Foyer 115

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4,00 Euro H12719 15.05.2016 bis 15.09.2016

foyer Das Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten

115 „Ein Sommernachtstraum“ im Oldenburgischen Staatstheater



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Inhalt

Gast-Editorial „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus...“ dieses spätromantische Frühlingsgedicht mag mancher für veraltet halten, aber bei näherer Betrachtung bietet es eine Vielzahl wunderbarer Metaphern auf Bremens aktuelles Kulturgeschehen. Die Natur treibt es bunt, wenn die Bäume farbenfrohe Blüten tragen – die Phantasie so einiger blüht ähnlich auf und bietet einen bunten Strauß von Namen, die für die Nachfolge von Bremens scheidenden GMD Markus Poschner in Frage kommen könnten. Doch wenn all die bunten Blütenblätter fallen, kommt eine kleine Frucht zum Vorschein, die früher oder später reif für den Verzehr ist. Erst dann heißt es: „Es ist angerichtet“.

................................................. Theater 04 KERNTHEMA EUROPA Die Saison in Bremen 06 TANGO-GIRAFFEN Tanz am Goetheplatz 07 AUFGEWÜHLT Massenet-Oper „Werther“ 08 AUFTAKT Saisonstart mit Wagners „Parsifal“ 10 MIT COURAGE Die Saison in Oldenburg 12 ENTDECKUNGEN Die Saison in Osnabrück 13 THEATER SZENE Neues von Bühnen der Region 14 KLARE KANTE Die Saison in Bremerhaven 16 IM WOK Eötvös-Oper „Der goldene Drache“ 18 OPERNPREMIEREN im Nordwesten 19 OPERNRÄTSEL

„Da bleibe wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus...“ Das kann man natürlich tun, etwas Trübsal blasen, weil Markus Poschner Bremen verlassen wird. Ratsamer wäre es jedoch, seine Konzerte in den nächsten zwölf Monaten zu besuchen und sich im unmittelbaren Livegeschehen davon zu überzeugen, welche Klangpracht er weitergibt: ein spielfreudiges Orchester, das ganz Norddeutschland begeistert und für Künstler von Weltrang zum Magneten geworden ist. „Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt...“ ja, so wandern auch wir durch eine bewegte Zeit. Millionen Menschen sind vor Krieg und Gewalt auf der Flucht und suchen bei uns eine neue Heimat. Hier ist konkrete Hilfe gefordert: ein Dach über dem Kopf, Nahrung, Kleidung, medizinische Versorgung, Bildungs- und Integrationsmaßnahmen. Und Musik! Sie kennt keine Sprachbarrieren, sie bietet einen direkten Zugang zur kulturellen Teilhabe – ein erster wichtiger Schritt zur Integration, zu einem Dialog auf Augenhöhe. „So steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt...“ In die weite Welt der Musik, des Theaters, der bildenden Kunst vielleicht? Dies sind die Orte, die zum gesellschaftlichen Diskurs einladen, die uns strahlen oder grübeln lassen, die uns erden oder aufwühlen, die uns vorführen, welche Kreativität in uns steckt, eine Kreativität, die Grenzen in Köpfen und auf der Landkarte überwindet und uns zeigt: „Alle Menschen werden Brüder“ – und damit sind wir vom deutschen Liedgut zu Beethovens Neunter angelangt, eine Ode an die Freude, ein Appell an die Menschlichkeit ohne trennende Grenzen. Lange nicht gehört? In der nächsten Spielzeit Poschners letztes Konzert in Bremen als GMD! Was für ein Ausrufungszeichen! Einen schönen Sommer wünscht Ihnen Christian Kötter-Lixfeld Intendant der Bremer Philharmoniker

21 SCHAUSPIELRÄTSEL 22 SCHAUSPIELPREMIEREN in der Region 24 PREMIEREN-RUNDSCHAU

................................................. Musik 26 MIT BONBONS 20. Oldenburger Promenade 28 BREMER PHILHARMONIKER „prophil e.V.“ 30 JAZZTIPPS 31 KIRCHENMUSIK Orgel trifft Alphorn 32 KULTURSOMMER Festivals im Nordwesten 35 OPER & MEHR 27. Musikfest Bremen 38 VIELSEITIG Niedersächsische Musiktage 40 KONZERTTIPPS | CD-TIPP 43 AUSGEZEICHNET Bremer Kantorei geehrt

................................................. Kunst

foyer

im Internet lesen

44 WEITBLICK Weiss-Sammlung in der Weserburg 45 HINGUCKER Künstlerplakate in Oldenburg 46 INTERMEZZO Expressives aus Worpswede 47 DER GRÜNDER Ausstellung über Mackensen

Ganz bequem, wann immer Sie möchten unter

foyer-kulturjournal.de

48 KUNSTWERKE Neues aus Museen und Galerien 49 KUNSTRÄTSEL

................................................. Gesellschaft 50 LITERATUR Buchbesprechungen 52 LITERATUR Hörbuch-Tipp | NordMord 53 SERIE „Was macht denn…?“ 54 PANORAMA WISSENSCHAFT 55 kOLUMNE NACHGEDACHT Maschine vs. Mensch 56 KINOTIPPS 58 WIRTSCHAFT Aktionstag „Wir für Bremen“ 60 FOTOGRAFIE Bildband von Angelica Jerzewski 62 KULTURKALENDER Premierendaten 70 KULTUR FORUM Nachrichten aus der Region 72 KULTUR FORUM Notizen aus Galerien und Museen 74 GLOSSE | FOYER-AUTOREN | IMPRESSUM


foyer 4 Theater Bremen Spielplan 2016/17

Theater Bremen startet mit „Dantons Tod“ und „Parsifal“ in die nächste Spielzeit Text: Peter Schulz

Michael Börgerding, Alize Zandwijk und Simone Sterr, Markus Poschner und Ingo Gerlach Fotos: Jörg Landsberg

Europa und die Unterwerfung E

uropa! Natürlich. Welches Thema könnte die Saison 2016/17 am Bremer Theater auch sonst beherrschen. Der Spielplan „generiere sich aus der Krise Europas, ohne Antworten zu haben“, kündigt Generalintendant Michael Börgerding an und weiß dabei die Aufsichtsratsvorsitzende des Hauses, Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz, fest an seiner Seite. Sie begrüße es, dass sich das Theater „weiterhin mit gesellschaftlich relevanten Fragen beschäftigt“, erklärte sie bei der Vorstellung von Börgerdings mittlerweile fünfter Spielzeit, die insgesamt 33 Premieren bieten wird.

werden sich die ehemaligen „Artists in Residence“ Gintersdorfer/Klaßen mit ihren ivorischen Tänzern dem in ihrer Lesart „postkolonialen Theaterstück“ von Georg Büchner annähern.

Vorgesehen sind weiterhin die Bühnenversionen zweier Bücher des Norwegers Karl Ove Knausgård („Sterben“ und „Lieben“), dessen autobiographischem, aus sechs Bänden bestehenden Romanprojekt mit dem hierzulande als unzumutbar eingestuften Titel „Min Kamp“ („Mein Kampf“) die Leser laut „Zeit“ weltweit „verfallen sind wie sonst nur ‚Harry Potter’“. Neben Klassikern wie Tennessee Williams’ „Endstation Sehnsucht“, Turgenjews „Väter und Söhne“ und Molières Komödie „Tartuffe“ steht mit „Ännie“ – nach den Romanadaptionen „Sickster“ und „3000 Euro“ – ein weiteres Theaterstück von Thomas Melle als interessante Uraufführung auf dem Programm. Ach ja, und dann gibt es noch (Europa in der Krise!) wie derzeit nahezu auf allen Bühnen die „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq.

Es folgt Bertolt Brechts „Guter Mensch von Sezuan“, das ebenfalls dem thematischen Credo der Dramaturgin Simone Sterr („Revolution, Recht und Moral“) entspricht. InDas Musiktheater startet – wie schon in szenieren wird Alize Zandwijk, die gemein- foyer 114 zu lesen – am 11. September mit sam mit Sterr das Schauspiel leiten und Richard Wagners Bühnenweihfestspiel gleich dreimal Regie führen wird: Neben „Parsifal“ (siehe Seite 8). Regie führt hier dem Brecht-Stück Marco Štorman, auch noch „Gas – während in der „Wir werden 2017/18 wieder eine Plädoyer einer ver- Uraufführung machen können...“ nachfolgenden Ablesen lässt sich dieser Ansatz wohl am urteilten Mutter“ Produktion – ehesten im Schauspiel, das am 15. Septem- von Tom Lanoye als deutschsprachige Erst- Rossinis komischer Oper „Il barbiere di Siber mit „Dantons Tod“ beginnt und insaufführung sowie „Golden Heart“ als Urauf- viglia“ – Michael Talke für die Inszeniegesamt 15 Produktionen vorsieht. Dabei führung der Tanzsparte. Dazu später mehr. rung sorgt. Bewährtes-beliebtes folgt auch


Theater Bremen Spielplan 2016/17 5 foyer

Premieren 2016/2017 Oper R. Wagner Parsifal 11. Sept. G. Rossini Il Barbiere di Siviglia 22. Okt. E. Humperdinck Hänsel und Gretel 25. Nov. K.A. Hartmann Simplicius Simplicissimus 28. Jan. H. Berlioz La Damnation de Faust 18. März G. Puccini Il Tabarro/Gianni Schicchi 16. April H. Purcell The Fairy Queen 21. Mai

Schauspiel nach G. Büchner Dantons Tod 15. Sept. B. Brecht Der gute Mensch von Sezuan 8. Okt. K.O. Knausgård Sterben 14. Okt. T. Williams Endstation Sehnsucht 21. Okt. E. Kästner Das doppelte Lottchen 6. Nov. T. Melle Ännie (UA) 24. Nov. M. Houellebecq Unterwerfung 9. Dez. A. Zandwijk Golden Heart 13. Jan. J. Rudis Nationalstraße 9. Feb. Kara Black Wedding – White Funeral 11. Feb. S. Esmail Mr. Robot 2. März K.O. Knausgård Lieben 16. März I. Turgenjew Väter und Söhne 22. April Molière Tartuffe 29. April T. Lanoye Gas 19. Mai

Tanz S. Akika/Unusual Symptoms Akika X 27. Okt. A. Morales Tales of Survival 14. Jan. S. Akika/Unusual Symptoms Akika XI 8. April

Junges Theater A. Lepper Seymour 25. Aug. S. Crossan Die Sprache des Wassers 23. Okt. K. Sagor Patricks Trick 19. Nov. C. Renziehausen Verlorene Jugend 21. Jan. H. Hegenscheidt Anders sein 4. März kainkollektiv Still out there 6. April T. Bünger Turnen 13. Mai

im Anschluss mit Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ (Regie: Alexander Riemenschneider), bevor dann mit dem 1948 uraufgeführten „Simplicius Simplicissimus“ von Karl Amadeus Hartmann ein selten gespieltes, aber zweifellos sehr interessantes Werk ansteht.

unterschiedlichen Interessen – inhaltlichen, musikalischen, szenischen.“

Auf eine entsprechende foyer-Anfrage rückt Börgerding („Es gibt keine Haltung gegen ‚moderne Werke’, im Gegenteil“) jedoch den „Simplicissimus“ in eine Reihe mit Produktionen wie „Die Sache MaEinen weiteren Saisonhöhepunkt verkropolos“, „Juliette“, „Peter Grimes“ und spricht „La Damnation de Faust“ (Premiere „Wozzeck“, die in jüngerer Vergangen18. März) von Hector Berlioz nach „Faust I“ heit in Bremen gespielt worden sind. Und von Johann Wolfgang von Goethe. Mit die- er verspricht: „Wir werden 2017/18 wieder ser Oper – einem expliziten Wunsch von eine Uraufführung machen können, die Markus Poschner – gibt der Generalmusik- Premiere wird Februar 2018 sein. So viel sei direktor seinen Ausstand am Goetheplatz. schon verraten!“ Es inszeniert Paul-Georg Dittrich, dessen „Wozzeck“ vor einigen Wochen viel Lob Deutlich zugeknöpfter gibt sich dagegen einheimste. das Tanztheater. Was Haus-Choreograf Samir Akika in der kommenden Spielzeit vorWer angesichts dieses Opernreigens – hat, weiß (noch) niemand. Weder der Inhinzu kommen noch „Il Tabarro & Giantendant noch Dramaturg Gregor Runge, ni Schicchi“, zwei Einakter von Giacovermutlich nicht einmal Akika selbst. Desmo Puccini, sowie „The Fairy Queen“ von halb stehen vorerst zwei Stücke mit den Henry Purcell – nun nach Werken zeitkryptisch anmutenden Arbeitstiteln „Akigenössischer Komponisten, gar nach Urka X“ (27. Oktober) und „Akika XI“ (8. Apaufführungen fragt, die vor einiger Zeit ril) auf dem Spielplan. Nur soviel mag der durchaus Usus am Goetheplatz waren, Franzose preisgeben: „Spaß, Drama, Klaswird von Michael Börgerding auf mögliche siker blablabla.“ Aber damit sei er durchSchwierigkeiten bei der Besetzung hinge- aus glücklich, versicherte er Medienvertrewiesen. „Wir haben ja nur sechs oder sietern. Na, wenigstens etwas. ben Positionen im Ensemble und versuchen damit, sehr vieles abzudecken an


foyer 6 Theater Bremen Zwei Giraffen tanzen Tango

Helge Letonja greift Gerhard Bohners Tanzabend „Zwei Giraffen tanzen Tango“ auf Text: Sabine Komm

Fotos: Marianne Menke

Energie im Raum G

erhard Bohner (1936-1992), Pionier Ausschnitte aus Bohners Choreografie. des deutschen Tanztheaters, wird Schnell treten die Figuren aus der Wand 1978 ans Bremer Tanztheater geund werden dreidimensional. Zwei Mänholt und leitet es gemeinsam mit Reinhild ner, wie siamesische Zwillinge in einem Hoffmann. Eine seiner gemeinsamen Anzug gefangen, wegweisenden Produk- Am Ende bringen sie trennen sich und werden zu tionen aus dieser Zeit sich gegenseitig um. zwei Körpern, erst nackt, dann heißt „Zwei Giraffen mit Hose und Hemd, schließtanzen Tango“. Helge Letonja hat dieses lich im Anzug, Sinnbild dafür, dass sie sich Werk jetzt – unterstützt vom Tanzfonds angepasst haben an die Gesellschaft. Erbe – wiederbelebt und weiterentwickelt. Und so sind sie zurück auf der Büh- Am Ende bringen sie sich gegenseitig um. ne: Bohners dadaistische Figuren wie der Es folgt die Beerdigung. In den Arbeitsnotizen von Bohners Dramaturgin heißt Tänzer, der ganz in Schwarz gehüllt, auf es dazu: „Plötzlich verwandeln sich MenSpitze tanzt, die Figur ohne Gesicht mit überdimensionalem Hut und zwei Frauen schen in ein trauerndes Museum, leblos auf ihren Plätzen wie festgenagelt. Der eimit Taucherflossen. gentlich Lebendige ist jetzt der Tote.“ Letonja, Mitbegründer und Künstlerischer Die Zeit und die Bewegungssprache haLeiter des Bremer steptext dance projects, ist zu jung, um „Zwei Giraffen tanzen Tan- ben sich geändert. Bohners Choreografigo“ live auf der Bühne erlebt zu haben. Der en sind reduziert, auf die Linien im Raum Choreograf kennt lediglich das historische konzentriert. Letonja geht es um fließende Bewegungen, um die Energie im Raum. Filmmaterial des Deutschen TanzfilmEr spricht von tanzenden Körpern als AusInstituts Bremen. Das hat der 46-Jährige studiert, in die heutige Zeit übertragen und druck physischen Widerstandes und von daraus den Tanzabend „Zwei Giraffen tan- der Chance, sich mit Bohner auseinanderzen Tango – Bremer Schritte“ entwickelt. Er zusetzen: „In der Projektion des Alten in selbst spricht von Rekonstruktion und Des- die Gegenwart entstehen neue Perspektiven auf die heutige Gesellschaft.“ truktion und Konstruktion. Bei Letonja ist die Bühne minimalistisch, darauf eine diagonale Wand. Ein Museumswärter projiziert Schwarzweiß-

Premiere am 9. Juni um 20 Uhr, im Kleinen Haus. Weitere Vorstellungen: 11., 15., 19. und 24. Juni.


THEATER BREMEN Werther

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Im Wirbel der Gefühle Nadine Lehner

Felix Rothenhäusler inszeniert Massenets „Werther“ am Bremer Goetheplatz Text: Michael Pitz-Grewenig

W

ir schreiben das Jahr 1774. Gerade sind Goethes „Leiden des jungen Werther“ erschienen, da breitet sich schon ein wahres „WertherFieber“ aus. Die Geschichte des schönen und intelligenten Jünglings, der sich als gesellschaftlicher Außenseiter fühlt und aufgrund unerfüllter Liebe Selbstmord begeht – das ist ein Stoff, der einfach rührt. Auch Jules Massenet, dessen rund 100 Jahre später entstandene Oper „Werther“ jetzt nach 1996 erneut im Theater Bremen aufgeführt wird. Der französische Komponist hatte das musikdramatische Potential des „Werther“ sofort erkannt. Aber – es gibt Stoffe, die für die Oper wie gemacht sind und andere, die es nicht sind. Goethes Briefroman gehört zu letzteren. Einige inhaltliche Eingriffe wurden notwendig, richtig bühnengerecht wird das Stück erst durch einen Perspektivenwechsel. Anders als in der literarischen Vorlage bekommt die Figur der Charlotte

Charlotte ist zwar hin- und hergerissen zwischen pflichtschuldig eingegangener Ehe mit Albert und dem Reiz, der von dem gegen die bürgerlichen Konventionen revoltierenden Werther ausgeht. Aber sie wählt den Weg der bürgerlichen Normen.

bar beteiligt sind. „Wie in Rothenhäuslers interessanten Schauspielarbeiten oder in seiner Inszenierung von ‚Le Nozze di Figaro’ wird es auch hier keinen realistischillusionistischen Raum geben“, kündigt Operndramaturg Ingo Gerlach an.

Es gibt kaum eine Oper, sieht man einmal von Wagners „Tristan“ ab, in der die Musik so intensiv die Gefühlswelten der Protagonisten auslotet. Sie ist von hochpeitschender Dramatik mit einem verschlungenen Netz von Leitmotiven, verknüpft mit sinnlich französischem Esprit. Das wurde lange vom Publikum wie von den Regisseuren nicht verstanden. Aus diesem Grunde war schon die Uraufführung 1892 in Wien kein großer Erfolg.

Unterstützt wird Rothenhäusler durch hervorragende Solisten wie Luis Olivares Sandoval als Werther. Verzweiflung, Seelenqualen gesanglich subtil umsetzen, dabei auch gleichzeitig Kraft für die großen Ausbrüche haben – das liegt ihm. Für die außerordentlichen stimmlichen Anforderungen der zwischen Sopran und Mezzo angesiedelten Charlotte ist Nadine Lehner eine vortreffliche Wahl. Sie hat schon oft bewiesen, dass sie auch schauspielerisch zur Höchstform aufläuft, wenn es um die Darstellung von Zerrissenheit zwischen Leidenschaft und bürgerlicher Konvention geht. – Das kann spannend werden!

Regisseur Felix Rothenhäusler hat in Bremen schon einige spannende neue Sichtweisen auf bekannte Werke des Repertoires vorgelegt. Er weiß, dass man mit Realismus, historischem Ambiente dieser Oper nicht Es gibt kaum eine Oper, in der die Musik so intensiv wirklich nahekommen die Gefühlswelten der Protagonisten auslotet. kann. Ihm schwebt eine neue Bedeutung. Indem sie Werther, als eine Versuchsanordnung vor: Eine abgedieser im Sterben liegt, ihre Liebe gesteht, setzte Spielfläche vor dem Orchester, alle erscheint der Selbstmord konsequent, geProtagonisten beobachten die Vorgänge mäß dem Satz „Wer liebt hat recht.“ – auch die, an denen sie nicht unmittel-

Premiere am 20. Mai, 19.30 Uhr, im Theater am Goetheplatz. Musikalische Leitung: Daniel Mayr. Weitere Vorstellungen: 29. und 31. Mai; 3., 11., 15., 19. und 23. Juni.


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THEATER BREMEN Parsifal

Generalmusikdirektor Markus Poschner

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Endpunkt und Anfang

Markus Poschner eröffnet mit Wagners „Parsifal“ die Spielzeit 2016/17 in Bremen Text: Michael Pitz-Grewenig

remens Generalmusikdirektor Markus Poschner hat sich in den vergangenen Jahren zu einem fundierten Kenner der Werke von Richard Wagner entwickelt. Neue Sichtweisen garantierten gewichtige Inszenierungen („Meistersinger“, „Fliegender Holländer“), die über regionale Grenzen hinweg für Interesse sorgten. Wenn Poschner nun seine letzte Spielzeit am Goetheplatz mit Richard Wagners Bühnenweihfestspiel „Parsifal“ eröffnet, so erscheint dies als konsequente Fortführung der Auseinandersetzung mit dem Schaffen des Komponisten. In einem exklusiven Beitrag für foyer gibt Poschner spannende Einblicke in sein Verständnis dieses „Weltabschieds-Werks“.

Bühnenwerkes auf dem Höhepunkt ihrer musikalischen Entwicklung. Problem Leitmotive? Sämtliche Leitmotive, die in früheren Werken noch mehr als Etiketten fungierten, sind hier psychologisch unheimlich feinfühlig eingesetzt. Über dieses Grundmaterial, das Wagner ständig in Bewegung hält und verschmelzen lässt, wird die eigentliche Handlung erzählt. Anfangs stehen sie fremd einander gegenüber und bedingen sich immer mehr, sogar bis hin zum Verlust und Auflösen von Identität.

Ein großes Problem ist die meist übliche und immer noch andauernde Tendenz zum Zelebrieren der Partitur. Das hat dem Werk, wie ich meine, sehr geschadet. Mit der dramaturgischen Sonderform des Bühnenweihfestspiels wollte Wagner keine Zeremonie begründen, sondern eine Form benennen, die als Endpunkt und als Zusammenführung einer musikgeschichtlichen Entwicklung von Monteverdi und Schütz über Bach und Mozart zu verstehen ist. Jede zeitgenössische Aufführung muss über die Entzifferung der Zeichen, die die Partitur bietet, das Potential an Neuheit erschließen, wenn Vor welchen Schwierigkeiten steht heuman bereit ist, neu auf die Suche zu gehen. te ein Dirigent bei der Realisation der Par- Das haben wir wieder einmal vor. titur? Es mag widersinnig klingen, aber es ist Marco Štorman inszeniert Welche Bedeutung hat dieser Höhepunkt die Behandlung der musikalischen Pause, Parsifal entsagt den sinnlichen Verführunin Wagners Schaffen für Sie? mit der übrigens das Stück auch beginnt. gen dieser Welt und wird zum mitfühlenden „Parsifal“ ist vollkommen einzigartig – kei- Sie spielt eine sehr große strukturbildenHeilsbringer. Die Thematik der Erlösung, ne Oper, kein Oratorium, kein Drama, viel de Rolle. Während dieser Stillstände entein Grundthema im Schaffen des Kompomehr eine moderne Verschmelzung von wickelt sich die Musik unhörbar weiter. Es nisten, erfährt eine übersinnliche ÜberhöHandlung und Reflexion. gibt keinerlei Wiederholungen in der Parti- hung. Die Uraufführung im Juli 1882 betur. Das ist unglaublich. Allein im Vorspiel scherte Richard Wagner wenige Monate vor Gibt es in der Operngeschichte ähnlich zum 1. Akt geschehen sechs Momente des seinem Tod einen letzten großen Erfolg. bedeutsame Werke? vollständigen musikalischen Stillstandes – In „Parsifal“ erleben wir die sparsamssechs Generalpausen. Momente des Nach- Die Bremer Aufführung inszeniert Marco te, wenn auch längste Partitur Wagners. denkens über das Gesagte, GedankenŠtorman, der die Saison 2015/16 erfolgreich Sein Verzicht auf überbordende Ornamen- sprünge, Zeitsprünge. mit „Peter Grimes“ eröffnet hatte. Die Titik, Überfülle der Mittel lässt beinahe an telpartie übernimmt der kanadische Tenor die „Zauberflöte“ erinnern, in der Mozart Parsifal ist das einzige Werk, das auf die Chris Lysack, der bislang am Theater Aaebenfalls das prall-barocke Szenario eiKlangverhältnisse des Bayreuther Festchen engagiert war. ner „Cosi fan tutte“ verließ. Beide Kompo- spielhauses zugeschnitten ist. Kann man Premiere am 11. September, 15.30 Uhr, nisten waren zum Zeitpunkt ihres letzten das in Bremen umsetzen? im Theater am Goetheplatz.



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OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Spielzeit 2017/18

Oldenburgisches Staatstheater realisiert Wagners „Ring des Nibelungen“ Text: Peter Schulz

Premieren 2016/17

Courage und Weitblick S

ie tun es. Was andere, hinsichtlich der Fazilitäten ungleich besser ausgestattete Häuser verweigern, nimmt das Oldenburgische Staatstheater couragiert in Angriff. Nämlich die Inszenierung von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“. In der Saison 2016/17 wird mit dem „Rheingold“ (Premiere 4. Februar) der Anfang gemacht, „Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ folgen in den anschließenden Spielzeiten. Ein mutiges Unterfangen, das – gelungene künstlerische Umsetzung vorausgesetzt – überregionale Aufmerksamkeit nach Oldenburg lenken wird. Intendant Christian Firmbach legt die Inszenierung dieses „Wunderwerks“ – so Bayerns König Ludwig II. – in die Hände des früheren Aachener Generalintendanten Paul Esterhazy, der in den vergangenen Jahren mehrere Regiearbeiten für die Staatstheater Braunschweig und Kassel übernommen hat. „Er wird den ‚Ring’ mehr kammerspiel- und märchenhaft inszenieren; eine kleine Welt, an der die Zeit vorbeigerauscht ist“, erklärt Firmbach, der von einer „Riesenchance“ für das Haus spricht. Schließlich werde in Oldenburg erstmals der komplette „Ring“ zu sehen sein; zuletzt (2011) gab es als Solitär die „Walküre“ im Übergangsspielort Fliegerhorst.

Leisten könne man sich die „dicke Nummer“ (Firmbach) aufgrund „gewisser Rücklagen“, basierend auf den erfolgreichen vergangenen Spielzeiten. Zudem hat das Land Niedersachsen angekündigt, das Budget des Hauses auch in den kommenden vier Jahren in unveränderter Höhe zu garantieren, was der Intendant als „klares Bekenntnis zum Haus“ wertet, das in der vergangenen Saison 204.000 Besucher anlockte und auf ein Plus bei den Abozahlen in Höhe von acht Prozent verweisen kann. Die musikalische Leitung des „Rings“ übernimmt der neue Generalmusikdirektor Hendrik Vestmann, wobei das Ensemble (Firmbach: „So viele Wagner-Sänger haben wir nicht fest engagiert“) durch vielversprechende Debütanten mit „großer Zukunft“ verstärkt werden soll, die bereits jetzt verpflichtet sind. „Später könnten wir die überhaupt nicht mehr bezahlen“, verrät der Intendant. Vestmann wird die Opernspielzeit am 17. September mit Verdis „Macbeth“ eröffnen, Regie führt die Götz-Friedrich-Preisträgerin Nadja Loschky. Besonders gespannt darf man auf die deutsche Erstaufführung von „Yvonne, Princesse de Bourgogne“ von Philippe Boesmans sein (23. März). Realisiert wird das 2009 in Paris uraufgeführte, auf dem gleichnamigen Stück von Witold

Oper G. Verdi Macbeth 17. Sept. G.F. Händel Agrippina 15. Okt S. Sondheim Sweeney Todd 5. Nov. G. Donizetti La Fille du Régiment 2. Dez. R. Wagner Das Rheingold 4. Feb. P. Boesmans Yvonne, Princesse de Bourgogne 25. März G. Bizet Carmen 27. Mai

Schauspiel T. Ginsburg Der Golem (UA) 26. Aug. Gerloff/Hennicke Titanic (UA) 27. Aug. M. Houellebecq Unterwerfung 30. Sept. N. Haratischwili Schönheit (UA) 7. Okt. P.C. de la Barca Das Leben ein Traum 16. Okt. N. Whitby Sein oder Nichtsein 18. Feb. A. Camus Die Gerechten 25. Feb. J. Roth Hiob 22. April J. Haley Die Netzwelt 4. Juni

Ballett Nikolais/Jully Imago Suite/4 Seasons (UA) 1. Okt. Schläpfer/Jully (UA) 3. Dez. A. Jully Men and Women (UA) 13. März

Junges Staatstheater M. Becker Die Glücksforscher 28. Aug. O. Wilde Das Gespenst von Canterville 20. Nov. R. Adam Die Tanten 11. Dez. KassettenKind Frosch in Not 26. März

Festivals Plattart – Neue niederdeutsche Kultur 10. – 19. März Banden! 30. März – 1. April Internationale Tanztage 5. – 14. Mai Junge Banden! Jugendtheatertage Juli 2017


OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Spielzeit 2017/18 11 foyer

Gombrowicz basierende Werk vom Erfolgsteam Andrea Schwalbach (Regie) und Anne Neuser (Ausstattung), das 2015 für den Theaterpreis „Faust“ nominiert war.

Stück von Thomas Ginsburg über das Thema „künstliche Intelligenz“, der sich vier weitere Weltpremieren in der Exerzierhalle anschließen. Michel Houellebecqs Erfolgsroman „Unterwerfung“, aktuell offenbar ein Muss auf den Theaterbühnen, gehört ebenso zum weiteren Programm wie Nick Whitbys „Sein oder Nichtsein“, inszeniert von mehrfach ausgezeichneten Klaus Schumacher.

mit Jully einen Themenabend mit vier Balletten entwickeln. Premiere: 3. Dezember.

Während das Schauspiel-Ensemble unverändert bleibt, wird die Riege der SängeNeben insgesamt 30 Premieren und 19 rinnen und Sänger um mehrere Kräfte Wiederaufnahmen steht das Oldenburgiverstärkt. Zu ihnen gehört die Südkoranesche Staatstheater vor gleich vier Festivals, rin Sooyeon Lee, die unter anderem für die zu denen die 13. Internationalen TanzTitelpartie in der „Regimentstochter“ von tage Anfang Mai ebenso gehören wie die Gaetano Donizetti vorgesehen ist (Premi„PLATTart“ im Niederdeutschen Schauere 3. Dezember). Der jungen Sopranistin spiel im März. Dazu kommen zwei PerforFür das Ballett kündigt Firmbach neben eilt der Ruf der 2. Preises beim ARD-Mumance-Themenreihen unter dem Stichwort den Tanztagen und zwei Produktionen des sikwettbewerb 2015 voraus – eine Platzie„Banden“ im Schauspiel (März/April) und allseits geschätzten Haus-Choreographen rung, die übrigens 1982 keiner Geringeren im Jungen Staatstheater (Juli 2017). Antoine Jully eine Besonderheit an, die als Anne Sofie von Otter beschieden war. in der Szene für Aufsehen sorgen dürfte. Oldenburg – so scheint es – hat auch hier Das Schauspiel startet am 26. August mit Denn Martin Schläpfer, Chef der gefeierten Weitblick bewiesen. der Uraufführung von „Der Golem“, einem Düsseldorfer Compagnie, wird gemeinsam

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THEATER OSNABRÜCK Spielplan 2016/2017

Theater Osnabrück geht mit neun Uraufführungen und einer Entdeckung in die nächste Spielzeit Text: Peter Schulz

Lohengrin, Foto: Jörg Landsberg

Glanzlichter am Domhof D

as Theater Osnabrück, gerade ausgezeichnet mit dem Theaterpreis des Bundes und für seine „Lohengrin“Inszenierung zu Recht hoch gelobt (siehe Seite 21), ist erwartungsgemäß bestrebt, seinem Ruf als bemerkenswerte Spielstätte abseits der Metropolen gerecht zu werden. Bester Beleg: Der Spielplan für die kommende Saison, der nicht weniger als neun (!) Uraufführungen und eine kleine musikhistorische Sensation aufweist.

Edinburgh-Festival mitbegründete. „Mit dem ‚Lied der Nacht’ setzen wir die Reihe mit Opern aus den 20-er und 30-er Jahren fort“ freut sich Waldschmidt und erinnert an Aufführungen wie „Soldaten“ von Gurlitt, die drei Einakter von Hindemith oder „Die Vögel“ von Braunfels. Für den 2. Juni 2017 sieht der Spielplan ebenfalls ein besonderes Glanzlicht vor. Der Vorschlag der renommierten Münchener Biennale, eine gemeinsame Uraufführung der Oper „Sweat of the Sun“ von David Fennessy mit dem Regisseur Marco Štorman zu realisieren, löste am Osnabrücker Domhof Begeisterung aus. „Das Bühnenbild wird in unseren Werkstätten gebaut und ist so konzipiert, dass eine Übertragung von der Münchener Muffathalle auf unsere Bühne möglich ist. Das Publikum wird in Osnabrück teils auf der Bühne, teils im Saal sitzen“, kündigt Waldschmidt an.

Gemeint ist „Das Lied der Nacht“, eine 1926 in Breslau uraufgeführte Oper von Hans Gál, für die sich am 29. April 2017 erstmals seit 1930 wieder der Vorhang heben wird. „Eine echte Ausgrabung“, verspricht Intendant Dr. Ralf Waldschmidt, als leitender Operndramaturg in Bremen noch in bester Erinnerung. „Unser GMD Andreas Hotz ist auf das Stück gestoßen. Tolle Musik im Stil der Spätromantik und eine tiefenpsychologisch spannende Geschichte, die an Schreker oder Puccini erinnert. Damit wird der Auch in den Sparten Tanz, wo Haus-Chozu Unrecht vergessene Komponist endlich reograph Mauro de Candia drei Urauffühwieder ins Bewusstsein gebracht.“ rungen plant, und Schauspiel stehen attraktive Produktionen auf dem Programm. Der Österreicher Hans Gál, (1890-1987), So kommt mit „Don Quijote“ ein Stück von bis 1933 Direktor der Mainzer Musikhoch- Rebekka Kricheldorf zur Premiere (13. Mai schule, musste als Jude Deutschland ver2017), welches das Theater Osnabrück bei lassen, ging zuerst nach Wien, dann 1938 der Autorin in Auftrag gegeben hat. nach Edinburgh, wo er nach dem Krieg das www.theater-osnabrueck.de


THEATER SZENE Neues von den Bühnen der Region 13 foyer

szene Neues von den Bühnen der Region Text: Peter Schulz

Die Tango-Oper „Maria de Buenos Aires“, eine Arbeit des Regisseurs Andreas Kriegenburg, wird auch in der Spielzeit 2016/17 am Bremer Theater zu sehen sein. Foto: Jörg Landsberg

Nachfolger-Suche Prominente Gäste geben sich gegenwärtig bei den Bremer Philharmonikern die Klinke in die Hand, um das Orchester zu dirigieren und sich damit für die Nachfolge von Generalmusikdirektor Markus Poschner zu empfehlen. Dabei handelt es sich nach foyer-Recherchen um durchweg renommierte Künstlerinnen und Künstler, die sich international bereits einen exzellenten Ruf erworben haben. Eine Entscheidung, so heißt es aus dem Umfeld der Findungskommission, sei im Spätsommer zu erwarten. Gut möglich, dass der neue GMD erst 2018 seine Arbeit in Bremen aufnimmt und ein Jahr ohne künstlerische Leitung überbrückt werden muss. Markus Poschner wechselt zur Spielzeit 2017/18 ans Bruckner-Orchester Linz. Ein Nachfolger muss auch für den 1. Kapellmeister Clemens Heil gefunden werden, der als Musikdirektor an das von Benedikt von Peter geleitete Theater in Luzern geht.

.......................................... Apropos Linz: Schwer unter Beschuss ist der Künstlerische Leiter des dortigen Bruckner-Hauses geraten. Hans-Joachim Frey, von 2007 bis 2010 Intendant des Bremer Theaters, wird in einem Bericht des in Österreich „Kontrollamt“ genannten Rechnungshofes für sinkende Besucher-

zahlen beim Bruckner-Fest verantwortlich gemacht. Zudem werden ihm zu viele Nebentätigkeiten und nicht genehmigte Dienstreisen vorgeworfen. Zwischen ihm und dem Linzer Bürgermeister Luger flögen laut Medienberichten „die Fetzen“.

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Spielzeit. Auf dem Programm stehen sechs Premieren, darunter die Uraufführung der Oper „Lot“ des renommierten italienischen Komponisten Giorgio Battistelli. Das Textbuch für das Auftragswerk schrieb die deutsche Autorin Jenny Erpenbeck. Präsentiert werden zudem drei Uraufführungen im Ballett. Die Junge Oper steht vor drei Premieren, darunter einer Uraufführung.

Die Bremer Schwankhalle zeigt vom 18. .......................................... bis 22. Mai eine Arbeit der Theaterwerkstatt der HSB, basierend auf Marlene HausRegisseur Andreas Kriegenburg, am Theahofers Roman „Die Wand“. ter Bremen erfolgreich mit der Tango-Oper .......................................... „María de Buenos Aires“, ist im rumänischen Craiova mit dem „XIII Europe PriAm 10. und 11. Juni veranstaltet die Landes- ze Theatrical Realities“ der Europäischen bühne Niedersachsen Nord ein Theaterfes- Kommission ausgezeichnet worden. Der tival unter dem Motto „Ankommen – wir Bremer Intendant Michael Börgerding hielt zusammen“. Rund um das „TheOs“ am Wil- die Laudatio, Sänger Patrick Zielke und helmshavener Bontekai entsteht eine TheStudienleiter Rolando Garza Rodríguez am aterstadt vom Zelt bis zum Kühlcontainer. Klavier gaben Lieder aus „Maria de Buenos Durch Vorstellungen und Diskussionen sol- Aires“ zum Besten. len „nachhaltig Begegnungen“ zwischen Bürgern und Geflüchteten gestiftet werden. .......................................... Näheres unter www.landesbuehne-nord.de Für den Bau des neuen Theaters im .......................................... schweizerischen Luzern, dessen Intendanz mit Beginn der Spielzeit 2016/17 der früMit „Manon Lescaut“ von Giacomo Pucci- here Bremer Operndirektor und Regisseur ni, dirigiert vom neuen GeneralmusikdiBenedikt von Peter übernimmt, wird mit rektor Ivan Repušić, eröffnet die Staatsoper Investitionskosten in Höhe von rund 208 Hannover am 10. September ihre neue Mio. Schweizer Franken gerechnet.


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STADTTHEATER BREMERHAVEN Spielplan 2016/2017

Stadttheater Bremerhaven geht mit 27 Premieren in die nächste Spielzeit Text: Karin Hiller

Ulrich Mokrusch

Premieren 2016/2017 Musiktheater

Europa im Fokus K

lare Kante: Das Stadttheater Bremerhaven macht schon mit dem Konzept des Spielzeitheftes eine deutliche Aussage über die Richtung des Hauses in der Saison 2016/17. Fotos von Sängern, Tänzern und Schauspielern kleben an Bremerhavener Häuserwänden, an Fensterläden und Hafengeländern. Hier wird gezeigt: wir sind in der Stadt präsent, gehen auf die Bürger zu. Und diese Richtung stimmt. Intendant Ulrich Mokrusch hat nur Positives über die noch laufende Saison zu verkünden: mehr Besucher als im Vorjahr, gestiegene Umsatzerlöse und ein zufriedener Rückblick auf eine künstlerisch rundum gelungene Spielzeit auf hohem Niveau. Das wurde auch überregional stark wahrgenommen und belohnt mit der Verleihung des gut dotierten Theaterpreises des Bundes, die im Januar in Berlin stattfand.

Eckpunkte im Schauspiel nennt Mokrusch dazu Sophokles’ Tragödie „Antigone“, in der ein Individuum sich gegen die Staatsgewalt stellt, und Michel Houellebecqs „Unterwerfung“. Ein fiktionales Stück über das Ende der europäischen Idee, die keine Werte mehr kennt und als Lösung eine Islamisierung des Staates vornimmt. Hinzu kommt „Festung Europa“ des belgischen Autors Tom Lanoye, der darin hinter die Fassade des europäischen Gedankens blickt und die Frage zu beantworten versucht, was Europa ist.

Die Eröffnungsproduktion der Spielzeit, die mit 27 Premieren und 9 Wiederaufnahmen das Publikum anlockt, führt ins tiefste Transsilvanien und bringt mit Frank Wildhorns Rock-Musical „Dracula“ Horror und blutige Leidenschaft auf die Bühne – Erfolg vorprogrammiert. Und noch ein zweites Musical steht auf dem Programm, das den Platz der sonst üblichen Spieloper einnimmt: „Othello darf nicht platzen“ Übergreifendes Thema der neuen Spielzeit von Peter Sham und Brad Carroll über eine ist „Europa“. Das Theater greift mit euroturbulente Opernaufführung. päischer Literatur in die aktuelle Debatte ein, gibt Denkanstöße, hinterfragt Staats- Das Musiktheater bietet neben Klassikern formen und die Position des Menschen. Als wie Wagners „Der fliegende Holländer“

F. Wildhorn u.a. Dracula 17. Sept. R. Wagner Der fliegende Holländer 29. Okt. J. Strauss Die Fledermaus 25. Dez. Š. Vosecek Biedermann und die Brandstifter 4. Feb. Sham/Carroll Othello darf nicht platzen 18. März G. Verdi Ein Maskenball 29. April S. Barber Vanessa 3. Juni

Schauspiel Großes Haus Sophokles Antigone 24. Sept. M. Houellebecq Unterwerfung 12. Nov. J. Kann Piaf. Keine Tränen 18. Feb. T. Letts Eine Familie 20. Mai Kleines Haus Delaporte/de la Patellière Der Vorname 1. Okt. F. von Schirach Terror 11. Feb. D. Kelly Die Opferung von Gorge Mastromas 1. April

Ballett Vanaev/Delibes Coppélia 15. Okt. Vanaev/Bach Goldberg-Variationen 4. März Vanaev/N.N. Dance Puzzle 7. Mai Ballettgala 27. Juni Junge Choreographen Ego-Zooming VII Juni

Andere Spielstätten T. Lanoye Festung Europa 16. Dez. 95 Thesen Frühjahr Odyssee Europa Juni

Junges Theater G. Pigor Die zweite Prinzessin 25. Sept. A. Lindgren Ronja Räubertochter 23. Nov. J. Gaudreault Zwei Schritte bis zu den Sternen 19. Feb. M. Baltscheit Die besseren Wälder 7. April


STADTTHEATER BREMERHAVEN Spielplan 2016/2017

Anna-Sophie Mahler

und Verdis „Ein Maskenball“ erneut zwei moderne Opern: „Vanessa“ von Samuel Barber, die Mokrusch selbst inszenieren wird, und als deutsche Erstaufführung „Biedermann und die Brandstifter“ des jungen, in Prag geborenen Komponisten Šimon Vosecek, der für seine Komposition den Förderpreis des österreichischen Kunstministeriums erhielt.

nelle Ballettgala und „Ego-Zooming“, ein Abend, an dem die Tänzer ihre eigenen Choreographien zeigen können, stehen wie jedes Jahr auf dem Programm.

Das Jugendtheater (JUB) konnte durch den Umzug in eine eigene Spielstätte sein Angebot für Kinder und Jugendliche ausbauen und zudem mittlerweile 80 % der Bremerhavener Schulen als Partnerschulen gewinnen. Ein wichtiger Schritt, Natürlich kommt auch der Humor nicht wie Mokrusch betont, um jungen Menzu kurz. Mit Johann Strauss’ komischer Operette „Die Fledermaus“ wird das treue schen darstellende Kunst nahe zu bringen. Geplant ist, das JUB in Zukunft auch als Stammpublikum angesprochen. Und im Kleinen Haus geht es in der Komödie „Der zusätzliche Spielstätte für andere ProdukVorname“ der Franzosen Delaporte und de tionen des Theaters zu integrieren. la Patellière um eine kuriose Namenswahl Europa wird auch den Schlusspunkt der für ein Neugeborenes. kommenden Spielzeit setzen. Mokrusch plant das Theaterfestival „Odyssee EuroBallettchef Sergei Vanaev kreiert seipa“, das aus Mitteln des Theaterpreises des ne eigene Version des märchenhaften Bundes realisiert wird. Hier soll die VerKlassikers „Coppélia“ und eine choreobindung zur freien Theaterszene gesucht graphische Umsetzung der „Goldbergund Gastproduktionen aus anderen euroVariationen“ von Johann Sebastian Bach. päischen Ländern eingeladen werden. Der Gastchoreographen werden zum „Dance Puzzle“ eingeladen, die dem Publikum und direkte Kontakt, persönliche Begegnunden Tänzern die Möglichkeit geben, ande- gen zwischen Künstlern und Besuchern re Körpersprachen und Bewegungsformen werden initiiert, um den europäischen Gedanken vor Ort greif bar zu machen. kennenzulernen. Und auch die traditio-

Rufus Beck

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STADTTHEATER BREMERHAVEN Der goldene Drache

„Der goldene Drache“ in Bremerhaven: Gesamtkunstwerk aus Musik, Wort und Szene Text: Karin Hiller

Roland Schimmelpfennig, Foto: Justine del Corte

Drehscheibe Wok P

eter Eötvös gehört mit seinen musikalisch intensiven, emotional äußerst eindringlichen Opern und Orchesterwerken zu den herausragenden Komponisten der Gegenwart. „Komponieren besteht für mich aus Verzauberung der Zuhörer durch Klang“, sagt der international mehrfach ausgezeichnete Ungar. Mit „Der goldene Drache“ steht in Bremerhaven nach „Love and other Demons“ erneut eine Oper von Eötvös auf dem Programm.

Erzählt wird in mehreren Ebenen, die sich zu einem Geflecht von Geschichten zusammenfinden. Ein junger Chinese, der illegal in einem asiatischen Imbiss arbeitet, hat einen faulen Zahn, der ihm von den Köchen mit einer Rohrzange gezogen wird. Zum Arzt kann er nicht, da er keine Papiere besitzt. Er verblutet und wird in den Fluss geworfen. Der blutige Zahn fliegt in den Wok, landet in der Suppe einer Stewardess. Parallel dazu wird die Fabel von Ameise und Grille erzählt, eine traurige GeschichUlrich Mokrusch führt Regie und verspricht te über Brutalität, Prostitution, Menschenein Gesamtkunstwerk aus Musik, Wort und handel und Ausbeutung. Szene. Basis ist ein Stück des zurzeit meist„Die Stewardess nimmt wahr, dass es ein gespielten deutschen Dramatikers Roland Problem gibt“, so Mokrusch, „aber es gibt Schimmelpfennig, von dem auch das Libkeine Erkenntnisse. Es ändert sich nichts. retto stammt. Das Stadttheater ist erst das zweite Haus in Deutschland, das die 2014 in Es ist ein reiner Austausch von Essen, Waren und Sex.“ Aber jeder steht mit jedem irgendFrankfurt uraufgeführte Oper inszeniert. wie in Verbindung. Fünf Sänger verkörpern alle Rollen, unabhängig von Geschlecht und Die Oper ist eine Tragödie über illegaAlter, verwandeln ihr Äußeres in schnellen le Migranten, eine Parabel über die zuSzenenwechseln mit Zutaten aus der Küche. nehmende Globalisierung der Welt, ein Sozialdrama, in dem Fiktion und RealiDie Nähe des Zuschauers zu den Charaktät miteinander verschmelzen, aber auch teren wird durch eine besondere Bühneneine surreale Groteske mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor. „Es ist eine konzeption (Ausstattung: Timo Dentler, Okarina Peter) verstärkt. Das Publikum Brecht’sche Geschichte“, bemerkt Moksitzt hinter dem geschlossenen eisernen rusch, „die aber nicht belehrend ist.“

Vorhang auf der Bühne rund um die Drehscheibe, auf der sich das Geschehen abspielt. Die Scheibe symbolisiert den Wok, in dem alle Zutaten vermischt werden. Die pulsierende, berührende Musik von Eötvös beschreibt Mokrusch als „singendes Erzählen. Es gibt keine großen Arien, die Musik geht mit der Handlung mit. Das Orchester ist spielend und erzählend beteiligt.“ Die Handlung ist in 21 Szenen aufgeteilt, die auch musikalisch getrennt sind (musikalische Leitung: Ido Arad). Dass Peter Eötvös zur Premiere nach Bremerhaven kommt, ist eine besondere Ehre für das Haus. Und auch während der Probenzeit steht Mokrusch in engem Kontakt mit dem Komponisten. Die Aufführung der Oper ist Teil des Festivals „Offshore – Identitäten am Rande der Gesellschaft“, das im Juni in Bremerhaven stattfindet und zu dem auch das Theater Bremen, das Staatstheater Oldenburg und die Landesbühne Niedersachsen Nord mit Gastspielen eingeladen sind. Premiere am 4. Juni, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Die nächsten Vorstellungen: 10., 15., 19. und 23. Juni.


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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren

Opernpremieren Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

„Maria Stuarda“, Foto: Jörg Landsberg

Theater Bremen Maria Stuarda Belcanto ist nur vereinzelt das Steckenpferd ambitionierter Intendanten. Doch dank prominenter Sängerinnen wie Joyce DiDonato und Diana Damrau genießt das zumeist wirkungsvolle Repertoire eines Bellini oder Donizetti beim Publikum einen großen Stellenwert. Und so überraschte es nicht, dass Donizettis „Maria Stuarda“ auch im Theater Bremen gefeiert wurde. Das lag insbesondere an Theresa Kronthaler, die mit überragender Körpersprache, Belcanto-Stilgefühl und einem glutvollen, sehr gut geschulten Mezzo die Aufführung prägte. Sie trug das Gefühlsdilemma der Königin Elisabetta plastisch vor: Einerseits die Nähe zur inhaftierten Maria Stuarda, andererseits der gefühlte „Zwang“, die Rivalin hinrichten lassen zu müssen. Das war ein packendes Portrait, das Theresa Kronthaler unter Anleitung der Regisseurin Anna-Sophie Mahler einstudiert hat.

ein als sonst, Christoph Heinrich (Talbot) überzeugte mit Klang und Autorität seines Basses. Zum dritten Mal gastierte Olof Boman am Pult der Bremer Philharmoniker und ließ es stellenweise so richtig krachen. Man hörte, mit welcher Hingabe und zugleich wie ungewöhnlich nuanciert die Noten gespielt wurden, sodass selbst vermeintlich unwichtige Begleitfiguren Gewicht hatten.

Gespielt wurde das Königinnendrama in einer grauen Verhörzentrale, die als reales und als Seelengefängnis fungierte. Mittels Jalousien und spiegelnder Scheiben wurden interessante Personenkonstellationen und Überblendungen von Figuren gezeigt und damit deren innere Nähe und Entwicklung ausgedrückt. Zwar ließe sich gegen Anna-Sophie Mahlers Inszenierung und Duri Bischoffs Bühnenbild einwenden, dass eine Königin wie Elisabetta niemals in solch hässlichen Räumen agieren Da hatte es Patricia Andress mit ihrem würde – aber für die Darstellung der Bezieschönen Sopran nicht leicht, auf Augenhö- hungsebenen der Protagonistinnen sowie he zu agieren. Zudem war sie wegen einer des Kampfes jeweils gegen die Rivalin und Indisposition hörbar geschwächt, arbeitete gegen sich selbst bot die Überwachungssich aber gekonnt durch die Premiere. Hy- zentrale einen hervorragenden Rahmen. ojong Kim (Leicester) setzte seinen wertEin Opernkrimi! – Die nächsten Vorstelvollen Tenor diesmal etwas weniger subtil lungen: 21. Mai; 21. Juni. Markus Wilks


THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren

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Opernrätsel (mpg) Um zum Titel der gesuchten Oper zu kommen, führt uns der Weg in die Welt der Kunstmärchen. Ein hübscher Knabe wird von einer bösen Hexe in einen Zwerg verwandelt und entwickelt sich zu einem berühmten Küchenmeister bei einem Fürsten. Als er „die Königin der Speisen, die Pastete Suzeräne“, backen soll, fehlt ihm aber das „Kräutlein Niesmitlust“. Nur die Gans Mimi, die vorgibt, ebenfalls verwandelt worden zu sein, kann ihm helfen. Bedingung ist aber, dass der Zwerg sie heiratet. Unser Zwerg ist in arger Bedrängnis, da er beim Misslingen der Pastete mit dem Allerschlimmsten rechnen muss. Er willigt also ein. Natürlich entpuppt sich die Gans als wunderschöne Prinzessin. Dass der Verfasser bei einem Aufenthalt in Bremen den Ratskeller besuchte, sei nur nebenbei erwähnt. Der (halbe) Titel des Märchens ergibt jedenfalls den Titel der gesuchten Oper, die ein russischer Komponist mit 22 Jahren verfasste. Die Uraufführung war 1930. Josef Stalin sorgte dafür, dass sie nach einigen Aufführungen in der Versenkung verschwand und erst 33 Jahre später wiederaufgeführt wurde. Wie heißt die Oper und wie ihr Komponist?

„Eugen Onegin“, Foto: Heiko Sandelmann

Stadttheater Bremerhaven Eugen Onegin Auf der Bühne das Abbild eines russischen Landguts: ein Birkenwald, ein langer Tisch mit blutroten Äpfeln, später Landarbeiter und Tänzer, die ausgelassen ein Erntefest feiern. Hier beginnt Tschaikowskys psychologisches Gefühlsdrama „Eugen Onegin“ um Tatjana und ihre Schwester Olga, den Dichter Lenski und den jungen Gutsherrn Onegin. Regisseur Andrzej Woron setzt den Fokus auf eine genaue Herausarbeitung der Charaktere, die er extrem unterschiedlich zeichnet. Während Olga (temperamentvoll: Carolin Löffler) ausgelassen über die Bühne hüpft, sitzt Tatjana in sich versunken abseits auf einer Bank. Mit Brille und spießiger Perücke ausgestattet wirkt sie eher wie ihre eigene Karikatur, doch Inga-Britt Andersson gelingt es, die Gefühlsschwankungen, in die Tatjana durch die Begegnung mit Onegin geworfen wird, durch eine differenzierte Stimmführung begreifbar zu machen.

ihre Sehnsüchte. Alle Sänger sind gut textverständlich, was den Zugang zu den Gefühlswelten der Protagonisten sehr erleichtert. Auch das Philharmonische Orchester unter Marc Niemann nimmt im Dialog mit den Sängern die emotionale Stimmung auf. Tobias Haaks als Lenski hat seine stärkste Szene in der Abschiedsarie vor dem todbringenden Duell mit Onegin. Wie zart und berührend er sich mit sanftem Tenor in den Provinzdichter einfühlt, das geht unter die Haut.

Immer wieder spannt Woron den Bogen in die Gegenwart. Statt getanzter Polonaise im 3. Akt laufen auf der hochgefahrenen Unterbühne wie in einem Comic im Schnelldurchlauf Figuren aus der jüngeren russischen Geschichte vorbei – plakativ, aber wirkungsvoll. Mit Marmorsäulen, Bediensteten und Champagner, Symbolen von Herrschaft und Macht, setzt Woron den Schlusspunkt. Tatjana, nun Ehefrau eines russischen Oligarchen, steht treu und selbstbewusst zu ihrem Mann. Gönnerhaft und weltmännisch gibt Filippo Onegin bleibt nur noch, sich die Pistole an Bettoschi den Onegin, der erst am Schluss die Schläfe zu setzen. Viel Applaus für eiin seiner Liebe zu Tatjana Emotionen zeigen nen beeindruckenden, höchst emotionalen darf. Woron schickt ihn als stillen Beobach- Abend. – Die nächsten Vorstellungen: 18., ter durch die Szenen, auch in Tatjanas Brief- 22. und 29. Mai. Arie ist er präsent als Projektionsfläche für Karin Hiller

Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Juni 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische Staatstheater. Die Auflösung des Opernrätsels in foyer 114 lautet „Stiffelio“ von Giuseppe Verdi. Gewonnen haben: Martina Becker, Bremen Annina Bleek, Hamburg Peter Böhling, 28277 Bremen Hans-Dieter Bunjes, Oldenburg Hermine Hamberger-Doischer, Bergneustadt Renke Havekost, Bremerhaven Jürgen Inselmann, Delmenhorst Regine Köpp, Bremerhaven Werner Kremming, Delmenhorst Réka Kristóf, Bremen Helga Margner, Oldenburg Almut Potyka, Achim Horst Richter, Bad Zwischenahn Klaus-Dieter Schakow, Bremen Siegfried Schmidt, Cuxhaven


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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren

Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

Opernpremieren

„Ein Sommernachtstraum“, Foto: Stephan Walzl

Oldenburgisches Staatstheater „Ein Sommernachtstraum“ Dass die Welt in dieser Nacht auf dem Kopf steht, wurde in Benjamin Brittens 1960 nach Shakespeare entstandener Oper „Ein Sommernachtstraum“ direkt über das Bühnenbild und die Kostüme deutlich. Nach dem Tanzen der Buchstaben auf dem Vorhang hing die Oldenburger Lambertikirche umgekehrt in den Kulissen und der Elfenschar standen die Haare mehrere Zentimeter hoch zu Berge. Ein hinreißender Einfall des Bühnenbildners Stefan Rieckhoff! Doch dann hielt die verkehrte Welt nicht, was sie anfangs versprach; mühsam quälte sich die Szene weiter, in der ja eigentlich die irresten Sachen passieren. Da beauftragt der Elfenkönig Oberon aus Zorn über seine Frau Titania den Elfen Puck, den Zaubersaft zu besorgen, der – ins Auge geträufelt – bewirkt, dass die Menschen sich in die erste Kreatur verlieben, die sie nach dem Aufwachen sehen. Titania also verliebt sich in einen Esel, den Saft erhalten aber auch fälschlicherweise die beiden Liebespaare, die fortan nicht mehr wissen, wer sie sind und was sie wollen. Aber das schleppt sich alles, wirkt irgendwie aneinandergereiht und kriegt keine Spannung. Schade auch, dass die ganze Komik der Handwerker, die zur Hochzeit des Theseus mit der überwältigten Amazonenkönigin

Hippolyta ein Stück einstudieren wollen, überhaupt nicht überspringt. Im zweiten Akt jedoch nimmt die Inszenierung von Tom Ryser Fahrt auf und wird im dritten Akt zu einem pointierten Ende geführt, indem wunderbar klar die so verschiedenen Liebschaften demonstriert werden: die dramatisch brutale von Theseus und Hippolyta, die zauberhaft von den Handwerkerlaien – die hier Müllwerker sind – aufgeführte von „Pyramus und Tisbe“ und die sozusagen normal romantische von Demetrius und Helena sowie Lysander und Hermia und nicht zuletzt geisterhafte von Oberon und Titania. Da steht dann auch die Lambertikirche wieder richtig. Das lohnt dann doch einen Besuch des Oldenburgischen Staatstheaters, zumal unter der feinen musikalischen Leitung von Vito Cristófaro vortrefflich musiziert und vor allem gesungen wird. Das waren durchweg große Leistungen, die der agile Puck (Sprechrolle David Bennent) immer wieder durcheinander zu bringen versucht. – Die nächsten Vorstellungen: 24. und 29. Mai; 8., 12., 15. und 24. Juni. Ute Schalz-Laurenze


THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren

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Schauspielrätsel (mpg) „Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin und leider auch Theologie durchaus studiert mit heißem Bemühn“ – das Zitat ist bekannt, auch der Schluss der Tragödie, der gerne missverstanden wird: „Das ewig Weibliche zieht uns hinan...“. Letzteres hat man einer der Hauptfiguren aus dem Titel des hier gesuchten Stücks sowieso nicht abgenommen, konnte sie doch nur mit Hilfe eines Zaubertrankes den eigenen Körper „tunen“, um annähernd an die Fähigkeiten der anderen Hauptfigur heranzureichen, deren Name der zweite Teil des Titels ist. Diese Person ist gewissermaßen zum Inbegriff der Männer geworden, die auf das „schöne Geschlecht“ eine besondere Anziehungskraft ausüben. Er soll nicht nur beneidenswert gut ausgesehen, sondern soll darüber hinaus auch über sensationelle Fähigkeiten in gewissen Bereichen verfügt haben, wie man der Arie seines Dieners einer berühmten Oper Mozarts entnehmen darf. Wir suchen aber nicht den Namen dieser Oper.

„Lohengrin“, Foto: Jörg Landsberg

Theater Osnabrück Lohengrin Mein lieber Schwan, da haben sich Intendant Ralf Waldschmidt und sein Team so richtig was getraut! Wagners letzte „romantische Oper“ im räumlich vergleichsweise kleinen Theater am Domhof – das war im Vorfeld mancherorts als „Wagnis“ bezeichnet worden, versehen mit dem leicht hämischen Unterton, ob daraus überhaupt etwas werden könne. Doch siehe da – die Osnabrücker „wuppen“ Wagner, auch wenn die Inszenierung von Yona Kim hier und da überfrachtet anmutet (der Knabe Gottfried, verschnürt in eine Zwangsjacke, mit blutverschmierter Blechtrommel, König Heinrich in preußischzackiger Uniform samt Helm mit Federbusch). Die vielbeschäftigte Regisseurin rückt zwar den Zwist zwischen der somnambul wirkenden, sich zwanghaft bis aufs Blut kratzenden Elsa und der machtgierigen Ortrud klug ins Zentrum des Geschehens und schiebt dafür den Schwanenritter quasi in die zweite Reihe ab. Doch vor allem im 2. Aufzug überdreht sie die Schraube zum pubertär anmutenden „Zickenkrieg“, wenn sich die Rivalinnen etwa um den Brautschleier der übel verleumdeten „Maid“ balgen.

Dass die traumatisierte Elsa, der eine präzise artikulierende Lina Liu etwas zu viel Belcanto-Schmelz verleiht, dringend einer Therapie bedarf, weiß die seherische Ortrud für ihre finsteren Zwecke geschickt zu nutzen. Andrea Baker, die in dieser Rolle schon am Staatstheater Weimar reüssierte, drückt das verhuschte Mädchen darstellerisch an die Wand, wütet furienhaft und Flammen werfend über die spärlich ausgestattete Bühne. Eine Naturgewalt mit schneidender, mitunter etwas zu scharfer Stimme. Chris Lysack, neben Baker zweiter Gast im rundum überzeugenden Ensemble, hat es in der Titelpartie schwer, der weiblichen Übermacht Paroli zu bieten. Zudem litt der lyrische Tenor, der in der kommenden Spielzeit ans Bremer Theater wechselt, hörbar unter den Folgen einer Erkältung (besucht wurde die fünfte Vorstellung). Glänzen konnten dagegen der verstärkte, so wuchtig wie einfühlsam intonierende Chor und das angesichts seiner Größe auf der Bühne platzierte Sinfonieorchester, hier punktgenau geleitet vom 1. Kapellmeister Daniel Inbal. Am Ende Standing Ovations für Mitwirkende und Solisten; Osnabrück hat Wagner gewagt – und gewonnen. – Die nächste Vorstellung: 3. Juni. Peter Schulz

Ein pfiffiger und kluger Dichter der Romantik hat beide Figuren mit viel Scherz und Ironie zu Weggefährten gemacht. Heinrich Heine nannte ihn einen „der größten deutschen Dichter“, schränkte aber das Lob postwendend durch den Zusatz ein, aber auch ein „betrunkener Shakespeare“. Sie haben bestimmt erraten, wie der Dichter und das gesuchte Drama heißen. Dann schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Juni 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www.rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bremer Schauspiel. Die Lösung aus foyer 114 lautet „Freiheit in Krähwinkel“ von Johann Nepomuk Nestroy. Gewonnen haben: Elena Behrens, Bremen Beatrix Bresemann, Bremen Reinhard Burmeister, Delmenhorst Inge von Danckelman, Oldenburg Christa Loch, Delmenhorst


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THEATER IM NORDEN Schauspielpremieren

schauspielpremieren Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

„Was ihr wollt “, Foto: Marianne Menke

bremer shakespeare company „Was ihr wollt“ „Ich bin ein Mann!“ schreit Malvolio im Laufe des Abends immer wieder wie zur Selbstversicherung. So sehr das auf den selbstverliebten Haushofmeister in Shakespeares Komödie „Was Ihr wollt“ zutreffen mag, so wenig trifft es bei Ulrich Grebs Inszenierung des Stückes im Theater am Leibnizplatz zu. Denn Malvolio wird von Petra-Janina Schultz fabelhaft gegeben, wie überhaupt alle Männerollen von Frauen gespielt werden, und entsprechend die der Frauen von Männern. Es ist eine hübsche Brechung, die für gewisse, Irritationen sorgt. Nur einer fällt aus diesem Rahmen: Michael Meyer (in der Doppelrolle von Viola und deren Zwillingsbruder Sebastian) verkörpert das Männliche und das Weibliche zugleich. Aber da sich Viola wiederum als Mann verkleidet, findet auch hier eine Brechung statt. Die zentrale Idee des Bühnenbildes (ein Laufsteg für den Catwalk samt Zerrspiegel) schreibt diese Brechung fort, denn der Spiegel verdoppelt und verdreifacht die Personen: „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele“ könnte man prächtig mit Precht ulken. Aber Greb geht es eher um das existenzialistische Geworfensein. Schließlich ist

Viola eine Gestrandete, was in unserer Zeit schnell an Geflüchtete denken lässt, zumal der Afrikaner Jean Baptiste Gama in der Doppelfunktion des Musikers und des – allerdings auf wenige Sätze reduzierten – Narren zu erleben ist. Der Handlungskern von „Was Ihr wollt“ ist schnell erzählt: Viola (verkleidet als Mann) arbeitet für den Herzog Orsino (Theresa Rose) und verliebt sich auch gleich in ihn. In Viola verliebt sich aber Olivia (Philipp Michael Börner), die wiederum vom Herzog begehrt wird. Als auch Sebastian auftaucht, nimmt die Verwirrung ihren Lauf, bis sich zum Schluss die passenden Paare finden. Der Nebenstrang ist der ebenso hundsgemeine wie komische Streich, den die Rüpel (Svea Meiken Auerbach und Theresa Rose) samt Maria (Philipp Michael Börner) Malvolio spielen. Dieser eitle Kerl avanciert zur Hauptfigur des Abends, die gebrochene Geschlechteridentität des Verwirrspiels gerät dabei aus dem Blick. Folgerichtig setzt der zu Tode gekränkte Malvolio auch den brutalen Schlusspunkt in dieser nicht nur komischen, sondern phasenweise bedrohlichen Komödie. – Die nächsten Vorstellungen: 21. Mai; 4. Juni. Christian Emigholz


THEATER IM NORDEN Schauspielpremieren

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„Hexenjagd“, Foto: Jörg Landsberg

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Theater Bremen „Hexenjagd“ Die Bandbreite des Bremer Schauspiels lässt sich zurzeit prägnant an zwei Inszenierungen ablesen, die extrem unterschiedliche ästhetische Positionen beziehen. Im kleinen Haus bewies zunächst die „Nora“-Inszenierung von Felix Rothenhäusler einen kühlen Experimentierwillen, der allerdings in ein befremdliches Ergebnis mündete. Als emotionslose Text-Absonderungs-Maschinen deplatzierte Rothenhäusler Ibsens Bühnenpersonal zwischen Gummipalmen und Nebeldampf. Angesichts dieser Sprech-Roboter, die immerhin 90 lange Minuten ihre Texte herunter leierten, bestand akute Gefahr von Zuschauerflucht. Eine Reaktion, die bei Klaus Schumachers ungleich konventionellerer „Hexenjagd“ nicht zu befürchten steht. Der Regisseur feilt an Ausstattung und Atmosphäre und bringt solide Schauspieler-Führung zum Glänzen. Er verlegt den Spielort in eine betonierte Bunkerwelt, in der choreografische Elemente den vermeintlichen Hexentanz der jungen Frauen bildstark illustrieren. Aber er belässt das Stück in jenem Grundgerüst, wie es seit Langem in den Schubladen der Dramaturgien lagert. Der Eindruck, der Text habe dabei etwas Staub

angesetzt, gründet vor allem auf seiner Form als wortreiche Gerichts-Verhandlung, die den Rhythmus vorgibt. Hier stehen sie und können nicht anders, die Bewohner einer ebenso kleinen wie frommen Stadt, und sie bezichtigen sich gegenseitig in beharrlichen Rede-Schleifen mit dem Teufel im Bunde zu sein. Frömmigkeit und Gruppendynamik schaukeln sich zu radikalen Dogmen auf. Formal und inhaltlich läuft also alles in jenen Bahnen ab, wie sie Arthur Miller (allerdings mit Blick auf die KommunistenVerfolgung in den USA) geformt hat. So hinterlässt der Abend über weite Strecken den Eindruck von solide gemachter Musealität.

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Zum Schluss nimmt die Inszenierung noch einmal Fahrt auf, wenn endgültig Selbstzerfleischung, Geschrei und Hysterie ausbrechen. Die Bewohner des Bunkers sind dann endgültig ihrer eigenen Auto-Aggressivität ausgesetzt. Ein Schlussbild, das als Plädoyer für eine offene Gesellschaft lesbar wäre. Abschottung führt zum Prinzip Sündenbock – und zur Intensivierung von richtungsloser Gewalt. – Die nächsten Vorstellungen: 22. Mai; 2., 4., 12., 18. und 24. Juni. Sven Garbade

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Premieren-Rundschau

Premieren-Rundschau

Stadttheater Bremerhaven: „Mozart Requiem“ Foto: Heiko Sandelmann

Stadttheater Bremerhaven: „Frühstück bei Tiffany“ Foto: Heiko Sandelmann Termine: 21. Mai; 1., 4., 5., 10., 23. und 29. Juni; 9. September

Oldenburgisches Staatstheater: „La voix humaine/ Trouble in tahiti“ Foto: Stephan Walzl

Oldenburgisches Staatstheater: „Das Tagebuch der Anne Frank“ Foto: Stephan Walzl

Oldenburgisches Staatstheater: „Liliom“ Foto: Stephan Walzl Termine: 20. und 25. Mai; 4. und 23. Juni


Premieren-Rundschau

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Theater Bremen: „The Maidenhair Tree & The Silver Apricot“ Foto: Jörg Landsberg Termine: 2., 4., 5. und 21. Juni

Hildegard Christiansen Fon 0421 - 25 57 35 Oberneulander Heerstraße 26 - 28 28355 Bremen

Theater Bremen: „Die Familie Schroffenstein“ Foto: Jörg Landsberg 20. Mai; 12. und 18. Juni

Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr Sa. 10.00 - 13.30 Uhr


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musik Oldenburger Promenade

Bonbons zum Jubiläum

Elena Nogaeva

Nihan Devecioglu

20. Oldenburger Promenade verwöhnt das Publikum mit attraktivem Programm Text: Berit Böhme

D

as Musikfestival „Oldenburger Promenade“ wird 20. Gefeiert wird am 10./11. Juni mit 17 Solisten und Ensembles an fünf Spielstätten. Elena Nogaeva ist Motor und Seele des Festivals. „Der Erfolg ist nicht aus dem Nichts gekommen“, sagt die Intendantin. „Das war viel Arbeit und auch Glück.“ 1997 initiierte die Pianistin und Musikmanagerin das Festival in der Hunte-Stadt. Das Konzept: ein Abend mit Kurzkonzerten an fußläufig erreichbaren Punkten der Innenstadt.

und Marmorsaal dient erstmals nach der großen Renovierung das Augusteum als Konzertkulisse.

„Das Publikum ist bei uns verwöhnt, und darauf bin ich sehr stolz“, sagt Nogaeva. Gleichwohl sei die Programmgestaltung eine Herausforderung. „Was uns Musikern gut gefällt, ist nicht gleich mit dem, was sich gut verkaufen lässt“, weiß die erfahrene Konzertpianistin. „Aber das Publikum ist weder dümmer noch weniger intuitiv.“

Das musikalische Flanier-Wochenende steht unter keinem Motto. „So viele Festivals haben das, es ist schon wie ein Zwang mit erziehender, belehrende Wirkung auf das Publikum“, sagt die in Moskau ausgebildete Organisatorin. „Ich bin nicht der Meinung, dass man das Publikum erziehen muss.“

Anfangs konzentrierte sich das Festival auf klassische Kammermusik. Mittlerweile sind die Promenaden auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnitten. Die Besucher können zwischen einem Dutzend zwei- und dreiteiliger Promenaden wählen. Neben den bewährten Spielstätten Lambertikirche, Prinzenpalais, Schloss-

Ein Novum ist auch die „Junge Promenade“, die vor allem Familien mit Kindern ab zehn Jahren ansprechen soll. Der Ticketpreis für den Nachwuchs ist nach Lebensalter gestaffelt. Hier ist unter anderem Camille Saint-Saëns „Karneval der Tiere“ zu hören, mit Dominique Horwitz als Rezitator.

Aber sie möchte die Zuhörer anpieksen. „Ich halte auch nichts von zu vielen Süßigkeiten. Es muss nicht immer schmecken, aber man muss es probieren.“ Zum 20. Geburtstag sei das Programm aber „sehr moderat“, räumt sie ein. „Ich habe etwas mehr Bonbons und Streicheleinheiten eingebaut“, gesteht sie lachend. Programme wie das der Nachwuchscel-

listin Hyazintha Andrej seien wiederum „herbe Marmelade“. Nogaeva zäumt ihr Festival ungern mit „Zugpferden“ auf. „In vielen Jahren – auch in diesem – hab‘ ich es mir leisten können, keine Zugpferde zu nehmen. Dominique Horwitz ist auch keins, weil er weder als Sänger noch als Schauspieler kommt. Sondern als Rezitator eine besondere Nische füllt.“ Gleichwohl hat sie renommierte Solisten und Ensembles nach Oldenburg eingeladen. Etwa den Barockgeiger und Countertenor Dmitry Sinkovsky. Oder die aus der Türkei stammende Sängerin Nihan Devecioglu. „Sie beherrscht die klassische westliche Musiktradition und hält gleichzeitig fest an ihren Wurzeln der türkischen Sufi- und Volksmusik“, schwärmt Nogaeva. Die Förderung junger Talente liegt der Wahloldenburgerin am Herzen. „Man muss die Bühne mit den Jungen teilen.“ 2001 rief Nogaeva den im Zwei-JahresRhythmus laufenden „Internationalen Musikwettbewerb für die Jugend“ ins Leben. Viele Preisträger treten bei der Oldenburger Promenade auf. www.oldenburger-promenade.de


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MUSIK Bremer Philharmoniker

Ganz dicht am Orchester

Wie der Freundeskreis „prophil e.V.“ ein Netzwerk für die Bremer Philharmoniker knüpft Text: Peter Schulz

B

remen-Marßel, Schule an der Landskronastraße. Hier haben die Bremer Philharmoniker soeben ihre dritte Musikwerkstatt eröffnet, wird seither nahezu täglich mit Feuereifer getrommelt und Gamelan-Musik geprobt. Das von Kindern in Findorff und Vegesack bereits intensiv wahrgenommene Angebot des Orchesters zur Musikvermittlung konnte damit an einem weiteren Standort etabliert und um ein Percussion-Studio erweitert werden. Eine Entwicklung, ermöglicht unter anderem durch die tatkräftige Unterstützung des Philharmoniker-Freundeskreises „prophil e.V.“ unter dem Vorsitz von Katrin Rabus. foyer hat mit ihr und dem Intendanten der Bremer Philharmoniker, Christian Kötter-Lixfeld, über die Ziele der erst 2013 gegründeten Vereinigung gesprochen.

und die Verbindungen unserer Mitglieder klug für dessen Entwicklung einsetzen. Und wir wollen mit Hilfe ihrer Beiträge Orchesterprojekte fördern und Ideen anstoßen. Dabei orientieren wir uns nicht an Vorbildern, zumal es ja nach wie vor den „alten“, gewachsenen Freundeskreis der Philharmonischen Gesellschaft gibt. „prophil“ wollte sich anders aufstellen, wobei von Beginn an klar war, dass es nicht so einfach werden würde, Mittel für eine Unterstützung des Orchesters zu akquirieren. Der Weg konnte also nicht ausschließlich über spendable Mäzene führen, sondern vielmehr zu vielen Einzelmitgliedern, wobei wir die Zielzahl 1000 verfolgen, um mittels der dadurch eingehenden Beiträge auf eine jährliche Fördersumme im oberen fünfstelligen Bereich zu kommen, mit der wir Aktivitäten und Projekte fördern können.

rüber hinaus ist ein aktiver Freundeskreis wie „prophil“ in der Lage, den Wert hervorzuheben, den unser Orchester für Bremen und darüber hinaus darstellt. Beispielsweise durch eine Förderung unserer Musikwerkstätten, so dass wir Kinder und Jugendliche ganz gezielt ansprechen können, auch im Hinblick auf spätere Konzertbesuche foyer: 300 Mitglieder in vier Jahren – die Entwicklung des Freundeskreises ist beeindruckend. Was macht die Attraktivität von „prophil“ aus?

Katrin Rabus: Anders als bei einem Museum, das den Mitgliedern seines Freundeskreises etwa freien Eintritt in die Sammlung bietet, sind die Vorteile für unsere Mitglieder rein materiell gesehen zwar begrenzt, aber durchaus interessant. Denn „prophil“ hat einiges zu bieten. Etwa ein foyer: „prophil“ – das sind gegenwärtig etfreies „5nachsechs“-Konzert pro Spielzeit wa 300 Mitglieder, die neben der Freude Christian Kötter-Lixfeld: Wobei es ja oder unsere passend zum jeweiligen Saian der Musik auch der Wunsch verbindet, nicht allein ums Geld, sondern auch dasonprogramm konzipierte Vortragsrei„allen Bremerinnen und Bremern die Teil- rum geht, das Renommee des Orchesters he mit wichtigen Musikfilmen. Ein richnahme am künstlerischen Leben des Orin unserer Region zu steigern und – quachesters greifbar und erreichbar zu masi als Nebeneffekt – den ideellen Wert von tiges „Pfund“ ist auch die Möglichkeit, chen.“ So jedenfalls lautet das Credo des Musik in der Stadtgesellschaft zu spiegeln. Orchesterproben zu besuchen, also die inFreundeskreises. Wie steht es mit der Die Zeiten, in denen es selbstverständlich terpretatorische Entwicklung etwa eines sinfonischen Werkes live und direkt verpraktischen Umsetzung? war, für Kultur große Summen auszugefolgen zu können. Das wissen unsere Mitben, sind vorbei. Umso wichtiger für uns glieder, die sich ja allesamt für Musik inKatrin Rabus: Wir wollen ein Netzwerk für ist zunächst die verlässliche Förderung teressieren, sehr zu schätzen! Oftmals ist und das Bekenntnis durch die Stadt. Dadas Orchester bilden und das Know-how


musik Bremer Philharmoniker 29 foyer

Symphonic Mob Bremen | Samstag, 25. Juni 2016 | Weserpark Bremen

„Ihr spielt die Musik!“ Herzlich Willkommen zu Bremens erstem „Symphonic Mob“, dem größten Spontanorchester der Stadt - Mitmachen dringend erwünscht!

Wann? Samstag, 25. Juni 2016 um 12 Uhr (Probe: 10 Uhr)

Wer?

es auch so, dass sich während der Pausen Gespräche mit dem jeweiligen Dirigenten entwickeln. Oder man kann – etwa bei unserem Neujahrsempfang – ganz zwanglos einzelne Musiker kennenlernen. Das gibt es eben nur bei uns! Parallel dazu arbeiten wir immer an neuen Ideen, um auf uns und die Philharmoniker aufmerksam zu machen… Christian Kötter-Lixfeld: …wobei wir unser Kerngeschäft, also die philharmonischen Konzerte und die Oper, natürlich nicht zugunsten zusätzlicher Angebote wie etwa „5nachsechs“ oder den „Schuppen-Konzerten“ aus dem Auge verlieren. Wir wollen uns ja nicht umkrempeln, aber offen für neue Formate und ein anderes, zusätzliches Publikum sein.

zerten gern unter die Besucher mischen und mit ihnen ins Gespräch kommen. foyer: Quasi ein Seitenweg, um den Zugang zum eigentlichen „Produkt“, also dem klassischen Konzert, zu ebnen und die berühmten „Schwellenängste“ abzubauen? Katrin Rabus: Ja. Der Verein kann dabei helfen, diesen Weg zu finden und eventuell vorhandene Vorbehalte abzubauen. Er kann entsprechende Anlässe schaffen, um das wertvolle Gemeinschaftserlebnis, das bei einem Konzertbesuch entsteht, zu vermitteln. Und er kann, etwa im Rahmen seiner Mitgliederversammlungen, wertvolles Hintergrundwissen weitergeben. Wie wird ein Saisonprogramm aufgestellt, wie funktioniert der „Betrieb“ Bremer Philharmoniker, wie wird da gearbeitet – das sind spannende Themen, die stets lebhafte Diskussionen auslösen und deutlich machen, wie eng die Verbindung des Freundeskreises zum Orchester ist. Wir schauen – um es vereinfacht zu sagen – wirklich hinter die Kulissen.

Katrin Rabus: Und genau hier setzt „prophil“ an, um etwa die Zielgruppe der 25bis 45-jährigen stärker anzusprechen, die ja in den traditionellen Glocke-Konzerten sichtbar in der Minderheit ist. „5nachsechs“ mit seinem speziellen Programm ist da ein guter „Türöffner“, zum Beispiel auch für fördernde Unternehmen, die dieses Angebot gemeinsam mit ihren Kunden www.prophil.de und Mitarbeitern wahrnehmen können. www.bremerphilharmoniker.de Da sind wir noch in der Probephase, aber das wird gut angenommen. Übrigens auch von den Musikern, die sich nach den Kon-

Die Bremer Philharmoniker, viele Musikbegeisterte aus Bremen und dem Umland ... und Du! Egal ob Anfänger oder Profi – bei uns kann jeder mitmachen. Alles was du mitbringen musst, ist Begeisterung, Spielfreude und natürlich Dein Instrument.

Was wird gespielt? Antonin Dvorák: Slawischer Tanz Nr. 1 und Nr. 2 Johannes Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 1 und Nr. 2 Nähere Informationen, Anmeldung und Notenmaterial: www.symphonic-mob.de In Kooperation mit

gefördert durch die


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Kirchenmusik

Text: Ulrich Matyl

Evang. Kirche St. Johann, Oberneuland

Orgel trifft Alphorn D

men harmonieren (Beginn jeweils 18 Uhr). Orgelsommer im Dom Im Herbst folgen fünf weitere Konzerte. Beim 9. „Orgelsommer“ vom 30. Juni bis 25. August im Bremer St.-Petri-Dom (jeweils Donnerstag, 19 Uhr) sind in- und ausZweifacher „Elias“ ländische Koryphäen des Orgelspiels zu hö„Stark, eifrig, auch wohl bös und zornig und finster“: einen solchen Propheten ren. Der 100. Todestag von Max Reger bietet wünschte sich Felix Mendelssohn Barthol- in diesem Jahr den Anlass, die „internationale Orgelromantik“ zu beleuchten. Auf dy am liebsten auch für seine Zeit. Fasziniert von der Gestalt des Elias aus dem alt- der großen, dem romantischen Klangideal entsprechenden Sauer-Orgel werden netestamentlichen 1. Buch der Könige beben Kompositionen Regers Stücke zu hören Orgel? – Kunststück! schäftigte sich Mendelssohn viele Jahre sein, die aus der Zeit Regers stammen, heuVor 50 Jahren wurde in der Oberneulanmit dem Plan, diesen Stoff zu vertonen. te aber fast vergessen sind. Etwa die Sonader Kirche eine Orgel eingeweiht, die heu- 1845 kam die willkommene Gelegenheit ten von Philipp Wolfrum und Ludwig Neute zu den schönsten und gelungensten in dazu: ein Auftragsoratorium für das MuBremen und der Umgebung zählt. Von der sikfest in Birmingham. Das spannungsge- hoff (am 21. Juni gespielt von Martin Sander) oder die Kompositionen eines Josef Leerer Firma Ahrend & Brunzema wurladene, plastische Sujet inspirierte ihn zu de das dreimanualige Instrument nach einem Werk, das formal einerseits an Bach Renners, Joseph Haas oder Joseph Schmid, die Gerhard Weinberger am 25. August darbarockem Vorbild erbaut und gestimmt. und Händel anknüpft, anderseits aber in bieten wird. International wird es mit AdriGrund genug für die von Katja Zerbst geSprache, Harmonik und Instrumentation ano Falconi aus Perugia und Werken italieleitete Oberneulander Kirchenmusik, den ganz in der Gefühlswelt der Romantik zu Geburtstag mit einem ganzen Reigen von Hause ist. Vom dramatischen Kampf über nischer Komponisten (14. Juli) sowie mit Jonathan Dimmrock aus San Francisco, der Konzerten ausführlich zu feiern. Dabei kraftvolle Naturschilderungen bis zur lyam 18. August amerikanische Musik spielen wird die Orgel keinesfalls nur allein und rischen Versunkenheit schöpft Mendelswird. Am 4. August gesellen sich zu den 100 mit Alter Musik erklingen: das Auftaktkon- sohn hier aus dem Vollen seiner Möglichstatischen Registern der Orgel zwei sehr lezert findet am 22. Mai zusammen mit dem keiten. Zu erleben am 29. Mai um 19.30 bendige: Der Saxophonsolist Klaus Fischer Vokalensemble „terra nova“ statt, am 29. Uhr in der Christuskirche Bremerhaven ist mit dem Programm „Choräle im Jazz“ Mai gesellt sich das Bläserensemble des unter der Leitung von Eva Schad und am Ev. Posaunenwerkes hinzu und am 5. Juni 5. Juni um 18 Uhr in der St. Lambertikir- zu hören, Thomas Crome wird Leopold Modarf man gespannt sein, wie die Orgel und che in Oldenburg, geleitet von Tobias Göt- zarts Konzert für Alphorn und Orgel zum Besten geben. das Bremer Kaffeehausorchester zusamting. ie Orgel, laut Mozart die „Königin der Instrumente“, kommt in diesen Tagen ganz groß raus: In BremenOberneuland aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der dortigen Kirchenorgel, im Bremer St.-Petri-Dom beim „Orgelsommer“. Und auch im Oratorium „Elias“ in Bremerhaven und Oldenburg ist sie unverzichtbar.


MUSIK Jazztipps

w w w. s t a d t m u s e u m - o l d e n b u r g . d e

Michael RaMSaueR SehR Michael Ramsauer, Taucher II, 2014, Öl auf Leinwand. Foto: Hendrik Reinert

jazztipps

53°8'N 8°13'O

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Text: Christian Emigholz und Wilfried Hippen

12. Juni bis 21. August 2016

Piano trifft Bassukulele

„Jubilee-Tournee“

Stadtmuseum Oldenburg

David Helbock ist für Überraschungen gut Klaus Doldinger feiert 80. Geburtstag Der Pianist David Helbock gehört zu einer jungen Generation von Jazzmusikern, für die es keine stilistischen Grenzen zu geben scheint. Der Österreicher aus Vorarlberg verbeugt sich gerne vor einer Jazzgröße wie Thelonious Monk, um im nächsten Moment schon über ein Thema dieses Pianisten sehr frei zu improvisieren, es zu zerlegen, ohne es zu zerstören. Im vorigen Jahr gab Helbock, der oft eine Mütze mit eingestrickter Klaviatur trägt, mit seinem Trio „Random/Control“ ein sagenhaftes, vielfarbig schillerndes Set im Rahmen der Messe „Jazzahead“. Dabei spielten die drei Musiker geschätzte 30 Instrumente, wobei Helbock selbst diversem Spielzeug quietschende und pfeifende Töne entlockte. Aber der 32-jährige ist viel zu umtriebig, um sich auf nur ein Trio zu beschränken. Einmal abgesehen davon, dass Helbock auch für klassische Orchester komponiert, besucht er jetzt Bremen mit einer beinahe konventionellen Dreier-Formation. Das ist zwar formal mit Piano, Bass und Schlagzeug wie ein gewöhnliches Pianotrio besetzt, nur handelt es sich bei dem Bass um eine kleine Bassukulele, die – verstärkt – aber ziemlich tief und satt klingt. 26. Mai, 20 Uhr, Sendesaal Bremen

Er gehört zu denen, die offensichtlich nur noch auf die Bühne gehen, weil es ihnen Spaß macht. Nötig hat Klaus Doldinger es schon lange nicht mehr, denkt man an Filmmusiken („Das Boot“) oder das „Tatort“-Titelthema. Mit seiner Jazzrockband „Passport“ hatte er in den 70-ern großen internationalen Erfolg. Danach belebte Doldinger die Formation immer wieder neu und damit auch die alten Hits wie „Uranus“ und „Hexensabbat“. Aber die Band blieb frisch, weil er immer spannende junge Talente holte und mit Gästen spielte, die zum Teil erheblich den Stil der „Passport“-Varianten mitbestimmen konnten. So etwa Brian Auger, Alexis Korner, Volker Kriegel und 2006 der marokkanische Oudspieler Majid Bekkas. Dieser ist auch diesmal wieder dabei, wenn Klaus Doldinger auf „Jublilee-Tournee“ geht. Der Saxophonist feiert damit seinen 80. Geburtstag, und für einen Bläser ist es schon etwas Besonderes, in diesem Alter noch auf der Höhe seiner Kunst improvisieren zu können. Genaugenommen ist dies ja gar kein Jubiläum, das wird erst in fünf Jahren gefeiert, wenn „Passport“ 50 Jahre alt wird. Gut möglich, dass es noch eine Passverlängerung gibt. 27. Mai, 20 Uhr, Music Hall Worpswede

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KULTURSOMMER Festivals im Nordwesten

kultursommer

Shakespeare im Park

Werkha

Von Klassik bis HipHop

Isolation Berlin

In Parks, auf Plätzen, in Theatern: Sommerliche Festivals in der Region Text: Christian Emigholz

Sommernachtsträume

Gut zwei Monate später, am 24. August, beginnt dann auf der Melcherswiese im Bürgerpark „Shakespeare im Park“ mit „Wie es euch gefällt“. Es folgen „Doktor Faustus“ Bevor die Schauspieler der bremer shakes(25. 8.) und „Maria Stuart“ (26. 8.), bevor am peare company zum 21. Mal in den Bürgerpark ziehen, sind sie schon andernorts unter 27. August mit „Was ihr wollt“ die jüngste freiem Himmel zu erleben. Zum einen beim Produktion der Company auf die temporäre Bühne kommt. Gespielt wird immer um 20 111. Geburtstag des Botanischen Gartens Uhr. Zum Finale (28. 8./16 h) ist schließlich im Rhododendron-Park, die in diesem Fall mit der (Nach)-Feier von Shakespeares 400. „Ein Sommernachtstraum“ zu sehen. www.shakespeare-company.com Todestag zusammenfällt: Das wird in dem Programm „Shakespeare durch die Blume“ quasi in einen Blumentopf geschmissen. Die Company im Bürgerpark und anderswo

Frische Stilmixtur

Shakespeare hat in seinen Werken immer wieder Pflanzen als Metaphern verwendet, die werden hier von den Akteuren der Company präzis bestimmt. Am 10. und 11. Juni (jew. 20 h) findet das floristische Spiel, bei dem Figuren wie Hamlet oder Puck auftreten, im Schmuckhof des Botanischen Gartens statt. Am 18. Juni (19 h) und 19. Juni (16 h) gastiert die Company dann im Amtsgarten in Lilienthal mit dem Stück, das zu Shakespeares 450. Geburtstag 2014 in Auftrag gegeben wurde: „Wie es Will gefällt“.

Kultursommer auf dem Schlossplatz Mit Samba, Funk und brasilianischem Forró startet der Oldenburger Kultursommer, dessen Open-Air-Konzerte vom 13. bis 24. Juli auf dem Schlossplatz zu erleben sind. Zum Auftakt ist die Sängerin und Gitarristin Flavia Coelho mit ihrer Band zu hören. Einen Abend später (14. 7.) kommen Gäste aus London: „The Ephemerals“ spielen rauen Northern Soul. Um Soul, allerdings mit deutlicher Jazznähe, geht es auch am nächsten Abend beim „Bad Barry Finnerty Collective“.


KULTURSOMMER Festivals im Nordwesten

The Angelcy

Am 16. 7. reist die Kölner AlternativRockband „Locas In Love“ an. Tags darauf wird es wieder hitzig, denn „Pat Thomas & Kwashibu Area Band“ aus Ghana spielen wilde westafrikanische Highlife-Musik (17. 7.). In Israel zuhause ist das Sextett „The Angelcy“, das seine Folkinstrumente sehr experimentierfreudig bedient (18. 7). Dem Mestizo-Sound mit dem Mix aus Ska und Punk ist die argentinisch-kolumbianische Band „Che Sudaka“ verpflichtet (19. 7.).

Tingvall Trio

nicht das (Doppel-)Konzert für Kids mit „Karibuni und Die Blindfische“ am 17. Juli. Das beginnt schon um 15.30 Uhr. www.oldenburg.de

Klingendes Ostfriesland Gezeitenkonzerte bestechen durch Vielfalt Die Gezeitenkonzerte bieten in diesem Jahr im Zeitraum vom 24. Juni bis 14. August 32 Konzerte auf. Sie finden an diversen Orten Ostfrieslands statt, grob umrissen im Raum zwischen Ems und Jadebusen. Oft sind dabei Kirchenräume die Spielstätten, aber auch Theatersäle, Landgüter oder das Alte Kurhaus in Dangast finden sich auf dem Programmzettel; zudem gibt es einige Konzerte unter freiem Himmel. Die Gezeitenkonzerte legen ihr Hauptgewicht auf klassische Musik und haben einige echte Stars verpflichtet, aber auch Jazz und Klezmer sind vertreten.

„Werkha“ aus Glasgow ist ein Ein-MannProjekt von Tom Leah, der hier aber seine Electronic-Sounds mit Band vorstellt (20. 7.), während Iyeoka, Nigerianerin mit Wohnsitz USA, ihre poetischen Songs mit kraftvoller Soul-Stimme singt (21. 7.). Mit „Isolation Berlin“ sind die Indie-Rock-Aufsteiger der Saison mit ihren WeltschmerzSongs ebenso dabei (22. 7.) wie einen Tag später das hoch gelobte Schweizer Künstlerkollektiv „We Invented Paris“ mit seinen Rock- und Pop-Songs. Zum Finale geht es wieder nach Südamerika: „Systema Ort des Eröffnungskonzertes am 24. Juni Solar“ sind HipHopper aus Kolumbien. ist die Johannes a Lasco-Bibliothek in Alle Konzerte beginnen um 19.30 Uhr, nur Emden. Das Leipziger Mendelssohn-Kam-

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Junges Philharmonisches Orchester Niedersachsen

merorchester wird dann Werke seines Namensgebers und von Bach interpretieren. Zu den weiteren Höhepunkten gehören die Auftritte der Pianistin Elisabeth Leonskaja (28. Juni) in der Kirche in Reepsholt, der Berliner Akademie für Alte Musik in der Großen Kirche in Leer (8. Juli) oder des „Tingvall Trios“. Die mehrfachen EchoJazzpreisträger sind im Bad Zwischenahner Park der Gärten (14. Juli) zu hören. In der Kunsthalle Emden entsteht am 27. Juli ein Komponistenporträt von Helmut Lachenmann, an dem der Komponist selbst mitwirkt. Geiger Daniel Hope und der Pianist Sebastian Knauer spielen anlässlich des 100. Geburtstags von Yehudi Menuhin am 4. August in der Lambertikirche in Aurich eine Auswahl von Menuhins Lieblingswerken für diese Besetzung. Das Abschlusskonzert der diesjährigen Gezeitenkonzerte am 14. August bestreitet das Junge Philharmonische Orchester Niedersachsen auf dem Polderhof in Bunderhee. www.ostfriesischelandschaft.de/gezeitenkonzerte


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KULTURSOMMER Festivals im Nordwesten

kultursommer

Sommer in Lesmona

Akua Naru

Das pure Vergnügen

Spaß am Weserdeich

„Sommer in Lesmona“ strafft Programm

„Breminale“ in vier großen Zirkuszelten

Das Motto des diesjährigen „Sommers in Lesmona“ dürfte genau das Richtige für Puristen sein. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, die das Sommervergnügen seit 1995 alljährlich in Knoops Park ausrichtet, will sich nämlich auf ihre bremischen Wurzeln besinnen und hat der Veranstaltung vom 12. bis 14. August das schlichte Motto „pur“ verpasst. Das Orchester verspricht dafür eine gewisse Runderneuerung der Veranstaltung.

Mitten in den Sommerferien findet die „Breminale“ statt, genauer gesagt vom 13. bis 17. Juli. Vier Zelte werden aufgebaut, drei auf den Weserwiesen sowie eines auf der Altmannshöhe hinter der Kunsthalle. Das größte namens „Deichgraf“ ist gewissermaßen für Musik im Stil von Radio „Bremen Vier“ reserviert, sprich: Pop, Rock und HipHop. Hier wird am Sonntag auch erstmalig das Finale des „Live in Bremen“Bandwettbewerbs ausgetragen.

So beginnt es nicht wie bisher mit einer großen Operngala, stattdessen wird zur „Bremer Freitagnacht“ mit einem namhaften Solisten eingeladen. In diesem Jahr dürfte das österreichische Perkussions-Ass Martin Grubinger den Park zum Schwingen bringen. Am Sonnabend bleibt es beim nachmittäglichen „Tee in Lesmona“ und dem großen Orchesterkonzert am Abend. Und der Sonntag ist – wie bisher – Familientag, der nun unter dem Motto „Bremer Sagen und Märchen“ steht – man hört förmlich, wie die Bremer Stadtmusikanten schon ihre Instrumente stimmen. www.kammerphilharmonie.com

Im Zelt „Baronesse“ gibt es Rock und Oldies, außerdem wird die rege Reihe „Songs and Whispers“ hier ihre neuen Akteure vorstellen. Im Zelt „Himmelwärts“ geht es vor allen Dingen um Singer/Songwriter. Fest steht bereits das Programm der „Flutbühne“, die traditionell vom Lagerhaus mit einem Programm bestückt wird. Los geht’s mit einem Punk-Trio mit dem netten Namen „Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen“. Auch andere Bands – etwas die Mädchenband „The toten Crackhuren im Kofferraum“, die sich The T.C.I.K. abkürzen – haben lustige Namen.

Das Lumpenpack

Zudem ist mit Akua Naru eine politisch engagierte Rapperin zu Gast, während es bei dem Duo „Das Lumpenpack“ ziemlich komödiantisch werden dürfte und die achtköpfige Band „Jamaram“ den Reggae auf die „Flutbühne“ bringt. Ansonsten sind hier noch diverse lokale Bands zu entdecken. www.breminale.de

Lyrik in aller Vielfalt Zum 17. Mal „poetry on the road“ Sie lesen im Bremer Dom und in der Kunsthalle, im Kippenberg-Gymnasium und sogar auf dem Weserschiff „Hanseat“. Das Lyrikfestival „Poetry on the road“ – seit 17 Jahren fester Bestandteil des bremischen Kulturlebens – „tourt“ vom 26. bis 30. Mai wieder durch die Hansestadt. Unterwegs sind bedeutende Autoren ebenso wie interessante „Newcomer“. Angekündigt werden etwa der Pianist und Autor Alfred Brendel, der Kabarettist und Liedermacher Georg Ringswandl oder Adam Zagajewski aus Polen. Das komplette Programm unter: www.poetry-on-the-road.com


27. MUSIKFEST BREMEN

„Sängerfest“ vom 20. August bis 10. September beim 27. Musikfest Bremen

Opern & mehr B

ellini, Rossini, Monteverdi – das 27. Musikfest Bremen räumt den Werken bedeutender Opernkomponisten großen Raum ein. Denn erstmals steht an jedem Festivalwochenende eine Oper auf dem Programm. Und damit der Konzertreigen zu einem wahren „Sängerfest“ wird, treten vom 20. August bis 10. September darüber hinaus auch renommierte Solisten wie Jacquelyn Wagner, Thomas Hampson und der Jazz-Vokalist Kurt Elling auf. Die drei Festivalwochen beginnen mittlerweile traditionell rund um den Bremer Marktplatz, wo am 20. August „Eine große Nachtmusik“ mit 27 Konzerten in drei Zeitschienen zelebriert wird. Mit dabei sind Künstler wie Fabio Biondi & Europa Galante, die Pianisten Nelson Goerner und Olga Scheps, Gothic Voices oder das Roy Hargrove Quintet, deren musikalische Bandbreite von Alter Musik bis Jazz das Gesamtprogramm nahezu repräsentativ widerspiegelt.

he „Musikfest Surprise“ in der Bremer Überseestadt mit ungewöhnlichen Besetzungen und Programmen. Doch zurück zur Oper: Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ (21. 8./Oldenburgisches Staatstheater), Rossinis „Tancredi“ (28. 8./Glocke Bremen) und Monteverdis „L’Orfeo“ (3. 9./Glocke Bremen) weisen mit Vivica Genaux, Olga Peretyatko und Lawrence Brownlee sowie Rolando Villazón und Magdalena Kožená ein unzweifelhaftes Staraufgebot auf. Teodor Currentzis und MusicAeterna setzen schließlich mit einer neuen Fassung von Purcells „The Indian Queen“ den Schlusspunkt des Festivals (10. 9./Glocke Bremen).

Zwei „Heimspiele“ in der Glocke sind für die beiden Bremer Orchester vorgesehen: Die Philharmoniker und ihr Generalmusikdirektor Markus Poschner haben sich nach dem Violinkonzert D-Dur von Brahms (Solist: Ray Chen) noch die wuchtige Sinfonie Nr. 3 von Anton Bruckner vorgenommen (25. 8.). Und Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, dirigiert Es besteht aus insgesamt 37 Veranstalvon Kristjan Järvi, will den Saal mit dem tungen in 27 Spielstätten in Bremen, Bre„American Spirit“ der Komponisten Barmerhaven, ausgewählten Orten im Nordber, Copland und Daugherty erfüllen (31. westen sowie im holländischen Gronin8.), unterstützt von keinem Geringeren als gen, an denen 975 Interpreten beteiligt sind. Zum Programm gehören wieder das dem Bariton Thomas Hampson. nach dem berühmten Orgelbauer benann- www.musikfest-bremen.de te Arp-Schnitger-Festival und die Rei-

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27. MUSIKFEST BREMEN

Vivica Genaux, Foto: Christian Steiner, Virgin Classics

Daniil Trifonov, Foto: Dario Acosta, DG

Olga Peretyatko, Foto: Dario Acosta

Fulminante Bellini-Oper

Tasten-Virtuose

Bester Belcanto

„I Capuleti e i Montecchi“

Klavierabend mit Daniil Trifonov

„Tancredi“ mit Starbesetzung

(mw) Die Fachpresse war sich einig: Mit Vincenzo Bellinis „Romeo und Julia“-Version „I Capuleti e i Montecchi“ gelang Fabio Biondi und dem Ensemble Europa Galante eine fulminante CD-Einspielung. Die melancholische Tonsprache und die Melodienseligkeit kommen so rasant und vermutlich so dicht am Originalklang der Bellini-Zeit daher, dass es ein Glücksfall ist, beim Musikfest Bremen diese richtungsweisende Interpretation live erleben zu können.

(mpg) Der erst 25-jährige Daniil Trifonov ist der „Shooting-Star“ der Klavierszene: 3. Preis beim Chopin-Wettbewerb in Warschau 2010, im Jahr darauf 1. Preise beim Arthur-Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv und beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau, dazu 2014 der ECHO Klassik als bester Nachwuchskünstler. Mehr geht kaum in derart kurzer Zeit.

(mw) Gioacchino Rossinis Oper „Tancredi“ als konzertante Aufführung – das fokussiert die Konzentration auf die wirkungsvolle Musik, die der italienische Komponist im Alter von nur 21 Jahren geschrieben hat. Krieg und Bürgerkrieg im sizilianischen Syrakus im Jahre 1005, Zwangsheirat, verfeindete Familien und Intrigen sind die zahlreichen Themen dieser Kriegs- und Liebesoper.

Im Mai gab der aus Nischni Nowgorod stammende Pianist mit dem 2. Klavierkonzert von Sergei Rachmaninow, begleitet In der Aufführung in Oldenburg werden vom Pittsburgh Symphony Orchestra unsich die Sänger der CD-Einspielung (unter ter Leitung von Manfred Honeck, sein Gloanderem die persönlichkeitsstarke Vivicke-Debüt. Beim Musikfest geht es an gleica Genaux als Romeo) mit ihren Stimmen cher Stätte mit seinem ersten Klavierabend dem Klang des Orchesters annähern und großartig weiter. Das Programm mit Komeine klug aufeinander abgestimmte Inter- positionen von Johann Sebastian Bach, pretation bieten. Das ist alles andere als Franz Liszt, Franz Schubert und Johanein romantisches Schwelgen in schönen, nes Brahms erfordert nicht nur atemberauaber letztendlich austauschbaren Klängen, bende Technik und subtiles Einfühlungssondern vielmehr die Betonung von Belli- vermögen, sondern auch eine überragende nis melodischer Kreativität durch die Auf- Ausdruckskraft. Über all das verfügt der wertung des Orchesterparts. Also konzer- junge Solist in so reichem Maße, das ihm tantes Musiktheater, so wie es zu Bellinis sogar Martha Argerich, die kritische GranZeiten geklungen haben könnte, nur mit de Dame unter den Pianistinnen, bescheidem Instrumentalstandard und den Sännigt: „Was er mit seinen Händen anstellt, gern von heute. ist technisch unglaublich. … So etwas 21. August, 19.30 Uhr, habe ich noch nie vorher gehört“. Oldenburgisches Staatstheater 26. August, 20 Uhr, Glocke

Doch eigentlich geht es um die Musik, mit der Rossini 1813 der Durchbruch gelungen ist: bester Belcanto mit Emotionen, Melodien und Koloraturfeuerwerk. Während die meisten Zuhörer „Tancredi“ höchstens von CD oder DVD kennen, hat Ottavio Dantone das Werk bereits an der Opéra de Lausanne dirigiert. Nach Bremen bringt er seine Accademia Bizantina mit, um für einen frischen Rossini-Klang zu sorgen. Die weibliche Hauptrolle wird von der weltweit gefeierten Sopranistin Olga Peretyatko gesungen, die im Musikfest 2013 bereits in Mozarts „Lucio Silla“ begeistert hat. Lawrence Brownlee, einer der besten RossiniTenöre unserer Zeit, ist ebenso mit dabei wie die gefragte Marianna Pizzolato in der Hosenrolle des Titelhelden. 28. August, 18 Uhr, Glocke


27. MUSIKFEST BREMEN

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27. MUSIKFEST BREMEN

Gabriela Montero, Foto: Sheila Rock

Gautier Capuçon & Frank Braley Foto: KARL LAGERFELD, Warner Classics Erato

Teodor Currentzis, Foto: Robert Kittel

Spannung garantiert

Furioses Duo

Magische „Indian Queen“

Von de Falla bis Maurice Ravel

Beethoven-Programm in Vegesack

Purcell-Oper zum Musikfest-Finale

(mpg) Bei Gabriela Montero kann der Konzertbesucher sich nie sicher sein, was passieren wird. Sie improvisiert gerne auf dem Klavier und manchmal kann es auch vorkommen, dass sie ganze Programmteile ändert. Beim Musikfest tritt sie gemeinsam mit dem Orquestra de Cadaqués unter der Leitung von Jaime Martín auf – ein eingespieltes Team, das nicht mit Überraschungen geizt. Das Orchester gilt als fabelhaftes Ensemble mit unverkennbarem Klang, das viel zur Wiederentdeckung in Vergessenheit geratener Werke spanischer bzw. katalanischer Komponisten beiträgt.

(mpg) Wenn sich Gautier Capuçon, einer der bemerkenswerten Cellisten derzeit, und der Pianist Frank Braley zusammenfinden, sind erstklassige Konzerte programmiert. Dass beide Musiker eine Reihe renommierter Preise vorweisen können, ist für die Liga, in der sie spielen, fast schon Standard. Was ihre Auftritte noch interessanter macht, sind besondere Orte. So gab Frank Braley vor einem Jahr zur Rushhour ein Konzert in der Brüsseler U-Bahn. Aber nicht nur solche „verrückten“ Ideen machen den Reiz der Konzerte dieses Duos aus, sondern auch eine vernünftige Zusammenstellung von Werken, die man so eher selten live hört.

(mw) Die neue Fassung von Henry Purcells unvollendeter Semi-Opera „The Indian Queen“ mit dem charismatischen Dirigenten Teodor Currentzis und Regie-Star Peter Sellars zählte zu den musikalischen Höhepunkten der vergangenen Jahre. Die nur 50 Minuten lange englisch Barockoper wurde mit weiterer Musik Purcells und mit Auszügen aus dem Roman „The Lost Chronicles of Terra Firma“ der nicaraguanischen Schriftstellerin Rosario Aguilar zu einem rund dreistündigen Spektakel vergrößert. Zwischen Massenmord und ästhetisch präsentierter Liebesnacht bietet „The Indian Queen“ einen Kosmos an Handlung und Gefühlen.

Beim Konzert in Bremen-Vegesack stehen ausschließlich Werke für Violoncello und Klavier von Ludwig van Beethoven auf dem Programm. Dazu gehören die Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 F-Dur und 12 Variationen über „Ein Mädchen oder Weibchen“ aus Mozarts „Zauberflöte“. Die Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 3 ADur op. 69 ist eines der Meisterwerke der Cello-Literatur, mit dem Beethoven eine vollendete Synthese beider doch recht unterschiedlicher Instrumente gelang. 7. September, 20 Uhr, Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, Vegesack

Für das Musikfest bringt Teodor Currentzis die ihm willig folgenden Chorsänger und Instrumentalisten von MusicAeterna sowie Solisten mit, um das Abschlusskonzert zu gestalten. Doch was heißt Konzert? Allein Currentzis‘ Dirigat ist eine große Show, zudem wird es in der Glocke eine spezielle Version geben. Sie stammt von Robert Castro, der als Regieassistent bereits an der Originalproduktion beteiligt war. Seth Reiser zeichnet für das Lichtdesign verantwortlich. 10. September, 18 Uhr, Glocke

In Bremen werden Werke von Manuel de Falla und Isaac Albéniz sowie die selten aufgeführte Sinfonie des 1826 jung verstorbenen Juan Crisóstomo de Arriaga zu hören sein, der als der „spanische Mozart“ bekannt war. Spannend dürfte auch das Klavierkonzert in G-Dur von Maurice Ravel werden. Besonders in den jazzigen Passagen dürfte Gabriela Monteros Improvisationstalent zur Geltung kommen. Vielleicht fällt der Pianistin aber auch etwas ganz anderes ein. In manchen Konzerten mussten die Zuhörer auch singen! Also: Hingehen. 4. September, 20 Uhr, Glocke


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musik Niedersächsische Musiktage 2016

Volker Gerling zeigt sein Daumenkino

Piano plus Daumenkino E

Niedersächsische Musiktage 2016: LzO verwandelt Oldenburger Landtag in „Raum der Leidenschaften“

mden ist dabei, Verden ebenso wie Walsrode oder Wilhelmshaven. Die Niedersächsischen Musiktage 2016 machen vom 3. September bis 2. Oktober an 35 Städten im gesamten Bundesland Station. Auch Oldenburg gehört zu den Spielorten, genauer gesagt der ehemalige Plenarsaal des Landtagsgebäudes. Er verwandelt sich am Abend des 25. September (18 Uhr) in einen „Raum der Leidenschaften“.

Concours Clara Haskil in Vevey (Schweiz) begann, ist ein gefragter Gast bei den wichtigen Orchestern und in den großen Musikzentren Europas, der USA und Japans sowie bei zahlreichen bedeutenden Festivals. Im Dezember 2015 debütierte er bei den Berliner Philharmonikern.

chermaßen geliebt und gehasst. Und er hat seinen Leidenschaften zauberhafte Musik abgerungen.

Europa zeigt: Er hält seine Daumenkinos unter eine Videokamera, projiziert sie in Echtzeit auf die Leinwand und erzählt die Geschichten der Menschen, die er für seine Daumenkinos porträtiert hat. So entsteht eine leichtfüßige und gleichzeitig

tiefsinnige Reflektion über die Flüchtigkeit des Moments und die Bedeutung der menschlichen Begegnung.

„Wir freuen uns, dass die LzO in diesem Jahr wiederum als Mitveranstalterin der Niedersächsischen Musiktage eine hochkarätige Veranstaltung in Oldenburg präsentieren kann“, so Hans Günter Rostalski Im Verlauf des Abends nähern sich zwei weitere Beiträge ebenfalls dem Thema der von der LzO und ergänzt: „Die Idee, Musik ins weite Land zu bringen und gleichzeiLeidenschaft. Und zwar auf sehr untertig hohen künstlerischen Ansprüchen geschiedliche Weise: Ein Vortrag über die recht zu werden, hat sich als voller Erfolg Gemeinsam mit der Niedersächsischen Psyche Robert Schumanns, gehalten von Sparkassenstiftung lädt die LzO zu einem der Schumann-Expertin und Psychothera- erwiesen“. außergepeutin Dagmar HoffVor 30 Jahren hat die Niedersächsische wöhnlichen Und er hat seinen Leidenschaften mann-Axthelm, soSparkassenstiftung die Niedersächsischen Veranstalwie die leidenschaftzauberhafte Musik abgerungen. tungsprolich betriebene Suche Musiktage ins Leben gerufen. „Die LzO ist seit 1989 dabei und hat in den vergangegramm, das mit dem renommierten Pianach Menschen und ihren Geschichten, nen Jahren über 80 Konzerte in ihrem Genisten Till Fellner beginnt. Der Österreidie Volker Gerling auf spezielle Daumenschäftsgebiet durchgeführt“, berichtet Rocher spielt die Humoreske B-Dur op. 20 kinos bannt. stalski. Die Sparkassen sind die regionalen und die Fantasie C-Dur op. 17 von Robert Schumann. Der berühmte Komponist der Gerling, Absolvent der Babelsberger Film- Dreh- und Angelpunkte für die Kulturarbeit der Stiftung und somit ganz nah bei Romantik hat sich Zeit seines Lebens den hochschule, hat eine Form der PräsentaLeidenschaften ausgesetzt, hat sie gleition gefunden, die er auf Festivals in ganz den Menschen in der Region.

Till Fellner, dessen internationale Karriere 1993 mit dem 1. Preis beim renommierten

Der Kartenvorverkauf beginnt am 15. Juni im Ticketshop der LzO (Schloßplatz 7-8) und in der Touristinfo (Schloßplatz 16). www.musiktage.de


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musik Konzerttipps

tipps

Wilde Tänze

Curtis on tour

(hip) Neben Samba, Mambo, Calypso und Reggae ist auch die Cumbia eine lateinamerikanische Tanzmusik, in der afrikanische und europäische Stilformen miteinander verschmolzen. Entstanden ist sie in Kolumbien, doch ihre modernsten Interpreten kommen aus der chilenischen Hafenstadt Valparaiso.

(UM) Das Curtis Institute of Music in Philadelphia/USA zählt wohl zu den besten Musikakademien überhaupt. Zahllose Musiker von Weltruf haben hier ihre Ausbildung oder ihren Feinschliff erhalten. „Learn by doing“ lautet und verkörpert geradezu die Philosophie des Institutes.

1999 wurde dort „Chico Trujillo“ (Foto) gegründet, und von Beginn an entwickelten die jungen Rebellen der Band die alten Spielformen zum „Nueva Cumbia“ weiter. Neben den traditionellen Trommeln und Flöten spielen sie Akkordeon, Gitarre, Keyboard und E-Bass. Inzwischen schmückt sich die neunköpfige Band mit einem funky spielenden Bläsersatz. Die Musiker mischen ihre Volkstänze mit Ska, Rock und Punk zu einer feurigen Melange, mit der sie in ihrem Heimatland Stadien füllen. Inzwischen haben sie acht Alben produziert, aber der Titel ihrer letzten Studioproduktion „Reina de todas las fiestas“, also „Königin aller Partys“ ist ein Hinweis darauf, dass „Chico Trujillo“ vor allem eine Liveband ist, die inzwischen überall auf der Welt ihre wilden Tänze spielt – auf großen Festivals ebenso wie in den Clubs der europäischen Metropolen. 27. Mai, 20 Uhr, Schlachthof Bremen

Dass auch Bremen davon lernen kann, haben die Hochschule für Künste und die Philharmonische Gesellschaft erkannt und 2015 eine Zusammenarbeit mit dem Curtis Institute initiiert. Jedes Jahr werden nun Studierende und Alumni der Akademie in Bremen Station machen, um ihr Können zu präsentieren. Durch „Learn by doing“ sammeln nämlich seit 2008 Alumni des Instituts zusätzlich zum Studium praktische Erfahrungen auf einer Tournee rund um den Globus, begleitet von Professoren und Solisten, die zur Weltspitze ihres Faches gehören. Zu diesen zählt auch der Bratscher Roberto Diaz (Foto), der in Bremen zusammen mit seinen Schützlingen ein Konzert mit Werken von Bruch, Stravinsky und Schostakowitsch geben wird. Und 2017 ist sogar der Auftritt des Orchesters geplant, zu dem u. a. der Pianist Peter Serkin und der Geiger Benjamin Schmid als Solisten erwartet werden. 2. Juni, 20 Uhr, Obere Rathaushalle


musik Konzerttipps / CD-Tipp 0

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CD-Tipp: Grenzenlos

Klingendes Bad Kissingen

(UM) Nichts überspringt so mühelos die Grenzen zwischen Begrifflichem und Unbegrifflichem, zwischen Realem und Transzendentem wie die Musik. Doch innerhalb der Musik gibt es Genres und Grenzen, die nicht immer so mühelos zu überwinden sind, weil sie durch Jahrhunderte ihrer Entstehungszeit getrennt sind, oder durch anderes Denken oder durch anderes Instrumentarium oder andere Klangwelten.

(red) Den Anfang macht am 20. Mai die Koloratursopranistin Cecilia Bartoli, Star-Pianist Lang Lang setzt am 25. Oktober den Schlusspunkt beim diesjährigen „Kissinger Sommer“. Und auch während der Kernspielzeit des Festivals vom 24. Juni bis 24. Juli treten große Künstler in den prachtvollen Konzertsälen des Kurortes auf. Neben namhaften Orchestern wie den Münchner Philharmonikern oder den Bamberger Symphonikern sind Dirigenten wie Alain Altinoglu, Lawrence Foster oder Sir John Eliot Gardiner zu erleben. Und dazu Weltklasse-Solisten wie Grigory Sokolov, Rudolf Buchbinder, Fazil Say oder Hélène Grimaud am Klavier, die Klarinettistin Sabine Meyer oder Violinvirtuosen wie Arabella Steinbacher und Daniel Hope.

Auch verlangen die Interpretation von komponierter Musik und die freie Improvisation ganz verschiedenen Arten des Spielens und auch des Hörens. Diese Grenzen dennoch zu überwinden, Musik dadurch in ein Neues aufgehen zu lassen, reizt aber vielleicht gerade deshalb immer wieder und – stellt eine enorme Herausforderung dar! Und die verlangt, soll sie auch Achtung: foyer-Leser können dabei überzeugen, ein hohes Können! sein! Gewinnen Sie 3 x 2 Eintrittskarten für die „Petersburger Abschlussgala“ am 23. Die Cellistin Anna Carewe und der VibJuli mit dem Orchester des Mariinsky-Theraphonist und Garry Burton-Schüler Oli aters St. Petersburg unter der Leitung von Bott schaffen das. Auf faszinierende Weise Valery Gergiev (Foto). Auf dem Programm: jonglieren sie mit allem, was die Musik zu Tschaikowskys „Nussknacker-Suite“ und bieten hat, Altem und Neuem, Ernstem das Violinkonzert von Brahms mit dem und Unterhaltendem, Komponiertem und Geiger Leonidas Kavakos. Einfach am 30. Improvisiertem. Nun ist das Duo live in Mai zwischen 11 und 11.15 Uhr die TeleBremen zu erleben und lädt ein zu überfonnummer 0421 – 12 663 anrufen! raschenden Ausflügen quer durch Zeiten, www.kissingersommer.de Klänge und Genres. 14. Juni, 20 Uhr, Sendesaal Bremen

Abschied von Hamburg Simone Young dirigiert Schmidt-Oratorium Ein geheimnisvoller Titel, ein faszinierendes Werk. Franz Schmidts 1938 uraufgeführtes Oratorium „Das Buch mit sieben Siegeln“ wird von vielen Kennern geschätzt, hat sich aber nie im Konzert-alltag etablieren können: Daran mag Schmidts Duldung der Nazis eine Rolle spielen (er wurde von ihnen als bedeutendster lebender Komponist Österreichs verehrt), vor allem aber der hohe Anspruch des Werkes. Ein Jahr ist es nun her, dass sich Simone Young mit den „Sieben Siegeln“ vom Hamburger Konzertpublikum verabschiedet hat. Der Live-Mitschnitt von „Das Buch mit sieben Siegeln“ zählt ganz sicher zu den bleibenden Ereignissen der Ära Young. Die Philharmoniker Hamburg, der NDR-Chor und der Staatschor Latvija sorgen für eine erstklassige Umsetzung der Partitur, aus dem Solistenensemble ragt Klaus Florian Vogt mit seinem unkonventionell klingenden Tenor heraus. Schmidts Oratorium wirkt wie eine spätromantische, oft schwelgerische Mischung aus Bach-Passionen und WagnerOpern – nicht nur, aber auch wegen Simone Youngs Abschiedseinstudierung mit den Hamburgern ein hörenswertes Werk. – Franz Schmidt: Das Buch mit sieben Siegeln; Oehms Classic 1840, 2CDs Markus Wilks


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musik Bremer Kinder- und Jugendkantorei 43 foyer

Bremer Kinder- und Jugendkantorei erhält Auszeichnung des Deutschen Katholikentages Text: Michael Pitz-Grewenig

Mit dem „Schaf“ zum Preis D

er Titel klingt seltsam. „Das Schaf gewinnt“ – hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich eine Text- und Musikcollage, die der Bremer Kinderund Jugendkantorei einen Hauptgewinn beschert hat. Denn der Chor, dessen Mitwirkende aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen kommen, ist für dieses Werk mit dem renommierten „Aggiornamento“-Preis des Deutschen Katholikentages belohnt worden. Der Name „Aggiornamento“, was soviel wie „Im Heute stehen“ bedeutet, geht zurück auf Papst Johannes XXIII., der damit eine der Hauptaufgaben des II. Vatikanischen Konzils umriss. Der mit 5.000 dotierte Preis ist auch als Würdigung der lebendigen kirchenmusikalischen Arbeit des freien, von Eltern getragenen Vereins zu verstehen, der sich nur aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert.

Jugendliche) schwer verständlichen Kreuzweges mit dem Thema Flüchtlinge. Aufgegriffen werden dabei Erzählungen von Fluchtwegen und -gründen sowie Berichte über das Ankommen in einer neuen, fremden Heimat. Die Bremer Aufführung im Juni 2015 mit dem Bremer Kaffeehaus-Orchester in der Propsteikirche St. Johann im Schnoor war ein großer Erfolg. Wer das spannende Werk wieder hören und sehen möchte, muss nach Leipzig zum Kirchentag 2016 fahren, wo es am 26. Mai im Rahmen der Preisverleihung aufgeführt wird. Natürlich in einer aktualisierten Fassung.

Seit der Gründung im Jahr 2008 wird die Bremer Kinder- und Jugendkantorei von Ilka Hoppe geleitet. „Singen macht glücklich, macht Spaß und ist gemeinsames Erleben“, lautet ihr Motto, das ganz offensichtlich zum Erfolg führt. Denn mittUnd lebhaft geht’s bei dem jungen Ensemlerweile existieren drei Chöre mit über 100 ble wirklich zu, wird doch das kreative Po- Sängern, die aus zwölf Nationen kommen. tential von Kindern und Jugendlichen in In der Arbeit mit ihnen wird versucht, ihr die Arbeit einbezogen und „Singen macht glücklich...“ kreatives Potendas Bewusstsein für aktuelle tial zu wecken gesellschaftliche Strömungen geschickt ge- und das Bewusstsein für aktuelle gesellweckt. Vor diesem Hintergrund entstand schaftliche Strömungen zu öffnen. Denn „Das Schaf gewinnt“, eine Verknüpfung von Kinder und Jugendliche haben ein sehr sieben der 14 Stationen des (für Kinder und subtiles Sensorium für gesellschaftliche

Probleme, aber auch dafür, ob sie ernst genommen werden. Wenn man dies tut, wird ein Raum geschaffen für vielfältige Möglichkeiten. Der Kantorin geht es aber um mehr als „nur“ Singen: „Wir wollen Musik mit allen und für alle machen. Unser Ziel ist es, Kinder in ihrer Musikalität zu fördern und sie in der Gemeinschaft individuell wachsen zu lassen.“ Dabei verliert die von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern unterstützte Chorleiterin nicht die Anliegen der Kinder aus den Augen: „Wir bieten vor und nach den Proben Hausaufgabenhilfe, Gespräche sowie Essen und Trinken an.“ Mehr noch: Neue Musik, geistliche Chormusik, Musiktheater und Auslandsreisen ermöglichen den jungen Choristen einen weiten Blick in die Welt der darstellenden Kunst. Ilka Hoppe: „Insbesondere der Austausch mit französischen, lettischen und polnischen Chören soll ihnen den Begriff der Völkerverständigung und Weltoffenheit im eigenen Erleben nahebringen.“ Daneben stehen auch 2016 zahlreiche Projekte auf dem Programm, etwa ein Kindermusical zum 150-jährigen Bestehen des Bürgerparks und die Produktion einer CD mit dem JSO Bremen Nord unter der Leitung von Martin Lenz.


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kunst Museum Weserburg

Weitblick durch Kunst „Mir ist das Leben lieber“: Weserburg Bremen zeigt die Privatsammlung Reydan Weiss Text: Sabine Komm Cindy Sherman, Untitled #408, 2002, Fotografie, Sammlung Reydan Weiss, © Courtesy of the artist and Metro Pictures

R

eydan Weiss bewegt sich zwischen den Kulturen. Sie ist in Istanbul geboren, in Jordanien aufgewachsen, in Jerusalem zur Schule gegangen und dann nach Deutschland gekommen. Verständlich, dass sie neben prominenten Werken von Cindy Sherman und Gerhard Richter auch Kunst aus Asien, Afrika, Australien und der Türkei kauft. Jetzt feiert die Weserburg Bremen ihr 25-jähriges Bestehen mit ausgewählten Werken der Sammlung Reydan Weiss. Der Ausstellungstitel: „Mir ist das Leben lieber“.

ist, geliftet, mit faltigem Hals. Die Französin Bettina Rheims, verehrte und verhasste Befreierin weiblicher Sexualität, kombiniert auf verstörende Weise die Erotik der Lippen von Goldfischen und einer Frau mit Kirschmund. Arbeiten wie diese treten hier in Dialog mit Olaf Metzels nackter Türkin mit Kopftuch, die das Prinzip der Verhüllung aushebelt.

Neben Befremdlichem wie Charles Frégers wilden Männern in rituellen Kostümen geht es schließlich um aktuelle Farbmalerei. Mit dabei der Schwede Paul Fägerskiöld, Etwa 100 Bilder, Skulpturen und Videoarder Farbe so lange sprüht und tropfen lässt, beiten sind zu Themenräumen zusammen- bis pointilistische Oberflächen entstehen. Die Libanesin Etel Adnan, jüngst auf „Es geht um einen neuen Blick auf documenta gefeiert, bewegt sich zwidie aus den Fugen geratene Welt.“ schen Landschaftsbild und Abstraktion, während in den Bildern der Bragefasst. Zuerst einmal geht es ums Staunen silianerin Rosilene Luduvico das Gefühl und Erschrecken. Die Besucher begegnen von Einsamkeit und Fremdheit in der neuen Fetischen der australischen Bildhauerin Heimat Deutschland mitschwingt. Linde Ivimey. Ein japanischer Fotokünstler schockiert mit den nackten Körpern al- Durch diese feinsinnigen Menschen habe ter Frauen, während sein südafrikanischer sich ihr Weltbild verändert, sagt SammleKollege einen schwarzen Mann mit Gerin Reydan Weiss: „Ich lernte, dass die Bewehr und einer weißen Taube zeigt, ein trachtung der Welt, die Formen des Lebens Bild der Gewalt und der Hoffnung. vielfältiger sind, als ich es mir bis dahin hatte vorstellen können.“ Ein Ziel, das auch Etwa jedes zweite Kunstwerk der SammMuseumsdirektor Peter Friese mit dieser lung Reydan Weiss stammt von KünstleJubiläumsausstellung verfolgt: „Es geht um rinnen. Zum Beispiel von Cindy Sherman, einen neuen Blick auf die aus den Fugen die in Bremen als Glamourfrau zu sehen geratene Welt.“ – Bis 26. Februar 2017.


KUNST KUNST Horst-Janssen-Museum Oldenburg 45 foyer

Künstlerplakate von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely im Horst-Janssen-Museum Text: Sabine Komm Niki de Saint Phalle, Hon – en catedral byggd an Niki de Saint Phalle, Jean Tinguely, Per Olof Ulvstedt, Moderna Museet, Stockholm1966, Siebdruck, 100 x 70 cm, Foto: Maria Thrun, Hamburg © (Niki de Saint Phalle) VG Bild-Kunst Bonn, 2016

HINGUCKER N

iki de Saint Phalle (1930-2002) und Jean Tinguely (1925-1991) sind ein Paar, in der Kunst und privat. 1971 heiraten sie. Er ist ein Schweizer, der lärmende Maschinenskulpturen konstruiert. Sie ist Französin, die Frauenfiguren von barocker Körperfülle formt, die Nanas. Auf seine Ausstellungen und Aktionen hat das Duo mit selbst gestalteten Plakaten hingewiesen, das Horst-Janssen-Museum in Oldenburg zeigt jetzt vom 5. Juni bis 4. September eine Auswahl. „Künstlerplakate von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely“ ist ein Sommerprojekt in der Zeit, in der viele Touristen ins Haus kommen. Im Hamburger Kunst- und Gewerbemuseum hat das Museumsteam dafür 100 Plakate ausgewählt. Darunter „Paradiset“: Saint Phalles knallbunte Frau wird hier von Tinguelys abstrakt mechanischem Räderwerk aufgespießt; ein Plakat, das auf die Kunstwerke des Paares

während der Weltausstellung in Montreal 1967 verweist. Ein anderes Gemeinschaftsplakat bezieht sich auf die gigantische Skulptur „Hon“ in Stockholm, die durch eine Vagina zu betreten ist.

Schweden, der Schweiz, den USA und Japan plakatieren, um auf die eigene künstlerische Arbeit aufmerksam zu machen. An Litfaßsäulen und Plakatwänden wurden diese Hingucker nach wenigen Tagen überklebt. Dass sich einige fürs Nachplakatieren gedachte Exemplare erhalten haben, ist ein Glücksfall.

Die Plakate reichen von den 60er Jahren bis 2000. Im Horst-Janssen-Museum sind sie chronologisch gehängt. So ist zu erAuch Horst Janssen hatte in dieser Zeit leben, wie Tinguely seine Ideen- und ArPlakate gestaltet. Die aber zeigt das Olbeitsskizzen mit der Zeit – als Reaktion denburger Museum auf die Kunst der damaligen Zeit – „Viele Plakate sind sehr präsent, diesmal nicht. Das Ausstellungsteam farbiger gestaltet. sie springen einen sofort an“ konzentriert sich Saint Phalle hingegen bevölkert ihre großformatigen Pla- auf Saint Phalle und zeigt den ihr gewidkate genau wie in ihrem plastischen Werk meten Film von Peter Schamoni. Daneben geht es – ganz im Sinne des Künstlerduos mit fröhlichen Frauenfiguren. – ums Mitmachen. Besucher dürfen an in„Viele Plakate sind sehr präsent, sie sprin- teraktiven Stationen spielen und konstrugen einen sofort an“, sagt Kuratorin Sabi- ieren. Mit dem Gewehr zielen und abdrüne Siebel. Schließlich mussten sie sich auf cken wie in Saint Phalles spektakulären Straßen und Plätzen behaupten. Und das Schießhappenings ist allerdings verboten. weltweit. Das Duo ließ unter anderem in


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kunst Worpsweder Museen

Vier Ausstellungen über die „wilden Zwanziger“ am Weyerberg Text: Berit Böhme

Willy Dammasch, Salve Lilly (Bildnis Lilly Kloeker), 1923, Öl auf Leinwand, Privatbesitz, Foto: © Peter Elze

Heinrich Vogeler, Porträt Maurice Disch, 1922, Öl auf Pappe auf Holz, 50,5 x 33 cm, Bundesrepublik Deutschland, Land Niedersachsen, Kulturstiftung Landkreis Osterholz, Foto: © Barkenhoff-Stiftung Worpswede

Expressives Intermezzo F

ür die meisten Künstlerkolonien markierte der 1. Weltkrieg das Aus. Worpswede hingegen erlebte in der Weimarer Republik eine zweite Blüte. Der Museumsverbund des Ortes erinnert vom 19. Juni bis zum 23. Oktober an das expressive Intermezzo am Weyerberg. „Worpswede war eine Art Mikrokosmos“, sagt der Kulturwissenschaftler Björn Hermann. Manch Künstler änderte dort radikal seine Malweise. So wie Willy Dammasch, der 1922 in das Moordorf zog und sich dort vom Marine- zum expressiven Porträtmaler wandelte. Die Kunsthalle würdigt Dammasch mit einer Retrospektive, die auch das abstrakte Spätwerk einschließt. Viele Werke sind erstmals öffentlich zu sehen. „95 Prozent der Bilder kommen aus Wohnzimmern“, sagt die Kunstwissenschaftlerin Katharina Groth. Hoetgers Rolle im Worpswede der Zwanziger und seine Arbeit als Bildhauer beleuchtet die Ausstellung in der Großen Kunstschau. „Hoetger verfolgte eine hochmoderne Idee“, meint Groth. Sein „Kaffee Worpswede“ lockte Ausflügler an, im angegliederten Ausstellungsraum konnten sie Kunst erwerben. Bald folgten ein Logierhaus und die Große Kunstschau. In der Rotunde des Museums hingen neben

den „Alten Worpswedern“ Werke von Bram van Velde oder Alfred Kollmar. „Aber die Expressiven waren beim Publikum nicht so der Renner“, weiß Hermann. Karen Russos Film „Haus Atlantis“ wird im Lichthof der Kunstschau gezeigt. Die israelische Künstlerin setzt sich darin mit „der Überlappung von künstlerischen Ideen, Irrationalität und Nationalität im Werk Hoetgers“ auseinander. Außerdem sind Hoetgers Pläne für die Hannoveraner Fabrik- und Wohnstadt „TET“ zu sehen. Das Projekt des Keksfabrikanten Bahlsen wurde nie realisiert. Der Barkenhoff widmet sich Heinrich Vogelers Wirken nach 1918. „Vogeler kehrte nach dem Krieg mit einer ganz anderen Weltsicht auf den Barkenhoff zurück“, sagt Hermann. Sinnbildlich für den Wandel sei sein Bild „Die Geburt des neuen Menschen“. Der Barkenhoff verwandelte sich in eine „Arbeitsschule“ mitsamt Werkstätten, auf dem Anwesen lebten Familien in einer Kommune zusammen. Das Haus im Schluh zeichnet ein Bild vom Leben in den Zwanzigerjahren. Und erinnert an seine Vergangenheit als „Künstlerherberge“ für Maler wie Horacio Butler und Lisel Oppel. www.worpswede-museen.de


kunst Overbeck-Museum Bremen

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Overbeck-Museum richtet Ausstellung zum 150. Geburtstag von Fritz Mackensen aus Text: Berit Böhme

Fritz Mackensen – Trauernde Familie (Mitteltafel), 1896, Kulturstiftung Landkreis Osterholz

Licht und Schatten I

n der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zog es die Maler aus den Akademien und Städten hinaus ins Grüne. Auch der Düsseldorfer Kunststudent Fritz Mackensen (1866-1953) folgte diesem Verlangen, landete in Worpswede und gründete dort 1889 eine Künstlerkolonie. Anlässlich seines 150. Geburtstags widmet sich das Bremer Overbeck-Museum ab 26. Juni dem Werk des wegen seiner Rolle im nationalsozialistischen Kulturbetrieb umstrittenen Malers.

Moor“ räumte die Goldmedaille ab. An dem Großformat hatte der Maler jahrelang gearbeitet, größtenteils bei Wind und Wetter an der Außenmauer der Worpsweder Zionskirche. Zu seinen Hauptwerken zählen außerdem die „Trauernde Familie“ und die „Moormadonna“. „Nach München war er erstmal ein gemachter Mann“, sagt die Kunstwissenschaftlerin Katharina Groth.

Gefragt war der aus dem Flecken Greene bei Bad Gandersheim stammende Maler auch als Lehrer. Unter seinen Schülerinnen Die Ausstellung soll „weder anklagen noch waren Paula Becker, Clara Westhoff, Marie reinwaschen“, sagt die Kuratorin Dr. Katja Bock und Ottilie Reylaender. „Er konnte Pourshirazi. „Sie nimmt beides – seine aus- gut vermitteln“, sagt Groth. „Er hat es auch zugelassen, „Sie nimmt beides – seine ausdrucksstarken Werke wenn die und seine problematische Biografie – in den Blick.“ Schülerin andere drucksstarken Werke und seine problema- Talente hatte oder moderner war.“ So habe tische Biografie – in den Blick.“ Mackensen Mackensen Westhoffs bildhauerisches sei anfangs einer der vielversprechendsten Talent erkannt und sie nach Leipzig zur Worpsweder Maler gewesen. Im Gegensatz Ausbildung bei Max Klinger und Carl Seffzu seinen Worpsweder Gründerkollegen ner geschickt. Otto Modersohn und Fritz Overbeck stand bei ihm der Mensch im Mittelpunkt des Spätestens mit dem Ende des Kaiserreichs Schaffens. Pourshirazi: „Die Figurensank auch Mackensens Stern. „Er war“, malerei war seine große Stärke.“ Den meint Pourshirazi, „nicht mehr innovaDurchbruch verdankte Mackensen einer tiv“, sondern sei steckengeblieben in der Ausstellung im Münchener Glaspalast im Verklärung von Bäuerinnen und dem MutJahre 1895. Sein Gemälde „Gottesdienst im terbild. „Das ist bei ihm in die Blut- und

Bodenmentalität übergegangen. Er war zu anfällig für das Ideologische. Die ganze Moderne hat er aus ideologischen Gründen ausgeblendet.“ Schließlich vertrat Mackensen die nationalsozialistische Kunstauffassung. „Er gilt als einer der wichtigsten Künstler dieses Zeitgeists“, sagt Groth. Nach dem Krieg erhielt er ein kurzzeitiges Ausstellungsverbot, musste zeitweise seine Villa räumen und starb einsam und verarmt. Katja Pourshirazi hofft, dass durch ihre Ausstellung weitere Forschungen angestoßen werden: „Das wäre ein Dissertationsprojekt.“ Denn im Gegensatz zu den Modersohns oder Heinrich Vogeler sind Mackensens Biografie und Werk kaum wissenschaftlich aufgearbeitet. Auch ein Werkverzeichnis fehlt. „Das ist Detektivarbeit“, sagt Pourshirazi. In Vegesack sind auch unbekanntere Arbeiten Mackensens zu sehen, unter anderem Landschaftsskizzen und Zeichnungen. Die Ausstellung läuft bis zum 16. Oktober. Bereits seit April präsentiert das Worpsweder „Museum am Modersohnhaus“ eine „Jubiläumsausstellung“ mit 17 hauseigenen Mackensen-Gemälden.


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kunst Ausstellungen

: Kunstwerke Text: Sabine Komm

Natürlich nackt

Arktis anders

Passend zum Sommer konzentriert sich die Ausstellung „Otto Mueller – natürlich nackt“ in der Kunsthalle Emden auf das Thema der Badenden. Otto Mueller (1874-1930) und die anderen „Brücke“-Maler haben immer wieder Ausflüge zur Ostsee oder aber zu den Moritzburger Teichen nahe Dresden gemacht. Mueller hielt dort die nackten Badenden mit schnellem Zeichen- und Pinselstrich fest, ohne jede voyeuristische Attitüde.

Nathalie Grenzhaeuser (*1969) hat in Spitzbergen gearbeitet. Als Künstlerin. Inspiriert von der Landschaft der Polarregion des Archipels, den schneebedeckten Berge, den kargen Flächen, den Farben von Eis und Wasser in der kristallklaren Schärfe des besonderen Lichtes und der sauberen Luft sind verstörend schöne Fotos und Videos entstanden.

Anders als bei den früheren Künstlern, die große Entdeckungsreisen in Schwarzweißfotos festgehalten haben, geht es Grenzha„Ihm ging es nicht um die erotische Auseuser nicht um einen dokumentarischen strahlung. Dafür ist der Expressionismus zu eckig, zu schroff, zu spröde“, sagt Kura- Ansatz. Ihr Interesse gilt den Eingriffen torin Katharina Henkel. Den Künstler inte- des Menschen in den ökologisch sensiblen Landschaftsraum der Arktis. Ihre analogen ressierte der Mensch im Einklang mit der Natur. Die sanften Naturtöne der 57 ausge- Bilder verändert die Künstlerin nachträgstellten Werke spiegeln Muellers Naturell. lich am Computer. Einige ihrer Motive hat sie aus unterschiedlichen Perspektiven, in Anders als Kirchner und Heckel malte er keine gesellschaftskritischen Großstadtbil- unterschiedlichem Licht, aufgenommen der mit lauten, ekstatischen Farben. Muel- und baut diese Facetten dann zu einem ler war der Außenseiter in der Gruppe, ein neuen Bild zusammen. Träumer, der am weiblichen Akt festhielt. Die Ausstellung „Part II“ in der KunsthalWie ungewöhnlich dieses Motiv im Kaiser- le Bremerhaven zeigt die Serie „Pyramida“, eine Auseinandersetzung mit einer verreich und in der Weimarer Republik war, zeigen Fotos aus den Beständen des Bade- lassenen russischen Bergbausiedlung. Zudem sind aktuelle Fotoserien zur Klimamuseums Norderney. Nacktbaden galt in forschung und der Materialbeschaffenheit wilhelminischer Zeit als sittenwidrig und konnte mit Haftstrafen geahndet werden. von Schnee und Eis zu studieren, und das Trotzdem widersetzte sich die Freikörper- nicht weit vom Alfred-Wegner-Institut, einem der Förderer dieses Arktis-Projektes. kultur seit 1900 den strengen Regeln. Bis 29. Mai. Kunsthalle Bremerhaven. 4. Juni bis 25. September. Katalog. Kunsthalle Emden.


Kunst Ausstellungen 49 foyer

Kunsträtsel „Kunstpreis der Böttcherstraße 2016“ In diesem Jahr findet bereits zum 45. Mal der Wettbewerb um den „Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen“ statt. Bis zum 18. September präsentiert die Kunsthalle Bremen zehn vielversprechende Positionen der zeitgenössischen Kunst, welche von angesehenen Kuratoren und Kuratorinnen nominiert wurden. Mit einem Preisgeld von 30.000 Euro zählt der Kunstpreis zu den anerkanntesten und höchst dotierten Auszeichnungen im Bereich der zeitgenössischen Kunst in Deutschland. Im Laufe der Ausstellung ermittelt eine hochrangige fünfköpfige Jury den Preisträger, der/die am 28. August (11 Uhr) in der Kunsthalle gekürt wird.

Klangatmosphäre

Neue Bildwelten

Rolf Julius (1939-2011), Pionier der Klangkunst in Deutschland, wurde in Wilhelmshaven geboren. Jetzt sind seine Arbeiten dort zu sehen. Die Übersichtsschau „Rolf Julius: Junge Klangkunst“ in der Kunsthalle Wilhelmshaven zeigt Werke aus dem Nachlass des Künstlers. Installiert sind sie an der Betondecke, am Geländer, vor allem aber auf dem Boden.

„Drift“ – der Ausstellungstitel ist Programm in der Städtischen Galerie Delmenhorst. Drei junge Künstler stellen hier aus. Inspiriert vom Internet und dem Blick zurück auf die Malerei entwickeln sie überraschend neue Bildwelten. Ausgangspunkt von „Drift“ ist die raumgreifende Installation von Diana Sirianni. Ihre an Nylonfäden befestigte Collage aus Fotos, Holz- und Metallstücken scheint im Raum explosionsartig auseinander zu driften, um dann im Stillstand zu verharren.

In einem quadratischen Steingarten sind Töne zu hören, die auf fernöstliche Philosophie verweisen. Manche dieser Geräusche werden intensiver, je näher die Besucher kommen – ähnlich wie ein Vogel in freier Natur mal leise und dann wieder lauter zu hören ist. Neben acht solcher KlangOrte sind Objekte ausgestellt, darunter Wasserschalen mit Lautsprechern, die eine große Nähe zur Natur und zur Vergänglichkeit spüren lassen. Die Bedeutung der neuen Musik für Julius spiegeln auch seine Zeichnungen. Sie weisen zarte Strukturen auf, Bündelungen, Verdichtungen und erinnern damit an kaligraphische Arbeiten Japans und amerikanische Kunst von John Cage und Cy Twombly. Julius ging es um den Transfer vom Klang zum Bild und vom Bild zum Klang, wie er einmal betont hat: „Bilder und Musik sind gleichwertig. Sie treffen sich im Kopf des Betrachters und Zuhörers und ergeben in ihm etwas Neues. 26. Juni bis 28. August. Kunsthalle Wilhelmshaven.

Für diese Installation habe die Künstlerin die Galerieräume vorab fotografiert und vermessen und dann am Computer jeden einzelnen Splitter entwickelt, erzählt Museumsleiterin Annett Reckert: „Alles ist super durchdacht, es wirkt, als hätte sie den Raum mit einem Fotoshop-Programm bearbeitet.“ Die ebenfalls in Berlin lebende Künstlerin Alisa Margolis arbeitet weniger spielerisch. Ihre explosionsartige Malerei reagiert auf Barockmalerei, Horrorfilmen und der heroischen Überinszenierung in Popkonzerten. Zudem hat Museumsleiterin Reckert Videos von Shootingstar Alex Hubbard ins Haus geholt, darunter „Eat your friends“. Der Amerikaner liebt ungewöhnliche Perspektiven auf Dinge, die wie Treibgut plötzlich angeschwemmt und kurz darauf wieder verschwunden sind. 18. Juni bis 14. August 2016. Städtische Galerie Delmenhorst.

Die künstlerischen Positionen des diesjährigen Wettbewerbs geben eine Momentaufnahme des aktuellen Kunstgeschehens wieder. Sie behandeln Themen, welche die Gegenwart prägen. Das Spektrum ist breit gefächert und reicht von naturwissenschaftlichen und ethnologischen Aspekten über Astrophysik bis zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen und der weltpolitischen Situation. Auch die Art der Präsentation unterscheidet sich von Künstler zu Künstler. So sind Skulpturen, Installationen und Videoprojektionen zu sehen. Und trotz der unterschiedlichen Medien ähneln sie sich durch ihre kritische Auseinandersetzung mit den Themen unserer Zeit. In seiner Vielfältigkeit lädt der Kunstpreis der Böttcherstraße dazu ein, neue Perspektiven auf die Welt zu entdecken. Frage: Wie hieß die Gewinnerin des letzten Kunstpreises der Böttcherstraße? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Juni 2016 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www. rolandverlag.de (Publikationen/Foyer). Zu gewinnen sind 3 x 2 Eintrittskarten für die Kunsthalle Bremen. Die Antwort des Kunsträtsels aus der Ausgabe 114 lautet: Mexiko und Südafrika. Gewonnen haben: Ilka Hohmann, Oldenburg Ingrid Schulze, Rotenburg/Wümme Christian von Weihe, Bremen


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literatur Vom Ende der Einsamkeit / Die einsamen Liebenden

literatur Text: Inge Zenker-Baltes

Der unsichtbare Feind

Verlorene Einzelgänger

Familienroman von Benedict Wells

Humorvolle Groteske von Eshkol Nevo

Unaufhaltsam erklimmt Benedict Wells, Jahrgang 1984, Stufe um Stufe der Leiter hin zu Weltruhm. Vor kurzem mit dem EULiteraturpreis ausgezeichnet, stehen seine Romane auf internationalen Besten- und Bestsellerlisten und verzaubern deren Leser. Bereits „Becks letzter Sommer“ und „Fast genial“ versetzte die Kritiker in staunende Bewunderung.

Als der israelische Autor Eshkol Nevo während seiner Berliner Buchpräsentation gefragt wird, um welche Vogelsorte es sich denn bei den „Lost Solos“ handelt, lacht er und gesteht, dass die Bezeichnung „verlorene Einzelgänger“ seine eigene Erfindung sei. Er nutze diese Metapher für Individuen, die sich „weit weg von ihrem Schwarm auf einem fremden Kontinent“ wiederfinden.

So auch sein jüngstes Werk, die traurige, dabei äußerst fesselnde Geschichte vom Leben dreier Geschwister nach dem Unfalltod ihrer Eltern. Liz, Marty und Jules werden auf ein Internat geschickt und haben fortan kaum Kontakt zueinander. Die toten Eltern und die kurze glückliche Kindheit versinken im Nebel wehmütiger Erinnerungen. Jules, der jüngste der Drei und Wells’ Protagonist, beobachtet das Auseinanderdriften der Geschwister und deren in extrem unterschiedliche Richtungen verlaufende Werdegänge.

Dies trifft auch auf viele seiner Figuren im neuen Roman „Die einsamen Liebenden“ zu. So wie Zugvögel, die sich verirrt haben, halten sich manche von ihnen in einer Umgebung auf, die ihnen fremd ist und in der sie fremd sind. Sie sind einsam wie der Vogelbeobachter Naim, der sein Fernglas aus Versehen auf ein geheimes Militärlager richtet, dann aber endlich die Frau findet, von der er lange geträumt hatte.

Wir begegnen russischen Emigranten, arabischen Zuwanderern und den Einheimischen des israelischen Städtchens, dem ein Im Zentrum der ergreifenden Handlung, reicher amerikanischer Jude im Gedenken die durchzogen ist von einer zaghaften, an seine verstorbene Frau eine koschere wunderbaren Liebe, stellt Wells die altbeMikwe, ein Gebäude für rituelle Tauchbäkannte Frage, inwieweit Lebensschicksader, errichten lassen möchte. Verwickle unabänderlich oder selbstbestimmt sein lungen, Missverständnisse, auch Träume, können, auf ungewöhnliche Weise neu. Sehnsüchte und Liebesabenteuer, die sich „Eine schwierige Kindheit“, lässt er Jules um den Bau dieser Mikwe ranken, schilräsonieren, „ist wie ein unsichtbarer Feind. dert Eshkol Nevo mitreißend fesselnd wie Man weiß nie, wann er zuschlagen wird.“ humorvoll-ironisch. Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit. Eshkol Nevo: Die einsamen Liebenden. Diogenes, 368 S., Euro 22,Ü: Anne Birkenhauer. dtv, 301 S.,Euro 16,90


literatur Weit über das Land / Die Markus-Version

Leise Dramatik

Reizvolles Verwirrspiel

„Weit über das Land“ von Peter Stamm

Eine gar nicht so einfache Geschichte

Vor Jahren wurde Peter Stamm einmal gefragt, warum er für die vielschichtigen Inhalte seiner Romane gern die kurze Form von meist unter 200 Seiten wähle. Er befürchte, meinte er, die Leser hätten wenig Interesse an dem, was er zu sagen habe, daher fasse er sich möglichst kurz. Dies ist ihm in seinen bisherigen Büchern auch meisterhaft gelungen.

Die Werke von Péter Esterházy sind intellektuelle Leckerbissen, auch sein soeben erschienener beziehungsreicher Roman „Die Markus-Version“ mit dem launigen Untertitel „Einfache Geschichte Komma hundert Seiten“. Hundert Seiten sind es tatsächlich, sie aber als einfach zu bezeichnen ist der kokettierende Versuch, die Neugierde eines potentiellen Lesers zu wecken.

Dass der Autor den neuen Roman „Weit über das Land“ ein bisschen aufbläht, hat der ansonsten fantastischen Geschichte nur wenig geschadet. Thomas, Protagonist der unerhörten Begebenheit, verlässt sein Haus, seine Familie, sein bisheriges Leben ohne Ziel und ohne das Warum und Wohin zu kennen, nachdem er noch eben, am Abend der Rückkehr von einem Familienurlaub, mit seiner Frau Astrid ein Glas Wein getrunken hatte. Astrid bemerkt sein Verschwinden erst am nächsten Morgen. Tage-, ja wochenlang denkt sie sich Notlügen aus – für sich selbst, für die Kinder und für Freunde –, bis sie schließlich zur Polizei geht.

Ein Junge, der so tut, als sei er taubstumm, berichtet in kurzen spannungsgeladenen Episoden aus dem Leben seiner skurrilen Familie, von ihrem Handeln, ihren Träumen, von Hoffnungen und Enttäuschungen, auch von Mord. Der häufig betrunkene Vater, die meist schweigende Mutter, der große Bruder – eigentlich Halbbruder – und der Ich-Erzähler müssen sich, als „Volksfeinde“ eingestuft und aus Budapest in ein nordungarisches Dorf abgeschoben, ein einziges Zimmer teilen.

Dann sind da noch die Großmütter und ihre düsteren Schicksale: Christlich bigott die eine, jüdisch die andere. Gott und Jesus Peter Stamm ist seinem Stil treu geblieben. Christus spielen eine Rolle, an ihnen verDie leise Dramatik, eine fein versteckte Iro- zweifeln diese Menschen entweder oder sie nie und das nur angetupfte Groteske des verneinen deren Existenz. Esterházy betreibt existentiellen Geschehens sind – trotz etwas ein ebenso reiz- wie anspruchsvolles Verlangen Verweilens bei Schilderungen von wirrspiel, auf das man sich angesichts seiLandschaften und von Astrids Haushaltsner Kürze gern auch zweimal einlassen kann. verrichtungen – absolut spannungsgeladen. Péter Esterházy: Die Markus-Version. Ü: Peter Stamm: Weit über das Land. S. FiHeike Flemming. Hanser Berlin, 115 S., scher, 224 S., 19,99 Euro Euro 16,90

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literatur Hörbuch / NordMord

literatur

Hörbuch-Tipp

NordMord

Frank und wie er die Welt sieht

Krimis aus der Region

Zur Freude seiner Leserschaft hat Richard Ford in seinem jüngsten Roman seine berühmteste Figur und unverkennbares Alter Ego wiederaufleben lassen: den fitten Rentner Frank Bascombe, der einige Alterszipperlein launig hinnimmt und über das Dasein räsoniert.

Die Heide glüht nicht nur wenn sie blüht. Dafür sorgt ein Feuerteufel, der jedoch kein „einfacher“ Brandstifter ist, denn der psychopathische Serienmörder lässt in jedem Feuer, das er legt, einen Menschen verbrennen. Die unerfreuliche Bekannschaft mit ihm vermitteln die „Heideglut“-Autorinnen bereits auf den ersten Seiten und sie wird im weiteren Verlauf der Handlung immer wieder erneuert.

Gestaltet sich die anspruchsvolle Lektüre nicht immer flüssig, so vermittelt das von Christian Brückner betörend gelesene Hörbuch einen Genuss ganz anderer Dimension. Hier erst spürt man die Qualität von Fords Roman, hört subtilste, atmosphärisch dichte Nuancen, die man im gedruckten Opus überlesen hatte.

Dass es sich bei seinen Opfern um abgrundtief gehasste Bekannte aus seiner Vergangenheit handelt, liegt auf der Hand. Der Zusammenhang erschließt sich allerdings erst mit zunehmender Seitenzahl, und zwar den Lesern ebenso wie der MordZynische Reflektionen wie humorig lakokommission, die sich erst nach einem missnische Resümees zeigen Franks differenzierte Art, die Welt zu betrachten. Fesselnd glückten Anschlag vom zündenden Funken zur Lösung der Fälle anstecken lässt. die von einem Lebenstrauma beherrschte Geschichte der schwarzen Lehrerin Miss Pines, lähmend die Krankheit von Ex-Frau Bis es soweit ist, gilt es freilich, das Beziehungsgeflecht der Kommissare zu entAnn, hautnah wiedergegeben Franks Besuch bei Eddie, seinem sterbenden Freund. wirren, denn in der Heide menschelt es gewaltig. Derartige Abweichungen vom eiSchon immer verstand es Richard Ford, sei- gentlichen Geschehen sind zwar heutzutane Leser auf hohem Niveau zu unterhalten. ge in Krimis üblich, lösen aber nicht immer Auf eben diesem Niveau von geübter Stim- brennendes Interesse aus. Ein paar coume kongenial gelesen gewinnt sein Roman ragierte Kürzungen hätten dazu beitragen nicht gekannte Vielschichtigkeit und Tiefe. können, das durchaus vorhandene Feuer in Inge Zenker-Baltes „Heideglut“ heller lodern zu lassen. Peter Schulz Richard Ford: Frank. Ü: Frank Heibert. Gelesen von Christian Brückner. Edition K. Hanke/C. Kröger: Heideglut. parlando. 6 CDs, Euro 24,99 Gmeiner-Verlag, 347 Seiten, 11,99 Euro


SERIE Was macht denn…?

Was macht denn …?

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31. INTERNATIONALES MUSIKFESTIVAL

Lang Lang

© Harald Hoffmann-Sony Classical

Olga Peretyatko

© scholzshootspeople

Daniil Trifonov

© Dario Acosta

24. JUNI – 24. JULI 2016

20.05. Auftakt 30 Jahre KISSINGER SOMMER GalaAbend mit Cecilia Bartoli 28.06. Virtuose Opernarien Olga Peretyatko (Sopran) Am Flügel: Semion Skigin Virtuose Arien und Lieder von Rossini, Tschaikowsky und Rachmaninoff

foyer auf den Spuren von alten Bekannten aus der regionalen Kulturszene

(ps) Auszeichnungen hat Gabriela Maria Schmeide im Laufe ihrer Karriere bereits reichlich eingeheimst. Man denke nur an den Grimme-Preis 2001 und an die Deutschen Fernsehpreise 2004 und 2007. Oder an den Kurt-Hübner-Preis, den ihr die Bremer Theaterfreunde bereits 1996 überreicht hatten. Die heute 50-jährige gehörte damals zu den Stützen des Theaters am Goetheplatz, an das sie zwei Jahre zuvor mit Intendant Klaus Pierwoß gekommen war. Hier spielte sie bis 2009 von der Lady Macbeth bis zur Polly in der „Dreigroschenoper“ so ziemlich alles, was das Repertoire des Schauspielhauses zu bieten hatte. Und ganz nebenbei gelang ihr mit Liederabenden wie „Schon wieder so ’ne Lust“ der Beweis, über ein umwerfendes komödiantisches Talent zu verfügen. Der Autor erinnert sich, Tränen gelacht zu haben.

29.06. Barocker Glanz Ensemble Artaserse Philippe Jaroussky (Countertenor) Werke von Claudio Monteverdi, Francesco Cavalli, Agostino Steffani u. a.

(kh) Ein volles Haus ist garantiert, wenn an der Staatsoper Hannover Ballettabende von Jörg Mannes auf dem Programm stehen. Seit zehn Jahren ist er dort Ballettdirektor, doch erste Erfahrungen als Leiter eines Ensembles machte der 1969 in Wien geborene Choreograph 2000-2004 in Bremerhaven: „Die kleine Kompanie mit nur neun Tänzern war für mich ein optimaler Einstieg. Ich konnte in der Zeit viel ausprobieren und lernen, auch dank der Unterstützung des damaligen Intendanten Peter Grisebach, der mir viel Freiheit ließ.“ Nach einer zweijährigen Zwischenstation in Linz dann ein Karrieresprung: 2006 wechselt Mannes nach Hannover, übernimmt dort ein Ensemble mit 30 Tänzern und kann mit der großen Kompanie neue Ideen verwirklichen.

Seine erfolgreiche choreographische Arbeit spricht sich schnell herum. ManNun könnte der nächste Preis für die viel- nes wird für Gastchoreographien nach seitige Schauspielerin folgen, die zuletzt München und Karlsruhe eingeladen, gibt als angefeindete Lehrerin im Kinofilm mit seiner Kompanie Gastspiele in Rouen „Frau Müller muss weg“ überzeugte. und Heilbronn und wird für den TheaFür die Darstellung einer zwielichtigen terpreis Faust nominiert. In Hannover Mutter im Radio Bremen-Tatort „Die Wie- etabliert er die Ostertanztage und holt in derkehr“ wurde sie für den Deutschen Zusammenarbeit mit seinem Team den Schauspielerpreis 2016 in der Kategorie Tanzkongress 2016, eine Veranstaltung der „Beste Schauspielerin in einer Nebenrol- Kulturstiftung des Bundes, in die Stadt. le“ nominiert. Am 20. Mai wird in Berlin Aktuell steckt Jörg Mannes in den Proben verkündet, ob sie es geschafft hat. foyer zu „Der Besuch“, einem Handlungsballett drückt die Daumen! nach Dürrenmatt.

01.07. Moskauer Virtuosenkonzert State Academic Symphony Orchestra of Russia (Svetlanov Symphony Orchestra) D: Vladimir Jurowski S: Daniel Hope (Violine) Mozart · Mendelssohn · Tschaikowsky 02.07. Münchner Gala-Konzert Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks D: Sir John Eliot Gardiner S: Piotr Anderszewski (Klavier) Rossini · Mozart · Brahms 12.07. Klavierabend Igor Levit Beethoven · Rzewski · Bach 14.07. Klavierabend Grigory Sokolov Schumann · Chopin 20.07. Bamberger Symphoniker mit Daniil Trifonov Bamberger Symphoniker Bayerische Staatsphilharmonie

D: David Afkham S: Daniil Trifonov (Klavier) Tschaikowsky · Brahms 21.07. Gala mit Hélène Grimaud The Australian Youth Orchestra D: Manfred Honeck S: Hélène Grimaud (Klavier) Brahms · Dvoˇrák

Programm & Tickets KISSINGER SOMMER Ticket-Tel. 0971 8048-444 Mo - Fr 8:30 - 20 · Sa/So 10 - 14 Uhr kissingen-ticket@badkissingen.de kissingersommer@stadt.badkissingen.de www.kissingersommer.de

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panorama Wissenschaft

panorama Text: Stephan Cartier

Produktionstechnisches Zentrum Hannover

Gletscher auf dem Rückzug

Die Kompetenz denkt digital

Die Nachricht ist deutlich und sie ist wenig ermutigend: „Die Gletscher retten zu können, ist in vielen Gebirgen eine Illusion.“ Ben Marzeion, Klimatologe an der Universität Bremen, gehört nicht zu den Schwarzmalern der Branche. Aber seine Diagnose folgt aus einem jahrelangen Forschungsprojekt in Kooperation mit der Universität Innsbruck: „Wir werden uns an die Folgen der Gletscherschmelze anpassen müssen. Das betrifft die Küstenregionen der Welt, aber auch die Bevölkerung im Hochgebirge, der dann im Sommer eine Wasserquelle weniger zur Verfügung steht.“

„Mit uns digital!“ Der Name will Programm sein, vielleicht auch ein Versprechen. Als erstes deutsches Kompetenzzentrum zur Förderung der Industrie 4.0 hat die Einrichtung an der Universität Hannover jetzt ihre Arbeit für Unternehmen in Niedersachsen und Bremen aufgenommen.

Das Etikett „Industrie 4.0“ beschreibt eine bessere Verzahnung von Technik und Mensch in den Betrieben durch Digitalisierung. Die Großindustrie, etwa Autobauer, sind hier in der technischen Anpassung schon weit gediehen, nun sollen Kleinund Mittelständler folgen. „Für die UnterDie Klimageographen beider Universitäten nehmen sind mit der Digitalisierung der haben weltweit die Entwicklung der GletWirtschaft und dem Thema 4.0 erhebliche scher analysiert und dabei einen schnellen technologische und wirtschaftliche Potenund nicht wieder umkehrbaren Rückgang ziale und Herausforderungen verbunden“, des Eises bei rund 60 Prozent festgestellt. glaubt Niedersachsens WirtschaftsminisDieses Verschwinden, so Marzeion als Lei- ter Olaf Lies. ter der binationalen Gruppe, lasse auf tiefgreifende Schwierigkeiten schließen, den Das Kompetenzzentrum „Mit uns digital“ Klimawandel durch CO-2-Einsparungen soll diese Vernetzung durch Beratung und noch tatsächlich stoppen zu können. Glet- technische Unterstützung vorantreiben. scher gelten als „Langzeit-MessstatioDer Bund und das Land Niedersachsen finen“ des Temperaturwandels, weil sie auf nanzieren die Einrichtung, die vom ProGrund ihrer Größe sehr träge auf Änderun- duktionstechnischen Zentrum und dem gen reagieren. Institut für Integrierte Produktion an der Leibnitz-Universität betrieben wird. www.mitunsdigital.de.


kolumne Nachgedacht foyer 55

Text: Stephan Cartier

Nachgedacht

Maschine vs. Mensch D

er Computer ist unsicher: „Wollen Sie die Datei wirklich löschen?“ Das Text-Fensterchen auf dem Bildschirm blinkt unerbittlich. Sein Auftauchen verunsichert wiederum den Nutzer, denn die Nachfrage aus den Untiefen der integrierten Schaltkreise klingt wie eine Warnung, ganz nach dem Motto: „Du bist dabei, die falsche Taste zu drücken, Blödmann!“ Aber zum Glück sind Computer höfliche Menschen.

Noch unangenehmer verhält sich der Rechner, wenn er die Arbeit ohne Angabe von Gründen plötzlich verweigert. Was tausendundfünfzehnmal funktionierte, führt plötzlich nicht mehr zum Erfolg. Der Drucker druckt nicht, der Scanner scannt nicht, das W-LAN wlant nicht. Bedienungshandbuch, Kollegen, der Seelsorger – keiner weiß Rat.

der Rechner nicht das macht, was man von ihm will. Das tun Computer nicht, seit es sie gibt. Hier geht es um das Privileg des Menschen, widersprüchlich und emotional zu sein. Plötzlich gibt sich die Maschine genauso; vielleicht fühlt sie sich heute einfach nicht so richtig?

Alan Turing, einer der Pioniere der Künstliche-Intelligenz-Forschung, hat schon 1950 Gefordert ist der IT-Service, von dem man einen Test erfunden, der die Frage klären komplexe Lösungsvorschläge in unversollte, ob eine Maschine Bewusstsein haSolche Rückfragen der Software sind Allständlichem Computer-Neusprech erwarben kann. Der Versuch ist einfach: Wenn tag an der Schnittstelle von Mensch und tet. Doch Diagnose und Therapie reduzieren ein Mensch über eine Tastatur an zwei ihm Rechenmaschine. Sie solsich auf zwei Worte: „Ausschal- unsichtbare Adressaten Fragen stellt und len Schlimmeres verhinDie Maschine lebt! ten! Einschalten!“ Die Fachleute aufgrund der Antworten nicht erkennen dern, zum Beispiel, dass die trauen einem nicht viel zu, denkt kann, ob einer von ihnen ein Mensch ist, 865-seitige Doktorarbeit kurz vor der Abman und fühlt sich missverstanden, gededer andere aber ein gut programmierter, gabe gelöscht oder die aus Jux und Dollerei mütigt. Mangels Alternativen wird der Tipp selbstlernender Computer – dann hat die angeklickte Buchung der Luxuskreuzfahrt aber befolgt: Off/On. Und die Sache läuft. Maschine Bewusstsein. rechtsverbindlich abgeschickt wird. Man fühlt sich missverstanden, gedemütigt, ein zweites Mal. Vielleicht ließen sich die merkwürdigen Diese programmierte Rücksichtnahme hat Rückfrage-Fensterchen und die willkürlijedoch nicht nur einen fürsorglichen EfWarum der Sinneswandel beim Computer? chen Funktionsstörungen unserer Comfekt, sie verstärkt auch einen Verdacht, der Technik ist kalt, macht entweder alles im- puter einfach als umgekehrter Turing-Test wohl schon jeden Computernutzer einmer richtig oder, wenn sie kaputt ist, alles verstehen. Der deus ex machina ist neugiemal beschlich: Die Maschine lebt! Der Ein- immer falsch. Zwischenstadien sind in der rig geworden, die Technik will wissen, ob druck gewinnt an Gewissheit, wenn die digitalen Welt der Nullen und Einsen nicht der, der sie benutzt, Bewusstsein hat. SpäFenster immer wieder erneut erscheinen, vorgesehen. Auch Erkältung, Lustlosigkeit testens wenn der Proband nach einer halobwohl man sie weggeklickt hat. Diesmal oder Depression gehören nicht zum Voka- ben Stunde des erfolglosen Tippens, Flulautet der Tenor: „Bist Du wirklich, wirkbular der Bedienungsanleitung. chens und Herumschreiens die Maschine lich sicher, dass Du das willst? Überleg‘ es aus dem Fenster wirft, steht einwandfrei Dir lieber!!“ Die plötzliche Willkür der Software verfest: Es ist ein Mensch. stört, denn hier geht es nicht darum, dass


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kino Lou Andreas-Salomé

kino Text: Wilfried Hippen

„Lou Andreas-Salomé“

Die Frau, die Rilke „machte“ „Lou Andreas-Salomé“ von Cordula Kablitz-Post Was oder besser wen haben Rainer Maria Rilke, Friedrich Nietzsche und Sigmund Freud miteinander gemein? Sie alle waren Freunde der russisch-deutschen Schriftstellerin, Philosophin und Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé, die jedoch nicht wie etwa Alma Mahler-Werfel ein frühes „Groupie“ war, sondern den Männern intellektuell und künstlerisch auf gleicher Höhe begegnete. Nietzsche und Rilke traf sie, als diese noch nicht berühmt waren, und sie war es, die die Persönlichkeiten der noch jungen Männer formte. Zumindest bei Rilke ist sicher, dass Lou Andreas-Salomé seine Karriere mit in Gang brachte. Sie empfahl ihm, seinen Vornamen vom zwitterhaften René zum unzweideutig männlichen Rainer zu verändern. Und ihre Kritik an seinen zuerst blumig-schwülstigen Gedichten half ihm dabei, seinen eigenen Stil zu finden. Bisher wissen nur Spezialisten um diese außergewöhnliche Persönlichkeit, die freiheitsliebend, klug, furchtlos und voller Forschungsdrang war. Cordula KablitzPost korrigiert dies nun mit ihrem Spielfilm, denn sie hat die stilistischen Mittel gefunden, um der Komplexität der Figur und ihrer historischen Bedeutung gerecht zu werden. In einer Rahmenhandlung wird uns Lou Andreas-Salomé als 70-jährige

Intellektuelle vorgestellt, die im Deutschland der 30-er Jahre nach den Bücherverbrennungen damit rechnen muss, von den Nationalsozialisten diskriminiert und verfolgt zu werden. So begegnet sie dem jungen Germanisten Ernst Pfeiffer zuerst mit Misstrauen, als dieser sie darum bittet, ihn wegen seiner Schreibblockade zu therapieren. Die Behandlung besteht dann darin, dass sie ihm im Laufe vieler Besuche ihre Lebensgeschichte diktiert. Nicole Heesters spielt in diesen Sequenzen mit einer souveränen Gelassenheit. Man glaubt ihr die analytische Intelligenz und geistige Unabhängigkeit, die die Titelheldin auszeichnete. Diese nicht zu unterschätzende Leistung gelingt auch den drei anderen Schauspielerinnen, die Lou Andreas-Salomé in den Rückblenden verkörpern. Kablitz-Post gelingt es, Rilke, Nietzsche und später auch Sigmund Freud in wenigen, prägnanten Auftritten lebendig werden zu lassen. Sie alle reden in geschickt gebauten und formulierten Dialogen, in denen jeweils ihre Sicht auf die Welt und ihr Talent offenbart werden, ohne dass dies je konstruiert wirkt. Cordula Kablitz-Post ist ein intelligenter, origineller und dabei erstaunlich unterhaltsamer Film gelungen. Filmstart: 30. Juni


kino Demnächst

„Der Moment der Wahrheit“

„Elvis & Nixon“

Demnächst im Kino

Wenn der kanadische Regisseur Philippe Falardeau nicht vor ein paar Jahren mit dem Schuldrama „Monsieur Lazhar“ einen internationalen Erfolg gehabt hätte, würde sein neuer Film „My Internship in Canada“ (Kinostart am 26. 5.) bei uns sicher nicht in die Kinos kommen. In der Politsatire wird vom Jahrmarkt der Eitelkeiten im kanadischen Parlament erzählt. Eher eine Komödie mit politisch kritischen Untertönen als eine scharfzüngige Polemik gegen das kanadische politische System. Wirklich schlecht kann es den Kanadiern nicht gehen, wenn ihre Satiren so harmlos sind. „Der Moment der Wahrheit“ (2. 6.) von James Vanderbilt steht in der guten alten Tradition der liberalen, aufklärerischen Politthriller aus Hollywood. Nicht nur thematisch erinnert er an „Die Unbestechlichen“, jenen Film mit Dustin Hofmann und Robert Redford als die Journalisten, die den Watergate-Skandal aufdeckten. Hier sind es Cate Blanchett und – wieder Robert Redford, die im Jahr 2004 recherchieren, ob George Bush jr. über seine Dienstzeit in Vietnam gelogen hat. Die Geschichte ist wahr und heute erstaunlich aktuell, denn es werden auch unbequeme Fragen nach der Glaubwürdigkeit der Medien gestellt. So ist der Film auch ein Lehrstück zum Thema „Lügenpresse“.

So wie man sich darauf verlassen kann, dass es alle paar Jahre einen spektakulären James Bond-Film gibt, kommt auch regelmäßig eine in der Regel sorgfältig inszenierte und intelligent erzählte John le Carré-Verfilmung in die Kinos. Auch seine Romane sind ja realistische und humane Gegenentwürfe zu den Gewaltfantasien des Superspions. So auch „Verräter wie wir“ (7. 7.), der von Susanna White verfilmt wurde. Erzählt wird von einem akademischen Agentenpärchen, das zwischen die Russenmafia und Schweizer Bankiers gerät. Neben Ewan Mcgregor und Stellan Skarsgard hat auch Naomie Harris eine Hauptrolle, die Miss Moneypenny aus den letzten beiden Bond-Filmen. Ist das nun ein Beförderung? In „Elvis & Nixon“ (14. 7.) spielt Kevin Spacey wie in der Fernsehserie „House of Cards“ den Präsidenten der USA. Erzählt wird eine kuriose, wahre Geschichte. Im Dezember 1970 erschien Elvis Presley vor dem Weißen Haus und bestand darauf, mit dem Präsidenten zu reden. Er verlangte, von ihm als Geheimagent angestellt zu werden. Eine absurde Situation, aus der Liza Johnson eine witzige Komödie gebastelt hat. Am schwersten hatte es Michael Shannon in der Rolle von Elvis, denn wie spielt man einen Mann, den schon Tausende versucht haben zu imitieren?

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WIRTSCHAFT Die Sparkasse Bremen

Foto: BTZ Bremer Touristik-Zentrale

Schrubben, pflanzen, kochen O b persönlicher Finanzcheck, komplexes Kreditgeschäft, Fondsmanagement oder Hilfe bei der Firmengründung: das Aufgabenfeld der rund 1.450 Beschäftigten der Sparkasse Bremen ist breit gefächert. Wie stark neben der finanziellen auch die soziale Kompetenz ausgeprägt ist, beweist die Belegschaft am 8. Juni im Rahmen des Aktionstages „Wir für Bremen“. Dann tauschen die Mitarbeiter ihre Anzüge und Business-Kostüme gegen rote Polo-Shirts und Jacken und packen in gemeinnützigen Einrichtungen der Hansestadt mit an. Der Aktionstag führt die Freiwilligen-Teams beispielsweise in Tagesförderstätten, Kitas, Sportvereine, Seniorenresidenzen oder den Bürgerpark.

Die Mitarbeiter besuchen Einrichtungen im Umkreis ihrer jeweiligen Filiale. Denn die ist das Gesicht der Sparkasse im Stadtteil. Wegen des begrenzten Zeitfensters erledigen die Teams vor allem praktische Arbeiten. Sie zimmern, malern, putzen Fenster oder gärtnern. Am Ende des Tages soll ein greifbares Ergebnis vorliegen. Mancherorts, zum Beispiel in Seniorenresidenzen, wird auch ein Fest oder ein „bunter Nachmittag“ ausgerichtet. Jede Gruppe hat einen „Team-Kapitän“, der für die Durchführung des Projekts verantwortlich ist. Gleich 30 verschiedene Projekte laufen am Aktionstag an verschiedenen Standorten der „Werkstatt Bremen“. Diese Einrichtung ebnet Menschen mit Behinderung durch Arbeits-, Qualifizierungs- und Förderangebote den Weg für ein möglichst selbstbestimmtes Leben. Ein Sparkassenteam

Am 8. Juni laufen rund 150 Projekte bei 15 großen Institutionen. „Die Sparkasse Bremen gibt jedes Jahr vier „Wir nutzen unseren wirtschaftlichen Erfolg, um Millionen Euro die Lebensqualität in Bremen zu verbessern.“ für am Geist unter anderem zu Gast in der Martinsmeinwohl orientierte Zwecke. Wir nutzen hof-Manufaktur, um dort Senats- und unseren wirtschaftlichen Erfolg, um die Stadtmusikantenkonfitüre einzukochen. Lebensqualität in Bremen zu verbessern“, Ein anderes Team greift zu Wasser und sagt Vorstandsmitglied Thomas Fürst.


WIRTSCHAFT Die Sparkasse Bremen

Ob im Seniorenheim oder im Bürgerpark: Die Sparkasse Bremen engagiert sich am Aktionstag „Wir für Bremen“

Lappen, um Autos zu schrubben. „Wichtig ist hier, dass Menschen mit und ohne Behinderung sich treffen, in Kommunikation treten und sich kennen lernen“, sagt der Geschäftsführer der Werkstatt Bremen, Ahlrich Weiberg. Der Bremer Bürgerpark ist einer der bedeutendsten Landschaftsparks Deutschlands. Das 1866 im englischen Stil angelegte, über 200 Hektar große Areal im Herzen der Hansestadt wird bis heute fast ausschließlich privat finanziert. Seit jeher gehört die Sparkasse Bremen zu den Förderern. Diese intensive Verbundenheit spiegelt sich auch im Programm des Aktionstages wider. 20 Mitarbeiter gehen in den Bürgerpark und pflanzen dort Bäume und Stecklinge. Nicht alle Einsätze drehen sich ums Gärtnern und Werkeln. So wünschte sich der Arbeiter-Samariter-Bund auch einen Workshop zum Thema „Marketing“ von Experten. Der Verein „Ambulante Versorgungsbrücken“ wiederum hat die Sparkasse um eine Einführung ins Online-Banking für ältere Menschen gebeten. Außerdem sind die in rot gewandeten Freiwilligen bei Projekten von Arbeiterwohlfahrt (Awo),

Bremer Heimstiftung, Bremischer Evangelischer Kirche, Christlicher Eltern-Initiative, Friedehorst-Stiftung, KiTa Bremen, einigen Bremer Sportvereinen und dem Lidice-Haus im ehrenamtlichen Einsatz. Der Aktionstag soll das vielfältige Engagement der Sparkasse stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Aber auch die Sparkassenmitarbeiter profitieren: Sie haben die Chance, das soziale Engagement live zu erleben. Zudem machen sie gemeinsam mit ihren Kollegen neue Erfahrungen. Das stärkt die soziale Kompetenz und fördert hierarchieübergreifendes Arbeiten. Bestimmt wird der Aktionstag bei dem einen oder anderen Sparkassenmitarbeiter dafür sorgen, dass das Thema Ehrenamt auf die persönliche Agenda rutscht. Am Aktionstag begegnen die Bremer ihren Kundenberatern an vielen Orten – nur nicht in den Filialen. Denn die bleiben unbesetzt. Damit die Bremer am 8. Juni nicht unvorbereitet vor verschlossenen Türen stehen, läuft im Vorfeld eine Informationskampagne, auch in den sozialen Netzwerken. Ganz ruht die Arbeit aber nicht. Hinter den Kulissen kümmert sich

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Foto: Werkstatt Bremen, Jan Rathke

ein „Notfallteam“ um unaufschiebbare Finanzgeschäfte. Und an rund 80 Standorten können Kunden an den Automaten Geld abheben und Überweisungen tätigen. Der ehrenamtliche Großeinsatz ist für die Belegschaft der Bremer Sparkasse kein Sprung ins kalte Wasser. In den vergangenen zehn Jahren sammelte sie bereits Erfahrungen in der Freiwilligenarbeit. Früher gingen allerdings nur einzelne Abteilungen in soziale Institutionen. Intensiviert wurde das Engagement im vergangenen Jahr anlässlich des 190. Geburtstages der Bremer Sparkasse. Zwischen März und Oktober 2015 engagierten sich rund 250 Mitarbeiter an 16 Einsätzen in gemeinnützigen Projekten. „Wir haben uns sozusagen schon warm gelaufen für unseren diesjährigen Aktionstag, der uns in dieser Größenordnung einzigartig erscheint, sagt Nicola Oppermann, in deren Händen die Leitung des Projektteams liegt. Sie selbst war im Vorjahr bei den Wettkämpfen der „Special Olympics“ sozial im Einsatz. „Auf diese Art und Weise soziales Engagement kennenzulernen ist ein persönliches Geschenk“, so Oppermann.


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FOTOGRAFIE Mit poetischem Blick

Aufbruch und Zerfall

Angelica Jerzewski gibt Bildband „Mit poetischem Blick“ heraus

(ps) Als Cellistin, Kammermusikerin und Darin veröffentlich sie makrofotografische Musikpädagogin hat sich Angelica JerAufnahmen aus der Natur, entstanden bei zewski längst einen Namen gemacht; auch natürlichen Lichtverhältnissen im eigeals ambitionierte Fotonen Garten, die durch ... lenken den Blick auf Perfektion und Schönheit grafin ist sie mittlerweile bekannt geworden, eine das Detail, eröffnen faszinieren. Die MotiReihe von Ausstellungen neue Sichtweisen, geben ve – zerfallende Blätter, und ihre Internet-Seite Raum für Phantasie ... aufbrechende Keime, www.natur-photo-kunst. strotzende Blüten – lende zeugen davon. Unter dem Titel „Mit ken den Blick auf das Detail, eröffnen neue poetischem Blick“ hat die Bremerin nun Sichtweisen, geben Raum für Phantasie, ihren ersten Bildband herausgegeben. lassen die Gedanken fliegen.

Die ausgewählten Aufnahmen stellte die Fotografin sujetweise zusammen, die Kapitel sind mit Titeln wie „Lichtgestalten“, „im Blick geborgen“ oder – besonders treffend die Entwicklung von Farnblättern aufzeigend – „entrollt, entfaltet, entblättert“ überschrieben. Bilder von Aufbruch und Zerfall, die zum Verweilen einladen. Immer wieder. Angelica Jerzewski: Mit poetischem Blick. ISBN 978-3-00-052249-9. 86 Seiten, 18,-Euro.


FOTOGRAFIE Mit poetischem Blick

Ob im Seniorenheim oder im Bürgerpark: Sparkasse Bremen engagiert sich am Aktionstag „Wir für Bremen“

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KULTURTERMINE

Premierendaten

................................................... Stadttheater Bremerhaven

15. Mai bis 15. September 2016

................................................... Theater Bremen 20. 5. 27. 5. 9. 6. 15. 6.

(M) Jules Massenet: Werther. Theater am Goetheplatz (T) M. Mészáros/Unusual Symptoms: Parallel Maze. Kleines Haus (T) Helge Letonja/steptext dance project: Zwei Giraffen tanzen Tango – Bremer Schritte. Kleines Haus (S) Alexander Giesche: Arbeitstitel (Giesche). Kleines Haus

20. 4. 21. 5. 4. 6.

(S) Richard Alferi: Sechs Tanzstunden in sechs Wochen. Kleines Haus (T) Pokorny/Vanaev/Wubbe: Drei Punkte…. Großes Haus (M) Peter Eötvös: Der goldene Drache. Großes Haus

............................................ Staatstheater Oldenburg 29. 5. (S) Ödön von Horváth: Kasimir un Karoline. August-Hinrichs-Bühne/Kleines Haus 10. 6. (T) Antoine Jully: City Moves (UA). Kleines Haus (Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel, T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!

Abkürzungen: P = Premiere WA = Wiederaufnahme UA = Uraufführung z.l.M. = zum letzten Mal w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben Alle Termine ohne Gewähr! Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Terminschluss: 1. Mai

BREMEN

...................................... Theater Bremen Theater am Goetheplatz (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Carmina Burana Mai 15. (15.30 h); Juni 22. (z.l.M.) Die zehn Gebote Mai 16. (18 h/z.l.M.) Eine Familie Mai 19. (19 h) Werther Mai 20. (P), 29. (18 h), 31.; Juni 3., 11., 15., 19. (15.30 h), 23. (z.l.M.) Maria Stuarda Mai 21.; Juni 21. (z.l.M.) Hexenjagd Mai 22. (18 h); Juni 2., 4., 12., 18., 24.

Das Schloss Mai 25. (z.l.M.) Oreste (WA) Mai 26., 28.; Juni 1. (z.l.M.) Szenen einer Ehe Juni 5. (18 h), 9., 10. Der fliegende Holländer Juni 8. (z.l.M.) Maria Stuart Juni 10. (z.l.M.) Les Robots ne connaissent pas le Blues oder Die Entführung aus dem Serail (WA) Juni 16., 17. Da nich für Saisonabschlussgala Juni 25., 26. (15.30 h) Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Einer flog über das Kuckucksnest Mai 15. (18.30 h) In 80 Liedern um die Welt Mai 16. (15.30+18.30 h) Jetzt musst Du springen Mai 19. (z.l.M.) Die Familie Schroffenstein Mai 20.; Juni 12. (18.30 h), 18. (19 h) Nora oder Ein Puppenheim Mai 21., 22. (18.30 h); Juni 1., 23. Nexttome Mai 27. (P), 28.; Juni 10. Istanbul Mai 29. (18.30 h); Juni 3., 16., 17., 22., 25., 26. (z.l.M.) The Maidenhair Tree & The Silver Apricot Juni 2., 4., 5. (19.30 h), 21.

Verzehrt (Consumed) Juni 5. (18.30 h/z.l.M.) Zwei Giraffen tanzen Tango – Bremer Schritte Juni 9. (P), 11., 15., 19. (18.30 h), 24. (z.l.M.) Der Sturm – Blaumeiers windige Machenschaften Juni 29.+30.; Juli 1.+2.+3. (jew. 19 h) Moks Ich rufe meine Brüder Mai 18.+24. (jew. 10.30 h), 21. (19 h) Eins zu eins Juni 2. (17 h/P), 4.+5. (jew. 19 h) Traurig und fröhlich ist das Giraffenleben Juni 8.+9.+10. (jew. 10.30 h) Johanna Juni 19. (19 h/P) Nahaufnahmen Juni 24. (19 h/P), 25. (19 h), 26. (16 h) Brauhauskeller Mowgli Juni 4. (19.30 h) Im Halbschlaf der Wahrheit Juni 14.+15. (jew. 19 h) Plötzlich Schwein Juni 18.+19. (jew. 16 h) Spiel des Lebens Juni 21.+22. (jew. 19 h)


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...................................... ...................................... bremer shakespeare company Musical Theater Bremen Theater am Leibnizplatz Tel. 04 21 – 50 03 33 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Ein Sommernachtstraum Mai 15. Prunk und Pleite einer Unternehmerdynastie Mai 18. Romeo und Julia Mai 19. Wassergeräusch Mai 20. Was ihr wollt Mai 21.; Juni 4. Fluchtpunkte Mai 22. Macbeth Mai 25.; Juni 1. Szenische Lesung Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben Mai 26. Viel Lärm um nichts Mai 27. Mario und der Zauberer Mai 29. Schachnovelle Juni 2. Wie es euch gefällt Juni 3. Open Air im Botanischen Garten Shakespeare durch die Blume Juni 10.+11. (jew. 20 h) La Strada Gala Juni 11.+12. (jew. 20.15 h) Circus Quantenschaum Juni 17., 18., 19. Open Air im Amtsgarten Lilienthal Wie es Will gefällt Juni 18. (19 h), 19. (16 h) Melcherswiese im Bürgerpark (jew. 20 h) Wie es euch gefällt Aug. 24., 27. Doktor Faustus Aug. 25. Maria Stuart Aug. 26. Shakespeare durch die Blume Aug. 27. (18 h) Ein Sommernachtstraum Aug. 28. (16 h)

Tel.: 0421 – 33 37 555 Tickets: www.musicaltheater-bremen.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Musical meets Rock & Pop Juni 3. (19.30 h) Chris de Burgh Juli 15.

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Songs & Whispers Circuit 5 mit Pi Jacobs (USA) & Josh Harty (USA). Mai 29. Reihe „Moments of Blues&Boogie“: Henning Pertiet & Friends Juli 17. Songs & Whispers Circuit 7. Juli 24. Songs & Whispers Circuit 8. Aug. 21. Konzert: „wirfürwen“ Sept. 16.

...................................... ...................................... DKV-Residenz Sendesaal Bremen Bürgermeister-Spitta-Allee 45 in der Contrescarpe Tickets: Tel. 04 21 – 33 00 57 67 info@sendesaal-bremen.de www.sendesaal-bremen.de (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) Faltenradio: ZOO Mai 15. Malte Dürrschnabel Quartett Hommage à Michel Legrand Mai 18. fatsO Mai 19. Jugend-Sinfonie-Orchester Bremen-Nord Mai 21. David Helbock Trio Mai 26. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Göttinger Barockorchester, Ltg. Benjamin-Gunnar Cohrs. Mai 28. Club Moments Vor dem Steintor 65 | Tel. 04 21 – 7 92 66 33 (19.30 h) Clarinet News Best Of. Juni 4. www.club-moments.de amaryllis 3X3: Amaryllis Quartett (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Juni 5. (17 h) jazzmoments & MIB präsentieren: Kalís + Achromatic Percussion Juni 11. Jörn Lungwitz Quartett Mai 18. Anna Carewe & Oli Bott Zeitreisen. Juni 14. Felix Elsner „on the jazzy side of pop“ residenz@sendesaal: Bremer Konzert Juni 15. (Letztes Mal vor der Sommerpause!): Best Kenny Wesley & Stephan Becker Trio Juni 16. (19 h) of 90s – Special Duo Night Mai 22. Sparkasse in concert & Nordwestradio prä- Natalia Mateo Juni 17. Saltarello: Nadja Reich Juni 18. sentieren: Spain (USA). Mai 23. Tel. 04 21 – 3 22 90 Weltklassik am Klavier (jew. 17 h) „Lieblingsstücke: original gespielt – originell improvisiert“ mit Iona Ilie. Mai 29. „Sturm!“ mit Mikhail Dantschenko. Juni 26. „Pioniere, ihrer Zeit voraus“ mit Shoko Kawasaki. Juli 30. „Für Sie entdeckt!“ mit Johann Blanchard. Aug. 28.

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Anke Helfrich Trio feat Tim Hagans Juni 23. Das ungespielte Konzert In memoriam Karlrobert Kreiten. Juni 24. Hommage á Max Reger Aug. 17. Saltarello: Streichquartett „Opusvier“ Aug. 18. Ein Hauch von Damaskus: Broukar Aug. 19. (19 h) Mo‘ Blow Sept. 2. Claudio Puntin Lamento Project. Sept. 4. (18 h) musica assoluta mit Isabell & Boris Faust. Sept. 12. release concert: Sophie Pacini Sept. 14. Aino Löwenmark Sept. 15.

Deutschland). Juni 21. Oscher, Flores y Günther Flöte, Trompete & Orgel. Werke von: C.P.E. Bach, J.S. Bach, Böhme, Günther, Oscher und G.P. Telemann. Ausführende: Efraín Oscher (Querflöte), Francisco „Pacho“ Flores (Trompete), Tim Günther (Orgel). Sept. 4. „Cantar – Gesang der Freude“ Der Weltklassetrompeter Francisco „Pacho“ Flores musiziert mit den „Bolivar Solioists“. Sept. 6.

...................................... Bremer Orgelsommer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . im St.-Petri-Dom www.stpetridom.de Kulturkirche St. Stephani Internationale Orgelromantik www.kulturkirche-bremen.de Kartenbestellungen Tel. 04 21 – 30 22 42 (Beginn, w.n.n.a.: 20 h) Auf einer Sommerwiese Ein märchenhaft sommerlich buntes Bläserkonzert. Werke von Becker, de Haan, Hazell, Wendel und Sammartini (Sonate). Mai 28. Kammerensemble Konsonanz Werke von Bruch, Mendelssohn-Bartholdy, W.A. Mozart und Rott. Juni 14. „Letters from Buenos Aires“ Dúo FischyGreco: Argentinischer Tango & mehr. Werke von: Arolas, Castellano, de Dios Filiberto, Fischy, Mores, Piazzolla u. a. Mit Nicolás Greco (Viola) und Agostina Fischy (Klavier). Juni 17. Orgelführung Eindrücke, Erklärungen und Klangbeispiele an der gereinigten und neu intonierten Beckerath-Orgel mit Tim Günther (ca. 80 Minuten). Juni 19. (15.30 h) Alguem Cantando – Jemand singt Deutsch-brasilianisches Begegnungskonzert. Ausführende: Coral da Universidade Federal do Ceará (Fortaleza/Brasilien) und Ensemble d’accord (Bremen/

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

an der großen Sauer-Orgel. Jeden Donnerstag um 19 h vom 30. Juni bis 25. Aug. Eintritt: € 8,-/5,Karten nur an der Abendkasse

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...................................... Bremer Ratskeller Am Markt • Tel: 0421 – 32 16 76 www.ratskeller-bremen.de info@ratskeller-bremen.de Krimidinner „Ein Leichenschmaus“ 10.06.2016 • 19:00 Uhr Nachts in Bremen „Das Dinner Musical“ 11.06.2016 • 19:00 Uhr Krimidinner „Ein Leichenschmaus“ 02.07.2016 • 19:00 Uhr Krimidinner „Ein Leichenschmaus“ 23.07.2016 • 19:00 Uhr Nachts in Bremen „Das Dinner Musical“ 20.08.2016 • 19:00 Uhr Krimidinner „Ein Leichenschmaus“ 23.08.2016 • 19:00 Uhr.

...................................... swb-Kundencenter Sögestraße/Am Wall (im Fachberatungsbereich Telekommunikation im Erdgeschoss) Tel. 04 21 – 83 11 41 (LeseArt) Tel. 04 21 – 34 31 70 (bremer hörkino) hörkino (20 h): Juni 1.: „Jede Nacht haben sie andere geholt“ – Vergewaltigung als Kriegsstrategie von Mechthild Müser Sept. 7.: „Switch off Shanghai!“ Vorbereitung auf den Cyberkrieg von Thomas Schimmeck LeseArt (19 h) Mai 19.: „Die Insel als Daseinsmetapher in der Literatur“ – Lesung mit der Literaturwissenschaftlerin Margrit Platt Juni 2.: „Das Leben der Bilder“ – Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Frank Fehrenbach spürt der Lebendigkeit in der Kunst nach

Buntentorsteinweg 112 Tel. 04 21 - 520 80 70 www.schwankhalle.de Theaterwerkstatt HSBremen: Die Wand Mai 18. bis 22. (jew. 20 h) SOS Kinderdorf: Schatz Juni 3., 4. (18 h) Dittrich Frydetzki & Co: Babies come home Juni 11., 12. (20 h) 11. BandXchange Festival der Musikschulen Bremen. Juni 18. (19 h) Sommerfest auf dem Peter-Zadek-Platz. Juni 19. (ab 13 h) pgnm: Noisexistance Theorie und Praxis des Lärms. Kongress. Juni 24., 25. Spielzeiteröffnung: Kötter/Seidl: LIEBE – Ökonomie des Handelns 3 Aug. 27., 28. (20 h) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rabih Mroué: Riding on a Cloud Sep. 23., Buchhandlung Storm 24. (20 h) Langenstraße 11 Lesung Claudia Ott „Anfang und Ende“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Juni 2. (20 h) Lesung Guntram Vesper „Frohburg“. Juni Schnürschuh Theater 8. (20 h) Kartentelefon: 04 21 – 55 54 10 www.schnuerschuh-theater.de Tschick Mai 20. (20 h); Juni 11. (20 h) Herr Lehmann Mai 26. (19 h); Juni 12. (19 h)


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...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übersee-Museum Bremen Kunsthalle Bremen Bahnhofsplatz 13 | Tel. 04 21 – 16 03 80 Am Wall 207 | Tel. 04 21 – 329 08-0 Di 10-21 h, Mi-So 10-17 h Kinder Kerle Charaktere Bis 3. Juli Kunstpreis der Böttcherstraße Bis 18. Sept. Kindersamstag Ausstellungsrundgang und Werkstattaktion. 11. Juni (11.30-13 h) Kunstpause 15 Minuten Werkbetrachtung in der Mittagspause. Jeden Donnerstag (13-13.15 h) Öffentliche Führung Aktuelle Ausstellungen oder die Höhepunkte der Sammlung. Jeden Sonntag (15-15.45 h) Kunst Halle Lounge Kunstpreis der Böttcherstraße. 11. Aug. (18 h)

...................................... Gerhard-Marcks-Haus Tel. 04 21 - 32 72 00 | www.marcks.de Zu Gast in der Kulturkirche St. Stephani: Marcks auf Mission Christliche Themen im Œuvre des Bildhauers. 2. Juni bis 19. August Lange Nacht der Bremer Museen unter dem Motto „bewegt!“ 4. Juni, 18 bis 1 Uhr. Programm unter: www.bremermuseumsnacht.de Neueröffnung des Gerhard-MarcksHauses nach 14-monatigem Umbau: 2. Oktober Vincent Barré „Géométrie bâ(s)tarde“. 2. Okt. bis 29. Jan.

...................................... Wilhelm Wagenfeld Haus Am Wall 209 | Tel. 0421 33 999 33 www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de „100 beste Plakate 14. Deutschland Österreich Schweiz“ 5. Juni bis 4. Sept.

...................................... Museen Böttcherstraße Paula Modersohn-Becker Museum Tel. 04 21 – 33 88 222 www.museen-boettcherstrasse.de Per Kirkeby Werke aus dem Louisiana Museum of Modern Art. Bis 5. Juni Sommergast 2016: Laura Eckert „Schichtwechsel“. 19. Juni bis 25. Sept.

www.uebersee-museum.de Faszination Wale Bis 22. Mai

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Das Gelbe vom Ei – Farbenrausch 3 kek Kindermuseum. Ab 28. August Leuchte! Designikone im Licht der Kunst. Bis 10. Juli Weitere Ausstellungen: www.weserburg.de

...................................... ...................................... Focke-Museum Weserburg Bremer Landesmuseum für Kunst und Museum für moderne Kunst Kulturgeschichte Teerhof 20 | 04 21 – 59 83 9-0 www.weserburg.de Mir ist das Leben lieber Sammlung Reydan Weiss. Ab 21. Mai Heal the World Meisterschüler der Hochschule für Künste Bremen. Ab 18. Juni Marcel Broodthaers Musée à vendre. Sammlung Manfred Schmidt. Ab 6. August

Tel. 04 21 – 6 99 60 0-0 www.focke-museum.de Bremer Frauen Geschichten Bis 21. August Gläser des Jugendstils im Haus Riensberg

DAS MUSIKTHEATER PREMIERENABONNEMENT Parsifal: 11. September 2016 Il barbiere di Siviglia: 22. Oktober 2016 Hänsel und Gretel: 25. November 2016 Simplicius Simplicissimus: 28. Januar 2017 La Damnation de Faust: 18. März 2017 The Fairy Queen: 21. Mai 2017

Das Musiktheaterabonnement garantiert Ihnen einen Preisvorteil von rund 20 %, denselben Sitzplatz Ihrer Wahl für alle Vorstellungen und die kostenlose TheaterCard, die Ihnen zusätzliche Theaterbesuche zu einem Rabatt von rund 25 % ermöglicht sowie viele weitere Vorteile. Weitere Infos und Bestellung unter Tel 0421 . 3653 - 344, per Mail an abo@theaterbremen.de oder Sie besuchen uns im Abobüro (Goetheplatz 1 – 3. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 – 18 Uhr und Samstag 11 – 14 Uhr)


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Ein bischen Krieg, Acryl auf Leinwand, 2,60m x 1,80m (Olaf Kock)

all the stories 64, Franziska Stünkel, aus der Serie „Coexist“ (Ausstellung Neuer Worpsweder Kunstverein)

...................................... ...................................... ...................................... Focke-Museum Kulturbüro Bremen Nord HAVEN HÖÖVT Vegesack Lesung: Autorin Sylvia Ehlermann liest aus ihrem Buch „Augenblicke sind überall“. Mai 29. (11.30 h)

...................................... bauraum Bremen e.V. & Ventimola GmbH & Co. Dämmtechnik KG Friedrich-Karl-Str. 96, 28205 Bremen VollHolz³ – Vom Stück Holz zur Skulptur Ausstellung bis 17. September 2016. Skulptur, Fotografie und Schaffensprozesse mit Peter Obermeier / www.petero.de – Live-Vorführungen: 21. Mai, 18. Juni, 16. Juli und 13. Aug. (jew. 10-14 h)

...................................... Hafenmuseum Speicher XI Am Speicher XI 1 | 28217 Bremen www.hafenmuseum-speicherelf.de Die Magie des Kaffees Malerei und Objekt von Michael Turzer. Bis 12. Juni Schiffsmeldungen Bernd Müller-Pflug/ Maria Mathieu. Malerei, Zeichnung, Collage. 26. Juni bis 14. Aug.

...................................... Overbeck-Museum Tel. 04 21 – 66 36 65 Tägl. 11-18 h (außer Mo) Fritz Mackensen – Der umstrittene Erfinder Worpswedes 26. Juni bis 16. Okt.

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

Tel. 0421 – 65 48 48 www.kulturbuero-bremen-nord.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Kito Sybille Bullatschek Mai 21. Bill Mockridge Mai 28. Kattenhorns Pferd Mai 29. (11.30 h) Dave Smalley Juni 6. Kabbelsnak Juni 22. (19.30 h) Bremen Vier Comedy Club Sept. 3. Desiree Klaeukens Support Liza & Kay Sept. 10. Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Flying Pickets Mai 20. Gayle Tufts Mai 24. The Rascalls Mai 27. Sissi Perlinger Sept. 11. Kulturbahnhof Vegesack Jürgen Becker Sept. 8.

...................................... Haus Kränholm

Kunstschaufenster Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de Wind, Wasser und Mee(h)r Arbeiten von Bärbel und Olaf Kock mit regelmäßig
wechselnden Gastkünstlern. 9.00 - 20 h

...................................... Commerzbank Bremen Niederlassung Schüsselkorb 5-11 „23 Künstler aus 23 Nationen zeigen ein KUNST-HERZ für UNICEF“. Weltklassekünstler wie Cragg, Uecker, Trockel, Gerstein, McBride, Tojiki, Lüthi, Bednarczyk oder Yang zeigen ihre „herzlichen“ Kunstwerke. Geöffnet während der Geschäftszeiten, der Eintritt ist frei. Mai 20. bis Juni 19.

LILIENTHAL

...................................... Kunstschau Trupe 6 | www.kunststiftung-lilienthal.de Di-Sa 14-18 h, So 10-18 h oder nach Vereinbarung „Hanseatische Malerinnen um 1900“ Bis 30. Okt. „Wie es Will gefällt“ Hommage an William Shakespeare mit der bremer shakespeare company im Amtsgarten Lilienthal. Juni 18. (19 h), 19. (16 h)

Auf dem Hohen Ufer 35/35a 28759 Bremen Tel. 04 21 - 69 21 28 10 www.kraenholm.de „Der Pfau“ Autorenlesung mit Isabel Bogdan. Juni 15. (19 h), Kunstcafé. Eintritt € 15,Uni Bigband Mix aus Funk, Soul, Blues, ...................................... Jazz, Rock und Pop. Aug. 25. (20 h), Skulpturengarten. Eine Veranstaltung im Rah- Otto-Modersohn-Museum In der Bredenau 95 | Tel. 0 42 93 – 328 men des GartenKultur Musikfestivals tägl. 10-18 h | www.modersohn-museum.de 2016. Eintritt frei!

FISCHERHUDE

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . WORPSWEDE ...................................... Schloss Schönebeck www.weserevents.de Neuer Worpsweder 2. Schönebecker Schloss Spiele 8. bis 10. Juli Kunstverein NWWK Ausstellung im Bremer Europahafen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Speicherhof 202) | So 11-16 h Vorgänge Jimmi D. Paesler. 22. Mai bis 12. Lesumer Hafen Juni. Vernissage 22. Mai (15 h) www.weserevents.de Ausstellung in der Worpsweder Galerie im Dixieland | Jazz & Swing am Lesumhafen. Village (Bergstraße 22) | tägl. 10-18 h Coexist Franziska Stünkel. 26. Juni bis 4. 26. bis 28. Aug. Sept. Vernissage 26. Juni (15 h)


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Otto Modersohn (1865-1943), An der Wümme, 1908 (Galerie Cohrs-Zirus)

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VOLLERSODE SYKE Die Worpsweder Museen ...................................... ...................................... Tel. 0 47 92 - 39 68 kd.kunst Galerie Syker Vorwerk – Zentrum für www.worpswede-museen.de Dorfstraße 30 | www.kdkunst.de zeitgenössische Kunst bis 5. Juni: „Thomas Hartmann. Malerei

...................................... Galerie Cohrs-Zirus Alte und neue Worpsweder Kunst Bergstraße 33 | 27726 Worpswede Tel. 0 47 92 – 1748 und 2320 Sa+So 11-13 + 14-18 h Galerie-Cohrs-Zirus-Worpswede.de

„Gebrauchskunst?“ Annabelle Ponzi (Zeichnungen) und Angela Schöttler (Gemälde). 26. Juni bis 24. Juli

BREMERVÖRDE ...................................... Tourist-Info: Tel. 0 47 61 - 98 7-142 Bachmann-Museum Schlosspark-Konzert mit der Klassischen Philharmonie NordWest. Juli 30. (20 h) Seebühne am Vörder See Kinderfest am Vörder See. Aug. 13. (12-18 h) Gelände am Vörder See Mittelalterfest Aug. 19. (18-22 h), 20. (11-22 h), 21. (10-18 h)

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ACHIM ...................................... Galerie Altes Rathaus Bergstraße 1 | Di-Fr. 14-18 h, Sa+So 11-17 h Kunstverein Achim e.V. Freiluftausstellung 21.+22. Mai (11-18 h) Ausstellung „Metamorphose“ Bis 22. Mai tage-des-kunsthandwerks-worpswede.de

HAGEN

...................................... Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen

www.kunstverein-achim.de/ausstellungen im Haus Hünenburg, Schwedenschanze 39, 28832 Achim | So 14-17 h Stephanie Nückel Rette sich wer kann – Circen und andere Zauberwesen. 29. Mai bis 28. Aug. Vernissage 29. Mai (11.30 h) Dagmar Calais Horti Conclusi – Die verschlossenen Gärten. 4. Sept. bis 27. Nov. Vernissage 4. Sept. (11.30 h)

Tel. 0 47 46 - 60 43 | www.burg-zu-hagen.de Ausstellungen Schottland und seine Whiskys 29. Mai ...................................... bis 28. Aug. Junge Künstler „Graphic Novels“ 4. Sept. TANZtheater bis 30. Okt. INTERNATIONAL 2016 HORST-JANSSEN-MUSEUM OLDENBURG Am Stadtmuseum 4-8 Veranstaltungen vom 1. bis 10. September. Aktuelle Infos ab 26121 Oldenburg Burg on Tour zum Bunker Valentin Juni Anfang Juli unter Telefon: 0441 235-2891 Telefax: 0441 235-3350 5. (11-14 h) www.tanztheater-international.de info@horst-janssen-museum.de www.horst-janssen-museum.de Autorenlesung „Never Say Anything“ von Michael Lüders. Aug. 11. (20 h) Sommerabend auf dem Burghof Aug. 28. mit Picknick (17 h) und Konzert (19 h)

HANNOVER

www.syker-vorwerk.de Mi 15-19 h, Sa 14-18 h, So/Feiertage 11-18 h Louis Niebuhr „Einschnitt • Querschnitt“ – Skulptur – Foto – Fotograttage. Bis 5. Juni „Skipping Stones“ Künstlerinnen: Sanaz Azizi, Anna Bart, Lea Kuhl und Hannah Melnik. 19. Juni bis 21. Aug.

SCHWARME

...................................... Kulturzentrum Robberts Huus Hoyaer Straße 2 www.robberts-huus.de | Tel. 0 42 58 - 98 35 74 Pago Balke „LIEBEslieder“. Mai 28. (19 h) Wenn de Klassik en Platten het! mit Henning Kothe. Juni 18. (19 h) 53°8'N 8°13'O

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Foto: Unbekannter Fotograf, Stedelijk-Museum Amsterdam

und Grafik aus der Sammlung Seinsoth“ Barkenhoff bis 5. Juni: „Worpsweder Landschaften – Worpsweder Köpfe“ Worpsweder Kunsthalle, Große Kunstschau Fortlaufend: „Martha und Heinrich Vogeler. Die Geschichte einer Sammlung“ Haus im Schluh Ab 19. Juni „Die wilden Zwanziger – Worpswede expressiv“ Die Große Sommerausstellung der Worpsweder Museen

Niki und Jean de Saint Phalle

Tinguely

KÜNSTLERPLAKATE 5. Juni - 4. September 2016

Horst-Janssen-Museum Oldenburg


foyer 68

kulturkalender

DELMENHORST

...................................... Nordwolle Delmenhorst Nordwestdeutsches Museum für IndustrieKultur Am Turbinenhaus 10-12 Tel. 0 42 21 – 298 58 20 Di-Fr + So 10-17 h www.delmenhorst.de/kultur-bildung/ museum mode.macht.menschen Eine Wanderausstellung über Ästhetik und Ethik in der Modeindustrie. Bis 18. Sept.

...................................... Städtische Galerie Delmenhorst Fischstr. 30 | Tel. 0 42 21 – 141 32 Di-So 11-17 h, Do 11-20 h www.staedtische-galerie-delmenhorst.de Gabriela Oberkofler „Wind zog auf“. Bis 5. Juni Drift. Alex Hubbard, Alisa Margolis, Diana Sirianni. 18. Juni bis 14. Aug.

GANDERKESEE

...................................... KulturHaus Müller Ring 24 | Tel. 0 42 22 – 44 444 (regioVHS Ganderkesee-Hude) www.kulturhaus-mueller.de LOSLASSEN Hommage an Gerhard Juchem. Gezeigt wird das umfangreiche Werk des 1927 in Unkel am Rhein geborenen Künstlers. Bis 12. Juni Stille Dinge, tiefe Wasser Malerei von Karolin Kloppstech. 12. Aug. bis 23. Okt. 4 x 4 Konzerte in der Mitte von Ganderkesee Wandelkonzert zwischen der St. Cyprian- und Cornelius-Kirche mit dem

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

Cornelius Consort, dem Alten Rathaus mit Rafi’s Swing Club, dem Neuen Rathaus mit dem Ensemble Kokopelli und dem KulturHaus Müller mit Minako Schneegass. Catering zwischen den Konzerten auf dem Arp-Schnitker-Platz. 13. Aug. (18-22 h)

Exerzierhalle (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Die besseren Wälder Mai 24.+25.+26. (jew. 10 h), 31. (10.30 h); Juni 1.+2. (jew. 10.30 h) The Manual (UA) Mai 27.; Juni 3., 4. Gastspiel Science Slam Mai 30.

...................................... Verein der Musikfreunde OLDENBURG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oldenburg e. V. Oldenburgisches Staatstheater www.musikfreunde-oldenburg.de Tel. 04 41 – 22 25 111 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Großes Haus Die lustige Witwe Mai 20., 26.; Juni 17., 18., 21. Cristina, Regina di Svezia Mai 21. (P), 27., 31.; Juni 11., 14., 19. (18 h), 22. Le Nozze di Figaro Mai 22. (18 h/z.l.M.) Gastspiel Gayle Tufts Mai 23. Ein Sommernachtstraum Mai 24., 29. (18 h); Juni 8., 12. (18 h), 15., 24. Satyagraha Mai 25.; Juni 9. D-Man in the Waters/Generation Y Mai 15. (18 h), 28.; Juni 16., 23. Gastspiel Matthias Brandt & Jens Thomas: Angst Mai 30. Die Abreise Juni 1. (P), 5. (18 h), 13. (z.l.M.) Terror Juni 2., 6., 10., 25. Dumbarton/Oaks/Artikulation/Marimba/„Tripped Itch“ Juni 3. Vorhang zu Gala zum Spielzeitende Juni 26. (11.15+18 h)

Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus“: Roger Woodward spielt Werke von Debussy, J. S. Bach und Beethoven. Oldenburgisches Staatstheater / Kleines Haus. Juni 5. (11.15 h) – Karten: Theaterkasse Tel. 04 41 – 22 25 111

...................................... Oldenburger Kunstverein www.oldenburger-kunstverein.de Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h Philipp Modersohn „verbacken & verwittern“. 20. Mai bis 31. Juli Juergen Staack 26. Aug. bis 30. Okt.

...................................... Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

Schloss | Tel. 04 41 – 2 20 73 00 www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de Di-So 10-18 h Kleines Haus Kabinettschau Lustobjekte Bis 10. Juli im (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Oldenburger Schloss Supergute Tage… Mai 15. (18.30 h/z.l.M.) Marc Chagall – Der Exodus-Zyklus Bis 19. Die Leiden des jungen Werther Mai 16. Juni im Oldenburger Schloss (18.30 h/z.l.M.) Kabinettschau Gurlitt – Liebermann. Die Liliom Mai 20., 25.; Juni 4., 23. Geschichte eines verlorenen Bildes 5. Der kleine Prinz/Favourite Words Mai 21. Juni bis 9. Oktober im Prinzenpalais (18.30 h), Juni 21. (11.30 h) Heinz Liers – Rhythmus und Variation Fünf Löcher im Himmel Mai 22. (15 h); 19. Juni bis 11. September im OldenburJuni 21., 24. ger Schloss Kasimir un Karoline Mai 29. (18.30 h/P); Juni 1., 3., 7., 11., 14., 22., 25. City Moves (UA) Juni 10. (P), 12. (18.30 h), 15., 16., 17., 19.+26. (jew. 15 h) Dracula Juni 13. (z.l.M.). Odyssee Juni 20. (z.l.M.)


kulturkalender

69 foyer

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RASTEDE Landesmuseum Edith-Russ-Haus ...................................... Natur und Mensch für Medienkunst Palais Rastede Tel. 04 41 - 92 44-300 Di-Fr 9-17 h, Sa+So 10-18 h www.naturundmensch.de Wildlife Art Künstler sehen Natur. Bis 18. Sept.

...................................... Horst-Janssen-Museum Tel. 04 41 – 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h www.horst-janssen-museum.de Künstlerplakate von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely 5. Juni bis 4. Sept.

Tel. 04 41 - 2 35 32 08 | Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h www.edith-russ-haus.de Women at Work Bis 24. Juli On Building Nations: Mahmoud Khaled und Szabolcs KissPál 19. Aug. bis 23. Okt.

BAD ZWISCHENAHN

...................................... DANGAST Galerie Moderne ...................................... Am Delf 37 | Tel. 0 44 03 – 54 29 www.galeriemoderne.de Franz Radziwill Haus

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frühjahrserwachen Ulrike Hogrebe, Stadtmuseum Rudi Weiss, Christoph Böllinger,

Tel. 04 41 – 2 35 28 86 | Di-So 10-18 h Eberhard Szejstecki. Noch bis 5. Juni www.stadtmuseum-oldenburg.de Sommerausstellung u.a. Andreas Durrer, Michael Ramsauer: SEHR Bilder aus 15 Janosch, Michael Schreiber. Ab 12. Juni Jahren. 12. Juni bis 21. Aug. Keramik im Pulverturm: Hermann Grüneberg – Orakel 26. Juni bis 7. Aug. Perspektivwechsel: Oldenburger Fotografien von Beate Lama und Friedrich Precht 4. Sept. bis 6. Nov.

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Tel. 0 44 02 – 8 15 52 | Mi-Fr + So 11-17 Uhr www.palais-rastede.de Emil Schumacher (1912-1999) „Ich will in die Tiefe, durch das Material hindurch“ – Bis 3. Juli Aus dem Wasser Ulrike Donié (Malerei), Sabine Nasko (Keramik), Sylvia Stölting (Algenkunst). 10. Juli bis 28. Aug.

www.radziwill.de „Schneeweiß und Nachtschwarz“ Ausstellung bis 8. Jan. 2017

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20.04.16 19:31


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kulturforum

: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Josh Haden

Kai Wangnick und Thorsten Sander an. Sie planen unter anderem ein „Musikszene Showcase“ mit offenen Proberäumen, einen Musikerflohmarkt und die Aktivierung des Bundesprojekts „Pop to go“.

Nachrichten aus Bremen und der Region

......................................

Der Bremer Autor Hans-Peter Mester ist im Alter von 62 Jahren verstorben. Der ehemalige langjährige Ortsamtsleiter hatte nach 969 ausstellende Firmen und 2742 Fachseiner krankheitsbedingten Pensionierung teilnehmer machten die 11. Bremer „jazzahead!“ nach Angaben der Veranstal- 2012 mehrere Krimis veröffentlicht, die im Findorffer Kleingartenmilieu spielen. ter zur „weltweit wichtigsten und größten Jazzfachmesse“. Das Konzertprogramm ...................................... zog rund 15.000 Besucher an.

...................................... Jazzballaden, Eigenkompositionen und Improvisationen des Trios von Johannes Haase (Geige) mit Michael Bohn (Kontrabass) und Christian Hiltawsky (Schlagzeug) sind am 20. Mai (20 h) in der Bremer „Villa Sponte“ (Osterdeich 59b) zu hören.

...................................... Die bremer shakespeare company folgt mit der Lesung „Fluchtpunkte“ den Spuren aus Deutschland vertriebener und geflüchteter Autoren des 20. Jahrhunderts. Eine „literarisch-musikalische Annäherung“ mit Texten von Bert Brecht und Stefan Zweig bis Navid Kermani. Termin: 22. Mai (19.30 h) im Theater am Leibnizplatz.

...................................... „Spain“ – dahinter verbirgt sich der US-amerikanische Musiker Josh Haden. Am 23. Mai (20 h) tritt er – präsentiert von „Sparkasse in concert“ – im Bremer „Moments“ (Vor dem Steintor 65) auf. Das Konzert wird live in der NordwestradioSendereihe „Sounds“ übertragen.

Die Musikwerkstatt der Bremer Philharmoniker ist mit einer Spende in Höhe von 8000 Euro für musikpädagogische Projekte mit Kindern und Jugendlichen bedacht worden. Ein Liebhaber klassischer Musik hatte verfügt, dass ein Teil seines Nachlasses diesem Zweck zugeführt werden sollte.

...................................... Ebenfalls 8000 Euro spendete die ErnaSchlüter-Operngesellschaft zur Unterstützung des Opernstudios und der Nachwuchsarbeit des Oldenburgischen Staatstheaters.

Nora Bossong

Nach französischen Vorbildern feiert das Bremer Institut français (Contrescarpe 19) am 21. Juni eine „Fête de la Musique“. Von 15 bis 22 Uhr finden bei freiem Eintritt zahlreiche Konzerte statt. Informationen unter www.bremen.institutfrancais.de

...................................... Im Rahmen des 40-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Bremen-Gdansk (Danzig) findet vom 4. bis 7. August das 2. Deutsch-Polnische Gitarrenfestival für Kinder und Jugendliche statt. Vorgesehen sind zudem Konzerte der Dozenten im Haus der Wissenschaften (4. Aug./19.30 h) und im Kito (6. Aug./17 h). Letzte Meldung Im Alter von 76 Jahren ist Hans-Wilhelm Kufferath überraschend gestorben. Der frühere Solo-Cellist der Bremer Philharmoniker gehörte dem Orchester bis 2004 an und gründete danach das Neue Kammerorchester Bremen. Kufferath war von 1971 bis 2005 Mitglied des Festspielorchesters Bayreuth und unterrichtete 30 Jahre lang an der Hochschule für Künste in Bremen.

...................................... Thematische Gastspiele, Ausstellungen und Filmvorführungen sowie Workshops stehen auf dem Programm des Festivals „Auswärtsspiel: Blumenthal“ des Bremer Theaters. Gespielt wird vom 3. bis 5. und 10. bis 12. Juni an verschiedenen Orten in Bremen-Blumenthal.

......................................

Im Theater am Goetheplatz ist am 16. und 17. Juni (jew. 19.30 h) erneut die Produkti. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . on „Les robots ne connaissent pas le blues oder Die Entführung aus dem Serail“ zu Der 2007 gegründete Verein Musikszene sehen. Orchester und Opernensemble Bremen hat einen neuen Vorstand. Ihm treffen dabei auf Künstler von der Elfengehören neben André Stuckenbrok (1. beinküste und die ivorische MusikrichVorsitzender) die langjährigen Vereinsmit- tung Couper Decaler. Am 18. Juni wird auf glieder und Musiker Anke Königschulte, Kampnagel in Hamburg gespielt.

Der Countdown läuft: Vom 26. bis 30. Mai findet das 17. Internationale Literaturfestival „poetry on the road“ statt. Bremen präsentiert auch 2016 die literarische Vielfalt zeitgenössischer Lyrik aus aller Welt und zeigt Poesie auf internationalem Niveau: Superstars der Weltliteratur werden auftreten, darunter – mit einer Extra-Lesung am 28. Mai im Dom – der Starpianist und Lyriker Alfred Brendel, Weltautoren wie Adam Zagajewski, Raoul Schrott, Georg Ringsgwandl, Linda Boström Knausgård, Pierre Alféri, John Sheahan, Nora Bossong, Kei Miller u.v.a. Infos: www.poetry-on-theroad.com. Tickets: Buchhandlung Geist.


Kulturkalender

WILHELMSHAVEN

...................................... Landesbühne Nord Tel. 0 44 21 – 94 0 115

Sonderausstellung Helmut Schmidt in Dur und Moll. Sein politisches Leben im Spiegel der Karikatur – eine Hommage Bis 29. Mai Sonderausstellung 1636 – Ihre letzte Schlacht 22. Mai bis 4. Sept. Sammlungsausstellung mit den Abteilungen Neue Galerie und Münzkabinett durchgehend

Stadttheater (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Märtyrer Mai 18. Frühstück bei Tiffany Mai 22. (15.30 h), 28., 30.; Juni 3., 8. Pelzerhäuser11+12 , Pelzerstraße 11+12 Dantons Tod Aug. 27.; Sept. 7., 18. (15.30 h) Tel. 0 49 21 – 87 20 58 | Di-So 11-18 h TheOs Sonderausstellung schwarzbunt – Ulrich (Beginn, w.n.a.a.: 20 Uhr) Schnelle und Ludger Brauckhoff Malerei The Fantasticks Mai 23., 26., 31.; Juni 12., und Grafik. 29. Mai bis 28. Aug. 15., 16., Traumnovelle (UA) Mai 17. (P); Juni 6. ...................................... Mission Millenium: Die Globusspione Kunsthalle Emden Mai 22. (15 h); Juni 14. (18 h) Tel. 0 49 21 – 97 50 0 | www.kunsthalleAtmen Mai 19., 20., 27., 28.; Juni 4., 8., 13. emden.de Füße im Himmel Aug. 13. Di-Fr 10-17 h (jeder 1. Di 10-21 h). Sa, So, Feiertage 11-17 h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vitaminbombe Bis 29. Mai Kunsthalle Wilhelmshaven Otto Mueller: natürlich nackt Badende Tel. 0 44 21 - 4 14 48 Akte. 4. Juni bis 25. Sept. Di. 14-20 h, Mi-So 11-17 h www.kunsthalle-wilhelmshaven.de Rolf Julius & Förderkoje Klangkunst In Kooperation mit dem estate rolf julius und der Universität der Künste Berlin. ...................................... 26. Juni bis 28. Aug.

BREMERHAVEN

Stadttheater Bremerhaven

...................................... Küstenmuseum Wilhelmshaven Weserstr. 58 | Tel. 0 44 21 – 40 09 40 www.kuestenmuseum.de | Di-So 11-17 h Traud’l Knoess „Ewiger Stoffwechsel“. Eine retrospektive Werkschau mit Malerei, Bronce-Plastiken, Objekten, Assemblagen. 19. Juni bis 28. Aug.

EMDEN

...................................... Ostfriesisches Landesmuseum Emden Rathaus am Delft, Brückstraße 1 Tel. 0 49 21 - 87 20 58 | Di-So 10-18 h www.landesmuseum-emden.de

Tel. 04 71 – 49 00 1 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Großes Haus Anything Goes Juni 17. Madame Pompadour Mai 27.; Juni 11. Die Comedian Harmonists Juni 14. Eugen Onegin Mai 18., 22. (15 h), 29. Radikal Mai 26.; Juni 3., 8., 12. Drei Punkte … Mai 21. (P), 28.; Juni 5., 18. Der goldene Drache Juni 4. (P), 10., 15., 19., 23. 7. Sinfoniekonzert „Letzte Dinge“ Mai 16. (20 h), 17. wunderBAR „Das kunstseidene Mädchen“ Mai 22. 3. Familienkonzert „Piccolo, Sax & Co.“ (ab 5 J.) Mai 29. (11 h) 8. Sinfoniekonzert „Apotheose des Tanzes“ Juni 20. (20 h), 21., 22.

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Abenteuer Klassik „Classic Groove – Standardtänze für Orchester“ (ab 5 J.). Juni 19. (11 h) Ballettgala 2016 Juni 28. Bremerhaven „Meisterklasse“ Juni 30. 1. Sinfoniekonzert „Hammerflügel vs. Steinway“ Aug. 29. (20 h), 30. Eröffnungsgala Sept. 3. Theaterfest Sept. 4. (Uhrzeit wird noch bekannt gegeben) Kleines Haus Frühstück bei Tiffany Mai 15., 21.; Juni 1., 4., 5., 10., 23., 29.; Sept. 8. NDB Waterkant: As’n Wulk in Wind Mai 28., 31.; Juni 2., 7., 12., 14., 19., 24., 25., 26. Szenen einer Ehe Juni 11., 30.; Sept. 10. Sechs Tanzstunden in sechs Wochen Mai 20. (P), 29.; Juni 9., 22.; Sept. 14. JUB! Junges Theater Bremerhaven Columbusstr. 2/Elbinger Platz Krieg. Stell dir vor er wäre hier (ab 13 J.). Mai 31. (10.30 h); Juni 8. (10.30 h), 9. (10.30 h) Aussicht auf mehr Sicht – Die Berichterstattungsshow Mai 28. Aussicht auf mehr Sicht – Nachschlag mit Aussicht auf Nachtisch Mai 29. (15 h) Gastspiel Landesbühne Niedersachsen Nord: Atmen Juni 11. Gastspiel Theater Bremen: Istanbul Juni 21. Gastspiel Oldenburgisches Staatstheater: Protestsongs Juni 22. Lange Nacht der Kultur Juni 4. (ab 18 h) Klassenzimmerstück Malala, Mädchen mit Buch (ab 12 J.) Mai 20. (P; 10.30 h) KAPOVAZ (Bgm.-Smidt-Str. 147) Rum und Wodka Mai 27. Historisches Museum 4. Kammerkonzert „Klarinettenquintette“ Juni 6. (20 h) Theater im Fischereihafen Ego-Zooming VI Juni 16. (P), 22., 23. Festival: Offshore – Identitäten am Rande der Gesellschaft Theaterfestival vom 4. bis zum 26. Juni. Das ganze Programm auf www.stadttheaterbremerhaven.de


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kulturforum

: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Bodo Meier, Schwaene im Anflug

Aus Anlass seines 80. Geburtstages zeigt das Syker Vorwerk eine umfangreiche Einzelausstellung mit neuen und alten Werken von Louis Niebuhr (bis 5. Juni). Titel: „Einschnitt • Querschnitt“. Der Kulturpreisträger des Landkreises Diepholz gilt als einer der renommiertesten Künstler der Region.

Laura Eckert: Signs of Sleep, 2013, Foto: Tom Dachs

96) in Kooperation mit Ventimola Dämmtechnik. Die Ausstellung „VollHolz³“ läuft bis 17. September.

......................................

184 Künstlerinnen und Künstler aus 64 Ländern hatten sich für drei sechsmona. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tige und mit jeweils 10.000 Euro dotierte Arbeitsstipendien der Stiftung NiederDie Ausstellung „Wind zog auf“ in der sachsen im Oldenburger Edith-Russ-Haus Rund 150 Häuser in Niedersachsen und Städtischen Galerie Delmenhorst stellt die für Medienkunst beworben. Aufgrund Bremen beteiligen sich am 22. Mai mit ei1975 in Bozen geborene Gabriela Oberkof- einer Juryentscheidung können Doireann nem reichen Angebot und vielen Aktionen ler als Zeichnerin ebenso verlockender wie O’Malley (*1981), Amir Yatziv (*1972) und am 39. Internationalen Museumstag unter verstörender Naturstücke vor. Bis 5. Juni Zorka Wollny (*1980) ihre eingereichten dem Motto „Museen in der Kulturlandsind zudem Objekte, Videos und Soundar- Vorschläge umsetzen. schaft“. Die Auftaktveranstaltung findet beiten zu sehen. um 11.30 Uhr im Wrack- und Fischereimu...................................... ...................................... seum Cuxhaven „Windstärke 10“ statt.

Notizen aus Galerien und Museen

...................................... „bewegt!“ lautet das Motto der diesjährigen „Langen Nacht der Bremer Museen“ am 4. Juni (18-1 h). Informationen zum Programm unter www.bremermuseumsnacht.de

...................................... Noch bis 28. Mai läuft im Foyer des Opernhauses Hannover eine Ausstellung über Leben und Werk des Komponisten Alexander Zemlinsky. Den Anlass lieferte die Inszenierung seiner Oper „Der Traumgörge“. Zemlinsky zählte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den großen Hoffnungsträgern der Wiener Staatsoper und wurde von Gustav Mahler nachhaltig gefördert. 1938 musste er in die USA emigrieren, wo er 1942 starb.

...................................... Der „Neue Worpsweder Kunstverein“ (nwwk) organisiert vom 22. Mai bis 12. Juni eine Ausstellung im Bremer Europahafen (Speicherhof 202). Unter dem Titel „Vorgänge“ werden Bilder von Jimmi D. Paesler gezeigt. Geöffnet sonntags von 11-16 Uhr. Vernissage: 22. Mai (15 h).

Das Palais Rastede präsentiert noch bis 3. Juli Werke des mehrfachen „documenta“Teilnehmers Emil Schumacher. Titel: „Ich will in die Tiefe, durch das Material hindurch“. Dazu wird ein umfangreiches Begleitprogramm angeboten.

...................................... Die Darstellung wildlebender Tiere steht im Mittelpunkt der Sonderausstellung „Wildlife Art. Künstler sehen Natur“ im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg. Bis zum 18. September werden rund 80 Werke von acht zeitgenössischen europäischen Malern und Bildhauern gezeigt. Gefördert wurde die Ausstellung durch eine Spende der VR-Stiftung der Volks- und Raiffeisenbanken in Norddeutschland und der Volksbank Oldenburg in Höhe von 16.500 €.

...................................... Den Spuren bedeutender, aber auch wenig bekannter Bremerinnen folgt bis 21. August die Sonderausstellung „Bremer Frauen Geschichten“ im Focke-Museum. Vorgestellt werden die Lebensläufe von über 60 Frauen.

...................................... Fotografien, Skulpturen und Schaffensprozesse des Bremer Künstlers Peter Obermeier zeigt das Ausstellungszentrum Bauraum-Bremen (Friedrich-Karl-Straße

Die „Wanderschaft“ des Bremer GerhardMarcks-Hauses neigt sich dem Ende zu. Vom 2. Juni bis 19. August ist die Einrichtung mit der Ausstellung „Marcks auf Mission. Christliche Themen im Oeuvre des Bildhauers“ in der Kulturkirche St. Stephani zu Gast. Die Neueröffnung des Hauses Am Wall ist nach 14-monatigem Umbau für den 2. Oktober vorgesehen. Dann beginnt die Ausstellung „Vincent Barré. Géométrie bâ(s)tarde“.

...................................... Das Bremer Paula Modersohn-Becker Museum startet seine neue Reihe „Sommergäste“ mit der Ausstellung „Schichtwechsel“ der jungen Leipziger Bildhauerin Laura Eckert. Vom 19. Juni bis 25. September sind Büsten und figurative Skulpturen zu sehen, die zumeist aus Lagen von gefundenen und wiederverwerteten Holzelementen entstehen.

...................................... Der Maler Heiner Palinkas (1913-2004), ein Schüler von Willy Menz und Albert Schiestl-Arding, fuhr als Funker 30 Jahre zur See, um den Lebensunterhalt für seine Familie zu verdienen. Künstlerische Impressionen seiner Reisen zeigt das Historische Museum Bremerhaven vom 25. Juni bis 30. Oktober unter dem Titel „Von Bremerhaven in die Welt“.


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...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kunsthalle Bremerhaven KulturKirche Christuskirche Bremerhaven Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 – 20 02 90 Tel. 04 71 – 4 68 38 | Di-Fr 11-18 h, Sa+So in der Pauluskirche 11-17 h www.kunstverein-bremerhaven.de Kristina Buch 4. Juni bis 24. Juli Aus städtischem Besitz Die Bremerhavener Stipendiaten präsentieren ihre Werke. 7. Aug. bis 11. Sept.

...................................... Deutsches Schiffahrtsmuseum Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte www.dsm.museum | tägl. 10-18 h Tel. 04 71 – 48 20 70 1975/2015 – Schiffe erzählen Museumsgeschichte(n) Ogyanos – Ozeane Eine Ausstellung im Wissenschaftsjahr „Meere und Ozeane“. Ab 17. Juli

...................................... Historisches Museum Tel. 04 71 – 30 81 60 | Di-So 10-17 h www.historisches-museum-bremerhaven.de Von Bremerhaven in die Welt Künstlerische Impressionen von Heiner Palinkas. 25. Juni bis 30. Okt.

www.kulturkirche-bremerhaven.de Tango-Leidenschaft 21. Mai: TangoSchnupper-Kurs (18 h), Tango-Konzert mit dem Sextett „faux pas“ (20 h), Milongo (22 h); 22. Mai: Tango-Gottesdienst (17 h) Lange Nacht der Kultur Saxophon-Quartett „sistergold“ und 15-Minuten-Bar. Juni 4. (ab 18 h) Sari Gelin – Liebeslieder des Orients Ensemble „Megaphon“ und Ibrahim Keivo. Juni 11. (19 h) Paulinchen bekommt vorgelesen Lesung für Kinder und alle, die gerne zuhören. Juli 22. (19 h), 29. (19 h) Ausstellung „Schönerheit“ mit Begleitveranstaltungen. 28. August bis 23. Sept.

Musik für 2 Orgeln mit den Organisten Eva Schad und David Schollmeyer. 22. Mai (16 h) Chorkonzert Felix Mendelssohn Bartholdy: Oratorium „Elias“ Evangelische Stadtkantorei Bremerhaven; Kammer Sinfonie Bremen; Solisten; Leitung: Eva Schad. Mai 29. (19.30 h). Eintritt: € 24,- (22,-) „Die lange Nacht der Kultur“ Juni 4. (ab 18 h) 3. lange Nacht der Chöre Aug. 27. (ab 17 h). Kath. Herz-Jesu-Kirche/Lehe, Eupener Str. Herbstliche Orgelmusiken 1. Konzert: Stummfilm-Improvisationskonzert „Metropolis“ (Fritz Lang, 1927) mit Prof. Wolfgang Seifen (Berlin). Sept. 4. (18 h). Eintritt: € 8,- (7,-)

Die Farben des Frühlings . . . .

...................................... Deutsches Auswandererhaus www.dah-bremerhaven.de | tägl. 10-18 h Das Erlebnismuseum zu 300 Jahre Ausund Einwanderungsgeschichte

...................................... Stadthalle Bremerhaven RADIO DORIA Open Air: Jan Josef Liefers & Band Juli 10. (18 h). Open-Air-Gelände Stadthalle Bremerhaven. Tickets: 0471 – 59 17 59 Technologiepark · Linzer Straße 2 · 28359 Bremen Tel. 0421 438 50-10 · info@ascosturmdruck.de

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foyer-Tipp für Literatur-Freunde Mit dem Roman „Frohburg“ ist der Schriftsteller Guntram Vesper (74) an den Ort seiner Kindheit zurückgekehrt, in jene titelgebende sächsische Kleinstadt zwischen Chemnitz und Leipzig. Auf rund 1000 Seiten blättert er Geschichte und Geschichten auf, überschwänglich gelobt etwa von der FAZ („Das gewichtigste Buch dieser Tage. In jeder Hinsicht.“) und ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse. Am 8. Juni (20 Uhr) liest der Autor daraus in der Bremer Buchhandlung Storm (Langenstraße 11). Eintritt 9,- Euro.

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Heiliger Udo Wenn eine Stadt auf sich hält, ernennt sie prominente Einwohner zu Ehrenbürgern. Meistens sind es natürlich Politiker, denen diese Würdigung zuteilwird, was kein Wunder ist, schließlich wird sie von eben jenen verliehen. Manchmal aber setzt man sogar Künstlern diesen symbolischen Lorbeerkranz aufs Haupt, wie es etwa Wuppertal mit Pina Bausch, Oldenburg mit Horst Janssen oder Hannover mit Niki de Saint Phalle taten. In diese Riege reiht sich nun auch Gronau ein, wo vor nunmehr 70 Jahren Udo Lindenberg geboren wurde. Und aus diesem Anlass darf sich der große Sohn der Stadt neuerdings Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde nennen. Das ist natürlich höchst schmeichelhaft für den ewig behüteten Sonnenbrillenträger, der in Jugendjahren als Trommler in Klaus Doldingers „Passport“ jazzmusikalische Fähigkeiten aufblitzen ließ und später mit Glenn Millers „Chattanooga Choo Choo“ Richtung Pankow dampfte. Denn die Stadt hatte ihm im Vorjahr bereits ein Denkmal gesetzt, das er prompt zur „Freiheitsstatue von Gronau“ hochpushte. Ehrenmal, Ehrenbürger – alles schön und gut. Aber was macht das Städtchen im tiefsten Münsterland, wenn Lindenberg demnächst – sagen wir mal: Präsident oder Nobelpreisträger wird? Dann bleibt – Noblesse oblige! – eigentlich nur, das Nest in „Udo-Lindenberg-Stadt“ umzubenennen. Oder den Papst zu beknieen, ihn heilig zu sprechen. Peter Schulz

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Impressum Herausgeberin Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1 Chefredakteur Peter Schulz 2 Kfm. Leitung Sonja Chrobok 17 Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 19, Inge Sasse 20 Autoren dieser Ausgabe Berit Böhme 16, Dr. Stephan Cartier 6, Christian Emigholz 11, Sven Garbade 14, Karin Hiller 11, Wilfried Hippen 10, Dr. Sabine Komm 8, Dr. Ulrich Matyl 7, Simon Neubauer 3, Michael Pitz-Grewenig 4, Ute Schalz-Laurenze 9, Peter Schulz 2, Markus Wilks 15, Inge Zenker-Baltes 5 Verlag, Vertrieb, Redaktion und Anzeigenverwaltung Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen, Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 E-mail info@rolandverlag.de www.rolandverlag.de Gestaltung und Satz Birgit Kirchgessner 18, designbüro kirchgessner Telefon 025 32 - 200 709 www.buerokirchgessner.de Basislayout Haase & Knels, Bremen Druck ASCO STURM DRUCK Bremen

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Vertriebsstruktur Theater- und Vorverkaufsstellen Bremen, Bremerhaven und Oldenburg, Theater, Museen, Konzerthäuser und -büros, Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb, Fach-Zeitschriften­h andel Bremen, Bremerhaven und Oldenburg Bezugspreis Einzelpreis 4,00 Euro Jahresabonnement 20,00 Euro Auflage 10.000 Exemplare Erscheinungsweise zweimonatlich Nächste Ausgabe 15. September 2016 Redaktionsschluss 15. August 2016 ISSN-Nr. 1618-0852 Titelmotiv Oldenburgisches Staatstheater: Ein Sommernachtstraum Foto: Stephan Walzl Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch aus­z ugsweise, nur mit Ge­neh­m igung des Herausge­bers. Bei Veröffent­l ichung wird nur presserechtlich Verant­wor­t ung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Nament­l ich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Ver­fassers, nicht unbedingt die des Herausgebers wieder.


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