4,00 Euro H12719 15.03.2017 bis 15.05.2017
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+punkt. Kunst im Nordwesten
Das Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten
119 „Simplicius Simplicissimus“ Umjubelte Oper am Theater Bremen
Inhalt
3 foyer
INHALT ................................................. Theater 04 FAUST NACH NOTEN Berlioz-Oper in Bremen 06 ZWEIMAL PUCCINI Einakter am Goetheplatz 07 EWIGE HEUCHELEI „Tartuffe“ von Moliére 08 KRAFTKLOTZ in „Endstation Sehnsucht“ 09 VISION VIELFALT 20. Festival Tanz Bremen
EDITORIAL
10 MOBBING ROYAL Oper „Yvonne“ in Oldenburg 12 OLDENBURG TANZT 13. Internationale Tanztage 13 VERWEHTE BALLADE Gál-Oper in Osnabrück 14 KONTRASTE Zwei Choreografen, ein Abend
Pokerpartie
15 AUFRUHR „Ein Maskenball“ in Bremerhaven
Es steht unter keinem guten Stern, das Theater am Richtweg. Einst Schwimmbad, dann Markthalle und Großraumdisco, schließlich umgebaut mit erklecklichen staatlichen Mitteln, um Bremen zur „Musical-Stadt“ hochzujazzen, was krachend scheiterte. „Jekyll & Hyde“, 1999 uraufgeführt, floppte, es folgten Stückwerk bis zur Insolvenz und Spielzeiten des Übergangs, bis 2011 das Unternehmen „Mehr! Entertainment“ das Haus übernahm und offenbar in die Gewinnzone steuerte.
16 SZENE Neues von Bühnen der Region 17 HERZ UND HAND Michael Helmbold im Porträt 18 OPERNPREMIEREN im Nordwesten 21 OPERNRÄTSEL 21 SCHAUSPIELPREMIEREN in Bremen 22 SCHAUSPIELRÄTSEL 24 MENSCHEN IM FOYER Oldenburger Opernball
................................................. Musik 26 FEUER AM HIMMEL Projekt „Die Schöpfung“
Doch nun das: Der zwischenzeitlich als Inhaber eingestiegene Investor kündigte den Betreibern den Vertrag zum Jahresende und denkt darüber nach, den ganzen Laden entweder in ein Kino, vielleicht auch für museale Zwecke umzubauen oder gleich plattzumachen, um Wohnungen zu errichten. Schon klar: Wer Geld investiert, will Rendite, das ist sein gutes Recht. Forderungen wie „Ein Theater reißt man nicht ab!“ sind da reine Gefühlsduselei. Und die Politik? Sie tut gut daran, sich zurückzuhalten. Natürlich ist es bitter, dass Bremen noch bis 2019 den Kredit für den Umbau eines Hauses abbezahlen muss, das es dann vielleicht gar nicht mehr gibt. 2,1 Millionen Euro im Jahr – was könnte man damit in Sachen Kultur nicht alles machen! Trotzdem gilt: Die Stadt ist seit 2011 raus aus dem Spiel am Richtweg. Mehr als der Appell, den Musentempel zu bewahren, bleibt da nicht.
27 KIRCHENMUSIK Werke zur Passion 28 KONZERTTIPPS | CD-TIPP 30 BREMER PHILHARMONIKER Die Orchesterwarte 32 JAZZTIPPS 33 TREIBENDE KRAFT Buch über Domkantor Müller 34 VOLLES PROGRAMM beim Festival jazzahead! 36 VERPASSTE CHANCE Bremen und das Musicon 38 KONZERTE IN DER BREMER GLOCKE
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41 JETZT IN FOYER: +punkt. Kunst im Nordwesten
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40 SCHICKSALE Ausstellung zu „Flucht und Migration“ 44 DOPPELTER RADZIWILL in Bremen und Dangast 46 KULTURFORUM Notizen aus Galerien und Museen 46 KUNSTRÄTSEL
................................................. Gesellschaft 48 LITERATUR Buchbesprechungen
Ob er auf fruchtbaren Boden fällt? Abwarten, denn die Pokerpartie ist noch lange nicht beendet. Schon sickerte durch, der Investor könnte bereit sein, das Haus zu erhalten, sofern der Betreiber einwilligt, die Miete ordentlich aufzustocken. Solange ist die Zukunft am Richtweg ungewiss, man könnte sagen, sie steht in den Sternen.
50 LITERATUR Buch & Malerei | NordMord
Peter Schulz Chefredakteur
68 KULTUR FORUM Nachrichten aus der Region
51 KOLUMNE NACHGEDACHT Veganes fürs Ego 52 KINOTIPPS | NEU AUF DVD 54 CLUBS IN BREMEN Die Wittheit 55 CLUBS IN BREMEN 200. Bremer Sessel 57 ROLLENSPIEL | DVD-MUSIKTIPP 58 KULTURKALENDER Premierendaten 59 PR KULINARISCH Atlantic Grand Hotel Bremen 70 GLOSSE | FOYER-AUTOREN | IMPRESSUM
foyer 4 THEATER BREMEN La Damnation de Faust
Johann Wolfgang von Goethe
Den Inhalt von Goethes „Faust“ braucht man an dieser Stelle nicht zu erzählen. Aber es macht Sinn, die Stationen zu nennen, die der französische Komponist Hector Berlioz für „La Damnation de Faust“ (1845/46) ausgewählt hat. Faust erlebt das fröhliche Erwachen des Dorfes, der alternde Philosoph will sich selbst töten und wird zurückgehalten von der festli-
Paul-Georg Dittrich inszeniert Hector Berlioz‘ dramatische Legende „La Damnation de Faust“ Text: Ute Schalz-Laurenze Hector Berlioz
chen Ostermusik. Der vom Pudel verwandelte Mephisto erscheint und bietet ihm Leben: in Auerbachs Keller. Faust liegt träumend am Elb-Ufer, wo ihm Marguerite erscheint. Er dringt in ihre Kammer ein, sie gibt ihm nach. Faust bittet die Natur, ihm Frieden zu schenken. Marguerite ist im Gefängnis und des Mordes an ihrer Mutter angeklagt. Mephisto und Faust
gelangen auf einem höllischen Ritt zu ihr. Faust wird den Flammen übergeben (bei Goethe wird er gerettet) und Marguerite findet im Tod Erhöhung: ein Chor von Seraphimen trägt sie in den Himmel. – Am Bremer Theater kommt die Oper jetzt auf die Bühne am Goetheplatz.
PHILOSOPH, TOD UND TEUFEL 14
Vertonungen gibt es von Goethes „Faust“, bekannt und häufig gespielt sind „Faust“ von Charles Gounod (1859), „Mefistofele“ (1867) von Arrigo Boito, „Doktor Faust“ (1924) von Ferucchio Busoni. Berlioz nennt sein 1845/46 entstandenes Werk „dramatische Legende“. In seinen „Mémoires“ schreibt er: „Als bemerkenswertes Ereignis meines Lebens muss ich den eigentümlichen und tiefen Eindruck hervorheben, den ich von Goethes ‚Faust’ erhielt … Das wunderbare Buch faszinierte mich sogleich; ich ließ es nicht mehr los; ich las es fortwährend, bei Tisch, im Theater, auf den Straßen, überall. Die Übersetzung in Prosa enthielt einige gereimte Partien, Lieder, Gesänge und so weiter. Ich gab der Versuchung nach, sie in Musik zu setzen.“
Er schreibt in einem Brief an Goethe, dem er 1828 die „Huit scènes de Faust“ schickte: „Obgleich ich fest entschlossen war, niemals meine schwachen Klänge mit Ihrer erhabenen Dichtung zu vereinen, wurde die Versuchung doch nach und nach so stark, der Reiz so mächtig, dass sich die Musik zu den meisten Szenen beinahe gegen meinen Willen einstellte.“
und auch der dreckige und exzessive Teil. Erst wenn beide sich vereinen, würde ein Mensch daherkommen.“
Dittrich, der nach „Wozzeck“ zum zweiten Mal in Bremen inszeniert, meint weiter: „Das sympathische an der Figur des Faust – viel sympathischer als bei Goethe –: Er ist ein Antifaust, ein gescheiterter Künstler, ein Individuum aus unserer Gesellschaft. Paul-Georg Dittrich, der Regisseur der Bre- Er ist auch ein Melancholiker und Nihilist mer Aufführung, sieht in Mephisto und und seine Liebe zu Marguerite ist natürFaust keine kämpfenden Kontrahenten, lich eine Projektion. Marguerite ist emansondern zwei Seiten in einer Person: „Der zipiert. Sie pflanzt bei beiden Männern eiUrsprung in Mephisto ist eine gleiche Finen Traum ein. Meiner Meinung nach ist gur, nicht der Teufel, sondern die Kehrsei- sie die stärkste Figur, sie durchläuft eine te. Faust ist der depressive resignierte und klare Wandlung und durchbricht die Rereflektierte, auch der rational gesteuerte, zeptionsgeschichte, nur sie durchschaut und Mephisto der lebenslustige, ja durstige alles als abgekartetes Spiel.“
THEATER BREMEN La Damnation de Faust 5 foyer
Paul-Georg Dittrich
Jaroslav Rudiš
Berlioz sagte über die Wahl der Landschaft in Ungarn im ersten Bild: „Ich wollte ein Instrumentalstück über ein ungarisches Thema schreiben. Ich hätte den Faust auch in jede anderen Teil der Welt entführen lassen, wenn ich nur geringsten musikalischen Grund dafür gehabt hätte.“ „Seine Musik ist der hartnäckige, unversöhnliche, erbitterte Kampf des Intellekts gegen die Inspiration; eine Musik des Kopfes, an der das Herz nicht beteiligt ist.“
So hieß es in einer der Uraufführungskritiken von Berlioz‘ „Unoper“ (Dittrich). Der Komponist selbst meinte dazu: „Ich glaube, sie gehört zum Besten, was ich bis jetzt gemacht habe.“ Er verbitterte vollkommen über die anhaltende Ablehnung der fantastischen raumgreifenden Musik, die sich Markus Poschner ausdrücklich zu seinem Abschied als Generalmusikdirektor am Goetheplatz gewünscht hat. Paul-Georg Dittrich verspricht: „Dieser Faust wird uns sehr auf die Pelle rücken.“
Premiere am 18. März, 19.30 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Weitere Vorstellungen: 29. März: 7., 20. und 30. April; 13. und 28. Mai. – Musikalische Leitung: Markus Poschner, Regie: Paul Georg Dittrich, Ausstattung Pia Dederichs, Lena Schmid. Mitwirkende: Theresa Kronthaler (Marguerite), Chris Lysack (Faust), Claudio Otelli (Méphistophélès), Christoph Heinrich (Brander).
Hoptimisten sind glücklicher! Werkschau
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THEATER BREMEN Il tabarro & Gianni Schicchi
Theater Bremen zeigt die Puccini-Einakter „Il tabarro“ und „Gianni Schicchi“ Text: Markus Wilks
Martin G. Berger
SCHWELENDE KONFLIKTE K
ein anderer Komponist hat Frauen die Dramaturgin der Produktion, unter anso ergreifend schön sterben lassen derem mit dem stärkeren Wirklichkeitsbewie Giacomo Puccini. Sein Zyklus „Il zug der Rahmenstücke: „Sie sind weniger trittico“ („Das Triptychon“) gewinnt dem verklärend, sondern spiegeln in Puccinis Thema andere Facetten des veristischer Musik Todes ab: Im tragischen auch die Härte der „ ... die vor allem in ihrer Stück „Il tabarro“ („Der Realität wider!“ Unerbittlichkeit berühren.“ Es seien „keiMantel“) versucht ein Ehepaar den Tod des Kindes ne gefühlsseligen zu verarbeiten. Dann folgt der PerspekRührstücke, sondern sie sind in der Wirktivwechsel zur zu Herzen gehenden Klos- lichkeit verhaftete, sozialkritische Miniater-Oper „Suor Angelica“ („Schwester An- turen, die vor allem in ihrer Unerbittlichgelica“), in der die Titelheldin Selbstmord keit berühren.“ begeht. Im dritten Teil („Gianni Schicchi“) streitet eine Familie verbissen um Interessant dürfte das Bremer Regiedebüt das Erbe ihres soeben verstorbenen Ober- von Martin G. Berger werden, der vor eihauptes. nigen Monaten in Hannover mit einer sehenswerten Bearbeitung von Smetanas Kenner schätzen Puccinis Trilogie gera„Die verkaufte Braut“ für einen kleinen de wegen des Kontrastes der Sujets und der Opernskandal gesorgt hatte. Er hat sich Musik. Das Bremer Theater setzt nun zwei dafür entschieden, im „Mantel“ den Verarder drei Stücke auf den Spielplan: „Il tabar- beitungsprozess der gemeinsamen Verganro“ und „Gianni Schicchi“. Dass man dabei genheit des Ehepaares zu thematisieren. auf das lyrische Mittelstück „Suor AngeliUm dem „Moment des Unausgesprocheca“ verzichtet, begründet Isabelle Becker, nen beziehungsweise des Nichtsagen-Kön-
nens besonderen Raum zu geben“, wird er die Inszenierung laut Isabelle Becker vor allem filmisch gestalten. Im Bühnenraum von Sarah Karl sind Anklänge an den Film „La piscine“ (Alain Delon, Romy Schneider) zu erkennen, in dem ebenfalls „ein Konflikt schwelt, der lange Zeit unausgesprochen bleibt und jeder Blick mehr verrät als jedes Wort.“ Die schwarze Komödie „Gianni Schicchi“ wird den Rahmen für die Handlung geben, in der der Film „Il tabarro“ gedreht wird. Isabelle Becker betont, dass die Vorstellungen der beiden Einakter, die sich „inhaltlich wie in ihrer Gestaltung an unsere Gesellschaft anbinden“, zum Einheitspreis verkauft werden. Premiere am 16. April, 18 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Weitere Vorstellungen: 21. und 28. April; 7. Mai.
THEATER BREMEN Tartuffe
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EWIGE HEUCHELEI
Komödie im Theater am Goetheplatz: „Tartuffe“ von Moliére Text: Sven Garbade
Samuel Weiss
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ndlich mal wieder eine richtige Komödie am Bremer Theater! So verspricht es zumindest der Spielplan, der die Heuchler-Farce „Tartuffe“ von Molière ankündigt. Darin wird der Naivling Orgon nach Strich und Faden von einem Wortverdreher der Sonderklasse in die Pfanne gehauen. Ja, kann denn so etwas sein: Ein Mensch lügt – und spielt dabei immerzu gute Absichten vor? Die Geschichte der Lüge verläuft häufig synchron zur Geschichte der Komödie. Und wenn es ein Rollenfach im Theater gab, das sich der Kontaminierung durch die Gifte der Täuschung besonders leidenschaftlich hingab, dann ist an den Typus des naiven Bürgers zu denken. Er begegnet uns in vielfacher Gestalt, doch eins haben alle Bühnen-Biedermänner gemeinsam: Sie lieben es, jemandem Glauben zu schenken, der es eigentlich nicht besonders gut mit ihnen meint. Als Bürgermeister in „Richard der Dritte“ (von Shakespeare) unterliegt ein braver Amtmann den Manipulationen eines aristokratischen Usurpators. Auch Max Frisch führte den Leichtgläubigen als Schwachstelle im politischen System vor. Längst hat der Titel seines Stückes „Biedermann und
die Brandstifter“ sprichwörtliche Geläufig- machten Salonkomödie ab. Doch der inhaltliche Konflikt ist relevant: Es geht um keit angenommen. Und bei Molière? das Machtstreben einer gesellschaftlichen Auch zur Lebzeit von Jean-Baptiste Poque- Gruppe, die mit den Mitteln der Lüge rigoros nach oben kommen will. Tartuffe belin, der sich als Künstler Molière nannreichert sich schließlich an Orgons Familie; te und der zur Zeit des Sonnenkönigs am Ende hat man ihm sogar das gesamte Ludwigs XIV wirkte, ließ sich ein braver Hausvater bestens als Demonstrationsob- Haus überschrieben. Religion, Ehrlichkeit? jekt für problematische Gutgläubigkeit in- Schöne Tricks für die Gerissenen. szenieren. In „Tartuffe“ erleben wir den Mit dieser Botschaft geriet das Stück schon Biedermann Orgon, der in unerklärlicher zur Entstehungszeit 1664 zum Skandal. Die Begeisterung für Tartuffe entflammt, eiersten Fassungen wurden verboten, erst die nen dubiosen Gottesmann. Dabei beeinDritte fand den Weg durch die Zensur. Doch druckt Orgon die Frömmigkeit, die der Fremde zur Schau stellt, und diese bewegt neben der Religionsfrage erscheint die Geihn schließlich dazu, Tartuffe sogar seine fahr, die von einer rigorosen DesinformatiTochter zur Heirat anzubieten. Aber da ist on ausgehen kann, heute wieder aktuell. Ob sich dies in Form einer klassischen Komödie der Wirbel längst in vollem Gange. fassen lässt, wird die Bremer Inszenierung Im Programm des Bremer Schauspiels wa- zeigen müssen. Die Besetzung klingt in jedem Fall vielversprechend: Als Biedermann ren Komödien dieses Kalibers, zumal in Orgon wird Guido Gallmann sein komödiklassischer Überlieferung, zuletzt selten. Inszenieren wird der Schauspieler Samuel antisches Talent ausleben, während die RolWeiss, Jahrgang 1967, der seit Langem zum le des Schwindlers Tartuffe von Simon Zigah übernommen wird. Ensemble des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg gehört. Premiere am 29. April, 19.30 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Weitere VorstellunWas also wird das Ensemble um Weiss gen: 12. und 14. Mai. an diesem „Tartuffe“ an Aktualität herausarbeiten? Formal spult sich das Stück mit der Geschmeidigkeit einer perfekt ge-
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THEATER BREMEN Endstation Sehnsucht
Sebastian Kreyer
„Endstation Sehnsucht“ am Bremer Theater, inszeniert von Sebastian Kreyer Text: Sven Garbade
DUBIOSER KRAFTKERL
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er sich um die Themen der Zeit bemüht, der kommt um einen Blick in die USA nicht herum. Das Bremer Theater unternimmt diese Auseinandersetzung nun auf künstlerische Weise mit einem Klassiker des modernen Schauspiels: dem etwas aus der Mode geratenen Südstaaten-Drama „Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams. In Gestalt der männlichen Hauptfigur Stanley Kowalski kam der Typus des Kraftkerls erstmals in gesellschaftlichen Verruf, weil sich mit ihm eine neue, eine rabiate Leitkultur androhte.
Die Fliehkräfte der amerikanischen Gesellschaft zu beschreiben, bildet das große Selbsterforschungsprojekt der amerikanischen Literatur. Kaum ein anderer Dramatiker verstand es dabei so eindringlich wie Tennessee Williams, das Wesen der Menschen, ihre spezifischen Charaktere sowie ihre realen Konflikte als Zeichen eines größeren Zusammenhanges zu inszenieren. Herz und Welt leben bei Williams im dramatischen Verbund. Kleine Beschädigungen und große Katastrophen inklusive. Seine Herkunft aus dem Südstaat Mississippi bildete für Williams die Grundlage für seine gesamte künstlerische Identität. Geboren 1911 als Thomas Lanier Williams
übernahm er den Spitznamen Tennessee, den Freunde ihm aufgrund seines Akzents verliehen hatten, voller Regionalstolz. Ja, er war und blieb die Zeit seines Lebens, die bis ins Jahr 1983 reichte, ein Dichter des Südens, vielleicht sogar der Dichter des Südens schlechthin. Southern Gothic nannte man sein Genre, weil es stets auch ein bisschen schaurig bis gespenstisch daherkam und zudem an die Türen Freudscher Traumdeutung rüttelte.
aristokratischer Kühle den untergehenden Geldadel der Südstaaten verkörperte. Das Ende entbehrt nicht einer gewissen Bitternis: Stanley vergewaltigt Blanche. Sie, die sensible Träumerin, gerät zur gesellschaftlichen Außenseiterin, während er als stolzer Familienvater einer soliden Zukunft entgegenblickt.
Gerade weil das Stück durch die Verfilmung mit Marlon Brando höchst erfolgreich war, kann der Wiederbegegnung am Dabei schlug Williams Herz konstant für Bremer Theater mit Neugier entgegengedie Zerbrechlichen, für die von Rohheit sehen werden. Mit Gastregisseur Sebastiund Vulgarität Bedrohten. Für die Schmet- an Kreyer steht dabei ein Experte für das terlinge unter den Menschen. In seinem tradierte moderne Drama zur Verfügung. berühmten Meisterwerk aus dem Jahr 1947 Kreyer begann als Regieassistent un„Endstation Sehnsucht“ ist ihm diese Por- ter Karin Beier am Schauspiel Köln und trätmalerei besonders eindrücklich gelun- inszenierte später am Deutschen Schaugen. Die heutige Aktualität erschließt sich spielhaus Hamburg „Die Physiker“ von bereits durch jene Warnung, die Williams Dürrenmatt. Auch mit Tennessee Williams als die Botschaft des Stückes formulierte: befasste er sich bereits erfolgreich in seiner „Passt lieber auf, sonst übernehmen eines Kölner Inszenierung der „Glasmenagerie“. Tages die Affen das Ruder!“ Premiere am 22. April, 20 Uhr, im Kleinen Damit meinte er einen gewissen Stanley Haus. Weitere Vorstellungen: 31. Mai; 17. Kowalski, einen Kraftprotz von animaund 23. Juni. lischer Rohheit, der im Stück auf seine Schwägerin, die zarte Blanche Dubois trifft. Mit seiner polnischen Herkunft repräsentiert Stanley das neue, zupackende Amerika, während Blanche im Gestus
FESTIVAL Tanz Bremen 9 foyer
Le Sacre du Printemps, © Nicolas Ruel
Festival Tanz Bremen zeigt von 17. bis 24. März internationale Stars und Newcomer Text: Sabine Komm
VISION VIELFALT H
elena Waldmann, eine Weltreisende in Sachen Tanz, hat sich in Bangladesch mit der Textilindustrie auseinandergesetzt, in Teheran mit der Unterdrückung der Frau. In Bremen geht es um Donald Trump. 20 Menschen wurden gecastet, um im Theater am Goetheplatz eine lebendige Mauer zwischen Akrobaten und Tänzern zu bilden. Der Titel: „Gute Pässe, schlechte Pässe – eine Grenzerfahrung.“
vielfach ausgezeichnete Choreografin neu interpretiert: Die klare Rollenverteilung zwischen dem Einzelnen als Opfer und der Menschenmasse löst sie auf und lässt zu Igor Strawinskys Musik alles gleichzeitig geschehen – explosiv, technisch versiert, mit amüsanten Anspielungen auf die Tanzgeschichte. Gelbe Stacheln an den Körpern der Performer erweitern die Ausdrucksmöglichkeiten. Im zweiten Stück des Doppelabends treten die Bewegungen der Tänzer in einen Dialog mit den abstrakten In Zeiten weltweiter Abgrenzungs- und Ab- Tuschezeichnungen des Malers und Dichschottungstendenzen dreht sich das Festers Henri Michaux. tival Tanz Bremen um Erinnerung, Herkunft und Identität, sagt Festivalleiterin Die kanadische Choreografin Louise LeSabine Gehm. Und um offene Ausdruckscavalier, von Kritikern als Amazone und formen über alle Grenzen hinPunkerin „Die Tänzer suchen den weg: „Während viele Mendes zeitgeschen gewissermaßen Angst transkulturellen Austausch.“ nössischen vor Freiheit und Vielfalt haBalletts beben, suchen die Tänzer den transkulturel- zeichnet, zeigt „Battleground“. Inspiriert len Austausch.“ Eingeladen sind Choreovon einem Ritter, den es nicht gibt, parografen aus Kanada, Frankreich, Ungarn, diert sie – zusammen mit Robert Abubo – der Schweiz, Deutschland, dem Senegal Pflichtgefühl, Pedanterie und Perfektion. und Südafrika. Die Gruppe Accrorap scheint die SchwerMit dabei beim 20. Jubiläum von Tanz Bre- kraft außer Kraft zu setzen: 16 Tänzer ermen ist Marie Chouinard aus Québec. Das zeugen Formationen und traumähnliche einstige Enfant terrible der Szene eröffnet Bilder voller Geschwindigkeit und Energie. das Festival mit „Le Sacre du Printemps“. Kader Attou, ein Franzose mit algerischen Dieses Schlüsselwerk der Moderne hat die Wurzeln, setzt sich in „Opus 14“ mit der
Bedeutung von Gemeinschaft auseinander und mit der Angst, ausgeschlossen zu sein. Die Resonanz von Erinnerung ist Thema der senegalesischen Choreografin Germaine Acogny, der Mutter des zeitgenössischen afrikanischen Tanzes, und des französischen Regisseurs Mikaël Serre. Die Deutschlandpremiere „Somewhere at the Beginning“ zeigt, welche Bühnenpräsenz Acogny auch mit über 70 noch hat. Video, Musik, Bewegung und Text ihrer Solo-Performance drehen sich um ihren Vater, der sich den kolonialen Herren anzudienen suchte, und ihre Großmutter, eine VoodooPriesterin. Wichtige Facette des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals sind auch diesmal wieder Produktionen der Bremer Szene. Gregory Maqoma aus Johannesburg und Helge Letonja aus Bremen loten in ihrer Gemeinschaftsarbeit „Out of Joint“ die Dynamik zwischen Macht und Ohnmacht aus. Das Tanzkollektiv Bremen sucht den Dialog mit den Musikern des Ensembles New Babylon. Das Junge Theater Bremen setzt sich in zwei Produktionen mit Ausgrenzungsmechanismen, Neugierde, Sehnsucht, Furcht und Faszination auseinander. www.tanz-bremen.com
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OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Yvonne, princesse de Bourgogne
Deutsche Erstaufführung der Oper „Yvonne, princesse de Bourgogne“ im Oldenburgischen Staatstheater Text: Michael Pitz-Grewenig
Luc Bondy
Philippe Boesmans
MOBBING AM KÖNIGSHOF K
aum einer kennt den polnischen Autor Witold Gombrowicz (1904-1969). Dabei hat er zahlreiche gewichtige Theaterstücke geschrieben. Die Tragikomödie „Yvonne, princesse de Bourgogne“ erschien 1935, wurde aber erst 1957 in Krakau uraufgeführt. Ein schrägschrilles Stück, quasi eine Mischung von Alfred Jarry, Samuel Beckett und Eugène Ionesco.
Ulrich Mokrusch
Der Komponist Philippe Boesmans und der Regisseur Luc Bondy formten daraus spannendes Musiktheater. 2009 war die Uraufführung in Paris. Den Spielplanmachern in Oldenburg ist es nun gelungen, die deutsche Erstaufführung an ihr Haus zu holen. Andrea Schwalbach wird sie inszenieren. Um was geht es? Prinz Philippe beschließt aus Jux und Tollerei heraus, sich mit der hässlichen und geistig zurückgebliebenen Yvonne zu verloben. Der ganze Hofstaat gerät in Panik. Yvonne wird zur Provokation und nervt einfach, da sie völlig außerhalb der normalen Konvention steht und damit gleichzeitig genügend Angriffsfläche bietet. Verlässlich weckt sie Abscheu und Hass, allen ist sie schrecklich. Die stumme
Gegenwart ihrer mannigfaltigen Defekte verursacht, dass jedem seine eigenen Mängel, Schmutzigkeiten und kleinen Sünden zu Bewusstsein kommen. Bald verwandelt sich der Hof zu einer Brutstätte von Ungeheuerlichkeiten. Das hat gewisse Ähnlichkeiten mit der Oper „Der Idiot“ von Mieczysław Weinberg, die Andrea Schwalbach im Jahre 2015 in Oldenburg intelligent und sensibel inszenierte. Die Regisseurin hat ein ausgeprägtes Verständnis für solche zwiespältigen Charaktere. Zu „Yvonne“ bemerkt sie: „Diese Gesellschaft hat sich selbst bis ins Groteske geformt, nichts bleibt dem Zufall überlassen, und da kommt Yvonne. Sie verweigert sich Schönheit, Eitelkeit, Gesellschaft und jeder Form der Kommunikation. Sie ist unkorrumpierbar. Sie strebt nach nichts, will nichts, will nicht verführen und ist somit gegen jede Verführung immun.“ Um das zu verdeutlichen, dreht sie die Verhältnisse intelligent um: „Die Gesellschaft zeigt ein kollektiv hässliches Gesicht, was sie aber als schön empfindet. Damit sind wir ziemlich nah an unserer Wirklichkeit. Die Leute entstellen sich mit schrecklichen
OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Yvonne, princesse de Bourgogne 11 foyer
Operationen, Tattoos, Piercings. Sie legen ihre Gesichtszüge grotesk lahm, nur um ein paar Falten zu umgehen. Sie lassen sich absurd kleine Nasen in viel zu große Gesichter meißeln, Lippen aufpusten, bis sie fast platzen. Das Natürliche wird mit allen Mitteln bekämpft.“ Yvonne, diese unausstehliche Zimperliese, muss weg. Ein Fisch wird ihr zum Verhängnis. In ihrer ungelenken Art verschluckt sie sich bei ihrem Hochzeitsbankett an einer Gräte. Frohen Gemüts bedauert die Tischgesellschaft ihren Tod. Die Inhumanität dieser Gesellschaft erwächst aus fehlendem Bewusstsein: „Böse
Königinnen, gemeine Prinzen, fiese Stiefmütter aus dem Märchen sind so wissend und sehenden Auges das, was sie sind. Bei Gombrowicz kommen die Figuren gar nicht auf die Idee, dass sie bösartig sind, es ist einfach ihre Realität und genau das macht es so grotesk“, sagt Andrea Schwalbach und fügt hinzu: Das Stück zeige, „dass eine verrottete Gesellschaft sich irgendwann von innen heraus auffrisst, dass Yvonne nicht mehr und nicht weniger ist, als ein Pflaumenkern, an dem man sich verschluckt, der einen aber umbringen kann, wenn es ganz doof kommt.“ Ein obskures Schlaraffenland, das von dem Vorurteil lebt, alles sei machbar! Das ist doch irgendwie brandaktuell – oder?
Dem Komponisten Philippe Boesmans ist dazu ein skurriles musikalisches Allerlei verschiedener Stilrichtungen eingefallen. Anne Neuser wird in Oldenburg ein vielschichtiges Bühnenbild konstruieren, „eine Welt, die ganz auf Zeitvertreib und den Ausschluss von Wirklichkeit aus ist.“ Premiere am 25. März, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 6. und 29. April. Mitwirkende (u.a.): Nientje C. Schwabe (Yvonne), Tomasz Wija (Le Roi Ignace), Sarah Tuttle (La Reine Marguerite), Philipp Kapeller (Le Price Philippe).
foyer 12 OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER 13. Tanztage
13. Internationale Tanztage: 33 Vorstellungen von Choreografen aus drei Kontinenten Text: Sabine Komm
Jirí und Otto Bubenícek
OLDENBURG TANZT N
orddeutschlands größtes Tanzfestival bringt vom 5. bis 14. Mai Compagnien aus Europa, den USA und Afrika nicht nur auf die Bühnen des Oldenburgischen Staatstheaters und der Exerzierhalle. Die beiden Tänzerinnen der Compagnie Retouramont bewegen sich akrobatisch an der Fassade des Theaters und bringen in schwindelerregender Höhe die Beziehung von Mensch und Architektur durcheinander.
Tänzer bei John Neumeier in Hamburg, Die Deutschland-Premiere „We Woman“ kommen mit einem Orpheus-Thema. Diese will auf humorvolle und verstörende WeiArbeit wird ihr Abschied von ihrer profes- se provozieren. sionellen Tänzerkarriere sein. Besonders aktuell in Zeiten verstörender Choreograf Hervé Koubi, Franzose mit alTöne aus den USA dürfte die Deutschlandgerischen Wurzeln, hat in Algier zwölf Stra- Premiere „Street Dance Club“ sein. Es geht ßentänzer und Hip-Hopper gecastet, um um den berühmten Cotton Club in Harlem, mit ihnen Streetdance, Soufi und Hip-Hop New York. In den 20-er und 30-er Jahren zu verzahnen. „Sound, war dieser Club für JazzLicht, Stoffe und athle- Ja zu kultureller Vielfalt. musiker und Tänzer der tische Körper zaubern erste Ballroom, in dem Als Glanzlicht des neuntägigen Festivals eine ästhetische Erfahrung, in der die Seedie Hautfarbe keine Rolle spielte. Choreokündigt Ballettdirektor Burkhard Nemitz le Nordafrikas glüht“, sagt Nemitz. Der Tigraf Andrew Skeels beschwört mit diesem das Ballet du Grand Théâtre de Genève an. tel des Stücks, inspiriert durch den gleichThema und sieben Tänzern das Ja zu kulIhr Tanzstück „Lux/Glory“ an den beiden namigen Roman: „Die Schuld des Tages an tureller Vielfalt. Eröffnungsabenden setzt sich – passend die Nacht“. zur prunkvollen Architektur des OldenburAußerdem im Programm: „Hubbard Street gischen Staatstheaters – mit prallem baro- Mit dabei ist auch wieder Sol Picó aus Ma- Dance Chicago“, Amerikas bedeutendste cken Leben und dem Tod auseinander. drid: Die Choreografin arbeitet mit Livezeitgenössische Compagnie, „It Dansa“ aus Musik und vier Tänzerinnen aus Asien Barcelona, Compagnien aus der Schweiz Auch die berühmten Ballett-Zwillinge Jirí und dem Benin. Alle haben mit ihrer Herund Spanien, Workshops und Foyer-Konund Otto Bubenícek hat Nemitz zum Festi- kunftsgeschichte gebrochen und versuzerte. val gelotst. Die Tschechen, beide ehemals chen, ihr Frauenbild neu zu definieren.
THEATER Das Lied der Nacht 13 foyer
VERWEHTE BALLADE
Hans Gál
I
Wiederentdeckung im Theater Osnabrück: „Das Lied der Nacht“ von Hans Gál Text: Michael Pitz-Grewenig
ntendant Dr. Ralf Waldschmidt hat, seit er das Theater Osnabrück leitet, dieses Haus zu einer der spannendsten Bühnen Deutschlands gemacht. Das liegt nicht nur an einem sorgfältig durchdachten Spielplan, sondern auch an seinem Einsatz für vergessene bzw. vernachlässigte Komponisten. Quasi wie ein Spürhund entdeckt er immer wieder zu Unrecht vergesse Werke. Nach den drei Einaktern von Paul Hindemith („Mörder, Hoffnung der Frauen“ – „Das NuschNuschi“ – „Sancta Susanna“), den Opern „Die Vögel“ von Walter Braunfels und „Soldaten“ von Manfred Gurlitt folgt nun „Das Lied der Nacht“ von Hans Gál.
Peymann, George Tabori ihr Handwerk gelernt hat. Ihr Verständnis des Werkes umschreibt sie wie folgt: „Es ist eine typische Oper ihrer Zeit, es finden sich Motive des Expressionismus, Symbolismus und der Psychoanalyse, die wir aus Werken der Komponisten Puccini, Korngold, Kálmán, Strauß und Zemlinsky kennen. Gemeinsam mit dem Bühnen- und Kostümbildner Erbprinzessin Lianora soll nach dem Tod Frank Fellmann versuche ich, mich diesem ihres Vaters wieder heiraten, will es aber von Traumbildern und seelischen Koneinfach nicht. In der Nacht hört sie den sehnsuchtsvollen Gesang eines geheimnis- flikten durchwebten Stoff zu nähern, der Geschichte einer Prinzessin, die mit aller vollen Mannes, den niemand kennt. Der Opernkenner vermutet jetzt, das muss zu ei- Kraft versucht, den Anforderungen der nem Happy End führen! – Oder? Aber da gibt Realität zu entfliehen. Eine Schwester der es noch einen anderen Mann. Nämlich den Alice, deren Wunderland einem nächtlich vernommenen Lied entspringt.“ fiesen Tankred, der durch die Ehe mit der Der österreichische Komponist, der 1987 in Prinzessin König werden will. Er hat nicht Edinburgh starb, gehört zu den Künstlern, mit dem Geheimnisvollen gerechnet, der Die musikalische Leitung liegt in den die 1938 aufgrund ihrer jüdischen Abrettend eingreift. Den will sie nun heiraten. bewährten Händen von Generalmusikstammung aus Österreich fliehen mussdirektor Andreas Hotz, der ebenfalls ein ten. Er verstand sich in der Tradition von Fachmann für vergessene Werke ist. Man Als sie erkennt, dass dieser Fremde ein Johannes Brahms und hielt bis zuletzt an einfacher Mann aus dem Volk ist, zieht sie denke nur an seine grandiose musikalider Tonalität fest, was ihn natürlich von natürlich standesbewusst ihren Entschluss sche Umsetzung von Walter Braunfels „Die der damals herrschenden Kulturdoktrin Vögel“ oder an die Uraufführung von „Das zurück. Der Verschmähte entleibt sich. ausschloss. Musikstudenten kennen ihn Und erst da zeigt das „Lied der Nacht“ sei- große Heft“. allenfalls noch von seinem hilfreichen ne Wirkung, aber jetzt ist es zu spät. Also Büchlein „Anleitung zum Partiturlesen“. Premiere am 29. April, 19.30 Uhr, im Grokein Happy End. ßen Haus. Weitere Vorstellungen: 5., 10., Gáls instrumentales Schaffen ist mitt12., 14., 23. und 25. Mai. Inszenieren wird Mascha Pörzgen, die lerweile recht gut erschlossen. Sein unter anderem bei Jürgen Flimm, Claus musikdramatisches Schaffen weniger. Seine dramatische Ballade „Das Lied der Nacht“ wurde am 24. April 1926 in Breslau erfolgreich uraufgeführt und nach 1930 nie wieder inszeniert. Sie spielt in einem mythischen Königreich in Sizilien. Natürlich geht es um Herrschaft und Liebe.
foyer 14 STADTTHEATER BREMERHAVEN Dance Puzzle
Sergei Vanaev
Ballettabend „Dance Puzzle“ von Itzik Galili und Sergei Vanaev im Stadttheater Bremerhaven Text: Karin Hiller Jirí und Otto Bubenícek
Itzik Galili
VON ELEGANT BIS CLOWNESK M
it dem zweiteiligen Ballettabend „Dance Puzzle“ von Itzik Galili und Sergei Vanaev setzt das Stadttheater Bremerhaven zwei sehr unterschiedliche choreographische Handschriften nebeneinander. Eine Einladung für den Zuschauer, die Tanzstile aufzunehmen und direkt zu vergleichen. Wie setzt der Choreograph die Tänzer ein, wie wird der Raum genutzt, welche Stimmung wird erzeugt, wie sehen die Bewegungsabläufe aus?
nen Werken versucht Galili hinter die Fassade der Realität zu schauen, emotionale Räume zu entdecken, die sich in unserer Gedankenwelt befinden. Sein melancholisches Stück „Until.With/ Out.Enough“ mit Musik des polnischen Komponisten Henryk Górecki ist elegant, detailbasiert und gefühlsbetont. Die Choreographie setzt die aufwühlenden Klänge von Góreckis Streichquartett um in dynamische, fließende Bewegungen, verstärkt durch ein aufwendiges Lichtdesign.
desto stärker verändert sich das Verhalten der Individuen“, so Vanaev, „animalische Verhaltensweisen kommen hervor.“ Der Drang nach Macht entsteht nur in der Menge. Aber es gibt auch Hoffnung. In die bissige Parodie baut Vanaev eine lyrische Linie, den Glauben an das Gute im Menschen.
Vanaevs Stück ist kein Handlungsballett, aber er weist den Tänzern Rollen zu, die spezielle Verhaltensmuster verkörpern: „Man merkt sofort, wer was will im Leben.“ Die Abstrahierung der Charaktere erreicht Der Israeli Itzik Galili ist ein weltweit geVanaev durch eine optische Verfremdung, fragter Choreograph und ein Meister feiner Ganz anders Sergei Vanaevs Choreographie den Einsatz clownesker Kostüme. Ästhetik. Er begann seine Karriere als Tän- „No Panic!“ Zu einer selbst zusammengezer in der Batsheva Dance Company und stellten Musikcollage hat er eine akrobati- Zwei in der Körpersprache, Musik und Äsarbeitete später sche, huthetik stark kontrastierende Stücke, die eials Choreograph Zwei in der Körpersprache, Musik und morvolle nen anregenden Abend versprechen. und Leiter einer Ästhetik stark kontrastierende Stücke ... Choreoeigenen Compagraphie Premiere am 7. Mai, 19.30 Uhr, ny in den Niederlanden. Seit 2011 ist er ei- kreiert, die mit Sarkasmus menschliches im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: ner der erfolgreichsten Gastchoreographen Gruppenverhalten karikiert. „Je mehr Men- 10., 13. und 19. Mai. in der internationalen Tanzszene. In seischen in einer Gruppe zusammentreffen,
STADTTHEATER BREMERHAVEN Ein Maskenball 15 foyer
Oper „Ein Maskenball“ von Giuseppe Verdi am Stadttheater Bremerhaven Text: Karin Hiller
Roman Hovenbitzer, Foto: Alexander Frydrych
WENN DIE MASKE FÄLLT G
iuseppe Verdi schuf mit der Oper „Ein Maskenball“ ein großes italienisches Melodrama, das französische Einflüsse aufnimmt, was dem Werk musikalische Leichtigkeit verleiht. Regisseur Roman Hovenbitzer inszeniert am Stadttheater Bremerhaven die Urfassung, die musikalische Leitung der Produktion übernimmt GMD Marc Niemann.
Gouverneur von Boston. Zu revolutionär erschien zur damaligen Zeit ein Königsmord auf der Bühne. Die Uraufführung der zensierten Fassung fand 1859 in Rom statt.
einen lebensfrohen Seelenverwandten sucht, verliebt sich in Gustav. Eine unmögliche, heimliche Liebe, deren Entdeckung eine Katastrophe auslöst: Renato schließt sich den Verschwörern an und ermordet in einer Verzweiflungstat den Herrscher auf einem Maskenball.
Politische und private Extremsituationen bestimmen die Handlung der Oper. „König Gustav ist ein Mensch, der für den Posten nicht geschaffen ist“, meint Roman Hoven- Für die Optik verspricht der Regisseur „bildnerische Opulenz“. Ausstatter Roy bitzer. „Er hat Politik als unbefriedigend Geschichtlicher Hintergrund der Oper war erlebt und fühlt eine innere Leere. Auf der Spahn arbeitet mit Videos und setzt die das Attentat auf den schwedischen König VerkleiSuche nach dem Kick nimmt er sich Gustav III. im Jahre 1792, ein Racheakt der dung der was er will. Probleme werden weg- „Wir müssen Verständnis Aristokratie, deren Privilegien der Monarch gewischt. Und wenn es schiefgeht, haben für die Verschwörer“ Protagoradikal beschnitten hatte. Die tödlichen nisten dann soll es eben knallen.“ Schüsse des Königsmörders fielen während als eine bewusste Verschleierung des eines Maskenballs in der Stockholmer Oper. Die absolutistische Herrschaft des Monrealen Lebens ein. Der Maskenball ist der Anlass für Giuseppe Verdi, der als politiMoment der Demaskierung, die wahren archen ruft Verschwörer auf den Plan. Sie scher Mensch regen Anteil an historischen lehnen sich auf gegen die alten Strukturen Emotionen zeigen sich. Ohne Masken wird Ereignissen nahm, eine Oper zu schreiben. und die Unfähigkeit Gustavs, einen Staat die Realität brutal sichtbar. zu führen. „Wir müssen Verständnis haben Obwohl Verdi und sein Librettist Antonio für die Verschwörer“, findet der Regisseur. Premiere am 29. April, 19.30 Uhr, im GroSomma den politisch brisanten Inhalt ßen Haus. Weitere Vorstellungen: 5., 11., in ein Liebesdrama verpackten, musste 21. und 24. Mai. Mitwirkende u.a.: Adrian Gustav will Spaß, Vergnügen außerhalb die Handlung nach langem Streit mit der Xhema (Gustav), Alexandru Aghenie (Reder Politik, und er will Amelia, die Frau Zensur von Schweden nach Amerika verseines besten Freundes Renato. Amelia, die nato), Katja Bördner (Amelia). legt werden. Aus König Gustav wurde der neben ihrem pflichtbewussten Ehemann
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THEATER SZENE Neues von den Bühnen der Region
SZENE Text: Peter Schulz
„Les robots ne connaissent pas le blues oder Die Entführung aus dem Serail“, Foto: Jörg Landsberg
EINLADUNG AUS WIEN Die gleichermaßen spartenübergreifende wie genresprengende Produktion „Les robots ne connaissent pas le blues oder Die Entführung aus dem Serail“ des Bremer Theaters ist zu den Wiener Festwochen 2017 eingeladen worden. Bei dem Stück aus der Spielzeit 2014/15 handelt es sich um eine Gemeinschaftsarbeit von Regisseur Benedikt von Peter und der deutsch-ivorischen Performancegruppe um Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen. Zwischen dem 26. bis 28. Mai sind vier Aufführungen vorgesehen. Die Wiener Version spielt die Camerata Salzburg unter der musikalischen Leitung von Jonathan Stockhammer. Intendant Michael Börgerding zeigte sich „außerordentlich erfreut“ über die Einladung: „Das Interesse der Kuratoren ist eine wichtige Bestätigung, dass unsere ästhetische und inhaltliche Arbeit der letzten Jahre überregional wahrgenommen wird und eine Strahlkraft hat, die weit über Bremen und das Umland hinausreicht.“
Thema „Flucht“. Dafür werden speziell junge geflüchtete Frauen im Alter zwischen 18 und 26 Jahren angesprochen, um gemeinsam mit Dramaturgin Anna-Lena Rode Texte und Szenen zu entwickeln. Nach der dreimonatigen Probenzeit soll das Ergebnis im TheOs bei einer öffentlichen Präsentation (24.+30. März, jew. 19.30 h) gezeigt werden.
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„Da capo!“ heißt es für das Tanztheaterstück „SommerNacht“ des Choreografen Günther Grollitsch: tanzbar_bremen und steptext dance project präsentieren die Inszenierung am 26., 29. und 30. März (jew. 19 h) in der Schwankhalle Bremen.
Nach dem Stück „Die Schutzbefohlenen“ widmet sich die Landesbühne Nord in Wilhelmshaven mit dem biografischen Theaterprojekt „Aussichten“ erneut dem
Der italienische Tenor Fabio Sartori und der rumänische Bariton George Petean sind die Stargäste bei der Verdi-Gala am 9. April (18.30 h) im Opernhaus von Hannover. Generalmusikdirektor Ivan Repušic dirigiert das Niedersächsische Staatsorchester Hannover.
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Wahre Publikumsrenner vermelden die Landesbühne Nord in Wilhelmshaven und Mit „Extrem laut und unglaublich nah“ das Oldenburgische Staatstheater: Erstgelegte der amerikanische Autor Jonathan nanntes Haus nahm wegen der großen Foer 2005 einen bewegenden Roman über Nachfrage eine weitere zusätzliche Vordie Folgen des Terroranschlags vom 11. stellung der Komödie „Die FeuerzangenSeptember 2001 in New York vor, der zum bowle“ (9. April, 19 h) auf den Spielplan. Bestseller avancierte. Das Bremer Schnür- Und in Oldenburg ist am 27. April (19.30 schuh Theater bringt die Geschichte um h) ein weiteres Mal die Wagner-Oper „Das den verhaltensauffälligen Oskar, dessen Rheingold“ zu erleben. Vater bei der Katastrophe umkam, nun auf ................................ die Bühne. Premiere am 24. März (20 h).
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Der im vergangenen September am Theater Osnabrück uraufgeführte Text „Der dicke Sternschnuppe“ von Julia Penner ist für den mit 10.000 Euro dotierten Mülheimer KinderStückePreis nominiert worden.
PORTRÄT Michael Helmbold
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Der kaufmännische Geschäftsführer Michael Helmbold hat mit Teamgeist das Bremer Theater stabilisiert Text: Sabine Komm
Bremer Philharmoniker, Horngruppe
Michael Helmbold
MIT HERZ UND HAND D
as einzig Wichtige ist, was auf der Bühne passiert“, sagt Michael Helmbold. Und weiß gleichzeitig, wie wichtig die Finanzen des Bremer Theaters sind. Die hat der kaufmännische Geschäftsführer offenbar im Griff.
lerischer Betriebsdirektor, verhandelte Qualität. Wir sind ein Manufakturbetrieb, sehr kleinteilig organisiert, in dem mit jeder Verträge, organisierte Gastspiele, Festivals und Filmprojekte: „Es war die Faszination, Premiere ein Unikat entsteht.“ die Dinge auf einer anderen Ebene mitbewegen zu können. Zusammen mit Castorf Heute, nach vier Jahren soliden Wirtund Matthias Lilienthal, diesen künstlerischaftens, sind die Schulden des zuletzt schen Antipoden aus Ost und West.“ mit rund 28 Millionen Euro im Jahr Neun Uhr morgens, Büro von Michael bezuschussten Hauses geschrumpft. Laut Helmbold. Auf dem Schreibtisch eine Dann der Wechsel zur Ruhrtriennale. Das Helmbold von rund drei auf 1,8 Millionen unglaubliche Ordnung. Er habe alles im Festival in den alten Industriehallen sei toll Euro. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Computer, sagt der Mann aus Mönchenauf der Basis eines fünfjährigen Kontraktes gewesen, allerdings immer nur sechs Wogladbach. Und die wichtigen Zahlen sowie- und die damit verbundene Planungssicher- chen im Jahr: „Den Rest sitzt man einsam so im Kopf. Zum Beispiel die Schulden aus heit sei ein Grund für den Erfolg gewesen. und alleine auf einem Zechengelände.“ den Amtszeiten früherer Intendanten. Da sei das Bremen-Angebot mit MichaZudem die Anstrengung aller im Theater el Börgerding zum richtigen Zeitpunkt Beschäftigten und die vertrauensvolle Am Ende der Ära von Klaus Pierwoß waren Zusammenarbeit von Intendant, Aufsichts- gekommen. es rund drei Millionen Euro. Die Mitarbei- ratsvorsitzender und ihm mit dem Ziel: ter des Theaters verzichteten daraufhin künstlerischer Erfolg und Konsolidierung. Und ist der Mann, der gemeinsam mit dem mittels eines Notlagentarifvertrages auf Intendanten festlegt, wie viel Geld ausgegeeinen Teil ihrer Gage. Das aber funktioben wird, beliebt oder doch eher gefürchtet? Helmbold selbst ist beides: theateraffin nierte nicht. Nachfolge-Intendant Hansund Zahlenmensch. Sein Leben sei immer Helmbold: „Ich hoffe, dass ich freundlich Joachim Frey verließ das Haus vorzeitig. ein fröhliches Hin und Her gewesen, erin- und wertschätzend unterwegs bin.“ Das Das Vierspartenhaus saß jetzt auf einem nert sich der 53-jährige Rheinländer. Nach will das Theater Bremen übrigens auch in doppelt so hohen Schuldenberg von sechs einer Banklehre, mit 16 Jahren eher Notlö- Sachen Off-Szene sein: Gerade hat es sich Millionen Euro. Bremen beglich davon sung als Leidenschaft, studierte er, wurde freiwillig bereit erklärt, 300.000 Euro aus rund drei Millionen Euro. Dramaturg und Regieassistent in Köln und erzielten Überschüssen zum Solidarpakt Kultur für die freie Szene beizusteuern: „Wir Hamburg und hospitierte am Theater an Dann schmerzhafte Einschnitte. Umgekönnen uns nicht zurücklehnen und die der Ruhr in Mühlheim. rechnet 20 Vollzeitstellen wurden nach und Situation der Freien-Szene ignorieren. Sie ist nach abgebaut. Helmbold: „Mehr geht nicht, Dann die Berliner Volksbühne. Unter Inten- ein wichtiger Teil für die kulturelle Identisonst schaffen wir uns selbst ab, mangels dant Frank Castorf wurde Helmbold Künst- tätsstiftung unserer Stadtgesellschaft.“
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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren
OPERNPREMIEREN
„Simplicius Simplicissimus“, Foto: Jörg Landsberg
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
Theater Bremen „Simplicius Simplicissimus“ Simplicius ist arglos, hoffnungslos, traumatisiert. Am Ende scheinbar wertlos („Du Wurm bist nicht wert, dass man den Arm gegen dich aufhebt“). Das Politische dieser Oper „Simplicius Simplicissimus“ von Karl Amadeus Hartmann (1905 - 1963) ist evident. Dem Komponisten ging es um die historisch-gesellschaftlichen Bedingungen von ökonomisch und politisch begründeter Herrschaft und Unmenschlichkeit. Das ist aktuell wie eh und je. Die Bedeutung der Oper aber auf Hartmanns bittere Lage während des 3. Reiches zu reduzieren, ginge ebenso in die falsche Richtung, wie die kompositorische Einschätzung seiner musikalischen Mittel als unmodern. Unter den Nazis galt er als „entartet“, nach 1945 als eher reaktionär. Seine Musik heute noch als „schräg“ klingend zu bezeichnen, setzt die diffamierende Beurteilung fort.
im Publikum, das Kammerorchester auf gleicher Höhe. Klaus Grünberg lieferte zu der bis ins kleinste Detail durchdachten Inszenierung ein raffiniertes Bühnenbild. Eine fokussierende kreisrunde Wandöffnung für die kleine Welt des Simplicius und ein kontrastierendes Rechteckfenster unterhalb davon für die Sterbeszene oder Traumsequenzen. Diese Optik akzentuiert den überzeitlichen Aspekt der Oper und garantiert dadurch hohe psychologische Plausibilität und Authentizität, zu der auch Momente des Absurden, Grotesken, Clownesken gehören.
Das Ganze ist in eine kompositorische Struktur voller musikalischer Zitate eingebettet, die den Zuhörer in einen verirrenden Zeitstrudel reißen. Die Bremer Philharmoniker fanden unter Clemens Heil zu einem fabelhaft transparenten, klangsensiblen Musizieren. Kammermusikalischkontrapunktische Finessen wurden ebenso erhellend herausgearbeitet wie das Eruptiv-Expressive bestürzende Gewalt geTatjana Gürbaca ist eine der wenigen Rewann. Marysol Schalit (s. Titelbild) war gisseurinnen, die der Partitur vertrauen. in Erscheinung, stimmlicher Präsenz und Sie verstand das 1948 uraufgeführte Werk mimisch-gestischer Differenzierung ein als Parabel und lieferte eine subtile und Glücksfall für die Rolle des Simplicius. Bezugleich hochspannende Inszenierung im geisterter Beifall für eine herausragende Sinne des totalen Theaters von Erwin Pis- Inszenierung. – Die nächsten Vorstelluncator. Bühne und Zuschauerraum wurden gen: 1. und 22. April. zur Einheit, der Männerchor saß mitten Michael Pitz-Grewenig
THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren 19 foyer
„Das Rheingold“, Foto: Stephan Walzl
Oldenburgisches Staatstheater
Äpfel), aber so wird insbesondere für den „Ring“-Einsteiger die Handlung plastisch „Das Rheingold“ und kurzweilig. Fortgeschrittene können Was für ein Aufwand, was für ein Verspre- bereits die Figuren der folgenden Opern chen für die nächsten Jahre! Das Oldenbur- erahnen und etliche Anspielungen auf Motive und Handlungen entdecken. gische Staatstheater scheute keine Kosten und Mühen, beim „Rheingold“, dem ersten Johannes Schwärsky stach aus dem sehr von vier Teilen von Richard Wagners „Der gut besetzten Ensemble heraus. Er stellRing des Nibelungen“, die Messlatte hoch te Alberichs Verwandlung vom notgeizu legen. Mathis Neidhardt hat mehrelen, schmuddeligen Kerl über den gefürchre Bauernhausräume entworfen, die dank des perfekten Einsatzes der Drehbühne fil- teten Bezwinger der Nibelungen bis zum geknechteten Wesen gekonnt dar. Sein misch ineinander überblendet werden. Gegenspieler Wotan blieb in der Verkörperung durch Daniel Moon blasser, obIn diesem eindrucksvollen Bühnenwohl dessen Bariton im Laufe der Auffühbild sucht Regisseur Paul Esterhazy den rung an Kraft und Präsenz gewann. Gegen „kleinsten gemeinsamen Rahmen“, in dem die deutlich artikulierende Fricka (Melanie sich die „monströse“ Geschichte abbilden Lang) hatte Wotan akustisch keine Chanlässt. Er lässt das „Rheingold“ in der abce, auch nicht gegen die von Randall Jageschiedenen Welt eines Bergdorfes spiekobsh (Fasolt) angeführten Riesen. len, in dem die Zeit wohl stehen geblieben ist. Esterhazy versteht es, in den einfachen Menschen mit ihren naiven Vorstellungen und ihrer sehr eigenen Naturgläubigkeit die großen Charaktere, Emotionen und Gedanken Wagners zu zeigen. Es sind Menschen, die sich zwischen triebhafter Lust, hierarchischen Strukturen und brutaler Gewalt behaupten müssen. Das eine oder andere Bild ist sehr deutlich ausgefallen (etwa die Ekzeme der offenherzigen Rheintöchter und Freias übernatürlicher Milchfluss als Alternative für ihre
Stimmlich brillant war Timothy Oliver als intelligent-verschlagener Loge, Ann-Beth Solvang nutzte ihren Auftritt als Erda, um den schönen Klang ihres Mezzos zu präsentieren. In sehr guter Form agierte das Oldenburgische Staatsorchester, dem eine farbige Bebilderung der Szenerie gelang (Leitung: GMD Hendrik Vestmann). – Die nächsten Vorstellungen: 19. und 30. März; 8., 26. und 27. April Markus Wilks
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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren
OPERNPREMIEREN
„Biedermann und die Brandstifter“ Foto: Heiko Sandelmann
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
Stadttheater Bremerhaven
durchzogen. Ausstatter Lukas Noll erzeugt verwirrende Perspektiven, fast wie in ei„Biedermann und die Brandstifter“ nem Bild von M.C. Escher. Die Brandstifter (herrlich schräg: Leo Yeun-Ku Chu und VikWie reagiert ein biederer Bürger, der sich rant Subramanian) setzen in quietschbunin die Enge getrieben fühlt durch eine latente Bedrohung, die er zwar erkennt, aber ten Outfits den Kontrast zu diesem grauen permanent verdrängt? Regisseur Christian Alltag. Sie durchbrechen die biedere Ordnung mit Lebensfreude und Lust am Feuvon Götz findet in seiner Bremerhavener er. Die extremen Gegensätze zwischen SpieInszenierung der Oper „Biedermann und ßern und Lebenskünstlern unterstreicht von die Brandstifter“ (nach Max Frisch) eine Götz durch die Optik und eine skurrile Chaverblüffende Antwort. rakterzeichnung. Seine Sympathien sind Die von Simon Vosecek komponierte Oper eindeutig bei den Brandstiftern. ist erstmals in Deutschland zu sehen. Eine Die Brandstifter gewinnen die Oberhand, Orchesterbesetzung mit viel Schlagwerk vergnügen sich lachend beim Abendessen (musikalische Leitung: Thomas Kalb) erim spießigen Wohnzimmer, doch Biederzeugt ungewöhnliche Klangwelten, die mann vergeht der Spaß, seine Angst wächst. dem Text folgen und die Spannung langUnd hier findet von Götz eine von Frischs sam steigern. Großes Lob an die Sänger, Text abweichende, aber nachvollziehbadie ihre gesangstechnisch anspruchsvolre Auflösung. Von der antreibenden Musik len Partien und einen ständigen Wechsel zwischen Gesang und Sprache perfekt be- in eine krimiähnliche höchste Anspannung versetzt, entlädt sich Biedermanns Angst in herrschen. Allen voran Katja Bördner, die einer Kurzschlussreaktion, er läuft auf den als hypernervöse Frau Biedermann auch schrille, extreme Tonhöhen mühelos meis- Dachboden und entzündet die Benzinfässer, setzt sein Haus selbst in Brand. tert. Clemens Bieber ist im mausgrauen Anzug die ideale Besetzung des humorEine sehenswerte, aktionsreiche Inszelosen Herrn Biedermann. Als Fabrikant nierung mit spannungsgeladener Musik, willkürlich über seine Angestellten herrdie den Zuhörer packt und bis zum bitteschend, will er daheim der Gutmensch ren Ende nicht mehr loslässt. – Die nächste sein, der den Brandstiftern Asyl gewährt. Vorstellung: 23. März. Die Welt der Biedermanns ist eintönig. Klei- Karin Hiller dung, Tapeten, Möbel sind von Grautönen
THEATER IM NORDWESTEN Schauspielpremieren 21 foyer
SCHAUSPIEL
Opernrätsel (mpg) Der Komponist der gesuchten Oper liebte den Erfolg und gutes Essen. BeBe rühmt sein Geständnis: „Ich gebe zu, dreidrei mal in meinem Leben geweint zu haben: als meine erste Oper durchfiel, als ich PaPa ganini die Violine spielen hörte und als bei einem Bootspicknick ein getrüffelter Truthahn über Bord fiel.“ Er war ein begnadeter Komponist, der wusste, wie das Show-Geschäft funktifunkti oniert und auch vor quasi automatisierautomatisier ten Kompositionsprozessen nicht zurückzurück schreckte. Viele seiner Opern wurden innerhalb kürzester Zeit verfasst. Die MeMe lodien daraus sind bis heute bekannt.
„BANG BANG“, Foto: Jörg Landsberg
Theater Bremen
Guth) im Kinderzimmer zwischen Kitschromanen herum, und auch all die ande„Bang Bang – Die Dreidollaroper“ ren burlesken Gestalten, die man erst bei Wer nach den Wurzeln der Popkultur fragt, genauerer Betrachtung als das Bühnenkommt um die „Beggar’s Opera“ nicht he- personal der „Dreigroschenoper“ wieder rum. Das Stück des englischen Komponis- erkennt, haben einen Sturzf lug ins ameten John Gay aus dem Jahr 1728 gilt als ers- rikanisch-mexikanische Grenzgebiet erlitten. tes Musical der Musikgeschichte, und es bildete die Vorlage für die berühmte „DreiDas Ganze sieht umwerfend gut aus – und groschenoper“ von Kurt Weill und Bertolt die Sache klingt auch exzellent. Denn vom Brecht. ersten Moment an schmettert eine Musik im Western-Stil, wie sie in den Filmen von Das Bremer Theater liefert nun ein knalQuentin Tarantino benutzt wurde, die geliges Update dieses Singspiels mit Ganolegentlich sogar inhaltlichen Tiefgang aufven unter dem Titel „Bang Bang“, das Selen Kara, Torsten Kindermann und Markus weist. Etwa der lakonische Antikriegs-Song von Roy Orbison „There won‘t be many coPajtler realisiert haben. Die Premiere riss ming home“, der auch zur Zugabe noch aufgrund der flotten Verschränkung von Country, Pop und Soul sowie einer teils ne- einmal in gemeinschaftlicher Runde in Lackischen, teils überkümmert komödianti- gerfeuer-Stimmung zelebriert wird. schen Szenenfolge das Publikum zu Ovationen hin. Doch bis dahin gibt es eine Musik-Revue der ziemlich wilden Art zu bestaunen. Was Unter einem infernalisch glühenden Wes- es nun mit Gangstern in der heutigen Zeit tern-Himmel erlebt man die Geschichauf sich haben könnte, beantwortet dieser te vom Gangsterkönig, der seine Tochter zitatenreiche Abend natürlich nicht. Doch meistbietend verscherbeln will, in völlig er begeistert mit seiner Raffinesse, quasi neuem, in bluttriefendem Licht. Unzähliim Alleingang ein neues Genre – das postge Stauden eines Maisfeldes bieten einem moderne Musical – erfunden zu haben. Ein gewissen Mr. Peachum Unterschlupf, der echtes Highlight. – Die nächsten Vorstelhier als langhaariger Wohnwagengammlungen: 22. und 30. März; 8. April. ler (auch gesanglich höchst präsent: MarSven Garbade tin Baum) ein gewaltbereites Eremitenleben führt. Vorne turnt Tochter Polly (Lisa
Amüsement war ihm wichtig, wobei aber das Gehirn nicht ausgeschaltet werden sollte. Der Philosoph Georg Friedrich HeHe gel, eigentlich eher bekannt für trockene Geistesübungen im dialektischen Raum, schwärmte von diesem Komponisten, wie auch Beethoven und Wagner. Unsere gesuchte Oper wurde am 25. Januar 1817 in Rom erfolgreich uraufgeführt und basiert auf einem alten Märchen, gleichwohl ist sie nichts für Kinder. Es geht um Sex, Verlogenheit, Geld und Eifersucht unter Schwestern. Am Ende kriegt natürlich die Richtige ihren Prinzen und die Bösen bekommen ihren gerechten Lohn. Herrliche Märchenwelt! Wie heißt die Oper und wie lautet der Name des Komponisten? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. April 2017 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische Staatstheater. Die Auflösung des Opernrätsels in foyer 118 lautet: „Madame Butterfly“ von Giacomo Puccini. Gewonnen haben: Ingrid Albrecht, Bremen Anke Bollert-Fregin, Martfeld Michael Färber, Bremen Frank Fröhlich, Cloppenburg Ursel Hutter, Bad Zwischenahn Jens Krüger, Bremerhaven Margret Meile, Oldenburg Brigitte Paschen, Bremerhaven Maria Peukert, Berlin Jürgen Sandmann, Bremerhaven Angelika Schulte-Strathaus, Ganderkesee Christel Schwepe, Bremen Lothar Spielhoff, Bremen Uwe Tiedemann, Hamburg Dr. Klaus Vobl, Zeven
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THEATER IM NORDWESTEN S chauspielpremieren
SCHAUSPIEL
„Nationalstraße“, Foto: Jörg Landsberg
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region Texte: Sven Garbade
Theater Bremen „Nationalstraße“ Man könnte glauben, in dem Stück „Nationalstraße“ von Jaroslav Rudiš werde die Befindlichkeit eines Monsters untersucht. Ein rechtsradikaler Pöbler, der sein Weltbild aus Faustschlägen und Fremdenhass bezieht – wie furchtbar ist das denn? Doch Halt! In der Inszenierung von Theresa Welge, die den Text nun für das Bremer Schauspiel eingerichtet hat, erlebt man einen Menschen aus Fleisch und Blut, der nicht frei von sympathischen Affekten daherkommt.
Doch die folgenden Jahre haben ihn zum Säufer, Schläger und Rechtsradikalen gemacht. Saftige Anekdoten aus der Welt der gebrochenen Nasen, des dreckig ausgelegten Kampfsportes und der dunstigen Kneipenromanzen trägt Swoboda an der Rampe vor. Seine Wangen leuchten in jugendlichem Stolz. Was für ein Leben. Die Regie schenkt ihm als Gefährtin eine aufgetakelte Dame, eine Kneipenschönheit, wie sie nachts zwischen Zigarettendunst auf dem Musikautomaten herumschunkelt. Betty Freudenberg stattet dieses blondierte Faszinosum mit einer unergründlichen Präsenz aus und ergänzt die Schilderungen aus Van Dammes Leben mit einem Kosmos menschlicher Anziehungsund Abstoßungseffekte.
Dieser ist mit Alexander Swoboda natürlich glänzend besetzt. Ein Mann Mitte Vierzig, wenige, verschwitzte Haare, ein Kerl, der mit seiner knuffigen Natürlichkeit schnell neue Freunde finden dürfte. WeiIrgendwann landen die beiden sogar mitche Schale, harter Kern? einander im Bett. Das Publikum erfährt in ihrem nächtlichen Gespräch, auf welch wiSwoboda ist als Monster eine Fehlbesetdersprüchlichem Fundament das Leben zung, als ramponierter Mensch dagegen beider wackelt. So gelingen Momente eiphänomenal. Da kann er noch so Schreck- ner schönen Wahrhaftigkeit, obwohl kurz liches aus dem Leben dieses Wendeverlie- darauf bereits die nächsten Ausfälle gerers namens Van Damme berichten. Ähn- gen Fremde, Schwule und Behinderte vorlich wie in der DDR demonstrierten auch geführt werden. Die „Nationalstraße“, auf in Tschechien 1989 Bürger für einen Sturz der sich symbolisch die Protagonisten beder Regierung. Van Damme kämpfte dafinden, weist vermutlich ins endgültige bei an vorderster Linie, wurde zum Revolu- Abseits. – Die nächsten Vorstellungen: 30. tions-Helden. März; 26. April. Sven Garbade
Schauspielrätsel (mpg) Ob der Dichter unseres gesuchten Dramas wirklich gelebt hat oder ob sein Name nur ein Pseudonym ist, konnte die Forschung bis heute nicht herausfinden. Seine zahlreichen Dramen haben bis heuheu te jedoch nichts an Aktualität verloren. Goethe schwärmte: „Die erste Seite, die ich in ihm las, machte mich auf zeitlebens ihm eigen, und wie ich mit dem ersten Stücke fertig war, stund ich wie ein BlindBlind geborener, dem eine Wunderhand das GeGe sicht in einem Augenblicke schenkt.“ Unser Drama, dessen Titel zu erraten ist, handelt oberflächlich betrachtet von zwei Feldherrn, die erfolgreich aus dem Krieg zurückkehren, und um Machtkämpfe. Aber in Wirklichkeit geht es eigentlich dada rum, was Macht, Machtverlust aus MenMen schen machen kann. Einer der beiden Feldherrn wird zwar nach vielen Intrigen König, erlebt dabei aber einen beispiellosen „moralischen Absturz“, seine moralische Degeneration ist sprichwörtlich geworden. Wahrlich ein düsteres Drama voller Mord, Eifersucht und Missgunst. Sie haben bestimmt schon längst erraten, um welches Theaterstück es sich handelt. Wie heißen unser Autor und der Titel des gesuchten Dramas? Schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. April 2017 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www.rolandverlag.de (Publikationen/Foyer). Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bremer Schauspiel. Die Lösung aus foyer 118 lautet „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist. Gewonnen haben: Manfred Edel, Bremerhaven Dr. Gabriele Frenzen, Bremen Fritz Reinecke, Oyten Christa Wilhelm-Peters, Delmenhorst Focke Wortmann, Bremen
THEATER IM NORDWESTEN S chauspielpremieren
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Die schönsten Stunden erleben Sie an einem Ort, an dem alles stimmt. Mit Formen, die einfach und klar sind.
„King Charles III“, Foto: Marianne Menke
bremer shakespeare company
Schweizer Pianist George Gruntz hat ihn einst geprägt, aber bei diesem Stück trifft „King Charles III“ er auch zu, denn es ist ein ernster Spaß, der Der Sarg steht im Foyer unmittelbar vor dem hier verhandelt wird. Es ist ein Stück daTheatersaal am Leibnizplatz. Die Zuschau- rüber, wie fragil die Demokratie ist, wie er defilieren also beim Eintritt daran vorbei. leicht sie ins Wanken geraten, sogar stürzen kann. Und das alles wird von einem Als alle sitzen, schreitet die königliche Familie gemessen ein, offensichtlich in Trauer. subversiven Humor getragen, der dem Ernst eine komische Note verleiht. So beginnt Stefan Ottenis Inszenierung von Mike Bartletts Stück „Charles III“. Als erklärenden Untertitel hat der britische Autor „A future history play“ daruntergesetzt, damit deutlich wird, dass noch nicht geschehen ist, was hier theatralisch abgehandelt wird, nämlich der Tod der Queen, so dass nun Charles in die Rolle des Königs schlüpfen muss. Man könnte das Stück als zutiefst britisch (mit dem entsprechenden Humor) abtun. Aber Mike Bartletts klug gebautes Spiel enthält einiges mehr, ist vielleicht sogar – ohne dass der Autor es ahnen konnte – das richtige Stück zur richtigen Zeit. Stefan Ottenis Inszenierung jedenfalls tut das ihrige, um den spaßigen und in seiner dramatischen Zuspitzung (bis zum Beinahe-Bürgerkrieg) nur scheinbar abstrusen Plot nicht zu komisch werden zu lassen. Und so ist es ein Abend, auf den der Begriff „serious Fun“ ganz gut passt. Zugegeben, der Begriff ist vom Jazz geklaut, der
Der Konflikt ist schnell erzählt: Charles will ein Gesetz zur Einschränkung der Pressefreiheit nicht unterzeichnen. Das Parlament ist empört und will ihn zwingen, so dass er es kurzerhand auflöst. Schon ist die Katastrophe da, das Volk spaltet sich in zwei Lager. Das Ende soll nicht verraten werden. Die neun Schauspieler der Company müssen insgesamt 33 Rollen (!) gestalten und sie machen das großartig, stellvertretend sei nur der in seinem Zaudern, seiner Überforderung und Zerrissenheit anrührende Peter Lüchinger in der Titelrolle genannt. Ein über die Maßen spannender Abend, bei dem die Belustigung gelegentlich in Erschrecken übergeht. Wie gesagt, „serious Fun“! – Die nächsten Vorstellungen: 25. März; 1., 6., 16. und 28. April. Christian Emigholz
Küche & Feuer GmbH Schwachhauser Heerstraße 231 28211 Bremen Tel. 0421 48 99 77 90 www.bremen.bulthaup.de
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MENSCHEN IM FOYER
MENSCHEN IM FOYER Opernball: Lange Nacht im Oldenburgischen Staatstheater Fotos: Stephan Walzl Glanz und Glamour beim 2. Oldenburger Opernball: Über 1000 Gäste im aufwändig dekorierten Staatstheater, per Handschlag begrüßt von Generalintendant Christian Firmbach, erfreuten sich an Musik und Show und feierten zum Teil bis in den frühen Morgen. Zu den Höhepunkten gehörte die Gala von Orchester und Solisten des Staatstheaters unter Leitung von GMD Hendrik Vestmann.
MENSCHEN IM FOYER
25 foyer
Hildegard Christiansen Fon 0421 - 25 57 35 Oberneulander Heerstraße 26 - 28 28355 Bremen Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr Sa. 10.00 - 13.30 Uhr www.christiansen-women.de
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MUSIK Kulturkirche St. Stephani
Überdimensionales Projekt rund um Haydns „Schöpfung“ in der Bremer Kulturkirche St. Stephani Text: Ute Schalz-Laurenze
Kulturkirche St. Stephani bei der Ausstellung „Lichtgraffiti: Nachtwächter mit Gans“, Foto: Silvia Teuwsen
FEUER AM HIMMEL E
r habe „das Feuer vom Himmel geholt“, urteilte ein Zeitgenosse 1798 über „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn. Als der Komponist dieses Oratorium schrieb, war er 66 Jahre alt, aber das explosive Werk ist von einer immer wieder beglückenden Frische, ja Jugendlichkeit.
sind hier die Sängerin und Schauspielerin Selma Mutlu und der Sänger Rabih Lahoud, ein Star nicht nur in Bremen.
Das Schwerste für Maria von Bismarck ist der Spagat zwischen Freiwilligkeit und Disziplin, denn „am Ende gibt es nur zwei Möglichkeiten.“ Die Schülerinnen diskuDie Schauspielerin und Regisseurin Maria tieren die Texte, die Probleme und Konflikvon Bismarck entwickelte daraus die Idee te, und spielen und singen dann das, was für Projekt, das auch Tim Günther, Leiter ihnen dazu einfällt. Auch über die Liebe: des Chores der Bremer Kulturkirche St. „Bei uns gibt es viele Adams und Evas aus Stephani, sofort in seinen Bann zog. Es soll allen Kulturen.“ deutsche und arabische Jugendliche verbinden und nach Gemeinsamkeiten der Natürlich sind die Begabungen unterschiedSchöpfungsmythen des Christentums (1. lich, müssen herausgefunden und geförBuch Mose) und des Koran (in diesem Fall dert werden: „Mir geht es darum, wie die Inder Schöpfungsmythos von Rumi aus dem dividuen sich zeigen“, sagt von Bismarck. 13. Jahrhundert) suchen. Es ist noch offen, wie das Ziel erreicht wird, zu Frieden und Verständigung beizutragen, Die Basis bilden Teile aus Haydns Werk, die aber weil die „Kinder und Jugendlichen in ergänzt werden durch sprachlich und musi- jedem Augenblick die Hauptpersonen sind“ kalisch „arabische“ Teile: 50 Jugendliche aus (von Bismarck), darf man auf die drei Abender Oberstufe der Schule an der Koblenzer de gespannt sein. Vielleicht holen ja alle Straße singen, tanzen, spielen, improvisie- „das Feuer vom Himmel.“ ren ihre Gedanken zum Thema. Sie werden angeleitet von 15 professionellen Tänzern, Aufführungen vom 2. bis 4. April Sängern und Schauspielern, die dann auch (jew. 19.30 h), Kulturkirche St. Stephani, im Endprodukt mit ihnen auf der Bühne ste- Bremen. hen werden. Die Hauptverantwortlichen
KIRCHENMUSIK in der Region
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Kirchenmusiker präsentieren bekannte und weniger bekannte Kompositionen Text: Ulrich Matyl
William-Adolphe_Bouguereau
WERKE ZUR PASSION I
n der skandalösen, vor Unrecht geradezu schreienden Kreuzigung Jesu und seiner Auferstehung drei Tage später kulminieren die Berichte der vier Evangelien, sie sind Zentrum und Ausgangspunkt des Christentums. Immer wieder stellt sich von Anfang an die „Warum?“Frage nach dem von anderen Menschen zugefügten Leid, nach dem Leid auch unzähliger Menschen bis heute.
in der St. Cyprian- und Corneliuskirche in Ganderkesee unter der Leitung von Kai Niko Henke. Dabei kann das Publikum die Choräle ganz im Sinne Martin Luthers mitsingen. Bachs noch ausgedehntere und darüber hinaus durchweg doppelchörig konzipierte Matthäuspassion erklingt am Karfreitag (14. April/19 h) im Bremer St. Petri Dom, geleitet von Tobias Gravenhorst.
Aber auch unbekanntere Passionen gibt Während sich die Dimension der Auferste- es zu entdecken. So die Johannespassion hung einer gegenständlichen Darstellung, von Gottfried August Homilius, seinerzeit ja selbst dem Musikalischen letztlich zu Kreuzkantor in Dresden, einer der begabentziehen scheint, fanden die bohrenden testen und produktivsten Schüler Bachs und schmerzenden Fragen nach Schuld und einer der wichtigsten Komponisten von und Leid am Beispiel der Passion Jesu in Kirchenmusik im ausgehenden 18. Jahrhunmannigfachster Form Eingang in die Mu- dert. Seine Komposition wird, geleitet von sik. Besonders häufig in Vertonungen des Eva Schad, am 2. April (18 h) in der ChristusPassionstextes und des Stabat mater. Etli- kirche in Bremerhaven aufgeführt. che davon haben die Kirchenmusiker der Region in ihre Programme aufgenommen. Passionsmusiken – auch die von J. S. Bach –
Alte und neue Passionsvertonungen Zu den großartigsten Passionen gehören die monumentalen Kompositionen nach Johannes und Matthäus von Johann Sebastian Bach. Beide Werke werden in der Region aufgeführt: Die Johannespassion gibt es am 1. April (18 h) in der Bremer Kirche St. Ansgarii und am 2. April (18 h)
sind ursprünglich fast ausschließlich für die Aufführung im gottesdienstlichen Rahmen komponiert. In diese Tradition eingebunden, sind am Karfreitag um 10 Uhr zwei weitere Passionen, beide nach dem Evangelisten Markus, zu erleben: Im St. Petri Dom die doppelchörige Vertonung von Ambrosius Beber, eines Komponisten des beginnenden Barockzeitalters, der auf ganz eigene Art die dramatische deutsche Passionsverto-
nung eindrucksvoll weiterentwickelte. In St. Martini in Lesum schließlich erklingt die ergreifende Markus-Passion von Hans-Dieter Renken, die der Bremer Kirchenmusiker im Jahr 1994 mit Elementen der Minimalmusic komponierte. Renken wird die Aufführung auch leiten.
Aufführungen des Stabat mater Neben den Evangelientexten etablierte sich der mittelalterliche Hymnus „Stabat mater dolorosa“ zu den am häufigsten vertonten Texten zum Passionsgeschehen. Die Dichtung schildert die unter dem Kreuz stehende Mutter Jesu und rückt damit das Moment des Mitleides in den Fokus. Quer durch die Musikgeschichte entstanden hier die vielleicht persönlichsten Kompositionen der Kirchenmusik. Und das auf so unterschiedliche Weise, dass am 19. März (17 h) in der Großen Kirche Bremerhaven unter der Leitung von David Schollmeyer gleich drei Vertonungen in einem Konzert aufgeführt werden, ohne dass es musikalische Verdopplungen geben wird, und zwar von Antonio Vivaldi, Franz Schubert und Josef Rheinberger. Ein viertes Stabat mater, die großangelegte Vertonung von Anton Dvoràk, leitet Tobias Götting am 2. April (18 h) in der St. Lambertikirche Oldenburg.
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MUSIK Konzerttipps
TIPPS
Bandbreite Wien
Bilder aus Istanbul
Konzerte zu Ostern
(UM) Fast 30 Jahre nach seiner Gründung ist das Wiener Klaviertrio (Foto) trotz einiger Wechsel eine Institution dieser Besetzung. In weltweiten Konzerten und auf zahllosen CDs setzte es seit jeher interpretatorische Maßstäbe. Es gibt wohl kaum noch ein Werk dieser Gattung, das die Wiener nicht gespielt hätten.
(kh) Die 2010 uraufgeführte „Istanbul Symphony“ des türkischen Komponisten Fazil Say (Foto) ist eine musikalische Liebeserklärung an die magischen Klänge seines Heimatlandes. Im Rahmen des Konzerts „Orient und Okzident“ des Philharmonischen Orchesters unter der Leitung von Marc Niemann wird das durch orientalische Einflüsse geprägte Werk in Bremerhaven aufgeführt.
(red) „Neue Zeiten“ lautet der Titel einer Konzertreihe, die der Oldenburger Verein „KlassikFreunde“ für die Ostertage zusammengestellt hat. Auf dem Kalender stehen fünf Veranstaltungen an mehreren Orten in Oldenburg sowie in Bremen und Ganderkesee. Die Intendantin Elena Nogaeva hat dafür unter anderem die Mezzosopranistin Alena Abbasova (Foto) und Evgenia Wasilschuk (Sopran) gewinnen können.
Die Bandbreite ihres Repertoires ist erstaunlich, wobei das bedingungslose stilistische Einlassen immer auf ihren Fahnen steht, sei es bei der Alten Musik, für die sie mitunter auf historischen Instrumenten spielten, sei es bei allerneuesten Kompositionen, die als feste Größe in ihrem Repertoire stehen.
In der Türkei wird Istanbul auch „Stadt mit sieben Bergen“ genannt. Daran orientiert sich die Siebensätzigkeit der Sinfonie, die von besonderen Orten der Metropole erzählt. Erinnerungen an das Rauschen des Marmarameeres, die mächtige Kuppel der Blauen Moschee und das Treiben auf dem Bahnhof Haydarpasa setzt Say in musikaAuf Einladung der Philharmonischen lische Bilder um und zeichnet mit seiner Gesellschaft ist das Wiener Klaviertrio nun Komposition ein Porträt der Stadt. endlich auch in Bremen zu hören. Und: Es kommt mit einem wienerischen ProDurch den Einsatz von türkischen Insgramm, sind doch alle drei Komponisten trumenten wie Ney (Rohrflöte), Kanun der zweiten Wiener Schule vertreten. Da(orientalische Zither) und Kudüm (große runter Arnold Schönbergs Jugendstilkom- Bongos) fließt der typische orientalische position „Verklärte Nacht“ in der wenig Klang in die Komposition ein. Solisten des bekannten Bearbeitung für Klaviertrio von Konzerts sind Burcu Karadag, Muhittin Eduard Steuermann und Alban Bergs so Kemal Temel und Mehmet Coskun. – Im wichtige Klaviersonate (!) op. 1. Auch ein zweiten Teil des Abends ist die symphohanseatisch-wienerischer Brückenschlag nische Dichtung „Scheherazade“ von fehlt nicht: das Klaviertrio op. 87 des Wahl- Rimsky-Korsakow zu hören. wieners Johannes Brahms. 3., 4. und 5. April, Stadttheater Bremerhaven 22. März, 20 Uhr, Glocke (Kleiner Saal)
Es beginnt am 13. April (18 h) in der Ballin’schen Villa in Oldenburg mit der Märchenerzählung „Undine“, aus der Denis Larisch rezitieren wird. Dazu erklingt Musik u.a. von Tschaikowsky und Offenbach. Am Ostersamstag (15. April, 18 h) folgt im Oldenburger Haus Jahnstraße 11 Klavier- und Vokalmusik von Bach, Schubert und Schumann unter dem Titel „Im Feuer des Lebens“. Gleich zwei Konzerte sind am 16. April vorgesehen. Zunächst (16 h) sind im Bremer „Haus im Park“ (Krankenhaus Ost) Kompositionen von Clara und Robert Schumann sowie Texte von Heinrich Heine zu hören. Am Abend (19 h) folgt ein Konzert in der St. Cyprian- und Cornelius-Kirche in Ganderkesee. Den Schlusspunkt setzt am 17. April (17 h) eine Veranstaltung in der Oldenburger Friedenskirche mit Musik von Bach und Smetana.
MUSIK Konzerttipps / CD-Tipp
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CD-Tipp:
An den Ufern des Nil
Sissi bleibt jung
Klangliche Fülle
(che) Die Sängerin Alsarah (Foto) wurde in Karthum, der Hauptstadt des Sudan geboren, aber ihre Eltern mussten in den Jemen fliehen. Als dort der Bürgerkrieg ausbrach, emigrierten sie schließlich in die USA. Alsarah studierte Musikethnologie und sang in diversen Weltmusikchören, bevor sie nach New York zog.
(hip) Bei ihrem letzten Auftritt in Bremen wurde gebuht! Weil sie gesagt hatte, bei Kabarettprogrammen wie ihrem würde man kaum jemanden unter 50 Jahren im Saal finden. Dabei klangen die Buhrufer auch nicht gerade wie Teenager. Tatsächlich ist es ganz natürlich, wenn das Publikum mit den Künstlern älter wird.
Gewöhnlich stehen Architektur und Klang bei der Eröffnung eines neuen KonKon zerthauses im Mittelpunkt. Ein weiteres Markenzeichen ist die Orgel, die den Raum füllen und sich optisch interessant eingliedern soll. Das war vor zwei Jahren bei der Pariser Philharmonie ganz ähnähn lich wie jüngst bei der Elbphilharmonie.
Alsarah machte in diversen Gruppen wie The Nile Project auf sich aufmerksam. 2010 gründete sie ihre Gruppe Alsarah & The Nubatones als eine internationale Formation mit dem armenisch-amerikanischen Oud-Spieler Haig Manoukian, dem Togolesen Mawuena Kodjovi am Bass, dem amerikanischen Perkussionisten Rami El-Aasser sowie ihrer Schwester Nahid als Backgroundsängerin. Diese veröffentlichten 2014 das Debütalbum „Silt“, mit dem Alsarah und ihre Begleiter auf starkes Interesse stießen.
Die gewiefte Sissi Perlinger (53) hat ihr Programm genau darauf zugeschnitten. In ihrer Show „Ich bleib’ dann mal jung“ nimmt sie den Jugendwahn unserer Zeit auf die Schippe, macht ihre Späße darüber, wie anstrengend es sein kann, so lange wie nur irgend möglich jung bleiben zu wollen. Dabei ist Sissi Perlinger immer noch die Königin der Kleinkunst. Ihr Gesang geht über dreieinhalb Oktaven und mit den vielen, meist knalligbunten Kostümen wechselt sie auch die Akzente.
Erato hat nun eine CD veröffentlicht, auf der Olivier Latry die gigantische Pariser Konzertorgel in ihrer klanglichen Fülle vorstellt. Es sind effektvolle Transkriptionen wie Khatchaturians „Säbeltanz“ und Saint-Saens‘ „Danse macabre“ dabei, aber auch Werke, die die Vielfalt der 91 Register (Stimmen) dokumentieren. Für Opernfreunde besonders spannend ist die Transkription von Wagners „Vorspiel und Liebestod“ („Tristan und Isolde“).
Nach dem plötzlichen Tod des Oud-Spielers Manoukian stieß dessen Schüler Brandon Terzic zur Gruppe. Alsarah bezeichnet ihre Musik selbst als „East-African retro pop“, was sie nur unzureichend beschreibt, denn ihr jüngstes Album „Manara“ wurzelt doch stark in traditioneller afrikanischer Musik, selbst wenn gewisse Pop-Anleihen vorhanden sind. 19. April, 20 Uhr, Schlachthof Bremen
Nach einer professionellen Gesangs- und Tanzausbildung in Paris begann sie eine erfolgreiche Parallelkarriere, die ihresgleichen sucht. Seit 1986 geht sie mit selbst geschriebenen Bühnenprogrammen auf Tournee, als Schauspielerin wurde sie eine der besten Charakterdarstellerinnen des Landes. Außerdem sie ist komisch und auf der Bühne immer noch unwiderstehlich. 22. April, 20 Uhr, Kulturetage Oldenburg
Die mit 78 Minuten randvoll gefüllte CD „Voyage“ vermag einerseits die Klanggewalt der Pariser Orgel wiederzugeben, andererseits mit feinsten Nuancen zu überzeugen. Olivier Latry ist übrigens auch beim nächsten großen Konzertsaal dabei: Er spielt in der kommenden Saison als sogenannter „Palastorganist“ in der Dresdener Philharmonie, die Ende April nach mehrjähriger Umbauzeit neu eröffnet wird. – „Voyage“, Erato 0190295888503. 1 CD, ca. 17,- Euro. Markus Wilks
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MUSIK Bremer Philharmoniker
Harte Arbeit im Hintergrund: Die Orchesterwarte der Bremer Philharmoniker Text: Wilfried Hippen
Torsten Scheffler und Thorsten Held, Foto: Bremer Philharmoniker
WASSERTRÄGER DER MUSIK F
ür sie ist ein Konzert Knochenarbeit. Die Orchesterwarte der Bremer Philharmoniker sind dafür verantwortlich, dass die Musiker ihren Auftritt unter den bestmöglichen Bedingungen absolvieren können. Dies ist in erster Linie eine logistische Aufgabe, damit alle Musiker auf der Bühne auf dem richtigen Platz sitzen oder stehen, sie ihre Instrumente in gutem Zustand zur Hand haben und auf jedem Pult die richtigen Noten liegen. Die Orchesterwarte Thorsten Held und Torsten Scheffler sorgen dafür.
nicht „abschalten“, sondern in ständiger Rufbereitschaft sein, falls der Konzertablauf durch etwas Unerwartetes gestört werden sollte. Doch hauptsächlich sind sie vor und nach dem Konzert sowie zwischen den einzelnen Stücken am Werk. Das gleiche gilt für alle Proben des Orchesters, sodass es an fast jedem Tag der Woche etwas zu tun gibt. Natürlich meistens vormittags während der Proben, abends bei Konzerten und Vorstellungen in der Glocke und im Theater und oft auch an Sonnund Feiertagen.
transportiert werden müssen. Fast täglich ist ein Fahrer damit beschäftigt, die Instrumente den Orchesterwarten an den jeweiligen Spielstätten anzuliefern, häufig noch nachts, damit nach einem Konzertabend am nächsten Morgen zur Probe wieder alles vollständig am richtigen Ort ist.
Eine der wichtigsten und kompliziertesten Arbeiten ist die Aufstellung der Musiker auf der Bühne. Diese scheint simpel genug zu sein, aber es gibt zahllose Varianten und Ausnahmen, sodass die Orchesterwarte ein Archiv mit Photos und Grafiken von Das hört sich einfach an, ist aber ein kom- Die Bläser und Streicher bringen ihre Inverschiedenen Bühnenaufbauten angelegt plizierter Prozess, den nur ein gut einstrumente jeweils selbst zu Proben und haben. Es gibt verschiedene Standards wie gespieltes Team reibungslos bewältigen Konzerten mit, doch Kontrabässe, Harfen, die „deutsche Aufstellung“, aber viele Dirikann. Thorsten und Torsten machen diese Pianos, Glockenspiele, Pauken und andere genten haben nun mal besondere Vorlieben, Arbeit seit 1999. Der eine ist ausgebildeter Schlaginstrumente werden von den Orche- die vorab gemeinsam in den sogenannten Maurer, der andere Tischler, und beide sterwar- Quartalssitzungen u.a. mit OrchestermanaThorsten und Torsten ten trans- ger Ingo J. Jander, Veranstaltungsmanager sind eher zufällig bei dieser Arbeit gelandet. Inzwischen ist Scheffler mit einer Vimachen diese Arbeit portiert Felix Bartel und Orchesterdisponent Florian olinistin verheiratet und beide Orchesterund auf- Baumann besprochen werden. Die Probeseit 1999 warte gelten bei den Musikern als „die gugestellt. bühne im Orchesterprobensaal in der Planten Seelen“ des Orchesters. Kontrabässe hat das Orchester zum Beitage hat den gleichen Aufbau wie die Bühspiel sowohl im Theater am Goetheplatz ne in der Bremer Glocke und kann auch so Das Paradoxe an der Arbeit der Orchester- wie auch in den Proberäumen in Findorff. umgebaut werden, dass die Musiker genauwarte besteht darin, dass sie scheinbar Aber es bleiben genug Instrumente, die so dicht gedrängt sitzen wie im OrchesterPause machen, wenn die Musiker mit ihrer jeweils von den Proben zu den Auffühgraben des Bremer Theaters. Jeweils anArbeit beginnen. Doch de facto heißt das rungen und zurück quer durch Bremen derthalb Stunden vor einer Probe oder Auf Auf-
MUSIK Bremer Philharmoniker 31 foyer
Bremer Philharmoniker, Foto: Bremer Philharmoniker Bremer Philharmoniker, Horngruppe
führung wird aufgebaut, der Abbau danach dauert etwa die gleiche Zeit.
eine Lösung (ein abdeckendes, schwarzes Tuch) gefunden werden. Es kam auch schon vor, dass Thorsten Held Musikern, Eine andere, logistisch erstaunlich anderen Kleidung direkt vor einem Konzert spruchsvolle Aufgabe ist die Verteilung und unvollständig war, sein Hemd oder seine Bereitstellung der Noten. Ob Probe in der Schuhe geliehen und aus PapiertaschentüPlantage, Konzert in der Glocke oder Opern- chern eine Fliege gebastelt hat. vorstellung im Bremer Theater – um pünktlich beginnen zu können, müssen auf allen Bei den philharmonischen Konzerten in Pulten die richtigen Noten in der richtigen der Glocke fallen zwischen den einzelProben- oder Konzertreihenfolge liegen. nen Kompositionen fast immer Umbauten auf der Bühne an. Je nach OrchesterstärDie Mitglieder des Orchesters, Dirigenten ke müssen Stühle und Pulte entfernt oder und Gäste haben oft auch besondere Wün- ergänzt oder bei Klavierkonzerten ein Piasche, die berücksichtig werden wollen. no in die Bühnenmitte geschoben werden. Da beklagt sich z.B. jemand darüber, dass Vor dem nächsten philharmonischen Kones in der Glocke zieht und lässt sich auch zert mit dem Titel „Ritterliche Botschafter“ dann nicht davon abbringen, wenn ihm am 3. und 4. April dürfte in dieser Hinmit einer Kerze das Gegenteil bewiesen sicht besonders viel Arbeit auf Thorsten wird. Und einmal war ein Gastdirigent da- Held, Torsten Scheffler und Felix Caspar von überzeugt, dass das Parkett der Bühzukommen. Denn der Dirigent Rory Macne lebensgefährlich glatt sei, weshalb die donald wird zuerst das „Concerto for douOrchesterwarte kurz vor seinem Auftritt ble string orchestra“ von Sir Michael Tipnoch Schmirgelpapier organisiert haben, pett leiten, also ein Stück für ein zweifach mit dem die Sohlen seiner Schuhe auf die besetztes Streichorchester. Wenn Sie wolSchnelle angeraut wurden. Vor kurzem len, achten Sie mal darauf, was die eifrigen wurden einige Musiker von den SpiegeHerren in Schwarz im Anschluss so alles lungen der Scheinwerfer auf dem aufgeauf der Bühne zu tun haben. klappten Flügeldeckel geblendet, wenige Minuten vor Konzertbeginn musste dann
9. Philharmonisches Konzert Sonntag, 19. und Montag, 20. März 2017 CLARAS KOMPONISTEN Werke von Schumann, Spohr, Weber und Brahms Andreas Ottensamer, Klarinette Miguel Harth-Bedoya, Dirigent
10. Philharmonisches Konzert Montag, 3. und Dienstag, 4. April 2017 RITTERLICHE BOTSCHAFTER Werke von Tippett, Walton und Elgar Nils Mönkemeyer, Viola Rory Macdonald, Dirigent
11. Philharmonisches Konzert Sonntag, 14. und Montag, 15. Mai 2017 ENTFERNTE WELTEN Werke von Debussy, Dutilleux und Dvorák Alban Gerhardt, Violoncello Markus Poschner, Dirigent
Nähere Informationen zu den Konzerten und Tickets: www.bremerphilharmoniker.de
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MUSIK Jazztipps
Text: Christian Emigholz und Wilfried Hippen
JAZZTIPPS
Familienbande
Vater und Sohn II…
Ed Kröger + Sohn und Band
Ulf & Eric Wakenius im Gitarren-Duett
Er ist zwar in Flensburg geboren und wuchs in Cuxhaven auf, aber dennoch kann man bei Ed Kröger vom Ur-Bremer der Jazzszene sprechen. In den wilden 1960-ern zog der Posaunist ins Viertel und gehörte dort von Anfang an zur den Hausmusikern des Jazzclubs „Lila Eule“.
Es dürfte viele Jazzfreunde geben, die ein Album im Schrank stehen haben, auf dem Ulf Wakenius zu hören ist. Der schwedische Gitarrist war lange Zeit vor allen Dingen als begnadeter Sideman zu hören und liebt es auch heute noch, sich in den Dienst anderer Jazzmusiker zu stellen. So gehörte er zur letzten Band von Oscar Peterson und begleitete den Piano-Giganten bei einem der letzten Konzerte.
Seitdem spielt er mit einer beeindruckenden Konsequenz im Stil des klassischen Hard Bops, und so wurde seine Band über die Dekaden so etwas wie die deutsche Antwort auf die Jazzmessengers von Art Blakey. Wie dieser tritt er mit jungen Musikern auf, die nach den Lehrjahren bei ihm oft erfolgreiche eigene Wege gehen. So spielen auch aktuell in der Band Musiker im Alter zwischen 26 und 73 Jahren. Ed Krögers Sohn, Ignaz Dinné, der Altsaxophon spielt, ging in den 1990-er Jahren in die USA, wo er zuerst auf dem Berklee College of Music studierte und dann bis 2004 mit einem eigenen Quartett auftrat und Platten einspielte. Heute lebt er in Berlin und hat sich für die neue CD „In the Moment“ wieder mit seinem Vater zusammengetan. Die aktuelle Tournee führt die Band auch in den Sendesaal, in dem Kröger erstaunlicherweise noch nie gespielt hat. Denn in Bremen war er eben immer in der „Eule“. 24. März, 20 Uhr, Sendesaal Bremen
In jüngerer Zeit ist Ulf Wakenius, der 2005 vom Act-Label unter die Fittiche genommen wurde, insbesondere durch seine Arbeit mit Sängerinnen aufgefallen. Er war längere Zeit als sensibler Begleiter mit der schwedischen Sängerin Viktoria Tolstoy unterwegs, und in jüngerer Zeit vor allen Dingen mit der faszinierenden südkoreanischen Sängerin Yun Sun Nah in Konzerten zu erleben. Aber natürlich hat der 58-jährige Musiker auch eigene Bands geleitet: Schon in den neunziger Jahren tourte er mit seiner Ulf Wakenius Group, zu der Musiker wie Randy Brecker und Jack DeJohnette und Bob Berg gehörten. Zuletzt hat er das Solo-Album „Momento Magico“ eingespielt. Nach Bremen bringt er nun seinen Sohn Eric mit, der – wie der Vater, so der Sohn – auch ein feiner Gitarrist ist. 8. April, 20 Uhr, Vegesacker KITO
MUSIK Bremisches Kulturleben um 1800
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herausgegeben von
Wie der Domkantor Wilhelm Christian Müller das bremische Kulturleben um 1800 belebte Text: Michael Pitz-Grewenig
Christian Kämpf
Wilhelm Christian Müller Beiträge zur Musik- und Kulturgeschichte Bremens um 1800 Schünemann
TREIBENDE KRAFT D
er Mann, so scheint es, hatte von Bremen keine gute Meinung: „Auf meiner Reise von Hamburg nach Amsterdam hielt ich mich bloß einige Stunden in dieser Stadt auf, weil sie keine musikalischen Reizungen hat, die mich zu einem längeren Aufenthalt hätten bewegen müssen.“ So urteilte der englische Musikhistoriker Charles Burney im Jahre 1772 über das Bremer Musikleben.
der Bremer Musik- und Kulturlandschaft um 1800. Durch sein Wirken am eigenen Erziehungsinstitut, als Kantor am Bremer Dom, durch die Einrichtung von Privatkonzerten und Lesegesellschaften usw. war er für die Entstehung eines bürgerlichen Kulturlebens in der Hansestadt eminent bedeutsam.
einer Haarlocke Beethovens als Andenken zu äußern. Dank der Vermittlung einer Bekannten klappte es dann aber doch und Müller konnte die Heimreise mit dem erhofften Souvenir antreten.
Ein Großteil seines Nachlasses befindet sich in der Stadt- und Universitätsbibliothek in Bremen und wird derzeit wissenViele kirchen- und kulturpolitische Neuschaftlich aufgearbeitet. Christian Kämpf, erungen, die für das kulturelle Aufblühen wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Wie schnell sich die Verhältnisse ändern Bremens im 19. Jahrhundert grundlegend für Musikwissenschaft und Musikpädagokönnen! 1841 stand im „Morgenblatt waren, wurden von ihm initiiert. Müller gilt gik der Universität Bremen, hat jetzt unter für gebildete Stände“, das in Stuttgart darüber hinaus als Wegbereiter der Wiener dem Titel „Wilhelm Christian Müller: erschien: „Die beste Seite Bremens ist Klassik der Hansestadt. Das gilt in herausBeiträge zur Musik- und Kulturgeschichte ragender Weise für die Werke Bremens um 1800“ ein spannendes Konvo„Die beste Seite Bremens ist die Musik.“ Ludwig van Beethovens, mit lut mit zahlreichen Beiträgen renommierdem er, wie ebenfalls mit ter Autoren herausgegeben, das im Bremer die Musik. Es wird in wenigen Städten Lavater, Pestalozzi, Schleiermacher, Schiller Schünemann-Verlag erschienen ist. Deutschlands so viel und so gut musiziert und Goethe, auch in Kontakt stand. wie hier. Eine verhältnismäßig sehr große Kämpf legte damit eine erste umfassenAnzahl von Gesangsvereinen hat sich Mehr noch: Im Oktober 1820 reiste Müller de Würdigung des Wirkens von Wilhelm gebildet, und die häufigen Konzerte sind in Begleitung seiner Tochter Elise nach Christian Müller vor, die an einen fast immer sehr stark besucht.“ Autor war übri- Wien, wo es zu zwei Begegnungen mit vergessenen Bremer erinnert und interesgens Friedrich Engels, der dann später mit Beethoven kam. Nachdem der Komposante Einblicke in die bremische KulturgeKarl Marx zusammenarbeitete. nist das erste geplante Treffen kurzfristig schichte gibt. Lesenswert! hatte absagen müssen („Ein Zufall, der mir Christian Kämpf (Hrsg.): Wilhelm ChrisDie Ursachen für diesen positiven Wandel höchst unangenehm ist, beraubte mich des tian Müller. Beiträge zur Musik- und des Bremer Musiklebens sind im Schaffen Vergnügens Sie zu sehen“), kam der Besuch Kulturgeschichte Bremens um 1800. von Wilhelm Christian Müller zu finden dann aber zustande, wobei Müller es Schünemann-Verlag, Bremen. 272 Seiten, (1752-1831). Er wurde zur treibenden Kraft zunächst nicht wagte, seinen Wunsch nach Hardcover, 29,90 Euro. 978-3-944552-88-0
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MUSIK Festival jazzahead! Bremen
WELTWEITE STRAHLKRAFT
Johanna Juhola Reaktori
I
n Sybille Kornitschkys Büro in der Messe Bremen hängt ein riesiges Foto von Miles Davis. Kein Wunder, denn sie ist die Projektleiterin der Messe jazzahead! und ganz zufällig hängt die Auf Aufnahme dort auch nicht: „Als wir bei der Vorbereitung der ersten Messe im Jahr 2006 über den Namen nachgedacht haben, war sein Album ‚Miles Ahead’ hilf hilfreich, denn daraus wurde dann jazzahead!“ Sybille Kornitschky hat von Beginn an diese Messe organisiert. Zwei Monate vor dem Start der diesjährigen Veranstaltung ist sie ziemlich im Stress, denn in der letzten Phase der Vorbereitung gehen die Gedanken auch schon zur jazzahead! 2018 und ein bisschen sogar schon zu der im Jahr 2019. „Durch die Erweiterung der Messe in die Stadt hinein sind wir förmlich dazu gezwungen worden, denn Partner wie Kunsthalle, Theater, Weserburg haben ganz andere Vorlaufzeiten als wir.“ Die spannende Phase der diesjährigen Messe hat im November begonnen, denn dann schält sich allmählich das Programm heraus. „Als erstes steht meistens das GalaKonzert fest, dann folgt das Showcase-Programm. Alles was jenseits des Messezentrums stattfindet, kommt im Dezember, Januar.“ All das hat sich nach und nach entwickelt, denn 2006 war jazzahead! noch erheblich kleiner. „Da war ich noch eher eine onewoman-show“, erinnert sich Sybille Kor-
Elliot Galvin Trio
nitschky amüsiert. Inzwischen beschäftigt sich ein fünfköpfiges Team das ganze Jahr über mit der Veranstaltung. Ein Schlüsseljahr für das enorme Anwachsen des Festivals seit 2011 gewesen. „Damals haben wir angefangen, ein Partnerland ins Zentrum der Messe zu stellen.“
und das wird sie auch weiterhin bleiben.“ Dieser Einsatz für den deutschen Jazz, der sich nicht nur in den Showcase-Auftritten bei der German Jazz Expo niederschlägt, sondern durch weitere Aktivitäten im Rahmen der Messe ergänzt wird, hat dazu geführt, dass jazzahead! seit 2015 aus dem Etat der Bundesbeauftragten für Kultur Ein wenig stolz ist Sybille Kornitschky und Medien, also von Staatsministerin Moschon auf diese Entwicklung, besonders nika Grütters, gefördert wird. Für Sybilals Messe: „Beim ersten Mal hatten wir 91 le Kornitschky bedeutet es, „dass wir eine Aussteller, jetzt sind wir bei rund 1.000!“ bundesweite Bedeutung haben, was hier Heute rechnet sie mit 3.000 Fachteilnehvielleicht nicht immer allen klar war.“ Mehr mern (zwei Drittel aus dem Ausland) sowie noch: „Die jazzahead! ist mit ihren Besuinsgesamt rund 25.000 Besuchern. chern aus 60 Nationen vielleicht die internationalste Veranstaltung, die Bremen zu Verwertbare Zahlen für den Erfolg hatbieten hat. Und sie ist, so glaube ich, aus te das Team bisher nicht, weshalb im vodem Kulturkalender der Stadt nicht mehr rigen Jahr ein Institut beauftragt wurwegzudenken.“ de, das Festival zu evaluieren. Die Zahlen sind sehr beeindruckend, urteilt die ProVolles Programm! jektleiterin: „Allein am Messewochenen„Jazz around the clock“ bei der jazzahead! de zwischen Showcases, Galakonzert und Clubnight wurden rund 130 Konzerte anVor dem eigentlichen Start der Messe jazzgeboten. Unter dem Strich brachte das re- ahead!, die vom 27. bis 30. April läuft, begionalwirtschaftliche Effekte in Höhe von ginnt bereits ein umfangreiches Kultur2,6 Millionen Euro ein. Frisches Geld, das programm, mit dem sich das diesjährige in die Bremer Kassen geflossen ist.“ Partnerland Finnland vorstellt. Los geht’s am 15. April im Theater Bremen mit einer An der jazzahead! ist im Laufe der Jahre ei- Show, in der auch finnischer Tango zu höniges geändert worden. Auch in diesem ren ist. Auch das Showcase-Programm der Jahr wird es eine Neuerung geben, denn jazzahead! (27 April) wird von Finnland erdie Overseas Night mit Bands von anderen öffnet: Beim langen Abend im Schlachthof Kontinenten ist auf den Sonnabend verund auf den beiden Bühnen der Halle 7 treschoben worden. „Wir haben anfangs sehr ten acht finnische Bands auf. europäisch gedacht, inzwischen denken wir weltweit. Aber ein wesentlicher Faktor Kein Festival ohne leichte Änderunist immer die deutsche Jazzszene gewesen, gen im Fahrplan, und so steht der 28. Ap-
MUSIK Festival jazzahead! Bremen
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jazzahead!-Projektleiterin Sybille Kornitschky über die Bedeutung von Messe und Festival Texte: Christian Emigholz
Sybille Kornitschky
ril nun komplett im Zeichen des European Jazz Meetings, bei dem insgesamt 16 Bands in Kurzauftritten zu hören sind. Am Abend findet außerdem das Galakonzert in der Glocke mit dem Pianisten Iiro Ran-
tala und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen statt. Der Folgetag beginnt nachmittags mit acht deutschen Bands bei der German Jazz Expo. Am Abend kommen acht Bands aus Übersee in Schlacht-
hof und Messehalle. Parallel dazu findet in der ganzen Stadt und dem Umland die jazzahead!-Clubnight statt, an der sich inzwischen rund 40 Clubs und Konzertsäle beteiligen. www.jazzahead.de
Inspiration ist einfach. Wenn man einen Finanzpartner hat, der Kunst und Kultur in der Region mit Begeisterung unterstützt. Unsere Nähe bringt Sie weiter.
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MUSIK Konzerthaus Musicon
Die Elbphilhamonie steht, das Bremer Musicon wartet auf seine Realisierung Text: Peter Schulz
DIE VERPASSTE CHANCE H
amburg, 11. Januar 2017. Roter Teppich, Prominenz im Übermaß, das Fernsehen ist live dabei. Ein „Mega-Event“, ein „Jahrhundert-Ereignis“, schwadroniert die aufgedonnerte TV-Moderatorin, als es nach achtjähriger Verzögerung und einer schier unglaublichen Kostenexplosion endlich soweit ist: Eröffnung der Elbphilharmonie, des neuen Wahrzeichens der Freien und Hansestadt. Rund 120 Kilometer westlich saßen einige Bremerinnen und Bremer vor den Bildschirmen und betrachteten das Geschehen mit ausgesprochen gemischten Gefühlen. Denn wenn es zwei Jahrzehnte zuvor nach ihren Wünschen gegangen wäre, würde jetzt an der Weser ein Konzerthaus stehen, das den Vergleich mit der „Elphi“ nicht zu scheuen bräuchte: Das Musicon. Es sei ihm schon sauer aufgestoßen, sagt Klaus Bernbacher, wenn er an die Bilder vom Eröffnungsabend denkt. Der Dirigent und einstige Wellenchef von Radio Bremen gehörte zu den Initiatoren einer Idee, die er seit 1988 offensiv in die Öffentlichkeit trug: Ein zweiter Konzertsaal für den Nordwesten mit 2500 Plätzen neben der damals stark sanierungsbedürftigen Glocke.
men e.V., der in der Folge eifrig Spenden sammelte und mit der Deetjen-Anlage an der Bürgerweide, dem Theaterberg in den Wallanlagen und der Weserspitze gleich drei Standorte ins Gespräch brachte. Als zudem unter dem Namen „Musicon“ ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben wurde, den kein Geringerer als Daniel Libeskind mit einem aufsehenerregenden Entwurf gewann, brandete rund um den Marktplatz so etwas wie Euphorie auf. Und dann passierte – nichts. Jedenfalls auf Seiten der Politik. Während der Förderkreis unermüdlich für das Musicon die Trommel rührte, gingen vom seit 1995 rot-schwarzen Senat keine zielführenden Impulse aus, blieb es bei anerkennenden Worten, denen freilich keine Taten folgten. Prestigeprojekte wie der Space Park, das Musicaltheater, das Universum wurden – gefördert durch die öffentliche Hand – realisiert, der erhoffte Konzertsaal existierte weiterhin nur auf dem Papier.
„Dabei ging es uns nur um die Zusage der Politik, für die entsprechende Infrastruktur zu sorgen“, erinnert sich Rolf Rempe, 2. Vorsitzender des Fördervereins. „Die reinen Baukosten in Höhe von 80, vielleicht maximal 100 Millionen hätten Drei Jahre später kam es zur Gründung wir über Spenden und Investoren aufgedes Förderkreises Neue Philharmonie Bre- bracht. Mark, versteht sich. Nicht Euro!“
An der zögerlichen Haltung im Rathaus änderte das nichts, auch als das Farbenspektrum auf rot-grün wechselte. Im Zuge der nationalen Bewerbung Bremens als Kulturhauptstadt Europas 2010 flackerte die Diskussion zwar noch einmal richtig auf. Aber als daraus nichts wurde, kehrte rasch eine bis heute andauernde Stille ein. Eine schlüssige Erklärung dafür haben die Musicon-Aktivisten nicht. „In der Öffentlichkeit gab es zwar viel Zustimmung, doch offenbar hatte niemand die Traute, die berühmten Nägel mit Köpfen machen“, resümiert Klaus Bernbacher. Und Rolf Rempe ergänzt: „Ein bitterer Nachgeschmack angesichts dieser politischen Mutlosigkeit bleibt, vor allem, wenn man jetzt nach Hamburg blickt.“ So ganz haben sie die Hoffnung allerdings noch nicht aufgegeben. Der Verein soll zwar in Kürze aufgelöst werden, doch alle Unterlagen einschließlich der LibeskindPläne werden im Staatsarchiv auf eine eventuelle Belebung warten. „Wir stoßen jetzt an unsere psychischen Grenzen, aber wenn es jüngere Kräfte gibt, die sich für die Musicon-Idee begeistern, werden wir sofort mit Rat und Tat dabei sein“, kündigt Klaus Bernbacher an. Gerade hat er entsprechende Gespräche vorbereitet. Warten wir’s also ab.
NEUE SPIELRÄUME. Kultur eröffnet neue Welten und verschönert unsere Stadt. Dafür engagieren wir uns gerne.
www.swb-gruppe.de
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MUSIK Glocke
Branford Marsalis & Kurt Elling, Foto: Palma Kolansky
Saxophon und Stimme
Mariza, Foto: Carlos Ramos
nierte Filmmusik für Spike Lee und spielte Branford Marsalis Quartet und Kurt Elling in Studiosessions mit James Taylor, Tina Turner und Bruce Hornsby. In den 90-er Jahren ging er mit der Hippie-Rockband (hip) Die Marsalis sind eine Jazz-Dynas„Grateful Dead“ auf die Bühne, eines seiner tie aus New Orleans, für die sich der Pianist Ellis mit seinen vier Söhnen eine fast ehrgeizigsten Projekte war die experimentelle Hip-Hop-Band „Buckshot LeFonque“. komplette Combo (nur ein Bassist fehlt) herangezogen hat. Weltkarrieren machten die Brüder Branford und Wynton, wo- Sein Quartett existiert mit wechselnden Besetzungen seit 1986 und besteht heubei beide sich stilistisch und ideologisch te aus Eric Revis am Bass, Justin Faulkner in entgegengesetzte Richtungen entwiam Schlagzeug und dem Pianisten Joey ckelten. Calderazzo. In dieser Band spielt Marsalis modernen Jazz auf akustischen InstruDer Trompeter Wynton wurde ein Purist, menten, wobei dieser Rahmen nie eine der den Jazz als klassische schwarze MuBegrenzung geworden ist, sodass sich die sik versteht und jede Mischung mit „weißer“ Musik wie Pop und Rock als Sünden- Improvisationen in alle möglichen stilistischen Richtungen entwickeln können. fall ansieht. Sein Bruder Branford hat einen musikalisch weiteren und freieren Horizont, sodass er zum einen jahrelang Mit dem brillanten Jazzsänger Kurt Elling die Band der „Jay Leno Tonight Show“ lei- hat das Quartett im letzten Jahr das Altete, aber auch Solopart in klassischen bum „Upward Spiral“ eingespielt. Dabei Konzerten spielte. Branford hat einen zeigte sich, dass der Bariton, der dafür bekräftigen, warmen Ton auf dem Soprankannt ist, komplizierte, als „unsingbar“ und Tenorsaxophon, der ihn zu einem der geltende Jazzkompositionen zugleich entwenigen Bläser seiner Generation macht, spannt und virtuos zu interpretieren, sich die man schon nach wenigen Tönen erharmonisch und inspirativ in die Band kennen kann. einfügen konnte. Zusammen interpretierten sie eine facettenreiche Auswahl an In den frühen 80-er Jahren spielte er zuSongs von Nat King Cole, Abbey Lincoln, sammen mit seinem Bruder Wynton in der Antonio Carlos Jobim und Sting neu, und Band und Talentschmiede von Art Bladementsprechend werden sie auch bei ihkey, dann machte er Aufnahmen mit Mirem Auftritt bei den GLOCKE JAZZnights les Davis. Bekannt wurde er als ein toneine Mischung aus Jazzstandards, Weltangebender Mitspieler beim ersten (und musik und Pop spielen. besten) Soloprojekt von Sting. Er kompo29. März, 20 Uhr, Glocke
Fado-Königin Mariza Portugals kraftvolle Stimme (che) Als die Fado-Sängerin Mariza vor fast 14 Jahren zum ersten Mal in Bremen gastierte, war sie noch eine echte Entdeckung und Überraschung: Eine schlanke Frau mit streichholzkurz geschorenem Haar – also dem genauen Gegenteil von dem, was eine traditionelle Fadista sonst darstellt – und von scheinbar enormer Größe, was sich bald als geschickter Trick mittels Schuhen entpuppte, die dem hohen Kothurn der antiken griechischen Tragödie entsprachen. Noch beeindruckender an Mariza war aber ihre ungemein kraftvolle und zutiefst ergreifende Stimme. Die Haare sind heute nicht mehr so kurz, ihre Stimme ist weiterhin umwerfend und Mariza ist längst die Königin der portugiesischen Fado-Szene. Geboren in Mosambik, zog die Sängerin schon als kleines Kind mit ihren Eltern nach Portugal. Zunächst interessierte sich die als Marisa dos Reis Nunes geborene Sängerin noch wenig für den traditionellen Fado, sang lieber Samba, Jazz und Blues. Nach dem Tod der Fado-Legende Amália Rodrigues wurde Mariza gebeten, bei einem Gedenkkonzert zu singen, was schließlich 2001 zu ihrem ersten Fado-Album „Fado em Mim“ führte. Dem sind inzwischen fünf weitere gefolgt, zuletzt das nach fünfjähriger Studio-Abstinenz veröffentlichte Album „Mundo“. 9. April, 20 Uhr, Glocke
MUSIK Glocke
GLOCKE
Weitere Veranstaltungen in der Glocke So 19.03.2017 | 10.45 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Ohrwurm für Familien: »Kunstvoll verwoben« Konzerteinführung zum Mitmachen zu Johannes Brahms‘ Sinfonie Nr. 4 e-Moll
Johanna Borchert, Foto: Frank Schemmann
„Heimspiel“ in Bremen
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Auch bei ihren Solo-Konzerten ist die Spannweite ihres musikalischen MateriDie vielseitige Johanna Borchert als verblüffend groß: Sie spielt mit elektro(che) Geboren wurde die Pianistin Johanna nischen Loops, benutzt auch schon mal indisch anmutende Metren, riskiert avantBorchert zwar in Berlin, aber aufgewachgardistische Ausbrüche – und zwar sowohl sen ist sie in der Freien Hansestadt Bremen, in die sie immer wieder gerne kommt. mit ihrer Stimme als auch am Flügel –, kann aber wie selbstverständlich auch So hat sie unlängst sogar am Heiligabend plötzlich wieder mit erkennbarem Jazzin der Kulturkirche St. Stephani gespielt. Aufgetreten ist die Pianistin hier außerdem Timbre paraphrasieren. auch schon mit ihren Bands „Little Red Suitcase“ und „Schneeweiß & Rosenrot“. Für ihr bisher letztes Album „FM Biography“ aus dem Jahr 2014, für das sie im folDabei ist die Bezeichnung Pianistin bei Jo- genden Jahr die ECHO-Auszeichnung erhanna Borchert eigentlich unvollständig, hielt, hat sich Johanna Borchert mit dem denn sie singt auch, wurde 2015 sogar mit experimentierfreudigen und innovativen dem ECHO Jazz als „Sängerin des Jahres britischen Gitarristen und Improvisatoren national“ ausgezeichnet. Die Musikerin ist Fred Frith zusammengetan. Im Frühling eine Weltenbummlerin, die in Deutschdieses Jahres veröffentlicht sie nun ein land, Dänemark, den USA und Indien zu neues Album. Ob es bei ihrem Auftritt bei Studienzwecken war, inzwischen abwech- den GLOCKE JAZZnights schon vorliegt, selnd in Berlin und Kopenhagen lebt. Das bleibt abzuwarten, zumindest wird sie mit Gewicht der Studien lag beim Jazz, aber ihren Musikern im Konzert neue Stücke mit Jazz allein ist ihre Musik auch nur un- vorstellen. Sie hat sich dazu eine sehr intezureichend umrissen. ressante Band zusammengestellt. Dazu gehören zwei Drittel der Nu Jazz-Band MeltDas zeigt sich schon bei den erwähnten Trio, nämlich der Gitarrist Peter Meyer und Ensembles: Das Duo „Little Red Suitcase“ der Schlagzeuger Moritz Baumgärtner. Am tummelt sich im Bereich eines ebenso ver- Bass steht der Däne Jonas Westergaard, der spielten wie experimentierfreudigen Mini- auch einen Moog-Synthi bedient. mal-Pop, während das Quartett „Schnee- 19. Mai, 20 Uhr, Glocke weiß & Rosenrot“, das sie ursprünglich als Duo mit der Schweizer Sängerin Lucia Cadotsch gegründet hat, dem Jazz mit elektronischen Verfremdungen zuleibe rückt, dabei Popzutaten überhaupt nicht scheut.
So 19.03.2017 | 11 Uhr | Großer Saal Mo 20.03.2017 | 20 Uhr | Großer Saal 9. Philharmonisches Konzert – »Claras Komponisten« Bremer Philharmoniker Andreas Ottensamer, Klarinette Miguel Harth-Bedoya, Dirigent Werke von L. Spohr, J. Brahms u. a. Mi 22.03.2017 | 20 Uhr | Kleiner Saal 6. Philharmonisches Kammerkonzert Wiener Klaviertrio Werke von J. Brahms, A. Berg u. a. Sa 25.03.2017 | 20 Uhr | Großer Saal Meisterkonzert: Xavier de Maistre Les Art Florissants Xavier de Maistre, Harfe William Christie, Leitung Werke von J. D. Hermann, J. Haydn u. a. So 26.03.2017 | 11 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Familienkonzert »Béla, der Liedersammler« Henrike Wassermeyer, Querflöte Johanna Bastian, Violine Nicolai Gerassimez, Klavier So 23.04.2017 | 19 Uhr | Großer Saal Landesjugendorchester Bremen Tanja Becker-Bender, Violine Stefan Geiger, Dirigent Werke von E. W. Korngold und D. Schostakowitsch Do 11.05.2017 | 19 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Lesung mit Musik Ralf Knapp, Lesung Michael Rettig, Klavier Miran Zrimsek, Violoncello Thomas Mann: »Der Zauberberg« Sa 13.05.2017 | 20 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE ImPuls: »Composer Slam« (Ersatztermin für den 21.10.2016) So 14.05.2017 | 10.45 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Ohrwurm für Familien: »Strahlend hell« Konzerteinführung zum Mitmachen zu Antonín Dvoráks Sinfonie Nr. 8 G-Dur
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KUNST Kunstschau Lilienthal / DSM
Kunstschau Lilienthal zeigt „Wohin? Flucht und Migration in drei Jahrhunderten“ Text: Berit Böhme
EIN MENSCHHEITSTHEMA D
ie einen träumen von einem besseren Leben, die anderen fliehen vor Hunger und Krieg oder werden aus ihrer Heimat vertrieben. Migration hat viele Gesichter. Einige davon zeigt die Ausstellung „Wohin?“ in der Kunstschau Lilienthal. Malerei, Grafik, Fotos und Installationen beleuchten das Thema bis zum 24. September.
hen unter die Haut. „Das Ganze berührt und zeigt werden beispielsweise Arbeiten der macht nachdenklich“, sagt Cordes. aus Ostpreußen stammenden Künstler Gertrud Lerbs-Bernecker, Lieselotte PlanggerDie Exponate zur Amerika-Auswanderung Popp und Eduard Bischoff, zumeist Leihgastammen vor allem aus dem Fundus des ben des Ostpreußischen Landesmuseums in Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) in Lüneburg. Bremerhaven. Zu sehen sind „dicke Pötte“ und Szenen von der Einschiffung in Bremer- Die aktuelle Flüchtlingssituation belegen haven oder der Ankunft in New York. Aufnahmen der Deutschen Presseagentur. Die Fotografen dokumentieren den Alltag in „Die Idee zur Ausstellung ist vor eineinhalb Für die DSM-Kunsthistorikerin Eva-Mader zerbombten syrischen Stadt Aleppo und Jahren entstanden, als wir die große Flücht- ria Bongardt spiegeln viele Bilder auch den in griechischen Auffanglagern. Und zeigen, lingswelle hatten“, sagt der Vorsitzende der technischen Fortschritt im Schiffbau und wie Einwanderer im Schlauchbooten das Kunststiftung Lilienthal, die wirtschaftliche Kom- Mittelmeer zu überqueren versuchen. Hans Adolf Cordes. „Mir „Das Ganze berührt und ponente des Auswandemacht nachdenklich“ ist bewusst geworden, rungsbooms. „Die AusIn der Kunstschau sind außerdem Arbeiten dass das ein Menschwanderung entwickelte der Künstlerin Maryam Motallebzadeh zu heitsthema ist. Und nichts, was plötzlich sich von einem Nebenerwerbsgeschäft der sehen. Die Iranerin kam 1999 nach Deutschaufgetaucht ist.“ Es sei keine politische Aus- Kapitäne auf Frachtseglern zu einer wichland und studierte unter anderem an der stellung, aber ein „sachlicher Beitrag zu der tigen Haupteinnahmequelle der ReedereiBremer Hochschule für Künste. Sie ist unter ganzen Thematik.“ en. Die Auswandererratgeber propagierten anderem mit einer vier Meter langen BootsAmerika als ‚Land der Verheißung‘ sowie als installation vertreten. Im Fokus stehen drei Beispiele für Wande‚Paradies des armen Mannes‘.“ rungsbewegungen: Die AuswanderungswelDas Rahmenprogramm umfasst Vorträge le nach Nordamerika im 19. und frühen 20. Fotos, Holzschnitte, Lithografien und Skiz- und Filmvorführungen. Zur Ausstellung Jahrhundert, Flucht und Vertreibung nach zen erzählen von den Fluchtstrapazen der ist ein 80-seitiger Katalog erschienen. dem 2. Weltkrieg und die aktuellen Flüchtnach dem 2. Weltkrieg aus den ehemaligen www.kunststiftung-lilienthal.de lingsströme nach Europa. Viele Motive gedeutschen Ostgebieten Vertriebenen. Ge-
Bremen: Städtische Galerie. GAK. Galerie im Park. Gerhard-Marcks-Haus. Museen Böttcherstraße. Delmenhorst: Städtische Galerie. Oldenburg: Oldenburger Kunstverein. Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Rastede: Palais Rastede. Cloppenburg: KunstHalle. Osnabrück: Foyer Kreishaus des Landkreises Osnabrück
+punkt. Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine ab März 2017
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THEATER Seiteninhalt
Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine
Bremen Galerie im Park 14. MAI BIS 27. AUGUST 2017 www.kulturambulanz.de
TOUCHDOWN
Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom
onalsozialismus. Außerdem lernen die Besucher den englischen Arzt John Langdon Down (1828-1896) kennen, nach dem das Down-Syndrom benannt ist und erfahren etwas über die neueste wissenschaftliche Forschung zur Trisomie 21.
„Touchdown“ ist eine Ausstellung der Kunst-und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Bonn in Kooperation mit dem Forschungsprojekt Touchdown 21. Zu der Ausstellung gibt es einen umfangreichen Katalog und ein Begleitprogramm.
D
ie Ausstellung erzählt zum ersten Mal die Geschichte des DownSyndroms. Sie zeigt Spuren von Menschen mit Down-Syndrom in verschiedenen Zeiten und in Ländern, in Kunst und Wissenschaft. Sie erzählt, wie Menschen mit Down-Syndrom heute in unserer Gesellschaft leben, wie sie früher gelebt haben und wie sie in Zukunft leben möchten. „Touchdown“ erzählt aber auch von der Ermordung der Menschen mit Down-Syndrom in der Zeit des NatiJohanna von Schönfeld, Ohrenkuss-Ausgabe „Superkräfte“, 2013, © Martin Langhorst
Oldenburg/Cloppenburg Stadtmuseum Oldenburg & Museumsdorf Cloppenburg 2. APRIL BIS 3. SEPTEMBER/ 5. NOVEMBER 2017 www.stadtmuseum-oldenburg.de www.museumsdorf.de
„HÖCHSTE EISENBAHN –
Im ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelte sich das Land dank der Eisenbahn zum wichtigsten Lebensmittellieferanten für das Ruhrgebiet. Auch die Industrie150 Jahre Zugverkehr standorte Osternburg und Delmenhorst in Oldenburg“ profitierten neben den Hafenstädten Brake und Nordenham von der fortschritto lautet der Titel der Ausstellung, lichen Verkehrsinfrastruktur. Krieg, die im Jubiläumsjahr 2017 an Krisen, Not, Teilung sowie die Konkurrenz zwei Standorten gezeigt wird. der Straße wurden zum Grundproblem der Während das Stadtmuseum Oldenburg Bahn im 20. Jahrhundert. Die Bahnreform den Einf luss der Eisenbahn auf die im Jahr 1994 versprach, Wirtschaftlichkeit Wirtschaft, die Arbeit, den Alltag und und Versorgungsauftrag in Einklang zu die Mobilität der Menschen beleuchtet, bringen – das Ende dieses Zukunftsproerfahren die Besucher im Museumsjekts ist noch nicht in Sicht. Wie sehr die dorf Cloppenburg, wie sich das Leben Eisenbahn in den vergangenen 150 Jahren der Landbevölkerung durch die Bahn unsere allgemeine Lebenswelt beeinf lusst veränderte. hat, ist Thema dieser umfassenden Schau.
S
Lok Mecklenburg, Nr. 191, Bj. 1909 bei Hanomag. Das Foto entstand 1917 zum 50. Jubiläum der Oldenburger Eisenbahn. Quelle: Stadtmuseum Oldenburg
THEATER Seiteninhalt+punkt. 43 foyer 43
Osnabrück Foyer Kreishaus
Er zeigt in der Ausstellung seine selbst gestalteten kreativen Ergebnisse. Neben Gebrauchskeramiken wie Teller, Schalen, Gefäße usw. wird der Betrachter auch freikünstlerische keramische Skulpturen sehen, die mit ihrer Lange-Grumfeld typischen kontrastreichen Starkfarbigkeit Aufmerksamkeit erheischen und neue Gedankenwelten eröffnen.
des Landkreises Osnabrück 05. MAI BIS 30. JUNI 2017 www.landkreis-osnabrueck.de
„MAKE“
(MAlerei / KEramik) Günter Sponheuer und Josef Lange-Grumfeld
Sponheuer mit dem Bild „Begegnung auf der B 2018“ und Lange-Grumfeld mit einem bemalten Keramikteller
S
ponheuers Werke strahlen Stärke und wohltuende, in sich ruhende Souveränität aus, teilen sich mit, nehmen einen Dialog auf, sprechen immer wieder neu zum Betrachter. Neben der klassischen Ölmalerei auf Leinwand überrascht er mit einer neuartigen Variante, der Hinter-Glas-Malerei.
Rastede Palais Rastede 22. OKTOBER BIS 17. DEZEMBER 2017 www.rastede.de
AUSSCHREIBUNG
Kunstpreis der Gemeinde Rastede 2017
„AUF DEN ERSTEN BLICK“ verbunden mit einer Ausstellung im Palais Rastede
Josef Lange-Grumfeld zieht mit seinen Farben, farbigen Symbolen und Figurationen den Betrachter magisch an.
F Osnabrück Foyer Kreishaus
als imaginäre Vorgabe zu der in jedem Fall angestrebten reinen Form.
des Landkreises Osnabrück
Angela Große: „Der Betrachter soll seine eigenen Assoziationen mit in die Reflexion einbringen - die Arbeit, - das Werk, - die Form soll für sich sprechen.“
21. MÄRZ BIS 21. APRIL 2017 www.landkreis-osnabrueck.de
ANGELA GROSSE
„Im Wesentlichen Form“ Skulpturen
A
ngela Große arbeitet mit den Materialien Stein (Sandstein, Anröchter Dolomit, Diabas, Alabaster und Steatit), Gips, Holz und Materialmix. Alle Materialien bearbeitet sie in abtragender Weise, abgesehen von Gipsarbeiten, die sie als hohle Form aufbaut. Auch Bronzearbeiten sind in ihrer Ausstellung zu sehen. Im Vordergrund all ihrer Arbeiten steht die Entwicklung einer freien Form, die immer, wenn auch auf ganz unterschiedliche Weise, den Bezug zum Thema und zum Material sucht. Reduktion und Abstraktion setzt sie nicht als Stilmittel ein; beides erscheint vielmehr
ür das Jahr 2017 wird der Kunstpreis der Gemeinde Rastede erneut ausgelobt. Es können Arbeiten aus dem Bereich Malerei, Grafik, Fotografie, Objektkunst und Neue Medien eingereicht werden. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Eine Aufteilung auf mehrere Preisträgerinnen und Preisträger ist möglich. Der erste Blick richtet sich für gewöhnlich auf die Oberfläche von Dingen und das Äußere von Menschen. Oberflächen können glänzen oder etwas widerspiegeln, etwas verhüllen und vortäuschen, bewegt oder starr, makellos oder verletzt sein. Die künstlerische Umsetzung dieser vielfältigen Eigenschaften und der damit verbundenen Assoziationen ist ein Aspekt des Themas. Ein zweiter Aspekt kann die Gestaltung der Oberfläche eines Kunstwerkes selbst sein, die als ästhetisches und inhaltliches Ausdrucksmittel dient. Künstlerische Oberflächengestaltung kann schließlich die Materialität des Werkstoffes und Bildträgers mit einbeziehen. Der Bewerbungsschluss für die Einreichung der Unterlagen zum Kunstpreis ist der 21.8.2017. Die Bewerbungs- und Teilnahmebedingungen sind auf der Internetseite www.rastede.de abrufbar.
Falke, Bronze +punkt. außer Verantwortung der foyer-Redaktion. Presserechtlich verantwortlich ist das jeweilige Haus.
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KUNST Kunsthalle Bremen | Radziwill-Haus Dangast
Ausstellungen mit Werken von Franz Radziwill in der Kunsthalle Bremen und im Radziwill-Haus in Dangast Texte: Berit Böhme
SPECKFLAGGE UND PALETTE Bewunderer des Malers Franz Radziwill (1895-1983) können sich in diesem Frühjahr gleich auf zwei neue Ausstellungen freuen. Die eine – in der Kunsthalle Bremen – dreht sich um Radziwill und seine enge Verbindung zur Hansestadt, die andere – im nach dem Maler benannten Haus in Dangast – um seine Farbpalette.
F
ranz Radziwill trug Bremen zeitlebens im Herzen. Die Verbundenheit mit der Hansestadt zieht sich wie ein roter Faden durch sein Oeuvre. Unter dem Motto „Radziwill und Bremen“ können Besucher vom 22. März bis 9. Juli in der Kunsthalle Bremen auf stadtgeschichtliche Spurensuche gehen. Radziwill wurde zwar in der Wesermarsch geboren, kam aber schon als Einjähriger nach Bremen. Er wuchs im Stadtteil Walle auf, machte eine Maurerlehre und studierte Architektur. „Radziwill war eng mit der Kunsthalle verbunden“, sagt die Kuratorin Tessa Alex. Schon als Teenager habe er das Museum besucht. In den Jahren 1919 bis 1921 beteiligte sich der Autodidakt an Gemeinschaftsausstellungen in der Kunsthalle. Fast 100 Jahre später würdigt die Einrichtung erstmals explizit die bremische Seite des Malers. Gezeigt werden rund 40 Arbeiten, die zwischen 1910 und 1960 entstanden sind.
Zeitlebens baute er Bremisches in seine Bilder ein. „Beispielsweise typische Arbeiterhäuser oder den Findorffhafen“, sagt Alex. Viele Elemente lassen sich aber nicht genau lokalisieren. „Er hat nicht plakativ die Stadt abgemalt.“ Eindeutig identifizieren lassen sich Industriebauwerke wie der 1944 zerbombte Waller Wasserturm oder das 1964 abgerissene Gasometer. „Das Gasometer ist das Hauptmotiv der Ausstellung. Die Faszination für Technik zieht sich durch sein Werk“, so die Kuratorin. Radziwill bannte Ozean-Dampfer des Norddeutschen Lloyds oder die Eindrücke von den Focke Wulff Werken auf Papier oder Leinwand. „Radziwill hat eine absolute Einzelposition in der Kunst in Deutschland“, sagt Tessa Alex. „Er hat eine sehr eigenwillige Bildsprache, mit der er in keine Schublade passt“, meint Birgit Denizel. „Er ist Hauptvertreter des magischen Realismus.“ Die Arbeiten des Künstlers werden von historischen Fotos flankiert. „Die Ausstellung ist auch stadtgeschichtlich interessant“, sagt Alex. Die Besucher könnten versuchen herauszufinden, welche Gebäude Radziwill gemalt hat.
Zwar verließ der Künstler die Hansestadt schon 1920. „Bremen ist für Radziwill aber immer was Besonderes geblieben“, sagt Tessa Alex. „Die ganzen Bremer Jahre haben ihn sehr geprägt“, ergänzt die Co-Kuratorin Birgit Denizel. „Auch seine Motive, sein Interesse am Hafen, an Schiffen.“ www.kunsthalle-bremen.de
KUNST Kunsthalle Bremen | Radziwill-Haus Dangast
F
ranz Radziwill hatte seine ganz eigene Art, mit Farben umzugehen. Mit der Ausstellung „Die Palette des Malers“ geht das Radziwill-Haus in Dangast dem Geheimnis vom 19. März bis zum 7. Januar 2018 auf den Grund.
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„Radziwill hat Mitte der Zwanzigerjahre seine Bildsprache gefunden“, so die Kunsthistorikerin. Er habe die altmeisterliche Malerei mit „den leuchtenden, sehr ungemischten Farben des Expressionismus“ kombiniert. „Er nutzt die Farben so, dass man den Eindruck hat, die Gegenstände „Wir konzentrieren uns rein auf die forma- würden von innen heraus leuchten.“ Die len Gestaltungsmittel“, sagt die Kuratorin frühe expressionistische Palette habe der Birgit Denizel. „Er nutzt die Farben so, dass man den Eindruck hat, „Die Aus- die Gegenstände würden von innen heraus leuchten.“ stellung betrachtet Radziwills Malerei unabhänKünstler nie abgelegt. „Teilweise bis hin gig von den Motiven.“ Die Oldenburger zu sehr grellen Farben. In der Farbe fand Kunsthistorikerin hat für die Ausstellung er das geeignete Mittel, um das ‚große Gezwei Dutzend Werke zusammengetragen, heimnis, das alles lebendig macht‘, ahnbar viele davon sind private Leihgaben. „Es ist zu machen.“ eine gute Mischung von Arbeiten aus der Zeit um 1920 und dem Spätwerk.“ Ziel der Franz Radziwill lebte ab 1923 in DanAusstellung sei herausarbeiten, „weshalb gast. Rottluff und Heckel hatten ihm vom man einen Radziwill sofort erkennt“. Zauber des Seebads vorgeschwärmt. Die von dem gelernten Maurer eigenhändig Als Autodidakt sei Franz Radziwill nicht ausgebaute Fischerkate ist seit 1987 ein von akademischen Regeln geleitet worden. Museum. Besucher erwartet eine Art Ge„Am Anfang war er sehr experimentell“, samtkunstwerk, da auch die von Radziwill sagt Denizel. Er habe viele Einflüsse aufgeschaffene Inneneinrichtung erhalten ist. gesaugt. Von van Gogh über Munch und Cézanne bis hin zu Chagall und den BrüZur Ausstellung ist ein fast 100 Seiten cke-Malern Heckel und Schmidt-Rottluff. starker Katalog erschienen. Er setzte sich auch mit „Alten Meistern“ www.radziwill.de wie Rembrandt und Vermeer auseinander.
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KULTURFORUM
: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz
Arthur Fitger: Eros und Psyche (Ausschnitt), o.J., Öl auf Leinwand, Städtische Galerie Delmenhorst
läuft. Zu sehen sind Malerei, Druckgrafik und Objektkunst aus dem Kunsthaus Leer.
................................... Notizen aus Galerien und Museen Die Ausstellung „Max Liebermann – Vom Freizeitvergnügen zum modernen Sport“ hat 85.000 Besucher in die Kunsthalle Bremen gezogen. Auf großes Interesse stieß auch der Katalog, der an der Kasse komplett ausverkauft war, aber noch über den Buchhandel und in der Liebermann-Villa am Berliner Wannsee erhältlich ist. Dort ist die Ausstellung in kleinerer Form vom 19. März bis 26. Juni zu sehen.
................................... „Arthur Fitger – Bremer Malerfürst und Anti-Worpsweder“ lautet der Titel einer Ausstellung, die am 9. April im OverbeckMuseum in Bremen-Vegesack eröffnet wird. Die üppigen allegorischen Werke des Künstlers im Stil des Historismus trafen den Zeitgeschmack des Bremer Bürgertums. Fitger (1840-1909) schwang sich zum vehementen Kritiker der Worpsweder Maler hoch; unverzeihlich bleibt seine beleidigende Kritik über das Werk von Paula Modersohn-Becker.
................................... Einen Besucherrekord verzeichnete das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg im vergangenen Jahr. Die Ausstellungen in den drei Häusern Schloss, Augusteum und Prinzenpalais lösten das Interesse von knapp 80.000 Besuchern (Vorjahr: ca. 47.000) aus. Damit ist 2016 das erfolgreichste in der Besucherstatistik der Einrichtung.
................................... „Zwischen Jade und Dollart“ lautet der Titel einer Ausstellung mit Arbeiten von sieben zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern der hiesigen Region, die vom 19. März bis zum 14. Mai im Palais Rastede
Radierungen, Lithographien und Originale von Horst Janssen sind noch bis 24. März im Haus Berger im Delmenhorst (Stedinger Landstraße 5) zu sehen.
................................... Der gebürtige Wilhelmshavener David Borgmann (33) ist der diesjährige Gewinner des Nordwestkunstpreises. Sein Bild „Stranger Things 1“, mit dem er sich um die Teilnahme an der NominiertenAusstellung beworben hatte, „beschwöre ein neuartiges Raumerlebnis herauf.“ Die Werke der insgesamt 29 für den Preis nominierten Künstler sind bis 26. März in der Kunsthalle Wilhelmshaven ausgestellt.
................................... Wie sich „plastische Massen zu energiegeladenen, kraftvollen Verhältnissen fügen“, führen die raumgreifenden Wandreliefs und Skulpturen von Florian Baudrexel (geb. 1968) vor Augen. Eine Auswahl wird bis zum 7. Mai im Oldenburger Kunstverein gezeigt.
................................... Am 7. Mai beginnt die Ausstellung „Silentium“ mit Werken von Eugenia Gortchakova, die bis zum 2. Juli in der Worpsweder „Galerie im Village“ läuft. Die Künstlerin ist im Dezember 2016 gestorben, die Ausstellung findet dennoch statt. Dies wäre im Sinne von Eugenia Gortchakova gewesen, heißt es seitens des Neuen Worpsweder Kunstvereins.
................................... Unter dem Titel „konTЯAste” präsentieren über 50 Kunstschaffende aus dem In- und Ausland bei der Kap-Hoorn ART 2017 ihre Arbeiten. Dafür steht eine Fläche von fast 1.800 qm in zwei ehemaligen Lagerhallen zur Verfügung. Termin: 20. (14-19 h) und 21. (11-18 h) Mai; Schauplatz: Kap-HornStraße 9 in der Bremer Überseestadt.
Kunsträtsel Meisterwerke Anlässlich des 100. Todestags von Auguste Rodin (1840–1917) präsentiert die KunstKunst halle Bremen bis zum 11. Juni MeisterwerMeisterwer ke des französischen Bildhauers aus ihrer Sammlung. Darunter sind seine Figur JoJo hannes der Täufer (1878-1880) sowie die verkleinerten Ausführungen aus Rodins berühmter Skulpturengruppe Die BürBür ger von Calais (1889), die vom Kunstverein Bremen direkt beim Künstler in Auftrag gegeben worden waren. Rodin gilt heute als revolutionärer Wegbereiter der modermoder nen Bildhauerei und war mit seinem Stil seiner Zeit voraus und daher nicht wenig umstritten. Ergänzt werden Rodins Figuren in der Ausstellung durch Werke seiner SchüleSchüle rinnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Künstlerkollegen. Die Skulpturen weisen auf den künstlerischen Einfluss Rodins hin und zeigen zugleich die eigene Handschrift der Künstlerinnen und Künstler. Frage: Welche Worpsweder Künstlerin, von der auch Werke in der Ausstellung gezeigt werden, war Rodins Schülerin? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. April 2017 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer). Zu gewinnen sind 3 x 2 Eintrittskarten für die Kunsthalle Bremen. Die Antwort des Kunsträtsels aus der Ausgabe 118 lautet: „Sonnenkönig“ (frz. le Roi-Soleil) Gewonnen haben: Gisela Brockmann, Bremen Hans Ulrich Fragstein, Oldenburg Anja Neukam, Ruhwinkel
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LITERATUR Die Unvollkommenheit der Liebe / Ein Monat auf dem Land
LITERATUR Text: Inge Zenker-Baltes
Leise Töne
Neuer Lebensmut
„Die Unvollkommenheit der Liebe“
Ein Mann überwindet sein Trauma
In einer der eindringlichsten Passagen dieses Romans schildert die Pulitzerpreisträgerin Elizabeth Strout zwei Begegnungen ihrer Protagonistin Lucy mit der berühmten Schriftstellerin Sarah Payne. Die illusionslosen, dennoch wegweisenden Äußerungen der erfolgreichen Frau werden zum Mantra für Lucys privaten wie auch beruflichen Weg.
An einem Sommertag im englischen Yorkshire des Jahres 1920 kommt ein junger Mann in strömendem Regen auf dem Bahnhof des Städtchens Oxgodby an. Tom Birkin, der infolge unbewältigter Kriegserlebnisse unkontrollierbare Zuckungen im Gesicht hat und zudem gerade von seiner Frau verlassen wurde, soll in der dortigen Kirche ein zugekleistertes Wandgemälde freilegen.
Kurz zuvor hatte sie längere Zeit im Krankenhaus gelegen, als plötzlich ihre Mutter am Fußende des Bettes sitzt. Diese Begegnung, die erste seit Jahren, löst bei Lucy Unbehagen aus, aber auch Glücksgefühle, und während zunächst mühsamer Unterhaltungen reflektiert sie ihr bisheriges Leben: die karge Kindheit, die dornige Heirat – ihr Ehemann ist Deutscher und wird von Lucys bigotten Eltern abgelehnt –, erste zaghafte Gehversuche als Schriftstellerin, dann der Erfolg und aufkeimendes Selbstbewusstsein, was endlich innere Blockaden zu lösen beginnt.
Der Gemeindepfarrer Ceach verhehlt nicht seine ablehnende Meinung zur aufwändigen Restaurierungsarbeit, die Dorfbevölkerung jedoch nimmt den anspruchslosen Kunsthandwerker freundlich in ihrer Mitte auf. Bei zauberhaftem Sommerwetter verliebt sich Tom insgeheim in die hübsche Frau des Pfarrers und findet mit fortschreitender Enthüllung des überaus wunderbaren Kirchengemäldes zurück zu innerer Gelassenheit. So verspürt auch der Leser leise Wehmut, als der Sommer „verglimmt“, der Herbst naht und mit ihm das Ende der Zeit auf dem Land und der Abschied von Oxodby, das dem verstörten Helden neue Elizabeth Strout schreibt hier ein Buch der Lebenskraft und Zuversicht gab. leisen Töne. Doch wie sie das Schicksal eines hochbegabten, zu verkümmern droDer Brite J.L. Carr – selbst Kriegsteilnehhenden jungen Menschen mit schlichter mer – starb 1994 und ist bei uns bisher Sprache begleitet, vermittelt eine in tiefe unbekannt. Mit seinem mehrfach preisGefühlsschichten vordringende Story, de- gekrönten, auch verfilmten feinen, lebensren Details sich dem Leser auch zwischen klugen und wundersam poetischen Roman den Zeilen erschließen. schreibt er sich in unsere Herzen. Elizabeth Strout: Die Unvollkommenheit J.L. Carr: Ein Monat auf dem Land. Ü: Moder Liebe. Ü: Sabine Roth. Luchterhand, nika Köpfer. DuMont, 158 S., Euro 18,205 S., Euro 18,-
LITERATUR Totenlied / Nach einer wahren Geschichte
Die Macht der Musik
Raffiniertes Verwirrspiel
Verstörendes Buch von Tess Gerritsen
Einbruch in ein fremdes Leben
Ein Buch wie ein Paukenschlag! Die berühmte Thrillerlady Tess Gerritsen ist auch Ärztin und gefeierte Pianistin. Mit ihren Musikkenntnissen brilliert sie nun in „Totenlied“, einem elegant komponierten Roman, in dem sie atemberaubende Thrillerelemente mit einem zweiten Handlungsstrang verwebt und hier ein Kapitel unmenschlicher Verbrechen im einst faschistischen Italien aufschlägt.
Was geschieht, wenn man einen fremden Menschen in sein Leben lässt, ihm schließlich vertraut bis fast zur Selbstaufgabe? Delphine de Vigans Ich-Erzählerin, Autorin wie sie selbst und auch gleichen Vornamens, erlebt genau das. Schrittweise öffnet sich die scheue Delphine, die nach ihrem letzten Werk noch auf der Erfolgswelle treibt, der eleganten L., einer weltgewandten Ghostwriterin, zu der sie sich sofort hingezogen fühlt.
Die Geigerin Julia entdeckt in einem römischen Antiquitätengeschäft ein Notenblatt mit dem Titel „Incendio“ – Feuer. Zurück in Boston, brennt sie darauf, die Komposition auch zu spielen. Doch ereignet sich bei jeder Probe etwas Verstörendes, eine finstere Macht scheint der Melodie innezuwohnen. Bei ihrer Suche nach der Herkunft dieser Noten stößt Julia in Venedig auf das traurige Schicksal des jüdischen Geigers und Komponisten Lorenzo, der in Italiens einzigem Konzentrationslager ermordet wurde. Sie gerät in eine existentielle Krise und in einen Strudel aus Intrigen und Gewalt. Selten vermochte die Lektüre eines Romans sowohl Entsetzen wie auch Begeisterung auszulösen. Als bezaubernde Abrundung ist das von Gerritsen selbst komponierte „Incendio“ bei „youtube“ zu hören – mit der Autorin am begleitenden Klavier. Tess Gerritsen: Totenlied. Ü: Andreas Jäger. Limes, 315 S., Euro 14,99
Nach und nach verrät sie der neuen Freundin geheimste Gedanken und Romanprojekte. L. zieht schließlich bei ihr ein, kritisiert zunehmend heftig alle schriftstellerischen Pläne und verunsichert Delphine so sehr, dass die wie gelähmt jede Fähigkeit, auch nur einen Buchstaben zu Papier zu bringen, ja, selbst ihre Mails zu beantworten, verliert. Erst als es fast zu spät ist, erkennt die Protagonistin, dass L. auch schreibend in ihre Rolle zu schlüpfen und von ihrem gesamten Leben Besitz zu ergreifen droht. De Vigans Psychothriller lebt von latenter unheilschwangerer Spannung, die über dem Geschehen liegt. Die französische Autorin fesselt durch ihr exzellentes, raffiniertes Verwirrspiel, ein intelligentes kunstvolles Hin und Her zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Delphine de Vigan: Nach einer wahren Geschichte. Ü: Doris Heinemann. DuMont, 347 S., Euro 23,-
49 foyer
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LITERATUR Buch & Malerei / NordMord
LITERATUR
Buch & Malerei
NordMord
Bilderwelten
Krimis aus der Region
Sie hat ein interessantes Leben geführt, die Malerin Lisel Oppel (1897-1960). Die gebürtige Bremerin zog es immer wieder in den Süden, nach Italien, wo sie mehrere Jahre lebte, nach Spanien oder Nordafrika, wo sie schier unermüdlich arbeitete und ebenso wie in Worpswede eine Vielzahl von Bildern schuf. Aquarelle und Ölgemälde zumeist, wobei bis heute niemand weiß, wie viele es geworden sind.
Es geht alles andere als friedlich zu in Osnabrück, der Stadt des Westfälischen Friedens. Verantwortlich dafür ist ein Psychopath, der sich Schlemihl nennt, getrieben von der fixen Idee, den Tod seiner Tochter zu rächen. Den ersten vermeintlich Mitverantwortlichen befördert er gleich zu Beginn ins Jenseits: Einen schmierigen Lokalreporter, den er mit Zeitungsseiten erstickt und am Tatort mit der Ankündigung zurücklässt, dieses sei der erste Streich gewesen.
Einen ungefähren Überblick über das Schaffen von Lisel Oppel gibt der vorliegende Bildband, in dem mehr als 350 Aufnahmen ihrer Werke versammelt sind. Die Bilder entstanden auf Initiative ihres Sohnes Claudio, der seit 1997 alle ihm erreichbaren Arbeiten fotografieren ließ, denn ein Werkverzeichnis gibt es nicht.
Schlemihls Gegenpart ist nicht weniger durchgeknallt: Kommissar Echtner, ein drogensüchtiges Wrack, wegen psychischer Probleme abgeschoben in den Innendienst, der seine Chance wittert, durch die Aufklärung des Mordes wieder ganz groß rauszukommen. Und das scheint zunächst zu klappen: Aufgeputscht durch den HorOb es je dazu kommt, ist zweifelhaft, meint rorstoff Crystal Meth verblüfft er seinen die Autorin Christine Krause, die ergänzend Chef durch geniale Kombinationsgabe und rückt der Lösung des Falls rasch näher. zu ihrer Biographie „Die Malerin Lisel Oppel“ (2010/Kellner-Verlag) die begleitenden Texte geschrieben hat. Oppel fertigte näm- „Schlemihls Schatten“, geschickt aufgebaut und dicht geschrieben, steckt bis zum überlich viele Auftragsarbeiten an, verschenkte so manches ihrer Bilder, verkaufte an pri- raschenden Ende voll skurriler Einfälle. Gevate Sammler. Umso schöner, dass es dank trübt wird das Lesevergnügen leider durch zunehmend widerlichere Gewaltdarstellundieser Neuerscheinung nun möglich ist, auch etliche Oppel-Werke kennenzulernen, gen. Aber das scheint mittlerweile als unentdie bislang unveröffentlicht geblieben sind! behrlich bei einem „guten“ Krimi zu gelten. Peter Schulz Peter Schulz Christine Krause: Die Bilderwelt der Malerin Lisel Oppel. Kellner-Verlag, ca. 300 Seiten, 29,90 Euro.
Christian Hardinghaus: Schlemihls Schatten. Prolibris-Verlag, 232 Seiten, 12,- Euro.
KOLUMNE Nachgedacht foyer 51
NACHGEDACHT Text: Stephan Cartier
VEGANES FÜRS EGO W
as waren das für kulinarisch auf aufregende Zeiten, als auf den Speisetafeln der Imbissbuden hinter Produkten wie Currywürsten, Frikadellen und anderen Spezialitäten hochgestellte Ziffern auf Phosphate, Geschmacksverstärker oder Konservierungsmittel hinwiesen. Hierbei konnte es zu beachtlichen Kombinationen gesundheitsherausfordernder Stoffe kommen, die neben dem Gaumen- auch einen Nervenkitzel boten. Geschmeckt hat es trotzdem.
rungsmittelverbote. Tod den Kohlenhydra- Qualifikation des Handelnden zur nächsten! Es lebe Low Carb! ten Ausführung der gleichen Operation erhalten oder verbessert wird, sei sie als Die breiteste Spur des selbstverordneten Übung deklariert oder nicht“, helfe, um Freiheitsentzuges hinterlässt seit Jahren sich seines Menschseins bewusst zu werder Vegetarismus, besonders gern in seiden und seinen Weg selbstbestimmt zu änner strengen Observanz als veganes Essen. dern. Das gilt konsequenterweise wohl Vermutlich bietet ein Leben ohne jegliches auch für die Einnahme von geschmackstierische Produkt positive Nebenwirkunfreiem Tofu. gen. Mir fallen keine ein, aber es gibt sie bestimmt. In jedem Fall für die Tiere. Doch je länger und kompromissloser eine Maxime befolgt wird („Iss kein Fleisch!“ Ansonsten ist das vegane Leben ein Hin„Vermeide Süßigkeiten!“), desto schwieMittlerweile sind solche Herausforderundernislauf durch den Alltag, der von riger ist es, damit aufzuhören. Es ist, als gen verpönt. Der pure Zwang zur Gesund- Fleischfressern und Milchbubis dominiert würde man sich im Moment des Abbruchs heit dominiert die Esskultur. Im Umgang wird. Das erfordert entweder andauernd selbst verraten, als würde mit einem Vermit dem eigenen Ich bei Tische steckt imKompromisse mit den eigenen Maximen stoß gegen das Gebot aller Verzicht, der zumer mehr die Herausforderung, sich selbst oder eine permanente Radikalisierung des vor geleistet wurde, ad absurdum geführt. auf Linie zu bringen. Vielleicht, weil man eigenen Lebensstils. Wie mittelalterliche Umsonst wären all die Fernsehabende sich auf diese Weise besser kennenlernen Flagellanten durchsuchen die Jünger des ohne Chips und die verloren gegangenen will? Erst wer sich Grenzen setzt, weiß, wo verlorenen Schmatzens in Restaurants die Freundschaften zu Lactose-Liebhabern erdas Ego beginnt und wo es endet. Speisekarten auf der Suche nach regelkon- litten worden. Die Regel wird zum Zweck former Nahrung. Sie sind getrieben von ihrer selbst. Das macht nicht dick, aber abDeswegen nimmt sich der moderne dem Gefühl, einem einmal gefassten Gehängig. Denn statt sich von Fleisch, Eiern Mensch gern an die Kandare und minilübde Genüge tun zu müssen. Und manund Milch zu entwöhnen, gewöhnt man miert seinen Spielraum für Lebenslüste. cher hat dabei mehr Mitleid mit seinem sich vielmehr an deren Verzicht. So quält er sich gegen die feierabendlichen Hund hat als mit sich selbst. Verlockungen des Sofas ins Sportstudio, Wer so lebt, verliert nicht nur Kalorien, sonum dem gesunden Geist einen gesunden Der Philosoph Peter Sloterdijk sieht in sol- dern sein Ziel aus den Augen, sich selbst. Körper zu verschaffen. Oder er begibt sich chen selbstauferlegten Pflichten zwar eiselbstverstimmt unter das Diktat einer nen Weg, um sein Leben bewusster zu fühDiät, einer Fastenkur und diverser Nahren: „Jede Operation, durch welche die
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KINO Die Unsichtbaren – wir wollen leben
KINO Text: Wilfried Hippen
„Die Unsichtbaren – wir wollen leben“
Versteckt in Berlin „Die Unsichtbaren – wir wollen leben“
Es herrscht kein Mangel an deutschen Filmen über den Holocaust. Und doch findet alle paar Jahre wieder ein Filmemacher einen neuen Aspekt, eine andere Geschichte, eine andere Sichtweise, um sich überzeugend und mit der angemessenen Demut diesem Thema zu nähern. Und jetzt ist die letzte Gelegenheit, dies noch mit eigenen Recherchen zu tun, denn die letzten Zeitzeugen werden nicht mehr lange leben. Im Jahr 1943 wurde die deutsche Reichshauptstadt Berlin von der nationalsozialistischen Propaganda als „judenfrei“ erklärt, weil offiziell alle Juden in die Arbeits- und Todeslager des Dritten Reichs deportiert worden waren. Doch mehr als 7000 jüdische Bürger der Stadt waren untergetaucht und lebten mit der Hilfe von Freunden „unsichtbar“ in Verstecken oder mit falschen Identitäten. Vier von diesen Überlebenden hat der Autor und Regisseur Claus Räfle ihre Geschichten erzählen lassen, und um diese Erinnerungen herum hat er die Episoden seines Spielfilms inszeniert. Cioma hält sich mit dem Fälschen von Pässen über Wasser. Hanny hat sich die Haare blondgefärbt und versucht, als typisch arische junge Frau in der Masse nicht aufzufallen. Eugen arbeitet nachts an der Verbreitung von Flugblättern des Widerstands und lebt tagsüber bei einer
Familie, wo er sich bei jedem verdächtigen Geräusch im Kleiderschrank versteckt. Und Ruth tarnt sich als trauernde Kriegswitwe, bis ein Offizier sie zusammen mit einer Freundin als Dienstmagd in seiner Villa aufnimmt und damit auch den eigenen Hals riskiert. Dies ist keiner von den – im Fernsehen inflationären – Dokumentarfilmen mit nachgespielten Szenen, bei denen die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion oft nachlässig verwischt werden. „Die Unsichtbaren“ ist eindeutig inszeniert, und die bekannten Nachwuchstalente des deutschen Kinos Max Mauff, Alice Dwyer, Aaron Altares und Ruby O. Fee verkörpern die vier Protagonisten zwar so authentisch wie möglich, aber auch mit der Überdeutlichkeit von Filmfiguren. Die Zeitzeugen erzählen ihre Geschichten direkt in die Kamera, oft wird mitten in einem ihrer Sätze in eine entsprechende Filmszene geschnitten. Bemerkenswert ist auch der kluge und sparsame Einsatz von Archivaufnahmen. Das Berlin jener Jahre wurde nicht, wie heute in historischen Filmen üblich, in Budapest oder Babelsberg nachgebaut, sondern statt dessen montierte Räfle fast nahtlos historische Bilder mit den selbst produzierten Aufnahmen. Von den 7000 in Berlin versteckten Juden überlebten schließlich 1500. Sie und ihre vielen Helfer werden dank dieses Films nicht vergessen werden. Kinostart: 13. April
KINO Demnächst/DVD-Tipp
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TIPP
„Die Schöne und das Biest“
„Lommbock“
Neu auf DVD Demnächst im Kino Es ist eine von den Geschichten, die sich im Kino am besten erzählen lassen. Nun haben die Disney-Studios „Die Schöne und das Biest“ (Kinostart: 16. März) noch einmal verfilmt. Deren Zeichentrickadaption von 1991 ist heute wohl die Bekannteste, aber dem französischen Volksmärchen gerecht wurde bisher nur jene von Jean Cocteau, bei der Jean Marais als das Biest schöner war als seine Gefangene Josette Day. Das wird jetzt sicher nicht mehr passieren, denn die neue „Schöne“ Emma Watson ist längst nicht mehr die schlaksige Hermine aus den Harry Potter-Filmen. „Lammbock“ war vor 15 Jahren eine erfrischend unkorrekte Kifferkomödie, durch die Moritz Bleibtreu den entscheidenden Karriereschub bekam. „Lommbock“ (23. März) ist eine Fortsetzung vom gleichen Team vor und hinter der Kamera. Erzählt wird davon, dass einer der Pizzabäcker von damals tatsächlich in die Puschen gekommen ist und in Dubai eine Bar managt. Doch als er wieder nach Würzburg kommt, trifft er seinen alten Freund im alten Tran.
„The Birth of A Nation – Aufstand zur Freiheit“ (23. März) ist ein Gegenentwurf zu dem ersten Film mit diesem Titel, den D.W. Griffith im Jahr 1915 als Stummfilm gedreht hat. Damals wurde der KuKlux-Klan verherrlicht, hundert Jahre später hat der Afroamerikaner Nate Parker,
der Regie führte und die Hauptrolle spielt, ein ähnlich großes Epos über Sklaverei und Rassismus gemacht. Erzählt wird von dem gebildeten Sklaven Nat Turner, der im 19.Jahrhundert einen Aufstand der Sklaven anführte. Das Ergebnis ist eine beeindruckende Mischung aus „Spartakus“ und „Braveheart“. Nach „Under the Skin“ hat Scarlett Johansson nun zum zweiten Mal in einem ambitionierten Science-Fiction-Film die Hauptrolle übernommen, aber bei „Ghost in the Shell“ (30. März) gab es schon Ärger, bevor jemand den Film überhaupt gesehen hatte. Denn in dem Real-Film-Remake des Anime-Klassikers spielt sie einen Cyborg, der im Original wie eine Japanerin aussieht. Prompt gab es Vorwürfe, dies wäre ein typischer Fall von „Whitewashing“. Dafür, dass Jim Jarmusch vor einigen Jahren verkündete, er könne es sich nicht mehr leisten, Filme zu machen, ist er wieder ganz gut im Geschäft. Seit einigen Wochen läuft sein Spielfilm „Paterson“ über einen dichtenden Busfahrer in den Programmkinos, und jetzt legt er mit der Dokumentation „Gimme Danger“ (27. April) über Iggy Pop und die Psychedelic-RockBand „The Stooges“ nach .
„Snowden“ von Oliver Stone In den Kinos war „Snowden“ ein Flop. Wohl auch, weil der Fall des berühmten Whistleblowers seit der neuen Präsidentschaft in den USA wie aus einer vergangenen Epoche wirkt. Und viele glaubten, schon alles über diese Geschichte zu wissen, denn sie war monatelang auf den ersten Seiten der Zeitungen. Zudem gibt es mit „Citizenfour“ eine gute Dokumentation darüber. Und dennoch ist dies ein wichtiger, guter und sehenswerter Film, denn er ist nicht der Polit-Thriller geworden, den die meisten wohl erwartet haben, sondern statt dessen eine zugleich ruhig und komplex erzählte Biografie. Darin wird zum ersten Mal verständlich, was diesen Menschen dazu bewogen hat, sein gutes und bequemes Leben als leitender Computerspezialist im Geheimdienst zu opfern, um die Menschen darüber aufzuklären, wie ihre Persönlichkeitsrechte ständig und millionenfach verletzt werden. Oliver Stone vermeidet jede Zuspitzung und offensichtliche politische Wertung, sondern lässt sich statt dessen ganz auf die Persönlichkeit dieses außergewöhnlichen Menschen ein. Der wird nicht glorifiziert, sondern als ein ursprünglich konservativer Patriot geschildert, der langsam zum rebellischen Querdenker wird und irgendwann sagt: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders!“ Erscheinungsdatum: 7. April
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CLUBS IN BREMEN Die Wittheit zu Bremen
Die Wittheit zu Bremen vermittelt Wissenschaft auf Augenhöhe Text: Berit Böhme
WEGE ZUM WISSEN F
orschung und Wissenschaft sind nur was für Auserwählte und weißhaarige Gelehrte im Elfenbeinturm? Von wegen! Dachten sich schon 1924 pfiffige Hanseaten und gründeten die „Wittheit zu Bremen“. Heute hat die „Wissenschaftliche Gesellschaft der Freien Hansestadt Bremen“ rund 100 institutionelle und 70 persönliche Mitglieder. Der Dachverband versteht sich als „Übersetzer für komplexe Forschung und Wissenschaft“. Wittheit ist ein Begriff aus dem Mittelalter, er heißt so viel wie „Versammlung der Wissenden“. „Die Wittheit wurde gegründet, als es hier noch keine Wissenschaftslandschaft mit Hochschulen und Universitäten gab“, sagt der Präsident Gerold Wefer. Der Verband möchte einem breiten Publikum Lust auf wissenschaftliche Themen machen. Er organisiert im Winterhalbjahr ein Dutzend Vorträge, in denen butenbremische Referenten ihre wissenschaftlichen Ergebnisse präsentieren. Aber nicht im Gelehrtenjargon, sondern verständlich und „auf Augenhöhe“. Die jüngsten Themen reichten von der Ozeanversauerung bis hin zum Leben der Neapolitaner mit einem aktiven Vulkan. Zwar sei das Gros der Zuhörer reiferen Alters, vor allem bei
geschichtlichen Themen, so der Meeresgeologe Wefer. Doch auch viele Oberstufenklassen und Studenten fänden den Weg in den Olbers-Saal im Haus der Wissenschaften. Derzeit stellt das Vorstandsteam das Programm für die Saison 2017/18 zusammen. Aus rund 30 Vorschlägen wählt es ein Dutzend aus. Wichtig sei es, die ganze Breite abzubilden und Themen anzubieten, die „was Neues bringen. Das Angebot für die Bevölkerung steht ganz oben“, sagt Wefer. In dem im August erscheinenden Programmheft finden sich auch die 250 bis 300 Vorträge der Mitgliedsinstitutionen.
Als der Senat den Geldhahn für den „Bremer Preis für Heimatforschung“ abdrehte, sprang die Wittheit zusammen mit einigen anderen Vereinen in die Bresche. Seit 1998 vergeben sie die Auszeichnung im Zweijahrestakt. „Der Preis ist sehr begehrt und attraktiv. Und wird an Leute gegeben, die in Bremen, Bremerhaven und umzu die Region erforschen. Es muss nicht jemand sein, der das berufsmäßig macht“, erklärt Professor Wefer. Unter den Siegern waren auch schon Schulprojekte. 2015 wurde unter anderem die Online-Chronik „70 Jahre Kriegsende“ von Radio Bremen ausgezeichnet.
In puncto Wissenschaft und Forschung muss sich das kleinste Bundesland nicht Seit der Gründung habe sich an der Philosophie der Wittheit nichts geändert, verstecken, meint der Vorstand. „Bremen ist da weit vorne.“ 2005 sei dank der Exzelversichert der Vorstand. Aber das Herlenzinitiative ein ausgeben von Schriften Schlüsseljahr gewewurde deutlich zurück- „Bremen ist da weit vorne.“ sen. Seitdem gehe gefahren. Die Wittheit es mit Bremen als Wissenschafts-Standort publiziert jedoch weiterhin interdisziplinäre Jahrbücher. Das vorletzte drehte sich stetig bergauf. Die Schwerpunkte liegen um Bremer Persönlichkeiten, das neueste bei der Küsten- und Meeresforschung, der beleuchtet den Alltag in Bremen während Luft- und Raumfahrttechnologie, Logistik des Ersten Weltkriegs. „Wir versuchen die sowie den Sozialwissenschaften. Lücke zu finden und etwas zu publizieren, www.wittheit.de was andere nicht publizieren“, sagt Gerold Wefer.
CLUBS IN BREMEN Bremer Sessel 55 foyer
200. „Bremer Sessel“ bei der Sparkasse Bremen Fotos: Seventysix Photography Ein Fauteuil, ein Prominenter und viele Fragen – nach diesem Muster findet seit einem Vierteljahrhundert der „Bremer Sessel“ der „Union von 1801 – Kaufmännischer Verein Bremen“ statt. Für die 200. Veranstaltung lud der Club Talkgäste ein, die zum Thema „Bremens starke Seiten“ diskutierten. Im Kundenzentrum der Sparkasse Bremen moderierten Rolf Wenner und Günther Hörbst. Lutz Oelsner, Unternehmensverbände im Lande Bremen; Albert Schmitt, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen; Prof. Dr. Heiko Staroßom, Sparkasse Bremen; Hubertus Hess-Grunewald, SV Werder Bremen
Rolf Wenner, UNION von 1801; Barbara Grobien, Philharmonische Gesellschaft Bremen; Roberto Albanese, Tanzschule Tanzarena
Dr. Tim Nesemann, Die Sparkasse Bremen
Christian Weber, Präsident d. Brem. Bürgerschaft
Dr. Birgit Krull, Die Sparkasse Bremen
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weser-kurier.de/wkplus 04 21 / 36 71 66 77
ROLLENSPIEL / DVD-TIPP 57 foyer
: Rollenspiel
DVD-Tipp Bunter Klangrausch
(red) Eine Doppelfunktion hat der Kunsthistoriker Dr. Stefan Borchardt (50) bei der Kunsthalle Emden übernommen. Der 50-jährige tritt die Nachfolge von Geschäftsführerin Eske Nannen sowie von Direktor Dr. Frank Schmidt an, der vor Jahresfrist zu den Bremer Museen Böttcherstraße gegangen war. Eske Nannen hatte bereits vor längerer Zeit erklärt, aus Anlass ihres 75. Geburtstages die Geschäftsführung abgeben zu wollen. Borchardt hat in Marburg, Stuttgart und Montpellier studiert und seine Dissertation zum Thema „Heldendarsteller – Die Legende vom modernen Künstler“ geschrieben. Neben der Tätigkeit im Museums- und Ausstellungswesen sammelte er auch umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Kunstvermittlung und Akademische Lehre. Er kommt von der Kunststiftung Hohenkarpfen in Hausen ob Verena, Kreis Tuttlingen, wo er seit 2007 als Kustos tätig war. An der Aufgabe in Emden reizt ihn besonders, „dass hier ein einzigartiger, lebendiger Ort geschaffen worden ist, der getragen wird vom Enthusiasmus, mit dem hier alle tätig sind. Eske Nannen und das hoch motivierte Team haben großartige Voraussetzungen geschaffen, das Haus erfolgreich weiterzuführen.“
(kh) Der Gedanke, ein Buch zu schreiben, kam der Tänzerin Cássia Lopes während einer verletzungsbedingten Pause. An Auftreten war nicht zu denken und so nutzte die Brasilianerin die Zeit, um einer breiten Öffentlichkeit einen intensiven Einblick in das Leben einer Tänzerin zu geben. In ihrem autobiographischen Buch „#Tanz#Körper#Seele“, das sie jetzt in einer ausverkauften Lesung in Bremerhaven vorstellte, beschreibt sie die Schwierigkeiten und Krisen, die unausweichlich durchlaufen werden und hält ein leidenschaftliches Plädoyer für die Bedeutung des Tanzes in der Gesellschaft. Denn Tanz bewirkt, dass Körper und Seele sich im Einklang befinden. Gesundheit und Wohlbefinden setzt Lopes in ihrem Buch eng in Bezug zu Tanz.
Aufführungen der monumentalen Werke des Opern- und Konzertrepertoires sind in Bremen kaum möglich – es gibt keinen geeigneten Spielort beispielsweise für Mahlers „Achte“, Messiaens „Turangalîla-Sinfonie“ oder Zimmermanns „Die Soldaten“. Einen kleinen Ersatz bieten hier immerhin die Mitschnitte großer Aufführungen wie die der ersten szenischen Umsetzung von Arnold Schönbergs „Gurre-Lieder“. Die vom Publikum bejubelte Aufführung entfacht selbst über DVD oder Blu-ray einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Marc Albrecht leitet die souverän die Kollektive der Amsterdamer Oper, die einen spätromantisch-schwülstigen Klangrausch in den buntesten Farben abliefern.
Schönberg war zum Zeitpunkt seiner Komposition noch kein „Neutöner“. Intendant Seit zehn Jahren tanzt Cássia Lopes an der und Regisseur Pierre Audi übersetzt die Staatsoper Hannover unter Ballettdirektor mittelalterliche, tragische Liebesgeschichte Jörg Mannes, mit dem sie seit der gemein- auf dem Schloss Gurre in das frühe 20. samen Zeit am Stadttheater Bremerhaven Jahrhundert und weiß das Oratorium intensiv zusammenarbeitet und der ihr geschickt in psychologisch interessantes immer wieder tragende Rollen anvertraut. Musiktheater zu übersetzen, bei dem sich Mit ihren 45 Jahren gehört sie zu den Aus- die Gesangssolisten gegen die Chor- und nahmeerscheinungen im Tanzbetrieb. „Ich Orchestermassen behaupten können. – möchte das Abenteuer Tanz weiterleben, Schönberg: Gurre-Lieder. Opus Arte BD solange es der Körper zulässt“, sagt sie und 7215, 1 Blu-ray, ca. 27 Euro. hält sich für danach alle Wege offen. Markus Wilks
KULTURKALENDER
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KULTURTERMINE
PREMIERENDATEN 15. März bis 15. Mai 2017 ................................................... Theater Bremen
................................................... Oldenburgisches Staatstheater
16. 3. (S) Karl Ove Knausgård: Lieben. Kleines Haus 18. 3. (M) Hector Berlioz: La Damnation de Faust. Theater am Goetheplatz 19. 3. (S) Salome Schneebeli: Anders sein. Moks 6. 4. (S) kainkollektiv: Still out there. Moks 8. 4. (T) Samir Akika/Unusual Symptoms: Akika XI. Kleines Haus 16. 4. (M) Giacomo Puccini: Il Tabarro & Gianni Schicchi. Theater am Goetheplatz 22. 4. (S) Tennessee Williams: Endstation Sehnsucht. Kleines Haus 29. 4. (S) Moliére: Tartuffe. Theater am Goetheplatz 13. 5. (T) Tomas Bünger: Turnen. Kleines Haus
25. 3. (M) Philippe Boesmans: Yvonne, Princesse de Bourgogne (DE). Großes Haus 25. 3. (S) Frosch in Not (UA). Oldenburger Schloss 30. 3. (S) Gulliveras Reisen (UA). Exerzierhalle 30. 3. (S) Die Rache (UA). Exerzierhalle 22. 4. (S) nach Joseph Roth: Hiob (UA). Kleines Haus
................................................... Stadttheater Bremerhaven 18. 3. (M) Peter Sham/Brad Carroll: Othello darf nicht platzen. Großes Haus 1. 4. (S) Dennis Kelly: Die Opferung von Gorge Mastromas. Kleines Haus 7. 4. (S) Martin Baltscheit: Die besseren Wälder. JUB! 8. 4. (S) Michael Wempner: Tiet to leven. Kleines Haus 29. 4. (M) Giuseppe Verdi: Ein Maskenball. Großes Haus 7. 5. (T) Serge Vanaev/Itzik Galili: Dance Puzzle. Großes Haus
Abkürzungen: P = Premiere WA = Wiederaufnahme UA = Uraufführung z.l.M. = zum letzten Mal w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben Alle Termine ohne Gewähr! Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Terminschluss: 1. März
BREMEN
...................................... Theater Bremen Theater am Goetheplatz (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Tanz Bremen 2017 März 17., 19., 24. La Damnation de Faust März 18. (P), 29.;
................................................... Theater Osnabrück 19. 3. (S) Michel Houellebecq: Unterwerfung. emma-theater 24. 3. (S) Patrick Marber: Der rote Löwe. Stadion Bremer Brücke 1. 4. (S) Federico García Lorca: Bernarda Albas Haus. Theater am Domhof 8. 4. (T) Mauro de Candia, Rafaële Giovanola: Biografia del Corpo II. emma-theater 29. 4. (M) Hans Gál: Das Lied der Nacht. Theater am Domhof 13. 5. (S) Miguel de Cervantes/Rebekka Kricheldorf: Don Quijote. Theater am Domhof 14. 5. (S) Ferdinand von Schirach: Terror. emma-theater
(Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel, T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!
April 7., 20., 30. (18 h); Mai 13. Bang Bang März 22., 30.; April 8. Rigoletto März 25.; April 17. (18 h); Mai 5. Das doppelte Lottchen März 26. (11 h); April 17. (11 h/z.l.M.) Der gute Mensch von Sezuan März 26. (18 h); Mai 6. (19 h) Carmina Burana März 30. (z.l.M.) Simplicius Simplicissimus April 1., 22. (z.l.M.) Il Barbiere di Siviglia April 2. (18 h) Parsifal April 9.+14.+23. (jew. 15.30 h) Festivaleröffnung jazzahead! April 15. Il Tabarro & Gianni Schicchi April 15. (18 h / P), 21., 28.; Mai 7. (15.30 h) Tartuffe April 29. (P); Mai 12., 14. (18 h) Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Sterben März 15.; April 14. (15.30 h)
Lieben März 16., 19. (18.30 h); April 14. Unterwerfung März 17., 26. (18.30 h); April 2. (18.30 h), 13., 21. Tanz Bremen 2017 März 18., 20., 21., 23. Die Schutzbefohlenen März 24. I’m your Man März 25. Istanbul März 27.; April 16.+17. (jew. 18.30 h) Ännie März 28.; April 12. (z.l.M.) Golden Heart März 29.; April 1.; Mai 3. Nationalstraße März 30.; April 26. Mr. Robot März 31.; April 28., 30. (18.30 h) Polaroids April 7. (Voraufführung), 8. (P), 15. Medea April 9. (z.l.M.) Endstation Sehnsucht April 22. (P) The Maidenhair Tree & The Silver Apricot April 23. (18.30 h) Nexttome April 27. (z.l.M.) Turnen Mai 13. (P)
PR KULINARISCH Atlantic Grand Hotel Bremen 59 foyer
Wer dem Alltagstrott für ein paar Stunden entfliehen will, ist im Atlantic Grand Hotel gut aufgehoben
AUSZEIT IM HOFGARTEN U
nter Olivenbäumen schlemmen? Oder den Feierabend in luftiger Höhe bei Cocktails, Domblick und DJ-Klängen ausklingen lassen? Das Atlantic Grand Hotel bietet besondere Auszeiten für zwischendurch – nur einen Steinwurf vom Bremer Roland entfernt. Der Hofgarten verwandelt sich von April bis September in eine mediterrane Oase. Unter Olivenbäumen serviert das Restaurant alto zum Lunch oder Dinner sommerlich-leichte Gerichte. Wer nachmittags ein schattiges Plätzchen für eine Auszeit bei Kaffee, Kuchen und kleinen Snacks sucht, ist dort ebenfalls gut aufgehoben. Der Ort ist auch ideal, um geschäftliche Gespräche und Termine nach draußen zu verlegen. Küchenchef Daniel Otto bleibt seinem Heim- und Fernweh-Konzept treu: Neben hiesigen Klassikern bietet er exotische und mediterrane Fisch-, Fleisch- und vegetarische Spezialitäten. Die regelmäßig
wechselnden nationalen und internationalen Weine im Restaurant alto runden dabei das kulinarische Angebot ab. Der graue Burgunder vom Weingut Wittmann aus biologischem Anbau, die Kleine Rust, ein Chenin Blanc Sauvignon Blanc aus Südaf Südafrika, aber auch der Riesling vom Weingut Janus aus der Pfalz überzeugen die Weinkenner in dieser Saison durch ihre frische, sommerliche Art. Einen besonderen Feierabend erleben die Gäste von April bis August bei der Veranstaltungsreihe „The Grand Terrace“. Auf der Dachterrasse des zwischen Marktplatz und Martinikirche liegenden Hotels locken an jedem letzten Donnerstag des Monats, jeweils ab 18 Uhr, leichte Häppchen, Sommerdrinks und die Klänge des Houserockers DJ Sebastian LPC. „Freunde treffen, entspannen und den Abend in lockerer Atmosphäre über den Dächern Bremens genießen“, sagt die Geschäftsführerin des Atlantic Grand Hotels, Ursula Carl.
Ein opulenter Osterbrunch erwartet die Gäste am Ostersonntag. Von 12 bis 15 Uhr serviert das alto-Team besondere Leckereien. Das Angebot reicht von Räucherfisch-Konfekt, Heidschnuckenbraten und Steinbutt in Salzkruste bis hin zu SpinatRicotta-Ravioli und Mousse au chocolat. Damit alle Familienmitglieder den Feiertag unbeschwert genießen können, bietet das Atlantic Grand Hotel eine Kinderbetreuung mitsamt Bastel-, Mal- und Spielangeboten sowie kindgerechte Speisen für die Lütschen.
Weitere Informationen & Reservierungen unter:
Atlantic Grand Hotel Bredenstraße 2, Bremen Telefon 0421-620620 grandhotel@atlantic-hotels.de www.atlantic-hotels.de/grandhotel
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KULTURKALENDER
Moks Anders sein März 19. (16 h / P), 25.+26. (jew. 16 h); April 26.+27.+28. (jew. 10.30 h), 29. (16 h) Eins zu Eins März 21. (18 h), 22.+24. (jew. 10.30 h); April 21.+22. (jew. 19 h) Still out there April 6. (18 h / P), 8.+9.+11.+12.+13. (jew. 18 h)
...................................... sch wa nk hal le
Bühne Cipolla: Michael Kohlhaas März 26. (18 h) Zwei Fremde im Zug März 31. (P); April 1., Buntentorsteinweg 112, Tel. 04 21 - 520 80 70 2. (16 h), 6., 7., 8., 13., 15., 21., 22., 28., 29.; www.schwankhalle.de Mai 5., 6. Lukas Zerbst: CAMERA IGNOTA Bühne Cipolla: Bestie Mensch April 5. März 15. (19 h) Mordsfrühstück # 57 „Dickie Dick TanzKollektivBremen & Ensemble Dickens“ April 9. (11 h) New Babylon: RessonanzKörper März 18. (21.30 h), 19. (18.30 h) Kulissenkeller Diskussion Gesine Schwan & Gregor Gysi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Erfindung der Roten Armee FraktiModeration: Elke Heyduck. März 21. (20 h) Glocke on… März 29. (20.30 h); April 3. (20 h), Tel. 04 21 - 33 66 99 | www.glocke.de Kenji Ouellet: Le Sacre du Printemps: a 8. (20.30 h) (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) haptice rite März 21.+22. Faun März 16. (jew. 17.45 h + 22.45 h) Brauhauskeller The world of Glenn Miller Orchestra… tanzbar_bremen: SommerNacht Verlorene Jugend März 15. (19 h) März 17. März 26.+29.+30. (jew. 19 h) GLOCKE backstage Besucherführung Britt Hatzius: Blind Cinema ...................................... März 18.; April 29. (jew. 14 h) April 1.+2. (jew. 17 h) bremer shakespeare company Palmtag/Schottke/Ogiermann: Pašog Wiener Klassik März 18. Theater am Leibnizplatz GLOCKE Ohrwurm für Familien April 7.+8. (jew. 20 h) Tel. 04 21 – 50 03 33 „Kunstvoll verwoben“ März 19. Sonja Jokiniemi: Oh No (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) (10.45 h/Kleiner Saal) April 21.+22. (jew. 20 h) Pericles März 15. 9. Philharmonisches Konzert Bremer Michael Rettig: Rosa Luxemburg Gastspiel Libretto Fatale März 17., 23.; Philharmoniker März 19. (11 h), 20. April 27.+29. (jew. 20.30 h) April 2., 8., 30. Bremer RathsChor März 19. Baila Espana Mai 4. bis 7. Wie es euch gefällt März 18.; April 13. 5nachsechs – Afterwork-Konzert Markus&Markus: John Gabriel Borkman Bob Shakespeare: Old and Young März 19. Mai 12.+13. (jew. 20 h) März 22. (18.05 h) Szenische Lesung Bremen: Eine Stadt der 6. Philharmonisches Kammerkonzert Kolonien? März 21.; April 4. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wiener Klaviertrio März 22. (Kleiner Saal) Tanz Bremen Out of Joint März 22. (20 h) Die Deutsche Kammerphilharmonie Schnürschuh Theater König Lear März 24. Bremen März 23. Kartentelefon: 04 21 – 55 54 10 King Charles III. März 25.; 5. Meisterkonzert Xavier de Maistre März 25. www.schnuerschuh-theater.de April 1., 6., 16., 28. GLOCKE Familienkonzert „Béla, der Extrem laut und unglaublich nah Sommernacht im Frühling März 27. Liedersammler“ März 26. (11 h/Kleiner März. 24. (20 h / P), 25. (20 h), 26. (19 h); Szenische Lesung Geflüchtet, unerSaal) April 1. (20 h), 8. (20 h), 23. (19 h); wünscht, abgeschoben März 28. musica viva März 26. (15.30+19.30 h) Mai 5. (20 h) Macbeth März 29. GLOCKE JAZZnights Branford Marsalis Schachnovelle März 30. Quartet with Kurt Elling März 29. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Orchester der Musikfreunde Bremen Sind wir Esel oder Pedanten? März 31.; April 9., 29. bremer kriminal theater April 2. (19 h) Der Kaufmann von Venedig April 5. Neue Spielstätte: Theodorstr. 13 A (Union 10. Philharmonisches Konzert Bremer Maria Stuart April 7. Brauerei) Philharmoniker April 3., 4. Figurentheater Michael Kohlhaas April 12. www.bremer-kriminal-theater.de Die schönsten Opernchöre April 6. Ein Sommernachtstraum April 15. (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Die Deutsche Kammerphilharmonie Shakespeare durch die Blume April 20. Auf der Spur des Bösen März 16., 17., 18. Bremen April 7., 8. Shakespeares Könige. Mord Macht Tod Mordsfrühstück # 56 „Der Mörder ist imGLOCKE spezial Mariza April 9. April 21. mer der Gärtner“ März 19. (11 h) Till Brönner April 11. Salzwasser April 21. Inflagranti‘s Tatort März 19. (18 h) Otto April 15., 16.+17 (jew. 18.07 h) Was ihr wollt April 22. Mark Scheibe „2 Stunden Glück“ März 22. Festliches Osterkonzert April 16. Für Will: Wie es ihm gefällt April 23. Terror März 23., 24., 25. (19 h/Kleiner Saal) Romeo und Julia April 27.
KULTURKALENDER
...................................... ...................................... DKV-Residenz Club Moments Vor dem Steintor 65 | Tel. 04 21 - 7 92 66 33 in der Contrescarpe Tel. 04 21 – 3 22 90 Duo „DomraPiano“ mit Natalia Anchutina und Lothar Freund. März 17. (18 h) „Bajan“ mit Grigor Osmanian. April 12. (15.30 h) Weltklassik am Klavier (jew. 17 h) „Rockin’ over the world“ mit Maya Ando. März 26. „Brahms, Beethoven und die Eroica“ mit Georg Michael Grau. April 30. „Im Reich der Phantasie“ mit Nadezda Pisareva. Mai 28.
www.club-moments.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Women in (e)motion-Festival Zoe Rahman (GB) März 15. März Joanna Walfisch (GB) März 17. Ellen Andrea Wang (Norwegen) März 18.
Dave Peabody (UK) & Regina Mudrich März 28. Mehmet Akbas & Band, März 31. Songs & Whispers April 2., 23. Felix Elsner: The Songs of Paul Simon April 16. jazzmoments & MIB präsentieren: „Time ist Monkey“ April 19. Anschließend Jazzsession der MIB Lydia Benecke Lesung: Die Psychologie des Bösen. April 21.
...................................... Musical Theater Bremen Tel.: 0421 – 33 37 555 Tickets: www.musicaltheater-bremen.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Massachusetts Das Bee Gees Musical März 16. The Barry White Experience März 25. Tango Revolución März 26. Bela B in Sartana „Noch warm und schon Sand drauf“ März 28. Bonnie Tyler April 7. All you need is Love! Das Beatles-Musical. April 9. (19 h) Tina – The Rock Legend April 12. Der Glöckner von Notre Dame April 18. Yakari – Live April 19. (17.30 h) The last Night of Dire Straits April 22. Vonda Shepard April 26. Wet Temptation Mai 11.
werner berges pop art 1. April bis 9. Juli 2017
www.landesmuseum-ol.de
Eine Institution des Landes
Öffnungszeiten: Di bis So 10–18 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung von
Werner Berges, Sweeties I (aus der Mappe „Sweeties“) (Detail), 1970, © Werner Berges
African Angels April 20. Landesjugendorchester Bremen April 23. (19 h) Comedy Woman April 24. (19.30 h) 5. Philharmonisches Kammerkonzert Hugo Wolf Quartett April 26. (Kleiner Saal) jazzahead! meets GLOCKE JAZZnights April 28. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Mai 5. musica viva Mai 6. (19.30 h), 7. (15.30+19.30 h) Yul Anderson Mai 6. (Kleiner Saal) Schottische Musikparade Mai 10. GLOCKE Lesung mit Musik Ralf Knapp, Michael Rettig & Miran Zrimsek Mai 11. (19 h/Kleiner Saal) Arisva Quartett Mai 12. (19.30 h/Kleiner Saal) GLOCKE ImPuls „Composer Slam“ Mai 13. GLOCKE Ohrwurm für Familien „Strahlend hell“ Mai 14. (10.45 h/Kleiner Saal) 11. Philharmonisches Konzert Bremer Philharmoniker Mai 14. (11 h), 15.
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KULTURKALENDER
jazzmoments & MIB präsentieren: MIBAbschlusskonzert Jugend Workshop 2017 April 22. Bernd Sternberg & Band Thema Bob Dylan. April 26. IGNITE (USA) & Special Guest. April 28 Jazzahead!clubnight: Helsinki-Cotonou Ensemble Feinster Afrobeat trifft auf Funk, Soul und modernen Jazz aus Finnland. April 29.
...................................... Altes Pumpwerk Salzburger Straße 12 www.altespumpwerk.de Dirk Audehm: P’tit Albert April 5. (20 h) Ed Kröger Quintett April 29. (17+18 h) Los Temperamentos Mai 12. (20 h) V VK Nordwest-Ticket
...................................... Sendesaal Bremen Bürgermeister-Spitta-Allee 45 Tickets: Tel. 04 21 – 33 00 57 67 info@sendesaal-bremen.de www.sendesaal-bremen.de (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) Sväng März 17. Justin Taylor Cembalo. März 19. (18 h) Alexander Krichel „Von Licht und Schatten in der Klaviermusik Ravels“. März 23. Ed Kröger Quintett feat Ignaz Dinne März 24. Franz Schubert – Ein Abend mit Lutz Görner. März 26. (17 h) Chloe Charles & Aly Tadros März 29. Renaud Garcia-Fons Revoir Paris März 30. residenz@sendesaal: Dvorak Klaviertrios April 3. Anke Helfrich Trio feat Adrian Mears April 6. Joost Lijbaart „Under the Surface“. April 7. Amaryllis Quartett 3x3 „Schweben“. April 25. Marialy Pacheco – Duets April 26. Jazzahead! ECM clubnight April 29. (21.30 h) Kurt Seibert spielt Beethoven Mai 3. konzert im dunkeln: Pablo Held Trio Mai 4. Songs & Whispers Special: Kaurna Cronin Band – Hanna Fearns Mai 5.
saltarello: Jakow Pawlenko & Jan-Aurel Dawidiuk Mai 6. Althastedter Kammerorchester Mai 7. (11 h) Sheridan Ensemble Chacona, Lamento, Walking Blues. Mai 7. Oliver Steidle‘s Killing Popes Mai 10. Iva Bittova Mai 12. Achromatic Percussion Mai 13. Barockkonzert mit Jazztrompete Mai 14. (17 h)
mit klassisch-orientalischer MusiktheaterPerformance. April 2., 3., 4. (jew. 19.30 h) Trio Continuum CD-Präsentation TERRA MOFINO. Die Lieder Martin Luthers – Der Soundtrack zum Reformationsjahr. Konzert im Rahmen der jazzahead!-Clubnight. April 29. (21 + 23 h) Brot & Rosen Von der Liebe und ihren Bedingungen im Alltag. Michael Zachcial & Die Grenzgänger. Mai 4. Mai (19.30 h) Klezmer trifft Panflöte Helmut Eisel & . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JEM feat. Matthias Schlubeck. Mai 13. Benefizkonzert der Bremer PhilharmoniSt. Petri Dom ker für die Bremer Geschwisterkinder/Verwww.stpetridom.de ein „Die Stimme“. Kammermusik und ReZu Bachs Geburtstag: Bach trifft Telemann zitationen. Mai 21. (11 h) (Triosonaten und Pariser Quartette). Anne Freitag, Flöten; Regine Freitag, Violine; ...................................... Anja Engelberg, Viola da gamba; Stephan Leuthold, Cembalo & Orgel. März 19. (19 Ensemble Weser-Renaissance h). Eintritt: 15,-/10,- Euro, nur Abendkasse Bremen / Orlando e.V. J.S. Bach: Matthäuspassion Große PassiVeranstaltungsreihe „Ein neues Lied wir onsmusik zum Karfreitag im Bremer Dom. heben an“ Martin Luther und die Anfänge Bremer Domchor; Solisten; Concerto Bre- der protestantischen Kirchenmusik. men. April 14. (19 h). Karten bei Nordwest- Herr, auf Dich traue ich Deutsche PsalTicket, Kapitel8 und im Domshop men im Reformationsjahrhundert. April Xácara und Chacarera – Alles Tango? Spa- 27. (19 h), St. Petri Dom. 18 h: Einfühnische Barock- und argentinische Volks- rungsvortrag Prof. Dr. Jürgen Heidrich, musik Barbara Heindlmeier, Blockflöten; Universität Münster Kate Green, Violoncello; Christian Heim, Blockflöte & Viola da gamba. Mai 1. (19 h). ...................................... Eintritt: 15,-/10,- Euro, nur Abendkasse
Bremer Ratskeller
Am Markt | Tel: 04 21 – 32 16 76 www.ratskeller-bremen.de info@ratskeller-bremen.de www.kulturkirche-bremen.de Krimidinner „Die Jagd vom schwarzen Kartenbestellungen Tel. 04 21 – 30 22 42 Moor“ 03.06.2017 • 19:00 Uhr (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) Dinner in Concert „Eine Nacht in Las VeDer Bremer Komponistin Siegrid Ernst gas“ 10.06.2017 • 19:00 Uhr zum 88. Geburtstag Werke für Orgel mit Nachts in Bremen 2 „Das Dinner Musical“ Wolfgang Baumgratz. Tim Günther, Rezi- 11. Juni 2017 • 18:00 Uhr tation. März 17. Krimidinner „Ein Leichenschmaus“ Uraufführung: Harald Weiss – Der ewige 02.07.2017 • 18:00 Uhr Atem Kammermusikfassung für vier BaKrimidinner „Ein Leichenschmaus“ janspieler und Tonband. Außerdem: „Ge22.07.2017 • 19:00 Uhr bet“ für Orgel solo. Manolis Stagakis, Ma- Krimidinner „Ein Leichenschmaus“ teja Zenzerovic, Till M. Mannes, Goran 25.08.2017 • 19:00 Uhr Stevanovic (Bajan); Harald Weiss, Klangre- Nachts in Bremen 2 „Das Dinner Musical“ gie; Tim Günther, Orgel. März 18. 26.08.2017 • 19:00 Uhr Joseph Haydn: Die Schöpfung – Was Christentum und Islam verbindet Oratorium
...................................... Kulturkirche St. Stephani
KULTURKALENDER
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...................................... ...................................... swb-Kundencenter Kunsthalle Bremen Sögestraße/Am Wall (im Fachberatungsbereich Telekommunikation im Erdgeschoss) Tel. 04 21 – 83 11 41 (LeseArt) Tel. 04 21 – 34 31 70 (bremer hörkino) hörkino (20 h): April 5.: 13 Jahre bremer hörkino! Preisverleihung Debüt-Feature-Preis „Rüdi hört“ für „Dein Feind, Dein Mitarbeiter“ – strategische Kriegsführung im Betrieb. Von Class Christophersen und Norbert Zeeb. Mai 3.: „Die Draufgängerin“ – Meine Tochter und ich von Egon Koch. LeseArt (19 h) März 16.: 10 Jahre LeseArt Zum Auftakt liest Detlef Stein aus „Picasso in Frankreich“. April 27.: Alma Mahler-Werfel – Muse, Gattin, Witwe. Eine Biografie“. Prof. Susanne Rode-Breymann entwirft auf der Grundlage eigener Forschungen ein faires Bild dieser außergewöhnlichen Frau.
Der Bildhauer denkt! Zeichnungen von Gerhard Marcks. Bis 18. Juni Kosmos Marcks Vom Zoo zur Safari. Der Am Wall 207 | Tel. 04 21 – 329 08-0 Tierplastiker Gerhard Marcks und KolleDi 10-21 h, Mi-So 10-17 h gen. Bis 18. Juni Im Zeichen der Lilie Bis 28. Mai Susanne Bollenhagen BAU SCHMUCK Auguste Rodin Bis 11. Juni SCHATULLE Bis 18. Juni Franz Radziwill und Bremen Ab 22. März Kunstwerk des Monats Jeden Monat stellt Medienkunst Ab 8. April das Gerhard-Marcks-Haus unter den Kunst Unlimited! Eintritt frei am 18. März Rubriken „Zuwachs“, „Mein Marcks“, (10 bis 17 h) „abgestaubt“ ein Kunstwerk aus der Kulturabend: Moderne in Finnland Sammlung vor! 20. April (18.30 h) Konzert: Kunst und Musik am Hofe des ...................................... Sonnenkönigs 9. Mai (19 h)
...................................... Gerhard-Marcks-Haus Am Wall 208 | Tel. 04 21 – 98 97 52-0 | www.marcks.de Di-So 10-18 h, Do 10-21 h. Jeden 1. Do im Monat freier Eintritt!
Museen Böttcherstraße
Paula Modersohn-Becker Museum Böttcherstraße 6-10, 28195 Bremen www.museen-boettcherstrasse.de Annelise Kretschmer. Fotografien 1922 bis 1975 Bis 21. Mai
...................................... Buchhandlung Storm Langenstraße 11 jazzahead bei Storm Barbara Beuys stellt ihr Buch über die finnische Malerin Helene Schjerfbeck vor. April 25. (20 h) Lesung aus Elena Ferrantes „Die Geschichte eines neuen Namens“ in deutscher und italienischer Sprache. Einführung: Prof. Dieter Richter. Mai 9. (19.30 h) Michael Sommer: Syria – Geschichte einer zerstörten Welt. Mai 17. (20 h)
...................................... Universum® Bremen Wiener Straße 1a | Tel. 04 21 – 33 46-0 Talkabend im Universum® – Kulturwandler zwischen den Welten Die Bremer Moderatorin Nicole Kahrs spricht mit ausgewählten Gästen über sinnstiftendes Leben und Arbeiten. Eintritt 6,- Euro inkl. vorheriger Erkundung der Sonderausstellung „LIEBLINGSRÄUME“ zwischen 18 und 19 Uhr. (Das Platzangebot ist begrenzt.) März 24. (19 h)
...................................... Messe Halle 7 12. WeinMesse Rheinland-Pfalz 31. März bis 2. April (Fr. 15-21 h, Sa. 13-20 h, So. 1118 h). www.weinmesse-rlp.de
DAS GESCHENKABO ZU OSTERN
Suchen Sie nach einer Geschenidee zu Ostern? Das Osterabo für 100 € beinhaltet vier Gutscheine in der zweiten Preiskategorie, davon zwei für das Theater am Goetheplatz und zwei für das Kleine Haus. Das Geschenkabo kann bis 15. April an der Theaterkasse erworben werden und ist bis zum Ende der Spielzeit einlösbar! Theaterkasse Mo – Fr: 11 – 18 Uhr, Sa: 11 – 14 Uhr Tel 0421 . 3653 - 333 oder kasse@theaterbremen.de
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KULTURKALENDER
...................................... ...................................... ...................................... Wilhelm Wagenfeld Haus Galerie im Park Kap-Hoorn ART Am Wall 209 I Tel. 0421 33 999 33 www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de „Stapeln. Ein Prinzip der Moderne“ Bis 17. April „Logo. Die Kunst mit dem Zeichen“ 19. Mai bis 8. Okt.
...................................... Übersee-Museum Bremen Bahnhofsplatz 13 | Tel. 04 21 – 16 03 80 www.uebersee-museum.de Amerika Die neue Dauerausstellung Rückblende bis 23. April
...................................... Focke-Museum Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Tel. 04 21 – 6 99 60 0-0 www.focke-museum.de Oh Yeah! Popmusik in Deutschland Bis 16. Juli
Züricher Straße 40 | Tel. 04 21 – 408 17 57 Mi-So von 11-18 Uhr Sefa Die Malerin Josefa Egberts (18931941). Zwischen Ausbruch und Verzweiflung. Bis 30. April Touchdown Eine Ausstellung mit und über Menschen mit dem Down-Syndrom. 14. Mai bis 27. August
...................................... Café K Rotes Kreuz Krankenhaus Tel. 0421 – 55 99-0 | tägl. 7-18.30 h, Sa-So + Feiertage 7.15-9.30 h + 14.30-18.30 h Cover und Kulisse Malerei und Zeichnungen von Milena Tsochkova und Achim Locke. Bis 11. Juni
Kap-Horn-Straße 9 | 3. Ebene, BremenÜberseestadt | www.kaphoorn-art.de „Die Neunte“ – Kunst in der Halle 2017 „konTЯAste” mit mehr als 50 internationalen bildenden Künstlern. Mai 20. (14-19 h), 21. (11-18 h). Eröffnung Mai 20. 5. (15 h): Begrüßung durch Gisela Job (AtelierGeimschaft Hafen-Ateliers); Eröffnungsrede von Bürgermeister Dr. Carsten Sieling (ca. 15.15 h)
...................................... Overbeck-Museum Tel. 04 21 – 66 36 65 Tägl. 11-18 h (außer Mo) Arthur Fitger – Bremer Malerfürst und Anti-Worpsweder 9. April bis 2. Juli
...................................... Carola Bintakies Antiquariat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kulturbüro Bremen Nord und Kunst
...................................... Weserburg | Museum für moderne Kunst
Contrescarpe 45 | Tel. 04 21 – 32 32 05 Seitenblick-bremen@t-online.de Ausstellung: Ingrid Ogenstedt 7. April bis 7. Mai Ausstellung: Hartmut Neumann 12. Mai bis 30. Juni
Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt
...................................... Hafenmuseum Speicher XI
Tel. 0421 – 65 48 48 www.kulturbuero-bremen-nord.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Kito Wendja März 16. Nagelritz März 17. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jaimi Falkner März 18 Idil Baydar März 24. Kulturzentrum Lagerhaus Jan Plewka & Marco Schmedtje März 25. Galerie LaMigration Schildstr. 12-19 | www.migration-bremen.de Alex Skolnick Trio März 30. Armand de Bussy John Doyle April 1. „Impresiones políticas y poéticas“ Jan Sievers April 7. März 19. bis Mai 28. Ulf & Eric Wakenius April 8. Ganes April 10. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jazz Ahead Clubnight April 29. Arbeitnehmerkammer Bremen Hazel Brugger Mai 4. Künstlerhaus Bremen Marie’s Wedding Mai 6. Galerie im Foyer / Bürgerstr. 1 Am Deich 68/69 | 28199 Bremen Mo-Do. 8-18.30 h, Fr. 8-13 h Mi-So 14-19 Uhr, Karfr. + Osterso. Kuba www.arbeitnehmerkammer.de geschlossen ZSK April 14. „Auto Reverse“ – Fotoserie von Kay Josef Strau – Invitation Epiphany Mit u.a. Michalak und Sven Voelker bis 28. April Jimmi Kelly April 27. Textpostern und Zinnbildern. Bis 30. April FIL April 29. Teerhof 20 | 04 21 – 59 83 9-0 www.weserburg.de Proof of Life / Lebenszeichen. Werke aus einer Privatsammlung Ab 20. Mai Videokunst Förderpreis Bremen Bis 21. Mai Marrike Heinz-Hoek. Linkepoot – Bücher und Editionen Bis 4. Juni Dreamaholic – Kunst aus Finnland. Miettinen Collection Bis 27. August Weitere Ausstellungen: www.weserburg.de
Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de
GHB Gitte Haenning März 24. Am Speicher XI 1 | 28217 Bremen Mathias Richling März 31. www.hafenmuseum-speicherelf.de Mike Singer April 1. „...in einem Boot“ Georg Willms, Skulptur Alfons April 7. und Objekt. Bis 2. April Egerländer 6 April 15. Karten, Kurs und Kompass Hermanus Reisebericht Spitzbergen Mai 11. Westendorp, Malerei, Zeichnung. 14. Mai Leo Bassi Mai 12. bis 30. Juli
KULTURKALENDER
foyer 65
Dorothea Maetzel-Johannsen, Überredung, 1919 © Sammlung Tobeler, Foto: Michael Hensel
...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STADE Haus Kränholm/Scheune Die Worpsweder Museen ...................................... Tel. 0 47 92 – 39 68 Auf dem Hohen Ufer 35/35a www.worpswede-museen.de 28759 Bremen Kunsthaus Stade Tel. 04 21 – 69 21 28 10 I www.kraenholm.de Kränholmer Tasten-Trilogie „Von Böhmen bis Budapest“ Tanja Becker-Bender (Violine). März 31. (19 h) „Aufbruchstimmung“ Claudia Janet Birkholz: Gespräch und Konzert für Klavier und Toypiano. April 1. (19 h) „Hommage an Dinu Lipatti“ (1917-1950) Eduard Stan, Klavier. April 2. (11 h)
...................................... HAVEN HÖÖVT Vegesack Kunstschaufenster Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de Wind, Wasser und Mee(h)r Arbeiten von Bärbel und Olaf Kock mit regelmäßig wechselnden Gastkünstlern. 9.30- 20 h
LILIENTHAL
...................................... Kunstschau Trupe 6 | www.kunststiftung-lilienthal.de Di-Sa 14-18 h, So 10-18 h oder nach Vereinbarung Wohin? Migration in drei Jahrhunderten Gemälde, Grafiken, Fotos, Installationen. Bis 24. Sept.
FISCHERHUDE
...................................... Otto-Modersohn-Museum In der Bredenau 95 | Tel. 0 42 93 – 328 tägl. 10-18 h www.modersohn-museum.de
WORPSWEDE
...................................... Neuer Worpsweder Kunstverein NWWK Galerie im Village, Bergstr. 22 Tägl. 10-18 h Eugenia Gortchakova „Silentium“. 7. Mai bis 2. Juli. Vernissage: 7. Mai (15 h)
„Alles auf Papier! Internationale Grafik aus der Sammlung Rogge“ Barkenhoff. Bis 11. Juni „Weggefährten – Rüdiger Lubricht und Freunde“ Große Kunstschau. Bis 11. Juni „Paulas Welt – Annäherung an eine Legende“ Worpsweder Kunsthalle. Bis 10. Sept. „Heinrich Vogeler und Walter Müller – Meister der Buchkunst“ Haus im Schluh. Bis 5. Nov.
HAGEN
Wasser West 7, 21682 Stade www.museen-stade.de Ein Künstlerpaar der Moderne. Emil Maetzel & Dorothea Maetzel-Johannsen Bis 5. Juni
ACHIM
...................................... Kunstverein Achim e.V. im Haus Hünenburg, Schwedenschanze 39, 28832 Achim So 14-17 h | www.kunstverein-achim.de Michael Rippl „Material und Bedeutung“. Bis 14. Mai
...................................... Kultur- und Heimatverein SCHWARME Burg zu Hagen ...................................... Tel. 0 47 46 – 60 43 | www.burg-zu-hagen.de Kulturzentrum Robberts Huus Veranstaltungen Gesellschaftspolitischer Vortrag: Europa am Wendepunkt? März 29. (19 h). Eintritt: Mitglieder 5 €; Nichtmitglieder 7 €; erm. 2,50 / 3,50 € Jazzkonzert:triosence hidden beauty April 22. (20 h). Eintritt: Mitglieder 15 €; Nichtmitglieder 17 €; erm. 7,50 / 8,50 € Theaterabend: Heinz Erhard-Revue Mai 7. (19 h). Eintritt: Mitglieder 17 €; Nichtmitglieder 19 €; erm. 8,50 / 9,50 € Ausstellungen Künstler und Künstlerinnen in Bremerhaven und Umgebung Bis 7. Mai Busy Girl – Barbie macht Karriere 14. Mai bis 27. August
www.robberts-huus.de Tel. 0 42 58 – 98 35 74 Hoyaer Straße 2 Roland Berens Poetischer Rhythm & Blues. 8. April (19 h) Stationen eines Lebens: Rainer Maria Rilke Mit Juraj Sivulka. 13. Mai (19 h)
SUDWALDE
...................................... Galerie ab-heute.net Tepestraße 20A | 27257 Sudwalde Tel. 0 42 47 – 15 21 Christel Burmeier Ein Modell sieht anders. Bis 22. Mai
foyer 66
KULTURKALENDER
Tussipark mit Jasmin Wagner
DELMENHORST
...................................... Städtische Galerie Delmenhorst Fischstr. 30 | 27749 Delmenhorst Tel. 0 42 21 – 141 32 www.staedtische-galerie-delmenhorst.de Di-So 11-17 h, Do 11-20 h; Karfreitag: geschlossen; Ostersonntag & Ostermontag 11-17 h Veit Laurent Kurz. Kräutergasse / Remise: Stefan Tcherepnin & Veit Laurent Kurz Bis 30. April Christoph Ruckhäberle. Volkskunst Fabrik / Remise: Lubok 19. Mai bis 6. August
...................................... Theater „Kleines Haus“ Max-Planck-Str. 4 | Tel. 0 42 21 – 165 65 www.konzert-theaterdirektion.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Glänzende Glatzen und verstimmte Triangel Kabarettchansons. März 19. Die Studentin und Monsieur Henri mit Peter Prager. März 21. Robert Kreis – Rosige Zeiten. März 26. Vater mit Ernst Wilhelm Lenik. April 6. Tussipark mit Jasmin Wagner. Mai 3. Martin Luther & Thomas Münzer mit Carsten Klemm. Mai 12. Er ist wieder da Mai 15.
...................................... Nordwolle Delmenhorst Nordwestdeutsches Museum für IndustrieKultur Am Turbinenhaus 10-12 27749 Delmenhorst Tel. 0 42 2 – 298 58 20 Di-Fr.+So. 10-17 h, Mo+Sa. geschlossen www.delmenhorst.de/kultur-bildung/ museum Von Schmetterlingen und Drachen Textile Schätze südchinesischer Bergvölker. Bis 20. Aug.
Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de
Gastspiel Salut Salon April 10. (19.30 h) La Fille du Régiment April 13., 28. Karfreitagskonzert April 14. (18 h) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agrippina April 21. (z.l.M.) Terror April 23. (18 h) Gemeinde Ganderkesee Internationale Tanztage Lux/Glory Rathaus Ganderkesee, Mühlenstraße 2, Mai 5. (19 h), 6.+7. (jew. 18 h) Lichthof Tel. 0 42 22 – 44-610 | www.ganderkesee.de Internationale Tanztage Men and Women Mai 8. Wenn möglich, bitte wenden! Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Ausstel- Internationale Tanztage Ce que le Jour lung mit Fotografien von Prof. Dr. Jürgen doit à la Nuit Mai 9., 10. Internationale Tanztage Orfeus Warrelmann. Bis 28. April Mai 12., 13. (19 h), 14. (18 h)
GANDERKESEE
...................................... KulturHaus Müller Ring 24 | Tel. 0 42 22 – 444 44 (regioVHS Ganderkesee-Hude) www.kulturhaus-mueller.de Reflexionen in Öl von Jörg Koltemann Jörg Koltermann (geb. 1940) malt in brilliant realistischer Malweise Reflexionen von Gebäuden, Landschaften oder Bäumen auf Autolack, in unregelmäßigen oder gewölbten Scheiben oder auf dem Wasser. 7. April bis 11. Juni
...................................... St. Katharinen Kirche Schönemoorer Dorfstraße 10 Konzert: Continuum – Terra Mofino Das Trio Continuum hat sich mit der Musik der Luther-Zeit beschäftigt und aus altem Material neue Formen entwickelt. Alte Melodien mit veränderten Harmonien, Rhythmen, Tonarten oder Gestus verbinden sich spielerisch mit verschiedenen Musikrichtungen. 26. März (18 h). Karten für 10,- € unter 0 42 22 – 444 44.
Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Unterwerfung März 15.; April 7., 28. (z.l.M.) Schläpfer/Jully März 17.; April 14. (18.30 h) Meier Müller Schulz (NDE) März 18., 25. (z.l.M.) Titanic März 24., 26. (18.30 h); April 15. Gastspiel Schubladen März 31. (21 h) Gastspiel Ibsen: Gespenster April 1. (21 h) Cash (NDE) April 2. (18.30 h/P), 6., 12., 16. (15 h), 23. (18.30 h), 27.; Mai 3. Die Leiden des jungen Werther April 3., 5. Die Gerechten April 4., 9., 25. Das Leben ein Traum April 8., 26., 30. (18.30 h/z.l.M.) Hiob (UA) April 22., 29.; Mai 2. Internationale Tanztage Schläpfer/Jully Mai 5. (21.30 h) Internationale Tanztage 7 Pieces Mai 6.+7. (jew. 20.30 h), 8. (21 h) Internationale Tanztage Street Dance Club Mai 9.+10. (jew. 21 h) Internationale Tanztage Nakes Thoughts/… Mai 12. (21 h), 13. (20.30 h), 14. (19.30 h)
Exerzierhalle (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Gulliveras Reise (UA) März 30. (18 h/P), . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31. (18 h) Oldenburgisches Staatstheater Die Rache (UA) März 30. (21 h/P), 31. (21 h); April 5., 6., 12., 14. Tel. 04 41 – 22 25 111 Eurydike. Orpheus April 21., 22. (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Internationale Tanztage We Women Großes Haus Mai 5. (21.45 h), 6. (22.30 h) Sweeney Todd März 17., 18., 24.; Internationale Tanztage Kopffüßler April 7., 15., 30. (18 h) Mai 6. (14+16 h) Das Rheingold März 19. (18 h), 30.; Internationale Tanztage Alles im Eimer April 8., 26., 27. Mai 7. (11+15 h) Yvonne, Princesse de Bourgogne (DE) Internationale Tanztage +-(Plusminus) März 25. (P); April 6., 29. Mai 8.+9. (jew. 21.30 h) 3. Mitsing-Konzert März 26. Internationale Tanztage Episodios Sein oder Nichtsein März 28.; Mai 10. (21.30 h), 11. April 4., 9., 16. (18 h) Internationale Tanztage Zumutungen Men and Women (UA) März 29.; Mai 12. (21 h), 13. (17 h) Internationale Tanztage Nebula Mai 13. April 5., 12. Gastspiel Songs & Stories April 1. (21.30 h) (21 h), 14. (19.30 h)
OLDENBURG
KULTURKALENDER
...................................... ...................................... Verein der Musikfreunde Stadtmuseum Oldenburg Tel. 04 41 – 2 35 28 86 | Di-So 10-18 h Oldenburg e. V. www.stadtmuseum-oldenburg.de www.musikfreunde-oldenburg.de Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus“: Ronald Brautigam spielt Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven. Oldenburgisches Staatstheater – Kleines Haus. April 30. (11.15 h) Karten: Theaterkasse Tel. 04 41 – 22 25 111
Höchste Eisenbahn – 150 Jahre Zugverkehr in Oldenburg In Kooperation mit dem Museumsdorf Cloppenburg. 2. April bis 3. Sept.
...................................... Edith-Russ-Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . für Medienkunst Oldenburger Kunstverein www.oldenburger-kunstverein.de Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h Florian Baudrexel Bis 7. Mai
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Unschuld März 27.; April 1., 4.; Mai 9. Die Feuerzangenbowle April 8., 9. (19 h) Sekretärinnen April 22. (P); Mai 8., Christus- und Garnisonkirche Luther! – Rebell wider Willen März 28. TheOs Kunst März 18. (P), 29.; April 7., 12. Effi Briest April 15.; Mai 5. Mein Jahr in Trallalabad April 30. (15 h / P); Mai 14.
Tel. 04 41 – 2 35 32 08 | Di-Fr 14-18 h, ...................................... Sa+So 11-18 h Kunsthalle Wilhelmshaven www.edith-russ-haus.de Wild – Transgender and the Communities Tel. 0 44 21 – 41 448 www.kunsthalle-wilhelmshaven.de of Desire 6. April bis 18. Juni Di 14-20 h, Mi-So 11-17 h Zwischen Nacht und Tag. Neue Fotografien von Ralf Peters 9. April bis 18. Juni
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BAD ZWISCHENAHN Landesmuseum für ...................................... Kunst und Kulturgeschichte Galerie Moderne Schloss | Tel. 04 41 – 2 20 73 00 www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de Di-So 10-18 h Faszination Bewegtes Blech Sammlerspielzeug des 20. Jahrhunderts. Bis 30. April im Oldenburger Schloss Werner Berges – Pop Art 1. April bis 9. Juli im Augusteum
Am Delf 37 | Tel. 0 44 03 – 54 29 www.galeriemoderne.de Werner Heinze „Blickpunkte“ – Neue Bilder, neuer Katalog. 17. März bis 21. Mai
RASTEDE
...................................... Palais Rastede
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0 44 02 – 8 15 52 | Mi-Fr + So 11-17 Uhr www.palais-rastede.de Landesmuseum Zwischen Jade und Dollart Malerei, Druckgrafik, Objektkunst. 19. März bis 14. Mai Natur und Mensch Tel. 04 41 – 92 44-300 | Di-Fr 9-17 h, Sa+So 10-18 h www.naturundmensch.de Alle Wetter! Noch bis 23. April Mensch und Küste Was tun, wenn die Nordsee steigt? Noch bis 23. April Laubenvögel – Ein Leben auf der Bühne Ab 10. Juni
...................................... Horst-Janssen-Museum Tel. 04 41 – 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h www.horst-janssen-museum.de Sound goes Image Partituren zwischen Musik und Bildender Kunst. Bis 30. April Janssen Revisited 13. Mai bis 17. Sept.
I n D E n G A Rt E n!
(Foto)
BRUnnEn StELEn SCHALEn
DANGAST
...................................... Franz Radziwill Haus
Sielstraße 3 | 26316 Dangast Mi-Fr 15-18 h, Sa/So und Feiertag 11-18 h „Die Palette des Malers“ 19. März bis 7. Januar 2018
WILHELMSHAVEN
...................................... Landesbühne Nord Tel. 0 44 21 – 94 0 115 Stadttheater Wilhelmshaven (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Peer Gynt März 25. (P); April 3., 25.; Mai 7. (15.30 h)
BILDHAUEREI K At j A S t E L L j E S
Unikate aus Stein für Haus, Hof, Garten, Friedhof
Tel. 0421 · 98 72 91 87 www.steinbildhauerei-bremen.de
foyer 68
KULTURFORUM
: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz
Nachrichten aus Bremen und der Region
ten Jahrzehnten die soziale und kulturelle Entwicklung in Bremen maßgeblich geprägt und dazu beigetragen, die VölkerverständiVölkerverständi gung durch internationalen Austausch zu fördern“, heißt es in einer Presseerklärung. Beide gehören zu den Mitgründern der „GALERIE am schwarzen meer“.
Das Konzert des Helsinki-Cotonou Ensembles bei der jazzahead!clubnight am 29. April (20 h) ist das vorerst letzte im Bremer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Moments. Die Betreiber haben sich aus privaten Gründen entschlossen, den beliebten Der Rezitator Lutz Görner hat seinen nächsten Auftritt im Sendesaal Bremen Club aufzugeben. Wie es danach mit dem dem Leben, den Liedern und der Musik Moments weitergeht, ist noch ungewiss. von Franz Schubert gewidmet. Mit dabei: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadia Singer (Klavier) und Edward Leach (Gesang). Termin: 26. März (17 h). Das Stadttheater Bremerhaven hat seine ...................................... Besucherzahl deutlich steigern können. In der ersten Hälfte der laufenden SpielAn Konrad Adenauer, den ersten Kanzler zeit wurden 67.400 Karten verkauft; zehn der Bundesrepublik Deutschland, erinProzent mehr als im Vergleichszeitraum nert eine Theatervorstellung der Gruppe des Vorjahrs. „Wortkino“ am 29. März (19 h) in der . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Strandlust in Bremen-Vegesack. Titel der Veranstaltung der Konrad-Adenauer-StifDie Stadtgemeinde Bremen hat zwei tung: „Das Wirkliche ist immer einfach.“ Objekte aus der Sammlung der Museen Böttcherstraße an die Erben des jüdischen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kaufmanns Ernst Saulmann zurückgegeDer junge Schotte Rory Macdonald (Foto) ben. Es handelt sich um eine Wäschepreswird das Doppelkonzert der Bremer Philse aus dem 18. Jahrhundert und die um harmoniker am 3. und 4. April in der Glocke 1525 gefertigte Skulptur Heiliger Rochus, leiten. Ursprünglich war der im vergangedie Ludwig Roselius 1936 auf einer Auktinen Oktober unerwartet verstorbene Sir on ersteigert hatte. Neville Marriner als Dirigent vorgesehen.
...................................... Jazz-Musik in der Opposition der damaligen CSSR von 1969 bis 1989 steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die von der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen gemeinsam mit Partnern ausgerichtet wurde und bis 23. April in der Bremer „villa sponte zeitkultur“ (Osterdeich 59 b) läuft. Das umfangreiche Begleitprogramm sieht Jazz-Konzerte und Lesungen vor.
...................................... Der mit 5.000 Euro dotierte Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon geht in diesem Jahr an Libuše Cerná und Tilman Rothermel (Foto). Das Ehepaar habe „in den letz-
...................................... Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat SonderFördermittel für kleinere KultureinrichKultureinrich tungen wie Museen, Kultur-, Kunst- und Musikvereine bereitgestellt. Damit könkön nen – anders als bisher – auch investive Maßnahmen gefördert werden.
...................................... Das Nordwestradio setzt seine Reihe „Erfahren, woher wir kommen“ fort, in der Schauspieler aus großen Romanen der Weltliteratur lesen. Am 21. März geht es um Gustave Flauberts Roman „Madame
Bovary“ (gelesen von Frank Arnold), am 2. Mai um „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde (vorgetragen von Henning Nöhren). Und am 30. Mai folgt Joseph Roths „Die Kapuzinergruft“ (interpretiert von Siegfried W. Kernen). Beginn jeweils 19 h in der Stadtbibliothek Bremen (Am Wall 201).
...................................... Der Komponist Wolfgang Rihm steht im Mittelpunkt des Festivals „Klangbrücken 2017“. Vom 20. bis 29. April sind an mehreren Veranstaltungsorten in Hannover neun Konzerte in unterschiedlichster Besetzung – vom Liederabend bis zum groß besetzten Sinfoniekonzert – geplant, die sich ausschließlich seinem Werk widmen. Das Festival findet in Kooperation zwischen der Staatsoper Hannover, der Hochschule für Musik und weiteren Institutionen statt. www.staatstheaterhannover.de/oper/klangbruecken
...................................... Mit einem großen Querschnitt aus Verdis Oper „Nabucco“ beendet „musica viva“ die Saison (6. Mai/19.30 h, 7. Mai/15.30+19.30 h, Glocke Bremen). Zuvor gibt’s Operettenmelodien unter dem Motto „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ (26. März, 15.30+19.30 h).
...................................... Sänger Heinz Rudolf Kunze, das Philharmonische Orchester Bremerhaven, die Pop meets Classic Band und weitere Interpreten gestalten das Cross-OverKonzert Pop meets Classic am 20. Mai (20 h) in der Stadthalle Bremerhaven.
...................................... Das Rock-Oratorium „Luther! – Rebell wider Willen“ der Landesbühne Niedersachsen Nord kommt beim Publikum offenbar gut an. Wegen der großen Nachfrage sind sechs weitere Zusatztermine in der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven im kommenden Oktober vorgesehen. Seit der Premiere im Januar ist „Luther“ komplett ausverkauft.
KULTURKALENDER
foyer 69
Das Ostfriesische Landesmuseum Emden, Rathaus am Delft. Foto: Karlheinz Krämer, Emden
...................................... Burg Kniphausen Fedderwarder Landstraße www.stiftung-burg-kniphausen.de Ausstellung Jörg Immendorf „Alles was Ihr von mir bekommt.“ Bis 23. April
EMDEN
...................................... Ostfriesisches Landesmuseum Emden Rathaus am Delft, Brückstraße 1 Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | www.landesmuseum-emden.de Di-So von 10-17 h Sonderausstellung: Geheimbünde? – Freimaurer in Ostfriesland bis 23. April Sammlungsausstellung mit den Abteilungen „Neue Galerie“ – „Münzkabinett“ – „Die Moorleiche ‚Der Mann von Bernuthsfeld’ und seine Zeit“
...................................... Kunsthalle Emden Tel. 0 49 21 – 97 50 0 www.kunsthalle-emden.de Di-Fr 10-17 h (jeder 1. Di 10-21 h). Sa, So, Feiertage 11-17 h Maxim Kantor Das neue Bestiarium. Bis 7. Mai
...................................... Galerie Amuthon-Art Brückstraße 2 Tel. 0 49 21 – 992 02 92 www.amuthon-art.de Di-Fr 14-18 h, Sa 11-14 h Im Wandel Helmut Müller – Iris Weissschuh. 21. März (Eröffnung 18 h) bis 6. Mai Malerei + Fotografie Helmut Müller. 9. Mai (Eröffnung 18 h) bis 17. Juni
BREMERHAVEN
...................................... Stadttheater Bremerhaven Tel. 04 71 – 49 00 1 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)
Großes Haus Édith Piaf März 17., 22., 24.; April 2. (15 h), 28., 30. Othello darf nicht platzen (Lend me a tenor) März 18. (P), 26., 30.; April 1., 9. (15 h), 12., 16., 21.; Mai 6. Goldberg-Variationen März 19. (15 h), 31., April 8., 13., 22. (z.l.M.)
Die Fledermaus März 20. (15 h), 23.; April 11., 15., 23. (15 h, z.l.M.) Biedermann und die Brandstifter März 25. (z.l.M.) 3. Familienkonzert „Pinocchio“ März 26. (11 h) 6. Sinfoniekonzert „Orient und Okzident“ April 3. (20 h), 4., 5. Ein Maskenball (Un ballo in maschera) April 29. (P); Mai 5., 11. Dance Puzzle Mai 7. (P), 10., 13. 7. Sinfoniekonzert „Zauber Russlands“ Mai 8. (20 h), 9. Gastspiel: Die Bremerhavener Müllfischer März 28., 29. Kleines Haus Terror März 16., 24.; April 11., 22., 25.; Mai 4. Sechs Tanzstunden in sechs Wochen März 18.; April 15., 21., 27. Der Vorname März 19.; April 16. (15 h), 29.; Mai 9. Die Opferung von Gorge Mastromas April 1. (P), 13., 20.; Mai 3., 5. Niederdeutsche Bühne Waterkant: Fro Müller mutt weg März 15., 17., 26. (15 h, z.l.M.) Niederdeutsche Bühne Waterkant: Tiet to leven April 8. (P), 9. (15 h), 19., 23., 28., 30. (15 h); Mai 6., 7. (15 h) JUB! Junges Theater Bremerhaven Columbusstr. 2/Elbinger Platz Die Zweite Prinzessin (ab 4 J.) März 15. (10.30 h), 19. (16 h), 30.; April 9. (16 h), 11. (10.3 0h), 18. (10.30 h), 30. (16 h) Zwei Schritte bis zu den Sternen (ab 9 J.) März 21. (10.30 h), 22. (10.30 h) Festung Europa März 23.; April 12. Die besseren Wälder (ab 13 J.) April 7., 26. (10.30 h), 27. (10.30 h), 28. (10.30 h); Mai 9. (10.30 h), 10., 11. (10.30 h) Flaschenpost ins Weltall Mai 4. (10.30 h / WA), 5. (10.30 h), 7. (16 h), 8. (10.30 h) KulturBAR – Kunst gegen Bares Mai 12. Theaterrestaurant Falstaff Montagsrunde Exklusiv März 27. (20 h) KAPOVAZ (Bgm.-Smidt-Str. 147) Rum und Wodka April 12., 20. Seefischkochstudio Fischereihafen Kochen für Europa März 28.; April 19.; Mai 30.
...................................... Kunsthalle Bremerhaven Tel. 04 71 – 4 68 38 | Di-Fr 11-18 h, Sa+So 11-17 h www.kunstverein-bremerhaven.de
Liberty Jason Dodge with 3 works by Laurent-David Garnier. Kunsthalle Bremerhaven. 19. März bis 30. April Klaus Staudt Horizonze. Kunstmuseum Bremerhaven. 2. April bis 16. Juli Tatjana Doll III BIII. Kunsthalle Bremerhaven. 14. Mai bis 25. Juni
...................................... Deutsches Schiffahrtsmuseum Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte | www.dsm.museum Di-So 10-18 h | Tel. 04 71 – 48 20 70 Kogge, Mensch und Meer Neue Ausstellung zur Bremer Kogge
...................................... Deutsches Auswandererhaus www.dah-bremerhaven.de | tägl. 10-18 h Kabinettausstellung: „Vom Revolutionär zum Bürgermeister“
...................................... Stadthalle Bremerhaven Joe Bonamassa „The Guitar Event of the Year 2017.“ Mai 13. (20 h) Pop meets Classic Das spektakuläre Cross-Over-Konzert mit Heinz Rudolf Kunze, dem Philharmonischen Orchester Bremerhaven, der Pop meets Classic Band u.v.a. Mai 20. (20 h)
...................................... Kulturkirche Bremerhaven www.kulturkirche-bremerhaven.de Theater: Nathan der Weise Ensemble Poetenpack und Bremerhavener Jugendliche. Ort: Pauluskirche, Hafenstr. 124, 27576 Bremerhaven. 7. April (19 h). Veranstalter: Kulturkirche Bremerhaven
...................................... Christuskirche Bremerhaven Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 – 20 02 90 Gottfried A. Homilius: Johannespassion Evangelische Stadtkantorei Bremerhaven; Bremerhavener Kammerorchester; Eva Schad, Leitung. April 2. (18 h) Die Osternacht in der Christuskirche: Orgelmusik zur Passion mit Organisten aus Bremerhaven Orgel: Eva Schad, V. Nagel-Geißler, R. Matscheizik, F. Julius, B. Böcker u.a. April 15. (ab 21 h)
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FOYER-TIPP für Theater-Freunde „Baila España“ lautet der Titel eines Festivals für zeitgenössischen Tanz aus Spanien, das vom 4. bis 7. Mai in der Bremer Schwankhalle stattfindet. Eingeladen sind aufstrebende und etablierte Choreografen und Ensembles, deren Stücke ein breites Spektrum abdecken.
Musikantenstadl Das Theater ist – so hat es den Anschein – um eine Sparte reicher, kommt doch immer häufiger das „Musikalische Schauspiel“, kurz MuSch genannt, ins Programm. Mit unterhaltsamen Musicals hat das natürlich überhaupt nichts zu tun, denn beim MuSch werden höchst dramatische Werke inszeniert und durch Livemusik bereichert. Dafür steht meist eine Band auf der Bühne und sorgt lautstark für die Begleitung der akustisch per se nur schwer zu verstehenden Texte. Auch die Schauspieler stimmen gern ein Liedchen an, um auf die Seelenlage der von ihnen verkörperten und mächtig vom Leben gebeutelten Figuren hinzuweisen. Besonders eindringlich wirkt es zum Beispiel, wenn das gesamte Ensemble – sagen wir: „I can’t get no“ von den Stones schmettert. Da kriecht dem saturierten Publikum die zutiefst deprimierende Situation der an dieser verrotteten Gesellschaft verzweifelnden Protagonisten förmlich unter den feinen Flanell. Was die Entwicklung des MuSch noch bringen wird, ist überhaupt nicht absehbar. Gut möglich, dass Mephisto demnächst rappt und Nora ihrem Gemahl im Puppenheim im wahrsten Wortsinn die Meinung geigt. Oder dass Othello mit Blick auf Desdemona die Arie des König Philipp „Ach, sie hat mich nie geliebt“ aus „Don Carlos“ anstimmt. Es kann aber auch sein, dass das „MuSch“ bald wieder aus der Mode kommt, weil sich ein weiser Intendant an das schöne Wilhelm Busch-Verslein „Musik wird störend oft empfunden, dieweil sie mit Geräusch verbunden“ erinnert und einfach wieder seriöses Sprechtheater macht. Peter Schulz
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IMPRESSUM Herausgeberin Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1 Chefredakteur Peter Schulz 2 Kfm. Leitung Sonja Chrobok 16 Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 18, Inge Sasse 19 Autoren dieser Ausgabe Berit Böhme 14, Dr. Stephan Cartier 6, Wolfgang Denker 15, Christian Emigholz 9, Sven Garbade 13, Karin Hiller 11, Wilfried Hippen 10, Dr. Sabine Komm 8, Dr. Ulrich Matyl 5, Michael Pitz-Grewenig 4, Ute Schalz-Laurenze 7, Peter Schulz 2, Markus Wilks 12, Inge Zenker-Baltes 3 Verlag, Vertrieb, Redaktion und Anzeigenverwaltung Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen, Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 E-mail info@rolandverlag.de www.rolandverlag.de Gestaltung und Satz Birgit Kirchgessner 17, designbüro kirchgessner Telefon 025 32 - 200 709 www.buerokirchgessner.de Basislayout Haase & Knels, Bremen Druck ASCO STURM DRUCK Bremen
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Vertriebsstruktur Theater- und Vorverkaufsstellen Bremen, Bremerhaven und Oldenburg, Theater, Museen, Konzerthäuser und -büros, Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb, Fach-Zeitschriftenhandel Bremen, Bremerhaven und Oldenburg Bezugspreis Einzelpreis 4,00 Euro Jahresabonnement 20,00 Euro Auflage 10.000 Exemplare Erscheinungsweise zweimonatlich Nächste Ausgabe 15. Mai 2017 Redaktionsschluss 15. April 2017 ISSN-Nr. 1618-0852 Titelmotiv Theater Bremen: Marysol Schalit in „Simplicius Simplicissimus“ Foto: Jörg Landsberg Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Bei Veröffentlichung wird nur presserechtlich Verantwortung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die des Herausgebers wieder.