Di-So von 10-17 h Die Fledermaus Jan. Sonderausstellung Geheimbünde – 21.; Feb. 10., 12.; März Freimaurer in Ostfriesland Bis 5. März. 11. (15 h/ausverk.) von mir bekommt.“ 26. Feb. bis 23. April
EMDEN
Dracula Jan. 22. (15 h), 27.; Feb. 17.; März. 3. Der fliegende Holländer Jan. 26.; Feb 11., 26. (15 h/ausverk.) Biedermann und die Brandstifter Feb. 4. (P), 8., 24.; März 5. (15 h), 9. 2. Familienkonzert: „Amadeus – Vom Wunderkind zum Superstar“ Feb. 12. (11 h) Édith Piaf Feb. 18. (P); 25.; März 12. (15 h) 5. Sinfoniekonzert „Musikalische Verwandtschaften“ Feb. 20. (20 h), 21. Goldberg Variationen März 4. (P) Kleines Haus Gastspiel Niederdeutsche Bühne Waterkant: Fro Müller muss weg Jan. 15. (15 h), 19., 28.; Feb. 2., 5. (15 h), 17., 18., 25.; März 1., 2., 7., 8., 12. Sechs Tanzstunden in sechs Wochen Jan 17., 22., 25. (ausverk.); Feb. 3., 23.; März 3. Der Vorname Jan. 20., 26., 29.; Feb. 4., 21., 26.; März 5. (15 h) Szenen einer Ehe Jan. 27. Terror Feb. 11. (P), 16., 19. (15 h); März 4., 10.
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KULTURFORUM
: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz
Nachrichten aus Bremen und der Region
Kathrin Hinneburg spielt „alles was Jazz ist, nur Swing muss es haben.“
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Sechs Veranstaltungen stehen auf dem Programm des 4. Bremervörder „Horizonte Festivals“, das im Januar und Februar Kulturelle Einrichtungen aus Bremen, stattfindet. Konzerte u.a. des Aris-QuarDelmenhorst, Lohne, Oldenburg und Syke tetts (15. 2.) und Kabarettabende etwa mit beteiligen sich am dezentralen Projekt Henning Venske (5. 2.) stehen unter dem „Sehnsucht Europa“, das durch Kulturbe- Motto: Gemeinsam über den Tellerrand gegnungen zur Integration von Migranten schauen, den Blick nach vorn und in die beitragen soll. Das von der Metropolregion Weite schweifen lassen. Nordwest geförderte Vorhaben sieht u.a. Veranstaltungen in Museen und Theatern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sowie den Auf bau einer WanderausstelAm 9., 10. und 11. Februar (jew. 20 h) ist lung vor. das Tanzstück „Kipppunkt“ (Foto) des
dem Preis werden die Forschungen des Osteuropa-Experten über die Geschichte und Strukturen der sowjetischen Herrschaft in Mittelasien unter Stalin gewürdigt.
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(che) Am Ablauf der Messe „jazzahead!“ ist seit dem Beginn im Jahr 2006 immer wieder gefeilt worden. Und so ist es auch bei der 12. Ausgabe, denn die Reihenfolge der Abende wurde verändert. „jazzahead!“ findet vom 15. bis 30. April statt, womit der Zeitraum umrissen ist, der dem diesjährigen Partnerland Finnland zur Verfügung steht. Das eigentliche Jazz-Programm in Messehalle und Schlachthof mit den von diversen Jurys aussuchten 40 Bands (aus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Choreografen Günther Grollitsch in der über 500 Bewerbungen!) findet vom 27. Schwankhalle Bremen zu sehen. Das bis 29. April statt. Zum Galakonzert in der Die Kulturkirche St. Stephani in Bremen deutsch-schweizerische Kooperationspro- Glocke am 28. April wird dann aber mit Iiro feiert am 21./22. Januar ihr zehnjähriges jekt zwischen tanzbar_bremen und der Cie. Rantala der zurzeit bekannteste Jazzpianist Bestehen. Das bunte Programm reicht von BewegGrund (CH) befasst sich mit dem Finnlands erwartet, der mit der Kammerinteraktiven Aktionen mit der Kunststipen- Thema Grenze und Grenzüberschreitung. philharmonie Bremen auftritt und dabei diatin Gertrud Schleising über ein gemein- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eigene Werke, aber auch Mozart spielt. sames Singen bis zu einer illuminiert-musikalischen Performance. Infos unter www. „Sind wir Esel oder Pedanten?“ lautet der kulturkirche-bremen.de Titel des neuen Stücks von Marco MartiANZEIGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nelli, das am 24. Februar (19.30 h) im Theater am Bremer Leibnizplatz auf die Bühne Werke von Chopin, Piazzola u.a. spielen kommt. Der Autor und Regisseur, der schon Jolanta Ziemski (Klavier) und Maciej „Wassergeräusch“ an der bremer shakesZiemski (Gitarre) am 29. Januar (17 h) peare company inszeniert hat, stellt in der in der Bremer St. Ansgarii-Gemeinde „verrückt-verspielt-philosophischen Farce“ (Schwachhauser Heerstraße 40). die Frage, ob und wie man das Richtige im . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leben tun kann. Unter dem Titel „Leaving Home“ findet vom 26. bis 29. Januar das 3. Musikfilmfestival im Bremer Kino „City 46“ statt. Vorgesehen sind neun Filme aus aller Welt, anhand derer deutlich werden soll, wo ein Musikstil „beheimatet“ ist und wie Musik Heimat definieren oder auch schaffen kann.
................................... Der NDR und Radio Bremen wollen weiterhin acht neue Hörspiele pro Jahr in Kooperation produzieren. Die NDR-Zentralredaktion Niederdeutsch hat ihren Sitz in Kiel, die Redaktion des Niederdeutschen Hörspiels ist bei Radio Bremen angesiedelt.
................................... ................................... Klassiker des Musical- und Filmmusikkomponisten Richard Rodgers präsentiert das „hanseSWINGproject“ am 10. Februar (20 h) im Großen Gemeindesaal der Bremer St. Ansgarii-Kirche (Schwachhauser Heerstraße 40). Die vierköpfige Band mit Sängerin
Der Bremer Historiker Christian Teichmann hat den „Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken“ erhalten. Die Auszeichnung wird von der Freien Hansestadt Bremen und der Heinrich-Böll-Stiftung vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Mit
Die Volkshochschule Bremerhaven lädt vom 20. Februar bis 8. März zu den Literarischen Wochen 2017 mit Autorenlesungen und einer Ausstellung ein. Als Auftakt präsentiert das Leslie-Meier-Trio seine Peter-Rühmkorf-Performance aus Lyrik mit Jazz. Ihre neuesten Werke stellen neben Nis-Momme Stockmann und Tilman Rammstedt die Autorin Katja Lange-Müller (Foto) und der Autor Thomas Melle vor – beide waren für den Deutschen Buchpreis 2016 nominiert. Weitere Infos: www.vhs-bremerhaven.de
KULTURKALENDER
JUB! Junges Theater Bremerhaven Columbusstr. 2/Elbinger Platz Die Zweite Prinzessin (ab 4 J.) Jan. 15. (16 h), 24.+26. (jew. 10.30 h); Feb. 5. (16 h); März 12. (16 h), 14.+15. (jew. 10.30 h) Krieg. Stell dir vor, er wäre hier Jan. 18.+19. (jew. 10.30 h); Feb. 28.; März 1. Festung Europa Jan. 21.; Feb. 1., 24.; März 9. KulturBAR – Kunst gegen Bares Jan. 27.; März 3. Ich will alles von dir sehen Feb. 3.+7.+8. (jew. 10:30 h) Zwei Schritte bis zu den Sternen Feb. 19. (P/16 h), 21.+22. (jew. 10.30 h); März 7.+8. (jew. 10.30 h) Die Intendanten – Konzert Feb. 25. Theaterrestaurant Falstaff GMD Niemann lädt ein Jan. 23.; März 13. KAPOVAZ (Bgm.-Smidt-Str. 147) Rum und Wodka Jan. 27.; Feb. 24.; März 11.
................................. Kunsthalle Bremerhaven Tel. 04 71 – 4 68 38 | Di-Fr 11-18 h, Sa+So 11-17 h www.kunstverein-bremerhaven.de Tomas Schmit „bald ist wieder schneckentreffen“. 22. Jan. bis 5. März. Eröffnung: 21. Jan. (16 h) Tomas Schmit „das ist wie beim meer.“ Kunstmuseum Bremerhaven. Ab 22. Jan. Eröffnung: 21. Jan. (17 h)
................................. Deutsches Schiffahrtsmuseum Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte | www.dsm.museum Di-So 10-18 h | Tel. 04 71 – 48 20 70 8 Objekte – 8 Museen Eine simultane Ausstellung der Leibniz-Forschungsmuseen
................................. Deutsches Auswandererhaus www.dah-bremerhaven.de | tägl. 10-17 h Kabinettausstellung: „Truly yours, Mark Twain“ Wie ein Bremerhavener Auswanderer Mark Twain von Zahnschmerzen befreite.
................................. Stadthalle Bremerhaven
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Tage alter Musik, 1. Konzert: Ensemble „La Bergamasca“ – Bella Italia Werke von A. Vivaldi, Benedetto Vinaccesi, Antonio Tom Gaebel & his Orchestra Bertali, G. Pugnani u.a. Barockviolinen: „Licence to swing“. Feb. 3. (20 h) Martin Jopp, Konstanze Winkelmann; ViDanceperados of Ireland Die authentische ola da gamba: Silke Strauf; Cembalo: Eva Superstep-Show aus Irland. Feb. 9. (20 h) Schad. Feb. 5. (18 h) Pop meets Classic Moderne Popmusik und allgegenwärtige Klassik. Mitwir................................. kende: Das Philharmonische Orchester Bremerhaven, die Pop meets Classic-Band Christuskirche Bremerhaven Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 – 20 02 90 u.v.a. Mai 20. (20 h) Kantatengottesdienst zum Reformations. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . jahr. Johann Sebastian Bach: Kantate Kulturkirche Bremerhaven „Ein feste Burg“, BW V 80. Bremerhavener www.kulturkirche-bremerhaven.de Kammerchor, Bremerhavener KammerorMorgenland Ein multinationales Filmpro- chester. Feb. 26. (10 h) jekt & Livemusik. 5. März (18 h) Tage alter Musik, 2. Konzert: Sopran, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oboe, Fagott & Orgel Werke von Telemann, Bach, Händel, Mancini u.a. SoDionysiuskirche pran: Agnes Fabian-Steitz, Oboe: Eberhard Holbein; Fagott: Gudrun Geißler, Bremerhaven-Lehe Orgel: Eva Schad. März 5. (18 h) Lange Straße
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FOYER-TIPP für Musik-Freunde „Very british“ geht es am 29. Januar (20 h) in der Bremer Glocke zu: Orchester und Chor der Universität Bremen, unterstützt vom Bedford Community Arts Choir und der Sopranistin Donna Lennard, tragen u.a. als deutsche Erstaufführung „An Anthology of All Things“ von Johnny Parry vor. Es dirigiert Susanne Gläß.
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Bühnen-Blender Unlängst war zu lesen, ein Fußballer habe sich durch das unvermittelte Aufblitzen eines Laserpointers derart gestört gefühlt, dass er den Ball statt ins Tor gegen den Pfosten drosch, weshalb das Spiel letztlich verloren ging. Ein Vorfall, der Kicker und Zuschauer in helle Aufregung versetzte, was offenbar auch Theaterregisseure anstreben, wenn sie tausende Watt starke Scheinwerfer mitten im Stück jählings in den Zuschauerraum richten. Damit bezwecken sie, das im Parkett lümmelnde, per se unwissende Publikum nicht nur aufzuschrecken, sondern ihm erleuchtend zu vermitteln: Ihr, die gleichgültige Gesellschaft, seid schuld daran, wenn sich Gretchen von Faust schwängern lässt, Parsifal nur Bahnhof versteht oder Rigoletto den Deppen geben muss. Mittlerweile ist der angejahrte Licht- und Regieeinfall allerdings in Verruf geraten, denn die Theaterfreude Garmisch-Gelsenkirchen bereiten eine Klage vor dem europäischen Gerichtshof vor. Das schockartige Bestrahlen der Zuschauer, so die Begründung, verletze die Menschenrechte derer, die erst aufgrund der Inszenierung in geruhsames Dämmern verfallen seien, schädige das Augenlicht und erfülle obendrein den Tatbestand Störung der Nachtruhe. Weil dies nun zu Schadenersatzforderungen in schwindelerregender Höhe führen könnte, verzichten pfiffige Spielleiter bereits auf grelles Blendwerk und rütteln die Besucher mittels krachender Choräle auf. Besonders beliebt: Die Bach-Kantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme.“ Peter Schulz
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IMPRESSUM Herausgeberin Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1 Chefredakteur Peter Schulz 2 Kfm. Leitung Sonja Chrobok 16 Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 18, Inge Sasse 19 Autoren dieser Ausgabe Berit Böhme 14, Dr. Stephan Cartier 6, Wolfgang Denker 15, Christian Emigholz 9, Sven Garbade 13, Karin Hiller 11, Wilfried Hippen 10, Dr. Sabine Komm 8, Dr. Ulrich Matyl 5, Michael Pitz-Grewenig 4, Ute Schalz-Laurenze 7, Peter Schulz 2, Markus Wilks 12, Inge Zenker-Baltes 3 Verlag, Vertrieb, Redaktion und Anzeigenverwaltung Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen, Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 E-mail info@rolandverlag.de www.rolandverlag.de Gestaltung und Satz Birgit Kirchgessner 17, designbüro kirchgessner Telefon 025 32 - 200 709 www.buerokirchgessner.de Basislayout Haase & Knels, Bremen Druck ASCO STURM DRUCK Bremen
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Vertriebsstruktur Theater- und Vorverkaufsstellen Bremen, Bremerhaven und Oldenburg, Theater, Museen, Konzerthäuser und -büros, Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb, Fach-Zeitschriftenh andel Bremen, Bremerhaven und Oldenburg Bezugspreis Einzelpreis 4,00 Euro Jahresabonnement 20,00 Euro Auflage 10.000 Exemplare Erscheinungsweise zweimonatlich Nächste Ausgabe 15. März 2017 Redaktionsschluss 15. Februar 2017 ISSN-Nr. 1618-0852 Titelmotiv Foto zur Produktion Marie Chouinard: Le Sacre du Printemps. Foto: Bernd Uhlig Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch ausz ugsweise, nur mit Genehm igung des Herausgebers. Bei Veröffentl ichung wird nur presserechtlich Verantwort ung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Namentl ich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die des Herausgebers wieder.