4,00 Euro H12719 15.11.2015 bis 15.01.2016
foyer Das Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten
112 Händel-Oper „Xerxes“ im Oldenburgischen Staatstheater
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inhalt
Editorial
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1:0 für das Theater „Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt.“ Das Lied der deutschen Nationalspieler zur Weltmeisterschaft 1974 ist heute so aktuell wie einst. Woche für Woche pilgern Fans in die Stadien, flehen die Fußball-Götter an, entzünden Kerzen für Torerfolge. Die sehenswerte Ausstellung „Fußball. Hallelujah!“ im Bremer Focke-Museum zeigt auf, welche Kapriolen die Begeisterung bei den „Untertanen“ dieses „Königs“ auslösen kann.
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13,3 Millionen waren es in der Saison 2013/14 bei den Spielen der 1. Bundesliga. Eine stolze Zahl, zweifellos. Doch sie wirkt gar nicht mehr so gewaltig, wenn man ihr jene 21 Millionen Zuschauer gegenüberstellt, die laut Statistik des Deutschen Bühnenvereins im gleichen Zeitraum in die Vorstellungen der Staats- und Stadttheater sowie der Landesbühnen gegangen sind. 1:0 für die Bühne also, verbunden mit einer Roten Karte für die seit jeher ärgerliche Behauptung, Hochkultur sei nur etwas für Minderheiten. Beispiel Theater Bremen: Beim „szenischen Konzert“ frei nach Kaf Kafkas „Schloss“ ist das Große Haus bis auf den letzten Platz mit durchweg jungen Leuten gefüllt, die am Schluss begeistert applaudieren. Beispiel Oldenburgisches Staatstheater: Hier setzt sich die „Frl. Wunder AG“ mit dem Thema „Burn-out“ auseinander. Mit dabei: Oldenburger Bürger von 18 bis 80. Beispiel Wilhelmshaven: Bei einer Probe des Weihnachtsmärchens war eine Gruppe Flüchtlinge aus Eritrea zu Gast. Wiedersehen fest vereinbart. Das hat natürlich seinen Preis. Rund 2,4 Milliarden Euro machten die Zuschüsse für die öffentlich getragenen Theater und Orchester in der Spielzeit 2013/14 aus. Viel Geld, gewiss. Doch das trifft auch für den Fußball zu. Stadien, Polizeieinsätze, Verkehrsmittel – diese und viele andere Kosten werden aus öffentlichen Haushalten beglichen. Wer da weiter die Schließung von Theatern und die Zusammenlegung von Orchestern fordert, sollte schleunigst ausgewechselt werden! Peter Schulz Chefredakteur
ALLES TANGO Piazzolla-Oper am Goetheplatz UTOPIE Beklemmende Vision „Nostalgie 2175“ EWIGER SCHALK Die List des Soldaten Schwejk THEATER SZENE Neues von Bühnen der Region UNTER DRUCK Bilanz der shakespeare company KEINE BARBAREN Pfiffige Gesellschaftssatire NAIVE NYMPHE Oper „Platée“ in Bremerhaven MÄRCHENHAFT „Hänsel und Gretel“ in Oldenburg ALLE JAHRE WIEDER Weihnachtsmärchen OPERNPREMIEREN im Nordwesten SCHAUSPIELPREMIEREN an Bremer Theatern SCHAUSPIELRÄTSEL MENSCHEN IM FOYER
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KAISERLICH Weser-Renaissance spielt Leopold I. BREMEN-AFFIN Das Tetzlaff-Quartett KONZERTTIPPS BREMER PHILHARMONIKER Altes Neuland KIRCHENMUSIK Wehmut und Hoffnung JAZZTIPPS
................................................. Kunst
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NÄHER DRAN LzO fördert mehr als 800 Projekte NEUER GLANZ „Augusteum“-Sanierung beendet VON RAF ZU BILLY Die 70-er sind museumsreif KUNSTRÄTSEL FASZINATION WALE im Übersee-Museum ARCHITEKTUR-POET Bilder von Michael Schreiber KUNSTWERKE Neues aus Museen und Galerien
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PANORAMA WISSENSCHAFT LITERATUR Buchbesprechungen KOLUMNE NACHGEDACHT Verkehrsstörung LITERATUR Hörbuch-Tipp | NordMord KINOTIPPS | Neu auf DVD KULTUR IN… der Bremer City SPONSORING „Ganter Art“ in Ganderkesee REISE/PR Nonstop Bremen – Island WIRTSCHAFT Karl Engelhard: Alles hat seine Zeit ROLLENSPIEL KULTURKALENDER Premierendaten KULINARISCH/PR „Almhütte“ in der Bremer Altstadt KULINARISCH/PR Advent im Dorint Park Hotel OPERNRÄTSEL KULTUR FORUM Notizen aus Galerien und Museen KULTUR FORUM Nachrichten aus der Region GLOSSE | FOYER-AUTOREN | IMPRESSUM
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THEATER BREMEN María de Buenos Aires
Der Tango: Erst unsittlich, dann Modetanz (mpg) Der Tango entstammt – wie auch der Jazz – einem Schmelztiegel der Kulturen, wie er in den sprunghaft wachsenden Hafenstädten Amerikas um 1900 zu finden war. Der Ursprung des Begriffs „Tango“ ist unklar. Das Wort könnte sich auf die körperliche Berührung beziehen, aber auch Trommel, Tanzplatz usw. bedeuten. Die tänzerischen Wurzeln des Tangos lassen sich zurückführen auf die Habanera, die spanisch-afrikanische Milonga und den andalusischen Flamenco. Eine weitere Quelle dürfte der Candombe sein, ein Karnevals-Tanz der ehemaligen schwarzen Sklaven, die ihre Tanzhäuser „Tango“ nannten. In Buenos Aires gab es schon 1821 eine „Casa de Tango de Bayle“. Der Tango kam um 1910 nach Europa. Er galt als obszön. Der deutsche Kaiser Wilhelm erließ ein Dekret, das es Offizieren in Uniform verbot, Tango zu tanzen. Der Vatikan erklärte den Tango für unsittlich. Genug Gründe also, dass der Tango nach dem ersten Weltkrieg zum Modetanz wurde und in vielen Operetten Einzug hielt. Das Bandoneon, Hauptinstrument des argentinischen Tangos, wurde von Carl Friedrich Uhlig aus Chemnitz im frühen 19. Jahrhundert erfunden. Der Musiklehrer Heinrich Band entwickelte es weiter und nannte es „Bandoneon“. Während die Bandoneon-Bewegung in Deutschland, die sich vor allem aus Arbeitern rekrutierte, mit dem 2. Weltkrieg ein Ende fand, wurde das Instrument in Argentinien heimisch. Einwanderer und Seeleute brachten es in die Hafenkneipen von Buenos Aires. Unter den vielen Formen des Instrumentes wurde das mit der „Rheinischen Lage“ verwendet. Mit dem Tango und ungewöhnlichen Spieltechniken, die die baulichen Mängel (unabsichtliche Tasten- und Luftgeräusche) ins Spiel integrierten, wurde es in Europa wieder populär.
Alles Tango D
ie Tango-Oper „María de Buenos Aires“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die ihr Glück im Großstadt-Dschungel sucht. Sie muss natürlich scheitern, aber sie rebelliert gegen die Verhältnisse. Andreas Kriegenburg inszeniert das selten aufgeführte Werk von Astor Piazzolla im Bremer Theater am Goetheplatz. Premiere: 6. Dezember. Piazzolla wurde durch Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“ zu seiner „Tango-Operíta“ inspiriert – und „lieh“ sich hier wohl auch den Namen der Protagonistin aus. Der berühmte Tango-Dichter Horacio Ferrer schrieb das Libretto. Dabei entstand eine Mischung aus Kammeroper, Revue und Oratorium in 16 Bildern, die 1968 erfolgreich uraufgeführt wurde. Kompositorisch überschreitet Astor Piazzolla alle Genregrenzen und bewegt sich phantasievoll durch die Theater- und Musikgeschichte.
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Andreas Kriegenburg inszeniert die Piazzolla-Oper „María de Buenos Aires“ Text: Michael Pitz-Grewenig
Der Tango und die Emotionen, die er ausdrückt: Verzweiflung, Melancholie und Sehnsucht, aber auch Leidenschaft, Hingabe und Stolz bilden die Folie für die Geschichte der María. Sie ist nicht nur Glücksuchende, sondern auch Tänzerin, Hure und damit Projektionsfläche männlicher Sehnsüchte – und schließlich: die Verkörperung des Tangos und der Stadt Buenos Aires selbst.
nicht in oberflächlicher, vermeintlich linker gesellschaftskritischer Rhetorik erschöpfen und die Oper politisch nicht überfrachtet wird. Es ist eben Tango – nicht mehr und nicht weniger.
Wichtig für Kriegenburgs Inszenierungskonzept ist, wie die Dramaturgin Caroline Scheidegger anmerkt, dass es sich nicht nur auf einer narrativen Ebene bewegt, also nicht allein die Geschichte der María Andreas Kriegenburg, derzeit einer der an- aus Buenos Aires erzählt wird, sondern erkanntesten deutschen Regisseure überauch die allegorische Ebene des Stücks: haupt und begeisterter Tangotänzer, dürfte María als Symbol für den Tango und die das rechte Gespür für dieses grazile Werk Stadt Buenos Aires. Auf der Bühne agieren haben. Seine Begeisterung für diese Musik nicht nur die drei Hauptfiguren, sondern geht soweit, dass er lieber Tango als Klassik auch Tangotänzer aus Bremen. höre, wie er in einem Interview sagte. Mit dem Werk des Schöpfers des „Tango NuMit der Verpflichtung von Kriegenburg ist evo“ sollte man allerdings vorsichtig umgeIntendant Michael Börgerding ein Glücks- hen. Viele Piazzolla-Fans sehen ihn gern als griff gelungen, Mit der Verpflichtung von Kriegenburg ist Intendant der für Michael Börgerding ein Glücksgriff gelungen ... volle Kassen sorgen dürfte. Die bisherigen, hoch ge- einen kritischen Geist, als „Chopin der Unlobten Inszenierungen des Regisseurs dür- terdrückten“ und vergleichen ihn mit Pablo fen zur Hoffnung Anlass geben, dass seine Neruda. Vergessen wird, dass manche Kol„Übersetzung“ dieser Melange aus Staglegen Piazzolla als Faschisten mieden, nicht nation, Untergang und Auferstehung sich weil er den traditionellen Tango weiterent-
wickelte, sondern weil er sich von Argentiniens Diktator Jorge Videla hofieren ließ – und daraus keinen Hehl machte: „Ich mache keine solchen Probleme politischer Art. Ich bin Musiker, ich erhalte einen Vertrag, ich gehe spielen, denn ich lebe davon!“ Auch sein Verhältnis zum chilenischen Diktator Augusto Pinochet war entspannt: „Ich dachte, uns Argentiniern fehlt eine Persönlichkeit wie Pinochet. Vielleicht hat Argentinien in einem Moment seiner Geschichte ein wenig Faschismus gefehlt.“ Piazzolla war natürlich kein „so richtig böser Faschist“, wie ein Musikwissenschaftler es einmal behutsam umschrieb. „Allenfalls ein Bordell- oder Salonfaschist, ähnlich wie ein Kaviarsozialist: genussfreudig und menschlich halt…“ Premiere am 6. Dezember, 18 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Weitere Vorstellungen: 8., 10. und 18. Dezember; 9. Januar. Mitwirkende: Benno Ifland (Der Geist, „El Duende“), Annemaaike Bakker (Maria), Patrick Zielke (Sänger). Musikalische Leitung: Rolando Garza Rodriguez; Regie: Andreas Kriegenburg.
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THEATER BREMEN Nostalgie 2175
Anja Hilling, Foto: Matthias Horn
BEklEmmEndE Vision
Warnung aus der Zukunft: Das Bremer Schauspiel zeigt „Nostalgie 2175“ Text: Sven Garbade
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eim Betrachten der Theaterlandschaft könnte man meinen, dass der Dramatiker als Erfinder von Zeitstücken möglicherweise zu einer aussterausster benden Spezies gehört. Versuche, diesen Rückbau mithilfe von Stückemärkten und ähnlichen Förderungen aufzuhalten, scheinen nur selten von nachhaltigem Erfolg gekrönt zu sein. Zu präsent sind letztendlich die postdramatischen Konstruktionen auf den Bühnen, wo aus mannigfaltigen Textfragmenten, dokumentarischem Material und improvisierter Authentizität neues Theater gebastelt wird. In gewisser Weise rudert also auch Anja Hilling, deren Zeit-Stück „Nostalgie 2175“ nun beim Bremer Schauspiel herauskommt, gegen diesen Trend an. Der heute 40-jährigen Dramatikerin erging es ähnlich wie vielen jungen Theaterautoren, welche nach ersten Erfolgen schnell wieder verschwanden. Doch Hilling blieb am Ball und schuf einige Zeitstücke, die den Anspruch erheben, die Themen der Zeit künstlerisch zu destillieren.
boren. Eine Frau versucht es trotzdem und gerät in einen vielstimmigen inneren Dialog mit ihrem ungeborenen Kind. Nun ist noch nicht abzuschätzen, wie Regisseurin Anne Sophie Domenz den Stoff entwickeln wird. Ihre letzte Bremer Inszenierung war „Maria Stuart“ nach Schiller. Hier hatte sie mit vielfältigen Theatermitteln das Stück furios angeschrägt und seifenblasenbunt neu beleuchtet. Die Regentschaft der elisabethanischen Königinnen sei offensichtlich auf Wackelpudding gebaut, fasste damals Andreas Schnell in seiner „Nachtkritik“ den erhellenden Charakter der ebenso farbenfrohen wie fragilen Inszenierung zusammen. Nadine Geyersbach wird in „Nostalgie“ jene Frau namens Pagona spielen, die in dieser glutheißen Welt um das Recht auf eine natürliche Geburt ihres Kindes ringt. Das Stück sei eine Liebeserklärung an das Leben, schreibt die Bremer Dramaturgie, und zugleich eine Warnung aus der Zukunft, die auf das für immer Verlorene zurückschaut. Noch liegt der Erhalt dieser Welt in unseren Händen.
Ihr Stück „Nostalgie 2175“ schildert eine erschreckende Vision: Im Jahr 2175 ist die Erde auf 60 Grad erhitzt, ins Freie kann man Premiere am 28. November, 20 Uhr, nur noch mit Schutzkleidung gehen. Kinder im Kleinen Haus. Weitere Vorstellungen: werden nicht mehr auf natürlichem Weg ge- 2. und 6. Dezember.
THEATER BREMEN Der Fall Švejk
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gulasch und anarchiE
Dušan David Parízek inszeniert „Der Fall Švejk“ am Bremer Goetheplatz Text: Sven Garbade Dušan David Parízek
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it Dušan David Parízek (44) hat sich beim Bremer Schauspiel ein Regisseur etabliert, der bereits in höchsten Tönen gefeiert wird. So erhob die Zeitschrift „Theater Heute“ seine Produktion „Die lächerliche Finsternis“ (in Wien) zur Inszenierung des Jahres 2014. Solcher Erfolg führt naturgemäß zu erhöhter Nachfrage, und entsprechend begehrt sind nun Parízeks neue Arbeiten. Sie werden so eilig herumgereicht, dass das Bremer Theater dessen nächste Inszenierung, den „Fall Svejk“, in einer Kooperation mit den Wiener Festwochen sowie dem Studio Hrdinu Prag präsentiert. Mit den „Abenteuern des braven Soldaten Schwejk“ hat sich der tschechische Regisseur, der in Bremen schon „Die Zehn Gebote“ herausbrachte, den berühmtesten Roman seiner Heimat vorgenommen, um diesen einem Wechsel der Perspektive auszusetzen: Schwejk selbst wird nämlich gar nicht auftreten, vielmehr soll über ihn und seine anarchistischen Ausfälle in einem Gerichtsprozess verhandelt werden. Parízek will die Kriegs-Satire beim Wort nehmen und ein Psychogramm des ewigen Mitläufertums zum Ausgangspunkt machen. Damit konzentriert sich seine Bühnenfassung auf einen einzigen Schauplatz
in Jaroslav Hašeks unvollendet gebliebenem Roman: die Zeit von Schwejks Arrest, die er mit der List des vermeintlich Einfältigen übersteht. Sein Schalk wurde zum Sinnbild des Widerstandes gegen jegliche Obrigkeit.
die Unterdrückung, mit der Widerworte übertönt und zum Verstummen gebracht werden.
Die Bühne bietet ein Sinnbild hierfür: Ein Blätterwerk der Bürokratie überfüllt die Um den speziellen Humor des Autors zu Szene raumgreifend. Zwischen leuchtenbeschreiben, hilft ein Blick in Hašeks tatden Bildern von Overheadprojektoren ist sächlich schwejkdie Macht der haften Lebenslauf. In der Pause will man Gulasch und Worte allge1910 arbeitete er genwärtig. In Bier für das Publikum anbieten. als Redakteur bei dem mehrspraeiner Fachzeitchigen Ensemschrift für Tiere, deren Ruf er in kurzer Zeit ble, das auch Akteure aus Wien und Prag ramponierte, weil er Artikel über erfunde- mitbringt, werden die Bremer Schauspieler ne Spezies veröffentlichte. Die spektakulä- Martin Baum und Peter Fasching zentrale re „Entdeckung“ eines Flohs aus der Urzeit Rollen übernehmen. beispielsweise sorgte für bedenkliches Aufsehen in der Fachwelt. Auch schreckUnd schlussendlich soll es auch konkret te Hašek nicht vor der Schilderung von deftig zugehen: In der Pause will man Gubetrunkenen Papageien zurück, und er lasch und Bier für das Publikum anbieten. beschrieb die Zucht von Werwölfen. Später Darsteller wie Zuschauer lädt man zum betrieb er einen Handel mit Hunden, für gemeinsamen Abendbrot auf die Bühne die er gefälschte Stammbäume erfand. ein. Eine gemeinsame Reflexion über die katastrophalen Ereignisse im Ersten WeltDoch Regisseur Parízek will in seiner krieg könnte so ganz nebenbei geschehen. Schwejk-Fassung nicht nur den leichten Humor suchen, sondern zugleich das Premiere am 19. November, 19.30 Uhr, Ausmaß an Gewalt und Anarchie ausloim Theater am Goetheplatz. Weitere ten, welches dem Text zugrunde liegt. Wie Vorstellungen: 15. Dezember. Sprache als Waffe eingesetzt werden kann, gilt es herauszuarbeiten, insbesondere
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THEATER SZENE Neues von den Bühnen der Region
Neues von den Bühnen der Region Text: Peter Schulz
szene
Compagnie Introdans: „Meninos“
thEatEr-allianz Gemeinsam geht’s besser. An diesem Vorsatz orientieren sich seit Beginn der aktuellen Spielzeit acht Bühnen aus Bremen und dem Umland. Unter der Dachmarke „Bremer Privattheater“ wollen Theaterschiff Bremen, Theater Worpswede, Packhaustheater im Schnoor, „Fritz“ Bremen, Bremer Kriminal Theater, Weyher Theater, Schnürschuh Theater und HafenRevueTheater konzertierte Aktionen und Maßnahmen realisieren. „Die Bremer Privattheater bündeln bei 1807 Vorstellungen 275.202 Besucher/innen im Jahr und sind damit eine entscheidende Größe in der Region“, hieß es in einer Stellungnahme gegenüber foyer. Als erste Maßnahme wurde ein gemeinsames Informationsfaltblatt angekündigt.
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„Compagnie Introdans“ im niederländischen Arnhem einstudierte Choreographie „Meninos“ zur Uraufführung. Anschließend feierte er in Washington D.C. mit dem „Washington Ballet“ die Premiere des von ihm choreographierten Stücks „Bitter Sugar“ im ausverkauften John F. Kennedy Center for the Performing Arts. In Osnabrück wird de Candia mit seiner Compagnie am 21. November das frisch sanierte „emma-theater“ mit dem Doppelabend „Biografia del Corpo“ eröffnen.
................................ Das Junge Theater Bremerhaven JUB! hat im ehemaligen Haus des Handwerks am Elbinger Platz eine neue, eigene Spielstätte bezogen. Das Ensemble findet dort mehr Möglichkeiten, sich weiter zu entfalten.
Nicht gerade vor der eigenen Haustür, aber doch in ihrem Ortsteil holt das Oldenburgische Staatstheater künftig seine Besucher ab. Mittel zum Zweck ist der „Theaterbus“, der zwölf Haltestellen im Umkreis ansteuert und die Fahrgäste direkt vor das Theater und nach der Vorstellung wieder nach Hause bringt. Das Vorhaben ist zunächst auf eine Probezeit beschränkt.
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Punktgenau den Publikumsgeschmack traf Intendant Christian Firmbach mit der Entscheidung, erstmals einen Oldenburger Opernball im Staatstheater zu organisieren. Die Veranstaltung am 16. Januar ist bereits nahezu ausverkauft.
Auf internationale Erfolge kann Mauro de Candia, Künstlerischer Leiter der Dance Company Theater Osnabrück, zurückblicken. Zunächst brachte er seine mit der
Das Bremer Schnürschuh Theater hat die neue Spielzeit unter das Thema „#Aufbruch“ gestellt. Die drei vorgesehenen Stücke sollen Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Alters ansprechen.
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THEATER BREMEN bremer shakespeare company
bremer shakespeare company zieht durchwachsene Bilanz der Spielzeit 2014/15 Text: Peter Schulz
„Viel Lärm um nichts“ , Foto:Marianne Menke
Unter Druck 20
Stücke im Repertoire, acht Premieren, 206 Vorstellungen in Bremen, 42 Gastspiele – die künstlerische Bilanz der bremer shakespeare company (bsc) für die Spielzeit 2014/15 kann sich sehen lassen. Und wirtschaftlich? 27.800 Besucher haben die Company im heimischen Theater und beim Theatersommer im Bürgerpark gesehen, hinzu kamen 15.000 Besucher bei den „Abstechern“. Macht unter dem Strich 830.000 Euro an Erlösen.
uns zugleich noch intensiver nach weiteren Einnahmenquellen umsehen.“ Vor diesem Hintergrund werden Kooperationen mit anderen Ensembles oder Festivals wie etwa in Schwäbisch Hall zunehmend wichtig, wo die bsc im kommenden August „Viel Lärm um nichts“ spielen wird. Eine Zusammenarbeit hat sich auch mit dem Theater an der Ruhr entwickelt, wovon der Austausch der Stücke „Skakespeares Könige“ und „Der kleine Prinz“ zeugt.
Also alles im Lot am Leibnizplatz? „Ja und Parallel dazu soll versucht werden, die tranein“, sagt Geschäftsführerin Renate Heit- ditionelle Praxis der Gastspiel-Reisen zu mann. Finanziell komme intensivieren, um auf diese Weise man zwar über die Run- Also alles im Lot zusätzliche Einnahmen zu geneden, weil aus dem Kultur- am Leibnizplatz? rieren. „Das ist allerdings ein zuhaushalt der Stadt rund nehmend schwierigeres Geschäft, 850.000 Euro per anno überwiesen werden. denn der Tournee-Markt ist enger geworAllerdings habe es Einbußen bei den Einden“, weiß Renate Heitmann. trittsgeldern gegeben, unter anderem aufgrund des Fehlens von 20 GastspielabenUngeachtet dessen ist die Company beden des Kabaretts „Libretto Fatale“. müht, durch attraktive Inszenierungen den Publikumskreis zu erweitern und insEin Ausfall, der an der Kasse deutlich zu besondere jüngere Menschen – etwa durch spüren gewesen sei, berichtet Renate Heit- den „Circus Quantenschaum“ – anzuspremann und verweist darauf, dass allein die chen. Die laufende Spielzeit sieht fünf EiPersonalkosten der Company bei über eigenproduktionen und Kooperationen ner Million Euro im Jahr liegen. Ernsthaf- vor, darunter die Neuinszenierungen von te Sorgen müsse man sich zwar nicht ma„Macbeth“ (im Februar 2016) und „Was ihr chen, aber: „Der Druck ist gestiegen, wir wollt“ zwei Monate später. müssen noch sparsamer haushalten und
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THEATER BREMERHAVEN Wir sind keine Barbaren
WankEndEs WEltBild Gesellschaftssatire „Wir sind keine Barbaren“ am Stadttheater Bremerhaven Text: Karin Hiller
Philipp Löhle
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as würden wir tun, wenn ein Flüchtling an unserer Haustür klingelt und um Hilfe bittet? Würden wir ihn einlassen? – In seiner 2014 entstandenen Gesellschaftssatire „Wir sind keine Barbaren“ spielt der Dramatiker Philipp Löhle ein solches Szenario mit allen Konsequenzen und möglichen Folgen durch.
Ängste, Zweifel und Schuldgefühle, die auch in der aktuellen Flüchtlingsdebatte immer häufiger hervortreten, werden hier angesprochen. Der Zuschauer muss sich während des Stücks und der konträren Haltungen der Personen immer wieder neu positionieren, muss entweder mitgehen oder sich abgrenzen und sich fragen, auf welcher Seite er steht.
Für Tim Egloff, der Löhles Schauspiel für das Kleine Haus inszeniert, liegt die Qualität des Stücks darin, dass über Humor gezeigt wird, wo die Abgründe liegen, wo das Unheil lauert. Am Beispiel von zwei Paaren, ihren Beziehungsproblemen und ihrem bemühten nachbarschaftlichen Verhältnis werden die Ängste und Nöte offen gelegt, die eine derartige Situation hervorbringt. Vorurteile erzeugen aggressives Verhalten, das in Gewalt mündet.
Als kommentierendes Element führt Löhle einen Chor ein, eine öffentliche Meinung, die das Volk repräsentiert. Er führt in die Szenen ein, gibt den Zustandsbericht einer anscheinend weltoffenen Gesellschaft. Diese kollektive, anonyme Masse fühlt sich als Hüter der Zivilisation grundsätzlich im Recht. Doch die Toleranzbereitschaft stößt an ihre Grenzen. Macht es denn Sinn angesichts der gewaltigen Menge an Notleidenden, einem Einzelnen Obdach zu gewähren? Da ist sich Egloff sicher: „Wenn es nicht so viele Menschen
Der afrikanische Flüchtling tritt nicht in persona auf, die Bedrohung ist nicht konkret, nicht wirklich greifbar. „Es ist das „Es ist das große Unbekannte, das meine Welt große Unbekannte“, ins Wanken bringt, weil ich es nicht kenne.“ so Egloff, „das meine gäbe, die aktiv was tun, auch nur für einen Welt ins Wanken bringt, weil ich es nicht Einzelnen, wären die Zustände komplett kenne.“ Ihn interessiert auch die Ambianders.“ valenz des Stücks: Nimmt Barbara den Flüchtling auf, weil sie ein guter Mensch Premiere am 18. Dezember, 19.30 Uhr, sein will oder braucht sie nur einen exoim Kleinen Haus. Weitere Vorstellungen: tischen Liebhaber? „Ist die Motivation 29. Dezember, 8. Januar. ganzheitlich oder nur egoistisch?“
STADTTHEATER BREMERHAVEN Platée
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„Platée“ von Jean-Philippe Rameau am Stadttheater Bremerhaven Text: Karin Hiller
Hinrich Horstkotte
garstigE göttEr, naiVE nymphE A
nlass für die Uraufführung der Oper „Platée“ von Jean-Philippe Rameau am Hof von Ludwig XV. war die Hochzeit des Thronfolgers mit der spanischen Infantin im Jahr 1745. Es war eine, wie damals üblich, arrangierte Heirat und deshalb nahm niemand Anstoß daran, dass der Inhalt der Oper ein Abbild der Realität schien. Die Braut des Thronfolgers war nicht gerade mit Schönheit gesegnet und so war unschwer zu erkennen, dass die hässliche Sumpfnymphe Platée, die zum Schein den Gott Jupiter heiraten soll, ein Ebenbild der Infantin war.
Da die Rolle der Platée von einem Mann (François-Nicolas Geslot) gesungen wird, deutet Horstkotte, mehrfach von der Zeitschrift „Opernwelt“ als Regisseur sowie Bühnen- und Kostümbildner des Jahres nominiert, die froschähnliche Sumpfnymphe um in einen ärmlichen, heruntergekommenen Transvestiten. Dessen sehnlichstes Begehren es ist, sich in eine wunderschöne Frau zu verwandeln.
sie liebt und dass sie ihren Traum von Glück und Schönheit leben darf. Umso tiefer sind der Fall und die Demütigung, als sie erkennen muss, dass alles ein perfides Spiel der Götter war. „Platée ist ein sehr zynisches Stück. Es geht um die Diskriminierung einer Person in einer Außenseiterposition“, erklärt der Regisseur und sieht seine Inszenierung auch als ein Werben für Toleranz. „Um sich zu schützen lebt diese Person in einer Phantasiewelt.“ Horstkotte, der auch Kostümbildner der Produktion ist, präsentiert die tragikomische Geschichte wie auf einer barocken Theaterbühne in zweidimensionalen Kulissen (Bühne: Martin Dolnik) und lässt Platée im Laufe der Oper diverse Verwandlungen durchlaufen.
Ganz im Sinne dieses „Ballet bouffon“, dem „närrischen Ballett“, wie Rameaus Oper im Im Prolog der Oper (musikalische Leitung: französischen Original ursprünglich beMarc Niemann) wird Platée in einer Knei- zeichnet wurde, spielen die ausgedehnten pe von Thespis, Thalia und Momos beobTanzszenen eine große Rolle. Die Choreoachtet. Die Götter des Schauspiels und des graphien von Sergei Vanaev stehen nicht Spottes entwickeln aus einer Weinlaune eigenständig als Balletteinlagen, sondern Hinrich Horstkotte, der „Platée“ jetzt in heraus einen üblen Plan. Göttervater sind in die Handlung eingebunden und unBremerhaven inszeniert, ist vertraut mit Jupiter soll, um seiner eifersüchtigen terstreichen die musikalischen StimmunBarockmusik, hat erfolgreich auf FestiFrau Juno einen Denkzettel zu verpassen, gen. Selten findet man ruhige Passagen, vals für alte Musik Regie geführt und mit eine Schein-Heirat mit der unattraktiven mit treibendem Tempo und energetischer speziellen Barockensembles zusammen Sumpfnymphe inszenieren, die damit dem Rhythmik animiert Rameaus Meisterwerk gearbeitet: „Barockmusik ist Musik für den Gespött der Götterwelt ausgesetzt ist. zu einer akrobatisch-dynamischen BeweInterpreten. Man kann sehr kreativ arbeigungssprache. ten, sich durch die Art der Interpretation Premiere am 25. Dezember, 19.30 Uhr, Platée, hungrig nach Liebe und Zärtlichim Großen Haus. Nächste Vorstellung: dem Inhalt nähern.“ keit, durchschaut die Intrige nicht. Sie ist 8. Januar. fest entschlossen zu glauben, dass Jupiter
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OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Hänsel und Gretel
Einfach märchEnhaft „Hänsel und Gretel“ in einer neuen Produktion am Oldenburgischen Staatstheater Text: Ute Schalz-Laurenze
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ngelbert Humperdincks (1854-1921) Oper „Hänsel und Gretel“ zu inszenieren, ist gewiss kein Kinderspiel. Der Komponist hat das „Märchenspiel in drei Bildern“ ironisch und auch selbstironisch als „Kinderstuben-Weihfestspiel“ bezeichbezeich net und benennt damit – in Anlehnung an Richard Wagners „Bühnenweihfestspiel“ Parsifal – die Spannung zwischen kindlicher Schlichtheit und dem Wagner‘schen Bedeutungsüberschwang. In der Routine der Opernhäuser gilt das 1893 entstandene Gipfelwerk der Wagner-Epigonen und deutsche Gegengewicht zum italienischen „Verismo“ (Giacomo Puccini) häufig als harmloser Selbstläufer für den Opernfamilienbesuch in der Weihnachtszeit.
tun haben. Auch nichts mit den sozialen Problemen des Märchens, etwa dem alkoalko holabhängigen Vater, der Armut und dem Hunger der Familie und der entsprechenentsprechen den Aggressivität der Mutter.
Mit einer Interpretation der wahrscheinlich wahren historischen Grundlage der Geschichte aus den „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm – die Ermordung der so genannten Bakkerhexe, die ihre Lebkuchenrezepte nicht verraten wollte, durch die Erwachsenen Hans und Grete Metzler – oder einer psychoanalytischen Sicht wie zum Beispiel die Identität der Hexe mit der strengen Mutter will die Oldenburger Neuproduktion nichts zu
Premiere am 6. Dezember, 16 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 10., 12., 18., 20., 23.. 25. und 30. Dezember. Natürlich ist die Musik der durchkompoMusikalische Leitung: Roger Epple, Regie: nierten Oper nicht denkbar ohne Wagner, Michael Moxham, Bühne und Kostüme: dessen Assistent Humperdinck beim „Par- Jason Southgate. Mitwirkende (u.a.): Mesifal“ war, aber die Demonstration einer lanie Lang/Yulia Sokolik (Hänsel), Anna neuen Opernästhetik ist sie nicht. Heute Vakian (Gretel), Daniel Moon (Vater), halten wir „Brüderchen, komm tanz mit Melanie Lang/Maaike Poorthuis (Mutter), mir“ für ein Volkslied. Es ist aber von Hum- Nicola Amodio (Hexe). perdinck komponiert wie viele andere Stü-
„Wir und das englische Produktionsteam wollen wirklich das Märchen“, beteuert Dramaturgin Annabelle Köhler. „Wir wollen den Zauber und die Poesie des Werkes, das eine ganze Familie anspricht und nicht nur Kinder oder Erwachsene.“ Deswegen wird das Stück auch in der Verbindung zwischen einer unhistorischen Märchenzeit und dem Biedermeier – der Zeit der Niederschrift der Märchen – gespielt. Dem englischen Regisseur Michael Moxham gehe es – so Köhler – „vor allem darum, das Publikum nicht zu verschrecken, sondern die unendliche Poesie des Werkes herauszustellen.“
cke in der Oper auch. Lediglich „Suse, liebe Suse“, „Ein Männlein steht im Walde“ und „Schwesterlein“ sind originale Volkslieder, die der Komponist übernommen hat. Das Werk, das die Bühnen der Welt nach der Uraufführung am 23. 2. 1893 in Weimar unter der Leitung von keinem Geringerem als Richard Strauss eroberte, entstand eher harmlos. Adelheid Wette hatte ihren Bruder Engelbert Humperdinck gebeten, doch etwas Musik für ihre Gedichte zum Märchen für eine hausmusikalische Aufführung zu schreiben. Die Fantasie des Komponisten entzündete sich – und am Ende steht doch so etwas wie eine „Wagner vergleichbare Erlösung“ (Köhler).
märchen
THEATER Weihnachtsmärchen
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ALEXANDER REICHSTEIN
Mit Fantasie zu Fabeltier & Co.
14. November 10. April 2016
Weihnachtsmärchen in den Theatern der Region Text: Wilfried Hippen
pünktchEn, grEtEl und piratEn
Im Theater Bremen wird etwa „Pünktchen und Anton“ gespielt. Dabei wurde allerdings nur die Kerngeschichte von der Freundschaft zwischen der Fabrikantentochter und dem armen Jungen, der stiehlt, um mit seiner kranken Mutter ans Meer zu reisen, aus dem Kinderbuch von Erich Kästner aus dem Jahr 1931 übernommen. Caroline Link adaptierte den Stoff im Jahr eihnachten ist die Zeit, in der die 1999 sehr frei für ihre Filmversion, indem sie ihn an die Lebensumstände der Gegenalten Geschichten erzählt werwart anpasste. Diese Neuinterpretation ist den. Nicht nur „Es begab sich aber zu der Zeit...“, sondern auch die Mär- nun die Basis der Inszenierung von Nina Mattenklotz. Wenn diese klug ist, wird es chen und Kinderbuchklassiker. Deshalb also Smartphones auf der Bühne geben sind die Vorstellungen der Weihnachtsstücke in den Theatern so gut besucht und und die Kinder werden sich Nachrichten deshalb setzen die Intendanten dabei auf über soziale Netzwerke schicken. Aber das ändert nichts am sozialutopisch versöhnliInszenierungen von bewährten Stoffen. chen Ende des Stücks. Dies ist eine der wenigen Konstanten in der deutschen Theaterkultur: Eltern geEnde November gibt es alle Jahre wieder hen mit ihren Kindern in Stücke, die sie die Premiere eines neuen Stücks im Bremer selber als Kinder schon im Theater geseMoks-Theater. Diesmal heißt es „Traurig hen haben. und fröhlich ist das Giraffenleben“,
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Gefördert durch die
Landesmuseum Natur und Mensch Damm 38 - 44 · 26135 Oldenburg Di - Fr 9 - 17 Uhr · Sa - So 10 - 18 Uhr
www.naturundmensch.de
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THEATER Weihnachtsmärchen
märchen
Weihnachtsmärchen in den Theatern der Region Text: Wilfried Hippen
„Pünktchen und Anton“, Foto: Jörg Landsberg
geschrieben hat es der portugiesische Autor Piraten & Co“ wird die Möwe Moni mit ihTiago Rodrigues. Die Inszenierung von Mar- ren Freunden Wolle und Pauline auf eine tin Grünheit ist für Kinder im Alter ab 10 Reise über die sieben Weltmeere auf breJahre geeignet und zeigt, wie sich ein neun- chen. Dazu spielt das Orchester unter der jähriges Mädchen die chaotisch scheinende Leitung von Jinie Ka Stücke, zu denen sich Welt von heute erklärt. Sie sammelt Defini- Komponisten über Jahrhunderte durch das tionen sowie Geräusche und bei ihrer SpuMeer inspirieren ließen. rensuche begegnet sie einer Handvoll von skurrilen Menschen wie einem desillusioDas Stadttheater Bremerhaven folgt dem nierten Bankangestellten, Anton Tschechow Trend, Stoffe als Weihnachtstücke zu adapund dem PremierminisEltern gehen mit ihren Kindern in Stücke, die sie ter Portugals. selber als Kinder schon im Theater gesehen haben. Begleitet wird sie dabei von ihrem selbstmordgefährdetieren, die durch das Fernsehen schon beten Teddybären, den sie Judy Garland nennt. kannt sind. In diesem Jahr ist „Der kleine Premiere: 21. November, 16 Uhr. Ritter Trenk“ (Premiere am 24. November) dran. Die Kinderbücher von Kirsten Boie Die Bremer Philharmoniker veranstalwurden vom Kinderkanal KIKA als Zeiten regelmäßig Konzerte für Familien und chentrickserie produziert, die auf ein ZielKinder im Alter von 4 bis 10 Jahren, und publikum von noch sehr jungen Kindern dabei gibt es auch immer einen vorweihzugeschnitten ist. Erzählt wird von dem nachtlichen Termin, der diesmal auf den Bauernjungen Trenk Tausendschlag, der 13. Dezember (11 Uhr) gelegt wurde. Ununbedingt Ritter werden will und diesen ter dem Titel „Auf hoher See – Seefahrer, Traum mit viel List und Witz verwirklicht.
THEATER Weihnachtsmärchen
„Die Hausschnecke“
Mindestens ein Theater der Region besinnt sich in jedem Jahr bei der Wahl eines Weihnachtstücks auf Astrid Lindgren. Zwei Jahre nach dem Theater Bremen traut sich diesmal das Oldenburgische Staatstheater an „Die Brüder Löwenherz“ (Premiere 22. November). Dies ist ein Wagnis, weil die Geschichte kein im Weihnachtstück obligatorisches frohes Ende bietet, sondern von Krankheit und Sterben handelt. Jonathan tröstet darin seinen todkranken kleinen Bruder Karl, indem er für ihn die paradiesische Märchenwelt Nangijala erfindet.
Auch das kleine, unabhängige Oldenburger Theater Wrede bietet zwei Produktionen für Kinder. Mit „Die Hausschnecke“ gibt’s ein Stück für die ganz jungen Zuschauer im Alter von 2 bis 5 Jahren. In ihrem „klingenden Bilderbuch“, das auf einem Gedicht von Christian Morgenstern basiert, erkunden eine Tänzerin und ein Musiker die fantastische Welt der Titelheldin. „Der Luftballonverkäufer“ ist für Kinder zwischen 3 und 8 Jahren geeignet. Erzählt eine kleine poetische Geschichte darüber, was aus den weggeflogenen Luftballons wird.
Als konventionelle Alternative wird den Oldenburger Kindern ab 9 Jahren auch eine Inszenierung des Märchens „Aschenputtel“ in hoch- und niederdeutscher Sprache geboten. Mit „Hänsel und Gretel“ (Premiere 6. Dezember) wird am Staatstheater zudem die Oper von Engelbert Humperdinck aufgeführt. Und zwar mit der Altersempfehlung „ab 6 Jahre“, obwohl die Musik den Ofen der Knusperhexe besonders gruselig lodern lässt (siehe Beitrag auf Seite 12).
Auf eine sichere Karte setzt dagegen „Niedersachsens größtes Privattheater“ in Weyhe. Auch dort steht das klassische Märchen „Aschenputtel“ auf dem Programm. Versprochen wird eine „freche Neufassung mit vielen extra für diese Bearbeitung geschriebenen Songs.“ Märchenhaft geht es auch im Bremer Schnürschuh-Theater zu. Gespielt wird „Der Froschkönig“, Premiere ist am 21. November (16 Uhr).
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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
Opernpremieren
„Peter Grimes“, Foto: Jörg Landsberg
Theater Bremen „Peter Grimes“ Peter Grimes ist ein Außenseiter, dem es nicht gelingt, irgendeine Kommunikation zu den Mitbewohnern seines Dorfes herzustellen. Und weil der Fischer so eigenartig ist, steht er zweimal unter Verdacht, seine Lehrlinge ermordet zu haben. In der 1945 uraufgeführten Oper von Benjamin Britten wird nicht gesagt, ob das stimmt, aber der drohenden Lynchjustiz kann Grimes nur entgehen, in dem er sich umbringt – draußen auf dem Meer lässt er sein Boot absichtlich kentern.
über zwei Stockwerke. Unwirkliche Geister allesamt: Ned Keene, der Drogen verteilt, ist eine Commedia dell’Arte-Figur, die Gerüchte streuende Mrs. Sedley rast zwischen den Dörflern herum, der Grimes zugetane alte Kapitän Balstrode ereifert sich zusammenhanglos.
Auch die weiteren Figuren werden mit parodistischer Komik und Absurdität versehen. Dieser Ansatz wird kongenial unterstützt durch den Bühnenauf bau (Anna Rudolph und Dominik Steinmann) und die Der erstmals in Bremen arbeitende Regis- überzeugend weiterführenden Videos von seur Marco Storman setzt das Geschehen Max Görgen und Roman Kuskowski. Übernicht pittoresk-düster in Szene, abstrahiert ragend auch das Philharmonische Orcheses jedoch mit Hilfe des Bühnenbilds und ter unter Markus Poschner. der eher marionettenhaft wirkenden Dorfbewohner. Ein überstarker Effekt, der noch Am stärksten wirkt die Vervierfachung des dadurch gesteigert wird, dass alles aus der Jungen. Die geheimnisvoll lächelnden KnaPerspektive von Grimes erzählt wird, der ben scheinen Grimes’ Gewissen zu sein. beherrscht wird durch seine bedrohlichen Als der Fischer (Will Hartmann mit allen Ängste vor dieser Gesellschaft, die ihm stimmlichen Facetten ausgestattet), seinen albtraumartig zusetzt. letzten großen Verzweiflungsmonolog singt, ist ein greller Spot ins Publikum gerichtet: So tragen die Dorf bewohner eine Art InWir sind mitschuldig an seinem Tod. Ein ternatskleidung und haben grell-weiße Ge- exzellenter Einstand in die Spielzeit! – Die sichter und Haare, so spricht Grimes gar nächsten Vorstellungen 18. und 26. Novemnicht wirklich mit der Frau, die er eigentber, 20. Dezember und 4. Februar. lich liebt, aber auch das nicht ausleben Ute Schalz-Laurenze kann. Ihr Dialog entwickelt sich vielmehr
THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren
„Rigoletto“, Foto: Jörg Landsberg
„Anything Goes“, Foto: Heiko Sandelmann
Theater Bremen „Rigoletto“ Michael Talke, derzeit einer der interessantesten Regisseure, setzt Verdis düstere Geschichte um den Herrscher, der jede Frau verführt, die ihm gefällt, und dessen buckligen Hofnarren Rigoletto fabelhaft in Szene. Er spürte erfolgreich nach dem, was diese obskure Melange aus Sex, Macht, Liebe und Intrige noch mit der heutigen Gesellschaft zu tun hat. Talke verwandelt alle Personen in Masken, die ichsüchtig einer Schimäre hinterherlaufen. Diese Sichtweise hat nichts von kulinarischer Oper, funktionierte aber auch so exzellent, weil Barbara Steiner (Bühne) und Regine Standfuss (Kostüme) das Regiekonzept kongenial umsetzten. Sie ließen sich von Komik- und Filmfiguren aus der Horrorszene und Bildmaterial aus Märchenbüchern des späten 19. Jahrhunderts inspirieren und schufen eine Guckkastenbühne, in der die Personen wie von einer Mechanik angetrieben funktionieren. Mitleid ist diesem virtuosen Theaterkosmos, in dem der Herzog alles verspricht und nichts halten muss, fremd. Bei ihm läuft alles nach dem gleichen Schema ab. Nach jeder Befriedigung, die keine sein wird, erwächst der Wunsch nach etwas Neuem. Das hat etwas von Pornographie!
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Stadttheater Bremerhaven „Anything Goes“ Rigolettos Vaterliebe für seine Tochter erweist sich bei näherer Überlegung als Affenliebe. Gilda mag das spüren, aber auch sie läuft einem Trugbild hinterher. Und die Musik? Sollte es in dieser trostlosen Welt noch so etwas wie Katharsis geben, kann diese nur über die Musik kommen. Und so wurde diese Inszenierung, pathetisch formuliert, auch eine Legitimation für dieses merkwürdige Konstrukt Oper. Wenn aus diesen agierenden Masken noch etwas aus dem Inneren herauskommt, dann ist es der Gesang. Der Erfolg der Konzeption von Michael Talke begründet sich letztendlich auch durch die famosen Sänger. Das fabelhafte Ensemble um Claudio Otelli (Rigoletto), Hyojong Kim (Herzog) und Marysol Schalit (Gilda) und der Chor schafften bewundernswert den Spagat zwischen affektierter vokaler Intensität und analytischem Schauspiel. Clemens Heil leitete die leider stellenweise etwas behäbig agierenden Bremer Philharmoniker mit souveräner Umsicht. – Die nächsten Vorstellungen: 17., 19., 27. und 29. November; 12., 23., 25. und 31. Dezember. Michael Pitz-Grewenig
Traditionsgemäß eröffnet das Stadttheater Bremerhaven die Spielzeit mit einem Erfolg versprechenden Musical. Und wieder gelang ein guter Griff, nämlich mit Cole Porters swingendem „Anything Goes“ in der sehenswerten Inszenierung von Nico Rabenald. Ausstatter Martin Breitenfellner setzt ein halbes Schiff mit Unter- und Oberdeck und mächtigem Schornstein auf die Drehbühne. Stufen zwischen den Decks fungieren als Showtreppen für Auf- und Abgänge. Diese Kulisse bietet reichlich Spielraum für skurrile Geschichten und absurde Verwicklungen: Priester trifft auf Nachtclubsängerin, englischer Lord auf neureiche Amerikanerinnen. Rabenald arbeitet die Charaktere punktgenau heraus. Sprachliche Komik, Slapstick und beschwingte Tanznummern halten das Tempo hoch. Herausragend aus dem rundum großartigen Ensemble: Dorothea Maria Müller als sexy Clubsängerin und Laienpredigerin. Ihre starken Auftritte gehören zu den Höhepunkten der Inszenierung. Viel Beifall für einen unbeschwerten Abend und das unter Ido Arad swingende Philharmonische Orchester. – Weitere Vorstellungen: 4., 11., 30. und 31. Dezember. Karin Hiller
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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
Opernpremieren
„Manon Lescaut“, Foto: Stephan Walzl
Oldenburgisches Staatstheater „Manon Lescaut“ Als Mezzo mit einer Präferenz für Hosenrollen kam Nadja Stefanoff 2007 ans Theater Bremen, als jugendlich-dramatischer Sopran ging sie 2014 ans Staatstheater Mainz. Im Staatstheater Oldenburg gab es nun ein Wiedersehen mit der Sängerin, die den Fachwechsel geschickt gemeistert hat. In der Titelpartie von Puccinis „Manon Lescaut“ führte sie ihre unverkennbar timbrierte, glutvolle Stimme weitgehend gekonnt bis in die hohe Lage, fand zwischen leuchtendem Piano und fast hochdramatischem Auftrumpfen eine breite Ausdrucksskala.
Oldenburgisches Staatstheater „Xerxes“
Wer kennt es nicht, das berühmte „Largo“ aus dem „Xerxes“ Georg Friedrich Händel? Es dürfte eines der meistgespielten Stücke bei Beerdigungen sein. Traurige Gedanken kamen bei der aktuellen, liebenswert-inspirierten Oldenburger „Xerxes“-Inszenierung jedoch nicht auf. Ganz im Gegenteil Die elegant gekleidete Manon passte kaum – die Handlung wurde so munter und vergnüglich bis zum glücklichen Ende abgein das graue Wartehallen-Umfeld. Diese Frau lässt sich selbst in Kriegszeiten nicht wickelt, dass man gutgelaunt aus der Vorstellung entlassen wurde. einfach so ins Kloster schicken wie in der Oper gewollt. Attraktiv und selbstbewusst Regisseur Jakob Peters-Messer und Difindet sie Des Grieux‘ Annäherungsversuch vermutlich „ganz süß“ und lässt sich rigent Jörg Halubek haben das Werk alPaulo Ferreira konnte sich als Des Grieux lerdings auch auf zweieinhalb Stunden auf das Spiel mit der Liebe und der Flucht neben dieser starken Bühnenpersönlichgekürzt. Und das war gut so, denn die Genach Paris ein. keit sehr gut behaupten, sein Tenor besitzt fühlsäußerungen der Personen beschränGlanz und Kraft für die expressiven MoEin Baustellenzaun soll in Oldenburg aus- ken sich, in schönem Wechsel, auf tieftraumente. Daniel Moon (Lescaut) gefiel mit reichen, um Menschen auszugrenzen und rige Klagen oder zornige Wutausbrüche. gut geschultem Bariton. Generalmusikim vierten Akt vor Manons Tod so etwas direktor Roger Epple eröffnete seine letzDie Inszenierung von Peters-Messer ist von wie Endzeitstimmung zu erzeugen. Dank te Spielzeit in Oldenburg so, wie man es zu der wandlungsfähigen Nadja Stefanoff bezaubernder Leichtigkeit geprägt – mit eischätzen gelernt hatte: Das Staatsorchester nimmt die Handlung zumindest gegen ner Personenführung, die auch Ironie einspielte konzentriert und mit einem Gespür Ende an Tempo und Drama zu, sodass man schließt. Ein großer Wurf sind das liebensfür die besonderen Momente der Partitur. das Theater aufgewühlt verlassen konnte. werte Bühnenbild und die farbenfrohen Kostüme von Markus Erik Meyer: eine bun– Die nächsten Vorstellungen: 8., 15. und Die Inszenierung von Peter Hailer in der te Märchenwelt aus Pappmaché mit gemal19. Dezember, 7. Januar. Ausstattung von Martin Fischer fiel dage- Markus Wilks ten Blumen, Vögeln und orientalischen Orgen recht blass aus. Schon das erste Bild, namenten. Herrlich die Meereswellen oder eine trostlose Bahnhofshalle, passte nicht die „bedrohlichen“ Gewitterwolken. Ausso recht zum Glanz der Musik. Wir befinstattung und Regiekonzept verschmolzen den uns hier in unruhigen Zeiten (Polizishier zu einer glücklichen Einheit. Ein „Xerten/Soldaten unter den Bürgern) und laut xes“ zum Liebhaben! Programmheft träumen Menschen „von Freiheit und einer besseren Zukunft.“ Wer dabei an Flüchtlingsdramen und existenzielle menschliche Bedrohungen denkt, sah sich getäuscht, denn in Oldenburg ging es eher reserviert zu.
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Dirigent Jörg Halubek hat große Erfahrung mit Barockmusik. Das war dem Spiel des halb aus dem Graben hochgefahrenen Oldenburgischen Staatsorchesters deutlich anzuhören, das teilweise auf historischen Instrumenten spielte. So gelang eine anregende, kurzweilige Wiedergabe, die mit flexiblem Klang dem Werk sehr gerecht wurde.
„Xerxes“, Foto: Stephan Walzl
Neben der prachtvollen Yulia Sokolik als Xerxes bewährten sich auch die anderen Ensemblemitglieder, allen voran Nina Bernsteiner, die mit kraftvollem, rundem Sopran als Romilda ihre gesamte Gefühlspalette überzeugend ausspielte. Arsamene wurde von Leandro Marziotte mit beweglichem Countertenor gestaltet, Dana Marbach war die intrigante Atalanta, Hagar Sharvit die klug abwartende Amastre. Ariodate war bei Tomasz Wija bestens aufgehoben, Aarne Pelkonen durfte sich sogar in eine gärtnernde „komische Alte“ verwandeln. Fazit: Eine unterhaltsame, auf ganzer Linie gelungene Produktion! – Die nächsten Vorstellungen: 18. und 21. November. Wolfgang Denker
Näher dran. An besonderen Momenten, großen und kleinen Ereignissen. An allem, was die Menschen in unserer Region bewegt. Denn wir fördern Kunst und Kultur in ihrer ganzen Vielfalt. Unsere Nähe bringt Sie weiter.
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schauspielpremieren
Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region
Foto: Marianne Menke
bremer shakespeare company Doktor Faustus Der Abend beginnt lyrisch und beinahe verhalten: Stephen Sondheims „Send in the clowns“ ist gewissermaßen die Begleitmusik für die Parade der Clowns. Sieben sind es – inklusive der fabelhaften Geräuschemacherin Maria Hinze –, die aufmarschieren und Christopher Marlowes „Doktor Faustus“ spielen, und zwar, wie es im Untertitel heißt, als „eine clowneske Tragödie mit Musik“. Regisseurin Johanna Schall und ihre Spieler haben daraus einen turbulenten Spaß gemacht, in dem die Geschwindigkeit der Commedia dell’arte, Slapstick-Momente, Black-out-Gags, akrobatische Leistungen und erotische Anspielungen nur so miteinander wetteifern. Funktioniert das bei einem Stück, das den existentiellen Urgrund der menschlichen Wünsche und Ängste thematisiert? Denn schließlich geht es bei Marlowes „Doktor Faustus“ um nicht weniger als die Frage nach Gott, um die Angst vor dem Tod und um den Wunsch nach übergroßer Macht.
geboren.“ Wollten uns das Ensemble und die Regisseurin mit „unendlichem Spaß“ (frei nach David Forster Wallace) überfüttern, damit wir uns selbst erkennen? Wenn dies das Ziel war, so ist die Übung gelungen, denn der Abend strotzt nur so von Einfällen. Die grotesken Gestalten, die Marlowe für die Nebenhandlung ersonnen hat, treiben es wahrhaft bunt: Erik Roßbander gibt eine schräge Tunte, Peter Lüchinger darf kein Wort sagen, sondern nur hupen wie einst Harpo Marx. Theresa Rose und Tobias Dürr sind mal Engel und Teufel, mal Kaiser, mal Dschingis Khan.
Nur Petra-Janina Schultz, die zu einem weiblichen und sehr verführerischen Mephistopheles mutiert ist, und Markus Seuß als Faustus stehen in gewisser Weise außerhalb des gigantischen Trubels, der da über die Bühne tobt, selbst wenn auch sie Artistisches zu leisten haben. Das Ringen des Faustus um Erkenntnis und sein Wunsch nach der Macht rücken in dem ganzen Trubel in den Hintergrund. Umso Der Narr hat die Aufgabe, der Gesellschaft brachialer und überraschender bricht zum den Spiegel vorzuhalten, oder wie es Hen- Schluss das Tragische doch herein. – Die ry Miller ausgedrückt hat: „Der Clown nächsten Vorstellungen: 19. und 29. Nolehrt uns, wie wir über uns selbst lachen vember; 12., 17. und 30. Dezember. sollen. Und dieses Lachen wird aus Tränen Christian Emigholz
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Schauspielrätsel (mpg) Auf den Brettern, die die Welt bebe deuten sollen, agieren häufig couragierte Frauen, die oft zu rasenden Furien werden. Unsere Hauptfigur, deren Name zugleich auch der Titel des gesuchten Dramas ist, rettet – oberflächlich betrachtet – selbstlos ihr Volk, indem sie den feindlichen FeldFeld herrn, der ihre Stadt belagert, erst verführt und dann enthauptet. Nicht unwichtig ist der Hinweis, dass sie den Unglückseligen mit dessen eigenem Schwert tötet. Waffen haben eben nichts im Schlafzimmer verloverlo ren. Aber unsere Heldin hat auch leichtes Spiel. Der Feldherr liebt, wie „echte HauHau degen“ so sind, eigentlich alle Frauen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ihm sein Trieb zum Verhängnis wurde. Aber unsere Titelfigur ist auch nicht ohne. Sie ist das, was man heute Sex-Symbol nennen würde. Der Impuls zur Tat entsprang wahrscheinlich eher egoistischen Gründen. Das ist unserer Heldin auch irgendwie bewusst und sie möchte ihre Tat durch eine höhere Instanz legitimieren, indem sie darum fleht, dass Gott ihr Auftraggeber sein möge.
Fotos: Knut Klaßen
Theater Bremen „Gift. Eine Ehegeschichte“ Es zählt zu den beglückenden Momenten eines Theaterbesuchs, wenn die eigenen Erwartungen weit übertroffen werden. Mit einer beinahe unauffälligen, am Ende jedoch überwältigenden Inszenierung für nur zwei Personen, die auf der verwinkelten Hinterbühne des Bremer Opernhauses stattfindet, gelingt dem Bremer Schauspiel ein solches Überraschungsmoment. Das Stück heißt „Gift. Eine Ehegeschichte“, geschrieben von der holländischen Autorin Lot Vekemans. Die Handlung könnte kaum tiefer einschneiden: Ein geschiedenes Ehepaar trifft sich einige Jahre nach dem Tod des gemeinsamen Kindes auf dem Friedhof. Das Grab des Kindes soll umgebettet werden. Die Eltern, die längst mit ihrem Schmerz ein großes Stück weiter durchs Leben gehen mussten, kommen einander wieder ein wenig näher – doch nichts lässt sich beschönigen. Der Schmerz in ihren Herzen lässt sich nicht verleugnen. Tiefe Trauer, unaussprechbares Leid und keine Aussicht auf einen glücklichen Ausgang kündigt diese Geschichte also an – und dennoch fesselt und überwältigt der Theaterabend, den der Regisseur Samuel Weiss mit den Schauspielern Susanne Schrader und Frank Seppler aus dem Stoff
entwickelt hat. Beim Erleben dieser 90-minütigen Begegnung möchte meinen, Weiss inszeniere gar nicht, er lässt vielmehr geschehen. Und dies mit höchster menschlicher Präzision. Nichts wirkt im Spiel von Schrader und Seppler aufgesetzt oder gar gekünstelt. Beide beherrschen die Kunst der Darstellung von psychologisch stimmigen und dabei höchst vielfältigen menschlichen Verhaltensformen. Zwei sehr reale Menschen erleben wir; ungeschminkt, als handele es sich um tatsächliche Bekannte aus dem eigenen Leben. Und wenn an einer Stelle das unterdrückte Leid beispielsweise aus der von Susanne Schrader verkörperten Frau herausbricht, dann trifft das Gewicht der Emotionen auch jeden Zuschauer in direkter Weise. Solche Momente von Katharsis erlebt man selten. Doch am Ende bleibt beim Besucher kein Gefühl von Niedergeschlagenheit zurück. Im Gegenteil, wenn das Theater so unverstellt auf tiefe Gefühle setzt, beweist es seine größte Kraft. – Die nächsten Vorstellungen: 5. und 21. Dezember. Sven Garbade
Die Geschichte der nicht unumstrittenen Heldin entstammt einem apokryphen Buch des Alten Testaments, das nicht in den jüdischen Kanon aufgenommen wurde, aber von katholischen und orthodoxen Christen mit Ausnahme der Protestanten als Teil der Bibel anerkannt wird. Der Autor des Dramas war 26 Jahre alt, als er dieses Stück verfasste, das voller Widersprüche ist. Die Uraufführung war im Jahre 1840. Wie lautet der Titel des Dramas, bei dem es sich um einen Mix aus Stolz, Leidenschaft und Historie handelt? Wie heißt der Autor? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Dezember 2015 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www.rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bremer Schauspiel. Die Lösung aus foyer 111 lautet „Woyzeck“ von Georg Büchner. Gewonnen haben: Rolf Brooksiek, Wardenburg Dr. Ursula Klingmüller-Athing, Bremen Heide Kramer, Oldenburg Knut Marthiens, Bremen Charlotte Werner, Ottersberg
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Gefeierter „Rigoletto“ Fotos: Birte Ahlers Mit großem Beifall wurde die Inszenierung der Verdi-Oper „Rigoletto“ im Theater am Bremer Goetheplatz aufgenommen (siehe auch Seite 17). Regisseur Michael Talke setzte das „Melodrama“ exzellent in Szene.
Katja Pietsch, Tom Lehnhard, Ulla Hamann
Alexander Hauer , Tine Klier
Dr. Frauke von der Haar, Dr. Isabel Bataller Bautista, Norbert Kölle
Michael Hembold, Prof. Dr. Herbert Grüner
Alexia Sieling, Renate Steffens, Dr. Brigitte Carsten Real, Sieling, Dr. Horst Barbara RealWolf-Albert, Prof. Thomas Albert
Premierengäste
menschen im foyer
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Gisela Börgerding, Lisa Börgerding, Prof.Michael Börgerding, Anton Ebbesmeier
Susanne Gerlach, Dr. Christine Backhaus, Annemarie Struß-von Poellnitz, Christoph Weiss
Hildegard Christiansen Fon 0421 - 25 57 35 Oberneulander Heerstraße 26 - 28 28355 Bremen Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr Sa. 10.00 - 13.30 Uhr Timo Poppe (swb) und Gattin Premierengäste
Premierengäste
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MUSIK Ensemble „Weser-Renaissance“
Das Ensemble „Weser-Renaissance“ führt in vier Konzerten Werke von Leopold I. auf Text: Ute Schalz-Laurenze
Kaiserliche Melodien A
ls der Habsburger Kaiser Leopold I. 1666 in Wien Maria Teresa von Spanien heiratete, wurde das Fest mit heute unvorstellbarem Aufwand ausgerichtet. Von in der Luft schwebenden Pferdeballetten bis zum Feuerwerk mit den Namen des Brautpaares und musikalischen Prachtaufführungen ist die Rede. 60.000 Gulden hat der musikbegeisterte, selbst komponierende Leopold jährlich nur für seine angestellten Musiker ausgegeben – das entspricht einer Kaufkraft von 10,8 Millionen Euro. Nicht schlecht. Leopold I. lebte von 1640-1705, musste schon im Alter von 14 Jahren den Thron besteigen und amtierte 47 Jahre lang als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches sowie König von Ungarn, Böhmen, Kroatien und Slawonien. Aber er hatte nur ein einziges Interesse: die schönen Künste und insbesondere die Musik. Über 160 Werke hat er komponiert, darunter Opern, Serenaden und Kantaten. Vom Hof wurde das vertuscht, es war eher peinlich, dass Leopold so unvollkommen seiner „Kaiserarbeit“ nachging. Jetzt ist der Bremer Kantor Jörg Jacobi auf die kaiserliche Musik gestoßen. Und der Fachmann für die Musik des 17. Jahrhunderts, Manfred Cordes, und sein Ensemble
„Weser-Renaissance“ griffen zu: In vier Konzerten wird die Musik des Herrschers aufgeführt. „Sie ist“, so Cordes, „pompös, groß besetzt, folgt venezianischen Vorbildern wie Monteverdi und Gabrieli“ und „vollkommen italienisch.“ Auch Jörg Jacobi ist der Meinung, dass die Musik in der Tradition von Cavalli und Antonio Cesti – dessen „Il Pomo d‘oro“ zu Leopolds Hochzeit aufgeführt wurde – zu Unrecht vergessen wurde: „Er hat einen kraftvollen Personalstil, überrascht durch ganz eigene harmonische Wendungen und geht immer ganz schnell ins Moll.“ Durchreisende Diplomaten berichten von „sehr traurigen Melodien“ und einem Kaiser, der „Musik sehr gut versteht.“
Die Termine Vespro solemne Festkonzert zum Leopoldstag. 19. November (20 h), Unser Lieben Frauen Kirche, Bremen Orfeo y Euridice Intermezzi und Serenaden. 14. Januar (20 h), Unser Lieben Frauen Kirche, Bremen Missa pro Defunctis Totenmesse für die Kaiserin. 10. März (20 h), Kulturkirche St. Stephani, Bremen Il Sacrifizio d’Abramo Oratorium. 21. April (20 h), Unser Lieben Frauen Kirche, Bremen
musik Das Tetzlaff-Quartett
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Mit Bremen verbunden Das Tetzlaff-Quartett und seine Vorliebe für „Schwellenwerke“ Text: Michael Pitz-Grewenig
Elisabeth Kufferath, Christian Tetzlaff, Tanja Tetzlaff, Hanna Weinmeister
I
hre gemeinsame Leidenschaft für Kammermusik führte sie zusammen. 1994 gründeten Christian Tetzlaff (Violine), Elisabeth Kufferath (Violine), Hanna Weinmeister (Viola) und Tanja Tetzlaff (Violoncello) das Tetzlaff-Quartett, das sich seither zu einem der weltweit gefragtesten Ensembles entwickelt hat. Nun gibt es derzeit zahlreiche gute Streichquartette. Was macht also den besonderen Wert dieses Ensembles aus? Es ist die Vorliebe für „Schwellenwerke“, also von Musik, die gewissermaßen neue Entwicklungsstufen markiert. Dabei resultiert das Reizvolle, Erkenntniserhellende weniger aus der Auswahl der Werke, als vielmehr aus deren kluger Kombination. Das zeigt sich etwa in der Aufnahme der Streichquartette von Mendelssohn und Berg, für die es in diesem Jahr den begehrten Preis „Diapason d’Or“ gab. Und die aktuelle CD mit Musik von Schubert und Haydn, die im Sendesaal Bremen aufge-
nommen wurde, dürfte ebenfalls preisver- raus entstand nach der Rettung des Gedächtig sein, wie man nach dem spektaku- bäudes die Idee unserer Kammermusikreilären Konzert im September vermuten darf. he ‚Residenz@sendesaal’. Dafür laden wir als Kuratoren Ensembles von geschätzÜberhaupt: Bremen. Die vier Musiker sind ten und befreundeten Musikern ein und spielen teilweise selber mit. Das ergibt eihierzulande nicht nur aufgrund zahlne schöne Mischung aus international bereicher Konzerte bekannt, sondern der rühmten ‚Stars’ und den tollen Musikern, Stadt eng verbunden. Tanja Tetzlaff, Sodie in Bremen leben und arbeiten.“ locellistin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, wohnt seit Jahren hier Eine direkte Verbindung nach Bremen hat und meint: „Ich lebe und arbeite wahnauch Elisabeth Kufferath, deren Nachname sinnig gerne in Bremen, gerade mit Kindern ist es eine ideale Stadt, nicht zu groß, viele Bremer Musikliebhaber aufhorchen lässt. Denn ihr Onkel, Professor Hans-Wilman ist schnell in der Natur. Und die Mischung aus Entspannung und kulturellem helm Kufferath, gehörte über Jahrzehnte als Solocellist zum Ensemble der Bremer Anspruch gefällt mir auch sehr gut.“ Philharmoniker. Akademischen Aufgaben kommt mittlerweile auch seine NichTanja Tetzlaff setzt sich aktiv dafür ein, dass das musikalische Angebot in Bremen te nach: Elisabeth Kufferath lehrt seit 2009 attraktiv bleibt. Als vor einigen Jahren zur als Professorin für Violine an der HochDebatte stand, den Sendesaal Bremen ab- schule für Musik und Theater in Hannover und ist diese Saison Artist-in-Residence an zureißen, gab sie gemeinsam mit ihrem der Auckland University in Neuseeland. Ehemann, dem Geiger Florian Donderer, und anderen Bremer Musikern Benefizkonzerte, um den Saal zu erhalten. „Da-
Der Schlüssel zum Weinkeller. Ein exklusives Geschenk, versilbert, edle Verarbeitung und sehr bremisch. Neben vielen anderen Bremensien und Präsenten erhältlich im 7-Faulen-Laden der Böttcherstraße. Telefon 0421-3388227 www.boettcherstrasse.de
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MUSIK Konzerttipps
tipps
„Vivaldi 3.0“
Weihnachtsmänner
Magischer Feuervogel
(red) Ungewohnte Klanghorizonte eröfferöff nen, die Grenzen zwischen „E“- und „U“Musik aufheben, Neues im Bekannten entdecken – das hat der deutsch-britische Komponist Max Richter mit „Vivaldi ReRe composed“ realisiert. Richter nahm sich Vivaldis berühmten Klassiker „Die vier Jahreszeiten“ vor, setzte die Partitur neu zusammen und mischte sie auf. Zudem wurden die bekannten Motive mit uneruner warteten Sounds überblendet.
(hip) In der Ex-DDR hießen Sargtischlereien tatsächlich „VEB Erdmöbel“ und Weihnachtsengel wurden, gar nicht so selten, „Jahresendzeitfiguren“ genannt. Durch beide „Wortschöpfungen“ hat sich eine Band aus Münster, die in den 90er Jahren als „The Coffins“ (also „Die Särge“) englischsprachige Popmusik machte, inspirieren lassen. Umbenannt in „Erdmöbel“ spielt sie inzwischen ironisch-melancholische Songs
(kh) Erfahrungsgemäß ist der Altersdurchschnitt in Bremerhavens Sinfoniekonzerten hoch. Das möchte GMD Marc Niemann (Foto) ändern, weshalb er die Reihe „Abenteuer Klassik“ für Kinder ab 5 Jahre und jung gebliebene Erwachsene eingeführt hat. Parallel zu den Sinfoniekonzerten präsentiert das Philharmonische Orchester von Niemann altersgerecht erklärte Konzertausschnitte, dazu werden Soloinstrumente vorgestellt.
So entstand eine Art „Vier Jahreszeiten 3.0“, die am 11. Dezember (20 Uhr) in der Bremer Glocke zu hören sind. Es spielt das Orchester „l‘arte del mondo“, das durch den Weltklasse-Geiger Daniel Hope verstärkt wird. „Mir hat das Projekt um eines der heiligsten Stücke der Musikgeschichte, diese radikale ‚Tour de France’ für einen Sologeiger, unglaublich viel Freude bereitet“, sagt der in Wien lebende Brite. „Die Bearbeitung von Max Richter hat mein Gehör neu gefordert und mir gleichzeitig wieder Appetit auf den ‚Original-Vivaldi’ gemacht.“ Achtung: foyer verlost für die Veranstaltung 3 x 2 Eintrittskarten unter den Anrufern, die sich am 23. November 2015 zwischen 10 und 10.15 Uhr unter der Telefonnummer 04 21 - 126 63 mit dem Kennwort „Daniel Hope“ melden.
Seit 2007 nehmen die Musiker alle Jahre wieder ein Weihnachtslied auf. Dies begann mit ihrer Parodie auf Whams „Last Christmas“ unter dem Titel„Weihnachten ist mir doch egal“, danach wurden ihre Songs „Lametta“ und „Ding Ding Dong“ zu alternativen Hits.
Die Verbindung von Musik und phantastischer Geschichte im Konzert „Der magische Feuervogel – ein musikalisches Märchen“ bietet sich besonders für ein jüngeres Publikum an. Das Märchen vom Prinzen Iwan, der den gefangenen Feuervogel aus dem Garten des Zauberers Im vergangenen Jahr spielte die Band, Kastschej befreit und dafür eine magische die inzwischen in Köln lebt und dort vor Feder erhält, hat Igor Strawinsky bildhaft einigen Wochen auf der Kundgebung gegen instrumentiert. die rechtsradikalen Hooligans auftrat, dann ein ganzes Weihnachts-Album mit Flirrende Klänge imitieren die Bewegungen dem passenden Titel „Geschenk“ ein. So des Feuervogels, wiederkehrende Motive können sie nun ein ganzes Konzert lang begleiten die Personen, ein dramatischer, eigene Weihnachtlieder singen, wobei auch lebhafter Rhythmus erzeugt Spannung. Ob in diesem Jahr ein neues hinzukommen als erfolgreiches Ballett oder als Begleitmudürfte. „Erdmöbel“-begeisterte Nikoläuse sik für Disneys Zeichentrickfilm „Fantasia und Engelchen dürften sich ihren Auftritt 2000“ – immer entfaltet die Musik des „Feunicht entgehen lassen. ervogel“ seine verzaubernde Wirkung. 11. Dezember, 21 Uhr, 10. Januar, 11 Uhr, Music Hall Worpswede Stadttheater Bremerhaven
musik Konzerttipps
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BREMEN SCHUHE & ACCESSOIRES H E R R E N - & D A M E N A U S S TAT T U N G
Gefühlswelten (che) Wer die sizilianische Sängerin Etta Scollo schon im Konzert – sei es mit großem Orchester, sei es mit kleiner Besetzung – erlebt hat, wird vermutlich längst dem Reiz ihrer sehr flexiblen Stimme erlegen sein, die mal zärtlich klingt, mal das raue süditalienische Timbre zeigt, aber auch fröhlich trällern kann.
Tastenzauberer
(UM) Ins bereits 26. Jahr geht das dreiteilige Festival „Auf schwarzen und weißen Tasten“, das vom Nordwestradio und dem Sendesaal Bremen veranstaltet wird und diesmal mit einer kleinen Besonderheit aufwartet. Denn nach vielen Jahren Pause ist mit Sivan Silver und Gil Garburg wieder ein Klavierduo zu hören. Aus Israel stammend, hat es sich in die absolute Elite des enorme Anforderungen stellenden Genres Diverse sehr gelungene Alben hat die Sängerin und Gitarristin veröffentlicht, die „Klavier-Doppel“ gespielt. Am 9. Januar ist sich häufig mit der sizilianischen Folklore- ein virtuoses Programm mit KompositioTradition auseinandergesetzt haben, nen der Romantik zu hören. darunter eine faszinierende Hommage an die legendäre Volkssängerin Rosa Balistre- Wie so oft sind in dieser Reihe aber auch ri. Aber Etta Scollo kann auch ganz anders, überraschende Newcomer zu erleben: etwa eigenwillige Songs von Tom Waits So wird am 13. Januar der 1986 geborene interpretieren. Russe Denis Kozhukhin sein Bremer Debüt geben, der die russische Klavierschule Dieses Mal hat die Sängerin einen proauf bemerkenswerte Weise in die nächste Generation trägt. minenten Schauspieler an ihrer Seite, nämlich den populären Joachim Król. Thema der beiden ist – wie sollte es anders Das Finale am 16. Januar bestreitet ein sein – die Liebe, genauer gesagt, Liebe auf Künstler, der schon 2011 ein umjubeltes italienisch, und so heißt der Abend „Parla- Konzert im Sendesaal gegeben hat: der mi d’amore“. Król rezitiert Verse und Texte, 1987 geborene deutsche Virtuose Joseph Moog. Von einem Kritiker einmal als Etta Scollo singt die passenden Lieder zu „Schatzgräber mit überirdischer KlavierLiebesleid und -lust dazu, wobei sie von Susanne Paul (Violoncello), Cathrin Pfeifer technik“ bezeichnet, war er 2014 auch mit (Akkordeon) und dem Multiinstrumentaden Bremer Philharmonikern zu erleben. listen Hinrich Dageför begleitet wird. Er präsentiert Werke von Beethoven, Cho17. Januar, 20 Uhr, Glocke Bremen pin, Godowsky und Liszt. Jeweils 20 Uhr, Sendesaal Bremen
C A R L- R O N N I N G - S T R . 9 | 2 8 19 5 B R E M E N T E L E F O N 0 4 2 1- 2 4 2 7 9 10 1 W W W. H A U T O P - S C H U H E . D E
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MUSIK Bremer Philharmoniker
altEs nEuland
Gershwin im Original: Die Bremer Philharmoniker spielen am 14./15. Dezember den „American in Paris“ in Urfassung Text: Boris Hellmers-Spethmann
Helen Schneider, Foto: Anatol Kotte
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elen Schneider muss sich auskennen mit Gershwin. Erstens, natürlich: Sie ist geborene New Yorkerin. Sie ist Pop-Ikone, Musical-Star, singt aber auch Kurt Weill und guten Jazz – und seit langem Gershwin-Songs in allen Facetten. Auch beim 4. Philharmonischen Konzert im Dezember wird sie das in unvergleichlicher Weise tun. Trotzdem: Wenn Helen Schneider dann George Gershwins „American in Paris“ hört, wird sie aufhorchen. Erstmals wird die Urfassung dieses Schlüsselwerks der US-Sinfonik zu hören sein. In den Neujahrskonzerten kommt dann auch die Originalfassung von Gershwins „Cuban Overture“ aufs Podium. „Urfassungen sind immer etwas ganz besonderes, gerade bei Werken, die man oft jahrzehntelang in einer Version gehört und damit fest im Ohr hat“, sagt Christian Kötter-Lixfeld, Intendant der Bremer Philharmoniker. „Plötzlich stellt man fest, dass der Komponist mit sich gerungen hat, dass er mehrere Sichtweisen in sich trug, oft auch über mehrere Lebensabschnitte verteilt, man denke nur an Anton Bruckner.“
Für unseren Musikverlag B-Note ist genau das das Spannende. Er ist spezialisiert auf die Neu- oder Wiederherausgabe von Werken, deren urheberrechtliche Schutzfrist ausgelaufen ist. Das ist eigentlich eine simple Sache: 70 Jahre nach dem Tod eines Komponisten darf jedermann seine Schöpfungen nutzen. Bei Gershwin, der 2008 gemeinfrei wurde, war es wider Erwarten nicht so einfach. Jedes seiner fünf selbst orchestrierten sinfonischen Werke war nach seinem frühem Krebstod verändert worden: „Edited by“, „Revised by“, „Arranged by“ steht bis heute auf den Partituren. Diese Versionen waren für Neuausgaben also nicht zu gebrauchen. Wir begannen die Suche nach den Originalfassungen, sie sollte Jahre dauern. Am Ende war sie nur erfolgreich, weil wir ein Netzwerk aufbauen konnten, in dem jemand jemanden kennt, der jemanden kennt. Schließlich hatten wir Partituren im eigenen Archiv, die selbst die US-Musikwissenschaft schon verloren geglaubt hatte. Vom „American in Paris“ lagen vor uns: Gershwins erste thematische Skizzen, sei-
ne erste Rohfassung für zwei Klaviere, die Handschrift der endgültigen Partitur, die von ihm autorisierte Fassung für Klavier solo und die allererste gedruckte Partitur aus dem Handapparat eines Gershwin-Freundes. Als Sahnehäubchen hatten wir eine historische Tonaufnahme des Werkes zur Verfügung, bei der Gershwin selbst an der Celesta mitwirkte. Die Editionsarbeit war so spannend wie aufschlussreich. Zunächst verglichen wir die Originalquellen mit der heute ausschließlich verbreiteten Fassung. Sie wurde vom Reger-Schüler Frank CampbellWatson, Editor bei „New World Music“, „bearbeitet“. Dabei griff er tief in die musikalische Textur ein. Er veränderte die Instrumentierung ganzer Passagen, stellte dynamische Verläufe auf den Kopf – auch dort, wo er Gershwins Intentionen eigentlich hätte erkennen müssen. Solche Eingriffe sind im heutigen Sinne quellenobjetiver Ausgaben unverzeihlich. Sie sind es auch, weil sogar Gershwins Bruder Ira nach Georges Tod an die Verlage herantrat, um Umarbeitungen zu ver-
musik Bremer Philharmoniker 29 foyer
Dame Evelyn Glennie, Foto: Jim Callaghan
hindern. George habe zeitlebens aus seinen Originalfassungen dirigiert und sei immer „satisfied“ gewesen. Nur einer Veränderung stimmte Gershwin zu: Wenige Tage vor der Premiere des „American“ am 13. Dezember 1928 schlug ihm Dirigent Walter Damrosch verschiedene Kürzungen vor. Sie machten insgesamt 120 Takte aus. Gershwin hatte zwei Jahre lang an seinem „Tone Poem for Orchestra“ gearbeitet, viele seine Freunde waren an der Genese des Werkes beteiligt, zu der bereits Kürzungen gehört hatten. Daher darf vermutet werden, dass Gershwin den meisten Kürzungs-Vorschlägen Damroschs eher aus Respekt vor dem Maestro zugestimmt hat – auch wenn einige der Streichungen durchaus dramaturgischen Sinn ergeben. Die neue Urtext-Ausgabe enthält sämtliche Takte des finalen Partitur-Autographs. Orchester-Intendant Christian Kötter-Lixfeld ist gespannt auf „altes Neuland“: „Wir können davon ausgehen, dass wir beim ‚American in Paris‘ bislang weltweit ei-
ne Fassung gespielt haben, die, vergleicht man sie mit seinen persönlichen Handschriften, erhebliche Abweichungen aufweist. Sie zurückzuführen auf das Original ist unsere Intention und nicht das als gegeben hinzunehmen, was über Jahrzehnte auf der Bühne und im Publikum durch den Zeitgeist einfach hinzugekommen ist. Umso spannender wird dieser neue Blick auf ‚Wohlbekanntes‘, auf neue Noten und Instrumentierungen auch für die Musiker.“ Dass die Bremer Philharmoniker sofort bei unserem Gershwin-Projekt dabei waren, war für den Verlag ein großes Glück. Nun werden wir, Helen Schneider und das Publikum in der Glocke, den „American“ ganz anders hören – und zwar genau so, wie George Gershwin ihn erdacht und aufgeschrieben hat. Und auch wenn die „Cuban Overture“ von den Herausgebern nicht so sehr malträtiert wurde wie der „American“: Auch bei ihr wird der Kenner bei den Neujahrskonzerten am 10., 11. und 12. Januar mit Gastsolistin Dame Evelyn Glennie (Schlagzeug) hören, dass ein echter Gershwin eben doch ein bisschen anders ist.
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KIRCHENMUSIK
Marc Antoine Charpentier
St. Ansgarii Bremen
Text: Ulrich Matyl
WEhmut und hoffnung D
er Herbst mit seinen TotengedenktaTotengedenkta gen und dem Advent – er steht im SpaSpa gat zwischen Wehmut und Hoffnung und verweist in ganz besonderer Weise auf die existentielle Tiefe unseres Daseins. Und wo gelangt diese besser zum Ausdruck als in der Musik. Die Kirchenmusiker füllen diese besondere Zeit mit einem großen Angebot von der Orgel- und Kammermusik bis hin zum großen Oratorium. Dazu gehören zwei außerordentlich ausdrucksvolle Meisterwerke, deren Komponisten bereits in jungen Jahren starben: Mit seinem „Stabat mater“ ließ Giovanni Battista Pergolesi bereits 1736 eines neues, Gefühl und Subjektivität Raum gebendes musikalisches Zeitalter erahnen. Die schlichten, aber mit Chromatik und Dissonanzen durchsetzten Stimmführungen in diesem Werk ergreifen die Menschen bis heute (21. November, 18 Uhr, St. Ansgarii Bremen). Beinahe umgekehrt Wolfgang Amadeus Mozart: Unvollendet wie sein Leben sind auch seine beiden bedeutendsten Kirchenkompositionen, das Requiem und die c-Moll Messe. In diesem teilweise doppel-
chörig gesetzten Werk gelang es ihm, seine eigene Tonsprache in die Oratorientradition Bachs und Händels auf unnachahmliche Weise einzubinden (21. November, 17 Uhr, Andreas-Gemeinde Bremen, Leitung: Rolf Quandt). Aus dem großem Fundus von Weihnachtsoratorien des Barock und der Romantik jenseits des Bachschen Weihnachtsoratoriums kommen nur selten einmal Werke zu Gehör; zu groß ist dessen Dominanz und Beliebtheit. Dabei finden sich wirkliche Perlen darunter. Eine davon ist das „Oratorio in Festum Nativitati Christi“. Geschrieben hat es Carl Heinrich Graun (1704-1754); ein Zeitgenosse Bachs, der in Dresden, Braunschweig und später am Hof Friedrichs II wirkte, für den er vor allem Opern komponierte. Sein Oratorium „Der Tod Jesu“ war damals hochberühmt und galt als sein bestes Werk überhaupt. Aber auch sein Weihnachtsoratorium zählt zu den barocken Meisterwerken, das große handwerkliche Kunst, tiefe Empfindsamkeit und farbige Instrumentierungen zu einem zauberhaften Tongemälde verschmilzt (20. Dezember, 17 Uhr, St.
Johannis-Kirche Bremen-Arbergen, Leitung: Jürgen Marxmeier). Von ganz eigenem Charme ist die französische Weihnachtsmusik. Gleich drei Werke von Marc Antoine Charpentier (1643-1704) erklingen am 20. Dezember (19 Uhr) in der St- Martini-Kirche in Bremen-Lesum unter der Leitung von Hans-Dieter Renken: das „Weihnachtsoratorium“, die „Mitternachtsmesse zu Weihnachten“ und – sein heute wohl berühmtestes Werk – das „Te Deum“. Aber auch Aufführungen der vertrauten Werke wird es geben. Etwa Georg Friedrich Händels „Messias“ am 13. Dezember (19 Uhr) im Bremer St. Petri Dom unter der Leitung von Tobias Gravenhorst. Gleich mehrfach in der Region kommt das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach zur Aufführung: Kantaten I-III (12./13. Dezember, 18 Uhr, St. Lamberti-Kirche Oldenburg, Leitung: Tobias Götting); Kantaten I-III (19. Dezember, 18 Uhr, St. Ansgarii Bremen, Leitung: Kai Niko Henke); Kantaten I, V und VI (28. Dezember, 19 Uhr, Dom zu Verden, Leitung: Tilmann Benfer).
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MUSIK Jazztipps 31 foyer
Fortschritt spüren. Der neue Audi A4.
Text: Christian Emigholz und Wilfried Hippen
Der alte Trommler
Feine Tüfteleien
Ginger Bakers Jazz Confusion
Pablo Held Trio im Sendesaal
Er sah sich immer mehr als Jazzer. Ginger Baker hat zwar mit „Cream“ und „Blind Faith“ Rockgeschichte geschrieben, aber in seinen Soli improvisierte er schon in den 60er Jahren ähnlich frei wie etwa Art BlaBla key. Dass Baker ein schwieriger Typ ist, der sowohl menschlich wie auch künstlerisch meist verbrannte Erde hinter sich lässt, ist nicht erst seit der Dokumentation „Beware of Mr. Baker“ bekannt.
Das Pianotrio ist in jüngerer Zeit in den Vordergrund von Jazz-Erneuerungen gerückt. Der viel zu jung verstorbene schwedische Pianist Esbjörn Svensson brachte es sogar zu einem Jazzmusiker mit Popstar-Image und blieb doch ein nach neuen Sounds Forschender. Michael Wollny setzte mit seinem Trio [em] ebenso neue Maßstäbe.
Um so bemerkenswerter ist es, dass es seine aktuelle Formation nun schon seit drei Jahren gibt. Saxophonist Pee Wee Ellis ist als ehemaliges Mitglied der Bands von James Brown und Jim Morrison an cholerische Chefs gewöhnt, mit Dale Dankworth geht nicht mehr der ursprüngliche Bassist auf Tour. Bemerkenswert an dem Quartett ist, dass es kein Harmonie-Instrument, also Piano oder Gitarre, sondern einen Perkussionisten gibt, nämlich Abbas Dodoo aus Ghana. Baker, der zwölf Jahre lang in Südafrika gelebt hat, bevorzugt einen entspannten Afro-Fusion-Jazz. Auf die Trommelorgien früherer Jahre verzichtet der inzwischen 75-jährige heute weise. Statt dessen spielt er nuanciert und einfallsreich – eben wie ein guter Jazzer. 29. November, 20 Uhr, Kulturetage Oldenburg
In beiden Bands stand der Gedanke eines gleichberechtigten Gruppensounds und einer fein ausgetüftelten Interaktion im Vordergrund. Das gilt auch für das Pablo Held Trio. Der Pianist Pablo Held und seine Mitstreiter Robert Landfermann (Kontrabass) und Jonas Burgwinkel (Schlagzeug) betreiben ihr Trio bereits seit zehn Jahren, kennen sich ohnehin schon vom Studium an der Kölner Musikhochschule. Auch sie legen Wert auf eine gemeinsam erarbeitete Interaktion und die Gleichberechtigung der Instrumente beim Auf bau der Stücke. Die folgen nicht einem festgelegten Prinzip, sondern entstehen im Moment des Spiels, und das pendelt zwischen einem sehr fragilen Herantasten an Klanggebilde und explosiven Passagen, die aber selten das harmonische Gefüge verlassen. Ein Trio mit enormem Potential! 22. Januar, 20 Uhr, Sendesaal Bremen
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KUNST LzO legt Förder-Bilanz vor
Förderbericht „Näher dran“ der Landessparkasse zu Oldenburg listet mehr als 800 Projekte auf
Panamarenko Skulptur am Bremer Flughafen
fliEgEn, forschEn, fEiErn H
elikopter, Raumgleiter, Luftschiffe, Submarines, Raketenrucksäcke – konstruiert von dem belgischen Künstler-Ingenieur Panamarenko, der den uralten Traum vom Fliegen träumt. Die Städtische Galerie Delmenhorst konnte im Sommer 2014 rund 60 seiner phantastischen Entwürfe und Objekte präsentieren. Eine Ausstellung, die weit über die Nordwestregion hinaus für Auf Aufsehen sorgte.
Der Katalog der unterstützten Maßnahmen, nachzulesen auf 105 Seiten im Förderbericht „Näher dran“, zeigt eine enorme Bandbreite auf. Es finden sich – um nur einige Beispiele zu nennen – Hochschul- und wissenschaftliche Projekte, Breitensport für Kinder und Jugendliche, Aktivitäten hinsichtlich eines ressourcensparenden Umgangs mit der Natur oder das Inklusionsprojekt „SchreberKunst“ in Oldenburg.
Besonderen Stellenwert nimmt das KulMöglich wurde sie aufgrund finanzieller tursponsoring ein, hat es sich die LzO Unterstützung durch die Landesspardoch zur Aufgabe gemacht, heimische kasse zu Oldenburg (LzO), die in ihrem Kunst- und Kulturwerte zu fördern und Geschäftsjahr 2014 mehr als 800 Projekte zu erhalten. Aus diesem Grund flossen im Oldenburger Land etwa Förderin den Bereichen Kunst, Besonderen Stellenwert nimmt mittel für die Kultur, Wissenschaft, Renovierung das Kultursponsoring ein ... Soziales, Umwelt und der BenedikSport gefördert hat. Insgesamt 4,7 Millitinerinnenabtei Burg Dinklage, die zu den onen Euro wurden dafür bereitgestellt, wichtigsten Kulturdenkmälern im Oldenerklärt Gerhard Fiand, Vorsitzender des burger Land gehört. 2014 wurde nicht nur Vorstandes der LzO: „Wir fördern gerne die gesamte Nordwand der Burg erneuert, das gesellschaftliche und kulturelle Leben auch die Innenräume aus dem 15. und 16. in der Region, mit der wir als öffentlichJahrhundert erstrahlen wieder in frischem rechtliches Kreditinstitut untrennbar Glanz. verbunden sind.“
Akzente setzte die LzO auch durch die Förderung von Inszenierungen, etwa im Theater „Orlando“ in Rastede oder im Oldenburgischen Staatstheater, sowie durch die Unterstützung publikumswirksamer Veranstaltungen wie dem Cloppenburger Gauklerfest oder dem Kleinkunsttag in Oldenburg. Und auch das Eröffnungskonzert der Niedersächsischen Musiktage mit den Bamberger Symphonikern findet sich auf der Förderliste. Das vielfältige gesellschaftliche Engagement unterstützt die LzO aus den Erträgen ihrer verschiedenen Stiftungen, mit Geldern aus dem Sponsoring-Etat und aus den Überschüssen beim Lotteriespiel „Sparen und Gewinnen“ bei dem von jedem Los ein genau festgelegter Anteil für gemeinnützige Projekte verwendet wird. „Die LzO ist mit ihrem regionalen Geschäftsmodell nachhaltig sehr erfolgreich“, urteilt Gerhard Fiand. „Deshalb ist dieses Engagement elementarer Teil unserer Geschäftspolitik und wird weiter fortgesetzt.“ Im ersten Halbjahr 2015 sind bereits weitere 332 Projekte mit insgesamt 2,7 Millionen Euro finanziell unterstützt worden.
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KUNST Augusteum Oldenburg
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Wiedereröffnung des sanierten und modernisierten Oldenburger Augusteums Text: Katrin Zempel-Bley
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Rainer Stamm mit einem wertvollen Fragment des Passionsaltars aus Krapendorf bei Cloppenburg, der 2014 im Depot des Landesmuseums entdeckt wurde und auch in der Dauerausstellung zu sehen sein wird. Foto: zb
ut ein Jahr lang hatten Handwerker die Hoheit über das denkmalgeschützte Augusteum, wurde an allen Ecken gewerkelt. Doch jetzt besitzt Dr. Rainer Stamm wieder die SchlüsselSchlüssel gewalt über das Anwesen an der OldenOlden burger Elisabethstraße. Der Direktor des Landesmuseums für Kunst und KulturKultur geschichte kann das Gebäude am 1. DeDe zember wiedereröffnen.
matisch gegliederte und farblich gestaltete Räume im Erdgeschoss zeigen die Höhepunkte der religiös geprägten Malerei des Spätmittelalters, der virtuosen Portraitkunst des 16. Jahrhunderts, des niederländischen Goldenen Zeitalters und des europäischen Hoch- und Spätbarocks. Der imposante, 350 Quadratmeter große Galeriesaal im Obergeschoss wird zukünftig für Sonderausstellungen genutzt. Für das zweite Halbjahr 2016 ist eine Präsentation zum 1,68 Millionen Euro wurden investiert, um Thema Expressionismus vorgesehen. das 1867 als erstes Kunstmuseum in Oldenburg eröffnete, dringend sanierungs„Die Sanierung und Modernisierung war und modernisierungsbedürftige Haus insgesamt eine hochkomplexe Angele„auf Vordermann“ zu bringenheit, die sehr gut gelöst wurgen. Das Ergebnis ist be- Das Ergebnis ist de“, findet Stamm und freut sich eindruckend. Der alte beeindruckend. auf völlig neue und eben zeitgeHolzfußboden wurde vom mäße Präsentationsformen: „In Nadelfilz befreit, Kassettendecken entsolch einer Umgebung kommen die Werke fernt, Fenster und Lichttechnik erneuert, aus unserer Sammlung italienischer, niemoderne Klima- und Brandschutztechnik derländischer, französischer und deutinstalliert. „Wegen des mangelhaften Zuscher Malerei vom 15. bis zum 18. Jahrstandes war es uns zuletzt nicht mehr ge- hundert endlich angemessen zur Geltung.“ lungen, bedeutende Bilder oder gar ganze Darunter finden sich Bilder, die Museen in Ausstellungen nach Oldenburg zu holen“, der ganzen Welt interessieren. Etwa „Amor schildert Stamm die nun überwundene und Psyche“ von Bartholomäus Spranger: Misere. Das New Yorker Metropolitan Museum zeigte es im Rahmen einer Ausstellung. Denn für die rund 660 Quadratmeter große Ausstellungsfläche ist auch ein neues Raumkonzept entwickelt worden. Vier the-
KUNST Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg
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Von raf zu Billy Kunsträtsel Bis zum 13. März 2016 präsentiert die Kunsthalle eine Gruppenausstellung, die den 1961 unter Regie von Alain Resnais gedrehten Film „L’Année dernière à MaMa rienbad“ (Letztes Jahr in Marienbad) zur Grundlage nimmt. Der Film wirkte nicht nur prägend auf Regisseure, sondern dede finierte mit seiner künstlerischen SpraSpra che, seinen geometrischen Formen und architektonischen Fluchten ein sich auf alle künstlerischen Bereiche auswirkenauswirken des Kunstverständnis, das bis heute aktuaktu ell und relevant ist.
„Demo, Derrick, Discofieber“: Ein Streifzug durch die 1970-er Jahre Text: Katrin Zempel-Bley
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lokati-Teppiche, Ilja Richter, BobbyBobby cars – nachdem das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte OlOl denburg vor zwei Jahren mit sehr großem Erfolg durch die 1960-er Jahre geführt hatte, folgt nun ein Streifzug durch das nächste Jahrzehnt. In der Ausstellung „Demo, Derrick, Discofieber“, die bis zum 20. März zu sehen ist, leben die 1970-er Jahre der Bundesrepublik wieder auf, als Willy Brandts Kniefall, die RAF, Hotpants, Roy Black, die Hippie-Kultur, die AntiAtomkraftbewegung und die Emanzipation der Frau für Schlagzeilen sorgten.
für kurze Zeit der Haarerlass und Deutschland wurde Fußball-Weltmeister. Politisch erlebte die Republik in Folge der Ölkrise autofreie Sonntage, die Anti-Atombewegung entstand, die Oder-Neiße-Linie wurde aneraner kannt, die RAF agierte und die Olympischen Spiele in München 1972 erlebten ein Drama. Die Frauenbewegung erstarkte, gleichzeigleichzei tig wurde die Frau zum Lustobjekt und die Sexualisierung nahm ihren Anfang.
Die Ausstellung erinnert mit einem Jugendzimmer an die damalige Wohnkultur mit Billy-Regal, hält eine Fernsehecke vor mit einem Ausschnitt einer „Derrick“-Folge „Ein Setzkasten der Erinnerung“, urteilt und „Dalli Dalli“ mit Hans Rosenthal. Dr. Siegfried Müller, Leiter der Abteilung Literarisch waren Biografien angesagt. Ob Kulturgeschichte und Kurator der Ausstel- Hildegard Knef, Curd Jürgens oder Peter lung. Mehrere hundert Leihgaben aus ganz Handtke – sie alle schrieben ihren LeidensDeutschland, darunter die erste „Emma“- druck nieder. Ausgabe, James Bonds Raumanzug aus „Moonraker“, ein Fußball-WM-Trikot oder Die generationsübergreifende Ausstellung Designerstücke des Enfant terribles Luigi ist informativ, macht Spaß und regt zum Colani, zeichnen ein umfassendes Bild Nachdenken an. Denn die 1970-er Jahre dieses Jahrzehnts, das einerseits sehr bunt haben viel bewegt. „Die damals provokanund andererseits von politischen Umbrüten Bewertungen zur deutschen Verganchen gekennzeichnet war, die bis heute genheit, zur Ökologie, Kernkraft oder nachwirken. Homosexualität sind längst massenkompatibel“, fasst Müller zusammen. „Nicht In den 70-er Jahren schlug die große Stunde einmal unser Pochen auf Nachhaltigkeit in des Flohmarkt-Kitsches, erste Fast-FoodWirtschaft und Umwelt ist eine Erfindung Ketten entstanden, bei der Bundeswehr galt des 21. Jahrhunderts.“
Die Ausstellung „Letztes Jahr in Marienbad. Ein Film als Kunstwerk“ zeigt ersterst mals diese besondere Bedeutung der im Marienbad-Film geprägten Nouvelle Vague-Ästhetik für die bildende Kunst auf und macht ihre anhaltende internationale Relevanz erlebbar. Hierfür versammelt die Kunsthalle Bremen herausragende internationale Positionen vom beginnenden 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart der Video-, Animations- und Installationskunst sowie Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie und Architektur, die durch Beispiele aus den Bereichen der Popkultur und Mode ergänzt werden. Frage: Welcher weltbekannte Designer bezog sich in seiner Frühjahr/Sommer-Kollektion 2011 auf die Marienbad-Ästhetik und die Kostüme des Marienbad-Films? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Dezember 2015 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer). Zu gewinnen sind 3 x 2 Eintrittskarten für die Kunsthalle Bremen. Die Antwort des Kunsträtsels aus der Ausgabe 111 lautet: Der Abenteurer, 1882
Gewonnen haben: Ralf Lübbers, Stuhr Michael Neuhof, Oldenburg Ursula Nolte, Bremen
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KUNST Übersee-Museum Bremen
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Sonderausstellung „Mensch, Wal, Pazifik“ im Bremer Übersee-Museum Text: Berit Böhme
inst waren sie begehrte Lieferanten von Lampenöl, Knochenmehl und Korsettstangen. Heute sind viele Walarten vom Aussterben bedroht. Das Bremer Übersee-Museum widmet den Meeressäugern seine neue Sonderausstellung. „Faszination Wale – Mensch, Wal, Pazifik“ läuft bis zum 24. April 2016.
Walarten. So ist der über 30 Meter lange Blauwal das größte Säugetier der Welt. Die Dimensionen verdeutlicht ein begehbares Blauwalherz. Viele Stationen der AusstelAusstel lung setzen auf spielerisches Lernen, so das „Flukenspiel“ und die „Rekordwand“. Hier werden die besten Sänger oder tiefsten Taucher in der Walwelt gesucht.
„Erst galt der Wal als Ungeheuer, dann war er die gejagte und gequälte Kreatur“, sagt die Kuratorin Dr. Renate Noda. Zusammen mit der Biologin Angelika Schiller-Beer hat sie die Präsentation im Überseemuseum zwei Jahre lang vorbereitet. Die Ausstellung, eine Mischung aus Völker-, Natur- und Handelskunde, spannt den Bogen von den traditionellen Walfangvölkern im Pazifik über die kommerzielle Jagd bis hin zu Forschung und Naturschutz. Neben Schätzen wie dem 1984 in der Weser gefundenen Pottwal sind einige Leihgaben zu sehen. Etwa der lebensgroße, auftauchende Buckelwal aus Münster im Lichthof des Hauses.
Eine Sektion dreht sich um die traditionelle Wal-Verehrung einiger Völker. Vorgestellt werden unter anderem die neuseeländischen Maori, die nordamerikanischen Aleuten und die Makah. „Die Maori haben gestrandete Wale verwertet und sie als Geschenk der Götter gesehen“, sagt Noda. An Hörstationen werden WalMythen erzählt.
Walsilhouetten, Walgesänge und Ozeanblau umfangen die Besucher im „Einstimmungsraum“. Der Bereich „Giganten der Meere“ erzählt von den Eigenarten der 80
gen der hohen Kosten wurden die SüdseeSüdsee touren bald wieder eingestellt. Verdeutlicht wird auch die Entwicklung des kommerziellen Walfangs. Schon um das Jahr 1000 herum hätten die Basken einige Walgründe buchstäblich überjagt, so Noda. Durch die Weiterentwicklung von Waffen und Schiffen wurden die Fanggründe im Laufe der Jahrhunderte bis in die Arktis und nach Grönland ausgeweitet. Ab den 1920er Jahren hatten die Schiffe Hochdrucköfen, in denen Walreste zu Knochenmehl für Futter und Dünger verarbeitet wurden.
Erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gaben Nationen wie die USA, Neuseeland und Australien den Walfang auf. Schutz und Forschung rückten in den Während die Aleuten und Makah das ganze Tier nutzten, interessierten sich die Fokus. Die Ausstellung zeigt unter anderem mit Walkameras gedrehte Filme. Und Europäer vor allem für das Walöl oder die verweist auf die zahlreichen GefährdunBarten. Das aus dem Walspeck gewonnegen für die Meeresriesen durch Umweltne Öl speiste Lampen, Barten landeten in Korsetts. Ein Kapitel der Ausstellung ist der verschmutzung, die Schifffahrt, das Überfischen. – Das Rahmenprogramm umfasst Bremer Südseefischerei von 1836 bis 1868 Sonderführungen, Podiumsdiskussionen gewidmet. „Die Walfangreisen dauerten zwei bis vier Jahre, manche Matrosen sind und Vorträge. auf den Inseln desertiert“, sagt Noda. We- www.uebersee-museum.de
Sie haben noch nie den Weihnachtsmann gesehen?
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KUNST Michael Schreiber
Morgenlicht
Villa Garzani
dEr architEktur-poEt Ausstellung im Haus des Bauindustrieverbandes mit Werken von Michael Schreiber Text: Sabine Komm
D
ie Villa scheint menschenleer, ohne Möbel. Die Fensterläden sind geöffnet. Sonnenlicht zeichnet die Schatten der Fensterrahmen und -sprossen auf den Boden, hell und pastos. Michael Schreiber (1949-2012) hat die Atmosphäre im Raum meisterhaft festfest gehalten. Die Jahresausstellung „Michael Schreiber: Spiel mit Licht und Schatten“ in der Villa des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen zeigt bis zum 17. Januar Aquarelle, Lithografien, Ölbilder und einige Radierungen.
Fachleute könnten kaum unterscheiden, ob es sich um Aquarelle oder FarblithograFarblithogra fien handele, also Originalgrafiken, vom Künstler selbst auf den Stein gezeichnet und dann gedruckt.
unbeirrbar wie der große Zeichner Horst Janssen verteidigt er seine gegenständliche Kunst gegen alle anderen Trends. Ihn interessieren die Atmosphäre und die morbide Schönheit von Architektur und Landschaft.
In der Villa des Bauindustrieverbands sind auch einige seiner zarten Naturbeobachtungen zu sehen. Anemonen, Hibiskus, Mohnblüten und einen Platanenpark hat Schreiber mit Bleistift skizziert, um darüber abstrakte Farbflächen zu setzen. Bei seiner Dünenimpression „Bruchkante“ zeigt er nicht die Weite, sondern ledigDr. Wolfgang Bayer, Hauptgeschäftsführer lich einen engen Ausschnitt. Und immer des Bauindustrieverbandes, schätzt die wieder seine Leidenschaft für Architektur. Der Maler und Zeichner ließ sich von seiWerke seit langem, einige hängen in den Die Villa Garzani, ein Pavillon im Grünen nen Reisen inspirieren, die ihn ins tscheSeminarräumen: „Ich mag die zurückhal- chische Marienbad und bis und der tende Art, mit der Michael Schreiber Vilnach Neuseeland führten. Ihn interessieren die Atmosphäre Innenlen, Pavillons und Landschaften schildert. Vor allem aber war er ein raum im und die morbide Schönheit von MorStatt mit kräftigen Farben arbeitet er mit Italienfreund. Deshalb genlicht Pastelltönen und großer Transparenz.“ Die hatte er ein Atelier in Berlin Architektur und Landschaft. sind Ausstellung sei eine Hommage an den mit und ein zweites in Ligurien. meditative Momentaufnahmen dieses 63 Jahren verstorbenen Künstler. Steinbrecher hat ihn dort besucht, in seiner Villa und der vom Vorbesitzer erbauten außerordentlichen Architektur-Poeten. Puck Steinbrecher von der Galerie ModerKapelle, die der Künstler als Atelier nutzte. Haus der Bauindustrie in Bremen ne in Bad Zwischenahn hat eng mit dem Bürgermeister-Spitta-Allee 18 Künstler zusammen gearbeitet und jetzt Schreiber ist in Bremen geboren. Zum Montag bis Donnerstag 10-16 Uhr die Bilder für die Ausstellung ausgewählt. Studium geht er nach Bielefeld und Berlin Den Galeristen faszinieren die fast fotound entwickelt dort seinen eigenen Stil. Mit www.bauindustrie-nord.de grafische Beobachtungsgabe des Künstlers spitzem Bleistift hält der Meisterschüler und seine technische Perfektion. Selbst Details fest, die ihn faszinieren. Ähnlich Mit dabei „Morgenlicht“: Diese FarblithoFarblitho grafie zeigt ein Zimmer, darin einen Stuhl mit verrutschtem Kissen. Tisch und Tür sind angeschnitten. Die Farbe der Möbel ist abgeplatzt, Risse an der Wand verweisen auf Alter und Vergänglichkeit. Und auch hier das Licht- und Schattenspiel auf dem Terrakottaboden und an der Wand.
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KUNST Ausstellungen
: Kunstwerke Text: Sabine Komm
Feldforschung
Störungen
Die Künstlerinnen Bärbel Hische und Johanna Helbling-Felix nähern sich dem Thema Landschaft mit unkonventionellen, multimedialen Mitteln. Bärbel Hische hat aufmerksame Streifzüge durch Feld und Wald unternommen, um die Natur, ein Jahrhunderte altes Motiv, in moderne Kunst zu übersetzen. Böden, Äcker und Pflanzen sind Thema ihrer eindrucksvollen Fotos und Skizzen. Auf einem Spitzentaschentuch zeigt sie ein Kraut aus dem „Küchengarten.“
Der Berliner Bildhauer Thomas Rentmeister (*1964) bespielt die Räume der Städtischen Galerie Delmenhorst auf irritierende Weise. Monatelang hat er an den für diesen Ort geschaffenen Installationen gearbeitet. Jetzt stören sie hier die beschauliche Atmosphäre.
Künstlerkollegin Johanna Helbling-Felix ist Pilotin und richtet den Blick von oben auf Landschaft. „Flug des Rheins“ heißt eine Werkgruppe. Es geht um Vertrautes und Fremdes. Im Overbeck-Museum treffen Skizzen, Fotos, Collagen, Kartenmaterial und präparierte Originalpflanzen jetzt auf die Werke von Hermine und Fritz Overbeck und zeigen überraschende Parallelen. Bärbel Hisches dreiteilige Fotoarbeit eines Ackers ist in einem Raum mit Hermine Overbecks ersten Schwarzweißfotos ausgestellt.
Über der Eingangstür der Arztvilla von 1905 ist das Motto „Fest und streng“ zu lesen. Rentmeister greift diesen Spielball auf, lässt Festes auf Strenges treffen, Geometrisches auf Organisches. Eine raumübergreifende Stahlkonstruktion gleicht einem Hochbett, darauf weiche Matratzen. Das mag an Hostel und Hospital erinnern, daher der Ausstellungstitel „Hostal“.
Der Künstler, einst Schüler von Günther Uecker und Alfonso Hüppi, heute selbst Professor, springt zwischen den Stilen. Zwischen den klaren und kühlen Strukturen der Minimal Art und der provozierenden Popart. Etwa, wenn er auf eine rostige Stahlplatte süßlich duftende Batzen Penaten-Creme und Nutella aufträgt. „Emotional aufgeladene Materialien, die an KindAlle vier Künstler, das zeigen solche Diaheit und Behütetsein erinnern, bis es ins loge, interessieren sich für Strukturen wie Negative kippt“, sagt Museumsleiterin AnAckerfurchen und für das Abstrakte, was nett Reckert. Im Obergeschoss sind in eiLandschaft hat. Gleichzeitig zeigen sie die nem Regal Kleidungsstücke angehäuft, Eingriffe des Menschen in die Natur, daalles in klinischem Weiß, auch das eine Anmals durch den Torfstich, heute durch Bio- spielung auf den einstigen Arzthaushalt. gasanlagen und Windräder. Bis 17. Januar. Bis 10. Januar. Overbeck-Museum Bremen Städtische Galerie Delmenhorst. Katalog
Kunst Ausstellungen 41 foyer
31.12.15
Foto: Lucienne van der Mijle
BB Promotion GmbH in cooperation with Cape Town Opera, Senf Theaterpartners and GPAG.NL presents
Musical Theater Bremen TICKETS: 0421 - 36 36 36 01806 - 57 00 70*
Protest
In Oldenburg treffen die Lust- und Angstfantasien von Horst Janssen und Johann Heinrich Füssli aufeinander. In abgedunkelten Räumen des Horst-Janssen-Museums sind die Spots auf die „Die Geister, die sie riefen“ gerichtet. Füssli (1741-1825) gilt als die extravagante Künstlergestalt um 1800. Literarisch hochgebildet, ließ er Feen, Elfen und Dämonen in seinen Gemälden und Zeichnungen lustvoll freien Lauf.
Die „Jungen Wilden“ der 80er Jahre werden gerade wiederentdeckt; das Frankfurter Städel setzte die malerische Ekstase dieser Rebellen gerade in Szene. Jetzt stellt auch die Weserburg Bremen einen jungen Wilden vor. Doch neoexpressive Menschendarstellungen sind in der Ausstellung „ter Hell – Werke aus der Sammlung Böckmann“ nicht zu finden. ter Hell (*1954), der eigentlich Günter Hell heißt, malt abstrakt. Seine Großformate, mit Farbe bespritzt, zerkratzt, besprüht, vereinen Elemente des Informel und des abstrakten Expressionismus.
Eines seiner Hauptwerke, „Der Nachtmahr“, ist jetzt in Oldenburg zumindest in Reproduktionen zu sehen: Auf der Brust der schlafenden Frau sitzt hämisch grinsend der Alb. Die zerwühlte Decke zeugt von ihrem vergeblichen Kampf gegen das Grauen. Gleichzeitig reckt sich die Schlafende der Last entgegen. Lust und Leiden werden eins. Das Motiv schlechthin für Horrorfilme wie „Frankenstein“ oder „Vampyr“. Und für Horst Janssen. Von 1973 bis 1975 schuf er die Radierfolge „Der Alp – Variationen zu Johann Heinrich Füssli“. „Mich fasziniert die Vehemenz und Drastik, mit der Janssen Füsslis Verbindung von Erotik und Gewalt in seinen Darstellungen aufgreift und auf die Spitze zu treiben weiß“, sagt Kuratorin Sabine Siebel. An salbeigrünen Wänden im Obergeschoss sind weitere Fantasiewesen Füsslis zu entdecken. Bis 14. Februar. Horst-Janssen-Museum Oldenburg. Katalog 29,90 Euro
Wie Jackson Pollock lässt er Farbe auf den Boden tropfen oder schleudert sie an die Wand. Sein Bild „Hi Jackson“ von 1979 ist eine Hommage an den amerikanischen Action-Painter. Andere Leinwände bearbeitet er mit der Sprühdose: „Oh, wie gut, dass niemand weiß, daß …“ steht auf der vor Farben explodierenden Komposition „Rumpelstilzchen“. In seinem Gemälde „DAS Ordnung“ sorgt der Berliner für Unruhe: Feurig rote Farbspitzer bringen die geregelte Welt aus türkisfarbigen Pinselstrichen in Aufruhr. Auch im Querformat „Hirn II“ geraten pastose Pinselstriche durcheinander. „ter Hells Aufbegehren gegen eine durchtechnisierte Welt ist bis heute hoch aktuell“, sagt Weserburg-Direktor Peter Friese. Bis 10. April. Weserburg. Katalog 20 Euro
www.african-angels.de Örtlicher Veranstalter: Koopmann Concerts & Promotion GbR
*0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60 €/Anruf **0,14 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.
Francesco Salviati, Portrait eines Jungen (Ausschnitt), um 1545, Landesmuseum Oldenburg
Albträume
01805 - 2001** www.eintrittskarten.de
fesselnde
augenblicke Das neue Augusteum ab 2.12.2015
www.landesmuseum-ol.de
foyer 42
PANORAMA Wissenschaft
panorama Text: Stephan Cartier
National Gallery of Zimbabwe
Diesseits von Afrika
Gar nicht ausgeschlafen
Die Bilder von Menschen aus Afrika, die in maroden Booten über das Mittelmeer nach Europa zu flüchten versuchen, bestimmen unser derzeitiges Bild von Migration in dem Kontinent. Ein breit angelegtes Kooperationsprojekt der Universität Oldenburg zeigt, dass sich auch innerhalb Afrikas derzeit große demographische Umwälzungen ereignen – bislang in Europa wenig beachtet.
„Schatz, es wird wieder später!“ – Aus den Medien wissen wir, dass Politiker etwa bei den vielen Konferenzen zur Griechenlandkrise die Nacht zum Tage machten. Welche Auswirkungen hat dieser Schlafmangel auf die Entscheidungen der Verhandler? Dieser Frage geht eine Gruppe von Sozialpsychologen an der Universität Hildesheim nach, an der Jan Häusser maßgeblich beteiligt ist.
Der Titel das Ausstellungsprojektes verweist auf eine alte Tradition: „Kabbo ka Muwala.“ „Korb des Mädchens“, so die Übersetzung, meint ein Behältnis, in dem eine Frau ihre Aussteuer trägt und damit, falls die Ehe scheitert, auch wieder zu ihrer Ursprungsfamilie zurückkehrt. Der Begriff ist zum Synonym für die innerafrikanischen Migrationsbewegungen geworden, die Hoffnungen auf ein neues Leben und deren mögliche Enttäuschung.
Vor allem das Problem, wie sich solche Extremsituationen auf die sozialen Prozesse innerhalb von Gruppen auswirken, steht dabei im Mittelpunkt. Klar ist für Häusser, dass es nur in seltenen Fällen durch Müdigkeit bei solchen frühmorgendlichen Abstimmungen zu kognitiven Fehlleistungen kommt. Aber die Hildesheimer Forschungen haben zum Beispiel gezeigt, dass Gruppen, die müde sind, deutlich risikobereiter sind und auch ein offensiveres GrupIn Zusammenarbeit mit dem Oldenburger pengefühl entwickeln. Motto: „Wir sind Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und stärker!“ Geschlechterforschung, der Städtischen Galerie Bremen, der National Gallery of Andererseits nehme aber bei Ermüdung Zimbabwe und der Makerere Art Gallery in auch die Bereitschaft zu, sich dem Rat von Uganda soll nun eine „Wanderausstellung“ Experten anzuvertrauen. Vor- und Nachentstehen, die die Formen sozialer Mobiteile von Nachtsitzungen scheinen sich lität in Ost- und Südafrika untersucht. Ab also die Waage zu halten. Hillary Clinton 2016 wird die Schau durch die beteiligten soll sich übrigens gern mit Chilischoten bei Institute ziehen. solchen Treffen wach halten. Kaffee, so Häusser, helfe aber auch schon.
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LITERATUR Der Susan-Effekt / Die Sturmschwester
literatur Text: Inge Zenker-Baltes
Im Bannstrahl einer Frau
Sieben Schwestern II.
Peter Hoeg erklärt den „Susan-Effekt“
Fortsetzung der ungewöhnlichen Familiensaga
Unter dem originellen Titel „Soll ich das lesen?“ untersuchen jeden Montag zwei Redakteure von „Spiegel Online“ einen der aktuellen Bestseller. Auch Peter Hoegs neuen Roman nahm man sich zur Brust und beantwortete die eingangs gestellte Frage mit einem klaren „Ja“. Vor 23 Jahren hatte der Däne mit „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ einen Weltbestseller gelandet. In seinem Zukunftsthriller „Der Susan-Effekt“ präsentiert Hoeg eine neue umwerfende Frauenfigur. Wieder schlüpft der ehemalige Matrose, Tänzer und Schauspieler in die Perspektive einer Ich-Erzählerin. Die Experimentalphysikerin Susan verfügt neben häuslichen Talenten und der Fähigkeit, sich selbst wirksam zu verteidigen, über die Gabe, andere Menschen die Schleusen ihres verschütteten Mitteilungsbedürfnisses öffnen zu lassen. Eher zufällig begegnet Susan dem Starpianisten Laban und gründet mit ihm eine Familie. Auf einer Indienreise geraten Eltern und beide halbwüchsige Kinder außer Kontrolle und in Konflikt mit der Polizei. Warum es Tote gibt und Blut fließt, ob Susan und Laban ihre Liebe retten können, wie Susans Gabe missbraucht wird und ob sich ein Weg aus der Katastrophe auftut, all das klärt Peter Hoeg auf, während seine Protagonistin uns immer mehr in ihren Bann zieht. Peter Hoeg: Der Susan-Effekt. Ü: Peter Urban-Halle. Hanser, 397 S., 21,90 Euro
Lucinda Rileys „Die sieben Schwestern“ hielt sich monatelang auf den Bestsellerlisten. Der Roman handelt von einer außergewöhnlichen Familie, deren wohlhabendes Oberhaupt, liebevoll „Pa Salt“ getauft, von seinen Weltreisen nach und nach sechs kleine Mädchen mitgebracht, sie dann adoptiert und nach den Plejaden, den sieben Schwestern, benannt hatte. Schon zu Beginn des Bandes stirbt Pa Salt, nicht ohne jeder der nun erwachsenen Töchter einen Fingerzeig bezüglich ihrer Herkunft zu hinterlassen. Grund genug für Lucinda Riley, zunächst Maia, die Älteste, auf Spurensuche zu schicken. Im zweiten Band geht es um Ally, „Die Sturmschwester“. Sie stand ihrem Adoptivvater am nächsten, durch ihn hatte sie das Segeln lieben gelernt und es zu ihrem Beruf gemacht. Frisch verliebt kreuzt sie mit Theo vor den griechischen Inseln und glaubt, dort die Yacht ihres Vaters liegen zu sehen. Doch beim Versuch einer Kontaktaufnahme sucht die väterliche Yacht das Weite. Kurze Zeit später erfährt Ally vom plötzlichen Tod des Vaters und begibt sich auf die Reise zu ihren Wurzeln. – Rileys Bücher lesen sich angenehm süffig. Auch „Die Sturmschwester“ ist eine ebenso spannende wie unterhaltsame Lektüre für lange Abende. Lucinda Riley: Die Sturmschwester. Ü: Sonja Hauser. Goldmann. 576 S., 19,99 Euro
LITERATUR Briefe / Der Schneeleopard
45 foyer
Vivaldi Recomposed Daniel Hope
Orchester l‘arte del mondo
Vivaldi The four Seasons recomposed by Max Richter Mit Herzblut geschrieben
Menschen und Großkatzen
Zeugnisse einer untergehenden Kultur
Tess Gerritsen brilliert in ihrem neuen Thriller
Als „Reise durch die Welt der Briefe“ stellt der britische Journalist Simon Garfield sein Werk vor. Der 539 zum Teil bebilderte Seiten umfassende, geschmackvoll aufgemachte Wälzer lässt den Leser tief eintauchen in die untergehende Welt des Briefes, gibt ihm Gelegenheit, sich der unzähligen exquisiten und feinsinnigen, mitunter auch ganz privaten Schriften aus Politik, Wissenschaft, Literatur, Musik und Malerei zu erfreuen. Garfields Text ist eine an Briefen orientierte allumfassende Zeit- und Kulturgeschichte. Der Autor geht dabei zurück bis ins Alte Rom, schlägt über Heinrich VIII, Napoleon, Kafka. Einstein, Arthur Miller, ja selbst Queen Mum den Bogen bis in die Gegenwart. Unmöglich, die Vielzahl der schriftlichen Hinterlassenschaften zu erwähnen. Beim Lesen dieses mit Herzblut geschriebenen Buches wird einem bewusst, dass im Zeichen von E-Mail und SMS wegen der begrenzten Haltbarkeit von Festplatten mit diesen auch unsere immer seltener ausgedruckten persönlichen Dokumente und die unserer Zeitgenossen untergehen werden: Ein melancholisch stimmendes anspruchsvolles Weihnachtsgeschenk zum Sich-Festlesen. Simon Garfield: Briefe. Ü: Jörg Fündling, Theiss, 539 S., 29,95 Euro
Schon als Kind wollte Tess Gerritsen Schriftstellerin werden, studierte jedoch Medizin und arbeitete als Internistin. Mit dem Schreiben begann sie, während ihre beiden Söhne klein waren. 25 Romane hat die Crime-Lady inzwischen vorgelegt, alle kamen auf die Bestsellerlisten. So auch ihr neuer Thriller um die Polizistin Jane Rizzoli und die Rechtsmedizinerin Maura Isles, beide seit langem auch in einer Fernsehserie unterwegs. Das so besondere Ermittler-Duo aus Boston muss in seinem elften Fall den bizarren Mord an einem Tierpräparator aufklären. Im Zuge der Nachforschungen schält sich die mögliche Verbindung mit einer fünf Jahre zurückliegenden Mordserie in Afrika heraus. Das während einer Safari angerichtete Massaker führt zu der Londoner Buchhändlerin Millie, der es gelang, dem gesichtslosen Mörder im Urwald zu entkommen. Raffiniert verwebt Gerritsen die stockenden Ermittlungen in Boston mit dem zweiten fesselnden Erzählstrang im afrikanischen Busch, vermittelt elementares Detailwissen über gefährliche Großkatzen und zeigt, auf welch hohem Niveau sich das gerne als Frauenkrimi diskriminierte Genre behauptet. Tess Gerritsen: Der Schneeleopard. Ü: Andreas Jäger. Limes., 416 S., 19,99 Euro
11. Dezember 2015, 20 Uhr Glocke - Bremen Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen
foyer 46
KOLUMNE Nachgedacht
Nachgedacht
Text: Stephan Cartier
VErkEhrsstörung W
arum lässt mich der Typ auf der Nebenspur nicht einscheren und schaut so, als ob er den Platz vor ihm im Blutrausch verteidigen würde? Bis zum Hindernis auf meiner Spur sind es noch 400 Meter. Keine Gefahr also, mir als vermeintlich üblem Drängler im motorisierten Straßenkampf zu unterliegen. Der Verkehr auf unseren Straßen könnte so einfach sein, so schnell und flüssig, wenn nur alle so fahren würden wie man selber!
Baustelle auf eine Spur zusammenraufen, ohne dass bewaffnete Hilfskräfte dies organisieren müssten.
alter Väter Sitte möglichst früh auf die freie Spur wechselt, wird nun zum Störenfried und muss sich nicht wundern, warum der Autofahrer nebenan Übungen mit dem Mittelfinger anstellt.
Den Führerschein habe ich deutlich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erworben, gleichwohl liegt die Prüfung schon Denn man hat gerade gegen etwas verstoein wenig zurück. Damals galt die Ansage ßen, das vielleicht noch wichtiger ist als des Fahrlehrers, sich möglichst früh und die strenge Tempobegrenzung oder das zwanglos in die fließende Spur einzuordParkverbot. Es ist das, was das Straßennen, also weit vor dem Objekt der Störung verkehrsrecht den „Vertrauensgrundsatz“ die Fahrbahn wechseln. Das hatte zudem nennt. Vertrauen, das hört sich so gefühlt Das Leben ist anstrengend, weil so viele an- Tradition. dere dabei mitspielen wollen. Nicht nur auf Für mei- Das klingt, als hätte Kant seinen Kategorischen der Straße, aber hier wird es eben besonnen VaImperativ im Kreisverkehr von Königsberg erfunden. ders eng, und deswegen müssen die Probter waren leme möglichst schnell gelöst werden. Der all jene, die sich an ihm vorbeischoben, und romantisch an. Ist es aber nicht. VerVerkehr ist das Sinnbild schlechthin für die um erst kurz vor dem Hindernis die Spur trauen gibt es nur dort, wo man sicher daverblüffende Erkenntnis, dass eine geordzu wechseln, die Ausgeburt der Asozialität. mit rechnen kann, dass es belohnt wird. nete Gesellschaft trotz Menschen möglich Sie wurden mit Ausdrücken belegt, die den ist. Nämlich weil es gegenseitige Erwartun- sprachlichen Horizont des Sprösslings auf Der Berliner Rechtsphilosoph Christoph gen gibt, die sie voreinander schützen. Diese dem Rücksitz ungemein erweiterten. Möllers hat es in seinem aktuellen Buch ungeschriebenen Verhaltensregeln sind so „Die Möglichkeit der Normen“ auf den diskret, dass man das alltägliche Leben von Doch solche ungeschriebenen VereinbaPunkt gebracht hat: „Man soll von Rechts einem Hofrundgang in der Justizvollzugsrungen verändern sich ebenso diskret wie wegen so fahren, wie jemand fahren würde, anstalt noch unterscheiden kann. Gleichsie auch wirken. Manchmal sogar in das der damit rechnet, dass alle anderen sich an wohl lenken sie und bewahren vor Chaos. Gegenteil dessen, was sie zuvor noch vordie Verkehrsregeln halten.“ Das klingt, als gaben. Seit einigen Jahren gilt nämlich das hätte Kant seinen Kategorischen Imperativ Verlässlichkeit und Berechenbarkeit des je- Reißverschlussprinzip kurz vor dem Hinim Kreisverkehr von Königsberg erfunden. weils anderen sind für die Mitspieler dabei dernis als die angezeigte Methode, um ungemein wichtig. Dies merkt man deutStaus zu vermeiden. Nüchterne VerkehrsMan muss eben nur mitbekommen, wenn lich, wenn sich die Regeln des Spiels geän- wissenschaftler haben herausgefunden, sich die Regeln ändern, das verhindert dert haben. So wie beim Problem, auf wel- dass dies den Zusammenfluss der Autos Blechschaden. Alles andere regelt die Strache Weise sich die Autofahrer vor einer reibungsloser garantiert. Jeder, der nach ßenverkehrsordnung.
literatur
LITERATUR Hörbuch | NordMord
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Hörbuch | NordMord
Hörbuch-Tipp
NordMord
David Nathan liest Stephen King
Krimis aus der Region
Seit im Literaturbetrieb die Grenzen zwischen E- und U-Literatur fallen, beschäftigt sich das offizielle Feuilleton auch mit Stephen King, dem aufgrund seiner herausragenden Erzählkunst allerhöchste literarische Auszeichnungen zuteil wurden. Im neuen Roman „Finderlohn“ wird der einstige Bestsellerautor John Rothstein eines Nachts in seinem abgelegenen Haus überfallen. Der Einbrecher Morris Bellamy outet sich als obsessiver Rothstein-Fan und erschießt den Dichter, weil er vergeblich auf weitere Werke seines Idols gehofft hatte.
Er kennt den Bremer Westen wie seine Westentasche: Hans-Peter Mester leitete dort über viele Jahre das Ortsamt; Walle, Gröpelingen und Findorff waren sein Revier. Folgerichtig hat er die Krimis, die er jetzt im Ruhestand schreibt, in Findorff angesiedelt, genauer gesagt im Kleingartenverein „Erntedank“, wo die biedere Franziska eine Parzelle gepachtet hat. Klingt nach spießbürgerlicher Idylle, erweist sich jedoch bald als Ort, wo nicht nur das Veilchen, sondern auch das Verbrechen blüht.
Neben Geld erbeutet Bellamy zig handgeschriebene Notizbücher – für den psychopathischen Mörder ein Schatz, den er, als er wegen eines anderen Delikts inhaftiert wird, vergräbt. Zufällig findet der junge Peter Saubers das Versteck und wird von Bellamy nach dessen Entlassung gejagt. Wie schon bei zahlreichen Hörbüchern der Romane von Stephen King verzaubert als dessen deutsche Stimme der für seine herausragende Synchronarbeit bereits mehrfach gewürdigte David Nathan. Ein Genuss, dieser so spezifischen, prägnant dunklen Stimme zuzuhören! Inge Zenker-Baltes
Mittenmang Franziska, die sich nicht allein um Rhabarber, Rabatten und Radieschen kümmert, sondern es bald wider Willen mit Mord, Betrug und Erpressung zu tun bekommt. So schliddert sie in „Franziska und die Findorffer“, dem ersten Band der Serie, in üble Grundstücksspekulationen unter den Kleingärtnern und stolpert in „Franziska und der Geldkoffer“ in einen Entführungsfall mit schrägem Ausgang. Atemberaubende Thriller sind das nicht gerade, jedoch angenehm-unterhaltende Lektüre. Weitere „Franziskaden“, etwa „Franziska und der Senator“, sind bereits angekündigt. Peter Schulz
Hans-Peter Mester: Franziska und die Stephen King: Finderlohn. Gelesen von Findorffer, 208 Seiten; Franziska und der David Nathan. Ü: Bernhard Kleinschmidt. Geldkoffer, 212 Seiten; Kellner-Verlag, Random House Audio. 894 Min., ungek. jeweils 9,90 Euro Fassung, 19,99 Euro
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KINO Ewige Jugend
kino Text: Wilfried Hippen
„Ewige Jugend“
Künstler, alternd „Ewige Jugend“: Surreal-berührend Die Kunst und das Altern sind die Hauptthemen dieses Films, die wie in einer Sinfonie immer wieder variiert und gegeneinander gesetzt werden. Zwei alternde Freunde machen gemeinsam eine Kur in einem edlen Schweizer Hotelresort, das von Prominenten aus aller Welt besucht wird und natürlich an den „Zauberberg“ von Thomas Mann erinnert.
und schön sind. So etwa die junge Masseuse mit der monströsen Zahnspange, die sich in einer trancehaften Tanzszene mit einer verblüffenden Anmut bewegt.
Sorrentino hat den Ehrgeiz, mit jeder Einstellung neu zu überraschen. Dramaturgie oder Plausibilität lässt er gerne sausen, wenn er nur eine Sequenz inszenieren kann, bei der die Zuschauer sich ungläubig die Augen reiben. Ist es tatsächlich MaraFred ist ein britischer Komponist, der seidona, der da massig im Pool planscht und ne Kunst nicht mehr ausüben will. Mick, ein amerikanischer Regisseur, arbeitet mit später mit traumwandlerischer Sicherheit immer wieder einen Tennisball senkrecht einem Team von jungen, hungrigen Autoren am Drehbuch für seinen nächsten Film. in den Himmel schießt? In einer Traumsequenz sieht Fred den Markusplatz von VeDie beiden unterhalten sich über ihre Arnedig im Wasser versinken, später dirigiert beit und ihre Schwierigkeiten beim Waser das Muhen der Kühe auf einer Almwieserlassen. Ihre Kinder sind miteinander lise. Der Film sprudelt über von solchen mit iert und durchleben gerade eine hässliche viel Witz und Fantasie erdachten Szenen. Trennung, denn der Sohn des Regisseurs hat sich mit einer berühmten PopsängeBodenhaftung bekommt „Ewige Jugend“ rin eingelassen, sodass die Tochter des Dirigenten einen grotesken Alptraum von den durch die Leistungen der Schauspieler. Michael Caine und Harvey Keitel sind zubeiden in der Form eines Musikvideos hat. gleich komisch und berührend, weise und eitel, egozentrisch und großzügig. Paul Der Film von Paolo Sorrentino ist gespickt Dano spielt überzeugend eine komplexe mit solchen surrealen Szenen, in denen der Künstlerseele und Jane Fonda hat im letzRegisseur seiner ausschweifenden Fantasie freien Raum lässt und sich wieder, wie schon ten Akt einen grandiosen Auftritt als alin „La grande bellezza“, als ein Erbe von Fe- ternde Kinodiva. Es ist selten geworden, dass ein Regisseur so barock und lustvoll derico Fellini entpuppt. Wie dieser feiert er aus dem Vollen seiner Kunst schöpft. – Kidie Dekadenz und hat eine Vorliebe für exnostart: 26. November. treme Menschen, die zugleich hässlich
KINO DVD-Tipp / Demnächst
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tipp
„Dämonen und Wunder – Dheepan“
„Mr. Holmes“
Neu auf DVD „Silentium“
Demnächst im Kino
Vom Leben im Kloster „By the Sea“ (10. Dezember) könnte gut die Adaption einer Kurzgeschichte von Scott Fitzgerald sein. Ein amerikanisches Ehepaar, sie Tänzerin und er Schriftsteller, durchleben eine tiefe Krise sowohl in ihrer Beziehung wie auch in ihren Karrieren. Angelina Jolie Pitt traut sich, eine Geschichte zu erzählen, in der kaum etwas passiert. Denn das Drama dieser Ehe ist, dass alles in ihr schon gesagt und getan zu sein scheint. Sie und Brat Pitt demontieren hier subtil das Bild, das sich die Öffentlichkeit von „Brangelina“ macht, ohne sich dabei die Blöße einer möglichen autobiografischen Lesart zu geben.
Einige literarische Klassiker werden immer mal wieder verfilmt. Von Flauberts „Madame Bovary“ gab es bisher ein Dutzend Adaptionen, und jene von Claude Chabrol mit Isabelle Huppert gilt immer noch als die Beste. Aber das hinderte Sophie Barthes nicht daran, noch eine amerikanische Version mit Mia Wasikowska in der Titelrolle zu drehen. Der Film ist schön anzusehen und luxuriös ausgestattet, aber ohne emotionalen Tiefgang inszeniert, sodass eine amerikanische Kritikerin ihn als „Modenschau“ bezeichnete (17. Dezember).
Keine andere literarische Figur wurde so oft zum Filmhelden wie Sherlock Holmes. In den letzten Jahren wurde er zum Ac„Dämonen und Wunder – Dheepan“ (10. tionhelden und in der Verkörperung durch Dezember) von Jacques Audiard ist der GeBenedikt Cumberbatch sogar zum Mädwinner der diesjährigen Goldenen Palchenschwarm. In „Mr. Holmes“ (24. Deme von Cannes. Und diesen Preis hat er si- zember) geht Bill Condon nun einen ancher auch bekommen, weil der Film ein deren, wirklich originellen Weg. Sein von politisches Zeichen setzt. Denn er erzählt Ian McKellen gespielter Meisterdetektiv von einem politischen Flüchtling aus Sri ist ein 93jähriger Greis, der langsam sein Lanka, der einen Job als Hausmeister in Gedächtnis verliert und noch einen letzeinem Vorort von Paris bekommt und dort ten Fall lösen muss, der ihn sei 50 Jahren in den Bandenkrieg von Drogenschmugg- beschäftigt. Die Kriminalgeschichte gelern verwickelt wird. Dabei vermischt Aurät dabei ein wenig ins Hintertreffen, aber diard ein vitales Genrekino mit der eines ist sehr komisch, wenn Holmes sich dafühlsamen Charakterstudie eines Mannes, rüber aufregt, was Watson in seinen Büchern aus ihm gemacht hat: Pfeife habe er der alles verloren hat und in einer für ihn nie geraucht und auch nicht diese grässvöllig fremden Welt gelandet ist. lichen Deerstalker-Mützen getragen.
Wie leben die anderen? Ein guter Dokumentarfilm kann zumindest eine Ahnung davon vermitteln, wie Menschen an einem anderen Ort und in anderen Umständen ihre Existenz gestalten. Sobo Swobonik ist einfach nur mit seiner Kamera in ein Kloster am Rande der Schwäbischen Alb gegangen und hat die vier Nonnen und den Pater dort bei ihren alltäglichen Verrichtungen gefilmt. Nun ist beim Film, wie auch bei den anderen Künsten, das Einfache oft das Schwerste. Seine Protagonisten fremdeln nie vor der Kamera, tun aber auch nicht so, als wäre sie gar nicht da. Wenn es aufgenommen werden soll, geht der Faden bei einer Nonne nicht so gut in die Nadelöre. Und das sagt sie auch und das sieht man auch im Film. Früher lebten 60 Benediktinernonnen im Kloster Habsthal, heute sind nur noch vier übrig, die nach dem Motto „Bete und arbeite und lies“ leben können und wollen. Der fehlende Nachwuchs ist ihre größte Sorge und daran wird auch dieser Film nichts ändern. Denn dieses Leben ist karg und mit seinem nüchternen Blick und den entsättigten Farben hat Swobonik dafür genau den richtigen Stil gefunden. – Verkauf ab 20. November.
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KULTUR IN: DER BREMER CITY
KULTUR IN: deR bRemeR cITy
Engelschor
Vier Schlagzeuger
„Engelsstimmen aus Cape Town“, jubelte der Kritiker der „Westdeutschen Allgemeinen“ und fügte hinzu: „Ob Gospel oder Puccini, diese Truppe kann (fast) alles.“ Das Lob galt dem „Cape Town Opera Chorus“, der mit „African Angels“ ein neues Tourneeprogramm einstudiert hat und dabei mit leidenschaftlichen Opernmelodien ebenso wie mit bewegenden Gospels und afrikanischen Traditionals brilliert.
Lautstarkes „Ständchen“ für Younghi PaghPaan: Zum 70. Geburtstag der in Bremen lebenden Komponistin führt das Ensemble für Neue Musik „New Babylon“ das Stück „Tsi-Shin-Kut“ auf. Die emeritierte Professorin an der Hochschule für Künste Bremen hat es 1993/1994 für vier Schlagzeuger und Tape arrangiert und erklärte dazu: „Mit ‚Tsi-Shin-Kut’ (Erd-Geist-Ritual) knüpfe ich an die Traditionen von koreanischer Bauernmusik an (Nong-Ak), die mir aus meiner Kindheit gegenwärtig sind. Es handelt sich um ein uraltes schamanistisches Ritual, das bei uns noch lebendig ist.
2013 wurde das Ensemble bei den „International Opera Awards“ in London als „bester Opernchor des Jahres“ unter insgesamt 1.500 Nominierten aus 41 Ländern ausgezeichnet. „Der Chor der Cape Town Opera ist absolut umwerfend“, urteilte die britische Zeitung „The Telegraph“ damals. Auch in „African Angels“ überzeugen die 18 Sänger unter der Leitung von Musikdirektor und Pianist José Dias Denn als Solisten ebenso wie im Chor. Das Programm umfasst südafrikanische Klassiker wie „Pata Pata“ von Miriam Makeba, Gospels und Spirituals von „Oh Happy Day“ bis „Ol‘ Time Religion“ oder den „Gefangenenchor“ aus Verdis „Nabucco“. Und passend zur Weihnachtszeit dürfen auch „O Tannenbaum“ oder „White Christmas“ erklingen. Schließlich singt hier ein Engelschor. 31. Dezember, 20 Uhr, Musical-Theater Bremen
Zu hören sind außerdem das 1981 von Harrison Birtwistle komponierte Stück „Pulse Sampler“ für Oboe und Claves und die Komposition „Drumming“ (Szenenfoto), die Steve Reich 1970/1971 für vier Schlagzeuger und andere geschrieben hat. Die ausführenden Musiker sind: Johannes von Buttlar, Tobias Hamann, Hsin Lee und Gabriele Lattuda am Schlagzeug sowie Benjamin Fischer an der Oboe. Das 2012 gegründete „Ensemble New Babylon“ verfolgt das Ziel, in Bremen die Neue Musik wieder im Kulturgeschehen zu etablieren. Der Eintritt zum Konzert ist frei, Spenden erbeten. 8. Dezember, 20 Uhr, Kulturkirche St. Stephani, Bremen
KULTUR IN: der bremer city
Turbulente Komödie
Liebeswahl
Wenn es im deutschen Kino in jüngerer Vergangenheit etwas zu lachen gab, dann über die Filme von Detlev Buck. Das begann 1984 mit „Erst die Arbeit und dann?“, es folgten unter anderem „Karniggels“ oder „Männerpension“. 2011 drehte er „Rubbeldiekatz“, eine Travestiekomödie, die ein gemischtes Echo auslöste, weil sie viele Kritiker zu stark an „Tootsie“ mit Dustin Hoffman erinnerte.
„Fünf Dates, mit journalistischer Neugier und erzählerischer Genauigkeit seziert: Die Schriftstellerin und Literaturkritikerin Ursula März erforscht gewieft die Liebe.“ So beginnt eine Rezension in der „Frankfurter Rundschau“ über das Buch „Für eine Nacht oder fürs ganze Leben“. Jetzt stellt die 58-jährige ihr Werk im Rahmen einer Lesung in Bremen vor.
Wer sucht, der findet. Auch die Liebe? Heutzutage erscheint Dating so einfach wie Carsharing. Ein paar Klicks, ein paar Algorithmen – gesucht, gefunden. Manfred etwa sucht ausschließlich Frauen unter 60 Kilogramm. Die Architektin, die ihm eine Seitensprungagentur präsentiert, wiegt deutlich mehr. Warum fühlt er sich mit ihr gegen seinen Willen wohler als je zuvor? Gerlinde ist in Rente und versucht, ihre Einsamkeit durch festgelegte Rituale zu bannen. Auf einem Datingportal lernt Dressler kennt sich in diesem Metier bessie Rudi kennen. Mit ihm entdeckt sie ihre tens aus, von ihm stammen die Bühnenfas- eigene Stadt neu. Doch Rudi ist fast 30 sungen erfolgreicher Filme wie „KeinohrJahre jünger. hasen“ oder „Ziemlich beste Freunde“. Auf dem Bremer „Theaterschiff“ am Schnoor „Für eine Nacht oder fürs ganze Leben“ wird „Rubbeldiekatz“ bis Januar regelmäerzählt davon, wie die Liebeswahl auch in ßig gegeben; es spielen David Wehle, Simon Zeiten der Singlepartys, der digitalen KonMehlich, Thomas Ziesch und Lesley Jenni- taktbörsen, der gesellschaftlichen Freiheit fer Higl. Regie führte Karsten Engelhardt. unberechenbar bleibt. www.theaterschiff-bremen.de 25. November, 20 Uhr, Buchhandlung Storm, Langenstraße 11, Bremen
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Auch dort versucht ein erfolgloser Schauspieler, eine Rolle in einem Film zu ergattern. Doch erst als er in Frauenkleider schlüpft, gelingt der ersehnte Durchbruch. Das Chaos ist programmiert, zumal er sich zu allem Überfluss noch in seine Filmpartnerin verliebt. Detlev Buck und Anika Decker schrieben das Drehbuch für das turbulente Stück, das in der Folge von Gunnar Dressler das Theater bearbeitet wurde.
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Aktionen des Vereins „Ganter-Art“ kommen Lern- und Erlebnisgarten der Katenkampschule Ganderkesee zugute Text: Berit Böhme
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inderlachen weht vom Tast- und Was- Das Garten-Projekt wurde im Frühjahr 2013 serpfad hinüber. Eine Gruppe Juangeschoben, um das in die Jahre gekomgendlicher büffelt im Freiluftklasmenen Gelände zeitgemäß aufzuwerten. senzimmer, während ein paar Meter weiter „Prinzipiell brauchen wir ein gut ausgestaldie Rollstuhlschaukel durch die tetes AuLüfte schwingt. Der Lern- und Ich nenne das nicht Inklusion. ßengeErlebnisgarten der Katenkamplände als Ich nenne das Teilhaben, schule in Ganderkesee bringt zusätzlidie Sinne auf Trab und die un- Mitmachen, Dabeisein“ chen Lernterschiedlichsten Menschen zuraum“, ersammen. Zudem ist er ein Beispiel für erklärt Edith Aschenbrenner. Im Lern- und folgreiches bürgerschaftliches Engagement Erlebnisgarten verbessern die Kinder und durch den Verein „Ganter-Art“. Jugendlichen spielerisch ihre motorischen Fertigkeiten und ihr Sozialverhalten oder Dr. Edith Aschenbrenner leitet die Katenbauen Spannungen ab. kampschule, eine staatlich anerkannte Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe. „Wir sind Gleichzeitig soll das Areal als Begegnungseine Schule mit Förderschwerpunkt geististätte für Menschen mit und ohne Behinge Entwicklung mit 72 Plätzen.“ Die sechsderung dienen. „Ich nenne das nicht Inklubis 19-jährigen Schüler kommen aus Gansion. Ich nenne das Teilhaben, Mitmachen, derkesee, Delmenhorst und dem Landkreis Dabeisein“, so die Schulleiterin. „Der Weg Wesermarsch. Auf dem Unterrichtsplan für zu uns soll den Leuten geläufiger werden. So Kommunikation stehen sprachunterstütdass es selbstverständlich wird.“ zende Gebärden und Symbole oder der Umgang mit augengesteuerten Computern. Die Noch wird an der Pestalozzistraße fleißig Jugendlichen lernen zudem, wie sie möggebuddelt, gezimmert und gemauert. Auch lichst selbstständig leben können. Die Padie Schüler packen begeistert mit an. Einilette reicht vom Einkaufstraining über die ge der zwölf unterschiedlichen Lern- und Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bis hin Erlebnisbereiche sind bereits fertig, etwa zum Wohnpraktikum. das „Freiluftklassenzimmer“. Umgeben von einer Buchenhecke können hier Grup-
pen im Kreis sitzend unterrichtet werden – immer ganz nah an der Natur. Beliebt ist auch die neue Rollstuhlschaukel. Je nach Bewegungsmöglichkeit können sich die Nutzer mit Hilfe von Seilen selber in Schwung bringen. Oder sie werden von einem Betreuer ins Schwingen gebracht. „Schaukeln ist für die Entwicklung des Gehirns unheimlich wichtig“, weiß Aschenbrenner. Ohne die Unterstützung von „Ganter-Art“ könnte die Katenkampschule das Projekt nicht stemmen. Der 2006 gegründete Verein zur Förderung sozialer Projekte akquiriert bei Unternehmen aus der Region die Mittel für die Neugestaltung des Gartens. Die Spender können beispielsweise ein Trampolin für den Erlebnisparcours oder eine Wippe mit Stoßdämpfung „kaufen“. Die Preisspanne reicht von wenigen hundert Euro bis hin zu fünfstelligen Beträgen. Ganter-Art hat zwar nur 13 Mitglieder, aber schon in den Vorjahren viel bewegt. Auch durch den Benefiz-Verkauf von fast 70 „Gantern“, die von unterschiedlichen Künstlern gestaltet wurden. Die Figuren prägen heute das Ortsbild. Eine der Plastiken steht auch über dem Eingang der Katenkampschule.
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euer und Eis, Trolle und Elfen, Gletscher und Geysire – Island fasziniert durch seine Sagen ebenso wie durch einzigartige Naturerlebnisse, hat aber auch eine quirlige Kunstszene zu bieten. Eine Insel der Gegensätze, die mit dem neuen Sommerflugplan 2016 nonstop von Bremen aus erreichbar ist. Die Fluggesellschaft Germania richtet ab Juni eine Direktverbindung nach Keflavik ein, wo der einzige internationale Flughafen des Landes liegt. Hochlandwanderungen, Gletschertouren, Vulkane besteigen, Wale beobachten – wer sich gern in der Natur aufhält, ist auf der Insel hoch oben im europäischen Norden genau richtig. Traumhafte Fjorde, glaskla-
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re Binnenseen und bizarre Lavazonen gege hören zu den besonderen Attraktionen des Landes, in dem rund 300.000 Bewohner leleben. Die weltweit bekannteste unter ihnen dürfte gegenwärtig die Sängerin Björk sein, deren Musik nach dem Urteil von Kritikern auf einzigartige Weise zu dieser Landschaft passt. Charakteristisch für Island sind die Geysire; kochendheiße Quellen, aus denen das siedende Wasser über 35 Meter hoch in den Himmel schießt.
Hälfte aller Bewohner Islands lebt, ist geprägt von Kontrasten. Moderne, architektonisch kühne Gebäude stehen neben kleinen, bunten Wellblechhäusern, internationale Einflüsse vermischen sich mit isländischen Traditionen. Besonders sehenswert: Das Nationalmuseum und das Pjóomenningarhús, das Museum für das kulturelle Erbe Islands.
Doch Reykjavik ist auch eine Stadt der Musik. So finden etwa im August das internaIn der reizvollen Hauptstadt Reykjavik zie- tionale Jazz-Festival und das große Tanhen die Hallgrímskirche, aber auch die vie- go-Festival statt. Von großer Bedeutung ist len Freiluft-Thermalbäder wie etwa die aber auch das Kammermusik-Festival, das „Blaue Lagune“ die touristische Aufmerk- Ende Juli im ca. 100 km entfernten Reyksamkeit auf sich. Die Stadt, in der etwa die holt stattfindet.
Benefi zkonzert
gemeinsam für das Glück von morgen Sa., 30. 01. 2016, 20.00 Uhr Die Glocke, Bremen Erleben Sie Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen gemeinsam mit Nachwuchskünstlern unter der Leitung von Tung-Chieh Chuang. Benedikt Kristjánsson (28 Jahre), Tenor Tillmann Höfs (19 Jahre), Horn Silas Zschocke (18 Jahre), Viola Die Tickets erhalten Sie im WESER-KURIER Pressehaus, in den regionalen Zeitungshäusern, telefonisch bei Nordwest Ticket 0421 - 36 36 36 sowie online unter www.weser-kurier.de/ticket und beim Kunden-Service der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Mit Ihrer Eintrittskarte helfen Sie uns, musikpädagogische und kulturelle Projekte sowie hochbegabte junge Musiker zu fördern.
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WIRTSCHAFT Karl Engelhard 55 foyer
allEs hat sEinE zEit Karl Engelhard
E
s gibt nicht viele Menschen, die auf ein so langes, erfülltes Berufsleben zufrieden zurückblicken wie Karl Engelhard. Während die meisten ihrer Pensionierung entgegenfiebern, fand er es keineswegs reizvoll, in Rente zu gehen. Zu seinem 70. Geburtstag bemerkte er ganz locker: „70 Jahre ist doch kein Alter. Die 70 ist für mich nur eine Zahl.“ Für ihn war Beruf stets Lebenselixier: Freude am Tun, Freude an der Herausforderung, Talente an der richtigen Stelle erfolgreich einzusetzen, Freude, sich selbst zu fordern und weiter zu entwickeln.
Karl Engelhard, „General“ von Hellmann Worldwide Logistics, geht nach 58 Arbeitsjahren in den so genannten Ruhestand.
Einmal für die Logistikbranche Feuer gege mit Ehrlichkeit und Offenheit auszufüllen fangen, setzte er entscheidende, nachhalnachhal gilt. Während seiner gesamten Laufbahn tige Impulse für die Weiterentwicklung des im Management hat er stets den Menschen Unternehmens, aber auch in den Bereichen in den Mittelpunkt gerückt. Für seine Unternehmenskultur und PersonalfühPersonalfüh herausragende Lebensleistung als unterunter rung. Junge Menschen gleichermaßen zu nehmerisch voraus denkende, menschlich fördern und zu fordern, war ihm immer handelnde Vaterfigur wurde er vom Wirtein wichtiges Anliegen. Türen öffnen, auch schaftskomitee mit dem Titel Senator h.c. denen, die vielleicht schon einmal gestolund mit dem Europakreuz geehrt. pert sind. Brücken bauen, geschäftlich wie Karl Engelhard findet häufig in der Bibel privat, ansteckend motivieren, das kann Antworten auf offene FraKarl Engelgen. Seine Verortung in hard nach Wir sind gespannt, welche Tür der lutherisch-christlichen wie vor er als nächstes öffnen wird. Religion bleibt unantastbar. aus dem Für Karl Engelhard, 1943 in Franken geAlles hat seine Zeit, mit dieser Handgeboren, war ein erfolgreiches Berufsleben Feststellung aus der Bibel hat er sich zulenk. Beste Voraussetzungen, um künftig keineswegs vorprogrammiert – im Gegen- vielleicht Jungunternehmerinnen und nächst einmal aus dem aktiven Berufsleteil. Er wuchs in bescheidenen Verhältnis- Jungunternehmern Starthilfe zu geben ben verabschiedet, doch für wie lange? Wir sen auf, was für ihn Ansporn war, sich Ziele oder in Schieflage geratenen Unternehmen sind gespannt, welche Tür er als nächstes zu setzen, um diesen mit Charme und Biss auf die Beine zu helfen. öffnen wird. entgegenzugehen. Dabei hat er mit Mut zum Risiko auch einige berufliche und Renate Engelhard, seit 49 Jahren die starke Auf die Frage, warum er weit über die räumliche Kurven gedreht: Vom Textilkauf Textilkauf- Altersgrenze hinaus im Betrieb geblieben Frau an seiner Seite, versierte Managerin mann zum erfolgreichen Manager im Kaf Kaf- ist, antwortete Karl Engelhard: „Geistige der Familie, wird sich freuen, endlich einfeegeschäft, von Süddeutschland zu den mal mehr gemeinsame Zeit verbringen zu Aktivität, berufliche Herausforderungen Hanseaten. Mit Fünfzig Plus wagte er noch und das Gefühl, von Nutzen zu sein, sind können. einmal den Schritt in ein völlig fremdes vielleicht die wirksamsten Medikamente Wir wünschen eine stabile Gesundheit, Terrain, um als Generalbevollmächtigter gegen den Alterungsprozess.“ begleitet von Lebensfreude für die neue Zeifür das namhafte Logistikunternehmen tepoche, und danken sehr herzlich für die Hellmann Verantwortung zu übernehmen. Für Karl Engelhard haben Führungskräfte langjährige geschäftliche Verbundenheit. Auch bei dieser Entscheidung war der Wille aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zum Erfolg die maßgebliche Antriebskraft. gleichermaßen eine Vorbildfunktion, die es Marie-Clothilde Kronenberg
foyer 56
ROLLENSPIEL
: Rollenspiel
(red) Seit nahezu 100 Ausgaben gehörte er zum Stamm der Autoren; jetzt, mit dem foyer-Heft Nr. 112, hat er seine Mitarbeit endgültig eingestellt. Simon Neubauer (91), belesener und geachteter Kritiker und Kollege, geschätzter Ratgeber und gesuchter Gesprächspartner des Verlages, sagt adieu. Über 50 Jahre lang hat er das kulturelle Leben in der Hansestadt verfolgt und kommentiert. Am 1. Januar 1962 trat er in die Feuilleton-Redaktion der Bremer Tageszeitung „Weser-Kurier“ ein, deren Leitung von Oktober 1973 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1990 in seinen Händen liegen sollte. Sechs Jahre später konnte ihn foyer als freien Mitarbeiter gewinnen. Seither schrieb er zahlreiche Opern-, Konzert- und Theaterkritiken, hinzu kamen Besprechungen in der Reihe „Buch & Musik“, die kniffligen Opern- und Schauspielrätsel sowie zuletzt die Kolumne „Da capo!“, in der er sich an herausragende Künstler und bemerkenswerte Inszenierungen erinnerte.
(kom) Die Museen Böttcherstraße in Bremen haben ab 1. Februar wieder einen Direktor. Dr. Frank Schmidt war – nach Stationen in Düsseldorf und Baden-Baden – vier Jahre lang wissenschaftlicher Leiter der Kunsthalle Emden. Aktuell ist dort die von ihm inszenierte Gegenüberstellung der Sammlungen von Lothar-Günther Buchheim und Henri Nannen zu sehen. „Ich war in Emden als wissenschaftlicher Direktor für einen Teil des Hauses zuständig und übernehme nun größere Verantwortung“, sagt Schmidt zu seinem Wechsel. Deshalb habe er sich um die öffentlich ausgeschriebene Stelle beworben. „Die Museen Böttcherstraße sind Teil des Gesamtkunstwerks Böttcherstraße und beherbergen die größte Sammlung an Werken von Paula Modersohn-Becker. Das sind schon zwei Gründe, nach Bremen zu gehen.“
Wie seine Vorgänger möchte auch er die Werke von Paula Modersohn-Becker und Bernhard Hoetger in den Kontext zeitgenössischer Kunst stellen. Einige Ideen habe Das Geschehen auf den Bühnen der Region er bereits entwickelt, will sie aber zunächst will SN jedoch weiterhin beobachten. So intern besprechen. Seit Sommer 2014 leitet wie unlängst bei der „Rigoletto“-Premiere Verena Borgmann die Museen Böttcheram Bremer Goetheplatz wird man ihn straße kommissarisch, nachdem Direktor sicher auch zukünftig in den Foyers antref- Frank Laukötter das Haus von einem Tag fen. Also bis demnächst! auf den anderen verlassen hatte.
(red) Hoch soll er leben! – diesen Toast dürfte Ewald Ravenschlag in den vergangenen Wochen immer wieder gehört haben. Schließlich gab es einen guten Grund, auf sein Wohl anzustoßen. Denn der 81-jährige feierte sein 60-jähriges Bühnenjubiläum, und zwar sinnigerweise in dem Stück „Hoch soll er leben!“ von Zoe Kazan; einer gar nicht so lustigen Inszenierung des sonst eher auf Komödien abonnierten Bremer Union-Theaters. Fast 100 Rollen hat der Jubilar in seiner aktiven Bühnenzeit bislang gespielt und dabei völlig unterschiedliche Charaktere verkörpert. Etwa den Heiligen Vater in „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“, den Dorfrichter Adam im „Zerbrochenen Krug“ von Heinrich von Kleist oder einen alternden Komiker in den „Sonny Boys“ von Neil Simon. Doch Ravenschlag machte auch hinter der Bühne gute Figur. Rund 20 Jahre lang gehörte er dem Vorstand der Union von 1801 an, dem einstigen Trägerverein des AmateurTheaters. Und 38 Jahre lang engagierte er sich als Leiter des Union-Theaters, dessen Geschäftsstelle er auch zukünftig verstärken wird. Das Rampenlicht will er hingegen verlassen, aber vielleicht doch noch die eine oder andere kleinere Rolle übernehmen.
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(ps) Dass Udo Jürgens seine Karriere einst als Jazzpianist gestartet hat, blitzte auch bei seinen später nicht selten „weichgespülten“ Liedern immer wieder auf. Der Bremerhavener Jörg Seidel hat diese jazzigen Wurzeln jetzt freigelegt und für seine gerade erschienene CD „Merci“ zehn Jürgens-Titel neu arrangiert. Der Gitarrist und Sänger wird dabei von einem kleinen Ensemble (Saxophon, E-Piano, Bass und Drums) begleitet, was den oftmals bombastisch instrumentierten Songs des unlängst verstorbenen Entertainers ausgesprochen gut bekommt. Für die – so Seidel – „erste Aufarbeitung von Jürgens-Kompositionen in einem Jazz-Format überhaupt“ erntete er bereits großes Lob aus berufenem Munde. Manfred Bockelmann, Bruder von Udo Jürgens, schrieb ihm, dass „Udo eine große Freude mit dieser CD gehabt hätte.“ Seidel (48), zwischenzeitlich Dozent für EGitarre an der Bremer HfK, ist in der Szene kein Unbekannter. Er arbeitete mit Musikern wie Ron Williams, Silvia Droste oder Greetje Kauffeld zusammen und brachte zuletzt „Swing to Bing“ heraus, eine Aufnahme mit Stücken von Bing Crosby. Am 26. Februar ist Seidel mit Big Band im Bremerhavener Theater im Fischereihafen zu hören.
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KULTURKALENDER
KULTURTERMINE
PREMIERENDATEN 15. November bis 15. Januar 2015
................................................... Theater Bremen 19. 11. (S) nach Jaroslav Hašek: Kauza Schwejk / Der Fall Švejk. Theater am Goetheplatz 21. 11. (S) Tiago Rodigues: Traurig und fröhlich ist das Giraffenleben. Moks 28. 11. (S) Anja Hilling: Nostalgie 2175. Kleines Haus 6. 12. (M) Astor Piazzola: Maria de Buenos Aires. Theater am Goetheplatz 19. 12. (S) Istanbul. Kleines Haus
................................................... Stadttheater Bremerhaven 24. 11. (S) Kirsten Boie: Der kleine Ritter Trenk. Großes Haus 18. 12. (S) Philipp Löhle: Wir sind keine Barbaren. Kleines Haus 25. 12. (M) Jean-Philippe Rameau: Platée. Großes Haus
................................................... Staatstheater Oldenburg 19. 11. 22. 11. 3. 12. 6. 12.
(S) nach Orson Welles: Krieg der Welten. Exerzierhalle (S) Astrid Lindgren: Die Brüder Löwenherz. Kleines Haus (S) Fake to Pretend: Utopoly (UA). Exerzierhalle (M) Engelbert Humperdinck: Hänsel und Gretel. Großes Haus
(Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel, T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!
Abkürzungen: P = Premiere WA = Wiederaufnahme UA = Uraufführung z.l.M. = zum letzten Mal w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben Alle Termine ohne Gewähr! Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Terminschluss: 1. November
BREMEN
Der Fall Švejk Nov. 19. (P); Dez. 15.
Gastspiel Die, should sea be fallen in Dez. 1.
Anna Karenina Nov. 21.; Dez. 30. (z.l.M.)
Der Idiot Dez. 4.+15. (jew. 19 h)
Carmen Nov. 28.; Dez. 26. (18 h)
Die Zeit der Kirschen Dez. 8.
Maria de Buenos Aires Dez. 4. (20 h / Vor-
Verzehrt (Consumed) Dez. 9.; Jan. 15.
aufführung), 6. (18 h / P), 8., 10., 18.; Jan. 9.
Istanbul Dez. 19. (P), 23., 27. (18.30 h), 29.,
Gift. Eine Ehegeschichte Dez. 5., 21.
31. (16+20 h)
Die Zauberflöte (WA) Dez. 11., 19.+22. (jew. Gastspiel Der Messias Dez. 19. (16+20 h), 18 h), 27. (15.30 h)
25. (18.30 h)
Das Schloss Dez. 17.; Jan. 7., 14.
Jetzt musst Du springen Dez. 22. (WA), 30.
Silvestergala Eine italienische Nacht Dez.
Buddenbrooks Dez. 26. (18.30 h)
31. (19 h)
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kleines Haus Theater am Goetheplatz (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)
Großes Haus
Pornographie Nov. 15.+22. (jew. 18.30 h); Dez. 10., 12., 18., 28. Verbrennungen Nov. 18., 20.; Dez. 3. (19 h);
Pünktchen und Anton Nov. 15. (P/16 h),
Jan. 9. (19 h)
22. (11+15 h), 23.+30. (jew. 10 h); Dez. 1.+2.
Einer flog über das Kuckucksnest Nov. 19.,
+7.+8.+9.+10.+11.+14.+15.+17.+18.+21.+22.+2
21.; Dez. 5., 13. (18.30 h), 17., 21.; Jan. 10.
6. (jew. 10 h), 13. (16 h), 16. (10+18 h); Jan.
(18.30 h)
11.+13.+14. (jew. 10 h)
Die Schutzbefohlenen Nov. 23., 29. (18.30
Rigoletto Nov. 17., 19., 27., 29. (15.30 h);
h); Dez. 11. (19 h)
Dez. 12., 23.+25. (jew. 18 h), 31. (15 h)
3000 Euro Nov. 27. (z.l.M.)
Peter Grimes Nov. 18., 26.; Dez. 20. (18 h)
Nostalgie 2175 Nov. 28. (P); Dez. 2., 6. (18.30 h)
Moks Traurig und fröhlich ist das Giraffenleben Nov. 21. (16 h / P), 23.+24.+26.+27. (jew. 10.30 h), 28.+29. (jew. 16 h); Dez. 1.+2.+3.+ 4. (jew. 10.30 h), 6. (16 h) Wunderbrut Dez. 8.+9.+10.+11.+15.+16.+17. +18.+21. (jew. 10.30 h), 12.+13.+19.+20. (jew. 16 h) Liederabend Don Quichotte Dez. 17.+18. (jew. 19 h)
PR KULINARISCH Almhütte im Atlantic Grand Hotel Bremen 59 foyer
alpEn-gaudi in dEr altstadt D
er Berg ruft – nur einen Steinwurf von Roland und Rathaus entfernt. Gipfelstürmer und Skihasen kommen bis Ende Januar in der „Almhütte“ des Atlantic Grand Hotels auf ihre Kosten. Der Hüttenzauber steigt bereits zum vierten Mal in Folge in der Bremer Altstadt. „Vom Ambiente bis zu den Getränken geht es alpenländisch zu“, sagt Arzu Bakir vom Atlantic-Team.
Zum vierten Mal winterlicher Hüttenzauber im Atlantic Grand Hotel Bremen
Après-Ski-Partys offen. Wer mag, kann das Blockhaus auch exklusiv buchen. Platz ist für bis zu 80 Personen. Nicht nur das Flair ist alpin, auch die Speisekarte. Küchenchef Daniel Otto serviert frische Gerichte aus dem Alpenraum. Die Palette reicht vom Almhütten-Brotzeitteller mit Pfefferbeißer und Brezel über Schweinshaxe mit Semmelknödeln und Schwarzbiersoße bis hin zu Kaiserschmarrn und Lebkuchenparfait. Sommelier Marco Maniglia kredenzt Inszeniert wird die Berggaudi im HofgarGrünen Veltliner aus dem österreichischen ten des zwischen Marktplatz und Martini- Kamptal, Merlot aus Norditalien, edle Obstkirche liegenden Hotels in einer eigens aus brände oder frisches Helles im Maßkrug. Österreich importierten Almhütte. Innen sorgen Holzbänke, mit Rindsfell bezogene Wer mag, kann in der Almhütte auch Hocker, Kuhglocken, Edelweiß, KerzenSilvester feiern – Après-Ski-Hits, Trachtenschein und in Tracht gewandete Kellner Wettbewerb und ein Vier-Gänge-Menü für Hochgebirgsflair. „Man ist in einer mit Flädle-Suppe, Spanferkel-Karree und komplett anderen Welt“, schwärmt Bakir, Marillenknödel inklusive. die die Hüttengaudi organisiert. Zu den winterlichen Feiertagen bietet das Das Alm-Ambiente steht für gemütliche Fa- Atlantic Grand Hotel weitere Arrangemilienabende, Firmenfeiern oder zünftige ments. Beispielsweise das Heilig-Abend-
Menü mit Ente und den Weihnachtsbrunch in entspannt-festlicher Atmosphäre. In der Roof Lounge wird unter dem Motto „Die wilden Zwanziger“ der Jahreswechsel mit Jazz und Swing gefeiert. Die restaurierten Goldenen Säle der Böttcherstraße im ehemaligen Casino Haus Sankt Petrus dienen als Kulisse für eine Riesen-Silvesterparty „The Grand Final“ mit DJs und Champagner.
Almhütte im Atlantic Grand Hotel Bredenstraße 2, Bremen Geöffnet bis Ende Januar 2016 jeweils dienstags bis freitags von 16 bis 23 Uhr; Samstag und Sonntag von 12 bis 23 Uhr. www.almhuette-bremen.de Reservierungen Telefon 0421 - 620 62-553 und -531
foyer 60
kulturkalender
Brauhauskeller 10.30 h), 20.+28. (jew. 19 h); Dez. 1.+2.+3.
...................................... Capriccio – Das kleine Kammerspiel
(jew. 10.30 h)
im Courtyard by Marriott Bremen
burg Nov. 28. (15.30 h)
Das große Heft Dez. 5.
www.corneliapetmecky.de
Wiener Sängerknaben Nov. 29. (17 h)
Kartenvorbestellung: Tel. 04 21 – 69 64 00
Benefiz-Konzert Bremer Philharmoniker
...................................... bremer shakespeare company
Das süße Leben Gedichte und Musik mit
Dez. 2.
Petmecky und Oberlechner. Dez. 9. (19 h)
musica viva Dez. 4.+5.+6. (jew. 15.30+19.30
Theater am Leibnizplatz
Der kleine Prinz von Saint-Exupéry. Le-
h)
Tel. 04 21 – 50 03 33
sung mit Cornelia Petmecky. Jan. 6. (19 h)
Vivaldi Recomposed mit Daniel Hope
Hikikomori Nov. 18.+19+24.+25.+26. (jew.
(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Circus Quantenschaum Nov. 16.+17. (jew. 20 h)
Lesung mit Sebastian Fitzek Nov. 26. (Kleiner Saal) Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Ham-
Wir töten Stella von M. Haushofer. Lesung Dez. 11. Bremer Kaffeehaus-Orchester Dez. 13. mit Cornelia Petmecky. Feb. 23. (19 h) (15.30 h)
Doktor Faustus Nov. 19., 29.; Dez. 12., 17.,
...................................... Theaterschiff Bremen
30.
Tiefer 104 | Anleger 4
GLOCKE Familienkonzert Bremer Kaffee-
Wie es euch gefällt Nov. 20.; Dez. 11., 28.
Karten u. Informationen:
haus-Orchester Dez. 19. (16 h)
Maria Stuart Nov. 21., 26.; Dez. 13., 26.
Tel. 04 21 - 790 86 02
Nensi Dez. 20. (19 h / Kleiner Saal)
Warten auf Godot Nov. 22. (18 h); Dez. 20.
Rubbeldiekatz 20. Nov. bis 12. März
GLOCKE Familienkonzert Bremer Phil-
(18 h)
Hab’n Sie nicht ’nen Mann für uns 18.
harmoniker Dez. 21. (18 h)
Romeo und Julia Nov. 25.; Dez. 10., 16.
Nov. bis 6. Feb.
Neue Philharmonie Hamburg Dez. 25.
Schachnovelle Nov. 18.
Gastspiel 1984 Nov. 27.
4. Philharmonisches Konzert Bremer Philharmoniker Dez. 14., 15.
(19 h / Kleiner Saal) Don Kosaken-Chor Dez. 25.
Gastspiel Die Irrfahrten des Odysseus
...................................... Daniel Hope
Dez. 1.
„Vivaldi Recomposed“ mit dem
h / Kleiner Saal)
Autorenlesung Max Goldt Dez. 2. (20 h)
Orchester l‘arte del mondo Dez. 11. (20 h).
Die Nacht der Musicals Dez. 28.
Wassergeräusch Dez. 3.
Glocke Bremen
Klassische Philharmonie NordWest Dez.
König Lear Nov. 28.; Dez. 18., 27.
Hamlet Dez. 4.
Gota de Fuego Flamenco-Fest Dez. 26. (19
31. (17+20 h / Kleiner Saal) Slowakische Sinfonietta Žilina Dez. 31.
Der Kaufmann von Venedig Dez. 6. (18 h)
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Bestie Mensch Dez. 8.
Tel. 04 21 - 33 66 99 | www.glocke.de
musica viva Jan. 1. (15+18.30 h)
Prunk und Pleite einer Unternehmerdy-
(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)
Bremer Kaffeehaus-Orchester Jan. 3.
nastie Dez. 21.; Jan. 12.
Lex van Someren & Band
(15.30+19.30 h / Kleiner Saal)
Viel Lärm um nichts Dez. 29.
Nov. 15. (19 h / Kleiner Saal)
My Fair Lady Jan. 3. (19 h)
Wie es Will gefällt Dez. 31. (16+21.15 h)
Orchester der Musikfreunde Bremen
Justus Frantz und die Philharmonie der
Nov. 15.
Nationen Jan. 5.
Manao Nov. 20.
Wiener Johann Strauß Konzertgala Jan. 6.
Wiener Klassik Nov. 21.
Oliver Welke & Dietmar Wischmeyer
3. Philharmonisches Konzert Bremer
Jan. 8.
Philharmoniker Nov. 22. (11 h), 23.
Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys
Ein Sommernachtstraum Dez. 5., 19.
Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de
(18 h)
Orchestre de Chambre de Lausanne Nov. 24. Jan. 9. Neujahrskonzert der Bremer Philharmo5nachsechs Afterwork-Konzert. Nov. 25., Dez. 16. (jew. 18.05 h)
niker Jan. 10. (11 h), 11., 12.
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bre-
Till Brönner & Sergei Nakariakov Jan. 10.
men Nov. 25., 26., 27.
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bre-
2. Philharmonisches Kammerkonzert
men Jan. 13., 14.
Pavel Haas Quartett Nov. 25. (Kleiner Saal)
PR KULINARISCH Dorint Park Hotel Bremen 61 foyer
Advent im Dorint Park Hotel Bremen: Teatime, Brunch und Weihnachtsbäckerei
D
er Bürgerpark ist natürlich das ganze Jahr über einen Besuch wert, doch es gibt etliche Bremerinnen und Bremer, die ihn im Advent ganz besonders schätzen. Denn um diese Jahreszeit winkt ein ganz besonderes Vergnügen: Erst ein ausgiebiger Spaziergang durch den ab 1866 von Wilhelm Benque angelegten, unter Denkmalschutz stehenden Park und dann – pünktlich zur Teatime oder vielleicht zum Brunch – Platz nehmen im weihnachtlich geschmückten Dorint Park Hotel Bremen.
stimmungsVoll gEniEssEn
heißt und die „Ankunft des Herrn“ ankünankün digt. Zeit also, Vorbereitungen zu treffen, was vielerorts zum Plätzchenbacken führt. Im Dorint Park Hotel Bremen ist das die Sache von Chef-Pátissier Rolf Feldmann, der sein Wissen in der Weihnachtsbäckerei gern mit Gästen teilt. Gemeinsam entsteht zart-knuspriges Gebäck, bestimmt für die Lieben zu Hause.
rend der „Teatime“ zu. Köstliche Getränke kommen vom Tea Master, englische Spezialitäten zwischen süß und herzhaft von der Etagere. Und am Abend des 24. Dezember sowie an den Weihnachtstagen zur Mittags- und Abendzeit wird im Park Restaurant ein weihnachtliches Festmenü serviert. Um jeweilige Reservierung wird gebeten.
Zu einer vorweihnachtlichen Schlemmerei öffnet auch der Küchenchef sein Reich. Die Küchenparty vor dampfenden Kesseln Adventstermine im Dorint Park Hotel Bremen ist ein besonders genussreiches Erlebnis: Weihnachtsbäckerei: 28. November und Das traditionsreiche Haus am Hollersee Probieren, naschen, den f linken Kochorganisiert im Advent ganz besonders profis zuschauen – nicht nur Hobbyköche 5. Dezember, jeweils ab 15.30 Uhr Adventsbrunch de Luxe: 29. November; 6., stimmungsvolle Veranstaltungen, die dazu werden begeistert sein. 13. und 20. Dezember, jeweils ab 11.30 Uhr beitragen, die Vorfreude auf das schönste Weihnachtliche Küchenparty: Fest des Jahres peu à peu zu steigern. Dass Stimmungsvolle Klaviermusik, ein schön die einfallsreichen Mitarbeiter aus Küche geschmückter Baum, knisterndes Kamin- 17. Dezember, ab 18 Uhr Weihnachtliche Teatime: und Service dabei die eigentlichen Feierta- feuer und ein anspruchsvolles Gourmet24. bis 26. Dezember ge nicht aus den Augen verlieren und dem Buffet – das sind die „Zutaten“ für den Festessen an Heilig Abend: 18 bis 22 Uhr Anlass entsprechend stets ganz besondere „Adventsbrunch de Luxe“. An allen vier Silvestergala: 31. Dezember, ab 18 Uhr kulinarische Kostbarkeiten bereithalten, Adventssonntagen werden die Gäste ab versteht sich von selbst. 11.30 Uhr in der Kuppelhalle verwöhnt. Reservierungen unter Doch zunächst gilt es, den Advent zu ge„Very british“ geht es im Dorint Park Hotel Telefon 0421 - 34 08 -666 www.dorint.com/bremen nießen, der eigentlich „Adventus Domini“ Bremen vom 24. bis 26. Dezember wäh-
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kulturkalender
Opernrätsel (mpg) Über die zu erratende Oper hatte der Philosoph Friedrich Nietzsche einst geurteilt, dass es die beste aller Opern sei. Ob er das wirklich dachte, sei dahingestellt. Aber als er es sagte, war sein Verhältnis zu Richard Wagner schon sehr getrübt, weshalb Nietzsche-Fans vermuten, er habe damit sein früheres Idol tüchtig ärgern wollen. Würde man das Land nennen, in dem die Oper spielt, so wäre es sehr leicht, auf den gesuchten Titel zu kommen. Also sei nur soviel verraten, dass der früh verstorbene Komponist den Erfolg seiner Oper nicht mehr erleben konnte. Sie wurde bei der Uraufführung gnadenlos verrissen. Doch einige Melodien sind so bekannt, dass sie auch Nicht-Opern-Fans kennen. Wovon handelt das Stück? Ein Soldat verliebt sich im Dienst in eine überaus hübsche junge Frau und vernachlässigt seine Pflichten. Die emanzipierte Frau entspricht aber in kleinster Weise den damaligen restriktiven bürgerlichen Moralvorstellungen. Sie muss am Ende auch sterben! Sollten Sie immer noch nicht herausgefunden haben, um welche Oper es handelt, so gibt es nun eine letzte Hilfestellung: Die Anfangsbuchstaben des Vor- und Zunamens des Komponisten stimmen mit denen des Vorgängers des amtierenden amerikanischen Präsidenten überein. Wie heißt die Oper und wie ihr Komponist? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Dezember 2015 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische Staatstheater. Die Auflösung des Opernrätsels in foyer 111 lautet „Samson et Dalila“ von Camille Saint-Saens. Gewonnen haben: Peter Cohrs, Stuhr Renate Dauss, Delmenhorst Gunda Dinklage, Bad Zwischenahn Anke Harms, Rastede Hartmut Kedenburg, Sottrum Detlef Klanke, Bremen Friederike May, Oldenburg Luise Mengers-Böschen, Nordenham Traute Meyer, Bremen Galina Peters, Bremerhaven Alfred Schwarzer, Bremerhaven Heidemarie Vobl, Zeven Iris Vogler, Oldenburg Eva Witte, Bremen Britta Zieperling, Heide
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Bremen Eins Silvestergala Dez. 31. (22 h)
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Magic of the Dance Jan. 2.
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Nov. 27.
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Echoes Of Swing Dez. 3. Gabriel Schwabe | Nicholas Rimmer Dez. 5. Tim Fischer: Geliebte Lieder Dez. 9. Nihan Devecioglu Dez. 11. Spielvereinigung Sued featuring Nils Wogram Dez. 12. residenz@sendesaal: Chiaroscuro Quartet Dez. 16. Clarinet News: Opernboogie Jan. 2. Sinfonia Insieme Jan. 4. Frielinghaus Ensemble Jan. 8. Auf schwarzen und weißen Tasten I: Sivan Silver und Gil Garburg Jan. 9. Auf schwarzen und weißen Tasten II: Denis Kozhukhin Jan. 13. Michael Moore‘s Fragile Quartet Jan. 14. Auf schwarzen und weißen Tasten III: Joseph Moog Jan. 16.
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na Borchert, Klavier. Anschließend open
Eckardt liest aus Geschichten und Ge-
end – offene Kirche bei Brot und Wein.
dichten des Pioniers der alemannischen
Dez. 24. (23 h)
Mundartliteratur
18. Bremer Klezmernacht Die Bremer For- Dez. 3.: „Im Licht des Südens – Vincent van mation Klezgoyim lädt ein. Zu Gast: Talya Gogh in Südfrankreich.“ Der KunsthistoriG. A. Solan (Gesang), Ensemble „Kol Ke-
ker Detlef Stein folgt in seinem Vortrag den
dem“ (Israel). Jan. 15.
Spuren des Malers in Südfrankreich.
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„Dschingis Khan“ Nov. 20., 21. (jew. 20 h)
Markus & Markus Ibsen: Gespenster. Dez. Künstlergespräch Direktor Grunenberg im Gespräch mit Thomas Hirschhorn. 9.-12. (jew. 20 h) Angela Schubot „Körper ohne Macht“. Jan. Nov. 24. (18 h) Direktorenführung Letztes Jahr in Mari8.+9. (jew. 20 h), 10. (19 h) enbad. Dez. 1. (18 h)
kulturkalender
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foyer 68
kulturkalender
Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Dracula Nov. 15. (18.30 h); Dez. 6. (18.30 h), 8., 17.; Jan. 8., 13. Sluderkraam in’t Treppenhuus Nov. 18., 29. (15 h); Dez. 1., 3., 9., 13.+25. (jew. 18.30 h), 31. (16 h) Die Marquise von O. Nov. 20., 27.; Dez. 15., 19., 27. (18.30 h); Jan. 9. Nora Nov. 21., 25.; Dez. 2., 4., 10., 16., 18., 20. (18.30 h); Jan. 2. Die Brüder Löwenherz Nov. 22. (16 h / P), 24.+25.+26. (11 h), 27. (10.30 h), 28. (15+18 h), 30. (10+12.30 h); Dez. 1.+2.+14.+21. (jew. 10+12.30 h), 5. (18 h), 7. (11+19 h), 9. (10.30 h), 10. (11.30 h), 11.+15.+18.+22.+26. (11 h), 12. (14+17 h), 23. (18 h), 27. (11.15 h), 28. (14+18 h) Supergute Tage… (WA) Nov. 24.; Dez. 22., 26. (18.30 h) Demut vor deinen Taten, Baby Nov. 26.; Dez. 11.; Jan. 10. Gastspiel Sweet Sugar Swing Dez. 21. Gastspiel Minna von Barnhelm Dez. 29. Die Leiden des jungen Werther Dez. 30. Nordlichter Poetry-Slam Dez. 31. (21 h) Was ihr wollt (WA) Jan. 3. (18.30 h)
Exerzierhalle (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Gift. Eine Ehegeschichte Nov. 15.; Dez. 17., 30. (z.l.M.) Krieg der Welten Nov. 19. (P), 28.; Dez. 18. Eine nicht umerziehbare Frau Nov. 22., 25., 29.; Dez. 4., 6., 8. Utopoly – Ein Spiel mit möglichen Welten (UA) Dez. 3., 5., 12., 13. Tschick (WA) Dez. 15.+16.+17.+21.+22. (jew. 10.30 h), 19., 21., 29. Der kleine Prinz (WA) Jan. 7. (10.30 h) Magellan (WA) Jan. 15. (10.30 h)
...................................... ...................................... Verein der Musikfreunde Horst-Janssen-Museum Oldenburg e. V. Tel. 04 41 – 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h www.musikfreunde-oldenburg.de
www.horst-janssen-museum.de
Neujahrskonzert 2016: BosArt Trio „Kunst Die Geister, die sie riefen… Lust- und der Unfuge“ mit einem Programm voller
Angstphantasien von Horst Janssen und
virtuoser, spitzzüngiger Parodien auf na-
Johann Heinrich Füssli. 21. Nov. bis 14.
hezu alles, was einem in der Musik hei-
Feb.
lig ist. Jan. 3. (11.15 h). Oldenburgisches Staatstheater – Großes Haus. Karten: Theaterkasse Tel. 04 41 – 22 25 111
...................................... Stadtmuseum
Reihe „TonArten“: Swingin‘ Fireballs feat. Tel. 04 41 – 2 35 28 86 | Di-So 10-18 h Greetje Kauffeld Feb. 5. (20 h). Kulturzen- www.stadtmuseum-oldenburg.de trum PFL. Karten ab 7. 12. 2015 bei: Tou-
Hannes Mercker: Cartoons und Zeich-
rist-Information Oldenburg (Schlossplatz
nungen Bis 6. Dez. 16); Ticket-Service Landessparkasse zu Ol- Hugo Boguslawski: Restlicht. In Koopedenburg (Schlossplatz 7-8); Abendkasse ration mit dem Kulturspeicher Oldenburg. 11. Dez. bis 31. Jan.
...................................... Oldenburger Kunstverein ...................................... www.oldenburger-kunstverein.de Edith-Russ-Haus Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h für Medienkunst Michael Najjar „outer space“. Bis 17. Jan.
...................................... Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Tel. 04 41 - 2 35 32 08 | Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h www.edith-russ-haus.de Autonomy Cube. Jacob Appelbaum und Trevor Paglen Bis 3. Jan.
Schloss | Tel. 04 41 – 2 20 73 00 www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de
BAD ZWISCHENAHN
Di-So 10-18 h Jahre in der Bundesrepublik. Bis 20. März
...................................... Galerie Moderne
Wiedereröffnung des Augusteums Dez. 1.
Am Delf 37 | Tel. 0 44 03 - 54 29
Demo, Derrick, Discofieber Die siebziger
...................................... Landesmuseum Natur und Mensch
www.galeriemoderne.de Sonnige Momente Werner Heinze, Detlev Hummelt, Katharina Lichtenscheidt, Andreas Lutherer, Ralph Petschat,
Tel. 04 41 – 92 44-300 | Di-Fr 9-17 h, Sa +
Rose Richter-Armgart, Puck Steinbrecher,
Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt
So 10-18 h
Reinhard Zado. Ab 20. Nov. – Vorstellung
www.naturundmensch.de
des Galeriekalenders 2016 „Sonnige Mo-
Leinen los! Historische Spielzeugschiffe
mente“
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auf großer Fahrt. Bis 3. Jan. zu Fabeltier & Co. Bis 10. April. Die Tiefe hören Ein Jahrhundert Echolot. Ab 16. Jan.
kulturkalender
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RASTEDE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . EMDEN Kunsthalle Wilhelmshaven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel. 0 44 21 - 414 48 ...................................... Palais Rastede www.kunsthalle-wilhelmshaven.de Ostfriesisches Tel. 0 44 02 - 8 15 52 | Mi-Fr + So 11-17 Uhr Di. 14-20 h, Mi-So 11-17 h Landesmuseum Emden www.palais-rastede.de
„Rast-los“ Ausstellung zum Kunstpreis der Gemeinde Rastede. Bis 13. Dez. Kinderkunstwerkstatt im Palais: „Wand
15 Jahre Preis der Nordwestkunst Die Be-
Rathaus am Delft, Brückstraße 1 sten: Highlights der bisherigen Preisträger. Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 10-18 h Bis 10. Jan. www.landesmuseum-emden.de
und Deckenmalereien“ Für Kinder von 9-12 Jahren. Nov. 28. (10-12.30 h). Informationen und Anmeldung unter Tel. 0 44 02 - 8 15 52 oder Mail an info@palais-rastede.de Soirée im Palais: Liederabend im Advent
Sonderausstellung Aus Trümmern sich erhoben. Zerstörung und Neuaufbau der Stadt Emden 6. Dez. bis 24. April Sammlungsausstellung mit den Abteilungen Neue Galerie und Emder Rüstkammer durchgehend
Klassik, Gospel, Blues, Jazz und Pop mit Richetta Manager (Sopran) und Robert Roche (Klavier). Dez 6. (18 h)
Joachim Król Etta Scollo »Parlami d’amore« So 17. Januar 2016 20.00 Uhr Ticket - Service in der Glocke Tel. 0421- 33 66 99 | www.glocke.de
Fotocomposing © Robert Eikelpoth © geboren.thielsch
GLOCKE Spezial 2015/16
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KULTURFORUM
: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz
„Die Die Entdeckung der Dinge. Fotografie und Die Kulturstiftung der Öffentlichen VersiDesign“ lautet der Titel einer Ausstellung
cherungen Oldenburg lobt zum 14. Mal ih-
im Bremer Wilhelm Wagenfeld-Haus, die
ren Förderpreis aus, diesmal in der Sparte
bis zum 3. April 2016 läuft. (Foto o. l.)
Malerei. Teilnehmen können Künstler aus
......................................
der Region bis 35 Jahre. Der Preis ist mit 8000 Euro dotiert und mit einer Einzelausstellung im Stadtmuseum Oldenburg
Notizen aus Galerien und Museen
Einen spannenden Vergleich zwischen zwei verbunden. Künstlerpersönlichkeiten bietet bis zum 24. Januar die Ausstellung „Bernhard Hoetger
......................................
und Gerhard Marcks. Eine Tradition – zwei Mit „Kunst Unlimited! Ein Tag für alle“
Welten“ im Paula Modersohn-Becker Mu-
Motive aus Berlin, aufgenommen von 15
richtet die Kunsthalle Bremen am 21.
seum in der Bremer Böttcherstraße.
Fotografen des Blaumeier-Ateliers, sind
November (10-17 h) ein Programm in
(Foto u. r.)
bis 5. Januar in der Bremer Bürgerschaft
verschiedenen Sprachen für alle Generationen aus. Die Veranstaltung versteht sich
......................................
als „Beitrag auf Grund der Aktualität und Brisanz der Situation von Geflüchteten.“ Besucher aller Nationalitäten können die Sammlung und Ausstellungen der Kunsthalle selbständig oder anhand eines umfangreichen Vermittlungsprogramms entdecken. Der Eintritt ist frei.
...................................... Die Ergebnisse einer künstlerischen Auseinandersetzung mit „Zypern als Insel des Absurden“ stellt die Städtische Galerie Bremen bis 17. Januar in ihren Räumen aus. An dem Projekt haben sich fünf Künstler beteiligt.
...................................... Um Kleidung in der DDR „zwischen Modetraum und Planerfüllung“ geht es in der Ausstellung „Chic im Sozialismus“, die noch bis 31. Januar im Nordwestdeutschen Museum für IndustrieKultur in Delmenhorst zu sehen ist. Die Präsentation gilt dem modischen Alltag zwischen WisentJeans und Dederon-Schürze sowie der Bekleidungs- und Textilindustrie der DDR.
ausgestellt.
......................................
Die Kunsthalle Bremen bereitet eine Sonderausstellung zum Thema „Max Lieber-
Die Worpsweder Kunsthalle und die
mann – Reiten, Tennis, Polo. Vom Freizeit-
Große Kunstschau zeigen bis 5. Juni die
vergnügen zum modernen Sport“ vor, die
Doppelausstellung „Worpsweder Land-
am 22. Oktober 2016 eröffnet werden soll.
schaften – Worpsweder Köpfe“. Dabei
Liebermann war der erste deutsche Künst- treffen ausgewählte Werke aus eigenen ler, der sich in seiner Kunst intensiv sport-
Sammlungsbeständen auf Bilder und Plas-
lichen Aktivitäten widmete. (Foto o. r.)
tiken zeitgenössischer Künstler.
...................................... Die sehenswerte Nordsee-Ausstellung in der Kunstschau Lilienthal (siehe foyer 110) ist bis zum 14. Februar verlängert worden. Zudem wurde sie um elf Bilder aus dem Bestand des Deutschen Schifffahrtsmuseums Bremerhaven ergänzt. www.kunststiftunglilienthal.de
...................................... In Kooperation mit der Bremer hkk KranKran kenkasse (Handelskrankenkasse) präsenpräsen tiert Kunsthalle Bremen bis zum 31. März eine Lichtprojektion auf der Fassade des hkk-Verwaltungsgebäudes in der MartiniMartini straße. In den Morgen- und Abendstunden sind täglich fünf Meisterwerke aus der Sammlung der Kunsthalle zu sehen.
kulturkalender
...................................... Pelzerhäuser11+12 Pelzerstraße 11+12 | Di-So 11-18 h
Adventskonzert Nov. 29. (18 h) Neujahrskonzert Jan. 1.+2. (17 h) Abenteuer Klassik „Der magische Feuer-
Sonderausstellung Lichtblicke – Die Foto- vogel“ Jan. 10. (11 h) gruppe Emden Bis 29. Nov. Sonderausstellung 36ste Emder Kunstausstellung 13. Dez. bis 7. Febr.
...................................... Kunsthalle Emden Tel. 0 49 21 - 97 50 0 www.kunsthalle-emden.de Di-Fr 10-17 h (jeder 1. Di 10-21 h). Sa, So, Feiertage 11-17 h Ein Fest fürs Auge Buchheims Expressionisten. Bis 17. Jan.
BREMERHAVEN
Kleines Haus Kohlhaas Nov. 14., 22. Männerbeschaffungsmaßnahmen Nov. 29.; Dez. 6. Novecento Nov. 28.; Dez. 5., 22., 27.; Jan. 23., 31. Wir sind keine Barbaren Dez. 18. (P), 29.; Jan. 8., 22., 30. NDB Waterkant: Döör an Döör ‚nanner Nov. 15. (15 h), 20., 21., 26., 27.; Dez. 3., 4., 12., 13. (15 h), 19., 20., 25., 30., 31. (19 h); Jan 7., 10. (z.l.M.) NDB Waterkant: Arthur in anner Umständen Jan. 16. (P), 17., 21., 29.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JUB! Stadttheater Bremerhaven Junges Theater Bremerhaven Tel. 04 71 - 49 00 1
Neue Spielstätte: Columbusstr. 2/
71 foyer
Kulturkirche in der Pauluskirche Gesprächskonzert mit Komponist Siegfried Matthus. Jan. 24. (17 h)
...................................... Kunsthalle Bremerhaven Tel. 04 71 - 4 68 38 Di-Fr 11-18 h, Sa+So 11-17 h www.kunstverein-bremerhaven.de Max Regenberg „Versprechen – Wirklichkeit“ Bis 3. Jan.
...................................... Deutsches Schiffahrtsmuseum Hans-Scharoun-Platz 1 Tel. 04 71 - 48 20 70 www.dsm.museum | Di-So 10-18 h Sonderausstellung: 1975/2015 – Schiffe erzählen Museumsgeschichte(n)
Die Geschichte vom Löwen... (ab 4 J.)
...................................... Deutsches Auswandererhaus
(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)
Nov. 17. (10.30 h), 29. (16 h); Dez. 8.+15.+16.
www.dah-bremerhaven.de | tägl. 10-17 h
Anything Goes Dez. 4., 11., 30., 31. (19 h);
(10.30 h); Jan. 3.+24. (16 h), 26. (10.30 h)
(24. Dez. geschlossen)
Großes Haus
Elbinger Platz
Jan. 16., 22.
Kabinettausstellung „Truly Yours, Mark Krieg. Stell dir vor er wäre hier Jan. La Bohème Nov. 18., 22. (15 h), 27.; Dez. 5., 11.+12.+13. (10.30 h), 15. (19.30 h) Twain“ Wie ein Bremerhavener Auswan10., 27.; Jan 9., 17 (15 h) Ich will alles von dir sehen Jan. 19.+20.+21. derer Mark Twain von Zahnschmerzen Madame Pompadour Jan. 30. (P) befreite. (10.30 h) Platée (Die Hochzeit der Platäa) Dez. 25.
kulturBAR Offene Bühne Nov. 20.
Sonderausstellung ab 7. Dez. “Plötzlich
(P); Jan. 8., 21.
wunderBAR „fiXiert“ Nov. 15.
da ... Deutsche Bittsteller 1709, türkische
La Sylphide Nov. 20., 26.; Dez. 2., 18.; Jan. 31.
Theater-Restaurant „Falstaff“
Der kleine Ritter Trenk (ab 6 J.) Nov. 24.
Montagsrunde exklusiv für Mitglieder des
(P / 10 h), 25.+30. (9.30+11.30 h), 26.+27.
Theater-Fördervereins. Nov. 16. + Jan. 25.
(9+11 h); Dez. 1.+3.+9. (9.30+11.30 h),
(20 h)
2.+4.+10.+11.+14.+17.+21. (9+11 h), 13.+20.
Klönschnack unter den Arkaden mit dem
(11+14+16 h), 26. (16 h)
Theater-Förderverein. Dez. 14. (18 h)
Der Menschenfeind Dez. 12., 19. (z.l.M.) Die Comedian Harmonists Nov. 14. (P),
KAPOVAZ
21. (15 h), 28.; Dez 6.; Jan 6., 10., 15., 23.,
Bürgermeister-Smidt-Str. 147
24. (15 h), 29.
Rum und Wodka Dez. 5., 12., 30.; Jan. 16., 30.
3. Sinfoniekonzert „Sturm und Drang“ Dez. 7. (20 h), 8.
Historisches Museum
4. Sinfoniekonzert „Auswanderer und
1. Kammerkonzert Nov. 16. (20 h)
Verfemte“ Jan. 11. (20 h), 12., 13.
2. Kammerkonzert Jan. 4. (20 h)
Nachbarn 1961”.
...................................... Arbeitnehmerkammer Bremen – Galerie am Neuen Hafen Barkhausenstraße 16 www.arbeitnehmerkammer.de Mo+Mi 8-18.30 h; Di+Do 8-16.30 h; Fr 8-13 h Meereslandschaften Der Helgoländer Fotograf Franz Schensky (1871-1957). Bis 30. Dez. – (Foto oben)
foyer 72
KULTURFORUM
: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz
26. 12. (21 Uhr) im Club „Moments“ sowie
„Profis für das 21. Jahrhundert“ will Die
am 27. 12. (21 h) im „Wiener Hof Café“.
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
......................................
an ihrer soeben als gemeinnützige GmbH gegründeten Akademie ausbilden. In Kooperation mit der Jungen Deutschen
Beim Neujahrskonzert des Vereins der
Philharmonie in Frankfurt/Main sollen
Nachrichten aus Bremen und der Region
Musikfreunde Oldenburg präsentiert
künstlerisch herausragende Instrumenta-
das „BosArt Trio“ ein witzig-ironisches
listen gefördert werden.
Das 26. Musikfest Bremen verzeichnete
sischen’ Musikliebhaber ‚heilig’ ist, aufs
Programm, in dem „alles, was dem ‚klas-
bei seinen 37 Veranstaltungen rund 22.000 Korn genommen wird.“ Termin: 3. Januar Besucher. Das entspricht einer Platzauslas- (11.15 h), Oldenburgisches Staatstheater. tung von 82 Prozent. Dadurch wurde nach Angaben der Organisatoren ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht. Der Termin für das 27. Musikfest Bremen steht bereits fest: 20. August bis 10. September 2016.
...................................... Mit „Kein Aufwand!“ betitelt Andreas Martin Hofmeir (Foto) eine musikalischkabarettistische Lesung am 20. November (20 h) im Bremer Club „Moments“. Der Professor am Salzburger Mozarteum und „Echo“-Klassik-Preisträger in der Rubrik „Instrumentalist des Jahres“ spielt zwischen den Texten Tuba und wird dabei begleitet von Guto Brinholi (Gitarre).
......................................
...................................... Albert Schmitt, Managing Director der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, ist von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. In der Begründung hieß es unter anderem: „Schmitt ist durch sein außerordentliches Wirken und seinen selbstlosen Einsatz ein Vorbild für gesellschaftliches Engagement im Bereich der musikalisch-pädagogischen Bildungsarbeit im Land Bremen.“
Jahres“ ausgezeichnet worden.
......................................
Landesbühne Niedersachsen Nord. In der Spielzeit 2014/15 wollten 106.929 Besucher die Vorstellungen des 20-köpfigen Ensembles sehen, das zwischen Norderney und Vechta auftritt. Das waren 1620 Besucher mehr als im Vorjahr. Das Einzugsgebiet des Zweckverbands umfasst zwölf Spielorte mit insgesamt 700.000 Einwohnern. Am stärksten ist die Landesbühne an ihrem Stammsitz in Wilhelmshaven. Dort kamen inklusive Gastspiele 25.157 Besucher ins Stadttheater.
...................................... Das könnte ein neues Kult-Stück am Theater
Der Rundfunkrat von Radio Bremen hat
hat „Istanbul“ von Selen Kara und Torsten
den amtierenden Programmdirektor Jan
Paavo Järvi (Foto), seit 2004 Künstlerischer in seinem Amt bestätigt und den Bremer Leiter der Deutschen KammerphilharWirtschaftswissenschaftler Dr. André W. magazin „Gramophone“ als „Künstler des
Steigende Besucherzahlen verzeichnet die
......................................
Weyrauch einmütig für weitere fünf Jahre
monie Bremen, ist vom britischen Fach-
......................................
Heinemann in den Verwaltungsrat des
Bremen werden: Am 19. Dezember (20 h) Kindermann Premiere im Kleinen Haus. Eine zweisprachige Produktion, denn auf Deutsch wird die Geschichte eines türkischen Gastarbeiters und dessen Lebenssituation erzählt, auf Türkisch in Liedern
Senders gewählt.
der „Königin des türkischen Pops“, Sezen
......................................
besungen. Die Schauspieler Martin Baum,
Aksu, die Sehnsucht nach Glück und Heimat Peter Fasching, Gabriele Möller-Lukasz und
Freude in der Bremer Überseestadt: „Log-
Susanne Schrader singen auf Türkisch, dazu
Die kurzzeitig geschlossene Jazzkneipe
buch“ von Sabine und Axel Stiehler hat das spielt eine deutsch-türkische Band.
„Gerken“ im Bremer Steintor (Feldstraße
Gütesiegel „Hervorragende Buchhand-
77) meldet sich zurück. Am 28. November
lung“ des Deutschen Buchhandlungs-
(20 h) gastiert das Ed Kröger Quartett mit
preises erhalten. Mit dem Preis werden
„Special Guest“ Ignaz Dinné (Saxophon).
kleinere, inhabergeführte BuchhandlunBuchhandlun
Die Band, jeweils unterstützt durch Gäste,
gen ausgezeichnet. Eine Jury hatte 100 von
tritt auch Weihnachten auf, nämlich am
614 Bewerbern ausgewählt.
Kulturkalender
73 foyer
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CD-Tipp Stadthalle Bremerhaven Zwiespältige „Entführung“
Diana Damrau ist als Konstanze mit ihrem expressiven Gesang eine Klasse für sich, Mikrofone können diese Stimme www.stadthalle-bremerhaven.de kaum zähmen. Anna Prohaska (Blonde) Tom Gaebel & his Orchestra „A Swinging Rolando Villazón und Mozart – geht das? und Paul Schweinester (Pedrillo) profitieBei der Beurteilung der Gesangsleistungen Christmas“. Dez. 4. (20 h) ren hingegen von den technischen Mögdes betriebsamen Tenors gehen die MeiDer Nussknacker Klassisches russisches lichkeiten einer CD-Einspielung. Franznungen auseinander, wobei vor allem KenBallett aus Moskau. Jan. 15. (20 h) Josef Selig (Osmin) gefällt mit seinem ner den allzu freien Umgang mit Mozarts beweglichen, schwarzen Bass, der ehemaNoten kritisieren. Das ist auf der jüngsten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einspielung, der „Entführung aus dem Se- lige Opernstar Thomas Quasthoff gibt der rail“, nicht anders. Rolando Villazón singt Sprechrolle des Bassa Selim Profil. Auf Eisarena Bremerhaven höchstem musikalischem Niveau agieren Moscow Circus on Ice „Sensation“ – Akro- den Belmonte mit viel Einsatz, häufig mit das Chamber Orchestra of Europe und Distrahlendem Klang und schlägt sich wabatik und Artistik auf dem Eis. Jan. 11. (19 h) cker in den vertrackten Koloraturpassagen. rigent Yannick Nézet-Séguin. Markus Wilks Als kultiviert im Sinne einer schlacken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . losen Tonproduktion kann man seinen GeKulturKirche in der sang nicht bezeichnen, doch wird das viele Mozart: Die Entführung aus dem Serail. DGG, 2 CDs, 26,99 Euro Musikliebhaber nicht stören. Pauluskirche www.kulturkirche-bremerhaven.de Sounds like Christmas Moderne Songs zum Advent von Vivian Glade feat. „Angels“ (Glademakers). Dez. 12. (19.30 h)
...................................... Christuskirche Bremerhaven Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 - 20 02 90 „The Dream of Gerontius“ Oratorium von Edgar Elgar. Evangelische Stadtkantorei
WINTERABO UND GESCHENKABO
Bremerhaven, Kammersinfonie Bremen, Jugendchor der Christuskirche + Solisten; Leitung: Eva Schad. Nov. 22. (18 h). Eintritt: Euro 24,- (22,-), 20,- (18,-), 10,- (8,-), 5,- (sichtbeh.) Adventsliedersingen mit den Kinder- und Jugendchören der Christuskirche. Leitung: Eva Schad. Nov. 28. (16 h), Eintritt frei Festliches Adventskonzert bei Kerzenschein Bremerhavener Kammerorchester, Leitung: Eva Schad. Dez. 6. (18 h), Eintritt:
DAS WINTERABO
Mit dem Winterabo vier Vorstellungen im Musiktheater besuchen und rund 15 % beim Kartenkauf sparen. Erhältlich in allen Preiskategorien im Abonnementbüro und unter www.theaterbremen.de Rigoletto, Fr 27. November 2015 Peter Grimes, So 20. Dezember 2015 María de Buenos Aires, So 24. Januar 2016 Wozzeck, Do 25. Februar 2016
Euro 12,- (10,-) Weihnachtskonzert J.S. Bach: Weihnachtsoratorium, Kantaten I-IV. Evangelische Stadtkantorei Bremerhaven, Knaben-, Kinder- und Jugendchöre der Christuskirche, Bremerhavener Kammerchor, Barockorchester „la festa musicale“ + Solisten; Leitung: Eva Schad. Dez. 20. (17 h). € 27,- (25,-), 24,- (22,-), 14,- (10,-), 5,(sichtbeh.)
DAS GESCHENKABO
Für 100 € beinhaltet das Geschenkabo vier Karten in der zweiten Preiskategorie, davon zwei im Theater am Goetheplatz und zwei im Kleinen Haus. Erhältlich bis zum 24. Dezember 2015 an der Theaterkasse.
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für Konzert-Freunde
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Dem in Bremen geborenen Geiger Georg Kulenkampff ist das Neujahrskonzert in der Bremer Kränholm-Scheune (Auf dem Hohen Ufer 35/35a) am 10. Januar (11 Uhr) gewidmet. Frank-Michael Erben (Violine) und Almut Preuß-Niemeyer (Klavier) spielen Werke von u.a. Tartini und Brahms. Kulenkampff zählte zu den bekanntesten Violinvirtuosen der 1930er und 1940er Jahre.
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Schürzenjäger Dass auf dieser verrückten Welt alles, wirklich alles drunter und drüber geht, hat die Rockband Kinks einst in ihrem Kulthit „Lola“ auf den Punkt gebracht: „Girls will be boys and boys will be girls. It‘s a mixed up, muddled up, shook up world“ – kurz: alles ist möglich. Sogar ein Mann, der mit schwarzem Vollbart aussieht wie ein Mann, aber auf Frau macht und im Showgeschäft reüssiert, obwohl er/sie/es sich Conchita Wurst nennt. Nun gibt es auch Boys, die durch ihr Äußeres wie Girls wirken, es vielleicht aber gar nicht sein wollen. Man denke nur an die schrulligen Schotten, die einen Rock aus kariertem Wollstoff tragen, den sie Kilt nennen, und dabei ausgerechnet Dudelsack spielen! Oder an griechische Chauvis, die arglos in ein hübsch gefältetes Röckchen namens Fustanella schlüpfen und dazu Schnabelschuhe mit schmückender Quaste anziehen. Eigentlich passt auch einer der miesesten Machos der Opern-Geschichte, der Herzog von Mantua aus Verdis „Rigoletto“, nicht in die Kategorie „boys will be girls“. Doch in der aktuellen Inszenierung am Bremer Goetheplatz tänzelt der ausgewiesene Schürzenjäger plötzlich im himmelblauen Stufenrock mit Spitzentuch über die Bühne, weshalb sich insgeheim eine völlig neue Interpretation des Stoffes aufdrängt. Sollte der Herzog etwa gar nicht Gilda, sondern seinen Hofnarren…? – Die Kinks hatten schon Recht: It’s a mixed up world! Peter Schulz
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imprEssum Herausgeberin Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1 Chefredakteur Peter Schulz 2 Kfm. Leitung Sonja Chrobok 14 Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 19, Inge Sasse 21 Autoren dieser Ausgabe Berit Böhme 16, Dr. Stephan Cartier 12, Wolfgang Denker 15, Christian Emigholz 3, Sven Garbade 13, Karin Hiller 4, Wilfried Hippen 5, Dr. Sabine Komm 6, Dr. Ulrich Matyl 8, Simon Neubauer 11, Michael Pitz-Grewenig 7, Dr. Meike Rotermund 22 , Ute Schalz-Laurenze 9, Peter Schulz 2, Markus Wilks 17, Katrin Zempel-Bley 18, Inge Zenker-Baltes 10 Verlag, Vertrieb, Redaktion und Anzeigenverwaltung Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen, Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 E-mail info@rolandverlag.de www.rolandverlag.de Gestaltung und Satz Birgit Kirchgessner 20, designbüro kirchgessner Telefon 025 32 - 200 709 www.buerokirchgessner.de Basislayout Haase & Knels, Bremen Druck ASCO STURM DRUCK Bremen Vertriebsstruktur Theater- und Vorverkaufsstellen Bremen, Bremerhaven und Oldenburg, Theater, Museen, Konzerthäuser und -büros, Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb, Fach-Zeitschriftenhandel Bremen, Bremerhaven und Oldenburg Bezugspreis Einzelpreis 4,00 Euro Jahresabonnement 20,00 Euro Auflage 10.000 Exemplare Erscheinungsweise zweimonatlich Nächste Ausgabe 15. Januar 2016 Redaktionsschluss 15. Dezember 2015 ISSN-Nr. 1618-0852 Titelmotiv Oldenburgisches Staatstheater: Xerxes, Foto: Stephan Walzl Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Bei Veröffentlichung wird nur presserechtlich Verantwortung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die des Herausgebers wieder.