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4,00 Euro H12719 15.09.2015 bis 15.11.2015

foyer Das Kulturjournal f端r Bremen und den Nordwesten

111 Doktor Faustus Premiere 16. Oktober in der bremer shakespeare company



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inhalt

Editorial

................................................. Theater

Glänzendes Musikfest Das 26. Musikfest Bremen wirkte wie seine Vorgänger nicht nur weit in den Nordwesten hinein, sondern löste erneut bundesweite Beachtung aus. So zeichnete etwa der TV-Sender „Arte“ das Eröffnungskonzert in der Glocke auf, zahlreiche Journalisten überregionaler Medien standen auf der Akkreditierungsliste.

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Dieses Interesse zeigt, dass das Musikfest zu den wenigen kulturellen Veranstaltungen gehört, mit denen die Hansestadt im bundesweiten Vergleich prunken kann. Bremens neuer Bürgermeister und Kultursenator Dr. Carsten Sieling wählte deshalb den treffenden Begriff des „Kristalls, der weit aus der Stadt Bremen hinausleuchtet.“

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Kristalle freilich wollen gepflegt werden, damit ihr Glanz nicht eines Tages verloren geht. Die rot-grünen Regierungspartner haben deshalb in ihrem neuen Koalitionsvertrag zugesichert, „das Musikfest weiterhin als Gemeinschaftsaufgabe von Stadt und privaten Sponsoren veranstalten“ zu wollen. Befremdlich wirkt jedoch der nachfolgende Satz, in dem es heißt, man wolle mit den Sponsoren Gespräche aufnehmen, um den Anteil bremischer Haushaltsmittel zu senken. Funkeln soll er also, der Kristall. Aber die Mittel für die Politur soll bitteschön die Wirtschaft abliefern, die bereits heute den Löwenanteil am jährlichen Musikfest-Etat von 3,29 Mio. Euro trägt. Bremen ist nämlich nur mit 550.000 Euro dabei; ein Betrag, der vor wenigen Jahren noch doppelt so hoch war. Weitere Kürzungen durch zusätzliche Sponsorengelder auszugleichen, um die Strahlkraft des Festivals zu erhalten, dürfte den engagierten Organisatoren ausgesprochen schwer fallen. Sicher: Der Spardruck lastet wie ein Alb auf dem Senat. Aber bei aller erzwungenen Knauserei darf nicht übersehen werden, welcher Gewinn Bremen durch das Musikfest zufällt – nicht allein pekuniär durch zahlungskräftige Besucher und Übernachtungsgäste, sondern insbesondere an Image und Ansehen. Ein Renommee, das es wie einen Kristall zu hüten gilt! Peter Schulz Chefredakteur

SEELENRITT Bremer Theater zeigt „Peter Grimes“ GRATWANDERUNG „Rigoletto“ am Goetheplatz KAFKA-HOMMAGE „Das Schloss“ mit Musik THEATER SZENE Neues von Bühnen der Region NEUSTART Schwankhalle krempelt Konzept um CLOWNERIEN „Doktor Faustus“ bei der Company IT’S SHOW-TIME Porter-Musical in Bremerhaven WEISE HEXE Vanaev interpretiert „La Sylphide“ LEIDENSCHAFT „Manon Lescaut“ in Oldenburg ALLES WALZER mit der „Lustigen Witwe“ SCHAUSPIELRÄTSEL GEPFLEGTES GRUSELN Wenn „Dracula“ beißt OPERNPREMIEREN im Nordwesten

MENSCHEN IM FOYER BESTE WERBUNG 26. Musikfest Bremen KONZERTTIPPS BREMER PHILHARMONIKER Gelebte Vielfalt KIRCHENMUSIK Vertraut unvertraut JAZZTIPPS KONZERTE IN DER GLOCKE

................................................. Kunst

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SPARKASSE KULTUR SCHAFFEND SIEGER-REVUE Preisträger der Nordwestkunst TOR-HÜTER im Oldenburger Edith-Russ-Haus KUNSTRÄTSEL FUSSBALL. HALLELUJA! im Focke-Museum KUNSTWEGE Worpswede würdigt drei Malerinnen ZEITREISE im Kupferstichkabinett der Kunsthalle KUNSTWERKE Neues aus Museen und Galerien

................................................. Gesellschaft 42 44 46 48 49 50 52 53 54 56 57 66 68 72

LITERATUR Buchbesprechungen LITERATUR Hörbuch-Tipp | NordMord KINOTIPPS | Neu auf DVD KULTUR IN… Bremerhaven OPERNRÄTSEL WISSENSCHAFT Mission zum Kometen „Tschuri“ KOLUMNE NACHGEDACHT Glücklich zu spät REISE/PR Nonstop Bremen – Brüssel ROLLENSPIEL KULTURKALENDER Premierendaten KULINARISCH/PR Restaurant „gottlieb“ KULTUR FORUM Notizen aus Galerien und Museen KULTUR FORUM Nachrichten aus der Region GLOSSE | FOYER-AUTOREN | IMPRESSUM


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THEATER BREMEN Peter Grimes

Des Seemanns Seelenritt

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ufwühlend wie die See zur Zeit der Herbststürme ist die Musik, die Benjamin Britten in seiner 1945 uraufgeführten Oper „Peter Grimes“ komponiert hat. Ihm gelang ein fulminantes Portrait nicht nur der Naturgewalten, sondern auch der skurrilen Menschen in einem englischen Fischerdorf. Diese Oper besitzt einen besonderen „Ton“, also besondere Klangfarben, die sie unverwechselbar macht und die man auch vom Konzertpodium her kennt („Four Sea Interludes“).

listische Abbildung einer Lebenswirklichkeit“ dar. Der Ozean ist zugleich ein Bild für die „Seelenzustände von Peter Grimes, die inneren Stürme, Ängste, Sehnsüchte, auch Verklärungen.“ Gleichwohl spielt das Wasser eine zentrale Rolle beim Bühnenbild, denn der Regisseur verrät: „Der Ozean, das Wasser, ist der Raum, in dem Peter Grimes sich bewegt, es ist der Boden, auf dem er wandelt und der ihm entzogen wird, sein Kosmos quasi. Und so schauen wir auf eine Bühne aus Wasser. Ja, sie spiegelt sich also wider, die Meeresmusik.“

Erfahrene Musikliebhaber werden sich vielleicht noch an den letzten Bremer „Peter Grimes“ aus dem Jahre 1993 erinnern – der ersten von sechs Produktionen, mit Dabei gehe es ihm aber nicht um die Nachdenen Christof Loy (heute einer der gefrag- bildung oder Verdoppelung des musikalitesten Regisseure überhaupt) seinerzeit schen Bildes auf der Bühne, sondern um das Bremer Theater geprägt eine WeiterfühJa, sie spiegelt sich also hat. Nun schickt sich mit rung. Es soll eine Marco Štorman ein in der wider, die Meeresmusik.“ „unendliche WeiOpernbranche noch recht te“ aus Wasser mit neuer (im Schauspiel umso erfahrener) Re- einem Haus in der Mitte zu sehen geben, gisseur an, um in Bremen eine neue Sicht das zunehmend von Grimes Ängsten beauf Brittens Oper vorzustellen. setzt werde. Entscheidend ist hier wie wohl in einer jeden „Grimes“-Inszenierung, welche Bedeutung dem Meer zugesprochen wird. Für Marco Štorman stellt es nicht nur die „rea-

Es ist ja auch ein harter Tobak, den Britten dem Publikum zumutet: Grimes erster Lehrjunge kommt unter dubiosen Umständen auf dem Meer um, der zweite Knabe


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Tragödie ohne Happy End: „Peter Grimes“ von Benjamin Britten am Bremer Goetheplatz Text: Markus Wilks

(ein wohl auch von Grimes misshandelter Junge aus dem Waisenhaus) stürzt von den Klippen, woran Grimes zumindest indirekt durch sein grobes Verhalten Schuld hat. Auf den Sänger der Titelpartie kommt daher die nicht einfache Aufgabe zu, diesen Charakter glaubhaft darzustellen.

Gegen die Wut des Kollektivs hat ein einzelner Mensch kaum eine Chance. Wegen des Todes seines Lehrlings steht der Fischer Peter Grimes nicht nur unter Generalverdacht, er wird von den Dorfbewohnern ohnehin verachtet und unter Druck gesetzt. Einzig Ellen Orford und Captain Balstrode pflegen gewisse Sympathien und unterstützen ihn. Aber dieser Grimes ist auch ein Sonderling: hart im Nehmen, hart gegen seine Lehrlinge. Ein Sonderling, der nach dem Tod eines weiteren Lehrjungen und entsprechender Volkeswut die Fassung verliert und auf dem Meer Selbstmord begeht. Peter Grimes ist ein Antiheld, wie er im Buche steht. Und doch gelingt es dem Komponisten Benjamin Britten, so etwas wie Sympathie und Mitleid zu wecken. Eine Tragödie ohne Happy End, die faszinieren kann.

zum Störenfried, sein hartes Auftreten ver- Benjamin Britten hat es meisterhaft verstanden, gerade Momente dieses potenstärkt diese Position noch. ziellen Paares auch in hellen, hoffnungsvollen Klangfarben darzustellen, die wie Marco Štorman begnügt sich aber nicht damit, Grimes Eigenarten zu beschreiben Inseln inmitten des harten Alltags erklingen, teilweise auch ohne Orchesterbegleiund zu erklären, er entdeckt in dem Chatung nur als ein „filigranes, zerbrechliches rakter sogar ein ungewöhnlich sensibles Umeinandertanzen“ (Štorman). Wesen, das freilich unter den gegebenen Der dank vieler Produktionen und Rollen Umständen massiv verhärtet ist: „Für mich (unter anderem am Londoner Royal OpeDoch aus dem „Albtraum des realen Exisist Peter Grimes eine tragische Peter Panra House) erfahrene Tenor Will Hartmann Figur. Ein Junge, der nicht erwachsen wer- tierens, der die Utopie einer emotionalen, singt in Bremen die Titelpartie und hat be- den will. Der den Preis nicht zahlen will, phantastischen Welt in ihm immer größer reits vor der Sommerpause intensiv mit um seine Naivität, seine Emotionalität ein- werden lässt und damit aber eben die Eindem Opernensemble und dem Regisseur zutauschen gegen Rationalität und Effizi- samkeit selbst freischaufelt“, kann Grimes geprobt. Hartmann werde, so Štorman, enz. Er versteht nicht, warum es verboten nicht ausbrechen. Sein „Seelenritt“, sein aber auch die weichen und zarten Seiten „innerer Drang nach Befreiung, nach eisein soll zu träumen. An einem anderen der Figur darstellen. „Es geht um einen Ort, zu einer anderen Zeit wäre Peter viel- nem anderen Möglichkeits- oder WirklichMenschen, der gleichzeitig so sehr Teil ei- leicht Künstler geworden. In dieser Welt keitsraum“ endet tragisch. Und lässt uns ner Gesellschaft werden will, wie er eben- bleibt ihm nur zu gehen.“ Zuschauer mit erlöschenden Klängen im diese verachtet“, erklärt er. Theater zurück. Und dieses Gehen ist durchaus wörtlich Grimes sei anders als die Dorfbewohner, zu nehmen, denn in dieser Gesellschaft ist Premiere am 3. Oktober, 19.30 Uhr, im die sich in ihrem stumpfen Leben an StaTheater am Goetheplatz. Weitere Vorstelkein Platz für Grimes, Erlösung findet er tussymbolen orientieren und diese anhäu- wohl nur im Jenseits. Zwischenzeitlich hat- lungen: 9., 25. und 27. Oktober. Darsteller fen. Grimes könne hieraus keine Befriedi- te es freilich so ausgesehen, dass es noch (u.a.): Will Hartmann (Peter Grimes), Pagung ziehen, sondern „ahnt, dass da mehr Hoffnung auf ein Leben in der realen Welt tricia Andress (Ellen Orford), Loren Lang sein muss.“ Dass er abends nicht Aunties gibt. Grimes und die Lehrerin Ellen Orford (Balstrode). Musikalische Leitung: MarPub aufsucht, um gemeinsam mit anderen näherten sich an, denn sie scheint als einkus Poschner; Regie: Marco Štorman; den Alltag zu vergessen, und auch nicht ziger Mensch zu erkennen, dass Grimes ein Bühne: Dominik Steinmann, Anna Rudolph, Ned Keenes Genussmittel konsumiert, Kostüme: Sara Schwartz. Träumer und damit ein Suchender ist. macht ihn ohnehin zum Außenseiter und


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THEATER BREMEN Rigoletto

GratwandErunG A

Michael Talke inszeniert am Goetheplatz Verdis „Rigoletto“ Text: Michael Pitz-Grewenig

ls vor genau zehn Jahren Andrej WoWo ron die Oper „Rigoletto“ inszenierinszenier te, ging im Bremer Theater die Post ab! Denn seine Interpretation von Verdis Melodram war verspielt und ergötzlich. Der Regisseur Michael Talke ist da eine ganz andere Nummer. Guy Debord, einflussreicher Künstler der 60er-Jahre, scheint gewissermaßen Pate für seine Sichtweise zu stehen: „In der wirklich verkehrten Welt ist das Wahre ein Moment des Falschen.“

Spektrum menschlicher Verhaltensmuster vornehmen. Diese Geschichte von fehl geleiteter Vaterliebe, sexueller Gewalt, Intrige, Machtmissbrauch, gesellschaftlicher Außenseiter soll auf keinen Fall realistisch aktualisiert werden. Barbara Steiner (Büh(Büh nenbild) liefert dazu aparte Spielräume mit Assoziationen an die Malerei des 19. Jahrhunderts. Das Ganze wird spannend werden, wie der Leitende Dramaturg Ingo Gerlach ausführt: „Die Geschichte kann nur in ihrer artifiziellen Setzung erzählt werden, weil nur in einer solchen Erzähl- und Spielweise die Figuren und ihre Musik glaubhaft werden. Die Ästhetik der Inszenierung orientiert sich also an den Schauwerten des französischen Melodrams, der Jahrmarktbudengeschichten und dem frühen Horrorfilm. Es ist eine Monstergeschichte mit grellen Effekten und starken Kontrasten.“

Das bezieht sich natürlich unter anderem auf Theodor W. Adorno („Es gibt kein Wahres im Falschen“). Aber Debord geht noch einen Schritt weiter. Spezialisierungen in allen Bereichen führen seiner Meinung nach dazu, dass das Leben des Einzelnen immer mehr fragmentiert wird. Die Gesellschaft entfernt sich zunehmend von ihren wirklichen Bedürfnissen. Die Brüche werden in einer Scheinrealität mit Fiktionen gekittet und es werden Wünsche Premiere am 24. Oktober, 19.30 Uhr, im generiert, die nie erfüllt werden. Theater am Goetheplatz. Weitere Vorstellungen: 29. und 31. 10.; 20. und 29. 11.; 12. Michael Talke, dessen Inszenierung von 12. – Musikalische Leitung: Clemens Heil; Donizettis „Liebestrank“ in der letzten Regie: Michael Talke. Darsteller (u.a.): Spielzeit Presse wie Publikum begeisterte, Claudio Otelli (Rigoletto), Nerita Pokvyverspricht eine Gratwanderung zwischen tyte/Marysol Schalit (Gilda), Hyojong Kim Leichtigkeit und Nachdenklichkeit. Er (Herzog). wird eine radikale Tiefenbohrung in dieses


THEATER BREMEN Das Schloss

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Kafka-Band, Foto: Dušan Oravec

Musikalische Hommage an Kafka: „Das Schloss“ am Bremer Theater Text: Sven Garbade

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ie Welt, wie sie Franz Kafka in seisei nem fragmentarischen Roman „Das Schloss“ entwirft, scheint aus tief empfundener Indifferenz gebaut zu sein. Nicht leicht, hier Stabilität zu finden. FesFes ter Grund oder gar existenzielle Gewissheiten sind rar. Greifbare Widerstände, die man bekämpfen könnte? Fehlanzeige. Unser Held – ein Landvermesser mit dem für Kafka typischen Aktenzeichen anstelle eines Namens „K.“ – er kommt seinem Ziel niemals näher. Er reist durch trüben Schnee, ohne dabei zu erkennen, dass jenes dunkle Schloss, wo er neue beruf berufliche Aufgaben und sogar einen tieferen Lebenssinn zu finden hofft, lediglich ein diffuses Szenario zur Selbstbespiegelung bilden wird. K. weiß nur eines: Er will dazugehören. Zu einem ordnenden System, einer gesprächsbereiten Welt. Ist diese selbst gewählte Verformungs-Übung am Ende nur ein Traum?

schwEbEnd im schnEE

Kafkas Zeit. Hört K. dort das, was er selber denkt: Ein Echo seiner eigenen Ängste?

Inspiration für die Arbeit haben auch jene Orte geliefert, an denen Kafka gelebt und geschrieben hat. Auch heute noch kann man Riemenschneiders Inszenierung, die er die Gasthäuser in Spindelmühle im Riesenmit den Schauspielern Guido Gallmann, gebirge besuchen, wo Kafka am „Schloss“ Johannes Kühn, Frangebrütet hat: Umgeben von der „Der Kampf findet bei Kälte eines langen tschechiziska Schubert und Alexander Swoboda K. in sich selbst statt.“ schen Winters und der Fremsowie der tschechidenfeindlichkeit der Dorfbeschen Kafka-Band einrichten wird, soll von wohner schrieb er dort bis zur Erschöpfung. einem Gefühl der Gleichzeitigkeit getragen werden; schwebend, wie in einer weißen Als ein szenisches Konzert ist der Abend geSchneekugel. „Es scheint, als würde man plant, mit Sounds und Bewegungen, an dejemandem beim Denken zuschauen können nicht nur die Prager Kafka-Band weben nen“, sagt der Regisseur, „man bewegt sich wird, sondern auch einer der bekanntesten in einem Möglichkeitsraum.“ tschechischen Schriftsteller der jungen Generation: Jaroslav Rudiš. Die Songtexte Und in diesem Raum werden die Klänge stammen dabei aus dem Roman, sodass sich und Songs der Prager Kafka-Band von der Kafkas deutsche Sprache mit dem Tscheemotionalen Bewegung des (Anti-)Helchischen mischen wird. Düster und rau verden K. berichten; einem Protagonisten, spricht die Musik zu werden, aber auch zart von dem Riemenschneider übrigens sagt, und zerbrechlich. Eine Hommage an Kafka, dass er ihn als ein wenig unsympathisch die in jedem Fall neugierig macht. empfindet. Die beinahe üblich gewordene Regisseur Alexander Riemenschneider Überidentifikation mit der kafkaesken wird das Fragment im September für die Premiere am 20. September, 18 Uhr, im Hauptfigur, seinem Opfergestus und seiner Theater am Goetheplatz. Weitere Vorstelgroße Bühne des Bremer Theaters inszenieren und sagt dazu: „Der Kampf findet Rolle als Leidender, die mag Riemenschnei- lungen: 26. September; 2., 7. und 18. Oktobei K. in sich selbst statt. Man weiß nicht, ders Lektüre nicht nachvollziehen: „K. ver- ber. – Regie: Alexander Riemenschneider, ob all die Stimmen, die er hört, von innen sucht, das Denken des Schlosses zu seinem Bühne: David Hohmann, Kostüme: Anna oder von außen kommen.“ Zu Beginn drin- eigenen zu machen. Er steht den Schlossbe- Sophia Röpke. gen diese Stimmen durchs Telefon – einem wohnern in Merkwürdigkeit nicht nach.“ geisterhaften, neuartigen Medium zu


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THEATER SZENE Neues von den Bühnen der Region

szene Neues von den Bühnen der Region Text: Peter Schulz

Patrick Zielke in „Oreste“, Foto: Jörg Landsberg

Ein PrEis für Patrick An ihm konnte kein Weg vorbeiführen: Der Bassbariton Patrick Zielke (33) gehörte in der abgelaufenen Saison zu den prägenden Darstellern des Bremer Theaters. Der „stimmgewaltige Komödiant“ – so die Überschrift unseres Porträts in foyer 108 – überzeugte als schmieriger Dulcamara im „Liebestrank“ ebenso wie als dämonischer König Thoas in „Oreste“, um nur zwei Beispiele zu nennen. Zielkes überragende Leistungen blieben auch der Jury des Vereins der Bremer Theaterfreunde nicht verborgen. Sie sprach dem Hünen aus Überlingen am Bodensee den mit 5000 Euro dotierten KurtHübner-Preis zu. foyer gratuliert herzlich!

........................... Der Aufsichtsrat des Bremer Theaters hat die Verträge von Intendant Michael Börgerding und des kaufmännischen Geschäftsführers Michael Helmbold wie angekündigt vorzeitig um fünf Jahre bis 2022 verlängert. Beide hätten das Haus künstlerisch anspruchsvoll positioniert und für die Gesellschaft geöffnet, erklärte die Vorsitzende des Aufsichtsrates, Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz: „Dabei haben sie zu keinem Zeitpunkt die Bedingungen Bremens aus dem Auge verloren.“

........................... Weiter so heißt es auch am Theater Osnabrück: Generalmusikdirektor Andreas Hotz

hat seinen Vertrag vorzeitig um fünf Jahre bis 2022 verlängert. Der Dirigent hatte unter anderem mit lange vergessenen Opern wie „Die Vögel“ von Walter Braunfels und „Soldaten“ von Manfred Gurlitt überregional für große Aufmerksamkeit gesorgt.

........................... Premiere der besonderen Art im Staatstheater Oldenburg: Für den 16. Januar 2016 ist der erste Opernball des Hauses vorgesehen. Nach einem Gala-Konzert mit dem Oldenburgischen Staatsorchester und Ensemblemitgliedern soll die Kapelle des Wiener Opernballs zum Tanz aufspielen.

........................... Mit zwölf Vorstellungen des Schauspiels „Hoch soll erleben!“ von Zoe Kazan ist das Ensemble des Union-Theaters vom 30. September (Premiere, 20 h) bis 11. Oktober im Bremer Kriminal-Theater (Friesenstraße 1619) zu Gast. Regie führt Ralf Knapp.

........................... Bereits am 25. September (20 h) erlebt die Produktion „Schnittpunkte“ ihre Premiere im Theater 11 in Bremen (Faulenstraße 4446). Regisseurin Kira Petrov und Choreografin Yuliya Patotskaya haben das Stück gemeinsam mit den Schauspielern entwickelt.


THEATER BREMEN Schwankhalle

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Neustart in der Neustadt Marijs Boulogne: The Anatomy Lesson

Bremer Schwankhalle ändert Konzept und setzt auf postdramatisches Theater Text: Peter Schulz

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ie symbolischen neuen Besen, die bekanntlich gut kehren sollen, sind rasant durch die Schwankhalle gefegt. Neuer Schriftzug, geänderte Eintrittspreise, komplett umgekrempelte inhaltliche Konzeption – der neuen künstlerischen Leiterin Dr. Pirkko Husemann und ihrem Kurator Florian Ackermann ist es offensichtlich ernst mit dem Neustart in der Bremer Neustadt. Ihre Vorsätze lauten: Streitbar sein, Diskussionen provozieren, engere Verbindungen zum Stadtteil knüpfen, die feministische und die Queer-Szene stärker ansprechen. Über allem aber steht das Bestreben, die Schwankhalle, deren Programmatik (und Qualität) in jüngerer Vergangenheit stark schwankte, als „Labor“ in eine ausschließliche Produktions- und Spielstätte der darstellenden Kunst umzuwandeln.

len, die postdramatisches Theater machen, also statt traditionellem Sprechtheater Elemente der Performance, elektronische Medien oder philosophische Diskurse in ihre Arbeiten integrieren und dabei aktuelle gesellschaftspolitische Fragen aufgreifen. Damit nicht genug: Das Programm der Spielstätte mit dem geänderten, seltsam verstümmelten Schriftzug „sch wa nk hal le“ wird nicht mehr nach Sparten, sondern nach Themen ausgerichtet. So wurde die Saison mit einem zweiwöchigen Festival unter dem Motto „Hand anlegen“ eröffnet, wobei die Mitwirkenden Begriffen wie Handwerk und Handarbeit nachgehen und sich mit der „Rolle von Laien- und Expertentum in der Kunst“ befassen.

Wer diese und die weiteren geplanten 290 Veranstaltungen pro Spielzeit sehen will, muss wieder mit festen Eintrittspreisen von 14,- Euro (Theater) und 15.- Euro (KonAlso weg mit Comedy, Kleinkunst und zerte) rechnen. Das bislang geltende PrinChanson, weg auch (Ausnahmen steptext. zip, dass Besucher soviel zahlten wie sie dance und tanzbar_bremen) mit den Eiwollten, ist damit vom Tisch, weil man – so genproduktionen bremischer Künstler, die Pirkko Husemann – „keine Diskussion mit am Buntentorsteinweg Zuflucht gefunden Zuschauern über den Wert von Kunst den hatten. Stattdessen setzt die seitens führen“ wolle. der Kulturbehörde mit stattlichen 755.000 Euro per anno subventionierte, maximal 200 Plätze bietende Einrichtung darauf, überregionale Akteure ans Haus zu ho-

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THEATER BREMEN bremer shakespeare company

wEnn clowns traGödiE sPiElEn

Johanna Schall inszeniert Christopher Marlowes „Doktor Faustus“ bei der bremer shakespeare company Text: Christian Emigholz

Foto: Marianne Menke

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ie bremer shakespeare company wartet demnächst nicht mit einem neuen Stück ihres Namenspatrons auf, sondern mit einem Stoff der Weltliteratur, der zahllose Dichter beschäftigt hat: Doktor Faustus. Es handelt sich aber nicht um das Drama Goethes, sondern um das Werk eines Shakespeare-Zeitgenossen. Christopher Marlowe legte 1589 seine „Tragicall History of Doctor Faustus“ vor. Erst zwei Jahre zuvor war in Deutschland das Volksbuch „Historia von D. Johann Fausten“ erschienen, das die Grundlage für Marlowes Tragödie bildete. Volksbuch, Marlowes Stück und auch Goethes Urfaust erzählen die Geschichte des Doktor Faustus, der nach immer mehr Wissen strebt und deshalb einen Pakt mit dem Teufel eingeht, indem er sein Leben für unermessliche Macht verpfändet. In Marlowes Werk allerdings ist noch eine zweite Ebene hinzugekommen, die von einer Truppe von Rüpeln – ganz entsprechend der englischen Theatertradition – gebildet wird. Deren Wege kreuzen sich aber immer wieder mit denen des Doktor Faustus bis zum bitteren Ende. Die Shakespeare Company konnte für die Realisierung des „Doktor Faustus“ die Regisseurin Johanna Schall gewinnen, die im

vorigen Jahr bereits „Shakespeares Könige. Mord Macht Tod“, eine Zusammenfassung aller Königsdramen vor Richard III., inszeniert hat. Wie damals hat Johanna Schall das Stück mit ihrer Dramaturgin Grit van Dyk erarbeitet.

Die zwei unterschiedlichen Spielebenen des Stückes bereiten Johanna Schall keine grundsätzlichen Probleme, passen sogar zu ihrem Konzept, da sie in den Rüpelszenen in gewisser Weise eine „Spiegelung der anderen Handlung“ sieht. „Während auf der einen Seite Faust und Mephisto Außerdem bat sie Rainer Iwersen um eine philosophische Dispute über Gott, Teufel neue Übersetzung des Stoffes, was für ihn und die Kirche führen, geht es zwar der doppelte Arbeit bedeutete. Denn von Mar- anderen Seite darum, sich zu bereichern. lowes „Doktor Aber wenn Faustus“ gibt es „Eine clowneske Tragödie mit Musik“ Faust und Mezwei Versionen, phisto feststelwie Johanna Schall erklärt: „Die Variante len, dass die Welt hier die wahre Hölle ist, A ist die ursprünglichere und kürzere, die zeigen uns die Rüpel, wie man in der Hölle Marlowe aber für die Aufführung um die überleben kann.“ Variante B erweitert hat, wobei nicht einmal zu klären ist, wer diese Erweiterung Ihr „Doktor Faustus“ wird nämlich, soviel überhaupt geschrieben hat.“ verrät die Regisseurin schon, von einer fahrenden Clownstruppe aus sechs SpieAnders als bei Shakespeares Stücken, die lern und einer Musikerin dargestellt, und einer logischen Dramaturgie folgen, sind so nennt sie den Abend im Untertitel „Eine es – so die Regisseurin – „bei Marlowe fast clowneske Tragödie mit Musik“, die von zwei Stücke, die ineinander verwoben Maria Hinze stammt. sind. Wir haben aus den beiden Stücken und Stückfassungen nun eine gemacht.“ Premiere am 16. Oktober, 19.30 Uhr, im Überdies hat sie den Übersetzer gebeten, Theater am Bremer Leibnizplatz. Weitere es in Verse zu setzen, da „Marlowe so eine Vorstellungen: 17., 23. und 30. Oktober. nachlässige Art hat: Mal reimt er zwei Zei- Darsteller: Tobias Dürr, Peter Lüchinger, len, dann hat er keine Lust mehr und fällt Theresa Rose, Erik Roßbander, Petrain Prosa.“ Janina Schultz, Markus Seuß.


DAS SEHEN WIR GANZ KLASSISCH. Kulturelles Engagement ist eine Investition für Menschen – und macht unsere Stadt erst so richtig lebenswert. Dafür setzen wir uns gerne ein.

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THEATER BREMERHAVEN Anything Goes

EntErtainmEnt Pur

Cole Porters Musical „Anything Goes“ am Stadttheater Bremerhaven Text: Karin Hiller

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enn in den 50-er Jahren die Transatlantik-Liner mit dem Ziel New York von der Bremerhavener Columbuskaje ablegten, hatte das stets Volksfestcharakter. Fast eine Woche dauerte die Überfahrt in die Neue Welt, die man eng zusammen mit den anderen Passagieren im abgeschlossenen Kosmos des Ozendampfers verbrachte. Cole Porters Musical „Anything Goes“ nimmt uns mit auf eine Atlantiküberquerung. Hier trifft an Bord der „America“ eine Gesellschaft liebenswert grotesker Typen aufeinander. Es ist keine Kreuzfahrt, alle haben ein Anliegen, sind kurz nach der Weltwirtschaftskrise in ganz persönlichen Missionen unterwegs auf der Route New York-London. Für Regisseur Nico Rabenald, der das Stück jetzt am Stadttheater Bremerhaven inszeniert, ist „Anything Goes“ nicht nur pure Unterhaltung, sondern verweist auch auf tagesaktuelle Geschehnisse in den 30-er Jahren: „Es sind alles Charaktere, die von der wirtschaftlichen Situation beeinflusst sind.“ So auch die finanziell angeschlagene Witwe Harcourt, die für ihre Tochter Hope einen reichen adeligen Engländer als

Cole Porter

Schwiegersohn ausgeguckt hat. Sie treffen an Bord auf den Staatsfeind Nr. 13, Moonface Martin mitsamt Gangsterbraut, die Laienpredigerin und Nachtclubsängerin Reno, Börsenmakler Whitney und seinen Assistenten Billy, der rettungslos in Hope verliebt ist. Auch ein Priester und zwei bekehrte Chinesen sind mit auf dem Schiff. Das Bühnenschiff (Ausstattung Manfred Breitenfellner) bewegt sich auf einer Drehscheibe, hat mehrere Decks, um schnelle Auf- und Abgänge zu sichern. Man trägt den Look der Upper Class, der neureichen Amerikaner. Verkleiden spielt eine große Rolle in diesem Durcheinander, keiner will oder darf erkannt werden. Man versteckt sich, ist als blinder Passagier unterwegs. Ironisch-witzige Dialoge, swingende Cole Porter-Melodien wie „I get a kick out of you“ und mitreißende Steppnummern machen „Anything Goes“ zu wahrem Entertainment und einem vergnüglichen Abbild der amerikanischen Gesellschaft, die das Ende der Prohibition feiert. Premiere am 19. September, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 23. und 27. September; 10., 17., 23., 29. und 30. Oktober. Musikalische Leitung: Ido Arad, Choreographie: Andrea Danae Kingston.


THEATER BREMERHAVEN La Sylphide

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wEishEitEn EinEr hExE

Sergei Vanaev interpretiert den Ballettklassiker „La Sylphide“ in Bremerhaven Text: Karin Hiller

Sergei Vanaev: Drums

weitere Premieren

„L

a Sylphide“ mit der bildhaften Musik des Norwegers Herman Severin Løvenskiold gehört wie „Schwanensee“ und „Giselle“ zu den großen romantischen Balletten, die von tragischer Liebe, von verführenden magischen Wesen und der Sehnsucht nach Überirdischem erzählen. In dem Stück, das in den schottischen Highlands spielt, verfällt der junge James am Abend vor seiner Hochzeit einer feenhaften Gestalt. Treibende Kraft der Handlung ist eine Hexe, die das Schicksal der Protagonisten entscheidend beeinflusst.

dafür als Spielball wählt, ist nicht nur von Rache geleitet. Sie verteidigt menschliche Werte und initiiert eine Art Experiment, um zu zeigen, wie nahe Gut und Böse beibei einander liegen.

Die Sylphide ist der Köder, mit dem sie James eine Falle stellt und ihn von seinem geraden Weg lockt. Er ist leicht zu verführen und lässt sich darauf ein. Vanaevs Fazit: Das moralische System hat keinen Bestand, es existiert immer jemand, der es unterläuft. „Warum hat James unsere Sympathie“, fragt sich der Choreograph, „eigentlich ist er ein mieser Gauner. Er ist gierig, will beide FrauIn Sergei Vanaevs Neuinterpretation des en, sein Verhalten ist zutiefst unmoralisch. Ballettklassikers am Stadttheater Bremerha- Ich habe gewisse Sympathien für die Hexe, ven wird die Hexe von einem Mann getanzt. sie trägt Weisheit in sich.“ Sie ist eine eher philosophische Natur, trägt aber mephistophelische Züge in sich. „Mei- In seine zeitgenössische choreographische ne Geschichte ist ähnlich wie im Original Sprache, die starke akrobatische Elemente und hat auch einen Hauch von Romantik“, enthält, fügt Vanaev stilisierte schottische erklärt Vanaev. „Aber mir geht es um die Tanzformen ein. Nicht nur die TänzerinDefinition von Gut und Böse. Es gibt heute nen, auch die Tänzer tragen Röcke, eine kein Schwarz-Weiß-Denken mehr.“ Anlehnung an schottische Traditionen. Die Hexe sagt öffentlich die Wahrheit, prangert das unreflektierte Verhalten von James an, der für ein irreales Wesen seine Braut verlässt. Das will niemand hören, man wirft sie hinaus. Dass die Hexe den Menschen eine Lektion erteilt und James

Premiere am 24. Oktober, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 31. Oktober; 8. November. Musikalische Leitung: Ido Arad.

(kh) Das Stadttheater Bremerhaven setzt in der kommenden Spielzeit den Fokus auf das Thema „Radikalisie„Radikalisie rung“, Menschen in Extremsituationen, an Wendepunkten ihres Lebens. Heinrich von Kleists „Kohlhaas“, ein wie Kleist ihn charakterisiert „rechtschaffe„rechtschaffe ner und entsetzlicher Mensch zugleich“, gerät in eine extreme Lebenssituation. Nach einem an ihm begangenen Unrecht kämpft er für Gerechtigkeit, ist jedoch gegen die Macht der herrschenden Klasse vor Gericht erfolglos. In einem Rausch von Selbstjustiz zieht er durchs Land, mordet, steckt Städte in Brand und bezahlt dafür am Ende mit seinem Leben. Regie: Robert Teufel. Premiere 2. Oktober im Kleinen Haus. Die Radikalität von Alceste in Molières „Der Menschenfeind“ zeigt sich in Worten, in einer kompromisslosen Ehrlichkeit und Offenheit gegen eine heuchlerische Gesellschaft, die sich in banalem Geplapper ergeht. Pech, dass er sich ausgerechnet in die leichtfertige, flatterhafte Célimène verliebt. NielsPeter Rudolph, Regisseur und Professor an der Theaterakademie Hamburg, inszeniert die bissige Komödie, in der Kay Krause sein 25-jähriges Bühnenjubiläum in Bremerhaven feiert. Premiere am 3. Oktober im Großen Haus.


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THEATER OLDENBURG Manon Lescaut

Nach dem Roman von Antoine-François Prévost „Histoire du Chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut“ (1741) verliebt sich der arme Chevalier Des Grieux in Manon Lescaut, die gerade ins Kloster eintreten will. Zugleich wird sie begehrt und entführt vom reichen Geronte, mit dem sie nach der Beziehung zu Des Grieux zusammenlebt. Als Des Grieux sie aufsucht, flammt ihre Liebe erneut auf. Vor der Flucht will Manon aber noch den Schmuck mitnehmen, den ihr Geronte geschenkt hat. Das dauert so lange, bis sie wegen Diebstahls und Prostitution verhaftet wird. Manon wird nach Amerika deportiert; Des Grieux gelingt es, gemeinsam mit ihr nach New Orleans zu reisen. In der Wüste gesteht Manon ihm ihre Liebe und verdurstet in seinen Armen. Nadja Stefanoff in der Titelpartie der „Tosca“ am Staatstheater Mainz

VErzwEifEltE lEidEnschaft

Peter Hailer inszeniert am Oldenburgischen Staatstheater die Puccini-Oper „Manon Lescaut“ Text: Ute Schalz-Laurenze

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ls Puccinis dritte Oper „Manon Lescaut“ 1893 – acht Tage vor der UrUr aufführung von Verdis letzter Oper „Falstaff“ – in Turin uraufgeführt wurde, waren sich der Verleger Ricordi, das PubPub likum und die Presse einig: das „lyrische Drama in vier Akten“ wurde ein triumphaler Erfolg für den 35jährigen Komponisten. „Puccinis Genie ist wahrhaft italienisch. Sein Gesang ist der Gesang unseres Heldentums, unseres künstlerischen Sensualismus, er liebkost und umschmeichelt uns, wird zu einem Teil von uns“, schrieb der „Corriere della Sera.“ Viele Zuhörer, hieß es, hätten während der Aufführung geweint, ohne sich ihrer Tränen zu schämen. „Ich will die Welt zum Weinen bringen“, hatte der 1858 geborene Komponist gesagt. Und er hatte einen Sieg über die erfolgreiche gleichnamige Oper

von Jules Massenet (1884) errungen: „Mas„Mas senet fühlte sich als Franzose, mit Puder und Menuetten, ich fühle als Italiener, mit verzweifelter Leidenschaft.“ Die Opern von Giachomo Puccini gehören dem „Verismo“ an, einer (musikhistorisch umstrittenen) Stilrichtung in der Oper von ca. 1890 bis 1920. Sie zeigt einen gesteigerten Realismus, extreme Leidenschaften der handelnden Personen und oft ungeschminkt grausame Darstellungen sozialkritischer Inhalte. Peter Hailer, der „Manon Lescaut“ am Staatstheater Oldenburg inszeniert, argumentiert bei seiner Interpretation stark aus der Musik: „Ende des zweiten Aktes kämpfen Manon und Des Grieux erbittert darum, ob es richtig sein kann, jemand, der ohne jede Mühe zu einem immensen Vermögen


THEATER OLDENBURG Manon Lescaut

gekommen ist, also Geronte, zu bestehlen, um der eigenen Existenz eine Basis zu geben. ‚Nein’, lautet die Antwort. Zu spät, der Verfolgungs- und Bestrafungsapparat der alten Kräfte ist schon in Gang gesetzt.“

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Künstler, wird in diesem Punkt von Puccini In der Partitur zeigt sich Puccinis Wagnergnadenlos vorgeführt.“ Verehrung deutlich: sinfonisches Denken, strukturelle Strenge von thematischen Die Partie der Manon wird Nadja Stefanoff Verarbeitungen und fugierten Formen halübernehmen, die nach ihren Erfolgen am ten sich die Waage mit einer beispiellosen Theater Bremen mittlerweile am Staatsthe- Melodienerfindung. „In der Todesszene Weiter erklärt der Regisseur: „Wie Puccini ater Mainz engagiert ist. Die intelligente erreicht Puccini einen Grad der Düsterdie Überforderung der beiden musikalisch Sänger-Schauspielerin sieht den in unserer nis und Verzweiflung in seiner Musik, wie spürbar werden lässt, ist zeitlos. Und krönt Zeit doch wohl überholten Frauencharaker ihm später in dieser Ausdruckstärke nie die explosive Situation in der zweiten Hälf- ter der Manon kritisch: „Beim Studieren mehr gelingt“ (Rosella Bertholazzi). te des zweiten Aktes, wenn Des Grieux Ma- der Rolle ist mir aufgefallen, dass Manon non im kaum Mitleid oder Premiere am 26. September, 19.30 Uhr, Haus Sympathie erzeugt, am Staatstheater Oldenburg. Weitere Vor„Ich will die Welt zum Weinen bringen“ von Geda ihre Sorgen und stellungen: 3. und 11. Oktober. – Musikaronte stellt, uns an seiner Wut, seiner VerNöte aus heutiger Sicht gänzlich fehlen. Ich lische Leitung: Roger Epple; Regie: Peter zweiflung Anteil nehmen lässt, um kursehe meine Aufgabe darin, den Status eiHailer; Bühne und Kostüme: Martin Fize Zeit später, obwohl er den Verlust seiner ner armen, jungen Frau in existenzieller scher. Mitwirkende (u.a.): Nadja Stefanoff Persönlichkeit klar vorhersieht, darum bet- Not in eine heute nachvollziehbare Situati- (Manon Lescaut), Daniel Moon (Lescaut), telt, mit ihr gemeinsam weiterleben zu dür- on zu übertragen, so dass deren Schicksal Paulo Ferreira (Chevalier Des Grieux), fen. (…) Geronte, der zu Geld gekommen berührt und der Charakter sympathischer Ill-Hoon Choung (Geronte de Revoir). und überzeugt ist, nicht nur Frauen seien erscheint. Die Oberflächlichkeit muss raus käuflich, sondern auch eine Existenz als und das Existenzielle hinein!“

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THEATER OLDENBURG Die lustige Witwe

Schauspielrätsel (mpg) Die banale Frage „Wo ist das Messer?“ kann manchmal bedeutend sein. Bevor aber unsere Hauptperson zum Messer greift, muss sie einiges über sich ergehen lassen. Sie muss sich einer Erbsendiät unterziehen. Ihre Ausscheidungen werden von einem Arzt kontrolliert, der seinen Behandlungen eine naturwissenschaftliche Grundlagen geben will. Dass sich da unserer Protagonist nicht ganz wohl fühlt, ist verständlich. Die medizinischen Versuche zerrütten ihn physisch, aber auch psychisch, doch er benötigt das Geld. Auch die Kirche gibt ihm wenig Halt, denn er ist der Vater eines unehelichen Kindes. Konsequente Folge aus der Tatsache, dass einfache Soldaten damals nicht heiraten durften. Dass eine solche Person zur Hauptfigur in einem Drama wurde, galt als revolutionär. Das bekam auch der Autor, der als Mediziner und Naturwissenschaftler die Problematik der modernen Wissenschaft schon in ihren Anfängen erkannte, zu spüren, zumal er auch mit seinen anderen Werken immer auf gesellschaftliche Missstände hinwies. Wie so viele andere kritische Geister seiner Zeit war er in den letzten Jahren seines Lebens ständig auf der Flucht. Obwohl er schon mit 23 Jahren starb, hinterließ er zahlreiche Werke, die oftmals leider nur als Fragmente überliefert worden sind. Heute gilt er als einer der wichtigsten Autoren seiner Zeit. Das gesuchte Werk dient auch zwei bedeutenden Opern der Moderne als Textgrundlage, dann wird allerdings der Name des Protagonisten anders geschrieben. Wie lautet der Titel des Stücks, wer hat es geschrieben?

Franz Lehàr

liEbE, walzEr, haPPy End Die „Lustige Witwe“ von Franz Lehàr am Staatstheater Oldenburg Text: Michael Pitz-Grewenig

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ointiert formuliert war die Operette schon immer so etwas wie der SeisSeis mograph einer Gesellschaft. Die Marginalisierung dieses Genres ist einer unseligen Rezeptionsgeschichte zu verver danken, die mit diesen Werken so umging wie einst Charlie Chaplin beim KofferKoffer packen: Alles was nicht passt, wurde zuzu recht- oder abgeschnitten.

Je länger man sich indes mit der OperetOperet te beschäftigt, umso einsichtiger werden ihre politischen Implikationen. Die OpeBitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum rette war zumeist immer da, wo die Prob15. Oktober 2015 an foyer, Roland Verlag leme am hellsten glühten. Dass man diese GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die aufgrund der jeweiligen politischen VerTeilnahme ist auch online möglich: www. hältnisse nicht immer offen aussprechen rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) konnte, sondern dezent umschrieb, macht Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bre- auf der einen Seite ihren Reiz aus, führte leider aber auch dazu, dass man sie „verpemer Schauspiel. teralexanderte“ oder „durchheesterte“, bis Im Schauspielrätsel in foyer 110 fragten wir vom Inhalt kaum noch etwas übrig blieb. nach Georg Bernard Shaw. Die Komödie, Franz Lehàrs erfolgreichste Operette beindie er nicht verfasst hat, aber seine Worte enthält, trägt den Titel „Geliebter Lügner.“ haltet so ziemlich alles, was man für einen erfolgreichen Blockbuster benötigt: SuperJerome Kilty hat sie verfasst. reiche, attraktive Witwe, ein Staat, der pleiGewonnen haben: te ist und zwecks Sanierung den HofbanPetra Barth, Bremen kier auf diese ansetzt. Mit im Spiel ist der Jürgen Damsch, Bremen attraktive Graf Danilio, sein sexuell umtriePeter Harenburg, Axstedt biger, aber arbeitsscheuer Sekretär, der im Ulla Sandköhler, Lilienthal „Maxim“ mit Lolo, Dodo und anderen GriBerta-Maria Waltinger, Bremervörde

setten „Überstunden“ ansammelt. Die lustige Witwe, die aus patriotischen Gründen geheiratet werden muss, entpuppt sich als ehemalige Geliebte, die er aus adeligen Familienrücksichten nicht ehelichen konnte. Man tanzt im Walzerrhythmus durch die Poventrinische Botschaft in Paris und huldigt heimatlichen Balkanklängen. Und so entsteht ein erheiternder Mehrfrontenkrieg um die reiche Schöne. Viele Verwechslungen, amüsante Musik und viele, viele Happy Ends. Regisseur Ansgar Weigner, ein Routinier der Operette, und Christof Cremer als Kostüm- und Bühnenbildner sind Garanten für quirligen Inszenierungen und für elegante Opulenz. Sie wollen den Zuschauer dieser ersten Tanzoperette in zauberhafte Welten führen, aber auch eine pointierte Brechung der Klischees von Vaterlandsliebe, emotionaler Verklärung von Heimat und Pariser Erotik in einer furiosen temporeichen Inszenierung kredenzen. Premiere am 7. November, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 13. und 20. November. – Musikalische Leitung: Vito Cristófaro; Regie: Ansgar Weigner. Darsteller (u.a.): Valda Wilson (Hanna Glawari), KS Paul Brady (Graf Danilo).


THEATER OLDENBURG Dracula

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Uraufführung am Oldenburg Schauspiel: „Dracula“ geht im Staatstheater um Text: Sven Garbade

GEPflEGtEs GrusEln F

ür Vampire läuft die kulturelle KonKomik-, Pop- und Trash-Elemente verjunktur bekanntermaßen gut. Nicht sprechen die Macher einzuarbeiten; eine nur das umsatzstärkste Segment des Mischung, die an den Großmeister der Buchhandels vertraut unverbrüchlich auf Gruselkomödie „Tanz der Vampire“ von jene Titel, in denen nächtliche BekanntRoman Polanski denken lässt. Weil das schaften zwischen den Geschlechtern auf Genre so stark geformt und die Handlung der Ebene surrealer Kuss- und Biss-Gelüste so berechenbar erscheint, regt sich die abgehandelt werLust, aus dem den. Auch durch die Fließendes Blut und schattige Trampelpfad der klingende Welt der Überraschungen sind garantiert. flauen AngstmaMusicals flattern cherei auszudie charismatischen Blutsauger höchst scheren – und den kalkulierten Stilbruch erfolgreich. Und in anspruchsvoll gemach- mittels Komik zu versuchen. Wer kann ten Kinoproduktionen – wie jüngst Jim schon ernst bleiben, wenn Dämonenjäger Jarmuschs „Only Lovers left alive“ – übersich voller Ingrimm mit Knoblauch und springt man sogar die Grenzen des Trivia- Kruzifix bewaffnen? len hin zum gehobenen Kunstwillen. Schließlich überlagern auch Dutzende ErDoch ausgerechnet im Schauspiel scheint zählungen vom transsylvanischen Grafen der Klassiker des Genres bisher unterunsere Vorstellung der Geschichte. Bereits repräsentiert zu sein: Von Bram Stokers die Personifizierung dessen, was wir das Briefroman „Dracula“ aus dem Jahr 1897 Böse nennen, entwickelte enorme Strahlexistieren kaum bekannte Schauspielfaskraft. Das Böse mit den langen Zähnen trug sungen. Ein Zustand des Mangels, den das dabei viele Namen: Vlad, Draculae, Vlad TeOldenburger Staatstheater nun tatkräftig pes, der Pfähler, Graf Dracula. Das Grauen, abändern wird: Regisseur Robert Gerloff welches seit Hunderten von Jahren in den und Dramaturg Jonas Hennicke haben Bergen Rumäniens vermutet wird, hat beieine Bühnenfassung entwickelt, die aus nahe so viele Titel, wie es Bücher darüber gibt. altbekannten Motiven einen neuen „Dracula“ formen wird. Fließendes Blut und Dramaturg Hennicke sagt über die Olschattige Überraschungen sind garantiert. denburger Stückfassung: „Diesen Um-

stand haben wir auch versucht, in unsere Bühnenfassung einzuarbeiten. Dieses ist, salopp gesagt, inhaltlich Dracula, formal aber Frankenstein! Das heißt, wir haben unterschiedliche Versatzstücke und Motive aus zahlreichen Büchern, Filmen, Opern genommen und diese zu einem neuen, teilweise dysfunktionalen Körper zusammengesetzt. Die hieraus entstandene Chimäre funktioniert dennoch, da jedes dieser Kunstwerke im Glutkern doch Überschneidungen mit den jeweils anderen besitzt: Der Vampir ist immer das Unheimliche, Fremde, Unheilsvolle, Erotische, welches wir gerne unterdrücken, aber nie ganz abspalten können.“ So verspricht die Oldenburger Dramaturgie, passend zum Erinnern an den kürzlich verstorbenen Christopher Lee, nicht weniger als eine geistreiche Parodie über die literarischen und popkulturellen Auswüchse eines mächtigen Mythos’. Und übrigens: Vor Sonnenuntergang sind keine Aufführungen geplant! Premiere am 3. Oktober, 20 Uhr, im Kleinen Haus. Weitere Vorstellungen: 8. und 17. Oktober; 3. und 15. November.


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THEATER IM NORDEN Opernpremieren

Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

Opernpremieren

Foto: Jörg Landsberg

Theater Bremen „Les Robots…“

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ntelligentes Metatheater oder bloßer Klamauk – die Meinungen nach der Premiere von „Les Robots ne connaissant pas le Blues oder Die Entführung aus dem Serail“ am Bremer Goetheplatz klaff klafften weit auseinander. Die foyer-Redaktion hat sich daher entschlossen, zwei Kritiken zu veröffentlichen. Ob „Les Robots…“ wieder auf den Spielplan des Bremer Theaters kommt, war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht entschieden.

Pro: Pralles Theater Die Ränge sind nicht besetzt, das Orchester sitzt auf der Bühne, flankiert von Zuschauern, das Parkett ist weitgehend leergeräumt. Und vor dem auf dem Boden sitzenden Publikum steht ein riesiges Mischpult. Das klingt nach einer Inszenierung des leitenden Regisseurs des Theater Bremen, Benedikt von Peter. Ist es auch. Er hat zusammen mit dem Performancepaar Monika Gintersdorfer/Knut Klaßen (ivorischen Sänger-Tänzern), dem Punkmusiker Ted Gaier, den Bremer Philharmonikern unter der Leitung von Markus Poschner einen bejubelten Abend auf die Bühne gebracht, der sich „Les Robots ne connaissant pas le Blues oder Die Entführung aus dem Serail“ nennt. Aber es geht nicht um Mozart.

Das Autorenkollektiv interessiert sich dafür, wie die unterschiedlichen kulturellen und künstlerischen Welten sich gegenseitig ausschließen oder auch befruchten. Gintersdorfer interessiert sich für den Zusammenknall mit unbekannten Systemen und völlig anderen Arbeitsweisen. von Peter untersucht wieder gerne seine Lieblingsfrage, was es mit der bürgerlichen Liebesmoral – ist sie eine Befreiung oder eine Geißel? – auf sich hat. Und Markus Poschner beleuchtet gerne einmal die Produktionsmechanismen des europäischen Musikmachens und will mit den Sängern sein Teil dazu beitragen, sie sichtbar zu machen. Das sind viele Ideen und Fragen auf einmal (noch längst nicht alle), vielleicht zu viel für einen Abend. Das Publikum jedenfalls hat keine Chance, einer eben gehörten Idee nachzugehen, es geht Schlag auf Schlag in einem derart kurzweiligen Tempo, dass im Nu die zweieinviertel Stunden ohne Pause herum sind.

die Ohren haut. Die toll musizierte Musik leuchtet einzigartig neben dem ebenso einzigartigen körperlichen Ausdrucksradius der Afrikaner. Ein nachdenklicher Abend und pralles Theater gleichzeitig. Ute Schalz-Laurenze

Contra: Ozapft is! Der Titel „Les Robots…“ steht für eine Herangehensweise, bei der das so genannte System Oper „angezapft“ und „das durchkomponierte Werk in eine multiple Autorenschaft überführt“ werden soll. Oper wird als Möglichkeit verstanden, Spontaneität und Improvisation Raum zu bieten. Das hätte bei aller Fragwürdigkeit interessant werden können, hätte man zugelassen, was die ivorischen Künstler so alles können und dies ist, wie man erahnen konnte, eine ganze Menge. Aber leider waren sie nur der Aufhänger für eine vertrackte Sichtweise, die im Prinzip keinen interessiert. Es bedeutet Eulen nach Athen zu tragen, wenn man feststellt, dass ein ungeübter Sänger mit seinen bescheidenen Möglichkeiten eine anspruchsvolle Arie nur krähen kann. Dass das Ganze ohne auch nur den Hauch einer Ironie stattfand, erhöht den Rezeptionsschmerz umso mehr.

Nicole Chevalier als überragende Constanze erklärt, wie sie die atemberaubend schwierigen Koloraturen in einen existentiellen Ausdruck bekommt, die große Marternarie wird zu einer veritablen Gesangsstunde. Oder wenn Belmonte (Hyojong Kim) dem ivorischen Sänger „O wie ängstlich“ beibringen will und der ihm das emo- Im Prinzip passierte genau das wieder, was tionale Pendant mit viel Improvisation um man sozusagen kritisch aufzeigen woll-


THEATER IM NORDEN Opernpremieren

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Fotos: Knut Klaßen

te, die Unterdrückung einer uns fremden Kunst von Künstlern, für die diese Kunst eigentlich nur Aufhänger ihrer eigenen Möglichkeiten ist. Aber selbstverständlich wird ein so „korrektes“ Unterfangen natürlich von der Kulturstiftung des Bundes unterstützt. Schade, dass sich die vorzüglichen Musiker und Sänger unter der Leitung von Markus Poschner darauf einließen!

ein Recht auf Eigenständigkeit, sollte man ihnen nicht eine eigene Bedeutung zugestehen, die über den für jeden Rezipienten erkennbaren Sinn hinausgeht? Regisseure gehen zumeist mit historisch weit entfernten Werken um. Es täte der Qualität ihrer Inszenierung gut, wenn sie sich dieses Faktes bewusst wären, anstatt dieses Entfernte, dieses Fremde, woraus ein kreatives Potential entstehen kann, immer wieder Warum für das ganze Unterfangen Moin die ihnen vertrauten Schubladen zu stezarts Singspiel herhalten musste, blieb im cken und so genau die Klischees bedienen, Foyer_Harms_4_2015_190x90 16:50 Seite 1 zu bekämpfen ankündigen. Unklaren. Haben diese Werke07.09.15 nicht auch die sie

Es stimmt, Benedikt von Peter und seine Mitstreiter haben mit dieser Inszenierung das System „Oper“, wie sie es nennen, angezapft. Aber die Krüge, in die das „Ozapfte“ hineinfloss, sind so konservativ-traditionell wie die Bierkrüge im Münchner Hof bräuhaus. Ein gewisser Respekt vor Publikum und Werk dürfte diesem gerechter werden als eine ungestüme Vereinnahmung ins Augenblickliche. Michael Pitz-Grewenig

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menschen im foyer

Senatsempfang zum 26. Musikfest Bremen Fotos: fotoetage Beim traditionellen Empfang zur Eröffnung des Musikfestes im Festsaal des Bremer Rathauses konnten Bürgermeister Dr. Carsten Sieling und Intendant Prof. Thomas Albert wieder zahlreiche Gäste begrüßen. Im Laufe der Veranstaltung wurde der italienische Perkussionist Simone Rubino mit dem „Förderpreis Deutschlandfunk“ (DLF) ausgezeichnet, der seit 1998 gemeinsam vom Sender und dem Musikfest Bremen an hochbegabte Nachwuchskünstler vergeben wird.

Patricia Kopatchinskaja, Teodor Currentzis, MusicAeterna

Eröffnung

Dr. Werner Brinker (EWE)

Eröffnung

Ottavio Dantone Accademia Bizantina

Alexia Sieling, Dr. Carsten Sieling, Barbara Wolf-Albert, Prof. Thomas Albert

Trondheim Jazz Orchestra, Marius Neset


menschen im foyer

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Verleihung DLF-Förderpreis an Simone Rubino

Klaus Wedemeier

Christa Fuchs (OHB) Marco R. Fuchs (OHB)

Hildegard Christiansen Fon 0421 - 25 57 35 Oberneulander Heerstraße 26 - 28 28355 Bremen Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr Sa. 10.00 - 13.30 Uhr Timo Poppe (swb) und Gattin


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MUSIK 26. Musikfest Bremen

Beste Bremen-Werbung Ungebrochene Strahlkraft: Das 26. Musikfest knüpft mühelos an die Erfolge der Vorjahre an Text: Peter Schulz

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on Müdigkeit keine Spur: Ein Jahr nach dem glanzvollen 25. Musikfest Bremen präsentierte sich das vielseitige Festival, das den musikalischen Spannungsbogen von der Renaissance bis zur Gegenwart schlägt, ungebrochen frisch und strahlend. Davon zeugte der Eröffnungsabend, die „Große Nachtmusik“ rund um den festlich illuminierten Bremer Marktplatz, ebenso wie die nachfolgenden Glocke-Konzerte mit dem prächtigen Bassbariton Bryn Terfel und dem „Piano-Poeten“ Sir András Schiff, um nur zwei Beispiele zu nennen.

nung des Festivals im Festsaal des Bremer 2015 geehrt wurde. Die niederländische Rathauses versprochen. Er hielt sein Wort. Geigerin steht damit in einer Reihe mit Mit der Reihe „Musikfest Jessye Norman, NiSurprise“ in der Übersee- „Musikalische Erlebnisse kolaus Harnoncourt, stadt wurden ausgetretene buten un binnen“ Marc Minkowski, Pfade verlassen, mit dem Anne Sofie von Otter, zum Arp-Schnitger-Festival gehörenden Hélène Grimaud, Masaaki Suzuki oder Orgelkonzert in der Groninger Aa-Kerk Ottavio Dantone, die den undotierten Preis erneut die Grenze zu den Niederlanden in den vergangenen Jahren erhalten haben. überschritten. Mit der Auszeichnung würdigt das Festival seit 1998 bedeutende Solisten, Ensembles, Ob die Zahl von 25.000 verkauften Karten Orchester und Dirigenten, die durch ihr bei insgesamt knapp 27.000 zur Verfügunherausragendes künstlerisches Wirken gen stehenden Plätzen diesmal übertroffen eigenständige Akzente gesetzt haben. wurde, stand bei Redaktionsschluss dieser Insgesamt standen 37 Veranstaltungen an Ausgabe noch nicht fest. Gut möglich jedoch, Ein Anspruch, dem die 1977 geborene Nieinsgesamt 28 Spielstätten in Bremen und dass sich die von Bremens neuem Bürgerderländerin nach Meinung der Musikder Region auf dem Programm. 19 dieser meister und Kultursenator Dr. Carsten fest-Jury allemal gerecht wird. In ihrer Konzerte fanden in der Hansestadt, zwei Sieling bei der Eröffnung geäußerte Hoffnung Begründung hieß es: „Als Solistin wie als weitere in Bremerhaven statt – ein deutlibestätigen wird. Denn Thomas Albert war es Kammermusikerin vereint Janine Jansen cher Beweis dafür, dass das Musikfest zwar erneut gelungen, Solisten und Orchester von in höchstem Maß Virtuosität, Ausdrucksweit in die Region von Emden bis vor die Weltrang zu verpflichten und zudem mit reichtum und Charme. In ihren Auftritten Tore Hamburgs ausstrahlt, aber doch fest hochtalentierten „Jungstars“ zu überraschen. besticht sie durch ein außerordentlich an der Weser verwurzelt ist. nuanciertes Spiel, das in faszinierendem Zu erstgenannter Kategorie darf mit Fug Einklang mit ihrem Sinn für Proportionen „Musikalische Erlebnisse buten un binund Recht Janine Jansen gezählt werden, die und Klang steht und mit dem sie souverän nen“ hatte Intendant Prof. Thomas Albert für ihre Verdienste in der internationalen das gesamte Universum musikalischer beim traditionellen Empfang zur EröffMusikwelt mit dem Musikfest-Preis Bremen Entäußerung durchschreitet.“



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MUSIK Konzerttipps

: Konzerttipps

Wiener Klassik

Briten-Krautrock

(red) „Weltklassik am Klavier“ lautet der Titel einer monatlichen Reihe, die seit Jahren nicht nur die Bewohner der Bremer DKVResidenz, sondern zunehmend auch externe Besucher begeistert. Denn die sonntäglichen Konzerte, zu deren Schirmherren der Ausnahme-Pianist Lars Vogt gehört, ermöglichen Begegnungen mit jungen Pianisten, die zumeist noch am Beginn ihrer Karriere stehen, sich aber durch gewonnene internationale Wettbewerbe und eine besondere Persönlichkeit auszeichnen.

(che) In Buch der Rockmusik gibt es einige ziemlich schräge Kapitel. Eines davon hat die Band Nektar geschrieben. Ein paar in Hamburg gestrandete britische Musiker gründeten die Gruppe 1969 und reihten sich damit quasi als Exilanten in die deutsche Krautrock-Szene ein. Psychedelische Ausflüge (inklusive einer aufwendigen Lightshow) sowie ausgewogenen ArtrockElemente, jeweils mit gewisser Nähe zu Pink Floyd und King Crimson, standen zunächst auf dem Programm der Formation.

So ist es auch bei Kotaro Fukuma (Foto). Der 33-jährige Japaner, der unter anderem bei Bruno Rigutto am Pariser Konservatorium studiert hat, erhielt bereits etliche Auszeichnungen, darunter den ChopinPreis beim Internationalen Klavierwettbewerb in Cleveland 2003. Seither trat er in bekannten Konzerthäusern wie der Carnegie Hall New York oder der Berliner Philharmonie auf und veröffentlichte etliche bemerkenswerte Einspielungen.

Das Quartett (plus Lichtdesigner) um den Gitarristen und Sänger Roye Albrighton und den Schlagzeuger Ron Howden, die beide heute noch zu Nektar gehören, sowie den Keyboarder Allan Freeman und den Bassisten Derek Moore konnte als eine der ersten in Deutschland beheimateten Bands auch in den USA Erfolge feiern. 1972 schaffte sie dort den Einstieg in die Charts und absolvierte wenig später eine erfolgreiche Tournee.

Bei seinem Konzert in Bremen wird er „Höhepunkte der Wiener Klassik“ spielen. Auf dem Programm stehen die jeweils ersten bedeutenden Klavierwerke von Mozart, Beethoven und Schubert. 27. September, 17 Uhr, DKV-Residenz (Bremen, Am Wandrahm 40-43)

1976 verließ Albrighton die Band, die sich darauf stärker dem Hardrock zuwandte und 1980 aufgelöst wurde. 2002 kam es zur Reunion in Originalbesetzung. Jetzt gehören Keyboader Klaus Hentasch sowie der US-Boy Lux Vibratus am Bass dazu. 29. September, 20 Uhr, Meisenfrei (Bremen, Hankenstraße)


musik Konzerttipps

Cellosonaten komplett

Bratsch-Abschied

(UM) Noch einmal wird in dieser Saison der junge Ausnahmecellist Leonard Elschenbroich die Philharmonischen Kammerkonzerte als „Artist in Residence“ mit zwei ganz besonders gestalteten Konzertprogrammen begleiten. Das erste dieser Konzerte erklingt gleich im Oktober: Zusammen mit seinem Klavierpartner Alexei Grynyuk hat sich Elschenbroich Beethovens sämtliche Sonaten für Violoncello und Klavier auf das Programm gesetzt, und zwar an einem Abend.

(hip) Seit 40 Jahre spielen sie nun ihre „Folklore Imaginaire“: eine Mischung aus Klezmer, Flamenco, Romamusik, Musette und Rembetiko, die durch einen sehr frei und wild gespielten Jazz so perfekt miteinander verschmolzen wird, dass dabei eine ganz eigene, vitale und verführerische Klangwelt entsteht.

Gleichzeitig markieren sie Nahtstellen seines Schaffens und führen vom Frühwerk des Opus 5, in der Soloinstrument und Klavier sich erst emanzipieren mussten, über die in der Nähe zur „Pastorale“ angesiedelten Sonate op. 69, die die Morgenröte der Romantik erahnen lässt, zum völlig autonomen Spätwerk, das mit den Sonaten op. 102 eingeläutet wird. Eine kompakte Reise durch die Welt Ludwig van Beethovens. 21. Oktober, 19.30 Uhr, Glocke, Kleiner Saal

Nun sind sie nach mehr als 2500 Konzerten in 30 Ländern wohl eher des Reisens als der Musik müde geworden, und so machen sie noch eine letzte große Tournee. Von ihrem letzten Auftritt in Wien Anfang August schrieb eine Kritikerin, es wäre ein Abschied voller „Schweiß, Tränen, Emotionen“ von den Musikern gewesen, die von „Liebe, Brüderlichkeit und ewigem Weiterwandern singen.“ 30. Oktober, 20 Uhr, Music Hall Worpswede

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Super Women Grenzenlos ist unsere Mode

Zu ihr gehört die traditionell bei Wandermusikern beliebte Bratsche, der die Band ihren Namen verdankt. Manchmal spielt Bruno Girard sie noch, aber dies ist nur eine Das dürfte nicht häufig zu erleben sein der vielen Klangfarben, mit denen die fünf und für Hörer und Spieler ein kleines Franzosen auf der Gitarre, Klarinette, AkkorAbenteuer darstellen. In gewisser Weise deon, Kontrabass und Violine immer noch waren auch für Beethoven diese Sonaten ihr Publikum überraschen und begeistern Abenteuer, oder zumindest Neuland, denn können. „Bratsch“ gilt als eine der beste für sie gab es in der Musikgeschichte kaum Livebands, die „Süddeutsche Zeitung“ verein Vorbild. lieh ihr den Ehrentitel „Balkan Blues Brothers“.

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MUSIK Bremer Philharmoniker

Bremer Philharmoniker präsentieren die Spielzeit 2015/2016

Bremer Philharmoniker 2015/2016 (Credits: Bremer Philharmoniker; Henning Köpke)

GElEbtE ViElfalt M

it „Rock’n’Roll Gypsy“ hatte sie einen „Top Ten“-Hit. 1981 war das, die Band hieß „Schneider with the Kick.“ Lange her. Mittlerweile ist Helen Schneider eine gefragte MusicalDarstellerin (etwa 2004/05 am Bremer Theater), erfolgreiche Jazz- und Chanson-Interpretin und – Solistin des 4. Philharmonischen Konzertes am 14./15. Dezember in der Bremer Glocke. „Helen Schneider singt Gershwin“ lautet der Titel des Programms, an dem neben den Bremer Philharmonikern auch ein Jazzensemble mitwirken wird.

menschlichen Themen wie Leiden und Leidenschaft, Tod, Liebe und Ewigkeit.“ Daneben stehen ganze Abende unter regionalen Vorzeichen, erzählen etwa „Von russischer Seele“ (22./23. 11.), „Britanniens Küste“ (2./3. 5.) oder setzen – zum Saisonauftakt am 11./12. 10. – die „Spanische Harfe“ ins Blickfeld.

‚Oreste’ mit alten Instrumenten und am nächsten Tag Mahlers 6. Sinfonie“ spielen zu können. „Diesen Spagat beherrschen in Deutschland nur wenige Ensembles“, lobt er die beteiligten Musikerinnen und Musiker. „Ihre Bandbreite ist wirklich enorm!“

Unterstützt werden die Bremer Philharmoniker bei ihren Abonnementskonzerten wie üblich durch eine Reihe von Gästen, An die noch junge Tradition kurzer Festivals knüpft die Konzertfolge „An die Gren- zu denen Dirigenten wie Reinhard Goebel, Matthew Halls oder Marko Letonja und Soze“ an (31. 1./1. und 2. 2.), wobei Markus listen wie Lauma Skride (Klavier), Frank PePoschner die musikalische Auseinanderter Zimmermann (Violine) oder Anna Stésetzung mit Grenzgängern fortsetzt und phany (Mezzosopran) gehören. KompletWerke von Richard Wagner, Franz Liszt, Zweifellos eine ungewöhnliche Besetzung Enjott Schneider, Franz Hummel und An- tiert wird die Liste illustrer Namen zum Saisonabschluss (5./6. 6.) durch den Schauton Bruckner vorgesehen hat. Ebenfalls für ein philharmonisches Konzert, die drei Tage lang währt das symbolische Glä- spieler Sebastian Koch. Er wird in der Rolgleichwohl beispielhaft für die Zielvorle des Eric Satie durch ein Programm mit serklingen beim Neujahrskonzert „Prostellung „gelebte Vielfalt“ steht, der sich Werken des Komponisten sowie von Debussit!“ (10. bis 12. 1.), bei dem statt der oblidas Orchester und sein Generalmusikdisy, Strawinsky oder Honegger führektor Markus Poschren, auf das sich Kulturstaatsrätin ner verschrieben ha- „Werke über die großen menschlichen Themen wie ben. Intendant Chri- Leiden und Leidenschaft, Tod, Liebe und Ewigkeit.“ Carmen Emigholz besonders freut: „Ich habe Sebastian Koch schon stian Kötter-Lixfeld im Konzert der Philharmoniker mit Beetumreißt den selbst gesteckten Rahmen für gatorischen Walzer mitreißende südamerikanische Marimba- und Tangorhythmen hovens Vertonung des ‚Egmont’ erlebt, als die Spielzeit 2015/16 so: „Wir rücken perer den Text von Goethe sprach. Jetzt bin ich vorherrschen. sönliche Sichtweisen und die intensive gespannt auf den Satie-Abend.“ Beschäftigung mit richtungsweisenden Wagner, Tango, dazu „Bach pur“ mit WerWerken des symphonischen Repertoires Neben den obligatorischen zwölf Gloken aus der großen Bach-Familie (22./23. in den Mittelpunkt.“ 2.) – augenfälliger lässt sich die program- cke-Konzerten setzen die Philharmoniker an gleicher Stelle die zunehmend bematische Wandlungsfähigkeit eines OrFolgerichtig weist das Programm – so chesters innerhalb weniger Wochen wohl liebte Reihe „5nachsechs“ fort, die sich zu Markus Poschner – „revolutionäre Komeinem Verkaufsschlager entwickelt hat. kaum darstellen. Markus Poschner ist positionen“ von Schönberg, Brahms und „Afterwork-Konzerte treffen mittlerweiBruckner, aber auch Gershwin, Ravel und dementsprechend stolz auf das Ensemble und dessen Fertigkeit, „heute Händels le den Geist der Zeit“, weiß Christian KötStrawinsky auf, „Werke über die großen


musik Bremer Philharmoniker 27 foyer

>unsere konzertwelten – mehr als nur musik

Temperament

Markus Poschner und Christian Kötter-Lixfeld (Credits: Bremer Philharmoniker; Henning Köpke)

Schlagzeugakrobatik

Meeresrauschen

Rhythmen

Südamerika

Französischer Salon

Klangwelten

Herz und Seele

Jugend

ter-Lixfeld. „Mit durchschnittlich mehr als 650 Gästen pro Konzert hätten wir vor fünf Jahren niemals gerechnet!“ Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass die enorme Steigerung der „5nachsechs“-Zahlen nicht zu Lasten der Philharmonischen Konzerte gehe. Das Konzertpublikum falle durch Diversität auf und spiegele einen Querschnitt durch die Gesellschaft wider. Ebenso positiv fällt das Fazit des Intendanten beim Blick auf die Zahlen der Saison 2014/15 aus: „Der erfolgreiche Aufwärtstrend der Vorjahre konnte dank der exzellenten Leistungen des Orchesters fortgesetzt werden.“ Die Steigerung von 0,2 % bei den Philharmonischen Konzerten sei zwar kein riesiger Sprung, bestätige jedoch die konstanten Zuwächse und den zunehmenden Bekanntheitsgrad, was zweifellos mit dem bemerkenswerten Arbeitspensum der Philharmoniker zusammenhängen dürfte. Denn das Orchester sei nahezu täglich in Bremen zu erleben, versichert Christian Kötter-Lixfeld und zählt auf: Zwölf Philharmonische Doppelkonzerte, fünf Afterwork-Konzerte, zwei Schuppen-, drei Familien- und neun Sonderkonzerte, sieben Opernpremieren und zahlreiche Kammermusiken, dazu Schulkonzerte und -projekte sowie regelmäßige Angebote in der prämierten Musikwerkstatt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene summieren sich zu über 400 Veranstaltungen im Jahr.

„Wir zeigen Präsenz in Bremen und hinterlassen deutliche Spuren auf der musikalischen Landkarte des Nordwestens“, urteilt der Intendant. „Und wir bieten eine beispielhafte Bandbreite an Angeboten – Hochkultur mit Weltstars und Events in Clubatmosphäre, große Gala und kleines Schulkonzert, festliche Kammermusik und Cross-over in Stadtteilprojekten.“ Damit ermögliche man allen Bevölkerungsgruppen den Zugang zur Musik und damit die kulturelle Teilhabe.

Starsolisten

Saisonabschluss

Sehnsucht

weltentrückt Spielfreude Naturgewalten Grenzgänger Ausnahmekünstler

Zusammenspiel Harfe

internationale Bühnen

Klangerlebnis Mütterchen Genialität Russland

untypisch

visionär

Märchenkönig Festival

Letzteres bestätigen die musikalischen Projekte mit Kindern, Jugendlichen und Flüchtlingen, mit denen sich die Philharmoniker flächendeckend in allen Stadtteilen Bremens engagieren. Eine Arbeit, die künftig auch in Bremen-Nord stattfindet. Dort hat das Orchester eine zusätzliche Musikwerkstatt eingerichtet, in der Kinder und Jugendliche und auch Familien spielerisch und doch fundiert über die Instrumente an die Musik herangeführt werden. „Der Bereich der Musikvermittlung ist eine wahre Herzensangelegenheit des Orchesters, da sind wir Überzeugungstäter“, berichtet Marko Gartelmann, bei den Philharmonikern als Koordinator zuständig für vielfältige genre- und generationenübergreifende Projekte. Auch hier können konstante Zahlen die erfolgreiche Arbeit belegen. Gartelmann: „Rund 15.000 Kinder und Jugendliche kommen Jahr für Jahr durch uns in Kontakt mit Klassik und Orchesterinstrumenten.“

www.bremerphilharmoniker.de


foyer 28

KIRCHENMUSIK

Louis Spohr

Martin-Luther-Kirche in Bremen-Findorff

Text: Ulrich Matyl

VErtraut unVErtraut D

ie Zeitläufte wollen es, dass so manman che Werke und auch Komponisten, die zu Lebzeiten zu den bedeutendsbedeutends ten der Zeit zählten, heute mitunter vollvoll kommen vergessen sind. Immer wieder bemühen sich die Bremer Kirchenmusiker vergessene Perlen auszugraben und zu Gehör zu bringen. Eine solche Perle ist nun am 8. November (18 Uhr) in der Martin-Luther-Kirche in Bremen-Findorff zu hören. Unter der Leitung von Christian Faerber erklingt das Oratorium „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr (1784-1859), zu dessen Aufführung sich die Kantoreien aus Arbergen und der Martin-Luther-Gemeinde zusammengetan haben.

sind. Vor seiner baldigen Vergessenheit nach seinem Tod schützte es ihn nicht. Umso spannender dürfte es sein, dieses reich gestaltete, mit großem OrchesterapOrchesterap parat diffizil komponierte Oratorium zu erleben. Die gegenüber den meisten Komponisten seiner Zeit sich deutlich abhebende Qualität des zweiteiligen Werkes besteht darin, dass Spohr die große romantische Ausdruckskraft mit einem kontrapunktisch feinsinnigen, zuweilen polyphon durchdrungenem Satz nach Vorbild des alten Kirchenstiles zu verschmelzen mag.

Geradezu vertraut dagegen erscheint uns vermeintlich Johannes Brahms. Zu den herausragendsten Werken der Kirchenmusik im 19. Jahrhundert zählt „Ein Deutsches Requiem“, das der Komponist 1868 selber im Bremer Dom uraufführte. 1871 Heute fast völlig vergessen, wurden „Die letzten Dinge“ besonders in England lange dirigierte es Brahms noch einmal, zusamZeit als eine der „größten Schöpfungen des men mit einer Komposition, die heute etwas eigenartig anmutet, und zwar seinem Zeitalters“ gefeiert. In Deutschland war Louis Spohr zu Lebzeiten eine der wichtigs- „Triumphlied“. Ein Werk der Zeit, das die ten Musikerpersönlichkeiten seiner Zeit. Er unverhohlene patriotische Begeisterung schuf ein großes Œuvre von Kompositionen des Komponisten für den Sieg im DeutschFranzösischen Krieg 1870/71 widerspiegelt. quer durch alle Gattungen, die von einem unverwechselbaren Personalstil geprägt

Dass Brahms die Uraufführung des Triumphliedes am Karfreitag 1871 im Bremer Dom zusammen mit seinem Deutschen Requiem dirigierte, erscheint heute befremdlich und kaum noch vorstellbar. Aber die Zeit war so. Die lange verschollene Fassung der Komposition (siehe foyer-Ausgabe 106), der Brahms später überarbeitet noch zwei weitere Sätze anfügte, ist am 18. Oktober (20 Uhr) unter der Leitung von Tobias Gravenhorst im Bremer St. Petri Dom zu erleben.

Weitere ausgewählte Konzerte 27. September (20 h): Josquin de Prez: Missa Gaudeamus und Motetten. Leitung: Hans-Dieter Renken. Kirchengemeinde St. Martini zu Bremen-Lesum. 7. November (18 h): Heinrich Schütz: Musikalische Exequiem und Johann Sebastian Bach: Actus Tragicus. Leitung: Ansgar Müller-Nanninga. Kirche Unser Lieben Frauen, Bremen. 15. November (18 h): Johann Sebastian Bach: h-Moll Messe. Leitung: Kai-Niko Henke, St. Ansgarii-Kirche, Bremen.


MUSIK Jazztipps 29 foyer

jazztipps Neues beginnt, wo Grenzen enden. Der neue Audi Q7. Text: Wilfried Hippen und Christian Emigholz

Dominierende Drums

Meister der sechs Saiten

Einfallsreich: Das Emil Brandqvist Trio

Bill Frisell mit „Music for Strings“

Das Pianotrio ist eine der klassischen ForFor mationen des Jazz und mit ihrer ReduzieReduzie rung auf das Essenzielle vergleichbar mit dem Streichquartett in der Klassik. Auch wenn Bass und Schlagzeug sich mit der Zeit von der reinen Begleitfunktion emanzipiert haben, ist in der Regel der Pianist der Leiter und so auch Namensgeber eines Trios.

Bill Frisell ist einer der ungewöhnlichsten Gitarristen des Jazz, wenn Jazz als Etikett überhaupt ausreicht, um die Musik des 64-jährigen Ausnahmekönners einzuordnen. In Bremen sind viele musikalische Stationen Frisells gut dokumentiert worden, denn schon 1984 war er erstmalig in der Stadt zu erleben. Damals hatte er gerade für das Jazzlabel ECM sein erstes eigenes Album eingespielt

Nicht so bei Emil Brandqvist aus Göteborg. Er ist der Schlagzeuger der Formation, für die er aber auch die meisten Stücke komponiert hat. Und er ist es, der deutlich ihren Sound bestimmt, denn bei ihm sind die Drums in erster Linie kein Rhythmusinstrument, sondern eine Klangquelle. Es ist als Lob gemeint, wenn er als der „leiseste Schlagzeuger Europas“ tituliert wird. Seine Becken klingeln, seine Besen rauschen, und Max Thornberg (Bass) sowie der Tuomas Turunen (Piano) spielen ähnlich gedämpft.

Frisells spezieller Gitarrenklang ist überaus gefragt, was sich an seiner wahrhaft gigantischen Diskographie ablesen lässt. Aber auch seine eigenen Projekte decken eine große Spanne ab: Mal beschäftigt er sich mit Elvis Costello, mal mit John Lennon, oder er setzte sich musikalisch mit den Bildern des Malers Gerhard Richter auseinander.

Aktuell interessiert er sich für die amerikanische Folk-Legende Woody Guthrie. Dessen Songs interpretiert er auf seine Ihre Musik ist gespickt mit Einflüssen aus eigene Art mit Jenny Scheinman (Violine), der Folklore und der Neo-Klassik, ist eleEyvind Kang (Viola) und Hank Roberts (Vigisch und konsequent melodisch. Vor den oloncello), die alle langjährige WeggefährUntiefen des Wohlklangs bewahren die ten Frisells sind. Diese „Music for strings“ drei Musiker ihr filigranes Zusammenspiel tritt jetzt auf Einladung von „Sparkasse in und ihre einfallsreichen Improvisationen. concert“ in Bremen auf. 26. September, 20 Uhr, Sendesaal Bremen 13. Oktober, 20 Uhr, Schlachthof Bremen

Sein Auftritt: noch markanter als zuvor. Sein Antritt: noch souveräner. Mit mehr Kraft und mehr Leistung bei deutlich weniger Verbrauch. Auch im Inneren schafft der neue Audi Q7 Freiraum für Ihre Vorstellungen – mit luxuriösem Komfort und mehr Platz, auf Wunsch auf sieben Sitzen. Optionale Highlights wie das Audi virtual cockpit oder Audi Matrix LED-Scheinwerfer machen seinen Führungsanspruch sichtbar. Erfahren Sie Begeisterung in einer neuen Dimension – im neuen Audi Q7. Kraftstoffverbrauch l/100 km: kombiniert 8,3 - 5,7; CO2-Emission g/km: kombiniert 193 - 149. Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.

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MUSIK Glocke

GlockE Y’akoto, Foto: Bob Pixel

Michael Wollny, Foto: Jörg Steinmetz

Auf der Suche nach Soul

Wollnys Wunderkammer

Y’akoto bei GLOCKE Spezial

Star-Pianist bei den GLOCKE JAZZnights

(hip) „Soul Seeking“ nennt die Sängerin Y’akoto ihre Musik und vermeidet damit geschickt eine stilistische Festlegung, während sie zugleich signalisiert, dass sie sich in der Tradition der schwarzen Popmusik sieht. Ähnlich spielerisch geht sie auch mit dem Blues um: „Babyblues“ und „Moody Blues“ heißen ihre beiden erfolgreichen Alben, die sowohl eine junge Interpretation der alten Formen wie auch die Aura von Nächten in weißem Satin herauf beschwören. Und diese Versprechungen kann sie auch erfüllen mit ihrer Stimme, die älter klingt als ihre 27 Jahre und mal an Amy Winehouse und dann wieder Erykah Badu erinnert. In deren Vorprogramm trat sie 2011 zum ersten Mal in einem größeren Rahmen auf, nachdem sie in der NDRSendung „Hamburg Sounds“ entdeckt worden war. Y’akoto lebt in Hamburg. Geboren wurde sie in Afrika als Tochter einer deutschen Entwicklungshelferin und eines ghanaischen Musikers. Sie sagt von sich selber, sie sei nicht zwischen den Kulturen aufgewachsen, sondern trage „beides in mir“, und so gibt es zwar afrikanische Einflüsse in ihrer Musik, aber es klingen auch Reggae, Spirituals, Jazz, Pop und viel Soul durch. Dabei hat Y’akoto jetzt schon

einen eigenen Ton gefunden, dessen Wiedererkennungswert groß ist.

(che) Vor knapp 15 Jahren wurde Michael Wollny noch als große deutsche Hoff Hoffnung am Jazzpiano gehandelt. Da war der Und sie hat von Anfang an auch Ehrgeiz gebürtige Schweinfurter gerade einmal als Songschreiberin entwickelt. So handelt Anfang 20 und dabei, sein Diplom an der ihr Lied „Tamba“, das als ihre erste Single Würzburger Musikhochschule zu machen, veröffentlicht wurde, vom Schicksal eines spielte aber bereits im BuJazzO, dem Bunugandischen Kindersoldaten. Wenn die desjazzorchester. Seitdem ist der inzwigetragene Soulstimmung dieses Songs schen 37-jährige Pianist steil die Erfolgsschließlich in einen auf dem Schlagzeug leiter emporgeklettert und aktuell mit Ausangedeuteten Trauermarsch mündet, ist zeichnungen geradezu überhäuft worden: dies zugleich clever arrangiert und emoti- In England wurde 2014 seine Trio-CD „Welonell sehr effektvoll. tentraum“ zum Album des Jahres gewählt, in Deutschland erhielt er in diesem Jahr Die Bandbreite von ihren neuen Songs gleich zwei ECHO Jazz-Preise, in Frankreicht von einer poppigen Ballade bis zu reich wählte ihn die Académie du Jazz zum einem Song über afrikanische Boatpeople, europäischen Jazzmusiker des Jahres. in dem es ihr gelingt, mit einfachen Worten eine universelle Geschichte zu erzäh- Viel Ehre für einen Musiker, der sich imlen. Bei der Plattenproduktion wurde hier mer gerne in unbekannte Gefilde wagt, mit Originalaufnahmen gearbeitet, und wofür das erwähnte Album „Weltenauch sonst ist sie mit Streichern und Blätraum“ geradezu exemplarisch steht. sern aufwendig arrangiert. Wollny setzt sich mit einer weiten Spanne von Musik auseinander und schlägt Auf Tour geht Y’akoto dagegen mit einer den Bogen vom Mittelalterkomponisten klassischen Kernband, die aus Haïlé JnoGuillaume de Machaut bis zur PopsängeBaptiste an der Gitarre, Wendy Milton am rin Pink mit Zwischenstationen bei Alban elektrischen Klavier, Jean François LudoBerg und Wolfgang Rihm. vicus am Schlagzeug und Benoit Dordolo am Bass besteht. Es dürfte ein heißer Ein entscheidender Schritt auf dem ErAbend werden! folgsweg dürfte für Michael Wollny die 29. Oktober, 20 Uhr, Glocke Begegnung mit Heinz Sauer gewesen sein.


MUSIK Glocke

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Weitere Veranstaltungen in der Glocke Sa 19.09.2015 | 19 Uhr | Großer Saal Musikfest Bremen: »La Cenerentola« Europa Galante & Solisten Fabio Biondi, Dirigent G. Rossini: »La Cenerentola« (konzertant) Do 24.09.2015 | 20 Uhr | Großer Saal Matthias Brandt liest »Psycho« von Alfred Hitchcock Matthias Brandt, Rezitation Jens Thomas, Klavier und Gesang

Internationales Jugendsinfonieorchester Bremen, Foto: Musikschule Bremen

Junge Musiker aus 18 Ländern Internationales Jugendsinfonieorchester Bremen formiert sich zum 16. Mal Mit dem mehr als 45 Jahre älteren Tenorsaxofonisten gelangen ihm tief beseelte Dialoge über Jazzstandards, aber auch über Pop-Themen, die auf mittlerweile vier CDs dokumentiert sind.

(CP) Die Sprache der Musik ist international – diese Weisheit bewahrheitet sich einmal mehr eindrucksvoll, wenn Ende Oktober in der Hansestadt auf Einladung der Musikschule Bremen wieder das InternatiDas zweite Standbein schaffte sich Micha- onale Jugendsinfonieorchester Bremen el Wollny gemeinsam mit der Bassistin Eva (IJSO) gebildet wird. Erstmals 1999 durch Kruse und dem Schlagzeuger Eric Schaedie zahlreichen internationalen Tourneen fer mit dem Trio [em], das mit Eigenkomdes Jugendsinfonieorchesters Bremen-Mitte positionen aller drei Musiker einen eigevom damaligen Musikschulleiter Prof. Heinen Jazz-Kosmos entstehen ließ, der große ner Buhlmann initiiert, kommen auch dieHoffnungen weckte. Diese wurden auf ses Jahr wieder hochbegabte Jungmusikemehreren Veröffentlichungen des Trios rinnen und Jungmusiker aus aller Herren auch erfüllt, bis Eva Kruse im Jahr 2014 ei- Länder in der Hansestadt zusammen. Unter ne Babypause einlegte. der Leitung von Martin Lentz werden rund 110 junge Musikerinnen und Musiker aus Zuvor aber hatte Michael Wollny bereits ei- 18 Nationen über die Musik als Weltsprache ne andere Idee realisiert: Ein Duo mit der jegliche kulturellen und sprachlichen DiffeCembalistin Tamar Halperin, das den Alrenzen im wahrsten Sinne des Wortes spiebumtitel „Wunderkammer“ zu Recht trägt lerisch überwinden. und eine magisch-mystische Jazzwelt entstehen lässt. Das bereits erwähnte Album Nach dem ersten Kennenlernen formie„Weltentraum“ spielte Wollny wiederum mit ren sich die Musiker im Laufe ihrer einwöSchlagzeuger Eric Schaefer und dem ameri- chigen Zusammenarbeit zu einem harmokanischen Bassisten Tim Lefebvre ein. nischen Klangkörper. Die Ergebnisse seiner Arbeit präsentiert das „internationale Orchester auf Zeit“ in seinem Konzert in der Bei den GLOCKE JAZZnights wird MichaGlocke. Auf dem Programm stehen dann el Wollny zunächst mit Ausschnitten aus seinem neuen Solo-Album „Nachtfahrten“, der 1. Satz aus Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 2 c-Moll, Noam Sheriffs „Akeda“, Arthur Hodann im Duett mit Eric Schaefer sowie im Trio mit dem Schweizer Bassisten Christian neggers Sinfonie Nr. 3 sowie Lieder von Gustav und Alma Mahler. Weber zu erleben sein. 24. Oktober, 20 Uhr, Glocke 4. November, 20 Uhr, Glocke

So 27.09.2015 | 15.30 Uhr | Großer Saal Konzert und Lesung Elke Heidenreich, Rezitation Bremer Kaffeehaus-Orchester So 11.10.2015 | 11 Uhr | Großer Saal Mo 12.10.2015 | 20 Uhr | Großer Saal 1. Philharmonisches Konzert – »Spanische Harfe« Bremer Philharmoniker Andreas Mildner, Harfe Jesús López-Cobos, Dirigent Werke von G. Bizet, J. Rodrigo u.a. Do 15.10.2015 | 9.30 und 11.30 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Sitzkissenkonzert: Café Brunette Frankreich aus allen Hörwinkeln Mo 19. bis Mi 21.10.2015 | 9-15 Uhr GLOCKE Herbstferienprogramm: »Fabelhaft – das Musical« für Kinder von 8-12 Jahren Mi 21.10.2015 | 20 Uhr | Kleiner Saal 2. Philharmonisches Kammerkonzert Leonard Elschenbroich, Violoncello Alexei Grynyuk, Klavier Werke von L. van Beethoven Sa 31.10.2015 | 20 Uhr | Großer Saal Meisterkonzert NDR Sinfonieorchester Hamburg Frank Peter Zimmermann, Violine Alan Gilbert, Dirigent Werke von D. Schostakowitsch und L. van Beethoven So 01.11.2015 | 19.30 Uhr | Großer Saal Bremer RatsChor Bremer RatsChor & Solisten Neue RatsPhilharmonie Bremen Jan Hübner, Leitung R. Schumann: »Das Paradies und die Peri«


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SPARKASSE KULTUR SCHAFFEND

Standortfaktor Kunst „U

m klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtungen“, hat Antoine de Saint-Exupéry gesagt. Und was kann klares Sehen besser fördern als aktuelle Kunst?

bereits seit den 1990er-Jahren bildende Künstlerinnen und Künstler der Stadt.

Anfangs unter dem Titel „Kunst in der Kassenhalle“, in den vergangenen 15 Jahren mit der Förderreihe „Junge Kunst Rund vier Millionen Euro investiert die Bremen“. In einer Stadt, in der es wenig Sparkasse Bremen, die dieses Jahr den 190. Fördertöpfe für bildende Künstler gibt, ist Geburtstag feiert, in die Lebensqualität das eine wichtige Starthilfe und deshalb der Hansestadt Bremen, einen großen Teil ein nachhaltiger Puzzlestein auf dem Weg davon in Kunst und Kultur. der Kreativen in die deutsche und internationale Kunstszene. Rund 80 Bremer Kunst ist oft unberechenbar, unbequem und Kunstschaffende konnten bisher mit dem provokativ. Sie eröffnet Perspektiven, die Programm gefördert werden. den Zustand einer Gesellschaft kommentieren. Kultur ist deshalb nicht wegzudenken Das Konzept: Im Unterschied zu vielen aus Bremen, sie macht die Stadt als Ort zum anderen Unternehmen sammelt die SparLeben und Arbeiten attraktiv. Und Kunst kasse Bremen keine Kunstwerke als Anlaschafft Arbeitsplätze. Die Kreativwirtschaft, geform. Das Unternehmen finanziert für in Bremen in der BrenneBremer Künstler rei Next Generation Lab Kunst ist oft unberechenbar, ein Gesamtpaket: vernetzt, boomt. Kunsteine professionell unbequem und provokativ. und Kulturförderung kuratierte Ausstelsind immer auch eine lung in Filialen des Investition in den Standort. Gerade weiche Unternehmens mit Katalog, Vernissage Standortfaktoren wie der Bildungsstandard und Öffentlichkeitsarbeit – meist verbunder Bevölkerung, das Dienstleistungs- und den mit einem Ankauf. Freizeitangebot, aber eben auch die Kreativität und das Innovationspotenzial einer „Wir hoffen, mit unseren Ausstellungen Region werden immer wichtiger. einer Vielzahl von Menschen nicht nur eine anregende Atmosphäre zu bieten, Die Sparkasse Bremen hat den Wert solch sondern sie außerhalb von Museum und kreativer Impulse früh erkannt und fördert Hochschule mit zeitgenössischer Kunst in

Kontakt zu bringen, um so zum Gespräch, zur Meinungsbildung und zum Meinungsaustausch aufzufordern“, sagt Elke Heussler, die zuständig für das Förderprogramm der Sparkasse ist. Kunden kommen so beiläufig in Kontakt mit Avantgarde und den Künstlern. Zum Beispiel mit Sultan Acar, einer Bremerin türkischer Abstimmung, die Ornament und Figur, die künstlerische Sprache beider Welten, verbindet. Mit Christian Holtmann, der Motive wie seine eigene Familie, sein Atelier, den Blick aus dem Fenster oder Abbildungen in Zeitungen, Comics, Fernsehen, Kino und Internet herauspickt und oftmals politisch auflädt. Mit Patricia Lambertus, die Zeichnungen von Miethäusern der Gründerzeit und ornamentale Tapetenfragmente kombiniert. Mit Marina Schulze, die in virtuoser Blow up-Malerei den Blick auf Falten, Poren, Pigmentflecken schärft. Mit Gertrud Schleising, die Tänzerin war und heute ihr Atelier im Bremer Güterbahnhof hat, diesem schrägen Ort der Ideen, wo Künstler das Kreischen der vorbeifahrenden Züge als Walgesang bezeichnen. Zum 15. Geburtstag feiert die Sparkasse Bremen jetzt ihr Förderprogramm mit einer Sonderausstellung, die sich zwischen den Polen von damals und heute bewegt. Katerina Vatsella, Kuratorin der Ausstel-


SPARKASSE KULTUR SCHAFFEND

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Sparkasse Bremen investiert mit ihrer Förderreihe „Junge Kunst Bremen“ in Bildung und Lebensqualität und feiert das mit einer Jubiläumsausstellung Text: Sabine Komm

lung, die die Sparkasse seit vielen Jahren berät, will mit „15 Jahre Junge Kunst Bremen – eine Retrospektive“ die EntwickEntwick lung der geförderten Künstler reflektieren. Hat sich ihr Standpunkt verändert? Wie hat sich das Werk, der Themenkreis oder die Ausdrucksform entwickelt? Je eine frühere und eine aktuelle Arbeit werden in der Schau gegenüber gestellt.

rauchers über einem Marineschiff, darunter die Aufschrift „Doing the wrong thing at the right time.“ Schattenwanderer und ein Hotel, die sich aus pastosen Farbstrichen zusammensetzen. Die Positionen zeigen, dass diese Kunst so vielfältig ist wie die Studierenden der Hochschule für Künste in Bremens größtem Backsteinspeicher in der Überseestadt.

„Dieser Dialog lässt mögliche Unterschiede oder aber künstlerische Kontinuität erkennen. Es ist schon sehr beeindruckend, wie sich die geförderten Künstlerinnen und Künstler noch einmal weiter entwickelt haben und damit zu einer wunderbaren Bereicherung der Bremer Kulturlandschaft und darüber hinaus geworden sind“, sagt Tim Nesemann, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Bremen. Regelmäßig wechselnde Arbeiten der vor dem Jahr 2000 geförderten Künstler werden in einem „Schaufenster“ präsentiert.

Auch an der Hochschule werden nur die besten genommen. Tim Nesemann spricht von „einer unverzichtbaren Brutstätte für die Kreativwirtschaft und einem wichtigen Indikator für die Standortattraktivität.“ Zumal sich viele Kulturschaffende nach ihrem Studium in so genannten Zukunftsbranchen zusammenschließen. Diese „C-Klasse der Kreativen“ ist der Motor einer Kultur- und Kreativwirtschaft, deren Wachstums- und Beschäftigungspotential auch Bremens Senat längst erkannt hat. Dieser Wirtschaftszweig verdient nach Ansicht von Tim Nesemann deshalb ebenso eine Förderung wie die klassische Industrie.

Zu sehen sind Werke wie eine aus Draht geformte Frau mit Geigenbogen. Ein abstraktes Objekt aus Gießharz, Süßigkeiten und Stahl. Ein wie in einem Kokon eingewobenes Gestirn. Eine junge Frau, die mit dem Fernglas nach einem Dreimaster Ausschau hält. Ein Psalm als Schriftkunst. Vermummte Randalierer. Eine nächtliche Bushaltestelle. Das Porträt eines Zigarren-

Bremen ist der sechstgrößte Industriestandort Deutschlands. Neben spannenden Arbeitsplätzen, guten Bildungseinrichtungen, Sport- und Erholungsmöglichkeiten ist die Kulturszene ausschlaggebend, wie attraktiv dieser Standort für Unternehmen und ihre Mitarbeiter ist. Auch Touristen suchen – ne-

ben dem UNESCO-Weltkulturerbe Rathaus und Roland – den Dialog mit aktueller Kunst, um sich mit gesellschaftlichen Themen wie Chancen und Risiken von Mobilität und Zuwanderung auseinander zu setzen. Die Sparkasse Bremen, die vor 190 Jahren als Bürgerinitiative gegründet wurde und bis heute den Bremerinnen und Bremern gehört, sieht sich in der Verantwortung, diese Kunst zu fördern und vielen Menschen zu erschließen. Die mittlerweile zum Teenager gereifte Förderreihe „Junge Kunst Bremen“ soll deshalb erweitert werden und künftig auch wieder Raum für Skulpturen bieten. Eine Chance für Kunden und Besucher, gesellschaftliche Themen aus einer anderen Perspektive zu betrachten und so das Bewusstsein für mehr Kreativität zu schärfen. „15 Jahre Junge Kunst Bremen – eine Retrospektive“ ist bis zum 23. Oktober mit einem Querschnitt durch die zeitgenössische Kunst in Bremen im FinanzCentrum, Am Brill 1-3, zu sehen. „Aufbau einer Sammlung – Chancen und Risiken“, Einführung von Dr. K. Vatsella am 19. Oktober, 18.30 Uhr. Führungen mit der Kuratorin Dr. Katerina Vatsella gibt es am 16. September, 13 Uhr, und am 15. Oktober, 17 Uhr.


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KUNST Kunsthalle Wilhelmshaven

kunst aus 15 JahrEn

Marina Schulze, Ohne Titel (GA XXXI), 2013, Öl auf Papier, Privatsammlung München

Marina Schulze, Ohne Titel (GA X X X), 2013, Öl auf Papier, Privatsammlung München

Kunsthalle Wilhelmshaven versammelt Arbeiten von Preisträgern der Nordwestkunst Text: Meike Rotermund

S

eit der Wende zum neuen Millennium wird der Preis der Nordwestkunst im Turnus von zwei Jahren verliehen. Eine umfassende Schau in der Kunsthalle Wilhelmshaven versammelt vom 25. Oktober bis zum 10. Januar Werke der Preisträger der vergangenen acht AusAus schreibungen.

Im Verlauf der Zeit sei die Resonanz stetig gewachsen, so dass inzwischen bis zu 600 Bewerbungen zu den Ausschreibungen eingehen, berichtet Viola Weigel. Aus dieser Fülle trifft eine externe Fachjury eine sorgfältige Auswahl. Anschließend werden die nominierten Arbeiten für die Präsentationen kuratiert.

15 Jahre seien ein guter Anlass, einmal zuzu rück zu blicken, freut sich KunsthallendiKunsthallendi rektorin Dr. Viola Weigel, und erinnert an die Initiatorin des Preises, Dr. Ute Riese. Die damalige Leiterin der Kunsthalle Wilhelmshaven führte 1999 auch den zweijährigen Rhythmus mit der Nominierung und Preisvergabe im ersten Jahr und einer Ausstellung der beiden Preisträger samt Katalog im Folgejahr ein.

In diesem Vorgehen mag der Grund dafür liegen, dass in den vergangenen Jahren nicht selten eine individuelle Auseinandersetzung der Preisträger mit dem spezifischen Ausstellungsort stattfand, was zu unverwechselbaren Interventionen führte. Wie zum Beispiel in Clemens Botho Goldbachs eindrucksvoller architektonischer Skulptur „Ruine“. Der Absolvent der Münsteraner Kunstakademie verwandelte 2010 den modernen Kabinettraum der Kunsthalle für einen Winter in einen mittelalterlich-romantischen Chorraum.

Ausgezeichnet wird jeweils ein bis zu 35 Jahre alter „Newcomer“, der den ThalesPreis erhält. Daneben wird der große Preis vom Verein der Kunstfreunde vergeben. Er geht jeweils an einen bildenden Künstler oder eine Künstlerin ganz ohne Altersbegrenzung. Die Bewerbungen von Kunstschaffenden aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Westfalen sowie den grenznahen Niederlanden sind weit gefächert. Die jüngste Bewerberin war erst 24, die älteste bereits über 80 Jahre alt.

Die Ausstellung „15 Jahre Preis der Nordwestkunst: Highlights der bisherigen Preisträger“ bildet den Abschluss des diesjährigen Programms der Kunsthalle Wilhelmshaven. Zu sehen sind repräsentative Arbeiten aus dem Gesamtwerk der 17 eingeladenen Künstlerinnen und Künstler, darunter Marina Schulze, Preisträgerin des Jahres 2001 (Fotos oben).


KUNST Edith-Russ-Haus Oldenburg

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tor-hütEr Kunsträtsel Der international renommierte KonzeptKonzept künstler Thomas Hirschhorn (*1957 in Bern) hat in der Kunsthalle Bremen eine Installation eingerichtet, die noch bis zum 17. Januar 2016 zu sehen ist. Dieses temporäre Projekt verbindet seine derder zeitige intensive Beschäftigung mit dem Themenkomplex der Ruine, mit dem spespe zifischen Ort der Kunsthalle Bremen und der Sammlung des Hauses. Dafür hat er die historischen Räume der Großen GaleGale rie in eine Ruine verwandelt und MeisterMeister werke aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen integriert.

Autonomy Cube

Oldenburger Edith-Russ-Haus zeigt Arbeiten der Internet-Aktivisten Appelbaum und Paglen Text: Meike Rotermund

E

ine transparente Skulptur namens „Autonomy Cube“ steht im MittelMittel punkt einer Ausstellung im OldenOlden burger Edith-Russ-Haus für Medienkunst, die vom 22. Oktober bis zum 3. Januar zu sehen ist. Das Werk kann nicht nur angeschaut, sondern auch benutzt werden und vereint dabei Kunst, Technologie und gesellschaftliches Engagement.

chung und der Privatsphäre entwickelt. Dazu gehört der „Autonomy Cube“, in dem mehrere mit dem Internet verbundene Computer installiert sind, die einen offeoffe nen WLAN-Hotspot schaffen. Jeder kann diesem Netzwerk beitreten und damit im Internet surfen.

Allerdings bietet der Cube keine normale Internetverbindung, routet die Skulptur Jacob Appelbaum ist Internet-Aktivist und doch ihren gesamten Datenverkehr über das Spezialist für Computersicherheit. Für den Tor-Netzwerk. Zudem fungiere der Autono„Spiegel“ und den „Guardian“ war er maß- my Cube selbst als Tor-Server, so dass dieser geblich an der Auswertung der Snowdenvon Nutzern weltweit eingesetzt werden Informationen beteiligt. Der in Berlin könne, um deren eigene Internetnutzung zu lebende Träger des Henri-Nannen-Preises anonymisieren. Somit werden mit der Inshat zudem ein Anonymisierungsnetzwerk tallation des „Autonomy Cubes“ auch das entwickelt, das den Namen „TOR“ trägt. Edith-Russ-Haus in der Katharinenstraße sowie die jeweiligen Nutzer Teil einer ehDabei handelt es sich um ein globales renamtlichen, der geschützten Privatsphäre Netzwerk aus tausenden ehrenamtlich verpflichteten Internet-Infrastruktur. betriebenen Servern, Relais und Dienstleistungen. Die Abkürzung TOR steht dabei Zur Ausstellung erscheint ein umfangreifür „The Onion Router“, da das Verschlüs- cher Katalog. Vorgesehen ist ein vielfältiges selungsschema der Form einer Zwiebel mit Vermittlungsprogramm mit Aktionen, um ihren Schalen entspricht. den Raum, den der „Autonomy Cube“ lässt, nach außen zu öffnen. So sind in KooperaGemeinsam mit dem New Yorker Künsttion mit dem Verein „Kreativität trifft Techler Trevor Paglen hat Appelbaum für das nik“ offene Workshops zum ThemenkomEdith-Russ-Haus eine Reihe von Kunstplex „Sicherheit im Netz“ geplant, in denen werken um die Thematik der Überwaauch Onion Routing Thema sein wird.

In seinen aktuellen Arbeiten hat HirschHirsch horn die Idee der Ruine erforscht und als Zustand greif bar gemacht, in dem zuvor Verborgenes sichtbar wird. Ein Bau oder die Geschichte bleiben im Zusammenbruch zwar als Einheit erfassbar, zugleich öffnet sich aber hinter der Fassade ein neuer Blick auf das zuvor Verborgene. Die Bremer Arbeit setzt diese Auseinandersetzung mit dem Thema des Verbergens und Offenlegens fort. Thomas Hirschhorn präsentierte bereits 2014 auf der Manifesta in Sankt Petersburg sowie im Schinkel-Pavillon in Berlin ortsspezifische Installationen von Ruinen. Frage: Welches Werk von Arnold Böcklin aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen hat Hirschhorn in seine Ausstellung integriert? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Oktober 2015 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer). Zu gewinnen sind 3 x 2 Eintrittskarten für die Kunsthalle Bremen. Die Antwort des Kunsträtsels aus der Ausgabe 110 lautet: Pippilotti Rist. Gewonnen haben: Katrina Lohse, Oldenburg Christa Strebe, Loxstedt Heiner Schwarz, Bremen


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KUNST Focke-Museum

hEldEn, ritualE, abErGlaubE „Fußball. Halleluja!“ im Focke-Museum beleuchtet die Nähe zur Religion Text: Sabine Komm

© Kamp Seedorf

M

aradona betet, Spieler bekreuzibekreuzi gen sich, Fangesänge erschallen. Sind Fußballstadien heute so etwas wie Kathedralen? Die interaktive Ausstellung „Fußball. Halleluja!“ stellt vom 17. Oktober bis 27. März im Bremer Focke-Museum provozierende Fragen.

Sind die Fußballstadien also so etwas wie Kathedralen? Viele Fans jedenfalls geben sich sehr religiös. Sie pilgern zum Stadion und würden am liebsten ein Stück vom „heiligen Rasen“ mitnehmen. So mancher Rosenkranz wird gebetet in der Hoffnung auf Beistand von oben. In Afrika werden Voodoo-Puppen angekettet oder mit Nadeln gequält.

Helden und Hass – das bekommt vor allem Irland zu spüren. Die Rangers und Celtic gelten in Glasgow als die erbittertsten Rivalen des Fußballs. Sie stehen für unterschiedliche Konfessionen, Identitäten und soziale Klassen.

In den 1970-er Jahren nimmt auch in Deutschland die Gewalt zwischen rivalisierenden Fangruppen zu. Der erste Tote ist ein Werder-Fan. Vor 33 Jahren kommt Adri„Wir beten vielleicht nicht mehr in der an Maleika bei Übergriffen von Hooligans Kirche, aber für den Verein doch“, räumt Frauke van der Haar ein. „Das sind Rituale, ums Leben. Im Focke-Museum, nur wenige die wir offenbar brauchen“, sagt die Direk- Kilometer vom Weser-Stadion entfernt, torin des Focke-Museums. Willi Lemke, Schirmherr der Ausstel- „Wir beten vielleicht nicht mehr in lung, befremdet es, wie inbrüns- der Kirche, aber für den Verein doch“ tig Menschen für ihren Verein geht es aber auch um „Lebenslang Grün beten: „Damit kann ich nichts anfangen. Weiß“ und „Die Wunder von der Weser“. Ich drücke die Daumen für die deutsche Jan Christoph Greim vom Focke-Museum, Nationalmannschaft, das schon, aber ich Und warum dieser ganze Kult? „Man selbst bekennender Fußball-Fan, verweist trete nicht in einen Betwettstreit ein.“ kann mit jeder Dose Fußballspielen. Man auf die Vatikan-Liga und auf Toni Tubraucht nur seine eigenen Füße und etwas, rek, der 1954 als Fußballgott bezeichnet „Fußball. Halleluja!“ untersucht, was es das sich dreht“, sagt Greim. Jeder kann wurde. Spannend auch, wie Originalauf sich hat mit dieser Weltsprache, die durchstarten, auch Kinder von der Straße. trikots und die Hose von Lionel Messi Millionen Menschen vereint. Da lassen In den Stadien sitzen Hartz-IV-Empfänger zu Kultgegenständen werden. Und das sich Fans – als Beweis ihrer Treue zum neben Topmanagern. Willi Lemke sieht Selbstverständnis einiger Spieler: Als DiKlub – den Totenkopf des FC St. Pauli ego Maradona während der Fußball-WM tätowieren. In den Stadien wird geheiratet. genau das als Chance, um soziale Grenzen 1986 mit Hilfe seiner Hand ein Tor erzielt, Für die Kleinen gibt es Strampelanzüge in zu überwinden: „Entscheidend im Spiel ist, kommentiert der Superstar das so: „Es war den Vereinsfarben, für die letzte Ruhe die dass man den Ball trifft, da fragt niemand, ob der Vater Millionär ist oder arbeitslos.“ ein bisschen die Hand Gottes.“ passenden Urnen und Särge. Wenn Fans in Neapel den MaradonaSchrein berühren, erinnert das an Heiligenverehrung. Wenn Sieger ihren Pokal präsentieren, an Gottesdienst. Spieler beten und schlagen das Kreuz – in der Kirche wie auch auf dem Rasen. Die elf Themenstationen in der Ausstellung, die in Amsterdam, Basel, Lyon, Luxemburg, Barcelona und in Deutschland nur in Bremen zu sehen ist, beleuchtet die Nähe von Fußball und Religion.


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KUNST Ausstellungen in Worpswede

drEifachE hommaGE Ottilie Reylaender, Zwei Freundinnen aus Bergedorf (Geschwister) Ausschnitt, Öl auf Leinwand, Sammlung Haus im Schluh, Foto: © Rüdiger Lubricht.

Worpsweder Museen erinnern an drei große Malerinnen des 20. Jahrhunderts Text: Berit Böhme

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orpswede verneigt sich vor drei großen Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Unter dem Motto „Kunstwege – Lebenszeichen“ sind noch bis zum 1. November Retrospektiven von Käthe Kollwitz (1867-1945), Jeanne MamMam men (1890-1976) und Ottilie Reylaender (1882-1965) zu sehen.

Der Barkenhoff würdigt Jeanne Mammens Oeuvre. Sie wuchs in Paris auf und absolabsol vierte dort einen Teil ihrer künstlerischen Ausbildung. Während der Zwanzigerjahre machte sich Mammen in Berlin einen NaNa men als Illustratorin für Zeitschriften wie den „Simplicissimus“. Mit viel Humor hielt sie zudem Szenen aus den Nachtklubs und dem Alltag der kleinen Leute fest. Nach Der Lichthof der Großen Kunstschau dient 1933 brach Mammen mit ihrer bisherigen als Einführungsraum in die auf drei Häuser Ausdrucksform und wandte sich dem Kubismus und der Abstraktion zu. verteilte Ausstellung. Die Biografien der Künstlerinnen sind wie auf einem SpielVon Ottilie Reylaender sind rund 100 Bilder brett visualisiert und werden in den Kontext der Zeit- und Kunstgeschichte gestellt. und Objekte in der Kunsthalle ausgestellt. Zuweilen kreuzen sich die Lebenslinien der Die Mackensen-Schülerin freundete sich in Worpswede mit Paula Modersohn-BeKünstlerinnen: Reylaender und Mammen cker an und ging 1910 nach Mexiko, wo sie waren befreundet, vermutlich trafen sie bis 1927 lebte. Nach ihrer Rückkehr wurde 1929 bei einer großen Berliner GemeinBerlin ihre neue Heimat. Die Kunsthalle schaftsausstellung auch Käthe Kollwitz. spannt den Bogen von den KinderzeichDie Kunstschau präsentiert 70 Ölbilder, Gra- nungen über die Worpsweder Lehrjahre und die farbenfrohe Zeit in Mexiko bis hin fiken und Plastiken aus allen Werkphasen von Käthe Kollwitz. Darunter ist eine Reihe zum Spätwerk. Flankiert wird die BilderSelbstbildnisse, die zwischen 1889 und 1938 schau durch persönliche Objekte aus dem Nachlass. „Porträts waren ihre Stärke“, entstanden sind. Auch die Holzschnitt-Zysagt ihre Enkelin Susanna Böhme-Netzel. klen „Weberaufstand“ und „Krieg“, politische Plakate und die Totenblätter für Karl Die Ausstellungen sind täglich von 10 bis Liebknecht sind zu sehen. In den letzten 18 Uhr geöffnet. Lebensjahren konzentrierte sich Kollwitz‘ Schaffen auf kleinformatige Skulpturen, www.worpswede-museen.de denen in Worpswede ein eigener Raum gewidmet ist.


KUNST Kunsthalle Bremen

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rEGissEurE dEs lichts Porträt Otto Piene von Lothar Wolleh, späte 1960er Jahre Fotografie, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen / Foto: Lothar Wolleh, © Oliver Wolleh, Berlin

Zeitreise im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen Text: Sabine Komm

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enschen sitzen im Dunkeln, erhellt nur vom Display ihrer Smartphones. Die Siebdrucke von Norman Sandler sind die jüngsten Werke in der Themenausstellung „Regisseure des Lichts. Von Rembrandt bis Turrell“, die von 28. Oktober bis 14. Februar im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen zu sehen ist.

römischen Gelehrten Plinius der Ältere künstlerisch umgesetzt. Eine junge Frau aus Korinth zeichnet den Schattenriss des in den Krieg ziehenden Geliebten mit Holzkohle an die Wand. Eine Laterne leuchtet die Liebesszene aus, angeblich die Geburtsstunde der Zeichenkunst.

Hintergrund ein musizierendes Liebespaar. 1895 lässt Toulouse Lautrec ein Paar „Sternschnuppen“ betrachten, eine pseudoromantische Mondszene mit Zuhälter und Dirne.

Und selbstverständlich ist die Nacht auch der Augenblick wüster Grausamkeiten. Unter einem milchigen Mond bezirzt die In Blättern des Goldenen Jahrhunderts ist schöne Judith den Feldherrn Holofernes, Herausragende Blätter der eigenen Samm- das Licht oftmals christlich überhöht. Das um ihn zu enthaupten. Die Tat erscheint in sogenannte „Hundertguldenblatt“ von lung zeigen, wie virtuos Künstler in den dieser Zeichnung nach einem Gemälde von vergangenen vier Jahrhunderten Licht ins Rembrandt zeigt, wie Christus die Knaben Rubens in sakralem Licht, umflattert von heilt und inmitten der Zuschauer zur Licht- Genien. Der Künstler stellt die Tat als gottDunkel gebracht haben. Kerzen, Fackeln, Feuerschein, elektrische Bühnenbeleuch- gestalt wird. gewollt dar. Verhängnisvoll auch die Szene tung: Unterschiedliche Kunstlichtquellen im Stich „Simson und Delilah“: Die käufliermöglichen dramatische Inszenierungen. Wo die Nacht zur Inspirationsquelle wird, che Verräterin schneidet Samson die Haare stellen sich Künstler gern selbst im Dunab und raubt ihm so die Kraft – eine Szene keln dar. Es ist der Moment des Sammelns im diffusen Licht von Kerzen und Fackeln. „Licht ist ein riesiges Thema. Kein Sehen, und der Stille. Ein italienisches Blatt von keine Kunst ohne Licht“, sagt Kuratorin 1551 zeigt einen Anne Buschoff. Gut 300 Jahre später lässt sich Picasso „Licht ist ein Weg „Licht ist ein riesiges Thema. Kein Zeichner inmitten beim Lichtzeichnen fotografieren. Und der Schattenwelt zur Erkenntnis.“ Sehen, keine Kunst ohne Licht“ heute? Auch Künstler wie Olafur Eliasson, seines Ateliers. Bisher habe es James Turrell und Constantin Jaxy loten Und das Selbstbildnis von dem im Dunzwar einige Ausstellungen zum Thema Licht und Schatten aus, mal poetisch, mal keln sitzenden Rembrandt wird zum Sinn- farbig, mal technikverliebt. Die Siebdrucke Nacht, zur Lichtführung im Barock und zum Impressionismus gegeben, aber kaum bild für das Nachdenken über sich selbst. „Lights 2“ des in Bremen lebenden Norman Überblicksausstellungen wie die jetzige in Sandler (*1981) von 2014 zeigen Freunde In Tageszeitenzyklen wird die Nacht immer mit Smartphone in der Hand. Langzeitbeden beiden Studiensälen der Kunsthalle wieder zum Zeitpunkt sinnlicher AusBremen. lichtet transportieren sie keine Informatischweifungen. Ein barocker Kupferstich von on mehr, sondern sind nur noch sinnliche Jan Sadeler zeigt „Nox“ (lateinisch „Nacht“) Lichtquelle. Die Kunsthistorikerin verweist auf ein als muskulösen Mann, der eine Wolke Blatt von Joachim Sandrart. 1675 hatte ausatmet und so Finsternis verbreitet, im der Kupferstecher die Dibutade-Story des


foyer 40

KUNST Ausstellungen

: Kunstwerke Text: Sabine Komm

Die Kosmopolitin

Hoetger und Marcks

Jeanno Gaussi (*1973) ist an vielen Orten der Welt zuhause: in Kabul, Berlin und Delhi. Einige ihrer Projekte hat sie in Pakistan, Jordanien, der Türkei und Israel entwickelt. Seit der Documenta in Kassel und Kabul ist die Konzeptkünstlerin international bekannt. Ihre Filme und Installationen drehen sich um das Leben in der Diaspora und um Menschen, die sie dort trifft.

Bernhard Hoetger (1874-1949) und Gerhard Marcks (1889-1981) gehören verschiedenen Generationen an und weisen trotzdem überraschend viele Berührungspunkte auf. Das zeigt die Gegenüberstellung „Bernhard Hoetger und Gerhard Marcks. Eine Tradition – zwei Welten“ im Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen.

Jetzt zeigt das Syker Vorwerk eine der bundesweit ersten Einzelausstellungen der in Berlin lebenden Afghanin. Für das „War Rug Project” ließ Gaussi Mäntel fertigen, die Motive des Krieges zeigen. Die in Afghanistan gefertigten, in Gaussis Auftrag bemalten Skateboards zeigen Träume wie Mutter und Kind und erinnern dabei an Madonnen-Darstellungen. Der Film „Three notes“, beim Filmfest Oberhausen ausgezeichnet, spiegelt persönliche Erinnerungen an die Kindheit in Kabul. Für „Family Stories“ ließ Gaussi Fotos ihrer Familie neu zusammenstellen und von einem Mann malen, den sie bei der Arbeit filmte. „Durch die Flüchtlingsbewegung sind ihre Werk hochaktuell“, sagt Nicole Giese, künstlerische Leiterin des Syker Vorwerks. „Gaussi ist politisch, ohne erhobenen Zeigefinger. Ihr Konzept überzeugt, weil sie persönlich bleibt und auf Einzelschicksale eingeht.“ 8. November bis 3. Januar. Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst.

Während sie sich der menschlichen Figur verschrieben haben, loten sie gleichzeitig die Grenzen zur Abstraktion aus. Und dann ist da die Nähe zur Antike: Für Marcks stellt Griechenland das Ideal dar, während sich Hoetger vor allem an altägyptischer Kunst und Mythologie orientiert. Seine Ehefrau Lee porträtiert Hoetger erhaben, mit mandelförmigen Augen und einer ähnlich stolzen Kopfhaltung wie bei Nofretete, während Marcks seine Frau Maria realistischer zeigt, in sich gekehrt. Hoetgers „Eva mit Apfel“ von 1912 wirkt statisch, dicht, blockhaft. Die Schrittstellung des „Mädchens mit Apfel“ von Marcks hingegen erinnert an griechische Vorbilder. Hoetgers TET-Göttin und Marcks‘ „Hockender Neger“ spiegeln afrikanische Einflüsse wider, die Künstler addieren hier Dreieckformen. Auch das Torso-Thema spielt bei beiden eine Rolle. Und noch eine Parallele: Marcks drohte in der Hitler-Zeit ein Berufsverbot, Hoetger wurde tot geschwiegen. 4. Oktober bis 24. Januar. Paula Modersohn-Becker Museum.


Kunst Ausstellungen 41 foyer

Zwei Sammler

Unruheherd Ruine

Im „Museum der Phantasie“ in Bernried am Starnberger See ist die Sammlung von Lothar-Günther Buchheim (1918-2007) seit 14 Jahren zu sehen. Jetzt haben 120 Hauptwerke dieser Sammlung erstmals das Alpenvorland verlassen, darunter Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde, Otto Dix und Max Beckmann. Mit dabei auch „Der schlafende Pechstein“ von Erich Heckel (1910), den Buchheim für wenig Geld bei einer Auktion erworben hatte, weil er vom Künstler übermalt und für den Sammler doch zu erahnen war.

Aktuell erforscht Thomas Hirschhorn (*1957) das Motiv der Ruine und macht es greifbar. „Nachwirkung“ nennt der Schweizer seine Installation in der Kunsthalle Bremen. Drei Säle der Großen Galerie hat er hier in ruinenhafte Orte verwandelt. „In dieser Arbeit soll jede Gewissheit verschwinden. Es geht um eine aktenlose, gesichtslose Wahrheit – jenseits der Aktualität“, sagt der Konzeptkünstler.

Inmitten zerborstener Ordnung hat er fünf Werke aus der Museumssammlung inszeniert. „Das Friedhofstor“ von Caspar David Friedrich, das sich für Hirschhorn zur UnIn der Doppelausstellung „Ein Fest fürs begrenztheit, zum Unfassbaren, zur EwigAuge: Buchheims Expressionisten“ treten die Werke der Sammler Lothar-Günther keit öffnet. Mit dabei auch Arnold Böcklins „Abenteurer“, dieser Krieger, der für Buchheim und Henri Nannen in Themenräumen in einen Dialog: Akte. Landschaften, Freiheit, Emanzipation und Selbst-Befreiung steht. Und „Reh im Blumengarten“ Stadtbilder. „Das ergänzt sich sehr schön“, von Franz Mark, einem Künstler zwischen sagt Kunsthallen-Direktor Frank Schmidt. Fröhlichkeit und Rebellion. Natürlich geht es dabei auch um die Oskar Schlemmers „Komposition mit vier Sammler und ihre Eigenwilligkeit. BeiFiguren“ von 1936 ist für Hirschhorn ein de waren Kriegsberichterstatter, der späWiderstandbild gegen die Diktatur der Nater für seinen Welterfolg „Das Boot“ berühmte Buchheim auf Minenräumbooten, zis. In André Massons „Nach der ExekutiZerstörern und U-Booten, Nannen bei der on“ von 1937 erzeugt die Verletzung von Luftwaffe. Beide haben nach Angaben von Recht und Gesetz Hysterie. Die Bremer Installation zeigt, dass Hirschhorn Kunst Schmidt aus dem Bauch heraus gesamals politisch-soziales Engagement vermelt, mit großem Interesse am Expressionismus, eine Wiedergutmachung für die steht, um Aspekte zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, zwischen Macht und unter Hitler verachtete Kunst. Machtlosigkeit auszuloten. Bis 24. Januar. Kunsthalle Emden. Bis 17. Januar 2016. Kunsthalle Bremen. Doppel-Katalog 28 Euro.


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LITERATUR Gehe hin, stelle einen Wächter / Tod zwischen den Zeilen

literatur Text: Inge Zenker-Baltes

Zerstörte Nachtigall

Brunetti, der 23.

Harper Lees desillusionierender Erstling

Donna Leons bisher niveauvollster Krimi

Das literarische Amerika hat seine Sensation, zu nächtlicher Stunde standen Menschenschlangen vor den Buchläden wie seit Harry Potter nicht mehr: Ein verschollen geglaubtes Werk von Harper Lee mit dem etwas sperrigen Titel „Gehe hin, stelle einen Wächter“ kam weltweit gleichzeitig auf den Markt.

Venedig im Frühlingstaumel – zauberhaft beschreibt Donna Leon dies in ihrem jüngsten Brunetti-Roman, vermischt Blütendüfte und sprießendes Grün mit einem Kriminalfall: Aus Venedigs ehrwürdiger Biblioteca Merula waren unersetzliche alte Bücher gestohlen worden, andere durch herausgeschnittene Seiten förmlich geschändet.

1960 hatte die jetzt 89-Jährige mit dem Roman „Wer die Nachtigall stört“ einen Welterfolg gelandet, Lees Protagonist, der Anwalt Atticus Finch, wurde zur Identifikationsfigur – nicht zuletzt durch die Verfilmung mit Gregory Peck –, stand für Liberalismus und Toleranz. In dem nun entdeckten, vorher verfassten Manuskript schildert Lee die Heimkehr der Ich-Erzählerin nach zwanzig Jahren und präsentiert deren Vater Atticus als engstirnigen Rassisten.

Commissario Brunetti muss sich nun mit dem Diebstahl beschäftigen und spannt behutsam sein Netz, um der Plünderung auf die Spur zu kommen. Dabei ist es ein Vergnügen, den differenzierten, mit scharfen sozialkritischen Seitenhieben gewürzten Dialogen zu folgen, die Donna Leon ihren Akteuren in den Mund legt.

Auf Verlangen ihrer Lektorin hatte Lee damals eine komplett neue, 20 Jahre früher angesiedelte Geschichte geschrieben, die dann ihren Ruhm begründete. Indem die greise Autorin nun der Veröffentlichung des echten Erstlings zustimmte, hat sie ihren Helden von einst entzaubert. Die literarisch interessante, gesellschaftspolitisch wichtige und wohl auch authentischere Neuerscheinung dürfte die Erwartung vieler Leser enttäuschen und ihren Glauben an das gute alte Amerika erschüttern. Harper Lee: Gehe hin, stelle einen Wächter. Ü: Klaus Timmermann und Ulrike Wasel. DVA, 314 S., 19,99 Euro

Brunettis ebenso gebildete wie wohlhabende Schwiegereltern kommen zu Wort, wie auch die untröstliche Leiterin der altehrwürdigen Bibliothek, Dotoressa Fabbiani, oder deren Mäzenin, die Comtessa Morosini-Albani, eine Freundin von Paolas Mutter, und schließlich die wunderbare Professorin Paola selbst, Brunettis belesene Ehefrau, deren unnachahmliche Art, die Dinge zu betrachten und beim Namen zu nennen, dem Commissario stets hilfreiche Denkanstöße sind. Als es im Umfeld des Bücherklaus einen Toten gibt, enträtselt Brunetti mit Hilfe klug inszenierter Verhöre sowohl den Mord als auch die Diebstähle. Donna Leon: Tod zwischen den Zeilen. Ü: Werner Schmitz. Diogenes, 288 S., 24 Euro


literatur Altes Land / Die gleißende Welt

Fragwürdige Idylle

Listiges Spiel

Dörte Hansen schreibt Klartext

Siri Hustvedt führt in eine „Gleißende Welt“

Leben auf dem Lande – eine romantische Idylle? Dörte Hansen macht sich auf, um diesem Irrglauben auf die Spur zu kommen. Sie hat Hamburg verlassen, ihren festen Job gekündigt und lebt jetzt im Alten Land. Nur dort kann sie schreiben, und tatsächlich erklomm ihr erster Roman gleich Platz 1 der Bestsellerlisten.

Der neue Roman von Siri Hustvedt ist eines jener zugleich spröden wie schillernden Bücher, die dem Leser einiges abverlangen. Doch die Mühe wird belohnt, schon wegen des alle Werke Hustvedts durchziehenden, drängenden Anliegens, die vielschichtige Situation der Frau in all ihren Facetten zu durchleuchten, vor allem die der subtilen Diskriminierung und der nicht selten zum Die Ex-Redakteurin betrachtet das als Wun- Scheitern verurteilten kämpferischen Versuder, was es nicht ist, kann Hansen doch che, sich gegenüber Dominanz männlicher großartig erzählen, noch aus dem kleinsten Vorgesetzter und Kollegen wie auch von Vorgang etwas Besonderes machen, leichtEhemännern zu behaupten. füßig Vorurteile und Klischees skizzieren, um sie dann genüsslich zu zerpflücken. Ihr Die Autorin selbst ist längst aus dem SchatRoman beleuchtet generationenübergreiten ihres berühmten Gatten Paul Auster herausgetreten. Voller Stolz berichtet der in seifend Frauenschicksale – das von Vera, die mit ihrer Mutter einst als Vertriebene im Al- ner Autobiographie „Winterjournal“ vom ten Land widerwillig geduldet wurde und Erfolg seiner Frau, welchen Hustvedt nun dort hängen blieb, das der Nichte Anne, die krönt mit ihrer intellektuell anspruchsvolZuflucht in Veras altem Bauernhaus sucht. len Geschichte von Harriet Burden, einer talentierten New Yorker Künstlerin. Nach dem Städter werden mit beißendem Sarkasmus Tod ihres Mannes, eines Galeristen, startet aufs Korn genommen, wenn sie von ihrer Harriet eine eigene Karriere als InstallatiFlucht aufs Land innere Einkehr erhoffen onskünstlerin. und sich doch nur eine fremde Haut überstülpen. Jeder hat hier seine Leiche im KelJedoch geben drei Strohmänner Harriets ler, die Autorin holt alles ans Licht, ohne die Werke als die ihren aus – ein listiges Spiel Würde ihrer Protagonisten anzutasten. Und mit dem Feuer und Garant für spannenso ist der Leser schon nach wenigen Seiten de Lektüre. Zudem verliert man sich immer dem Sog des spannungsgeladenen, facetwieder in Siri Hustvedts tiefgründigen Chatenreichen und äußerst unterhaltsamen Ro- rakterstudien und verliebt sich in ihren gemans erlegen. schliffenen Erzählstil. Dörte Hansen: Altes Land. Knaus, 287 S., Siri Hustvedt: Die gleißende Welt. Ü: Uli 19,99 Euro Aumüller. Rowohlt, 491 S., 22,95 Euro

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LITERATUR Hörbuch | NordMord

literatur Hörbuch | NordMord

Hörbuch-Tipp

NordMord

Berkel liest Houellebecq

Krimis aus der Region

Als Michel Houellebecq mit der Arbeit an „Unterwerfung“ begann, konnte er nicht ahnen, welch traurige Aktualität sein Roman schon bei seinem Erscheinen durch die islamistischen Anschläge in Paris, insbesondere durch das Attentat auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“, erlangen würde. Fast könnte der französische Starautor als seherisch gelten, denn er entwirft ein beängstigendes Horrorszenario: Im Jahre 2022 wird Frankreich im Umfeld der Parlamentswahlen Schauplatz tumultartiger Unruhen, ein Bürgerkrieg scheint unausweichlich. Aus Furcht vor einem Sieg des Front National wählt die Mehrheit den charismatischen Muslimbruder Mohammed Ben Abbes zum Präsidenten – der schleichende Beginn eines Islamisierungsprozesses.

Schon mit seinem Erstlingswerk „Friesisch Roulette“ hat der gebürtige Bremer Marvin Entholt unsere Lachmuskeln strapaziert. Jetzt legt er mit „Schwarze Küken“ entsprechend nach, zumal der trottelige Kommissar Beckmann erneut die Ermittlungen leitet. Er trifft bei seiner Suche nach einem Vermissten auf einen Schwarm „schräger Vögel“, bekommt es mit der obskuren „Ostfriesischen Patrioten-Armee“, kurz OPA, zu tun und kämpft nahezu permanent mit den Nachwirkungen des leckeren „Friesengeistes“, der hinterm Deich in Strömen fließt.

Nicht ganz so skurril, aber ebenfalls vergnüglich geht es in „Der letzte Heuler“ zu. Das Autorinnen-Duo Christiane Franke und Cornelia Kuhnert lässt wieder die neugierige Lehrerin Rosa ermitteln, die im sommerlichen Neuharlingersiel unversehens in einen Mordfall hineinstolpert. DaDer Schauspieler Christian Berkel liest diese rum kümmert sich zwar die Kripo, doch provokante Gegenwartssatire im ungekürz- Rosa mischt sich – unterstützt durch den Briefträger Henner und Rudi, den Dorfgenten Hörbuch 468 Minuten lang betörend darm – munter und letztlich erfolgreich und dramaturgisch gekonnt, so dass man in deren Arbeit ein. Das ist zwar nur märasch das Buch beiseite legt und nur dieser Stimme lauscht. Dabei tritt Berkel hinter ßig spannend, aber allemal heiterer als so mancher blutrünstige Schweden-Krimi. Houllebecqs Werk zurück, setzt sicher die richtigen Akzente und wird so diesem gran- Peter Schulz diosen Roman in vollem Umfang gerecht. Marvin Entholt: Schwarze Küken. Emons, Inge Zenker-Baltes 190 Seiten, 9,90 Euro Michel Houellebecq: Unterwerfung. Lesung: Christian Berkel. Deutscher Audio Verlag, 6 CDs, 22,99 Euro

Christiane Franke/Cornelia Kuhnert: Der letzte Heuler. Rowohlt, 314 Seiten, 9,99 Euro


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KINO 45 Years

kino Text: Wilfried Hippen

„45 Years“

Alte Liebe „45 Years“ von Andrew Haigh Nach 45 Jahren Ehe kennt man den anderen fast so gut wie sich selbst. Doch auch das eigene Ich ist unergründlich. Davon erzählt Andrew Haigh in seinem Spielfilm „45 Years“, der so subtil ist und auf jeden Theatereffekt verzichtet, dass man ihn kaum noch ein „Ehedrama“ nennen kann. Zwischen Kate und Geoff scheint es ein blindes Verständnis zu geben. Die beiden leben in gut-bürgerlichen Verhältnissen in einem kleinen englischen Dorf und planen eine kleine Feier mit Freunden zu ihrem Hochzeitstag, als Geoff einen Brief aus der Schweiz erhält. Aus dem tauenden Gletschereis der Alpen wurde nach 50 Jahren die Leiche seiner früheren Freundin Katya geborgen. Geoff trifft dies tiefer, als Kate erwartet hätte. Er wirkt abwesend und denkt daran, in die Schweiz zu fahren. Kate lenkt sich eine Weile lang mit der Organisation der Party ab, beginnt aber nach und nach, sich Gedanken darüber zu machen, dass sie eventuell nicht, wie sie immer fest annahm, für Geoff die Liebe seines Lebens ist. Natürlich kann sie ihm keine Vorwürfe über eine Beziehung machen, die er Jahre vor ihrer gemeinsamen Zeit hatte, aber das macht es für sie nur noch schwieriger, mit dieser neuen Sicht auf ihre Ehe umzugehen.

Es wird wenig gesprochen in „45 Years“, denn Kate und Geoff sind auf einer Ebene so vertraut miteinander, dass es keiner Wort bedarf. Und auf der anderen Ebene ist der Bruch zwischen ihnen zugleich so fein und tief, dass sie ihn nicht benennen können. Es gibt auch keine großen „Szenen einer Ehe“, sondern statt dessen Blicke, ein kaum wahrnehmbares Zögern, eine Berührung, die zugleich Zärtlichkeit und Wehmut ausdrückt. Diese Zwischentöne werden von Tom Courtenay und Charlotte Rampling so feinsinnig und wahrhaftig angespielt, dass man sie in keinem Moment beim Schauspielen erwischen kann. Als wahre Virtuosen der britischen Schauspielkunst können sie ihre Technik verschwinden lassen und scheinbar ganz einfach und natürlich agieren. Und der Regisseur Andrew Haigh war so klug, auf allen Ebenen auf diese außergewöhnlichen Darstellungen hin zu inszenieren. Und weil hier der Aufruhr der Gefühle nicht ausgelebt, sondern mit einer stoischen Gelassenheit bewältigt wird, ist dies auch ein sehr britischer Film. Auf der diesjährigen Berlinale wurden sowohl Charlotte Rampling wie auch Tom Courtenenay mit den Silbernen Bären für die besten schauspielerischen Leistungen geehrt. Für beide dürften dies die Rollen ihres Lebens sein. – Seit 10. September in den Kinos.


KINO DVD-Tipp / Demnächst

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tipp

„Der Staat gegen Fritz Bauer“

„Unser Letzter Sommer“

Neu auf DVD „Love & Mercy“

Demnächst im Kino

von Bill Pohlad „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (1. 10.) von Lars Kraume ist ein Spielfilm über den couragierten Generalstaatsanwalt Bauer, der in den 50-er Jahren versuchte, möglichst viele Verbrecher aus der NS-Zeit anzuklagen, dabei aber von Politik und Justiz sabotiert und diskreditiert wurde. In den 60-er Jahren machte er die Auschwitz-Prozesse möglich und galt deshalb bei vielen seiner Mitbürger als Nestbeschmutzer und Staatsfeind. Burghard Klaußner überzeugt in der Titelrolle mit einer komplexen Charakterstudie. „Picknick mit Bären“ (15. 10.) ist eine Kuriosität, denn hier wurde ein Sachbuch als Spielfilm adaptiert. Der erfolgreiche amerikanische Reiseschriftsteller Bill Bryson schrieb es in den 90-er Jahren über seine 3500 Kilometer lange Wanderung auf dem Appalachen Trail durch die amerikanische Wildnis. Mit Robert Redford in der Hauptrolle wird dies zu einer amerikanischen Heldengeschichte. „Unser letzter Sommer“ (22. 10.) von Michael Rogalski spielt 1943 im von den Deutschen besetzten Polen. Zwei junge Polen und einen deutschen Soldaten führt ihre Liebe zur von den Faschisten als „entartet“ streng verbotenen Jazzmusik zusammen und eine Zeitlang können sie es sich in einer vermeintlichen Idylle einrichten. Dies ist ein Film über junge Men-

schen, die versuchen, auch in den Zeiten des Krieges ein normales und glückliches Leben zu führen. Jean-Jacques Annaud ist an den Tieren fast so interessiert wie an den Menschen. Erinnert sei an seine Filme „Der Bär“ und „Seine Majestät das Schwein“. Sein neuer Film „Der letzte Wolf“ (29. 10.) handelt von einem chinesischen Studenten, der 1969 in die Mongolei geschickt wird, um dort einen Stamm von Hirtennomaden politisch zu erziehen. Doch bald gerät er in den Bann der mystischen und heiligen Wölfe der Region. Er fängt einen jungen Wolf, um ihn zu zähmen, aber eigentlich ist er es, der durch den Stamm und das Tier domestiziert wird. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Kino ist Shakespeare der am meisten gespielte Autor. Über 90 Adaptionen gibt es alleine von „Macbeth“, und nun (29. 10.) kommt eine neue dazu. Der australische Regisseur Justin Kurzel hat die Tragödie des Heeresführers, der über Leichen geht, um König zu werden, mit einem grimmigbildgewaltigen Realismus adaptiert. Die Verse Shakespeares werden da inmitten von Matsch, Dreck und Blut gesprochen. Michael Fassbender als der Titelheld sowie Marion Cotillard als Lady Macbeth spielen so körperlich wie in einem Actionfilm.

Dass ausgerechnet aus einer Surfermusik spielenden Boygroup eine wahre Künstlernatur erwachsen würde, gehört zu den vielen ironischen Pointen der Popmusik. Brian Wilson: Sänger, vor allem aber Komponist und Arrangeur der „Beach Boys“, schuf in den 60-er Jahren mit Songs wie „Good Vibrations“ und „Wouldn´t it be Nice“ Welthits, auf die selbst Lennon und McCartney neidisch waren. Sein Opus magnum „Pet Sounds“ war zwar an den Kassen ein Flop, wird aber bis heute immer wieder zu einem der besten Pop-LPs aller Zeiten gewählt. Der sensible Wilson litt unter den grausamen Strafen und Erniedrigungen seines Vaters, kam mit dem kometenhaften Auf Aufstieg der Band nicht klar und erlebte einen extremen Absturz durch Drogen, die ihn immer mehr in die Paranoia trieben. Seine Lebensgeschichte wird in „Love & Mercy“ mit Paul Dano als dem jungen und John Cusack als 50-jährigem Wilson dramaturgisch komplex und einfühlsam inszeniert. Vor allem ist dies aber ein Musikfilm im besten Sinne des Wortes, in dem auch detailreich und gut recherchiert gezeigt wird, wie Wilson seine wundersamen Klänge in den Studios entstehen ließ. – DVD und Blu-ray sind ab 15. Oktober im Handel.


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KULTUR IN: BREMERHAVEN

KULTUR IN: bRemeRhaveN

Happy Birthday, DSM!

Bunte Mischung

Wie könnte das Deutsche Schiffahrtsmuseum (DSM) sein 40-jähriges Bestehen besser feiern als mit einer Sonderausstellung. Und so rückt die Präsentation „1975/2015. Schiffe erzählen Museumsgeschichte(n)“ Schiffe, Schiffsmodelle und andere beliebte Ausstellungsstücke des Hauses in ein neues Licht.

Vor nahezu 20 Jahren wurde in einer ehemaligen Fischversandhalle ein Theater eröffnet, dass sich längst einen festen Platz im Bremerhavener Kulturleben erobert hat: Das Theater im Fischereihafen, kurz TiF. Schließlich ziehen die rund 130 Vorstellungen im Jahr über 22.000 Besucher an; die Platzausnutzung liegt im Schnitt bei ca. 95 %!

Ungewöhnlich ist die Form: Die Sonderausstellung findet nicht auf einer gesonderten Fläche statt. Stattdessen verteilen sich vor und im Museum zwölf Stationen. Dort gibt es Bilder, alte und neu produzierte Filme, alte Zeitungsausschnitte und vieles mehr. Eine Besonderheit: Vieles ist barrierefrei erfahrbar, etwa durch Hörtexte, Leichte Sprache oder Objekte zum Anfassen. Herausragende Stücke aus der Dauerausstellung erzählen über das Entstehen und neue Perspektiven des DSM. So zeigt eine Dokumentation auf, wie der Raddampfer „Meissen“ einst zersägt und ins Gebäude eingebaut wurde. Anhand ausführlicher Informationen, etwa über einen Film, wird deutlich, dass Galionsfiguren, Klassiker in maritimen Sammlungen, viel mehr waren als nur Dekoration. Und der zukünftige Forschungsansatz des Museums wird mittels eines Modells des historischen Polarforschungsschiffs „Germania“ erläutert. www.dsm.museum | Geöffnet täglich von 10-18 h; ab 3. November Mo. geschl.

Das Programm präsentiert sich als bunte Mischung aus Konzerten, Kleinkunst, Comedy, Zauberei und musikalischem Kabarett; Künstler wie Klaus Lage oder Götz Alsmann sind bereits im TiF aufgetreten. Auf der anderen Seite wird Nachwuchskünstlern der Region die Chance gegeben, unter professionellen Bedingungen aufzutreten. Zu den aktuellen Gästen gehört Stephan Sulke, der am 11. Oktober (20 h) ein Konzert mit dem Titel „Ich hab’ dich bloß geliebt“ gibt. Der gleichnamige Song gehört zu seinen erfolgreichsten Liedern, erinnert sei auch an „Lotte“, „Der Typ von nebenan“ oder „Uschi“. Sulke wird aber auch mit neuen Titeln zu hören sein. – Deutlich lautstärker wird es einige Tage später (15. Oktober, 20 Uhr) im TiF zugehen, wenn mit „Uzume Taiko“ eine der spektakulärsten EthnoCrossover-Formationen auftritt. Angekündigt wird „Japanese Drum Spirit“, den die japanisch-chinesisch-kanadische TrommelTruppe mit ungestümer Kraft umsetzt. www.tif-bremerhaven.de


KULTUR IN: BREMERHAVEN

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Opernrätsel (mpg) Sein umfangreiches Werk führt wahrlich ein Schattendasein im OpernbeOpernbe trieb. Mindestens 16 Opern stammen aus seiner Feder, dazu kommen weit über 100 Orchesterwerke, zahlreiche KompositioKompositio nen für kammermusikalische Besetzung und natürlich auch Solowerke für Klavier und Orgel. Er galt als Wunderkind, als „neuer“ MoMo zart“ und war als Komponist, Dirigent, Kompositionslehrer, MusikwissenschaftMusikwissenschaft ler, Pianist und Organist hoch angesehen. Claude Debussy sagte über ihn: „Niemand kennt die Musik der Welt besser…“

Literarischer Herbst

Mark Twain im Glück

Mit dem „Literarischen Herbst“, organisiert durch den Freundeskreis der Stadtbibliothek Bremerhaven e. V. sowie durch Literatur und Politik e. V. und Stadtbibliothek Bremerhaven, ist es gelungen, eine Veranstaltung von überregionaler Strahlkraft in der Seestadt zu etablieren. Für die 6. Auflage vom 16. bis 25. September konnten wieder prominente literarische Gäste gewonnen werden.

„Das Zahnweh, subjektiv genommen, ist ohne Frage unwillkommen.“ Diese Worte von Wilhelm Busch beschreiben punktgenau die missliche Lage, in die Mark Twain im Mai 1893 während einer Schiffspassage von New York nach Genua geriet. Doch der Schriftsteller hatte Glück: An Bord befand sich der für derartige Leidensfälle bestens gerüstete Heinrich Sengebusch aus Bremerhaven.

Die Eröffnung (16. September 2015) steht ganz im Zeichen der großen Lyrikerin Rose Ausländer. Die Oldenburger Künstlerin Heike Ellermann zeigt „papierne Luftschlösser“ zu Werken der jüdischen Dichterin („Ich / im Niemandsland / baue Luftschlösser / aus Papier“). Die Schauspielerin Heike Eulitz, zuletzt in Bremerhaven in dem Theaterprojekt „Über Schiffe gehen“ zu sehen, und der Pianist Glen Hoffmann gestalten einen lyrisch-musikalischen Dialog zu und mit Gedichten von Rose Ausländer. Die weiteren Termine: Am 18. 9. liest Norbert Scheuer („Sprache der Vögel“), am 21. 9. folgt Klaus Modick („Konzert ohne Dichter“). Stephanie Bart („Deutscher Meister“) ist am 23. 9. zu Gast. Den Abschluss bildet eine Lesung mit Gila Lustiger („Die Schuld der anderen“/ Foto) am 25. 9. – Die Veranstaltungen in der Stadtbibliothek Bremerhaven im HanseCarré beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet jeweils 7,- bzw. ermäßigt 5,-.

Er befreite Twain von seiner Pein und erhielt zum Dank die Erstausgabe des Buches „The Million Pound Bank Note“ samt der persönlichen Widmung „Auf Wiedersehen, Truly Yours, Mark Twain, May ’93“. Das einzigartige Exemplar steht im Mittelpunkt einer neuen Kabinettausstellung im Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven. Titel: „Truly Yours, Mark Twain. Wie ein Bremerhavener Auswanderer Mark Twain vom Zahnschmerz befreite.“ Gisela Burkhardt hat das Buch dem DAH als Dauerleihgabe mitsamt einem umfangreichen Konvolut zur Lebensgeschichte ihres Urgroßvaters zur Verfügung gestellt. Denn Heinrich Sengebusch fuhr seit 1873 als Schiffsbarbier beim Norddeutschen Lloyd regelmäßig über den Atlantik und griff – wie bei Mark Twain – in der Not auch zum Dentisten-Bohrer. Das Buch mit Twains Widmung bereichert die Sammlung des Migrationsmuseums, in der sich derzeit 3000 Familienkonvolute von Ausund Einwanderern befinden. www.dah-bremerhaven.de

Nach seinem Tode geriet er bald in Vergessenheit. Den meisten Musikfreunden ist er allerdings durch ein Werk bekannt, dass er im Rahmen einer privaten KarnevalsKarnevals feier aufführte. Er war ein großer TierliebTierlieb haber, was in diesem Werk auch zum Ausdruck kommt. Diesen musikalischen Spaß wollte er allerdings nicht veröffentlichen. Eine Ungenauigkeit im Testament erlaubte nach seinem Tod doch die Publikation. Eine seiner selten aufgeführten Opern handelt vom Kampf der Hebräer gegen die Unterdrückung der Philister. Im Mittelpunkt: Ein starker Held, der wegen einer schönen Frau seine Pflichten vergisst und über Nacht seine Kraft verliert. Wie heißt diese wunderschöne Oper und wie ihr Komponist? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Oktober 2015 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische Staatstheater. Die Auflösung des Opernrätsels in foyer 110 lautet „Viva la Mamma“ von Gaetano Donizetti. Gewonnen haben: Jan Patrick Alt, Aachen Gianna Bode, Bremen Dörte Garber, Tornesch Gisela Reinecke, Oyten Dr. Wolfram Sailer, Bremen Beate Backenköhler, Oldenburg Ursel Hutter, Bad Zwischenahn Volker Lewerenz, Ganderkesee Rita Meyer, Varrel Ute Schnurpfeil, Oldenburg Uwe Kliem, Bremerhaven Erwin Miedtke, Axstedt Siegfried Schmidt, Cuxhaven Claudia Schwiertz, Bremerhaven Claudia Ulrich, Bremerhaven


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WISSENSCHAFT IM NORDWESTEN

wartEn auf „PhilaE“

Bremer Wissenschaftler entwickeln Messgerät für Mission zum Kometen „Tschuri“ Text: Stephan Cartier

A

ls der kleine Roboter „Philae“ am 12. November vergangenen Jahres auf dem Kometen 67P/ChuryumovGerasimenko landete, war der Bremer Astro-Chemiker Prof. Dr. Wolfram Thiemann dabei. Nicht direkt vor Ort, versteht sich. Aber fast. Die 510 Millionen Kilometer Entfernung zwischen „Tschuri“ und dem Kontrollzentrum der ESA-Mission beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln sind nach kosmischen Maßstäben gerechnet ein Katzensprung.

Vor allem wären die wissenschaftlichen Hoffnungen, mehr über die Entstehung des Lebens auf der Erde an diesem so erdfererdfer nen Ort zu erfahren, schlagartig perdu gewesen. Doch die Landung verlief glimpfglimpf lich. Die vorausberechnete Zone wurde verfehlt, aber nach zwei Sprüngen konnte „Philae“ auf dem Kometen Halt finden und seitdem einen Strom von Daten und Messungen über die Zusammensetzung des Kometen an die Erde funkens.

kommen nur sogenannte linkshändige Aminosäuren vor, was einen klassischen Symmetriebruch bedeutet. Ungeklärt ist bis heute die Frage, woher diese AnomaAnoma lie kommt, denn eigentlich herrscht bei Mutter Natur das strenge Gebot, dass sich in ihren Strukturen alles spiegelbildlich ergänzen muss.

Die Abneigung der Aminosäuren gegenüber dem Gebot des Gleichgewichts wird von vielen Forschern als Grundlage für die EntEin Erfolg, an dem Bremer Wissenschaftler stehung des Lebens gedeutet. Ohne diese „Ich selbst war in diesem Moment wie um Wolfram Thiemann einen großen An- Anomalie wäre der Prozess der Zellteilung high“, sagt der durch und durch seriös teil haben. Denn hier wurde das Messgerät wohl nicht in Gang gekommen. Ob dieser wirkende Wissenschaftler aus dem FachSymmetriebruch allerdings aus Zufall oder „COSAC“ entwickelt, mit dem der kleine bereich Biologie/Chemie aus strukturellen Gründen vorliegt, ist Landeroboter den Staub und an der Universität BreWoher stammt das die bescheidene Atmosphäre weiterhin offen. „Dieser Antwort kommen men über den Moment, Leben auf der Erde? des Kometen auf Aminosäu- wir durch die Mission auf dem Kometen ‚Tschuri‘ etwas näher“, hofft Thiemann. als die Mission der Sonde ren untersuchen kann. An „Rosetta“ und ihres Landemoduls nach elf ihre Existenz knüpft sich eine Frage, die Wer den Forscher bei seiner Arbeit treffen Jahren Flug quer durch das Sonnensystem grundsätzlicher nicht sein könnte: Woher will, muss keine Odyssee durchs Weltall ans Ziel gelangte – und dann plötzlich stammt das Leben auf der Erde? wagen, aber durch das NW2-Gebäude am innerhalb weniger Sekunden zu scheitern Bremer Uni-Boulevard. Thiemann sitzt mit drohte. „Die Gesichter der Kollegen werde „Ich interessiere mich für dieses Problem drei weiteren Kollegen in einem Raum, in ich nicht vergessen. Erst ein riesiger Jubel, seit meinen ersten Semestern Chemie an den kein fünfter Schreibtisch mehr passen dann Entsetzen, weil der Roboter sich der Universität München“, erzählt Thienicht auf dem Kometen festkrallen konnwürde. Früher war hier ein Durchgang mann. Ein Widerspruch weckte damals te“, erinnert sich Thiemann. zum Außengelände. Der Chemiker erinsein Interesse: Wenn man Aminosäuren nert sich daran, wie er einmal vor Jahren künstlich herstellt („Die kann jedes ErstNicht nur der finanzielle Verlust von rund semester zusammenbrutzeln!“), entstehen einen Kollegen aus den Sozialwisseneiner Milliarde Euro stand zu befürchten. symmetrische Moleküle. In der Natur aber schaften trösten musste, weil dieser kaum


WISSENSCHAFT IM NORDWESTEN

allesamt Bausteine organischen Lebens sein können. Ob diese Aminosäuren auch linkshändig sind wie auf der Erde, müssen aber noch weitere Messungen ergeben. Besser ausgestattet als die Büros sind aber Sollte dies so sein, könnte man daraus den Schluss ziehen, dass der molekulare Symdie Labore, in denen die Bremer Wissenschaftler die Atmosphäre und andere Para- metriebruch im interstellaren Raum schon meter des Kometen simulieren konnten. In auf Objekten zu finden ist, die älter als die einem medizinballgroßen Glasgefäß stell- Erde sind. ten Thiemann und seine Mitarbeiter Jan Hendrik Bredehöft und der mittlerweile an Das Leben wäre dann nicht auf der Erde der Universität Nizza lehrende Uwe Meier- selbst entstanden, sondern könnte worthenrich nach den Messdaten des Roboters wörtlich durch Kometen und Meteoriten aus dem Weltall auf den „Blauen Planeten“ die „Umwelt“ auf dem Kometen nach und niedergeregnet sein. Die Frage, woher der konnten Experimente zum Nachweis von Mensch stammt, müsste völlig neu gestellt Aminosäuren durchführen. und beantwortet werden „Es wäre so etwas wie eine zweite Kopernikanische Wende“, 16 organische Moleküle wurden bei Stauurteilt Thiemann. banalysen auf „Tschuri“ identifiziert, die

Gestaltung: agenturimturm.com | Bild: FLPA imagebroker / F1online

noch Forschungsgelder erhielt. „Bei uns Naturwissenschaftlern sieht es auch nicht immer viel besser aus“, lacht er heute.

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Ob der Komet mit dem schwer zu merkenden Namen tatsächlich diese Geheimnisse in sich birgt, bleibt allerdings noch offen. Der Roboter „Philae“ konnte die wichtigsten in Bremen geplanten Experimente noch nicht durchführen, weil er hierzu zu wenig Energie hat. Derzeit liegt er im Schatten einer Felsspalte und seine Kollektoren erhalten nicht genügend Sonnenlicht. „Aber die Hoffnung stirbt zuletzt“, gibt sich Wolfram Thiemann notorisch optimistisch. Er und sein Team warten tagtäglich auf den Anruf aus dem Kontrollzentrum, dass „Philae“ wieder Strom bekommt und arbeitet. „Dann kann es auch bei uns auf der Erde weiter gehen“, meint Thiemann. Der Roboter braucht nur etwas Erleuchtung.

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KOLUMNE Nachgedacht

Nachgedacht

Text: Stephan Cartier

Glücklich zu sPät I

n der Spätsommerausgabe einer Kulturzeitschrift darf die Kolumne des frei herumspazierenden Geistes auch einmal unter einem entspannten Aufsatzmotto stehen. Also kommt hier: „Mein schönstes Ferienerlebnis“. Florenz. Ach, Florenz. Als einziger Absolvent eines Kunstgeschichtsstudiums (zur Entschuldigung: nur Nebenfach!) war ich nie an der Wiege der Renaissance gewesen. Ein Makel, mit dem umringt von wunderschönen Kunstgeschichtsstudentinnen nur schwer zu leben war. Diese konnten alle perfekt Italienisch und hatten scheinbar große Teile ihres noch jungen Lebens im Zentrum der Kunst am Arno verbracht. Mein Besuch in den Uffizien, in der Accademia oder dem Dom wurde von mir damals nicht erfunden – aber beim Smalltalk im Seminar auch der Anschein vermieden, dass er bislang noch nicht stattgefunden hätte. Ein Studentenleben zwischen Schein und Sein. Nach 30 Jahren galt es, reinen Tisch zu machen. Auf nach Florenz! Und was soll man sagen? Die Erwartungen wurden übertroffen. Denn neben all den bekannten Kunstwerken Cimabues, Giottos, Brunelleschis oder Michelangelos in den Museen und Kirchen der Toskana-Kapitale ließ sich hier an jeder „Piazza della Irgendwas“ von fliegenden Händlern ein

renz, der Republik der Zentralperspektive. Hier konstruierten die Maler Anfang des 14. Jahrhunderts erstmals ihre Bilder und Fresken nach den neuen Regeln der OpDabei handelt es sich um eine knapp ein tik. Wenn seit Jakob Burkhardt so patheMeter lange Teleskopstange, an der ein tisch von der „Geburt des Individuums“ in Handy befestigt wird. Durch einen einder Renaissance die Rede ist, dann meint fachen Mechanismus vom Handgriff aus dies nicht zu Letzt die damals erwachenkann man die Kamera des Gerätes auslösen, während man sich selbst beobachtet. de Kunst, das Bild zum Fenster in die Welt Dies erlaubt es, sich viel akkurater vor dem zu machen. In ihm konnte sich der Mensch Hintergrund in Pose zu setzen. Wer kennt so präsentieren wie er wollte, losgelöst von allen Zwängen der religiösen und gesellnicht die peinlichen Verrenkungen beim schaftlichen Traditionen. Versuch, ohne abgeschnittenen Kopf aufs Bild zu kommen? Was ließe sich also über den Selfie-Stick Bösartiges sagen? Ermöglicht er doch Besonders in der deutschen Museumslandschaft ist der so nützliche Selfie-Stick ebenfalls diese Selbstbestimmung des Menschen am eigenen Bild – auf einem jedoch gefürchtet und wird mittlerweile technisch zeitgemäßen Niveau. Denn mit sogar in vielen Häusern verboten. Für deren Direktoren und Direktorinnen scheint Hilfe des Stabes schafft man eine größere Distanz zu sich und kann sich viel besser der Drang vieler Besucher überhandgein der Welt nommen zu haben, photograsich selbst wichtiger Die Evolution ist zu langsam für zu nehmen als die Bil- den photographischen Fortschritt. phisch in Szene setzen als der, vor denen sie sich mit seinen viel zu kurz geratenen Armen. mit dem eigenen Handy ablichten. Es besteht die Furcht, dass Kulturgut zur Staffa- Die Evolution ist zu langsam für den photographischen Fortschritt. ge für die Inszenierung der Egos minderbegabter Museumsgänger gemacht wird. Florenz mit den Foto-Augen des Handys Und was soll man sagen: Es stimmt! Das am Ende eines Teleskopstabes zu erleben, genau ist die emanzipatorische Pointe. erklärt die Renaissance und ihren Wert für die Kulturgeschichte so plastisch wie nur Der Wert des Selfie-Sticks als kulturelle Prothese für den Menschen lässt sich wohl möglich. Ich bin im richtigen Augenblick 30 Jahre zu spät gekommen. nirgendwo sonst so erkennen wie in Flowahrer Zauberstab des modernen Individuums erwerben: der Selfie-Stick.


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rüssel rückt näher: Ein neu eingerichteter Direktflug verbindet den Flughafen Bremen fünf Mal pro Woche mit der europäischen Hauptstadt. Gerade einmal 70 Minuten benötigt Brussels Airlines, um die belgische Metropole nonstop zu erreichen. Eine gute Nachricht besonders für Kunstund Kulturliebhaber! Denn Brüssel ist eine Reise wert, hat kulturell viel zu bieten. Davon zeugen schon die vielen bedeutenden Museen der Stadt, in denen es unter anderem zeitgenössische Kunst, moderne Malerei oder alte Meister zu entdecken gibt. Und natürlich belgische Surrealisten wie Rene Magritte, dessen Spuren Besucher in Brüssel ganz direkt folgen können: Im

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Magritte-Museum ist eine große Sammlung seiner Werke zu sehen, Rundgänge führen zu seinen Lieblingskneipen und zu seinem Wohnhaus. Ein besonderes Kleinod ist auch das Palais des Beaux-Arts (BOZAR), ein im Jugendstil nach Plänen von Victor Horta errichtetes Kunst- und Kulturzentrum mit Konzert- und Kinosälen sowie Ausstellungsräumen. Horta entwarf auch ein Warenhaus, in dem heute das Belgische Comic-Zentrum untergebracht ist. Schließlich ist Brüssel die „Heimat“ legendärer Comicfiguren wie Lucky Luke oder Tim und Struppi. Ihnen begegnet man auch beim Stadtspaziergang, denn die Fassaden von über 40 Häusern sind mit Motiven aus belgischen Comics verziert.

Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Altstadt gehören natürlich der zum UNESCO-Welterbe gehörende „Grand Place“ mit dem gotischen Rathaus und den alten Ständehäusern, die Kathedrale Saint Michel oder das skurrile „Manneken Pis“, die berühmte, 60 Zentimeter hohe Brunnenfigur aus Bronze. Nicht minder häufig fotografiert wird das „Atomium“ im Stadtteil Laeken, Wahrzeichen der Weltausstellung von 1958. Einen erstklassigen Ruf genießt das „La Monnaie“: Das königliche Opernhaus ist mit großen Namen wie Maurice Bejart oder Gerard Mortier verbunden und steht aktuell unter der musikalischen Leitung des japanischen Dirigenten Kazushi Ono.


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ROLLENSPIEL

: Rollenspiel

(ps) Er wuchs im Ruhrgebiet auf, genau gesagt in Herne, studierte in Bochum unter anderem Kunstgeschichte und ist dem „Revier“ bis heute eng verbunden. Die überwiegende Zeit seines Berufslebens hat Peter Friese (63) allerdings dem Bremer Museum Weserburg gewidmet, wo er seit 1992 zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator, dann als Hauptkurator und stellvertretender Direktor tätig gewesen ist. Jetzt hat ihn der Stiftungsrat des Hauses zum Direktor berufen und damit die seit der Trennung von Carsten Ahrens vor zwei Jahren vakante Stelle wieder besetzt. Friese bewertete die Entscheidung des Gremiums „als Bestätigung und Anerkennung meiner Arbeit“ und kündigte an, „den eingeschlagenen Kurs des Hauses in ruhigerem Fahrwasser“ fortsetzen zu wollen. Gemeinsam mit der kaufmännischen Geschäftsleitung Swantje Markus möchte er das Museum „in eine sichere Zukunft führen.“

(kh) Unter drei Intendanten hat er gearbeitet, in über 150 Stücken gespielt. In dieser Saison feiert Schauspieler Kay Krause (56) sein 25-jähriges Bühnenjubiläum am Stadttheater Bremerhaven. Sein Schauspielstudium absolvierte der gebürtige Berliner noch zu DDR-Zeiten an der Konrad-Wolf-Hochschule in PotsdamBabelsberg. Nach einem langjährigen Engagement in Neustrelitz dann 1991 der Umzug in den Westen und ein festes Engagement am Stadttheater Bremerhaven. Als sympathisch-bodenständiger Mensch lässt sich Krause sofort auf die neue Umgebung ein, sucht Kontakt zu den Bewohnern der Stadt, meldet sich im Sportverein an.

Nach wie vor lebt und arbeitet der Träger des Volksbühnen- und des Herzlieb-KohutPreises gerne in Bremerhaven: „Hier kann man die verschiedensten Rollen spielen.“ Texte lernt er vorzugsweise beim Spazierengehen im Park. Besonders in Erinnerung geblieben sind etwa seine Rollen in HebEine Entscheidung über den Standort der bels „Maria Magdalena“ und Ibsens „Peer Weserburg soll laut Koalitionsvertrag zwi- Gynt“, in dem er in jungen Jahren die Tischen SPD und Grünen bis Ende des Jahres telrolle und im letzten Jahr den Trollkönig getroffen werden. Dies werde nach Vorlage spielte. In seiner Jubiläumsspielzeit freut der anstehenden Wirtschaftlichkeitsunter- sich Krause besonders auf die Rolle des suchung unter Einbeziehung der beteilig- Alceste in Molières „Der Menschenfeind“ ten Akteure geschehen. (Premiere 3. Oktober).


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(red) Er verfügt über Erfahrungen im Vertrieb und Außendienst, war bei der Konzertreihe „Home meets Classic“ im ProjektManagement und zuletzt als Eventmanager im Bremerhavener Klimahaus tätig. Nun hat Martin Mahlstedt (39) die Leitung des zur Düsseldorfer Unternehmensgruppe „Mehr! Entertainment“ gehörenden Musical Theater Bremen übernommen.

(red) Von Bonn nach Oldenburg: Nach Generalintendant Christian Firmbach wird auch Hendrik Vestmann diesen Weg gehen. Der 41-jährige Este tritt zur Spielzeit 2016/17 die Nachfolge von Roger Epple als Generalmusikdirektor am Oldenburgischen Staatstheater an.

Die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Der gebürtige Bremer trat damit die Nach- Heinen-Kljajic, sprach eine entsprechende folge von Claus Kleyboldt (68) an, der das Berufung auf Vorschlag des VerwaltungsHaus insgesamt mehr als zehn Jahre beausschusses des Theaters aus. Auf dieser treut hat und ihm weiterhin beratend zur Grundlage kann nun der Vertrag verhanSeite stehen wird. Mahlstedt, der ein Studi- delt werden. „Das Oldenburgische Staatsum der Wirtschaftswissenschaften an der theater hat mit ihm einen exzellenten Bremer Universität als Diplom-Ökonom neuen Generalmusikdirektor gewonnen“, abschloss, kündigte an, sich der „veranturteilte die Ministerin. Der Dirigent habe wortungsvollen Aufgabe gerne und voller sich mit herausragender Mehrheit gegenTatendrang“ zu widmen: „Ab sofort kann über seinen Mitbewerbern durchgesetzt ich das Kulturleben in meiner Heimatstadt und breite Zustimmung gefunden. aktiv beeinflussen. Darauf freue ich mich!“ Vestmann, der u.a. bereits mit dem MDR Der neue Chef findet ein gut aufgestelltes Sinfonieorchester und der NDR RadiophilHaus vor: 2014 konnte mit über 140.000 harmonie gearbeitet hat, war 2006 Finalist Gästen ein neuer Besucherrekord aufgeund Sonderpreisträger beim Deutschen stellt werden. Dazu beigetragen haben Dirigentenpreis in der Berliner Philharmounter anderem Konzerte internationaler nie. Seit der Saison 2013/14 ist er ChefdiriShowgrößen wie Tom Jones oder Kool & gent der Oper Bonn. Im kommenden Mai The Gang. Die neue Spielzeit wird am 27. wird er an der Komischen Oper Berlin die September mit einem Gastspiel des KinProduktion „Geschichten aus dem Wiener dermusicals „Conni“ gestartet. Wald“ von Heinz Karl Gruber dirigieren.

(kom) Nach langer Vakanz konnte die Historiker-Stelle im Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte wieder besetzt werden: Jan Werquet (*1972) hat die Aufgabe übernommen, sich mit Bremens Gedächtnis auseinanderzusetzen. Und da gibt es viel zu tun, denn bisher reichte die Dauerausstellung des Focke-Museums nur bis zur frühen Nachkriegszeit. Jetzt wird hier der Bogen bis zur Gegenwart geschlagen. Werquet geht es um den Strukturwandel in den 60-er und 70-er Jahren mit der Werftenkrise, um Bremen als Wissenschaftsstandort in Luft- und Raumfahrt, den Start der „Grünen“ und die Anti-Atomkraftbewegung. Die Auswanderung über Bremens Häfen soll Thema sein sowie die Geschichte der Italiener, Griechen und Türken, die als Arbeitsmigranten gekommen sind. Werquet: „Ich finde spannend, dass Bremen ein Stadtstaat mit langer Tradition ist und mit der ganzen Welt verwoben, ein Mikrokosmos, in dem globale Entwicklungen wie Aus- und Einwanderung wie unter einem Brennglas zu sehen sind.“ Der Mann aus Trier hat in Berlin studiert und dort am Deutschen Historischen Museum gearbeitet, zudem in München am Zentralinstitut für Kunstgeschichte und bei der Bayerischen Schlösserverwaltung.


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KULTURKALENDER

KULTURTERMINE

PREMIERENDATEN 15. September bis 15. November 2015 ................................................... Theater Bremen 17. 9. 20. 9. 26. 9. 27. 9. 3. 10. 4. 10. 24. 10. 30. 10. 12. 11. 14. 11. 15. 11.

(S) nach David Vronenberg: Verzehrt (Consumed). Kleines Haus (S) nach Franz Kafka: Das Schloss. Theater am Goetheplatz (S) Wajdi Mouawed: Verbrennungen (Die Frau, die singt). Kleines Haus (S) Theo Fransz: Wunder. Moks (M) Benjamin Britten: Peter Grimes. Theater am Goetheplatz (S) Lot Vekemans: Gift. Eine Ehegeschichte. Theater am Goetheplatz (M) Giuseppe Verdi: Rigoletto. Theater am Goetheplatz (T) Dale Wasserman: Einer flog über das Kuckucksnest. Kleines Haus (S) Simon Stephens: Pornographie. Kleines Haus (S) Holger Schober: Hikikomori. Brauhauskeller (S) nach C. Link/E. Kästner: Pünktchen und Anton. Theater am Goetheplatz

................................................... bremer shakespeare company 16. 10. (S) nach Marlowe: Doktor Faustus. Theater am Leibnizplatz

19. 9. (M) Cole Porter: Anything Goes. Großes Haus 2. 10. (S) nach Heinrich von Kleist: Kohlhaas. Kleines Haus 3. 10. (S) Jean-Baptiste Moliére: Der Menschenfeind. Großes Haus 17. 10. (S) Frank Grupe: Döör an Döör’ nanner. Kleines Haus 24. 10. (T) Sergei Vanaev: La Sylphide. Großes Haus 7. 11. (M) Giacomo Puccini: La Bohème. Großes Haus 14. 11. (S) G. Greiffenhagen/F. Wittenbrink: Comedian Harmonists. Großes Haus

................................................... Staatstheater Oldenburg 12. 9. 20. 9. 26. 9. 2. 10. 3. 10. 10. 10. 17. 10. 25. 10. 6. 11. 7. 11. 8. 11. 12. 11. 14. 11.

(Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel,

Abkürzungen: P = Premiere WA = Wiederaufnahme UA = Uraufführung z.l.M. = zum letzten Mal w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben Alle Termine ohne Gewähr! Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Terminschluss: 1. September

................................................... Stadttheater Bremerhaven

(S) Heinrich von Kleist: Die Marquise von O. Kleines Haus (S) Gerda Dendooven: Zweigling. Spielraum (M) Giacomo Puccini: Manon Lescaut. Großes Haus (S) nach Sophokles: Antigone. Exerzierhalle (S) nach Bram Stoker: Dracula (UA). Kleines Haus (M) G.F. Händel: Xerxes. Großes Haus (M) John Rutter: The Piper of Hamelin. Exerzierhalle (S) Jens Exler: Sluderkraam in’t Treppenhuus. Kleines Haus (S) Henrik Ibsen: Nora. Kleines Haus (M) Franz Lehár: Die Lustige Witwe. Großes Haus (S) Pamela Koevoets: Aschenputtel. Spielraum (S) Stefano Massini: Eine nicht umerziehbare Frau. Exerzierhalle (T) A. Jully / L. Lubovitch / A. Page: Dumbarton Oaks / Artikulation / Marimba. Großes Haus

T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!

BREMEN

...................................... Theater am Goetheplatz

Rigoletto Okt. 24. (P), 29., 31. Anna Karenina (WA) Okt. 30. Pünktchen und Anton Nov. 15. (P/16 h)

(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)

Großes Haus

Kleines Haus

Das Schloss Sept. 20. (P/18 h), 26.; Okt. 2., 7., 17. (18 h) Szenen einer Ehe (WA) Sept. 27. (18 h); Okt. 15. Peter Grimes Okt. 3. (P), 9., 25. (15.30 h), 27.; Nov. 7., 12. Gift. Eine Ehegeschichte Okt. 4. (P), 11. (18 h) Carmen (WA) Okt. 10., 16.

(Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Verzehrt (Consumed) Sept. 17. (UA), 20.+27. (jew. 18.30 h); Okt. 10., 22., 25. (18.30 h) Verbrennungen Sept. 26. (P); Okt. 2., 7., 18. (18.30 h), 24. 3000 Euro (WA) Sept. 29.; Okt. 4. (18.30 h), 9., 16.


PR KULINARISCH „gottlieb“ im Bremer Mercedes-Benz Kundencenter 57 foyer

Fotos: Antje Schimanke

wohlfühlEn und GEniEssEn N

och ist es ein Geheimtipp unter Feinschmeckern und Freunden der gehobenen Tischkultur: das „gottlieb“ im Kundencenter von MercedesBenz. Bremens erstes biozertifiziertes Restaurant bietet hochwertige Kreationen der lokalen Küche.

Das Restaurant „gottlieb“ im Bremer Mercedes-Benz Kundencenter

richt. Das „gottlieb“ legt auch bei den GeGe tränken Wert auf Nachhaltigkeit. Kredenzt werden unter anderem deutsche Bio-Weine und -Säfte sowie ökologisch produzierte Kaffeespezialitäten.

„Unsere spannendsten Sitzplätze sind am Fenster“, sagt Kohlhase. Denn dort Küchenchef Fabian Mesic und sein Team speisen die Gäste mit Panoramablick auf verarbeiten frische Zutaten aus Bremen die Fahrzeughalle, in der die Kunden ihre und umzu. Beispielsweise Neuwagen entgegennehmen. Bio-Rind und -Schwein „Wir machen beides: Wer lieber etwas zurückgezogener essen möchte, ist in sowie alte Haustierrasregional und bio.“ dem lichten, mit regionaler sen. „Wir machen beides: Mooreiche ausgestatteten Restaurant regional und bio“, sagt Stefan Kohlhase, ebenfalls gut aufgehoben. verantwortlich für die Gastronomie. Für ihre saisonalen Gerichte greifen die Köche Das „gottlieb“ wird seit Anfang des Jahres auch gerne zu Wildkräutern und selten vom Atlantic Hotel an der Galopprenngewordenen Kultursorten: „Eine gewisse bahn gemanagt. „Die Bremer Stadtteile Rustikalität, aber fein interpretiert!“ Vahr und Sebaldsbrück verbinden viele nicht mit ‚Fine Dining’ und GourmetDie laut Stefan Kohlhase „bewusst kleine Essen“, sagt Kohlhase. Er und sein ausKarte“ wechselt im Sechs-Wochen-Takt schließlich aus Fachpersonal bestehendes und bietet auch ausgefeilte vegetarische Team möchten das ändern. „Schließlich Leckereien. Hinzu kommt ein Tagesge-

liegen wir nur eine Viertelstunde von der Innenstadt entfernt und sind somit auch eine gute Adresse für ungestörte GeGe schäftsessen und Teambesprechungen.“ Neben dem Restaurant betreibt das „gottlieb“ auch die Lounge im Untergeschoss, in der sich die Gäste vor der Fahrzeugübergabe mit hausgemachten Snacks und Kuchen, Kaffee und Tee stärken können. Für Tagungen, Versammlungen, Vorträge, Konzerte und Feiern können Gäste auch das Dolby-Surround-Kino, den Südflügel mit seinem Bar- und Loungebereich, die Grillhütte oder das ganze Kundencenter über das Mercedes-Benz Kundencenter direkt buchen. Das gottlieb-Team sorgt dann für die individuelle kulinarische Umrahmung. Das „gottlieb“ ist werktags von 11 bis 16 Uhr sowie auf Nachfrage geöffnet. Adresse: Im Holter Feld. Telefon: 0421 / 4195367.


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Die Zeit der Kirschen (WA) Okt. 3., 11. (18.30 h), 15. Die Schutzbefohlenen (WA) Okt. 6., 17. I’m Your Man (WA) Okt. 8. Buddenbrooks (WA) Okt. 14.+23. (jew. 19 h) Einer flog über das Kuckucksnest Okt. 28. (Voraufführung), 30. (P), 31. Der Idiot (WA) Nov. 6. Pornographie Nov. 12. (P)

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...................................... ...................................... Glocke EuropaChorAkademie & Tel. 04 21 – 33 66 99 | www.glocke.de BrahmsChor (Beginn, w.n.a.a.: 20 h)

Wunderbrut Sept. 27. (UA/16 h), 29.+30. (jew. 10.30 h); Okt. 1.+2.+13.+14.+15.+16. (jew. 10.30 h), 3.+17. (jew. 16 h), Ich rufe meine Brüder (WA) Okt. 6.+10. (jew. 20 h), 7.+8.+9. (jew. 10.30 h)

Schaulust, Im Güterbahnhof, Tor 48 Tel. 04 21 – 40 889 778 Der Schlüssel zum Fahrstuhl Groteskes Kurzdrama von Ágota Kristóf. Premiere: Sept. 25. Weitere Aufführungen: Sept. 26., Okt. 9., 10. (jew. 20 h)

26. Musikfest Bremen „Addio“ mit: Ensemble „Il Pomo d‘Oro“;
Veronica Cangemi, Sopran;
Kate Aldrich, Mezzosopran;
Donna Brauhauskeller Leon, Sprecherin;
Riccardo Minasi, Violine Das große Heft (WA) Okt. 3. (20 h), 11. (19 h) und Leitung. Sept. 16. Hikikomori Nov. 14. (P/19 h) 26. Musikfest Bremen „La Cenerentola“ mit: Ensemble „Europa Galante“, Solisten, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fabio Biondi, Dirigent. Sept. 19. (19 h) bremer shakespeare company Sarah Connor Sept. 21. Theater am Leibnizplatz Lesung Matthias Brandt Sept. 24. Tel. 04 21 – 50 03 33 Red Bull Flying Bach Sept. 25., 26. (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) GLOCKE Backstage Besucherführung Sept. Schachnovelle Sept. 20.; Okt. 20. 26.; Okt. 17.; Nov. 7. (jew. 14 h / Foyer) Wie es euch gefällt Sept. 25.; Okt. 29. Bremer Kaffeehaus-Orchester Sept. 27. Richard III. Sept. 26. (15.30 h) Romeo und Julia Okt. 2. Wiener Klassik Okt. 10. Wie es Will gefällt Okt. 3. Europa Chor Akademie Okt. 11. (18 h) Maria Stuart Okt. 9. 1. Philharmonisches Konzert Bremer PhilKönig Lear Okt. 10. harmoniker Okt. 11. (11 h), 12. Doktor Faustus Okt. 16. (P), 17., 23., 30. Die Deutsche Kammerphilharmonie BrePrunk und Pleite einer Unternehmermen Okt. 15., 16., 17. dynastie Okt. 19. musica viva Okt. 18. (15.30+19.30 h) Wassergeräusch Okt. 24. 2. Philharmonisches Kammerkonzert LeHamlet Okt. 31. onard Elschenbroich, Violoncello; Alexei Circus Quantenschaum Nov. 12. Grynyuk, Klavier. Okt. 21. (19.30 h) (P)+13.+14.+16. (jew. 20 h) Yul Anderson Okt. 22. Albert Hammond Okt. 23. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GLOCKE Sonderkonzert Int. JugendsinfoCapriccio – nieorchester Bremen Okt. 24. Chris Barber + Band Okt. 25. Das kleine Kammerspiel GLOCKE Spezial Y’Akoto Okt. 29. im Courtyard by Marriott Bremen Herbert Knebel Okt. 30. www.corneliapetmecky.de Kartenvorbestellung: Tel. 04 21 – 69 64 00 NDR-Sinfonieorchester Okt. 31. Bremer Raths-Chor Nov. 1. (19.30 h) Eduards Traum von Wilhelm Busch. Lesung mit Cornelia Petmecky. Okt. 7. (19 h) 2. Philharmonisches Konzert Bremer Das süße Leben Gedichte und Musik mit Philharmoniker Nov. 2., 3. Petmecky und Oberlechner. Nov. 11. (19 h) GLOCKE JAZZnights Michael Wollny Nov. 4.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Nov. 5. Wise Guys Nov. 6., 7. Volker Pispers Nov. 11., 12. Bürgerpark-Konzert 2015 Nov. 13. Hans Liberg Nov. 14. Lex van Someren & Band Nov. 15. (19 h) Orchester der Musikfreunde Bremen Nov. 15.

Felix Mendelssohn Bartholdy: Paulus Leitung: Joshard Daus. Okt. 11. (18 h), Die Glocke Bremen

...................................... EuropaChorAkademie Benefizkonzert: Chorfantasien Leitung: Joshard Daus. Okt. 15. (19 h); Gustav Heinemann-Bürgerhaus, Bremen-Vegesack

...................................... Deutsch-Polnische Gesellschaft Bremen www.dpg-bremen.de Deutsch-Polnisches Gitarrenfestival für Kinder und Jugendliche. Okt. 10. (19.30 h), Stadtwaage (Langenstr. 13) + Okt. 11. (17 h), Haus der Wissenschaft (Sandstr. 4/5)

...................................... Musical Theater Bremen Tel.: 0421 - 33 37 555 Tickets: www.musicaltheater-bremen.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Conni – Das Musical Sept. 27. (15 h) RODIN Eifman Ballet, St. Petersburg. Okt. 13. (20 h) B.E.G.IN-Gründungstag Okt. 15. (12 – 19 h) Vivancos Dancing Kings. Okt. 24. (20 h) Bastian Pastewka und Komplizen in: Paul Temple und der Fall Gregory Okt. 28. (20 h) Michael Patrick Kelly Okt. 31. (20 h)


foyer 60

kulturkalender

...................................... DKV-Residenz in der Contrescarpe

Sparkasse in concert & Nordwestradio präsentieren: Over The Rhine (USA) Nov. 2. Felix Elsners „on the jazzy side of pop“: The Songs of Paul Simon (Afro-Night) Tel. 04 21 - 3 22 90 Nov. 8. Musica Barrio mit Christoph Linke. Okt. Moments of Blues & Boogie – Henning Per4. (15.30 h) tiet & Gäste: Axel Zwingenberger Nov. 15. Barock Konzert mit Alexander Mikhaylov. Kein Aufwand! Musikalisch-kabarettiOkt. 23. (18.30 h) stische Lesung von und mit Andreas MarZu Besuch bei der Familie Bach mit dem tin Hofmeir und seiner Tuba, begleitet von Duo Musical Delight. Nov. 6. (15.30 h) Guto Brinholi (Gitarre). Nov. 20. Weltklassik am Klavier (jew. 17 h): Höhepunkte der Wiener Klassik mit Ko...................................... taro Fukuma. Sept. 27. Sendesaal Bremen Slow Food für die Seele mit Pawl Kamsa. Bürgermeister-Spitta-Allee 45 Okt. 25. Tickets: Tel. 04 21 – 33 00 57 67 info@sendesaal-bremen.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.sendesaal-bremen.de (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) Club Moments Vor dem Steintor 65 | Tel. 04 21 - 7 92 66 33 konzert im dunkeln: James and Joy Lisney Sept. 18. www.club-moments.de residenz@sendesaal: Tetzlaff Quartett (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Sept. 21. Songs & Whispers jeden 4. Sonntag im Syrian Expat Philharmonic Orchestra Monat Sept. 22. jazzmoments & MIB präsentieren: MilEmil Brandqvist Trio Sept. 26. li Häuser & Les Monkophoniques „TatPILI PILI Sept. 30. ort Jazz on Tour“ mit: Milli sings Monk. t.s.e. - Thilo Seevers Ensemble Okt. 2. Sept. 16. 15 Jahre Musikschule Lina Plam Okt. 3. jazzmoments & MIB präsentieren: SAFT (17 h) und Jan Christoph Group Sept. 22. Camerata Instrumentale Okt. 4. (18 h) Ingrid Laubrock‘s Ubatuba Okt. 8. Local Heroes Band Contest Okt. 3. Eine ungewöhnliche Lesung mit Bildern Althastedter Kammerorchester Okt. 11. (11 h) und Klängen von Cordula Hamann und FAVOSan Okt. 14. Mechthild Hettich. Okt. 6. konzert im dunkeln: Markus Stockhausen jazzmoments & MIB präsentieren: Pish& Florian Weber Okt. 15. bacher Trio + vocal Okt. 7. Katja Werker Okt. 16. Felix Elsners „on the jazzy side of pop“: A Saltarello: Duo Schumann Kostovski Okt. Tribute to Michael Jackson Okt. 18. 18. (18 h) Sparkasse in concert & Nordwestradio Kurt Seibert spielt Beethoven Okt. 24. präsentieren: Bear‘s Den (GB) Okt. 21. Jeff Denson Trio feat Lee Konitz Okt. 30. Ensemble Denada Okt. 31. Eintragungen in den Alexander Krichel, Piano Nov. 3. musicadia I: Solamente Naturali Nov. 5. foyer-Kulturkalender nur musicadia II: Capricornus Consort Basel 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Nov. 6. Kontakt musicadia III: Barockorchester der HfK Roland Verlag Bremen Nov. 7. Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 musicadia IV: Kristin von der Goltz & info@rolandverlag.de Christine Schornsheim Nov. 8. (17 h)

International Skoda Allstar Band Nov. 11. Detmolder Kammerorchester Nov. 12. Armida Quartett Nov. 15. (18 h)

...................................... Kulturkirche St. Stephani www.kulturkirche-bremen.de Kartenbestellungen Tel. 04 21 – 30 22 42 (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) Musik der Bremer Komponistin Ursula Görsch Kantate „Menschen ohne Welt“ (Uraufführung); „Orientalischer Zyklus“ (erste vollständige Aufführung) für Sprecher, Bariton-Solo, Chor und Instrumente. Dirigent: Tim Günther. Sept. 19. (19 h) Von Wien nach Odessa Kammermusik und Klezmer. Werke von M. Kratzsch, A. Krein und W.A. Mozart. Ausführende: Ensemble 1 plus 4. Sept. 26. Uraufführung: Siegrid Ernst – „Hymnus“ für Orgel Ein Konzert der Reihe „50 Jahre Beckerath-Orgel an St. Stephani“. Wolfgang Baumgratz, Orgel. Sept. 27. Helmut Eisel: Talking Klezmer & Coffee Workshop inklusive Kaffeeseminar und -verkostung sowie Abschlusskonzert. 9. Okt. (17 h) bis 11. Okt. (16 h). Kulturkirche St. Stephani Bremen/Lloyd Caffee Bremen. Anmeldung unter info@helmut-eisel.de „Don Juan à la Klez“ Helmut Eisel & JEM – das neue Programm. Okt. 10. (19.30 h) „Dahmwahl“ – Essence of Influence. Peter Dahm mit neuem Quartett und Programm. Okt. 23. Konzert W.A. Mozart: Requiem KV 262; Sinfonie in g-moll KV 440 – Maurerische Trauermusik. Lucía Martín Cartón (Valencia), Sopran; Ulrike Bartsch (Berlin), Alt; Nils Giebelhausen (Münster), Tenor; Armin Kolarczyk (Karlsruhe), Bass; Kammer Sinfonie Bremen; Bremer Kantorei St. Stephani; Dirigent: Tim Günther. Nov. 14. (19 h) Uli Beckerhoff & friends: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – Jazzmusiker spielen zugunsten von traumatisierten Flüchtlingen. Nov. 20. (19.30 h)


kulturkalender

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Christoph Winkler: Hauptrolle (Tanz). Okt. 4. (19 h) Antonia Baehr: Abecedarium Bestiarium. Buntentorsteinweg 112 Okt. 9., 10. (20 h) Tel. 04 21 - 520 80 70 The Desert von steptext dance project. www.schwankhalle.de | www.steptext.de Okt. 15.-17. (20 h) The Origin of Things Installation von MaThermoboy FK sind Soft. Okt. 23., 24. (20 h) rijs Boulogne. Eintritt frei. Sept. 16., 17., Doppelstern Konzert von Barbara Mor19., 20., 22.-27. (ab 18 h) genstern und Robert Lippok. Okt. 23. (21 h) The Anatomy Lesson Performance in EigenARTig – Internationales Festival inengl. Sprache von Marijs Boulogne. Sept. klusiver Tanzkunst Okt. 31.-Nov. 8. 16., 17. (19 h) ANTZ! – Ameisengesellschaft von Katrin The Illiad von Felix M. Ott. Sept. 16., 17. Bretschneider und Martin Thamm. Nov. (20.30 h) 12.-14. (20 h) Jacques Palminger und Lieven Brunckhorst singen Gould für alle (Konzert). ...................................... Sept. 19. (21 h) Baking Bad Bremen. Showing von und swb-Kundencenter mit Lajos Talamonti. Eintritt frei. Sept. Sögestraße/Am Wall 22., 23. (18.30 h) (im Fachberatungsbereich TelekommuniMohrle Musicalrevue von und mit kation im Erdgeschoss) Hendrik Quast. Sept. 22., 23. (20 h) Tel. 04 21 – 83 11 41 (LeseArt)) Raum zwischen Erinnerung von Tina HaTel. 04 21 – 34 31 70 (bremer hörkino) vers, Rotraud Kern, Magali Sander Fett. Externer Spielort: Koch & Bergfeld, Kirch- hörkino (20 h): Okt. 7.: „Ohne Gott in Deutschland. Die weg 200. Sept. 24.-27. (18.30 h) What they are instead of Performance/ Tanz von Jared Gradinger & Angela Schubot. Sept. 25., 26. (20 h)

unsichtbare Konfession“ von Gaby Mayr

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kehr aus Srebenica“ von Rainer Schwochow LeseArt (19.30 h) Sept. 17.: „Immer Meer.“ Rena Henke erzählt aus ihrem Leben als Seefrau Okt. 15.: „Kurt Tucholsky.“ Christiane Hahn-Büthe rezitiert aus Werken des Künstlers

...................................... Stadtbibliothek Bremen Zentralbibliothek Am Wall 205 Erfahren, woher wir kommen – Friedrich Nietzsche: Ecce homo Lesung mit Siegfried W. Kernen. Okt. 7. (19 h) Johann Wolfgang Goethe: Reineke Fuchs Lesung mit Klaus Schreiber. Nov. 4. (19h) Kommentierung jeweils: Hanjo Kesting

...................................... Buchhandlung Storm Langenstraße 11 | Tel. 04 21 – 32 15 23 Ralph Dohrmann: Eine Art Paradies Autorenlesung. Sept. 29. (20 h)

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kulturkalender

...................................... ...................................... ...................................... Kunsthalle Bremen Übersee-Museum Bremen GOP Varieté-Theater Bremen Am Wall 207 | Tel. 04 21 – 329 08-0 Di 10-21 h, Mi-So 10-17 h Regisseure des Lichts 28. Okt. bis 14. Feb. Thomas Hirschhorn Bis 17. Jan. Kunst nach 1990 Bis 11. Okt. Kunstwerke erfassen Führung für Menschen mit Sehbehinderung. 6. Okt. (18.30 h) Blick hinter die Kulissen Wochenende der Grafik. 11. Okt. (15 h) Kulturabend Hans Christian Andersen als Zeichner. 5. Nov. (19 h)

...................................... Gerhard-Marcks-Haus Tel. 04 21 - 32 72 00 | www.marcks.de Zwischen August 2015 und Oktober 2016 wird das Gerhard-Marcks-Haus umgebaut, um weitgehende Barrierefreiheit zu erreichen. In dieser Zeit sind wir u.a. mit Ausstellungen im Atelierhaus Roter Hahn, Gröpelinger Heerstraße 226, 28237 Bremen. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa+So geschlossen. urban myth Geschichten um Orpheus. Bis 13. Nov.

Bahnhofsplatz 13 | Tel. 04 21 – 16 03 80 www.uebersee-museum.de Faszination Wale Ab 7. Nov.

...................................... Weserburg Museum für moderne Kunst Teerhof 20 | 04 21 – 59 83 9-0 www.weserburg.de Land in Sicht 400 Jahre Landschaftsbilder. Bis 27. Sept. Gestatten, ich bin dein Schatten! kek Kindermuseum. Ab 20. Sept. ter Hell Werke aus der Sammlung Böckmann. Ab 7. Nov.

...................................... Focke-Museum Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Tel. 04 21 – 699 600-0 www.focke-museum.de Fußball. Halleluja!
17. Okt. bis 28. März

...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KunstWerk im Viertel 2015
 Sa., 31.Okt. + So., 1. Nov., jew. 11-18 h 
 Wilhelm Wagenfeld Haus und länger (siehe Programm)
 Am Wall 209 | Tel. 04 21 - 33 999 33 www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de „Die Entdeckung der Dinge. Fotografie und Design“ Ab 6. Nov.

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die 60 Werkstätten und Ateliers schauen.
Diesmal sogar mit Abendprogramm. Infostand: am Ziegenmarkt. Dort gibt es Stadt- und Routenpläne.

Am Weser-Terminal 4 Tel. 04 21 – 89 89 89-89 (Beginn jew. Mi. u. Do. 20 h, Fr. u. Sa. 18+21 h, So. 14.30+17.30 h) Die Spaßmacher 16. Sept. bis 1. Nov. Je t’aime 5. Nov. bis 10. Jan. Tickets schon ab 29 Euro und inkl. Menü ab 39 Euro.

...................................... HafenRevueTheater Cuxhavener Straße 7 Tel: 04 21 – 427 832 00 (ab 14 h) www.HafenRevueTheater.de (Beginn, w.n.a.a.: 20.15 h) Liebe, Last & Fracht HafenRevue. Sept. 24.; Okt. 2.; Nov. 14. Sehnsucht nach dem Hafen Liebe, Last & Fracht 2. Sept. 25.; Okt. 3.; Nov. 15. (16 h) Musical Charity Gala mit den vocalartisten & friends. Okt. 4. (16 h) Kindlein mein, schlaf nur ein Lesung (Gastspiel). Okt. 15. Paarungszeit Beziehungs ComedyRevue. Okt. 29. Jahrhundert Quizz Revue Erkennen Sie die Melodie. Nov. 13. (P)

...................................... Overbeck-Museum Tel. 04 21 – 66 36 65 Tägl. 11-18 h (außer Mo) Feldforschung 18. Okt. bis 10. Jan.

...................................... ...................................... ...................................... Museen Böttcherstraße Paula Modersohn-Becker Museum Kulturbüro Bremen Nord Die Produzentengalerie
 Tel. 04 21 – 33 88 222 www.museen-boettcherstrasse.de Bernhard Hoetger und Gerhard Marcks Eine Tradition – zwei Welten. 4. Okt. bis 24. Jan.

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

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von September bis März Gestalter vor Ort: Christian Reder Objekte aus SachalinKnöterich. Ab 12. Sept. (11 h) Anke Neumann Präsentation von Lichtobjekten Ab 16. Okt. (Soiree ab 18 h)

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Kito Till Reiners Sept. 18. Frank Grischek Sept. 19. Reiner Kröhnert Sept. 26. Jazz Festival Okt .2. John Doyle Okt. 3. Die Deutsche Kammerphilharmonie Okt. 4. (11 h) Werner Schneyder Okt. 9. Pete York Okt. 10. Poetry Slam Okt. 14. (Beginn 19 Uhr)


kulturkalender

Blonder Engel Okt. 15. Podewitz Okt. 30. Mellow Melange Nov. 5. Gereon Klug Nov. 13.

fik, Objekte, Digitale und auch LichtKunst. Für das beste Kunstwerk wird ein vom Bremen-Vegesacker Beirat gestifteter Publikumspreis vergeben. Der Eintritt ist frei. Nov. 22. (11-17 h)

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...................................... Podium Worpswede

Tel. 0 47 92 – 95 68 41 Worpsweder Musikherbst 2015 Gustav-Heinemann(Beginn jew. 20 h) Bürgerhaus Bötjersche Scheune, Bauernreihe 3a: Pe Werner Sept. 17. Nomos-Quartett Sept. 25. Zwei Apfelsinen im Haar Okt. 17.+18. Trio Flöte, Violine und Harfe (Deutsche Fahrenhaidt feat. Emmelie de Forest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kammerphilharmonie). Okt. 23. Okt. 31. Ensemble Atelier Neue Musik Kunstschau Die bremer shakespeare company Nov. 8. Trupe 6 | www.kunststiftung-lilienthal.de (HfK Bremen). Nov. 6. Kulturbahnhof Vegesack Di-Sa 14-18 h, So 10-18 h oder nach Verein- Gemeindesaal, An der Kirche 5: Hwa-Kyung Yim (Klavier). Nov. 20. Wilfried Schmickler Sept. 30. barung Kartenvorverkauf: Worpswede-Touristik, Faszination Nordsee Das Meer als LeTel. 0 47 92 – 93 58 20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . bensader. Bis 11. Okt.

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Auf dem Hohen Ufer 35/35a 28759 Bremen Tel. 04 21 – 69 21 28 10 I ...................................... www.kraenholm.de Otto-Modersohn-Museum 3 Jahre Kränholm! Andrej Bielow, Violine; Julian Arp, Violoncello; Almut Preuß- In der Bredenau 95 | Tel. 0 42 93 - 328 Niemeyer, Klavier. Okt. 1. (18 h / Sektemp- tägl. 10-18 h www.modersohn-museum.de fang) Duorecital mit Danjulo Ishizaka, Violoncello; Almut Preuß-Niemeyer, Klavier. Nov. 1. (11 h) Auryn Quartett Kammermusik-Matinée. Matthias Lingenfelder, Violine; Jens Op...................................... permann, Violine; Stewart Eaton, Viola; Andreas Arndt, Violoncello. Nov. 29. (11 h) Neuer Worpsweder

FISCHERHUDE

WORPSWEDE

Kunstverein NWWK

...................................... HAVEN HÖÖVT Vegesack Kunstschaufenster Tel. 04 21 - 65 14 38 | www.fadein.de Wind, Wasser und Mee(h)r
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in der Galerie Village, Bergstraße 22 tägl. 10-18 h Marco Dessardo Extend. 26. Sept. bis 15. Nov. Vernissage 26. Sept. (18 h)

...................................... Die Worpsweder Museen Tel. 0 47 92 - 39 68 www.worpswede-museen.de „KunstWege – LebensZeichen. Kollwitz, Reylaender, Mammen“ Große Kunstschau, Worpsweder Kunsthalle, Barkenhoff. Bis 1. Nov. Fortlaufend: „Martha und Heinrich Vogeler. Die Geschichte einer Sammlung“ Haus im Schluh

HAGEN ...................................... Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen Tel. 0 47 46 – 60 43 www.burg-zu-hagen.de Veranstaltungen: Klavierkonzert mit Wolfgang Leibnitz Okt. 4. (19 h) Politisches Kabarett mit der Magdeburger Zwickmühle Okt. 25. (19 h) Soirée Musicale Brel! Eine Hommage an Jacques Brel Nov. 7. (20 h) Ausstellung: Waldemar Otto. Bronzeskulpturen Bis 8. Nov. Kinderveranstaltungen: Theater für Vorschul-Grundschulkinder Okt. 11. (16 h) „Wir feiern Sankt Martin“ Martinsspiel vor der Burg zu Hagen Nov. 11 (17 h)

WALLHÖFEN ...................................... kd.kunst Galerie Dorfstraße 30 | www.kdkunst.de „Maschen und Motive“ Jürg Benninger (gehäkelte Figuren) und Michel Lamoller (fotografische Skulpturen). 27. Sept. bis 25. Okt.


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kulturkalender

BREMERVÖRDE

Preisgekrönt 15 Jahre Werner-Kühl-Preis. Kleines Haus Bis 18. Okt. (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Jeanno Gaussi Einzelausstellung. Ab 8. Nov. Demut vor deinen Taten, Baby (WA) Sept. ...................................... 15., 27.; Okt. 10., 13. Ratssaal, Rathaus Die Leiden des jungen Werther (WA) Sept. Bremervörde 16., 26.; Okt. 4. (18.30 h), 15.; Nov. 13. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Marquise von O. Sept. 23., 25., 30.; Tourist-Info: Tel. 0 47 61 – 987-142 Konzert: Peter Orloff und der SchwarzOkt. 11., 28.; Nov. 8. (18.30 h) KulturBüro meer Kosaken-Chor Sept. 19. (19 h) Dracula (UA) Okt. 3., 8., 17.; Nov. 3., 15. Stadt Delmenhorst Comedy: Ingo Oschmann-Show: „Wort, (18.30 h) Tel. 0 42 21 – 99 24 64
 Satz und Sieg!“ Nov. 19. (20 h) Sluderkraam in’t Treppenhuus Okt. 25. www.jazzfest-delmenhorst.com Konzert: Roger Pabst & His Frank Sinatra (P), 31.; Nov. 1., 7., 14. 26. Jazzfest Delmenhorst
27. u. 28. Nov. Show Nov. 29. (19 h) Nora Nov. 6. (P), 11.

DELMENHORST

VERDEN

GANDERKESEE

...................................... ...................................... KulturHaus Müller Verdener Kunsthaus CasarettoArt Brückstr. 4-6 | Tel. 0 42 31 – 21 44 www.casaretto-art.de Di-Fr 10-18 h, Sa 10-14 h Tierisch gute Kunst Darstellung von Tieren durch arrivierte Künstler aus aller Welt: Alt, Corneille, Fetting, Gorodine, Immendorff, Kneffel, Martens, Penck, Pöggeler, Reuber, Tadeusz, Waydelich, Young. Bis 24. Okt. Verdener unterwegs Landschafts-, Reiseund Naturfotografie. 6. Nov. bis 5. Dez.

BRUCHHAUSEN-VILSEN ...................................... Mensa im Schulzentrum Auf der Loge 5 www.robberts-huus-de Tel. 0 42 58 – 98 35 74 Serenadenkonzert (Weber, R. Strauss, Tschaikowsky). Sinfonietta Aller-Weser, Leitung: Karsten Dehning-Busse; Rodrigo Blumenstock, Oboe. Okt. 11. (16 h)

SYKE ...................................... Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst www.syker-vorwerk.de Mi 15-19 h, Sa 14-18 h, So+Feiertage 1118 h

Ring 24 | Tel. 0 42 22 – 44 444 (regioVHS Ganderkesee-Hude) www.kulturhaus-mueller.de Unterholz Malerei und Zeichnung von Sabine Wewer. In der Ausstellung werden Malerei und Zeichnung mit Motiven einer mystischen Bildwelt gezeigt: real, fiktiv, surreal, verschlungen und tiefgründig zugleich. Bis 15. Nov.

Exerzierhalle (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Antigone Okt. 2. (P), 7.+8.+12.+14.+16. (jew. 10.30 h), 11., 17. The Piper of Hamelin Okt. 17. (P/11+12.30 h) Gift. Eine Ehegeschichte (WA) Okt. 23., 25. Eine nicht umerziehbare Frau Nov. 12. (P)

...................................... Verein der Musikfreunde Oldenburg e. V.

www.musikfreunde-oldenburg.de Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus“: Elisso Virsaladze spielt Werke von Frédéric Chopin. Okt. 4. (11.15 h) www.ganderkesee.de | Tel. 0 42 22 – 44-610 Alice Sara Ott und Francesco Tristano Plattdüütsche Week Plattdeutsche Weinspielen Werke von Ravel, Strawinski, probe: Wien drinken, Schokolaad probeern Tristano und Debussy. Nov. 8. (11.15 h) un Platt schnacken. – Haus Müller, Ring Oldenburgisches Staatstheater, Kleines 24, Saal. Nov. 16 (19.30 h) Haus. Karten: Theaterkasse Tel. 04 41 - 22 25 111

...................................... Gemeinde Ganderkesee

OLDENBURG

...................................... ...................................... Oldenburger Kunstverein Oldenburgisches Staatstheater www.oldenburger-kunstverein.de Tel. 04 41 – 22 25 111 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)

Großes Haus

Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h Porträt Sammlung Niedersächsische Sparkassenstiftung. Bis 1. Nov. Michael Najjar 13. Nov. bis 17. Jan.

Manon Lescaut Sept. 26. (P); Okt. 3., 11. (15 h), 16., 22.; Nov. 15. ...................................... Xerxes Okt. 10. (P), 14.; Nov. 4. Le Nozze di Figaro (WA) Okt. 17., 31.; Nov. 8. Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Buddenbrooks (WA) Okt. 18., 24. Schloss | Tel. 04 41 - 2 20 73 00 Die lustige Witwe Nov. 7. (P), 13. Dumbarton/Oaks/Artikulation/Marimba/ www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de | Di-So 10-18 h N.N. Nov. 14. (P)


kulturkalender

Demo, Derrick, Discofieber Die siebziger Jahre in der Bundesrepublik. 8. Nov. bis 20. März Kabinettschau Alfred Ehrhardt – Oldenburger Madonnen Bis 6. Dez.

...................................... Landesmuseum Natur und Mensch Tel. 04 41 - 92 44-300 Di-Fr 9-17 h, Sa + So 10-18 h www.naturundmensch.de Ein Leben in Netzen Warum wir ohne nicht sein können. Bis 25. Okt. Leinen los! Historische Spielzeugschiffe auf großer Fahrt. Ab 3. Okt. Bestiarium Construendum Mit Fantasie zu Fabeltier & Co. Ab 14. Nov.

...................................... Horst-Janssen-Museum Tel. 04 41 - 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h www.horst-janssen-museum.de Salvador Dalí – Illustrator Der geniale Spanier und die Weltliteratur. Bis 4. Okt. Meisterwerke von Horst Janssen aus einer Hamburger Privatsammlung. Bis 31. Okt.

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Privatpraxis

Lechner • Bahmer Sögestr. 55-57, Bremen www.lechner-bahmer.de

foyer 65

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BAD ZWISCHENAHN Stadtmuseum ...................................... Tel. 04 41 – 2 35 28 86 | Di-So 10-18 h Galerie Moderne www.stadtmuseum-oldenburg.de Gertrude Degenhardt: Radierungen In Kooperation mit dem Kulturspeicher. Bis 1. Nov. Hannes Mercker: Cartoons und Zeichnungen 8. Nov. bis 6. Dez.

Am Delf 37 | Tel. 0 44 03 – 54 29 www.galeriemoderne.de Gabor Török – Bronzeplastiken. 27. Sept. bis 13. Nov.

RASTEDE

...................................... ...................................... Edith-Russ-Haus Palais Rastede Tel. 0 44 02 - 8 15 52 | Mi-Fr + So 11-17 Uhr für Medienkunst Tel. 04 41 – 2 35 32 08 | Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h www.edith-russ-haus.de Outdancing Formations. Chris Alton und Marta Popivoda Nachwuchsförderpreis für Medienkunst der Sparda-Bank 2015. 18. Sept. bis 4. Okt. Autonomy Cube. Jacob Appelbaum und Trevor Paglen 23. Okt. bis 3. Jan.

...................................... Weser-Ems-Hallen Oldenburg „Herbst & Winterzauber 2015“ 24. + 25. Okt. (jew. 10-18 h)

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www.palais-rastede.de „Rast-los“ Ausstellung zum Kunstpreis und Jugendkunstpreis der Gemeinde Rastede. 11. Okt. bis 13. Dez.

WILHELMSHAVEN ...................................... Küstenmuseum Wilhelmshaven Weserstr. 58 | Tel. 0 44 21 - 40 09 40 www.kuestenmuseum.de | Di-So 11-17 h Volland Macht Kunst Ernst Volland, aufgewachsen in Wilhelmshaven, wurde in den 70er Jahren in Berlin als politisch engagierter Künstler bekannt. Seine Politplakate, Karikaturen, Fotografien,

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foyer 66

KULTURFORUM

: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Notizen aus Galerien und Museen „Geschlossen, aber nicht weg!“ Dieses kecke Motto steht über den Aktivitäten des Bremer Gerhard-Marcks-Hauses, das bis Oktober 2016 umgebaut wird. Während dieser Zeit verlagert das BildhauerMuseum seine Arbeit schwerpunktmäßig nach Gröpelingen, wo im Atelierhaus Roter Hahn (Gröpelinger Heerstraße 226) ein Stützpunkt geschaffen wurde. Hier ist auch bis 13. November die Ausstellung „urban myth. Geschichten um Orpheus“ zu sehen.

...................................... Das Oldenburger Horst-Janssen-Museum hat die Ausstellung „Salvador Dalí – Illustrator. Der geniale Spanier und die Weltliteratur“ aufgrund der guten Besucherresonanz bis zum 4. Oktober verlängert.

...................................... Die Oldenburger Museen und Kunsthäuser laden am 26. September (18-24 h) zur „Nacht der Museen“ ein. Vorgesehen ist ein abwechslungsreiches Programm mit Live-Musik.

...................................... Die im Syker Vorwerk angesiedelte „Sammlung Niebuhr/Zitzlaff“ der Stiftung Kreissparkasse Syke ist durch drei weitere Kunstwerke von Louis Niebuhr erweitert worden. Ein Schenkungsvertrag des Künstlers und seiner Frau Beate Zitzlaff sieht vor, dass die Sammlung in einem Rhythmus von zwei Jahren jeweils drei Arbeiten des Bildhauers erhält.

Zur ausgesprochen sehenswerten AusAus stellung „Faszination Nordsee“, die noch bis zum 11. Oktober in der Lilienthaler Kunstschau (Trupe 6) läuft, haben Monika und Hans Adolf Cordes ein von Prof. Eckart Ehlers und Katharina Groth zusammengestelltes Begleitbuch herausgegeben. Im Mittelpunkt steht die maritime Malerei vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Das Buch (Titel: „Faszination Nordsee“) ist in der Ausstellung erhältlich.

„Rast-los“ lautete das Thema des Wettbewerbs für den Kunst- und Jugendkunstpreis der Gemeinde Rastede, der seit 1986 in zweijährlichem Rhythmus verliehen wird und mit 5000 Euro dotiert ist. Die eingereichten Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie, Objektkunst und Neue Medien werden ab 11. Oktober im Palais Rastede präsentiert.

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Im Bremer Wilhelm Wagenfeld-Haus laufen die Vorbereitungen für die Ausstellung In einen „Dialog“ ist die Bremer Foto- und „Die Entdeckung der Dinge. Fotografie Installationskünstlerin Mia Unverzagt mit und Design“, die am 5. November eröffnet wird und bis zum 3. April 2016 vorgesehen ihrer Kollegin Anna Gaskell aus New York getreten. Die Ergebnisse der gemeinsamen ist. – Das Übersee-Museum Bremen geht ab 7. November in einer großen SonderArbeit sind bis 18. Oktober in der Städtischen Galerie Bremen am Buntentorstein- ausstellung der „Faszination Wale“ nach. Ausgehend von den Spuren der Bremer weg zu sehen. Walfänger des 19. Jahrhunderts wirft die Schau einen Blick auf die Wale und Men. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . schen im Pazifik. – Ausführliche Beiträge folgen im nächsten foyer! Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg präsentiert bis zum 6. Dezember eine Kabinettschau mit 29 Original-Abzügen des Fotografen Alfred Ehrhardt (1901–1984) im Prinzenpalais (Foto). Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen entstanden 1940, als Ehrhardt mittelalterliche Skulpturen aus der Oldenburger Sammlung fotografierte. Sie werden zusammen mit einer Skulpturenauswahl sowie BrieBrie fen und handschriftlichen AufzeichnunAufzeichnun gen Ehrhardts gezeigt.

...................................... Ein Bremer Kunstsammler hat dem Overbeck-Museum in Bremen-Vegesack die Ölstudie „Abend am Moorkanal“ (Foto) von Fritz Overbeck als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Die frühe Worpsweder Arbeit ist vermutlich vor 1895 entstanden und war lange Zeit im Privatbesitz.

...................................... Bereits zum 15. Mal organisiert das Atelier Kock den „KUNSTherbst“ in BremenVegesack. Am 22. November (11-17 h) stellen rund 60 Künstler aus Deutschland und den Nachbarländern ihre Werke im „Haven Höövt“ aus.


kulturkalender

Zeichnungen und Buntstiftbilder sind Be- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . standteil der Gesamtschau im KüstenKunsthalle Emden museum, in der über 100 seiner Arbeiten Tel. 0 49 21 – 97 50 0 | www.kunsthalleaus den 1960er Jahren bis zu seinen aktuemden.de ellen Werken zu sehen sind. 20. Sept. bis Di-Fr 10-17 h (jeder 1. Di 10-21 h). Sa, So, 3. April. Dez./Jan. Winterpause Feiertage 11-17 h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ein Fest fürs Auge Buchheims Expressionisten. 26. Sept. bis 17. Jan.

Kunsthalle Wilhelmshaven

Tel. 0 44 21 – 414 48 www.kunsthalle-wilhelmshaven.de | Di. 14-20 h, Mi-So 11-17 h Stefan Ettlinger. Bahnhofstraße/Milchstraße. Malerei 1985 – 2015. Bis 11. Okt. 15 Jahre Preis der Nordwestkunst. Highlights der bisherigen Preisträger. 25. Okt. bis 10. Jan.

DANGAST ...................................... Franz Radziwill Haus Sielstraße 3 | 26316 Dangast www.radziwill.de | Mi-Fr 15-18 h; Sa, So+Feiertag 11-18 h. Ab Nov.: Fr. 15-18 h; Sa, So+Feiertag 11-18 h Franz Radziwill „Der Kosmos kann zerstört werden, der Himmel nicht.“ Bis 10. Jan. 2016

LOXSTEDT/BEVERSTEDT ...................................... DIE ARCHE Freie Künstlervereinigung e.V. www.kuenstlerarche.de Schulzentrum Beverstedt, Schulstr. 6, 27617 Beverstedt 43. Jahresausstellung 500 aktuelle Arbeiten von 50 KünstlerInnen. 18. bis 25. Okt.

BREMERHAVEN

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JUB! Junges Theater Bremerhaven Neue Spielstätte: Columbusstr. 2 Elbinger Platz Die Geschichte vom Löwen... (ab 4 J.) Sept. 20. (P/16 h), 22.+23.+24. (jew. 10.30 h); Okt 6.+7.+8.+20.+21. (jew. 10.30 h), 11.+18. (jew. 16h) Kick off Theaterlabore Sept. 22. (16 h) Krieg. Stell dir vor, er wäre hier (ab 13 J.) Sept. 26., 29.+30. (jew. 10.30 h); Okt. 3., 13., 14. (10.30 h) Eröffnungsfest Okt. 18. (14 h) wunderBAR «fiXiert.» Okt. 31.

Theater-Restaurant „Falstaff“ Montagsrunde exklusiv für Mitglieder des Theater-Fördervereins. Okt. 12 (20 h)

KAPOVAZ Bürgermeister-Smidt-Str. 147 Rum und Wodka Okt. 10. (P), 17.

...................................... ...................................... Stadttheater Bremerhaven Theater im Fischereihafen

Tel. 04 71 - 49 00 1

www.tif-bremerhaven.de Kartentelefon 04 71 – 932 33 44 Les Papillons (Schweiz):
„Patchwork Clas(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) sics“ – 100 Hits aus Klassik, Film, Rock Anything Goes Sept. 19. (P), 23., 27.; Okt. und Pop vereinen Giovanni Reber und Mi10., 17., 18. (15 h), 23., 29., 30. Der Menschenfeind Okt. 3. (P), 8., 14., 16., 25. chael Giertz zu einem wilden Concerto La Sylphide Okt. 24. (P), 31.; Nov. 8. (15 h), Grosso. Sept. 25. (20 h) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20., 26. Uzume Taiko Japanese Drum Spirit. „… Ostfriesisches Landesmuse- La Bohème Nov. 7. (P), 18., 22. (15 h), 27. momentan spektakulärste Ethno-CrossComedian Harmonists Nov. 14. (P), 21. (15 over-Truppe der Gegenwart …“ (Musix). um Emden Okt. 15. (20 h) h), 28. Rathaus am Delft, Brückstraße 1 Gogol und Mäx Humor in Concert. Ein Der kleine Ritter Trenk (ab 6 J.) Nov. 24. Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 10-18 h aberwitziges Duell zweier sich mit Hinga(P/10 h), 25.+30. (9.30+11.30 h), 26.+27. www.landesmuseum-emden.de be, Phantasie und großem Können unauf(9+11 h) Sonderausstellung Horizonte. Bilderhörlich piesackender Kollegen.
Musikakro1. Familienkonzert Sept. 27. (11 h) welten von Hermann Buss. 1995-2015 Bis batische Finessen und schier unglaubliche 2. Sinfoniekonzert Okt. 5. (20 h), 6., 7. 15. Nov. Instrumenten-Vielfalt. Nov. 6. (20 h) Abenteuer Klassik Okt. 4. (11 h) Sammlungsausstellung mit den AbteiDunkelrote Rosen Okt. 11. lungen Neue Galerie und Emder RüstAdventskonzert Nov. 29. (17 h) ...................................... kammer durchgehend

Großes Haus

EMDEN

...................................... Pelzerhäuser11+12

Kleines Haus

Männerbeschaffungsmaßnahmen Sept. 26.; Okt. 4., 11., 24. Novecento Sept. 16.; Okt. 9., 22., 29 Pelzerstraße 11+12 | Di-So 11-18 h Sonderausstellung Lichtblicke – Die Foto- Kohlhaas Okt. 2. (P), 8., 23., 30. NDB Waterkant: Döör an Döör ’nanner gruppe Emden Bis 29. Nov. Okt. 17. (P), 18., 25., 28., 31.; Nov. 1., 15. (15 h)

6. Literarischer Herbst Bremerhaven

Stadtbibliothek Bremerhaven, Hanse-Carré Beginn jew. 19.30 h 16. Sept.: Eröffnung des 6. Literarischen Herbsts Ausstellung mit Arbeiten von Heike Ellermann: „Luftschlösser aus Papier“ – Bilder zu Gedichten von Rose Ausländer.


foyer 68

KULTURFORUM

: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Siegfried W. Kernen liest aus Friedrich Nietzsches „Ecce homo“. Am 4. November (19 h) folgt „Reineke Fuchs“ von J.W. Goethe; es liest Klaus Schreiber. Die KommenKommen tierung liegt jeweils bei Hanjo Kesting.

Nachrichten aus Bremen und der Region

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Zwei große Konzerte (Termine siehe Kulturkalender) stehen im Mittelpunkt eines Zwei im Sendesaal Bremen unter der LeiGitarrenfestivals für talentierte Kinder tung von Tonmeisterin Renate Wolter-Seeund Jugendliche, das die Deutsch-Polnivers (Radio Bremen) eingespielte Musiksche Gesellschaft Bremen in Kooperation aufnahmen sind mit einem „Echo Klassik“ mit namhaften Bremer Künstlern veranausgezeichnet worden. Das Ensemble für staltet. Daran nehmen u.a. 20 MeisterAlte Musik Boston Early Music Festival schüler der Konzertgitarre aus Wrocław erhielt den Preis für die Barockoper „La (Breslau) teil. Descente d’Orphée aux Enfers“ von MarcAntoine Charpentier. Die Sänger Philippe ...................................... Jaroussky und Karina Gauvin wurden für ihre Interpretation der Barockoper „Niobe, Regina di Tebe“ von Agostino Steffani aus- Die Produktion „Rodin“ des international gezeichnet. Der ECHO Klassik ist einer der gefeierten Choreographen Boris Eifman wichtigsten und bekanntesten Musikpreise steht am 13. Oktober (20 h) auf dem Proder Welt und wird am 18. Oktober in Berlin gramm des Bremer Musical Theaters. zum 22. Mal verliehen.

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festival „eigenARTig“ (Foto) in der Bremer Schwankhalle. Dabei stellen Choreografen und Tanzschaffende aus mehreren europäischen Ländern ihre Produktionen vor.

...................................... Die „Musicadia 2015 – Tage für alte Musik“ vom 5. bis 8. November bildet einen der Schwerpunkte im Programm des Sendesaals Bremen. Unter dem Motto „Das Genie gibt der Kunst die Regel“ sind vier Veranstaltungen vorgesehen, darunter ein Konzert mit dem Barockorchester der HfK Bremen und Kristin von der Goltz (Violoncello und Leitung) am 7. 11. (20 h). Insgesamt sollen während der Saison 2015/16 rund 110 Konzerte im Sendesaal Bremen stattfinden, hinzu kommen ca. 100 nichtöffentliche Produktionen. Im Verlauf des Herbstes wird der 50.000. Besucher einer Veranstaltung unter Leitung des Vereins Freunde des Sendesaals e.V. erwartet.

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Der Diplom-Volkswirt Holger Wenke ist neuer kaufmännischer Geschäftsführer Vom 15. bis 17. Oktober finden die 5. „Poeder Kulturbüro Bremen Nord gGmbH, Ein „ereignisreiches und vielfältiges Festi- try Slam“-Landesmeisterschaften für Nieunter dessen Dach das KITO, der Kulturval“ erwarten die Organisatoren des 22. In- dersachsen und Bremen auf verschiedenen bahnhof Vegesack, das Overbeck-Museum ternationalen Filmfestes Oldenburg vom Bremer Bühnen statt. und das Gustav-Heinemann-Bürgerhaus 16. bis 20. September. Auf dem Programm organisatorisch vereint sind. Malte Prieser stehen eingereichte Beiträge aus über 70 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ist als weiterer Geschäftsführer wie bisher Ländern weltweit. für das Programm zuständig. Wenn der Pianist Yul Anderson (Foto) am . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22. Oktober (20 h) die Bühne der Bremer ...................................... Glocke betritt, kann sich das Publikum auf ein bewegendes Klavierkonzert freuen. Das „wildwechsel Außen Theater“ tritt am „Die Tasten werden glühen!“ versprechen 25./26. September sowie 9./10. Oktober (jew. Denn Anderson verbindet Komposition die Organisatoren des Bremer Clubs „momit Improvisation, Bach mit Hendrix. Das 20 h) mit dem Stück „Der Schlüssel zum ments“ (Vor dem Steintor 65) mit Blick auf Fahrstuhl“ von Ágota Kristóf in der „Schau- besondere ist, dass er große Teile seines den 15. November (20 h). An diesem Abend Da lust“ am Bremer Güterbahnhof (Tor 48) auf. Konzertprogramms frei improvisiert. Daempfängt der Boogie-Woogie-Pianist her gleicht kein Konzert dem anderen. Henning Pertiet nämlich seinen Kollegen ...................................... Axel Zwingenberger zu einem gemeinsa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . men Konzert. Die Reihe „Erfahren, woher wir kommen – Grundschriften der europäischen Kultur“ Vom 31. Oktober bis 8. November veranstalten tanzbar_bremen und steptext wird am 7. Oktober (19 h) in der Zentraldance project zum vierten Mal das TanzTanz bibliothek Bremen (Am Wall) fortgesetzt.


Kulturkalender

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Gedichte von Rose Ausländer liest Heike Eulitz, musikalisch begleitet von Glen Hoffmann 18. Sept.: Norbert Scheuer liest aus „Sprache der Vögel“ 21. Sept.: Klaus Modick liest aus „Konzert ohne Dichter“ 23. Sept.: Stephanie Bart liest aus „Deutscher Meister“ 25. Sept.: Gila Lustiger liest aus „Die Schuld der anderen“

...................................... ...................................... Stadthalle Bremerhaven Christuskirche Bremerhaven

Tel. 04 71 – 4 68 38 | Di-Fr 11-18 h Sa+So 11-17 h www.kunstverein-bremerhaven.de Jeff Cowen „Capturing Eclipse“ 20. Sept. bis 1. Nov. Max Regenberg „Versprechen – Wirklichkeit“ 15. Nov. bis 3. Jan.

„Dreck“ Theaterstück, gespielt von Mathias Kopetzki. Nov. 5. (19.30 h) Ich hab’ ein Hüglein in Polen Konzert und Lesung mit Carla Mantel, Kay Krause und Guido Solarek. Nov. 15. (17 h)

www.stadthalle-bremerhaven.de Ehrlich Brothers „Magie – Träume erleben!“ Okt. 10. (20 h) 3. Soulfood Festival Live on stage: SOS Band, Cool Million, James „D-Train“ Williams, West Coast Soul Stars, Farina Miss, Alexandra Price, SedSoul Festival Orchester. Nov. 7. (19 h)

...................................... KulturKirche ...................................... in der Pauluskirche Kunsthalle Bremerhaven www.kulturkirche-bremerhaven.de

Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 – 20 02 90 Herbstliche Orgelmusiken: Improvisationskonzert mit Jazz-Organistin Barbara Dennerlein Sept. 27. (18 h). Eintritt: Euro 14,- (12,-) Orchesterkonzert mit dem Bremerhavener Kammerorchester, Leitung: Eva Schad. Okt. 11. (17 h). Eintritt: Euro 8,- (7,-) Dietrich Buxtehude: Das jüngste Gericht Oratorium mit dem Bremerhavener Kammerchor, Main-Barockorchester Frankfurt + Solisten. Leitung: Eva Schad. Nov. 1. (18 h). Eintritt: Euro 14,- (12,-), 12,- (10,-), 9,(6,-), 5,- (sichtbeh.)

...................................... Deutsches Schiffahrtsmuseum Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte Hans-Scharoun-Platz 1 Tel. 04 71 – 48 20 70 www.dsm.museum Sonderausstellung zum 40. Jubiläum: 1975/2015 – Schiffe erzählen Museumsgeschichte(n)

...................................... Deutsches Auswandererhaus www.dah-bremerhaven.de tägl. 10-18 h (ab Nov. 10-17 h) Kabinettausstellung „Truly Yours, Mark Twain“ Wie ein Bremerhavener Auswanderer Mark Twain von Zahnschmerzen befreite

PETER GRIMES

...................................... Historisches Museum Tel. 04 71 – 30 81 60 | Di-So 10-17 h historisches-museum-bremerhaven.de Die Nachkriegszeit auf Bremerhavener Pressefotos Bis 1. Nov.

von Benjamin Britten Premiere 3. Oktober 2015


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foyEr-tiPP für Konzert-Freunde Poppiger ist er geworden, die Songs klingen nach „Easy Listening“, ohne seicht zu werden. Dem Jazz ist Nils Wülker auf seinem neuen Album „Up“, an dem Sänger wie Xavier Naidoo, Sasha oder Lauren Flynn mitgewirkt haben, ohnehin treu geblieben. Wülkers Trompete gibt wie eh und je den Ton an, was allein schon ein guter Grund ist, sein Konzert in der Worpsweder Music Hall zu besuchen. Termin: 4. Oktober, 20 Uhr

Maulendes Mainz Ludwigshafen ist es. Konstanz auch. Ja, sogar Weimar oder Münster können sich als „Tatort“-Schauplatz brüsten. Dabei sind sie nicht gerade das, was man als glitzernde Metropolen bezeichnen könnte, geschweige denn Hauptstädte ihres Bundeslandes. So wie beispielsweise Mainz in Rheinland-Pfalz. Aber ballert dort ein schneidiger Kommissar wie Til Schweiger in Hamburg herum? Nix da! Nicht mal für eine Parodie der neunmalklugen Hannoveranerin Charlotte Lindholm hat es im ARD-internen Rangeln um die imageträchtigen Standorte gereicht. Das sei, so beklagte unlängst der Mainzer Oberbürgermeister Ebling, „schmerzlich“ und lasse sich „nur schwer mit unserem Selbstverständnis als stolze Landeshauptstadt in Einklang bringen.“ Recht hat er! Schließlich ist „Meenz bleibt Meenz!“ obendrein Karnevals-Hochburg sowie ZDF- und Bischofssitz. Was hat dagegen – seien wir ehrlich – schon Bremen aufzubieten, wo die dauerfrustrierte Inga Lürssen an den Tatort tappert? Aufgeschlossen und tolerant, wie wir Bremer nun mal sind, fordern wir deshalb die Fernseh-Granden auf, Mainz endlich den ihm gebührenden Ritterschlag zu erteilen und die pfiffige Caroline Peters („Mord mit Aussicht“) stante pede vom öden Hunsrück in ihre Geburtsstadt zu versetzen. Im Gegenzug, Mainzer, sorgt ihr dafür, dass wir mehr Kohle aus dem Länderfinanzausgleich kriegen. Abgemacht? Peter Schulz

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imPrEssum Herausgeberin Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1 Chefredakteur Peter Schulz 2 Kfm. Leitung Sonja Chrobok 14 Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 19, Inge Sasse 21 Autoren dieser Ausgabe Berit Böhme 16, Dr. Stephan Cartier 12, Christian Emigholz 3, Sven Garbade 13, Karin Hiller 4, Wilfried Hippen 5, Dr. Sabine Komm 6, Dr. Ulrich Matyl 8, Simon Neubauer 11, Melanie Öhlenbach 15, Michael Pitz-Grewenig 7, Dr. Meike Rotermund 22 , Ute Schalz-Laurenze 9, Peter Schulz 2, Markus Wilks 17, Katrin Zempel-Bley 18, Inge Zenker-Baltes 10 Verlag, Vertrieb, Redaktion und Anzeigenverwaltung Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen, Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 E-mail info@rolandverlag.de www.rolandverlag.de Gestaltung und Satz Birgit Kirchgessner 20, designbüro kirchgessner Telefon 025 32 - 200 709 www.buerokirchgessner.de Basislayout Haase & Knels, Bremen Druck ASCO STURM DRUCK Bremen Vertriebsstruktur Theater- und Vorverkaufsstellen Bremen, Bremerhaven und Oldenburg, Theater, Museen, Konzerthäuser und -büros, Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb, Fach-Zeitschriftenhandel Bremen, Bremerhaven und Oldenburg Bezugspreis Einzelpreis 4,00 Euro Jahresabonnement 20,00 Euro Auflage 10.000 Exemplare Erscheinungsweise zweimonatlich Nächste Ausgabe 15. November 2015 Redaktionsschluss 15. Oktober 2015 ISSN-Nr. 1618-0852 Titelmotiv „Doktor Faustus“ bei der bremer shakespeare company, Foto: Marianne Menke Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Bei Veröffentlichung wird nur presserechtlich Verantwortung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die des Herausgebers wieder.


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