Frauenfelder Woche, Ausgabe KW 45, 10. November 2021

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Frauenfelder Woche  | 10. November 2021

Sport Red Lions verlieren

Weiter auf Erfolgskurs

Im NLA-Unihockey der Frauen verloren die Red Lions Frauenfeld daheim gegen Dürnten-Bubikon-Rüti mit 1:3 (1:2, 0:1, 0:0). In einem ausgeglichenen Match gingen die Gäste 2:0 in Führung und schienen dem 3:0 näher, als die roten Löwinnen dem Anschlusstreffer. Doch nach einem grauenhaften Abspielfehler hiess es plötzlich nur noch 1:2 (16.) durch Meister und Frauenfeld drückte mächtig. Aber ohne erfolgreichen Abschluss. Ziemlich genau zur Spielmitte fiel das 1:3 und wie sich zeigen sollte, war dies bereits die Entscheidung. Mit diesem Erfolg kommen die Zürcherinnen nach sieben Runden auf ebenso viele Punkte und sind Achter. Frauenfeld ist als Zehnter und Schlusslicht weiterhin ohne Zähler. In dieser Doppelrunde hatte es zuvor bereits in Zug ein deutliches 2:9 (0:4, 1:2, 1:3) abgesetzt. Beide Treffer hatte Gmünder erzielt. (rs)

In Widnau gewann Frauenfeld (6.) im 1.-Liga-Eishockey gegen Rheintal (11.) mit 7:3 (4:0, 0:2, 1:3). Es war der fünfte Erfolg in Serie. Dank einem Startfurioso und Toren von Suter (6.), Busovsky (16.) und zweimal Pieroni (8./19.) stand es zur ersten Pause 4:0 für die Gäste. Im Mitteldrittel hielten die Spielanteile an, das Glück war dem EHCF nicht mehr so hold. Oehninger – erstmals nach überstandener Verletzung im Kasten – musste zwei Gegentreffer (23./38.) hinnehmen. Im Schlussabschnitt wussten Geiser (41.) und Lattner (47.) – ebenfalls sein erster Saisoneinsatz – sehr schnell das Spiel in die entscheidende Bahn zu lenken und stellten den 4-Tore-Vorsprung wieder her. Rheintal kam nochmals etwas heran (53.), doch Weiss (59.) konnte mit seinem ersten Tor und vierten Punkt in diesem Match den Schlusspunkt markieren. (rs/ehc)

Leader unterliegt 0:1 Im 3.-Liga-Fussball trafen die zweitklassierten Weinfelderinnen daheim auf Spitzenreiter Frauenfeld und gewannen 1:0. Mit diesem Sieg geht der FCWB mit zwei Punkten Vorsprung in die Winterpause. Von Beginn weg gab es kein Abtasten und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Nach dem Pausentee bot sich ein anderes Bild. Nach einer guten Chance des Heimteams übernahm Frauenfeld das Zepter und spielte sich in einen Rausch. In der 50. Minute traf Wirth nur den Pfosten. In der Folge liessen auch Brägger, Jörg und Correia mehrere hochkarätige Chancen für Frauenfeld aus. Selbst ein Alleingang auf die FCWB-Torhüterin führte nicht zum Erfolg. Unmittelbar nach dieser Grosschance in der 84. Minute erzielte – notabene mit dem einzigen Torschuss in Halbzeit zwei – Weinfelden-Bürglen das entscheidende 1:0. (ff)

Die FCF-Frauen (rot) mussten sich Weinfelden-Bürglen knapp geschlagen geben.

Der Thurgauer Cédric Butti ist bei den BMX-Weltcup-Rennen mitten im Spitzenfeld dabei.

Bild: zvg

Cédric Butti ist in der Weltspitze angekommen Der junge Herdemer BMX-Profi Cédric Butti hat in seinem ersten Jahr bei der Elite für einiges Aufsehen gesorgt. Jetzt verlegt er den Wohnsitz teilweise nach Stuttgart. Bereits seit 2004 fährt Cédric Butti BMX. Bei den Junioren war er bald das klare Schweizer Aushängeschild. 2016 wurde er nicht nur Schweizer Meister, sondern auch Vize-Europameister und holte sogar WM-Bronze. Das alles geriet in den Hintergrund, als er in der folgenden Saison auf allen drei Ebenen triumphierte: Schweizer Meister, Europa- und Weltmeister. Eigentlich logisch, dass er bei der vom Panathlon Club Thurgau organisierten Sportlerwahl auch den Thurgauer Newcomer-Preis gewann. Jetzt ist der am 23. Juli erst 22 Jahre alt gewordene Herdemer bereits eine fixe Grösse bei der Elite. Im türkischen Sakarya ging die BMX-Weltcup-Saison der Profis zu Ende und mittendrin in der Spitze fuhr Cédric Butti mit. Den Gesamtweltcup beendete er auf dem erstaunlichen fünften Rang. Alle acht Weltcup-Läufe Nach einer wegen Corona ausgefallenen Saison 2020 standen heuer acht Weltcup-Läufe im Programm. Cédric Butti war immer dabei. Allerdings verlief der Start bei den zwei Rennen in Verona äusserst harzig: «Muss man abhaken», kann er jetzt sogar darüber

etwas lächeln. In Kolumbien kam der Durchbruch in der Elite: In Bogota schaute als Zweiter das erste Podest heraus, dazu kam Rang fünf. Gleich vier Rennen fanden Ende Oktober im türkischen Sakarya statt. Es begann mit Rang drei fast schon optimal. Nach einem Duell mit drei Konkurrenten in einer Kurve kam er im zweiten Lauf zu Fall und wurde Sechster. Auch im nächsten Weltcup-Rennen war es nach einem Sturz im Viertelfinal vorbei. Zum Abschluss gab es einen vierten Platz. Darum darf Butti ohne Übertreibung festhalten: «Jetzt darf ich nach diesen Ergebnissen durchaus sagen, dass ich in der Weltspitze angekommen bin». Zudem wurde er in diesem Jahr an der Weltmeisterschaft Neunter. Zu Recht strahlt das grosse Talent: «Das alles ist wirklich ein super Erfolg, vor allem wenn man bedenkt, dass ich noch in der U23-Kategorie startberechtigt wäre». Zur Erinnerung: Butti wurde in diesem Jahr U23-Europameister. Trainieren in Stuttgart Butti ist weiterhin Mitglied bei den Flying Tigers in Weinfelden und hat auch schon öfters auf der Anlage im Mittelthurgau trainiert. Das wird nun eher selten der Fall sein, denn anfangs dieser Woche ist der 22-Jährige nämlich nach Stuttgart umgezogen: «Ich habe dort so eine Art Ferienwohnung bezogen. Der Grund ist

einfach: Bisher hatte ich meist allein trainiert. Jetzt in Deutschland bin ich Mitglied einer achtköpfigen Gruppe und alle sind in meinem Alter. Nicht nur dadurch sind die Trainings-Bedingungen nun viel perfekter». Meist ist er am Wochenende in Herdern anzutreffen. Wie die Saison 2022 aussieht, ist völlig offen, Termine sind noch keine bekannt. Meistens beginnt die Saison im April. Schon jetzt ist für Cédric Butti klar: «Natürlich möchte ich nun konstant im Weltcup-Final mit dabei sein». Ersatz bei Olympia Sogar an den Olympischen Spielen in Tokio war Butti dabei, allerdings kam er als Ersatzfahrer nicht zum Zuge. Ein erstes Traum-Ziel hatte er allerdings so bereits erreicht: Einmal bei Olympia dabei sein. Diese Spiele waren wegen der Corona-Pandemie sowieso sehr speziell. Also kann sich Cédric Butti bereits darauf fokussieren, 2024 in Paris («Natürlich ist das ein ganz grosses Ziel») aktiv mitzumischen. Die Qualifikation zu diesem Grossanlass beginnt allerdings erst 2023. Ein anderer Schweizer schaffte beim Weltcup-Finale in Sakarya sogar eine Premiere. Der 24-jährige Winterthurer Simon Marquart wurde als Fünfter und als Sieger in den letzten zwei Rennen Gesamtweltcup-Gewinner. Ruedi Stettler

0:5 gegen ZSC Lions Im Schweizer Spitzen-Eishockey unterlagen die Thurgau Indien Ladies (4.) in Kreuzlingen gegen den klaren Leader ZSC Lions brutal mit 0:5 (0:1, 0:2, 0:2). Die Einheimischen begannen clever, kämpften mit Leidenschaft und liessen die Zürcherinnen nicht wirklich am Spiel teilnehmen. Aber nur die Zürcherinnen trafen. Gleiches im zweiten Drittel und deshalb hiess es 0:3. Der letzte Abschnitt das gleiche Bild: Die Scheibe wollte nicht hinter die Torlinie. Die Zürcherinnen erhöhten in der 51. Minute auf 0:4 und in der 53. Minute auf 0:5. Das brutale Resultat sagte definitiv wenig über das Spiel aus. (rm)

Aadorf trotzt Leader Im 3.-Liga-Fussball musste sich Spitzenreiter Tobel-Affeltrangen gegen Aadorf (5.) mit einem 1:1 begnügen. Flück (8.) brachte zwar die Platzherren früh in Front, doch in der 41. Minute fiel durch Stalder das 1:1. Ebenfalls ein Remis (2:2) gab es zwischen Münsterlingen (9.) und Frauenfeld (10.). Auch das drittklassierte Neukirch-Egnach kam gegen Wängi (4.) nicht über ein 2:2 hinaus. (rs)

Nach grausamer erster Hälfte mit 0:3 zurück Weil der FC Frauenfeld mit haarsträubenden Abwehrfehlern Rorschach-Goldach in der 2. Liga interregional zum einfachen Tore schiessen einlud, verlor er 2:3 (0:3). Eigentlich logisch, dass kurz vor der Pause auch ein Foulpenalty fahrlässig vergeben wurde.

Marcel Hug sahen die Konkurrenten früh nur noch von hinten.

Bild: sp

Marcel Hugs vierter Streich Der Pfyner Rollstuhl-Leichtathlet Marcel Hug hat auch den Marathon in New York gewonnen und zwar mit dem erklecklichen Vorsprung von fast sieben Minuten. Der 35-jährige Marcel Hug feierte seinen bereits vierten Triumph an diesem prestigeträchtigen Anlass. Allerdings war es der erste seit 2017. Mit diesem Sieg sicherte sich der vierfache Goldmedaillen-Gewinner an den Paralympics in Tokio auch den Marathon-Gesamtsieg in dieser Saison.

Beim Interview mit dem Schweizer Fernsehen zeigte sich Hug doppelt überrascht: «Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass der Amerikaner Daniel Romanchuk mein härtester Gegner wird. Dass er dann so rasch nicht mehr folgen konnte, war unerwartet. Und natürlich mein grosser Vorsprung im Ziel». Auf unsere Gratulation per Mail kam noch am Sonntagabend ein Dankeschön aus den USA mit folgender Ergänzung zurück: «Was für eine unheimliche Saison». (rs)

Die Sonne war eben unter gegangen und der Schiedsrichter hatte bei 0:3 zur Pause gepfiffen. Für einmal stapften selbst eingefleischte FCF-Fans nicht zum Beizli. Nein, sie stülpten den Mantelkragen hoch und murrten: «Das will ich mir nicht länger ansehen. Ich gehe nach Hause». Das hätten wohl einige Spieler am liebsten auch getan. Ruch fluchte nicht druckreife Ausdrücke, Kälin liess seinen Frust an der Spielerbank aus. Diese Bilder liessen erahnen, dass Frauenfeld die erste Halbzeit gegen Rorschach-Goldach total missglückt war. Der Gegner war keineswegs übermächtig. In der 10. Minute begann das Unheil. Der 17-jährige Galati spielte als hinterster Mann einen fürchterlichen Querpass in die Füsse von Meister. Dieser traf von der Strafraumkante gekonnt in die linke untere Torecke zum 0:1. Danach passierte lange wenig. Erst nach einem rasch ausgeführ-

ten Einwurf dribbelte sich Kälin vor Rorschachs Torwart Babic. Der FCFTopskorer scheiterte am Schlussmann. Im Gegenzug bedankte sich Morina für die Freiheiten am Strafraum mit einem Prachts-Schlenzer zum 0:2. Als Maag den Ball vertändelte, netzte Schumacher unhaltbar für Keeper Bretscher zum 0:3 ein. Nachlässig geschossener Elfer Nicht nur bei der Defensivarbeit verteilten die Frauenfelder Geschenke. In der Nachspielzeit sündigte man auch im Abschluss. Nach einem Foul an Angst durfte es Luis vom Elfmeter-

punkt aus versuchen. Sinnbildlich für den Auftritt der Einheimischen scheiterte er an Torwart Babic. FCF-Coach Vintem reagierte mit einem Dreifach-Wechsel. Das Team kam mit Energie aus der Kabine. Der Angriffsgeist erlahmte bald wieder. Zwar konnte Ammann in der 71. Minute auf 1:3 verkürzen und in der Nachspielzeit traf Kälin zum 2:3. Die Hoffnungen auf einen möglichen Punktgewinn hatte sich der FCF mit einer ungenügenden ersten Halbzeit verspielt. In der Tabelle bleiben die Thurgauer Neunte. Rorschach-Goldach konnte aber punktemässig aufschliessen. (rs/dk)

Frauenfeld (rot) enttäuschte seine Fans vor der Pause gewaltig.

Bild: Markus Bauer


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