4,00 Euro H12719 15.05.2015 bis 15.09.2015
foyer Das Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten
110 „Jurassic Trip“ im Staatstheater Oldenburg
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inhalt
Editorial In dieser Jahreszeit, wenn Bienen die Blüten umschwirren, wenn Vögel zu ihren schönsten Open Air Konzerten einladen, Nester beziehen und fröhlich für Nachwuchs sorgen, beginnt auch in der Kulturszene alljährlich das große Flirten mit dem Publikum.
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Spätestens im Mai sind allerorts die Weichen gestellt, dann präsentieren die Bühnen, nicht ohne Stolz, ihre jeweiligen Spielpläne der einzelnen Sparten für die neue Theatersaison. Die druckfrischen Spielzeithefte, Visitenkarte eines jeden Hauses, sollen Neugierde wecken, treue Abonnenten bei der Stange halten und möglichst viele Besucher als Stammgäste gewinnen. Allein optisch betrachtet markieren sich die drei großen Bühnen unserer Region mit ihren Jahresheften auf interessante Weise unterschiedlich: Das Oldenburgische Staatstheater in edler Buchform, dezent elegant im Design, das Stadttheater Bremerhaven jung und pfiffig, das Theater Bremen ganz hanseatisch im zeitgemäßen Look „Mehr Sein als Schein“, entsprechend der hauseigenen Philosophie, den Fokus auf geistreiche Inhalte zu lenken. Der gemeinsame Tisch ist mit Opern, Schauspiel, Tanztheater und Konzerten für alle Altersgruppen wieder einmal mehr als reich gedeckt. Kulturinteressierte werden Mühe haben, die richtige Auswahl zu treffen, vor allem, wenn sie zu den Theaterpendlern gehören. Grundsätzlich hat jedoch jedes Theater und jedes Orchester der NordwestRegion seine eigene Publikumsstruktur. Kulturwanderer sind noch eine Minderheit, was nicht so bleiben muss. Das Musikfest Bremen, inzwischen vorbildlicher Meilenstein im kulturellen Zusammenspiel der Nordwest-Metropole, setzt bereits zukunftsweisende Maßstäbe in die richtige Richtung. Das Modell des Musikfest-Busses zu allen Spielstätten der Region ließe sich mit Weitblick über den eigenen Tellerrand und weniger Konkurrenzdenken auch ganzjährig auf die anderen Kulturstätten übertragen. Ob für Studenten, Singles oder jung gebliebene Senioren: Gemeinsame Kulturerlebnisse sind immer spannend, schon deshalb, um sich über die neu gewonnenen Eindrücke austauschen zu können. Doch zunächst freuen wir uns auf die letzten Theater-Premieren und Konzerte der auslaufenden Saison, auf die Oldenburger Promenade rund um den Schlossplatz und auf einen bunten Kultursommer in Bremen und umzu. Marie-Clothilde Kronenberg
Give me five! Die neue Saison in Bremen OPeRN-WAGNiS Mozart-Projekt am Goetheplatz BeSTe HÄNDeL-mUSiK Boman dirigiert „Orest“ THeATeR SZeNe Neues von Bühnen der Region mUSiCAL-AUfTAKT Die Saison in Bremerhaven SCHmeLZeNDeR KLANG Puccinis „La Rondine“ AUf GUTem WeG Die Pläne des Staatstheaters SiCHTWeiSeN „Figaro“ nun auch in Oldenburg eS SPUKT Selten gespielte „La dame blanche“ KRAfTAKT Osnabrück startet mit Festival OPeRNPRemieReN im Nordwesten OPeRNRÄTSeL SCHAUSPieLPRemieReN an Bremer Theatern TANZPRemieRe „Mosaik“ von Antoine Jully KOLUmNe DA CAPO! Überzeugende Musik SCHAUSPieLRÄTSeL meNSCHeN im fOYeR
................................................. Musik 26 28 30 31 32 35 38 40
eRfOLGSmODeLL 19. Oldenburger Promenade BRemeR PHiLHARmONiKeR Auf ins All! KiRCHeNmUSiK Musik für alle JAZZTiPPS KULTURSOmmeR Blick auf die Festivals STeTeR WANDeL Das 26. Musikfest Bremen JUNG SPieLT ALT Barockorchester gegründet KONZeRTTiPPS
................................................. Kunst
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SPARKASSe KULTUR SCHAffeND GUT ODeR BÖSe? Ausstellung wirft Fragen auf NORDSee-BiLDeR in der Kunstschau Lilienthal eRLeUCHTUNG KUNST in der Kunsthalle Bremen KUNSTWeRKe Neues aus Museen und Galerien KUNSTRÄTSeL
................................................. Gesellschaft 50 52 53 54 56 58 60 61 62 71 72 74
LiTeRATUR Buchbesprechungen LiTeRATUR Buch und Musik | NordMord PORTRÄT Die Bremer Autorin Betty Kolodzy KiNOTiPPS „Die Frau in Gold“ KULTUR iN… der Bremer Überseestadt ROLLeNSPieL PANORAmA WiSSeNSCHAfT KOLUmNe NACHGeDACHT Spitzel im Kopf KULTURKALeNDeR Premierendaten KULTUR fORUm Notizen aus Galerien und Museen KULTUR fORUm Nachrichten aus der Region GLOSSe | fOYeR-AUTOReN | imPReSSUm
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THEATER BREMEN Spielplan 2015/16
Premieren 2015/16 Oper B. Britten Peter Grimes 3. Okt. G. Verdi Rigoletto 24. Okt. A. Piazzolla María de Buenos Aires 6. Dez. A. Berg Wozzeck 13. Febr. G. Donizetti Maria Stuarda 2. April J. Massenet Werther 20. Mai H. Goebbels Surrogate Cities 18. Juni
Schauspiel D. Cronenberg Verzehrt (consumed) 17. Sept. (UA) J. Rudiš/F. Kafka Das Schloss 20. Sept. W. Mouawad Verbrennungen (Die Frau, die singt) 26. Sept. L. Vekemans Gift. Eine Ehegeschichte 4. Okt. S. Stephens Pornographie 13. Nov. C. Link/E. Kästner Pünktchen und Anton 15. Nov. J. Hašek Kauza Schwejk/Der Fall Švejk 19. Nov. (UA) A. Hilling Nostalgie 2175 28. Nov. Istanbul Ein Sezen Aksu-Liederabend. 19. Dez. T. Letts Eine Familie (August: Osage County) 26. Febr. H. Ibsen Nora oder Ein Puppenheim 3. März A. Miller Hexenjagd 22. April H. v. Kleist Die Familie Schroffenstein 30. April J. Orton Seid nett zu Mr. Sloane 13. Mai Auswärtsspiel: Blumenthal 2.-12. Juni, Blumenthal Arbeitstitel (Giesche) 15. Juni W. Shakespeare Der Sturm 17. Juni
Tanz S. Akika/Unusual Symptoms Einer flog über das Kuckucksnest 30. Okt. S. Akika/Unusual Symptoms Ein neues Stück 24. März M. Mészáros/Unusual Symptoms Parallel Maze 28. Mai H. Letonja/steptext dance project Zwei Giraffen tanzen Tango – Bremer Schritte 9. Juni
Junges Theater T. Fransz Wunder 27. Sept. (UA) H. Schober Hikikomori 14. Nov. T. Rodrigues Traurig und fröhlich ist das Giraffenleben 21. Nov. Rich Kids 16. Jan. F. Lettow Out of Control 5. März N. Forstman Grüne Vögel 29. April A. Morales Homezone II Juni
Give me five! Michael Börgerding und Carmen Emigholz
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ontinuität ist angesagt. Am Theater Bremen bleibt alles wie es ist. Jedenfalls im Ensemble, das unverändert in die Spielzeit 2015/16 geht. Einzige Ausnahme: Claudio Otelli. Der bislang freischaffende Bassbariton, dem Publikum bereits als Hans Sachs in Wagners „Meistersängern“ in guter Erinnerung, wird in den kommenden beiden Jahren das Team des Musiktheaters verstärken.
aufgenommenen Vertragsverhandlungen als „ausgesprochen angenehm.“ Schließlich habe man „aufgrund der überzeugenden Arbeit des Führungsduos sehr großes Interesse daran, beide zu halten.“ Und weil Börgerding vor den Medienvertretern ebenfalls deutliche Zustimmung signalisierte („Wir wollen gern weitermachen“), dürfte bereits auch in finanzieller Hinsicht Einigkeit erzielt worden sein.
Noch länger, nämlich bis 2022, dürfte Mi- Also alles eitel Sonnenschein am Goethechael Börgerding am Goetheplatz bleiben. platz? Nicht unbedingt, denn Börgerding ist Der noch zwei Jahre laufende Vertrag mit bei aller Freude anzumerken, dass ihm der dem Generalintendanten soll – wie in seit geraumer Zeit bekannte Abschied von foyer 109 bereits ausgeführt – vorzeitig um seinem Leiter der Opernsparte, Benedikt fünf weitere Jahre verlänvon Peter, nahe geht. „Wir wollen beide auf gert werden. Und auch Der vor Ideen sprühendie Zusammenarbeit mit keinen Fall gehen lassen“ de, großartige Regisseur dem kaufmännischen Gewechselt bekanntlich als schäftsführer Michael Helmbold steht vor Intendant nach Luzern. Sein Vertrag läuft einer Fortsetzung. „Wir wollen beide auf zwar offiziell noch ein Jahr, doch prägenkeinen Fall gehen lassen“, verkündete die de Akzente können von ihm, abgesehen von Vorsitzende des Aufsichtsrates, Kulturseiner Beteiligung an der Spielzeit-Planung, Staatsrätin Carmen Emigholz, zum Aufnicht mehr erwartet werden. takt der Präsentation des Spielplans für die kommende Saison. Denn von Peter wird keine der insgesamt sieben vorgesehenen Opernproduktionen Bis zu den Sommerferien wolle man „alles der neuen Saison realisieren. Auch im Spielin trockenen Tüchern“ haben, kündigte die planheft sucht man seinen Namen im VerStaatsrätin an und beschrieb die bereits zeichnis der Mitarbeiter des Hauses vergeb-
THeATeR BRemeN Spielplan 2015/16 5 foyer
Vertrag mit Intendant Börgerding wird vorzeitig um fünf Jahre verlängert – Spielplan 2015/16 mit über 30 Premieren Text: Peter Schulz
„Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“, Fotos: Jörg Landsberg
lich. Ein kleines „Trostpflaster“ bleibt indes: Börgerding kündigte an, dass von Peters beeindruckende Inszenierungen „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ und „Die Meistersänger von Nürnberg“ vor einer Wiederaufnahme stehen. „Und für die Spielzeit 2017/18 hat er fest zugesagt, eine Inszenierung in Bremen zu übernehmen.“
wird. „Wir erzählen von Menschen, die in dieser Welt und mit dieser Welt unglücklich sind“, kündigt Michael Börgerding im Spielzeitheft an. Ins Blickfeld rücken dabei Klassiker wie Ibsens „Nora“ oder Kafkas „Schloss“, aber auch Werke wie „Verbrennungen“, das der libanesische Autor Wajdi Mouawad über seine vom Bürgerkrieg zerrissene Heimat schrieb.
heute weithin geschätzten TV-Schauspieler Herbert Knaup in der Hauptrolle zu sehen gewesen ist.
Die eingangs zitierte Kontinuität gilt auch für die Tanzsparte, wo Samir Akika und seine Compagnie „Unusual Symptoms“ weiterhin das Sagen haben. Vorgesehen ist neben einer Interpretation des berühmten Filmstoffs So schmerzlich der Verlust von Peters „Einer flog über das Kuckucksnest“ in Koopewiegt, so erfreulich stimmt der Blick auf ration mit dem Bochumer Theater ein weiteMit der Realisierung der insgesamt 17 die Liste der Regisseure, die demnächst Schauspiel-Produktionen werden – Stich- res, noch nicht benanntes Stück. An die Arbeit Werke wie Verdis „Rigoletto“ (Michael Tal- wort Kontinuität – neben Hausregisseur des einstigen Bremer Choreografen Gerhard ke), Piazzollas Tango-Oper „Maria de BuBohner knüpft Helge Letonja mit dem EnsemFelix Rothenhäusler in Bremen bereits enos Aires“ (Andreas Kriegenburg) oder ble „steptext dance project“ an. „Zwei Girafvertraute Kräfte wie Klaus Schumacher, Donizettis „Maria Stuarda“ (Anna-Sophie Frank Abt oder Alexander Riemenschnei- fen tanzen Tango – Bremer Schritte“ lautet der Mahler) auf die Bühne des Großen Hauses der betraut. Auch Alize Zandwijk, ab Janu- Titel der Produktion, die im Juni 2016 zu erbringen werden. Und dass der Stuttgarter warten ist. ar leitende Regisseurin, ist wieder mit eiSchauspiel-Intendant Armin Petras nach ner Inszenierung vertreten, nämlich mit seiner beeindruckenden „Anna Karenina“ „Eine Familie“ von Tracy Letts, womit ein Apropos Giraffen: Auch das Junge Theater erneut in Bremen arbeiten wird – er realiweiterer programmatischer Schwerpunkt beschäftigt sich mit den langhalsigen Stepsiert „Surrogate Cities“, ein aktuelles Stück der Spielzeit benannt ist. pentieren. „Traurig und fröhlich ist das Girafvon Heiner Goebbels, – lässt ebenfalls eifenleben“ heißt das Stück für Kinder ab zehn nen großen Theaterabend erwarten. Jahren von Tiago Rodrigues, das im Novem„Seiner Familie entgeht man nicht“, aufschreibt Michael Börgerding und begrün- ber als deutschsprachige Erstaufführung auf Die Opern-Spielzeit beginnt mit „Peter geführt wird. Insgesamt hat sich das rührige det damit die Auseinandersetzung mit Grimes“ (Regie führt der junge Marco Stor- Werken wie Heinrich von Kleists „Die FaEnsemble von Rebecca Hohmann sieben Proman), Benjamin Brittens Drama um eimilie Schroffenstein“, Arthur Millers „He- duktionen vorgenommen. Hinzu kommt – nen Außenseiter der Gesellschaft, denen xenjagd“ oder „Seid nett zu Mr. Sloane“, ei- sicher nicht nur für Kids – „Pünktchen und auch in den kommenden Schauspiel-ProAnton“ nach Erich Kästner, das als „Weihnachtsner Tragikomödie von Joe Orton, die vor duktionen viel Aufmerksamkeit gewidmet rund 20 Jahren im Kleinen Haus mit dem märchen“ für das Große Haus vorgesehen ist.
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THEATER BREMEN Les robots… oder Die Entführung aus dem Serail
Anne Tismer
Gintersdorfer/Klaßen: Not Punk, Pololo
Von Tanz bis Dada Festival „Kidnapping Mozart – Politik Theater Afrika“ (mpg) Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ steht im Mittelpunkt eines Festivals, das vom 2. bis 5. Juli am Theater Bremen stattfindet und von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. „Kidnapping Mozart – Politik Theater Afrika“ – so der Titel – vereint Tanz, Musik und bildende Kunst und beinhaltet Aktionen, Performances sowie Tanz- und SchauspielWorkshops. An vier Tagen zeigen Künstler wie die Regisseure Schorsch Kamerun und Christopher Roth oder die PuppentheaterKombo „Das Helmi“ ihre musikalische und theatrale Auseinandersetzung mit verschiedenen afrikanischen Praktiken. Die Künstlerin Anne Tismer wird in der Performance „Afrika für Dummies“ von Christopher Roth auftreten. Sie widmete sich nach einer überaus erfolgreichen Karriere im deutschen Theater in ihrer Wahlheimat Togo Objekten und Gemälden und entwirft Aktionen. In der Berliner Zeitung war zu lesen: „Bis vor zehn Jahren war Anne Tismer Schaubühnenstar und Diva des bürgerlichen Fassadentheaters. Heute ist sie als Dada-Künstlerin unterwegs.“ Wir dürfen gespannt sein, was sie uns in Bremen zeigen wird. Neben den Aktionen und Performances während des Festivals sind Tanz- und Schauspiel-Workshops vorgesehen. Zu den Mitwirkenden gehören der aus Togo stammende Autor Sénouvo Agbota Zinsou vom Internationalen Atelier Theater der Universität Bayreuth, der senegalesische Rapper Djily Bagdad sowie Banany und Dancing Sven, die in Hamburg am afroamerikanischen Club-Tanz unterrichten.
Gewagtes Unterfangen A
m Theater Bremen verlässt man, seit Michael Börgerding Intendant ist, gerne ausgetretene Wege, um gemäß der Maxime des Malers Picabia „Unser Kopf ist rund, damit das Denken eine Richtung ändern kann!“ neue Einsichten in das Musiktheater zu erlauben. Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ wird am Ende der Spielzeit hierzu einer umfangreichen Analyse unterzogen. Eine gute Wahl, denn diese Oper, die von Liebe, Menschenraub und dem Aufeinanderprallen unterschiedlicher Kulturen handelt, wird oft unterschätzt. Dabei hat sie bei genauerer Betrachtung ähnliche Qualitäten wie Lessings „Nathan der Weise.“ Hier wie bei Mozart wird ein Nachdenken über korrumpierte gesellschaftliche Verhältnisse gefordert. Wer aber jetzt eine Inszenierung dieses Singspiels in üblicher Form erwartet, ist auf dem Holzweg. Es geht nicht nur um die Aspekte der Aufklärung, wie sie bei Mozart behandelt wird, sondern im Mittelpunkt steht die Beschäftigung mit der Differenz zwischen einer europäischen Tradition der Aufklärung und einer afrikanischen Kultur, der eine Prägung durch die Aufklärung fremd ist.
THeATeR BRemeN Les robots… oder Die Entführung aus dem Serail
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Gintersdorfer/Klaßen: Mobutu choreografiert
Theater Bremen will in Mozarts „Entführung“ einmal mehr neue Einsichten vermitteln Text: Michael Pitz-Grewenig
Die ivorisch-deutsche Performancegruppe In „Les robots ne connaissent pas le blues Projekt „REIN GOLD“ an der Staatsoper Gintersdorfer/Klaßen war zwei Spielzeiten (Die Roboter kennen den Blues nicht) oder Berlin hat er bewiesen, dass er der geeignelang „Artist in Residence“ am Theater BreDie Entführung aus dem Serail“ nähern te Mann für ein solches Unterfangen ist. men. In all ihren Stücken geht es um einen sich zwei scheinbar fremde Welten an: klasklas lebendigen Diskurs zwischen afrikanischen sisches Musiktheater und Couper Décaler, Benedikt von Peter geht mit der letzten und europäischen Vorstellungen und Verein westafrikanischer Musikstil, bei dem Produktion dieser Spielzeit ein mutiges hältnissen und um die produktive Auseindie Vokalisten auf schnelle elektronische und spannendes Risiko ein. Aber das ist im andersetzung mit den Unterschieden. Beats singen. Es ist in der Tat ein gewagtes Prinzip bei ihm nicht Neues! Waren nicht Gemeinsam mit dem Musiker Ted Gaier von Unterfangen, wie die verantwortliche Dra- alle seine Inszenierungen ein Wagnis? Die den „Goldenen Zitronen“, dem Regisseur maturgin Katinka Deecke ausführt. Denn Zeit ist gleichgültig, sagt die Marschallin Benedikt von Peter und GMD Markus Eine gute Wahl, denn diese Oper, die von Liebe, Menschenraub und dem Poschner wollen sie jetzt das „Sys- Aufeinanderprallen unterschiedlicher Kulturen handelt, wird oft unterschätzt. tem Oper“, wie sie im „Rosenkavalier“. Es sind die Menschen, es nennen, anzapfen und „das durchkompo- hier, entgegen allem Gewohntem, müssen sich Opernsänger und Orchester auf die Raum für neue Sichtweisen schafnierte Werk in eine multiple Autorenschaft Momente der Improvisation einlassen. Und fen können. Lassen wir uns also auf ein überführen.“ Oper wird dabei als Möglichspannendes Theaterexperiment ein, das keit verstanden, auch für Performance und auch die ivorischen Akteure müssen sich auf das Wagnis der für sie ungewohnten von allen Beteiligten ein hohes Maß an Improvisation Raum zu bieten. Usancen eines Opernhauses einlassen. Engagement erfordert. Sicherlich eine ungewohnte Situation für Die spannende Frage lautet hierbei: „Wel- Premiere am 4. Juli, 19.30 Uhr, im Theater die Akteure wie auch für das Publikum. che Unterschiede und Gemeinsamkeiten am Goetheplatz. Weitere Vorstellung: Spontaneität und Improvisation sind in kennzeichnen diese auf den ersten Blick 5. Juli (18 Uhr). Mitwirkende: Sängerder Oper mit ihren festgelegten Abläufen gegensätzlichen Musiktraditionen?“ Alle ensemble des Theater Bremen, Bremer eher selten. Gemeinsam mit dem SängerPhilharmoniker, der Schauspieler Hauke ensemble des Theater Bremen machen sich Akteure, aber auch das Publikum müssen bereit sein, auf andere Art und Weise Heumann und der ivorische Showstar die Künstler auf den Weg, um mit diesem zu hören. Schön, dass es in Bremen mit Gadoukou la Star. Projekt die Lebendigkeit des Genres Oper Markus Poschner einen Dirigenten gibt, unter Beweis zu stellen. der sich auf so etwas einlässt. Mit seinem
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THeATeR BRemeN Oreste
Olof Boman dirigiert die Pasticcio-Oper „Oreste“ am Theater Bremen Text: Ute Schalz-Laurenze
Olof Boman
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ass die 1734 entstandene Oper „Oreste“ von Georg Friedrich Händel in keiner einzigen großen Händel-Literatur Erwähnung findet, hält der schwedische Dirigent und Händel-Spezialist Olof Boman für einen Skandal: „Ich finde, das Libretto ist eines der besten von Händel und die Musik ist ebenfalls seine beste!“ Warum also wird die Oper totgeschwiegen? Es handelt sich um ein „Pasticcio“, ein Werk, das auf schon entstandener früherer Musik beruht – und damit ein in der Barockmusik, besonders aber in der Oper durchaus übliches Verfahren war. Auch beim viel beschäftigten Händel, der in seinem Londoner „Covent Garden Theatre“ zwei Veranstaltungen pro Woche bieten und ständig neue Opern schreiben musste.
Der Mythos von Orest ist seit Aischylos Gegenstand der Literatur und später vieler Opern. Weil seine Mutter Klytämnestra seinen Vater Agamemnon umgebracht hat, tötet er sie. Auf Tauris herrscht Thoas auf archaische und grausame Weise. Iphigenie, die Schwester Orests, muss für ihn alle ankommenden Fremden töten. Boman: „Alle haben hier ein verschiedenes Seelengepäck, das macht der Regisseur Robert Lehniger sehr deutlich.“ Es geht um Fremde und Barbarei, um Gewalt und Gefangenschaft, um Herrschaft, Liebesverlangen und Freundschaft. Ganz wichtig ist für Boman der Aspekt des Vorabends der Aufklärung: „Es gibt hier keine Gnade von oben. Das machen die Menschen selbst. Sie töten den Tyrannen und sind frei!“
Im Sommer 1732 hatte er dazu keine Zeit, holte deshalb ein schon länger liegenPremiere am 24. Mai, 18 Uhr, im Theades italienisches Libretto hervor, kompoter am Goetheplatz. Weitere Vorstellunnierte die Rezitative neu und verwendete gen: 27. Mai; 5., 9., 20., 25. und 28. Juni; für die Arien Musik aus schon geschriebe- 12. Juli. Darsteller: Ulrike Mayer (Oresnen Opern – eben „die beste), Nerita Pokvytyte (Ermiote!“ Das war möglich, weil „Es gibt hier keine ne), Marysol Schalit (Ifigenia), die Arien der in London Gnade von oben.“ Hyoyong Kim (Pilade), Patrick von Händel komponierten Zielke (Toante) und Christoph Heinrich (Filotete). Musikalische Leitung: und praktizierten opera seria auf festgelegte Affekte – Zorn, Eifersucht, Neid, Lie- Olof Boman; Regie und Video: Robert Lehbe, Hass, Rache etc. – geschrieben waren niger; Ausstattung: Irene Ip. und damit übertragbar in andere dramatische Inhalte.
THeATeR SZeNe Neues von den Bühnen der Region
Netzen
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Ein Leben in
Theater der Region richten gemeinsame Internet-Plattform ein Text: Peter Schulz
12. Internationale Tanztage
4 aUf EinEn Blick Gebündelte Informationen verspricht eine neue Homepage, die das Theater Bremen, das Oldenburgische Staatstheater, das Stadttheater Bremerhaven und die Landesbühne Niedersachsen Nord eingerichtet haben. Unter www.theaterlandschaft-nordwest.de lassen sich aktuelle Informationen und eine Übersicht über die gegenwärtigen Produktionen der jeweiligen Häuser abrufen. Mit „dieser Art von städteübergreifender Kulturarbeit“ nehme man bundesweit eine Vorreiterrolle ein. „Eine solche Zusammenarbeit ist für die Theater sinnvoll und erleichtert dem Publikum die Suche nach interessanten Aufführungen“, urteilte Bremens Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz.
tendant Olaf Strieb für die neue Spielzeit der Landesbühne Niedersachsen Nord herausgegeben. So reicht die Bandbreite von leichter Kost wie dem Operetten-Klassiker „Im weißen Rössl“ (Premiere: 31. Oktober) bis zu Sophokles‘ antiker Tragödie „Antigone“ (21. November). Den Auftakt macht am 5. September das Antikriegs-Drama „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque in einer Inszenierung von Oberspielleiterin Eva Lange. Insgesamt sind 20 Premieren vorgesehen, dazu Gastspiele und weitere Angebote.
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Die Solisten des Oldenburger Opern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ensembles, das Oldenburgische Staatsorchester und der Opernchor des Staatstheaters lassen die Spielzeit 2014/15 am 18. und Als Publikumsmagnet haben sich die 12. 19. Juli mit einer Operngala im Großen Internationalen Tanztage in Oldenburg erwiesen. Die Vorstellungen auf den Bühnen Haus musikalisch ausklingen. des Oldenburgischen Staatstheaters und ................................. das Rahmenprogramm zogen 7.500 Zuschauer an. Das entspricht einer Gesamtauslastung von mehr als 90 Prozent. Dem- Die Landesbühne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven erhält nach der Studioentsprechend überrascht war der neue Ballett- und Festivaldirektor Burkhard Ne- bühne in der Rheinstraße ein neues Studiotheater: Das „TheOs“ (Theater im Ocemitz: „Mit so vielen Besuchern hatten wir anis) am Bontekai soll am 13. Februar 2016 nicht gerechnet!“ Die 13. Internationalen mit dem Musical „The Fantasticks“ eröffTanztage sind für Anfang Mai 2017 geplant. net werden. Investorin Angelika Reichelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . und Landesbühnenintendant Olaf Strieb gaben den Startschuss für die Bauarbeiten in dem ehemaligen Unterwasserkino, das „Leicht kann sinnig sein und sinnig ist nicht immer leicht.“ Diese Maxime hat In- 99 Sitzplätze bieten wird.
Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg
Warum wir ohne nicht sein können
9. Mai bis 25. Oktober 2015
Landesmuseum Natur und Mensch • Damm 38–44 26135 Oldenburg • www.naturundmensch.de
Gefördert durch:
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THeATeR BRemeRHAveN La Rondine
„Lyrische Komödie“ mit schmelzendem Klang: Puccinis „La Rondine“ am Stadttheater Bremerhaven Text: Karin Hiller
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ie Leute sollten etwas zu schmunzeln haben. Und es sollte keiner sterben. So lauteten die Vorsätze von Giacomo Puccini, als er 1914 mit der Vertonung von „La Rondine“ („Die Schwalbe“) begann. Eine konventionelle Operette kam für ihn jedoch nicht in Frage. Also nannte er seine zwischen Oper und Operette vermittelnde Komposition eine „lyrische Komödie“. Mit prächtig schmelzenden Melodien blättert Puccini eine schlichte Geschichte auf: Die Mätresse Magda fliegt einer Schwalbe gleich in den Himmel einer romantischen Liebe zu dem jungen Ruggero. Doch die Realität holt sie ein und ernüchtert kehrt Magda am Ende wieder in ihren gesellschaftlichen Alltag zurück. „La Rondine“ ist eine – selten gespielte – Oper ohne dramatische Konflikte, ohne große Handlung, nicht einfach zu inszenieren. Regisseur Philipp Kochheim hat jedoch einen schlüssigen Ansatz gefunden, der das eher schwache Libretto in einen neuen Kontext stellt: „Das Stück braucht einen äußeren Anreiz, weil eigentlich nichts passiert.“ Und deshalb versetzt es Kochheim in die Welt von Künstlern, die eine Oper über die Liebe aufführen. „Es wird zu einem Stück über das Leben von Theaterleuten.“ Über Menschen, die sich für eine kurze, überhitzte Zeit der Zusammenarbeit treffen, sich für einige Wochen sehr nah sind, um
dEr traUm dEr schwalBE
danach wieder auseinander zu gehen. Eine Gratwanderung, das verrückte Theaterleben mit dem realen Leben zusammenzubringen. Der Dichter Prunier, der in Magdas Pariser Salon eine Diskussion über die romantische Liebe entfacht, ist in Kochheims Version der Regisseur des Stücks. Er bleibt in seiner Rolle, während die Sänger sich in ihre Spielcharaktere verwandeln. Gespielt wird in drei Ebenen: vor, während und nach der Aufführung. Optisch durch Kostüme voneinander getrennt, wechselt die Zeit zwischen Gegenwart und Jugendstilepoche. Am Schluss des Stücks bauen die Techniker das Bühnenbild ab, die Aufführung ist beendet, die Akteure verlassen das Theater und nehmen ihren normalen Alltag wieder auf. Musikalisch sieht Kochheim „La Rondine“ als ein Werk ohne markante Höhepunkte, aber mit einer melancholischen Leichtigkeit und einem unwiderstehlichen Sog, den er mit der Minimal Music der Moderne vergleicht: „Die Sänger balancieren auf einem durchgehenden fließenden Klangteppich.“ Premiere am 30. Mai, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 6., 17., 19., und 28. Juni; 2. Juli. – Darsteller (u.a.): Katja Bördner (Magda), Paulo Ferreira (Ruggero), Tobias Haaks (Prunier). Musikalische Leitung: Marc Niemann, Ausstattung: Barbara Bloch.
Spielzeit 2015/16: Start mit „Anything Goes“ (red) Das Stadttheater Bremerhaven eröffnet die Saison 2015/16 wie gewohnt mit einem Musical. Am 19. September sticht mit „Anything Goes“ von Cole Porter die laut Intendant Ulrich Mokrusch „verrückteste Kreuzfahrt der Musical-Geschichte“ in See. Im Musiktheater stehen unter anderem auch der Opernklassiker „La Bohème“ von Puccini (7. 11.) und die Barockoper „Platée“ von Rameau (25. 12.) auf dem Programm. Es folgt mit „Der goldene Drache“ (4. Juni) eine Oper des Zeitgenossen Peter Eötvös. Die an der „Platée“-Inszenierung beteiligte Ballettsparte bringt zuvor mit „La Sylphide“ (24. 10.) ihre erste Saisonpremiere in der Choreographie von Sergei Vanaev heraus. Das Schauspiel spannt programmatisch einen weiten Bogen. Vorgesehen sind unter anderem Kleists „Kohlhaas“ (26. 9.), Molières „Menschenfeind“ (3. 10.) und die beschwingten „Comedian Harmonists“ (14. 11.) sowie „Frühstück bei Tiffany“ von Capote (24. 2.) und der Polit-Thriller „Radikal“ (7. Mai). Darüber hinaus wird es wieder ein Projekt in, mit und über die Stadt Bremerhaven geben sowie das Festival „Offshore – Identitäten am Rande der Gesellschaft“. Als Weihnachtsstück im Großen Haus ist „Der kleine Ritter Trenk“ von Kirsten Boie vorgesehen (24. 11.).
DAS SEHEN WIR GANZ KLASSISCH. Kulturelles Engagement ist eine Investition für Menschen – und macht unsere Stadt erst so richtig lebenswert. Dafür setzen wir uns gerne ein.
www.swb-gruppe.de
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STAATSTHeATeR OLDeNBURG Spielplan 2015/16
aUf dEr ErfolGsspUr Premieren 2015/16 Oper G. Puccini Manon Lescaut 26. Sept. G.F. Händel Xerxes 10. Okt. F. Lehár Die lustige Witwe 7. Nov. E. Humperdinck Hänsel und Gretel 6. Dez. P. Glass Satyagraha 6. Febr. F. Poulenc La Voix humaine | L. Bernstein Trouble in Tahiti 19. März B. Britten Ein Sommernachtstraum 9. April G. Frid Das Tagebuch der Anne Frank 10. April J. Foroni Cristina, Regina di Svezia (DE) 21. Mai
Schauspiel H. v. Kleist Die Marquise von O. … 12. Sept. nach B. Stoker Dracula (UA ) 3. Okt. H. Ibsen Nora 6. Nov. S. Massini Eine nicht umerziehbare Frau (DSE) 12. Nov. nach O. Welles Krieg der Welten 19. Nov. Utopoly – Ein Spiel mit möglichen Welten (UA) 3. Dez. F. v. Schirach Terror 20. Febr. nach Homer Odyssee (UA) 27. Febr. R. Schamoni Fünf Löcher im Himmel (UA) 16. April F. Molnár Liliom 30. April
Ballett A. Jully/L. Lubovitch/A. Page Dumbarton Oaks / Artikulation (UA) / Marimba / N.N. 14. Nov. B. Jones/A. Jully D-man in the Waters / Generation Y (UA) 5. März A. Jully City Moves (UA) 10. Juni
Junges Staatstheater G. Dendooven Zweigling 20. Sept nach Sophokles Antigone 2. Okt. P. Koevoets Aschenputtel 8. Nov. A. Lindgren Die Brüder Löwenherz 22. Nov. J. v. Leeuwen Als mein Vater ein Busch wurde 2. April M. Baltscheit Die besseren Wälder 8. Mai
„Evita“, Foto: Karen Stuke
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bwärtstrend bei den Abozahlen gestoppt, Besucherzuspruch steigend, Vorstellungen oftmals ausverkauft – Christian Firmbach, seit dieser Spielzeit Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters, ist auf der Erfolgsspur. Entsprechend zufrieden fällt sein Fazit aus („Es ist beglückend, hier zu arbeiten; wir peilen die Marke von 200.000 Zuschauern an; es gab keine Flops“), entsprechend optimistisch blickt er auf die Saison 2015/16. „Hier gibt es keine Budgetdebatte, hier stimmen die Rahmenbedingungen. Also können wir uns ganz auf den Kern unserer Arbeit konzentrieren“, erklärte Firmbach bei der Vorstellung des Spielplans, der 36 Premieren und 18 Wiederaufnahmen aufweist und sich „immer wieder mit den Abgründen der menschlichen Natur befasst“, jedoch ohne Motto („Das ist ohnehin beliebig“) auskommt. Stattdessen gibt der Intendant eine Art „Leitmotiv“ für die neue Saison aus: „Wir wollen persönliche Schicksale und die Vielfalt des Lebens auffächern und zeigen, dass auch Andere scheitern, dass auch in scheinbar ausweglosen Situationen die Hoffnung auf positive Wendungen begründet ist.“ Dass dies durchaus geschehen kann, schilderte einst Heinrich von Kleist in der
„Marquise von O. …“, die zur Eröffnung der Spielzeit am 12. September gegeben wird. In der Folge zieht das Schauspiel den thematischen Bogen von Klassikern wie Ibsens „Nora“, Molnárs „Liliom“ und einer Bearbeitung der Homerschen „Odyssee“ zur – so Firmbach – „Auseinandersetzung mit dem ‚Postkollaps’“, wobei es zu einer Reihe interessanter Erstaufführungen kommt. So ist ein Abend mit dem Titel „Eine nicht umerziehbare Frau“ der in Moskau erschossenen Journalistin Anna Politkowskaja gewidmet (Autor: Stefano Massini). Das Multitalent Rocko Schamoni wird seinen neuen Roman „Fünf Löcher im Himmel“ zur Uraufführung bringen und dabei zudem die Regie übernehmen. Und auch „The Manual“, ein Stück über die Mechanismen des Musikgeschäftes, wird erstmals über die Bühne gehen. Martin Laberenz, für seine aktuelle Oldenburger Inszenierung von Shakespeares „Was ihr wollt“ hoch gelobt, soll im Februar eine neue Produktion präsentieren, deren Titel noch unbekannt ist. Und schließlich kommt Ferdinand von Schirachs „Terror“ zur Aufführung; ein aktuelles Werk, das in dieser Saison auf zahlreichen Spielplänen steht und in Kürze verfilmt wird. Regie führt Oberspielleiter Peter Hailer, der gleich dreimal inszenieren wird.
STAATSTHeATeR OLDeNBURG 2015/16
Die Oper startet am 26. September mit Giacomo Puccinis „Manon Lescaut“ unter der musikalischen Leitung des scheidenden GMD Roger Epple, wobei die Titelpartie mit der früher in Bremen und jetzt in Mainz engagierten Nadja Stefanoff besetzt ist. Die nachfolgenden Produktionen suchte die Theaterleitung danach aus, welche Stimmen im Haus zur Verfügung stehen (Firmbach: „Wir sehen uns als Talentschmiede“) und welche Stücke lange oder noch nie in Oldenburg zu sehen gewesen sind. Dazu gehören Philip Glass‘ Oper „Satyagraha“ über den indischen Menschenrechtler MaMa hatma Gandhi und die deutsche ErstaufErstauf führung von „Cristina, Regina di Svezia“ des nahezu vergessenen Komponisten Jacopo Foroni am Ende der Saison.
Zuvor kommen mit den an einem Abend gespielten Kurzopern „La Voix humaine“ von Francis Poulenc und „Trouble in Tahiti“ von Leonard Bernstein zwei weitere Raritäten zur Aufführung. Händels „Xerxes“ setzt die Reihe der Barockopern fort, Humperdincks „Hänsel und Gretel“ die Tradition der Familienoper. Und weil Firmbach und sein Team wissen, dass ihr Publikum auch Kurzweiliges schätzt, haben sie erneut eine Operette auf den Spielplan gesetzt, nämlich Franz Lehárs „Die lustige Witwe.“ Apropos Kurzweil: Das Musical „Evita“, ein „Renner“ mit annähernd 40 stets ausverkauften VorstelVorstel lungen, wird weiterhin zu sehen sein.
Ähnlich großen Zuspruch haben auch die Produktionen des Chefchoreografen Antoine Jully und seiner Ballett-Compagnie ausgelöst. Er wird nach einem „strammen Programm“ in der laufenden Saison (Firmbach: „Wir haben uns fast übernommen“) in der nächsten Spielzeit etwas kürzer treten und seine Aufgaben mit Gastchoreografen teilen. So kommen der US-Amerikaner Lar Lubovitch und der Brite Ashley Page nach Oldenburg, um mit Jully eine Uraufführung zu erarbeiten. Ähnlich gespannt darf man auf die Choreografie „D-Man in the Waters“ von Bill T. Jones sein, die im März neben der Uraufführung „Generation Y“ von Antoine Jully aufgeführt wird.
Oldenburgs Generalintendant Firmbach geht mit 36 Premieren in die nächste Spielzeit Text: Peter Schulz
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THeATeR OLDeNBURG Die Hochzeit des Figaro
Oldenburger „Figaro“ ermöglicht spannenden Vergleich mit aktueller Bremer Inszenierung Text: Ute Schalz-Laurenze
BrodElndEs GEmisch D
ie Verfasserin dieses Artikels kritisierte vor vielen Jahren die Doppelung von berühmten Opern an benachbarten Theatern als unverantwortliche Nichtabsprache. Heute sehe ich das anders: die ganz großen Werke haben ein derartig großes Interpretationspotential, dass es für Opernfreunde eigentlich nichts Aufregenderes geben kann als immer neue Sichtweisen. Die häufig eingeklagte „Werktreue“ gibt es ja nicht, im Gegenteil, der Regisseur muss wie der musikalische Leiter eine Sicht erarbeiten und bieten. Eine der meistgespielten Opern ist Wolfgang Amadeus Mozarts „Le Nozze di Figaro“ von 1786, jenes brisante Werk über die Begegnung der Stände und die Demontage eines Adligen. In Bremen hat Regisseur Felix Rothenhäusler gerade eine unhistorische Deutung geboten, die reduziert ist auf die nackten, gesellschaftslosen Emotionen der gesellschaftlich durcheinander gewirbelten Protagonisten – sie alle verlieren permanent ihren Halt (siehe foyer 108 und 109). Nun darf man gespannt sein auf die Arbeit des jungen Rudolf Frey am Oldenburgischen Staatstheater.
Rudolf Frey
in dem das Gefüge des Adels und der Dienerschaft noch intakt ist“, sagt der Preisträger des renommierten Kurt-Hübner-Regiepreises von 2013. „Das Spannende ist aber, eine Zeit des Übergangs zu zeigen, dass nämlich diese Konstellation der Stände bereits im Verblassen ist. Das heißt: unter der Oberfläche bröckelt und brodelt es.“ Man habe sich daher entschieden, das Stück in die Zeit um 1910 zu verlegen, jedoch „ohne filmischem Realismus auf die Bühne zu bringen.“ Der Komponist Hanns Eisler meinte, Mozart politisiere den Text durch seine Musik. Dazu Frey: „Letztendlich sehnen sich alle Figuren nach einer fast utopischen Auflösung der Grenzen, der des 4. Aktes, in dem alles möglich scheint. Hier scheint es Cherubino mit seinem Sprung in den Garten als Ersten hinzuziehen, er ist so veranlagt.“
Premiere am 27. Juni, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 1., 4., 8., 11. und 15. Juli. – Musikalische Leitung: Roger Epple; Regie: Rudolf Frey; Bühne: Madeleine Boyd. Darsteller (u.a.): Daniel Moon (Almaviva), Valda Wilson (Gräfin Almaviva), Hagar Sharvit (Cherubino), „Mir ist es wichtig, die Inszenierung einer- Tomasz Wilja (Figaro), Alexandra Scherrseits zeitlich etwas gegenwärtiger zu veror- mann (Susanna). ten, andererseits einen Kosmos zu zeigen,
THeATeR OLDeNBURG La dame blanche
„La dame blanche“ von François Adrien Boieldieu wird im Staatstheater Oldenburg wiederbelebt Text: Markus Wilks
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Nadja Loschky
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ie ein Geist schwebt sie durch das Unterbewusstsein der Opernliebhaber, doch zu Gesicht bekommt man „Die weiße Dame“ nur selten. Zwar gibt es einige CD-Einspielungen, doch reale Aufführungen waren in den letzten Jahrzehnten Mangelware. Am Staatstheater Oldenburg wird die einst so beliebte Oper von François Adrien Boieldieu nun „wiederbelebt.“
Doch heute, fast 200 Jahre später? Annabelle Köhler sagt, dass es den Oldenburger Theatermachern sehr wohl bewusst sei, dass die Handlung auf bereitet werden müsse, denn die im Werk manifestierte Idealisierung einer heilen Welt und der bestehenden Ordnung gelte kaum für die Menschen in unserer Zeit.
Worum geht es in dieser Oper, in der Aberglaube und biedermeierliche VerhaltensIntendant Christian Firmbach will damit weisen ganz normal sind? Die Handlung zeigen, dass das als veraltet geltende Werk dreht sich um den verschollenen letzten sehr wohl auch in unserer Zeit begeistern Erben der Familie von Avenel, dem ein kann. „Boieldieus Oper enthält reizende großes Schloss zusteht. Immer dann, wenn Musik im Stile eines Rossini oder Donidiesem Erbe Gefahr droht, wandelt die zetti – aber junge Anne als mit typisch „Boieldieus Oper enthält reizende Musik weiße Dame franzöim Stile eines Rossini oder Donizetti ...“ „spukend“ sischem durch die Klang und oft virtuosem Gesang“, erklärt Gemäuer. Bislang konnte sie den FamiliOperndramaturgin Annabelle Köhler, die enschatz immer noch vor den Intrigen des sich zudem freut, dass alle Rollen aus dem Schlossverwalters Gaveston retten, doch Ensemble heraus besetzt werden können. scheint das Ende ihrer Möglichkeiten gekommen zu sein. Zum Glück entpuppt sich 1825 kam „La dame blanche“ zur Urder zufällig eingetroffene Offizier George aufführung und avancierte nicht nur zu Brown als rechtmäßiger Erbe und wird einem Hauptwerk der Opéra comique, obendrein Annes Liebhaber. sondern wurde nach der triumphartigen Premiere viele Jahrzehnte lang internatiRegisseurin Nadja Loschky wird wohl onal gespielt und geliebt. Man hatte eine nicht den Fehler der letzten Produktion französische Antwort auf Rossini gefunder „Weißen Dame“ in unserer Region den, die zudem dem Zeitgeist entsprach. wiederholen (1995 in Bremerhaven) und
allzu betulich mit der Vorlage umgehen. Sie hat vielmehr neue Dialoge geschrieben und eine Rahmenhandlung um die alte Geschichte gebaut. So werden zwei Kommissare in einem alten Mordfall ermitteln, und dabei wird die Vergangenheit (die Opernhandlung) lebendig. Mit diesem Kunstgriff könne man, so Annabelle Köhler, die Substanz des Werkes erhalten und zugleich den Bogen in die moderne Zeit schlagen. So werde auch das Bühnenbild mit Resten des Schlosses schottisches Lokalkolorit (immerhin basiert das Libretto auf zwei Romanen des englischen Schriftstellers Walter Scott) beschwören, ohne den Bezug zu unserer Zeit zu verlieren. Gesungen wird im französischen Original, wohingegen die Dialoge in Deutsch und überwiegend von den Kommissaren gesprochen werden. Konzeptionell wird Regisseurin Nadja Loschky der Frage nachgehen, was das in dieser Oper für eine Gesellschaft ist, die einer heilen Welt nachtrauert, in der zugleich aber das Militär eine prägende Rolle spielt und in der man an Spukerei glaubt. Premiere am 16. Mai, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 20. und 28. Mai; 4., 13., 20. und 30. Juni; 5., 10. und 16. Juli.
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THeATeR OSNABRÜCK Spielplan 2015/16
Theater Osnabrück startet mit dem Festival „Spieltriebe6“ in die Saison Text: Peter Schulz
Wiederaufnahme „Carmen“
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prEmiErEnmarathon
brücker Dramatikerpreis gewonnen. Aus dem Programm des Festivals werden mehrere Inszenierungen in den laufenden Spielplan des Schauspiels übernommen, der in der Folge Klassiker wie Schillers „Don Karlos“, Tschechows „Möwe“ oder „Euripides“ nach Orest aufweist. Das Tanztheater bietet nach „Paradies fluten“ zwei Produktionen, an denen Mauro de Candia mitwirkt, nämlich „Tri_Angle“ am Domhof und „Biografia del Corpo“ im emma-theater.
utig, experimentierfreudig und tember geht es Schlag auf Schlag, reihen dabei durchaus etwas sperrig – sich 13 Premieren aneinander. Gespielt das Theater Osnabrück bleibt sich wird in der ganzen Stadt, im Haus am unter der Leitung seines Intendanten Dr. Domhof ebenso wie im Speicher am Hafen, Opernfreunde müssen sich etwas gedulRalf Waldschmidt treu. Der Spielplan für in einer Tischlerei oder in der Kunsthalle. den, denn nach der Wiederaufnahme der 2015/16 weist erneut etliche Uraufführunumjubelten „Carmen“ (3. September) steht gen und selten auf den Programmzetteln Dass es dabei zu sage und schreibe 11 die erste Saisonpremiere mit Verdis „Simon stehende Stücke auf, ohne dabei die beim Uraufführungen oder deutschsprachigen Boccanegra“ (Regie: Jochen Biganzoli) Publikum erst am 10. Oktober ins geschätzten Dass es dabei zu sage und schreibe 11 Uraufführungen oder Haus. Das Warten dürfte „Renner“ deutschsprachigen Erstaufführungen kommt, verstärkt den Reiz sich auch in der Folge zu vernachlohnen angesichts von Erstaufführungen kommt, verstärkt den lässigen. Vorgesehen sind 30 Neuinsze„Owen Wingrave“, der 1973 uraufgeführten Reiz dieses „Theater-Marathons“, der mit nierungen, drei mehr als in der Spielzeit Oper von Benjamin Britten, oder Wagners einem Stück des Nachwuchsautors Thomas „Lohengrin“, den mit Yona Kim eine der 2014/15. Köck beginnt. „Paradies fluten“ lautet der gefragtesten Nachwuchsregisseurinnen unTitel; ein Auftragswerk des Theaters OsGestartet wird – wie alle zwei Jahre – mit serer Tage inszenieren wird. Das Osnabrüdem „Festival für zeitgenössisches Theater nabrück, das Mauro de Candia, Leiter der cker Theater, das im Januar „Die Soldaten“ – Spieltriebe6“, das am Titel erkennbar be- Dance Company des Hauses, als Koproduk- von Manfred Gurlitt wiederentdeckte (Die tion von Schauspiel und Tanz inszenieren reits seine sechste Auflage erlebt und von Deutsche Bühne: „So vital und ambitioniert den Zuschauern mindestens einen langen und choreografieren wird. Köck hatte 2013 kann Oper in der deutschen Theaterprovinz mit „jenseits von fukuyama“ den 1. OsnaAtem verlangt. Denn vom 11. bis 13. Sepsein“) bleibt also eine Reise wert.
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THeATeR im NORDeN Opernpremieren
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
Opernpremieren
„Carmen“, Foto: Jörg Landsberg
Theater Bremen „Carmen“ „Carmen“ heißt die beliebte Oper von Georges Bizet, weil es in ihr um Carmen geht. Diese Feststellung mag profan sein, aber da Regisseurin Anna Sophie Mahler die Figur der Carmen als Projektion von Don José deutet, gilt es, Gewohntes in Frage zu stellen. Sie erkennt in Don José einen schwachen Charakter, der zwischen den Polen Mutter (indirekt verkörpert durch seine biedere Heimatliebe Micaëla) und emanzipierter Draufgängerin (Carmen) verloren und in seiner Orientierungslosigkeit potenziell gefährlich ist – was denn auch zu Carmens tragischem Tod führt. Gerade die Faszination des Todes prägt die Charakterisierung der Figuren und Bilder dieser Inszenierung. Anna Sophie Mahler gelingen oft Bilder von atemberaubender Intensität und faszinierender Prägnanz. Quasi nebenbei grüßt Freud und man erlebt den geistigen Gehalt der Oper ohne Folkloreklischees. Aber, und das muss betont werden, die Verwendung eines Einheitsbühnenbildes (hier ein edel ausgestatteter Empfangssaal) und die Anpassung des Werks an das Regiekonzept bergen die Gefahr, dass der emotionale Gehalt der Musik, der gesungene Text und die Optik nicht zueinander passen (vor allem im 1. Akt).
Wenn eine Sängerin ihre vielschichtige Rolle so präsent und überzeugend zu spielen vermag wie Theresa Kronthaler, nähert sich der Zuschauer dieser Oper letztlich doch über die Carmen. Ob als Zigarre rauchende Hausdame oder dominanter weiblicher Torero: Kronthalers Carmen ist eine Wucht! Neben ihr wird Don José fast zu einer Nebenfigur degradiert, obgleich Luis Olivares Sandoval Schmelz im Piano, Kraft im Forte und meistens einen abgerundeten Stimmklang besitzt – in meinen Augen seine bislang beste Bremer Rolle. Mit diszipliniertem Gesang und starker Präsenz ist Erika Roos (Micaëla) eine ideale Akteurin für die „Carmen“. Überzeugend auch die übrigen Sängerinnen und Sänger. Schließlich die Bremer Philharmoniker, die unter Leitung von Markus Poschner zu Höchstform aufliefen. Bremens GMD bewies ein phänomenales Gespür für die Musik und arbeitete die Modernismen der oft unterschätzten Partitur faszinierend heraus. Das hatte Festspielformat. – Die nächsten Vorstellungen: 18., 21. und 26. Juni; 3., 8. und 15. Juli. Markus Wilks
THeATeR im NORDeN Opernpremieren
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Opernrätsel (SN) Die südländischen Mammas sind meist resoluter und kampflustiger als die Mamas der nordischen Länder. Vor allem, wenn es um die Karriere des Töchterchens geht, stehen sie furchtlos ihren Mann. So wie in diesem Fall: Da ist die junge Dame als Secunda Dama an einem Theater in der italienischen Provinz engagiert, jedoch der irrigen Meinung, dass ihr mindestens genauso viele wirksame Arien zustehen wie der Primadonna. Um dieses „Unrecht“ aufzuheben, ruft sie Mamma Agata zu Hilfe. Und die ist sofort in ihrem Element, streut Gerüchte auch unredlicher Art, bis niemand mehr zur Hauptprobe erscheinen mag, die Abendvorstellung also nicht stattfinden kann. Das kann auch Agata nicht wollen: Als ihr Erpressungsversuch beim Impressario scheitert und auch die Subventionen gestrichen werden sollen, verkauft Mamma Agata ihren gesamten Schmuck! Die Premiere kann also stattfinden und das Theatervölkchen feiert die Retterin mit einem Hochruf, den der Komponist als Titel seiner Oper nutzte.
„Zar und Zimmermann “, Foto: Heiko Sandelmann
Wie lautet er, wie heißt der Komponist, dem mehrere Belcanto-Werke zu danken sind?
Stadttheater Bremerhaven „Zar und Zimmermann“ Obwohl Albert Lortzing in erster Linie für seine Melodien geliebt wird, schwingt in seinen Opern stets Gesellschaftskritik und Ironie mit. Darauf setzt der Engländer Walter Sutcliffe in seiner Bremerhavener Inszenierung von „Zar und Zimmermann“: Mit Humor und skurrilen Einfällen mischt er die Geschichte von Zar Peter auf, der sich inkognito in die Arbeiterklasse begibt, und betont damit bewusst den bissigkomischen Unterton der Handlung. Hoch aufgetürmte Containerwände bilden die Kulisse für eine Arbeiterkantine, von Timo Dentler und Okarina Peter zünftig mit Plastikstühlen und ausgiebig frequentiertem Dixi-Klo ausgestattet. Hier wird geraucht, getrunken, Bild-Zeitung gelesen. Politische Verwicklungen, Missverständnisse, hohes Tempo und eine knallbunte Optik sorgen durchgehend für Überraschungen und Heiterkeit. Da wird die Musik, die das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Ido Arad schwungvoll intoniert, schon fast zur Nebensache. Dem spielfreudigen und gesanglich überzeugenden Ensemble ist es zu verdanken, dass die liebevoll karikierten Figuren nie ins Alberne abgleiten. Thomas Burger gibt
den schüchternen, naiven Peter Iwanow, Regine Sturm eine reizend selbstbewusste Marie. Herrlich überzeichnet agieren Tobias Haaks, Mathias Tönges und Leo Yeun-Ku Chu als die drei Gesandten. Einer der seltenen besinnlichen Momente gehört Filippo Bettoschi als Zar Peter, der mit weichem Bariton in der Arie „Sonst spielt ich mit Zepter“ berührt. Die Paraderolle des Bürgermeisters van Bett gehört Oliver Weidinger. Auf einer Empore in der Containerwand platziert Sutcliffe parallel zur Handlung Szenen aus dem Hafenmilieu: Pole Dancer, Prostituierte und ihre Freier, im Stroboskop-Licht zuckende Partytänzer. Auch der Schluss ist furios: der Zar schwebt im Abflug nach Moskau an einem Helikopter hängend über die Bühne, während darunter der englische Gesandte wutentbrannt die Kantine zerlegt. Ob sich eingefleischte Lortzing Liebhaber von dieser modernen Inszenierung begeistern lassen bleibt fraglich, doch wer sich auf Sutcliffes englischen Humor einlässt, wird mit einem urkomischen Abend belohnt. – Die nächsten Vorstellungen: 24. Mai; 3. und 27. Juni. Karin Hiller
Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Juli 2015 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische Staatstheater. Die Auflösung des Opernrätsels in foyer 109 lautet: „Der Geburtstag der Infantin“ (ursprünglich „Der Zwerg“) von Alexander von Zemlinsky Gewonnen haben: Djawad Bakhtyari, Berlin Edith Köhler, Loxstedt Uwe Lehmann, Achim Brigitte Metz, Bremen Angelika Rücker, Delmenhorst Carsten Rumohr, Bremen Klaus Scheide, Wildeshausen Dieter Schlatow, Bremerhaven Alfred Schwarzer, Bremerhaven Ursel Setzer, Oldenburg Anneliese Steineke, Bremen Barbara Teppema, Oldenburg Paula Schöpfer, Bremen Werner Urban, Ritterhude Günter Vogel, Bremen
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SchauSpielpremieren
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
„Mädchen und Jungen“, Foto: Jörg Landsberg
Theater Bremen „Mädchen und Jungen“ Was mag sich hinter jener undurchdringlichen Hecke verbergen, welche die Villa eines Industriellen vor neugierigen Eindringlingen schützen soll? Alize Zandwijk, die neue leitende Regisseurin des Bremer Schauspiels, riskiert gemeinsam mit dem Autor Arne Sierens einen Blick dahinter. Und was wir in dem Stück „Mädchen und Jungen“ dann zu sehen bekommen, offenbart nichts weniger als: die diskrete Clownerie der Bourgeoisie.
bremer shakespeare company „Wie es euch gefällt“ Die eigentliche Geschichte rückt bei so viel – oft albernem – Spiel in den Hintergrund: Dass der Herr des Hauses eine heimliche Liebschaft mit einer der Studentinnen unterhält, dass seine Frau sich in einen somnambulen Alkoholismus geflüchtet hat und auch, dass die Söhne einem schmorenden Vater-Sohn-Konflikt ausgesetzt sind, dies alles bildet eine kaum merkliche Glut, die irgendwann zum gesellschaftskritischen Vulkan werden könnte. Doch das dauert.
Der Abend beginnt mit einer Rüpelszene: Orlando (Philipp Michael Börner) verprügelt seinen älteren, ungeliebten und herrischen Bruder Oliver (Tim Lee). Befinden wir uns wirklich in der ShakespeareKomödie „Wie es euch gefällt“? Zumal es Regisseur Thomas Weber-Schallauer gewalttätig weitergehen lässt, weil schnell ein harter Kampf zwischen Orlando und dem Ringer des Herzogs folgt. Hier wird erst einmal diese Gesellschaft vorgestellt, in der Gewalt vorherrscht und man sich Gewöhnlichen Kategorisierungen entzieht wundert, dass der subtil hinterhältige sich dieser kuriose Theaterabend mit seiZandwijk erhebt das stumme Spiel zu einer Herzog (Erik Roßbander) nicht dauernd nem lausbubenhaften, bisweilen neckisch selten gesehenen Fabulierfreude. Bis an „Kopf ab!“ ruft, wie die Herzkönigin bei läppischem Charme: Im Garten des superdie Grenze der Erträglichkeit schweigen „Alice im Wunderland“. reichen Textilfabrikanten Philip planschen sich die Figuren an, rucken an der Badeseine (erwachsenen) Söhne im Pool, kratzen hose und nehmen wieder Reißaus in den Stattdessen verbannt er lieber. So auch sich am Wohlstandsbauch, spielen mit dem Swimmingpool. Dieser clowneske Natura- seine Nichte Rosalind (Theresa Rose), die Gummiball – und ja: was tun sie da eigentlismus wirkt manchmal satirisch gelunsich beim Kampf auf den ersten Blick in lich die gefühlte erste halbe Stunde lang, gen, verheddert sich jedoch auch gelegent- Orlando verliebt hat. Freiwillig folgt die die wir ihnen bei ihrem (paradiesischen?) lich in unglücklichen szenischen Brüchen, Herzogstochter Celia (Svea Auerbach) Treiben zusehen dürfen? Wenig. wenn die Figuren aus ihrer Verlegenheit Rosalind samt dem Narren Prüfstein gar keine Worte mehr finden. Eine symp(Christian Bergmann) in den Wald von Als ungeladener Besuch in Form von zwei tomatische Konfusion als Spiegelbild der Arden, einen seltsamen Ort, an dem sich Studentinnen auf dem Rasen steht, fehlen dekadenten deutschen Gesellschaft? – Die schon der alte, abgesetzte Herzog – erneut allen die Worte: Man kichert und grinst, nächsten Vorstellungen: 17,. 28. und 30. Roßbander, der wie alle (außer Theresa zupft an Ohrläppchen und so weiter. Mai; 4. und 17. Juni. Rose) zwei bis fünf Rollen zu spielen hat Zandwijk und ihr äußerst spielfreudiges Sven Garbade – samt Gefolgschaft befindet und dahinEnsemble orchestrieren eine nicht enden vegetiert. wollende Partitur aus komischen und irgendwie auch verräterischen Gesten. Auch hier herrscht brutaler Überlebenswille, somit Gewalt. Als auch Orlando,
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„Wie es euch gefällt“, Foto: Marianne Menke
ebenfalls augenblicklich für Rosalind entflammt, im Wald eintrifft, beginnt – trotz allerhand komischer Szenen und Dialoge zuvor – die eigentliche Komödie.
„Mosaik in der Nacht / Jurassic Trip“
Staatstheater Oldenburg „Mosaik in der Nacht / Jurassic Trip“
Menschen laufen wie Kopffüßler. Arme fahren aus zum Gruß, Tänzer reiben sich die Handflächen. Nebenan rucken die Tänzerinnen, auch sie in einheitlich Orlando trifft auf eine Art verrückte Teeblauen Hosen und Blusen, wie Roboter. Sie gesellschaft (ohne Tee) rund um den alten gleiten zu Boden, werden über die Bühne Herzog, die zuvor ziemlich artistisch den geschoben. Ein Pas de deux, HebefiguTisch bereitet hat, und er pflastert bald ren, rotierende Hände und immer wieder den Wald mit Liebesgedichten an RosaSpitzentanz. Atemlos und spannungsreich. lind, trifft diese auch, ohne sie in ihrer Es ist eine grenzenlos überdrehte Fantasiemännlichen Kleidung zu erkennen. Jetzt welt, in der verschleierte Frauen auftreten sind wir tatsächlich in einem Wunderland, und Vogelmenschen. in dem sich die Ereignisse überschlagen, fein- und blödsinnige Lieder gesungen Antoine Jully, Chefchoreograf am Oldensowie gedrechselte, kasuistische, dabei burgischen Staatstheater, hat das Große urkomische Streitgespräche ausgefochten Haus mit „Mosaik in der Nacht“ in ein werden. Traumszenario verwandelt. Das UnterIn dieser phantastischen Welt dreht sich schließlich alles: Wer vorher böse war, wird unvermittelt gut wie Oliver. Und so endet happy, was so brutal begonnen hat: Rosalind erscheint als Herzkönigin, fordert aber nicht „Kopf ab!“, sondern stiftet Ehen und Frieden. Ein sehr putziger und furioser Abend. – Die nächsten Vorstellungen: 23. Mai; 26. Juni. Christian Emigholz
bewusstsein treibt Blüten. Durch Hugues Le Bars‘ (1950-2014) treibende Musik werden in diesem Fantasielabor immer neue Bewegungen erschaffen. Die acht Balletttänzer laufen, springen, heben sich gegenseitig zu dieser Soundcollage aus Straßengeräuschen, Kinderstimmen, Lachen, Tango, Diskosound, Wassergluckern und Vogelgezwitscher. Bisweilen scheint das schon mal zu grotesk, zu viel in dichter Folge. Die Monroe und ein Clown wirken allzu irrwitzig in diesem nächtlichen Szenario. Das Bühnenbild für die Traumgebilde hat Jully selbst
entworfen: bewegliche Puzzleteile, die mal gleißend hell, dann wieder farbig ausgeleuchtet sind, ohne Frage die perfekte Kulisse für seine rasanten Traumwelten. Weniger leichtfüßig und damit noch eindrucksvoller ist Teil zwei des Doppelabends. In der Uraufführung „Jurassic Trip“ lässt Jully die Zeit vor Millionen von Jahren lebendig werden. Mintfarbige Zacken an den hautengen Silberanzügen (Kostüme: Judith Adam) erinnern an gigantische Saurier. So ausgestattet bewegen sich die Tänzer schwerfällig über die Bühne. Dann überzeugen sie wieder mit kantig akkuraten Bewegungen: ein Rucken und Zucken, ein animalisches Dehnen und Strecken, flatternde Hände, Jagd und Beutezug zu der bewegenden, bisweilen bedrohlichen Musik des Franzosen Guillaume Connesson mit Vogelstimmen und Flügelschlagen. Die ungewohnten Bewegungen und Geräusche hat Jully in einem ungewöhnlichen Wald angesiedelt. Nebel steigt auf, das Licht spielt ins Violett. Wunderschöne fremde Saurierwelt. – Die nächsten Vorstellungen: 17., 22., 27. und 30. Mai; 3., 17. und 28. Juni; 17. Juli. Sabine Komm
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Erinnerungen des foyer-Kritikers Simon Neubauer
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Theater Bremen: Carmen
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eter Konwitschny, im Stil der eigenen Inszenierungen von abgeblättertem Konservatismus ebenso meilenweit entfernt wie von modischer Kulinarik, ermahnte in einem Interview zu seinem kürzlich gefeierten 75. Geburtstag die jungen Regisseure, die Rechnung nicht ohne den Wirt zu machen: „Die Musik kommt ja nicht nur dazu, von ihr geht vielmehr alles aus.“ Und Brigitte Fassbaender, ebenfalls reich mit Erfahrungen ausgestattet, brandmarkte vor allem die vom Schauspiel kommenden Jungregisseure, die mit dem Booklet in der Hand versuchten, der Deutungskraft der Musik per CD-Box nahe zu kommen.
Überhaupt scheint am Bremer Musiktheater der Hang zu bloßem Vergnügen zu dominieren. Darunter hatte nicht zuletzt das unschuldige Singspiel „Im Weißen Rössl“ zu leiden. Ralph Benatzky würde sich, so er könnte, angesichts der Kalauer und sexistischen Dämlichkeiten des von Sebastian Kreyer und seinem Team total falsch verstandenen „Volkstheaters“ im Grabe umdrehen, würde sich, zwar nicht bei den Chören, jedoch bei den „freitonalen“ Sologesängen gar oft die Ohren zustopfen. Um nicht falsch verstanden zu werden: Jedes Theater muss Unterhaltung möglichst mit Niveau im Spielplan haben, wie sie das immer wieder einmal gern genossene „L‘Elisir d‘Amore“ aus Donizettis Destillation zu bieten vermag. Regisseur Michael Talke hielt es für nötig, die Story aus dem bäuerlichen Milieu ins glitzernde Revuetheater zu transferieren, wodurch dann der Reiz des Naiven verloren ging.
Ein wesentlich verändertes Gesicht trägt die neue „Carmen“ zur Schau. Regisseurin Anna-Sophie Mahler sieht die Titelfigur auch als Idol der Männerwünsche, raubt Carmen jedoch das Rassige der Zigeunerin und präsentiert sie stattdessen als leicht von Geheimnissen umgebenes Dienstmädchen in einem großbürgerlichen Haushalt. Anna-Sophie Mahler beherrscht ihr Handwerk, kann bildhaft inszenieren, kapituliert selbst vor dem Großaufgebot an Chören nicht. Aber ob es denn sein musste, den zweiten Teil der Oper mit einem im Streit getöteten Don José nur noch als bunte Fiktion gelten zu lassen, bleibt ihr Geheimnis.
Der Chef des Bremer Musiktheaters, Benedikt von Peter, ist ja längst bekannt-beDank der Qualitäten der Bremer Philharrüchtigt für Verkürzungen und wagemutige moniker und ihrer überaus tüchtigen DiUmdeutungen des in seinen Augen längst rigenten gelingt dieser Teil des Bremer abgegriffenen konservativen Materials. Musiktheaters meist überzeugend. AndeDiesmal allerdings, in den mit großem Aufrerseits verursachen die Regiekünstler oft wand in Szene gesetzten „Meistersingern tiefdunkle, das Gesamtkunstwerk Oper von Nürnberg“ fällt es besonders schwer, mitunter schwer schädigende Risse. So ge- Man versucht stets aufs Neue zu ergründen, ihm zu folgen, weil er dem bekanntlich im schehen bei „Figaros Hochzeit“: Schauwarum die lang erprobte ZusammengehöMittelpunkt stehenden, nicht nur vom Volk spielmann Felix Rothenhäusler hatte sich rigkeit von Komposition und Libretto rigoin der Oper verehrten Schuster Hans Sachs ausgerechnet dieses bekannte Juwel erros aufgebrochen wird: Ist es das „bessere ein konträres Charakterbild verpasst: ein wählt und katapultierte es prompt hinunter Wissen“, sind es vermeintlich interessante- frustrierter, meist griesgrämiger Mann, in die Niederungen alberner Lustigkeiten. re, weil Probleme unserer Zeit aufgreifenegoistisch dazu, der das Nachbarmädchen Mozarts Esprit, sein herrliches Doppelspiel de Gedanken der Regisseure, die ihnen eine Eva eingesperrt bei sich hält und somit in Neufassung nötig erscheinen lassen – selbst die Nähe eines Kinderschänders gerät. Ist von Heiterkeit und Tiefsinn, ja sogar sein köstlicher Spielwitz wurden vom Übermaß auf die nahe liegende Gefahr, von der Musik das vereinbar mit der Musik, die Richard nicht mehr beglaubigt zu werden? Wagner dem Sachs zugebilligt hat? an Plattheiten erstickt.
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Schauspielrätsel
Theater Bremen: Meistersingern von Nürnberg
Aber gerade die Musik erweist sich als Retterin des Abends, zumal in der Interpretation der hellwach agierenden, von Markus Poschner souverän dirigierten Bremer Philharmoniker, Idealfall an Klangpracht, an schlüssiger Transparenz, an „meistersängerischer“ Intensität.
Theater Osnabrück: Soldaten, Fotos: Jörg Landsberg
Etwas weiter zurück, nämlich in das 25. Bremer Musikfest, gehen die Erinnerungen an Markus Poschners tief ausgeleuchtete Neunte Symphonie von Gustav Mahler. In den Meisterkonzerten der Saison verdiente die Wiedergabe des c-Moll-Cellokonzerts von Dvorák ein unvergessliches Lob, da der Solist Truls Mørk und das NDR-SinfonieIm Übrigen lohnte sich erneut der Blick orchester unter Krzysztof Urbanski in ein über die Stadtgrenzen. Etwa nach Osnaherrlich klingendes Blütenmeer entführten, brück, wo man „Die Soldaten“ in der selten und Yuja Wang, die im Gastkonzert des Tonaufgeführten Version von Manfred Gurhalle-Orchesters Zürich das 3. Klavierkonlitt (in den Zwanzigern GMD in Bremen) zert von Rachmaninow endlich einmal in kennenlernen konnte. Oder nach Oldender total ausgeglichenen Balance von Virtuburg, wo man als zweite deutsche Bühne osität und Musikalität meisterte. die wiederentdeckte Oper „Der Idiot“ von Aus der Schar erstklassiger Pianisten sei Mieczyslaw Weinberg wagte. Oder nach unbedingt Igor Levit herausgehoben: Im Bremerhaven, wo man bestaunte, wie eine Sendesaal sicherte er der Kräfte zehrenkleine Bühne mit Verdis anspruchsvollem den, einstündigen Novität „The People Uni„Don Carlos“ fertig werden kann. ted Will Never be Defeated!“ von Frederic Rzewski aufrüttelnde Intensität, ja mit reIm weiten, wie stets üppig besetzten Kon- volutionärem Feuer zupackende Wirkung. zertsektor fällt es nicht leicht, die schönsten Glanzlichter der Saison zu entzünden. Anmerkung der Redaktion: Simon NeuBis auf den heutigen Tag erstrahlt jedoch bauer, geschätzter foyer-Autor seit vielen der „An der Grenze“ betitelte Festival-Auf- Jahren, gibt in diesem Beitrag seine persöntakt der Bremer Philharmoniker: Schuliche Meinung über die zu Ende gehende berts „Winterreise“, erstmals in der poinSpielzeit 2014/15 wieder. Sie deckt sich nicht tiert stützenden Instrumentation von zwangsläufig mit den Positionen der RedakHans Zender, und von dem grandiosen Te- tion und ihrer Musikkritiker, die in den vernor Christoph Prégardien in eine unerahn- gangenen Ausgaben zum Teil gegensätzlite suggestive Dimension gehoben. che Auffassungen vertreten haben.
(SN) „Schließe die Augen zu vor diesem einschmeichelnden Iren, diesem Lügner und Schauspieler. Er wird seinen FüllhalFüllhal ter in Deinem Herzblut tunken und DeiDei ne geheiligten Empfindungen auf der BühBüh ne verkaufen.“ So hochromantisch wie zugleich ironisch beginnt der junge, noch völlig unbekannte Autor seinen ersten Brief an die ebenfalls noch junge, doch bebe reits sehr berühmte Schauspielerin. Und die antwortet nicht nur, sondern greift auch seinen Tonfall auf in einem geistreigeistrei chen, witzigen, mitunter auch gereizten Ping-Pong-Spiel der Gedanken. Über vier Jahrzehnte dauert der BriefBrief wechsel; eine Zeitspanne, in der ihr Ruhm verblasst, der seine jedoch weltweit wächst. 1952, zwei Jahre nach dem Tode des Autors, wird er veröffentlicht, was ein amerikanischer Schriftsteller gleich aufgreift. Er montiert daraus einen genussreichen Theaterabend mit zwei SchauspielerPersönlichkeiten, die lesen, frei sprechen und in ein paar Szenen auch spielen, nämlich dann, als der Bühnenautor seiner Briefpartnerin beim Einstudieren der Eliza aus „Pygmalion“ hilft. Insgesamt entstand eine bezaubernde Komödie, ein Unikum außerdem, denn sie stammt eigentlich nicht von ihm, enthält jedoch kein Wort, das nicht von ihm stammt. In der deutschen Fassung hatten seinerzeit Elisabeth Bergner und O.E. Hasse große Erfolge auf ausgedehnten Tourneen. Wie heißt der männliche Teil des Briefwechsels, von dem immer wieder Stücke auf den Spielplänen erscheinen? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Juli 2015 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www.rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bremer Schauspiel. Die Auflösung des Schauspielrätsels in foyer 109 lautet: „Der Snob“ von Carl Sternheim. Gewonnen haben: Bärbel Butenschön, Oldenburg Kerstin Garbrecht, Bremen Uwe Kuhlmann, Bremen Claudius Mahnke, Delmenhorst Annette Zierrath, Oldenburg
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meNSCHeN im fOYeR
Preisverleihung im Focke-Museum
Joachim Döpp (Vorstand Die Sparkasse Bremen) überreicht dem Preisträger Lutz Könecke die Urkunde
Alle zwei Jahre lobt Die Sparkasse Bremen den Auguste-Papendieck-Preis für vorbildliches und innovatives Kunsthandwerk aus. Der Wettbewerb ist mit einer Ausstellung im Bremer Focke-Museum verbunden, wo der diesjährige Preisträger, der Keramiker Lutz Könecke aus Großenrode, die Auszeichnung entgegennehmen konnte. (Siehe auch Seite 70)
Dr. Frauke von der Haar (Direktorin Focke-Museum), Dr. Julia Bulk (Geschäftsführerin Wilhelm Wagenfeld Haus), Beate Manske (ehemalige Geschäftsführerin Wilhelm Wagenfeld Haus)
Nicola Oppermann (Leiterin Presse und PR Die Sparkasse Bremen), Joachim Döpp (Vorstand Die Sparkasse Bremen), Nicola Rosengart (Presse und PR Die Sparkasse Bremen)
Edeltraut Rath (Malerin), Peter Heidhoff (Preisträger 2010) Lutz Könecke (Preisträger 2014)
Thomas Becker, Peer Steppe (Bildhauer), Katja Stelljes (Steinbildhauerin) Bettina Menrad (Silberschmiedin)
Blick in die Ausstellung
meNSCHeN im fOYeR
25 foyer
Frau Dresen, Heinrich Dresen, Renate Heitmann
Premiere bei der Company Mit viel Beifall wurde die Premiere des Shakespeare-Stücks „Wie es euch gefällt“ im Theater am Leibnizplatz aufgenommen. Entsprechend herzlich fiel der Empfang für die Akteure der bremer shakespeare company bei der anschließenden Premierenfeier aus. (Siehe auch Seite 20)
Nicole Eriksen, Alvaro Solar und Frau
Hildegard Christiansen Fon 0421 - 25 57 35 Oberneulander Heerstraße 26 - 28 28355 Bremen Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr Sa. 10.00 - 13.30 Uhr Johanna Melinkat, Peer Gahmert (beide Schwankhalle)
Petra-Janina Schultz mit Tochter Charlotte
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mUSiK Oldenburger Promenade
19. Oldenburger Promenade: Talente fördern, Vergessenes wiederbeleben Text: Stephan Cartier ElenaNogaeva
Eva Lind
mUsik aUf wandErUnG v
om 6. bis 14. Juni geht die Musik wieder spazieren, ist es Zeit für die Oldenburger Promenade. Und diesmal gibt es bei dem Festival rund um den Schlossplatz ein zusätzliches kulturelles „Erfrischungsangebot“: Man bittet zur Happy Hour!
So wird diesmal das Wiener Lied gefeiert, unter anderem mit der österreichischen Weltklasse-Sopranistin Eva Lind. „Summertime in Wien“ und „Beste Klassik(er)“ versprechen die Sängerin und das Kammerensemble der Deutschen Oper Berlin bei ihren Promenaden-Stationen. Mozart, Schubert oder Johann Strauss breiten bei Was sich als kleiner Versuch im vergange- Lind ihren Wiener Schmäh aus. Das k. u. nen Jahr bewährte, soll nun als Cocktailk.-Motiv nehmen andere Ensembles wie Promenade in der 19. Saison die Solisten der zum festen Bestandteil des „Das Neue ist das gründlich Deutschen Oper Programms werden. Am Berlin auf und vergessene Alte“ Samstag des Promenadenrunden das kuliWochenendes gibt es vier Konzert-Gänge, narische Menü auf einer „Reise nach Wien zu deren Auftakt jeweils ein Cocktailvia Berlin“ kammermusikalisch ab. Empfang im Schlosshof auf die Zuhörer wartet. Am ersten Festivaltag bleibt es Wie nah das Alte und das Neue in der beim bewährten Prinzip, dass sich die Musik einander sein können, beweist Besucher aus drei Konzerten einen musiauch die „Jazz-Linie“ innerhalb der drei kalischen Parcours zwischen dem Schloss, Promenaden- Tage. Bei der Jazz-Nacht im seinem Garten, dem Prinzenpalais und der Park der Gärten an der „Außenspielstätte“ Lambertikirche zusammenstellen können. Bad Zwischenahn werden drei klassische Ensembles zu hören sein, während das Man experimentiert also gern bei der Pro- Daniel Schmahl-Quartett in der Oldenburmenade, schon aus Tradition. „Das Neue ger Lambertikirche bei seinem Programm ist das gründlich vergessene Alte“, gibt „Chattin‘ with Bach“ eine intuitive Reise Intendantin Elena Nogaeva als ästhetische zu den Wurzeln aller Improvisation in der Devise aus. Das Motto passt gut zu den Musik des Barock unternimmt. „Bach ist beiden Leitmotiven der Promenade: Junge einfach der erste Jazz-Musiker“, sagt NoTalente fördern und vernachlässigte Gen- gaeva, „der seine Improvisationen noch res revitalisieren. aufgeschrieben hat.“
Kunst braucht also Zeit zur Reifung, die Präsentation der „kommenden Generation“ zählt für die Intendantin denn auch zum Markenzeichen der Promenade. „Die Talente zwischen 18 und 25 Jahre werden schnell ausgepresst und haben dann kaum noch Entwicklungsmöglichkeiten. Genau diese möchten wir aber bei der Promenade bieten.“ Neben den Auftritten im Programm gibt auch der „Internationale Musikwettbewerb für die Jugend“, der im Vorfeld der Promenade veranstaltet wird, jungen Musikern in Oldenburg die Gelegenheit zum Austausch und zur Profilierung. Jugendförderung betreibt man bei der Oldenburger Promenade aber nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne. Zwei „Promenaden für kleine Leute“ mit Programmen wie „Pinoccio“ und der „Alleskomponiermaschine“ komplettieren das Angebot. Das Konzept geht auf. Viele der heutigen Besucher kenne sie noch aus den Tagen der ersten Oldenburger Promenaden als Kinder, erinnert sich die Intendantin Nogaeva. „Und an die ‚Enkel der Promenade‘ kommen wir auch noch heran, wenn wir so erfolgreich weiter machen“, lacht sie.
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mUSiK Bremer Philharmoniker
mit mUsik ins all Christian Kötter-Lixfeld
Der Weltraum – unendliche Melodien: Bremer Philharmoniker greifen den Kubrick-Film „2001“ auf Text: Stephan Cartier
D
as Saisonfinale der PhilharmoPhilharmo nischen Konzerte in Bremen führt ganz hoch hinaus: in den Weltraum. Auf eine Odyssee, die der amerikanische Regisseur Stanley Kubrick 1968 mit seisei nem Film „2001“ erzählt hat. Werke der klassischen Musik, die den Soundtrack des Science-Fiction-Streifens bestimmen, stehen im Mittelpunkt des Projekts. Über die musikalische Reise in die unendlichen Weiten des Weltraums sprach foyer mit dem Intendanten der Bremer Philharmoniker, Christian Kötter-Lixfeld, und mit deren Manager, Ingo J. Jander. foyer: Sie knüpfen mit dem 12. Philharmonischen Konzert „Odyssee im Welt(Musik)Raum“ an Ihr Projekt „Tod auf dem Nil“ aus der vergangenen Saison an. Auch da ging es um Filmmusik. Fanden alle ihre Philharmoniker diesen Ausflug in die U-Musik gut? Christian Kötter-Lixfeld: Ja, da gab es keinen Anflug von Geschmacksdünkel. Das würde auch nicht zu unserem Verständnis als Orchester passen. Wir mögen ja Grenzen vor allem deswegen, weil man sie überschreiten kann. Beim Projekt zu dem Krimi „Tod auf dem Nil“ nach dem Roman Agatha Christies waren alle mit Feuer dabei. Einmal die Musik ohne die Bilder sprechen zu lassen, empfanden alle als eine Entdeckungsreise.
Ingo Jander: Zu unserem jetzigen Projekt gibt es allerdings einen wichtigen UnUn terschied. Beim „Tod auf dem Nil“ haben wir eine Musik gespielt, die extra für diedie sen Film von Nino Rota komponiert worwor den war. Wir mussten lange nach der Partitur suchen, um das Ganze rekonstruieren zu können. Jetzt, bei „2001 – Odyssee im Weltraum“, ist es genau andersherum. Da hatte Kubrick sich bekannte Musiken, Evergreens der Klassik, wenn man so will, zu seinen ungeheuer modernen Filmszenerien ausgesucht. Insoweit spielen wir eigentlich Musik, die für uns als Philharmoniker ganz normal ist – stellen sie allerdings für das Publikum in einen speziellen Kontext.
Jander: Für interessierte Konzertgänger gibt es auch noch die Einführung vor dem Konzert, die ich zusammen mit Frau Dr. Pintér geben werde und in der wir über Kubricks Musikauswahl erzählen werden. Wir bieten also in jedem Fall genug Futter zum Hören, zum Genießen und zum Denken. Man darf ja nicht vergessen, dass der Film „2001 – Odyssee im Weltraum“ ganz enorm dazu beigetragen hat, dass zum Beispiel Richard Strauss‘ „Also sprach Zarathustra“ einer breiten Öffentlichkeit, die sonst lieber Rock und Pop hörte, in den späten 60er Jahren bekannt wurde. In der Werbung hat das seine Spuren hinterlassen, der Sonnenaufgang zu dieser Musik ist vielfach zitiert worden.
Wird man den Film während des Konzertes zur Musik sehen können? Kötter-Lixfeld: Nicht simultan, aus der Glocke lässt sich nur mit großem Aufwand ein Kinosaal machen, und wir wollen ja die Musik in den Vordergrund stellen. Aber für Cineasten, die ihr Bildergedächtnis auffrischen wollen, bieten wir vorab im Bremer „Kino 46“ Aufführungen von „2001“ und auch von Kubricks Nachfolge-Film „Clockwork Orange“, in dem klassische Musik ebenfalls eine große Rolle spielt. Da gibt es zum Beispiel Rossinis Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“ oder den „Funeral March for Queen Mary“ von Henry Purcell.
Gibt es bei den Bremer Philharmonikern viele heimliche Kubrick-Fans, die Sie zu dem Konzert gedrängt haben, oder wie kam es zu der Idee der „Odyssee“? Kötter-Lixfeld: Am Anfang – um mal das Thema „Zarathustra“ aufzunehmen – stand die Musik. Nämlich die Lust der Musiker, einmal wieder diesen Klassiker der Sinfonischen Dichtung zu spielen. Das bot die beste Voraussetzung dafür, dass solch ein Konzert gelingt. Dann kamen wir auf die Idee, das Ganze auszuweiten. Denn wir alle, seien wir mal ehrlich, verbinden mit diesem „Sound“ von Richard Strauss bestimmte Bilder in unserem Kopf. Da ist man ganz schnell bei Kubrick und seiner
musik Bremer Philharmoniker 29 foyer
Ingo Jander
Weltraum-Odyssee und damit auch bei „Clockwork Orange“. Da ist sofort die beschwingte Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“ im Ohr, zu der recht explizit eine Orgie im Stile der 70er Jahre gezeigt wird – und man fragt sich, was machen die Bilder mit der Musik und was die Musik mit den Bildern? Das ist spannend. Jander: Es ist ein Dialog von Film und Musik, den wir hier verfolgen. Ein inhaltlich durchdachtes Programm ist für das Orchester weit mehr als einfach nur Musik aus einem Film zu spielen. Vor allem bietet diese Zusammenstellung die Gelegenheit, nicht nur die „schönsten Stellen“ der Kompositionen zu hören, die Kubrick da ausgewählt hat, sondern man bekommt eben den ganzen „Zarathustra“, die ganze Ouvertüre von Wilhelm Tell oder „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß von Anfang bis Ende serviert. So lässt sich vieles entdecken, was im Film keine Verwendung fand. Da hört man zum Beispiel, dass im „Zarathustra“ noch eine Fuge erklingt und man hört den irritierenden Schlußakkord, der musikalisch so außergewöhnlich ist wie das letzte Bild in „2001“ visuell außergewöhnlich ist.
Man darf sich unterhalten, man darf etwas lernen. Wer will, kann sich auch gepflegt einfach zurücklehnen und Bilder vor seinen Augen entstehen lassen. Das ist ohnehin eine Kunst, sich durch Musik in eine Stimmung zu versetzen, in der man in sich ruht und die Gedanken nach innen schweifen lassen kann. Das ist so wie eine Odyssee, an deren Ende dann eine Entspannung und Erfüllung steht.
Sie setzen dieses Konzert als Finale der Saison. Wird es in der neuen Saison nach dem „Tod auf dem Nil“ und dem „Welt(Musik)raum“ eine Fortführung dieses Gesprächs von Film und Musik geben? Kötter-Lixfeld: Wir schreiben die Idee fort, wollen aber natürlich etwas Neues bieten und legen deswegen eine dritte Variante auf. Nach der „Musik zum Film“ und dem „Film zur Musik“ gibt es dann die Erfolgsgeschichte, wie aus einem Musikstück fast 25 Jahre nach seiner Komposition ein Musicalfilm entsteht, der bekannter als das originale Musikstück wird. „An American in Paris“ von George Gershwin steht dann bei uns auf dem Programm, und zwar mit allen Songs aus dem Musicalfilm, gesungen von der wunderbaren Helen SchneiAlso: Ohren auf und Augen zu? Oder wie der, die wir als Gast verpflichten konnten. soll das Publikum das Konzert in der Glo- Das wird dann keine Odyssee, sondern ein cke am besten erleben? Spaziergang durch die Musik. Jander: Im „Welt(Musik)Raum“ sollte man alles dürfen. Da ist jede Haltung erlaubt.
Click and read! Online gibt es noch mehr Informationen über die Bremer Philharmoniker: www.bremerphilharmoniker.de www.musikwerkstatt-bremen.de www.5nachsechs.de www.facebook.com/bremerphilharmoniker Möchten Sie regelmäßig über aktuelle Konzerte und Veranstaltungen informiert werden? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter! www.bremerphilharmoniker.de/service/newsletter
Und noch ein Tipp: Das neue Saisonbuch für die Spielzeit 2015/2016 erscheint Anfang Juni – lassen Sie es sich doch einfach nach Hause schicken! www.bremerphilharmoniker.de/service/saisonbuch
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KiRCHeNmUSiK
mUsik fÜr allE
Felix Mendelssohn Bartholdy
Text: Ulrich Matyl
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usik für alle! Heute selbstverständlich, war das keineswegs immer so. Die längste Zeit der Kulturgeschichte war Kunstmusik ein gut gehütetes Privileg der Höfe, allenfalls der Kirchen. Und auch die Musiker und Komponisten zählten gleichsam zum Inventar dieser Institutionen. Erst die Französische Revolution gebar mittelbar einen Geist, der zu den großen kulturellen Errungenschaften des 19. Jahrhunderts gerechnet werden kann: der des privaten Musizierens.
Wie lebendig diese 200 Jahre alten Ideen noch immer sind, ist auch in Bremen besonders in der Kirchenmusik – genannt seien nur die „Nächte der Chöre“ – immer wieder zu erleben. Auch in diesem Jahr gibt es, bevor es in die Sommerpause geht, ein ganz besonderes Konzert, in dem dieser Geist wieder lebendig werden wird: Die nicht weniger als acht (!) Kantoreien und Kirchenchöre des Bremer Ostens tun sich unter der Gesamtleitung von Katja Zerbst zusammen, um am 12. Juli in der Christuskirche in der Neuen Vahr gemeinsam zu musizieren. Auf Gerade einmal 200 Jahre ist es her, dass dem Programm; Die von Felix Mendelssohn sich die ersten privaten bürgerlichen Verei- Bartholdy für Soli, Chor und Orchester komne gründeten, um das Musikleben selber in ponierten Psalmen 42 und 95 sowie seine die Hand zu nehmen. Und – auch das keine berühmte Motette „Verleih‘ uns Frieden“. Selbstverständlichkeit! – endlich war es Weitere Konzerte auch Frauen vergönnt, an dieser Gemeinschaft teil zu haben. Der Bremer Domchor G.F. Händel: „Joseph and his brethren“. Oratorium für Soli, Chor und Orchester. oder die Bremer Philharmonische Gesell6. Juni (19 h) und 7. Juni (17 h); Oldenburg, schaft haben hier ihre Wurzeln. Ansgari-Kirche. „Nacht der Klänge im Dom“ (Kooperation Zu den frühen Protagonisten dieser mit „realtime – Forum Neue Musik“). 27. Entwicklung zählt Felix Mendelssohn Bartholdy. Er schuf für die neuen Chöre ein Juni (ab 18 h); St. Petri Dom, Bremen. VIII. Bremer Orgelsommer. 9. Juli bis 3. Repertoire, das in überwiegendem Maße September; St. Petri Dom, Bremen. zwar religiöse Musik ist, aber gänzlich Oratorium und Tanztheater. 19. Juli (20 h); unabhängig von kirchlicher Aufsicht entSt. Petri Dom, Bremen. stehen konnte. Und so entstanden Zeugnisse eigener Glaubensreflektion, die eine hohe Identifikation mit den bürgerlichen Musikausübenden stifteten.
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19. JUNI – 19. JULI 2015
Cecilia Bartoli
© Sony_2011
© universal_09
jazztipps
30. INTERNATIONALES MUSIKFESTIVAL
Grigory Sokolov
Simone Kermes
19.06. Eröffnungskonzert Deutsches SymphonieOrchester Berlin Andrey Boreyko Sol Gabetta (Violoncello) Saint-Saëns · Tschaikowsky
05.07. Sonntagskonzert Copenhagen Philharmonic Orchestra Lawrence Foster Alisa Weilerstein (Cello) Julian Jia - Gewinner
25.06. Christine Schäfer mit Musiker der Berliner Philharmoniker Concerto Melante Gallo · Händel u. a.
Dvoˇrák · Mozart u.a.
KlavierOlymp 2014
Text: Wilfried Hippen und Christian Emigholz
Vielseitiger Grenzgänger
Kontrollierte Spielkultur
Hugh Masekela mit Larry Willis unterwegs
Modern Jazz mit dem Engstfeld/Weiß Quartett
Sein Ton auf der Trompete oder dem Flügelhorn hat immer etwas hymnisches. Der Jazz von Hugh Masekela wurzelt in der populären afroamerikanischen Musik von Swing über Soul bis Funk und in der südafrikanischen Volksmusik.
Wie weit der musikalische Horizont des Engstfeld/Weiß Quartetts ist, mag vielviel leicht ein etwas älteres Album unterstreiunterstrei chen. Die akustische Jazzformation gab ihm den schlichten Titel „Dichterliebe“ und widmete sich darauf den Liedern von Robert Schumann.
Masekela wuchs in Südafrika auf und entwickelte dort zusammen mit Dollar Brand (Abdullah Ibrahim) einen eigenen Stil, den sogenannten „Township Bebop“. Als dann die Apartheit immer rigider durchgesetzt wurde, verließ er sein Heimatland. In London spielte er in den frühen 70-er Jahren zum ersten Mal mit dem Pianisten Larry Willis zusammen, und mit ihm geht er jetzt noch einmal auf eine Tournee. Masekela war schon immer ein vielseitiger Musiker, der die Schubladen einfach ignorierte. So spielte er Rockmusik mit „The Birds“, hatte mit „Grazing in the Grass“ selber einen Pophit, entwickelte zusammen mit Fela Kuti den Afro-Funk und produzierte 1984 einen erfolgreichen Discosong. In schönster afrikanischer Tradition sind seine Auftritte eher Feste als Konzerte, und so wird an diesem Abend wohl kaum jemand ruhig sitzenbleiben. 5. Juni, 21 Uhr; Music Hall, Worpswede
Das Düsseldorfer Quartett dürfte zu den dienstältesten deutschen Jazzbands gehören, denn seit rund 40 Jahren arbeiten der Saxofonist Wolfgang Engstfeld und Schlagzeuger Peter Weiß zusammen. Auch ihre Mitstreiter Hendrik Soll (Piano) und Christian Ramond (Kontrabass) gehören schon seit langem zum Quartett. Eine gewisse Bremer Vergangenheit haben die beiden Leader außerdem: Engstfeld hätte eigentlich beim MIBnight Jazzfestival im Februar zur Reunionsband der legendären Gruppe Jazztrack gehören sollen, war aber verhindert. Außerdem gehörten beide zur ebenfalls bremischen Formation Changes. Mit ihrem eigenen Quartett widmen sie sich einem kontrollierten, fein austarierten und von großer Spielkultur geprägten Modern Jazz, in dem die BopElemente noch hörbar sind. 17. Juli, 20 Uhr; Sendesaal Bremen
26.06. Sabine Meyer und Waltraud Meier Nationalphilharmonie Warschau Jacek Kaspszyk Strauss · Mozart · Brahms 28.06. Prager Virtuosenkonzert Tschech. Philharmonie James Gaffigan Midori (Violine) Dvoˇrák · Schumann 01.07. Promskonzert BBC Symphony Orchestra London Sakari Oramo Igor Levit (Klavier) Grieg · Beethoven u. a. 02.07. Simone Kermes zwischen Barock, Bernstein & Mackie Messer Ensemble Metamorfosi Daniel Kotlinski (Bassbariton) Bernstein · Rossini u. a. 04.07. Violinsoiree Symphonieorchester des Bay. Rundfunks Andris Nelsons Lisa Batiashvili (Violine) Tschaikowsky · Dvoˇrák
08.07. Festliche Operngala Budapest Philharmonic Orchestra Johan Arnell Genia Kühmeier (Sopran) Vesselina Kasarova (Mezzo) Dmitry Korchak (Tenor) Arien und Duette aus „Le Nozze di Figaro“, „Don Giovanni“ u. a. 09.07. Klavierabend Arcadi Volodos Beethoven · Brahms u. a. 10.07. Gala Frank Peter Zimmermann Bamberger Symphoniker Bayerische Staatsphilharmonie
Ádám Fischer Mozart · Brahms 11.07. Gala Cecilia Bartoli „St. Petersburg“ I Barocchisti Diego Fasolis 14.07. Klavierabend Grigory Sokolov Bach · Beethoven u. a. 15.07. „From Russia with Love“ Orchester des Mariinsky Theaters St. Petersburg Valery Gergiev Daniil Trifonov (Klavier) Chopin · Tschaikowsky u. a.
Programm & Tickets KISSINGER SOMMER Ticket-Tel. 0971 8048-444 Mo - Fr 8:30 - 20 · Sa/So 10 - 14 Uhr kissingen-ticket@badkissingen.de kissingersommer@stadt.badkissingen.de www.kissingersommer.de förderverein
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KULTURSOmmeR Festivals im Nordwesten
: Kultursommer In Parks, auf Plätzen, in Theatern: Sommerliche Festivals in der Region Text: Christian Emigholz
Nina Attal
Akua Nanu
von klassik Bis hiphop Funk, Indie, Klassik
auf. Nomfusi aus Südafrika wird bereits als Nachfolgerin von Miriam Makeba gehandelt (25.7.). Am letzten Abend ist schließlich der Sänger Felix Meyer mit seiner Band zu Gast. www.oldenburg.de
Anschließend geht es in der Villa Ichon und dem Bremen4U Café weiter, bevor abends im Theater am Leibnizplatz, im Gerhard Marcks-Haus und in der WeserDer Kultursommer Oldenburg vom 15. bis burg gelesen und rezitiert wird. Es trezum 26. Juli zeichnet sich bei den Konzerten auf Heike Fiedler, Marion Poschmann, ten auf der Schlossplatz-Bühne durch stilidie Israelin Maya Kuperman, Brian Turstische Vielfalt aus (bei freiem Eintritt). Zur ner aus den USA, der Franzose Julien DelEröffnung ist die blutjunge Französin Nina Reimen, rappen, rezitieren maire, der in Deutschland lebende BraAttal zu erleben, die den Blues hat und hat 16. Ausgabe von „Poetry on the road“ silianer Ricardo Domeneck, Mario Bojóreine Schwäche für den Sound von BB King. Einen Abend später ist die US-Rapperin Die diesjährige Ausgabe des Literaturfesti- quez aus Mexiko, der Ghanaer Nii Parkes Akua Nanu zu hören, die mittlerweile in vals „Poetry on the road“ findet vom 29. Mai und aus Irland reist an Philip Casey. Köln lebt. Aus Frankreich kommt das Septett bis 31. Mai statt, aber es gibt zwei Vorspiele: Im Weserhaus sind am Sonntagmorgen „Electro Deluxe“, das sich auf NuJazz-Funk Bereits am 21. Mai ist in der Weserburg Ver- zu erleben Sarah Holland-Batt aus Ausspezialisiert hat (17.7.). Einen Abend später nissage der Doppelausstellung „Poetry goes tralien, Matilda Södergran (Finnland/ Schweden), die deutsche Lyrikerin Nadja spielen die „Canzoniere Grecanico Salenti- Photography“ und „Reloaded. Konkrete Küchenmeister, der Schweizer Pedro no“ mitreißende Folklore aus Apulien. Tendenzen heute“ mit Fotos von Literaten und Objekten zur konkreten Poesie. Am 28. Lenz, der Litauer Antanas Jonynas, Helmut Krausser aus Deutschland und Luis Am 19. Juli interpretiert das Schloss-OrMai ist zudem im Wallsaal ein Film über Chaves (Costa Rica). Einige der schon Erchester Oldenburg Klassisches, gefolgt die Dichterin Ilse Aichinger zu sehen. wähnten lesen auch nachmittags auf der von einem Besuch der HipHop Academy Hamburg (20.7.). Am nächsten Abend geht Einen Tag später beginnt das große Lesen „Schulschiff Deutschland“. www.poetry-on-the-road.com es mit „Doctor Krapula“ aus Kolumbien im Theater Bremen. Dort treten dann der um den wilden Mestizo-Sound. Ein Heim- Wortspieler Gerhard Rühm, der Lyriker spiel hat der Oldenburger Gitarrist Jannek und Essayist Durs Grünbein, der Lyriker Carmen muss sein! Zechner, der derzeit Jazz in Boston stu„Spanischer“ Sommer in Lesmona Michael Krüger, der chinesische Lyriker diert (22.7.). Ein Abend der Songschreiber Bei Dao und Lokalmatador Michael Aufolgt mit dem jungen Briten Luke Jackson gustin auf, aber auch die Slam-Poetin No- Nach Spanien geht die Reise beim diesjähund der Kölnerin Hannah Köpf. rigen Sommer in Lesmona, der vom 17. bis ra Gomringer und die Spoken-Word-Performerin TJ Dema aus Botswana sowie der 19. Juli in Knoops Park in Bremen-Lesum Auch der 24. Juli beginnt mit einem Sinvon der Deutschen Kammerphilharmonie Wiener Nicolas Mahler mit seinen literager/Songwriter-Duo, zwei Schwestern, die Bremen veranstaltet wird. Folglich sind die risch ambitionieren Graphic Novels. sich Joco nennen. Danach treten die schwe- Der Sonnabend beginnt mit einer Homdrei Tage auch „¡Viva España!“ überschriedischen Indie-Rocker „Golden Kanine“ ben. Gleich die Operngala am Freitag wird mage auf Günter Grass im Bremer Dom. Bunter Oldenburger Kultursommer
KULTURSOMMER Festivals im Nordwesten
von einem Spanier dirigiert: Pablo González leitet die Kammerphilharmonie, und die Mezzosopranistin Sanja Anastasia singt natürlich die Habanera aus Bizets „Carmen“. Ihr Gesangspartner ist der Tenor Paul McNamara, mit dem sie Duette aus Massenets „Le Cid“ und Verdis „Il Troatore“ singt.
Nadja Küchenmeister
Sommer in Lesmona
Beim Notturno sind die vier Spanier von „Ultra High Flamenco“ zu erleben, die den Flamenco mit gewissen Jazz-Elementen anreichern. Das Quartett ist auch am Sonnabend beim großen Orchesterkonzert zu Gast, bei dem es mit dem Orchester seine Stücke interpretiert. Außerdem stehen
Werke von Rodrigo, de Falla, Albéniz, Sarasate und Ravel auf dem Programm. Beim Familienkonzert am Sonntag geht es dann musikalisch um die berühmte spanische Romanfigur Don Quijote. www.kammerphilharmonie.com
SO / 06. SEPT / 18 UHR / MUSICAL THEATER BREMEN DI / 08. SEPT / 19 UHR / MUSICAL THEATER BREMEN
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09 0608_09_Die Entführung aus dem Serail_190x130.indd 1
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL
2015 | www.kleinerundbold.com | Bild: shutterstock
Nicolas Mahler
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LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN TOBIAS MORETTI SPRECHER JÉRÉMIE RHORER DIRIGENT MARTIN KUŠEJ REGIE WOLFGANG AMADEUS MOZART:
»DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL« EINE PRODUKTION DES FESTIVAL D’AIX-EN-PROVENCE IN KOPRODUKTION MIT DEM MUSIKFEST BREMEN
05.05.15 17:05
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KULTURSOmmeR Festivals im Nordwesten
Dagobert
The Baboon Show
Shakespeare im Park
: Kultursommer
Von Punk bis Schnulze Breminale vom 15. bis 19.7. an der Weser Umsonst und draußen – so läuft das tratra ditionell bei der „Breminale“. Das Fest auf den Osterdeichwiesen findet vom 15. bis 19. Juli statt. Es gibt wieder die vier Zelte „Flut“, „Deichgraf“, „Baronesse“ und „Himmelwärts“, und auch das Betonschiff „Treue“ wird zum Gelände geschleppt. Die „Flut“-Bühne setzt wie üblich auf die härteren Rock-Gangarten. Mit dabei sind „Liedfett“, die Metaller von „Mantar“, die im vorigen Jahr dem Gewitter weichen mussten, die Schweden-Punks „The Baboon Show“ oder die schwäbische Band „Schmutzki“. Auch „Los de Abajo“ aus Mexiko sind mit ihrem Mestizo-Rock dabei. Das große „Deichgraf“-Zelt wird von Bremen 4 mit Programm versehen. Hier dürfen auch die Live-in-Bremen-Siegerbands auf auftreten, und für den Sonntag werden „Deine Freunde“ mit Musik für Kinder erwartet. Im Zelt „Baronesse“ wird der 40. Geburtstag des für seine Ausgrabungen berühmten Plattenlabels „Bear Family“ einen Abend lang gefeiert. Außerdem stellt die Songs & Whispers-Reihe hier ihre Bands vor. Im „Himmelwärts“-Zelt hinter der Kunsthalle
gastieren als „American Songbirds“ SängeSänge rinnen aus den USA, die „Kumbia Queers“ aus Südamerika, die belgischen IndieRocker „Intergalactic Lovers“, aber auch der Schweizer Dagobert, der seine Songs „Schnulzen mit Anspruch“ nennt.
Zum 20. Mal „Shakespeare im Park“
Doppelbödige, nämlich die Frage nach der Identität, aus dem Blick zu verlieren. Zum 450. Geburtstag Shakespeares im vorigen Jahr hatte die Company „Wie es Will gefällt“ bei der britischen Autorin Jessica Swale in Auftrag gegeben. Es handelt von den Bühnenfiguren Shakespeares, die gekonnt um ihre Bedeutung streiten. Am 17. Juli ist das Spiel voll planvoller Pannen zu sehen.
In diesem Jahr findet „Shakespeare im Park“, das Open-Air-Theater der „bremer sshakespeare company“, zum 20. Mal statt, und zwar vom 15. bis 19. Juli auf der Melcherswiese im Bürgerpark. Der Reigen beginnt mit der neuesten Produktion „Wie es euch gefällt“, die vorwiegend in Feld, Wald und Wiese spielt. Thomas Weber-Schallauer hat diesen verspielten und lustigen Abend inszeniert, bei dem sechs Schauspieler in viele Rollen schlüpfen müssen.
Einen Abend später werden zuerst besagte 20 Jahre gefeiert, daran anschließend gibt es „König Lear“ mit Erik Roßbander als altem König, der zu guter Letzt zum kindlichen König wird. Am letzten Abend ist mit „Ein Sommernachtstraum“ das ideale Stück fürs Freie zu sehen. Benno Ifland hat das Spiel um Elfen, Feen, Puck, Handwerker und Hofleute mit immerhin acht Schauspielern der Company umsetzen können. www.shakespeare-company.com
Komödien und ein König
In der Stadt spielt die „Komödie der Irrungen“. Ricarda Beilharz hat das Durcheinander um zwei Zwillingspaare sehr clownesk inszeniert, ohne dabei das
mUSiK 26. Musikfest Bremen
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© Musikfest Bremen „Große Nachtmusik“ - fotoetage
Volles Programm beim 26. Musikfest Bremen vom 29. August bis 19. September Text: Peter Schulz
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nd weiter geht’s! Nach dem prächtigen Veranstaltungsreigen zum „silbernen“ Jubiläum im vergangenen Jahr wartet auch das 26. Musikfest Bremen mit einer Serie bemerkenswerter, ja herausragender Konzerte auf. Denn erneut herrscht kein Mangel an großen Namen, obwohl der Etat, der erneut zu über 50 Prozent durch Sponsoren gedeckt wird, mit 3,29 Mio. Euro um knapp 400.000 Euro niedriger ausfällt als 2014.
lem Jazz mit dem Peter Edwards Trio sowie mit dem Trondheim Jazz Orchestra reicht. Eine enorme Bandbreite also, die jedoch – so Intendant Prof. Thomas Albert – den Erfolg dieses Abends ausmacht: „Für jeden etwas und vor allem: Immer etwas Neues!“
Ein Vorsatz, der sich wie ein roter Faden durch das Festivalprogramm zieht. Denn neben „alten Bekannten“ wie den Ausnahme-Pianisten Sir András Schiff und Maria João Pires, der Geigen-Virtuosin Janine Vom 29. August bis 19. September stehen Jansen oder dem Dirigenten Daniel Har37 Veranstaltungen mit 949 mitwirkenden ding (mit dem Swedish Radio Symphony Künstlern im Festival-Kalender, der 28 Orchestra) werden zahlreiche MusikfestSpielstätten von der Aa-Kerk im niederlän- Debütanten erwartet. Zu ihnen gehören dischen Groningen bis zum Freilichtmuse- der Bassbariton Bryn Terfel (Albert: „An um in Rosengarten-Ehestorf vor den Toren dem bin ich schon seit Jahren dran“) ebenHamburgs verzeichnet. Zum Programm so wie der Dirigent René Jacobs mit dem gehören erneut das Arp-Schnitger-Festival Belgian Baroque Orchestra Ghent „B’Rock“ (30. August bis 6. September) und die Reihe oder das von Fabio Biondi geleitete Ensem„Musikfest Surprise“ mit vier Konzerten ble Europa Galante. in der Bremer Überseestadt sowie – natürlich – die beliebte „Große Nachtmusik“ am Nicht fehlen dürfen auch die beiden BreEröffnungsabend. mer Orchester. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist mit dem Dirigenten Wieder sind es 27 Konzerte, die am 29. Trevor Pinnock vertreten (5. September), August rund um den festlich illuminierdie Philharmoniker unter Markus Poschten Bremer Marktplatz stattfinden sollen, ner haben sich Bruckners gewaltige 8. wobei das Spektrum traditionell von Alter Sinfonie vorgenommen (9. September). Musik – etwa mit der „Accademia Bizanti- www.musikfest-bremen.de na“ und Ottavio Dantone – bis zu aktuel-
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mUSiK 26. Musikfest Bremen
26. musikfest bremen
Bryn Terfel © Benjamin Ealovega / DG
René Jacobs © Josep Molina
Tobias Moretti © Niels Starnick
Internationale Stars beim 26. Musikfest Bremen vom 29. August bis 19. September
Starke Bühnenpräsenz
Strahlende „Schöpfung“
Aktueller Mozart
Bryn Terfel bringt „Bad Boys“ mit
René Jacobs gibt sein Musikfest-Debüt
Tobias Moretti als magischer Bassa Selim
(mpg) Der Bassbariton Bryn Terfel zählt definitiv zu den gegenwärtig herausraherausra genden Sängern seines Fachs. Ob auf den großen Opernbühnen oder in renommierrenommier ten Konzertsälen – der walisische Sänger begeistert! Und seine Programme bilden stets eine erfrischende Abwechslung zu üblichen Liederabenden.
(SN) „Und Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward LICHT.“ Mit diesem Wort bricht im Fortissimo von Chor und Orchester ein strahlend klingender Glanz aus, der sponspon tan hineingeleitet wird in die von Joseph Haydn komponierte biblische Schöpfungsgeschichte. Sie gehört seit der UrauffühUrauffüh rung im März 1799 im Wiener Burgtheater zu den beliebtesten seiner Werke.
(mpg) Das Musikfest Bremen setzt die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Festival d’Aix-en-Provence fort. Und zwar mit Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“. Die Inszenierung von Martin Kušej nimmt Bezug auf die Kämpfe um Macht und Einfluss zwischen dem Osmanischen Reich und den Kolonialmächten nach den Wirren des 1. Weltkriegs.
Haydn hat den Text von Gottfried van Swieten so bildhaft in Töne umgesetzt, dass man geradezu jeden Schöpfungsakt lebhaft miterleben kann, vom Kriechen des Gewürms bis hinauf zum verliebten Girren der Tauben. Höhepunkt ist natürlich auch hier die Erschaffung des Menschen „nach Gottes Ebenbild“.
Mozart legitimierte sich mit der „Entführung“ als selbstbewusster, politisch denkender Komponist, der ebenso gut komödiantisch verpackte Sozialkritik wie eine hochkomplexe Opernästhetik unters Volk bringen konnte. Immerhin gehört das Stück zu seinen erfolgreichsten Werken.
Für sein Debüt in Bremen, auf das seine Fans lange warten mussten, hat er Lieder von Franz Schubert und Robert Schumann zusammengestellt. Dazu kommen Auszüge aus seinem erfolgreichen Programm „Bad Boys in Opera“, die folkloristischen „Salt-Water Ballads“ von Frederick Keel und Songs von den keltischen Inseln. Damit schafft sich Terfel ein breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten, bei dem er sowohl seine starke Bühnenpräsenz wie auch seine Fähigkeit zu nuancierten Interpretationen unter Beweis stellen kann.
Aufführungen der „Schöpfung“ sind nicht gerade selten zu hören, doch diesmal kann man sie auf besondere Art erleben: Zum ersten Male steht der belgische Dirigent Wie so oft sind die „schlimmen Jungs“ die René Jacobs, eine markante Säule der „Alte-Musik-Bewegung“, am Bremer Pult. Und faszinierendsten Charaktere einer Oper. wie stets bei seinen Auftritten musiziert Seine ausgefeilte Mimik und Gestik, mit er mit erstklassigen Interpreten, die er aus denen Terfel den „Bad Boys“ das Teuflische oder Gerissene verleiht, werden nicht seiner Heimatstadt Gent mitbringt. Dazu gehört neben dem Barockorchester B’Rock zuletzt durch das dynamische Zusammenspiel mit seinem langjährigen Beund dem Collegium Vocale Gent die Sopgleiter, dem renommierten schottischen ranistin Sophie Karthäuser, gegenwärtig Pianisten Malcolm Martineau, bereichert. eine Topadresse des barocken Gesangs. 2. September, 20 Uhr, Glocke 30. August, 20 Uhr, Glocke
Jérémie Rhorer und sein Orchester Le Cercle de l’Harmonie haben das MusikfestPublikum stets begeistert. Tobias Moretti ist ein weiterer Grund, diese Inszenierung zu besuchen. Wer nicht das Glück hatte, ihn 2013 als magischen Bassa Selim in der legendären Inszenierung im Salzburger „Hangar 7“ zu erleben, hat nun die Gelegenheit dazu. Jane Archibald (Konstanze), Rachele Gilmore (Blonde), Norman Reinhardt (Belmonte), David Portillo (Pedrillo) und Albert Pesendorfer (Osmin) bilden das hochkarätige Sängerensemble. 6. September (18 Uhr) / 8. September (19 Uhr), Musical Theater Bremen
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Janine Jansen © Harald Hoffmann/Decca
Daniel Harding © Julian Hargreaves
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Vivica Genaux © Christian Steiner
Neues Hören gefordert
Klanglandschaften
Rossini in Hochform
Janine Jansen spielt Bach und Haydn
Wiederhören mit Daniel Harding
Märchenhafte „La Cenerentola“
(SN) Anno 1785 bestellten die Domherren im spanischen Cádiz bei Joseph Haydn Musik für ihre Karfreitag-Liturgie. Und zwar sollte sie in einzelnen Sätzen zwischen den Meditationen über „Die letzten sieben Worte Jesu am Kreuz“ erklingen, „ohne den Hörer zu ermüden“.
(mpg) Die Karriere von Daniel Harding verlief traumhaft. Mit 17 Jahren Assistent von Sir Simon Rattle, drei Jahre später von Claudio Abbado. Dann der Ruf nach Bremen: Die Deutsche Kammerphilharmonie, schon immer mit einem guten Gespür für Talente, wählte ihn 1999 zu ihrem Künstlerischen Leiter.
(SN) Zu den wichtigsten Debütanten dieses 26. Musikfestes zählt zweifellos das Ensemble mit dem hübschen Namen „Europa Galante“, das seit seiner Gründung 1990 unter der Leitung des früheren Geigers Fabio Biondi steht. Die Truppe stellt sich auf sehr hörerfreundliche Art mit der konzertanten Aufführung von Gioacchino Rossinis 1817 komponierter „Cenerentola“, also einer besonders reizvollen Preziose vor.
Bekannt sind die ersten StreichquartettSätze, eine Orchester- und eine ChorFassung. Nun jedoch verlangt die Geigerin Janine Jansen, seit etlichen Jahren Stammgast des Musikfest Bremen, bewusst ein „neues Hören“. Das wird nötig sein, denn sie fügt ihrer Fassung zum Streichquartett ein Vokalquartett für jeden der sieben langsamen, von einem Maestoso ed Adagio eingeleiteten Sätze hinzu. Auch die ausgewählten Teile aus Johann Sebastian Bachs „Goldberg-Variationen“, die im weiteren Verlauf des Abends erklingen werden, erfordern ein verändertes Zuhören. Janine Jansen spielt das brillante, für „Clavicimbal mit zwei Manualen“ komponierte Frühwerk in einer Fassung für Streichtrio, vermutlich mit der Absicht, die ausgewählten Charakterstücke in all ihren Variationen leichter nachvollziehbar zu machen. Zu den Mitstreitern, die Jansen stets sorgfältig auswählt, gehört übrigens auch ihr Onkel, der Bassist Peter Kooij. 10. September, 20 Uhr, Glocke
Heute steht der Brite am Pult der großen Orchester dieser Welt, wird auch als möglicher Nachfolger Rattles in Berlin gehandelt und kommt nun erstmals mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra, dessen Chefdirigent er ist, nach Bremen. Beim Musikfest bringt er unter dem Titel „Klanglandschaften“ Gustav Mahlers „Lied von der Erde“ (1911) und Harrison Birtwistles „Earth Dances“ (1986) zur Aufführung. Es gibt bei allen Divergenzen einige Parallelen zwischen beiden Kompositionen. In sechs Orchesterliedern vertonte Mahler Hans Bethges Nachdichtungen chinesischer Lyrik, um daraus ein aufeinander bezogenes neues Ganzes zu schaffen. Birtwistle schuf ein kraftvolles Tongemälde in sechs Schichten, die wie geologische Formationen in Beziehung zueinander stehen, und feiert die magischen Kräfte der Natur. Selbst der Avantgarde skeptisch gegenüberstehende Musikfreunde werden begeistert sein. 14. September, 20 Uhr, Glocke
Die Geschichte Aschenbrödels und des Prinzen verläuft nämlich märchenhaft ungewöhnlich, weil Prinz Ramiro eine Vorauswahl treffen lässt und dann, verkleidet als sein eigener Diener, noch selbst auf den Plan tritt, um die künftige Gattin zu küren. Das schadenfrohe Gelächter ist den beiden gierigen, putzsüchtigen Schwestern Tisbe und Clorinda sicher. Wie stets hat Rossini allen Figuren ein passendes Parlando-Profil verpasst, die Titelfigur der armen und dann richtig belohnten Angelina mit virtuosen Koloraturen überschüttet. Kein Wunder, dass sich keine der berühmtesten Mezzosopranistinnen von Marilyn Horne bis zu Cecilia Bartoli diesen wunderbaren Gesang entgehen ließ. Auch hier singt ein Star: Vivica Genaux, US-Amerikanerin mit schweizerdeutschen Wurzeln. 19. September, 19 Uhr, Glocke
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mUSiK Bremer Barockorchester
Neu gegründetes Barockorchester will Bremer Tradition fortschreiben Text: Melanie Öhlenbach
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ie Musikszene der Hansestadt ist um ein Ensemble reicher: Unter dem Namen „Bremer Barockorchester“ wollen junge Musiker aus der ganzen Welt die Klänge von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Georg Philipp Telemann und ihren Zeitgenossen originalgetreu auf die Bühne bringen – und ganz nebenbei Bremen als Zentrum für Alte Musik stärken. Frankreich, Portugal, Italien: Cellist Néstor Fabián Cortés Garzón hat schon in vielen europäischen Ländern an barocken Musikprojekten mitgewirkt. Doch ein festes Ensemble in seiner deutschen Wahlheimat – das fehlte dem gebürtigen Kolumbianer bislang. Mit Gleichgesinnten hat er nun „Alte Meister ein Barockorchester frisch serviert“ gegründet, das stolz und ganz bewusst den Zusatz „Bremer“ im Namen trägt. Schließlich sei in der Hansestadt mit der Hochschule für Künste der älteste Lehrstuhl für Alte Musik in Deutschland angesiedelt, sagt der künstlerische Leiter des neuen Ensembles. „Daher macht es Sinn, hier in Bremen ein solches Orchester zu gründen.“
„Alte Meister frisch serviert“ ist das Motto des Bremer Barockorchesters. Im März gaben die jungen Musiker ihr Gründungskonzert in der Kirche Unser Lieben Frauen, das zugleich den Auftakt zur Konzertreihe „Barock & umzu“ bildete. An verschiedenen Orten wollen sie nun die Musik der Alten Meister erklingen lassen. Und das originalgetreu.
die Arbeit des Ensembles langfristig begleiten sowie Konzerte organisatorisch und finanziell unterstützen.
Um ihr ehrgeiziges Projekt umsetzen zu können, haben die Musiker parallel zu ihrem Orchester einen Förderverein gegründet. Der gemeinnützige Freundeskreis soll
Musik ohne Grenzen: Der Tausendsassa Telemann. 21. November, 20 Uhr, Unser Lieben Frauen, Bremen bremer-barockorchester.de
Einen über die Grenzen der Hansestadt bekannten Fürsprecher hat das Bremer Barockorchester bereits gewonnen: Henning Scherf freut sich über den neuen Stern am norddeutschen Musikhimmel: „Ich wünsche mir von Herzen, dass es den jungen Beim Konzert am 12. Juni wird beispielsLeuten gelingt, ihre Musik in die Welt hinweise Gastpianist Edoardo Torbianelli Werke von C.P.E. Bach auf einem Hammer- auszutragen“, sagte der Altbürgermeister flügel spielen und nicht auf einem moder- und Schirmherr des Projektes beim festlichen Gründungskonzert, „und ich freue nen Instrument. „Wir wollen keine Kompromisse bei der Qualität machen, sondern mich, dass dies mit Bremen verbunden ist.“ unseren Zuhörern ein authentisches ErDie nächsten Konzerte der Reihe lebnis auf höchstem musikalischem Niveau bieten“, betont Martin Jaser, Fagottist „Barock & umzu“: und Geschäftsführer des Ensembles, das „Er ist der Vater, wir sind die Bub’n…“: W.A. – je nach Besetzung – mehr als 16 Musiker Mozart & C.P.E. Bach - zwei Originalgeaus der ganzen Welt umfasst. Dazu komnies. 12. Juni, 20 Uhr, Sendesaal Bremen men internationale Gäste wie Edoardo TorThe Grand Concertos: Das italienische bianelli aus Italien, Stéphanie Paulet aus Concerto Grosso in London. 9. Oktober, 20 Frankreich oder Ryō Terakado aus Japan. Uhr, St. Pauli Kirche, Bremen
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mUSiK Konzerttipps
: Konzerttipps
Bolivianisches Barock
Klingender Sommer
(UM) Als „Artist in Residence“ der Philharmonischen Kammerkonzerte hat der Cellist Leonard Elschenbroich in dieser Saison schon für einige programmatische Überraschungen gesorgt. Zum Saisonfinale setzt er noch eine oben drauf und verbindet in seiner Konzeption Musik von Antonio Vivaldi mit etwa zeitgleich entstandener Kammermusik aus der Chicitania in Bolivien! Dort schrieben jesuitische Missionare Musik für die damals gerade konvertierte eingeborene Bevölkerung. Sie legten damit den Grundstein einer Kultur, die noch immer in Bolivien lebendig ist! Dort lernte Leonard Elschenbroich junge Musiker kennen, die ein eigenes Kammerorchester gegründet hatten, das nun, wenige Jahre später, zum ersten Nationalorchester des Landes gewachsen ist und inzwischen in der Lage ist, interessante internationale Solisten und Dirigenten zum ersten Mal nach Bolivien einzuladen.
(red) 53 hochkarätige Konzerte stehen auf dem Spielplan des 30. Kissinger Sommers, der vom 19. Juni bis 19. Juli in den prachtvollen Konzertsälen des Kurortes stattfindet. Die Liste der Mitwirkenden ist gespickt mit großen Namen, angefangen bei den Violinvirtuosen David Garrett, Frank Peter Zimmermann oder Midori bis zu Spitzenpianisten wie Arcadi Volodos, Fazil Say oder Daniil Trifonov.
Barockmusik aus Italien und Bolivien: Neben Leonard Elschenbroich werden die britische Ausnahmegeigerin Nicola Benedetti (Foto) und Mitglieder der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ein bisher so noch nie gehörtes Programm präsentieren. 26. Mai, 20 Uhr, Kirche Unser Lieben Frauen
Zusätzliche Akzente setzen großartige Sängerinnen, an der Spitze Cécilia Bartoli, Simone Kermes, Waltraud Meier, Christine Schäfer oder Vesselina Kassarova, sowie 14 renommierte Orchester. Den Auftakt macht am 19. Juni das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter Andrey Boreyko gemeinsam mit der Cellistin Sol Gabetta. Weiterhin zu hören: Die Bamberger Symphoniker, die gleich zwei Konzerte geben, sowie das BBC Symphony Orchestra London oder die Tschechische Philharmonie.
Achtung: foyer-Leser können dabei sein! Gewinnen Sie 3 x 2 Eintrittskarten für das Konzert am 21. Juni mit dem Bergen Philharmonic Orchestra, Marita Solberg (Sopran) und dem Pianisten Nikolai Tokarev (Foto). Einfach am 21. Mai zwischen 10 und 10.15 Uhr die Telefonnummer 0421 – 12 663 anrufen! www.kissingersommer.de
mUSiK Konzerttipps
W W W. H O R S T - J A N S S E N - M U S E U M . D E
Salvador Dalí, Der gefallene Engel. Foto: Akos Biro © Salvador Dalí, Fundació Gala Salvador Dalí / VG Bild-Kunst, Bonn 2015
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Salvador Dalí · Illustrator Der geniale Spanier und die Weltliteratur
14.5. – 6.9.2015
Horst-Janssen-Museum Oldenburg
Familienkonzert
„Musik Macht Bilder“
(kh) Drei berühmte, in ihren Kompositionsstilen sehr unterschiedliche Musiker feiern in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag: Paul Dukas, Jean Sibelius und Alexander Glasunow.
(che) Klangpol, das Netzwerk Neue Musik Nordwest, hat bereits 2013 und 2014 sehr erfolgreich in Oldenburg eine „Lange Nacht der Musik“ veranstaltet. In diesem Jahr gibt es diese Open-Air-Veranstaltung, Ein Anlass für Kapellmeister Hartmut die viele Formen der neuen und experiBrüsch (Foto) in seinem Familienkonzert mentellen Musik ins Zentrum stellt, unter „Geburtstagskinder“ die drei Meister für dem Titel „Musik Macht Bilder“ gleich Kinder ab 6 Jahren vorzustellen. Dabei sol- zweimal: in Oldenburg und Bremen. len keine Fakten vermittelt werden, die im Internet nachzulesen sind, sondern Brüsch In Oldenburg ist die Peterstraße Veranstalwill „die Zeit nutzen, um den Menschen tungsort, dabei wird auf der Straße und den Klang der Musik näher zu bringen“. in den anliegenden Gebäuden gespielt. In Bremen ist es die „Kunstmeile“ am Wall, und Ausgewählt hat Brüsch von Dukas die zwar die Wallanlagen, Kunsthalle und BreBallettmusik „La Péri“, Glasunows Suite mer Theater. In beiden Städten werden zwi„Aus dem Mittelalter“ und die sinfonische schen 40 und 50 Konzerte gegeben, und zwar Dichtung „Die Waldnymphe“ von Sibelivom Solo-Auftritt bis zur großen Truppe von us. Werke, in denen die Komponisten mit Trommlern. Der Eintritt ist jeweils frei. musikalischen Stimmungen, die für ihre Heimatländer charakteristisch sind, in eine In Oldenburg spielen neben anderen die vergangene Zeit tauchen um durch märBremer Blechbläser von Lauter Blech, das chenhafte Geschichten große Gefühle zu Bremer Lautsprecher Orchester (BLO), Soschildern. Das Philharmonische Orchester listen des oh ton-ensembles, die bluescreenspielt in großer Besetzung, Hartmut Brüsch Band und das Musik-Akitons-Ensemble leitet und moderiert das Konzert, erklärt die KLANK (Foto). Letzteres ist auch in Bremen Werke und ihre Instrumente, vergleicht die mit von der Partie, außerdem das Atelier Musikstile. Die Kinder sollen etwas lernen, Neue Musik der Hochschule für Künste, das aber vor allem „überwältigt werden von den Ensemble New Babylon, Mitglieder des OlGefühlen, die Musik hervorrufen kann“. denburgischen Staatsorchesters, Tastissimo. 28. Juni, 11 Uhr, Die Termine: Bremen 11. Juli, Oldenburg Stadttheater Bremerhaven, Großes Haus 20. Juli, jeweils ab 19 Uhr.
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AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG A n n e t te Kü hl , M a l e rei D a s Le b e n ist e in Ta nz
O 7. O 6. b is 19. O 7.1 5 Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, den O7. Juni 2O15 um 15.OO Uhr laden wir Sie herzlich ein.
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag 14-18 Uhr Achterstädter Straße 1 1 • 26936 Stadland Tel.: O4737 81119-61 • www.ysabel-sureth.de
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SPARKASSe KULTUR SCHAffeND
Die Reihe „Junge Kunst Bremen“ (links „Roter Affe“ von Piotr Rambowski, rechts „Ohne Titel“ von Milena Tsochkova) konnte mit Unterstützung der Sparkasse Bremen aufgelegt werden.
kUnstsinniGE fEiErlaUnE
Großes Geburtstagsprogramm: Kultureinrichtungen und Künstler feiern 190 Jahre Sparkasse Bremen
B
remen im Sommer 1825: Eine Gruppe aus 96 namhaften Bürgern der Hansestadt gründet eine „Spar-Kasse“ und haftet jeweils mit mindestens 250 Talern für das neue Institut. Dabei lässt sich diese besondere „Bürgerinitiative“ vom Gedanken an das Gemeinwohl leiten: Man will etwas für die Kunden und ihre Stadt tun. Eine Idee, die bis heute Bestand hat. Ein Blick zurück: Vor 190 Jahren wird das erste „Comptoir“ in der Alten Börse eröffnet. Sparkassengründer Simon Hermann Nonnen (1777-1847), im Hauptberuf Bürgermeister von Bremen, beschreibt den ersten Arbeitstag der Bank so: „Das war unvergesslich. Es gab einen regelrechten Ansturm, wir haben an diesem ersten Tag 52 Sparbücher ausgegeben und mehr als 2000 Thaler angelegt.“ Seitdem steht das Engagement für Bremen im Vordergrund. 1850, zur Feier ihres 25-jährigen Bestehens, ruft die „Bremische Sparkasse“ beispielsweise eine Stiftung ins Leben, um unverheirateten Bürgertöchtern eine Leibrente zu gewähren. 1875 folgte eine Großspende von 300.000 Mark für das neue Hallenschwimmbad am Breitenweg. Bedingung: Die Eintrittspreise sollen niedrig sein. Aus der kleinen Sparkasse ist mittlerweile ein großes Unternehmen geworden, das mehr Raum benötigt. 1906 zieht die Bank in ein Gebäude Am Brill, das der Berliner
Architekt Wilhelm Martens im Stil des HisHis torismus entworfen. Die Fassade zeigt BaBa rock- und Jugendstilelemente. Das mächtimächti ge Glasdach und die moderne Einrichtung der Kassenhalle beeindrucken nicht nur die Kunden. 1907 kommt Kaiser Wilhelm II. nach Bremen und besichtigt höchstpersönhöchstpersön lich den repräsentativen Neubau. Der 100. Geburtstag im Jahr 1925 steht unter einem unglücklichen Stern: Nach der Hyperinflation wird die Reichsmark eingeführt. Das Geldhaus muss praktisch noch einmal von vorn beginnen. Doch die Bremer gewinnen schnell wieder Vertrauen. Bereits 1928 sind die Spareinlagen der Bevölkerung mit 300 Reichs-Mark pro Kopf die höchsten von allen Sparkassen in deutschen Großstädten. Als Bremen nach dem 2. Weltkrieg in Trümmern liegt, trägt die Bank – wie alle anderen Sparkassen in Deutschland auch – einen Teil zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Wirtschaft bei. 1950 stellt die Sparkasse zudem rund 4,5 Millionen D-Mark für den bremischen Wohnungsbau zur Verfügung. Heute ist aus einem kleinen, privaten Experiment von 96 Bremer Bürgern eine der größten Sparkassen Deutschlands geworden. Mit rund 1500 Mitarbeitern und 100 Auszubildenden. Ein Geldinstitut, das nach wie vor den Bremern gehört, vertreten durch 740 Mitglieder aus Kaufmann-
SPARKASSE KULTUR SCHAFFEND
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Zu den durch Die Sparkasse Bremen unterstützten Kultureinrichtungen gehören unter anderem (von links) das Übersee-Museum (Foto: Matthias Haase), das Blaumeier-Atelier (hier das Theaterprojekt „Süße Frauen“/Foto: Peter Völker) und die temporäre Hafenbar „Golden City“ (Foto: Jan Meier).
Initiative „gemeinsam gut“: Unter anderem 46, das Kulturzentrum Schlachthof, die schaft, Handwerk, Wirtschaft, WissenMuseen Böttcherstraße, das Schnürschuhschaft, Kultur und sozialen Einrichtungen. konnten sich 19 Vereine um Trikotsätze theater und die Schwankhalle, die Hafenbzw. Mannschaftskleidung bewerben; 45 Klubs hatten an der Aktion teilgenommen. bar „Golden City“ mit Ausschnitten aus Die soziale Verantwortung dieser Bürgerihrer Show und backstage-Führungen, das kasse lebt fort. Die Erträge bleiben zum groÜberseemuseum und viele mehr. Jedes Jahr fließen laut Sparkasse rund ßen Teil in der Stadt. Tim Nesemann, Vorsitzender des Vorstands, spricht von einem vier Millionen Euro in Form von Spenden, Happy birthday, Sparkasse Bremen! An Solitär in der Finanzwelt: „Unser Alleinstel- Sponsorings oder Stiftungen an mehr als diese Glückwünsche schließen sich Kreati400 Förderpartner, auch und gerade im lungsmerkmal ist das in der Satzung verve an, die von dem Förderprogramm „Junbriefte gesellschaftliche Engagement. Dort Bereich der Kunst. Dafür bedanken sich ge Kunst Bremen“ profitieren. Seit 15 Jahist klar geregelt, dass Überschüsse aus dem jetzt Kultureinrichtungen und Künstler. Und das nicht etwa im FinanzCentrum Am ren kommen junge, ambitionierte Künstler Geschäftsbetrieb, die nicht für Rücklagen benötigt werden, für gemeinwohlorientierte Brill, sondern vor Ort, wo Künstler, Theater aus der Hansestadt in den Genuss dieses Programms der Sparkasse Bremen. Vom 2. Zwecke verwendet werden. Das heißt, wenn und Museen arbeiten und Menschen mit bis zum 5. Juli laden mehr als 20 Künstler kritisch-kreativen Ideen wach rütteln. wir erfolgreich arbeiten, dann profitieren zu Ateliergesprächen ein, darunter Marina auch die Bremerinnen und Bremer.“ Freier Eintritt, Kartenverlosungen, Sonder- Schulze, Milena Tsochkova, Norbert Bauer, führungen oder ein Blick hinter die Kulissen Mechtild Böger, Agniezka Veto, Ulrik Und das geschieht auf vielen Ebenen. So hat die Sparkasse Bremen 2010 zusammen – jede Institution und viele Künstler Freier Eintritt, Kartenverlosungen, Sonderfühmit der Bremer Heimstiftung ein Familihaben sich etwas rungen oder ein Blick hinter die Kulissen ... enbündnis ins Leben gerufen. Beruf und ganz Eigenes Familie sollen in eine Balance gebracht Dannenberg, Gertrud Schleising, Regina werden. Und das generationsübergreifend, einfallen lassen. So ermöglichen sie einen Hennen, Frauke Beeck und Piotr Rambowneuen Blick auf Bremens Kulturlandschaft von der Kinderbetreuung bis zur Pflege. ski. Wo sonst können sich Interessierte so und ihr eigenes Schaffen und geben einen intensiv auf deren Gedanken, FantasiewelSoziales Engagement wird auch im Jubilä- Einblick, wohin die Fördermittel fließen. ten, Gemälde, Ready-mades, Objekte, Porumsjahr bewiesen. So füllen 190 Sparkasträts und Spraybilder einlassen als in den sen-Mitarbeiter die historisch begründete Konkret sieht das so aus: Zwischen dem jeweiligen Ateliers. Kunstsinnige Feierlau4. und 19. Juli öffnen viele Bremer KulturGemeinwohlorientierung mit Leben und ne also an vielen Orten der Stadt und die institutionen jeweils einen Tag lang ihre widmen – gesponsert durch den ArbeitgeTüren für ein breites Publikum. Mit dabei Rückbesinnung auf eine Bürgerinitiative, ber – einen Arbeitstag einer sozialen Eindie in der Stadt bis heute vieles bewegt. sind das Science-Center Universum, die richtung. Von März bis Oktober kommen Informationen zum Programm und zur Kunsthalle Bremen, das Focke-Museum, auf diese Weise 1520 Stunden an rund 15 Anmeldung gibt es ab 15. Juni unter Aktionstagen zusammen. Unterstützt wird die bremer shakespeare company, das Blaumeier-Atelier, das Kommunalkino City www.sparkasse-bremen.de. auch der Sport. Etwa durch die Stadtteil-
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KUNST Landesmuseum für Natur und Mensch
Macht Museum Meinung? Oldenburger Ausstellung „Böser Wilder, friedlicher Wilder“ wirft Fragen auf Text: Katrin Zempel-Bley
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as Oldenburger Landesmuseum für Natur und Mensch verfügt über außergewöhnliche Ethnologische Sammlungen, die etwa 7000 Objekte aus aller Welt umfassen. Darunter sind zahlreiche Kostbarkeiten, die bislang eher stiefmütterlich behandelt wurden und aus Platzgründen in keiner Dauerausstellung zu sehen sind. Das ändert sich mit der Ausstellung „Böser Wilder, friedlicher Wilder“, die am 13. Juni eröffnet wird und bis zum 13. September läuft.
nen“, berichtet Museumsdirektor Peter-René Becker. „Sie dienten dazu, ein möglichst gesamtheitliches Bild der so genannten Naturvölker zu vermitteln. Heute werden die Objekte hingegen wie Kunst inszeniert und nicht in Beziehung zu den Menschen gesetzt. Es wird also ein Tabu durch das andere ersetzt.“ Die Ausstellung macht deutlich, wie die damalige Wissenschaft die Präsentationsweise beeinflusste und zum Image eines „bösen Wilden“ beitrug. Inwiefern solche Einflüsse noch heute in den Sammlungen und Ausstellungen moderner Völkerkundemuseen offenkundig sind, ist im zweiten Ausstellungsteil zu entdecken, wo der „friedliche Wilde“ inszeniert wird. Welches Bild stimmt beziehungsweise stimmt überhaupt ein Bild und lässt sich Realität tatsächlich darstellen?
Glenn Ricci aus Chicago, Research Fellow am Landesmuseum, hat die Schau konzipiert und kuratiert. Der Archäologe präsentiert rund 700 Exponate aus den ethnologischen Beständen und blickt dabei zugleich in die Vergangenheit und die Gegenwart von Museen und deren Präsentationsstile. Es geht um die Frage, wie ethnologische Objekte und Waffen in namhaften deutschen Völkerkundemuseen des Glenn Ricci wirft die Frage auf, ob der 19. Jahrhunderts dargestellt wurden. „böse Wilde“ und der „friedliche Wilde“ nur Spiegelbilder unserer eigenen Kultur Der Forschungsgast aus den USA hat im Wandel der Zeit sind. Und unterliegen Fotografien, Zeitungsartikel und Skizzen Ausstellungsmacher der Manipulation ausgewertet und eine regelrechte Kluft oder manipulieren sie bewusst? Der zwischen damals und heute entdeckt. Museumsbesucher muss das am Ende der „Kuriositäten aus den deutschen Kolonien Ausstellung selbst entscheiden. drängten sich einst in überfüllten Vitrimuseum@naturundmensch.de
KUNST Kunstschau Wümme-Wörpe-Hamme
Kunstschau Wümme-Wörpe-Hamme zeigt Bilder von der Waterkant Text: Berit Böhme
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ie einen erliegen dem Zauber von Gischt und Gezeiten, die anderen fesselt das Treiben in den Häfen und Werften. Die Waterkant zieht seit Generationen Maler in ihren Bann. Unter dem Motto „Faszination Nordsee – Das Meer als Lebensader“ zeigt die Kunstschau Wümme-Wörpe-Hamme bis zum 11. Oktober rund 100 Arbeiten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Die Bilderreise führt von Norderney über Bremen, Cuxhaven und Hamburg bis nach Sylt. Unter den Exponaten sind viele Leihgaben, beispielsweise aus dem Bremerhavener Schiffahrtsmuseum und dem Maritimen Museum Hamburg. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt in der Zeit um 1900. Damals seien viele Maler dem „Duft des Meeres“ gefolgt, meint der Vorsitzende der Kunststiftung Lilienthal, Hans Adolf Cordes.
den bedeutendsten Malern an der deutschen Nordseeküste“, schwärmt Cordes. Im Kontrast zu Folkerts sinnlichen freien Gemälden stehen seine nüchternen, von Kaiser Wilhelm geschätzten Marinebilder. Das Motiv Hafen taucht in der Ausstellung in vielfältigen Interpretationen auf. Paul Ernst Wilke (1894-1971) schuf verträumte impressionistische Hafenansichten. Der Bremer Carl Fedeler (1837-97) und der kaum über Hamburg hinaus bekannte Friedrich Wilhelm Schwinge (1852-1913) hingegen malten auch von Dampferschloten verdunkelte Hafenbecken.
Manche Exponate erinnern an einst starke Wirtschaftszweige wie die Werftindustrie und die Amerika-Linien. Carl Jörres (18701947) widmete sich in den Zwanzigerjahren dem Schaffen auf der Bremer Vulkanwerft. Die von Ungewissheit gezeichneten Gesichter von Auswanderern dokumentierte der Cuxhavener Ernst Gock (1869-1957). „Auch Einer davon war Carlos Grethe (1864–1913). viele Worpsweder haben an der Nordsee geDer Professor der Karlsruher Kunstakade- malt“, sagt Cordes. So ist in der Kunstschau mie gründete 1895 in Duhnen eine Malerauch Maritimes von Walter Bertelsmann, kolonie, die bis 1903 bestand. Grethe hielt Fritz Overbeck, Hermine Overbeck-Rohte den Alltag der Fischer fest. Der Norderund Willy Dammasch zu sehen. neyer Poppe Folkerts (1875–1949) fing den www.kunststiftung-lilienthal.de rauen Zauber und die Lichtspiele des Geöffnet Di.-Sa. 14-18 Uhr, So. 10-18 Uhr. Wattenmeers ein. „Folkerts gehört zu Lilienthal, Trupe 6.
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KUNST Kunsthalle Bremen
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Olafur Eliasson, Raum für eine Farbe, 1998, Installation Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen / Foto: Jürgen Nogai
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igur, Abstraktion, Licht: Die Ausstellung „Enlight my Space. Kunst nach 1990“ (4. Juli bis 11. Oktober) lässt mehr als 100 Kunstwerke aus den Sammlungen der Kunsthalle Bremen und der Bremer Landesbank aufeinander treffen. Die Dialoge zeigen, mit welchen neuen Themen und Materialen Kunst auf politische Umbrüche und gesellschaftliche Veränderungen reagiert.
Kunsthalle Bremen zeigt aktuelle Kunst aus eigenen Beständen und dem Besitz der Bremer Landesbank Text: Sabine Komm
gang beginnt im Erdgeschoss mit Ilya Kabakovs Rauminstallation „Der metaphysische Mensch.“ Der kritische Chronist der Sowjet-Zeit spielt hier auf die im Kommunismus üblichen Kollektivwohnungen an, Zwangswohngemeinschaften und damit möglicher Nährboden für Albträume. Bilder solcher Unterkünfte stoßen jetzt auf Rosemarie Trockels klare Auseinandersetzung mit dem schwarzen Quadrat.
Messerwerfers und damit Spiegelbild gefährlicher Gewalt. Kühl auch Isa Genzkens Beton-Dom.
„Enlight my space“ beleuchtet auch Werkprozesse. Imi Knoebel nennt ihre farbgeometrischen Serien „Grace Kelly“, ein irritierender Schachzug. Gotthard Graubner ist mit einem seiner meditativen Farbquadrate vertreten, Katharina Grosse mit Malerei, für die sie eine Spritzpistole verwendet. Die Schweizerin Pipilotti Rist (*1962) Ein paar Schritte weiter wird die neoexpres- „Ich habe die Künstlerin direkt nach ihrem hat auf einem Regalbrett allerlei Tinnef, sionistische Malerei des Leipzigers HartStudium, zu Beginn ihrer Karriere, kennenBücher und eine winzige Videoprojektion wig Ebersbach mit einer monumentalen gelernt und konnte Werke für die Sammversammelt. Der Titel: „Enlight lung erwerben“, sagt Matina Lohmüller My Space“. „Aufklären, erleuch- Die Werke der vergangenen 25 Jahre von der Bremer Landesbank. „Die Gegenten, erklären – das soll auch sätzlichkeit und die gleichzeitige Nähe der sind Themenräumen zugeordnet. unsere Sommerausstellung“, künstlerischen Ansätze von Grosse und Kohlezeichnung des US-Künstlers Robert sagt Kunsthallen-Kuratorin Eva Fischerihrem Professor Gotthard Graubner haben Longo konfrontiert. In „After Pollock“ hat Hausdorf. meine Herangehensweise an zeitgenössier nachgezeichnet, was das Idol des „Action sche Kunst stark beeinflusst.“ Painting“ einst an Farbe auf Leinwände Im Medienraum unter dem Dach geht es geschüttelt, getröpfelt und gespachtelt hat. um Licht. Neben einer Neoninstallation Und dann der Sprung zu Fotografie und Das Ergebnis ist ähnlich, der Prozess entge- Landschaft. Der Japaner Hiroshi Sugimoto von François Morellet entführt Olafur Eliasson in seinen „Raum für eine Farbe.“ gengesetzt. Action Painting auf der einen, zeigt in seinen extremen LangzeitaufnahMonofrequentes Licht taucht die Besucher Akribie auf der anderen Seite. men Meereshorizonte. Thomas Ruffs absin einen Farbnebel. Die mit dem Bremer trakte C-Prints ermöglichen einen Ausflug Kunstpreis der Böttcherstraße ausgezeich- „Deutschland wird deutscher“: Katharina in die psychedelische Regenbogenwelt. Sieverdings Arbeit von 1992 wirkt angenete Arbeit hat etwas Sakrales. Die Blick des schottischen Malers Peter sichts von Fremdenhass hoch aktuell. Doig wirkt vergleichsweise träumerisch: Der Siebdruck lässt den Kopf einer Frau Die Werke der vergangenen 25 Jahre sind Landschaft mit Bäumen und Häuser, in erahnen, fixiert durch die Messer eines Themenräumen zugeordnet. Der Rundmagischem Licht entrückt.
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KUNST Ausstellungen
: Kunstwerke Text: Sabine Komm
Gemaltes Unterbewusstsein
Vernetzte Welt
Stefan Ettlinger (*1958) denkt filmisch. Den Düsseldorfer Maler interessiert, was im Unterbewusstsein beim Zappen vor dem Fernseher gespeichert wird. „Bei der Wahrnehmung einer explodierenden Anzahl von Bildern ist die Entscheidung gefragt. Wenn es zwei oder drei Bilder auf ein Format schaffen, werden sie miteinander klarkommen müssen. Ich spiele immer wieder mit dem Zufall“, sagt Ettlinger über seine mit fließend malerischem Strich festgehaltenen Collagen.
Netze gibt es in Natur, Gesellschaft, Technik, Handel und Kunst. Für alle sichtbar oder im Verborgenen. „Ein Leben in Netzen“ ist jetzt Thema im Landesmuseum Mensch und Natur Oldenburg. Besucher können hier Strom ins Netz einspeisen, das Gedächtnis des Internets testen, Staus provozieren und zusehen, wie tropische Seidenspinnen metergroße Netze bauen.
Weitere Beispiele liefern Fischernetze, Nahrungsketten von Waschbären, die Vernetzung von Künstlerkolonien oder aber Die Kunsthalle Wilhelmshaven zeigt in der von Flüchtlingen, Netzwerke von Lebensgroßen Retrospektive „Ettlinger. Bahnhof Bahnhofmittelunternehmen wie Nestle, historisch straße / Milchstraße. Malerei 1985 – 2015“ gewachsene Handelswege, netzartige Planmehr als 100 Werke, vor allem skizzenhafken im Schiffbau, Hängematten und Archite Eitempera-Arbeiten auf Nessel. In dem tektur. Das Zeltdach des Münchner OlymGroßformat „Robutter Blum, Musikantenpiaparks von Frei Otto macht klar, wie bar Kiel“ mündet ein Konzert-Raum in einer leicht und tragfähig Netzstrukturen sind. visionären Landschaft. „Geisterhaft wirkt die Band auf der Bühne, wie vergangen und „Die Strukturen sind immer gleich: Linigleichzeitig in die Zukunft unterwegs“, sagt en verbinden sich zu Knoten und fächern sich weiter auf“, sagt Kuratorin Christina Kunsthallen-Leiterin Viola Weigel. Burmeister. Das gelte auch für das BlutgeIn dem Panorama „Atlantik“ sind Schif Schiffäß- und Nervensystem im menschlichen fe unterwegs, aus deren Bauch Autobahnen Körper und das unterirdische Gangsystem entspringen. Aber wohin fahren die Autos? eines Kaninchenbaus. Burmeister: „Wir Kleinteilige Serien spiegeln Ettlingers Ein- öffnen die Augen und zeigen, dass man blick in das prosperierende China: Menüberall Netze findet, in den Adern von Blätschenmengen in Bewegung, Megabauten, tern, bei Flussläufen, und dass gerade die schwindelnde Perspektiven. Dem Künstler vom Menschen geschaffenen Netze wie das geht es auch hier um Brüche in der WahrInternet Segen und Fluch sein können.“ nehmung. Bis 25. Oktober. Museum für Mensch und 18. Juli bis 11. Oktober. Natur Oldenburg. Katalog. 19,90 Euro. Kunsthalle Wilhelmshaven.
KUNST Ausstellungen 49 foyer
Kunsträtsel Vom 4. Juli bis 11. Oktober präsentiert die Kunsthalle Bremen in der GruppenGruppen ausstellung „Enlight my Space. Kunst nach 1990“ die Höhepunkte der zeitgezeitge nössischen Kunst aus den Sammlungen des Hauses und der Bremer Landesbank. Erstmals treten insgesamt etwa 100 Kunstwerke aus beiden Sammlungen in einen inspirierenden Dialog und ergänzen sich zu einem eindrucksvollen Überblick über die turbulente und für die aktuelle Kunstproduktion prägende Zeit.
Kreativ-Gärung
Igel-verrückt
Kurator Ingmar Lähnemann will mehr Besucher in die Städtische Galerie Bremen locken. Deshalb empfängt sie Conor Gilligan, bekannt für kulinarische Performances, jetzt mit einem Biergarten. Schließlich befindet sich die Städtische Galerie im alten Lager- und Gärgebäude einer Brauerei.
Keine Panik, wenn es im Paula Modersohn-Becker Museum tierisch zugeht. Lili Fischer (*1947) ist am Werk, bekannt für den großartigen Blick auf Kleingetier wie Nachtfalter, Schnaken und Spinnen. Irgendwann kam die Documenta-Künstlerin auf die Idee, das Konzept der empirischen Feldforschung auf die Kunst zu übertragen. Seitdem beobachtet, sammelt, ordnet und studiert sie Heilpflanzen und Tiere.
Für die Ausstellung „Im Rausch: Vergärungsprozesse in Kunst und Bier“ hat der Kurator – neben Arbeiten von Bremer Künstlern wie Anja Fußbach, Tom Gefken und Christian Holtmann – vier Positionen von draußen geholt wurden. Mit dabei das Video „Golden Rectangle of Beer“ von Tom Marioni. Das Bierglas ist für den USKonzeptkünstler eine Metapher für Leben: anfangs randvoll, später alt, der Schaum zusammengefallen. Dazu eine „Beer Drinking Sonata“. Anahita Razmi trinkt in einem 47-Minuten-Video so lange Wodka, bis sie zusammen bricht. Eva Teppe zeigt ihre Tokio-Serie „Shinjuku Twilight“: Perfekt gekleidete Menschen schlafen ihren Rausch mitten auf der Straße aus. Die in Stereo-Viewern präsentierten Fotos lassen auch die Betrachter ins Wanken geraten. Ein paar Schritte weiter Pavel Schmidts Bierbrunnen. „Bei uns muss niemand trinken, um berauscht zu sein“, betont Lähnemann, aber: „Auch Kunst ist Droge.“ 31. Mai bis 23. August. Städtische Galerie Bremen. Dienstag bis Sonntag 16-22 Uhr.
In der Ausstellung „Lili Fischer. Landschaften“ steht jetzt der Igel im Mittelpunkt. Seit Jahren filmt, zeichnet und protokolliert die Künstlerin in ihrem Garten in Hamburg, um diesem Tier zu einer Würdigung in der Kunstgeschichte zu verhelfen. Für ihre „Igel-Hecke“ hat sie Papier zerknüllt, aus dem eine Igelschnauze hervorguckt. Für die Performance „Igel-SchnaubTanz“ wird die Natur-Magierin auch hier Igelmützen verteilen. Und klar sind in der Ausstellung noch andere Lebewesen zu entdecken. Insekten hängen von der Decke und treten in einen Dialog mit den 100 Jahre zuvor gemalten Birken- und Moorlandschaften von Paula Modersohn-Becker. „Das ist eine Verlebendigung“, sagt Kuratorin Verena Borgmann. Zumal auch Lili Fischer während eines Stipendiums in Worpswede gearbeitet, gezeichnet und fotografiert hat. 28. Juni bis 20. September. Paula Modersohn-Becker Museum Bremen.
In einer Zeit der politischen Umbrüche und gesellschaftlichen Veränderungen öffnete sich die Kunst der 1990er-Jahre neuen Themen, Materialien und AusAus drucksformen. In den verschiedensten Medien von der Malerei über die ObjektObjekt kunst bis zu Rauminstallationen erforschten die Künstlerinnen und Künstler ein neues Raumgefühl und hinterfragten die Wahrnehmung des Betrachters. Die Ausstellung untersucht die Kunst dieser Epoche zwischen den revolutionären 1970er- und technisierten 2000er-Jahren mit Werken und Installationen. Präsentiert werden rund 100 Exponate, darunter zwei große Rauminstallationen, Gemälde, Fotografien sowie unter anderem Videoinstallationen. Darunter befinden sich Arbeiten von Peter Doig, Olafur Eliasson, Isa Genzken und Katharina Grosse. Frage: Von welcher Video- und Installationskünstlerin ist das für die Ausstellung titelgebende Werk „Enlight my Space (Erleuchte (und kläre) meinen Raum)“ (2008)? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Juli 2015 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer). Zu gewinnen sind 3 × 2 Eintrittskarten für die KunsthalleBremen. Die Antwort des Kunsträtsels aus der Ausgabe 109 lautet: Musée d’Orsay Gewonnen haben: Marjaleena Nummila-Bleek, Bremen Sabine Jacob, Bremen Henning Westerholt, Oldenburg
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LiTeRATUR Zurück auf Start / Konzert ohne Dichter
literatur Text: Inge Zenker-Baltes
Chaos in Athen
Konzert ohne Rilke
Charitos-Krimi in Zeiten der Krise
Worpswede-Roman von Klaus Modick
Petros Markaris wurde bekannt durch Theaterstücke, Drehbücher und vor allem durch eine inzwischen weltberühmte Reihe von Kriminalromanen. Er, der Türkisch, Griechisch und Deutsch fließend spricht, Brecht und Goethe ins Griechische übersetzte und neben vielen Preisen 2013 die Goethe-Medaille erhielt, lässt seinen schrullig-liebenswerten Kommissar Kostas Charitos meistens in Athen ermitteln, und in farbigem, manchmal sich jetzt auch verdüsterndem Lokalkolorit wird die dynamische Vielseitigkeit der griechischen Metropole lebendig.
Der Oldenburger Schriftsteller Klaus Modick hat mit seinem umfangreichen literarischen Schaffen internationale Erfolge erlebt. Im jüngsten Werk erzählt er von mitmenschlichen Skandalen im Künstlerdorf Worpswede zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dort führt er uns einen deprimierten Heinrich Vogeler vor, der sein Leben als gescheitert, seine Kunst trotz überwältigender Anerkennung als „flach und schal“ empfindet.
Der von ihm zum Kunstwerk stilisierte sBarkenhoff scheint ihm nicht mehr „Insel der Harmonie und Schönheit“ sonCharitos’ neuer Fall beginnt mit einem At- dern zunehmend Gefängnis zu sein. Seine tentat auf seine Tochter Katerina, AnwälEhe sieht er in der Krise, die ohnehin fratin für Migranten. Zu der Tat bekennt sich gile, nicht zuletzt unter Konkurrenzgefühdie rechtsradikale Partei „Goldene Morlen leidende Freundschaft mit dem Dichgenröte“. Dann meldet sich nach einer Se- ter-Paradiesvogel Rainer Maria Rilke ist rie von Morden eine ominöse Organisation am Zerbrechen. Demonstrativ lässt Vogenamens „Griechen der Fünfzigerjahre“ zu ler daher auf seinem berühmten GemälWort, und Charitos muss bei seinen Nach- de „Das Konzert“ an Rilkes eigentlichem forschungen tief eintauchen in GriechenPlatz zwischen den beiden Frauen, die dielands von Machtkämpfen und Bürgerkrieg ser liebt, eine Leerstelle. gezeichnete Vergangenheit. Klaus Modick geht zurück bis zu den AnMarkaris erzählt hier nicht nur brillant fängen der aufregenden Männerfreundund spannend, er legt auch den Finger in schaft und deren Umfeld mit all ihren auch Wunden der griechischen Gesellschaft, erotisch aufgeladenen Konflikten, bezeigt eindringlich deren augenblickliche leuchtet in seinem wunderbar poetischen Verfasstheit zwischen panischer Existenz- Künstlerroman den uralten schmerzhafangst, finsterer Resignation und ungerich- ten Balanceakt zwischen Kunst, Kreativiteter Wut auf die Mächtigen. tät und Lebenspraxis. Petros Markaris: Zurück auf Start. Ü: Micha- Klaus Modick: Konzert ohne Dichter. Kieela Prinzinger. Diogenes. 356 S., 23,90 Euro penheuer & Witsch, 230 S., 17,99 Euro
literatur Honeydew / Anklage
Bezaubernder „Honigtau“
Üble Machenschaften
Neue Short Stories von Edith Pearlman
Grisham mischt Fiktion und Realität
„Edith Pearlman ist die beste Erzählerin der Welt“ urteilt die „Times“ und fügt hinzu, „viele wissen das. Bald werden es noch mehr sein“. Für Pearlmans neuen Kurzgeschichtenband mit dem bezaubernden Titel „Honeydew“ („Honigtau“), der nun auf Deutsch vorliegt, werden also enorme Erwartungen geweckt.
Erstmals stellt John Grisham, ungekrönter Meister des gehobenen Justizthrillers, eine Frau ins Zentrum des Geschehens. Die junge Anwältin Samantha Kofer verliert ihren gut dotierten Job in der größten New Yorker Kanzlei mit Einsetzen der Finanzkrise 2008. Als man ihr anbietet, ein Jahr lang ohne Gehalt für eine gemeinnützige Organisation zu arbeiten, stimmt sie zu in der Hoffnung auf die spätere Wiedereinstellung und landet mitten im kargen Kohlebergbaugebiet Virginias.
In der Titelgeschichte steht Alice, Direktorin einer privaten Mädchenschule, vor unlösbar scheinenden Problemen: Eine ihrer herausragenden Schülerinnen ist extrem magersüchtig. Zudem hat Alice eine leidenschaftliche Affäre mit deren Vater und ist nun schwanger. Als ihr Liebhaber seine Frau nicht verlassen will, findet Alice eine ebenso einfache wie unkonventionelle Lösung – und auch Zugang zu ihrer unglücklichen Schülerin. Mit dieser Story endet das Buch, sie steht exemplarisch für die 20 mitunter magischen Geschichten. Leichtfüßig und voller Grandezza erzählt die Autorin von auf den ersten Blick unauffälligen Menschen, von Missgeschicken, Verwicklungen und inneren Kämpfen, auch von lebensbedrohlichen Schicksalsschlägen, die nicht selten durch überraschende Wendungen entschärft werden. Dabei wechselt Pearlman auf außergewöhnliche Weise die Perspektiven und eröffnet so ihren Figuren einen verwandelten Blick auf das Leben und die Welt. Edith Pearlman: Honeydew. Ü: Susanne Höbel. Ullstein. 314 S., 20,- Euro
Hier lernt die verwöhnte junge Frau ein von ihr bisher nicht gekanntes menschliches Elend kennen. Weitere Herausforderung für sie, die bisher nur mit Akten zu tun hatte: Der Auftritt vor Gericht als Vertreterin eines todkranken Bergarbeiters, dem die Betriebsrente verweigert wird. In der Konfrontation mit existentiellen Problemen, mit Gewalt und Skrupellosigkeit, die selbst vor Mord nicht zurückschreckt, wandelt sich Samantha zur engagierten, mutigen Umweltaktivistin. Wie in nahezu jedem seiner Romane prangert John Grisham folgenschweren Machtmissbrauch an, diesmal den von großen Kohleunternehmen, wodurch Mensch und Natur schleichend vergiftet werden. Grishams elegante Mischung der Realität mit Fiktion erzeugt enorme Sogkraft und ist von besonderer Klasse. John Grisham: Anklage. Ü: Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter, Imke Walsh-Araya. Heyne. 512 S., 22,99 Euro
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LiTeRATUR Buch und Musik | NordMord
literatur Buch und Musik | Nord Mord
Buch und Musik
NordMord
Tenorissimo
Krimis aus der Region Schräg ist angesagt. Besonders in Regionalkrimis. Die Kommissare unserer Tage müssen sich neben ihren Ermittlungen von Amts wegen mit mindestens einem privaten Problem herumschlagen, sind geschieden oder alleinerziehend, schauen zu tief Voigt ist also auch in der Vita Kaufmann ein ins Glas oder in eine düstere Zukunft, haMann des Metiers, stellte griffige Fragen, die ben nicht selten „Migrationshintergrund“, Jonas Kaufmann, vermutlich mit Assistenz dafür aber unfähige Chefs. des Verfassers, ausführlich, aber nie weit schweifend und frei von übertriebenen EiAuch Natascha Manski greift in „Seebestattung“ auf die aktuellen Stilmittel zurück. genlob beantwortete. Dazwischen geschoIhre Kommissarin Tomma fällt im biederen ben sind verschiedene Kurzberichte über einzelne Stufen des Aufstiegs, wichtige Kol- Butjadinger Land als Halbasiatin auf wie ein Paradiesvogel, trauert ihrem Liebhaber legen-Kommentare und Äußerungen von Jürgen Kesting, der in der Branche als Stim- nach und wird zudem im Dienst misstrauisch von den Kollegen beäugt, ganz besonmenkenner von päpstlicher Autorität gilt. ders von ihrem Mitarbeiter Spandorff.
An der Spitze der Weltklasse-Tenöre, so die Meinung des begeisterten Publikums, lebt es sich bestimmt ganz wunderbar. Aber bekanntlich sind solche Wunder relativ selten, weil der Weg in den vokalen Himmel von tückischen Hindernissen gesäumt ist. Wer sie bei robuster Gesundheit und trotz immer wieder störender Zweifel geschafft hat, konnte auf etliche andere, ganz und gar nicht unwichtige Voraussetzungen bauen: Eine bewegliche Stimme mit differenzierenden Farbnuancen, hohe Musikalität, fesselnde schauspielerische Fähigkeiten und stets Neugier auf variable, möglichst gebrochene, deshalb dankbar zu gestaltende Bühnencharaktere.
denn Thomas Voigt gehörte in jungen Jahren zur Redaktion der „Opernwelt“, ist inzwischen als Autorität im Verfassen u.a. von Sängerbiografien bestens bekannt.
Jonas Kaufmann beschritt nach seiner grundlegend bewältigten Stimmkrise diesen Weg zum Topstar voll der hoffenden Neugier, kapitulierte nie vor unüberwindbar scheinenden Aufgaben, schuf sich ein ungewohnt breites Repertoire der mitunter sehr gegensätzlichen, jederzeit abrufbereiten Partien.
So liegt eine mit Gewinn lesbare Biografie von hohem Niveau vor. Zudem ausgestattet mit üppigem, aussagekräftigen Bildmaterial. Simon Neubauer
Nachzulesen ist alles Wissenswerte dieser auch von vielen Kollegen neidlos bewunderten Karriere in der jüngst erschienenen Biografie. Zur Wahl stand diesmal die schriftlich fixierte Interview-Form, bestens geeignet, da sich Autor und Porträtierter offenbar sehr gut verstanden. Kein Wunder,
Thomas Voigt: „Jonas Kaufmann. Tenor“. Henschel Verlag Leipzig. 240 Seiten, 75 Abbildungen, 22,95 Euro.
Das gilt auch im Fall um eine Wasserleiche, der bald um eine zweite Tote erweitert wird. Es geht um lesbische Liebe, von der niemand etwas wissen sollte, um gefälschte Medikamente und schließlich sogar um Waffenschmuggel. Doch Tomma macht den Täter schließlich dingfest und wird – auch das muss offenbar heute im Krimi sein – mit einem Happy End belohnt. Das alles ist zwar unterhaltsam erzählt, doch nur mäßig spannend, zumal der erste, kaum zu überlesende Hinweis auf den Täter schon auf Seite 58 steht. Peter Schulz Natascha Manski: Seebestattung. Rowohlt, 350 Seiten, 9,99 Euro
LiTeRATUR Porträt
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lEBEnsElixiEr litEratUr „Ich bin zu alt für Schreibblockaden“ – Die Bremer Autorin Betty Kolodzy Text: Berit Böhme
B
etty Kolodzy verliert keine Zeit. Für ihren gerade erschienenen Roman „Lux und Leben“ hat sie das Autorenstipendium der Bremer Kulturbehörde gewonnen, jetzt arbeitet sie, dank einer Förderung des Literaturkontors, bereits an einem weiteren, einem WorpswedeRoman. „Es wäre ein Albtraum, wenn man mir das Schreiben nehmen würde, es ist mein Lebenselixier“, sagt die 1963 in Wolfenbüttel geborene Schriftstellerin.
Besuch kam.“ Mittlerweile sei sie „eine Rampensau“ und genieße die Lesungen. „Ich verstelle mich nicht. Das Publikum kriegt mich mit all meinen Eigenheiten. Ich interagiere mit den Zuhörern.”
Blockaden wie ihre Protagonisten kenne sie heute nicht mehr. „Ich schreibe schnell. Ich bin zu alt für Schreibblockaden.“ Kolodzy gibt ihr Wissen gerne weiter, so lehrt sie Kreatives Schreiben an Brennpunktschulen und Universitäten.
Kolodzy liebt auch das Alleinsein. „Wenn ich schreibe, bin ich total abgeschottet. Es muss still sein, ich muss mich in einen Kokon begeben.“ So verschmilzt sie mit ihren Romanfiguren, lebt mit ihnen. „Ich gebe meinen Protagonisten in jedem Roman eine eigene Sprache.“ Als Autorin prangert sie gesellschaftliche Missstände an. „Ich lasse die Kritik durchschimmern, versuche aber, es unterhaltsam zu formulieren.“
„Begebenheiten, die einem im Alltag passieren“ prägen hingegen ihre Walking-Trilogie. Darin schildert die Autorin Szenen mit Menschen aus unterschiedlichsten Schichten in Istanbul, Berlin und Bremen. „Ich hab‘ Die gelernte Kommunikationswirtin und immer die ganze Stadt genutzt, ich bin kein Fremdsprachenkorrespondentin ist erst Kiez-Mensch. Ich bin immer unterwegs.“ mit 35 Jahren zur Literatur gekommen. „Istanbul Walking“ brachte Kolodzy zudem „Ich bin eine ganz Spätberufene“, sagt die mit dem Tänzer Tomas Bünger auf die Wahlbremerin. Aufgewachsen ist sie in Bühne. Künftig möchte sich die Autorin auf München. Bücher halfen ihr bei der Über- Ihre Romane seien fiktiv, sagt Kolodzy. Nur Romane konzentrieren. „Und ich würde unfür das 2012 erschienene „Reinverlegt!” windung ihrer Schüchternheit. „Als Kind heimlich gerne ein Bühnenstück schreiben.“ war eine Schreibblockade der Auslöser. hab ich mich unterm Tisch versteckt, www.bettykolodzy.de Anz_allge_184x70 14.04.14 20:10 Seitewenn 1
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KiNO Die Frau in Gold / DVD-Tipp
kino Text: Wilfried Hippen
„Die Frau in Gold“
Kampf um ein Bild „Die Frau in Gold“ von Simon Curtis Es ist eines der teuersten und bekanntesten Gemälde der Welt. Gustav Klimts „Goldene Adele“ galt lange als die „Mona Lisa Österreichs“ und wurde als Nationalschatz im Wiener Museum Belvedere ausgestellt. Doch es war Raubkunst aus der Nazizeit. Die wahre Geschichte, wie eine Erbin der rechtmäßigen Besitzer sich vor den Gerichten das Recht auf dieses und einige andere Gemälde von Klimt erstritt, erzählt dieser Film.
Sequenzen, zu denen Szenen von Maria Altmanns abenteuerlicher Flucht aus Wien gehören, aufwändig ausgestattet und mit einer dem Thema entsprechenden Zurückhaltung inszeniert. Im Mittelpunkt steht aber immer der Kampf von Maria Altmann um die Rückgabe der Bilder, der auch deshalb so eindrucksvoll wirkt, weil Helen Mirren mit majestätischer Ausstrahlung die Hauptrolle spielt. Ihrem linkisch wirkenden Anwalt (Ryan Reynolds) traut man es dagegen nicht wirklich zu, gegen die gewieften gegnerischen Anwälte zu bestehen. So führt das ungleiche Paar einige mit bissigen Bemerkungen gespickte Auseinandersetzungen, was dem Gerichtsdrama mit seinen vielen juristischen Winkelzügen einen geschickt gesetzten, fast komödiantischen Kontrapunkt verleiht.
Maria Altmann war eine eigenwillige Jüdin in New York, die mit 80 Jahren eine Chance sah, Kunstwerke aus jener Sammlung zurückzuerhalten, die damals ihrer Familie weggenommen wurde. Ihre Tante war es, die Klimt auf dem mit Blattgold belegten Bild mit dem offiziellen Titel „Adele Bloch-Bauer 1“ verewigte. In Begleitung eines Anwalts machte sie sich auf Dass die Österreicher als arrogante, hinterlistige Gegner gezeichnet werden, ist die Reise nach Wien, wo der Sensationsfast schon selbstverständlich, denn natürprozess stattfand. lich wird hier die immer wieder beliebte Geschichte von David und Goliath erzählt. Der britische Regisseur Simon Curtis („My Week with Marilyn“) erzählt nicht ohne Pa- Daniel Brühl darf immerhin als investigativer Journalist den einzigen sympathithos, aber dies bleibt die einzige, verzeihbare Schwäche des Films. Für das deutsche schen Europäer spielen. Übrigens: „Die Frau in Gold“ wurde als damals teuerstes Publikum mag etwa die Anfangsszene, in Gemälde für 135 Millionen Dollar verkauft der Moritz Bleibtreu als Gustav Klimt mit und hängt nun in einer Galerie in New dickem Vollbart gerade das titelgebende York. – Kinostart: 4. Juni. Bild malt, unfreiwillig komisch wirken, aber ansonsten sind die historischen
KiNO Demnächst
„Acht Namen für die Liebe“
„Am grünen Rand der Welt“
Demnächst im Kino In dem deutsch-polnischen Sozialdrama „Agnieszka“ (Kinostart 28. 5.) zieht eine junge Polin nach fünf Jahren Gefängnis nach München, wo sie in der Halbwelt schnell Karriere macht, aber dann durch die Liebe wieder zu Fall kommt. Der Regisseur Tomasz E. Rutnik arbeitet mit realistische harten Bildern, in denen er die Personen und ihr Milieu mit einer fast dokumentarischen Präzision darstellt: sei es ein tristes Beton-Ghetto in Polen oder die verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen von München, in denen Agnieszka sich bewegt. „Parcours d´Amour“ (4. 6.) ist ein Dokumentarfilm, mit dem die Berliner Regisseurin Bettina Blümer sich in die Tanzsalon-Szene von Paris begibt. Dort treffen sich Senioren regelmäßig zum Tanztee. Wie schon in ihrem gefeierten Debüt „Prinzessinnenbad“ gewähren ihre Protagonisten ihr auch hier eine erstaunliche Nähe, sodass man ohne jede Sentimentalität viel von diesem Milieu erfährt, in dem auch heute noch weißhaarige Kavaliere fürs Tanzen bezahlt werden. „Acht Namen für die Liebe“ (11. 6.) von Emilio Martinez Lázaro ist die erfolgreichste spanische Komödie aller Zeiten. Darin verliebt sich ein Andalusier in eine Baskin – und das ist in Spanien immer noch ein Problem. Also gibt er sich vor
ihren Eltern als Baske aus, was zu vielen komischen Missverständnissen und Verwicklungen führt. Dies könnte der leichte Programmkinohit dieses Sommers werden. „Am grünen Rand der Welt“ (9. 7.) des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg ist eine Adaption des Klassikers „Far from the maddening crowd“ aus dem 19.Jahrhundert von Thomas Hardy. Darin wird die Geschichte einer stolzen und egozentrischen Schönheit erzählt, die von einem Schäfer, einem Soldaten und einem reichen Junggesellen umworben wird. Hardy war zugleich ein genauer Beobachter der sozialen Umstände und ein Meister des melodramatischen Erzählens. Deshalb haben sich an seinen Romanen schon so unterschiedliche Regisseur wie Roman Polanski und Michael Winterbottom versucht. „Kafkas Der Bau“ (9. 7.) basiert auf einer unvollendeten Geschichte des Schriftstellers, die den Regisseur Jochen Alexander Freydank sehr frei inspiriert hat. Axel Prahl spielt darin den Biedermann Franz, den eine vage Angst immer mehr herumtreibt. So baut er sein Haus in eine komplexe Festung um, doch seine Paranoia nimmt dennoch zu, sodass er sich mehr und mehr abschottet und sein eigener schlimmster Feind wird.
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KULTUR iN: DeR BRemeR ÜBeRSeeSTADT
KULTUR IN: DER BREMER
Zu Gast im „Hotel Global“
„It’s Showtime!“
Wo früher Baumwolle gelagert wurde, ist ein „Hotel“ auf Zeit entstanden: Gäste aus aller Welt haben im Hafenmuseum im Speicher XI ein „Zimmer“ im „Hotel Global“ genommen, das bis zum 18. Oktober geöffnet ist. Zu ihnen gehören ein nigerianischer Filmemacher, eine französische Fotografin, ein österreichischer Chocolatier oder ein marokkanisches Zimmermädchen. Wer mit ihnen ins virtuelle Gespräch kommt, kann erfahren, wie ihr Leben von der Globalisierung beeinflusst wird und was Globalisierung überhaupt bedeutet. So entwickelt sich ein interaktives Abenteuer für kleine und große Weltentdecker.
Akrobaten, Komiker und Stimmungsmacher bevölkern bis zum 12. Juli die Bühne des GOP Varieté-Theaters. „FUNtastisch“ lautet der Titel des Programms, das durch immer neue Überraschungsmomente überzeugt. Ob Hula Hoop, Diabolo-Jonglage, Equilibristik oder Zauberkunst – die zweistündige Show ist prall gefüllt, die auftretenden Künstler zählen zu den Besten ihres Fachs.
Ein paar Schritte weiter: 120 Jahre Bremer Hafengeschichte. Zeitzeugen berichten in Interviews von der Arbeit im Hafen und auf See, ausgewählte Objekte machen die Entwicklung vom Überseehafen zur Überseestadt anschaulich erlebbar. Wer mag, kann im historischen Baumwollspeicher selbst Hand anlegen: Warenproben riechen und ertasten, Säcke hieven, Schiffe beladen, Knoten schlagen, morsen und glasen. Die Abteilung „Mit wertvoller Fracht übers weite Meer“ zeigt den Weg Bremens vom Stückguthafen zum modernen LogistikStandort. Dazu gibt’s ein begehbares Fußbodenmodell des Hafengebiets. Hafenmuseum Speicher XI, Am Speicher XI 1 | www.hafenmuseum-speicherelf.de
Angeführt wird der quirlige Reigen von Allround-Moderator Jan Mattheis, der das Publikum mit großen Tricks, kleinen Gesten, verbalen Kapriolen, liebenswerten Lachnummern und geistreichen Bauch(rede)debatten zum Lachen bringt. Auch Pavel Guroy gehört zum Ensemble. Bekannt wurde der junge Mann bei der RTL Casting-Show „Die Chance deines Lebens“. Hier überzeugte er mit seinem Act am Vertical Pole die Jury und die Zuschauer gleichermaßen. Das Ergebnis: Guroy gewann den Wettbewerb. Aber auch die Gruppe Spicy Circus begeistert mit ihrem Können. Das Trio tobt eine 5 Meter hohe Fassade hoch, liefert sich halsbrecherische Verfolgungsjagden in luftiger Höhe, stürzt furchtlos in die Tiefe und nutzt den freien Fall zum Tanzen. – „It’s Showtime“ heißt es Mi./Do. (jew. 20 h), Fr./Sa. (jew. 18 u. 21 h) und So. (jew. 14.30 u. 17. 30 h) GOP Varieté-Theater, Am Weser-Terminal 4 | www.variete.de
KULTUR iN: DeR BRemeR ÜBeRSeeSTADT
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ÜBERSEESTADT Neues beginnt, wo Grenzen enden. Der neue Audi Q7.
Lesungen im Logbuchladen
Hafenromantik pur
Er „leiht“ Robert DeNiro und Harvey Keitel seine Stimme: Der Schauspieler Christian Brückner gehört zu den profiliertesten deutschen Hörspiel- und Sychronsprechern. Am 25. Juni (19.30 h/Speicherbühne im Speicher X) liest er in der Speicherbühne aus dem Buch „Goat Mountain“ von David Vann. Der veranstaltende Logbuchladen kann Brückner, Grimme-Preisträger von 1990, damit bereits zum zweiten Mal zu einer Lesung begrüßen.
Maritim, gradlinig, stimmig – im „HafenRevueTheater“ in der Alten Stauerei am Speicher XI lebt die Tradition der Musikrevue. Das Ensemble um Claudia Geerken und Ulrich Möllmann, die 2001 die „vokalartisten musikrevue“ gegründet haben, erzählt Geschichten mit Tiefgang aus dem Hafenmilieu, verbindet sie mit deutscher Unterhaltungsmusik und fetzigem Rock’n’Roll, fügt viel augenzwinkernden Humor und bremisches Lokalkolorit hinzu.
Die Romane des 1966 geborenen David Vann sind mehrfach ausgezeichnet worden und erscheinen in 22 Ländern. Mit „Goat Mountain“, seinem vierten Werk, veröffentlichte er – so das US-amerikanische Literaturmagazin „Kirkus“ – „eine Studie über das Töten, die durch Mark und Bein geht, über Gott und die Kräfte, die eine Dynastie der Gewalt erschaffen.“ „Verschwunden in Deutschland“ lautet der Titel eines Buches von Imke Müller-Hellmann, das die Autorin am 16. Juli (19.30 h) im Logbuchladen vorstellen wird. Sie schildert darin die Lebensgeschichten von Zwangsarbeitern, die 1944 in Engerhafe, einem Außenlager des KZ Neuengamme, am Bau des „Friesenwalls“ mitwirken mussten. Die Autorin recherchierte dafür in ganz Europa und machte elf Familien der KZ-Opfer ausfindig. Logbuch, Konsul-Smidt-Straße 8q www.logbuchladen.de
So entstehen Shows wie „Liebe, Last und Fracht“, die das Publikum im 90 Plätze bietenden Theater durch eine Mischung aus Hafenromantik und Arbeitsalltag begeistern. Heiter, durchaus auch traurig-melancholisch, aber immer ehrlich. Davor oder danach wird in der „Kajüte“ ein „rustikales kulinarisches Programm zwischen Bier und Flammkuchen“ serviert, „garniert mit der uns eigenen Prise Hafenambiente, Arbeiterromantik und hemdsärmliger Raffinesse.“ „Liebe, Last Fracht“ wird wieder am 24. Mai gespielt, die Fortsetzung „Sehnsucht nach dem Hafen“ am 28. Mai (jew. 20.15 h). Konzerte und Kaffee verbindet die Reihe „Musical-Sommerhafen“ im Hof des Theaters unter freiem Himmel (28. Juni, 12. und 26. Juli), 9. und 23. August, 6. September; jew. 15 Uhr. HafenRevueTheater, Cuxhavener Straße 7 www.HafenRevueTheater.de
Sein Auftritt: noch markanter als zuvor. Sein Antritt: noch souveräner. Mit mehr Kraft und mehr Leistung bei deutlich weniger Verbrauch. Auch im Inneren schafft der neue Audi Q7 Freiraum für Ihre Vorstellungen – mit luxuriösem Komfort und mehr Platz, auf Wunsch auf sieben Sitzen. Optionale Highlights wie das Audi virtual cockpit oder Audi Matrix LED-Scheinwerfer machen seinen Führungsanspruch sichtbar. Erfahren Sie Begeisterung in einer neuen Dimension – im neuen Audi Q7. Kraftstoffverbrauch l/100 km: kombiniert 8,3 - 5,7; CO2-Emission g/km: kombiniert 193 - 149. Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.
Jetzt bei uns vorbestellen. Audi Zentrum Bremen Schmidt + Koch GmbH Audi R8 Partner Stresemannstraße 1-7 28207 Bremen Tel.: 04 21 / 44 95-132 Fax: 04 21 / 44 95-150 www.audi-bremen.de
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ROLLeNSPieL
: Rollenspiel
(kh) Bis 2013 war die Dramaturgin und Theaterpädagogin Alex Gesch Leiterin des Jungen Theaters am Stadttheater Bremerhaven. Seit zwei Jahren arbeitet sie selbstständig. Oft führt sie ihre Arbeit zurück in die Seestadt, so auch für das Tanz-FilmProjekt „Postcards from Bremerhaven.“ Zusammen mit der Choreographin Jo Parkes, die das Format erfunden und bereits in Berlin sowie in London zu den Olympischen Spielen umgesetzt hat, organisiert und leitet Gesch dieses urbane Projekt. Es führt Filmemacher, Choreographen und Komponisten aus dem Land Bremen zusammen. In den „Postcards“ genannten einminütigen Filmclips werden Orte und Menschen der Stadt durch Bewegung und Musik verknüpft. Ziel des Projekts ist, so Gesch, „mit Darstellern aus unterschiedlichen Stadtvierteln und Berufsgruppen die Diversität und Weltoffenheit der Stadt zu zeigen.“ Wie kurze Grüße, die auf Postkarten verschickt werden, erzählen die Kurzfilme von den Bewohnern Bremerhavens und von Orten, die das direkte Umfeld der Menschen widerspiegeln. Premiere ist am 16. Juli im „Passage-Kino“, danach sind die „Postcards“ mobil auf Info-Screens in den städtischen Linienbussen und an anderen Orten zu sehen.
(che) Die Bremer Schwankhalle, deren Führungsspitze zuletzt mehrfach wechselte, hat eine neue Leitung. Im August nimmt Pirkko Husemann, unterstützt durch ein neues Team mit einem kaufmännischen Geschäftsführer, ihre Arbeit als künstlerische Leiterin auf. Bereits vor einem Jahr war sie von der Mitgliederversammlung und dem Aufsichtsrat der Einrichtung als geschäftsführender Vorstand bestätigt worden. Die 1974 geborene Theaterwissenschaftlerin hat sich besonders in der Sparte des Tanzes einen Namen gemacht. Sie ist durch zahlreiche Publikationen zum Thema Tanz hervorgetreten, hat aber auch als Dramaturgin und Kuratorin gearbeitet und ist mehreren Hochschulen durch Lehraufträge verbunden. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über das von Xavier LeRoy entwickelte Verständnis von Choreografie als kritischer Praxis. Nach Stationen wie dem Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt) und den Deutschen Tanzkongressen 2006 und 2013 war Husemann von 2008 bis 2012 feste Kuratorin am Berliner Hebbel Am Ufer (HAU). Gegenwärtig bereitet sie das neue Programm der Schwankhalle vor, die im September als „Labor für die freien darstellenden Künste“ wiedereröffnet wird.
(red) Gustav Tappe hatte eine Idee. Gleich vis-à-vis vom Stadtwald eröffnete er am 1. April 1915 ein Ausflugs- und Tanzlokal an der Parkallee, das als „Tappes Kaffeehaus“ rasch in aller Munde war. 100 Jahre später ist daraus das „Hotel Munte am Stadtwald“ mit 128 Zimmern geworden, das heute von Tappes Urenkeln, Detlef und Jan Pauls, geleitet wird. Die beiden Brüder, die das Vier-SterneHaus von ihren Eltern Edith und Gerhard Pauls übernommen haben, richteten zum Jubiläum jedoch nicht nur eine obligatorische Feier für die rund 100 Mitarbeiter sowie für Stammgäste und Freunde aus, sondern setzen auch einen ganz persönlichen Akzent. Auf ihre Initiative hin werden bis zum Ende des Jahres neun sorgfältig ausgewählte soziale Einrichtungen unterstützt. Der Clou: Pro Übernachtungsgast geht eine Spende in Höhe von 100 Cent etwa an die Bremer Suppenengel oder das Bremer Mädchenhaus. Zur „Munte“ gehören mittlerweile auch die Restaurants „Wels“ und „Del Bosco“, ein großer Wellness-Bereich sowie diverse Säle für Feiern und Tagungen mit bis zu 500 Personen. 2013 wurde der Hotelbetrieb durch das unweit entfernt errichtete „7Things“ mit 89 Zimmern erweitert.
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(red) Das Thema ließ ihn nicht mehr los: 2003 hatte Prof. Dr. Rainer Stamm, Direktor des Oldenburger Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte und früherer Leiter der Museen Böttcherstraße, den Briefwechsel zwischen Paula ModersohnBecker und Rainer Maria Rilke in Buchform herausgegeben. Jetzt ließ er in der Insel-Bücherei einen Band mit Bildbetrachtungen des Dichters folgen. Dafür durchforschte er nahezu alle zugänglichen Briefe Rilkes im Hinblick auf dessen Beschreibungen von Bildern – und war begeistert. „Die Genauigkeit, Sinnlichkeit und Spontaneität dieser poetischen Bildbetrachtungen hat mich fasziniert“, erklärt er. „Diese Texte gehen meines Erachtens weit über die kunstkritischen Versuche des Dichters hinaus, die etwa in den ‚Auftragswerken’ von 1903 über Worpswede und Rodin erschienen sind und im Vergleich zu den hier versammelten Bildbeschreibungen teilweise ungelenk wirken.“ Stamm, Germanist und Kunsthistoriker, wählte über 30 dieser Beschreibungen aus, die Rilke zwischen 1900 und 1915 auf seine ganz eigene Weise verfasst hat. In dem Buch mit dem Titel „Im ersten Augenblick“ stehen die Texte Werken von Manet, Monet, van Gogh und anderen gegenüber.
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WiSSeNSCHAfT Panorama
PANORAMA WISSENSCHAFT Text: Stephan Cartier
Wohnmobil für Mücken Wer immer demnächst eine Fliege, eine Spinne oder Mücke mit roher Gewalt zu Tode bringt, wird dies fortan mit einem schlechten Gewissen tun müssen. Denn an anderer Stelle, zum Beispiel der Universität Oldenburg, machen sich Wissenschaftler viele Gedanken darum, wie man Insekten sogar dabei behilflich ist, von einem Ort zum anderen zu kommen – lebend!
Medien besser managen
„Irgendwas mit Medien“: So lautet ein trendiger Berufswunsch unter Schulabgängern oder Studenten – und verursacht unter Medien-Profis (vulgo: Journalisten) mittlerweile wahre Allergieanfälle. Doch wer konkret und gezielt die Möglichkeiten digitaler Medien beherrschen will, der findet in einem neuen Studiengang am Wilhelmshavener Standort der Jade-Hochschule eine viel versprechende Möglichkeit. „ManageAnders als in den vier Wänden des Menment digitaler Medien“ wird ab dem komschen sind Insekten an Bächen und Gemenden Wintersemester als Master-Studiwässern gern gesehene Gäste, die das Bio- engang angeboten. Wer sich bewerben will, top im wahrsten Sinne des Wortes lebendig muss sich etwas sputen, bis zum 15. Juli halten. Doch dort, wo Flüsse zum Beispiel müssen die Unterlagen eingereicht sein. begradigt wurden, kann das Flora-FaunaSystem gestört sein. Und hier kommen die Die Hochschule reagiert mit diesem neuen Oldenburger Ökologen um die Biologin El- Projekt auf die gestiegene Zahl an Studienlen Kiel ins Spiel. „Die gewässerspezifische interessenten für den Bereich des digitalen Fauna fehlt oft in ‚kaputten‘, lange malträ- Journalismus und der sozialen Netzwertierten Bächen und kehrt eben nicht imke. In beiden Berufsfeldern gibt es mittlermer von selbst dorthin zurück“, sagt Kiel. weile so spezielle Anforderungen und Aufgaben, dass man diesen Studiengang als Drei Jahre werden die Oldenburger Wis„Kreuzung“ aus verschiedenen Kompetensenschaftler erproben, wie es durch Hölzen kreiert hat. zer, Gräser und andere „Wohnmobile“ möglich ist, intakte Insektenkolonien an Unter anderem wird es um wirtschaftlimarode Gewässer zu bringen und dort wie- che und kommunikationstheoretische Asder anzusiedeln. Das Projekt ist auch ein pekte des Journalismus gehen wie datenAusweis für den Ruf der Oldenburger Öko- basierte Recherche, Eye-Tracking oder das logen, denn immerhin stammt der Auftrag Management mobiler Digitalmedien. Der für die Forschungen vom nordrhein-west- Vorlesungsbeginn steht schon fest: 21. Sepfälischen Landesamt für Natur-, Umwelttember 2015. und Verbraucherschutz.
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Text: Stephan Cartier
KOLUmNe Nachgedacht
Nachgedacht
Michel Foucault
spitzEl im kopf S
chon die Uhr am Handgelenk kann zu einem Zuchtmeister werden. Die ständige Mahnung des diskreten Tickens: „Es wird Zeit, komm‘ in die Gänge!“ Die Steigerung der Selbstbeaufsichtigung kommt in einem ähnlich harmlosen Ding daher und sieht aus wie eine Digitalarmbanduhr, die man auf dem Jahrmarkt beim Enten-Angeln gewinnen kann. Das Gerät registriert fast alles, was der Mensch an Lebenssignalen aussendet: die Pulsfrequenz, die Schritte pro Tag, den Energieverbrauch, die eingenommenen Kalorien… Es sagt einem auch, dass man schlafen gehen sollte – noch bevor man weiß, dass man müde ist. Na dann, Gute Nacht! „Life-Logging“ heißt die Masche, also auf Deutsch deutlich unattraktiver: „Lebensdatenspeicherung“. Ermöglicht wird dies durch kleine, tragbare Computer fürs Handgelenk, für den Gürtelbund oder als Anhängsel um den Hals. Über Sensoren oder durch Eingabe werden sie mit Daten und Zielvorgaben gefüttert und steuern ihren Träger so durch den Tag, dass er seine Benchmarks für Bewegung, Ernährung oder Stoffwechselausscheidung ordnungsgemäß erfüllen kann. Die berühmte Inschrift „Erkenne Dich selbst“ über dem Eingang zum Apollo-
Tempel in Delphi erfährt durch diese neue Form der digitalen Selbstkontrolle eine Radikalisierung, wie sie Generationen von Philosophen seit der so geistreichen Antike nicht unters Volk zu bringen vermochten. Selten konnte der Einzelne so viel über sich wissen, was er nicht zu wissen braucht, wie in unseren Tagen. Die „Sorge um sich“, über die der französische Philosoph Michel Foucault einst als Leitidee eines freies Individuums schrieb, verleitet heute zur Einreise in den schicken digitalen Überwachungsstaat einer Einzelzelle. Deswegen spricht die Lebensführung nach elektronischer Datenanalyse auch für einen leichten Mangel an Selbstbewusstsein, weil man auf diese Weise zu seinem eigenen Führungsoffizier nach guter alter Stasi-Manier wird. Man sitzt auf dem Dachboden des Oberstübchens und belauscht sich: Das Leben der Anderen – was ist das schon gegen mein Leben als ein Anderer?
tige Heimatland natürlich vorausgesetzt. Die Welt steht offen, aber wo kann man hier noch die Tür hinter sich zumachen? Es wäre eine deprimierende Erkenntnis, aber mancher fühlt sich mit dieser totalen Freiheit unbehaglich und möchte sich einem inneren Regime unterwerfen, dessen erklärtes Regierungsziel die optimale Lebensführung ist. Wie die zu erreichen ist, weiß Freund Computer. Letzten Endes lässt man so das Lebensgefühl der Dauerwellness in der Postmoderne hinter sich, bei dem alles gleich gut und gleich schlecht ist. Ja, man kann aus dieser Selbstregulierung sogar einen veritablen Wettkampf des Lebensstils machen.
Die Werbung preist an, dass die „LifeLogging“-Geräte den Abgleich der eigenen Bewegungswerte mit denen anderer Datensammler via Smartphone ermöglichen. Wer hat heute fettärmer gegessen? Wer hat bislang mehr Höhenmeter beim TreppenDieser neue Drang zur Selbstentfremdung steigen geschafft? Der Kampf ums Übermag durch die Suche nach inneren Grenleben wird zum Kampf um den Tagessieg zen geförbeim Kalorienverdert werden, Man sitzt auf dem Dachboden des brauch. Als Belohnachdem Oberstübchens und belauscht sich ... nung winkt der Aufscheinbar stieg in ein neues alle äußeren Zwänge verschwunden sind. Spiellevel. So macht Leben wieder Spaß. ZuMan kann überall hinreisen, man kann almindest, wenn man die Ausgelassenheit eiles denken, man kann alles sagen – gute Ge- nes Wochentreffens bei den Weight Watlegenheiten, genügend Geld und das richchers schätzt.
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KULTURKALeNDeR
KULTURTERMINE
PRemieReNDATeN
................................................... Bremerhaven
15. Mai bis 15. September 2015 ................................................... Bremen 24. 5. (M) G.F. Händel: Oreste. Theater am Goetheplatz 11. 6. (S) The Art of Arriving. Kleines Haus 4. 7. (M) Les Robots ne connaissant pas le Blues oder Die Entführung aus dem Serail. Theater am Goetheplatz 12. 7. (M) Mikolajkova/Carrillo: Die kleine Meerjungfrau (UA). Kleines Haus
................................................... Oldenburg 16. 5. (M) Adrien Boieldieu: La Dame Blanche. Großes Haus 17. 5. (S) Arne Christophersen: Ünner’t Lüchtfüer. Kleines Haus 6. 6. (S) Laura Naumann: Demut vor Deinen Taten, Baby. Kleines Haus 13. 6. (T) Antoine Jully: Der kleine Prinz. Exerzierhalle 24. 6. (S) J.W. Goethe: Die Leiden des jungen Werther. Kleines Haus 27. 6. (M) W.A. Mozart: Le Nozze di Figaro. Großes Haus
30. 5. (M) Giacomo Puccini: La Rondine. Großes Haus (Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel, T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!
feSTivALS 21. 5.–1. 6. Poetry on the Road | 16. Internationales Literaturfestival Bremen. Versch. Spielstätten 6. 6.–14. 6. Oldenburger Promenade | Klassik bis Jazz. Oldenburg und „umzu“ 2. 7.–5. 7. Kidnapping Mozart | Theater Bremen 11. 7.–22. 7. Shakespeare im Park | Festival der bremer shakespeare company. Bremer Bürgerpark 15. 7.–19. 7. Breminale | Musik, Theater und Aktionen. Weserwiesen am Bremer Osterdeich 15. 7.–19. 7. Sommer in Lesmona | Festival der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Knoops Park, Bremen-Lesum 29. 8.–19. 9. 26. Musikfest Bremen
Abkürzungen:
Mädchen und Jungen Mai 17., 28., 30.; Juni
P = Premiere
4., 17.
WA = Wiederaufnahme
Der Kirschgarten Mai 23. (z.l.M.)
UA = Uraufführung z.l.M. = zum letzten Mal w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben Alle Termine ohne Gewähr! Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Terminschluss: 1. Mai
BRemeN ...................................... Theater am Goetheplatz (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Der Liebestrank Mai 15.; Juni 6., 14. (18 h); Juli 14. (z.l.M.) Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Mai 16.; Juni 11. (z.l.M.)
Kleines Haus
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Oedipus Mai 17.; Juni 18. (z.l.M.) Oreste Mai 24. (18 h / P). 27.; Juni 5., 9., 19., Die Zeit der Kirschen Mai 19.; Juni 6., 20., 24. Medea Mai 20., 27., 29.; Juni 14. (18.30 h), 24., 28. (15.30 h); Juli 12., 16. (z.l.M.) 19., 30. Hair Mai 25. (18 h); Juni 7., 27.; Juli 11. Der Idiot Mai 21. (19 h); 7. (18.30 h) Gastspiel Poetry on the Road Eröffnung. Die Schutzbefohlenen Mai 26. Mai 29. (20 h) Endlich Kokain Mai 28.; Juni 17., 26. Operetta international! Mai 31. (15.30 h) 3000 Euro Mai 30.; Juni 12., 25. I’m Your Man Juni 3. (z.l.M.) Faust hoch zehn Mai 31. (18.30 h / z.l.M.) Carmen Juni 13., 18., 21. (18 h), 26.; Juli 2., Aymara Juni 2. 8., 15., 18. World of Reason Juni 3. Die zehn Gebote Juni 16. (18 h / z.l.M.) Maria Stuart Juni 5. (z.l.M.) Im Weißen Rössl Juni 19., 24.; Juli 17. The Art of Arriving Juni 11. (19 h / P), (z.l.M.) 13.+16.+23. (jew. 19 h), 21. (16 h) Die Affäre Rue de Lourcine Juni 18. (18 h) Les Robots ne conaissent pas le Blues Abzählen Juni 22., 29., 30. (z.l.M.) oder Die Entführung aus dem Serail Juli Das Leben auf der Praca Roosevelt Juni 4. (P), 5. (18 h) 27. (z.l.M.)
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KULTURKALeNDeR
Jetzt musst Du springen Juni 28. (18.30 h) Das Bremer Kaffeehaus-Orchester Mai 31. 26. Musikfest Bremen Die Deutsche KamDie kleine Meerjungfrau Juli 12. (18.30 h
(15.30 h / Kleiner Saal)
merphilharmonie Bremen; Maria João
/ P), 14., 15.
Europa Chor Akademie Mai 31. (18 h)
Pires, Klavier; Trevor Pinnock, Dirigent.
11. Philharmonisches Konzert Bremer
Sept. 5.
Moks
Philharmoniker Juni 1., 2.
26. Musikfest Bremen Bremer Philharmo-
Verschwende deine Jugend Mai Ich rufe meine Brüder Juni 2.+6.+7. (jew.
niker; Markus Poschner, Dirigent. Sept. 9. Hélène Grimaud Juni 3. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bre- 26. Musikfest Bremen Janine Jansen, Violimen Juni 4., 10., 11. ne + weitere Mitwirkende. Sept. 10.
20 h), 3.+4.+5. (10.30 h)
12. Philharmonisches Konzert Bremer
musica viva Sept. 12., 13. (15.30+19.30 h)
Ober sticht Unter Juni 26. (19 h / P),
Philharmoniker Juni 15., 16.
26. Musikfest Bremen Swedish Radio Sym-
27.+30. (jew. 19 h)
Jazzidel Juni 20.
phony Orchestra; Michael Schade, Te-
GLOCKE Familienkonzert „Der Karneval
nor; Anna Larsson, Alt; Daniel Harding,
der Tiere“ Juni 21. (11 h)
Dirigent. Sept. 14.
28.+29.+30.+31. (jew. 19 h)
Brauhauskeller
Sinach Juni 26.
Das große Heft Mai 27. Mowgli Juni 4.+21. (jew. 20 h)
...................................... Glocke Tel. 04 21 – 33 66 99 | www.glocke.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Albert Hammond Mai 22. GLOCKE Backstage Besucherführung Mai 23., Juni 13. (jew. 14 h / Foyer) Jethro Tull’s Ian Anderson Mai 24. Festkonzert Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Mai 29.
Bremer Philharmoniker Präsentation der Spielzeit 2015/16. Juni 27. (12 h) Jugendsinfonieorchester Bremen-Mitte & Jugendsinfonietta Bremen Juli 11. 26. Musikfest Bremen „Eine große Nachtmusik“ Aug. 29. 26. Musikfest Bremen Bryn Terfel Aug. 30. 26. Musikfest Bremen Sir Andras Schiff Aug. 31. 26. Musikfest Bremen „Die Schöpfung“ B‘Rock – Belgian Baroque Orchestra Ghent; Collegium Vocale Gent; Solisten; René Jacobs, Dirigent. Sept. 2.
...................................... bremer shakespeare company Tel. 04 21 - 50 03 33 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)
Theater am Leibnizplatz Wie es euch gefällt Mai 15., 23.; Juni 26. Komödie der Irrungen Mai 16.; Juni 5., 20. Bash – Stücke der letzten Tage Mai 17.; Juni 21. (z.l.M.) Prunk und Pleite einer Unternehmerdynastie Mai 19. (P), 29.; Juni 4., 9., 22.; Juli 1. König Lear Mai 20.; Juni 6.
Staatlich anerkannte Privatschule mit Kindergarten, Grundschule, integrierter Gesamtschule und gymnasialer Oberstufe Alle weiteren Infos erhalten Sie im Internet: www.gut-spascher-sand.de Gut Spascher Sand Privatschule gGmbH I Spasche 1 I 27793 Wildeshausen I Telefon: 04431.94860 I info@gut-spascher-sand.de
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kulturkalender
Mario und der Zauberer Mai 21.
Thriller – live Dez. 12. (20 h) + 13. (15 h)
Maria Stuart Mai 22.; Juni 25.; Juli 11.
Schwanensee – Bolschoi Belarus Dez. 15.
Wie es Will gefällt Mai 24.
(19 h)
Romeo und Julia Mai 27.; Juni 10.
Poetry on the Road Mai 30.
...................................... DKV-Residenz in der Contrescarpe
Eurydike trennt sich Mai 31.
Tel. 04 21 - 3 22 90
Shakespeares Könige. Mord Macht Tod. Mai 28.
...................................... Kulturkirche St. Stephani www.kulturkirche-bremen.de Kartenbestellungen Tel. 04 21 – 30 22 42 (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) 50 Jahre Beckerath-Orgel an St. Stephani: Olivier Messiaen: Werke aus
Wassergeräusch Juni 7.
„L’Ascension“ u. a. Ulfert Smidt (HannoAlexandre Zindel Autoharpsinger. Juni 18. ver), Orgel. Mai 17. (19.30 h) (19 h) 50 Jahre Beckerath-Orgel an St. Stephani:
Bestie Mensch Juni 12.
Weltklassik am Klavier (jew. 17 h)
Ein Sommernachtstraum Juni 3.
Hamlet Juni 19.
Olivier Messiaen: Messe de la Pentecôte Phantasie & Phantasiestücke Mit Kathari- (Pfingstmesse). Christof Pülsch (Bielena Treutler. Mai 31. feld), Orgel. Mai 23.
Der Sturm Juni 27.
Italienreise Mit Jae Won Cheung. Juni 28.
Bremer Orgelsonntag: „…über b-a-c-h“
Schachnovelle Juli 3
Romeo und Julia Mit Duo Tsuyuki & Ro-
Werke von C.P.E. Bach, J.C. Bach,
senboom. Juli 26.
J.S. Bach, Krebs, Merkel und Piutti. Wolf-
Chopin pur! Mit Boyang Shi. August 30.
gang Baumgratz, Orgel. Mai 31. (14 h).
La Strada-Gala Juni 13.+14. (jew. 20.30 h)
Shakespeare im Park (Melcherswiese/Bürgerpark) Wie es euch gefällt Juli 15. (20 h) Komödie der Irrungen Juli 16. (20 h) Wie es Will gefällt Juli 17. (20 h) König Lear Juli 18. (21 h) Ein Sommernachtstraum Juli 19. (18 h)
...................................... Musical Theater Bremen
...................................... Club Moments Vor dem Steintor 65 | Tel. 04 21 – 7 92 66 33 www.club-moments.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) „on the jazzy side of pop“ Felix Elsner: The Music of Bob Marley Mai 17. Chameleons Vox im Rahmen ihrer „We Are All Chameleons Farewell Tour“. Mai 20. Moments of Blues & Boogie: Heggen – Maass – Pertiet / b.live Mai 22. jazzmoments / MIB: Reverend Joe – Support: Time ist Monkey. Mai 27. jazzmoments / MIB: MibNight SIENTO Juni 19. Moments of Blues & Boogie: Henning Pertiet – Jan Preston Juli 7
Tel.: 0421 - 33 37 555 Tickets: www.musicaltheater-bremen.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Tina – The Rock Legend – Das Musical Mai 16. Deutsche Flippermeisterschaften 12. bis 16. Juni (ganztägig) Billy Ocean Juni 20. Anastacia & Bremer Philharmoniker Juni 23. ...................................... Conni – das Musical Sept. 27. (11+14 h) Unser Lieben Frauen Kirche Vivancos: Dancing Kings Okt. 24. Kirchhof 27 Deine EigenArt Nov. 22. (10–18 h) Orchester Sinfonia Concertante Ein KonRené Marik Dez. 10.
Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de
zertabend für Dietrich Bonhoeffer. Hindemith: Trauermusik für Viola und Streicher; Thorsten Encke: „Cantus in memoriam Dietrich Bonhoeffer“ (UA); Mendelssohn: „Reformationssinfonie“. Mai 31. (19 h). Tickets: 01 70 – 900 77 42 oder per E-Mail: info@sinfoniaconcertante.de Infos: www.sinfoniaconcertante.de
Eintritt frei, Spende erbeten Music is my life Ein Abend voll musikalischer Überraschungen. Musikerinnen und Musiker, allesamt Lehrende an der Bremer Volkshochschule, zeigen Kostproben ihrer Kunst. Juni 6. (19 h) 50 Jahre Beckerath-Orgel an St. Stephani: Olivier Messiaen: Livre d’orgue Programmatischer Zyklus zu biblischen Themen. Markus Manderscheid (Wolfenbüttel), Orgel. Juni 13. Gamelan und umzu Neue Musik auf Bronze und Eisen mit den beiden Bremer Gamelangruppen „Arum Sih“ und „Gamelan Kancil“. Juni 21. (17 h) Zum 500. Geburtstag von Teresa von Ávila (Teresa de Jésus): Vertonungen verschiedener Komponisten. Mit Azucena López, Sopran; Karina Azizova, Klavier. Juni 27. „Vieja Vitrola“ Tango mit dem Duo Fischy Greco aus Argentinien. Juni 30. 50 Jahre Beckerath-Orgel an St. Stephani: Jens-Peter Enk (Wuppertal), Orgel. Werke von J. S. Bach, Bedard, Boellmann, Mullet und Tambling. Juli 5. Mikis Theodorakis: Canto General Oratorium für Soli, Chor und Orchester. Maria Farantouri & Petros Pandis; Dirigent: Tim Günther. Juli 12., 13. (jew. 20 h)
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AutoHarpSinger Folk, Chansons, Blues
Last Of Songs: Irit Dekel und Eldad Zitrin Juni 3. Sormeh Juni 4. und Gesang. Sept. 17. Solo Piano: Henning Schmiedt Juni 5. Musik der Bremer Komponistin Ursula Görsch Kantate „Menschen ohne Welt“ Uli Beckerhoff Quartet Juni 6. Lucerne Jazz Orchestra Juni 11. (Uraufführung); „Orientalischer Zyklus“ Bremer Barockorchester Juni 12. (erste vollständige Aufführung). Dirigent: Kleine Sommernacht der Lieder Juni 13. Tim Günther. Sept. 19. (19 h) Amaryllis Quartett Juni 14. (17 h) Saltarello: Silver Piano Trio Juni 17. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Meret Becker Juni 19. swb-Kundencenter residenz@sendesaal: Das Bremer Konzert Sögestraße/Am Wall Juni 20. (im Fachberatungsbereich Telekommuni- Quercus Juni 23. Abschlusskonzert des Dirigentenforums kation im Erdgeschoss) Juli 10. Tel. 04 21 – 83 11 41 (LeseArt)) Engstfeld/Weiß Quartett Juli 17. Tel. 04 21 – 34 31 70 (bremer hörkino) Jugendbarockorchester Michaelstein Auhörkino (20 h): gust 9. (16 h) Juni 3.: „Rechtsweg ausgeschlossen? und Lieder. Alexandre Zindel, Autoharp
Mercedes-Benz Argentina – ein Präzedenzfall“ von Gaby Weber Sept. 2.: „Das Ehebruchskind. Die Geschichte um ein Millionenerbe“ von Charly Kowalczyk LeseArt (19.30 h) Mai 28.: „Rastlos treibts mich um im engen Leben...“ Ein Vortrag über Annette von Droste-Hülshoff von Christine Holzner-Rabe Juni 18.: Ein schaurig schöner Leseabend mit Martin Baum mit „Klassikern“ der Weltliteratur.
...................................... Sendesaal Bremen Bürgermeister-Spitta-Allee 45 Tickets: Tel. 04 21 – 33 00 57 67 info@sendesaal-bremen.de www.sendesaal-bremen.de (Beginn, w.n.n.a.: 20 h)
kulturkalender
...................................... Wilhelm Wagenfeld Haus Am Wall 209 | Tel. 04 21 – 33 999 33 www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de Sammlung 1: Wilhelm Wagenfeld und Jenaer Glas Bis 30. August
...................................... Museen Böttcherstraße Paula Modersohn-Becker Museum Tel. 04 21 – 33 88 222 www.museen-boettcherstrasse.de „Ungeheuerliche Farbwunder“ – Wilhelm Morgner. Malerei 1910–1913 Bis 14. Juni Lili Fischer. Landschaften 28. Juni bis 20. Sept.
...................................... Kunsthalle Bremen Am Wall 207 | Tel. 04 21 – 329 08-0 Di 10-21 h, Mi-So 10-18 h – ab 2. Juli Mi-So 10-17 h Emile Bernard & Grafik der Nabis Bis 31. Mai Enlight my Space 4. Juli bis 11. Okt. Thomas Hirschhorn Ab 5. Sept. Was siehst DU? Eine Ausstellung für Entdecker Bis 9. Aug. Kunstwerke erfassen Führung und Gespräch für Menschen mit Sehbehinderung. 7. Juli (18.30 h) Lange Nacht der Musik Mehr als 40 Kurzkonzerte. 11. Juli (19 h) Filmvorführungen Enlight my Space-Ausstellung. 7. Juli und 25. Aug. (18.30 h)
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Am Wall 208 | Tel. 04 21 – 32 72 00 Rohrer/Erdmann/Möbus/Courtois Mai 16. www.marcks.de | Di-So 10-18 h Saltarello: Alexander Kim Mai 21. Christian Helwing: Marcks und das MuseCyminology Mai 22.
um Bis 2. Aug.
Shai Maestro Trio Mai 23.
Liebfriede Bernstiel zum Hundertsten Ein
Rembrandt Frerichs Trio Mai 29.
Überblick: Sieben Jahrzehnte Keramik. Bis
Sinfonia Insieme: Eindeutig Vielfältig
2. Aug.
Mai 30.
Rachel Kohn – zwischenzeitlich Installati-
Ensemble New Babylon Juni 2. (19.30 h)
on von Objekten aus Ton Bis 2. Aug.
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kulturkalender
...................................... ...................................... Übersee-Museum Bremen Projektraum 404 Bahnhofsplatz 13 | Tel. 04 21 – 16 03 81 00 www.uebersee-museum.de Faszination. Ferne. Asien. Ozeanien. Afrika. Amerika.
...................................... Focke-Museum Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Tel. 04 21 – 699 600-0 www.focke-museum.de Auguste-Papendieck-Preis der Sparkasse Bremen: Lutz Könecke. Gefäße für ein besseres Leben. Bis 14. Juni In Tune. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Fotografien von Julia Baier. 5. Juli bis 13. Sept.
...................................... Jo Gross Galerie
Hegelstraße 38, Kulturnetz e.V. Do-Fr 16-19 h, Sa-So 14-17 h
Kaffee & Konzert Der Musical-Sommerhafen. Juni 28.; Juli 12., 26.; Aug. 9., 23.; Sept. 6. (jew. 15 h)
Chasing a Ghost – Stephane Leonard Bis
...................................... Hafenmuseum Speicher XI
24. Mai
Am Speicher XI 1
Ausstellungsreihe Abstrakte Comics: He-
www.hafenmuseum-speicherelf.de
catombe-Kollektiv (CH) 13. Juni bis 12.
Willkommen@HotelGlobal Interaktive
Juli
Sonderausstellung. Bis 18. Okt.
www.kulturbuero-bremen.de
Huet (F) Hopkins (UK) 12. Sept. bis 4. Okt.
...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Overbeck-Museum Tel. 04 21 - 66 36 65 LOGBUCH Tägl. 11-18 h (außer Mo) in der Überseestadt Konsul-Smidt-Straße 8q Tel. 04 21 - 69 19 38 41 www.logbuchladen.de (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) „Gewalt im Alltag“ Ein Abend mit Miriam Wurster. Mai 28.
25 Jahre Overbeck-Museum! Höhepunkte der Sammlung. 12. Juli bis 4. Okt.
...................................... Kulturbüro Bremen Nord Tel. 0421 – 65 48 48 www.kulturbuero-bremen-nord.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Kohlhökerstraße 17 | www.jogross.de
Christian Brückner liest David Vanns
Mi-Fr 15-19 h; Sa 11-16 h
„Goat Mountain“ Juni 25. (Speicherbühne/
Nach der Natur: Botanica Keramik von
Speicher XI).
Petra Wolf + Malerei von Manuela Rose.
Kito
„Verschwunden in Deutschland“ Lesung
Bis 20. Juni
mit Imke Müller-Hellmann. Juli 16.
Hotel Bossa Nova Mai 16. Armando Quattrone Mai 22. Sara Jane Mai 29. Die bösen Schwestern Mai 30. Comedy Club Sept. 5. Ingo Insterburg & Der Black Sept. 12.
Raum und Figur Rainer Janssen, Landschaftsmalerei + Karin Dornbusch, Skulptur + Objekte. 1. Juli bis 18. Okt.
...................................... Städtische Galerie Bremen
...................................... GOP Varieté-Theater Bremen Am Weser-Terminal 4 Tel. 04 21 – 89 89 89-89 (Beginn jew. Mi. u. Do. 20 h, Fr. u. Sa.
Buntentorsteinweg 112
18+21 h, So. 14.30+17.30 h)
Tel. 04 21 - 361 58 26
FUNtastisch bis Juli 12.
www.staedtischegalerie-bremen.de
Ladies Night Juli 22. bis Sept. 13.
Di-So 12-18 h
Tickets schon ab 29 Euro und inkl. Menü Im Rausch – Vergärungsprozesse in Kunst ab 39 Euro. und Bier. Mit Kunst-Biergarten am Werdersee. 31. Mai bis 23. August
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Rotes Kreuz Krankenhaus
www.HafenRevueTheater.de
Tel. 04 21 – 55 99-0 | tägl. 7-19.30 h, Sa-
Liebe, Last & Fracht HafenRevue. Mai 24.
So+Feiertage 7.15-9.30 h + 14.30-18.30 h
(20.15 h)
Ans Licht! Kunst aus dem Magazin der
Sehnsucht nach dem Hafen Liebe, Last &
Städtischen Galerie Bremen. Bis 13. Sept.
Fracht 2. Mai 28. (20.15 h)
...................................... Haus Kränholm Auf dem Hohen Ufer 35/35a 28759 Bremen Tel. 04 21 - 69 21 28 10 | www.kraenholm.de Ein lyrischer Spaziergang durch den Kränholm-Skulpturengarten mit anschließendem „Early-Night-Snack“ im Kunstcafe. Rezitation: Frank Suchland. Juli 2. (18 h) Voodoo Child – Open Air Pikantes aus Soul, Funk, Blues & Jazz. Klaus Möckelmann, Hammond B3; Mia Guttormsson, Gesang; Mark Wetjen, Schlagzeug; Christian Gorecki, Bass. Aug. 30. (16.30 h)
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kulturkalender
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . WORPSWEDE Burg Blomendal ...................................... Auestr. 9 Neuer Worpsweder www.feuerundwein-bremen.de Feuer & Wein auf Burg Blomendal Kunstverein NWWK
HAGEN
in der Galerie Village, Bergstraße 22 tägl. 10-20 h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deanna Sirlin Upended. Bis 14. Juni. Harald Finke: DialogZeichen. 5. Juli bis Schloss Schönebeck H&W weserevents präsentiert in enger Ko- 30. August. Vernissage am 5. Juli (15 h) operation mit Schloss Schönebeck den ...................................... neuen Event im Bremer Norden am und im Schloss Schönebeck mit Klassik, Blues, Die Worpsweder Museen Tel. 0 47 92 - 39 68 Latin, Jazz, Theater, Licht und Genuss! www.worpswede-museen.de www.weserevents.de 1. Schönebecker Schloss-Spiele 11./12. Juli bis 14. Juni: Frühjahrsausstellungen 2015 Henk Helmantel Große Kunstschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Worpswede „Treffpunkt Worpswede“ Barkenhoff HAVEN HÖÖVT Vegesack Margaret Kelley Worpsweder Kunsthalle Kunstschaufenster Heini Linkshänder Haus im Schluh Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de Wind, Wasser und Mee(h)r Arbeiten von Bärbel Kock mit regelmäßig wechselnden Künstlern. 9.30 – 20 h
Tel. 0 47 46 - 60 43 | www.burg-zu-hagen.de Veranstaltungen (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) BURG ON TOUR Fahren Sie mit uns einen Tag in das Wendland und erobern Sie mit dem Fahrrad die 26. Kulturelle Landpartie® Wunde.r.punkte. Mai 23. (8-20 h) Autorenlesung: Adnan Maral – Ein türkisches Bekenntnis zum Deutsch-Sein Juni 16. Gesellschaftspolitischer Vortrag: Erfolgsfaktor Wertschätzung. Freiherr Moritz Knigge Juli 10. Sommerabend auf dem Burghof mit dem Sinfonischen Blasorchester Wehdel. Aug. 16. (19 h)
15. bis 17. Mai (ab 17 h)
LILIENTHAL ...................................... Kunstschau Trupe 6 www.kunststiftung-lilienthal.de Di-Sa 14-18 h, So 10-18 h oder nach Vereinbarung Faszination Nordsee Das Meer als Lebensader. Bis 11. Okt.
...................................... Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen
SPIELZEIT 2015/2016
NEUE ABOS IM THEATER BREMEN! Der Vorverkauf für alle Abonnements der neuen Spielzeit beginnt am 1. Juni
FISCHERHUDE ...................................... Otto-Modersohn-Museum In der Bredenau 95 | Tel. 0 42 93 - 328 tägl. 10-18 h www.modersohn-museum.de Otto Modersohn (1865-1943). Eine Ausstellung aus Anlass seines 150. Geburtstages. Bis 20. Sept.
...................................... Fischerhuder Keramiktage www.fischerhuder-keramiktage.de 12. und 13. September im Garten von Buthmanns Hof (11-18 h)
Informationen zu allen Abonnements finden Sie unter www.theaterbremen.de/abos, im Spielzeitheft, bei Jane Weihert im Abonnementbüro oder telefonisch unter 0421 . 3653 - 344 von Dienstag bis Freitag zwischen 14 und 18 Uhr und am Samstag von 11 bis 14 Uhr.
foyer 68
kulturkalender
VERDEN
Ausstellungen: Malweiber Künstlerinnen im Schatten von Paula Modersohn-Becker. Bis 5. Juli ...................................... burgomenta 1 Bildhauerausstellung mit 7 Domfestspiele Verden ausgewählten Künstlerinnen des BBK Sta- Gelände des WSV Verden e.V., de-Cuxhaven. 12. Juli bis 6. Sept. Am Dithmarsberg 1 Tickets: www.nordwest-ticket.de Informationen: www.domfestspiele-verden.de Allersymphonie – Konzert am Fluss KlasTourist-Info: Tel. 0 47 61 – 987-142 sisches Freiluftkonzert. Junges Philharmonisches Orchester Niedersachsen mit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christiane Artisi, Henrike Henken und Samuel Franco (Gesang). Aug. 1. (19.30 h) Am Vörder See
BREMERVÖRDE
Mittelalterfest Juni 12. (17-22 h), 13. (11-22 h), 14. (11-18 h) 2. Vörder Seefest Aug. 29. (12-19 h), 30. 10.30-19 h) Seebühne am Vörder See Konzertabend mit der Queen-Cover-Band „MerQury“ Aug. 29. (19 h)
ACHIM ...................................... Kunstverein Achim e.V. www.kunstverein-achim.de/ausstellungen im Haus Hünenburg, Schwedenschanze 39, 28832 Achim (So 14-17 h) Lothar Bührmann: „Passmaauf“ Neue Cartoons. Bis 5. Juli Peter Boué Zeichnungen. 6. Sept. bis 29. Nov. – Vernissage 6. Sept. (11.30 h) im Haus Hünenburg Schwedenschanze 39, 28832 Achim (So 14-17 h) und im Rathaus, Obernstraße 38, 28832 Achim (geöffnet werktags zu den allg. Öffnungszeiten) made in achim Mitgliederausstellung. 19. Juli bis 30. Aug. – Vernissage 19. Juli (11 h, Rathaus Achim)
Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de
THEDINGHAUSEN ...................................... 8. Thedinghauser Kunsttage
SYKE ...................................... Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst www.syker-vorwerk.de Mi 15-19 h, Sa 14-18 h, So+Feiertage 11-18 h Gerd Kadzik „Gegen das Vergessen“. Bis 14. Juni KIMCHI – Südkorea/Deutschland. 5. Juli bis 30. Aug.
DELMENHORST
...................................... Städtische Galerie Delmenhorst
„Meer und mehr“ in der Rathausscheune, Schloss Erbhof, Baumpark, Haus auf der Wurth, Kirche. – Malerei, Bildhauerei, Grafik, Fotografie, Musik und satirische Führung durch Pago Balke. 20. Juni (14-19 h); 21. Juni (11-18 h)
Tel. 0 42 21 – 141 32 www.staedtische-galerie-delmenhorst.de Spurenlese Künstlerporträts fotografiert von Angelika Platen / Dokumente aus dem Archiv Marzona. Bis 18. Juni Zustandsbericht Ane Mette Hol / Jan Schmidt. 11. Juli bis 6. Sept. – Eröffnung: 10. Juli (20 h)
SCHWARME
GANDERKESEE
...................................... ...................................... Kulturzentrum KulturHaus Müller Robberts Huus Ring 24 | Tel. 0 42 22 – 44 444 Hoyaer Str. 2 | Tel. 0 42 58 – 98 35 74 www.robberts-huus.de Cladatje Klezmermusik mit der Gruppe Cladatje aus Ottersberg. Juni 20. (19 h) Irischer Abend Die Gruppe Finnegan spielt Fine Irish Pub-Music. Juli 11. (19 h)
(regioVHS Ganderkesee-Hude) www.kulturhaus-mueller.de between Malerei von Gisela Fox-Düvell und Skulptur von Ulrich Fox. Bis 14. Juni
OLDENBURG
HOYA
...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oldenburgisches Staatstheater Tel. 04 41 – 22 25 111 Schloss Hoya Spiegelungen am Schloss Hoya 31. Mai bis (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) 28. Juni, jew. Sa./So. 14-16 h
Großes Haus
Der Idiot Mai 15.; Juli 17. La Dame Blanche Mai 16. (P), 20., 28.; Juni 4., 13., 20., 30.; Juli 5. (18 h), 10., 16. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Evita Mai 19., 24. (15 h), 25., 26., 31.; Juni 19. 30. TANZtheater Falstaff Mai 21. INTERNATIONAL 2015 Mosaik in der Nacht/Jurassic Trip Mai vom 3. bis 13. September. Aktuelle Infos ab 22., 27., 30.; Juni 3., 17., 28. (15 h); Juli 14. Anfang Juli unter www.tanztheater-inter- Hercules Mai 23.; Juni 5., 14. (z.l.M.) Pinocchios Abenteuer Mai 29.; Juni 21. national.de
HANNOVER
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kulturkalender
Protestsong Mai 28. ...................................... Scary Opera Mai 31. Landesmuseum für Kunst Tschick Juni 4.+5.+9.+10.+15.+ 17. (jew. 10.30 und Kulturgeschichte h), 6., 7., 12. Schloss | Tel. 04 41 – 2 20 73 00 Der kleine Prinz Juni 13. (16 h / UA), www.landesmuseum-oldenburg.nie14.+21. (jew. 16 h), 16.+23.+24. (jew. 11.30 h) Kleines Haus dersachsen.de Poetry Slam Juni 19. (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Di-So 10-18 h Alltag & Ekstase Mai 15., 29.; Juni 9., 13.; Martin Luther und die Welt der Bilder Bis Juni 19., 25., 27.; Juli 11., 16. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12. Juli Die schönste aller Welten Mai 16. Verein der Musikfreunde Karima Duchamp „The visible | The inviÜnner’t Lüchtfüer Mai 17. (18.30 h / P), Oldenburg e. V. sible“ 31. Juli bis 13. Sept. 24. (18.30 h), 25., 28.; Juni 4., 11., 14. (18.30 www.musikfreunde-oldenburg.de h), 20., 26.; Juli 5. (15 h) Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus“: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Emilia Galotti Mai 19., 21., 23.; Juni 16. Tamara Stefanovich spielt Werke von Landesmuseum Natur und Supergute Tage Mai 20. Bach/Busoni, Liszt, Rachmaninow, LigeDer Vetter aus Dingsda Mai 22.; Juni 3., 7. ti. Oldenburgisches Staatstheater, Kleines Mensch Tel. 04 41 – 92 44-300 | Di-Fr 9-17 h, Sa + (18.30 h) Haus. Mai 24. (11.15 h). Karten: TheaterSo 10-18 h Christopher Street Day-Gala Mai 30. kasse Tel. 04 41 – 22 25 111 www.naturundmensch.de Demut vor deinen Taten, Baby Juni 6. (P), Ein Leben in Netzen Warum wir ohne 12., 17.; Juli 7., 10., 14., 17. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nicht sein können. Ab 9. Mai Die Leiden des jungen Werther Juni 24. Oldenburger Kunstverein Böser Wilder, friedlicher Wilder Wie Mu(P), 28. (18.30 h) www.oldenburger-kunstverein.de seen das Bild anderer Kulturen prägen. Operngala Vorhang zu Juli 18., 19. (18 h) Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h 13. Juni bis 13. Sept. Robert Elfgen „hören was zu sehen“. Bis 2. Exerzierhalle August ...................................... (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Drei Tage in der Hölle Mai 17., 22., 24., 25. Porträt in der Fotografie Sammlung Nie- Horst-Janssen-Museum dersächsische Sparkassenstiftung. 4. Sept. (z.l.M.) Tel. 04 41 – 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h bis 1. Nov. Indien Mai 19. (z.l.M.) www.horst-janssen-museum.de Gift. Eine Ehegeschichte Mai 21. Salvador Dalí – Illustrator Der geniale Das Zauberwort Mai 25. (10.30+12.30 h) Spanier und die Weltliteratur. Bis 6. Sept. Buddenbrooks Juni 18., 26. Deca-Deci/L’Arlesienne Juni 25. (z.l.M.) Le Nozze di Figaro Juni 27. (P); Juli 1., 4., 8., 11., 15.
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kulturkalender
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RASTEDE ...................................... Palais Rastede
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DANGAST ...................................... Franz Radziwill Haus
Sielstraße 3 | 26316 Dangast www.radziwill.de | Mi-Fr 15-18 h; Sa, So+Feiertag 11-18 h Tel. 0 44 02 - 8 15 52 | Mi-Fr + So 11-17 Franz Radziwill „Der Kosmos kann zerUhr stört werden, der Himmel nicht.“ Bis 10. www.palais-rastede.de Bildhauerwerkstatt – reloaded 17. Mai bis Jan. 2016 12. Juli Maike Kloss Malerei. 26. Juli bis 13. Sept. Wolfgang Nebel „In or out.“ 19. Juli bis 6. Sept. ...................................... „Rast-los“ Ausstellung zum Kunstpreis Ostfriesisches der Gemeinde Rastede. 11. Okt. bis 13. Dez. – Abgabe der Arbeiten bis spätestens Landesmuseum Emden 17. Aug.; Infos unter www.rastede.de Rathaus am Delft, Brückstraße 1 Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 10-18 h www.landesmuseum-emden.de Sonderausstellung Made in China – Porzellan und Teekultur im Nordwesten Bis 23. August
EMDEN
Sonderausstellung Horizonte. Bilderwelten von Hermann Buss. 1995-2015 13. Sept. bis 15. Nov. Sammlungsausstellung mit den Abteilungen Neue Galerie und Emder Rüstkammer durchgehend
...................................... Pelzerhäuser11+12 Pelzerstraße 11+12 | Di-So 11-18 h Sonderausstellung Licht und Farbe Elisabeth Tatenberg und Ella Koopman. Bis 12. Juli Sonderausstellung Lichtblicke – Die Fotogruppe Emden 26. Juli bis 29. Nov.
...................................... Kunsthalle Emden Tel. 0 49 21 - 97 50 0 www.kunsthalle-emden.de Di-Fr 10-17 h (jeder 1. Di 10-21 h). Sa, So, Feiertage 11-17 h Paul Klee! Meisterwerke aus der Kunstsammlung NRW 21. März bis 12. Juli Zeitreise. Die Sammlung von 1904 bis 2014 18. Juli bis 20. Sept.
BREMERHAVEN ...................................... Stadttheater Bremerhaven Tel. 04 71 – 49 00 1
Großes Haus (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Adam Zero/Die Vier Jahreszeiten Mai 16., 23.; Juni 4. West Side Story Mai 17., 25.; Juni 12., 18., 26. Eff-Sch-Tschq & Wumms-Apparat Mai 18.+27. (jew. 10.30 h), 20. (10+11.30 h). Ab 4 J. Mutter Courage und ihre Kinder Mai 22., 31.; Juni 14. (15 h)., 17., 20., 25.; Juli 1. Zar und Zimmermann Mai 24. (15 h); Juni 3., 27. (z.l.M.) Drums Mai 29. La rondine (Die Schwalbe) Mai 30. (P); Juni 6., 17., 19., 28., Juli 2. Abenteuer Klassik Juni 7. (11 h) 7. Sinfoniekonzert Juni 8. (20 h), 9., 10. Abschlusskonzert „Klangradar“ Juni 13. Ballettgala Juni 24. 3. Familienkonzert Juni 28. (11 h) 8. Sinfoniekonzert Juli 6. (20 h), 7., 8. 1. Sinfoniekonzert Sept. 7. (20 h), 8. Eröffnungsgala Sept. 12. Theaterfest Sept. 13.
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: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz
Focke Museum, Lutz Könecke
Die in London lebende dänische KünstKünst lerin Sidsel Meineche Hansen stellt eine Auswahl ihrer Werke bis zum 28. Juni zeitgleich in der Temporary Gallery, Köln und im Künstlerhaus Bremen (Am Deich 68) aus.
Notizen aus Galerien und Museen Mit neuen Projekten und einem vielfältigen Programm ist das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven in sein Jubiläumsjahr zum zehnjährigen Bestehen gestartet. Die Einrichtung, die sich auch an der „Langen Nacht der Kultur“ in Bremerhaven am 13. Juni beteiligt, feiert am 8. August ein großes musikalisches Geburtstagsfest am Neuen Hafen. Für den November ist ein Bürgerfest geplant.
...................................... Im Oldenburger Edith-Russ-Haus für Medienkunst läuft bis 16. August eine Doppelausstellung der Künstler Nevin Alada und Leopold Kessler. Unter dem ironischen Titel „Repairing the City“ (Die Stadt reparieren) geht es um Fragen des öffentlichen und privaten Raumes in der Stadt.
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Bilder zum 2. Weltkrieg des Künstlers Gerd Kadzik sind bis 14. Juni im Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst unter dem Titel „Gegen das Vergessen“ zu sehen. Der in Affinghausen im Landkreis Diepholz lebende Maler und Grafiker arbeitet mit unterschiedlichen Techniken und greift sowohl gesellschaftliche als auch historische Themen auf.
Die Jubiläumsausstellung aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Galerie Moder- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ne in Bad Zwischenahn kann noch bis zum Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens 5. Juli besucht werden. richtet das Overbeck-Museum in Bremen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vegesack eine Sonderausstellung aus. Vom 12. Juli bis 4. Oktober wird eine Auswahl 19 Bremer Museen öffnen am 30. Mai von der Werke präsentiert, die während dieser 18 bis 1 Uhr bei der traditionellen „Langen Zeit zu sehen gewesen sind. Zuvor stellen Nacht“ ihre Türen. Unter dem Motto „Bedie drei Bremer Künstlerinnen Eva Boehgegnungen“ bieten die Häuser ein buntes me, Christine Böttger und Ina Overbeck Veranstaltungsprogramm an. Arbeiten ihres langjährigen Schaffens aus. „Der Blick zurück“ läuft bis zum 28. Juni.
...................................... An den fünf Sonntagen vom 31. Mai bis 28. Juni (14-16 h) ist auf Schloss Hoya eine Ausstellung mit Malerei, Textil, Bildhauerei und Fotografie zu sehen.
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(kom) Die Tonobjekte von Lutz Könecke, aktueller Preisträger des Auguste-Papendieck-Preises der Sparkasse Bremen, sind kompromisslos klar. Der Künstler formt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . und montiert sie in seinem Atelier in Großenrode nahe Göttingen. Wie selbst. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vom 27. Juni bis 25. Oktober zeigen 15 bewusst sich dieser Gefäßkeramiker in Meisterschülerinnen und -schüler der seinem Metier bewegt, zeigt bis 14. Juni Noch bis zum 23. August ist die (ausgeHochschule für Künste Bremen ihre Arbei- die Ausstellung „Lutz Könecke: Gefäße für sprochen sehenswerte) Sonderausstellung ten im Rahmen einer Abschlussausstellung ein besseres Leben“ im Focke-Museum „Made in China – Porzellan und Teekulin der Weserburg. Zur Eröffnung am 26. Bremen (Foto). tur im Nordwesten“ des Ostfriesischen Juni wird der Karin Hollweg-Preis 2015 Landesmuseums Emden im Rathaus am verliehen. Meist setzt der 42-Jährige seine Objekte Delft geöffnet. Die Exponate werden durch aus zwei auf der Töpferscheibe gedrehten Mitmach-, Film- und Hörstationen attrak- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elementen zusammen. Bei anderen Stütiv ergänzt. cken überzeugt er als Meister der Glasuren. Seit 2000 begleitet die Fotografin Julia Dann leuchten seine Objekte kobaltblau, Baier die Deutsche Kammerphilharmonie türkisfarbig oder ochsenblutrot. Farbnasen Bremen auf ihren Reisen und Konzerten. sind gewollt, haarfeine Risse auch. Könicke Das Bremer Focke-Museum stellt vom 5. erforscht den Raum: „Letztendlich geht es Juli bis 13. September eine Auswahl von immer um das Verhältnis von Innen und zumeist noch unveröffentlichten Arbeiten Außen.“ Klar geht dabei viel zu Bruch, sagt aus (Foto). Kuratorin Uta Bernsmeier: „Der Keramiker plant und hofft. Das Feuer entscheidet.“ Focke Museum, Foto: Julia Baier
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KULTURfORUm
: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz
„tutti pro-Orchesterpatenschaft“
Nachrichten aus Bremen und der Region Die bundesweit 50. „tutti pro-Orchesterpatenschaft“, abgeschlossen zwischen den Bremer Philharmonikern und dem Jugendsinfonieorchester Bremen Mitte der Musikschule Bremen (JSO), ist durch eine Urkunde feierlich besiegelt worden (Foto). Die Patenschaften werden durch die Deutsche Orchestervereinigung (DOV), Jeunesse Musicale Deutschland (JMD) und den Verband deutscher Musikschulen (VdM) vermittelt. Dadurch soll die Förderung des musikalischen Nachwuchses nachhaltig unterstützt werden.
Lyrik aus aller Welt und stellt Poesie auf internationalem Niveau vor. Angesagt haha ben sich Weltautoren wie Jan Wagner, Durs Grünbein, Michael Krüger, Bei Dao, Nora Gomringer, Gerhard Rühm, Nicolas MahMah ler oder Marion Poschmann. Das Festival wird am 29. Mai (20 h) im Theater Bremen eröffnet. – www.poetry-on-the-road.com. Tickets: Buchhandlung Geist.
...................................... Zur Erinnerung an den in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs ermordeten Theologen Dietrich Bonhoeffer hat das Bremer Orchester Sinfonia Concertante einen Kompositionsauftrag vergeben. Thorsten Enckes „Cantus für Dietrich Bonhoeffer“ wird am 31. Mai (19 h) in der Kirche Unser Lieben Frauen in Bremen uraufgeführt.
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Mit einem Abend über die Märchen von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Christian Andersen wird die Reihe „Erfahren, woher wir kommen – GrundDer Jeanette Schocken-Preis – Bremerschriften der europäischen Kultur“ am havener Bürgerpreis für Literatur 2015 3. Juni (19 Uhr) in der Zentralbibliothek geht an Gerhard Roth. Der 1942 in Graz Bremen (Am Wall) fortgesetzt. Es liest geborene Schriftsteller wird damit für sein Gerd Wameling, Kommentierung: Hanjo Gesamtwerk und den 2011 erschienenen Kesting. Band „Orkus. Reise zu den Toten“ ausgezeichnet. ......................................
...................................... Schwankhalle und Theater Bremen veranstalten vom 21. bis 26. Mai das Festival „Outnow!“ für den internationalen Theaternachwuchs (Foto). Das Programm umfasst mehr als 20 Arbeiten aus allen Bereichen der Darstellenden Kunst von Schauspiel, Tanz, Musiktheater, Performance und Puppentheater bis hin zu Arbeiten im Stadtraum und Videoinstallationen.
...................................... Vom 28. Mai bis 1. Juni findet das 16. Internationale Literaturfestival „poetry on the road“ statt. Bremen präsentiert auch 2015 die literarische Vielfalt zeitgenössischer
„Outnow!“
Das Bremer „Klangpol“-Netzwerk Neue Musik Nordwest veranstaltet am 11. Juli ab 19 Uhr eine „Lange Nacht der Musik“. Mehr als 40 Kurzkonzerte sind u.a. auf einer Freilichtbühne in den Wallanlagen, in der Kunsthalle, dem Theater am Goetheplatz oder der Kirche Unser Lieben Frauen vorgesehen. Die Mitwirkenden präsentieren zeitgenössische Musik in ihrer ganzen Bandbreite. – www.klangpol.de
...................................... Die Domfestspiele Verden veranstalten am 1. August (19.30 h) auf dem Gelände des WSV Verden (Am Dithmarsberg) ein Freiluftkonzert mit dem Titel „Allersymphonie – Konzert am Fluss“ mit dem Jungen Philharmonischen Orchester Niedersachsen sowie mehreren Solisten. – www. domfestspiele-verden.de
...................................... Das hierzulande zu den wichtigsten Veranstaltungen seiner Art zählende Oldenburger Filmfestival findet in diesem Jahr vom 16. bis 20. September statt.
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Der Schauspieler und Kabarettist Pago Balke (Foto) knöpft sich in seinem neuen satirischen Programm im Focke-Museum Von einer ganz anderen Seite wollen sich die Bremer Geschichte vor. Die Zeitreise in die Bremer Philharmoniker am 23. Juni der Dauerausstellung trägt den Titel „Brem im Musical Theater Bremen zeigen: Rund bleib Brem!“ – Termine unter www.focke40 Musikerinnen und Musiker geben unter museum.de der Leitung von Charles Olivieri-Munroe ein gemeinsames Konzert mit der PopsänPopsän . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gerin Anastacia. Über 16.000 Gäste haben die Konzerte der diesjährigen „jazzahead!“ besucht. Auch hinsichtlich der ausstellenden Firmen und der Fachbesucher wurden die Erwartungen der veranstaltenden Messe Bremen übertroffen. Die nächste „Jazzahead!“ findet vom 21. bis 24. April 2016 statt. Die Bremer Fachmesse wird bis 2017 mit 300.000 Euro aus dem Haushalt von Kulturstaatsministerin Monika Grütters gefördert.
Pago Balke
Kulturkalender
Kleines Haus
In Bremerhaven
Am Beispiel der Butter Mai 15. Männerbeschaffungsmaßnahmen Mai 16., 23; Juni 5., 17., 24. Novecento Mai 17.; Juni 19.; Juli 1. NDB Waterkant: De Trueproov Mai 25., 27., 31.; Juni 14., 20., 21., 26., 27., 28.; Juli 2., 7. Gegen die Wand Mai 30.; Juni 4., 18., 23.
7 Todsünden in Bremerhaven Juni 13. (P), 21., 27., 28.; Juli 3., 4., 5.
Pferdestall Albin und Lila Mai 31. (16 h). Ab 3 J. Ich will alles von dir sehen Juni 8.+9.+10.+24. (jew. 10.30 h). Ab 13 J. King A – Eine Ode an jedes Ritterherz Mai. 28.+29. (jew. 10.30 h); Juni 22.+23.+29.+30. (jew. 10.30 h); Juli 1. (10.30 h). Ab 8 J. Krieg. Stell dir vor, er wäre hier Mai 23. (P), 26., 27. (10.30 h); Jun 5., 16.+17. (jew. 10.30 h). Ab 13 J.
...................................... Kunsthalle Bremerhaven Tel. 04 71 – 4 68 38 | Di-Fr 11-18 h, Sa+So 11-17 h www.kunstverein-bremerhaven.de Karin Kneffel „Fallstudien“ Bis 21. Juni Dino Steinhof „In a hurry“ 12. Juli bis 23. Aug.
...................................... Deutsches Auswandererhaus täglich 10-18 h 10 Jahre Migrationsmuseum (2005-2015). Jubiläumsprogramm unter www.dah-bremerhaven.de
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...................................... Christuskirche Bremerhaven Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 – 20 02 90 Tage alter Musik IV. Konzert: Traversflöte und Cembalo Flöte: Iris Höfling; Cembalo: Eva Schad. Mai 31. (20 h). Eintritt: Euro 7,- (6,-) Lange Nacht der Kultur Juni 13. (ab 18 h). Programm: Chorkonzert mit dem Knabenchor und den Kinder- und Jugendchören der Christuskirche (18 h) Tage aller Musik: V. Konzert G.F. Händel: „Dettinger Te Deum“. Bremerhavener Kammerchor; Bremerhavener Kammerorchester; Bass: Max Börner; Leitung: Eva Schad (19.30 h) Klarinettentrio „Sayaka Schmuck“ (21 h)
Orgel und Tanz mit Sarah Haak (Choreographien), Schülern der Tanzetage und Eva Schad Juni 28. (16 h) „Leben im All“ Musical von Gerhard Kunstmuseum Meyer. Mit Kinder- und Jugendchören der www.kulturkirche-bremerhaven.de NippleJesus Mai 29. Christuskirche; Instrumentalisten; LeiLange Nacht der Kultur a-capella-Gruppe tung u. Klavier: Eva Schad. Eintritt frei! „HörBänd“; 15-Minuten-Bar; Lautes Blech. MS Geestemünde Juli 12. (16 h) Juni 13. (ab 18 h) HadesTour Mai 19., 26., 28. Herbstliche Orgelmusiken I. Konzert: Die Lange Nacht in der Kulturkirche Duo „Altes und Neues“ Musik für Posaune und Oblivión: Bach meets Piazolla; Pascal von Orgel. Posaune: Detlef Reimers; Theater im Fischereihafen Ego-Zooming V Mai 22.; Juni 2.+3. (jew. 20 h) Wroblewsky: Bach in Jazz und Tango. Aug. Orgel: Eva Schad. Sept. 13. (19 h). Eintritt: Euro 7,- (6,-) 29. (19 h)
...................................... KulturKirche in der Pauluskirche
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foyEr-tipp für Konzert-Freunde Der „Canto General“, ein Oratorium für zwei Solostimmen, gemischten Chor und Orchester nach Versen von Pablo Neruda, ist das wohl bekannteste Werk des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis. Aus Anlass seines 90. Geburtstags am 29. Juli wird das gewaltige Werk in der Bremer Kulturkirche St. Stephani aufgeführt. Den weiblichen Solopart singt Maria Farantouri, was allein schon den Besuch wert ist! Termine: 12. und 13. Juli, jeweils 20 Uhr.
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Mauerwerk Kunst muss laut Heinrich Böll „zu weit gehen“, soll – so Dali – „provozieren“, darf laut Herta Müller „wehtun.“ Folgerichtig war das Objekt, das unlängst in der Hamburger S-Bahn für Aufregung und Verwirrung sorgte, nichts anderes als – Kunst. Denn seine Schöpfer gingen zu weit, provozierten, taten weh. Und doch wurde ihr Schaffen nicht gewürdigt: Die Deutsche Bahn zeigte sich von ihrer rigorosen Seite und ließ das aus 17 Ytong-Steinen bestehende (Mauer-)Werk kurzerhand abreißen. Okay, der Standort – die Tür eines S-Bahnwagens der Linie 11 – war vielleicht eher suboptimal gewählt. Andererseits lag gerade hier der besondere Reiz: Eine rollende, unüberwindliche Mauer, immer in Bewegung so wie wir, die wir rastlos von einem Tag zum nächsten hetzen, dabei unsere Mitmenschen, die Natur und ihre Zerstörung missachten, uns gleichsam isolieren und in die Vereinsamung treiben – ach, über diese Mauer hätte man trefflich streiten können! Stattdessen: Unverständnis und Verwüstung, weil die Deutsche Bahn meinte, die Problemstellung des großen Philosophen Mike Krüger „Ist das Kunst oder kann das weg?“ auf brutalstmögliche Weise auslegen zu müssen. Aber was ist, wenn die geheimnisvollen Aktionisten zu Shootingstars der Szene werden und ihre Werke zu Mondpreisen auf dem Kunstmarkt verhökern? Dann wäre die Bahn zwar wieder blamiert, aber tatsächlich mal zu früh gewesen. Peter Schulz
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imprEssUm Herausgeberin Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1 Chefredakteur Peter Schulz 2 Kfm. Leitung Sonja Chrobok 14 Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 19, Inge Sasse 21 Autoren dieser Ausgabe Berit Böhme 16, Dr. Stephan Cartier 12, Christian Emigholz 3, Sven Garbade 13, Karin Hiller 4, Wilfried Hippen 5, Dr. Sabine Komm 6, Dr. Ulrich Matyl 8, Simon Neubauer 11, Melanie Öhlenbach 15, Michael Pitz-Grewenig 7, Dr. Meike Rotermund 22 , Ute Schalz-Laurenze 9, Peter Schulz 2, Markus Wilks 17, Katrin Zempel-Bley 18, Inge Zenker-Baltes 10 Verlag, Vertrieb, Redaktion und Anzeigenverwaltung Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen, Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 E-mail info@rolandverlag.de www.rolandverlag.de Gestaltung und Satz Birgit Kirchgessner 20, designbüro kirchgessner Telefon 025 32 - 200 709 www.buerokirchgessner.de Basislayout Haase & Knels, Bremen Druck ASCO STURM DRUCK Bremen Vertriebsstruktur Theater- und Vorverkaufsstellen Bremen, Bremerhaven und Oldenburg, Theater, Museen, Konzerthäuser und -büros, Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb, Fach-Zeitschriftenhandel Bremen, Bremerhaven und Oldenburg Bezugspreis Einzelpreis 4,00 Euro Jahresabonnement 20,00 Euro Auflage 10.000 Exemplare Erscheinungsweise zweimonatlich Nächste Ausgabe 15. September 2015 Redaktionsschluss 15. August 2015 ISSN-Nr. 1618-0852 Titelmotiv „Jurassic Trip“im Staatstheater Oldenburg, Foto: Martina Pipprich Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Bei Veröffentlichung wird nur presserechtlich Verantwortung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die des Herausgebers wieder.