Foyer 114

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4,00 Euro H12719 15.03.2016 bis 15.05.2016

foyer Das Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten

114 Festival „Jazzahead!“ 22. April: Maite Hontelé im Kulturzentrum Schlachthof



3 foyer

Inhalt

................................................. Theater 04 RIVALINNEN „Maria Stuarda“ am Theater Bremem 06 HEXENJAGD Miller-Klassiker am Goetheplatz

Editorial

07 EMOTION ELTERN Neues Stück von Samir Akika 08 UMDENKEN Interview mit Benedikt von Peter 09 SCHWIERIGE SUCHE Wer wird Bremer GMD? 10 SEELENTIEFE „Eugen Onegin“ in Bremerhaven 11 MOZART REQUIEM Ballett von Sergei Vanaev

Poschners Erbe

12 IM ELFENREICH Oldenburger „Sommernachtstraum“

Noch eine Spielzeit, dann geht die Ära des Generalmusikdirektors Markus Poschner in Bremen nach zehn Jahren unweigerlich zu Ende. Der beim Publikum wie bei den Philharmonikern gleichermaßen beliebte Dirigent kehrt der Hansestadt den Rücken und geht nach Linz, wo er Chef des Bruckner-Orchesters wird. Ein Nachfolger wird seit geraumer Zeit gesucht, an Bewerbern herrscht dem Vernehmen nach kein Mangel – nahezu 100 (!) Kandidaten sollen ihren Hut in den Ring geworfen haben. Die Stelle ist also überaus begehrt, was einerseits vom bundesweit guten Ruf des Orchesters zeugt und andererseits auch mit der Intendanz von Michael Börgerding zusammenhängen wird. Er holte phantasievolle, couragierte Opernregisseure an den Goetheplatz, deren Inszenierungen weit über Bremen hinaus für Aufsehen sorgten und mit viel Anerkennung bedacht wurden. Schon deshalb dürfte es für so manchen „hochkarätigen“ Dirigenten ausgesprochen reizvoll sein, die Poschner-Nachfolge anzutreten. Gegenwärtig läuft nun das Auswahlverfahren für den künftigen GMD, wobei sich offenkundig ein interessanter Aspekt abzeichnet. Erstmals in der nahezu 200-jährigen Geschichte des einstigen Staatsorchesters könnte nämlich eine Frau das Pult der Bremer Philharmoniker übernehmen. Wie zu hören ist, sollen gleich mehrere namhafte Aspirantinnen „im Rennen“ sein, denen durchaus gute Chancen zugeschrieben werden, zumal diese Lösung am Goetheplatz ein deutliches Wohlwollen genießen soll. So oder so: Spätestens im Juni – so erklärte Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz gegenüber foyer – wird die Entscheidung fallen. Wir dürfen gespannt sein!

13 STURZFLUG Rocko Schamonis „Fünf Löcher“ 14 DOPPELTE HOLLY Zweimal „Frühstück bei Tiffany“ 15 THEATER SZENE Neues von Bühnen der Region 16 OPERNPREMIEREN im Nordwesten 17 OPERNRÄTSEL 20 SCHAUSPIELPREMIEREN in der Region 21 SCHAUSPIELRÄTSEL 22 PREMIEREN-RUNDSCHAU

................................................. Musik 24 MUNTERER MIX 11. Messe „jazzahead!“ 26 KONZERTE IN DER GLOCKE 28 JAZZTIPPS 29 KIRCHENMUSIK Konzerte zur Passion 30 BREMER PHILHARMONIKER Seebilder 32 KONZERTTIPPS | CD-TIPP

................................................. Kunst 34 ÜBERBLICK „Malerinnen um 1900“ in Lilienthal 34 KUNSTRÄTSEL

foyer

im Internet lesen Ganz bequem, wann immer Sie möchten unter

foyer-kulturjournal.de

36 BERÜHREND Der „Exodus“-Zyklus von Chagall 38 FILIGRANE GEBILDE „Spitzenwerke“ in Emden 39 WITZ UND IRONIE „Stichproben“ in Oldenburg 40 KUNSTWERKE Neues aus Museen und Galerien 42 IN NEUEM LICHT Weserburg und Wagenfeld

................................................. Gesellschaft 44 LITERATUR Buchbesprechungen 46 LITERATUR Buch & Musik | NordMord 47 SERIE „Was macht denn…?“ 48 KINOTIPPS | Neu auf DVD 50 KOLUMNE NACHGEDACHT Flüchtige Gedanken 52 ROLLENSPIEL 54 PANORAMA WISSENSCHAFT 55 WISSENSCHAFT Die Tiefseeforscherin Antje Boetius 56 KULTURKALENDER Premierendaten 57 KULINARISCH/PR Atlantic Grand Hotel Bremen 66 KULTUR FORUM Notizen aus Galerien und Museen

Peter Schulz Chefredakteur

68 KULTUR FORUM Nachrichten aus der Region 70 GLOSSE | FOYER-AUTOREN | IMPRESSUM


foyer 4 Theater Bremen Maria Stuarda

„Maria Stuarda“ von Gaetano Donizetti am Bremer Theater: Rivalinnen um Mann und Thron Text: Markus Wilks

Maria Stuart um 1558, Porträt von François Clouet

Auf Leben und Tod

I

st es nicht ein Widerspruch, dass die so emotionale, existenzielle Rivalität zweier Frauen ausgerechnet mit italienischem „Schöngesang“ ausgedrückt wird (wobei der Begriff Belcanto im eigentlichen Sinne einen Gesangsstil und eine Gesangstechnik bezeichnet, aber zumeist als Überbegriff für eine Musikepoche benutzt wird)? Opernliebhaber wissen jedoch, dass Komponisten wie Gaetano Donizetti es verstanden haben, eine derart expressive, quasi zeitlose Tonsprache zu entwickeln, und dass Belcanto-Aufführungen oft mit Ovationen seitens des Publikums enden, weil sie uns emotional berühren.

Es ist ein Drama der extremen Gefühle. Maria Stuarda, Königin von Schottland, und Elisabetta, Königin von England, sind Rivalinnen um Mann und Thron, wobei die englische Regentin die Gunst der Macht besitzt und die verhasste Rivalin jahrelang im Gefängnis ausharren und später hinrichten lässt.

Diese Rivalität der Diven lässt sich ideal mit der Kunstwelt des Belcanto ausdrücken. Gaetano Donizetti hat das getan und uns mit „Maria Stuarda“ eine Oper der großen Gefühle hinterlassen – königliche Rivalinnen auf Leben und Tod.

bereits mit „Die Sache Makropulos“, „Orlando furioso“, „Der Blick der Tosca“ und zuletzt „Carmen“ Erfolge feiern konnte. Man darf vermuten, dass sie berufsbedingt die Donizetti-Oper nicht allein wegen der Schönheit der Musik inszeniert, sondern auch Gefallen am Stoff und dem geistigen Gehalt des Werkes findet.

Inhalt zu füllen, ohne ihn nebensächlich werden zu lassen.“

„Ich gestehe, dass ich beim Angebot des Theaters, ‚Maria Stuarda’ zu inszenieren, zunächst etwas skeptisch gewesen bin“, verrät Anna-Sophie Mahler. Doch habe sie alsbald Begeisterung für das Werk und den Regieauftrag entwickelt. „Als Regisseurin fürchtet man bei einer Donizetti-Oper zuBei „Maria Stuarda“ in Bremen wird dies nächst die langen Arien und überlegt, wie (hoffentlich) ebenso geschehen. Inszeniert man ‚Arienblasen’, die der Handlung eiwird die 1835 uraufgeführte Oper von An- gentlich entgegenstehen, verhindern kann. na-Sophie Mahler, die in der Hansestadt Vielmehr ist man bemüht, den Gesang mit

Zugleich betont sie, dass Donizetti die Musik zu „Maria Stuarda“ sehr theatral gedacht und nie die Handlung aus den Augen verloren habe. „Daher freue ich mich jetzt sehr, dieses Werk auf die Bühne zu bringen, und wir hoffen, dass es uns gelingt, den ‚schönen Gesang’ zu einem spannenden Drama zu verdichten“, verriet sie in einem Gespräch, das zu Beginn der Probenphase stattfand. Obwohl die beiden Hauptfiguren Maria Stuarda und Elisabetta sich in Wirklichkeit nie begegnet sind, empfindet Anna-Sophie Mahler die von Schiller konstruierte und von Donizetti übernommene fiktive Begegnung zweier großer Frauen als faszinierend:


Theater Bremen Maria Stuarda 5 foyer

„The Darnley Portrait“, c. 1575, Federico Zuccaro, © National Portrait Gallery, London

„Beide Königinnen wirken auf mich einerseits wie Doppelgängerinnen, die das gleiche wollen und ähnliche Situationen erfahren haben, andererseits wie Gegenpole.“

Anna-Sophie Mahlers Inszenierung richtet nun den Fokus auf die Figur der Elisabetta, ihren inneren Kampf und ihre wachsende Verzweif lung. „Nach der Begegnung mit Maria Stuarda, die Elisabetta vorwirft, nicht die rechtmäßige Thronerbin von England zu sein, kippen wir in Elisabettas Alptraum. Der Bühnenraum, zu Beginn des Stücks eine Überwachungszentrale irgendwo im Nirgendwo, wird zu einer Art Spiegelkabinett, in dem sich Elisabetta selbst begegnet.“

In der Zeit, in der die Opernhandlung ansetzt, ist es Elisabeth, die für Mary Stuarts Leben in Kerkerhaft und deren Hinrichtung verantwortlich ist. Doch in früheren Jahren, unter der Herrschaft ihrer eigenen Schwester, musste Elisabeth selbst als vermeintliche Verräterin in Gefangenschaft leben und den Tod fürchten. Vom Wesen allerdings unterscheiden sich die beiden Frauen Spannend dürfte die Auseinandersetzung stark, denn während Mary Stuart, bereits zwischen den Belcanto-Diven auch desmit sechs Tagen zur Königin gekrönt, von halb werden, weil das Theater Bremen Leidenschaft getrieben lebte und ihr Land mit Patricia Andress (Maria) und Thereunter ihrer Regierung eher Schaden nahm, sa Kronthaler (Elisabetta) zwei ganz unmusste sich Elisabeth ihren Königstitel terschiedliche Sängertypen ausgewählt hart erkämpfen. Sie wurde erst mit 25 Jahhat, die wie „zwei Seiten einer Medaille die ren gekrönt und regier- „Beide Königinnen wirken auf mich einerseits wie te mit KalDoppelgängerinnen, ... andererseits wie Gegenpole.“ kül zu Gunsten Englands. Elisabeth hatte Skrupel, die Prinzipien Ratio und Leidenschaft“ verinhaftierte Mary hinrichten zu lassen, nicht körpern, so Anna-Sophie Mahler. Sie hatte zuletzt da sie Angst hatte, dass die Hinrich- mit Theresa Kronthaler, dem Gast von der tung einer Königin gegebenenfalls auch ihre Komischen Oper Berlin, zuletzt eine fuleigene Hinrichtung legitimieren könnte. Sie minante Carmen erarbeitet und dürfte in rang daher über Jahrzehnte mit dieser Ent- ihr eine wandlungsfähige Darstellerin gescheidung. funden haben. Zwar gibt es mit den Figu-

ren Leicester, Cecil und Talbot auch männliche Figuren, die für Liebessehnsucht und Intrigen „benötigt“ werden, doch im Vordergrund stehen das Schicksal und das Verhältnis der beiden Königinnen. Am Dirigentenpult agiert ein weiteres Mal der schwedische Barockspezialist Olof Boman, der am Goetheplatz bereits „Orlando furioso“ und „Oreste“ geleitet hat und der Regisseurin bei der Entwicklung der Produktion zur Seite stand. „Wir haben auch zusammen überlegt, welche der üblichen Kürzungen wir übernehmen und welche wir zusätzlich einrichten werden“, berichtet Anna-Sophie Mahler. Gemeinsam (das ist an Theatern nicht selbstverständlich) erarbeiten Mahler, Boman und ihr Team eine große, tragische Belcanto-Oper, bei der Musik und Szene eine starke Ausdruckskraft bekommen sollen. Premiere am 2. April, 19.30 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Weitere Vorstellungen: 7., 10., 17. und 29. April; 11. und 14. Mai. Darsteller: Patricia Andress (Maria Stuarda), Theresa Kronthaler (Elisabetta), Hyojong Kim (Graf Leicester), Loren Lang (Cecil). Musikalische Leitung: Olof Boman; Regie: Anna-Sophie Mahler; Bühne: Duri Bischoff; Kostüme: Geraldine Arnold.


foyer 6 Theater Bremen Hexenjagd

Verfolgung im Namen Gottes: Theater Bremen greift „Hexenjagd“ von Arthur Miller auf Text: Sven Garbade Arthur Miller

Kollektiver Wahn D

ie Kulturgeschichte offenbart einige bedenkliche Belege, wie sich der Konformitätsdruck einzelner Gesellschaften bis zum kollektiven Wahn steigern kann – und am Ende sogar sämtliche Erbstücke der Vernunft auf den Scheiterhaufen wirft. Mittelalterliche Hexenverfolgungen bildeten einen besonders fatalen Brennpunkt von religiösem Übereifer und gesellschaftlicher Gruppendynamik. Mit Arthur Millers „Hexenjagd“ nimmt sich das Bremer Schauspiel jetzt einen zentralen Theatertext zu diesem Thema vor.

zwischen Renaissance und Gegenwart. In Analogie zur Kommunisten-Verfolgung der McCarthy-Ära zeigte er die ebenso unaufhaltsame wie perfide Verselbstständigung von Fehlurteilen – aber auch die dynamisierenden Kräfte der Desinformation.

Um sich selbst von dem Vorwurf der Hexerei zu entlasten, beginnt in dem Stück eine Gruppe junger Mädchen, wahllos andere Gemeindemitglieder zu beschuldigen. Die Kinder behaupten, dass jeweils andere Dörfler mit dem Teufel im Bunde ständen – dabei wollten sie eigentlich nur heimlich Miller schrieb „Hexenjagd“ nach Ende des nackt tanzen. Aus Verteidigung wird Ver2. Weltkriegs und musste bereits einen er- leumdung, und das Strohfeuer der gegenheblichen historischen Abstand zum Stoff seitigen Anklagen treibt das gesamte Dorf überbrücken. Hexen und Hexenverfolgung zu geistigem Flammenwurf. waren auf dem Theater seit Jahrhunderten einem bisweilen verniedlichenden Prozess „In Zeiten der Kriege im Namen Gottes“ ausgesetzt. Auf der Bühne drohen die Wur- habe das Stück „auch im 21. Jahrhundert zeln von Hexenkult und Teufelsaustreinichts an Brisanz, Schrecken und Wahrbung auf geradezu pittoreshaftigkeit verloren“, kes Format zu schrumpfen. „In Zeiten der Kriege schreibt die Bremer DraMan denke nur an die Hematurgie über die geplanim Namen Gottes“ xen bei „Macbeth“ oder im te Inszenierung, die von „Faust“ – sie geben uns heute kaum noch Klaus Schumacher als großes Ensembleeinen realistischen Eindruck vom tatsäch- Theater (mit Annemaaike Bakker als Abilichen Ausmaß echter Hexenverfolgung. gail Williams) eingerichtet wird. Um die Möglichkeit von gesellschaftliPremiere am 22. April, 19.30 Uhr, Theater cher Mordbereitschaft ins gegenwärtiam Goetheplatz. Weitere Vorstellungen: ge Bewusstsein zu rücken, unternahm im 28. April; 4. Mai. Jahr 1953 Arthur Miller den Brückenschlag


THEATER BREMEN The Maidenhair Tree & The Silver Apricot

Emotion Eltern

Foto: Jörg Landsberg

Tanzchef Samir Akika zeigt im Kleinen Haus „The Maidenhair Tree & The Silver Apricot“ Text: Sabine Komm

Maidenhair Tree ist die englische Bezeichnung für Gingko. Samir Akika nennt seine jüngste Produktion für das Bremer Theater „The Maidenhair Tree & The Silver Apricot“, weil es hier im übertragenen Sinn um das Wachsen geht, um die Trennung von den Eltern und deren Tod. Hatte sich Akika in „Teenage Area“, einer seiner besten Produktionen, mit der Pubertät auseinandergesetzt, dreht sich diesmal alles um Vater, Mutter, Kind. Im Rhythmus von E-Gitarre und Schlagzeug lässt der Choreograf die Tänzer rennen, sich umarmen, sich abstoßen, straucheln. Ein Mann klammert sich abwechselnd an Kind und Frau. Tänzerinnen flattern mit dem Armen, um aufgefangen zu werden. Im nächsten Moment Unterdrückung. Häutung. Erschöpfung. Akika findet kraftvolle Bilder für Emotionen wie Eifersucht und Enttäuschung. Die Tänzer tragen mal Alltagsklamotten und dann wieder elegante Kleider und Anzüge wie bei einer Hochzeit oder Trauerfeier. Akika, Franzose mit algerischen Wurzeln, weiß, was es bedeutet, weit weg von den Eltern zu sein. „Auch ich habe meine Heimat verlassen. Wir sind Tänzer. Wir sind Nomaden.“ Sein Vater lebt in Paris, seine Mutter in der Bretagne – getrennt. Familie

bedeutet für den 49-jährigen Choreografen Heimat, vertraute Gerüche und Humor, aber auch Fremdheit. Solche Erfahrungen und die seiner durch fünf junge Talente verstärkten Compagnie sind in das Stück eingeflossen. Eine Tänzerin konnte sich von ihrer früh verstorbenen Mutter nicht mehr verabschieden. Jemand ist in einer Hippie-Kommune groß geworden und weiß nicht, wer sein Vater ist. Brüder haben sich auseinandergelebt. Und klar spielt bei Akika immer auch das Kino eine Rolle. Diesmal sind es Familienfilme wie „Kramer gegen Kramer“, Robert Redfords „Eine ganz normale Familie“ und die dänische Produktion „Das Fest“. Wie solche Filme soll auch die Tanzproduktion alle Menschen begeistern, vom „Proll“ bis zum Manager. Akika will sie packen mit kraftvoll emotionalem Tanz und Livemusik. Dazu das Bühnenbild der Japanerin Nanako Oizumi: ein Stammbaum, ähnlich den Maschinen-Skulpturen von Jean Tinguely. Ein Konstrukt, das ausgehend von Mutter und Vater in den Himmel wächst – wie ein Gingko, wie „The Maidenhair Tree“. Premiere am 24. März, 20 Uhr, im Kleinen Haus. Weitere Vorstellungen: 26. März; 3., 16., 20. und 22. April.

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foyer 8

INTERVIEW Benedikt von Peter

Benedikt von Peter über seine neue Position als Intendant des Stadttheaters Luzern und das Bremer Publikum Text: Ute Schalz-Laurenze

Umdenken ist angesagt E

in Jahr früher als ursprünglich vereinbart hat Benedikt von Peter (38), bislang Operndirektor im Theater am Goetheplatz, Bremen den Rücken gekehrt. Die einen waren erleichtert, die anderen entsetzt: noch jede seiner gewagten Inszenierungen hat das Publikum gespalten. Unvergesslich sind seine Inszenierungen von Verdis „La Traviata“, Weills „Mahagonny“ und Wagners „Meistersinger von Nürnberg“, die weiterhin auf dem Spielplan stehen werden. Nun ist er am Opernhaus Luzern und versucht dort, auch als Intendant die Szene aufzumischen. Mit ihm wird Clemens Heil, bislang 1. Kapellmeister in Bremen, als Musikdirektor nach Luzern gehen. foyer traf Benedikt von Peter in Bremen. Herr von Peter, wie ist für Sie das Jahr vergangen? Benedikt von Peter: Mit einer ziemlichen Doppelbelastung. Neben den Vorbereitungen für Luzern habe ich auch noch zwei Inszenierungen gemacht: das „Mädchen mit den Schwefelhölzern“ in Frankfurt und „Aida“ in Berlin an der Deutschen Oper. Sie haben damals gesagt, Sie reize die grö-

ßere Verantwortung für einen Spielplan. Austausch, also über Gedanken und GeMit welchen bürokratischen Anforderun- fühle zu den Inhalten gefunden. Das ist gen ist das aber verbunden? vielleicht so etwas wie ein protestantiVon Peter: In Luzern teile ich mir die sches Ethos und das habe ich besonders Opernleitung mit Brigitte Heusinger. Ich geschätzt. Das Luzerner Publikum kann empfinde die neuen Anforderungen an ich noch nicht komplett einordnen. Ich mich weniger bürokratisch. Spezielle Armag die Stadt und die Art und Weise, wie beitsbedingungen und die künstlerische die Menschen hier miteinander umgehen, Philosophie an einem Haus Ein Stadttheater hat die Aufgabe, für künstlerische sind mit das Formen zu öffnen und zu sensibilisieren. wichtigste für ein künstlerisches Gelingen. Da muss man mag auch die Genauigkeit und Gründlichgenau so erfinderisch und kreativ arbeiten keit. Und ich hoffe, dass es uns gelingt, die wie beim Inszenieren. Nur arbeitet man Menschen auf unsere Reise mitzunehmen. eben anders mit knapp 400 Mitarbeitern In welchem Maß fließen dementspreund 32 Premieren in den verschiedenen chende Rücksichten in die konzeptionelSparten. Da muss ich oft umdenken, ganz len Planungen ein? anders führen, auch lernen, mehr Freihei- Von Peter: Es ist die einzige katholische ten zu geben. Stadt der Deutsch-Schweiz, man spürt so ein vergesellschaftetes, ein partizipatives Es gibt in jeder Stadt ein bestimmtes kul- Dasein, alle haben Ehrenämter und ein turelles Klima. Können Sie sagen, inextremes Engagement für die Stadt. Ich wiefern Sie das Bremer Publikum so gewürde mal sagen: das ist die bauchigste schätzt haben, wie Sie mal sagten, und Stadt der Schweiz, warm und emotional. wie Sie das Publikum in Luzern erleben? Ich fühle mich schon ein bisschen zu HauVon Peter: Das Bremer Publikum hat letzt- se... Falsche Rücksichten zu nehmen ist ja lich immer über das Gespräch und den nicht immer das richtige Rezept, aber ich


bremen Suche nach neuem GMD 9 foyer

Markus Poschner (GMD), Foto: Bremer Philharmoniker; Henning Köpke

Schwierige Suche nach neuem GMD habe mich schon viel hineingespürt in das Leben hier. Hat ein Stadttheater die Aufgabe, zeitgenössische Musik zu machen? Von Peter: Ein Stadttheater hat die Aufgabe, für künstlerische Formen zu öffnen und zu sensibilisieren. Davon ist die zeitgenössische Musik nur eine Möglichkeit. Grundsätzlich möchte ich Gegenwärtigkeit von Stoffen und Musik fühlbar machen. Das kann eine Uraufführung sein, aber auch jeder Augenblick in der Inszenierung eines historischen Werkes. Wie wird Ihr erster Spielplan aussehen? Von Peter: Da darf ich natürlich vor der Pressekonferenz noch nichts verraten. Nur so viel: Ich teile die Spielzeit in sechs große Räume auf, in architektonische und vor allem „soziale“. Wir werden sehr vernetzt arbeiten, mit unseren Kulturpartnern, mit dem Lucerne-Festival, mit der freien Szene... Ein Ziel ist, das traditionelle Stadttheater strukturell zu untersuchen, dessen Betriebsformen aber auch mithilfe von Strategien der Versammlung und Teilhabe aktuell fühl- und erlebbar zu machen.

S

o etwas nennt man die Qual der Wahl: Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz, Christian Kötter-Lixfeld als Intendant der Bremer Philharmoniker und Theaterchef Michael Börgerding müssen an verantwortlicher Stelle darüber befinden, wer die Nachfolge von Markus Poschner als Generalmusikdirektor (GMD) antreten wird. Qualifizierte Bewerbungen gibt es zuhauf, der Spitzenjob ist begehrt (siehe Editorial auf Seite 3).

Mittlerweile kursieren zwischen Goetheplatz und Glocke etliche, durchaus klangvolle Namen; mehrere Kandidaten sind dem Orchester und damit auch dem Publikum aufgrund ihrer Dirigate etwa im Rahmen der Philharmonischen Konzerte wohlbekannt. Andere gaben in den vergangenen Wochen bei mehreren Opernaufführungen ihre musikalische Visitenkarte ab; aufmerksame Beobachter konnten dabei so manche Überraschung erleben.

Spekuliert wird auch über eine Rückkehr Staatsrätin Emigholz zeigte sich darüvon Stefan Klingele, von 1999 bis 2007 als ber nicht sonderlich verwundert: „Un1. Kapellmeister und zuletzt als Chefdiriter Markus Poschgent am Bremer Thener haben sich die Bewerbungen gibt es zuhauf, ater tätig. Der Träger Bremer Philhar- der Spitzenjob ist begehrt. des Kurt-Hübner-Preimoniker sehr gut ses hat beste Refeentwickelt, so dass sie auch überregional renzen, dirigierte zuletzt an der Dresdgroßes Ansehen genießen. Die vielen in- ner Semperoper, der Deutschen Oper am teressanten Bewerbungen zeigen, welch Rhein in Düsseldorf oder der Staatsoper guten Ruf das Orchester besitzt. Weil wir Hannover. Auf eine entsprechende foyerMarkus Poschner viel zu verdanken haAnfrage winkte Klingele allerdings ab: ben, sind wir auch traurig, nun einen „Ich habe erst vor einem Jahr die Leitung Nachfolger oder eine Nachfolgerin für der Musikalischen Komödie Leipzig überihn suchen zu müssen.“ nommen, da fühle ich mich verpflichtet.“ Peter Schulz


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stadtTHEATER BREMERHAVEN Eugen Onegin

Mutter Russland

Liebe, Stolz und Seelentiefe: Andrzej Woron inszeniert „Eugen Onegin“ in Bremerhaven Text: Karin Hiller

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er Mythos von der dunklen und melancholischen Seite der russischen Seele ist ungebrochen. „Das wesentlichste geistige Bedürfnis des russischen Volkes ist es, überall und in allem zu leiden“, beschrieb Dostojewski 1873 dieses Phänomen. Andrzej Woron, selbst Halbrusse, versucht es nun am Bremerhavener Stadttheater mit seiner Inszenierung von Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ zu ergründen: „Was ist die russische Seele? Sie fasziniert uns, aber keiner kann beantworten warum.“

klärt Woron, „sie schreibt, ist eine Poetin. Dass sie den Brief an Onegin schreibt, ist sehr mutig. Sie verkörpert den russischen Stolz.“ Nach einem aus Eifersucht eskalierten Streit fordert Lenski Onegin zum Duell. Onegin tötet seinen Freund den Gesetzen der russischen Gesellschaft folgend, die der Katastrophe tatenlos zusieht.

Woron ist auch Ausstatter der Produktion und setzt zu Beginn einen Wald aus 40 Birken auf die Bühne. Später, der Schauplatz ist nun St. Petersburg, rückt er die Handlung immer mehr in die Gegenwart. „Eugen Onegin“ entwirft ein musikalisches „Es gibt einen zweiten Wald aus Säulen, Gemälde der Gefühlswelten von vier junder den Birkenwald vernichtet. Das ist ein gen Menschen: der romantischen Träume- Protz-Wald, die Architektur der russischen rin Tatjana, ihrer lebenslustigen Schwester Oligarchie unter Putin.“ Olga, dem von Überfluss gelangweilten Lebemann Obwohl sie Onegin noch liebt, heiratet TatOne- „Sie verkörpert den gin jana den General Gremin und bekennt sich und russischen Stolz.“ dem zu ihm. In diesem Moment sieht Woron Dichter Tatjana politisch orientiert: „Sie steht ihLenski, einem provinziellen Kleingeist. rem Mann zur Seite wie Mutter Russland.“ Tatjana, die in der Welt der Bücher und Geschichten lebt, verliebt sich in Onegin, Premiere am 23. April, 19.30 Uhr, was sie ihm in einem Brief offenbart, doch im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: der weist sie kühl ab. In der 14 Minuten 30. April; 5. und 13. Mai. dauernden, hochemotionalen Brief-Arie Darsteller: Inga-Britt Andersson (Tatjalegt Tatjana ihren Seelenzustand offen. na), Carolin Löffler (Olga), Filippo Bettoschi (Onegin), Tobias Haaks (Lenski). „Tatjana wird äußerlich wenig attraktiv Musikalische Leitung: Marc Niemann, sein, eine Provinzmaus mit Brille“ erChoreographie: Sergei Vanaev.


stadtTHEATER BREMERHAVEN Mozart Requiem 11 foyer

Im Tempo des Lebens „Mozart Requiem“: Ballettabend von Sergei Vanaev in Bremerhaven Text: Karin Hiller Sergei Vanaev

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olfgang Amadeus Mozart starb im Dezember 1791 mitten in der Arbeit an einem Auftragswerk, dem Requiem in d-Moll. Geheimnisvolle Legenden ranken sich seitdem um diesen schicksalhaft wirkenden Zusammenhang zwischen seinem Tod und der Arbeit an der Totenmesse. Es ist die Rede von einem schwarz gekleideten Boten, der das Requiem in Auftrag gab und davon, dass Mozart sicher war, an seiner eigenen Totenmesse zu schreiben. Die letzten Takte diktierte er bereits schwer gezeichnet vom Krankenbett aus.

die Musik lebt. Vanaev zieht den Vergleich zu abstrakter Malerei, die durch Farben zum Leuchten gebracht wird. Bewegungen können Musik verstärken, Gefühle intensivieren. Das Requiem wird durch Vanaevs Choreographie in einer meditativen Ästhetik intuitiv und unterbewusst interpretiert: „Diese Musik veranlasst, spirituell zu sein, Mozart hat keine irdischen, keine menschlichen Probleme bearbeitet. Aber es geht um den Tod.“

Persönlichkeiten färben auf die Bewegungen ab. Ich werde aufnehmen, was die Tänzer mir geben.“

Der Chor und die Sänger stehen mit auf der Bühne. Die Solisten sind zwar nicht in die Choreographie eingebunden, haben aber vorgegebene Positionen. Dadurch erzeugen sie, wie Vanaev es beschreibt, einen Wirbel, auf den die Tänzer reagieren. Das Bühnenbild (Ausstattung: Thomas Mika) ist schlicht gehalten: eine Tribüne im Hintergrund und oberhalb der Bühne Alle Empfindungen, die einen Menschen mächtige Holzbalken, die im Spiel des einangesichts des Todes ereilen, sind in Mozarts ergreifendem Meisterwerk zu finden: fallenden Lichts Schatten werfen. Sergei Vanaev, Chefchoreograph am Stadt- Angst, Wut, Hoffnung, Trauer, Verzweiftheater Bremerhaven, fühlte sich magisch lung. Eine geistige, aber auch zutiefst geDas Requiem blieb ein Fragment. Um den angezogen von der spirituellen Kraft des Vorschuss, den ihr Mann bereits für sein fühlvolle Musik. Mozart verwendet sechs Requiems und hat sich wesentliche Teile Werk erhalten hatte, nicht zurückzahfür seinen neuen Ballett- „Die Musik ist der Impuls, der der Liturgie für len zu müssen, übergab Mozarts Witwe abend intensiv mit dem die Körpersprache diktiert.“ eine Totenmesse, Constanze den Torso der Totenmesse Werk auseinandergesetzt. wobei das Requi- zur Komplettierung an Joseph Eybler. Da „Die Musik ist“, so Vanaev, „der Impuls, der em eine spezielle Form der Messe ist, ein dieser nach wenigen kompositorischen die Körpersprache diktiert. Es gibt keine Fürbittengesang für eine einzelne Person. Ansätzen ablehnte, wandte sie sich an MoGeschichte in meiner Choreographie, Mozarts Schüler Franz Xaver Süßmayr, der die zarts Musik muss nicht verstanden, erklärt Vanaevs Choreographie ist akrobatisch, Komposition dann im Sinne seines Lehrers oder verbessert werden.“ Die Choreogravollendete. leidenschaftlich, dem Tempo des Lebens phie, die Struktur und Energie der Beweangepasst. Während der Probenzeit und gungen entstehen rein durch die eindring- der Entwicklung des Stücks holt er sich Premiere am 19. März, 19.30 Uhr, im Groliche, emotionale Wirkung der Musik. auch immer wieder Inspiration von seiner ßen Haus. Weitere Vorstellungen: 23. und 27. März; 8. und 14. April. Musikalische Compagnie: „Die Tänzer sind sensible, Tanz ist eine vergängliche Kunst, die nicht interessante Menschen, die ihre Erfahrun- Leitung: Ido Arad in Worte gefasst werden kann, die durch gen in die Choreographie einbringen. Ihre


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OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Ein Sommernachtstraum

Ehekrach im Elfenreich „Ein Sommernachtstraum“ in der Vertonung von Benjamin Britten am Oldenburgischen Staatstheater Text: Ute Schalz-Laurenze

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ie 1960 uraufgeführte Märchenoper „Ein Sommernachtstraum“ gehört zu den erfolgreichsten Stücken von Benjamin Britten. Er griff dabei auf das gleichnamige Drama von William Shakespeare zurück, kürzte es von fünf auf drei Akte, ließ aber den Wortlaut nahezu unverändert. Tom Ryser inszeniert das Erfolgsstück jetzt am Oldenburgischen Staatstheater.

nimmt ihren Lauf. Dann gibt es noch den Kobold Puck und die sechs Handwerker, die für weiteres Durcheinander sorgen.

Britten beschreibt und trennt die drei Sphären auf verzaubernde Weise. „Wenn man jedoch genau hinsieht“, meint die Oldenburger Dramaturgin Annabelle Köhler, „bemerkt man, dass die Geisterund Menschenwelt einander gar nicht so fremd sind, wie man auf den ersten Blick Benjamin Britten ist innerhalb der Entwick- vermuten könnte: Im Elfenreich ‚menlung der Neuen Musik immer ein Außensei- schelt’ es bisweilen gewaltig – man denke ter geblieben, keinen kompositionstechninur an den Krach zwischen Oberon und schen Trend hat er mitgemacht. Schwer ist Titania – und die Menschenwelt wiederum sein höchst theaterwirksamer Stil greifbar ist nur allzu bereit, sich verzaubern zu laszu machen: Auf der einen Seite gibt es einen sen.“ Am Ende frage man sich: „War es ein geradezu unbekümmerten Eklektizismus Traum, ein Alptraum, eine Sehnsucht oder – Britten beherrscht und verwendet die Aus- vielleicht sogar etwas Gefährliches, in das drucksgesten der Musikgeschichte von der wir hineingerissen werden? ... Und das sind Gregorianik über Verdi bis zu Schönberg. doch Fragen, die wir uns heute höchst real Auf der anderen Seite beeindruckt er durch stellen können!“ seine einmalige Vitalität. Premiere am 9. April, 19.30 Uhr, im GroIm „Sommernachtstraum“ geht es um den ßen Haus. Weitere Vorstellungen: 13. und heftigen Streit des Elfenherrscherpaares 30. April; 24. Mai. – Darsteller u.a.: Leandro Oberon (ein Countertenor) und Titania. Marziotte (Oberon), Alexandra Scherrmann (Titania), KS Paul Brady (Theseus). Zwei verliebte Menschenpaare flüchten in Musikalische Leitung: Vito Cristófaro, den Wald, weil ihnen verboten wurde zu heiraten, sie verlieben sich nun in die jeweils Inszenierung: Tom Ryser, Bühne und anderen Partner: eine Komplettverwirrung Kostüme: Stefan Rieckhoff.


OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Fünf Löcher 13 foyer

Uraufführung von Rocko Schamonis „Fünf Löcher“ im Oldenburgischen Staatstheater Text: Sven Garbade

Musik, Literatur und Geschichte in HISTORISCHEn HÄUSERn in Oldenburg

Ab in die Jugend R

ocko Schamoni – das klingt wie eine Mischung aus Punk und Schlagersänger. Und tatsächlich schrammt jener multiple Künstler, der unter diesem Namen seit Jahrzehnten die Musik- und Theaterwelt mit vielen originären Ein- und Ausfällen bereichert, an fast jeder Kategorie absichtsvoll vorbei. Im Oldenburgischen Staatstheater kommt jetzt sein Stück „Fünf Löcher“ als Uraufführung auf die Bühne.

Sein aktueller Roman heißt „Fünf Löcher im Himmel“ und ist zu einem nachdenklichen Roadmovie geraten, in dem die wenig glamouröse Lebenskrise des 67-jährigen Paul Zech erzählt wird. Obdachlos geworden steht er vor den Trümmern eines entleerten Lebens. Ein Kneipenfreund leiht ihm seinen Sportwagen, mit dem sich Paul auf einen Sturzflug in die eigene Vergangenheit macht.

Der heute 49-jährige Schamoni gilt als eine Art Säulenheiliger des Hamburger Undergrounds und erfindet nichts weniger als seinen eigenen popkulturellen Referenzraum. Anarchistische Impulse scheinen dabei längst in einem vielfarbigen, alternativen Unterhaltungs-Universum aufgegangen zu sein. Seine Spaß-Punk-Band „Die goldenen Zitronen“ entwickelte einst einen ähnlichen Drive wie es heute seine dadaistische Glamour-Combo „Fraktus“ leistet.

Das Ganze kommt als ein dezidiert erwachsener Roman daher, in den Anleihen an die „Leiden des jungen Werther“ ebenso eingewebt sind wie die Bahn des Lebens als strudelförmig und bedenklich abwärts weisend gezeichnet wird. Keine leichten Pointen serviert Keine leichten Pointen Schamoni, serviert Schamoni ... vielmehr feilt er als gewissenhafter Romancier an nicht weniger als der Poesie und dem Gewicht eines gestrauchelten Lebens. Die mit Spannung erwartete Uraufführung muss beweisen, ob dieser Trip auch auf der Bühne überzeugen kann.

Ähnlich wie sein Kollege Heinz Strunk reüssiert auch Schamoni mit höchst erfolgreichen Büchern. Seine Jugendbiografie „Dorfpunks“ genießt Kult-Status – und dass er jetzt als Regisseur für die Uraufführung seines jüngsten Werkes nach Oldenburg kommt, kann mit Recht als eine gewisse Sensation notiert werden.

Premiere am 16. April, 20 Uhr, im Kleinen Haus. Weitere Vorstellungen: 24. und 26. April; 4., 6. und 13. Mai.

Foto: Stephan Meyer-Bergfeld

Rocko Schamoni

Ballin’sche Villa

(Stadtmuseum Oldenburg)

27. März 2016 19:00 (Ostersonntag) Kirchhatten

Rathaus und St.-Ansgari-Kirche

Sonntag, 10. April 2016 16:00 Haus Cäcilienstraße in Oldenburg Samstag, 23. April 2016 19:00 Haus Jahnstraße in Oldenburg 15. Mai 2016 19:00 (Pfingstsonntag) InfOS Und KARTEnVORVERKAUf Tel.: (0441) 36 18 17 34 www.konzertmanagement-nogaeva.de/ historische-haeuser Idee und Durchführung: Elena nogaeva

Kartenpreis: 25,00 EUR p. P. Kirchhatten: 18,00 EUR p. P.


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STADTTHEATER BREMERHAVEN/LANDESBÜHNE NORD Frühstück bei Tiffany

Amina Gusner

Anne Spaeter

Die doppelte Holly „Frühstück bei Tiffany“ zugleich in Bremerhaven und Wilhelmshaven auf der Bühne Text: Karin Hiller

E

ine Geschichte, ein Kultfilm: „Frühstück bei Tiffany“, ursprünglich ein Kurzroman von Truman Capote, verzaubert seit über 50 Jahren das Publikum. In Adaptionen für die Bühne, die sich eng an Capotes Buch halten, ist das Stück nun zeitgleich in Bremerhaven und Wilhelmshaven zu erleben.

im Grunde ihres Herzens nach Halt und Struktur in ihrem Leben. Für Anne Spaeter, die in Wilhelmshaven Regie führt, ist Holly eine Einzelkämpferin, die Angst hat, sich festzulegen: „Ihre Tragik ist, dass sie sehr unstet und unnahbar ist, aber gerade das hat für ihre Umgebung auch was Anziehendes.“ Holly ist verstrickt in ein Geflecht von Abhängigkeiten, verdrängt aber alles, was unangenehm ist. Spaeter lässt das Stück in den Vierziger Jahren, sieht es als ein Zeitdokument.

Erzählt wird die Geschichte der jungen Holly Golightly, die voller Optimismus in New York ihr Glück sucht. In der Titelrolle des 1961 gedrehten Filmklassikers glänzte die bezaubernde Audrey Hepburn, die im kleinen Schwarzen und mit Zigarettenspit- Die Bühnenentwürfe der beiden Produktize zur Stil-Ikone wurde. onen unterscheiden sich deutlich. Gabriela Neubauer baut für Wilhelmshaven zwei In Bremerhaven inszeniert Amina GusEbenen, unten eine Bar, oben Hollys Wohner, die eine eigene Textfassung für die nung, eine typische New Yorker Feuertreppe Produktion geschrieben hat. Für sie passt ist zu sehen. Im Kleinen Haus in Bremerdas Stück mit seinen existentiellen Fragen haven gibt es keinen realistischen Bühnennach der eigenen Lebensform bestens in raum. Inken Gusner hat einen Lichtraum unsere Zeit: „Das Schlimmste ist, nicht zu mit Großstadtreklame geschaffen, einen wissen, wo der eigene Platz auf der Welt ist. Kunstraum, der das Innere der Charaktere Wie weit muss man sich anpassen und ver- abbildet. kaufen, um in der Welt klar zu kommen?“ Eine Geschichte, zwei verschiedene AnUm ihren Lebensunterhalt zu finanziesätze: Man kann gespannt sein auf den ren, prostituiert sich Holly, lässt sich naiv direkten Vergleich. auf dubiose Rauschgiftgeschäfte ein. Sie sitzt immer auf gepackten Koffern, bereit Premieren: Stadttheater Bremerhaven, zum Aufbruch. Holly ist unfähig, ernste Kleines Haus: 30. März (19.30 Uhr); StadtBeziehungen einzugehen, sehnt sich aber theater Wilhelmshaven: 16. April (20 Uhr).


THEATER SZENE Neues von den Bühnen der Region

szene

15 foyer

Neues von den Bühnen der Region Text: Peter Schulz

Anna-Sophie Mahler

Rufus Beck

Wagner zum Wechsel Dass die Bremer Philharmoniker und Markus Poschner Wagner „können“, haben sie etwa in der Saison 2014/15 mit den „Meistersingern von Nürnberg“ nachdrücklich bewiesen. „Poschners Dirigat ist schlicht Meisterklasse“, urteilte Jörn Florian Fuchs im Deutschlandfunk. Nun soll die letzte Bremer Spielzeit des 2017 nach Linz wechselnden GMD durch eine weitere Wagner-Oper „gekrönt“ werden. Wie foyer vor der offiziellen Pressekonferenz zur nächsten Saison erfuhr, wird das Theater am Goetheplatz den „Parsifal“ aufführen, wobei der kanadische Heldentenor Chris Lysack für die Titelpartie des „Bühnenweihefestspiels“ vorgesehen ist (siehe Seite 52). Regie wird Marco Štorman führen, der im vergangenen Oktober für seine Bremer Inszenierung der Oper „Peter Grimes“ von Benjamin Britten mit viel Beifall bedacht wurde.

.......................... Vor einer ungewissen Zukunft steht das Bremer Musical Theater. Das Haus bestätigte Gespräche über einen Verkauf an den Bremer Investor Rolf Specht, der dem Vernehmen nach einen Umbau des Gebäudes zu Wohnzwecken plant. Ungeachtet dessen sollen zunächst „alle bisher eingebuchten Produktionen wie geplant stattfinden und neue hinzukommen.“

Mit viel Schwung und noch mehr Bier hat das Schnürschuh-Theater im Bremer Buntentor das Erfolgswerk „Herr Lehmann“ des gebürtigen Bremers Sven Regener auf die Bühne gebracht. Regisseur Helge Tramsen stand mit Anna Jäger, Ulrike Knospe, Mathias Hilbig, Holger Spengler und Pascal Makowka ein kleines Ensemble zur Verfügung, das mit großem Körpereinsatz und nahezu überschäumendem Spaß an der Sache agierte, dabei aber die melancholischen Momente im Leben des Titelhelden nicht vernachlässigte. Ein rundum unterhaltsamer Abend! – Die nächsten Vorstellungen: 18. März; 15. und 24. April; 8. Mai.

sie am Goetheplatz die Donizetti-Oper „Maria Stuarda“ (siehe auch Seite 4).

..........................

Der Schauspieler Rufus Beck und das Klavierduo Anna & Ines Walachowski gastieren am 7. Mai (19.30 h) mit einer ironischen Version des „Sommernachtstraums“ im Oldenburgischen Staatstheater.

In der bremer shakespeare company laufen die Proben für die Neuinszenierung der Komödie „Was ihr wollt“. Regisseur Ulrich Greb, Intendant des Schlosstheaters Moers, siedelt seine Version „in einer Gesellschaft an, die narzisstisch auf Selbstbestimmung und Selbstdesign fokussiert ist.“ Premiere am 15. April (19.30 h) im Theater am Leibnizplatz.

.......................... Die Regisseurin Anna-Sophie Mahler, die auch regelmäßig am Theater Bremen arbeitet, ist mit der Schauspielproduktion „Mittelreich“ der Münchener Kammerspiele erstmalig zum Berliner Theatertreffen im Mai eingeladen worden. Gegenwärtig inszeniert

.......................... Der Theaterabend „The Trip“, im Theater Osnabrück von Autor Anis Hamdoun inszeniert, hat das „nachtkritik“-Theatertreffen 2016 gewonnen. Für den Wettbewerb des Internetportals für Theaterkritik und -berichterstattung waren 47 herausragende Produktionen der Saison 2014/15 nominiert worden.

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.......................... Das szenische Konzert „Das Schloss“ nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka, von Alexander Riemenschneider mit der Kafka Band für das Bremer Theater inszeniert, ist zu einem Gastspiel im Juni im tschechischen Brünn eingeladen worden. Die Produktion mit Johannes Kühn, Guido Gallmann, Alexander Swoboda und Franziska Schubert ist am 25. Mai (19.30 h) noch einmal im Theater am Goetheplatz zu sehen.


foyer 16

THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren

Opernpremieren Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

„Wozzeck“, Foto: Jörg Landsberg

Theater Bremen „Wozzeck“ von Alban Berg Der junge Regisseur Paul-Georg Dittrich lieferte in Bremen eine frappierend neue Sicht auf Alban Bergs „Wozzeck“; eine Oper, die noch immer zu den herausforderndsten Anstrengungen des Musiktheaters gehört. Dittrich verweigert das moralische Erbauungsstück, seine Interpretation vermittelt in ihrer Gesamtheit den Eindruck einer Welt, deren Traditionen und Historie immer mehr verloren gehen und die in diesem Vorgang äußerst komplex, kompliziert und rätselhaft ist. Dazu entwarf Pia Dedrichs einen passenden Bühnenraum, ein Stahlskelett eines Hauses mit vielen Räumen auf einer Drehbühne, und löste die Idee von den simultan ablaufenden Handlungen höchst intelligent auf. Grelle Videoinstallationen (Jana Findeklee) flankieren diesen „Turm zu Babylon“, in dem das Personal in DragqueenKostümen (Lena Schmid) wie Hamster im Laufrad agiert. Hauptmann, Arzt oder Tambourmajor handeln in einem unbestimmbaren morphologischen Spannungsfeld, in dem einzig noch Wozzeck und ansatzweise Marie zu so etwas wie Gefühlen in der Lage sind. Claudio Otello hat Wozzeck regelrecht in sich aufgesogen und stellt ihn gesanglich

wie schauspielerisch mit einer faszinierenden Unmittelbarkeit und Hingabe dar. Sorgfältig angelegt ist die Marie-Studie von Nadja Lehner, die unter vielen Aspekten vom bisher Bekannten abweicht. Hervorragend, wie sie die minuziösen Unterschiede zwischen voller Kantabilität und Sprechgesang beachtet. Es ist einer der ergreifendsten Momente der gesamten Inszenierung, wenn Marie sich fatalistisch dem triebhaften Tambourmajor hingibt. Markus Poschners hörbare intime Vertrautheit mit der Partitur sorgt dafür, dass Bergs Tonsprache ihre ungewöhnliche Wirkung auf den Hörer wie selbstverständlich mit einer packenden Eindringlichkeit entfalten kann. Dabei wurde natürlich auch die konstruktivistische und die expressive Seite dieser Musik hinreichend berücksichtigt, wenngleich die Bremer Philharmoniker zu Beginn der Premiere mit der höchst artifiziellen und komplexen Faktur der Partitur zu kämpfen hatten. Ein höchst eindrucksvoller Abend für das Bremer Theater und sein Ensemble, der ungewöhnlich viele „unerhörte“ geistreiche Aspekte bietet. – Die nächsten Vorstellungen: 20. und 28. März; 9., 19. und 30. April; 8. Mai. Michael Pitz-Grewenig


THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren

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Opernrätsel (mpg) Wer in der Operngeschichte nach Aktivitäten von Hegels „Furie des Verschwindens“ sucht, wird auch bei unserem gesuchten, äußerst bekannten und erfolgreichen Opernkomponisten fündig, den Richard Strauss abschätzig als „Leierkasten-Meister“ titulierte. Die Oper, nach der ebenfalls gefragt wird, wurde 1850 uraufgeführt. Doch zuvor musste, wie so oft bei diesem Komponisten, die Zensur aktiv werden. Denn die Handlung hat es in sich: Ein protestantischer Pfarrer, der fast einen Eifersuchtsmord begeht, weil die Gemahlin fremdgeht – das war für die damalige Zeit nicht vorstellbar und zu viel. Dabei ist diese Oper eine der wenigen, die nicht tödlich endet. Und alles geht seinen „korrekten“ Weg, der Vater der Ehefrau rettet die Familienehre und schafft den Geliebten aus dem Weg. Der Erfolg dieser Oper war mäßig, in den Opernführern wird sie nur stiefmütterlich behandelt. Ein wichtiger Musikwissenschaftler behauptet allerdings, dass sie das am meisten unterschätzte Werk des Meisters ist, was durch intelligente Inszenierungen in jüngster Zeit bestätigt wird. Wie heißt die Oper und wie ihr Komponist?

„Wozzeck“, Foto: Heiko Sandelmann

Stadttheater Bremerhaven „Wozzeck“ von Manfred Gurlitt Manfred Gurlitts musikalische Tragödie ist kein großer Stoff aus zweiter Hand, wie der Vergleich mit Alban Bergs fast zeitgleich entstandener gleichnamiger Oper oft zu suggerieren versucht. Gurlitts Werk besitzt ein eigenes Potential, da es einer ganz anderen Tradition folgt. Die Bremerhavener Inszenierung vernachlässigt diese Tatsache; Regisseur Robert Lehrmeier verpuppt Gurlitts Komposition in gesellschaftskritischer Harmlosigkeit und erstickt den „Arme-Leute-Realismus“ im Beliebigen. Es mag schon sein, dass es im „Wozzeck“ darum geht, dass die Gesellschaft verarmt, weil sich gewisse Schichten nicht mehr an gesellschaftlichen Prozessen beteiligen. Dies ist aber wohl bloß ein schwacher Trost für diejenigen, die sich daran überhaupt nicht mehr beteiligen können, weil sie materiell verarmt sind. Ganz im Sinne von Brecht: „Erst kommt das Fressen, dann die Moral!“ Die diffuse Führung der Sänger, das reduzierte Bühnenbild von Mathias Rümmler mit Drehbühne, variabler Neonlichtdecke und Biertischgarnituren als Darstellung der Ausweglosigkeit konnten kaum überzeugen. Gesangliche Glanzlichter setzte dagegen Inga-Britt Andersson als Marie

mit ihrem flexiblen Sopran. Filippo Bettoschi formte einen glaubwürdigen Wozzeck ohne aufgesetzte Gefühle. Auch das restliche Ensemble und der Chor (Jens Olaf Buhrow) boten gutes Niveau.

Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. April 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer)

Das Philharmonische Orchester Bremerhaven lieferte unter Marc Niemann eine im instrumentalen Vollfett strotzende, handwerklich korrekte Leistung, bei der aber die subtile musikalische Zeichnung der einzelnen Szenen verloren ging. Dies gilt besonders für die Herausarbeitung filigraner kompositorischer Strukturen, etwa in der Kontrapunktik der Szene zwischen Doktor, Hauptmann und Wozzeck.

Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische Staatstheater.

Die gezielte Entwicklung der subtilen Rhythmik und eine pointierte Darstellung der Klangfarben hätte aufzeigen können, dass hier ein musikdramatisches Werk vorliegt, das den Vergleich mit Alban Berg nicht zu scheuen braucht, auch aus dem Grund, weil beide Opern bis auf die Textvorlage wenig gemeinsam haben. Die Chance, dies aufzuzeigen, wurde in Bremerhaven leider vertan. – Die nächsten Vorstellungen: 24. März; 2., 10., 16. und 27. April. Michael Pitz-Grewenig

Die Auflösung des Opernrätsels in foyer 113 lautet „Giulietta e Romeo“ von Nicola Antonio Zingarelli. Gewonnen haben: Anke Bollert-Fregin, Martfeld Gunda Caspari, Rastede Gerhard Dresselhaus, Oldenburg Eckhard Freiwald, Bremen Valerie Kruppa, Bremen Neele Lipskoch, Zetel Maria Lucassen, Oldenburg Hella und Ulrich Marahrens, OsterholzScharmbeck Ursula Neukam, Wiefelstede Evelyn Niederhauser, Oldenburg Karin Renz, Bremen Ruth Rohen, Börssum Manfred Scheuermann, Bremerhaven Holger Sell, Bremen Elisabeth Zyweck, Bremen


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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren

Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

Opernpremieren

„Madame Pompadour“, Foto: Heiko Sandelmann

Stadttheater Bremerhaven „Madame Pompadour“ „Bordeaux famos, da leg’ ich los“ schmettert der Dichter Calicot (herrlich schräg: Thomas Burger) im Trubel des Pariser Karnevals. Doch bis die in phantasievollen Tierkostümen steckende Gesellschaft in Ansgar Weigners Bremerhavener Inszenierung der „Madame Pompadour“ von Leo Fall in Fahrt kommt, vergehen einige Takte. Madame Pompadour, bereit für erotische Abenteuer, mischt sich im Schwanenkostüm unter das feiernde Volk, doch anfangs scheint sie hier eher ein Fremdkörper zu sein. Die frivolen Dialoge, die früher vielleicht skandalös erschienen, wirken eher aufgesetzt und platt (Graf René als „Spargelstecher“). Nach der Pause wirkt die Inszenierung wie verwandelt. Ausstatter Christian Robert Müller verzaubert mit einem phantastischen Bühnenbild. Weiße Kulissen und Kostüme, weiß gepuderte Gesichter und Rokoko-Perücken vor dunklem Hintergrund – ein Effekt mit starker Wirkung. Durch den nun offensichtlichen Kontrast zwischen verfremdender Kulisse und zotigen Witzen wird die Ironie des Textes deutlich. Jetzt passt alles zusammen. Die stärksten Szenen der Inszenierung gehören den Frauen: Katja Bördner als Madame Pompadour, die vor allem im zweiten

Teil ihre Machtspielchen treibt und geschickt herumtrickst, bis alles in ihrem Sinne geschieht. Regine Sturm überzeugt als ihre lebenslustige Kammerfrau, Carolin Löffler als sächselndes Landei, das ihrem untreuen Mann (Tobias Haaks) in die Großstadt hinterherreist. Urkomisch Peter Wagner als durchtriebener Polizeichef, der sich stets für „schläuer“ hält, aber so gar nicht den Durchblick hat. Wenn der König (Oliver Weidinger) als Marionette der Pompadour erscheint, hat es symbolischen Wert, aber dass Weigner den König als trottelige Witzfigur in Strumpfhosen zeichnet, wird der Figur im geschichtlichen Kontext nicht gerecht. In den Nebenrollen muss Vladimir Marinov erwähnt werden, der mit gekonnt auf Spitzenschuhen gedrehten Pirouetten als blinder Haushofmeister die Lächerlichkeit des höfischen Zeremoniells karikiert. Die Operette lebt natürlich von den beschwingten Melodien, die das Philharmonische Orchester unter Hartmut Brüsch mit musikalischem Charme erklingen lässt. – Die nächsten Vorstellungen: 21. März; 6., 9., und 17. April. Karin Hiller


THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren

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Schauspielrätsel (mpg) Wo verläuft heute die Grenze zwischen Egoismus und Verantwortung? Oder, um mit Max Weber zu sprechen, wo ist die Balance zwischen Verantwortungsund Gesinnungsethik? Brauchen wir Denker statt Täter oder umgekehrt? Das ist alles nicht so einfach! Das merken auch die Bürger in unserem gesuchten Theaterstück und wollen eine Revolution haben. Der neue und junge Redakteur der Dorfzeitung soll es richten, da er so gescheit und wortgewandt ist: „Wir haben ein unverantwortliches Ministeriumerl, ein Bureaukratieerl, ein Zensurerl, Staatsschulderln, weit über unsere Kräfterln, also müssen wir auch ein Revolutionerl und durchs Revolutionerl ein Konstitutionerl und endlich a Freiheiterl krieg’n.“ „Satyagraha“ Foto: Stephan Walzl

Oldenburgisches Staatstheater „Satyagraha“ Die „Minimal Music“ hat in den Siebziger Jahren als der verständliche Protest gegen die Überrationalität musikgeschichtlich eine wichtige Rolle gespielt. Was sagt sie uns heute? Dies zu überprüfen, ist das Staatstheater Oldenburg mit einer ambitionierten Aufführung der Oper „Satyagraha“ (1980) von Philipp Glass‘ angetreten, und das ist hoch zu loben. Obschon der Untertitel „Gandhi in Südafrika“ lautet, gibt es keinen Text im Sinne einer inhaltlichen Abfolge, sondern zeitlos gültige ethische Sprüche über Gewaltlosigkeit aus dem altindischen Epos Bhagavad Gita. Dazu Musik, die nach dem immer gleichen Muster an- und abschwillt. Das mag dem einen oder anderen gefallen, mit dem Text – weder dem inhaltlichen der Inszenierung noch den ausgewählten Sprüchen – hat diese Methode nichts zu tun. Da die Texte zusammenhanglos daherkommen und die Musik unspezifisch ist, fragte man sich: was will Glass uns eigentlich erzählen? Und da setzt die Oldenburger Aufführung an, die ein beeindruckendes Konzept aufweist. Die Regisseurin Andrea Schwalbach hat konkrete politische Ereignisse mit großer ästhetischer Schönheit in Szene gesetzt: Etwa den Versuch,

Gandhi in Südafrika zu lynchen oder die Befreiung der inhaftierten Inder. Oder der Mord an Gandhi im Bambusstangenwald, die Hilfe der Freunde ist der christlichen Kreuzabnahme nachempfunden, ein großes Bild. Aber immer wieder schlägt die Musik der Inszenierung in den Rücken, denn die kann das Stück nicht retten. Die musikalische Wiedergabe unter der Leitung von Carlos Vásquez war so spannend wie diese Musik überhaupt sein kann. Sind die tonalen Muster einmal erstellt, schwellen sie gewaltig an und wieder ab, haben eine soghafte Wirkung. Die Mitwirkenden sangen ihre anspruchsvollen Partien überzeugend, nur Timothy Oliver als Gandhi befriedigte nicht ganz, zu vibratovoll die Stimme und zu wenig geheimnisvoll das Charisma, was spätestens bei seiner über fünfzehnmal wiederholten aufwärtsphrygischen Tonleiter am Ende erforderlich gewesen wäre. Fazit: Als Experiment darf das gerne durchgehen. Ein fragwürdiges allerdings, und am Ende die Frage: So viel Mühe für was eigentlich? – Die nächsten Vorstellungen: 17. und 25. März; 1., 8. und 20. April. Ute Schalz-Laurenze

Aber im Dorf reüssiert die Kleingeisterei, und unser junger Revolutionsrecke ergeht sich lieber in revolutionären Posen und Reden als in gesellschaftlichen Umbrüchen und richtet seine Aufmerksamkeit mehr auf ein Liebesgeplänkel mit einer adeligen Frau und die damit zusammenhängende Karriere. Denn wie heißt es so schön: „Dem Mann steht eine große Karriere offen. ... Wir werden ihn daher durch Anstellung an uns ketten und mit einem ansehnlichen Gehalt ihm das lose Maul stopfen. Auf diese Weise hat die Staatsklugheit schon manchen Demagogen unschädlich gemacht.“ Das klingt doch irgendwie noch immer aktuell, obwohl das Stück schon über 150 Jahre alt ist, oder? Das gilt auch für dessen Ende: Die Männer versagen auf der ganzen Linie und am Ende müssen es die Frauen richten. Sie haben bestimmt schon erkannt, wie das Theaterstück und sein Autor heißen! Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. April 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bremer Schauspiel. Die Lösung aus foyer 113 lautet „Liliom“ von Ferenc Molnár. Gewonnen haben: Helma Enders, Bremen Dr. J. Kollmeier, Marklohe Sabine Oberwinkler, Bremen Oscar Romero, Bremen Dirk Thieding, Hamburg


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THEATER IM NORDEN Schauspielpremieren

schauspielpremieren Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

„Macbeth“, Foto: Marianne Menke

bremer shakespeare company „Macbeth“ Der durchscheinende Vorhang ist zu Beginn der Vorstellung im Theater am Leibnizplatz geschlossen. Durch den Schlitz tritt Peter Lüchinger als eleganter Herr im Cutaway, der den Abend über eine Art Navigator gibt und das Publikum durch das Koordinatensystem von Bernd Freytags „Macbeth“-Inszenierung leitet.

eine Konzentration auf die Texte, zwingt gewissermaßen das Publikum zum genauen Zuhören und genauen Beobachten. Das ist auch erforderlich, denn mal wird Macbeth von der Troika Tobias Dürr, Tim Lee und Markus Seuß chorisch gesprochen, mal übernimmt die Titelrolle allein Tim Lee, während die beiden anderen in Rollen wie die von Banquo oder Macduff schlüpEr beginnt zunächst mit einer behutsamen fen, mal sind wieder alle drei die Hexen, Publikumsbeschimpfung bezogen auf des- mal bilden alle fünf einen Chor, der spricht sen mangelnde Stückkenntnis und gerinoder singt. ges Wissen über Hexen im Allgemeinen. Die zugefügte Rolle dieses Navigators ist Erik Roßbander gibt – neben anderen Aufnotwendig, denn die Inszenierung ruht auf gaben – die Frauenrollen, und das ohne nur fünf männlichen Darstellern (die übjeglichen weiblichen Gestus. Das Gerigen ebenfalls in Cutaways), die über 20 schlechtliche spielt nämlich an diesem Rollen zu gestalten haben, was zwangsAbend keine Rolle. Die Schauspieler fühläufig erhebliche Streichungen nötig geren exemplarisch das Spiel um Macht und macht hat. Dann und wann gibt Lüchinger Mord in einer packenden Sezierung vor, also Orientierungshilfen, sagt Akt und Sze- bei der das Morden nur zu einem angedeune samt Shakespeares Regieanweisungen teten Ereignis mit kleinen Theatermes(Trommeln, Fahnen usw.) an, ohne dass sern wird. Um ausgestellte Brutalität geht Letztere tatsächlich zu hören oder zu sees nicht, vielmehr um die Zwangsläufigkeit hen wären. des Geschehens, womit zugleich auch ein düsterer Blick auf die Gegenwart geworfen Die Inszenierung setzt auf radikale Reduk- wird. Bernd Freytag und seinen Schauspietion, was auch für das spielerische Element lern ist ein hoch spannender Abend gelungilt, das sich mit wesentlichen Gesten und gen! – Die nächsten Vorstellungen: 7. und Bewegungen und angedeuteten Aktionen 27. April. begnügt. Bernd Freytag erreicht damit Christian Emigholz


THEATER IM NORDEN Schauspielpremieren

53°8‘N 8°13‘O

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W W W. H O R S T - J A N S S E N - M U S E U M . D E

Zeichnung und Animation

28.2. – 22.5.2016 Horst-Janssen-Museum Oldenburg

Matthias Reinhold Robbie Cornelissen Carolin Jörg / Michael Fragstein Bettina Munk

„Eine Familie“, Foto: Jörg Landsberg

Theater Bremen „Eine Familie“ Machtvoll blau schimmert die Bude. Blau wie der Himmel bei Nacht oder Tiefen des Meeres. Ruhe und Trost verspricht dieses fluoreszierende und windschiefe Gebäude, in welchem wir das Gezänk einer Familie miterleben sollen, die aus sämtlichen Halt gebenden Faktoren abgerutscht ist. Die Zeichen stehen in Alize Zandwijks Inszenierung auf Leichtigkeit – aber auch auf Untergang. Denn das Stück von Tracy Letts könnte als ein gravitätisches Psychodrama den seelischen Abgründen entgegen gründeln, hier aber erhebt es sich als kuriose Komödie.

wann entwickeln sich diese traurigen Gespenster dann zu etwas, was man mit Recht wahre Menschen nennen könnte. Solche Entpuppungen zählen zu jenen Theaterwundern, wie sie (in Bremen) wohl nur Zandwijk herbeizaubern kann.

Im zweiten Teil gelingt es dem Ensemble um die herausragenden Verena Reichhardt und Fania Sorel, diese Vermenschlichung besonders mitreißend zu zeigen. Aus Monstern werden Menschen, obwohl hier doch alle Beziehungen so ausgesprochen verzwickt gelagert sind. Geknüpft als schrecklicher Krampfknoten – und doch Alle Schrecken, die in dieser Familie wüzum Schreien komisch. Jedes Wort scheint ten, hausen tief unten im ehelichen Gebäu- auf ähnlich schiefe Bahn zu geraten wie de. Der Vater schildert zunächst jenen höl- die wackelige Bretter-Tafel, an der eigentlischen Zustand, in welchem er mit seiner lich Leichenschmaus gehalten werden soll, tablettensüchtigen Frau dem Untergang wo aber in Kürze der Onkel seine minderentgegen schwankt. Kurz darauf wird er jährige Nichte befummeln und die besich töten, doch zu diesem Zeitpunkt hadröhnte Mutter sämtliche Töchter reihum ben wir Zuschauer bereits Bekanntschaft psychisch niedermachen wird. mit dem Rest seiner schrecklichen Sippschaft schließen müssen. Welch’ eine Farce! Oder doch eine Tragödie? Angesichts solcher raffiniert neu sortierten Ausstaffiert als Zerrbilder mit schiefen Zäh- Gewichtungen wähnte sich am Ende die nen, fetten Wattebäuchen, trotteliger Moto- Mehrheit der Zuschauer tatsächlich im Therik erscheinen diese Typen (zunächst!) we- aterhimmel. – Die nächsten Vorstellungen: nig geeignet, unser Mitgefühl zu ergaunern. 17. und 26. März; 3., 14. und 24. April. Was für garstige Karikaturen... Doch irgend- Sven Garbade

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foyer 22

Premieren-Rundschau

Premieren-Rundschau

Schnürschuhtheater: „Herr Lehmann“ Foto: Helge Tramsen Termine: 18. März; 15. und 24. April; 8. Mai

Theater Oldenburg: „D-Man in the Waters/ Generation Y“ Foto: Stephan Walzl Termine: 18. März; 2. und 29. April; 15. Mai

Theater Oldenburg: „Terror“ Foto: Stephan Walzl Termine: 15. März; 3., 19., 22. und 28. April; 5. Mai

Theater Bremen: „Rich Kids“ Foto: Jörg Landsberg


Premieren-Rundschau

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Theater Oldenburg: „D-Man in the Waters/ Generation Y“ Foto: Stephan Walzl (Termine s. links)

Hildegard Christiansen Fon 0421 - 25 57 35 Oberneulander Heerstraße 26 - 28 28355 Bremen

Theater Bremerhaven: „Der jüngste Tag“ Foto: Heiko Sandelmann Termine: 20. März; 22. April

Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr Sa. 10.00 - 13.30 Uhr


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MUSIK Messe „jazzahead!“

Munterer Messe-Mix

Rund 80 Bands an drei Tagen und Nächten bei der 11. Bremer „jazzahead!“ Text: Christian Emigholz Maite Hontelé

S

teil nach oben. Wer die Entwicklung was fast ein wenig überrascht, denn bisder Messe „jazzahead!“ verfolgt hat, lang gab es stets größere und zuletzt kleinere Korrekturen. Die Bausteine sind wird unweigerlich zu diesem Fazit kommen. Denn die Veranstaltung der weiterhin der Eröffnungsabend des Partnerlandes, dem einen Tag später der GaMesse Bremen ist seit der Premiere im laabend in der Glocke Jahr 2006 kontinuierfolgt, die „lange Nacht“ mit lich gewachsen, hat Fast 1000 Aussteller und sich dabei stetig den über 3000 Fachbesucher. Bands aus Übersee sowie das European Jazz MeeAnforderungen der Aussteller angepasst und doch das Grund- ting, das seit Einführung im zweijährigen konzept als Treffpunkt für Musiker, Agen- Wechsel mit dem German Jazz Meeting stattfindet. turen, Plattenlabels und Produzenten nicht aus dem Blick verloren. Vom 21. bis Für deutsche Bands gibt es dafür die Ger24. April findet die nunmehr elfte Auflage der Erfolgsmesse mit rund 80 Bands an man Jazz Expo und schließlich die in ganz Bremen und dem näheren Umland stattdrei Tagen und Nächten statt. findende „jazzahead!“-Clubnight. An diesem Abend treten die Bands nicht nur in Schon im vorigen Jahr war angesichts des bekannten Clubs und Kultureinrichtungen permanenten Aufwärtstrends ein Umzug vom Kongresszentrum in die größeren Mes- auf, sondern auch in Räumen, die ansonsten nicht unbedingt auf dem Kulturfahrsehallen 6 und 7 vollzogen worden. Gut so: Die fast 1000 Aussteller und über 3000 Fach- plan zu finden sind. besucher wären sich ansonsten wohl unweigerlich auf die Füße getreten. Diese beiden Partnerland Schweiz Hallen werden die Messe, zu der sich AusPartnerland ist in diesem Jahr die Schweiz. steller aus über 50 Ländern angesagt haben, Zu dieser zum sechsten Mal stattfindenden auch in diesem Jahr beherbergen. Herausstellung eines Partnerlandes gehören weit mehr als nur die Präsentation von Ansonsten hat sich 2016 so gut wie nichts Bands aus dem jeweiligen Land sowie das am Konzept der Veranstaltung geändert, Galakonzert, denn die Organisatoren ha-

ben ein ganzes Kulturfestival installiert, das schon am 7. April, also weit vor Beginn der eigentlichen Messe, startet und bis zum 24. April andauert. Es umfasst Lesungen, Ausstellungen, Filme, Performances und Theateraufführungen, die sich mit der Schweiz befassen. Ein umfangreiches Programm, nachzulesen unter www.jazzahead.de Das Showcase-Programm von „jazzahead!“ beginnt mit der Swiss Night am 21. April in der Halle 7 sowie dem Schlachthof. Es werden acht Schweizer Formationen zu hören sein, darunter sind mit dem Elina Duni Quartet, dem Colin Vallon Trio, Weird Beard und „pommelHorse“ vier Bands, die schon mal in der Stadt aufgetreten sind. Auch das Gala-Konzert am 22. 4. in der Glocke ist dem Partnerland vorbehalten. Mit Nik Bärtschs Band „Ronin“ kommt dabei eine Formation, die vom Zen-Buddhismus beeinflusst ist und lange, melodisch komplexe Improvisationsschübe liebt, während die zweite Band, „Hildegard lernt fliegen“, mit ihrem außergewöhnlichen Sänger Andreas Schaerer quasi ein Heimspiel hat, denn vor vier Jahren konnte die Band bei der „jazzahead!“ regelrechte Triumphe feiern.


MUSIK Messe „jazzahead!“

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„Hildegard lernt fliegen“

Elina Duni Quartet

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Konzertreigen mit 32 Bands

zu erleben, immer im flotten Wechsel zwischen Halle 7 und Schlachthof. Das hervorAm Freitag und Sonnabend beginnt der ragende norwegische Trondheim Jazz OrKonzertreigen in Schlachthof und Halle 7 chestra macht den Anfang, und es ist mit schon am frühen Nachmittag. Der Freitag seinen 13 Musikern nicht die größte Band, ist dabei acht deutschen Bands vorbehalten. Zum Auftakt ist gleich die größte, näm- denn spät am Abend stehen beim italienischen Minafric Orchestra 14 Instrumentalich elfköpfige Band der Klarinettistin Rebecca Trescher zu hören, danach verringert listen plus ein Sängerquartett auf der Bühsich die Zahl auf Trios, Quartette und Quin- ne. Dazwischen sind die Bands deutlich kleiner und kommen aus, Belgien, England, tette. Darunter sind der Pianist Pablo Held mit seinem Trio, die Saxofonistin Nicole Jo- Frankreich, Israel, Österreich, Portugal. hänntgen mit ihrem Quartett und das Quin- Natürlich ist auch Finnland dabei: Daher kommt „Mopo“, was Moped bedeutet, und tett „Subtone“ um den Trompeter Magnus beschließt den Abend. Schriefl. Am Freitagabend sind die beiden Säle dann zur langen Nacht acht Bands aus Übersee vorbehalten. Fünf kommen aus den USA, darunter mit dem Bassisten Omer Vital ein Jazzmusiker mit europäischen Wurzeln, und das Trio des hoch gehandelten Pianisten Aaron Diehl. Gespannt sein darf man außerdem auf den südafrikanischen Pianisten Bokani Dyer mit seinem Trio sowie die kolumbianische Trompeterin Maite Hontelé, die mit ihrem Sextett furiosen Salsa-Jazz spielt. Am Sonnabend, 23. April, sind vom Nachmittag bis tief in die Nacht 16 Bands beim European Jazz Meeting mit Kurzauftritten

„jazzahead!-Clubnight“ Wer noch mehr Bands an einem Abend erleben will, der ist – gute Kondition ist Voraussetzung – am Sonnabend bei der „jazzahead!-Clubnight“ gut aufgehoben. Seit 2011 findet dieses musikalische Rennen durch Bremen & Umgebung statt, dem sich immer mehr Clubs angeschlossen haben. Im vorigen Jahr waren es noch 26, in diesem Jahr werden 34 Clubs von BremenNord bis Achim teilnehmen. Ein Ticket berechtigt dabei zum Besuch aller Konzerte. Die beginnen um 17 Uhr mit dem Yves Theiler Trio im Haus im Park (beim Krankenhaus Ost) und enden irgendwann in den frühen Morgenstunden des Sonntag.

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musik Glocke

Gregory Porter, Foto: Shawn Peters

Nina Attal, Foto: VGaly

Goran Bregovic,

Foto: Nebojsa Babic

Der Sänger von Harlem

Meister des Balkan-Beats

Gregory Porter: Zwischen Jazz und Pop

Goran Bregovic und sein wildes Ensemble

(hip) „Ich fand auf meinem Weg nach Harlem heraus, dass Ellington hier einmal gelebt hat ... Ich kann noch sein Echo hören ... Marvin Gaye spielte da drüben ‚What’s Going On‘ ... Ich wurde getauft von meines Vaters Horn.“ Diese Zeilen aus Gregory Porters Song „On My Way to Harlem“ wirken wie Sätze aus einer Autobiografie und zeigen zugleich den Umfang seiner musikalischen Einflüsse an. Zwischen klassischem modernen Jazz, Blues, Gospel, Rhythm & Blues und Soul angesiedelt, sind seine Lieder musikalisch ambitioniert, haben aber auch die Ohrwurmqualitäten guter Popmusik.

Musik zu. Schon 1999 machte er als einer der Sänger in der Broadway-Show „It Ain’t Nothing But the Blues“ auf sich aufmerksam, doch der Durchbruch kam erst 2010 mit seinem Debütalbum „Water“. Während die meisten Jazzsänger Standards interpretieren oder Songs für sich schreiben lassen, ist Porter auch ein guter Komponist und Texter. So hat er die Mehrzahl der Lieder für seine erste Platte auf dem renommierten Label Blue Note „Liquid Spirit“ selbst geschrieben, darunter auch den Titelsong, der 2013 ein kleiner Hit wurde.

(che) Der opulente Auftritt von Goran Bregovic and his Wedding and Funeral Band beim Musikfest Bremen 2005 hat sich eingeprägt. Denn der 1950 in Sarajevo geborene Komponist und Musiker stellte damals nicht nur seinen rockmusikalisch auf bereiteten, wilden Gypsy-Brass-Sound vor, sondern auch seine Oper „Karmen with a Happy End“, die die Themen der Bizet-Oper in Gypsy-Motive übersetzte und, wie der Titel schon sagt, gut ausgeht.

Bekannt wurde Bregovic, der in seiner Jugend in einer Rockband spielte, zunächst nicht durch Konzerte. Vielmehr machte er als Filmkomponist von sich reden. Vor In seinen Liedern erzählt er vom AlltagsleUnd so ist Porter einer der wenigen Jazzallem seine Musik zu Filmen wie „Time of ben der Afroamerikaner und deren Diskrimusiker, denen es in den vergangenen the Gypsies“, „Arizona Dream“ und „UnJahren gelungen ist, zugleich die Jazzken- minierung in den USA von heute. Und er derground“ seines Landsmannes Emir ner zu begeistern und populär zu werden. überrascht immer wieder mit originellen Kusturica begründeten seinen Ruf. ZuNeuinterpretationen altbekannter Songs. Immer in seine Ballonmütze und einen gleich bereitete Bregovic damit den Boden So gehören etwa der alte Ramsey LewisSchlauchschal eingepackt, hat er einen Hit „The ’In’ Crowd“ und Sinatras „Fly Me für ein Revival der traditionellen Hochgebeträchtlichen Wiedererkennungswert, schwindigkeitsblaskapellen aus dem BalTo The Moon“ in einer Bossa Nova-Versiund seine warme Baritonstimme klingt on zu seinem Repertoire. Dabei ist Porters kan wie „Fanfare Ciocarlia“ oder „Kocazugleich sanft und kraftvoll. Musik konsequent Pre-Hip-Hop, denn mit ni Orkestar“, die – gewissermaßen durch Bregovics Vorarbeit – danach Erfolge in Porters Karriere steht auch exemplarisch den funkigen Bläsersätzen, swingenden dafür, dass ehrgeizigen Afroamerikanern Klavierläufen und perlenden Klängen des ganz Europa feiern konnten. immer noch vor allem zwei Wege zum ErE-Pianos könnte sie ganz ähnlich auch in folg offenstehen: Sport und Musik. Der 1971 den frühen 70er Jahren produziert worden Bregovics Musik dagegen war zunächst nur auf den Soundtrack-CDs zu erleben. in Los Angeles geborene Zwei-Meter-Mann sein. Doch weil Porter sie so authentisch wollte zuerst Footballspieler werden, und und abwechslungsreich interpretiert, ist Erst ab Mitte der neunziger Jahre ging er erst als dies wegen einer Schulterverletzung er ganz auf der Höhe der Zeit. selbst mit seinem Ensemble auf Tournee unmöglich wurde, wandte er sich der 11. Mai, 20 Uhr, Glocke und veröffentlichte Alben, denn in erster


musik Glocke

glocke

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Weitere Veranstaltungen in der Glocke Do 17.03.2016 | 20 Uhr | Großer Saal Meisterkonzert – Grigory Sokolov Grigory Sokolov, Klavier Werke von F. Chopin u. a. Fr 01.04.2016 | 20 Uhr | Großer Saal Landesjugendorchester Bremen Landesjugendorchester Bremen Stefan Geiger, Dirigent Werke von M. Ravel und I. Strawinsky

„Und Tooor!“ GLOCKE Spielraum stimmt Kinder musikalisch auf die Fußball-EM ein Linie blieb er Filmkomponist, der bisher zu rund 25 Filmen die Musik geschrieben hat. Sein Ensemble, eine Band mit variabler Besetzung, heißt keineswegs zufällig „Wedding and Funeral Band“, denn bei Hochzeiten und Beerdigungen wurde diese bei fröhlichen Ereignissen rasend schnelle und rhythmisch vertrackte, im Trauerfall getragene, regelrecht todtraurige Balkan-Folklore in erster Linie gespielt.

(CP) Als Weiterentwicklung der Reihe GLOCKE Kindertag öffnen sich seit dieser Saison an ausgewählten Samstagvormittagen von 10 bis 13 Uhr die Türen des Bremer Konzerthauses zum GLOCKE Spielraum für Kinder und Erwachsene. An den beiden bereits stattgefundenen Terminen standen musikalische Spielereien und die fernen Klangwelten des Orients im Mittelpunkt. Zum letzten Spielraum dieser Saison wird es Goran Begrovic bleibt in seinen Komposi- sportlich und damit dabei allein kräftetechtionen aber nicht der traditionellen Spiel- nisch das Fairplay nicht zu kurz kommt, weise verhaftet, er integriert wie selbstver- richtet sich dieser Termin ausschließlich an ständlich Rock-Elemente und auch solche Kinder ab 6 Jahren. Unter dem Titel „Und Tooor!“ geht es – wie könnte es anders sein? des Jazz, verwendet neben den üblichen Blasinstrumenten auch E-Gitarre und Key- – um die passende musikalische Einstimmung auf die anstehende Fußball-Europaboards, hat außerdem gewöhnlich auch Sänger und Sängerinnen dabei, die die fas- meisterschaft in Frankreich. zinierenden traditionellen Gesangsstile Rechtzeitig zum Anpfiff bereitet das Musikdes Balkan beherrschen. vermittlungsteam von »Musik im Ohr« die jungen Teilnehmer mit kraftvollen Fan- und Nach Bremen bringt Bregovic die Songs seines bisher letzten Albums „Champagne Schmähgesängen, rhythmischen Fußballfor Gypsies“ mit, seine spezielle Hommage Stomps und unverzichtbaren Fan-Choreografien wie die La-Ola-Welle auf das Spekan die Musik der Roma, die in den Jahrtakel vor, bei dem das Runde in das Eckige hunderten ihrer Wanderschaft Melodien muss. Damit auch rein optisch authentische aus allen möglichen Regionen in ihre eigene Musik integriert haben. Folglich wird Stadion-Atmosphäre aufkommen kann, ist jedes Kind aufgefordert, ein nicht klindie Bandbreite von Rumba bis Punk, von gendes Fan-Accessoire wie Schal, Trikot, Tango bis Pop reichen, garniert mit der Mütze oder Ähnliches mitzubringen. mitreißenden Bläserlust des Balkans. 04. Juni, 10 Uhr, Glocke 10. April, 20 Uhr, Glocke

Mo 11.04.2016 | 20 Uhr | Großer Saal Di 12.04.2016 | 20 Uhr | Großer Saal 9. Philharmonisches Konzert – »Klassiker und Cello« Bremer Philharmoniker Jean-Guihen Queyras, Violoncello Markus Poschner, Dirigent Werke von J. Haydn, I. Strawinsky u. a. Mi 13.04.2016 | 20 Uhr | Kleiner Saal 7. Philharmonisches Kammerkonzert Fauré Quartett Dominique Horwitz, Rezitation Werke von F. Mendelssohn Bartholdy und Textcollagen von Sascha Frömbling Mi 27.04.2016 | 9.30 und 11.30 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Sitzkissenkonzert: »Zarte Posaunenklänge« Posaunenquartett tb4 Sa 30.04.2016 | 20 Uhr | Großer Saal Bremer RathsChor Bremer RathsChor & Solisten Alexey Botvinov, Klavier Odessa State Philharmonic Chamber Orchestra Jan Hübner, Leitung Werke von J. Haydn, L. van Beethoven u. a. Sa 21.05.2016 | 20 Uhr | Großer Saal Meisterkonzert Pittsburgh Symphony Orchestra Daniil Trifonov, Klavier Manfred Honeck, Dirigent Werke von S. Rachmaninow und P.I. Tschaikowsky So 22.05.2016 | 10.45 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Ohrwurm für Familien: »Ein liebliches Ungeheuer« Musikalische Konzerteinführung zum Mitmachen zu Johannes Brahms‘ Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 (Mindestalter 8 Jahre)


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MUSIK Jazztipps

jazztipps Text: Christian Emigholz und Wilfried Hippen

Versiertes Quartett

Pionier des Freejazz

„Claasue 4“ kommen ins Moments

Virtuose mit dem Saxophon: Evan Parker

Der Trompeter Claas Ueberschär (Foto) betreibt schon seit 2007 sein Jazzquartett. Vor sechs Jahren trat er mit der Band beim Festival der Bremer Musikerinitiative MIB auf und hinterließ einen hervorragenden Eindruck. Ueberschär entwickelt auf der Trompete einen ausgesprochen warmen, ein wenig rauchigen Ton, kann aber auch ruppig dazwischenfunken. Ähnliches gilt für seine Kompositionen, denn die kommen häufig mit eleganten melodischen Linien daher, in die sich aber immer wieder überraschend Ecken und Kanten einschleichen.

Ja, auch beim Jazz kann man Energie sparen. Der britische Saxophonist Evan Parker (Foto) macht es vor. Im Rahmen der Initiative „Take The Green Train“ des Europe Jazz Networks, dem über 100 europäische Jazzveranstalter angehören, kommt er in den Bremer Sendesaal. Und zwar allein und mit der Eisenbahn. Ökologischer kann eine Konzerttour kaum sein.

Der 1944 geborene Parker ist einer Pioniere des Freejazz. Zwei seiner stilbildenden Aufnahmen entstanden sogar in Bremen: 1968 in der „Lila Eule“ mit Peter Brötzmanns Der Trompeter, der als Studiomusiker auch „Machine Gun“ und 1972 „Pakistani PomaErfahrungen im Soul, Pop oder Hip Hop de“ mit dem Alexander von Schlippenbach sammelte, hat an der Essener FolkwangTrio, damals ebenfalls im Sendesaal. Universität bei Uli Beckerhoff studiert und war anschließend als DAAD-Stipendiat Parker, der 1966 in London begann, mit an der New Yorker New School. Zu seinem den Freejazzern Derek Bailey und Tony Quartett gehören der Pianist Matthäus Oxley zusammenzuarbeiten, entwickelte Winnitzki, der Kontrabassist Oliver Karsauf dem Tenor- und Sopransaxophon seine tens und der Schlagzeuger Derek Scherzer. eigene Spieltechnik. Durch die Zirkulationsatmung kann er minutenlange PhraSeine Band nannte sich vor einiger Zeit sen spielen, ohne abzusetzen. Und mit noch schlicht Claas Ueberschär Quartett, einer virtuosen Überblastechnik schafft inzwischen firmiert sie als „Claasue 4“. er Klangwelten, zu denen Pfeiftöne und Nach Bremen kommen die vier Musiker perkussive Elemente gehören. Parker hat auf Einladung der MIB und des Clubs mit Jazzavantgardisten wie John Zorn und Moments im den Steintor und bringen ihre Anthony Braxton, aber auch in konventionagelneue CD „Bli“ mit. nellen Formationen wie denen von Kenny 23. März, 20 Uhr, Club Moments Wheeler oder Charlie Watts gespielt. 20. April, Sendesaal, Bremen


Kirchenmusik

Musik zur Passion

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Text: Ulrich Matyl

St. Lamberti-Kirche Oldenburg

M

usik zur Passion – bei diesem Gedanken schwingen unweigerlich Melodien und Zitate aus der „Matthäus-“ und der „Johannespassion“ von Johann Sebastian Bach oder Joseph Haydns „Sieben letzte Worte unseres Erlösers am Kreuze“ mit. Großartige Werke, die vor und während der Karwoche allerorten immer wieder aufgeführt werden. Doch die Musikliteratur hat noch viel mehr zu bieten:

Liszts „Via crucis“ in Arbergen Franz Liszt zählt ohne Zweifel zu den originellsten, innovativsten und schillerndsten Musikerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Sein riesiges Œuvre umfasst alle Genre. Mit großer Selbstverständlichkeit verstand er es, immer wieder Religion und Glauben in seine autonome Kunst einzubinden, sei es als virtuoses Klavierstück, als liturgische Komposition oder als ganz persönliche Andachtsmusik. Wie kaum ein anderer Komponist vermochte er auf der Suche nach dem Authentischen die strengen Grenzen „geistlich-weltlich“ genauso hinter sich zu lassen wie stilistische Kategorien.

dem protestantischen Choral, der Kompositionstechnik Bachs, expressivem Chor Unisoni oder auch volkstümlichen Anklängen. – Unter der Leitung Jürgen Marxmeier ist dieses Werk am 20. März um 17 Uhr in der Arberger St. Johanniskirche zu hören.

Blues, Choral und Spiritual. 2005 wurde die Suite von Olaf Kordes (Piano), Wolfgang Tetzlaff (Bass) und Karl Godejohann (Drums) zum ersten Mal auf CD eingespielt. Nun gastiert dieses Trio mit der „Eastern Suite“ am 23. März um 18 Uhr im Saal der St. Lamberti-Kirche in Oldenburg.

„Eastern Suite“ in Oldenburg

Dvoraks „Stabat mater“ im Dom

Eine Passionsmusik in der Sprache des Jazz? Diese Verbindung dürfte im hiesigen kirchlichen Kulturkreis auf den ersten Eindruck zumindest etwas Überraschendes, wenn nicht sogar Befremdliches haben, scheint doch die gewohnte Kirchenmusik zum Thema Passion beinahe untrennbar von der Ausdruckswelt besonders barocker Musik geprägt. Umso interessanter, sich der Passion aus einer völlig unvoreingenommenen musikalischen Perspektive zu nähern.

Eine erweiternde Perspektive auf das Passionsgeschehen nimmt der mittelalterliche, mystische Hymnus „Stabat mater dolorosa“ ein. In ihm steht die unter dem Kreuz stehende leidende Mutter Jesu im Mittelpunkt. Mit der mütterlichen Trauer rückt die Perspektive des Mitleids in das Zentrum der Betrachtung. Mitleid, über das Artur Schopenhauer schrieb, dass es „der festeste und sicherste Bürge für sittliches Wohlverhalten“ sei.

Genau dies hatte der 2007 gestorbene legendäre amerikanische Jazzpianist Oscar Petersen getan, als er 1984 im Auftrag der BBC seine neunteilige „Eastern Suite“ für Jazztrio komponierte. Obwohl die ersten acht Sätze das Passionsgeschehen betrachten und nur der neunte Satz („He Has Risen“) sich mit der Auferstehung befasst, nennt Petersen sie wohl ganz bewusst „Eastern Suite“.

Geradezu paradigmatisch dafür ist sein „Via crucis“ für Soli, Chor und Orgel, das die 14 Stationen des Kreuzweges Jesu nachzeichnet. Unbekümmert schöpft Liszt aus dem ganzen Reichtum der MusikgeMusikalisch umfasst sie ein weites Spekschichte: dem gregorianischen Hymnus, trum von Jazzstilen, vom Jazzwalzer bis

Kein Wunder, dass in „Stabat mater“-Vertonungen Komponisten quer durch die Musikgeschichte mitunter ihre persönlichsten, ergreifendsten Kirchenmusikwerke schufen. Seit dem 19. Jahrhundert zählt das großangelegte „Stabat mater“ von Antonin Dvorak, das er als persönlichen Reflex auf den Tod seiner drei Kinder komponierte, zu den zentralen Werken romantischer Kirchenmusik. Es erklingt am Karfreitag, 25. März, um 19 Uhr im Bremer St. Petri Dom. Leitung: Tobias Gravenhorst.


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MUSIK Bremer Philharmoniker

„Britanniens Küste“: Bremer Philharmoniker tauchen mit maritimen Kompositionen „Breitwand und in Farbe“ in musikalische Bildwelten ab Text: Wilfried Hippen

Seebilder D

Anna Stephany, Foto: Marco Borggreve

as Rauschen des Meeres gehört zu Der Film mit Marlon Brando in einer seiden angenehmsten Klängen und ner besten Rollen spielt im Milieu der Haist schon fast Musik. So ist es kaum fenarbeiter, gilt als Meilenstein des neuen verwunderlich, dass viele Komponisten Realismus und des Method Acting in Holsich von maritimen Stimmungen, Billywood und war ein künstlerischer Tridern, Landschaften und Geschichten inumph für alle Beteiligten. Von den 1954 an spirieren ließen. Und weil die Briten ein den Film verliehenen acht Oscars blieb es Inselvolk sind, gibt es ein reiches und Weil die Briten ein Inselvolk sind, gibt es ein interessantes Rereiches und interessantes Repertoire von pertoire von philphilharmonischen Seestücken aus England... harmonischen Seestücken aus England, aus dem sich die Bremer Philfür Bernstein allerdings nur bei der Nomiharmoniker für ihr 10. Philharmonisches nierung für die beste Filmmusik. Auch das Konzert am 2. und 3. Mai in der „Glocke“ mag dazu beigetragen haben, dass er sich Schmuckstücke entliehen haben. in seinen Memoiren „The Joy of Music“ bitter darüber beklagte, wie mit seiner Arbeit Doch bevor man sich den Gestaden von umgegangen wurde. „Britanniens Küste“ – so der Titel des Konzertprogramms – nähert, wird an beiden Der „Maestro“ des Films war nämlich Konzertabenden Kurs Richtung New York nicht er, sondern Kazan, und dieser strich genommen, und zwar mit der Symphoganze Passagen der Musik, montierte sie nischen Suite aus „On the Waterfront“ von in einer anderen als der von Bernstein inLeonard Bernstein. Darin wird der Hafen tendierten Reihenfolge und ließ sie gerade der Mega-Metropole mit nervösen Großdann leiser werden, wenn die Komposition stadtklängen herauf beschworen. Die Urihren emotionalen Höhepunkt erreichte. sprünge dieser Komposition waren für das Bernstein war darüber so enttäuscht, dass Kino bestimmt, denn der amerikanische er nie wieder für einen Film komponierte. Tausendsassa Bernstein hat auch Filmmusik geschrieben – allerdings nur dieses ei- Ein Jahr später schrieb er sein „film score“ ne Mal, und zwar für Elia Kazans Drama zu der Symphonischen Suite um, die heute mit dem deutschen Titel „Die Faust im Na- zu seinen eher weniger beachteten Werken cken“. zählt. Zu Unrecht, denn mit seinen jazzigen Perkussions-Elementen und einem be-


musik Bremer Philharmoniker 31 foyer

Matthew Halls, Foto: Jan Christoph Meyers

rührenden Liebesthema hat das etwa 20 Minuten lange Werk eine mitreißende Wirkung, die sich auch unabhängig vom Film entfaltet. Bernsteins Stück und Benjamin Brittens „Four Sea Interludes“ verbindet, dass in ihnen Gesellschaften, die an und von der See existieren, durch die Musik widergespiegelt werden. Zu den Quellen, aus denen er für diese Musik schöpfte, sagte Britten selber: „Die meiste Zeit meines Lebens verbrachte ich in engem Kontakt mit dem Meer. Das Haus meiner Eltern in Lowestoft blickte direkt auf die See, und zu den Erlebnissen meiner Kindheit gehörten die wilden Stürme, die oftmals Schiffe an unsere Küste warfen und ganze Strecken der benachbarten Klippen wegrissen.“

von Cornwall zu seiner bekanntesten Tondichtung „Tintagel“ inspirieren. Die verfallene Burgruine an den Klippen zum Atlantik, in der König Artus Hof gehalten haben soll, ist ein hochromantischer, mythisch und mystisch aufgeladener Ort und entsprechend poetisch schwelgen diese klanglichen Impressionen von Bax. Für Filmmusik-Komponisten ist die Musik dieser Ära eine Schatzkammer für Inspiration und Zitate. Bax schrieb später selbst Filmmusik, so etwa 1948 für David Leans „Oliver Twist“.

Der beliebteste klassische Komponist Großbritanniens ist Sir Edward Elgar, dessen „Pomp & Circumstance“ rituell jedes Jahr zum Finale der „Last Night of the Proms“ gespielt wird. Ähnlich populär sind seine fünf Orchesterlieder „Sea Pictures“. Bei der Premiere im Jahr 1899 sang sie die Brittens Oper „Peter Grimes“ aus dem Jahr Altistin Clara Butt in einem Fischschwanz1945 spielt im 19. Jahrhundert an der Ostkü- kostüm als Meerjungfrau verkleidet. ste Englands im Milieu der Fischer; sie wurde im vergangenen Jahr am Theater Bremen Dieser sehr britische Spleen zeichnet auch aufgeführt. Britten selbst hat die instrudie Lieder selber aus, in denen der Schlaf mentalen Zwischenspiele daraus zu diesem der Seeelfen und das „Land, wo die Korallen liegen“ besungen werden. Mit den nötiWerk zusammengefasst, Anlass genug für Musiker des Orchesters, die außergewöhn- gen ironischen Nuancen können wohl nur liche Partitur aus dem Graben auf ihre Kon- die Briten selbst diese Musik interpretieren, und so wird der romantisch-dramazertbühne in der Glocke zu heben. tische Liedzyklus in Bremen von der englischen Mezzosopranistin Anna Stéphany In der zweiten Hälfte des Abends werden gesungen. Das Orchester leitet Matthew dann spätromantisch das Meer und seine Küstenlandschaften besungen. Arnold Bax Halls, ebenfalls Gast von der Insel. ließ sich 1917 durch eine Reise an der Küste

Percussionwelten Die neue Musikwerkstatt der Bremer Philharmoniker mit Perkussionsinstrumenten aus verschiedenen Kulturkreisen Rhythmus – immer und überall Rhythmus ist in uns allen und umgibt uns immer und überall. Egal wo auf der Welt: Rhythmus verbindet! Rhythmen gemeinsam entdecken – Feel the beat! Hier werden Kinder und Jugendliche mit Bodypercussion, Sticks und Trommeln step by step zu Rhythmusexperten. Faszinierende Klangwelten erleben – ab nach Indonesien! Ein original indonesisches Gamelanorchester entführt in faszinierende Klangwelten – alles klar für ein gemeinsames indonesisches „Gangsaran“-Konzert! Nähere Information und Buchung Telefon 04 12 / 6 26 73 -14 Musikwerkstatt Marßel Landskronastraße 46 28719 Bremen


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musik Konzerttipps

tipps

Spielfreudiges Trio

Lärm bei Goethe

(hip) Gerade ist er 70 Jahre alt geworden, aber für einen Bluesmusiker ist das ein gutes Alter. Abi Wallenstein, oft „Vater der Hamburger Blues-Szene“ genannt, steht seit 1966 als Gitarrist und Sänger auf der Bühne, und er gehört zu den Musikern, die live am besten sind. Fast jeder deutsche Bluesmusiker hat schon mit ihm gespielt und er tritt oft und gerne auf – sei es auf Stadtteilfesten oder auf größeren Bühnen, wo er etwa als Support von Fats Domino, Johnny Winter und Joe Cocker gespielt hat.

(UM) Schon zu Lebzeiten galt Johann Wolfgang von Goethe als die uneingeschränkte geistige Autorität in Deutschland. Und natürlich gab es auch Begegnungen mit den Musikschaffenden der Zeit. Sie sind heute interessante Dokumente des Zeitgeschehens, und zwar gerade deshalb, weil sie zuweilen auch im Kontrast zu heutigen Wertschätzungen stehen.

Wallenstein arbeitet immer noch in vielen verschiedenen Besetzungen, aber eine Kombination ist über die Jahre zu seiner Stammband geworden: In seinem Trio „Blues Culture“ bläst Steve Baker die Mundharmonika und Martin Röttger spielt neben anderen Perkussionsinstrumenten vor allem das Cajon – eine Holzkiste mit trommelähnlichem Klang, die auch „das kleinste Schlagzeug der Welt“ genannt wird. Da die drei in verschiedenen musikalischen Genres zuhause sind, haben sie gemeinsam eine Melange aus Blues, Funk, Rock’n’Roll und World Music entwickelt. Ihre Auftritte begeistern auch deshalb immer wieder, weil sie einander mit viele Spielfreude musikalische Vorlagen geben. 9. April, KITO, Bremen-Vegesack

Berühmt ist die Begegnung mit Beethoven, mit dessen ungestümer Art der Dichterfürst nicht recht klar kam oder die Post von Franz Schubert mit Liedern, die sich unbeachtet in Goethes Haus verloren. Mehr Glück, und durch seine Eltern natürlich auch besser eingeführt, hatte der jugendliche Felix Mendelssohn Bartholdy, dem der Dichterfürst große Beachtung und Wertschätzung schenkte. „Mache mir ein wenig Lärm vor!“ soll er gesagt haben, wenn er den jungen Felix zum Musizieren aufforderte. Das 7. Philharmonische Kammerkonzert nun lädt ein, in diesen Aspekt der Musikgeschichte einzutauchen: mit Textcollagen von Sascha Frömbling, rezitiert von Dominique Horwitz, und frühen Klavierquartetten Mendelssohns aus dieser Zeit, die vom fulminanten Fauré Klavierquartett interpretiert werden. 13. April, 20 Uhr, Glocke


musik Konzerttipps

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CD-Tipp: Vom Balkan zum Bosporus

Prominente Gäste

(che) Der Musikproduzent und DJ Stefan Hantel hat eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Angefangen hat er um die Jahrtausendwende als Remixer von gerade populären Balkan-Bands, deren komplexen Beats er Disko-Tauglichkeit verpasste. Was Hantel, der sich nun Shantel nannte, als „Bucovina Club“ auf Alben veröffentlichte, war derartig erfolgreich, dass es nötig wurde, eine passende Live-Band zu gründen, um die Musik auf die Bühne zu bringen.

(ps) Tiefes Vertrauen in die Tatkraft der Bauarbeiter offenbaren die Organisatoren des 27. Bremer Musikfestes vom 20. August bis 10. September. Denn obwohl am Neubau der Bremer Landesbank noch kräftig gewerkelt wird, haben sie dessen Innenhof bereits als einen von neun Schauplätzen der „Großen Nachtmusik“ am Eröffnungsabend vorgesehen.

Zu den Mitwirkenden des Konzertreigens gehören das Orchester „Europa Galante“ So entstand das Bucovina Club Orkestar, mit Fabio Biondi, das hoch gelobte Vokaldas teilweise mit Musikern vom Balkan be- und Instrumental-Ensemble „Gli Angeli setzt war. Die Konzerte der Band zeichnen Genève“ und die Pianistin Olga Scheps. sich durch ein entfesselt hüpfendes und Das Quintett des US-amerikanischen tanzendes Publikum aus, das textsicher Funk-Trompeters Roy Hargrove wird ausdie Songs der Alben „Disko Partizani“ und testen, wie es um die Akustik im erwähn„Planet Paprika“ mitsingt. ten Innenhof bestellt ist. Aber Shantel ist ein pfiffiger und genauer Szene-Beobachter, der, nach dem Abschwellen der Balkan-Begeisterung, geschickt an leichten Veränderungen seines Erfolgskonzeptes gefeilt hat. Seine jüngste Produktion „Viva Diaspora“ orientiert sich nun stärker an arabisch-türkischen Rhythmen und bezieht auch griechischen Rembetiko ein. Mit diesem neuen Mix kommen Shantel & Bucovina Club Orkestar nun nach Bremen. 26. April, 20 Uhr, Lagerhaus Schildstraße

Mit prominenten Gästen wird das Festival anschließend fortgesetzt. Darunter sind das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, die „Accademia Bizantina“, der Bariton Thomas Hampson, der gemeinsam mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen auftritt, sowie Rolando Villazón und Magdalena Kozena in einer konzertanten Aufführung von Monteverdis „L’Orfeo“. Tipp: Wer bis zum 2. April Eintrittskarten kauft, erhält den „Frühbucher-Rabatt“: 15 % Ermäßigung auf alle Veranstaltungen außer für den Eröffnungsabend.

Großer Wurf Järvi dirigiert Nielsen-Sinfonien Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen nennt ihren Künstlerischen Leiter Paavo Järvi zurecht einen „musikalischen Weltbürger“, der parallel noch das Orchestre de Paris sowie das NHK Symphony Orchestra (Tokio) leitet und mit allen seinen Klangkörpern regelmäßig auf Tournee ist. Insbesondere aus seiner Zeit als Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters (2006-2013) stammen ungewöhnlich viele hochgelobte CD- und DVD-Produktionen wie die kompletten Mahler- und Bruckner-Sinfonien. Diese Serie wurde nun um eine CD-Box mit den sechs Sinfonien des Dänen Carl Nielsen erweitert. Ein großer Wurf! Man glaubt zu spüren, wie vertraut diese Musik für Paavo Järvi ist, der sich ja grundsätzlich aktiv für die Werke nordischer Komponisten einsetzt. Das Frankfurter Orchester stellt deren Besonderheiten vorzüglich heraus: Neben dem oft wie improvisiert wirkenden Fließen der Musik sind das die eigenwilligen, melodiösen Themen seiner Sinfonien und auch die Energie, die hinter den Noten steckt. Diese zeigt sich nicht nur in den interessanten Schlagwerkpassagen, sondern im zwischen Spätromantik und Avantgarde pendelnden Ton der Musik. Järvis ExOrchester lässt den Wunsch nach mehr Nielsen live aufkommen. – Carl Nielsen: Sinfonien 1-6; Sony RCA 88875178802, 3 CDs Markus Wilks


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kunst Hanseatische Malerinnen um 1900

Kunsträtsel „Videokunst Förderpreis Bremen“ E. S. Mayorga (*1975) hat für sein autobiografisches Dokumentarfilmprojekt „The Role of Fear“ den 23. Bremer VideokunstFörderpreis erhalten. Gezeigt werden Selbstbeobachtungen, die Mayorga seit seinem 15. Lebensjahr angefertigt hat. In dem Zusammenschnitt aus 300 Stunden Videomaterial setzt er sich intensiv mit dem Themenkomplex des Horrors auseinander. Was zunächst als abstraktes Forschungsprojekt gedacht war, veränderte sich als Folge einschneidender Erlebnisse in seinem Leben: Mayorga erlebte paranormale Phänomene in seinem Heimatland, zudem verschwand seine jüngere Schwester Ana 2012 unter Mitwirkung von Mitgliedern des Drogenkartells „La Familia“ und der dortigen Bundespolizei. Mayorga befasst sich mit realer Gewalt, Widersprüchen in der Gesellschaft und ökonomischen Ungleichgewichten. Er selbst bezeichnet den Film als visuellen Essay über die Themen, die sein Leben und seine künstlerische Praxis radikal verändert hätten. Den zweiten Preis erhielt Sharlene Khan (*1977) für ihre Arbeit „When the moon waxes red“, die Videos, inszenierte Fotografien und handgemachte Spitzen verbindet. Khan untersucht darin die Geschichte der Frauen ihres Herkunftslandes seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert aus einer persönlichen Perspektive. Der Videokunst-Förderpreis wird jährlich vom „Filmbüro Bremen“ vergeben. Besonderheit des Preises ist, dass die eingereichten Konzepte der Gewinner mit dem Preisgeld realisiert werden. Frage: Aus welchen Ländern stammen die beiden Gewinner? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. April 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer). Zu gewinnen sind 3 x 2 Eintrittskarten für die Kunsthalle Bremen. Die Antwort des Kunsträtsels aus der Ausgabe 113 lautet: Die Orgel. Gewonnen haben: Jutta Borchardt, Melbeck Claudia Owen, Wilhelmshaven Thomas Sauer, Bremen

Ans Licht geholt Dame mit weißem Hut. Hedwig Woermann. Kunstsammlung des Landkreises Vorpommern und Rügen. Foto: Dr. Renate Billinger-Cromm.

D

ie Werke von Paula ModersohnBecker sind Publikumsmagneten. Die Arbeiten ihrer Zeitgenossinnen fristen hingegen oft ein Schattendasein in Museums-Depots. Oder sie befinden sich in Privatsammlungen und bleiben damit ebenfalls den Blicken der Öffentlichkeit verborgen. Ans Licht geholt werden nun einige dieser Bilder dank der Ausstellung „Hanseatische Malerinnen um 1900“ in der Kunstschau Lilienthal.

cher. Denn um die Jahrhundertwende wurden Künstlerinnen von den männlichen Kollegen oft belächelt und als „Malweiber“ bezeichnet. Obendrein war ihnen im Kaiserreich der Weg an die Kunsthochschulen verwehrt. Die Frauen wichen auf private Malstunden und Akademien aus.

„Die Malerinnen kamen fast alle aus begüterten Elternhäusern“, sagt Cordes. Als Töchter von Reedern, Bänkern, Kaffee- oder Weinhändlern materiell gut Bis zum 30. Oktober sind 120 Bilder und ausgestattet konnten sie viel reisen. Cordes: Skulpturen von 14 Künstlerinnen zu sehen. „Das waren Weltbürgerinnen.“ Der Weg „Die Ausstellung zeigt einen repräsentativen führte die Frauen nicht nur in europäische Kunstmetropolen, etwa nach Paris. „Mit ihrem Schaffen kann man Manch eine reiste bis nach Südamedie Künstlerinnen auch als erste rika und Afrika. Das spiegelt sich Vertreterinnen der einsetzenden auch in den polyglotten Motiven der Ausstellung wider. Nur die Hälfte Frauenbewegung sehen“ der ausgewählten Bilder zeigt typiEinblick in das Wirken hanseatischer Male- sche Szenen aus Norddeutschland. rinnen um 1900“, meint Hans Adolf Cordes, Vorsitzender der Kunststiftung Lilienthal. Einige der in Lilienthal gewürdigten KünstDie stilistische Vielfalt reicht vom Historis- lerinnen waren zu Lebzeiten gefragt, geriemus über den Impressionismus bis hin zum ten später aber aus dem Blickfeld. So ernteKubismus und der Neuen Sachlichkeit. ten die impressionistischen Hafenbilder von Toni Elster (1861-1948) viel Lob, auch seitens „Mit ihrem Schaffen und Wirken kann man der Kunstkritiker. Elster war eine „Spätzündie Künstlerinnen um 1900 auch als erste derin“, die erst mit 36 die Kunstlaufbahn Vertreterinnen der einsetzenden Frauenbe- einschlug und zwischen ihren Ateliers in wegung sehen“, meint der Ausstellungsma- Bremen und München pendelte.


kunst Hanseatische Malerinnen um 1900

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Kunstschau Lilienthal würdigt „Malweiber“ mit der Ausstellung „Hanseatische Malerinnen um 1900“ Text: Berit Böhme

Fischverkäuferin, 1887. Aline von Kapff. Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein Bremen. Foto: Karen Blindow.

Elisabeth Noltenius (1888-1964), eine populäre Porträtistin und Zeichenlehrerin, war eng mit der Landschaftsmalerin Dora Bromberger (1881-1942) befreundet, die kubistische und expressionistische Einflüsse aufgriff. „Wir zeigen 14 ihrer Aquarelle aus dem Landesmuseum Oldenburg“, freut sich Cordes. Brombergers Arbeiten waren bis zum Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten begehrt. Die evangelische Malerin mit jüdischen Wurzeln wurde 1941 nach Minsk deportiert, wo sie 1942 starb. Erstmals in der Region zu sehen sind Arbeiten von Hedwig Woermann (1879-1960). Die Hamburgerin war unter anderem Schülerin des Pariser Bildhauers Bourdelle, konzentrierte sich ab 1914 aber auf die Malerei. Woermann lebte lange in Wustrow bei Ahrenshoop und bevorzugte Seide als Malgrund. Die Stoffbilder ließen sich gut aufrollen, sparten Stauraum und waren einfach zu transportieren. In Lilienthal sind außerdem Werke von Olga Cordes (1868-1930), Anna Feldhusen (1867-1951), Lisel Oppel (1897-1960), Anna Plate (1871-1941), Ottilie Reylaender (1882-1965), Clara Rilke-Westhoff (1878-1954), Agnes Sander-Plump (1888-1981), Aline von Kapff (1842-1936), Margarethe von Reinken (1877-1962) und Sophie Wencke (1874-1963) zu sehen. Zur Ausstellung ist ein kleiner, 24-seitiger Katalog erschienen. www.kunststiftung-lilienthal.de

WOZZECK

von Alban Berg Musikalische Leitung: Markus Poschner Regie: Paul-Georg Dittrich „Was Markus Poschner und die Bremer Philharmoniker aus dem Graben lieferten, war sensationell.“ (NWZ) 20. und 28. März / 9., 19. und 30. April und zum letzten am Mal am 8. Mai im Theater am Goetheplatz


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KUNST Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

Berührende Bilder

Mehr als Bibelillustrationen: Marc Chagalls Zyklus „Exodus“ im Oldenburger Schloss Text: Melanie Öhlenbach

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xodus – dieses Wort ist zu einem Schlüsselbegriff geworden für die Befreiung versklavter und rechtloser Menschen aus Unrecht und Gewalt. Im Schloss Oldenburg ist vom 8. Mai bis 19. Juni der gleichnamige Zyklus von Marc Chagall (1887-1985) zu sehen, dessen Thema an Aktualität nichts eingebüßt hat.

Marc Chagall, Exodus, Auffindung des Mosesknaben, Original-Farblithographie, 1966

che in Oldenburg zu ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung veranlasst hat. Angesichts der Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, erweist sich der Exodus-Zyklus ihrer Ansicht nach als überraschend aktuell. „Die Illustrationen sind sehr berührend. Allerdings war auch mir im ersten Moment nicht bewusst, welche Brisanz sie derzeit haben“, gibt ProSeine Bilder erzählen die Geschichte von fessor Rainer Stamm, Direktor des LanMenschen auf dem Weg in ein besseres Le- desmuseums, unumwunden zu. ben: Im Jahr 1966 schuf Marc Chagall 24 Lithografien über den Auszug des Volkes Motive wie Befreiung, Aufbruch und AnIsrael aus Ägypten, die Rettung Israels am kommen, von Chagall in beeindruckenden Schilfmeer und die Verkündung der Zehn Bildern umgesetzt, fördern eine AuseinGebote am Berg Sinai. „Mit seinem Exoandersetzung mit aktuellen Themen wie dus-Zyklus hat Chagall die Flucht- und Be- Flucht, Migration und der Suche nach Heifreiungsgeschichte der Israeliten künstmat in der globalisierten Welt des 21. Jahrlerisch ins Bild gesetzt und so in das 20. hunderts. Doch wie finden Menschen in Jahrhundert eingetragen“, sagt Olaf Grob- der Fremde eine neue Heimat? Was könleben, Pastor und Beauftragter für Ethik nen Kultur und Religion dazu beitragen? und Weltanschauungsfragen der EvangeUnd was bedeutet Heimat heute überlisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. haupt noch jenseits von Folklore und rückwärtsgewandtem Festhalten am VergangeDoch es ist nicht allein die kunsthistonen? „Es geht um Vergewisserung und darische Dimension dieses Werkes, das die rum, auf diese und vergleichbare Fragen Verantwortlichen des Niedersächsischen eine Antwort zu finden“, sagt Pastor Olaf Landesmuseums Oldenburg und der Aka- Grobleben. demie der Evangelisch-Lutherischen Kir-

Marc Chagall, Exodus, Tanz der Mirjam, Original-Farblithographie, 1966

Die Exponate stammen aus Privatbesitz. Flankiert werden sie von druckgrafischen Blättern des 19. und 20. Jahrhunderts mit alttestamentlichen Sujets aus der Sammlung des Landesmuseums. Zu den schönsten Blättern gehören laut Museumsdirektor Rainer Stamm das Werk „Salomé“ von Hans Thoma (um 1892), Lovis Corinths Folge von acht Kreidelithographien „Die Sündfluth“ (1923) und die Farblithographie „David und Bathseba“ (1949) von Ernst Wilhelm Nay. Begleitet wird die Ausstellung von einer Reihe an Führungen und Veranstaltungen. Unter anderem bietet das Kunstseminar „Exodus ins Reich der Farben“ (20. bis 22. Mai) im Evangelischen Bildungshaus Rastede die Möglichkeit zur persönlichen, künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Zyklus. Das Symposium „Auf bruch und Ankunft. Auf dem Weg in eine neue Heimat“ (28. Mai), das auch in Kooperation mit der Oldenburgischen Landschaft stattfindet, beschäftigt sich mit dem Thema Heimat und Heimisch-Werden an einem fremden Ort. www.akademie-oldenburg.de www.landesmuseum-ol.de


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KUNST Ostfriesisches Landesmuseum Emden

Filigrane Fadengebilde Das Ostfriesische Landesmuseum Emden zeigt bis zum 1. Mai „Spitzenwerke“
 Text: Berit Böhme

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pitze war lange ein Luxusgut. Nur Edelleute und „Pfeffersäcke“ stolzierten mit Spitzenkragen und -manschetten umher. Geschaffen wurden die filigranen Fadengebilde von Klöpplerinnen. Die Ausstellung „Spitzenwerke“ in Emden ist eine Hommage an diese alte Handarbeitskunst. Bis zum 1. Mai präsentiert das Ostfriesische Landesmuseum Meisterstücke aus Geschichte und Gegenwart. Die Schau in den Pelzerhäusern 11+12 konzipierte das Landesmuseum zusammen mit dem Deutschen Klöppelverband. Sie beleuchtet unter anderem den Wandel der Spitzenmode. So sind Porträts aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert zu sehen, auf denen die Protagonisten Spitze im jeweiligen Zeitgeist tragen. „Die Dargestellten tragen aus Spitze gefertigte Kleidungsteile verschiedenster Art wie Applikationsspitze, Nadelspitze oder Brüsseler und Mechelner Klöppelspitze“, sagt Aiko Schmidt vom Landesmuseum. Den Bildern werden Proben historischer Spitze an die Seite gestellt. „Anhand der Bilder haben wir die jeweils zeitgemäßen Spitzen ausgesucht“, sagt Gerlinde Baumgarte vom Klöppelverband.

Emden ist vom 1. bis zum 3. April auch Schauplatz des „Klöppelspitzen-Kongresses“. Zu Workshops, Fachvorträgen und Markt werden rund 3.000 Anhänger des seit dem 16. Jahrhundert bekannten Handwerks erwartet. Auf dem Kongress werden zudem die Sieger des internationalen Klöppelwettbewerbs gekürt. Arbeiten der Preisträger des Jahres 2015 werden anschließend in der Ausstellung präsentiert. „Früher wurde mit Leinen geklöppelt, später auch mit Baumwolle und Seide. Heute klöppeln wir mit allen Materialien, beispielsweise Rosshaar und Draht“, sagt Baumgarte. „In Emden werden wir eine Jacke ausstellen, die aus dem Garn eines aufgerebbelten Kartoffelnetzes gemacht ist.“ Klöppeln ist nichts für Ungeduldige und bis heute fast ausschließlich in Frauenhand. In diversen Verschlingungstechniken drehen und kreuzen die Frauen ihre auf kleine Holzspulen, die Klöppel, gewickelten Fäden. Als Unterlage dienen flache Kissen oder Rollen. Auf denen wiederum steckt der Klöppelbrief mit dem vorgezeichneten Muster. Die Klöppelsprache ist übrigens international, die Farben und Symbole auf den Anleitungen lesen die Spitzenkünstler wie Musiker ihr Notenblatt. www.landesmuseum-emden.de


KUNST Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

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„Stichproben“: Textilkunst mit Witz und Ironie im Oldenburger Schloss Text: Berit Böhme

Augenblick mal! A

hnengalerie, edle Möbel und Tapeten, Antikensammlung, Lüster, Parkett – meist stiefeln Besucher teilnahmslos am Inventar historischer Gebäude vorbei. Dank sechs findiger Textilkünstlerinnen könnte sich das im Oldenburger Schloss nun ändern. Vom 20. März bis zum 29. Mai sorgt die Ausstellung „Stichproben“ des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte für einen neuen Blick auf die historischen Räume der einstigen herzoglichen Residenz.

„Wir wollen einfach mal den Blick ein bisschen anders lenken“, sagt die in Meschede lebende Künstlerin Susanne Klinke. „Die Objekte sind teilweise sehr skurril. Da wird vieles Spaß machen, ist unterhaltsam und trotzdem subtil.“ Das Gros der Exponate wurde eigens für die Ausstellung geschaffen. Dabei mussten die Künstlerinnen auf bestimmte technische Voraussetzungen achten. „Wir können nichts an die Wand hängen, alle Dinge sind autonom, tragen sich selbst.“

Die seit 2002 als Gruppe „tx o2“ zusamEin roter Faden zwischen den einzelmenarbeitenden Künstlerinnen Ingrid nen Werken besteht nicht. „Das ist völFähmel, Marianne Herbrich, Mechthild lig durchmischt, wie ein Panoptikum“, Jülicher, Susanne Klinke, Ulrike Lindner sagt Klinke. Mechthild Jülicher schuf beiund Birgit Reinken haben die Prunkräume spielsweise aus Kaffeepads einen Krondas Oldenburger Schlosses vor zwei Jahren leuchter, Marianne Herbrich nähte einen genau unter die Lupe genommen. Auf den Biedermeiertisch aus Papier. Manche ArRundgängen pickte sich jede von ihnen ei- beiten lenken den Besucherblick gezielt nige Stücke heraus, um dazu „individuauf Gemäldedetails. So präsentiert Ulrike elle Antworten“ zu Lindner unter entwickeln. „Sie „Wir wollen einfach mal den Blick dem Motto „Aussetzen sich von gefallen“ weiein bisschen anders lenken.“ künstlerischer Seiße Haarbüschel, te mit den Möbeln und Porträts auseinan- die gerade aus einem Adeligenporträt zu der. Sie betreiben Gedankenspiele mit den schweben scheinen. Ingrid Fähmel platObjekten, oft mit ironischem Blick“, sagt ziert neben einem Landschaftsbild einen Dr. Michael Reinbold, Leiter der Abteilung „Nistplatz“ aus Leinengarn und Draht. Kunstgewerbe. Susanne Klinke knöpft sich die Tischbein-Bilder im Idyllensaal vor. In ihrem

aus einem Handarbeitstäschchen flimmernden Video sticken flinke Hände gerade das Schwanenmotiv in Gobelin-Manier nach. Neben den historischen Räumen des Schlosses bespielen die Künstlerinnen Teile der Dauerausstellung. Wie den aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden „Bockhorner Laden“. Birgit Reinkens Audioinstallation suggeriert Dialoge an der Ladentheke. „Da geht ja auch Zuwendung über den Ladentisch“, sagt Klinke. Aus den Schubläden des Krämerladens quellen zudem Batikbänder. Auf die mit geschlossenen Augen dastehenden Heiligenfiguren im Mittelalterraum reagiert Herbrich mit zahlreichen schwingenden Augäpfeln. Zudem haben die Künstlerinnen einige „Interventionen“ in Form von 20 Zentimeter großen „Filz-Mamsellchen“ im Schloss verteilt. „Die sehen aus wie Wollmäuse“, sagt Klinke. „Sie weisen auf Ecken hin, wo man sonst nie hingucken würde.“ Zu finden sind sie beispielsweise neben abgeplatzten Kacheln oder unter Möbelstücken. „Man muss sich auch mal bücken.“ www.landesmuseum-ol.de


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kunst Ausstellungen

: Kunstwerke Text: Sabine Komm

Hell-Dunkel-Effekte

Frauen-Power

Wer ein Gemälde von Franz Radziwill (1895-1983) sieht, kann es diesem Maler meist sofort – aus dem Bauch heraus – zuordnen; egal, ob es sich um expressionistische Druckgrafik, die magisch-realistische Phase oder das symbolistische Spätwerk handelt. Warum das so ist, erklärt eine neue Ausstellungsreihe im Franz Radziwill Haus in Dangast. Bis 2020 geht es hier in fünf Jahresausstellungen um die künstlerischen Strategien des Malers.

Leben und Wirken von Frauen sind oft in Vergessenheit geraten. Die Ausstellung „Bremer Frauen Geschichten“ im FockeMuseum rückt 70 Bremerinnen ins Bewusstsein. Und das mit jeweils einem Exponat aus Museumsbesitz, darunter ein Kochbuch, eine Reiseskizze, ein Roman, Schmuck, ein Porträt oder Landschaftsbilder.

Den Brief an die Freundin hat Giftmörderin Gesche Gottfried (1785-1831) eigenhändig geschrieben. Annemarie Mevissen Zum Auftakt zeigt Kuratorin Birgit Deni(1914-2006), einst Bremens Bürgermeiszel in „Schneeweiß und Nachtschwarz“ am Beispiel von etwa 30 Werken, dass Rad- terin, hatte im Alter gemalt, jetzt ist eines ziwill zeitlebens mit kontrastreichen Hell- dieser Porträts zu sehen. Auch Doris Focke (1786-1818), Großmutter des MuseumsDunkel-Effekten gearbeitet hat. Und das stifters, war Künstlerin, die Geburt ihres bereits in seinem expressionistischen sechsten Kindes hat sie nicht überlebt. Holzschnitt „Der Prophet“ (1920). Als der Maler aufs Land nach Dangast zieht, fasziniert ihn dort die neu erlebte Nacht. Sie ist „Töchter großer Väter haben zwar eine ordentliche Ausbildung erhalten, aber nach Thema von „Landschaft mit weißen Bäuder Heirat wurden sie meist in die alte Rolmen“ und „Grabsteine“. „Alles ziemlich le als Ehefrau und Mutter zurückgeworspooky“, sagt Birgit Denizel. fen“, sagt Kuratorin Karin Walter. Wer „Loge“ zeigt im Spiel mit Licht und Schat- mehr über diese Frauen und ihre Biografien wissen möchte, kann das in einer Beten Menschen im Theater. Später weicht gleit-Zeitung und im neu erschienenen die Düsternis politischer Kälte. „Jadeküste mit Kriegsschiff im Winter“ entsteht. Ei- Frauenlexikon des Vereins Bremer Fraunes der radikalsten Werke ist „Tulpe(n) ge- enmuseum nachlesen. Außerdem wurden gen Schwarz und Weiß“ (1946): Eine Tulpe junge Bremerinnen wie eine Dachdeckermeisterin oder Künstlerinnen von Studenwächst aus dem Rasen vor Schwarz, also dem Jenseits, um im Diesseits zu erblühen. tinnen der Hochschule für Künste für das Ausstellungsprojekt porträtiert. Bis 8. Januar 2017. Franz Radziwill Haus 1. Mai bis 21. August. Focke-Museum in Dangast. Katalog Bremen. Zeitschrift und Lexikon


Kunst Ausstellungen 41 foyer

Künstlerehe

Kinder und Kerle

Zuerst verliebt sich Kunststudentin Hermine Rohte in das Gemälde „Abend im Moor“, das 1896 im Münchner Glaspalast ausgestellt ist. Und erst dann in den Maler, Fritz Overbeck (1869-1909). Bei ihm nimmt sie Malunterricht, sie heiraten. „Zwischen uns hat die Kunst vermittelt. Fritz und Hermine Overbeck-Rohte (1869-1937) – Eine Künstlerehe in Briefen und Bildern“ heißt die Ausstellung im Overbeck-Museum Bremen.

Adriaen van Ostade (1610–1685), ein Meister bäuerlicher Szenen, ist heute bei weitem nicht so bekannt wie sein Zeitgenosse Rembrandt. Das will die Kunsthalle Bremen ändern. In sechs Räumen ist die Ausstellung „Kinder, Kerle, Charaktere. Das druckgraphische Werk Adriaen van Ostades“ inszeniert. Die 100 ausgewählten Arbeiten sowie Werke anderer Künstler des Goldenen Zeitalters stammen vorrangig aus dem Bestand der Bremer Kunsthalle und eines Privatsammlers.

Chronologisch inszeniert, lassen mehr als 70 Bilder und ebenso viele Zitate aus den Briefen des Malerpaares ein lebensnahes Panorama der Zeit um 1900 entstehen. Und zwar mit allen Schicksalsschlägen: Ein Kind stirbt nach der Geburt, Hermine hat Tuberkulose. Stillleben wie „Narzissen in brauner Tonschale“ malt sie liegend im Krankenbett. Kaum ist sie geheilt, stirbt ihr Mann mit 39 Jahren an einem Hirnschlag.

„Es ist an der Zeit, diesen Künstler in Deutschland zu zeigen“, betont Kuratorin Christien Melzer. Denn es ist ein feiner Humor, der die subtilen Radierungen prägt, zudem Wärme und Innigkeit, mit der Ostade auf seine Zeitgenossen zugeht, ohne sie karikaturenhaft zu überzeichnen. Marktweiber, Musikanten, Scherenschleifer, die einfachen Leute beim Trinken, Rauchen, Tanzen und Spielen – der Maler aus Harlem „Uns geht es hier um die Verwobenheit von ist ein einfühlsamer Chronist seiner Zeit Kunst und Ehe. Sie und er haben an densel- und dazu ein exquisiter Techniker. ben Motiven gearbeitet, beide gegenständ„Tanz im Wirtshaus“ zeigt seinen souvelich mit impressionistischen Einflüssen“, ränen Umgang mit Hell und Dunkel. Ein sagt Museumsleiterin Katja Pourshirazi. Die Overbecks haben selten Figuren gemalt warmes Raumlicht huldigt allen Figuren. Solche Radierungen wurden damals und kaum Porträts. Stattdessen Strandauf Märkten verkauft und zuhause – wohl und Dünenlandschaften der Nordseeinals Ersatz für teure Gemälde – aufgehängt seln, Worpswede und das Teufelsmoor, oder aber von Kunstkennern gesammelt. das eigene Haus mit dem Garten oder die 6. April bis 3. Juli. Kunsthalle Bremen. trocknende Wäsche auf der Leine. Katalog 22 Euro 1. April bis 12. Juni. Overbeck-Museum Bremen


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kunst Museum Weserburg

In neuem Licht Susanne Windelen, o.T., 1998 © VG Bild-Kunst, Bonn 2016

„Leuchte!“ – Das Bremer Museum Weserburg rückt dem Wagenfeld-Klassiker zu Leibe Text: Sabine Komm

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ür Designfans ist die WagenfeldLeuchte Kult. Und jetzt das! 25 Künstler sind der Bauhaus-Ikone zu Leibe gerückt, weshalb die klassische Kugelleuchte bis zum 11. Juli im Bremer Museum Weserburg in neuem Licht zu sehen ist. Rückblick: 1924 entwickelt der gebürtige Bremer Wilhelm Wagenfeld (1900–1990) die Leuchte WA24. Basis sind die geometrischen Grundformen Kreis, Kugel und Rohr. Hoch funktional, präzise in den Proportionen, klar im Design ist die Leuchte bis heute Inbegriff des guten Geschmacks.

Auch wenn das in Budapest und Bremen lebende Sammlerpaar den Katalog zur Ausstellung (24,- Euro) finanziert hat und der Firmenname Tecnolumen auf der Internetseite der Weserburg auftaucht, hat das Projekt für Kurator Ingo Clauß nichts mit Werbung zu tun. Es solle vielmehr gezeigt werden, wie aus einem kühlen Serienprodukt individuelle Kunstwerke werden.

Daniel Spoerri hingegen hat die Kugelform der Designleuchte in erotische Ballon-Brüste verwandelt und einer Botticelli-Schönheit verpasst. Künstlerkollege Dieter Roth wollte anfangs nicht mitmachen, heißt es. Aus Respekt. Doch dann hat er die berühmte Leuchte mit Farbe übergossen und als Hutständer in seine „Bar No. 1“ eingefügt, diesem Sammelsurium der Vergänglichkeit.

Und so kommt Bewegung in das statische Kultobjekt. Der Opalglas-Schirm der Leuchte wird zum Resonanzkörper für sphärische Klänge. Die Haube ist mit Leuchtpigmenten bestrichen oder mit einem Weidengeflecht überfangen. Mit Kugelschreibern behängt, erinnert das geometriebesessene Bauhaus-

Susanne Windelen lässt die Leuchte durch fluoreszierende Farbe giftgrün leuchten. Der japanische Fluxus-Künstler Ay-O geht noch einen Schritt weiter. Er hat den Bauhaus-Klassiker kopfüber in heißes Leinöl getaucht und frittiert, eine ironisch-zerstörerische Arbeit, die dem Design-Fetisch die glänzende Glätte nimmt, ohne ihn vom Sockel zu holen.

52 Jahre später trifft sich der junge Walter Schnepel in Stuttgart mit dem alten Wagenfeld. Die BauDie Ausstellung zeigt, wie radikal unterschiedlich hausleuchte, damals nur diese künstlerische Annäherung ausfällt. noch in Sammlerkreisen vertreten, soll wieder gebaut wer- Produkt an Jugendstil. Auch Mickey-Mouseden. Kurz darauf startet der Unternehmer in Ohren, Rettungsring und Gebiss verändern Bremen mit der Re-Edition. Bis heute fertigt den Klassiker. seine Firma Tecnolumen die Leuchte. Eine der intelligentesten Positionen ist RiSchnepel und seine Frau sind zudem chard Hamiltons Digitaldruck „VerkündiSammler von Fluxus-Kunst. Vor diesem gung“ (2005). Der Brite lässt eine nackte Hintergrund entstand vor 20 Jahren die Frau in minimalistischer Architektur teleIdee, Gegenwartskünstler auf ihre Design- fonieren. Offensichtlich erfährt sie gerade, leuchte „loszulassen“. Die Ausstellung dass sie das himmlische Kind gebären soll. „Leuchte!“ in der Weserburg zeigt, wie ra- Das Licht zur coolen Bibelinterpretation dikal unterschiedlich diese künstlerische liefert die Wagenfeld-Ikone. Annäherung ausfällt.

Auch Paul Renner provoziert. Mit roter Farbe hat er auf die Glashaube Hammer und Sichel gemalt. Das Symbol des Kommunismus wurde 1918 entworfen, zeitgleich mit den revolutionären Ideen des Bauhauses. Allerdings konnten sich Bauern und Arbeiter dessen Leuchte nicht leisten, sie wurde zum Statussymbol auf dem Schreibtisch höherer Angestellter. Die Idee von der guten Form für alle, das zeigt der österreichische Künstler, wird von diesem Designobjekt nicht eingelöst.



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literatur Zu Zweit / Zwei Schwestern

literatur Text: Inge Zenker-Baltes

Machtkampf in der Ehe

Die falsche Schwester

Irène Némirovskys Studien der Liebe

Meisterhafter Roman jetzt auf Deutsch

Irène Némirovsky, 1903 als Tochter eines reichen jüdischen Bankiers in Kiew geboren, in Paris aufgewachsen, 1942 nach Auschwitz deportiert und dort umgekommen, war in den späten 1930er und Anfang der 1940er Jahre ein Star der Pariser Literaturszene. Noch heute stehen ihre Bücher in Frankreichs Buchhandlungen.

Aufgerüttelt habe ihn Dorothy Baker, ins Mark getroffen und ihm den Atem geraubt, schreibt der amerikanische Schriftsteller Peter Cameron in seinem begeisterten Nachwort zu Bakers bereits 1962 verfasstem Roman „Zwei Schwestern“. 1990 wieder ausgegraben, ist diese inhaltlich wie stilistisch brillante Geschichte um die Zwillingsschwestern Cassandra und Judith Mit dem 2004 posthum erschienenen und nun in der kongenialen Neuübersetzung mit dem Prix Renaudot ausgezeichneten von Kathrin Razum auch dem deutschen Roman „Suite française“ wurde Némirovs- Lesepublikum zugänglich. ky aufs Neue gewürdigt. Herausragend auch in ihrem jetzt erschienenen Werk „Zu Die beiden jungen Frauen waren sich äuZweit“ ist die in elegante Sprache gekleißerlich so ähnlich, dass selbst ihre Eldete Darstellung innerfamiliärer Bezietern sie nicht immer unterscheiden konnten und Judiths junger Bräutigam, der Arzt hungsbrisanz, die, ebenso wie das ambiJack, um ein Haar die falsche Schwester valente Gefühlsgeflecht von Liebenden, reichlich Sprengstoff enthält. zum Altar geführt hätte. Cassandra reiste anlässlich der bevorstehenden HochGlaubt man der Autorin, so ist die Liebe ein zeit von Judith zur elterlichen Ranch – gar wunderbar melancholisches, zunächst nicht etwa mit dem Ziel, dieses Ereignis zu jedoch experimentelles Ding. „Die Küsse feiern, sondern vielmehr um es skandalentstehen so natürlich auf den Lippen, es trächtig in eine Tragödie münden zu lasist nicht Liebe, es ist ein Spiel“, beginnt die sen, hätte da nicht eine gewaltige Portion Geschichte von Marianne und Antoine. Ein Realismus, Lebensweisheit und auch Hurauschhaftes Sehnen zieht beide zueinan- mor die Fäden gezogen. der: den zögerlichen, vom Krieg traumatisierten Antoine und die verwöhnte MariDorothy Baker zeichnet die komplizierten anne, die den attraktiven jungen Mann um Persönlichkeitsstrukturen ihrer Figuren in jeden Preis für sich gewinnen will. Als die fein ziselierten Psychogrammen, was diebeiden ungleichen Menschen schließlich sen über alle Maßen meisterhaften, spanheiraten, droht ihre Ehe zum permanenten nenden wie nachdenklichen Roman zu eiMachtkampf auszuarten. nem unvergesslichen Leseerlebnis macht. Irène Némirovsky: Zu Zweit. Ü: Susanne Dorothy Baker: Zwei Schwestern. Ü: KathRöckel. Knaus, 256 S., Euro 19,99 rin Razum. dtv, 280 S., Euro 19,90


literatur Ein untadeliger Mann / Ein sterbender Mann

Der Schein trügt

Alter Mann, junge Frau

Jane Gardam beleuchtet das Empire

Walser will’s noch einmal wissen

Edward Feathers blickt auf eine glänzende Karriere als Kronanwalt in Hongkong zurück. Alles an ihm ist „untadelig“, seine Umgangsformen, seine Kleidung, sein Ruf. Hoch in den Siebzigern beschließt er, den Ruhestand mit seiner Frau Betty in der Heimat zu verbringen.

Jeder neue Walser lässt den deutschen Blätterwald rauschen, die Feuilletons reagieren hingerissen, gelangweilt oder gar abgestoßen. Zählt nun dieser Roman des 88-jährigen „Wortmagiers“ zu den „herrlich leichten, tragisch-schönen“, oder kommt er „fahrig“, „unfertig“, strotzend vor „Kolportage“ und „Klischees“ daher?

Als Betty plötzlich stirbt, wird Edward von Erinnerungen heimgesucht: Die Mutter starb bei seiner Geburt, der Vater, District Officer in Malaysia, überließ den kleinen Sohn einer liebevollen malaysischen Familie. Mit fünf kam er nach England zu brutalen Pflegeeltern, erfuhr Geborgenheit in der Familie seines Schulfreundes, überlebte knapp eine Evakuierungsodyssee im 2. Weltkrieg und gelangte schließlich in Hongkong zu Ansehen und Reichtum. Auf abenteuerlicher, die eigenen Grenzen verkennender Spurensuche gerät Edward nun als alter Mann in ein tragikomisches Beziehungschaos und findet seinen Frieden.

Theo Schadt heißt Martin Walsers Held, er ist 72, hat eine Firma, Iris, seine Frau, und den Dichterfreund Kroll. Als der ihn verrät, verliert Schadt Firma und Lebensmut, träumt von Suizid. Doch dann erkennt er im alttestamentarischen Wortsinn die junge Sina in einem „Lichtschwall“, seine Lebensgeister kehren zurück, und skrupellos lässt er alles Bisherige hinter sich.

Alter Mann, junge Frau – ein nicht seltenes Thema, das Walser wie viele ältere Schriftsteller nicht loslässt, inklusive unappetitlicher Altmännerfantasien. Wie kaum ein anderer Autor bemüht er sich in seinen Werken Jane Gardam, die in ihrer Heimat begeisum Versöhnung von Kunst und Lebenspratert gefeiert wird, beleuchtet in unaufxis, ja, er lebt in seinen Schriften, kann seine dringlich intensiver Weise britische Schick- Figuren nicht „hübsch brav auf dem Papier“ sale während der bröckelnden kolonialen belassen. So entdeckt der Leser in Theo Epoche. 2004, mit bereits 76 Jahren, verSchadt auch eine gehörige Portion Walser. fasste sie den Roman als ersten Band einer Dennoch kann der mit reichlich, nicht imTrilogie. Dabei sucht Gardams mit überra- mer gelungenen Wortschöpfungen aufgeschenden Wendungen aufwartende, denpeppte, streckenweise gar selbstironische noch gelassene Erzählkunst ihresgleichen. Roman nicht bruchlos überzeugen. Jane Gardam: Ein untadeliger Mann. Martin Walser: Ein sterbender Mann. Ü: Isabel Bogdan. Hanser Berlin. 349 S., Rowohlt, 288 S., Euro 19,95 Euro 22,90

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literatur Buch & Musik / NordMord

literatur Text: Inge Zenker-Baltes

Buch & Musik

NordMord Krimis aus der Region

Die Violine ist wahrscheinlich das flexibelste Instrument, das je erfunden wurde. Der amerikanische Historiker und Amateurgeiger David Schoenbaum ist von diesem Instrument begeistert, was etwa daran deutlich wird, dass er jubilierend konstatiert, die Geige sei quasi aus dem Nichts aufgetaucht und habe sich dann „ebenso schnell wie die Kartoffel“ verbreitet. Ihren Siegeszug verdanke sie vor allem praktischen Eigenschaften und der Tatsache, dass Geigen „wie ein Baby“ quasi überall „gemacht“ und gespielt werden können. Dabei lernten die ersten Geigenbauer ihr Handwerk ganz profan von Kistenmachern, bevor das „Goldene Zeitalter“ von Cremona anbrach und die Geige von unvergleichlichen Künstlern wie Paganini, Joachim, Heifetz und Oistrach gespielt wurde. Schoenbaum geht auch auf die Bedeutung der Bögen und deren Entwicklung ein, bringt sachverständig Spieltechniken und die Funktion der Geige in Kunst, Film und Literatur zur Sprache. Mit seiner Hymne auf das „Fräulein Violine” ist ihm ein spannendes, virtuos geschriebenes Standardwerk gelungen, zu dem ein exzellentes Register gehört. Michael Pitz-Grewenig David Schoenbaum: Die Violine – Eine Kulturgeschichte des vielseitigsten Instruments der Welt. Metzler, 744 Seiten, 49,95 Euro

Krabben aus Cuxhaven gelten als Synonym für Meeresfrische, auch wenn die kleinen Krebse, die hierzulande Granat heißen, erst über tausende Kilometer zum Pulen nach Marokko und retour gekarrt werden. Als in Tanger beim Ausladen eines Kühllasters unter 20 Tonnen Garnelen ein Toter entdeckt wird, sitzt der ahnungslose Fahrer Mats urplötzlich auf glühend heißen Kohlen, zumal sich der Verblichene als sein Chef erweist, dessen Mund mit Krabben vollgestopft ist. Mats, der sich nicht anders zu helfen weiß, nimmt die tiefgekühlte Leiche wieder mit zurück nach Cuxhaven, wo das Schlamassel erst so richtig beginnt. Denn der „Krabbenkönig“ wird zum Erstaunen der Kripo von niemandem wirklich vermisst, schon gar nicht von seiner Ehefrau. Und so stochern die Ermittler etwas lustlos im (Küsten-)Nebel, bis eine eher zufällig entdeckte Spur in die Vergangenheit des ungeliebten Unternehmers führt. Wolf S. Dietrich ist ein versierter Autor, der bereits weit über ein Dutzend Krimis vorgelegt hat. In „Krabbenkönig“ spielt er diese Erfahrung gekonnt aus, legt verwirrende Spuren und entwickelt eine Handlung, die bis zum (etwas konstruierten) Schluss fasziniert. Peter Schulz Wolf S. Dietrich: Krabbenkönig. Prolibris-Verlag, 238 Seiten, 12,- Euro


SERIE Was macht denn…?

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Was macht denn …?

foyer auf den Spuren von alten Bekannten aus der Bremer Kulturszene Text: Peter Schulz

Uppsala, Düsseldorf, Dresden – Stefan Klingele kommt viel herum. Der 1967 in Ingolstadt geborene Dirigent, zwischen 1999 und 2007 Erster Kapellmeister, später Chefdirigent am Theater Bremen und Träger des Kurt-Hübner-Preises, ist ein gern gesehener Gast am Pult renommierter Opernhäuser, war in der vergangenen Saison immer wieder „auf Achse“. „Zuletzt war es vielleicht etwas viel, weshalb ich froh bin, mich jetzt in aller Ruhe um die Spielpläne der Musikalischen Komödie Leipzig kümmern zu können.“

Er hat sich durchgeackert. Jürgen Alberts, Bremer Krimi- und Drehbuch-Autor, blickt auf anderthalb Jahre Fleißarbeit am Schreibtisch zurück. Es galt, seine mittlerweile 44 Bücher einzuscannen („Das dürften gut 10.000 Seiten gewesen sein“) und in E-Books zu verwandeln. Ein einsames Geschäft, zumal der passionierte Hutträger die Texte auch noch auf Satzfehler kontrollierte. „Und davon“, so erzählt er, „gab es leider etliche.“

Zwischendurch schrieb er – quasi zur Entspannung – an einer Fortsetzung seines Im Sommer 2015 hat er die künstlerische 1984 erschienenen Science-Fiction-Romans „Gehirnstation“, die in Kürze unter Leitung des Hauses mit gut 500 Plätzen übernommen, das seit über 40 Jahren als dem Titel „Einschalttote“ erscheinen wird. Und noch eine zweite Neuveröffentlichung Teil der Oper Leipzig vorwiegend Operetten und Musicals spielt. Zuvor hatte er ist demnächst geplant. „Ich werde in dienahezu ein Jahrzehnt lang freischaffend sem Jahr 70, weshalb ich meine mittlerweile 45-jährige Tätigkeit als Autor in einer Augearbeitet und dabei Gast-Engagements an vielen europäischen Bühnen von Lon- tobiografie Revue passieren lassen werde.“ don bis Wien wahrgenommen. In „Wilder Mann Lauf“ soll es unter andeBremen war nicht darunter – sehr zu sei- rem um seine aufwändigen Recherchen im nem Leidwesen. „Ich habe mich dort sehr Vorfeld seiner Bücher und Hintergründe insbesondere zu den Romanen gehen, zu wohlgefühlt und denke gern an die Zeit denen auch die faszinierende „Hanseaten“zurück – vor allem an die tollen Produktionen im ‚Concordia’. Da konnte man im Trilogie um zwei verfeindete Bremer Jurisbesten Wortsinn etwas ausprobieren“, er- ten-Familien gehört. Ein Thema, das ihn innert er sich. Angesprochen auf den Hö- nach wie vor bewegt: „Das ist noch nicht auserzählt, weshalb ich über einen vierhepunkt seiner künstlerischen Tätigkeit am Goetheplatz muss er nicht lange über- ten Band nachdenke.“ In zwei Jahren, so legen: „Das war ‚Tristan und Isolde’ in der schätzt er, könnte das Buch mit dem Arbeitstitel „Hanna und Hanna“ vorliegen. Regie von Reinhild Hoffmann. Eine unglaublich aufwühlende Inszenierung!“

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kino Ein Mann namens Ove

kino Text: Wilfried Hippen

„Ein Mann namens Ove“

Ein Mann namens Ove Ein Fiesling wächst ans Herz Nimm einen unausstehlichen Mitmenschen und erzähle über ihn eine Geschichte, in deren Verlauf er dem Publikum ans Herz wächst. Diese Aufgabe hat sich der schwedische Autor Fredrik Backman gestellt, und der Erfolg seines Romans „Ein Mann namens Ove“ beweist, dass er sie grandios gelöst hat. Auch Hannes Holm gelingt es in seiner Film-Adaption, den harten Kern des Pedanten und Miesepeters Ove zu knacken, sodass diese Komödie sich zum einen durch einen sehr schwarzen und trockenen Humor auszeichnet, aber auch die berührende Geschichte der Erweckung von Ove erzählt. Der lebt verbittert in einer Reihenhaussiedlung, macht dort täglich seine Kontrollgänge, bei denen er nachprüft, ob die Nachbarn ihren Müll korrekt trennen und ob sie sich an das von ihm durchgesetzte absolute Fahrverbot halten. Nachdem er seinen Job bei der Eisenbahn verloren hat, beschließt er, sich selber umzubringen, aber auch dabei stören ihn die anderen. Sein ständiger, aber vergeblicher Versuch, Selbstmord zu begehen, wird zum mit viel makabrer Fantasie ausgeführter Running Gag des Films.

und rabiater Mensch geworden ist. Gerettet wird er schließlich durch die Iranerin Parvaneh, die mit ihrer sehr lauten und temperamentvollen Familie neben Ove einzieht und deren positive Lebenseinstellung so ansteckend ist, dass selbst er sich ihr nicht entziehen kann. Der Schauspieler Rolf Lassgard ist in Deutschland bekannt, weil er zwischen 1994 und 2007 in den Adaptionen der Romane von Henning Mankell den schwermütigen Kommissar Kurt Wallander verkörperte. Hier kann er sich dagegen in der Titelrolle hemmungslos austoben, wobei ihm zugleich das Kunststück gelingt, Ove nie zu einer Karikatur im Stil vom „Ekel Alfred“ werden zu lassen. Stattdessen wirkt er erstaunlich authentisch, besonders in jenen Momenten, in denen er die ursprüngliche Sanftheit der Figur durchscheinen lässt.

Der Film ist mit einer Riege von Charakterdarstellern, die die Skurrilität der Figuren sehr unterhaltsam betonen, glänzend besetzt. Zu den Stärken des Drehbuchs gehören die pointierten Dialoge und die feine Balance zwischen Groteske und anrührenden Szenen. „Ein Mann naIn Rückblenden wird von der Jugend Oves mens Ove“ ist eine außergewöhnlich gut und von der großen, letztlich tragischen gelungene Komödie und dürfte einer der Liebe zu seiner Frau erzählt, und so kann das Publikum mehr und mehr nachempfin- Publikumslieblinge dieses Jahres werden. Kinostart 7. April den, warum aus ihm solch ein freudloser


kino DVD-Tipp / Demnächst

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tipp

„Unter dem Sand“

„Ein Hologram für den König“

Neu auf DVD Demnächst im Kino Über die inspirierende Wirkung von Musik lassen sich gerade im Kino schöne Geschichten erzählen. Die in „Bach in Brazil“ (Kinostart: 17. 3.) handelt von einem verschrobenen Musiklehrer, der nach Brasilien reist, um das Erbe von wertvollen Originalmanuskripten des Idols Bach anzutreten. Dort wird er prompt von Straßenkindern überfallen wird, die ihm das wertvolle Stück rauben. Doch schnell beginnt er in diesen Kindern die Liebe für die Musik Bachs zu wecken. Ansgar Ahlers erzählt diese Geschichte mit eher handfestem als subtilem Humor. Es gibt immer noch wahre Geschichten über den 2. Weltkrieg und seine Folgen, die kaum bekannt und es wert sind, erzählt zu werden. Etwa jene von den deutschen Kriegsgefangenen, die kurz nach Kriegsende nach Dänemark beordert wurden, um dort die über 2,2 Millionen Granaten wegzuräumen, mit denen die deutschen Besatzer die Küste vermint hatten. Viele von ihnen waren noch sehr jung und ohne jede militärische Ausbildung – heute würde man sie als Kindersoldaten bezeichnen. Martin Zandvliet erzählt in „Unter dem Sand“ (7. 4.) von solch einem Himmelfahrtskommando. In „Fritz Lang“ (14. 4.) strickt der Regisseur Gordian Maugg eine Kriminalgeschichte um die Entstehung von Langs erstem Tonfilm „M“. 1930 reist der Meisterregisseur

Der Staat gegen Fritz Bauer nach Düsseldorf, um dort die polizeilichen Ermittlungen im Fall des Massenmörders Peter Kürten zu verfolgen. Heino Ferch spielt den Titelhelden, der selber auch in einen mysteriösen Todesfall verwickelt ist. Bobby Fischer gehört zu den großen Exzentrikern des 20. Jahrhunderts. In „Bauernopfer – Spiel der Könige“ (28. 4.) von Edward Zwick spielt Tobey Maguire den Schachweltmeister. Im Mittelpunkt der Filmbiografie stehen Fischers legendärer Zweikampf mit Boris Spasski im isländischen Reykjavik im Jahr 1972 und sein geheimnisvolles Verschwinden für mehrere Jahrzehnte. Tom Tykwer hat nach drei Jahren endlich wieder einen Film gemacht. In „Ein Hologram für den König“ (28. 4.) spielt wie in „Cloud Atlas“ wieder Tom Hanks die Hauptrolle. Hier sieht man ihn als den amerikanischen Geschäftsmann Alan Clay, der durch die Bankenkrise ruiniert wurde. Ihm bleibt nur noch eine Chance: Der König von Saudi-Arabien ist an modernster Elektronik interessiert, und ihm will Clay eine innovative HologrammTechnologie verkaufen. Er soll sich um den Bau einer riesigen Fabrikanlage kümmern, doch bald stellt er fest, dass man ihn im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste geschickt hat.

Gut erzählter Politthriller Wie schwer sich die Bundesrepublik Deutschland mit der Vergangenheitsbewältigung getan hat, lässt sich exemplarisch an der Geschichte von Fritz Bauer ablesen. Dieser wurde in den 50er Jahren zum Generalstaatsanwalt in Hessen berufen und versuchte leidenschaftlich, Verbrecher aus der NS-Zeit anzuklagen und durch solche Prozesse die Deutschen dazu zu zwingen, sich mit ihrer jüngsten Vergangenheit auseinanderzusetzen. Bauer leitete nicht nur die Auschwitz-Prozesse, sondern machte sie erst möglich. Um die Ergreifung von Adolf Eichmann in Argentinien zu ermöglichen, arbeitete er mit dem israelischen Geheimdienst zusammen, denn er war überzeugt davon, dass die deutschen Behörden Eichmann nicht vor Gericht gestellt, sondern ihm zur Flucht verholfen hätten. In diesem Spielfilm wird von seinem Kampf gegen die wieder mächtigen Altnazis in der Republik erzählt. Auch Bauers immer noch ungeklärter Tod im Jahr 1968 wird thematisiert. Dabei vermeidet der Regisseur Lars Kraume zum Glück spekulative Zuspitzungen. Auch ohne diese ist sein Film ein gut erzählter Politthriller, der sehr gut recherchiert ist und vor allem dadurch überzeugt, dass Burkhart Klaußner Bauer komplex und glaubwürdig darstellt. – Ab 11. März im Handel.


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kolumne Nachgedacht

Nachgedacht

Text: Stephan Cartier

Flüchtige Gedanken W

ürde man alle Menschen im Ozean versenken, dann stiege der Meeresspiegel weltweit um gerademal ein Hundertstel Millimeter an. Im Vergleich zu den prognostizierten Pegelständen, die aus dem durch den Menschen provozierten Klimawandel resultieren könnten, wäre das ein Klacks und mit dem Auge nicht einmal wahrnehmbar. Dass es um die Welt vielleicht ohnehin besser stünde, wenn die Menschheit von der Erdoberfläche verschwinden würde, käme als nützlicher Nebeneffekt des Experiments hinzu.

„Weltbevölkerung“ eine handfeste Dimension verleiht. Was als Ideal einer globalen Wertegemeinschaft doch immer etwas luftig klingt, gewinnt im besten Sinne des Wortes an Gewicht und Bedeutung. Und wann, wenn nicht in diesen Zeiten der Völkerflucht und des ungewollten Zusammenrückens von Menschen aus aller Welt gewinnt die Frage nach der Belastbarkeit einer planetarischen Wohngemeinschaft ganz praktisch an Dringlichkeit.

Schlauchbooten auf dem Mittelmeer die Forderung von Menschen nach handfester Teilhabe am Weltganzen die bis dahin bedeutungsarm gewordenen Landesgrenzen Alteuropas. Den Verwaltungssitz der großen Weltgemeinschaft beanspruchen Westeuropa und Nordamerika seit Jahrzehnten für sich, nun kommen viele der Mitspieler dieses Projektes, um die Einlösung gutgemeinter Versprechen aus besseren Zeiten zu fordern.

Die Vorstellung einer realen Weltgemeinschaft ist noch jung, sie bleibt ein Kind der Nachweltkriegszweizeit, nicht der AufkläVor 30 Jahren rechnete der polnische rung und ihres Poesiealbums. Ihr geht es Schriftsteller Stanislaw Lem akribisch vor, um ökonomische oder politische Abhändass die Weltbevölkerung, gemessen an gigkeiten und Vernetzungen von Akteuder Ausdehnung eiren rund um nes menschlichen Die Realität ist bei weitem nicht so den Globus, Durchschnittskördie in friedgefährlich wie die Angst vor ihr. pers, ein Gesamtlichen Zeivolumen von 300 ten Profit und Milliarden Liter besitzt. Die Weltmeere Wachstum versprechen. Und so lassen die umfassen dagegen 1.285.000.000 KubikBilder der aus Syrien, dem Irak oder Zenkilometer Wasser – alles weitere ist Matralafrika nach Europa flüchtenden Menthematik und ein bisschen Vorstellungsschen ahnen, dass dies keine Wanderung kraft, ergänzt um den Aufschlag von rund in weltbürgerlicher Absicht zur Stärkung zwei Milliarden weiteren Menschen, die des Humanitätsideals ist. Nicht alle Menseit Lems Zeiten die Weltgemeinschaft von schen wollen gleich Brüder werden; Nachheute zusätzlich bevölkern. barschaft reicht auch.

Zu diesen gehört auch: „Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen zu verlassen und in sein Land zurückzukehren.“ Das sagt Artikel 13, Absatz 2, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Absender waren die Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948, und eingeworfen wurde das Schreiben in den Briefkasten der Menschheit. Von einem Widerruf dieser Geschäftsgrundlage ist nichts bekannt; es gilt das geschriebene Wort.

Das faszinierende an dieser etwas skurrilen Rechnung ist, dass sie dem Begriff

Vielmehr erreicht mit den Flüchtlingstrecks auf dem Landweg oder in den

Und nachdem wir nun wissen, dass selbst die kritische Masse aller Menschen den Meeresspiegel noch nicht einmal sichtbar anheben könnte, sollte die Angstrede von „Flüchtlingswellen“ und „Flüchtlingsflut“ an Drohpotenzial verlieren. Die Realität ist bei weitem nicht so gefährlich wie die Angst vor ihr. Schlimmer wäre, wenn die Weltgemeinschaft baden ginge.


johann-osmers.de

| Bühnenreif

Ihr großer Auftritt. Badplanung und Ausführung

WÄRME I SANITÄR I KLIMA I KÄLTE


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rollenspiel

: Rollenspiel

(red) „Augenblicke sind überall“ lautet der Titel eines Gedichtbandes, den Sylvia Ehlermann unlängst in der edition fischer herausgegeben hat. Die in Verden lebende Autorin legte damit ihre vierte Textsammlung vor, die sie („frei nach Erich Kästner“) als „Gebrauchslyrik“ verstanden wissen möchte. Ihre Arbeiten – mal heiter, mal nachdenklich – sind aufgrund persönlicher Erfahrungen und Erkenntnisse entstanden. „Ohne Tragik keine Komik“, fasst sie ihr Werk zusammen, das neben Gedichten „über die Liebe, Hoffnung und Glauben, über Abschied und Trauer“ auch kleine Erzählungen umfasst.

(red) Er steht jetzt in einer Reihe mit Elfi Hoppe, Dieter Bähre, Rudolf Bellgrasch und Horst Mehring: Als Ausdruck seiner Verdienste um die Kunst und das Oldenburgische Staatstheater wurde auch Thomas Lichtenstein (57) der Ehrentitel „Oldenburger Kammerschauspieler“ verliehen. Generalintendant Christian Firmbach überreichte ihm die Auszeichnung nach einer Vorstellung von „Krieg der Welten“ in Anwesenheit des gesamten Schauspielensembles.

Der Hüne mit der kraftvollen Stimme gehört seit nunmehr 23 Jahren zum Ensemble des Hauses. Begonnen hatte alles in Bochum, wo er an der Westfälischen De gebürtige Braunschweigerin, die ihre Schauspielschule seine SchauspielausbilKindheit in Bulgarien verlebte und über dung absolvierte. Es folgten Engagements London und Sylt nach Bayern und später nach Verden gelangte, betrachtet ihre Lyrik in Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart, bevor er 1993 nach Oldenburg kam. als „Wegweiser“ für andere, die eine entsprechende Resonanz auslöse: „Unmengen Seither stand er in zahlreichen Produktiovon Briefen und Karten habe ich erhalten, von Menschen, die ich gar nicht kenne und nen auf den Bühnen des Staatstheaters. Zu denen ich wohl in schwierigen Situationen seinen wichtigsten Rollen zählte wohl der Ingo Sassmann in „Heute weder Hamlet“ geholfen habe.“ mit über 70 Vorstellungen in der Spielzeit Ihre Leserschaft erreicht sie aber auch wäh- 2002/03. In dieser Saison ist Lichtenstein in „Krieg der Welten“, „Antigone“ „Buddenrend ihrer vielen Lesungen, die sie bereits in Kirchen, Museen und Bibliotheken, aber brooks“, „Was ihr wollt“ und „Amerika“ zu erleben. In Kürze kommt „Fünf Löcher“ von auch zur Frankfurter und Leipziger BuchRocko Schamoni hinzu, wo er als Wirt Pocke messe geführt haben. In Bremen ist sie am zu sehen sein wird (siehe auch Seite 13). 29. Mai (11.30 Uhr) im Focke-Museum zu erleben.


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Open air. Jetzt das Audi A3 Cabriolet erleben.

(ps) Sein „Stolzing“ in Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ am Theater Bremen klingt noch immer nach. Chris Lysack (35) feierte mit dieser Partie 2014 ein umjubeltes Debüt am Goetheplatz; foyer-Kritiker Markus Wilks schrieb damals im „Weser-Kurier“: „Er hatte selbst im gefürchteten Preislied noch Strahlkraft und Reserven.“ Mittlerweile bereitet sich der am Theater Aachen fest engagierte Kanadier, der an der Indiana University neben Klavier auch französische Literatur studierte, auf die nächste Wagner-Rolle vor: Am Stadttheater Osnabrück wird er in einer Inszenierung von Yona Kim die Titelpartie des „Lohengrin“ singen (Premiere 19. März, es dirigiert Generalmusikdirektor Andreas Hotz).

(ps) „Spannende Veränderungen auf gewohnt hohem musikalischem Niveau an wunderbaren Spielstätten in der Oldenburger Innenstadt“ – wenn Elena Nogaeva über das Programm für die 20. Oldenburger Promenade am 10./11. Juni spricht, gerät sie unweigerlich ins Schwärmen. Schließlich ist es der Intendantin gelungen, zahlreiche Künstlerinnen und Künstler für das kleine Festival an verschiedenen Spielorten in der Oldenburger Innenstadt zu gewinnen.

Besonders im Blickpunkt: Dmitry Sinkovsky, ein exzellenter Barockgeiger, der zugleich als Countertenor überrascht, die ausdrucksstarke Jazzsängerin Nihan Devecioglu oder das Vater-Sohn-Duo „Thet á Thet“, bestehend aus dem Cellisten Sonny Thet und seinem Filius, dem Gitarristen Anthony. Den Auftakt macht die Moskauer Wagner-Opern haben es dem Heldentenor, Chorkunstakademie mit Werken von Schumann, Bach, Tschaikowsky und Rachmavon 2012-2015 nach zwei Spielzeiten am Opernstudio Hamburg Ensemblemitglied ninov. der Hamburgischen Staatsoper, ohnehin Ein Höhepunkt der „Prinzenpromenade“ angetan. Er sang bereits den Steuermann für Familien mit Kindern ab zehn Jahren im „Fliegenden Holländer“ und den Froh dürfte der Auftritt von Dominique Horwitz in „Rheingold“. In der kommenden Spielzeit wird der „Parsifal“ am Bremer Goethe- werden, der den vom „Arte Ensemble“ interpretierten „Karneval der Tiere“ von platz hinzukommen (siehe auch Seite 15), wo er zuletzt in der Titelpartie der Britten- Camille Saint-Saëns mit Rezitativen begleiOper „Peter Grimes“ zu hören gewesen ist. tet. Das, so Elena Nogaeva, „wird ein ganz besonderes Vergnügen!“

Fühlen Sie die Sonnenstrahlen. Spüren Sie den Wind. Erleben Sie die Faszination des offenen Fahrens. Bei einer Probefahrt im Audi A3 Cabriolet. Freuen Sie sich auf innovative Technik, beeindruckende Performance und Begeisterung, die nach oben offen ist. Vereinbaren Sie Ihren persönlichen Probefahrttermin, wir freuen uns auf Sie. Kraftstoffverbrauch l/100 km: kombiniert 6,8 – 3,9; CO2-Emissionen g/km: kombiniert 158 – 104. Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.

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panorama Wissenschaft

panorama Text: Stephan Cartier

Mirastschijski © Harald Rehling/Universität Bremen

Es grünt so grün…

Heilsames Sekret

Wissenschaftler hören das Gras wachsen. Ein internationales Forscherteam hat in der neuen Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift „Nature“ seine jahrelangen Studien zum Verhältnis von Artenvielfalt und Produktivität auf Wiesen zusammengetragen. In das Projekt war auch der Oldenburger Biologe und Algenforscher Helmut Hillebrand eingebunden. Sein Versuchsfeld bei der Beobachtung: eine Grasfläche mit Moorboden bei Papenburg.

Es geht um sehr viel mehr als nur reine Kosmetik. Narben, die zum Beispiel nach Brandwunden auf der Haut zurückbleiben, können Menschen ein Leben lang entstellen oder sie in ihrem Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Ursula Mirastschijski vom Centrum für Biomolekulare Interaktion an der Universität Bremen erhielt nun für ihre Forschungen zur Narbenprävention eine weitere Förderung durch den Europäischen Forschungsrat.

Diese Wiese war eine von 1126 Grasflächen auf fünf Kontinenten, die untersucht wurden. Die Studienergebnisse sind verblüffend. Die Artenvielfalt in diesen Biotopen und deren Entwicklung stehen in einem gegenseitigen Wechselverhältnis und nicht, wie früher angenommen, in einem einfachen kausalen Zusammenhang. Die Beschaffenheit des Bodens, die Menge des Niederschlags, der Einfall des Sonnenlichts – all das wirkt auf die Entwicklung von Insekten oder neuen Pflanzen ein und dieses wiederum in der Summe auf das Wachstum der Wiese.

Die Ärztin und ihr Team sollen damit die Ergebnisse ihrer bisherigen Forschungen überprüfen und für die Praxis nutzbar machen. Ute Mirastschijski, die erst 2013 von der Universität Hannover nach Bremen wechselte, entdeckte die heilsame Wirkung eines in der Lunge gebildeten, natürlichen Sekrets, dem Lungensurfaktant. Die Substanz verhindert das Kollabieren der Lungen beim Ausatmen. Zudem hemmt das Surfaktant Entzündungen und unterstützt die Heilung von Wunden.

„Warum sollte es nicht auch auf der Haut bei Brandwunden helfen“, fragte sich MiMit diesen Erkenntnissen, so Hillebrand, rastschijski – und suchte eine Antwort. Die werde es leichter, das ökologische GleichErgebnisse stimmen hoffnungsfroh, hier gewicht zu verstehen und die Einflussnah- einen Stoff zur Minimierung von Narbenme des Menschen auf die Natur zu bewer- bildungen gefunden zu haben. Nun beten. In einem nächsten Schritt will er die ginnt die Testphase im Klinikum Mitte in Erkenntnisse vom Land auf die Ökologie Bremen, an dem die Forscherin auch als des Meeres übertragen. Chirurgin tätig ist.


WISSENSCHAFT Tiefseeforschung

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Warum die Bremer Meeresbiologin Antje Boetius für die Tiefsee brennt Text: Stephan Cartier

Foto: Jan Riephoff Foto: Stefanie Arndt, AWI; Polarstern Expedition PS86

Licht ins Dunkle J

e dunkler das Forschungsgebiet ist, umso mehr muss man wohl dafür sprichwörtlich brennen. Da bei Antje Boetius das Objekt der wissenschaftlichen Begierde die Tiefsee ist, hängt das Sprachbild zwar etwas schief, aber wer die Bremer Meeresbiologin des Max-PlanckInstituts für Marine Mikrobiologie über ihre Arbeit sprechen hört, hat keine Zweifel, dass wissenschaftliche Begeisterung Funken schlagen kann. Antje Boetius gehört zu den nicht eben zahlreichen Vertreterinnen ihrer Zunft, die das Forschen, Verwalten und Vermitteln als gleichberechtigtes Dreigestirn des Wissenschaftsbetriebs verstehen. „Normalerweise stellt man sich einen Wissenschaftler ja etwas introvertiert und gern mit Hornbrille und Kittel vor“, lacht sie. Was bei ihr nicht zutrifft. Abgesehen vom Kittel, zeitweise. Die Bremer Professorin gehört im besten Sinne des Wortes zu den „öffentlichen“ Spitzenwissenschaftlerinnen Deutschlands. Die Liste ihrer Funktionen ist lang, die der „Nebenämter“ noch länger. Zum wichtigsten zählte bislang der Vorsitz der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrates. Jetzt wechselt das

Amt turnusgemäß, aber aus der intensiven Arbeit für das wichtigste wissenschaftspolitische Gremium des Landes bleiben Antje Boetius Einblicke in die Schwächen und Stärken des deutschen Wissenschaftslebens. Zu letzteren gehört für sie die dezentrale Forschung. „Es gibt die häufig gestellte Frage, wo das deutsche Harvard oder das deutsche MIT sind. Darauf gibt es keine Antwort, aber das sehe ich als Vorteil.“ Die typisch föderale Forschungslandschaft in Deutschland fördere eben die Kooperation der besten Köpfe – und damit den Fortschritt des Wissens.

„Ich konnte jedes Jahr zur See fahren!“ Dabei gelangen ihr in letzter Zeit wichtige Entdeckungen zum Beispiel zur Funktion heißer Quellen, so genannter Schwarzer Raucher, im Arktischen Meer und zur Frage, wie Mikroben klimaschädliches Methan im Wasser binden können. Solche und andere Geheimnisse aus dem „dunklen Paradies“, so der Titel eines ihrer Bücher, zu vermitteln, hat sich Antje Boetius nun als Vorsitzende des Lenkungsausschusses „Wissenschaft im Dialog“ zum Ziel gesetzt. „Man hatte mich gefragt – weil ich ja jetzt mehr Zeit habe ohne die Wissenschaftliche Kommission“, sagt sie augenzwinkernd.

Diese wissenschaftliche Neugier bleibt auch für die Tiefseeforscherin bei allem 2016 und 2017 wurden zum „Jahr der OzeaEngagement im Wissenschaftsmanagene“ erklärt. Bundesweit soll durch Aktioment das Zentrum ihrer Arbeit: Seit sie nen, Kongresse und Veranstaltungen mehr 2009 den mit 2,5 MilVerständnis für das maritime „Ich konnte jedes lionen Euro dotierten Ökosystem geweckt werden, Leibniz-Förderpreis Jahr zur See fahren!“ denn nach wie vor wisse der erhielt und hiermit ihre Mensch beängstigend weForschung zur Tiefseeökologie von Miknig über die Tiefsee, meint Boetius. Den roben intensivieren konnte, habe sich das Fragen der Ozeane könne man aber nicht Arbeitspensum vervielfacht. ausweichen, immerhin machen sie 70 Prozent der Oberfläche unseres Planeten aus: Bei Antje Boetius klingt das nicht nach Ko- „Wir stehen eben immer mit einem Beim ketterie; wichtiger ist ihr die Feststellung: im Meer.“


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kulturkalender

KULTURTERMINE

Premierendaten 15. März bis 15. Mai 2016

................................................... Theater Bremen 24. 3 2. 4. 22. 4. 29. 4. 30. 4.

(T) Samir Akika/Unusual Symptoms: The Maidenhair Tree & The Silver Apricot. Kleines Haus (M) Gaetano Donizetti: Maria Stuarda. Theater am Goetheplatz (S) Arthur Miller: Hexenjagd. Theater am Goetheplatz (S) Eichberg/Forstman: Grüne Vögel. Moks (S) Heinrich von Kleist: Die Familie Schroffenstein. Kleines Haus

................................................... Stadttheater Bremerhaven 19. 3. (T) Sergei Vanaev: Mozart Requiem. Großes Haus 30. 3. (S) nach Truman Capote: Frühstück bei Tiffany. Kleines Haus 23. 4. (M) Peter Tschaikowsky: Eugen Onegin. Großes Haus

................................................... bremer shakespeare company 15. 4. (S) William Shakespeare: Was ihr wollt. Theater am Leibnizplatz

................................................... Staatstheater Oldenburg 19. 3. 2. 4. 9. 4. 10. 4. 16. 4. 30. 4. 8. 5.

(M) Francis Poulenc/Leonard Bernstein: La Voix Humaine/Trouble in Tahiti. Kleines Haus (S) Joke van Leeuwen: Als mein Vater ein Busch wurde. Spielraum (M) Benjamin Britten: Ein Sommernachtstraum. Großes Haus (M) Grigori Frid: Das Tagebuch der Anne Frank. Exerzierhalle (S) Rocko Schamoni: Fünf Löcher im Himmel (UA). Kleines Haus (S) Franz Molnár: Liliom. Kleines Haus (S) Martin Baltscheit: Die besseren Wälder. Exerzierhalle

(Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel, T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!

................................................... Ausstellungstipps

................................................... Veranstaltungstipps

Museum Weserburg: Leuchte! Designikone im Licht der Kunst. 12. März bis 10. Juli Kunsthalle Bremen: Kinder, Kerle, Charaktere. Adriaen van Ostades. 6. April bis 3. Juli Kunsthalle Bremen: Kunstpreis der Böttcherstraße 2016. 23. April bis 18. September Focke-Museum: Bremer Frauen Geschichten. 1. Mai bis 21. August Overbeck-Museum: Zwischen uns hat die Kunst… 17. April bis 12. Juni Kunststiftung Lilienthal: Hanseatische Malerinnen. Bis 30. Oktober Kunsthalle Wilhelmshaven: Jan Albers. 9. April bis 12. Juni Franz Radiziwil-Haus: Schneeweiß und Nachtschwarz. Ab 13. März Landesmuseum Emden: Spitzenwerke. sEin besonderes Textil. Bis 1. Mai

11. Messe „jazzahead!“ Bremen. 21. bis 24. April finden! Bremer Markt für feines Handwerk und Design. 23./24. April, Untere Rathaushalle Gastspiel Rufus Beck. 7. Mai, Oldenburgisches Staatstheater


PR KULINARISCH Atlantic Grand Hotel Bremen foyer 57

Magische Momente und Freiluft-Zauber im Atlantic Grand Hotel Bremen

Entspannung pur

staltungsreihe „The Grand Terrace“. Auf der Dachterrasse des zwischen Marktplatz und Martinikirche liegenden Hotels locken an jedem letzten Donnerstag des Monats, en Feierabend in luftiger Höhe bei jeweils ab 18 Uhr, leichte Häppchen, SomCocktails, Domblick und in DJ-Klän- merdrinks und die Klänge des Housegen ausklingen lassen? Im Hofgarten rockers DJ Sebastian LPC. „Freunde trefunter Olivenbäumen schlemmen? Oder fen, entspannen und den Abend in lockerer sich in den „Goldenen Sälen“ von ZaubeAtmosphäre über den Dächern Bremens rer und Küchenchef verblüffen lassen? Das genießen“, lautet der Vorschlag von Ursula Atlantic Grand Hotel Bremen bietet maCarl für einen zwanglosen Tagesausklang. gische Auszeiten für zwischendurch – nur einen Steinwurf vom Roland entfernt. Wer Mediterranes Flair herrscht im windgedem Alltagstrott für ein paar Stunden ent- schützten Hofgarten. Unter Olivenbäumen fliehen will, ist hier gut aufgehoben. serviert das Restaurant „alto“ mittags und abends feine Leckereien der Saison. Am 9. Am 29. April feiert das „Magic Dinner“ Pre- Juni ist der Garten zudem Schauplatz des miere, ein Abend voll magischer und kumusikalisch-kulinarischen Open-Air-Events linarischer Genüsse. In den exklusiven „Jazz im Hofgarten“. Das Bremer „Metropol„Goldenen Sälen“ der Böttcherstraße, dem Ensemble“ spielt Jazz-Klassiker, Filmmusik, ehemaligen Casino im Haus Sankt Petrus, Chopin und argentinischen Tango. laden Küchenchef Daniel Otto und Zauberer Clemens zu einem Vier-Gänge-Menü Derweil zaubert das Küchenteam des „alto“ der ganz besonderen Art ein. an Kochinseln vor den Augen des Publikums mediterrane Spezialitäten. Auch Clemens von der Bremer „Fun & Magic Weinliebhaber kommen nicht zu kurz: Der Company“ unterhält die Gäste vom ApeWinzer Frederik Janus, der seine Wurzeln in ritif bis zum Dessert mit raffinierten Zau- Bremen hat, präsentiert exklusiv die edelsbertricks. „Er ist nicht vergleichbar mit ten Tropfen aus seinem Pfälzer Weingut. anderen Zauberern und überzeugt durch seine freche und gleichzeitig charmanWeitere Informationen & te Art“, sagt Ursula Carl, Geschäftsführerin des Atlantic Grand Hotels. Die Palette Reservierungen unter: reicht von Sinnestäuschungen über KarAtlantic Grand Hotel Bremen tentricks bis hin zum Gedankenlesen. Bredenstraße 2 Telefon 04 21 - 62 06 20 Einen besonderen Feierabend erleben die grandhotel@atlantic-hotels.de Gäste von April bis August bei der Veranwww.atlantic-hotels.de/grandhotel

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kulturkalender

Abkürzungen: P = Premiere WA = Wiederaufnahme UA = Uraufführung z.l.M. = zum letzten Mal w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben Alle Termine ohne Gewähr! Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Terminschluss: 1. März

BREMEN

The Maidenhair Tree & The Silver Apricot März 24. (P), 26.; April 3. (18.30 h), 16., 20., 22. Verbrennungen März 25. Istanbul März 27. (15.30+20 h), 30., 31.; April 9., 10. (18.30 h), 29.; Mai 5. Die Zeit der Kirschen März 28. (18.30 h); April 14. (z.l.M.) Medea März 29.; April 6., 17. (18.30 h) Pornographie April 5. Die Schutzbefohlenen April 15. Maria Stuart (WA) April 23. (19 h) Die Familie Schroffenstein April 30. (P)

...................................... Theater Bremen Moks

Out of Control März 15.+16. (jew.

Theater am Goetheplatz

10.30 h); April 5.+10. (jew. 19 h),

(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)

6.+7.+8.+11.+12.+13.+14. (jew. 10.30 h)

Gift. Eine Ehegeschichte März 16.;

Terra Nostra April 2.+3. (jew. 19 h)

April 26.

Grüne Vögel April 29. (19 h/P)

Eine Famile März 17., 26.; April 3.+24. (jew. 18 h), 14.

Brauhauskeller

Carmina Burana März 18., 24.; April 15.;

Gastspiel GAP April 16. (19 h)

Mai 6., 15. (15.30 h)

Mowgli (WA) April 21. (20 h), 24. (19 h),

Rigoletto März 19., 23., 25. (15.30 h); April

27. (20 h)

23., 30.; Mai 5. (18 h), 13. April 9., 19.; Mai 8. (15.30 h/z.l.M.)

...................................... bremer shakespeare company

Pünktchen und Anton März 27. (11

Theater am Leibnizplatz

h/z.l.M.)

Tel. 04 21 - 50 03 33

Maria de Buenos Aires März 17.; April 1.,

(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)

8., 17. (18 h); Mai 12. (z.l.M.)

Gastspiel: Die Distel März 3. (20 h)

Wozzeck März 20. (18 h), 28. (15.30 h);

Maria Stuarda April 2. (P), 7., 10. (15.30 h), Wie es euch gefällt März 18.; April 2., 26. 29.; Mai 11., 14.

Hamlet März 19.

Der fliegende Holländer April 6., 16.;

Prunk und Pleite einer Unternehmerdy-

Mai 7.

nastie März 20. (18 h)

Hexenjagd April 22. (P), 28.; Mai 4.

Ein Sommernachtstraum März 24.

Kleines Haus

Doktor Faustus März 26.; April 9. Wie es Will gefällt März 27.

(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)

König Lear April 1.

Verzehrt (Consumed) März 16.; April 2.

Macbeth April 7., 27.

Einer flog über das Kuckucksnest März

Wassergeräusch April 8.

17.; April 7.

Was ihr wollt April 15. (P), 16., 22., 23., 29.

Nora oder Ein Puppenheim März 18.;

Mario und der Zauberer April 19.

April 1., 24. (18.30 h)

Bestie Mensch April 20.

Nostalgie 2175 März 19.: April 13. (z.l.M.)

Schachnovelle April 21.

Jetzt musst Du springen März 20. (18.30

Romeo und Julia April 28.

h); April 19. (z.l.M.)

Maria Stuart April 30.

...................................... Schnürschuh Theaterhaus Kartentelefon 04 21 – 55 54 10 www.schnuerschuh-theater.de Herr Lehmann März 18. (20 h); April 15. (20 h), 24. (19 h); Mai 8. (19 h)

...................................... Glocke Tel. 04 21 - 33 66 99 | www.glocke.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) 8. Philharmonisches Konzert Bremer Philharmoniker März 15. 5nachsechs – Afterwork-Konzert März 16. (18.05 h) 6. Philharmonisches Kammerkonzert Artemis Quartett März 16. (Kleiner Saal) Grigory Sokolov, Klavier. März 17. Wiener Klassik März 19. GLOCKE backstage Besucherführung März 19.; April 16. (jew. 14 h) Peter Pan – Das Musical März 27. (19.30 h) Landesjugendorchester Bremen April 1. Show-Ballett „Todes“ April 4. (19.30 h) GLOCKE Spezial Goran Bregovic and his Wedding and Funeral Band „Champagne for Gypsies“. April 10. 9. Philharmonisches Konzert Bremer Philharmoniker April 11., 12. 5nachsechs – Afterwork-Konzert April 13. (18.05 h) 7. Philharmonisches Kammerkonzert Dominique Horwitz (Rezitation), Fauré Klavierquartett April 13. (Kleiner Saal) Käpt’n Blaubär Kinder-Musical. April 17. (15 h) Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen April 21. „jazzahead!“ meets GLOCKE Jazznights Nik Bärtschs Ronin & Andreas Schaerers „Hildegard lernt fliegen“ April 22. musica viva April 23. (19.30 h), 24. (15.30+19.30 h) Yul Anderson April 23. (Kleiner Saal) Bremer RathsChor April 30. 10. Philharmonisches Konzert Bremer Philharmoniker Mai 2., 3. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Mai 4., 5., 7. Comedy Club Mai 6. GLOCKE JAZZnights Gregory Porter Mai 11.


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kulturkalender

...................................... ...................................... Musical Theater Bremen Club Moments Tel.: 0421 – 33 37 555 Tickets: www.musicaltheater-bremen.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Lernmesse Bremen März 16. (10 h) Michael Jackson Memory Tour März 26. The Bar at Buena Vista – Grandfathers of Cuban Music März 30. HAIR – The American Tribal Love-Rock Musical April 5. The Greatest Love Of All – The Whitney Houston Show April 8. The Last Night of dIRE sTRAITS April 10. TINA – The Rock Legend – Das Musical April 20. Circus meets Africa April 30. Gregorian Mai 7., 8. Chris de Burgh Mai 15.

...................................... Unser Lieben Frauen Kirche Konzertreihe Weser-Renaissance 2015/16: Leopold I. (1640–1705), Kaiser und Komponist Il Sagrifizio d’Abramo Oratorium. April 21. (20 h)

Vor dem Steintor 65 | Tel. 04 21 – 7 92 66 33 www.club-moments.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Anne Clark & HERRB März 15. Felix Elsner „on the jazzy side of pop“: The Songs of Paul Simon (Afro Night) März 20. jazzmoments & MIB präsentieren: Claas Überschär 4 März 23. MIB präsentiert: Abschlusskonzert – Jugendworkshop April 2. (18 h) Songs & Whispers Circuit 3. April 3. Jazz and Jeff „Does Humor belong in Jazz?“ April 4., 5. Jazzheads: „State of Mind“ Schulband – Bandleader Dirk Piezunka. April 13. Nick Gibbs & Band CD-Release-Party. April 15. Felix Elsner „on the jazzy side of pop“: The

seelen. April 16. Althastedter Kammerorchester & Sinfonia Neuss April 17. (11 h) Evan Parker: Take The Green Train. April 20. jazzahead! clubnight: 20 years of jazzland recordings April 23. (21.30 h) Franz Liszt Sein Leben – seine Musik. Ein unterhaltsamer Klavierabend. Lutz Görner spricht – Nadia Singer spielt. April 30. Afenginn Mai 4. Kenny Werner Trio Mai 5. Oliver Maas InvisibleCHANGE Trio Mai 6. Florian Hoefner Solo Mai 7. Hommage á Max Reger zum 100. Todestag Mai 11. Soo Cho & Javier Girotto Mai 14. Faltenradio: ZOO Mai 15.

Reihe Moments of Blues & Boogie: Hen-

...................................... Kulturkirche St. Stephani

ning Pertiet und Hans Theessing April 20.

www.kulturkirche-bremen.de

Jazzahead!clubnight Moments HAT – The

Kartenbestellungen Tel. 04 21 – 30 22 42

Hutchinson Andrew Trio (CA), Emie R

(Beginn, w.n.n.a.: 20 h)

Roussel Trio (CA), Matt Herskowitz (CA),

Trio Axis – Frühlings-Konzert U. a.: Er-

Kirk MacDonald (CA). April 23. (19.30 h)

win Koch-Raphael (Uraufführung) und

Music of Björk April 17.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Songs & Whispers Circuit 4. Mai 1. DKV-Residenz in der Contrescarpe ...................................... Tel. 04 21 - 3 22 90 Sendesaal Bremen Rostov Kosaken Chor März 23. (19 h) Earl-Grey-Quartett Bremen April 29. (15.30 h) Weltklassik am Klavier (jew. 17 h) „Gewidmet Fréderic Chopin“ mit Toru Oyama. März 27.

Bobo & Herzfeld meet Zabelov: Lieder-

Bürgermeister-Spitta-Allee 45 Tickets: Tel. 04 21 – 33 00 57 67 info@sendesaal-bremen.de www.sendesaal-bremen.de (Beginn, w.n.n.a.: 20 h)

„Die Musik ist ein Zauber“ mit Luiza Bo-

residenz@sendesaal: Elisabeth Kufferath

rac. April 24.

solo März 15. Carolin No – Ehrlich gesagt. März 17.

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt

ProjektOrchesterGrasberg März 20. (11 h)

Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

April 13.

Blasorchester Grasberg März 20. (15.30 h) Ein Abend für Jean Paul April 10. (17 h) Preisträgerkonzert Jugend musiziert Veronica Harcsa & Bálint Gyémánt April 14.

Franz Schubert. März 18. Orgelführung Die gereinigte und neu intonierte Beckerath-Orgel. Mit Tim Günther. März 20. (15.30 h) „Von Klassik bis Jazz“: Klarinettentrio Schmuck Werke von Berlin, Debussy, Desmond, Dvorák, Goodman, Layton, Mozart und Piazzolla. April 15. Defne Sahin CD-Release „Unravel“ – Drei Konzerte im Rahmen der „jazzahead!Clubnight“. April 23. (jew. 19.30, 21.15 und 23 h) Visual Planets Neufassung von „The Planets“ von Gustav Holst in einer Version für Schlagzeug und Akkordeon mit visuellem Interludium. Ausführende: Héctor Moro, Jean-François Guiton, ensemble etendis. April 26. Skandinavische und deutsche Chormusik Eine musikalische Verbindung. Mit


kulturkalender

Birkerødkoret/Dänemark, Leitung: Torben H.S. Svendsen. Mai 6. Looping Lynda Cello mal ganz anders: Schleifen, Schlaufen, Wiederholungen. Mai 10. Shakespeare’s dreams Musikalisch-literarisches Programm zum 400. Todestag von William Shakespeare. Ausführende: Pindakaas Saxophon Quartett. Mai 12.

...................................... sch wa nk hal le Buntentorsteinweg 112 Tel. 04 21 - 520 80 70 www.schwankhalle.de

hörkino (20 h): April 6.: „Herr K. – Eine Affäre mit dem Sozialamt“ von Inge Baum Mai 4.: „Königkinder. Eine Familiengeschichte zwischen Togo und Deutschland“ von Michael Weisfeld LeseArt (19 h) März 16.: „...mit einer Handvoll Sand“ – Ingeborg Bachmann als Philosophin. Vortrag von Prof. Dr. Matthias Bormuth April 21.: „Mittelalter in Klassik und Romantik: Friedrich Schiller, Ludwig Tieck, Wilhelm Heinrich Wackenroder“. Lesung und Interpretation mit Hauke Kuhlmann und Florian Pehlke

jungen Wörter März 19. (19 h), 20. (20 h)

...................................... Buchhandlung Storm

REM Gemischtes Doppel – Unerhörte

Langenstraße 11

Duos. April 16. (20 h)

Lesung Abbas Khider „Die Ohrfeige“

VORSCHLAG:HAMMER: Die Leiden der

„jazzahead!“: Phil Hayes & Christophe

April 6. (20 h) Jacquet „Love & Happyness.“ April 21., 22. „jazzahead!“ bei Storm: Wohnzimmerle(jew. 20 h) sung mit Dagny Gioulami (Autorin) und „jazzahead!“: Chesses & Noettinger Club- Philipp Schaufelberger (Gitarre). night. April 23. (21 h)

April 19. (16 h)

InCa Internationales Café. April 24. (13 h)

foyer 61

Kindersamstag Ausstellungsrundgang und Werkstattaktion. 9. April (11.30-13 h) Barock-Disco Barockmusik mit Prof. DJ Peter Glasmeier. 10. April (19-23.30 h) Kunst UNLIMITED! Ein Tag für alle. Freier Eintritt. 23. April (10-17 h) Öffentliche Führung Aktuelle Ausstellungen oder die Höhepunkte der Sammlung. Jeden Sonntag (15-15.45 h)

...................................... Gerhard-Marcks-Haus Tel. 04 21 – 32 72 00 | www.marcks.de im Atelierhaus Roter Hahn, Gröpelinger Heerstraße 226, 28237 Bremen | Mo-Fr 9-18 h Der Weg nach Gröpelingen ist lang: Waldemar Otto Bis 29. April im Haus der Bürgerschaft Der Westen zeigt’s Euch! Kinder und Jugendliche aus Gröpelingen zu Gerhard Marcks. Bis 22. April in der Kulturkirche St. Stephani Marcks auf Mission Christliche Themen im Œuvre des Bildhauers. 2. Juni bis 19. August

...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kunsthalle Bremen ...................................... swb-Kundencenter Am Wall 207 | Tel. 04 21 – 329 08-0 Museen Böttcherstraße Sögestraße/Am Wall

Di 10-21 h, Mi-So 10-17 h

Paula Modersohn-Becker Museum

(im Fachberatungsbereich Telekommuni-

Videokunst Förderpreis Ab 20. Feb.

Tel. 04 21 – 33 88 222

kation im Erdgeschoss)

Kinder Kerle Charaktere Ab 6. April

www.museen-boettcherstrasse.de

Tel. 04 21 - 83 11 41 (LeseArt)

Kunstpreis der Böttcherstraße

Per Kirkeby Werke aus dem Louisiana

Ab 23. April

Museum of Modern Art. Bis 5. Juni

ja AZ Gala Foyer 190x60_01RZvek.pdf

Tel. 04 21 - 34 31 70 (bremer hörkino)

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foyer 62

kulturkalender

...................................... Übersee-Museum Bremen Bahnhofsplatz 13 | Tel. 04 21 – 16 03 80 www.uebersee-museum.de Faszination Wale Bis 24. April

...................................... Weserburg Museum für moderne Kunst Teerhof 20 | 04 21 – 59 83 9-0 www.weserburg.de ter Hell Werke aus der Sammlung Böckmann. Bis 10. April Jazz Art Posters. 50 Jahre Montreux Jazz Festival. Ab 15. April Junge Sammlungen 03 Sammlung Ivo Wessel. Bis 22. Mai Leuchte! Designikone im Licht der Kunst. Bis 10. Juli Mir ist das Leben lieber Sammlung Reydan Weiss. Ab 21. Mai Weitere Ausstellungen: www.weserburg.de

...................................... Focke-Museum Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Tel. 04 21 – 6 99 60 0-0 www.focke-museum.de Bremer Frauen Geschichten 1. Mai bis 21. August Gläser des Jugendstils im Haus Riensberg

...................................... Focke-Museum Lesung: Autorin Sylvia Ehlermann liest aus ihrem vierten Buch „Augenblicke sind überall“ (Edition Fischer-Verlag), Gedichte und Erzählungen: Gedichte über

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

die ewig gültigen Themen und Gedanken über „die Zeit, in der wir leben…“ Mai 29. (11.30 h)

...................................... Untere Rathaushalle

...................................... Café K

werk und Design 23. und 24. April (jew.

Rotes Kreuz Krankenhaus Tel. 04 21 – 55 99-0 | tägl. 7-18.30 h, SaSo+Feiertage 7.15-9.30 h + 14.30-18.30 h Ans Licht! – Teil 2 Kunst aus dem Magazin der Sammlung Städtische Galerie Bremen. Bis 24. April

...................................... Galerie 64 Galerie am Benqueplatz • Thomas Wedemeyer Benquestraße 64 | Tel. 01 59 - 03 08 27 11 www.galerie64-bremen.de Di, Mi, Fr 17-19 h, Do 18-22 h ArtClub, Sa+So 11-14 h Karin Friedrichs „Apassionata“ Karin Friedrichs arbeitet in den verschiedensten Techniken, die immer ihre eigene Handschrift aufweisen. Ihre Liebe zu Musik und Tanz zeigt sich teilweise sehr spontan und farbexpressiv, aber auch wieder reduziert in Form und Farbe zu Zeichen. 7. April (Vernissage um 19 h) bis 30. Mai

...................................... Arbeitnehmerkammer Bremen

finden! Bremer Markt für feines Hand11-18 h). In und vor der Unteren Rathaushalle, Bremen

...................................... Weserpark Bremen Hans-Bredow-Straße www.weserpark.de Ostermarkt Fröhliche Dekorationen und viele Überraschungen. Bis 26. März Modewochen mit „Speedshopping“. 29. März bis 9. April

...................................... Hafenmuseum Speicher XI Am Speicher XI 1 | 28217 Bremen www.hafenmuseum-speicherelf.de Die Magie des Kaffees Malerei und Objekt von Michael Turzer. 24. April bis 12. Juni

...................................... Kap-Hoorn ART „Die Achte“ Kap-Horn-Straße 9 | 3. Ebene, BremenÜberseestadt | www.kaphoorn-art.de Kunst in der Halle 2016 „planet eARTh – agenda 2030“ mit mehr als 50 internationale Künstlern. Mai 21. (14-19 h), 22. (1118 h). Eröffnungsrede: Dr. Rainer Beßling (Kunstkritiker & Kulturjournalist).

Galerie im Foyer | Bürgerstraße 1 Mo-Do. 8-18.30 h, Fr 8-13 h www.arbeitnehmerkammer.de Gitta Seiler „eingesperrt“ – Fotografien aus der Jugendabteilung eines Frauengefängnisses

sMai 21. (15 h)

...................................... Messe Halle 7

Zwischen uns hat die Kunst vermit-

11. WeinMesse Rheinland-Pfalz 15. bis 17. April Fr 15-21 h, Sa 13-20 h, So 11-18 h www.weinmesse-rlp.de

...................................... Overbeck-Museum Tel. 04 21 – 66 36 65 Tägl. 11-18 h (außer Mo) telt Fritz und Hermine Overbeck – Eine Künstlerehe in Briefen und Bildern. 17. April bis 12. Juni


kulturkalender

foyer 63

Udo Peters (1884-1964), Blick auf die Worpsweder Kirche (Galerie Cohrs-Zirus)

...................................... ...................................... ...................................... Kulturbüro Bremen Nord HAVEN HÖÖVT Vegesack Galerie Cohrs-Zirus Tel. 0421 – 65 48 48 www.kulturbuero-bremen-nord.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h)

Kito Kabbelsnak März 16. (19.30 h) Dietrich Faber März 19. Hans Jörg Frey April 8. Abi Wallenstein & BluesCulture April 9. Deutsche Kammerphilharmonie April 10. (11 h) Thilo Seibel April 16. JazzAhead Clubnight April 23. (19 h) Les Brünettes April 29. Rick Vito Mai 12. Marcus Barth Mai 13.

Gustav-HeinemannBürgerhaus Herr Holm März 20. (15.30 h) Ostertanz mit den Egerländern März 26. Karl Dall April 1. LaLeLu A-cappella – Comedy. April 2. Max Uthoff April 30. Die „Rascals Rock’n’Roll Show“ Mai 27.

...................................... Haus Kränholm Auf dem Hohen Ufer 35/35a 28759 Bremen Tel. 04 21 - 69 21 28 10 www.kraenholm.de Ausstellung: Bernd Schwarting „Farbe als eine die Form hervorbringende Kraft.“ Bis Ende Mai. Begleitprogramm (Eintritt frei): „Denn er malt nicht in die Leere“ – Ausstellungsgespräch mit Kuratorin Inga Harenborg. April 17. (16.30 h), Galerie Kunstcafé. – „Ein Hauch von Abenteuer“ – Videodokumentation über Bernd Schwarting, April 24. (16.30 h), Scheune Kränholmer Tasten-Trilogie: Klaviersoirèe April 8. (19 h/Scheune); Einhändiges Klavierspiel April 9. (16 h/Kunstcafé); Klaviermatinée mit Markus Becker. April 10. (11 h/Scheune)

Kunstschaufenster Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de Wind, Wasser und Mee(h)r Arbeiten von Bärbel Kock mit regelmäßig
wechselnden Künstlern. 9.30 – 20 h

Alte und neue Worpsweder Kunst Bergstraße 33 | 27726 Worpswede Tel. 0 47 92 - 1748 und 2320 Sa+So 11-13 + 14-18 h Galerie-Cohrs-Zirus-Worpswede.de

LILIENTHAL

...................................... Galerie Altes Rathaus

...................................... Kunstschau

Bergstraße 1 | Di-Fr. 14-18 h, Sa+So 11-17 h Ausstellung „Metamorphose“ 9. April bis Trupe 6 | www.kunststiftung-lilienthal.de 22. Mai Di-Sa 14-18 h, So 10-18 h oder nach Verein- Freiluftausstellung 21.+22. Mai (11-18 h) barung tage-des-kunsthandwerks-worpswede.de „Hanseatische Malerinnen um 1900“ Bis 30. Okt.

HAGEN

...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen Otto-Modersohn-Museum

FISCHERHUDE

Tel. 0 47 46 – 60 43 In der Bredenau 95 | Tel. 0 42 93 – 328 tägl. 10-18 h | www.modersohn-museum.de www.burg-zu-hagen.de Veranstaltungen Gesellschaftspolitischer Vortrag März 16. (19 h) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Theaterabend Der Kontrabass April 10. (19 h) Neuer Worpsweder Gesprächskonzert April 29. (20 h) Kunstverein NWWK Himmelfahrtstag auf dem Burghof Mai 5. Galerie im Village (14.30-18.30 h) Bergstraße 22 | tägl. 10-18 h Burg on Tour zum Bunker Valentin Juni 5. „Avanti colori“ Gesine Peterson/Susanne (11-14 h) Kathlen Mader. Malerei/Zeichnung/InstalAusstellungen lation. 17. April bis 19. Juni. Vernissage: Käthe Kruse Bis 22. Mai 17. April (15 h)

WORPSWEDE

...................................... VOLLERSODE Die Worpsweder Museen Tel. 0 47 92 – 39 68 ...................................... www.worpswede-museen.de kd.kunst Galerie bis 5. Juni: „Thomas Hartmann. Malerei Dorfstraße 30 | www.kdkunst.de und Grafik aus der Sammlung Seinsoth“ „Leuchtende Zeiten“ Tom Gefken und Barkenhoff Rupprecht Matthies. 17. April bis 15. Mai bis 5. Juni: „Worpsweder Landschaften – Worpsweder Köpfe“ Worpsweder Kunsthalle, Große Kunstschau Fortlaufend: „Martha und Heinrich Vogeler. Die Geschichte einer Sammlung“ Haus im Schluh


„Egal, wo – Hauptsache WESER-KURIER!“

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kulturkalender

ACHIM

DELMENHORST

...................................... ...................................... Kunstverein Achim e.V. Städtische Galerie Delmenhorst www.kunstverein-achim.de/ausstellungen im Haus Hünenburg, Schwedenschanze 39, 28832 Achim | So 14-17 h Ausstellung: Andrea Köhn „Die Freiheit, nichts zu schildern“ – Bis 29. Mai

SYKE

Fischstr. 30 | Tel. 0 42 21 – 141 32 Di-So 11-17 h, Do 11-20 h www.staedtische-galerie-delmenhorst.de Gabriela Oberkofler „Wind zog auf“. 9. April bis 5. Juni

...................................... Theater „Kleines Haus“

Max-Planck-Str. 4 | Tel. 0 42 21 – 165 65 www.konzert-theaterdirektion.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wanja, Sonja, Mascha und Spike März 22. Syker Vorwerk – Zentrum für (20 h) Der Hundertjährige, der aus dem Fenster zeitgenössische Kunst stieg und verschwand April 2. (20 h) www.syker-vorwerk.de Da Sol Klavierkonzert. April 17. (20 h) Mi 15-19 h, Sa 14-18 h, So/Feiertage 11Rubbeldiekatz April 20. (20 h) 18 h Schick mir keine Blumen April 24. (20 h) Louis Niebuhr „Einschnitt • Querschnitt“ Johann König Lesetour. Mai 10. (20 h) – Skulptur – Foto – Fotograttage. 17. April bis 5. Juni

GANDERKESEE

SUDWALDE

...................................... GALERIE ab-heute.net Tepestraße 20A | Tel 0 42 47 – 15 21 www.ab-heute.net Bärbel Bahlke-Meisel Strom – stream – Течением. Bis 23. Mai

SCHWARME

...................................... Kulturzentrum Robberts Huus

...................................... KulturHaus Müller Ring 24 | Tel. 0 42 22 – 44 444 (regioVHS Ganderkesee-Hude) www.kulturhaus-mueller.de horizontal · vertikal · bergundtal II. Barbara Habermann, Malerei – Lioba Müller, Fotografie Ein künstlerischer Dialog, der auf Ähnlichkeiten in Farbgebung, Bildaufbau, Strukturen, Linien- und Lichtführung und Bildstimmung basiert. Bis 3. April LOSLASSEN Hommage an Gerhard Juchem. Gezeigt wird das umfangreiche Werk des 1927 in Unkel am Rhein geborenen Künstlers. 22. April bis 12. Juni

Hoyaer Straße 2 www.robberts-huus.de Tel. 0 42 58 – 98 35 74

OLDENBURG

foyer 65

Satyagraha März 17., 25. (18 h); April 1., 8., 20. D-Man in the Waters/Generation Y März 18.; April 2., 29.; Mai 15. (18 h) Evita März 19., 26.; April 10. (18 h), 12., 14., 23., 25. (z.l.M.) Xerxes März 20.+28. (jew. 18 h), 24., 31.; April 24. (15 h/z.l.M.) Die lustige Witwe März 27. (18 h); Mai 4., 14. Ein Sommernachtstraum April 9. (P), 13., 30. Dumbarton/Oaks/Artikulation/Marimba/„Tripped Itch“ April 16., 27. Liederabend Hommage an Udo Jürgens mit Nina Bernsteiner. April 17. (18 h) Le Nozze di Figaro April 21. Gastspiel Rufus Beck Mai 7.

Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Odyssee (UA) März 16., 23., 25., 30.; April 6., 10.+17. (jew. 18.30 h) Dracula März 18.; April 2., 9. La Voix Humaine/Trouble in Tahiti März 19. (P), 26.; April 3. (18.30 h), 14., 22., 27.; Mai 12. Die Marquise von O. März 20. (15 h); April 5., 8., 12., 23. (z.l.M.) Der kleine Prinz/Favourite Words (WA) März 27. (18.30 h); Mai 5. (16 h), 14. (18.30 h) Supergute Tage… März 28. (18.30 h) Fünf Löcher im Himmel (UA) April 16. (P), 24. (18.30 h), 26.; Mai 4., 6., 13. Liliom April 30. (P); Mai 3., 8. (18.30 h)

Exerzierhalle (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Amerika März 17.+19.+24.+26. (jew. 19 h), 28. (18 h/z.l.M.) Gastspiel Tür an Tür April 1. Gastspiel 13. Komische Nacht April 7. Antigone April 9., 11. (10 h), 13.+19.+20. (jew. 10.30 h), 18. (9.30 h) Das Tagebuch der Anne Frank April 10.

...................................... Oldenburgisches Staatstheater

(16 h), 17. (18.30 h), 27. (10.30 h), 30. Zwischen Schaukelpferd und Schaukel-

Tel. 04 41 – 22 25 111 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)

stuhl April 23. (18 h/P), 24. (16 h) Von Kadmus nach Europa April 23. (20

aus „Mohrenkopf“. Musik: Plums’n’Dogs,

Großes Haus

h/P), 24. (18 h)

Acoustic Jazz and Folk Quintet. April 30.

Terror März 15.; April 3. (18 h), 19., 22., 28.; Mai 5. Le Nozze di Figaro März 16.

Stationen eines Lebens Joachim Ringelnatz mit Juraj Sivulka, Musik: Gitarrenduo BalDür. April 9. (19 h) Krimi und Musik Bärbel Rädisch liest

(19 h)

Die besseren Wälder Mai 8. (16 h/P)


foyer 66

kulturforum

: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Notizen aus Galerien und Museen Begleitend zur Ausstellung „Per Kirkeby. Werke aus dem Louisiana Museum of Modern Art“ – bis 5. Juni im Paula Modersohn-Becker Museum in der Bremer Böttcherstraße – ist das Projekt „switch“ ins Leben gerufen worden. Dabei handelt es sich um eine aus Glühbirnen bestehende Installation der Künstlergruppe „Urbanscreen“ im Inneren des von Per Kirkeby entworfenen Verkehrsturms auf der Domsheide. Täglich von 17 bis 2 Uhr heißt es dort „Licht an!“ (Foto)

Das Deutsche Schiffahrtsmuseum Bremerhaven, das Horst-Janssen-Museum in Oldenburg und das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg gehören zu den insgesamt 17 Museen in Niedersachsen und Bremen, die mit dem bis 2022 gültigen Museumsgütesiegel ausgezeichnet wurden. Seit Beginn der Initiative des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, des Museumsverbandes für Niedersachsen und Bremen e.V. und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung im Jahr 2006 konnten bisher 101 Gütesiegel verliehen werden.

......................................

Eröffnung der Ausstellung wird sie in der Galerie ihren 80. Geburtstag feiern.

...................................... Vom 23. April bis 18. September stellt die Kunsthalle Bremen die Arbeiten der zehn Künstlerinnen und Künstler aus, die für den „Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen“ nominiert worden sind. Er gehört mit 30.000 Euro Preisgeld zu den am höchsten dotierten Auszeichnungen, die im Bereich der zeitgenössischen Kunst in Deutschland vergeben werden.

...................................... „planet eARTh – agenda 2030“ lautet der Titel diesjährigen Kap-Hoorn ART am 21. (14-19 h) und 22. (11-18 h) Mai in der KapHorn-Straße 9 in der Bremer Überseestadt. Über 50 Kunstschaffende präsentieren ihre Arbeiten.

Vom 18. März bis 29. April ist „Foto, Foto!“, die Ausstellung des Bremer Fotopreises, im FinanzCentrum der Sparkasse Bremen Am Brill zu sehen. Parallel dazu präsentiert die Photographische Gesellschaft anlässlich ihres 125. Jubiläums eine Auswahl histori- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . scher Apparate und Photographien des 19. Die Jury des Bremer Videokunst-FörderJahrhunderts. preises hat in diesem Jahr dem Mexikaner „Move The Line“ lautet der Titel einer Aus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E.S. Mayorga den mit 5.000 Euro dotierten stellung im Oldenburger Horst-JanssenHauptpreis für sein Projekt „The Role Of Museum, bei der Zeichnungen auf Papier Fear“ zugesprochen. Den 2. Preis über durch Animationen erweitert werden: von „Der Weg nach Gröpelingen ist lang: Waldemar Otto“ meint das Bremer Gerhard 1.500 Euro erhielt Sharlene Khan aus Südvirtuellen Räumen über digitale Bleistiftafrika für „When the moon waxes red“. Die gebiete und programmierte Zufallsmodule Marcks-Haus und rückt bis zum 29. April prämierten Arbeiten sind noch bis zum 1. bis zu Augmented Reality. Gezeigt werden im Atelierhaus Roter Hahn (Gröpelinger Mai in der Kunsthalle Bremen zu sehen. Arbeiten von Robbie Cornelissen, Matthias Heerstraße 226) das Motiv des Weges in Reinhold, Bettina Munk, Carolin Jörg und den Fokus. Den Ausgangspunkt bildet ...................................... dabei die 1983 in der Lindenhofstraße Michael Fragstein (bis 22. Mai). aufgestellte Skulptur „Zur Schicht“, ein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauptwerk des Bildhauers Waldemar Otto. Die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) hat den Erhalt und die Erschließung der Es erinnert an das Arbeitsleben und die historischen Insektensammlung des LanBis Ende Mai zeigt die Stiftung Haus Kränpolitischen Kämpfe der ehemaligen Werftdesmuseums Natur und Mensch Oldenholm (Auf dem Hohen Ufer 35, Bremenarbeiter der AG-Weser. burg mit einer Spende in Höhe von 11.000 Lesum) Arbeiten des in Berlin lebenden Bernd Schwarting. Kuratorin Inga Haren- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Euro unterstützt. Mit den Fördermitteln werden moderne Sammlungsschränke borg hat für das Kunstcafé und die Scheuund -kästen für die besonders wertvollen ne Ölbilder und übermalte Radierungen „Apassionata“ lautet der Titel einer Ausaus unterschiedlichen Schaffensphasen stellung mit Werken von Karin Friedrichs Insektenpräparate aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert angeschafft. ausgewählt. Titel: „Farbe als eine die (Foto), die vom 7. April bis 30. Mai in der Form hervorbringende Kraft“ (Foto). Im Galerie 64 am Bremer Benqueplatz läuft Begleitprogramm wird u.a. eine Videodo- (Vernissage 7. April/19 h). Die in Bremen kumentation von Andreas Knaesche über geborene Künstlerin, die sich lange in den Künstler mit dem Titel „Ein Hauch Afrika und Asien aufgehalten hat, zeigt von Abenteuer“ gezeigt (24. April, 16.30 h). Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Objekte Weitere Termine im Kulturkalender. und Installationen. Drei Tage vor der


kulturkalender

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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DANGAST oh ton e.V. Stadtmuseum ...................................... Tel. 04 41 – 2 35 28 86 | Di-So 10-18 h www.ohton.de Franz Radziwill Haus oh ton-ensemble spielt „fragil“ Konzert im Rahmen der „klangpol-Konzertreihe NOIeS!“ März 23. (20 h). Vorverkauf: Oldenburgisches Staatstheater. Eintritt: 16,- / 8,- € ermäßigt

...................................... Oldenburger Kunstverein www.oldenburger-kunstverein.de Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h Armin Böhm, Lutz Braun, Thomas Grötz „Der Zeit angemessen begegnen“. Bis 8. Mai

...................................... Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

www.stadtmuseum-oldenburg.de Mythos Aeneis. Kupferstiche der Sammlung Ulrich Wilke Bis 17. April Förderpreis Malerei der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg 25. April bis 22. Mai Martina Altschäfer: Panorama mit Tiger In Kooperation mit dem Kulturspeicher. 29. April bis 29. Mai

...................................... Edith-Russ-Haus für Medienkunst Tel. 04 41 – 2 35 32 08 | Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h www.edith-russ-haus.de Roee Rosen: Live and Die as Eva Braun and Other Intimate Stories Bis 10. April Women at Work 13. Mai bis 31. Juli

Schloss | Tel. 04 41 – 2 20 73 00 www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de Di-So 10-18 h Demo, Derrick, Discofieber Die siebziger Jahre in der Bundesrepublik. Oldenburger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schloss. Bis 20. März Galerie Moderne ST!CHPROBEN Oldenburger Schloss. 20. Am Delf 37 | Tel. 0 44 03 - 54 29 März bis 29. Mai www.galeriemoderne.de Frühjahrserwachen Bilder und Plastiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . von Ulrike Hogrebe, Rudi Weiss, Christoph Böllinger, Eberhard Szejstecki, Werner Landesmuseum Heinze, Puck Steinbrecher, Roland Martin, Natur und Mensch Daniel Eggli, Heinrich Brockmeier. Tel. 04 41 – 92 44-300 | Di-Fr 9-17 h, Sa + Bis 5. Juni So 10-18 h www.naturundmensch.de Bestiarium Construendum Mit Fantasie zu Fabeltier & Co. Bis 10. April. ...................................... Die Tiefe hören Ein Jahrhundert Echolot. Palais Rastede Bis 10. April Tel. 0 44 02 – 8 15 52 | Mi-Fr + So 11-17 Uhr Wildlife Art Künstler sehen Natur. 30. www.palais-rastede.de April bis 18. Sept. Volker Bartsch „Gemeinsam einsam“ –

BAD ZWISCHENAHN

RASTEDE

...................................... Horst-Janssen-Museum Tel. 04 41 – 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h www.horst-janssen-museum.de Move The Line. Zeichnung und Animation Bis 22. Mai

Bis 10. April Emil Schumacher (1912-1999) „Ich will in die Tiefe, durch das Material hindurch“ – 24. April bis 3. Juli

www.radziwill.de „Schneeweiß und Nachtschwarz“ Ausstellung bis 8. Jan. 2017

WILHELMSHAVEN

...................................... Landesbühne Nord Tel. 04421 – 940115 Stadttheater (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Invasion! März 15. Ein Sommernachtstraum März 16.; April 5., 23.; Mai 9. Der Vorname März 17., 21. Märtyrer März 19.; April 6.; Mai 13., 18. Frühstück bei Tiffany April 16. (P), 22.; Mai 3., 11.

TheOs (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) The Fantasticks März 16., 26., 30.; April 2., 6., 7., 9., 23. Die Globusspione: Mission Millenium (UA) April 24. (P/15 h); Mai 8. (15 h) Atmen Mai 7. (P)

...................................... Kunsthalle Wilhelmshaven Tel. 0 44 21 – 4 14 48 | Di. 14-20 h, Mi-So 11-17 h www.kunsthalle-wilhelmshaven.de Jan Albers: haLLuZinOgen 9. April bis 12. Juni

...................................... Küstenmuseum Wilhelmshaven Weserstr. 58 | Tel. 0 44 21 – 40 09 40 www.kuestenmuseum.de | Di-So 11-17 h Schwarz auf Weiß – Langzeit Wahrheit Eine Retrospektive von Christa MarxfeldPaluszak mit Malerei, Collagen, Fotografien und Texten der Jahre 1985 bis 2015 (Foto oben). Ab 10. April


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: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Ein „Konzert am Dom“ geben die Sängerin Larissa Schröder und Dinara Devisheva (Klavier) am 15. April (19 h) im früheren Gebäude der Bremer Bank am Domshof.

...................................... Nachrichten aus Bremen und der Region

Die CD „Solitude“ der französischen Cellistin Séverine Ballon hat den Sprung in die Bestenliste des Preises der deutEs hat nicht ganz gereicht: Tenor Will schen Schallplattenkritik in der Kategorie Hartmann, im Theater Bremen in der „Zeitgenössische Musik“ geschafft. Die Titelpartie von Benjamin Brittens „Peter Koproduktion von Radio Bremen mit der Grimes“ gefeiert, war für seine Partie in französischen Plattenfirma Aeon ist 2015 einer DVD-Aufnahme der Janácek-Oper erschienen und wird beim Label „outhere“ „Jenufa“ für den Musikpreis „Grammy“ vertrieben. An dem Projekt maßgeblich benominiert. Das Rennen in der Kategorie teiligt waren Tonmeisterin Renate Wolter„Best Opera Recording“ machte jedoch eine Aufnahme von Ravels „L’Enfant Et Les Seevers und die Musikredakteurin Marita Emigholz (beide Radio Bremen). Sortilèges; Shéhérazade“.

...................................... ...................................... Deutschlandradio Kultur hat Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen als „Orchester des Jahres“ ausgezeichnet. Der Sender wird das Ensemble in den kommenden Monaten in seiner Berichterstattung begleiten, Konzerte übertragen und die künstlerische Arbeit vorstellen. Den Auftakt markierte die Live-Übertragung eines Konzerts mit Lars Vogt und Tanja Tetzlaff in der Bremer Glocke im Februar.

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50 Kunsthandwerker und Designer aus ganz Deutschland zeigen am 23./24. April (jew. 11-18 h) in Bremen die Ergebnisse ihrer eigenen Arbeit. In und vor der Unteren Rathaushalle sind u.a. Teppich- und Textildesign, Taschen, Wind- und Holzobjekte oder Schmuck, Keramik und Puppen zu sehen.

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Der kalifornische Pianist Yul Anderson (Foto) gastiert am 23. April (20 h) mit Die Veranstaltungsreihe „Erfahren, woher seinem neuen Konzertprogramm in der wir kommen“ des Nordwestradios wird mit Glocke – eine bewegende und authentische dem Thema „Große Romane der Weltlitera- Mischung aus Blues/Jazz-Improvisationen tur“ in der Stadtbibliothek Bremen fortge- und Klassik. setzt. Am 12. April (19 h) geht es um Jane Austens „Stolz und Vorurteil“, vorgetragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . von Helene Grass. Es folgt „Der Spieler“ von Fjodor Dostojewski (17. Mai/19 h), interpre- Mit einem halbszenisch aufgeführten Quertiert von Henning Nöhren. Die Kommentie- schnitt durch die Verdi-Oper „Il Trovatore“ rung übernimmt jeweils Hanjo Kesting. schließt die Konzertreihe „musica viva“ die Saison in der Bremer Glocke ab. Als Solist wird u.a. der Bariton Adam Kim erwartet; es dirigiert Nicolas Hrudnik. Termine: 23. April (19.30 h), 24. April (15.30 + 19.30 h).

Zum fünften Mal richtet das Bremer „steptext dance project“ das Festival „Baila España“ gemeinsam mit dem Instituto Cervantes und dem Teatros del Canal aus. Vom 28. April bis 1. Mai präsentieren sich in der Schwankhalle Akteure und Gruppen des zeitgenössischen Tanzes in Spanien.

...................................... Der Radio Bremen-Redakteur Hans Helge Ott ist mit dem undotierten Heinrich Schmidt-Barrien-Preis ausgezeichnet worden, der an den 1996 verstorbenen Schriftsteller erinnert und vom Freundeskreis „Dat Huus op’n Bulten e.V.“ vergeben wird. Ott erhält den Preis für besondere Leistungen zum Erhalt der niederdeutschen Sprache. Zu den bisherigen Preisträgern gehören u.a. die Gruppen Godewind und De fofftig Penns sowie Ina Müller.

...................................... Das Bremer Moks ist als einziges Theater mit gleich zwei Produktionen zum diesjährigen „Hart am Wind“-Festival eingeladen worden. Ausgewählt wurden die Stücke „Ich rufe meine Brüder“ und „Nachtgeknister“ (Foto). Das Treffen der norddeutschen Kinder- und JugendtheaterEnsembles findet vom 25. bis 29. Mai in Hamburg statt.


Kulturkalender

EMDEN

...................................... Ostfriesisches Landesmuseum Emden Rathaus am Delft, Brückstraße 1 Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 10-18 h www.landesmuseum-emden.de Sonderausstellung Aus Trümmern sich erhoben. Zerstörung und Neuaufbau der Stadt Emden Bis 24. April Sonderausstellung Helmut Schmidt in Dur und Moll. Sein politisches Leben im Spiegel der Karikatur – eine Hommage 24. April bis 29. Mai Sammlungsausstellung mit den Abteilungen Neue Galerie und Münzkabinett durchgehend Pelzerhäuser11+12, Pelzerstraße 11+12 Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 11-18 h Sonderausstellung Spitzenwerke – Ein besonderes Textil Bis 1. Mai

Kleines Haus Szenen einer Ehe März 19.; April 2., 9., 22.; Mai 5. NDB Waterkant: Arthur in anner Umständen März 20. (15 h), 26., 27.; April 1., 10. Frühstück bei Tiffany März 30. (P); April 3. (15 h), 7., 23., 24. (15 h); Mai 13., 15. Wir sind keine Barbaren April 8., 29.; Mai 8. NDB Waterkant: As’n Wulk in Wind April 16. (P), 17., 21.; Mai 6., 7., 14. Männerbeschaffungsmaßnahmen April 28.

JUB! Junges Theater Bremerhaven

Neue Spielstätte: Columbusstr. 2/Elbinger Platz Dark Side (Theaterlabor 3; ab 12 J.) März 16., 17. Die Geschichte vom Löwen... (ab 4 J.) März 20. (16 h) Flaschenpost ins Weltall (ab 7 J.) April 9. (P/16h), 12.+13.+14.+15. (jew. 10.30h); Mai 8. (16 h), 9.+13. (jew. 10.30 h) Konzert Die Intendanten – „RITALIN“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . April 16. (20 h) Kunsthalle Emden Tigermilch (ab 13 J.) April 20.+21. (jew. Tel. 0 49 21 – 97 50 0 | www.kunsthalle10.30 h), 22. emden.de Krieg. Stell dir vor er wäre hier (ab 13 J.) Di-Fr 10-17 h (jeder 1. Di 10-21 h). Sa, So, April 27.+28. (jew. 10.30); Mai 2., 3.+4. (jew. Feiertage 11-17 h 10.30 h) Vitaminbombe Früchtebilder von Picasso KulturBar (Offene Bühne) April 29. bis Warhol. Bis 29. Mai KAPOVAZ (Bgm.-Smidt-Str. 147)

BREMERHAVEN

...................................... Stadttheater Bremerhaven Tel. 04 71 – 49 00 1 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)

Großes Haus Gastspiel Die Bremerhavener Müllfischer März 15., 20. (11 h) Mozart Requiem März 19. (P), 23., 27.; April 8., 14. Der jüngste Tag März 20.; April 22. Madame Pompadour März 21. (15 h); April 6., 9. (15 h), 17. (15 h); Mai 8. (15 h) Wozzeck März 24.; April 2., 10., 16., 27. Anything Goes März 26.; April 29. Die Comedian Harmonists April 1., 15., 24. Eugen Onegin April 23. (P), 30.; Mai 5., 13. Radikal Mai 7. (P), 14.

Rum und Wodka März 18.; April 2., 23.; Mai 6.

Große Kirche (Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche) 6. Sinfoniekonzert „30 Jahre Beckerath-Orgel in Bremerhaven“ April 11. (20 h), 12., 13.

Historisches Museum 3. Kammerkonzert „AFRIKA“ April 25. (20 h)

Theater-Restaurant „Falstaff“ Montagsrunde exklusiv für Mitglieder des Theater-Fördervereins. April 4. (20 h)

...................................... Kunsthalle Bremerhaven Tel. 04 71 – 4 68 38 | Di-Fr 11-18 h, Sa+So 11-17 h www.kunstverein-bremerhaven.de Franziska Kneidl „Bounty“ – Bis 10. April Nathalie Grenzhaeuser „The Arctic Series. Part II“ – 17. April bis 29. Mai

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...................................... Deutsches Schiffahrtsmuseum Leibniz-Institut für deutsche Schiffahrtsgeschichte www.dsm.museum | tägl. 10-18 h Sonderausstellung: 1975/2015 – Schiffe erzählen Museumsgeschichten

...................................... Deutsches Auswandererhaus www.dah-bremerhaven.de | tägl. 10-18 h Aktuelle Sonderausstellung „Plötzlich da! ... Deutsche Bittsteller 1709, türkische Nachbarn 1961“ Bis 31. Mai Das Erlebnismuseum zu 300 Jahre Ausund Einwanderungsgeschichte

...................................... KulturKirche in der Pauluskirche www.kulturkirche-bremerhaven.de Oyf a zunikn veg – auf einem sonnigen Weg Konzerterlebnis mit Klezmer, Jazz und Weltmusik von der Band „Mischpoke“. April 15. (19.30 h)

...................................... Christuskirche Bremerhaven Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 - 20 02 90 Hugo Distler: „Choralpassion“ im Rahmen eines Passionsgottesdienstes. Bremerhavener Kammerchor; Leitung: Eva Schad. März 25. (17 h) Orgelmusik zur Passion mit Organisten aus Bremerhaven. Orgel: Eva Schad, Volker Nagel-Geißler, Roger Matscheizik, Friederike Julius, Britta Böcker u.a. März 26. (ab 21 h) Musikalischer Festgottesdienst zu Ostern März 27. (10 h) Musikalischer Familiengottesdienst zu Ostern Kinder- und Jugendchöre der Christuskirche; Leitung: Eva Schad. März 28. (11 h) Orchesterkonzert Bremerhavener Kammerorchester + Solisten; Leitung: Eva Schad. April 17. (19.30 h). Eintritt: € 8,- (7,-) Tage alter Musik, 3. Konzert: Los Temperamentos Alte Musik mit frischem Wind. De la Conquista y otros Demonios Lateinamerika im Spiegel der Barockmusik. Musik für Gesang, Blockflöte, Barockgitarre/ Erzlaute, Barockcello und Cembalo. Mai 1. (20 h). Eintritt: € 7,- (6,-)


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foyer-Tipp für Opern-Freunde Wenn auf einer Besetzungsliste des Bremer Theaters der Name Marysol Schalit auftaucht, können sich Opern-Freunde auf sängerische Brillanz und schauspielerisches Können freuen. Die Sopranistin, seit der Spielzeit 2011/12 im Ensemble, begeisterte als Adina im „Liebestrank“, singt aktuell die Gilda in „Rigoletto“ und wird ab Mai als Ifigenia in „Oreste“ auf der Bühne stehen. Am 11. April (20 h, Foyer Kleines Haus) sie zu Gast beim Theatertreffen der Bremer Theaterfreunde. Eintritt frei.

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Langer Atem Ein jegliches, so steht es in der Bibel unter Prediger 3, 1-13, „hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ Werders Abstieg zum Beispiel. Oder ein gut gezapftes Pils. Oder die Emanzipation der Frau, die ja gottlob schon in vielen Bereichen weit fortgeschritten ist. Sogar beim Bremer Schaffermahl, wo es plötzlich ganz normal ist, wenn sich ein kleines Schwarzes unter die vielen Fräcke mischt. Auch andernorts brechen Damen Dämme. Etwa in New York, wo die Metropolitan Opera erstmals seit mehr als 100 Jahren wieder ein Werk aufführen wird, das eine Frau komponiert hat. Auf die 1903 gespielte Oper „Der Wald“ von Ethel Smyth folgt nun das vor 16 Jahren uraufgeführte Stück „L’Amour de Loin“ der Finnin Kaija Saariaho, die sich angesichts dieser Nachricht betont gelassen gab: „Es zeigt, wie langsam diese Dinge sich verändern. Aber sie verändern sich.“ Stimmt genau. In Washington klopft vielleicht erstmals eine Frau an die Tür des Weißen Hauses, im deutschen Fußball dürfte bald eine Schiedsrichterin Bundesligaspiele pfeifen. Und in Bremen wird gemunkelt, dass demnächst eine Generalmusikdirektorin am Pult der Philharmoniker stehen könnte. Daraus folgt: Nichts ist beständiger als der Wandel. Oder um mit Rock-Röhre Ina Deter zu sprechen: „Frauen kommen langsam, aber gewaltig.“ Es muss ja nicht unbedingt 100 Jahre dauern. Peter Schulz

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Impressum Herausgeberin Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1 Chefredakteur Peter Schulz 2 Kfm. Leitung Sonja Chrobok 16 Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 18, Inge Sasse 19 Autoren dieser Ausgabe Berit Böhme 15, Dr. Stephan Cartier 5, Christian Emigholz 6, Sven Garbade 13, Karin Hiller 11, Wilfried Hippen 9, Dr. Sabine Komm 7, Dr. Ulrich Matyl 10, Michael Pitz-Grewenig 3, Ute Schalz-Laurenze 8, Peter Schulz 2, Markus Wilks 14, Inge Zenker-Baltes 4 Verlag, Vertrieb, Redaktion und Anzeigenverwaltung Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen, Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 E-mail info@rolandverlag.de www.rolandverlag.de Gestaltung und Satz Birgit Kirchgessner 20, designbüro kirchgessner Telefon 025 32 - 200 709 www.buerokirchgessner.de Basislayout Haase & Knels, Bremen Druck ASCO STURM DRUCK Bremen

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Vertriebsstruktur Theater- und Vorverkaufsstellen Bremen, Bremerhaven und Oldenburg, Theater, Museen, Konzerthäuser und -büros, Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb, Fach-Zeitschriften­h andel Bremen, Bremerhaven und Oldenburg Bezugspreis Einzelpreis 4,00 Euro Jahresabonnement 20,00 Euro Auflage 10.000 Exemplare Erscheinungsweise zweimonatlich Nächste Ausgabe 15. Mai 2016 Redaktionsschluss 15. April 2016 ISSN-Nr. 1618-0852 Titelmotiv Maite Hontelé Foto: Emanuel Zerbos Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch aus­z ugsweise, nur mit Ge­neh­m igung des Herausge­bers. Bei Veröffent­l ichung wird nur presserechtlich Verant­wor­t ung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Nament­l ich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Ver­fassers, nicht unbedingt die des Herausgebers wieder.


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