Foyer 116

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4,00 Euro H12719 15.09.2016 bis 15.11.2016

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+punkt. Das Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten

116 „Ich war noch niemals in New York“ im Musical Theater Bremen

Kunst im Nordwesten



Inhalt

INHALT

EDITORIAL

................................................. Theater

Großfamilie Kultur hält zusammen. Als „Alt-Bürgermeister“ Jens Böhrnsen im Jahre 2007 das Kulturressort kurzerhand zur Chefsache erklärte, traf er damit eine kluge, weitsichtige Entscheidung, die bis heute ihre positive Wirkung entfaltet.

04 ROSSINI-RAUSCH im Bremer Theater 06 PARABELSTÜCK Brechts „Guter Mensch…“ 07 SCHONUNGSLOS „Sterben“ im Kleinen Haus 07 SCHAUSPIELRÄTSEL 08 NEUE WEGE Company bringt „King Charles III“ 10 RINGEN UM MACHT „Macbeth“ in Oldenburg 11 BLOCKBUSTER Händel-Oper „Agrippina“ 12 PROVOKANT 3 x Houellebecqs „Unterwerfung“ 14 TANZ-MAGIER Hommage an Alwin Nikolais 15 SZENE Neues von Bühnen der Region 16 PUPPENSPIEL Vanaev interpretiert „Coppélia“ 17 EWIGER FLUCH „Holländer“ in Bremerhaven 18 BREMER GMD Die lange Suche nach dem Chef 20 PREMIEREN-RUNDSCHAU

Vorausgegangen waren jahrelange Grabenkämpfe der jeweils zuständigen senatorischen Dienststellen mit den Bremer Kulturschaffenden. Als ungeliebtes Anhängsel wurde die Kulturbehörde zwischen diversen Senatoren hin- und hergeschoben, gelegentlich auch aufs Abstellgleis. Die Kulturszene wehrte sich auf ihre Art: Hoch theatralisch ging es zu auf der kulturpolitischen Bühne, der so genannte Theatertod ging um, die Widerstandsbewegung „Anstoß“ formierte sich mit roten Boxhandschuhen zu verbalen Attacken.

................................................. Musik

Und heute? Dank der zweiten, nicht minder wichtigen Entscheidung Böhrnsens, ist die hiesige Kulturlandschaft seither – zumindest nach Außen – weitgehend befriedet. Mit der Berufung von Carmen Emigholz zur Staatsrätin Kultur, ebenfalls im Jahre 2007, hatte sie endlich ihren lang ersehnten Traumjob und die Kulturszene genau die Richtige am richtigen Platz. Der neue Bürgermeister Carsten Sieling war also gut beraten, im Kulturressort alles beim Alten zu belassen, denn mit dieser, vergleichsweise aufgeräumten, Behörde lässt sich gelegentlich auch als Kultursenator punkten. Die Staatsrätin hat nämlich gerade eine kleine hanseatische Sensation erreicht: Wohl wissend, dass ihr Kuchen mit der Aufschrift Kultursubventionen im armen Ländle Bremen derzeit nicht größer und auch nicht reichhaltiger wird, hat sie die Kulturfamilie an einen Tisch geholt und die Großen gebeten, den Kleinen etwas von den dicken Stücken abzugeben. Frei nach dem Motto: Bremer helfen Bremern. Auf diese Art der internen Solidarität hat auch das Stiefkind namens Freie Szene die Chance, die wichtige Nachwuchsarbeit für die Großfamilie Kultur fortzuführen. Ein Modell, das Anerkennung verdient und durchaus Nachahmer finden darf, sofern es denn auch in die Tat umgesetzt wird und sich nicht als medienwirksame Sprechblase entpuppt. Doch zunächst erwarten wir gespannt die neue Spielzeit. foyer wird Sie gerne mit reichlich Anregungen begleiten. Marie-Clothilde Kronenberg PS) Kunstfreunde, die das Magazin PUNKT vermissen, werden sich über die Seiten 43 - 47 freuen.

3 foyer

22 GLOCKEN-KLÄNGE im Bremer Konzerhaus 23 STRAHLKRAFT Das 27. Musikfest Bremen 24 MENSCHEN IM FOYER 26 LUTHERS LIEDER Ensemble Weser-Renaissance 27 HEIM-SPIELE Die Saison im Sendesaal Bremen 27 OPERNRÄTSEL 28 CANTO GENERAL aufgeführt von „Kantorka“ 30 BREMER PHILHARMONIKER Volles Programm 32 KIRCHENMUSIK Rastloser Reger 33 JAZZTIPPS 34 KONZERTTIPPS | CD-TIPP

................................................. Kunst

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36 ADVANTAGE LIEBERMANN in der Kunsthalle 37 OH YEAH! Focke-Musik würdigt Pop-Musik 38 WIEDER DAHEIM Marcks-Haus beendet Umbau 40 SO EIN „KAFF“ Neues Museum in Fischerhude 41 PORTRÄT Hans-Adolf Cordes macht Museum 42 ENTDECKUNG Nikolai Astrup in Emden 42 NEU IN foyer: +punkt. Kunst im Nordwesten 49 KULTUR FORUM Notizen aus Galerien und Museen

................................................. Gesellschaft 50 LITERATUR Buchbesprechungen 52 LITERATUR Buch & Kino | NordMord 53 SERIE „Was macht denn…?“ 54 PANORAMA WISSENSCHAFT 55 KOLUMNE NACHGEDACHT Sitzen machen! 56 KINOTIPPS | NEU AUF DVD 58 ROLLENSPIEL | DVD-MUSIKTIPP 59 KUNSTRÄTSEL 60 ARCHITEKTUR Eine „Nike“ für Schuppen Eins 63 KULTURKALENDER Premierendaten 72 KULTUR FORUM Nachrichten aus der Region 74 GLOSSE | FOYER-AUTOREN | IMPRESSUM


foyer 4 THEATER BREMEN Il Barbiere di Siviglia

Michael Talke inszeniert „Il Barbiere di Siviglia“ im Theater am Goetheplatz Text: Ute Schalz-Laurenze

Die Geschichte ist rasch erzählt: Das Mündel Rosina flieht mit Hilfe des pfiffigen Barbiers Figaro aus den Fängen seines geldgierigen Vormundes Dr. Bartolo in die Arme des Grafen Almaviva. Hochzeit, alles gut! Nur Bartolo guckt in die Röhre. – Pierre Augustin Caron de Beaumarchais brachte das Schauspiel „Il Barbiere di Siviglia“ 1775 in Paris zur Uraufführung. Jahre später diente es Cesare Sterbini als

Michael Talke

Vorlage für das Libretto der Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini. Mehr noch: „Il Barbiere“ liefert auch die Vorgeschichte zu Mozarts „Hochzeit des Figaro“ von 1786. Denn Beaumarchais ließ die Hauptcharaktere Rosina, Almaviva und Bartolo in seiner 1778 uraufgeführten Komödie „La folle journeé ou le Mariage de Figaro“ wiederaufleben.

ROSSINI-RAUSCH R

ossini im Schaffensrausch: In einer unvorstellbaren Zeit von elf (wie er selber sagte) bis 20 Tagen (wie es nachgewiesen ist) komponierte er sein Meisterwerk „Il Barbiere di Siviglia“, das mit dem Untertitel „Melodramma buffo“ 1816 in Rom uraufgeführt wurde. Trotz des Misserfolges dieser Aufführung gelang dem Werk ein Siegeszug ohnegleichen. Wien befand sich geradezu in einem Rossini-Taumel, dem sich nicht einmal Ludwig van Beethoven entziehen konnte. In der Geschichte der Musik gibt es wohl kaum einen vergleichbaren Fall: Da versetzt ein Komponist ganz Europa durch seine Opern in diesen unbeschreiblichen Enthusiasmus, um im Alter von 38 Jahren

nach Fertigstellung der letzten von 40 Opern 1829 nicht nur endgültig das Komponieren aufzugeben, sondern auch noch (nach einem Bericht des belgischen Musikologen Francois-Joseph Fétis) zu behaupten, dass er „niemals das Verlangen nach Musik gehabt habe.“ 1810 hat Rossini versucht, die „opera seria“ wieder zu beleben, er leitete eine Reform des Koloraturgesanges ein. 1854 hat er sich selbst als „letzten Klassiker“ bezeichnet. Er bedauerte stets den seiner Meinung nach durch das Kastratenverbot verursachten Verfall der Gesangskunst. Gleichzeitig hat Rossini, obschon nicht direkt politisch aktiv, auf die zunehmende Technisierung und heraufziehende Restauration teils ver-


THEATER BREMEN Il Barbiere di Siviglia 5 foyer

Birger Radde

Olof Boman

unsichert und teils scharf reagiert: seine rhythmische Präzision und seine wirbelnden Crescendi haben soghafte und bedrohliche Züge.

Nerita Pokvytyte

rennt. Eine Gesellschaft, die sich eigentlich überlebt hat.“ Das erzähle sich bildlich in vergangenen Jahrhunderten einfach schöner, meint Talke: „Verlauste Haare unter schlechtsitzenden, weißgepuderten „Um diesen Wahnsinn, den die Protagonisten empfinden und dem Perücken. Der verrutschte Strumpf. sie ausgeliefert sind, deutlich zu machen, spielen wir es vollständig.“ Spinnweben unter den Achselhöhlen. Reifrock und Mieder, die in der Hector Berlioz warf Rossini „melodischen den die Protagonisten empfinden und dem Mode von Unfreiheit erzählen.“ Zynismus“ vor, Wagner nannte ihn den sie ausgeliefert sind, deutlich zu machen, „heiteren Skeptiker“. Friedrich Nietzsche Premiere am 22. Oktober, 19.30 Uhr, im spielen wir es vollständig.“ bescheinigte der Musik eine „überschäuTheater am Goetheplatz. Die nächsten mende Animalität“. Und Heinrich HeiDer Regisseur Michael Talke, dessen grandi- Vorstellungen: 30. Oktober; 2., 4., 13., 15., ne sprach von „staatsgefährlichen Trillern oser „Rigoletto“ aus der vergangenen Spiel- 17. und 26. November; 2., 9., 26. und 28. und revolutionärrischen Koloraturen“. zeit noch gegenwärtig ist, lässt das Stück in Dezember. – Inszenierung: Michael Talseiner historischen Entstehungszeit spielen. ke; Musikalische Leitung: Olof Boman; Der Schwede Olof Boman wird „Il Barbie„Die Oper beschreibt eine Gesellschaft, die Bühne: Barbara Steiner; Kostüme: Regine re di Siviglia“ im Theater am Goetheplatz Standfuss; Chöre: Alicia Meregaglia. Mitmehr dem Schein als dem Sein verpflichdirigieren; man darf wieder gespannt sein tet ist“, urteilt er. „Eine Gesellschaft, die ex- wirkende: Hyojong Kim (Almaviva), Paauf die Interpretation des Barockspeziatrick Zielke (Bartolo), Nerita Pokvytyte trem hierarchisch gegliedert und der ihre listen. Über das erste, sich fulminant stei- Moral abhandengekommen ist. In der je(Rosina), Birger Radde (Figaro), Christoph gernde Finale der Oper sagt er: „Rossini der nur noch dem eigenen Vorteil hinterher Heinrich (Basilio). führt das Stück an einen Punkt, an dem jeder für sich sagen muss: jetzt werde ich verrückt, ich kapiere nichts mehr. Meistens wird das gekürzt. Um diesen Wahnsinn,


foyer 6 THEATER BREMEN Der gute Mensch von Sezuan

Brechts Lehrstück „Der gute Mensch von Sezuan“ am Bremer Goetheplatz Text: Sven Garbade Alize Zandwijk

GUT ODER GIER D

er 1943 in Zürich uraufgeführte „Gute Mensch von Sezuan“ ist mehr als ein Parabelstück, es ist ein universelles Zwickmühlen-Spiel für Gutmenschen. Wer sich im Kapitalismus traut, ein guter Mensch zu sein, der macht Bankrott. Er muss sich verwandeln, hin zu einem kaltherzigen Schweinehund von systemrelevanter Gier. So erzählt es uns Bertolt Brecht in seinem Lehrstück von der Prostituierten Shen Te, die ausgerechnet von den Göttern Geld geschenkt bekommt. Mit dem Mikrokredit soll sie einen Tabakladen erwerben und sich selbstständig machen. Bereits die Götter, ratlos geworden durch das Stocken einer rein „Wie soll ich gut sein, morawenn alles so teuer ist?“ lischen Agenda, verlegen sich aufs Monetäre und versuchen es mit Wirtschaftsförderung durch „Helikoptergeld“. Brecht hegte einen gewissen satirischen Grundzweifel an der moralischen Strahlkraft dieser Verzweiflungstat.

reichen ästhetischen Theorie zu grundieren, scheint sein episches Theater heute ziemlich verloren dazustehen. Es verstaubt im Niemandsland zwischen satirischer Karikatur und nebulösem Missverständnis. Kaum ein Besucher wird nach gesehener Sezuan-Aufführung Brechts marxistische Weltsicht stringent verinnerlicht haben. Achselzuckend verhallen prominente Sätze wie: „Wie soll ich gut sein, wenn alles so teuer ist?“ Beim Bremer Schauspiel kann man nun gespannt sein, was die Meisterin der farbigen Zwischentöne, Hausregisseurin Alize Zandwijk, aus dem „Klassiker von durchschlagender Wirkungslosigkeit“ (Max Frisch über Brecht) machen wird. Begegnet sie der Schwarz-Weiß-Malerei mit der Vielfalt des Unbestimmten?

Zandwijks Arbeiten zeichnen sich durch virtuos choreografierte Verlegenheitsgesten aus, mit denen sie die brüchigen Behauptungen einer Wohlstandsgesellschaft plastisch macht. Dem brechtschen Theater Lohnt sich also Gutsein in einer schlecht scheint dies diametral entgegen zu laufen verzinsten Welt? Brechts Stück, das heute – ein Umstand, der die Neugier auf ihre Inauf den Lehrplänen der Schulen prominent szenierung fraglos schärfen dürfte. verankert ist, bringt die Frage ziemlich artifiziell, allerdings auch etwas nebulös auf Premiere am 8. Oktober, 19 Uhr, im Theaden Tresen. Denn allen Bemühungen zum ter am Goetheplatz. Die nächsten VorstelTrotz, sein Programm mit einer umfanglungen: 12., 23. und 27. Oktober; 14. Januar.


THEATER BREMEN Sterben 7 foyer

IM SOG DER PROSA

Radikale Selbsterkundung: „Sterben“ von Karl Ove Knausgård im Kleinen Haus Text: Sven Garbade

M

Der 1968 geborene Norweger Knausgård, der bereits in seiner äußeren Erscheinung mit Zottelbart und Haarmähne einer Mischung aus Rockstar, Dressman und modernem Wikinger entspricht, bringt beste Voraussetzungen für gesteigerte öffentliche Beachtung mit. Sein megaloman-experimentelles Selbstentblößungsprojekt schlug zunächst in Norwegen, dann auch in Deutschland wie eine Splitterbombe ein: Beschriebene Familienmitglieder verklagten ihn, die Kritiker jedoch zeigten sich begeistert.

(mpg) Mit seiner Dissertation „Über das Nervensystem der Barben“ etablierte sich unser Autor als empirisch forschender Naturwissenschaftler. Er habilitierte sich als Privatdozent für vergleichende Anatomie und Physiologie an der Universität Zürich. In einem sehr bekannten Theaterstück, das als Fragment erhalten blieb und auch als Vorlage für zwei Opern diente, setzte er sich u. a. kritisch mit den Methoden der sich gerade entwickelnden modernen Medizin auseinander. Die sozialen Missstände seines Heimatlandes und die Juli-Revolution von 1830 regten ihn zu einer berühmten Flugschrift an, aber auch zu einem scharfsinnigen Drama über die französische Revolution. Es zählt zu den ersten realistischen Bühnenwerken.

Karl Ove Knausgård

it „Sterben“ zeigt das Bremer Theater den ersten Teil des aus sechs Bänden bestehenden Romanwerkes „Mein Kampf“ des Autors Karl Ove Knausgård. Das Haus folgt damit dem deutschlandweiten Trend, einen spektakulären Bestseller für die Bühne zu adaptieren.

Schauspielrätsel

grafischen Großwerkes sprechen sollte. „Wie bei einer Grippewelle ist man überrascht“, staunte der Kritiker Ijoma Mangold, „wen es im weiteren Bekanntenkreis schon alles erwischt hat. Im Moment geht die KnausgårdEpidemie um, und die Droge hat auch bei mir angeschlagen.“ Das eigene Leben schonungslos zum Gegenstand des Erzählens zu machen, ist Knausgårds Projekt. Er begreift sein Schreiben als eine experimentelle Methode, die Stimmungen und Gefühle des eigenen Lebens mittels intimster Schilderung so unmittelbar wie möglich zu fassen. Nicht Distanz, sondern Nähe, nicht Mehrdeutigkeit, sondern Eindeutigkeit erscheint ihm als Königsweg einer radikalen Selbsterkenntnis. Das Thema von Sterben ist die ambivalente Beziehung des Autors zu seinem Vater. Als dieser stirbt und Knausgård mit seinem Bruder den Nachlass ordnet, kommen schlimme Erinnerungen hoch. Schrittweise entsteht das Porträt eines Mannes, der einst das Zentrum der Familie bildete, den aber beide Söhne unsäglich zu hassen begannen. – Der Regisseur Frank Abt, der Musiker Torsten Kindermann und der Schauspieler Robin Sondermann werden den Text im Team für das Bremer Schauspiel inszenieren.

Allerorts wird von grassierender LeseSucht geschwärmt, wenn die Rede auf den Literaturstar kommt, dessen Namen man übrigens „Kneusgoor“ aussprechen sollte. Menschen aus völlig unterschiedlichen Lebensbereichen „ ... die Droge hat auch scheinen bei mir angeschlagen.“ dem Sog seiner im Stil eigentlich unspektakulären Premiere am 14. Oktober, 20 Uhr, im Prosa zu verfallen – ein gutes Zeichen, das für die universelle Qualität seines autobio- Kleinen Haus.

Unser Autor gilt als Vorläufer von Gerhart Hauptmanns Sozialdramatik, sein Einfluss reicht aber über Wedekind bis hin zum Expressionismus. Ein bedeutender deutscher Literaturpreis trägt seinen Namen. Seinen Erfolg konnte unser Autor nicht mehr erleben, zumal er in seinen letzten Lebensjahren auch zeitweise als Revolutionär verfolgt wurde. Er wurde nur 24 Jahre alt. Wie heißen unser Autor und der Titel des gesuchten Dramas, in dessen Titel der Name eines berühmten Akteurs der französischen Revolution erwähnt wird? Schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Oktober 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www.rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bremer Schauspiel. Die Lösung aus foyer 115 lautet „Don Juan und Faust“ von Christian Dietrich Grabbe. Gewonnen haben: Traugott Eckhardt, Oldenburg Rainer Messerschmidt, 28355 Bremen Andrea Schneider, Berg. Gladbach Tarja von Weihe, Bremen Saima Zill, Hamburg


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THEATER bremer shakespeare company

Foto: Marianne Menke

NEUE WEGE

„King Charles III“ und Kooperationen prägen Spielplan der bremer shakespeare company Text: Peter Schulz

Der Preis ist heiß Neues System in der Schwankhalle

D

ie bremer shakespeare company ohne „neuen“ Shakespeare – für Fans der munteren Truppe vom Leibnizplatz ein ungewohnter Gedanke. Doch in der Spielzeit 2016/17 wird es erstmals seit vielen Jahren tatsächlich keine Neuinterpretation eines der 37 Stücke des Patrons und Namensgebers geben. Shakespeare wird aber dennoch reichlich gespielt, 14 Inszenierungen gehören zum Repertoire. Und eine deutsche Erstaufführung in der Tradition eines Shakespearschen Königsdramas: „King Charles III“ von Mike Bartlett.

nicht allein wegen seines hohen Unterhaltungswertes gesichert. „Bartletts Drama steht inhaltlich und sprachlich in der Tradition Shakespeares; der Text wechselt wie bei ihm sprachlich zwischen Versmaß und Prosa“, erklärt Intendantin Renate Heitmann. Der bewährte Rainer Iwersen wird für die Übersetzung sorgen, Regie führt Stefan Otteni. Die Premiere ist für den kommenden Januar vorgesehen.

Die innige Verbindung zu Shakespeare wird bei einem Blick auf den Spielplan der Saison 2016/17 auch anhand weiterer Planungen deutlich. „Das spektakulärste, ergreifendste und gottlos Genannt sei etwa unterhaltsamste Stück Majestätsbeleidigung, das Stück „Macdas die britischen Theater je gesehen haben ...“ beth“ der Theatergruppe BeReZe aus Der britische Autor spekuliert in seinem Istanbul, die in türkischer Sprache (mit 2014 in London uraufgeführten und seither deutschen Übertiteln) „mit Shakespeare mehrfach ausgezeichneten Stück über die darüber träumt, ob es vernünftige HerrThronfolge im britischen Empire nach dem scher geben kann“ (13. Oktober). Tod von Königin Elisabeth II, schildert die Entwicklung politischer Intrigen und Motive, Konstellationen und Figuren aus ruchloser Schurkereien. „Das spektakuShakespeares Dramen setzen den Rahmen lärste, ergreifendste und gottlos unterhalt- für eine Uraufführung in Kooperation mit samste Stück Majestätsbeleidigung, das dem Bremer „steptext dance project“ und die britischen Theater je gesehen haben, der Vuyani Dance Company aus Südafrika. und ich muss zugeben, dass ich jede Minu- Titel: „Out of Joint“, Premiere im kommente davon genossen habe“, schrieb Charles den März. Schließlich kommt es im Mai zu Spencer nach der Premiere im „Telegraph“. einem Gastspiel des Toneelhuis Theaters Antwerpen, das anhand von Shakespeares Die Bremer Company hat sich die deut„Othello“ den Rassismus als Machtkampf schen Rechte an dem Erfolgsstück freilich unter Männern darstellt.

(ps) Mit einem „solidarischen Preissystem“ ist die Bremer Schwankhalle in die Spielzeit 2016/17 gestartet. Es basiert auf dem Grundsatz, dass die Besucher selbst entscheiden sollen, wieviel sie für den Eintritt in das Veranstaltungshaus in der Neustadt zahlen möchten – sieben, zehn oder 14 Euro. Neu ist ebenfalls der Ansatz, einen „Zuschauerbeirat“ zu installieren, der dem Schwankhallen-Team um Pikko Husemann „mit Rat und Tat“ zur Seite stehen soll. Dafür werden Kulturinteressierte „jeden Alters mit Lust auf Theater“ gesucht, „die keine (!) Theaterexperten sind, vielleicht sogar noch nie im Theater waren und das gerne ändern möchten.“ Und wer sich – Neuheit Nr. 3 – das Programm oder einzelne Produktionen erläutern lassen möchte, kann Pirkko Husemann für „intime 2er bzw. 3er Gespräche“ buchen. Motto: „Schwankhalle for 2“. Auf dem Spielplan stehen nach dem Start mit der Musiktheaterproduktion „Liebe“ sowie den „Bremer Tanztagen“ (15. bis 18. September) das spanische Theaterfestival im Oktober, das 19. Festival für zeitgenössische Musik im November, das Tanzprojekt „Grün Gold“ (13. Januar) und das „Outnow!“-Festival in Zusammenarbeit mit dem Theater Bremen im Juni.


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OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Macbeth Nadja Loschky, Foto: Annemone Taake

„Macbeth“ von Giuseppe Verdi im Oldenburgischen Staatstheater Text: Michael Pitz-Grewenig

Hendrik Vestmann

RINGEN UM DIE MACHT M

it „Macbeth“ von Giuseppe Verdi in der Pariser Fassung von 1865 gibt der neue Generalmusikdirektor Hendrik Vestmann seinen Einstand am Oldenburgischen Staatstheater. Regie führt Nadja Loschky, auch sie präsentiert ihre erste Arbeit in Oldenburg. Über sein Werk schrieb Verdi im August 1846: „Das Thema der Oper ist weder politisch noch religiös; es ist phantastisch.“ Eine merkwürdige Aussage, handelt doch gerade diese Oper von politischer Macht und deren Legitimation. Politik bildet nicht nur den Rahmen für die Handlung, sondern steht selbst im Zentrum. Aber Verdi ging es auch um das Innenleben der handelnden Personen und um das „Unvorhersehbare“, das alles ändern kann. Genau hier setzt Nadja Loschky an. Die junge Regisseurin richtet den Blick ins Innere der Figuren und die Motivation ihres Handelns, das am Ende jede Kontrolle verloren hat. Der hereinbrechende Wahnsinn der Protagonisten ist dabei die logische Folge ihrer völligen Überforderung und ihres Gewissens. Aber gibt es da nicht auch den Wunsch nach Geborgenheit? Welche Rolle spielt die ungewollte Kinderlosigkeit? Es geht letztendlich um die Frage: Welchen Preis haben die zu zahlen, die sich am Rin-

gen um die Macht beteiligen und am Ende den Folgen ausgeliefert sind? Das hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Verdi war die Botschaft, die in diesem düsteren Drama von Shakespeares verhandelt wird, so wichtig, dass er bewusst auf die übliche Liebesgeschichte und damit auf die tragende Tenorrolle verzichtete. Am 4. September 1846 schrieb er an seinen Librettisten: „Diese Tragödie ist eine der großartigsten menschlichen Schöpfungen!“ Das sieht auch Hendrik Vestmann so: „Verdi geht mit ‚Macbeth’ einen für die Oper seiner Zeit ungewöhnlichen Weg: Er bringt ein Psychodrama auf die Bühne, in dem er alle ihm zur Verfügung stehenden musikalischen Mittel zur intensiven Charakterisierung der Figuren und der dargestellten Handlung einsetzt. Er bedient sich dabei der ganzen Bandbreite des Orchesters vom tiefsten Register bis hin zur Piccoloflöte und erschafft so eine außergewöhnlich farbenreiche Partitur.“ Premiere am 17. September, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Die nächsten Vorstellungen: 21. und 29. September; 2., 16., 21. und 28. Oktober. – Mitwirkende u.a.: Daniel Moon (Macbeth), Ill-Hoon Choung (Banquo), Nina Gravok (Lady Macbeth).


OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Agrippina 11 foyer

Das Oldenburgische Staatstheater präsentiert die Händel-Oper „Agrippina“ Text: Michael Pitz-Grewenig

Laurence Dale

KABALE AM KAISERHOF

A

ls der Ruhm des jungen Georg Friedrich Händel im fernen Italien des frühen Settecento jäh aufzublitzen begann, war es diese intrigenreiche Oper, seine jugendlich ungestüme „Agrippina“, die ihm Tür und Tor öffnete. Laurence Dale inszeniert das musikalisch schillernde, das Publikum in ein Wechselbad der Affekte eintauchende „dramma per musica“ jetzt am Oldenburgischen Staatstheater.

der christlichen Moral, und gewisse Namen zwischen ambitionierter Deutung und hisder antiken Chronik scandaleuse hatten da- torisierender Werksicht. mals wie heute einen besonderen Klang. Tom Schenks hat ein Bühnenbild mit Spiegeln entworfen, in dem sich die Eitelkeiten Die Handlung: Die römische Kaiserin Agrippina zieht alle intriganten Register, um und Intrigen in die Unendlichkeit spiegeln ihren Sohn aus erster Ehe, Nero, ein kraft- – ein kluger Griff, von dessen interessanten Möglichkeiten in der Inszenierung oft Geloses Weichei, auf den Thron zu bringen. brauch gemacht wird. Der Kostümbildner Claudio, ihr Gemahl, ist ein SchürzenjäRobby Duiveman steckt die Protagonisten ger. Nur Ottone ist gleichsam makellos in Kostüme von edlem Barock-Prunk. und verzichtet am Ende aus Liebe auf die Mit der Uraufführung am 2. WeihnachtsMacht. Jeder bekommt am Ende, was intag 1709 in Venedig landete Händel einen Die Inszenierung entspringt einer Koopetendiert war. Was für ein absurdes Happy vollen Erfolg. ration mit den Internationalen HändelEnd, bei dem am Ende diejeniHändel war in der Tat das gen die Macht bekommen, die sie Festspielen Göttingen 2015, dort war sie Nicht weniger als 27 Auffüh- gelungen, was man heute missbrauchen! Händel schuf da- ein durchschlagender Erfolg. Die Premiere rungen schlos- „Blockbuster“ nennt. mit eine bösartige Karikatur auf in Oldenburg mit dem Ensemble und Orsen sich noch chester des Oldenburgischen Staatstheadie politischen Zustände im alwährend der venezianischen Karnevalsters unter der musikalischen Leitung von ten Rom, die leider an Aktualität kaum etspielzeit 1710 an. Die vermutlich in Rom Jörg Halubek, der bereits in den vergangewas verloren hat. 1708 komponierte, für Venedig bearbeitenen beiden Spielzeiten die Barock-Produkte Oper machte ihren Weg über die Opern- Auf dieses turbulente, aber auch nachtionen „Hercules“ und „Xerxes“ dirigiert bühnen: 1713 Neapel, 1718 Hamburg, 1719 denklich machende Drama per musica hat, dürfte ähnlich reizvoll werden. Wien usw. können sich die Opernfreunde in Oldenburg freuen. Der Regisseur Laurence Dale, Premiere am 15. Oktober, 19.30 Uhr, im Händel war in der Tat das gelungen, was Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 22. der selbst eine eindrucksvolle Sängerkarman heute „Blockbuster“ nennt. Die Ingre- riere hinter sich hat, wird diese Oper, die und 29. Oktober; 6. und 9. November. Mitdienzien waren damals wie heute die gleiwirkende u.a.: Nina Bernsteiner (Agrippivon der Interaktion des macht- und liechen. Römische Geschichte war immer gut, besbesessenen Personals lebt, in einer Mi- na), Joao Fernandes/Julian Popken (Claudenn dort gab es keinen Mangel an Mördio), Leandro Marziotte (Ottone). schung aus Ironie und entlarvender Chadern, Sadisten, Blutschändern, machthung- rakterzeichnung auf die Bühne bringen. rigen Politikern und weiteren Antagonisten Seine Inszenierung ist ein souveräner Mix


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THEATER IM NORDWESTEN Unterwerfung

DER AUTOR ALS PROVOKATEUR

Oldenburg, Bremerhaven und Bremen bringen Michel Houellebecqs Skandalbuch „Unterwerfung“ heraus Text: Sven Garbade

E

dgar Selge ging in Hamburg mit einem umjubelten Solo-Abend vorweg, nun folgen gleich drei Theater der Region Nordwest und bringen ebenfalls „Unterwerfung“, den Skandal-Roman von Michel Houellebecq, auf ihre Bühnen. Die lakonisch ausgebreitete Vision einer Islamisierung Europas lässt landesweit niemanden kalt, und so ziehen jetzt auch die Häuser in Oldenburg, Bremerhaven und Bremen mit eigenen Inszenierungen nach. Eine solche flächendeckende Versorgung mit einem Text ist in der hiesigen Theaterlandschaft bemerkenswert.

Ulrich Mokrusch

Michel Houellebecq

Weder innere Widerstände noch alarmistischer Furor zerrütten dabei den Anti-Helden, er gleitet auf eine provokant bequemliche Weise in die neue, radikal islamische Zeit hinüber. Die Frage bleibt: Steht tatsächlich ein derart imperialistischer Islam zu befürchten – und würde er den Humanismus Europas zum Verlöschen bringen? Die Frage mag in weiten Teilen spekulativ und unrealistisch, streckenweise sogar demagogisch sein. Doch das Thema bewegt die Gemüter wie kein Zweites und künstlerische Zuspitzungen sind gefragt. Dass am Erscheinungstag von „Unterwerfung“ zudem der Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ stattfand, verzahnte literarische Fiktion und faktische Realität auf eine zuvor unvorstellbare Weise.

Der Erfolg scheint sich aus mehreren Quellen zu speisen. Houellebecqs literarische Technik, bestehende Aushöhlungserscheinungen der Gegenwart zuzuspitzen und sie in melancholische Zukunftsvisionen fortzuschreiben, gerät in diesem, seinem sechsten Roman an die vielleicht größte so- „Unterwerfung“ bleibt dabei ein Text, der ziale Sprengfalle. Er beschreibt aus der Per- mit der eigenen Plausibilität zu kämpfen spektive eines Universitäts-Dozenten, wie hat. Für eine Dystopie erscheint er zu indifFrankreich ferent, für einen Polit-Thriller zunächst Relevanz und Aufregung sind zu unwahrscheinlich. Dennoch in einen in jedem Fall garantiert. spiegelt (und verstärkt!) der Bürgerkrieg Roman die Befindlichkeit einer zwischen Nationalisten und Islamisten Gesellschaft, die im Begriff ist, sich an der gerät und am Ende sogar von einem islami- Frage des Islams in einer geradezu psychoschen Präsidenten, unter starker Einfluss- pathologischen Gereiztheit aufzureiben. nahme Saudi-Arabiens, regiert wird.


THEATER IM NORDWESTEN Unterwerfung

Genau richtig also für das manchmal so schläfrige Theater? Relevanz und Aufregung sind in jedem Fall garantiert. Zugleich markiert Houellebecqs Erfolg am Deutschen Schauspielhaus (in der Inszenierung von Karin Beier) eine Neubesinnung auf den Autoren als zentrale Instanz des Theaters. Es scheint, dass sich im Gegenwartstheater die postdramatischen Experimente ein Stück weit totgelaufen haben und eine Rückbesinnung auf den Autoren und dessen polarisierende Kraft stattfindet. In der Mode, Bestseller aus der Buchbranche für die Bühne zu adaptieren, schwingt möglicherweise die Sehnsucht nach einer Restauration des Autors als maßgebender Instanz des Theaters mit. In der Vielfalt von Handschriften junger Regisseure, in deren buntem Einerlei,

möchte man ihn wieder an Bord haben: den identifizierbaren Verfasser, den Denker und Urheber, den haftbaren Provokateur oder das sich selbst bespiegelnde Genie. Seien es die hochdramatischen Anwaltsakten eines Ferdinand von Schirach, das Durchmessen von Bildungshorizonten bei Daniel Kehlmann oder die autobiografischen Selbsterkundungen von Karl Ove Knausgård: Die unvergleichliche Handschrift eines Einzelnen zieht wieder. Den Textwolken von kombinatorisch agierenden Regie-Kollektiven weht damit ein leicht restaurativer Wind entgegen. Wobei in den kommenden „Unterwerfung“-Inszenierungen selbstverständlich auch szenische Neuerungen anstehen. In Oldenburg kommt das Stück unter der Regie von Peter Hailer als Solo für einen

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Schauspieler (mit Jens Ochlast) auf die Bühne. In Bremen wird die junge Regisseurin Leonie Böhm den Roman zu einem Theaterabend für ein dreiköpfiges Ensemble sowie einen Musiker einrichten. Und auch in Bremerhaven verspricht die Inszenierung von Mark Zurmuhle eine neue Fassung mit insgesamt vier Spielern – deutliche Variationen also zum Hamburger Monolog. Lust auf einen Vergleich sämtlicher Fassungen wecken sie alle. Rufus Beck

Premieren „Unterwerfung“ nach Michel Houellebecq: 30. September, Kleines Haus, Oldenburgisches Staatstheater 12. November, Großes Haus, Stadttheater Bremerhaven 9. Dezember, Kleines Haus, Theater Bremen


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OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Imago Suite/4 Seasons

Antoine Jully zeigt den Doppelabend „Imago Suite/4 Seasons” Text: Sabine Komm

Probenfotos: Imago Suite/4 Seasons

MAGIER DES TANZES A

lwin Nikolais (1910-1993) gilt als Theatermagier. Als einer der ersten hat der Amerikaner Bewegungen und technische Tricks kombiniert. Jetzt zeigt das Oldenburgische Staatstheater die historische Rekonstruktion des abstrakten Ballettklassikers „Imago Suite“.

und heute Co-Direktor der Nikolais/Louis Foundation for Dance Inc. in New York ist.

Mit „4 Seasons“, dem zweiten Teil des Doppelabends, erfüllt sich der 38-jährige Jully einen Traum: „Ich wollte schon immer mit Tänzern und dem Chor zusammenarbeiten.“ Abgesehen von einigen Handglocken Die Tänzer von heute tragen die Original- verzichtet die halbstündige Uraufführung Kostüme von damals, darunter Ganzkörauf Musikinstrumente. Stattdessen singt pertrikots und hohe Hüte. Durch die rasch der erweiterte Chor a cappella Chansons wechselnden Outfits erinnert die 35-minü- von Paul Hindemith, geistliche Gesänge tige Inszenierung an Gemälde und Zirkus. von Max Reger, Kompositionen von Peteris „Nikolais wollte den Körper von hierarchi- Vasks und „Cloudburst“ (Wolkenbruch) schen Ordnungen befreit wissen. Dafür von Eric Whitacre, der auch an der Filmreiließ er seine Ballerinen schon mal in Zelten he „Fluch der Karibik“ mitwirkte. oder Säcken über die Bühne toben“, sagt Oldenburgs Ballettchef Burkhard Nemitz. Jully geht es dabei nicht konkret um die Jahreszeiten, sondern um menschliche Gefühle und den Lebenskreislauf von der Alles soll so sein wie damals, vor über Geburt bis zum Tod. Seine Tänzer tragen 50 Jahren, als Nikolais‘ Inszenierung die hautfarbige Kostüme, alles ist sehr purisTanzwelt aufwirbelte. Die Schatten der tisch: „Wir wollen, dass sich die Zuschauer Figuren und Requisiten werden auch jetzt wieder vielfach vergrößert auf farbige Kulis- auf die Körper konzentrieren.“ Das Bühsen geworfen. Vor- und Rückwärtsbewegun- nenbild besteht aus 180 Quadratmetern gen im Takt elektronischer Musik bewirkten abstrakt bekritzeltem Papier, das zerknüllt und dann von hinten angestrahlt wurde, Vergrößerungseffekte. „Nicolais ist auch auch das ein Sinnbild für Emotionen. heute noch modern, extrem modern“, sagt Oldenburgs Chefchoreograf Antoine Jully. Premier am 1. Oktober, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 9., Für die Einstudierung wurde ein promi20. und 30. Oktober; 15. November; 10. nenter Gast ins Haus geholt. Alberto Del Dezember. Saz, der noch bei Nikolais getanzt hat


THEATER SZENE Neues von den Bühnen der Region 15 foyer

SZENE Neues von den Bühnen der Region Text: Peter Schulz

Valda Wilson mit dem Publikumspreis der Volksbühne Oldenburg

TREFFPUNKT LUZERN Nahezu wie eine Dependance des Bremer Theaters mutet das Theater im schweizerischen Luzern an, wo Benedikt von Peter mit Beginn dieser Spielzeit die Intendanz übernommen hat. Denn der Regisseur und frühere Operndirektor am Goetheplatz setzt an neuer Wirkungsstätte auf Mitarbeiter, die er in Bremer Tagen offenbar schätzen gelernt hat. Von Peter „heuerte“ nicht nur Clemens Heil als Musikdirektor an, sondern holt auch Regisseure wie Alice Zandwijk, Felix Rothenhäusler, Nina Mattenklotz und Alexander Giesche oder die Dirigenten Olof Boman und Stefan Klingele ins Haus – allesamt bestens bekannt aus Bremer Produktionen. Marco Štorman wurde als Hausregisseur verpflichtet, Dramaturgin Regula Schröter amtiert als Künstlerische Leiterin Schauspiel. Im Spielzeitheft bekennt der neue Intendant übrigens, den Ruf aus Luzern beinahe verpasst zu haben. Der Brief mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch habe nämlich zwei Monate lang auf einem falschen Schreibtisch im Bremer Theater gelegen.

schen Komponisten David Fennessy in der Münchener Muffathalle. Die Koproduktion der Münchener Biennale mit dem Münchener Kammerorchester und dem Theater Osnabrück wurde von Marco Štorman inszeniert, dessen „Parsifal“ gerade in Bremen zu sehen ist. Zum Ende der Spielzeit 2016/17 ist „Sweat of the Sun“ in Osnabrück zu erleben.

Der mit 5000 Euro dotierte Kurt-HübnerPreis der Bremer Theaterfreunde ist zum ersten Mal in seiner 21-jährigen Geschichte zu gleichen Teilen an zwei Preisträger vergeben worden. Nadine Geyersbach und Alexander Swoboda stehen laut Jury „exemplarisch für die bemerkenswerte Gesamtleistung eines Ensembles starker Schauspielerpersönlichkeiten am Theater Bremen.“

.......................................... .......................................... 60 Fachjournalisten des Magazins „Die Deutsche Bühne“, das vom Deutschen Bühnenverein herausgegeben wird, haben das Stadttheater Bremerhaven zu „einem der besten Theater abseits der großen Zentren“ der Saison 2015/2016 gewählt. Die Bestnote erhielt das Theater Freiburg. Bremerhaven teilt sich Platz zwei mit den Häusern in Halle, Konstanz, Graz, Heidelberg, Trier und Gießen.

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Opernsängerin Valda Wilson ist mit dem .......................................... Publikumspreis der Volksbühne Oldenburg geehrt worden (Foto). Die Auszeichnung für besonders erfolgreiche Bühnenauftrit„So sieht neues Musiktheater heute aus. So sollte es aussehen: kurzweilig, zwanglos, lei- te wird alle zwei Jahre verliehen, abwechselnd in den Sparten Musik/Ballett und denschaftlich“, jubelte die Kritikerin des Schauspiel. Bayerischen Rundfunks nach der Uraufführung von „Sweat of the Sun“ des iri-

Zu einem gefragten „Event“ hat sich offensichtlich der Opernball im Oldenburgischen Staatstheater entwickelt. Der Vorverkauf für die nächste, erneut von Generalintendant Christian Firmbach moderierte Veranstaltung am 14. Januar 2017 mit dem Oldenburgischen Staatsorchester sowie Künstlerinnen und Künstlern der verschiedenen Sparten hat bereits begonnen.

.......................................... Die Kinderclub-Produktion „Alle sagen Mama anders“ des Oldenburgischen Staatstheaters ist zum 7. Deutschen Kindertheaterfest eingeladen worden, das im Oktober in Leipzig stattfindet. Das von der Theaterpädagogin Hanna Puka entwickelte Stück gehört zu den sechs Inszenierungen, die aus ca. 40 Bewerbungen ausgewählt wurden.


foyer 16

STADTTHEATER BREMERHAVEN Coppélia

SCHWARZE PUPPE Aus der Produktion «Squeeze» von Sergei Vanaev

Bremerhavens Ballettchef Sergei Vanaev entwickelt Choreographie zu „Coppélia“ von Leo Delibes Text: Karin Hiller

E

s hat schon Tradition, dass sich Bremerhavens Ballettchef Sergei Vanaev in jeder Spielzeit ein klassisches Ballett vornimmt und es in seiner unverwechselbaren choreographischen Sprache zeitgenössisch arrangiert – immer mit aufrichtigem Respekt vor dem Original. In Léo Delibes’ „Coppélia“ fand Vanaev die Verquickung von Mystik und Komödie, die ihn zu neuen Ideen in Bewegungssprache und szenischer Umsetzung inspirierte: „Ich möchte mehr die komödiantische Seite meiner Choreographien pflegen. Die kuriosen Situationen in ‚Coppélia’ sind für mich eine phantastische Vorlage, denn die choreographische Sprache entwickelt sich nicht nur durch die Musik.“

ne Ehrgeiz. „Es ist wie eine Sucht für ihn“, so Vanaev, „die er nur befriedigen kann, indem er am Ball bleibt.“ Zuerst noch Sympathieträger, entwickelt sich Coppélius in der Umgebung seines Labors, das Darko Petrovic magisch mit Monitoren und Zahnrädern ausstattet, zum bösartigen Exzentriker, der von seinem Trieb beherrscht wird. Die Vorstellung, ein künstliches Geschöpf zu erschaffen, gehörte auch im 19. Jahrhundert zu den großen Träumen der Menschheit. Heutzutage sind Roboter und künstliche Automaten, die menschliche Funktionen übernehmen, ein unverzichtbarer Teil des Alltags geworden.

Der in seiner Werkstatt mit schwarzer Magie experimentierende Dr. Coppélius hat die Puppe Coppélia erschaffen, die so echt und menschlich wirkt, dass sich der junge Franz in sie verliebt. Doch bevor Coppélius die Seele des armen Jünglings ergaunern kann, um damit die Puppe zum Leben zu erwecken, nimmt Franz’ eifersüchtige Verlobte Swanilda heimlich den Platz der Puppe ein und deckt die Täuschung auf.

Franz lässt sich auf Coppélius und seine Magie ein, weil er sich nach etwas Mystischem sehnt, das anders ist als sein Alltag. Er projiziert seine Hoffnungen auf die Puppe. „Es dreht sich auch viel um Liebe, Sex und unerfüllte Sehnsüchte in diesem Stück“, betont Vanaev. In Delibes’ Musik nimmt er nur minimale Schnitte und Kürzungen vor, seiner Inszenierung verpasst er einen „französischen Touch“ und lässt auch parodistische Elemente einfließen.

Coppélius ist ein Künstler und Erfinder, hat den inneren Drang, etwas zu erschaffen. Der Menschheit will er damit keinen Gefallen tun, sondern ihn treibt der eige-

Premiere am 15. Oktober, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 2. und 11. November. Musikalische Leitung: Tonio Shiga.


STADTTHEATER BREMERHAVEN Der f liegende Holländer 17 foyer

LIEBE, FLUCH UND TOD Joachim Goltz singt die Titelpartie

Matthias Oldag inszeniert Wagner-Oper „Der fliegende Holländer“ am Stadttheater Bremerhaven Text: Karin Hiller

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as Leben auf dem Meer war immer mit geheimnisvollen Mythen behaftet. Nicht zu zähmende Naturgewalten und Gruselgeschichten von Geisterschiffen verbreiteten Aberglauben und Ängste unter den Seeleuten. Das Stadttheater Bremerhaven, die Spielstätte am Meer, bringt jetzt die Wagner-Oper „Der fliegende Holländer“ heraus. Die Sage des Fliegenden Holländers, der verflucht ist, auf dem Meer herumzuirren, bis ihn eine treu liebende Frau erlöst, begegnet Richard Wagner erstmals bei der Lektüre von Heines „Memoiren des Herrn Schnabelewopski“. Wenig später, im Jahre 1839, gerät Wagner auf der Flucht vor seinen Gläubigern von Riga nach Paris an Bord eines Segelschiffs in einen heftigen Sturm. Die beängstigende Erfahrung mit der rauen, tosenden See und die schaurigen Erzählungen der Matrosen hinterlassen einen bleibenden Eindruck und sind ihm Inspiration für eine neue Oper. Zwei konträre Welten begegnen uns in Wagners „Der Fliegende Holländer“. Auf der einen Seite die uns bekannte Welt an Land, wohlgeordnet, in Regeln und Konventionen gefangen, von der Macht des Geldes bestimmt. Und dann die Welt des Ozeans, ein Ort, auf dem sich unser Leben nicht abspielt. Dort herrscht in endloser Weite die Freiheit des Chaos.

Für Matthias Oldag, der Wagners romantische Oper in Bremerhaven inszeniert, sind es genau diese antagonistischen Gegensätze von Chaos und Ordnung, aus denen die Oper ihr Spannungspotential bezieht. Senta, sehnsüchtig auf den Holländer hoffend, um die unerträgliche Enge ihres Lebens und die unmenschlichen Verhältnisse ihrer von Geld beherrschten Welt hinter sich zu lassen, fühlt sich berufen, den Holländer von seinem Fluch zu erlösen. „Senta ist eine Grenzfigur“, so Oldag, „unendlich einsam, mit einer psychischen Disposition. Sie hat sich in eine Abseitsposition manövriert, man kommt nicht mehr an sie heran.“ Sie opfert sich für eine mythische Figur, springt in den Tod, um den Holländer zu retten. „Sentas Sprung von der Klippe ist ein Selbstmordfanal, ein Terrorakt gegen sich selbst.“ Senta und der Holländer teilen ein gemeinsames Schicksal, sind übermächtigen Strukturen ausgeliefert, denen sie nicht entkommen können. Ihre Liebe ist ein Ausweg aus den Lebensumständen, unter denen sie leiden. Schon bei ihrer ersten Begegnung erkennen sie ihre Seelenverwandtschaft. Was verbirgt sich hinter der Katastrophe, nicht sterben zu können? Oldag: „Der Holländer sieht das Elend der Menschen al-

le sieben Jahre wieder, sieht alles, was sie tun und dass sie nichts dazulernen – ein deprimierendes Schicksal.“ Die Oper markiert den Beginn von Wagners künstlerischer Entwicklung in Richtung durchkomponiertem Musikdrama. Dem Orchester fällt erstmals eine entscheidende, Stimmung erzeugende Rolle zu. Charakteristisch die aufwühlende musikalische Darstellung der Naturgewalten. Eine offene Bühnenlösung (Bühne: Anna Kirschstein) legt in Oldags Inszenierung den Fokus stark auf die Figuren. Sie bewegen sich in einer kalten, geschäftlichen Welt, einer zeitlosen Moderne. Nur die aus der Zeit gefallene Figur des Holländers hat ein barockes Äußeres (Kostüme: Ulrike Melnik). Und der Schluss? Gibt es einen Erlösungsmoment? Oldag sieht kein befreiendes Ende: „Der Holländer nimmt Sentas Opfer nicht an, er fährt zurück auf den Ozean und wird in sieben Jahren wiederkommen.“ Premiere am 29. Oktober, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Die nächste Vorstellung: 5. November. – Musikalische Leitung: Marc Niemann. Mitwirkende u.a.: Joachim Goltz (Holländer), Agniezka Hauzer (Senta), Leo Yeun-Ku Chu (Daland).


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MUSIK Bremer GMD

Bremer Philharmoniker, Foto: Henning Köpke

Neuer Bremer Generalmusikdirektor kommt frühestens zur Spielzeit 2018/19 Text: Peter Schulz

CHEF AM PULT GESUCHT D

as Pult der Bremer Philharmoniker dürfte nach dem Abschied von Markus Poschner im kommenden Sommer vorerst unbesetzt bleiben. Wie aus der Findungskommission zu hören ist, wird der neue Generalmusikdirektor der Hansestadt sein Amt frühestens 2018 antreten.

einmal ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllen, bis sie frei sind“, weiß Carmen Emigholz und kommt zu dem Schluss: „Es wird höchstwahrscheinlich eine Interimsspielzeit geben.“

nen keine guten musikalischen Leiter haben werden.“

Eine Auffassung, die Carmen Emigholz teilt. Programmatisch sei das Orchester darauf vorbereitet und mit Gastdirigenten Eine Perspektive, die den Beteiligten keiarbeite es ohnehin regelmäßig zusammen. ne „Bauchschmerzen“ bereitet. „Nach dem „Wir hatten uns zwar gewünscht, dass die Abschied von Lawrence Renes 2006 haben Suche schneller beendet werden kann, wir die Saison 2007/08 ohne GMD überbrü- aber noch wichtiger ist, dass eine gute Sieben Kandidatinnen und Kandidaten cken müssen“, erinnert sich Intendant Köt- Wahl getroffen wird.“ hatten sich in den vergangenen Monaten auf den Weg nach Bremen gemacht, um ein ter-Lixfeld. „Und das war musikalisch eine der erfolgreichsten in der Geschichte des Probedirigat bei den Philharmonikern zu Auch Christian Kötter-Lixfeld hebt dieOrchesters.“ absolvieren, die anschließend ebenso ein sen Aspekt hervor. „Die Chemie zwischen GMD und Orchester muss einfach stimMeinungsbild entwickelten wie die FinAuch am Bremer Theater sieht man dieser men. Deshalb in der Saison 2017/18 lieber dungskommission unter der Leitung von Möglichkeit gelassen entgegen. „Wir geKulturstaatsrätin Carmen Emigholz. „Im alle zwölf als üblicherweise sieben Philhen 2017/18 von einer Übergangsspielzeit Rennen“ blieben zwei Dirigenten, mit deharmonische Konzerte mit Gastdirigenten aus“, bestätigte Michael Börgerding, Gene- bestreiten als eine überhastete Entscheinen aktuell verhandelt wird. „Das sind ralintendant des Theater Bremen, auf eine dung treffen. Es wäre aber sicher gut, wenn sehr komplexe Gespräche, bei denen viel foyer-Anfrage. „Ohnehin planen wir dieberücksichtigt werden muss“, erläutert wir noch 2016 zu einem Ergebnis kämen.“ se Saison schon länger und das auch ohne Christian Kötter-Lixfeld, Intendant der GMD.“ Dafür zuständig ist die FindungskommisBremer Philharmoniker. sion, der neben den genannten Persönlichkeiten auch zwei Orchestermusiker und Schließlich gelte es, nicht nur die künstle- Beim Blick auf das Opernprogramm erIngo Gerlach, Chefdramaturg Musik am rischen (und finanziellen!) Rahmenbedin- wartet Börgerding deshalb keine ProbleTheater Bremen, angehören. Dass auch der gungen festzulegen, sondern auch die Inte- me: „Mit Olof Bomann und Clemens Heil ressen der Bremer Philharmoniker und des haben wir schon drei feste Verabredungen allseits geschätzte Markus Poschner als für diese Spielzeit. Ich mache mir, um ehr- „Verursacher“ der aufwändigen GMD-SuBremer Theaters zu berücksichtigen und lich zu sein, eigentlich keine Sorgen, dass zudem die Terminkalender miteinander che nach seiner Meinung gefragt wird, darf wir für die sechs oder sieben Produktioabzustimmen. „Gute Kräfte müssen erst als sicher gelten.



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PREMIEREN-RUNDSCHAU

Theater Bremen: „Parsifal“ Foto: Jörg Landsberg Termine: 18. September; 3. und 16. Oktober; 20. November; 11. Dezember

Oldenburgisches Staatstheater: „Der Golem“ Foto: Stephan Walzl Termine: 22., 27. und 29. September; 1. und 9. Oktober

Theater Bremen: „Seymour“ Foto: Jörg Landsberg


PREMIEREN-RUNDSCHAU

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PREMIEREN-RUNDSCHAU

Theater Osnabrück: „Die Zauberflöte“ Fotos: Uwe Lewandowski Termine: 23. und 28. September; 6., 9., 23. und 28. Oktober; 5. und 12. November; 8., 18., 20., 23. und 26. Dezember

Oldenburgisches Staatstheater: „Titanic“ Foto: Stephan Walzl Termine: 15. und 25. September; 2., 15., 26. und 29. Oktober; 29. November


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MUSIK Glocke Bremen

Bremer Konzerthaus erwartet Weltstar Cecilia Bartoli und stabile Besucherzahlen Text: Peter Schulz

Cecilia Bartoli, Foto: Uli Weber / Decca Classics

GLOCKEN-KLÄNGE

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ontag, 21. November: Sie betritt die Bühne. Sie, die unvergleichliche Cecilia Bartoli. Zum nunmehr zehnten Mal gastiert die römische Mezzosopranistin in der Bremer Glocke, diesmal mit ihrem neuen Programm „Händel Heroines“ und begleitet von „Les Musiciens du Prince“, dem neugegründeten Barockensemble der Opéra de Monte Carlo, dessen künstlerische Leiterin sie ist. Das Konzert der weltweit gefeierten Sängerin in der Reihe „Glocke vokal“ ragt ganz ohne Zweifel aus dem Saisonprogramm des Konzerthauses heraus, ohne die Bedeutung aller anderen Künstlerinnen und Künstler schmälern zu wollen. „Jeder Auftritt von Cecilia Bartoli ist ein unvergessliches Erlebnis“, urteilt Glocke-Geschäftsführer Jörg Ehntholt, der auch dank stabiler Eintrittspreise wieder mit einem ausverkauften Haus rechnen kann.

Ehntholt geht allerdings davon aus, dass die Elbphilharmonie („Die will man doch sehen und erleben!“) zunächst eine besondere Anziehungskraft auf das Publikum ausüben wird. Mit Nachteilen für sein Haus sei aber nicht zu rechnen: „Die Künstleragenturen kennen die Landkarte ganz genau. Hamburg ist eben doch ein gutes Stück weit von der Region Nordwest entfernt. Ein Rückgang bei den Buchungen ist deshalb nicht zu erwarten.“ Die Auslastung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 wies 354 Veranstaltungen und 200.649 Besucher auf. Die Zahlen liegen zwar etwas unter denen des Vorjahres (365/216.912), die Auslastung sei allerdings gleichgeblieben und betrage nach wie vor durchschnittlich 80 Prozent.

Zum weitgespannten Reigen der kommenden Eigenveranstaltungen (Ehntholt: „Trotz unserer eingeschränkten finanziEr sieht sich durch den erneuten Besuch der ellen Möglichkeiten“) gehören neben der Primadonna in seiner Auffassung bestätigt, Reihe „Glocke Spezial“ u.a. mit dem Piadass die Glocke ihre herausragende Position nisten Chilly Gonzales (15. Dezember) und im Wettbewerb mit anderen Sälen im Umder Fado-„Königin“ Mariza (9. April) wiekreis behaupten wird. Denn Hamburg sei der die „Glocke Jazznights“. Sie bieten u.a. zwar mit der Laeiszhalle und der neuen Elb- Konzerte mit Al Jarreau und der NDR-Big philharmonie sehr attraktiv, aber: „Bis auf Band (10. November) sowie dem Branford wenige Ausnahmen sind die Größen der Klas- Marsalis Quartet und dem Jazz-Vokalisten sikszene auch bereits bei uns aufgetreten.“ Kurt Elling (29. März).


MUSIK 27. Musikfest Bremen

27. Musikfest Bremen klang in die gesamte Region Nordwest hinaus Text: Peter Schulz

Foto: Musikfest Bremen/fotoetage

STRAHLENDE WIRKUNG „Eugen Onegin“, Foto: Heiko Sandelmann

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ar es „Tancredi“, Rossinis erste Opera seria, konzertant aufgeführt von Ottavio Dantone und seinem Ensemble Accademia Bizantina? Oder der Klavierabend mit dem gefeierten russischen Pianisten Daniil Trifonov? Oder sorgte Monteverdis „L’Orfeo“ mit Rolando Villazón und Magdalena Kožená für den Höhepunkt? Egal – das Musikfest Bremen setzte auch bei seiner 27. Auflage wieder zahlreiche Glanzlichter. Ganz so, wie es Intendant Thomas Albert angekündigt hatte. „Das Programm weist viele Besonderheiten auf. Allen gemeinsam ist jedoch die hervorragende künstlerische Qualität. Dieses Musikfest wird noch lange nachklingen“, versprach er bei der traditionellen Eröffnungsveranstaltung im Festsaal des Bremer Rathauses, die wieder am Beginn der „Großen Nachtmusik“ stand. Der beliebte Konzertreigen konnte in diesem Jahr erneut erweitert werden, stand doch mit dem gerade fertiggestellten Innenhof des Gebäudes der Bremer Landesbank am Domshof der nunmehr neunte Veranstaltungsort zur Verfügung. Das glänzend aufgelegte „Signum Saxophone Quartet“ setzte ihn u.a. mit einer Bearbeitung von Griegs „Aus Holbergs Zeit“ exzellent ins Szene.

23 foyer

Das weckte bereits die Vorfreude auf das nächste Musikfest, wobei die Illuminierung des Marktplatzes dann hoffentlich wieder ähnlich stimmungsvoll ausfällt wie in den Vorjahren. Denn das gewohnte Hochgefühl angesichts der geschickt ausgeleuchteten Gebäude wurde diesmal weniger durch das temporäre Gerüst an der Rathausfassade, sondern vielmehr durch eine martialisch anmutende Schweinwerfer-Batterie getrübt, deren wuchtiges Licht das festliche Ambiente nachhaltig störte. Ungleich harmonischer war es da auf dem Empfang zur Eröffnung (siehe auch die nachfolgenden Seiten) zugegangen, bei dem Bürgermeister Carsten Sieling vor geladenen Gästen die über die Grenzen Bremens hinausstrahlende Wirkung des Festivals hervorhob. Nikolaus Behr, Vorstandsmitglied des Hauptsponsors EWE AG, pflichtete dem Hausherren in seiner Rede bei („Das Musikfest hat sich in viele Richtungen geöffnet, wir können stolz sein auf dieses Glanzlicht für Bremen und die Region Nordwest“) und versprach mit Blick auf Thomas Albert: „Wir werden auch weiterhin Noten zu Ihrer Partitur beisteuern“ – sprich: zu den unentbehrlichen finanziellen Förderern des Festivals gehören.

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foyer 24

MENSCHEN IM FOYER 27. Musikfest Bremen

MENSCHEN IM FOYER

Dr. Christoph Grunenberg, Kunsthalle Bremen

Senatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Bernd Neumann, Kulturstaatsminister a.D.

Prof. Bernd Altenstein, Prof. Thomas Albert, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, Ronaldo Villazón


MENSCHEN IM FOYER 27. Musikfest Bremen

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Luise Scherf, Dr. Henning Scherf, Bürgermeister a.D. Jörg Ehntholt, GF der Glocke Veranstaltungs GmbH

Christa Fuchs (OHB) Marco R. Fuchs (OHB)

Hildegard Christiansen Fon 0421 - 25 57 35 Oberneulander Heerstraße 26 - 28 28355 Bremen Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr Sa. 10.00 - 13.30 Uhr www.christiansen-women.de Fotos: fotoetage/Nikolai Wolff


foyer 26

MUSIK Ensemble „Weser-Renaissance“

KLINGENDE REFORMATION

Ensemble „Weser-Renaissance“

Weser-Renaissance gestaltet Konzert-Zyklus über Martin Luther und die Anfänge der protestantischen Kirchenmusik Text: Ute Schalz-Laurenze

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anfred Cordes und sein Ensemble „Weser-Renaissance“ gestalten jedes Jahr vier Konzerte als Zyklus zu einem Thema. Da bleibt es nicht aus, dass unbekannte und seltene Musik zu hören ist, die aber immer ein großes Publikum anzieht, weil man sich auf die Spitzenqualität der Wiedergaben verlassen kann.

den.“ Die qualitative Spitze dieses Denkens ist 200 Jahre später die Musik von Johann Sebastian Bach.

Im Mittelpunkt des Weser-RenaissanceZyklus in Bremen stehen die Choräle von Martin Luther, der wie kein anderer Theologe die Ausübung der Musik als Glauben verstand. So erklingen im ersten Konzert am 10. November (Unser Lieben FrauNun lockt ein besonderes Jubiläum: 500 en Kirche) von Luther erfundene MelodiJahre Reformation und ihre Folgen für die en, die Johann Walther in mehrstimmiMusik, darin insbesondere die Rolle Marge Musik gesetzt hat. Georg Rhau war ein tin Luthers, der der Musik einen außerorVertrauter Luthers, der „die neuen protesdentlichen Stellenwert zuwies. Pauken und tantischen Lieder und ausgewählte alte kaTrompeten mochte er nicht, auch keine Or- tholische“ (Cordes) in seine Lichtmess-Vesgel und Streichinstrumente, sein Instruper hineingenommen hat (9. Februar, St. ment war die Laute. Für sie schrieb er, der Petri-Dom). selbst sehr gut sang, neue Lieder. „Dann gibt es jede Menge protestantische Auch für Kinder: „Kinder müssen singen Flugblätter“, so Cordes, „zum Beispiel: So und die Musica mit der ganzen Mathema- treiben wir den Papst hinaus… Das waren tica lernen“ (den richtige Kampflieder“ (9. Hinweis könnten 500 Jahre Reformation und März, St. Petri-Dom). Das unsere Bildungsletzte Konzert (27. April, ihre Folgen für die Musik ... St. Petri-Dom) bietet dann politiker ja gut vertragen). Und seine die umgedichteten lateideutschen Gemeindelieder wurden einer nischen Hymnen als vier- bis sechsstimder schärfsten Waffen der Reformation. mige Motetten in deutscher Sprache. So Darüber hinaus war er der Überzeugung, begegnen wir natürlich nicht einem Komzur Exegese und Weitergabe des Evangeponisten Martin Luther, sondern einem leiliums tauge besonders die Musik: „So wie denschaftlichen Denker, dessen Anschaudas Evangelium gepredigt wird, so kann es ungen die gesamte Musikgeschichte in eine auch durch die Musik weitergegeben wer- andere Richtung lenkten.


MUSIK Sendesaal Bremen

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Opernrätsel (mpg) Unser heutiger Komponist ist nur noch wenigen Liebhabern der Oper bekannt. Auch in der Opernwelt sichert zumeist der Erfolg den Platz in der Musikgeschichte und diese hat es nicht gut gemeint mit dem gesuchten Künstler. „To be, or not to be!“ heisst ihr Verdikt unmissverständlich. Neben Rossini, Verdi, Puccini und Co. war im 19. Jahrhundert kein Platz mehr für einen weiteren italienischen Opernkomponisten.

Christian Tetzlaff

Sendesaal Bremen bringt Musiker zum Schwärmen – Programm bis Januar vorgelegt

HEIM-SPIELE T

ennis-Crack Boris Becker nannte den Center Court von Wimbledon einst „mein Wohnzimmer“, PopLiterat Benjamin von Stuckrad-Barre empfindet ähnlich, wenn er an Bahnhöfe denkt. Geiger Christian Tetzlaff hingegen wähnt sich in seiner „persönlichen Kirche“, wenn er im Sendesaal Bremen steht.

Inspiration aus der Stille, die er ermöglicht, in einer lauten Zeit voller Misstöne“, schreibt der Vorsitzende des Sendesaal-Vereins in der aktuellen Programmübersicht.

Auch der norwegische Tenor(-saxofonist und -sänger) Håkon Kornstad kehrt gern in den Konzertsaal zurück (13. November), den er bei seinem Auftritt bei der Das Doppelkonzert des international ge„jazzahead!-clubnight“ schätzen gelernt fragten Virtuosen, der am 24./25. Oktober hatte. „Als wir damals von der Bühne sämtliche Bach-Werke für Violine solo gingen, guckte sich die ganze Band an und einspielt, gehört zweifellos zu den Höhesagte: WOW! Was für ein Saal! Der nahm unsere Musik, schüttelte sie und warf sie punkten der nunmehr achten Saison des Konzertsaals, die allein bis zum Januar auf eine akustisch phantastische Weise über 50 Veranstaltungen aufweist und be- wieder aus. Er passt wie ein Handschuh reits begonnen hat. Tetzlaff, laut Hambur- zu unserem Mix von Jazz und klassischen ger Abendblatt „Ein Gegenmodell zu David Liedern.“ Garrett“, nahm im Sendesaal bereits fünf Kammermusik-CDs auf und hat dabei „die Zum erneuten Heim-Spiel im Sendesaal Andacht, Stille und Wärme des Klanges ge- kommt auch das Amaryllis-Quartett mit funden, die diese Arbeit zur Freude macht seiner neuen Bratscherin Tomoko Akasaka, – ergänzt durch ein wunderbares Team mit die Lena Eckels ersetzt hat. Beim Konzert Betreuung in wirklich allen Belangen.“ am 22. November mit der sinnigen Bezeichnung „Aufbruch“ stehen die Streichquartette op. 18/6 und op. 130 von Ludwig Ein Lob, das Peter Schulze zweifellos als van Beethoven sowie das Streichquartett Auszeichnung für alle Mitwirkenden wertet. „Ich habe den Eindruck, dass der Saal Nr. 3 von Béla Bartók auf dem Programm. immer mehr gebraucht wird: als Ort der

Dabei hatte unser gesuchter Komponist alles richtiggemacht und für seine zweite Oper seinen Freund Arrigo Boito gewonnen, den Librettisten der Stunde. Doch die Zeit war um 1865 in Italien wohl noch nicht reif für einen derart anspruchsvollen Stoff nach einem sehr bekannten Drama von William Shakespeare. Die Uraufführung 1865 in Genua war wie die folgende wichtige Inszenierung an der Mailänder Scala sechs Jahre später kein Erfolg. Unser Komponist widmete sich fortan erfolgreich dem Dirigieren. Er war fast zwei Jahrzehnte lang Chef der Mailänder Scala und brachte dort unter anderem Verdis „Otello“ zur Uraufführung. Sie wissen bestimmt, wie dieser Komponist und seine zweite Oper heißen. Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Oktober 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische Staatstheater. Die Auflösung des Opernrätsels in foyer 115 lautet „Die Nase“ von Dimitri Schostakowitsch. Gewonnen haben: Gabi Chapus, Oldenburg Farin Farajollahi, Berlin Tobias Hener, Oldenburg Sibylle Kedenburg, Sottrum Rolf-D. Kempf, Bremen Hermann Köhler, Wiefelstede Andrea Kohne, Bremen Ilse Kresin, Oldenburg Frank Lindhorst, Bremen Götz Matthes, Achim Marianne Nagel, Delmenhorst Nulle, Bremerhaven Annelie Roselius, Bremen Andrea Schneider, 51469 Berg. Gladbach Michael Ulrich, Bremerhaven


foyer 28

MUSIK Canto General

Annekatrin Kupke

Neu gegründeter Verein „Kantorka“ führt Theodorakis-Oratorium „Canto General“ auf Text: Alice Düwel

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it einem großen Werk der Weltmusik tritt der neu gegründete Oldenburger Verein „Kantorka“ erstmals an die Öffentlichkeit. Sein eigens für dieses Vorhaben zusammengestellter Projektchor wird am 19. November in der Weser-Ems-Halle den „Canto General“ des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis auf die Bühne bringen.

Jarno Stiddien

HELLAS AN DER HUNTE

Befreiung Griechenlands, Chiles und der Welt“) erst 1975 nach Ende der griechischen Militärdiktatur auch in seinem Heimatland aufführen.

In Chile, der Heimat des Literatur-Nobelpreisträgers Neruda, kam das Oratorium erstmals 1993 in Santiago nach Ende der Militärregierung Pinochets zur Aufführung. „Für mich war es das größte Erleb„Kantorka“ – der Name ist sorbisch und be- nis, den Canto dort vor dem Präsidentendeutet Vorsängerin – wird geleitet von Anpalast ,Moneda’ aufführen zu dürfen“, nekatrin Kupke. Die Mezzosopranistin im sagt Annekatrin Kupke. „Seine politische Opernchor des Oldenburgischen Staatsthe- Botschaft hat nichts von ihrer Aktualität aters geht gemeinsam mit ihren Mitstreiverloren“, ist sie überzeugt. „Es ist ein tern voller Zuversicht an die große Aufgabe Aufruf zu Freiheit, Menschlichkeit und heran. „Wir trauen uns das zu“, sagt sie mit Frieden.“ Blick auf das Ensemble mit 130 Mitwirkenden und das Orchester, bestehend aus fünf In Oldenburg wird Kapellmeister Robert Gitarren, drei Querflöten, zwei Klavieren, Brüll den „Canto“ zum nunmehr siebten einer Bouzouki sowie Percussion. Mal dirigieren. „Man muss es wieder machen“, betont er. „Das Werk gibt viele AntDer „Canto General“ nach Texten aus dem worten auf Probleme, die heute in der Welt gleichnamigen Gedichtzyklus von Pabsind.“ Wenige Jahre nach der Urauffühlo Neruda handelt vom rung der ersten „Es ist ein Aufruf zu Freiheit, sechs Teile des Kampf Lateinamerikas gegen den Kolonialismus. Menschlichkeit und Frieden.“ Oratoriums 1974 Der heute 91-jährige Mikis in Paris hat Brüll Theodorakis konnte sein Werk („Der Canto dort eine Aufführung erlebt. „Da waren nur ist eine Waffe in unseren Händen für die Exilgriechen“, erinnert er sich. „Die haben

ein Volksfest daraus gemacht. Da habe ich gedacht, das müsste man ein bisschen nach Oldenburg tragen. Theodorakis hat mit seiner politischen Musik die Welt bewegt.“ In der Weser-Ems-Halle werden Annekatrin Kupke und der Mexikaner Arturo Martin (Bariton) vom Stadttheater Bremerhaven die Solopartien singen. Schauspieler Jarno Stiddien liest die Gedichte. Der Chor erarbeitet die Literatur in Übungsgruppen und Workshops komprimiert in den Wochen vor der Aufführung. Sängerinnen und Sänger, die in keinem festen Chor singen, stuft Kupke selbst in Stimmgruppen ein. Mit dem Canto General will „Kantorka“ ein deutliches Zeiten für künftige Aktivitäten setzen. Der Vorstand hat sich die Förderung der Oldenburger Kultur- und Musikszene auf die Fahnen geschrieben – und zwar für alle. Durch „innovative Präsentation klassischer Werke“ soll vor allem auch die Jugend angesprochen werden. Ziel ist es, unter Mitwirkung wechselnder Chorsänger jedes Jahr ein großes Chorwerk, einen Liederabend oder ein Oratorium zu präsentieren. www.kantorka-oldenburg.de


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MUSIK Bremer Philharmoniker

VOLLES PROGRAMM

Lorenzo Viotti Foto: Stephan Doleschal

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Bremer Philharmoniker verabschieden GMD Markus Poschner und begrüßen Gäste von Weltruf Markus Poschner, Foto: Daniel Vass Text: Markus Wilks

est of Markus Poschner? Es wäre nicht gerecht, wollte man die neue Saison der Bremer Philharmoniker ganz aus der Perspektive des Abschieds von Markus Poschner beleuchten. Zweifelsohne steht der Generalmusikdirektor in seiner letzten, der zehnten Spielzeit für hoch intensive, erstklassig musizierte Konzerte, doch auch links und rechts neben ihm agieren einige bemerkenswerte Dirigentenpersönlichkeiten. Zwölf Abokonzerte, fünfmal „5 nach 6“, etliche Sonderkonzerte, Kammermusik, Musikwerkstatt, Familienkonzerte, Gastspiele und – natürlich – Musiktheater finden sich auf dem umfangreichen Kalender der Bremer Philharmoniker.

ten Rufs der Bremer Philharmoniker und der Möglichkeit, ein durch und durch britisches Programm (Werke von Tippett, Walton, Elgar) zu gestalten (April). Mit dem ehemaligen Essener GMD Stefan Soltesz gastiert einer der erfahrensten Künstler der Branche in Bremen, der beim Neujahrskonzert ganz sicher seine Stärke als ein Orchester zu Höchstleistungen animierender Pultmagier ausspielen wird. Ähnlich routiniert ist Michael Schønwandt, der ehemalige Leiter der Kopenhagener Oper. Er wird Ende Februar nordisches Repertoire vorstellen (Sibelius und Nielsen) und Alexander Krichel (einer der talentiertesten jüngeren Pianisten) bei seinem Paradestück (2. Rachmaninov-Konzert) begleiten.

vergessenen, früh verstorbenen ehemaligen Bremer GMDs Marcello Viotti beginnt gerade eine rasante Karriere (Gewinner des Young Conductors Award 2015 der Salzburger Festspiele) und erinnert die Philharmoniker, so Intendant Christian Kötter-Lixfeld, unter anderem wegen der Gestik stark an seinen Vater. „Das ist bemerkenswert, weil er seinen Vater kaum erlebt hat; zweifelsohne besitzt er das Potenzial zu einem großen Dirigenten!“

Programmatisch setzen Christian Kötter-Lixfeld, Markus Poschner und ihr Team auf die Flexibilität und Vielseitigkeit der Bremer Philharmoniker, wobei der Schwerpunkt erwartungsgemäß auf den Werken für großes Orchester liegt. So sind Das Herz in der Orchesteragenda bil– natürlich – Werke von Mahler, Brahms, den natürlich die Philharmonischen (zuTschaikowsky und Dvorak dabei, dameist: Doppel-)Konzerte, von denen Mar- Doch es kommen auch junge Dirigenten zu zwei Beethoven-Sinfonien und Auszükus Poschner alleine fünf leiten wird. Be- zu Philharmoniker-Ehren, beispielsweige aus Wagners „Götterdämmerung“. Zumerkenswert ist die Zusage von Sir Neville se Anja Bihlmaier (GMD-Stellvertreterin in gleich wird deutlich, dass ein Nachfolger Kassel) mit einem Barockprogramm bei „5 des GMDs Möglichkeiten zur eigenen ProMarriner. Der bald 93-jährige Großmeinach 6“ und einem Gastspiel beim Musik- filierung bekommt, etwa im russischen ster unter den Dirigenten ist mit der von ihm gegründeten Academy of St Martin in fest in Goslar. Ohren und Augen auf heißt und nordischen Repertoire, der Moderne es im Dezember, wenn Lorenzo Viotti ein oder der unterhaltenden Musik aus dem the Fields zu Weltruhm gekommen und wird vermutlich nicht wegen des Honorars interessantes italienisch-französisches Bereich „Showtreppe“ (Christian KötterProgramm leiten wird. Der Sohn des unzugesagt haben, sondern wegen des guLixfeld).


MUSIK Bremer Philharmoniker 31 foyer

5nachsechs > 18.05 uhr > in der glocke, großer saal Was gibt es besseres, als den ausgefüllten (Arbeits-)Tag mit einem 5nachsechs Afterwork-Konzert zu beschließen? Hier kommen Sie garantiert auf andere Gedanken!

Sir Neville Marriner, Foto: Richard Holt

Erleben Sie eine gute Stunde Musik und Moderation, ohne Pause, kurzweilig, zwanglos, auf höchstem Niveau. Unsere Afterwork-Konzerte bieten großes Orchester, ein lebendiges und abwechslungsreiches Programm mit interessanten und überraschenden Extras. Bei der Auswahl der Konzertprogramme habe man, so der Philharmoniker-Intendant, nicht versucht, einen PoschnerQuerschnitt zusammenzustellen. „Dass es dennoch dazu kommt, hat sich ergeben“, berichtet Kötter-Lixfeld. Vielmehr wollte man den Gedanken des letzten Philharmoniker-Festivals „An die Genze“ auf die gesamte Saison übertragen. Und so gibt es in der Regel Programme, mit denen das Orchester auf eine sympathische Weise stören möchte. Man wolle mit einigen eher unbekannten Stücken oder Soloinstrumenten, wie beispielsweise der Tuba im Neujahrskonzert, aufhorchen lassen und das Publikum weiterhin zur Neugierde animieren. „Eines unserer Credos ist die Verlässlichkeit!“, sagt Christian Kötter-Lixfeld und betont, dass „das Publikum immer auf einem hohen Niveau unterhalten und angeregt werden soll. Es darf uns vertrauen, dass wir auch jenseits von Beethoven und Brahms tolle, spannende Stücke und interessante Künstler vorstellen, aber auch das Standardrepertoire auf einem hohen Niveau einstudieren.“

Eines dieser großen Überraschungselemente ist sicherlich der Auftakt mit Bachs h-moll-Messe (25./26. September), die sich Markus Poschner gewünscht hat und oft Barock-Spezialisten vorbehalten bleibt. Für uns Zuhörer ist es Neuland zu erleben, wie Markus Poschner Barockmusik stilistisch angehen wird. Zum Abschied konfrontiert Bremens GMD sein Publikum noch einmal mit Beethoven (1. und 9. Sinfonie), den er immer mal wieder bravourös dirigiert hat, der in der Außenwahrnehmung aber hinter seinen Bruckner- und Mahler-Interpretationen zurückblieb. Verzichten müssen wir weiterhin auf die ganz üppig zu besetzenden Stücke wie Mahlers 8. Sinfonie oder Messiaens Turangalîla-Sinfonie, die die akustischen Möglichkeiten der Glocke sprengen. Gleichwohl wird Markus Poschner beim 3. Konzert mit Wagner und Alban Berg (Orchesterstücke op. 6) die Farbenvielfalt und die Möglichkeiten eines großen Orchesters voll ausreizen – quasi bis an die Grenze, was die Glocke an philharmonischer Kraft aushält.

Mit dem Abonnement sparen Sie darüber hinaus bares Geld: Fünf Karten zum Preis von vier sichern und hingehen, wann und mit wem Sie möchten. Einzelkarten 19 Euro, ermäßigt 14 Euro Abonnement 76 Euro, ermäßigt 56 Euro Mi 28.9.2016 WOHLTEMPERIERTES Werke u.a. von Johann Sebastian Bach Mi 30.11.2016 DES SCHICKSALS MACHT Werke u.a. von Verdi und Wagner Mi 25.1.2017 PATHOS, PASTA UND PALÄSTE – BELLA ITALIA Werke von Puccini, Rossini und Verdi MI 22.3.2017 KLARINETTE KLÄNGE Werke von Berlioz und Stamitz DO 8.6.2017 PER ASPERA AD ASTRA 5nachsechs-Spezial – zum Abschied vom Bremens GMD Markus Poschner Weitere Informationen unter www.bremerphilharmoniker.de


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KIRCHENMUSIK in der Region

Zahlreiche Orgelkonzerte aus Anlass des 100. Todestages des Komponisten Text: Ulrich Matyl

Max Reger

RASTLOSER REGER S

ein Leben war rastlos, zerrieben zwischen Lehrtätigkeiten, anstrengenden Tourneen als Musiker und einer Kompositionsproduktivität, die ihresgleichen sucht. Körperliche und seelische Zusammenbrüche folgten auf dem Fuße. „Werk statt Leben“ nennt Susanne Popp die neue Biographie über Max Reger, der 1916 im Alter von 43 Jahren in – wie hätte es anders sein können – einem Hotelzimmer in Leipzig gestorben ist. Sein 100. Todestag liefert den Anlass für eine Reihe von Konzerten in der Region. Zu Regers am meisten gespielten Werken zählen seine Orgelkompositionen. An der Orgel fand er das ideale Instrument für sich, weil überwältigend vielstimmig und von einem einzigen Spieler zu beherrschen. Die Kirchenmusik der Region geht aktuell darauf ein: Bremer Reger-Tage im St. Petri-Dom vom 24. bis 29. Oktober: Orgel-, Chormusik, Lichtinstallation und Einführungen. Darüber hinaus: Gesprächsmotetten zum Reger-Jahr am 22.9. und 17.11. mit Domorganist Stephan Leuthold. Max-Reger-Tage in der Großen Kirche in Bremerhaven: Jeweils samstags vom 8.

Requiems zum Jahresende Zu Beginn der dunklen Jahreszeit sind zwei Aufführungen von bemerkenswerten Requiem-Vertonungen in Bremen und Bremerhaven zu erwähnen: In der Bremer Trinitatiskirche Blockdiek erklingt am 13. November unter der Leitung von Ricarda Ochs das Requiem des 1945 geborenen englischen Komponisten John Rutter. 1985 „Elias“ im St. Petri-Dom uraufgeführt, schuf er eine eindrucksvolle Nach Aufführungen in Bremerhaven und Komposition zeitgenössischen Ausdrucks, Oldenburg ist nun auch in Bremen Felix in der er lateinische und englische Texte, Mendelssohn Bartholdys großes Oratorium zu erleben, das sich mit jenem „starken, neue und alte musikalische Stilmittel zu einem eingängigen Werk von großer Geeifernden und wohl auch bösen, zornigen schlossenheit verschmolz. und finsteren“ Propheten befasst, den Mendelssohn sich so sehr für seine Zeit wünschte und dem er mit diesem Werk ein Am gleichen Tag steht in der Christuskirche Bremerhaven eine der bedeutendsten großes ausdrucksvolles und plastisches Requiem-Vertonungen des 19. Jahrhunmusikalisches Tableau schuf. Wäre Elias auch ein Prophet für unsere Tage? Die Mu- derts auf dem Programm, das Requiem sikwissenschaftlerin und foyer-Mitarbeite- von Giuseppe Verdi. In seiner Monumenrin Ute Schalz-Laurenze und der Theologe talität dem liturgischen Gebrauch entHanns Keßler haben unter der Überschrift hoben, wurde dieses Spätwerk des Komponisten oftmals sogar als „seine beste „Elias und der Krieg zwischen den ReligiOper“ bezeichnet. Aufgeführt wird es von onen“ am 29. September im Chorsaal des der Evangelischen Stadtkantorei und dem Bremer Doms ein reflektierendes Referat Philharmonischen Orchester Bremerhaven zu diesem Thema vorbereitet. Die Auffühunter der Leitung von Eva Schad. rung erfolgt am 2. Oktober mit dem Domchor und den Bremer Philharmonikern unter der Leitung von Tobias Gravenhorst. Oktober bis 5. November mit großen Orgelwerken des Komponisten, ausgeführt von verschiedenen Organisten u. a. aus Berlin, Würzburg und Potsdam. Orgelmusik zum Reger-Jahr am 25. September in der Martin-Luther-Kirche in Bremen-Findorff. Solist: Christian Faerber.


MUSIK Jazztipps

JAZZTIPPS

Johanna Borchert, Foto: Simon Hegenberg

Nik Bärtsch

Text: Christian Emigholz und Wilfried Hippen

Drei im Finale

Nik Bärtsch Mobile

3. Bremer Jazzpreis wird vergeben

Der Zen-Musiker aus der Schweiz

Zum dritten Mal wird 2016 der mit 10.000 Euro dotierte Bremer Jazzpreis vergeben. Der alle zwei Jahre ausgeschriebene Wettbewerb des „Freundes- und Förderkreises des Jazz Bremen e.V.“ steht jeweils unter einem Thema. In diesem Jahr lautet es „Jazz & Electronics“. Die Auswahl der drei Formationen, die beim Finale auftreten, hat eine zehnköpfige, mit renommierten Fachleuten besetzte Jury getroffen, und zwar aus einer Vorschlagsliste von 19 Solisten, respektive Bands.

Nicht aus dem Vollen, sondern aus der Leere schöpfen ist ein Prinzip des ZenBuddhismus, und nicht nur dabei folgt der Schweizer Pianist Nik Bärtsch dieser Lehre. „Zen-Funk“ hat er seine Musik einmal genannt. Wohl auch, um wiederum in bester Zen-Tradition, jeder Interpretation und Kategorisierung den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Tatsächlich bedient er sich bei den Stilmitteln von Minimal Musik, Avantgarde, Pop und Electronica – vor allem ist und bleibt Ins Finale am 23. September geschafft er aber ein Jazzmusiker, der mit seiner haben es nun das „Trio Elf“, Niels Klein mit Gruppe improvisiert und dabei eben jedes seiner Band „Tubes & Wires“, und JohanStück aus der Leere heraus zu entwickeln na Borchert. Auf den ersten Blick ist „Trio scheint. Konsequent verweigert er es Elf“ ein ganz normales Pianotrio des Jazz, zudem, den Kompositionen Namen zu auf den zweiten dann doch nicht, denn geben. Mit seiner Gruppe „Ronin“ spielt er die Band nutzt satte Grooves und Sounds, „Module“, die er immerhin beziffert. um seine Jazzauffassung clubtauglich zu präsentieren. Auch das Quartett „Tubes & „Ronin“ entstand aus dem Projekt „MobiWires“ des Saxofonisten und Klarinettisten le“, mit dem Bärtsch seit den späten 90-er Niels Klein setzt sich angelegentlich mit Jahren versuchte, den rituellen Elemenelektronischen Effekten auseinander. ten der Musik mehr Raum zu geben. Da dauerte ein Konzert schon mal 36 Stunden Die in Bremen aufgewachsene Pianistin und und war mit Videos sowie Schwertkunst Sängerin Johanna Borchert ist die dritte im angereichert. Mal sehen, ob Bärtsch geBunde, die schon mit der Band „Schneeweiß meinsam mit den beiden Perkussionisten & Rosenrot“ auf sich aufmerksam machte, Kaspar Rast und Nicolas Stocker sowie sich aber längst einen eigenen Weg im Jazz Sha auf Bass- und Kontrabaßklarinette gebahnt hat. zumindest rhythmisch wieder aus dem 23. September, 20 Uhr, Schlachthof Bremen Vollen schöpft 20. Oktober, 20 Uhr, Sendesaal Bremen

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MUSIK Konzerttipps

TIPPS

Licht und Bewegung

Mit singender Säge

(kh) Die szenische Aufführung einer Oper in einem Kirchenraum ist sowohl dramaturgisch mit dem beschränkten Platz im Kirchenschiff, als auch musikalisch durch die von Nachhall geprägte Akustik eine besondere Herausforderung. Kreiskantorin Eva Schad (Foto) und Regisseur Wolfgang Bachmann, der bereits mehrere Werke in Kirchen inszeniert hat, stellen sich dieser Aufgabe und bringen mit Glucks Barockoper „Orpheus und Eurydike“ ein weltliches Thema in die Christuskirche Bremerhaven.

(hip) Um als Sängerin wirklich großen Erfolg zu haben, ist sie zu originell. Deshalb kennt man Meret Becker eher als TatortKommisarin und nicht als eine Hoffnung der deutschen Popmusik, die sie gut hätte werden können. 1969 in Bremen geboren und unter Künstlern aufgewachsen, macht das mehrfach mit Preisen bedachte Multitalent viel im Kino, Fernsehen und auf der Bühne, aber sie verzettelt sich nicht.

Drei renommierte, in historischer Aufführungspraxis erfahrene Sänger sind als Orpheus (Kaspar Kröner), Eurydike (Tanya Aspelmeier) und Amor (Margaret Hunter) zu erleben, musikalisch unterstützt vom Main-Barockorchester Frankfurt und dem Bremerhavener Kammerchor. 25. September, 18 Uhr, Christuskirche Bremerhaven

Dabei wird sie wieder mit viel Selbstironie jeden Song wie ein kleines persönliches Drama vorführen, sich dabei selbst auf den verschiedensten Instrumenten begleiten und mindestens einmal auch die singende Säge herausholen. 29. September, 20 Uhr, Kito Bremen

Musikalisch hat sie über die Jahre, in denen sie unter anderem mit den Sportfreunden Stiller oder Blixa Bargeld zusammenarbeiIn empfindsamen Arien und treibenden tete, ihren eigenen Stil entwickelt. Auch Rezitativen erzählt Gluck von Orpheus, wenn sie sich dabei oft und gerne bei der der durch die Macht des Gesangs seine amerikanischen Populärmusik bedient, gibt geliebte Eurydike mit Hilfe von Amor sie Blues, Country und Bluegras dann doch dem Totenreich entreißt. Bühne für die einen ganz eigenen, berlinerischen Klang. Aufführung ist ein Podest im vorderen Abgesehen von ein paar gut ausgesuchten Bereich der Kirche. Bachmann setzt keine Coversongs komponiert sie ihre Lieder aufwendigen Kulissen und Kostüme ein, selbst und wird auf dieser Tournee vor allem die szenischen Effekte werden allein durch Stücke aus ihrer inzwischen fünften CD Licht und Bewegung erzeugt. „Deins und Done“ interpretieren.


MUSIK Konzerttipps / CD-Tipp

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CD-Tipp: Mit Ziehharmonika

Romantik trifft Moderne

(che) Der Österreicher Hubert von Goisern ist musikalisch schwer einzuordnen: Nachdem er Ende der achtziger Jahre mit seinen „Original Alpinkatzen“ schwungvollen Alpenrock inszenierte, änderte der Multiinstrumentalist, dessen Hauptinstrument keineswegs nur die Ziehharmonika ist, immer wieder seinen Stil. Dazu haben auch seine Reisen nach Afrika und Südostasien beigetragen, von denen er allerhand Inspirationen mitbrachte.

(UM) Das tiefe Eindringen in die Kompositionen einerseits und die gleichzeitige programmatische Öffnung über das Genre Streichquartett hinaus sind geradezu Markenzeichen des Berliner Kuss Quartetts geworden. Gerade mit ihren konzeptuellen Präsentationen, in denen sie auch die Zusammenarbeit mit Komponisten, Sängern, Schauspielern oder PoetryKünstlern suchen, schufen sie ganz neue und überraschende Perspektiven auf die Kammermusik.

Unter Stalins Schatten Andris Nelsons dirigiert Schostakowitsch

Spektakulär war auch von Goiserns Donau-Tour auf einem Schiff im Jahr 2007, bei der er mit seiner Band von Regensburg bis zum Schwarzen Meer schipperte und an diversen Stationen Konzerte mit einheimischen Bands gab. Ein Jahr später folgte eine ähnliche Schiffsreise die Donau aufwärts über den Rhein bis zur Nordsee.

Für das 2. Philharmonische Kammerkonzert hat sich das Kuss Quartett mit der Sopranistin Juliane Banse zusammengetan, die sowohl auf der Bühne als auch im Konzert- und Liedgenre zu den herausragenden deutschen Sängerinnen zählt. In Bremen kommt es zur interessanten Gegenüberstellung und Begegnung von „Neuer Musik“ und Romantik, wenn die „Gesänge für Sopran und Streichquartett“ von Robert Schumann und Aribert Reimann und Streichquartette des musikalischen Erneuerers Arnold Schönberg und seines großen Vorbilds Johannes Brahms auf dem Programm stehen. 17. Oktober, 20 Uhr, Glocke Bremen

Im vorigen Jahr legte der vielseitige Musiker das Album „Federn“ vor, für das er durch den Süden der USA gereist war, um sich mit Blues, Cajun, Rock und Country auseinanderzusetzen. „Federn“ enthält dabei auch seine Dialektversionen von bekannten Songs wie „Jambalaya“. Hubert von Goisern und seine Band sind gleich zweimal in der Region zu erleben: 29. September, 20 Uhr, Das Kuss Quartett ist zudem am 11. NoKulturetage Oldenburg vember (20 h) beim Worpsweder Musik1. Oktober, 20 Uhr, Music Hall Worpswede herbst 2016 (Bötjersche Scheune, Bauernreihe 3a) zu hören.

Gerade weil er nicht dirigiert hat, wurde über Andris Nelsons in der diesjährigen Festspielzeit so viel diskutiert und spekuliert wie über nur wenige andere Künstler. Seine kurzfristige Absage bei den Bayreuther Wagner-Festspielen wird seiner Karriere sicher nicht geschadet haben, dazu ist der Lette inzwischen viel zu gut im internationalen Klassikgeschäft vernetzt. Mit dem Boston Symphony Orchestra hat Andris Nelsons eine Doppel-CD mit Schostakowitschs Sinfonien Nr. 5, 8 und 9 sowie mit Auszügen aus der „Hamlet“Suite eingespielt – Teil 2 eines schon jetzt weit beachteten Zyklus‘ mit den Sinfonien des russischen Komponisten. In seiner Funktion als Chefdirigent animiert Andris Nelsons das Orchester zu einer expressiven, erstklassigen Interpretation der hoch emotionalen Musik, ohne dabei auf Präzision und eine differenzierte Tongebung zu verzichten. Dass Schostakowitsch mit Musik immer auch gesellschaftliche und politische Zustände seiner Gegenwart beleuchten wollte, kann man hören und nicht nur dem Untertitel der CD („Unter Stalins Schatten“) entnehmen. – DGG 479 5201, 2 CDs Markus Wilks


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KUNST Kunsthalle Bremen

ADVANTAGE LIEBERMANN

Max Liebermann, Polospieler in Jenischs Park, 1903, Öl auf Leinwand, Privatbesitz

Reiten, Tennis, Polo: Max Liebermann und der Sport in der Kunsthalle Bremen Text: Sabine Komm

E

s gab schon viele Liebermann-Ausstellungen. Jetzt überrascht die Kunsthalle Bremen vom 22. Oktober bis 26. Februar mit einem neuen Blick auf den deutschen Impressionisten. Der Fokus liegt auf dem Thema Sport.

stellung des Sports in der deutschen Kunst war Liebermanns Werk Auftakt und Meilenstein.“

Die thematisch geordnete Ausstellung beginnt um 1900, für Liebermann eine Wende. Hatte er bis dahin Motive wie hollänVor gut 100 Jahren erfasst Deutschland dische Bauern und Näherinnen bevorzugt, eine regelrechte Sportbegeisterung. Kura- geht es ihm jetzt – wie Edgar Degas, Edoutorin Dorothee Hansen belegt das mit eiard Manet und Henri de Toulouse-Lautrec nem Foto von 1910. Zu sehen ist Kronprinz – um Freizeit. Liebermanns Gemälde zeiWilhelm hoch zu Pferd, davor Cecilie von gen Cafégärten und Flaniermeilen. Und Preußen mit einem Tennisschläger. Dem immer wieder Bewegung in freier Natur: Vorbild der englischen Sportbewegung fol- Badende, Reiter am Wasser, Polospieler, algend, sind diese neuen Freizeitvergnüles elegante Amateursportler. gen für die Oberschicht damals der letzte Schrei. Tennis ist zuvor schon Thema für den Briten John Lavery gewesen, jetzt auch für Max Liebermann (1847-1935) setzte sich als Liebermann. Mit pastosem Strich hält der einer der ersten Maler mit diesem neuen mittlerweile über 50-Jährige den sonnigen Lebensgefühl auseinander. Für Dorothee Tennisplatz am Meer fest. Mit Damen in Hansen, selbst Tennisspielerin, Anlass ge- langen Kleidern. Ein weiteres Thema sind nug, rund um dieses Thema eine AusstelPferderennen, während sich Max Slevogt lung mit 140 Gemälden, Skulpturen und etwas später auf Trabrennen konzentriert. Papierarbeiten aus internationalen Sammlungen zu entwickeln. Nach dem Ersten Weltkrieg spielen sportliche Aktivitäten in Liebermanns Werk „Max Liebermann – Vom Freizeitvergnükaum noch eine Rolle. Junge Maler nehgen zum modernen Sport“ erzählt die Ge- men den Ball auf. Willy Jaeckel, Renée Sinschichte von Reiten, Tennis und Polo in tenis oder Rudolf Großmann porträtieder Kunst. Der Vergleich mit Werken engren schwitzende Boxer, angefeuert von den lischer und deutscher Zeitgenossen verMassen. Motive, die weit weg sind von Liedeutlicht die Einzigartigkeit des Berliner bermanns Faible für eleganten Rasensport Malers. Dorothee Hansen: „Für die Darunter freiem Himmel.


KUNST Focke-Museum Bremen 37 foyer

POWER, POLITIK, PROTEST „Oh Yeah!“ Focke-Museum Bremen im Rhythmus von „Popmusik in Deutschland“ Text: Sabine Komm

M

usik trifft ins Herz, lässt uns träumen, tanzen, abheben. Das Focke-Museum Bremen zeigt vom 30. September bis Sommer 2017, wie viel Power, Politik und Protest in solchen Sounds stecken kann.

werden die „Puhdys“ zur Kult-Rockband Ost. Damit sie im Hörfunk gespielt werden und im DDR-Fernsehen auftreten können, brauchen sie deutsche Texte und Eigenkompositionen. Ein Kompromiss, der den Erfolg bringt.

setzt auf ein buntes Publikum. Direktorin Frauke von der Haar will so das Focke-Museum noch stärker für Gegenwartsthemen öffnen. Nach dem Start in Bremen wird die Wanderausstellung in Berlin, Frankfurt, Leipzig und Stuttgart zu sehen sein.

Die Ausstellung „Oh Yeah! Popmusik in Deutschland“ führt wie eine Radiosendung durch 90 Jahre Musikgeschichte: vom Schwung der 1920er Jahre bis zum Brachialsound von „Rammstein“. Die Besucher laufen über die „Main Road“, Herzstück der Multimediaschau. Hier lassen sich Kopfhörer einstöpseln, um Musik und Infos wie im Radio zu hören.

Komponist Karlheinz Stockhausen schafft mit der Erfindung elektronischer Sounds die Voraussetzung für „Kraftwerk“, Techno und Elektropartys. Hiphop kommt in Mode, die Love Parade, der A-cappellaPop der „Prinzen“ und auf Mallorca die Klamauk-Schlager von Jürgen Drews.

In allen fünf Städten gibt es lokale Bezüge zur Popmusik, auch in Bremen. Harry Frommermann, Gründer der „Comedian Harmonists“, hat hier seine letzten Lebensjahre verbracht. Happy-SoundErfinder James Last, die Beatband „The Yankees“ und die Eurodance-Gruppe „Mr. President“ sind Bremen-Gewächse. Und der „Beatclub“, die erste Musiksendung im deutschen Fernsehen mit englischsprachigen Interpreten, von Radio Bremen speziell für Jugendliche konzipiert und so abgefahren, dass es anfangs Proteste hagelt. Im Focke-Museum können sich die Besucher in stylischem Ambiente der 1960er Jahre legendäre „Beatclub“-Ausschnitte ansehen.

Den Look für diesen musikalischen Rundschlag hat das Berliner Gestaltungsbüro Los geht’s in den Goldenen Zwanzigern, als „gewerkdesign“ entwickelt. Ihre StellwänRadio, Schelllackplatte und Grammophon de sehen aus wie aufgeklappte CD-Hüllen. erschwinglich werden und der Swing und Plakate, Musikinstrumente, Videos und Songs der „Comedian Harmonists“ in die Wohnzimmer Einzug „Oh Yeah!“ rollt die Musiklandschaft halten. Nach dem Krieg dann der in Ost und West auf. Traum vom deutschen Elvis. Ted Herold und Peter Kraus starten durch. Die Hörbeispiele vermitteln Zeitgeist. Passend Migrantenband „Los Binkis“ aus Badenzur „schönen Schlagerwelt“ von Caterina Württemberg erobert die erste Gastarbei- Valente und Heintje gibt’s das Rezept für ter-Generation. Toast Hawaii. Ein Backstage-Bereich hält „Bravo“-Hefte bereit. 

 „Oh Yeah!“ rollt die Musiklandschaft in Ost und West auf. Es geht um die Leipziger Projektleiter Jan Christoph Greim hat Beat-Demo, die 1965 von Volkspolizei und „Oh yeah“ in enger Kooperation mit dem Staatssicherheit der DDR gewaltsam aufMuseum für Kommunikation in Bern und gelöst wird. Trotz dieses Anti-Pop-Kurses „gewerkdesign“ in Berlin entwickelt und

Wer mehr will, hört sich in sogenannten Soundlounges „Pur“, die „Wildecker Herzbuben“, Udo Jürgens, Herberg Grönemeyer, „Ton Steine Scherben“, „BAP“ und „Boney M.“ an. Und dann sind die Besucher im Jetzt angekommen, bei aktuellen Musikvideos, darunter Helene Fischers „Atemlos“ und „Mit Dir“ von „Freundeskreis“ – das Ende einer Zeitreise kreuz und quer durch Deutschlands Pop.


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KUNST Gerhard-Marcks-Haus

Vincent Barré, Haut Nr. XVII, XI, XV, XVI, 2007, Steingut dunkel, VG BildKunst, Bonn 2016

WIEDER DAHEIM G

eschlossen, aber nicht dicht. Sondern nur andernorts. Denn am 1971 eröffneten Stammsitz im Bremer Ostertor wurde mächtig gebaut. Und deshalb ging das Bremer Gerhard-MarcksHaus auf Wanderschaft, stellte im Gröpelinger Atelierhaus Roter Hahn, im Haus der Bürgerschaft und zuletzt in der Kulturkirche St. Stephani aus.

Vincent Barré, Zwillingssäulen, 2008, Eisen, Sammlung Fonds de dotation, VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Umgebautes Gerhard-Marcks-Haus startet am 2. Oktober mit drei Ausstellungen Text: Peter Schulz

digt er an. „So schaffen wir eine klarere Struktur für unsere Besucher und können gleichzeitig besser mit unseren wenigen Kräften haushalten. Obendrein wird es möglich, auch einmal das gesamte Haus für nur eine große Ausstellung zu nutzen.“

Eine klarere Struktur erhielten auch die Räumlichkeiten der klassizistischen, zwischen 1825 und 1828 nach Plänen von Doch jetzt, nach 14 Monaten, ist die Zeit der Friedrich Moritz Stamm (1794-1843) erProvisorien vorbei, naht die Rückkehr in richteten Ostertorwache. Und damit fing das umgestaltete und der planende teilsanierte Gebäude. „Wir krempeln das Haus künftig Bremer ArchiAm 2. Oktober öffnet dreimal im Jahr komplett um ...“ tekt Jan Schuldas Bildhauer-Museum ze gleich am an der „Kulturmeile“ wieder seine Tore und Eingang an. Denn statt wie bisher über eilädt ein, gleich drei Ausstellungen zu besu- ne schmale Seitentür können Besucher chen, die jeweils bis zum 29. Januar laufen. das Gerhard-Marcks-Haus künftig stracks Nämlich „Vincent Barré – Géométrie bâ(s) durch die neuerdings verglaste Säulenhaltarde“ im Haupttrakt, „Kosmos Marcks – le betreten, wo sie an einen mobilen EmpGünter Busch. Das ist mein Mann“ auf der fangstresen und quasi mitten in die hier Empore und „Birgit Ramsauer – Ich bin kei- beginnende Hauptausstellung gelangen. ne Bildhauerin!“ im Pavillon. „Wir schlagen dank dieser in Einklang mit Direktor Arie Hartog leitet damit einen dem Landesdenkmalpfleger realisierten Wandel im Ausstellungskonzept der EinAnordnung gleich mehrere Fliegen mit eirichtung ein. „Wir krempeln das Haus ner Klappe“, sagt Arie Hartog. „Wir gekünftig dreimal im Jahr komplett um, winnen mehr Ausstellungsfläche, auch machen dann jeweils drei neue Ausstelweil wir den bisherige Kassenraum in dielungen mit längeren Laufzeiten“, künser Form nicht mehr benötigen. Wir prä-

sentieren uns einladender und attraktiver. Und obendrein wird durch die angelegte Rampe endlich Barrierefreiheit erreicht.“ Dieses bisherige Manko führte auch zum Einbau eines Fahrstuhls, der in den um eine Etage aufgestockten Mittelbau des Gebäudes führt. Das Ergebnis: Mehr Licht und mehr Platz – auch für die Mitarbeiter des Hauses. Denn das Zeichnungsarchiv von Gerhard Marcks zog vom Ober- ins Tiefgeschoss, seine bisherigen Räume konnten für Bürozwecke umgebaut werden. Apropos mehr Licht: Die rückwärtige Fassade wurde durchgängig neu verglast, wodurch einerseits mehr Tageslicht ins Gebäude fällt, andererseits dank der erheblich besser isolierenden Fenster die Energiekosten erheblich niedriger ausfallen dürften. Rund 2 Millionen Euro hat der durch die Waldemar-Koch-Stiftung ermöglichte Umbau gekostet; der Etat wurde ebenso punktgenau eingehalten wie der Zeitplan. Und deshalb kann das Haus nach der für den 2. Oktober vorgesehenen offiziellen Eröffnung am darauffolgenden „Tag der deutschen Einheit“ bei freiem Eintritt besichtigt werden.


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KUNST Kunst am Fluss Fischerhude

„Kunst am Fluss“ – Das neue Werner Zöhl-Museum in Fischerhude Text: Berit Böhme

DAS KAFF IM DORF D

ie regionale Kulturlandschaft ist um ein Museum reicher. Unlängst wurde das Haus „Kunst am Fluss Fischerhude“ (KaFF) eröffnet, in dem sich alles um den Maler Werner Zöhl dreht, der von 1926 bis 2012 gelebt hat.

Zöhl. „Hatte er einem Bild den letzten Pinselstrich gegeben, hat er es nie revidiert“, ergänzt ihre Tochter Caroline.

Die Scheune beherbergt auch das Zöhl-Archiv. Das Gros des Oeuvres ist bereits in einer Datenbank erfasst. „Es gibt eine Dunkelziffer, bedingt aus der Zeit, als ich noch Margarethe Zöhl und ihre Kinder Jan und nicht seine Sachen verwaltete“, so die WitCaroline brachten das Museumsprojekt ge- we. Die Aufgabe, ein „richtiges Werkvermeinsam auf den Weg. „Es war gar nicht so zeichnis zu machen“ steht laut Caroline „Er musste einfach immer malen“, sagt einfach, überhaupt einen Platz zu finden“, Zöhl aber noch aus. Parallel zum Museum seine Witwe Margarethe Zöhl. Im Laufe sagt die Witwe. Schließlich stieß die Familie bleibt das Zöhl’sche Atelier in Fischerhudeder Jahrzehnte schuf der gebürtige Stenauf eine Scheune aus dem 18. Jahrhundert, Surheide erhalten. daler 8.000 Werke. Neben 4.000 Ölgemälunweit des Otto-Modersohn-Museums und den hinterließ er Zeichnungen, Pastelle, der Wümme. „Der Umbau dauerte fünf Mo- Margarethe Zöhl lernte ihren Mann im BreAquarelle und Holzschnitte. Der Wahl-Fi- nate, alles was ging, haben wir so gelassen.“ men der Nachkriegszeit kennen. Der aus scherhuder besuchte keine Kunsthochbritischer Kriegsgefangenschaft Entlasseschule, zeigte aber schon auf dem Gymna- Geblieben sind beispielsweise das Flecht- ne kam bei ihrer Familie unter und machsium großes Talent. und Ständerwerk, Möbel und der Kachelte eine Maurerlehre. „Ich ging da noch zur ofen. Die Räume verteilen sich auf zwei Schule“, erinnert sich Margarethe Zöhl, Zöhl setzte sich intensiv mit Malern wie Ly- Etagen. Dort sollen zwei Mal im Jahr wech- die später als Lehrerin arbeitete. Mitte der onel Feininger, Paul Klee und Piet Mondri- selnde Werkschauen mit unterschiedliSechzigerjahre zog die Familie nach Fian auseinander. Schließlich chen scherhude. fand er zu seinem eigenen „Er war ganz ruhig und unbeeinSchwerStil, setzte geometrische flussbar, was seine Malerei angeht“ punk- Das KaFF (In der Bredenau 83) ist freitags Farbflächen zu Landschaften zu bis sonntags jeweils von ten, Stillleben und Figuren zusammen. „Er sehen sein. „Wir möchten seine Bilder auch 14 bis 19 Uhr geöffnet. war ganz ruhig und unbeeinflussbar, was mit den Werken anderer Maler in Verbinwww.kaffischerhude.de seine Malerei angeht“, sagt Margarethe dung bringen“, sagt die Tochter.


PORTRÄT Hans Adolf Cordes 41 foyer

STIFTER & STEUERMANN Wie Hans Adolf Cordes die Lilienthaler „Kunstschau Wümme-Wörpe-Hamme“ etabliert hat Text: Berit Böhme

A

us der Küche dringt das Brummen der Espressomaschine. „Wollen Sie auch Sahne auf den Preiselbeerkuchen?“, fragt der schlanke, grauhaarige Mann und lugt in die Kaffeestube. Hans Adolf Cordes ist zugleich Seele und Motor der „Kunstschau Wümme-WörpeHamme“ im Lilienthaler Ortsteil Trupe. Seit über einem Jahrzehnt belebt er die Kulturszene im Nordwesten. Anfangs belächelt, hat sich der 76-Jährige längst als Museumsleiter, Herausgeber von Kunstbüchern und Gründer der Kunststiftung Lilienthal einen Namen gemacht. Der Betriebswirt gibt sich bescheiden. „Ich verstehe nichts von Kunst“, sagt er. „Ich war mein Berufsleben lang bei Siemens auf dem Computersektor tätig.“ Doch Cordes‘ Herz schlug schon immer für die bildende Kunst. Zusammen mit der inzwischen verstorbenen Ehefrau Monika besuchte er so manche Ausstellung und unternahm Kunstreisen. „Und als mal ein paar Mark über waren, haben meine Frau und ich einen kleinen Modersohn gekauft. Dann wurden es ein paar mehr Bilder“, gesteht er lachend. Mittlerweile sind es 250. Neben „Alten Worpswedern“ finden sich Künstler wie Carl Jörres, Tetjus Tügel, Uwe Häßler und Toni Elster in der Sammlung.

Die Objekte wurden 2003 in die Kunststiftung Lilienthal überführt. „Die Sammlung sollte nicht zerfleddern“, begründet Cordes diesen Schritt. Er hat sich eine „zusammenhängende Betrachtung der Kulturregion“ auf die Fahne geschrieben. Die vermisst er bei den meisten anderen hiesigen Kulturakteuren. Für Cordes bilden Worpswede, Fischerhude und Lilienthal ein „Kulturdreieck“. Seit 2004 organisiert Cordes Ausstellungen. Zunächst nutzte er dafür einen Raum im Lilienthaler Kulturzentrum Murkens Hof. „Das hat im Grunde keiner ernst genommen“, erinnert sich der Diplom-Kaufmann. Mittlerweile wird Cordes nicht mehr belächelt. „Man baut sich ein vertrauensvolles Netzwerk auf. Der fachliche und wissenschaftliche Austausch klappt sehr gut.“ 2008 kaufte Cordes das ehemalige Küsterschulhaus in Trupe und baute es zur Kunstschau mitsamt Café um – und zwar ohne öffentliche Förderung! Der im Herbst 2009 eröffnete Standort ist bewusst gewählt. „Ich bin irgendwie auch ein Lokalpatriot“, gesteht Cordes, und seine Augen hinter den Brillengläsern blitzen schelmisch. „Im Grund genommen ist Lilienthal seit Jahrhunderten die Nahtstelle

zwischen Bremen und den Künstlerorten Worpswede und Fischerhude.“ Eine Konkurrenz zu bestehenden Häusern habe er aber nie sein wollen. Ein Leben ohne die Kunstschau kann sich Cordes nicht vorstellen. „Es ist eine Aufgabe geworden, es ist richtig Arbeit.“ Der widmet sich der Lilienthaler „60 bis 70 Stunden in der Woche“. Cordes schlüpft in viele Rollen: Er tüftelt an neuen Ausstellungsideen und Kunstbüchern, er fährt durch die Republik, um Leihgaben abzuholen oder er serviert Kaffee und Kuchen im Café seiner Einrichtung. „Ich mache das gerne. Ich mag den Kontakt mit den Besuchern.“ Unterstützung bekommt der Museumsgründer zwar nicht aus öffentlichen Töpfen. Dafür aber vom 2004 gegründeten, 265 Mitglieder starken Lilienthaler Kunstverein. Der „harte Kern“ packt beispielsweise beim Ausstellungsaufbau mit an. Cordes hofft, dass die Kunstschau auch nach seinem Tod Bestand hat. „Gewissheit gibt es nicht. Aber ich bin in einem bestimmten Umfang Optimist.“ Übrigens: Bis zum 30. Oktober ist in der Lilienthaler Kunstschau noch die Ausstellung „Hanseatische Malerinnen um 1900“ zu sehen. www.kunststiftung-lilienthal.de


foyer 42

KUNST Kunsthalle Emden

NORWEGEN ENTDECKEN

Kunsthalle Emden zeigt erstmals in Deutschland Werke des Malers Nikolai Astrup Text: Berit Böhme

Nikolai Astrup, Märzstimmung am Jølstravatnet, Nikolai Astrup, Rhabarber, 1911, Ö/L, 93 x 110 cm. Sparkassenstiftung DNB/ Die Astrup Sammlung /KODE Kunstmuseen, Bergen. Foto © Dag Fosse / KODE vor 1908, Ö/L, 75 x 57 cm, Privatsammlung, Oslo. Foto © Anders Bergersen

N

ikolai Astrup (1880-1928) war lange nur in Norwegen populär. Nun entzückt der Landschaftsmaler und Grafiker auch das Publikum jenseits der Fjorde. Vom 2. Oktober bis zum 22. Januar 2017 ist sein Werk erstmals in Deutschland zu sehen. Die Kunsthalle Emden zeigt mehr als 100 Ölgemälde und großformatige Holzschnitte. Bei der Ausstellung, zu der ein 200 Seiten starker Katalog erschienen ist, handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Londoner Dulwich Picture Gallery, des Henie Onstad Kunstsenters bei Oslo und der Kunsthalle. Emden ist die dritte und letzte Station der Ausstellungstournee. Nikolai Astrup, Pastorensohn aus Westnorwegen, entschied sich zum Leidwesen seines Vaters für die Kunst und gegen die Pfarroder Beamtenlaufbahn. „Ich brenne darauf, hinaus zu dürfen und etwas über Malen und Zeichnen zu lernen“, gestand er als Jüngling. 1899 besuchte er in Kristiania (dem heutigen Oslo) die Königliche Zeichenschule und die Malschule Harriet Backer. Astrup bereiste Städte wie Dresden, Paris, Hamburg oder London. Trotz der internationalen Eindrücke war er fest in Westnor-

wegen verwurzelt. Den Großteil seines Lebens verbrachte er in Jølster. „Vielleicht bin ich einer der orts- und erdgebundensten Maler im ganzen Land“, sagte Astrup über sich selbst.

ten ist die Überarbeitung mit dem Pinsel“, sagt Kari Greve vom Nationalmuseum für Kunst in Oslo. „Er malte nicht nur auf seine Druckstöcke, sondern auch auf seine fertigen Drucke.“

1905 wurde das lange unter dänischer und Nikolai Astrup heiratete 1907 die erst schwedischer Herrschaft stehende Nor15-jährige Engel Sunde, die beiden hatten wegen unabhängig. Das neue Nationalge- acht Kinder. In Jølster bauten sie abgetrafühl spiegelt sich auch in Astrups Kunst. Er gene Häuser aus der Region als Hof Sanwollte laut den Ausstellungsmachern „eidalstrand wieder auf und lebten inmitten nen ‚Nationalstil‘ erschaffen, der in Stim- traditioneller Möbel als Selbstversormung und Motiv rein norwegisch war.“ ger. Den Garten nutzte der Künstler nicht Astrup kombinierte dafür Realismus, nai- nur für den Obst- und Gemüseanbau und ve Malerei und norwegische Folklore. „Ich Nutztiere. Er gestaltete ihn auch bewusst wollte mich in den rohen Farben Westnor- als Motivvorlage. Trotz des „Rückzugs in wegens waschen, um die Natur“ lebte die Fa„Pionier des norwegischen milie nicht abgeschotmich von all dem zu reinigen, was ich von Holzschnitts“ tet. Bei den Astrups der Kunst anderer aufhabe akademisches und genommen haben könnte, um allen Einbohemienhaftes Flair geherrscht; der Maflüssen zu entgehen und meinen eigenen ler pflegte regen Austausch mit Kollegen. Stil zu finden“, schrieb Astrup. Zu seinen Lieblingsmotiven zählte das Freudenfeuer Nikolai Astrup war zeitlebens kränklich, in der Mittsommernacht. er litt unter Asthma und Tuberkulose. 1928 starb er an einer Lungenentzündung. SeiAstrup gilt neben Edvard Munch (1863ne Witwe war geschäftstüchtig und öffnete 1944) als „Pionier des norwegischen Holz- Sandalstrand für Besucher. Zudem machte schnitts“. Ab 1904 experimentierte er mit sie Karriere als Textilgestalterin. Das Anverschiedenen Techniken. „Ein besonwesen ist heute ein Museum. deres Merkmal von Astrups Holzschnit-


Bremen: Städtische Galerie. GAK. Galerie im Park. Gerhard-Marcks-Haus. Museen Böttcherstraße. Delmenhorst: Städtische Galerie. Oldenburg: Oldenburger Kunstverein. Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Rastede: Palais Rastede. Cloppenburg: KunstHalle. Osnabrück: Foyer Kreishaus des Landkreises Osnabrück

+punkt. Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine September bis November 2016

Emil Nolde, Nackter Mann vor dunkler Gestalt, Aquarell 1938-45, ©Nolde Stiftung Seebüll


+punkt. foyer 44

THEATER Seiteninhalt

Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine

Bremen Städtische Galerie

Bremen GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst

Bremen Galerie im Park

25. SEPTEMBER BIS 11. DEZEMBER 2016 Di-So 12 bis 18 Uhr www.staedtischegalerie-bremen.de

20. AUGUST BIS 13. NOVEMBER 2016 Di-So 11 bis 18 Uhr, Do 11 bis 20 Uhr www.gak-bremen.de

18. SEPTEMBER BIS 13. NOVEMBER 2016 Mi-So von 11 bis 18 Uhr www.kulturambulanz.de

KABBO KA MUWALA

IB GEERTSEN

– The Girl’s Basket

Ausstellung

Migration und Mobilität in der Zeitgenössischen Kunst in Süd- und Ostafrika

b Geertsen (1919-2009) ist einer der wichtigsten Vertreter der dänischen Konkreten Kunst. Angesichts der Qualität seines Œuvres ist es erstaunlich, dass seine Werke außerhalb Dänemarks nahezu unbekannt sind. Unstrittig weist Geertsens Schaffen Impulse auf, die heute (wieder) fester Bestandteil einer jüngeren künstlerischen Produktion sind. Seine Farbpalette, seine geometrischen Formen, seine Verwebung von Balance, Bewegung, Farbe, Fläche, Licht und Luft sowie seine Idee, Gattungsgrenzen zu sprengen und sich auf direktem Wege mit dem täglichen Leben der Menschen zu verknüpfen, erfahren in vielen aktuellen Positionen ein Revival.

I

CLOSE TO ME – BERÜHREN

MwangiHutter, Nothing Solid, 2015, Video, © MwangiHutter

M

it Werken von Berry Bickle, Jodi Bieber, Border Farm Project, Rehema Chachage, Mimi Cherono Ng´ok, Anawana Haloba, Kiluanji Kia Henda, Wanja Kimani, Syowia Kyambi, Gerald Machona, Immy Mali, MwangiHutter, Nástio Mosquito, Emma Wolukau-Wanambwa, Rut Karin Zettergren. Die Ausstellung „Kabbo ka Muwala – The Girl´s Basket“ in der Städtischen Galerie Bremen wirft anhand von 15 wichtigen künstlerischen Positionen aus Afrika einen zeitgenössischen Blick auf das Thema der Migration. Grundsätzliche Fragen zur Migration als Kontinuum, zu Bedingungen und Erfahrungen in der Diaspora und zu der Bedeutung von Grenzen werden gestellt. Insbesondere in der gegenwärtigen eindimensionalen Fokussierung in Deutschland erweisen die Kunstwerke, wie vielschichtig Migration auf gesellschaftlicher, persönlicher und metaphorischer Ebene ist.

Im Rahmen der ersten Ausstellung von Ib Geertsen in Deutschland präsentiert die GAK eine Auswahl seiner Mobiles, Gemälde und Papierarbeiten wie auch eine Dokumentation exemplarischer Projekte für den öffentlichen Raum und Entwürfe für den angewandten Bereich. Die Ausstellung wird kuratiert von Janneke de Vries und von einem ausführlichen Begleitprogramm ergänzt. Im Anschluss erscheint ein Katalog. Ib Geertsen, Fassadengestaltung in Brøndby, 1991, Foto: GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst

Ausstellung

André Schmucki , Far Journey, 2016, Airbrush, Acrylic, Oil on Canvas

I

n unserer Gegenwart scheint der unmittelbare Kontakt von Mensch zu Mensch immer weniger eine Rolle zu spielen. Die Kommunikation funktioniert mehr und mehr über Smartphone und Computer, Gefühle werden in die Sphären des Digitalen ausgelagert. Diesem Phänomen gehen die sechs internationalen Künstler, die ihre Arbeiten in der Ausstellung „Close TO ME – BERÜHREN“ zeigen, auf den Grund. Sie beschäftigen sich mit Nähe und Distanz, mit der realen und surrealen Welt. Die Ausstellung zeigt entrückte Bildnisse voller Sehnsucht, romantische Begegnungen mit der Natur, aber auch Isolation, Verstörung und Unnahbarkeit. Dabei schaffen es die Künstler, eine leise und intime Atmosphäre zu schaffen, die den Betrachter im Innersten berührt. Mit Per Morten Abrahamsen (Dänemark), Maurizio L’Altrella (Italien), André Schmucki (Schweiz), Josef Zlamal & Richard Stipl (Tschechien) und Alexander Zakharov (Russland)


THEATER Seiteninhalt+punkt. 45 foyer 45

Bremen Gerhard-Marcks-Haus

Bremen Museen Böttcherstraße

Delmenhorst Städtische Galerie

2. OKTOBER 2016 BIS 29. JANUAR 2017 www.marcks.de

9. OKTOBER 2016 BIS 29. JANUAR 2017 www.museen-boettcherstrasse.de

17. SEPTEMBER 2016 BIS 22. JANUAR 2017

VINCENT BARRÉ.

EMIL NOLDE TRIFFT PAULA MODERSOHNBECKER

À LA RECHERCHE: HERMINE DAVID

Géométrie bâ(s)tarde Ausstellung

E

in zentrales Thema der modernen europäischen Bildhauerei ist das Wechselspiel zwischen Naturvorbild und einer abstrakt gedachten plastischen Form. Der französische Bildhauer Vincent Barré schafft einfache Volumen, die über ihre Form und ihren Maßstab voller Verweise auf die menschliche Figur sind. Im Gespräch nannte er seine Skulptur „Géométrie bâ(s)tarde“ und bezeichnete damit den Übergang von einer klar definierten Form im Raum zu einem Kunstwerk, das über kleine Abweichungen und eine lebendige Oberfläche eine Unzahl an Assoziationen ermöglicht. Barrés Ausgangspunkt sind seine Skizzenbücher. Darin notiert er Gesehenes und einzelne Formen und Stimmungen tauchen in seinen Skulpturen auf. Seine Methode basiert auf einem Durchdenken der Möglichkeiten von Material und Technik. Daraus hat er Arbeitsprozesse entwickelt, die in der Form ablesbar sind. Die Ausstellung „Vincent Barré – Géométrie bâ(s)tarde“ verbindet Ausgangpunkt und Methode und zeigt so zum ersten Mal in Deutschland einen der wichtigsten zeitgenössischen Bildhauer Frankreichs. Vincent Barré, Großer Torso Y-Form Nr. 1, 2014, Großer Torso Y-Form Nr. 2, 2014, Aluminium, VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Ausstellung

F

arbgewaltige Blumenbilder, grandiose Landschaften – vor allem diese Motive sind heute das Markenzeichen des deutsch-dänischen Künstlers Emil Nolde. Doch tatsächlich ist es ein anderes Motiv, das den Großteil seines Werks prägt: der Mensch. 1900 ging er, wie so viele seiner Zeit, zum Studium nach Paris und lernte dort die junge, noch unverheiratete Künstlerin Paula Becker kennen. Während ihres kurzen, aber bemerkenswerten Künstlerdaseins schuf auch sie unzählige figürliche Darstellungen: Kinder, Paare und Akte. Beide vereint jedoch mehr als die Faszination für das gleiche Motiv. Sie suchen – jeder auf seine individuelle Art – durch Einfachheit und Reduktion das Wesentliche, die Tiefe und das Einzigartige des Menschen herauszuarbeiten. Zum ersten Mal nach ihrer Begegnung in Paris treffen Emil Nolde und Paula Modersohn-Becker erneut aufeinander. Insgesamt 70 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Drucke eröffnen im direkten Gegenüber überraschend neue Einblicke in die Bildwelten von zwei der bedeutendsten Pioniere der Moderne.

Emil Nolde: Bruder und Schwester, 1918, © Nolde Stiftung Seebüll

www.staedtische-galerie-delmenhorst.de

Mit Werken u. a. von Pierre Bonnard, Sigrid Hjertén, Rudolf Levy, Per Krohg, Emil Orlik, Jules Pascin, Fritz Stuckenberg

Sigrid Hjertén, Hermine David, 1927 Öl auf Leinwand, 73 × 54 cm, Privatsammlung

„À

la recherche: Hermine David“ bietet in einer bislang einzigartigen Schau einen tiefen Einblick in das umfangreiche Œuvre der französischen Malerin, Grafikerin und Buchillustratorin Hermine David (1886 – 1970). Die Ausstellung folgt mit rund 100 Exponaten den Spuren der Künstlerin. Als Schülerin der berühmten Académie Julian und häufiger Gast im legendären Café du Dôme in Paris lernt sie u. a. die Schwedin Sigrid Hjertén, Rudolf Levy, Man Ray sowie den in Delmenhorst beheimateten Maler Fritz Stuckenberg kennen, allesamt Künstler, die sie zeichnend und malend porträtieren. Sie selbst entwickelt vor allem im Feld der Grafik und Buchillustration eine unabhängige und gefragte Position. Die Bremer Illustratorin Anke Bär bereichert die Ausstellung mit zeichnerischen Interventionen, die einen Brückenschlag in die Gegenwart und zu spannenden Fragen der Gender-Forschung bieten.


+punkt.

Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine

Oldenburg Oldenburger Kunstverein

Oldenburg Horst-Janssen-Museum

2. SEPTEMBER BIS 30. OKTOBER 2016 www.oldenburger-kunstverein.de

17. SEPTEMBER 2016 BIS 15. JANUAR 2017 www.horst-janssen-museum.de

JUERGEN STAACK

DER HORST JANSSEN ARCHIPEL

Oldenburg Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

Reduktion der Wirklichkeit

J

uergen Staack lotet die Möglichkeiten und Bedingungen des künstlerischen Bildes aus. Was kann ein Bild leisten? Wo sind die Grenzen der Bildlichkeit? Immer im Fokus des Konzeptkünstlers stehen dabei die Kommunikation und ihr Scheitern. Staack arbeitet in verschiedenen Varianten mit fremdem und eigenem Bildmaterial: Mal verliert er es, mal interpretiert er es um oder lässt es zerfallen, mal verwandelt er es in Klang und Sprache, kodiert es und macht es erfahrbar. Dass Staack die Grenzen der Fotografie erforscht und neben Bild, Sprache, Ton auch Installation, Video, Performance verwendet, verdeutlicht seine Skepsis gegenüber dem fotografischen Bild. In seiner Klang- und Rauminstallation „WEI“ thematisiert der Düsseldorfer Künstler eine chinesische Praxis, Telefonnummern auf Hauswände zu hinterlassen. Dahinter verbergen sich Dienstleister jeglicher Art. Genaueres erfährt der Interessierte erst durch einen Anruf. Die Administration versucht den Vertriebsweg zu unterbinden, indem sie Arbeitskolonnen die Telefonnummer jeden Tag übermalen lässt. In dem wiederkehrenden Prozess liegen Scheitern und Erfolg dicht beieinander. Gefördert durch: Stiftung Niedersachsen, VR Stiftung, Raiffeisenbank Oldenburg, Ernst Schnetkamp Beteiligungs GmbH, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stadt Oldenburg.

Die Reise geht weiter …

22. OKTOBER 2016 BIS 22. JANUAR 2017, IM AUGUSTEUM www.landesmuseum-ol.de

„DIE WELT IN DIESEN RAUSCHENDEN FARBEN“ Meisterwerke aus dem Brücke-Museum Berlin

D Foto: Andrey Gradetchliev

M

it „Der Horst Janssen Archipel“ erwartet den Besucher die umfassendste Schau zu Leben und Werk von Horst Janssen, die das Museum je gezeigt hat. Nachdem im Frühjahr im Altonaer Museum die Reise zum Janssen Archipel begonnen hat, geht die Entdeckungstour nun mit einer Vielzahl neuer und überraschender Exponate weiter … Der Besucher kann sich zwischen sechs Themeninseln treiben lassen und so Janssens Wirkungsorte, seine zum Teil sehr eigenwilligen Kommunikationsstrategien und -formen oder auch die den Künstler umgebende „Entourage“ entdecken und kennenlernen. Neben den meisterlichen Zeichnungen zeigt die Schau viele unbekannte Werke, dazu sehr Persönliches und Dinge, die den Künstler in seinem Alltag umgeben haben. Erhellt wird der Blick auf diese Inselwelt durch Kurzfilme des Filmemachers Hinrich Lührs, der bislang unbekanntes Filmmaterial audiovisuell zusammengestellt hat. Gerade durch dieses Zusammenspiel entspinnt sich ein fesselnder Dialog zu den Objekten der Schau, was die Reise zum Horst Janssen Archipel zu einem Erlebnis werden lässt.

ie erste Sonderausstellung nach der umfassenden Sanierung des Oldenburger Augusteums, in dem die jungen Brücke-Künstler Karl SchmidtRottluff und Erich Heckel 1908 ihre in Dangast entstandenen Werke zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorstellten, ist eine hochkarätige Schau mit Highlights aus dem Brücke-Museum Berlin. Während der zentrale Galerieraum den expressionistischen Meisterwerken der Brücke-Maler Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller, Max Pechstein sowie Schmidt-Rottluff und Heckel gewidmet ist, stehen die Kabinetträume im Zeichen der Oldenburger Themen: Zum einen werden Motive gezeigt, die die Brücke-Maler im Oldenburger Land fanden und an denen sie ihren epochemachenden Flächenstil entwickelten, zum anderen die ebenso spontanen wie intimen, meisterlich gezeichneten und gemalten Künstlerpostkarten, die die Künstlerfreunde in den Jahren ab 1909 von und nach Dangast sandten.


+punkt.

Rastede Palais Rastede

Cloppenburg KunstHalle

30. OKTOBER BIS 18. DEZEMBER 2016 www.palais-rastede.de

6. NOVEMBER 2016 BIS ZUM JAHRESENDE Mi 15-18 Uhr, Do 18-20 Uhr, So 15-18 Uhr sowie nach Vereinbarung www.kunstkreis-cloppenburg.de

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Osnabrück Foyer Kreishaus des Landkreises Osnabrück

„ICH HALTE MICH FÜR EINEN BRAUCHBAREN WERNER BERGES – UND EHRLICHEN MALER“ 50 AUS 50 Josef Pollak (1912-1997) Malerei und Zeichnung

I

n bescheidenen Umständen lebend und ohne akademische Ausbildung war das Leben des Einzelgängers und Delmenhorster Künstlers Josef Pollak (1912-1997) vom Malen und Zeichnen bestimmt. Aus seinem umfangreichen Werk aus 1000 Ölbildern und 900 Aquarellen, das die Josef-Pollak-Stiftung verwahrt, werden schwerpunktmäßig Arbeiten gezeigt, deren Ausgangspunkt die norddeutsche Landschaft und die Küstenregion waren. Seine Landschaftsdarstellungen und -impressionen sind voller Poesie und gründen in einer romantischen Naturauffassung. Auch bei seinen prächtigen Blumenstillleben blieb Josef Pollak immer dem Gegenständlichen verhaftet. Das intensive Erleben der Landschaft und der Natur im Jahreszeitenwechsel spiegelt sich in seinen lichtdurchfluteten und farbenprächtigen Arbeiten in Öl- und Aquarellmalerei sowie der Wiedergabe bizarrer, knorriger Bäume mit Tusche auf Papier.

Ausstellung

4. OKTOBER BIS 3. NOVEMBER 2016

LEBT DER MENSCH VOM BROT ALLEIN? Installationen und Skulpturen

von Volker-Johannes Trieb

D

er Kunstkreis Cloppenburg zeigt vom 6.11.16 bis zum Jahresende Originale des 1941 in Cloppenburg geborenen Künstlers Werner Berges, der zu den wichtigsten Vertretern der popart in Deutschland zählt. Mit 50 Werken aus 50 Jahren wird ein Überblick seines breiten Schaffens gegeben, der weit über sein Hauptthema, die aus dem Kontext der Werbung gelöste und dem Betrachter gleichrangig gegenübergestellte weibliche Figur, hinausgeht. 1960-63 studierte Berges in Bremen Gebrauchsgrafik, bis 1968 freie Malerei an der staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Alexander Camaro. Hunderte von Einzelund Gruppenausstellungen weltweit zeigten seine Arbeiten, zuletzt in der Schirn Kunsthalle Frankfurt, german pop. Im Museumsdorf Cloppenburg waren seine Werke erstmals 1965 zu sehen. Zahlreiche Arbeiten von Werner Berges befinden sich im öffentlichen Raum, und auch in seiner Heimatstadt bereichert eine Skulpturengruppe den Rathausplatz.

„L

ebt der Mensch vom Brot allein?“ – unter diesen Titel stellt Volker-Johannes Trieb seine Ausstellung in der Reihe Kunst im Kreishaus. Altar und Schlachtblock, Ölkanister und Schulbank, Holzstuhl und Metallschrank – Fundstücke, die der Osnabrücker Keramiker Volker-Johannes Trieb mit Steinzeugton zu Objekten einer Installation kombiniert, verwandt der arte povera (ital. arme Kunst): „Lebt der Mensch vom Brot allein?“ Eine Balance auf dem Grat zwischen Figuralität und Abstraktion, die auf die Heiligung des Alltags zielt, zugleich Konsumkritik und Aufbegehren gegen eine Gesellschaft, die größeren Wert auf das Haben legt als auf das Sein. www.atelier-trieb.de

+punkt außer Verantwortung der foyer-Redaktion. Presserechtlich verantwortlich ist das jeweilige Haus.


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KULTURFORUM 49 foyer

: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Horst Janssen, Brücke aus Stein, 1990 © VG Bild-Kunst Claudia Piepenbrock, © Franziska von den Driesch

Unter dem Motto „Kucken Kommen“ öffnen über 60 kreativ Schaffende am 29./30. Oktober ihre Ateliers und Werkstätten im Bremer Viertel. Wegweiser gibt’s an den Infoständen auf dem Ulrichsplatz und „Am Ziegenmarkt“.

Notizen aus Galerien und Museen Die bedeutende Sammlung Blessin ist für das Horst-Janssen-Museum gesichert worden. Dabei handelt es sich um über 300 Zeichnungen und Aquarelle von Horst Janssen (Foto), die Stefan Blessin dem Haus zum Kauf angeboten hatte. Blessin war über Jahre ein ständiger Begleiter von Janssen und schrieb dessen erste wichtige Biografie. 1,2 Mio. Euro der Kaufsumme stammen aus Landes und Bundesmitteln sowie privaten Zuwendungen, 210.000 Euro steuerte die Stadt Oldenburg bei. Die Sammlung soll von Mai bis August 2017 zu sehen sein. Museumsleiterin Jutta MosterHoos bezeichnete den Ankauf als „Quantensprung“ für ihr Haus.

...................................... Das Drents Museum in Assen (Niederlande) und die Kunsthalle Emden bereiten eine Ausstellung dem Titel „The American Dream“ vor, die im Herbst 2017 an beiden Orten parallel laufen soll. Vorgesehen ist ein Überblick über den amerikanischen Realismus von 1945 bis heute mit Werken von u. a. Edward Hopper, Andy Warhol und Chuck Close.

...................................... Das Deutsche Schiffahrtsmuseum zeigt noch bis 15. Januar eine Sonderausstellung zum „Jahr der Meere und Ozeane“. Unter dem Titel „Ogyanos – Ozeane“ sind Objekte und Installationen der persischen Künstlerin Maryam Motallebzadeh zu sehen.

Werbeaufnahmen der Fotografen Helene Schüler (1907-1987) und Hermann Schlüter (1903-1981), entstanden in den 50-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, zeigt das Historische Museum Bremerhaven. Seine Ausstellung „WirtschaftsWunderWelten“ spiegelt bis 26. Februar den wirtschaftlichen Wiederaufbau und die Konsumwelt der Nachkriegszeit wider.

...................................... Die Jury des Kunstpreises der Böttcherstraße in Bremen hat den mit 30.000 Euro dotierten Preis des Jahres 2016 Emeka Ogboh zugesprochen. Der Vorschlag kam von Johan Holten, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden. Die Jury zeigte sich besonders angetan von der Rauminstallation „The Continental Entrée“ des nigerianischen Künstlers. Anzeige

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Im Schnittfeld von Kunst, Mode und Ökologie ist die Ausstellung „Gefährdete Pracht“ Die Arbeit „Seitengang: 2 angepasste angesiedelt, die bis 4. Dezember in der Wände, spiegelnd und lautlos“ der mit dem Kunsthalle Wilhelmshaven läuft. Die DeKarin Hollweg-Preis 2016 ausgezeichneten signerin Cornelia Hesse-Honegger entwarf Claudia Piepenbrock (Foto) ist noch bis für die Schweizer Marke „Fabric Frontline“ zum 25. September im Bremer Museum edle Seidentücher und verwendete dafür Weserburg zu sehen. Das Werk ist Teil der als Motive geschützte, gefährdete oder Ausstellung „Heal the World. Meisterschü- unscheinbare Tier- und Pflanzenarten. lerinnen und Meisterschüler der Hoch...................................... schule für Künste Bremen“.

...................................... Die Ausstellung „Faszination Wale – Mensch. Wal. Pazifik“, die vom 7. November 2015 und nach Verlängerung bis zum 22. Mai 2016 im Übersee-Museum Bremen zu sehen war, hat über 61.000 Besucher angezogen. „Offensichtlich haben wir mit diesem Thema einen Nerv getroffen“, urteilt Direktorin Wiebke Ahrndt. Eines der Exponate, das originalgroße Modell eines Blauwalherzens, soll dauerhaft in die Ausstellung „Ozeanien“ integriert werden.

Das Kunsthaus Stade zeigt bis 15. Januar die Ausstellung „Salvador Dalí. Das grafische Werk“ mit mehr als 200 Arbeiten, unter anderem mit Handzeichnungen und Illustrationen zur Weltliteratur oder eigenen Schriften des Künstlers. Fotos und Filmbeiträge dokumentieren zudem sein Arbeiten.

...................................... „Absichtsvoll in Zusammenhang gebrachte Werke“ aus dem Bestand der Sammlung der Städtischen Galerie Bremen, entstanden in einem Zeitraum von über 50 Jahren, sind bis 22. Januar im Café K des Bremer „Rotes Kreuz Krankenhaus“ zu sehen.

© Timo Jaworr „Lost in Paradise“ (2013)

„Junge Fotografie im Schloss“ Seebäder – im Dialog Arbeiten von Janina Ahrendt, Laura Stöckel und Timo Jaworr sind bis 16. Oktober im Cuxhavener Schloss Ritzebüttel zu sehen. Erle Bessert M. A. hat die Ausstellung mit dem Titel „Seebäder – im Dialog“ zum 200. Geburtstag des Seebads Cuxhaven kuratiert. Damit wird die durch die Stiftung Niedersachsen geförderte Reihe „Junge Fotografie im Schloss“ fortgesetzt. Weitere Informationen unter: www.erlebessert.de Schloss Ritzebüttel, 27472 Cuxhaven, Schlossgarten 8 | Tel. 0 47 21 – 72 18 12 Öffnungszeiten/Eintritt: www.schloss-ritzebuettel.cuxhaven.de


foyer 50

LITERATUR Ewige Jugend / Die unsterbliche Familie Salz

LITERATUR Text: Inge Zenker-Baltes

Späte Sühne

Die Sünden der Väter

Donna Leon at her best

Familiensaga von Christopher Kloeble

Vor Jahren war die Enkelin einer betagten Comtessa nachts in einen der Kanäle Venedigs gestürzt und hatte irreparable geistige Schäden davongetragen. Die Comtessa hegte schon immer den quälenden Verdacht, das auffallend schöne und liebenswerte Mädchen könnte einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein und wirft der Polizei vor, damals nachlässig ermittelt zu haben. Obwohl Commissario Brunetti wenig Chancen für erfolgreiche Recherchen sieht, macht er sich der alten Dame zuliebe an die Arbeit.

Wenn sie fesselnd geschrieben sind, das Geschehen über mehrere Generationen verfolgt wird, sich Fiktion eng an Überliefertes anlehnt und mit dem Zeitgeschehen verwoben ist, verfügen Familiengeschichten über einen ganz eigenen Charme. Christopher Kloeble hat eine solche von der Familie Salz geschaffen.

Brunettis grandiose Verhörkunst gegen Ende der aufwühlenden Nachforschungen, wenn nicht nur dem mutmaßlichen Täter, sondern auch den Lesern der Atem stockt, zeigt die Autorin auf dem Zenit ihrer psychologisch-raffinierten Erzählkunst und stellt einen der Höhepunkte dieses exzellenten Romans dar, der trotz allem zu einem zauberhaft tröstlichen Ende findet. Donna Leon: Ewige Jugend. Ü: Werner Schmitz, Diogenes, 336 S., Euro 24,-

Kloeble nimmt gern Menschen unter die Lupe, die immer wieder die gleichen Fehler begehen und nichts daraus lernen. Vier Jahre Schreibarbeit und noch längere Recherche hat er in das Œuvre investiert, ist eine enge Beziehung mit der großbürgerlichen Familie eingegangen, deren Schicksal er durch das Dritte Reich, die Welt-, Nachkriegs-, dann DDR-Zeiten begleitet. Christopher Kloeble: Die unsterbliche Familie Salz. dtv, 438 S., Euro 22,-

Auf Verlangen ihres Ehemannes verlässt die wohlhabende Lola Rosa mit ihm und den beiden Töchtern ihr geliebtes München, um in Leipzig ein Hotel zu übernehmen. Für die sensible Frau ist dies der Feinsinnig, niveauvoll und meist auch Anfang vom Ende. Sie leidet unter der kaltspannend sind die bisher 24 Brunetti-Kri- schnäuzigen Lieblosigkeit des Mannes, mis von Donna Leon. Doch „Ewige Jugend“ dem sie mit ihrem Vermögen ein behagliübertrifft sie alle. Auch wenn das Gesche- ches Leben erst ermöglicht hatte, und geht hen sich, so wie edler Wein, erst langsam schließlich elendiglich zugrunde. In hoentwickelt, sucht doch sein Tiefgang in Ge- hem Alter deckt ihre Tochter als Ich-Erzähstalt existentieller Reflexionen vor dem lerin das skandalöse Verhalten ihres Vaters Hintergrund des vibrierenden Spannungs- sowie ein unerhörtes Familiengeheimnis bogens seinesgleichen. auf.


LITERATUR Eine treue Frau / I saw a Man

Weder untadelig noch treu

Tragische Verstrickungen

Jane Gardam setzt Romantrilogie fort

Owen Sheers erstmals auf Deutsch

Von jedem Ereignis gibt es nicht nur eine Wahrheit, vielmehr variiert diese je nach Blickwinkel der Beteiligten. Jane Gardam, Grande Dame der englischen Unterhaltungsliteratur, hat das in ihrer Trilogie um Edward Feathers, Kronanwalt in Hongkong, aufs Subtilste umgesetzt. Wie schon „Ein untadeliger Mann“ landete mit „Eine treue Frau“ auch Band zwei auf den vorderen Plätzen der Sellerlisten.

Menschen, die ungewollt schuldig werden, schildert eindringlich der britische Autor Owen Sheers in seinem zweiten Roman „I saw a man“, der kürzlich auf Deutsch erschienen ist. Die schicksalsschwere Geschichte von Verlust und vom Umgang mit Schuld handelt von der Zerstörung intakter Persönlichkeiten und auch mitmenschlicher Beziehungen.

Gardam erteilt hier Feathers Ehefrau Betty das Wort und lässt sie das lange gemeinsame Leben der Beiden schildern. Aparterweise ist Betty genauso wenig „eine treue Frau“ wie Sir Edward „ein untadeliger Mann“. Denn unmittelbar nach der Verlobung mit ihm lernt sie dessen Erzrivalen Terence Veneering kennen und lieben. Und ebenso wenig wie Edward kennen Betty und ihr Liebhaber – seine Version folgt im dritten, im Spätherbst erscheinenden Band – die vollständige dramatische Ehe- und Betrugsgeschichte. Gardam geißelt mit abgründiger Ironie den Müßiggang insbesondere weiblicher Mitglieder der britischen Aristokratie, welche unbeeindruckt scheint vom drohenden Zerfall des Empire. Begeisternd wieder der perlende Erzählton dieses Buches, auch wenn man den scharfen Biss des ersten etwas vermisst. Jane Gardam: Eine treue Frau. Ü: Isabel Bogdan. Hanser Berlin, 272 S., Euro 21,90

Michael, ein erfolgreicher Autor, und die Kriegsberichterstatterin Caroline hatten erst vor kurzem ihr gemeinsames Leben aufgenommen, als Caroline durch den von einem amerikanischen Drohnenpiloten ferngesteuerten Angriff in Pakistan eher aus Versehen ums Leben kommt – ein Kollateralschaden, meldet lapidar die Militärführung. Wie betäubt beginnt Michael ein neues Leben. Schnell freundet er sich mit den Nachbarn an und geht schon bald bei ihnen ein und aus. So ist es nur natürlich, dass er eines Nachmittags durch die offenstehende Hintertür das scheinbar leere Haus betritt, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist. Doch das Haus ist nicht leer, und es geschieht etwas Schreckliches. Owen Sheers wurde mehrfach mit Auszeichnungen bedacht, sein erster Roman hochkarätig verfilmt. Atemberaubend spannungsgeladen, tiefgründig und unter die Haut gehend ist der neue. Owen Sheers: I saw a Man. Ü: Thomas Mohr. DVA, 300 S., Euro 19,99

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LITERATUR Buch & Kino / NordMord

LITERATUR

Buch & Kino

NordMord

Leinwandgöttinnen

Krimis aus der Region

Katharine Hepburn war es. Grace Kelly unbestritten auch. Audrey Hepburn erst recht. Sie und zwölf weitere Oscar-Preisträgerinnen von 1929 bis heute fanden Aufnahme in den großformatigen Band „Leinwandgöttinnen“. Nur 15 von insgesamt 74 mit der begehrten Trophäe ausgezeichneten Künstlerinnen – schon das zeigt auf, wie schwer den Autoren die Auswahl gefallen sein dürfte.

Der Mann gehört auf die Couch. Und zwar dringend. Doch der depressive, hypersensible Kommissar Danowski führt statt mit einem Psychiater lieber Gespräche mit seiner vor Jahrzehnten gestorbenen Mutter und stümpert nahezu autistisch durch einen Mordfall, der ihn an die Unterweser führt und restlos überfordert.

Als Richtschnur für ihre Entscheidung nennen sie Stil, Glamour und Persönlichkeit; Talente, die eben nicht jeder Schauspielerin gegeben sind; egal, wie ausdrucksstark sie sich auch vor der Kamera inszeniert haben mag. Doch zum Generationen überdauernden Mythos, deren Strahlkraft bis heute anhält, steigen halt nur wenige auf. So wie Vivien Leigh, die „ewige“, vom Winde verwehte Scarlett, Bette Davis, deren magische Augen Kim Carnes im Welthit „Bette Davis Eyes“ besang, oder Julia Roberts, Schönheitsikone der 90-er Jahre.

Eine durchaus ungewöhnliche Story also, die „Fallwind“ allein schon aus dem KrimiEinerlei heraushebt. Zudem pflegt der Autor Till Raether einen nonchalanten, leicht ironischen Stil, der dabei hilft, die ersten der insgesamt 79 Kapitel zu bewältigen. Der Plot kommt nämlich etwas schwerfällig auf Touren, bevor das Karussell der Ereignisse im letzten Drittel des Buches ähnlich rasant rotiert wie die Windkraftanlagen in der Nordsee, die den Handlungsrahmen liefern.

Denn der in seiner Dienststelle wenig geschätzte Ermittler findet sich plötzlich als Unerwähnt blieb aus genannten Gründen Opfer einer Entführung in der fensterlodie anmutige Luise Rainer, bislang einzisen Gondel eines Windrades wieder und ge Deutsche unter den Preisträgerinnen muss zudem feststellen, dass er dieses Ver(1937 und 1938). Sie überwarf sich mit dem ließ mit einer Frau teilt. Es entwickelt sich MGM-Boss Mayer – und pfiff fortan trotz ein bizzarr anmutendes Kammerspiel mit berückender Ausstrahlung auf Glanz und Mutter Danowski als dritter „Akteurin“, Glimmer. während an Land die Suche nach den beiden Vermissten auf Hochtouren läuft. Peter Schulz Peter Schulz D. Sannwald/T. Lindemann: Leinwandgöttinnen. ebersbach & simon, 136 Seiten, Till Raether: Fallwind. Rowohlt-Verlag, 475 Seiten, 14,99 Euro. 24,95 Euro


SERIE Was macht denn…?

WAS MACHT DENN …?

Tosca, Staatstheater Mainz, Foto: Martina-Pipprich

foyer auf den Spuren von alten Bekannten aus der regionalen Kulturszene

(mw) Der Vorgänger ist zugleich der Nachfolger. Ab 1999 war Daniel Harding der Musikalische Direktor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, 2003 folgte ihm Paavo Järvi nach. Mit Beginn der neuen Konzertsaison wiederum übernimmt Daniel Harding von Järvi den Chefposten beim renommierten Orchestre de Paris. Damit ist der 41-jährige Brite zu einem der wichtigsten Dirigenten weltweit aufgestiegen, auch wegen vieler erfolgreicher Gastspiele in den großen Konzertund Opernzentren zwischen Berlin und Mailand. Bei den diesjährigen Salzburger Festspielen kam ihm die Ehre zu, das Auftaktkonzert der Wiener Philharmoniker zu leiten und mit dem Orchester das einstündige Oratorium balbulum „Halleluja“ von Péter Eötvös zur Uraufführung zu bringen, das – kurzweilig und unbequem, aber auch hörenswert – nach einer Bebilderung schreit. Harding meisterte seine Aufgabe souverän, überzeugte aber noch stärker beim langen Adagio von Mahlers unvollendeter 10. Sinfonie. Hardings Karriere schraubt sich langsam, aber unvermindert in die Höhen der Klassikbranche hinauf. Bleibt zu hoffen, dass er nach seinem letzten Auftritt (vor einem Jahr in der Glocke) auch in Zukunft mit einem seiner Orchester Bremen besucht.

(usl) Dass sie in Bremen den Mann ihres Lebens getroffen hat, verrät sie uns gerne, die Mezzosopranistin Nadja Stefanoff. Bis 2014 gehörte sie dem Ensemble am Goetheplatz an, aber noch immer sind ihre charakteristisch-dunkle Stimme und ihre mühelosen, ausgeglichenen Koloraturen ebenso präsent wie die mitreißende Intensität ihres Spiels. Sieben Jahre war die gebürtige Chemnitzerin in Bremen. Sie hat beste Erinnerungen an diese Zeit: „Zu dem Zeitpunkt meiner ‚Karriere’ bekam ich die Gelegenheit, Erfahrung mit großen Repertoirerollen zu sammeln. Zudem ist das Bremer Publikum ein dankbares, enthusiastisches.“ Hier konnte sie neben Hosenrollen wie Oktavian, Idamante, Calbo (in Rossinis Maometto) ihre Mezzostimme entwickeln zum (jugendlich)-dramatischen Sopran. Mit der Rolle der Tosca verabschiedete sie sich. Diese Partie sang sie auch an neuer Wirkungsstätte in Mainz, wo nun eine aufregende Arbeit bevorsteht: Nachdem sie nicht nur in Bremen, sondern auch an anderen Häusern in Bellinis Norma deren Konkurrentin Adalgisa gesungen hatte, übernimmt sie nun die Titelpartie. „Für mich eine folgerichtige Entwicklung.“ Und wie geht’s weiter? „Im italienischen Fach! Aber auch mit Janacék und Mozart.“

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PANORAMA Wissenschaft

PANORAMA Text: Stephan Cartier

Gordon Pipa und Kai-Uwe Kühnberger

Martin Schweer

Dr. Watson hilft

Sexuelle Vielfalt im Sport

Dass das Computerprogramm „Watson“ heißt, macht es noch nicht zu einem guten Doktor, auch wenn es an Sherlock Holmes‘ treuen Gefährten erinnert. Aber durch ein Aufsehen erregendes Projekt Osnabrücker Kognitionsforscher wird die Analyse-Software aus dem Hause IBM zu einem medizinischen Arzthelfer erster Güte. Unter Leitung von Gordon Pipa und Kai-Uwe Kühnberger aus dem Institut für Kognitionswissenschaften wurde eine Software entwickelt, mit der Grippewellen vorhergesagt und im besten Fall eingedämmt werden können.

Es war der Sommer des Sports – wenn schon nicht der Sommer des guten Wetters. Ob Fußball-EM, Olympische Spiele oder Paralympics – körperliche Hochleistungen und die völkerverbindende Kraft des Spitzensports dominierten über Monate die Medien. Doch wie steht es mit der Toleranz im alltäglichen Sport? Dieser Frage geht ein Projekt der Universität Vechta nach, das sich der „Akzeptanz sexueller Vielfalt im organisierten Sport am Beispiel des Fußballs in Niedersachsen“ widmet, wie der etwas strenge offizielle Titel erklärt.

Durch die Auswertung von weltweit täglich 500 Millionen Meldungen des Dienstes Twitter gelingt es durch große Rechnerkapazität, automatisch Sätze zu identifizieren, in denen der User über Grippe schreibt. Die Analyse der Mitteilungen ist sehr trennscharf, wie Gordon Pipa beton: „Watson versteht den Inhalt von Nachrichten und geht damit weit über das Suchen von Schlüsselwörtern hinaus.“ Somit wird es möglich, die Ballung von Infektionen schnell zu lokalisieren und die Verbreitung zu prognostizieren. Dass der Computer durch immer neue Twitter-Analysen auch lernt, Sprache besser zu verstehen, ist ein Nebeneffekt, den IBM für weitere Entwicklungen nutzen möchte.

Was hinter dem Unternehmen „Akse Vielfalt“ steckt, ist dagegen sehr lebensnah und nicht ohne gesellschaftliche Brisanz. „Tatsächlich wissen wir kaum etwas über das Klima im organisierten Sport“, so der Projektleiter, der Psychologe Martin Schweer. „Wie offen gehen die Menschen im Sport mit sexueller Vielfalt um? Fühlen sich Lesben und Schwule im Sport akzeptiert?“ Gerade im Fußball herrschen scheinbar noch immer große Vorbehalte gegen Homosexualität. Ob dies tatsächlich so ist oder ein Klischee bedient, dem wird das vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur finanziell geförderte Projekt in Vechta durch Interviews unter Fußballern aus der Region in den nächsten drei Jahren nachgehen.


KOLUMNE Nachgedacht foyer 55

Text: Stephan Cartier

NACHGEDACHT

SITZEN MACHEN! E

igentlich ist Sitzen eine von den leichteren Tätigkeiten im Leben. Es besteht zum einen keine Gefahr, dass man währenddessen irgendwo gegenläuft. Man kann auch nicht umfallen – oder wenn, dann von geringerer Höhe als beim Stehen. Und die Kollision mit anderen Sitzenden ist physikalisch nahezu ausgeschlossen.

Woher der aktuell dermaßen schlechte Ruf des Sitzens rührt, ist schwer zu sagen. Joggen mag sicher gesund sein, und glaubt man Immanuel Kant, dann hat der Mensch seinen Verstand durch den aufrechten Gang erworben. Doch als er ihn hatte, musste sich der Mensch irgendwann hinsetzen, um sich auszuruhen und mit dem Verstand etwas anzufangen. Zum Beispiel Lesen, Beobachten, Nachdenken. „Der Denker“, Auguste Rodins berühmte Statue, hockt aus gutem Grund auf seinem Stein und rennt nicht rum.

tigen, den Untertan auf einem Thron zu empfangen. Spätformen hiervon finden sich noch heute in Amtsstuben und an Bahnschaltern.

Es gibt einen wunderbaren Running Gag in Billy Wilders Filmkomödie „Eins, zwei, drei“ aus dem Jahr 1961, der diesen Zusammenhang von Hierarchie und Haltung illustriert. Immer wenn der quirlige amerikaniUneigentlich sieht es ganz anders aus. sche Coca-Cola-Manager Mr. MacNamarra, Da stellt das Sitzen ein eminentes Risiko grandios gespielt von James Cagney, in sein für Leib und Leben dar, wie die Studie eiBerliner Büro hineinstürmt, springen alle ner großen deutschen Versicherung unAngestellte in guter deutscher Untertanenlängst erneut feststellte. Sie bestätigt, was So ist es also an der Zeit, an dieser Stelmanier auf und stehen in Habachtstellung. die Weltgesundheitsorganisation WHO seit le eine Apologie des Sitzens anzustimmen. Irritiert schreit Mr. MacNamarra dann: „SitJahren anmahnt: Mangelnde Bewegung ist Gesundheitsstudien können nicht über die zen machen!“. Die Nachkriegsdeutschen die Volkskrankheit Nummer eins. große kulturhistorische Bedeutung diesollen eben ihren verhängnisvollen Trieb ser besonderen Ruheposition hinwegtäuaufgeben, Führern hinterherzulaufen. Und Kein Wunder: Unser Berufsalltag auf dem schen. Allein der Mensch sitzt auf Stühvor allem sollen sie den rechten Arm beim Schreibtischstuhl oder das feierabendlen, ansonsten steht oder liegt alles in der Grüßen unten lassen. liche Nachleben auf der Couch fördern Natur herum. Als orthopädisch komplexe nicht eben die DurchHaltung ist das Sitzen nämlich eine subti- Blaise Pascal, Mathematiker und Philoblutung der Gefäße. „Sitzen kann le Revolte des Werkzeugmachers Mensch soph, wusste schon 1670 in seiner Essaytödlich sein!“ gegen die Schwerkraft. Man beugt sich ihr Sammlung „Pensées“ um die Vorteile des Wie das Fallbeil einer Guillotine sausund zeigt der Gravitation auf halbem Weg entschleunigten Daseins auf dem Stuhl te der Satz des Studienleiters auf alle Undennoch die Grenzen auf. Bis hierhin und für die Geschichte: „Das ganze Unheil der bewegten herab: „Jede zusätzliche Stunde nicht weiter! Welt rührt daher, dass die Menschen nicht Sitzen erhöht das Sterberisiko.“ Man wird ruhig in ihrer Kammer sitzen können.“ Wer zweifelsohne in den Möbelläden an Stüh- Selbstbestimmtes Sitzen ist mithin ein mit seinem Allerwertesten den Kontakt zur len demnächst das Warnschildchen „SitStatement der Souveränität. Wer sitzt, hat Welt hält, bleibt eben gelassener als die, zen kann tödlich sein!“ finden. Recht oder ist wenigstens König. Es war die rasch über sie hinweg schreiten wollen. seit Jahrtausenden das Privileg der Mäch-


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KINO Welcome to Norway

KINO Text: Wilfried Hippen

„Welcome to Norway“

Das fidele Flüchtlingsheim „Welcome to Norway“ von Rune D. Langlo Komödien über gesellschaftliche Probleme waren lange eine Spezialität des britischen Kinos. Doch mittlerweile haben die Skandinavier im Genrekino der „social comedies“ mächtig aufgeholt. Für diese Entwicklung ist „Welcome to Norway“ ein perfektes Beispiel. Die Grundidee des Regisseurs und Drehbuchautoren Rune Denstad Langlo basiert auf wahren Geschichten, wie man sie auch aus Deutschland kennt: Fremdenfeindliche Betreiber von heruntergekommenen Hotels auf dem Lande bieten ihre Zimmer den Behörden als Flüchtlingsunterkünfte an. Die Krise ist für sie eine Gelegenheit, Geschäfte zu machen. In „Welcome to Norway“ ist der Antiheld Primus solch ein Schlitzohr. Eigentlich ist der Hotelbetreiber schon pleite und in seinem Hotel fehlen Türen, Heizung und Strom. Egal – schnell werden die Asylanten in Busladungen angekarrt und Primus ist sofort heillos überfordert. Christen weigern sich mit Muslimen die Zimmer zu teilen, genauso wie Sunniten mit Schiiten. Geld von der Ausländerbehörde gibt es nur, wenn Sprachkurse und ein Kooperationsrat eingerichtet werden.

ist, sodass sie ihre neue Bleibe „Guantanamo“ nennen. Vorurteile haben jedoch auch sie, und so machen sich alle lächerlich. Besonders Primus, der immer wieder so tölpelhaft scheitert, dass er einem im Laufe des Films immer mehr ans Herz wächst. Gerettet wird er durch den Afrikaner Abedi, der nicht nur als einziger Hotelgast fließend Norwegisch spricht, sondern sich auch als Organisationstalent entpuppt. Aus der Sprachverwirrung entstehen ständig hochkomische Missverständnisse, und es ist dem deutschen Verleih hoch anzurechnen, dass er eine halb eingedeutschte Fassung in die Kinos bringt, in der das Norwegisch synchronisiert, aber alle anderen Sprachen untertitelt wurden.

Da Langlo vom Dokumentarfilm kommt, sind seine Bilder realistisch und authentisch. Die Hotelgäste sind fast alle tatsächlich als Flüchtlinge nach Norwegen gekommen. Oliver Mukaba, der den Abedi spielt, lebte jahrelang in einem Flüchtlingsheim. Langlos Witz ist zum Teil sehr makaber – auch hier kann man die britischen Vorbilder erkennen. Und er macht die Konflikte durch satirische Überhöhung kenntlich, behält dabei aber immer einen liebevollen Blick auf seine Filmfiguren. So hat Und Primus ist ein Rassist, der schnell un- „Welcome to Norway“ zugleich Biss und ter den Hotelgästen als Diktator verschrien Herz. – Kinostart: 13. Oktober.


KINO Demnächst/DVD-Tipp

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TIPP

„Café Society“

„Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“

Neu auf DVD Demnächst im Kino

„Das Tagebuch der Anne Frank“ von Hans Steinbichler

Oliver Stone mag die politischen Rebellen. Er hat sogar eine wohlwollende Dokumentation über Fidel Castro gemacht, und so ist es kein Wunder, dass er sich nun mit „Snowden“ (22. 9.) den Champion der Whistleblower Edward Snowden vornimmt. Nun passt dieser als schmächtiger Brillenträger im Grunde gar nicht zu Stone, denn der mag seine Protagonisten stämmig und laut – man darf also darauf gespannt sein, wie sich Stone diesen Helden zimmert. Es gibt kaum noch einen bedeutenden französischen Künstler des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, über den nicht mindestens ein Spielfilm produziert worden wäre. In „Meine Zeit mit Cézanne“ (6. 10.) hat Daniéle Thompson gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Sie erzählt von den Jugendjahren des Malers Paul Cézanne und des Schriftstellers Èmile Zola, denn diese kannten sich schon als Kinder. Kluge und gepflegte Unterhaltung ist garantiert und wenn sich die beiden Freigeister in Montmartre in die gleiche Frau verlieben, wird der Film zu einer Art „La Boheme“ ohne Hunger und Schwindsucht.

nach Palästina flüchtete, wundert man sich nicht mehr so sehr darüber, dass sie den autobiografischen Roman „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ (3. 11.) von Amos Oz verfilmt hat. Und so ist es auch nur konsequent, wenn sie selber die Mutter des jungen Amos spielt, der im Jerusalem der 40-er Jahre aufwächst. Erzählt wird die Geschichte des 10-jährigen, der am liebsten den vielen Geschichten seiner Mutter lauscht und nach deren Selbstmord selbst zu einem Erzähler wird.

Der inzwischen 80 Jahre alte Woody Allen galt schon als ausgedienter Altherrenregisseur, als er 2011 mit „Midnight in Paris“ seinen bisher größten Kassenerfolg inszenierte. Und so wie er dort das Paris der 20-er Jahre herauf beschwörte, nimmt er sich in „Café Society“ (10. 11.) des Hollywoods der 30-er Jahre an. Ein New Yorker Intellektueller wird durch Ruhm und Geld in die Traumfabrik an der Westküste gelockt – die Geschichte hat Allen seit „Der Stadtneurotiker“ schon oft erzählt. Doch diesmal blickt er mit einem nostalgischen Auge auf das Filmgeschäft jener Zeit und hat mit eleganter Jazzmusik, viel Glamour, Witz und Romantik wieder einen Film geWenn man weiß, dass die Hollywoodmacht, in den auch ein Publikum gehen Schauspielerin Natalie Portman 1981 in Je- dürfte, das den Namen Woody Allen noch rusalem geboren wurde und ihre Familie nie gehört hat. in den 30-er Jahren aus Deutschland

Das Tagebuch von Anne Frank ist eines der wichtigsten literarischen Dokumente des vergangenen Jahrhunderts. Und seit den 50-er Jahren gibt es viele künstlerische Adaptionen. Es wurde als Graphic Novel gestaltet, als Theaterstück inszeniert, zum Ballett, Musical, zu einer Oper und vielen Filmen umgearbeitet. Hans Steinbichlers Adaption wirkt kaum wie ein historischer Kostümfilm, sondern eher wie eine der Coming of Age-Geschichten. So wird ein junges Publikum schnell Zugang zu der Handlung bekommen, denn die Anne Frank des Films ist eine junge, erstaunlich modern wirkende Frau, in deren Gedanken, Hoffnungen, Ängste sich ihre heutigen Altersgenossen unmittelbar hineinversetzen können. Weil er ihre Geschichte nicht als eine Geschichtsstunde, sondern als ein bewegendes, menschliches Drama gestaltet, gibt Steinbichler ihr neben der gerade heute so wichtigen Aufklärung über Antisemitismus und Holocaust noch eine weitere, zugleich universelle und tagesaktuelle Bedeutung. Wenn in ihm von Verfolgung, Flucht, Mut, Angst, Diskriminierung und Vernichtung erzählt wird, sind die Parallelen zur Flüchtlingsproblematik nicht zu übersehen.


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ROLLENSPIEL

DVD-Tipp Fundgrube zu Wagner Stefan Mickisch spielt und erklärt „Der Ring des Nibelungen“

: Rollenspiel

(bö) „Willy Dammasch ist mir jetzt sehr nahe“, sagt Katharina Groth und blättert durch das 200 Seiten starke Werkverzeichnis. Die Kunstwissenschaftlerin wandelte auf den Spuren des Expressionisten Willy Dammasch (1887-1983), durchforstete Archive und private Wohnzimmer. Und förderte manch Dokument und Gemälde zu Tage. „Worpswede spielte immer eine Rolle bei mir“, gesteht die 32-Jährige, die unlängst die Hoetger-Ausstellung des Worpsweder Museumsverbundes kuratiert hat. Als Kind begleitete sie ihre Eltern bei Besuchen von Hans-Hermann Rief, dem Gründer des Worpsweder Archivs. Allerdings habe sie bei diesen Ausflügen nicht so sehr die Kunst, sondern die Eisdiele geschätzt…

Seine Einführungskonzerte anlässlich der Bayreuther Festspiele (1998-2013) sind legendär, seine rund 60 CDs weitaus mehr als nur die Erinnerung an viele anregende Gesprächskonzerte. Die Rede ist von Stefan Mickisch, der dank des hiesigen Richard Wagner-Verbandes am 29. Oktober wieder einmal in Bremen gastiert – diesmal zur „Parsifal“-Produktion; im Januar kommt er nach Oldenburg zum neuen „Der Ring des Nibelungen“.

Als Ergebnis der jahrelangen musikalischen, philosophischen und musikwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Wagners Tetralogie hat Stefan Mickisch nun auch eine üppige DVD-Box mit über neun Stunden Wagner-Erläuterungen veröffentlicht. Anders als bei seinen bekannten „Ring“-CDs handelt es sich nicht um Mitschnitte der Gesprächskonzerte, sondern um Studioaufnahmen Dammaschs Vielseitigkeit imponiert Groth. am Flügel im heimischen Wohnzimmer. „Er hat kontinuierlich gearbeitet und sich Das bringt den Vorteil mit sich, dass Mickweiterentwickelt. Er wusste, was er wollte.“ isch deutlich mehr Zeit hat, um große und Der Sohn eines Lokführers wuchs im Berkleine Aspekte zu erläutern, was er auf eiliner Stadtteil Wedding auf. In Berlin benem noch konzentrierteren Niveau als live gann auch Groths Spurensuche. „In den Armacht. Außerdem ist man dank der Kamechiven fand ich einiges.“ Über Aufrufe in ras ganz dicht an Mickisch und den Kladen Medien tauchten bislang unbekannte viertasten dran. Eine schier unermessliche oder verloren geglaubte Bilder des Malers Fundgrube an Gedanken, Erklärungen und auf. Manche sind noch bis zum 23. OktoMusikbeispielen zum „Ring“ für Kenner ber in der Kunsthalle Worpswede zu sehen und am Werk Wagners Interessierte. – – anschließend verschwinden sie wieder in Fafnerphon 2151, 6 DVDs, Euro 95,-. Markus Wilks privaten Sammlungen.


ROLLENSPIEL 59 foyer

Kunsträtsel Max Liebermann und der Sport Ab dem 22. Oktober zeigt die Kunsthalle Bremen die Ausstellung „Max Liebermann – Vom Freizeitvergnügen zum modernen Sport“. Sport gehört heute zum modernen Lifestyle, er ist ein populäres Massenspektakel oder verleiht Prestige. Der Siegeszug des Sports begann in Deutschland vor über 100 Jahren. Max Liebermann war der erste deutsche Künstler, der sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzte. Die Sonderausstellung untersucht seinen Blick auf Bewegung und Sport und erzählt zugleich die Geschichte vom Reiten, Tennis und Polo in der Kunst. Nach dem Ersten Weltkrieg rückten die sportlichen Motive bei Liebermann in den Hintergrund. Stattdessen begannen jüngere Künstler, den Sport als Thema zu entdecken. Vor allem populäre Massensportarten wie Fußball oder Boxen entdeckten sie als Motiv. (red) Mit dem Bekenntnis „Immer glücklich hier zu sein“ und einer Karikatur der Bremer Stadtmusikanten hat sich Startenor Rolando Villazón im Goldenen Buch der Freien Hansestadt Bremen verewigt. Den Anlass lieferte sein mittlerweile vierter Auftritt beim Musikfest Bremen, wo er diesmal in der Titelrolle der MonteverdiOper „L’Orfeo“ zu hören war. Der mexikanisch-französische Opernsänger, der gemeinsam mit seiner Familie von Bürgermeister Carsten Sieling durch das zum UNESCO-Welterbe gehörende Rathaus geführt wurde, erhielt während seines Besuchs zudem den diesjährigen Preis des Musikfestes, die von Bernd Altenstein geschaffene Bronzeskulptur „Orpheus mit seiner Leier“. In seiner Laudatio hob Musikfest-Intendant Prof. Thomas Albert hervor, wie sehr Villazón mit seiner Stimme, seiner Ausdruckskraft und seiner fesselnden Bühnenpräsenz jeden Auftritt zu einem wahrhaftigen Erlebnis mache.

(red) Er steht jetzt in einer Reihe mit Julia Fischer, Patricia Kopatchinskaja oder Leonard Elschenbroich: Jean Rondeau (25). So wie diese drei Künstler wurde nun auch der französische Cembalist, Organist, Pianist und Komponist mit dem „Förderpreis Deutschlandfunk“ ausgezeichnet, den der Sender seit 1998 gemeinsam mit dem Musikfest Bremen an hochbegabte Nachwuchskünstler verleiht. „Jean Rondeau zeichnet sich durch ein kantables, reich artikuliertes und dynamisches Spiel mit einem fokussierten, resonanzreichen Klang aus“, hieß es in der Begründung der Jury. Dies ermögliche ihm „fesselnde Interpretationen, die sich dank seines bewundernswerten Anschlags kontrastreich zwischen ausgewogener Eleganz und schwungvoller Vitalität bewegen.“

Wie sich das anhört, konnte das Musikfest-Publikum gleich in drei Konzerten erleben, die der vielseitige Franzose nach dem Festakt in der Kirche Unser Lieben Frauen in Bremen gegeben hat. Dabei Villazón erinnerte sich in seiner Dankespräsentierte sich Rondeau nicht nur als rede, dass er als Musikstudent in Mexiko Solist in Cembalo-Konzerten von Bach die Rolle des Hahns in einer Oper über oder Rameau, sondern stellte sich auch als die Stadtmusikanten gesungen habe. Mit Blick auf die Auszeichnung erklärte er: „Ich Pianist mit seinem Jazz-Ensemble „Note Forget“ in der Reihe „Musikfest Surprise“ empfinde den Preis als eine Umarmung zwischen der Stadt, dem Musikfest Bremen mit Eigenkompositionen und Improvisationen vor. und mir.“

Die Ausstellung präsentiert rund 140 Werke und zeigt darüber hinaus historisches Material. Die Werke stammen sowohl aus der Kunsthalle Bremen als auch aus internationalen Museen und Privatsammlungen. Außerdem werden Arbeiten unter anderem von Gustave Caillebotte, Edgar Degas, Sir John Lavery, Edouard Manet, Ernst Oppler, Renée Sintenis und Henri de Toulouse-Lautrec vom Reitsport, Tennis und Boxen präsentiert. Frage: Das Bremer Gemälde „Papageienallee“ von Max Liebermann wurde in einem Zoo gemalt. Welcher Zoo ist dargestellt? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Oktober 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer). Zu gewinnen sind 3 x 2 Eintrittskarten für die Kunsthalle Bremen. Die Antwort des Kunsträtsels aus der Ausgabe 115 lautet: Nina Beier. Gewonnen haben: Iris Hartlage Stewes, Oldenburg Hans-Jörg Meißner, Bremen Kurosh Valizadeh, Bremen


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ARCHITEKTUR Schuppen Eins

PER AUTO INS LOFT

Bremer Büro Westphal mit dem BDAArchitekturpreis „Nike“ ausgezeichnet Text: Sabine Komm

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o einst Portalkräne Stückgut vom Schiff auf die Straße oder Schiene transportierten, wohnen und arbeiten heute Menschen, entstand die Bremer Überseestadt. Mittenmang: Der mächtige, umgebaute Schuppen Eins. Das Konzept für die Umgestaltung hat das Bremer Büro Westphal Architekten BDA entwickelt und jetzt dafür den nach der griechischen Siegesgöttin benannten „Nike“ des Bundes Deutscher Architekten (BDA) erhalten.

Stuhlrohrfabrik in Findorff. Hier lässt sich besonders gut über die Bedeutung historischer Gebäude nachdenken. Für Birgit Westphal sind solche Zeitzeugen identitätsstiftend: „Der Hafen kann nur Geschichte erzählen, wenn die alte Architektur bleibt, sonst wirkt er synthetisch.“ In Hamburgs Hafencity sei viel zu viel abgerissen worden, dadurch werde so ein Areal austauschbar.

tektenwettbewerb ausgeschrieben. Das Büro Westphal erhielt den Zuschlag, weil die Architekten von Anfang an die Größe dieses Giganten bewahren und erlebbar machen wollten.

Im neun Meter hohen Erdgeschoss ist ein Technik- und Erlebniszentrum mit einem Boulevard entstanden, wo Oldtimer ausgestellt, restauriert, gewartet, gelagert und verkauft werden, zudem Bürolofts über Die Westphals rollen die Pläne vom Schup- zwei Etagen. Die 20 Wohnungen im Oberpen Eins aus, um die Dimensionen des geschoss haben Terrassen mit Blick auf Die seit 2007 alle drei Jahre in sechs KaGiganten vor Augen zu führen. Das Stahl- den Europahafen. Eine Gesamtinvestition tegorien vergebene Auszeichnung gilt als betongebäude mit der Ziegelverkleidung von rund 30 Millionen Euro. „Oscar“ der Architektur. David Chipperist fast einen halben Kilometer lang. Die field (London), Max Dudler (Berlin) oder Nutzfläche auf zwei Etagen beträgt 30.000 Die größte Herausforderung war das Bothe Richter Teherani (Hamburg) haben Quadratmeter, so groß wie drei FußballBelichtungskonzept. Unten wurden sie schon eingeheimst. Jetzt hat die Jury felder. zwischen den alten Stahlbetonstrukturen erstmals ein Bauvorhaben im Nordwesten lichtdurchlässige Gussglaswände eingeDeutschlands ausgewählt, und zwar in der 1959, zur Zeit des Wirtschaftswunders, hat zogen. Oben ließen die Architekten unter Kategorie „Fügung“. Sie wird für gelungene die Stadt Bremen dieses Industriegebäude freiem Himmel eine Straße einschneiden, Bauwerke vergeben, bei denen „Material, für den Stückgutumschlag errichtet. Wol- um die Wohnungen erschließen und beForm und Funktion besonders wirkungsle, Bananen, Kaffee, Autos voll zu einer Einheit gefügt werden und sind hier eingetroffen und Der Hafen kann nur Geschichte erzählen, so das Prägende des Ortes weitergebaut weitergeleitet worden. wenn die alte Architektur bleibt, sonst wird.“ Neben der Kategorie „Fügung“ wird „Schnell rein und raus“, die „Nike“ auch für Symbolik, Atmosphäre, sagt Jost Westphal. „Das wirkt er synthetisch.“ Komposition, Soziales Engagement und war kein Lager-, sondern Neuerung vergeben. Hinzu kommen die ein Logistikgebäude.“ Es sei damals der lichten zu können. Wer hier wohnt, kann „Große Nike“ und die „Klassik-Nike“. modernste Schuppen im modernsten Ha- mit dem Auto-Lift hochfahren und von fen Europas gewesen. dort bis in die zweigeschossige LoftwohSchuppen Eins – für Birgit und Jost Westnung. Jost Westphal: „Auf einem Saurier phal und ihren Kollegen Klaas Dambeck 2008 hat Investor Klaus Hornung eine wohnen und auf so eine Hafenlandschaft ein Heimspiel: Der Schuppen ist nicht Hälfte des denkmalgeschützten Schupsehen, das ist einmalig.“ weit weg von ihrem Büro in Bremens alter pens Eins erworben und einen Archi-


ARCHITEKTUR Schuppen Eins

Bereits bei der alten Energieleitzentrale und der Staplerhalle in Bremens Überseestadt, heute ein ungewöhnlicher Ort für Konzerte, hatte das Architektenbüro

bewiesen, wie cool historische Gebäude innen aussehen können. Als nächstes planen die Architekten den Umbau der alten Messehalle 15 in Leipzig, einstmals

die weit gespannteste Konstruktion der Welt für 35.000 Besucher – auch das eine gigantische Herausforderung.

Service über den Wolken Fliegen Sie ab 31. Oktober 2016 von Bremen direkt zum London City Airport und nach Manchester und genießen Sie unseren einzigartigen Service. Jetzt buchen auf ba.com

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KULTURKALENDER

KULTURTERMINE

PREMIERENDATEN

................................................... Stadttheater Bremerhaven

15. Mai bis 15. September 2016

................................................... Theater Bremen 15. 9. (S) nach Georg Büchner: Dantons Tod. Kleines Haus 8. 10. (S) Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan. Theater am Goetheplatz 14. 10. (S) nach K.O. Knausgard: Sterben. Kleines Haus 22. 10. ( M) Gioacchino Rossini: Il Barbiere di Siviglia. Theater am Goetheplatz 23. 10. (S) nach Sarah Crossan: Die Sprache des Wassers. Moks 27. 10. (T) Samir Akika/Unusual Symptoms: Akika X. Kleines Haus 6. 11. (S) Erich Kästner: Das doppelte Lottchen. Theater am Goetheplatz

(Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel, T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!

Abkürzungen: P = Premiere WA = Wiederaufnahme UA = Uraufführung z.l.M. = zum letzten Mal w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben Alle Termine ohne Gewähr! Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Terminschluss: 1. September

BREMEN

...................................... Theater Bremen Theater am Goetheplatz (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Carmina Burana Sept. 16. (WA), 24.; Okt. 14.; Nov. 10. Maria de Buenos Aires Sept. 17. (WA), 25. (18 h); Okt. 9. (18 h); Nov. 1. Parsifal Sept. 18. (15.30 h); Okt. 3.+16. (jew. 15.30 h) Werther (WA) Sept. 21., 29.; Okt. 6.; Nov. 5.

17. 9. (M) Wildhorn/Black/Hampton: Dracula. Großes Haus 24. 9. (S) Sophokles: Antigone. Großes Haus 1. 10. (S) Der Vorname. Kleines Haus 15. 10. ( T) Delibes/Vanaev: Coppélia. Großes Haus 29. 10. (M) Richard Wagner: Der Fliegende Holländer. Großes Haus 12. 11. (S) Michel Houellebecq: Unterwerfung. Großes Haus

............................................ Staatstheater Oldenburg 17. 9. (M) Giuseppe Verdi: Macbeth. Großes Haus 30. 9. (S) Michel Houellebecq: Unterwerfung. Kleines Haus 1. 10. (T) Nikolais/Jully: Imago Suite/4 Seasons (UA). Großes Haus 7. 10. (S) Nino Haratischwili: Schönheit (UA). Exerzierhalle 15. 10. (M) Georg Friedrich Händel: Agrippina. Großes Haus 16. 10. (S) Pedro Calderón de la Barca: Das Leben ein Traum. Kleines Haus 5. 11. (M) Stephen Sondheim: Sweeney Todd. Großes Haus 6. 11. (S) Lutz Hübner: Fro Müller mutt weg. Kleines Haus

Eine Familie (WA) Sept. 23. (19 h); Okt. 1.+21. (jew. 19 h) Gastspiel Das Leben des Galilei Sept. 30. Der gute Mensch von Sezuan Okt. 4. (Voraufführung/19 h), 8. (P/19 h), 12.+15.+ 27.(jew. 19 h), 23. (18 h); Nov. 10. (10 h) Il Barbiere di Siviglia Okt. 22. (P), 30. (18 h); Nov. 2., 4., 13. (15.30 h), 15. Das Schloss (WA) Okt. 24. Gastspiel Theatre du Pain: Tamtam der Leidenschaften Okt. 28. Wo die wilden Töne wohnen Okt. 30. (P/11 h) Das doppelte Lottchen Nov. 6. (P/16 h), 11.+14. (jew. 10 h)

Nexttome (WA) Sept. 27.; Okt. 15., 21. Die Schutzbefohlenen (WA) Sept. 29.; Okt. 2.+16. (jew. 18.30 h) Istanbul Sept. 30.; Okt. 3.+9.+30. (jew. 18.30 h), 6. Sterben Okt. 14. (P), 23. (18 h) Johanna (WA) Okt. 20., 22. Akika X Okt. 27. (P), 29.

Moks Wunderbrut Sept. 15. (10.30 h) Gastspiel Junger Tanz aus Bremen Sept. 17. (18 h) Eins zu eins (WA) Sept. 18. (16 h), 19. (10.30 h) Out of Control (WA) Sept. 23.+27.+29.+30. Kleines Haus (10.30 h), 24. (19 h) (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Die Sprache des Wassers Okt. 23. (P/16 h), Dantons Tod Sept. 15. (P), 16., 21., 25. 26.+27.+31. (jew. 10.30 h), 30. (16 h) (18.30 h); Okt. 7., 8. The Maidenhair Tree & The Silver Apricot Nahaufnahmen Juni 24. (19 h/P), 25. (19 h), 26. (16 h) (WA) Sept. 17., 23.; Okt. 1., 13. Zwei Giraffen tanzen Tango – Bremer Brauhauskeller Schritte (WA) Sept. 18. (18.30 h) Hikimori Sept. 16.+17. (jew. 19 h), 19. (10.30 h) Die Familie Schroffenstein (WA) Rich Kids (WA) Okt. 19.+21.+22.+25.+28.+29. Sept. 20., 21., 26.; Okt. 28. (jew. 19 h), 30. (z.l.M./19 h) Der Botschafter Sept. 24.


KULTURKALENDER

...................................... bremer shakespeare company Theater am Leibnizplatz Tel. 04 21 - 50 03 33 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Der Kaufmann von Venedig Sept. 15. Festival Tanztage Bremen Sept. 16. (18 h) Macbeth Sept. 17. Bremen: Stadt der Kolonien Sept. 19., 26.; Okt. 25. Hamlet Sept. 20. Schachnovelle Sept. 21.; Okt. 2. König Lear Sept. 22. Doktor Faustus Sept. 23. Was ihr wollt Sept. 24.; Okt. 28. Mario und der Zauberer Sept. 27. Szenische Lesung Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben Sept. 28. Romeo und Julia Sept. 29.; Okt. 15. Atelier Blaumeier: Der Sturm Sept. 30.; Okt. 1. Gastspiel The Re-Imagining of French Gray… Okt. 8. Gastspiel Macbeth/Iki Kisilik Kabus Okt. 13. Alvaro Solar: Männerfreundschaft Okt. 14. Gastspiel Die Reise nach Jerusalem Okt. 16. Theater Pschyrembel spielt Franz Kafka Okt. 21. Wie es euch gefällt Okt. 22., 29. Zirkus Fiffix Schwarz weiß bunt Okt. 23. Gastspiel Axel Hacke Okt. 24. (20 h)

Episode A/B Sept. 30.; Okt. 1. (20 h) Konzert: Françoiz Breut Okt. 3. (21 h) Lajos Talamonti: Neuropa Roulette Okt. 14., 15. (jew. 20 h) Spanisches Theaterfestival Okt. 20. bis 22. globale Literaturfestival: Das Fest und die Gäste Tschechisches Theatergastspiel. Okt. 30., 31. Konzert: Kreidler Nov. 4. (21 h) Magali Sander Fett: Schweres Wasser Nov. 4., 5. (jew. 20 h), 6. (19 h)

...................................... Schnürschuh Theater Kartentelefon: 04 21 - 55 54 10 www.schnuerschuh-theater.de Herr Lehmann Sept. 24. (20 h), 25. (19 h); Okt. 22. (20 h), 23. (19 h); Nov. 11 (20 h) Anders Sept. 16. (20 h/P), 18. (18 h); Okt. 26. (19 h)

...................................... Glocke

Tel. 04 21 – 33 66 99 | www.glocke.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Göttinger Symphonie Orchester Sept. 15. Joja Wendt Sept. 16. musica viva Sept. 17.+18. (jew. 19.30 h) Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Sept. 22., 24. GLOCKE backstage Besucherführung Sept. 24.; Okt. 15. (jew. 14 h) Bremer Kaffeehaus-Orchester Sept. 25. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (15.30 h/Kleiner Saal) 1. Philharmonisches Konzert Bremer PhilTheater PHÖNIX Bremen harmoniker Sept. 25. (11 h), 26. Tel. 0421 - 44 12 78 5nachsechs – Afterwork-Konzert Sept. 28. www.theater-phoenix-bremen.de (18.05 h) im bremer kriminal theater Wiener Klassik Okt. 1. Bremen-Walle, Theodorstr. 13 B Klaus Maria Brandauer & Sebastian Knauer Okt. 1. (Kleiner Saal) Die Kaktusblüte Romantische Komödie. Nov. 9., 10., 11. (jew. 20 h), 12. (18 h), 13. (16 h) „Two Tribes. One Spirit“ Okt. 2. Yul Anderson Okt. 5. (Kleiner Saal) Bürgerparkkonzert Bremer Philharmoni. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ker Okt. 7. sch wa nk hal le Vanessa Mai Okt. 8. Buntentorsteinweg 112 Glocke-Sonderkonzert Internationales JuTel. 04 21 - 520 80 70 gendsinfonieorchester Bremen 2016 Okt. www.schwankhalle.de 9. (19 h) Bremer Tanztage Sep. 15. – 18. 2. Philharmonisches Kammerkonzert Kuss Konzert: The Ex. Support „Im Grunde Ge- Quartett Okt. 17. (Kleiner Saal) nommen“. Sept. 22. (21 h) Die Deutsche Kammerphilharmonie BreRabih Mroué: Riding on a Cloud men Okt. 21. Sept. 23., 24. (jew. 20 h) Glocke ImPuls „Composer Slam“ Okt. 21. Christoph Spehr und KLANK: Borgsein. (Kleiner Saal)

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Thorsten Havener Okt. 22. Chris Barber and The Big Chris Barber Band Okt. 23. (18 h) 2. Philharmonisches Konzert Bremer Philharmoniker Okt. 24., 25. Lesung mit Musik Thomas C. Zinke & Hauke Scholten Okt. 26. (19 h/Kleiner Saal) Wise Guys Okt. 28., 29. musica viva Okt. 30. (15.30+19.30 h) Igor Levit, Klavier Okt. 31. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Nov. 1., 2. #thesoldierstale Nov. 4. (Kleiner Saal) Wiener Klassik Nov. 5. 3. Philharmonisches Konzert Bremer Philharmoniker Nov. 6. (11 h), 7. Orchester der Musikfreunde Bremen Nov. 6. EuropaChorAkademie Nov. 8. The Rascals Rock’n’Roll Show Nov. 9. GLOCKE JAZZnights Al Jarreau & NDR Bigband Nov. 10. Kurt Krömer Nov. 11. Feuerwehrmann Sam Nov. 12. (17 h) Kunst Hand Werk & Design Nov. 13. (10 h/ Foyer) 10 Jahre Fitzek Show Nov. 14.

...................................... EuropaChorAkademie www.europachorakademie.de Rutter: Magnificat, Kerschek: Volkslieder verjazzt Leitung: Joshard Daus. Nov. 8., Glocke Bremen. Konzert: 20 h, offene Probe: 19.30 h

...................................... Musical Theater Bremen Tel.: 0421 – 33 37 555 Tickets: www.musicaltheater-bremen.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Ich war noch niemals in New York 16. Sept. bis 9. Okt. (Di., Do., Fr. jew. 19.30 h; Mi. 18.30 h; Sa. 15+19.30 h; So. 14+19 h) Wickie – Das Musical Okt. 15. (14+17.30 h) Die größten Musical-Hits aller Zeiten Okt. 21. Albert Hammond & das Leipziger Symphonieorchester Okt. 22. B.E.G.IN-Gründungstag 2016 Okt. 27. (11-18 h) Pepe Lienhard Big Band Swing Live Okt. 28. (19 h) Beatrice Egli Nov. 3. (19 h) Kastelruther Spatzen Nov. 4. Alligatoah Nov. 5.


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KULTURKALENDER

...................................... DKV-Residenz in der Contrescarpe

Sándor Falvai Sept. 24. Rembrandt Frerichs Trio feat Kayhan Kalhor Sept. 30. Songs & Whispers Special: release concert Tel. 04 21 - 3 22 90 RATS und ROE Okt. 1. Weltklassik am Klavier (jew. 17 h) Camerata Instrumentale Okt. 2. (19 h) „Ein neues Erzählkonzert“ mit Meryem Klavierabend Kurt Seibert Okt. 15. Natalie Akdenizli. Sept. 25. Harmonien der Welt III: The Waste Land „Himmlische Klänge“ mit Chiyan Wong. Okt. 16. (18 h) Okt. 30. Scriabin Code Okt. 19. „Slawische Reise“ mit Béla Hartmann. Nik Bärtsch‘s Mobile Okt. 20. Nov. 20. Mehmet Polat Trio Okt. 21. residenz@sendesaal: Christian Tetzlaff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . spielt die Bach-Solowerke für Violine Okt. 24. und 25. Club Moments Annette Maye’s Vinograd Express & GianVor dem Steintor 65 | Tel. 04 21 - 7 92 66 33 luigi Trovesi Okt. 27. www.club-moments.de Marialy Pacheco & Joo Kraus Okt. 28. (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Duo Poetico Musicale Okt. 30. WIRFÜRWEN Indierockband aus Bremen. Jazzchor Freiburg Nov. 4. Sept. 16. Lucia Cadotsch Speak Low: Nov. 10. Sparcasse in concert & Nordwestradio Saltarello: Theo Plath & Fabian Müller präsentieren Gemma Ray (GB/D) Sept.19. Nov. 12. Nick Gibbs & the Freedom Spirits Matineé: Alt-Hastedter Kammerorchester Sept. 24. Nov. 13. (11 h) Songs & Whispers – Circuit 9. Sept. 25 Håkon Kornstad’s Tenor Battle Nov. 13. Nordwest Concert Band Small Big Band. Sept. 28. ...................................... Local Heroes Band Contest Okt. 2. jazzmoments & MIB präsentieren: Sirena Bremer Jazzpreis 2016 Jazz & Electronics Riley (UK) Quartett Okt. 5. Felix Elsner the best of 5 years on the jaz- www.jazzpreis-bremen.de Bremer Jazzpreis Live-Konzert der Finazy side of pop. Okt. 16. listen Mit Johanna Borchert, Niels Klein – Songs & Whispers – Circuit 10. Okt. 23. jazzmoments & MIB präsentieren: Ansgar Tubes & Wires und TRIO Elf, anschließend Preisverleihung. Moderation: Nabil Atassi. Specht Quartett + Klaus Fey Nov. 19. Sept. 23. (20 h), Schlachthof Bremen A Tribute to Prince On the jazzy side of pop – Felix Elsner. Nov. 20.

...................................... ...................................... Kulturkirche St. Stephani Sendesaal Bremen www.kulturkirche-bremen.de

Bürgermeister-Spitta-Allee 45 Tickets: Tel. 04 21 – 33 00 57 67 info@sendesaal-bremen.de www.sendesaal-bremen.de (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) Aino Löwenmark Sept. 15. Emiliano Sempaio Meretrio (BRA) Sept. 16. Preisträgerkonzert: Elizaveta Ukrainskaia Sept. 18. (18 h) konzert im dunkeln: Maria Pia De Vito & Huw Warren Sept. 22. Harmonien der Welt II: Special Night Sept. 23. celestial harmonies special: Klavierabend

Kartenbestellungen Tel. 04 21 – 30 22 42 (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) Psalmen klingen in die Nacht Abendliche Klänge und Texte zum Ökumenischen Stadtkirchentag Bremen. Sept. 17. Ramón Jaffé & Tim Günther Jüdische & christliche Musik für Violoncello & Orgel/ Klavier. Sept. 25. (19 h) Intuiciones – CD Release Spanische und südamerikanische Klänge. Ausführende: Lux Nova Duo. Okt. 18. West-East-Jazz-Quartett mit Erdal Akkaya (Baglama/Gesang), Peter Dahm, Olaf Rodt, Uli Moritz. Okt. 28.

Max Reger im 100. Todesjahr Volker Ellenberger (Mainz) spielt ausgewählte Orgelwerke des Komponisten. Okt. 30. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ Benefiz-Konzert: Peter Dahm & das Westend-Projekt-Orchester spielen zugunsten von „refugio bremen“. Nov. 4. (19.30 h) „... und wie begegn ich dir“ Popkulturelle Einführung in das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach zum Konzert am 27. Nov. Mit Gudrun Mawick (Schwerte) und Tim Günther. Nov. 24. (17.30 h) Weihnachtsoratorium (Teile 1-3). Die Musik Johann Sebastian Bachs für Soli, Chor, Saxofon, Pauken und Orgel. Mitwirkende: Iris Kupke, Sopran; Carolin Masur, Alt; Clemens Löschmann, Tenor; Armin Kolarczyk, Bass; Die Westphälischen Saxophoniker; Bremer Kantorei St. Stephani, Dirigent: Tim Günther. Nov. 27. (15.30+19 h) Cello-Loop Stephan Schrader (Deutsche Kammerphilharmonie Bremen) präsentiert das Programm seiner Debut-CD. Dez. 1. „… groß Fried ohn Unterlass…“ Weihnachtliche Musik zum Zuhören und Mitsingen bei Kerzenschein und Punsch. Dez. 16. „We’ll be out for Christmas“ Jazz just zum Fest mit Oli Poppe & friends. Dez. 20.

...................................... Ensemble Weser-Renaissance Bremen / Orlando e.V. Veranstaltungsreihe: „Ein neues Lied wir heben an“ Martin Luther und die Anfänge der protestantischen Kirchenmusik. 10. Nov.: „Geystliches Gesangk Buchleyn“ Luthers Lieder in Vertonungen von Johann Walter (20 h); Einführungsvortrag Prof. Dr. Jürgen Heidrich, Universität Münster (19 h). Unser Lieben Frauen Kirche, Bremen.

...................................... St. Petri Dom www.stpetridom.de ELIAS Oratorium von F. Mendelssohn Bartholdy. Okt. 2. (20 h). Solisten, Bremer Domchor, Bremer Philharmoniker, Leitung: Tobias Gravenhorst. Kartenvorverkauf: Nordwestticket, Kapitel8 und Domshop.


KULTURKALENDER

Am Markt | Tel: 04 21 – 32 16 76 www.ratskeller-bremen.de info@ratskeller-bremen.de Nachts in Bremen „Das Dinner-Musical“. 17.09.2016 • 19:00 Uhr Dinner in Concert „Eine Nacht in Las Vegas“ 18.09.2016 • 18:00 Uhr Krimidinner „Die Jagd vom schwarzen Moor“ 23.09.2016 • 19:00 Uhr Tod im Ratskeller „Lesung aus der Kriminal-Anthologie Tod im Ratskeller“ 25.09.2016 • 18:00 Uhr Tod im Ratskeller „Lesung aus der Kriminal-Anthologie Tod im Ratskeller“ 01.10.2016 • 18:00 Uhr Tod im Ratskeller „Lesung aus der Kriminal-Anthologie Tod im Ratskeller“ 08.10.2016 • 18:00 Uhr Nachts in Bremen „Das Dinner-Musical“ 22.10.2016 • 19:00 Uhr Dinner in Concert „Eine Hommage an Udo Jürgens“ 23.10.2016 • 18:00 Uhr Krimidinner „Ein Leichenschmaus“ 30.10.2016 • 18:00 Uhr Halloween Dinner „Ein schaurig, schöner Musical Abend“ 04.11.2016 • 19:00 Uhr Nachts in Bremen „Das Dinner-Musical“ 05.11.2016 • 19:00 Uhr Dinner in Concert „Dean Martin & Sinatra swing“ 06.11.2016 • 18:00 Uhr Martinsgans Büffet „Herbstliche Leckereien“ 11.11.2016 ab 18:00 Uhr Chor Plan b „Wenn Musik der Liebe Nahrung ist“ 12.11.2016 • 19:00 Uhr Krimidinner „Die Nacht des Schreckens“ 13.11.2016 • 18:00 Uhr Advents Brunch im Bacchuskeller 27.11.2016 • 11:00 Uhr Der Kommissar 27.11.2016 • 18:00 Uhr

Gericht und die Krise der Geburtshilfe. Von Eva Schindele. LeseArt (19 h) Okt. 20.: „Über die Mobilität des Menschen – Eine Geschichte des Gehens“ Der Diplom-Psychologe Dr. Johann Günther König zeichnet die Geschichte dieser Fortbewegungsart nach. Nov. 17.: „Max Liebermann. Sport als Facette des modernen Lebens“ Dr. Lena Schrage zur Ausstellung „Liebermann – Vom Freizeitvergnügen zum modernen Sport“ in der Kunsthalle Bremen.

...................................... Buchhandlung Storm Langenstraße 11 Autorenlesung Andreas Pflüger „Endgültig“ Sept. 22. (20 h) Gottfried Benn – Friedrich Wilhelm Oelze. Briefwechsel Verlagspräsentation und Buchvorstellung mit Thedel von Wallmo-

BB Promotion GmbH in association with Sundance Productions, Inc. NY presents a production of Michael Brenner

den, Wallstein Verlag. Sept. 29. (20 h) Bibliotheken im Exil Es lesen Cornelius Kopf-Finke, Katharina Hanstein-Moldenhauer, Bernd Moldenhauer und Konrad Zaiss. Nov. 3. (19 h) David van Reybrouck: Gegen Wahlen Warum Abstimmen nicht demokratisch ist. Nov. 10. (20 h)

...................................... Logbuch in der Überseestadt www.logbuchladen.de Prime Time – Crime Time: Nackter Mann, der brennt Lesung mit dem Deutschen Krimipreisträger 2016 Friedrich Ani. Sept. 21. (20h), Bremer Kriminal Theater. Eintritt 12 € Die kleinste Familie der Welt Lesung mit Bernadette Conrad. Sept. 22. (19.30 h), Logbuchladen. Eintritt 8 €

DER ORIGINAL BROADWAY-KLASSIKER

...................................... swb-Kundencenter Sögestraße/Am Wall (im Fachberatungsbereich Telekommunikation im Erdgeschoss) Tel. 04 21 – 83 11 41 (LeseArt) Tel. 04 21 – 34 31 70 (bremer hörkino) hörkino (20 h): Okt. 5.: „Exil im eigenen Land“ Myanmar aus der Sicht einer Rohingya-Familie. Von Mandy Fox. Nov. 2.: „Verurteilt“ Eine Hebamme vor

17. - 20.11.16 Musical Theater Bremen Tickets: 0421 - 36 36 36 · 0421 - 35 36 37 · 01806 - 10 10 11* www.westsidestory.de Örtlicher Veranstalter: Koopmann Concerts & Promotion GbR

*0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60 €/Anruf

...................................... Bremer Ratskeller

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KULTURKALENDER

„Ins Grüne“

„Mir ist das Leben lieber“ Sammlung Reydan Weiss

...................................... ...................................... AKB Übersee-Museum Bremen Bahnhofsplatz 13 | Tel. 04 21 – 16 03 80 Angewandte Kunst Bremen www.akb-bremen.de „Ins Grüne“ Jahresausstellung der Bremer Kunsthandwerker rund um das Haus Riensberg des Focke-Museums, Schwachhauser Heerstr. 240. Sept. 17. (11-19 h)

...................................... artefactum Kunst . Hand . Werk & Design. breit gefächert auf hohem Niveau. Nov. 13. (10-18 h), Glocke Foyer + kl. Saal

www.uebersee-museum.de Amerika Ab 5. November

KunstWerk im Viertel

tät Potsdam). Simon Starlings Werke in der Ausstellung reflektieren die Lochkartenweberei als Kulturtechnik. Nov. 1. (19 h) Laufende Ausstellung: Das Loch Bis Nov. 6.

...................................... im Park . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Galerie Züricher Straße 40 | Tel. 04 21 – 408 17 57 Focke-Museum Close To Me – Berühren 18. Sept. bis 13. Nov. Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte ...................................... Tel. 04 21 – 6 99 60 0-0 Café K www.focke-museum.de Rotes Kreuz Krankenhaus Oh Yeah! Popmusik in Deutschland
30. Tel. 0421 – 55 99-0 | tägl. 7-18.30 h, Sa-So + Sept. bis 16. Juli Gläser des Jugendstils im Haus Riensberg Feiertage 7.15-9.30 h + 14.30-18.30 h Reflexionen Kunst aus dem Magazin der Städtischen Galerie Bremen. Bis 22. Jan.

...................................... ...................................... Kunsthalle Bremen Weserburg Am Wall 207 | Tel. 04 21 – 329 08-0 ...................................... Di 10-21 h, Mi-So 10-17 h (ab Okt. 10-18 h) Museum für moderne Kunst LaWeser Frauen-Kunstmarkt Teerhof 20 | 04 21 – 59 83 9-0 Filme von Mary Reid Kelley Bis 19. Feb. Vortrag: Inhalt und Auswirkungen des Kulturgutschutzgesetzes 27. Sept. (18 h) Max Liebermann – Vom Freizeitvergnügen zum modernen Sport Ab 22. Okt. Kulturabend: Max Liebermann – Maler des Lebens 4. Nov. (18.30-20 h)

...................................... Gerhard-Marcks-Haus Tel. 04 21 – 32 72 00 | www.marcks.de Vincent Barré. „Géométrie bâ(s)tarde“ 2. Okt. bis 29. Jan. Kosmos Marcks „Günter Busch. Das ist mein Mann.“ 2. Okt. bis 29. Jan. Birgit Ramsauer „Ich bin keine Bildhauerin!“ 2. Okt. bis 29. Jan. Kunstwerk des Monats Ab Oktober 2016 stellt das Gerhard-Marcks-Haus jeden Monat unter den Rubriken „Zuwachs“, „Mein Marcks“ und „abgestaubt“ ein Kunstwerk aus der Sammlung vor!

...................................... Museen Böttcherstraße Paula Modersohn-Becker Museum Böttcherstraße 6-10, 28195 Bremen www.museen-boettcherstrasse.de Emil Nolde trifft Paula Modersohn-Becker 9. Okt. bis 29. Jan.

www.weserburg.de Deutscher Karikaturenpreis Ab 14. Nov. Heal the World Meisterschüler der Hochschule für Künste Bremen. Bis 25. Sept. Marcel Broodthaers Musée à vendre. Sammlung Manfred Schmidt. Bis 30. Okt. Das Gelbe vom Ei – Farbenrausch 03 kek Kindermuseum. Bis 29. Jan. Mir ist das Leben lieber Sammlung Reydan Weiss. Bis 26. Feb. Weitere Ausstellungen: www.weserburg.de

...................................... Künstlerhaus Bremen Am Deich 68/69 | 28199 Bremen Tel. 04 21 – 59 80 412 | Mi-So 14-19 h www.kuenstlerhausbremen.de Tage der offenen Ateliers mit Führungen und Rahmenprogramm, u.a. Performance im Innenhof sowie anschließender Party im Gastatelier. Sept. 17. (ab 18 h), 18. (ab 14 h) „Das Loch. Beobachtungen vom Schwinden des Seins“ Vortrag und Buchvorstellung von Prof. Dr. Wolfgang Hagen (Professor für Medienwissenschaft an der Leuphana Universität, Lüneburg). Sept. 21. (19 h) Kuratorenführung durch die Ausstellung „Das Loch“ mit Gergana Todorova. Okt. 16. (14 h) Gespräch zwischen Simon Starling (Künstler) und Dr. Birgit Schneider (Professorin für Medienökologie an der Universi-

Villa Sponte, Osterdeich 59 b www.laweser.de Gemälde, Skulpturen, Porzellan, Textiles, Glaskunst und Schmuck. Eintritt frei. Sept. 24. (10-18 h), 25. (10-17 h)

...................................... KunstWerk im Viertel www.kunstwerkimviertel.de Offene Ateliers in allen Seitenstraßen des Viertels. Startpunkt und Stadtplanausgabe: Infostände am Ziegenmarkt und am Ulrichsplatz. 29. und 30. Okt. (jew. 11-18 h)

...................................... Feuerwache GfG / Gruppe für Gestaltung Altes Zollamt / Waller Stieg 1 »In Between myself« Linoldrucke von Pia van Nuland, Ausstellung 7. bis 11. Okt. Vernissage Okt. 7. (18 h) Finissage Okt. 11. (18 h)

..................................... Overbeck-Museum Tel. 04 21 – 66 36 65 Tägl. 11-18 h (außer Mo) Achtung: Wald! Konstantin Déry / Stepanek & Maslin. 30. Okt. bis 15. Jan.


KULTURKALENDER

...................................... Kulturbüro Bremen Nord Tel. 0421 – 65 48 48 www.kulturbuero-bremen-nord.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h)

Kulturbahnhof Vegesack Alex Diehl & Band Sept. 30. Nomfusi Okt. 22. „Road Stories“ International Blues & Folk Festival. Nov. 4. Ulla Meinecke Nov. 5.

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...................................... Bremen-Vegesacker KUNSTherbst

im HAVEN HÖÖVT Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de bkock@fadein.de Kito
 Carmela de Feo Sept. 16. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bereits zum 16. Mal präsentieren fast 60 internationale Künstler aktuelle Kunst der Andy Strauß Sept. 23. Haus Kränholm Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Grafik, ObMeret Becker Sept. 25. jekt- und Digitalen Kunst. Für das beste Kränholm Scheune Latin Quarter Okt. 1. Jazz Festival Bremen Nord Okt. 1., 2. (Kito Auf dem Hohen Ufer 35/35a, 28759 Bremen Kunstwerk wird ein vom Bremen-VegesaTel. 04 21 - 69 21 28 10, www.kraenholm.de cker Beirat gestifteter Publikumspreis ver& Gewoelbe) jew. 19 h Lichte Momente – Dunkle Leidenschaften geben. Der Eintritt ist frei. Nov. 20. (11-17 h) Mensch Marylin Okt. 7. Hagai Shaham,Violine; Almut Preuss-NieKorff/Ludewig Okt. 15. meyer, Klavier. Sept. 25 (11 h) Okko Herlyn Okt. 16. 17h Starkes Stück – Schuberts ForellenquinBöse Schwestern Okt. 22. tett... Mitglieder der Deutschen Kammer- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sarah and Julian Okt. 23. philharmonie Bremen; Almut Preuss-NieLambert Okt. 28. Kunstschau Tina Teubner und Ben Süverkrüp Okt. 29. meyer, Klavier. Nov. 13 (11 h) Trupe 6 | www.kunststiftung-lilienthal.de Reiner Kröhnert Nov. 4. Di-Sa 14-18 h, So 10-18 h oder nach Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dennis Gastmann Nov. 5. barung Kabbelsnak Nov. 9. (19.30 h) HAVEN HÖÖVT Vegesack „Hanseatische Malerinnen um 1900“ El Mago Masin Support Pannebierhorst Kunstschaufenster Bis 30. Okt. Nov. 11. Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de Friedrich Liechtenstein Trio Nov. 12. Wind, Wasser und Mee(h)r Arbeiten von Bärbel und Olaf Kock mit regelmäßig
wechGustav-Heinemann-Bürgerhaus selnden Gastkünstlern. 9.30 – 20 h Horst Schroth Okt. 2. Gerd Dudenhöffer als Heinz Becker Okt. 6.

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foyer 68

KULTURKALENDER

Agnes Sander-Plump (1888-1980), Geschwister beim Spiel, 1954 (Galerie Cohrs-Zirus)

kd.kunst Galerie: „Dixi“

Salvador Dalí: Der geläuterte Dante, Illustration aus dem Zyklus zu Dante Alighieri ‚La divine Comédie‘, Blatt 67, 1960 © Kunstgalerien Böttingerhaus, Bamberg, Foto: Uwe Gaasch

FISCHERHUDE

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BEVERSTEDT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Podium Worpswede ...................................... usiefken-schulte@podium-worpswede.de Otto-Modersohn-Museum Die Arche In der Bredenau 95 | Tel. 0 42 93 – 328 tägl. 10-18 h | www.modersohn-museum.de

WORPSWEDE

...................................... Neuer Worpsweder Kunstverein NWWK Galerie im Village, Bergstr. 22 Tägl. 10-18 h RAW 2016 Festival der Photographie Fotografische Positionen. Jürgen Strasser/ Rüdiger Lubricht. 17. Sept. bis 16. Okt. Karin Friedrichs „Con Fuoco“. 23. Okt. bis 13. Nov. Vernissage: 23. Okt. (15 h)

...................................... Die Worpsweder Museen Tel. 0 47 92 – 39 68 www.worpswede-museen.de bis 23. Oktober: „Die wilden Zwanziger – Worpswede expressiv“ Die Große Sommerausstellung der Worpsweder Museen Fortlaufend „Martha und Heinrich Vogeler. Die Geschichte einer Sammlung“ Haus im Schluh ab 6. November „Paula Modersohn-Becker Kunstpreis“ Große Kunstschau ab 6. November „furios und feminin – da sind wir!“ Worpsweder Kunsthalle

...................................... Galerie Cohrs-Zirus Alte und neue Worpsweder Kunst Bergstraße 33 | 27726 Worpswede Tel. 0 47 92 – 1748 und 2320 Sa+So 11-13 + 14-18 h Galerie-Cohrs-Zirus-Worpswede.de

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

Tel. 0 47 92 – 95 68 41 Worpsweder Musikherbst 2016 Bötjersche Scheune, Bauernreihe 3a (Beginn jew. 20 h) Trio Catch Sept. 23. Minguet Quartett Okt. 7. Sebastian Böhlen Quartett Okt. 28. Kuss Quartett Nov. 11. Kartenvorverkauf: Worpswede-Touristik, 0 47 92 – 93 58 20

HAGEN

...................................... Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen Tel. 0 47 46 - 60 43 | www.burg-zu-hagen.de Veranstaltungen Musikalischer Kabarettabend Mit Martin Zingsheim. Sept. 17. (20 h) Historischer Vortrag Okt. 6. (20 h) Stummfilm-Konzert „Juha“ Mit Michael Rettig (Klavier), Miran Zrimsek (Cello). Okt. 30. (19 h) Ausstellungen Graphik Novel – Bildergeschichten. Bis 30. Okt. Til Mette „Meine Welt“ Karikaturen. 6. Nov. bis 12. Feb. Kinder-/Jugendveranstaltungen Illustration & Comic-Lesung „Madgermanes“ von Birgit Weyhe. Okt. 23. (16 h) Martinsspiel vor der Burg Nov. 11. (17 h)

Freie Künstlervereinigung e.V. kuenstlerarche.de 44. Jahresausstellung 500 aktuelle Arbeiten von 50 KünstlerInnen. 2. bis 9. Okt. Schulzentrum Beverstedt, Schulstr. 6. Eintritt frei

STADE

...................................... Kunsthaus Stade Wasser West 7, 21682 Stade www.museen-stade.de Salvador Dalí. Das grafische Werk Bis 15. Jan. 2017

ACHIM

...................................... Kunstverein Achim e.V. www.kunstverein-achim.de/ausstellungen Im Haus Hünenburg, Schwedenschanze 39, 28832 Achim | So 14-17 h Dagmar Calais Horti Conclusi – Die verschlossenen Gärten. Bis 27. Nov. Im Rathaus Achim, Obernstraße 38, 28832 Achim geöffnet zu den allgemeinen Öffnungszeiten Sabine Seemann „unendlich“. 30. Okt. bis 23. Nov. Vernissage 30. Okt. (11.30 h)

SYKE

...................................... Syker Vorwerk – Zentrum für WALLHÖFEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . zeitgenössische Kunst www.syker-vorwerk.de kd.kunst Galerie Mi 15-19 h, Sa 14-18 h, So/Feiertage 11Dorfstraße 30 | www.kdkunst.de „Dixi“ Internationales Kunstprojekt von Uwe Schloen mit Arbeiten von elf beteiligten Künstlern. 25. Sept. bis 16. Okt.

18 h Utopien Jahresausstellung des BBK Bremen. Bis 13. Nov. Jo Fischer: In Syke 4. Dez. bis 5. Feb.


KULTURKALENDER

BRUCHHAUSEN-VILSEN

69 foyer

DELMENHORST

„Transformationen“ Malerei in Enkaustik und Acryl von Brigitte Tüttelmann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seit 2005 experimentiert die Bremer Künstlerin mit der Enkaustik-Technik. Es entKulturzentrum Robberts Huus Städtische Galerie stehen großformatige Bilder, die dem Bewww.robberts-huus.de | Tel. 0 42 58 - 98 35 74 Delmenhorst trachter Raum für Erdachtes und Erlebtes, Mensa Schulzentrum, Auf der Loge 5 Fischstr. 30 | Tel. 0 42 21 – 141 32 Gesehenes und Gefühltes geben. 28. Okt. Serenadenkonzert mit der Sinfonietta Al- Di-So 11-17 h, Do 11-20 h bis 22. Jan. www.staedtische-galerie-delmenhorst.de ler-Weser. Werke von Mendelssohn und St. Katharinenkirche Schönemoor ter Spaces – Perception. Reflection. In vention Vaughan Williams. Sept. 18. (16 Uhr) Schönemoorer Dorfstraße 10, GanderkeBis 16. Okt. see-Schönemoor À la recherche: Hermine David 17. Sept. bis Konzert mit dem Posaunenquartett OPUS 22. Jan. 4 „Von Bach bis Gershwin.“ Nov. 12. (17 h). Salon de Bär 23. Okt. bis 5. Feb. Kartenreservierung unter 0 42 22 – 44 444 ......................................

SCHWARME

Kulturzentrum Robberts Huus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Theater „Kleines Haus“ www.robberts-huus.de Tel. 0 42 58 – 98 35 74, Hoyaer Straße 2 „Raben- und andere Mütter“ Ein literarisches Programm über fürsorgliche Mütter und ehrgeizige, tyrannische Stief-, Großund Übermütter mit Sabine Wackernagel. Okt. 22. (19 h)

SUDWALDE

...................................... Galerie ab-heute.net Tepestraße 20A | 27257 Sudwalde Tel. 0 42 47 – 15 21 Bärbel Bahlke-Meisel „Uroborus“. 5. Nov. (Eröffnung 19 h) bis 13. Feb.

CLOPPENBURG

Max-Planck-Str. 4 | Tel. 0 42 21 – 165 65 www.konzert-theaterdirektion.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Camerata Instrumentale Klassikkonzert. Okt. 1. Adieu und bis gleich mit Anja Kruse. Okt. 16. Zauberhafte Zeiten mit Andrea Spatzek. Okt. 22. Henri Sigfridsson Klavier. Okt. 23. Kerle im Herbst mit Horst Janson. Okt. 29. Tim Fischer Nov. 6. Amber Hall mit Allegra Curtis. Nov. 12. Wer hat Angst vor Virginia Woolf mit Leslie Malton Nov. 15.

GANDERKESEE

...................................... Gemeinde Ganderkesee

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0 42 22 - 44-610 | www.ganderkesee.de 5. Grode Plattdüütsche Week „GalaPlatte“ – KunstHalle Cloppenburg großer plattdeutscher Galaabend. Kulturbahnhof | Bahnhofstraße 82 Tel. 01 71 – 62 29 147 Werner Berges – 50 aus 50 6. Nov. bis zum Jahresende

OSNABRÜCK

...................................... Foyer Kreishaus des Landkreises Osnabrück Am Schölerberg 1 | Tel. 05 41 – 50 1-0 Volker-Johannes Trieb „Lebt der Mensch vom Brot allein.“ 4. Okt. bis 3. Nov.

OLDENBURG ...................................... Oldenburgisches Staatstheater Tel. 04 41 - 22 25 111 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Großes Haus Macbeth Sept. 17. (P), 21., 29.; Okt. 2. (15 h), 16. (18 h), 21., 28. 1. Mitsing-Konzert Sept. 24. 2. Sinfonie-Konzert Sept. 25. (11.15 h), 26. Liederabend Sept. 25. (18 h) Imago Suite/4 Seasons Okt. 1. (P), 9.+30. (jew. 18 h), 20.; Nov. 15. Agrippina Okt. 15. (P), 22., 29.; Nov. 6. (18 h), 9. Die lustige Witwe Okt. 23. (15 h) Gastspiel Poetry Slam Okt. 23. (20.30 h) Terror (WA) Nov. 4. Sweeney Todd Nov. 5. (P)

Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Titanic Sept. 15., 25. (18.30 h); Okt. 2. Nov. 12. (19.30 h). Hotel Backenköhler, (18.30 h), 15., 26., 29. Stenum, Dorfring 40. Die Leiden des jungen Werther Sept. 16.; Okt. 5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sluderkraam in’t Treppenhuus Sept. 17., 24. KulturHaus Müller Fünf Löcher im Himmel Sept. 18. (18.30 Ring 24 | Tel. 0 42 22 – 44 444 h), 23. (regioVHS Ganderkesee-Hude) Liliom Sept. 21. www.kulturhaus-mueller.de Unterwerfung Sept. 30. (P); Okt. 13., 21., „Stille Dinge, tiefe Wasser“ Malerei von Ka- 28.; Nov. 13. rolin Kloppstech. Die Künstlerin (*1981) Gastspiel Mensch Marylin Okt. 1. steht in der Tradition der europäischen Krieg der Welten Okt. 8. Stillleben- und der Marinemalerei. Ihre Das Leben ein Traum Okt. 16. (P), 19., 22., Bilder besitzen hohe ästhetische Strahl30. (15 h) kraft und sind von verstörender Schönheit. Liederabend Hommage an Udo Jürgens Bis 23. Okt. Okt. 23. (18.30 h)


foyer 70

KULTURKALENDER

Till Fellner © Gabriela

Fro Müller mutt weg Nov. 6. (P/18.30 h), 11., 14. Exerzierhalle (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Der Golem Sept. 22., 27., 29.; Okt. 1., 9. (18 h) Schönheit (UA) Okt. 7. (P), 11., 14., 16.+23. (jew. 18 h), 18., 21. Gastspiel 14. Komische Nacht Okt. 13. (19.30 h) Gastspiel Poetry Slam Okt. 22. Die besseren Wälder (WA) Okt. 27. (11 h), 28. (10.30 h) Tschick (WA) Okt. 29.; Nov. 1. Die besseren Wälder Nov. 4. (10.30 h)

...................................... Verein der Musikfreunde Oldenburg e. V. www.musikfreunde-oldenburg.de Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus“: Marc-André Hamelin spielt Werke von Haydn, Feinberg, Beethoven und Schumann. Oldenburgisches Staatstheater / Kleines Haus. Sept. 18. (11.15 h) Reihe „WortSpiel“: „Sommerherz – das Leben der Alice Herz-Sommer“ Gesprächskonzert mit Maraike Brüning, Klavier. Werke von Frédéric Chopin. Oldenburgisches Staatstheater – „Exerzierhalle“ am Pferdemarkt. Okt. 15. (19.30 h) Karten: Theaterkasse Tel. 04 41 – 22 25 111

Jubiläum mit Konzerten; Uraufführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . und Präsentation von historischen elekEdith-Russ-Haus tromechanischen Tasteninstrumenten. für Medienkunst 27. bis 30. Okt. Tel. 04 41 – 2 35 32 08 | Di-Fr 14-18 h, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sa+So 11-18 h www.edith-russ-haus.de Oldenburger Kunstverein „On Building Nations“ von Mahmoud www.oldenburger-kunstverein.de Khaled und Szabolcs KissPál. Bis 23. Okt. Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h Juergen Staack „Reduktion der Wirklichkeit“ Bis 30. Okt.

BAD ZWISCHENAHN

...................................... ...................................... Galerie Moderne Landesmuseum für Kunst Am Delf 37 | Tel. 0 44 03 – 54 29 und Kulturgeschichte www.galeriemoderne.de Schloss | Tel. 04 41 – 2 20 73 00 www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de, Di-So 10-18 h Kabinettschau: Gurlitt – Liebermann. Die Geschichte eines verlorenen Bildes bis 9. Okt. im Prinzenpalais Tür auf! Treffpunkt der Kulturen 25. Sept. bis 27. Nov. im Oldenburger Schloss „Die Welt in diesen rauschenden Farben“ Meisterwerke aus dem Brücke-Museum Berlin. 22. Okt. bis 22. Jan. im Augusteum

...................................... Landesmuseum Natur und Mensch Tel. 04 41 - 92 44-300 | Di-Fr 9-17 h, Sa+So 10-18 h, www.naturundmensch.de Alle Wetter! 29. Okt. bis 23. April Mensch und Küste Was tun, wenn die Nordsee steigt? 29. Okt. bis 23. April

Schwarz-Weiß 19 Künstler zeigen Bilder, Grafiken, Plastiken und Keramiken u.a. von Horst Antes, Werner Berges, Klaus Fußmann, Horst Janssen. 16. Sept. bis 13. Nov.

RASTEDE

...................................... Palais Rastede Tel. 0 44 02 – 8 15 52 | Mi-Fr + So 11-17 Uhr www.palais-rastede.de Ingelberga Scheffel „Tanzender Pinsel“. Bis 23. Okt.

DANGAST

...................................... ...................................... Franz Radziwill Haus Ehemaliger Landtag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.radziwill.de Oldenburg „Schneeweiß und Nachtschwarz“ AusstelTappenbeckstraße 1 | www.musiktage.de Horst-Janssen-Museum lung bis 8. Jan. 2017 Tel. 04 41 – 23 07 236 (LzO-Ticketshop) Niedersächsische Musiktage Veranstaltung zum Thema Leidenschaft. Mitwirkende: Till Fellner, Piano. Werke von Robert Schumann: Humoreske B-Dur op. 20/Fantasie C-Dur op.17. Dagmar Hoffmann-Axthelm Vortrag über die Psyche Robert Schumanns. Volker Gerling Daumenkino. Eintritt: € 22/€ 17. Sept. 25. (17h)

...................................... oh ton e.V. Katharinenstr. 1 | www.ohton.de Festival 25 Jahre oh ton Teil 1: 25-jähriges

Tel. 04 41 – 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h www.horst-janssen-museum.de Der Horst Janssen Archipel – Die Reise geht weiter… 17. Sept. bis 15. Jan.

WILHELMSHAVEN

...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Landesbühne Nord Tel. 0 44 21 – 94 0 115 Stadtmuseum Tel. 04 41 – 2 35 28 86 | Di-So 10-18 h www.stadtmuseum-oldenburg.de Perspektivwechsel: Oldenburger Fotografien von Beate Lama und Friedrich Precht Bis 6. Nov.

Stadttheater (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Dantons Tod Sept. 18. (15.30 h); Okt. 29. Die lächerliche Finsternis Sept. 17., 28.; Okt. 16. (15.30 h), 25. Die Feuerzangenbowle Okt. 22.; Nov. 9.


KULTURKALENDER

EMDEN

TheOs (Beginn, w.n.a.a.: 20 Uhr) Fletsch – Saturday Bite Fever Okt. 15., 21.; . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nov. 4., 12. Ostfriesisches Landesmuseum Füße im Himmel (13+) Sept. 21. (19 h) Emden DINGiLINGI! (3+) Okt. 29. (15 h); Nov. 13. Rathaus am Delft, Brückstraße 1 (15 h) Tel. 0 49 21 – 87 20 58 Kalif Storch (6+) Nov. 6. (15 h) www.landesmuseum-emden.de Sonderausstellung „Was damals Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . war…“ – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht 25. Sept. bis 6. Kunsthalle Wilhelmshaven Nov. Di-So von 10-18 h Tel. 0 44 21 – 4 14 48 Sonderausstellung Geheimbünde – FreiDi. 14-20 h, Mi-So 11-17 h maurer in Ostfriesland 27. Nov. bis 5. www.kunsthalle-wilhelmshaven.de März. Di-So von 10-17 h Gefährdete Pracht Textildesign der Sammlungsausstellung mit den AbteiSchweizer Kultmarke Fabric Frontline lungen „Neue Galerie“ – „Münzkabinett“ zwischen Kunst, Mode und Ökologie. – „Der Mann von Bernuthsfeld und sei18. Sept. bis 4. Dez. ne Zeit“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pelzerhäuser11+12 , Pelzerstraße 11+12 Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 11-17 h Küstenmuseum Sonderausstellung KriWilhelmshaven se und Aufschwung – Weserstr. 58 | Tel. 0 44 21 – 40 09 40 Ostfriesland im Königwww.kuestenmuseum.de | Di-So 11-17 h reich Hannover 1815 Traud’l Knoess „Ewiger Stoffwechsel“. Re- – 1866 trospektive Werkschau mit Malerei, Bron- 18. Sept. bis 27. Nov. ce-Plastiken, Objekten, Assemblagen. Sonderausstellung Bis 30. Nov. 37ste Emder Kunstausstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11. Dez. bis 5. Feb.

71 foyer

BREMERHAVEN

...................................... Stadttheater Bremerhaven Tel. 04 71 – 49 00 1 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Großes Haus Dracula Sept. 17. (P), 25. (15 h), 30.; Okt. 3. (15 h), 8., 9. (15 h), 20., 23.; Nov. 4., 6. Antigone Sept. 24. (P), 29.; Okt. 5., 16., 22., 28., 30. 2. Sinfoniekonzert „Die Stimmen Andalusiens“ Sept. 26. (20 h), 27., 28. Operettengala „Dein ist mein ganzes Herz“ Okt. 1. Coppélia Okt. 15. (P); Nov. 2., 11. Der fliegende Holländer Okt. 29. (P); Nov. 5. Familienkonzert Nov. 6. (11 h), 7. (11 h) Unterwerfung Nov. 12. (P) Gastspiel Ohnsorg Theater: Op Düvels Schuuvkoor Okt. 21.

tour-house präsentiert eine Produktion von Stage Entertainment

ICH WAR NOCH NIEMALS IN

Burg Kniphausen Fedderwarder Landstraße www.stiftung-burg-kniphausen.de Kulturherbst 2016 Elena Gatti Malerei. Bis 13. Nov. „… und wenn es Liebe wär“ Moderne Liebesgeschichten gelesen von Ulrike Kriener. Sept. 17. (19 h) Lesung mit Nina Weijers Sept. 22. (19 h) Krimilesung mit Friedrich Ani Sept. 28. (19 h) Konzert mit Irina Vardeli (Klavier) und Adam Mital (Violoncello). Nov. 5. (20 h) Konzert Cuarteto SolTango. Nov. 12. (20 h) Literaturherbst Buchvorstellungen mit Musik. Nov. 13. (17 h)

................... Kunsthalle Emden Tel. 0 49 21 – 97 50 0 | www.kunsthalle-emden.de Di-Fr 10-17 h (jeder 1. Di 10-21 h). Sa, So, Feiertage 11-17 h Otto Mueller: natürlich nackt Badende Akte. Bis 25. Sept. Nikolai Astrup Norwegen. Eine Entdeckung. 2. Okt. bis 22. Jan. – Ausstellung zum 30-jährigen Bestehen der Kunsthalle

NEW YORK

16. Sept. - 09. Okt. 2016 Musical Theater Bremen TICKETS: An allen VVK Stellen • CTS 0421 / 35 36 37 Nordwest Ticket 0421 / 36 36 36 • Ticketmaster 01806 / 999 0000 www.eventim.de


foyer 72

KULTURFORUM

: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Nachrichten aus Bremen und der Region Ein „Solidarpakt Kultur“ soll freiberufliche Kulturschaffende in Bremen unterstützen, die keine öffentlichen Fördergelder erhalten. Das vom Senator für Kultur initiierte Bündnis sieht vor, dass Einrichtungen wie etwa die Kunsthalle, die Philharmoniker oder die Stadtbibliothek angesichts positiver Wirtschaftsdaten freiwillig Mittel an die „freie Szene“ abtreten. Rund 300.000 Euro sind bereits zusammengekommen, über die Vergabe entscheidet die Kulturdeputation.

...................................... Sieben Konzertprogramme hat sich das Bremer Ensemble „musica viva“ für die Saison 2016/17 vorgenommen. Den Höhepunkt dürfte erneut das Weihnachtskonzert am Wochenende des 2. Advents bilden, das sechsmal an drei Tagen in der Glocke erklingen wird (2. bis 4. Dez., jew. 15.30+19.30 h). Zum Saisonauftakt am 17./18. Sept. ist unter anderem der Bariton Armin Kolarczyk zu Gast.

...................................... Eine Hommage an Udo Jürgens steht vom16. September bis 9. Oktober auf dem Spielplan des Bremer Musical Theaters. „Ich war noch niemals in New York“ (Foto) vereint 20 seiner größten Erfolge, darunter Titel wie „Merci, Chérie“, „Griechischer Wein“ oder „Mit 66 Jahren“ in einer Komödie, die auf einem Kreuzfahrtschiff angesiedelt ist. Vom 17. bis 20. November folgt die „West Side Story“ von Leonard Bernstein mit der Originalchoreografie von Jerome Robbins.

...................................... Das Trio Catch (23. Sept.), das Minguet Quartett (7. Okt.), das Sebastian Böhlen Quartett (28. Okt.) und das Kuss Quartett (11. Nov./siehe auch Seite 35) treten beim Worpsweder Musikherbst 2016 auf. Beginn jeweils 20 h in der Bötjerschen Scheune (Bauernreihe 3a).

mung ausgelöst, die musikalische Leitung lag bei Daniel Inbal.

...................................... Der in den Ruhestand getretene Dr. Klaus Sondergeld, bis Juni einer der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen, ist zum Vorsitzenden des Rundfunkrates von Radio Bremen gewählt worden. Der 62-jährige leitet weiterhin den Stiftungsrat des Museums Weserburg. Für dieses Ehrenamt wird ein Nachfolger gesucht.

Vom 27. bis 30. Oktober findet in Worpswede die „Kunst- und Filmbiennale 2016“ statt. Unter dem Motto „Transformers“ ist ein Austausch zwischen Künstlern und Kulturschaffenden aus der Ukraine und Worpswede aus den Bereichen bildende Kunst, Film und Literatur vorgesehen.

......................................

Die Bremer Philharmoniker und die Bremer Hochschule für Künste haben eine „Orchesterakademie“ gegründet, um Musikstudenten an den beruflichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alltag heranzuführen. Die „Akademisten“ können bei Proben und Konzerten des Ensembles mitwirken und praktische ErfahGabriela Maria Schmeide (Foto), bis 2009 Ensemblemitglied des Bremer Theaters, ist rungen sammeln. Durch die Kooperation hofft Intendant Christian Kötter-Lixfeld für ihre Leistung im Radio Bremen-Tatort „mittel- und langfristig auf hervorragen„Die Wiederkehr“ mit dem Deutschen den Nachwuchs in unseren Reihen.“ Schauspielerpreis 2016 in der Kategorie beste Nebenrolle ausgezeichnet worden. ......................................

...................................... Rund 200.000 Besucher haben nach Schätzungen der Veranstalter das diesjährige Kultur-Festival „Breminale“ auf den Weserwiesen am Bremer Osterdeich besucht. Als Termin für das kommende Jahr wurde der 5. bis 9. Juli angekündigt.

...................................... Um die großen Romane der Weltliteratur geht es in der Literaturreihe „Erfahren, woher wir kommen“, die das Nordwestradio in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Bremen in deren Räumen Am Wall 201 fortsetzt. Die Themen: Thomas Mann „Der Zauberberg“, gelesen von Siegfried W. Kernen (20. Sept.), Laurence Sterne „Leben und Meinungen des Tristram Shandy, Gentleman“ (Jürgen Thormann/18. Okt.) und Miguel de Cervantes „Don Quijote von der Mancha“ (Helge Heynold/15. Nov.) Es kommentiert Hanjo Kesting. Beginn jeweils 19 h.

Heftig gemeuchelt wird im Sammelband „Tod im Ratskeller“, der im Leda-Verlag Leer erschienen ist (9,99 Euro) und den vielsagenden Untertitel „Böse bechern in Bremen“ trägt. Die Herausgeber (und Mitautoren) Jürgen Alberts und Toby Martins haben darin 21 Kurz-Krimis versammelt, die sich allesamt rund um den Bremer Ratskeller und um alkoholische Getränke drehen. Obendrauf gibt’s einen Text von Edgar Allen Poe und einige Rezepte von Ratskeller-Chefkoch Arnd Feye.

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Die schwedische Autorin Liza Marklund erhält den Radio Bremen-Krimipreis 2016. mit 2.500 € dotierte Auszeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die zählt den renommiertesten Krimipreisen Das Theater Osnabrück hat bis April kom- in Deutschland und wird der Gewinnerin am 26. Sept. in Bremen überreicht. Mit ihmenden Jahres 18 Vorstellungen der von Alexander May inszenierten Mozart-Oper rem jüngsten Roman „Verletzlich“ schloss „Die Zauberflöte“ terminiert. Die Premiere Marklund die überaus erfolgreiche Reihe um die Journalistin Annika Bengtzon ab. Anfang September hatte große Zustim-

Yul Anderson spielt am 5. Oktober (20 h) in der Glocke ein bewegendes Klavierkonzert mit neuen Improvisationen. Anderson ist der Erfinder des innovativen HaloSurround-Kopfhörers: Probieren Sie das neuartige 360° „Virtual Reality“Konzerterlebnis vor Ort aus.


KULTURKALENDER

Kleines Haus Frühstück bei Tiffany Sept. 17., 25.; Okt. 9. (15 h), 14. Szenen einer Ehe Sept. 18.; Okt. 7., 15.; Nov. 6., 13. Der Vorname Okt. 1. (P), 8., 16., 27.; Nov. 5. Sechs Tanzstunden in sechs Wochen Okt. 6., 13., 29.; Nov. 1., 4., 11. Gastspiel Niederdeutsche Bühne Waterkant: Käte maakt Sluss Okt. 22. (P), 30.; Nov. 10., 12. Gastspiel Hospizverein Bremerhaven: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Korans Okt. 28. JUB! Junges Theater Bremerhaven Columbusstr. 2/Elbinger Platz Die zweite Prinzessin (ab 4 J.). Sept. 25. (P,16 h), 27.+28.+29.+30. (jew. 10.30 h); Okt. 5.+6.+12.+25.+26.+27. (jew. 10.30 h), 9. (16 h) WunderBar Okt. 15. Tigermilch (ab 13 J.). Okt. 18.+20.+21. (jew. 10.30 h) Krieg. Stell dir vor, er wäre hier (ab 13 J.) Nov. 1.+8. (jew. 10.30 h) Seefisch Kochstudio (Am Schaufenster 6) Kochen für Europa Okt. 5. KAPOVAZ (Bgm.-Smidt-Str. 147) Rum und Wodka Okt. 7., 28.; Nov 5.

...................................... Kunsthalle Bremerhaven Tel. 04 71 – 4 68 38 Di-Fr 11-18 h, Sa+So 11-17 h www.kunstverein-bremerhaven.de mindestens_ein_gedanke_zu_ 25 Texte von 25 Autoren zu 25 Werken von 25 Künstlern des Bremerhaven-Stipendiums. Bis 18. Sept. Peter Senoner Corpus matic.
25. Sept. bis 6. Nov. René Wirths 20. Nov. bis 1. Jan.

...................................... Deutsches Schiffahrtsmuseum Institut der Leibniz-Gemeinschaft www.dsm.museum | tägl. 10-18 h, ab 7. 11. montags geschlossen Sonderausstellung: Ogyanos – Ozeane Installationen von Maryam Motallebzadeh. Bis 9. April

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...................................... ...................................... Historisches Museum Christuskirche Bremerhaven Tel. 04 71 – 30 81 60 | Di-So 10-17 h historisches-museum-bremerhaven.de Von Bremerhaven in die Welt Künstlerische Impressionen von Heiner Palinkas. Bis 30. Okt. WirtschaftsWunderWelten Werbefotografien der 1950er Jahre. Bis 26. Feb.

...................................... Deutsches Auswandererhaus www.dah-bremerhaven.de | tägl. 10-18 h (ab 1. November 10-17 h) Das Erlebnismuseum zu 300 Jahren deutscher Aus- und Einwanderungsgeschichte

...................................... Stadthalle Bremerhaven Jazz Band Ball im Rahmen des Jazz Port Festivals. Mit Andreas Kümmert & Band, Jazzkantine und der RB Hot Jazz Brassband. Okt. 22. (20 h) Soulfood Festival Bremerhaven mit Midnight Star, Col Million, Natasha Watts, Mariama Ceesay, Roberto Angrisani, Sed Soul Orchester. Nov. 5. (19 h)

................... KulturKirche in der Pauluskirche www.kulturkirchebremerhaven.de Finissage der Ausstellung „SchönerHeit – Das Hohelied der Liebe in Bildern“ von Julia Krahn. Sept. 22. (19 h) „Wenn du den Frieden willst...“ Musik und Wort im Angesicht von Krieg und Gewalt. Nov. 6. (17 h)

Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 – 20 02 90 Herbstliche Orgelmusiken 2. Konzert: „Springdance“. Orgel-Schlagzeug-Jazzkonzert mit Jochen Welle (Schlagzeug), Hans-Martin Limberg (Orgel). Sept. 18. (19 h). Eintritt: € 7,- (6,-) „Orpheus und Euridike“ Szenische Barockoper von Willibald Gluck. Main-Barockorchester Frankfurt; Bremerhavener Kammerchor; Solisten; musikalische Leitung: Eva Schad; Regie: Wolfgang Bachmann. Sept. 25. (18 h). Eintritt: € 27,- (25,-) Bremerhavener Kammerorchester Werke von Bruch, Wolf und Liszt. Okt. 30. (17 h). Eintritt: € 8,- (7,-) Chorkonzert Guiseppe Verdi: Requiem Evangelische Stadtkantorei Bremerhaven; Philharmonisches Orchester Bremerhaven; Solisten; Leitung: Eva Schad. 13. Nov. (18 h). Eintritt: € 24,- (22,-)

PARSIFAL von Richard Wagner Musikalische Leitung: Markus Poschner Regie: Marco Štorman


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FOYER-TIPP für Musik-Freunde Mit einem zweiteiligen Festival feiert das „oh ton“-Ensemble sein 25-jähriges Bestehen (27.-30. Okt./7.-8. Dez.). Geplant sind Konzerte und Workshops in Oldenburg und der Nordwest‐Region. Dabei werden auch wegweisende historische elektromechanische Tasteninstrumente präsentiert. Infos unter www.ohton.de

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Luther-Jubel Bald beginnt es, das große Jubeljahr zum 500. Reformationsjubiläum. Und alle feiern mit und ganz besonders Martin Luther: Städte wie Wittenberg, Eisenach oder Eisleben, Wirkungsstätten des Reformators, oder Sachsen-Anhalt, das sich an den Landesgrenzen mit Autobahnschildern als „Ursprungsland der Reformation“ spreizt. Natürlich wollen viele am Jubiläum verdienen. Deshalb werfen sie Kuriositäten wie die Luther-Socke auf den Markt, das Paar für schlappe 7,50 Euro und mit dem aufgedruckten Luther-Wort „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders“. Außerdem gibt’s die Luther-Baseball-Mütze in weiß zu 23,49 Euro oder eine 65 cm große Luther-Handpuppe für schon ambitioniertere 149 Euro. Es jubeln aber auch die Bundesbank, die eine 50-Euro-Goldmünze mit dem Motiv „Lutherrose“ herausbringt, der OsfaliaVerlag aus Osterwieck im Harz mit seinem Comic „Zu Tisch bei Luthers in Wittenberg“ oder die Stadt Worms, weil sie in ihrem Souvenirshop die allerletzten LutherPlaymobilfiguren verhökern kann. Nur das oberfränkische Coburg schmollt. Denn die für 150.000 Euro entwickelte Smartphone-App namens „Luther to go“ leitet Touristen zu Luther-Stätten, die samt und sonders in Thüringen liegen. Dabei sei Coburg mitsamt seiner Veste, wo sich Luther 1530 ein halbes Jahr lang versteckt hielt, reformationsgeschichtlich doch viel wichtiger als die Wartburg! Luther würde sagen: „Aus tiefer Not schrei ich zu dir, Herr Gott, erhör mein Rufen.“ Peter Schulz

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IMPRESSUM Herausgeberin Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1 Chefredakteur Peter Schulz 2 Kfm. Leitung Sonja Chrobok 17 Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 19, Inge Sasse 20 Autoren dieser Ausgabe Berit Böhme 16, Dr. Stephan Cartier 6, Christian Emigholz 11, Sven Garbade 14, Karin Hiller 12, Wilfried Hippen 10, Dr. Sabine Komm 8, Dr. Ulrich Matyl 7, Simon Neubauer 3, Michael Pitz-Grewenig 4, Ute Schalz-Laurenze 9, Peter Schulz 2, Markus Wilks 15, Inge Zenker-Baltes 5 Verlag, Vertrieb, Redaktion und Anzeigenverwaltung Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen, Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 E-mail info@rolandverlag.de www.rolandverlag.de Gestaltung und Satz Birgit Kirchgessner 18, designbüro kirchgessner Telefon 025 32 - 200 709 www.buerokirchgessner.de Basislayout Haase & Knels, Bremen Druck ASCO STURM DRUCK Bremen

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Vertriebsstruktur Theater- und Vorverkaufsstellen Bremen, Bremerhaven und Oldenburg, Theater, Museen, Konzerthäuser und -büros, Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb, Fach-Zeitschriften­h andel Bremen, Bremerhaven und Oldenburg Bezugspreis Einzelpreis 4,00 Euro Jahresabonnement 20,00 Euro Auflage 10.000 Exemplare Erscheinungsweise zweimonatlich Nächste Ausgabe 15. November 2016 Redaktionsschluss 15. Oktober 2016 ISSN-Nr. 1618-0852 Titelmotiv Musical Theater Bremen: Ich war noch niemals in New York Foto: Eventpress Stage Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch aus­z ugsweise, nur mit Ge­neh­m igung des Herausge­bers. Bei Veröffent­l ichung wird nur presserechtlich Verant­wor­t ung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Nament­l ich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Ver­fassers, nicht unbedingt die des Herausgebers wieder.


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