Frauenfelder Woche, Ausgabe KW 38, 22. September 2021

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Frauenfelder Woche  | 22. September 2021

Sport Frust für Stefan Küng Eben erst wurde der Frauenfelder Radprofi Stefan Küng erneut Europameister und wollte an der WM im Zeitfahren in Belgien nachdoppeln. Nach den flachen 43,3 Kilometern blieb ihm nur Frust. Als Fünfter mit 66 Sekunden Rückstand sagte er in die TV-Mikrofone: «Ich hatte andere Ziele und Hoffnungen. Jetzt fühle ich eine grosse Enttäuschung». Nach Platz vier bei Olympia in Tokio eine weitere bittere Pille für den 27-Jährigen. Sein Trainer Julien Pinot war allerdings zufrieden: «Stefan zeigte eine fehlerlose Leistung». Der Italiener Filippo Ganna holte sich erneut den Titel mit fünf Sekunden Vorsprung vor Wout van Aert und 43 vor Remco Evenepoel (beide Belgien). Vierter Kasper Asgreen (Dä). Als WM-Neuling hielt sich der Felbener Stefan Bissegger als Siebter gut. Der 23-Jährige verlor 1:26 auf Ganna und hatte mehr Gegenwind als der viel später gestartete Titelverteidiger. Sein Fazit lautete: «Vielleicht klappt es beim nächsten Male besser». (rs)

Red Lions verloren Zum Auftakt im NLA-Unihockey spielten die Red Lions Frauenfeld auswärts bei Bern Burgdorf. Die Thurgauerinnen mussten trotz guten ersten 10 Minuten eine bittere Niederlage (sechs Gegentore im letzten Abschnitt) wegstecken, die mit 1:14 (0:4, 0:4, 1:6) krass ausfiel. Das Ehrentor schoss Meister zum 1:8 (41.). Durch alle Drittel nahm die Leistung der roten Löwinnen immer mehr ab. Auch die 1.-Liga-Herren der Red Lions kassierten auswärts eine Kanterniederlage gegen Widnau mit 2:10 (1:2, 0:3, 1:5). Nach einem soliden Drittel und einem 1:2-Rückstand verlor man im 2. Drittel etwas die Konzentration, im 3. Abschnitt dann komplett den Faden. (rs/cvo)

Aus für FCF-Frauen Frauenfelds 3.-Liga-Fussballerinnen schieden im Cup gegen das eine Klasse höher agierende Uzwil mit 1:3 (0:2) aus. Nach einigen verpassten Chancen schoss dann der Gegner das 0:1 (11.). Trotz diesem Rückschlag spielte man munter weiter, doch erneut wurden Möglichkeiten ausgelassen. Zwei Minuten vor der Pause folgte das Unheil mit dem 0:2. Weiterhin nach vorne agierend fiel in der 60. Minute durch Jörg endlich der Anschlusstreffer zum 1:2. Als der FCF die Abwehr immer mehr entblösste, markierten die St. Gallerinnen kurz vor Abpfiff das 1:3. (rs/sw)

Den Hof übernehmen und Olympia anpeilen Marathonläufer Patrik Wägeli hat seinen Fanclub und die Sponsoren zu einem gemütlichen Abend im Murg-Auen-Park in Frauenfeld eingeladen. Nach der Begrüssung bat Patrik Wägeli die Anwesenden vom Apéro weg für sein Referat «Spitzensport und Landwirtschaft» in den Pavillon: «Weil wir eng beisammen sitzen, unbedingt mit Maske». Wegen der Corona-Pandemie fand der letzte Fanclub- und Sponsoren-Event bereits 2018 statt. Umso mehr freute sich der am 1. Januar 30 Jahre alt gewordene Thurgauer so viele bekannte Gesichter begrüssen zu dürfen. Faszination Marathon Der Meisterlandwirt führt mit seinem Vater in Nussbaumen einen Betrieb mit 48 Hektaren: «Dabei ist das Zeitmanagement von immenser Bedeutung». Nach dem Aufstehen um 06.30 Uhr beginnt ab 07.15 das erste Training mit nüchternem Magen. Erst um 9 Uhr folgt das Morgenessen, danach werden Büroarbeiten erledigt oder regeneriert. Nach dem Mittagessen um 12 Uhr beginnt die Arbeit auf dem Bauernhof, bevor um 18 Uhr das zweite Training ansteht. Wägeli achtet auf ausgewogene Ernährung, gönnt sich aber ab und zu etwas «Fettigeres».

Erfreulicher Meisterschafts-Start für die Thurgau Indien Ladies im NLA-Eishockey mit zwei Siegen.

Patrik Wägeli bei seinem Referat im Pavillon des Murg-Auen-Park.

Seit wann setzt der ehemalige Orientierungsläufer Patrik Wägeli auf die Königsdisziplin bei den Läufen? «2016 habe ich den Olympia-Marathon in Rio am Fernsehen verfolgt. Meine damalige Bestzeit über die 42,2 Kilometer stand bei 2:22:52». Momentan ist er bei 2:13:13 (erzielt heuer in Dresden) angelangt. Weil die Limite für Tokio kurzfristig auf 2:11:30 gesenkt wurde, fehlte er in Japan. Dabei überliess er auch im 2021 nichts dem Zufall, hat enorm viel in Trainings investiert und bereits 5760 Kilometer absolviert. Was macht die Faszination Marathon aus? «Vier Monate auf ein Ziel hin trainieren und den Zieleinlauf nach den höchstmöglichen Strapazen ge-

Wägeli (413) beim Lauf mit persönlicher Bestzeit in Dresden.

Bild: zvg

Bild: Ruedi Stettler

niessen. Das fasziniert mich, weil man seinen Körper so gut kennt und weiss, wann man forcieren, oder aber dosieren muss». Was sind die neuen Ziele? Seit vielen Jahren arbeitet Wägeli mit Trainer Dan Übersax zusammen. Die beiden haben den Herbst-«Schlachtplan» fixiert. Sie gehen ein Wagnis ein. Wägeli will am 24. Oktober den Halbmarathon in Valencia bestreiten und startet bereits am 5. Dezember zum Marathon an selber Stätte: «So etwas habe ich in so kurzer Zeit nie gemacht». Im 2022 steht am 15. August in München der EM-Marathon auf dem Programm: «Dafür bin ich im Normalfall qualifiziert». Logischerweise blickte Wägeli ebenfalls auf die Olympischen Spiele in Paris 2024, da will er unbedingt die 42,2 Kilometer absolvieren dürfen: «Sofern die geltende Limite nicht wieder nach unten korrigiert wird». In der abschliessenden Fragerunde merkte das Mitglied des LC Frauenfeld beiläufig an: «Es steht eine spannende Zeit an, denn 2022 werde ich unseren Hof übernehmen». Womit der Kreis seines Referates «Spitzensport und Landwirtschaft» geschlossen wird und ein neues Kapitel beginnt. Der Grillplausch im Freien konnte starten. Ruedi Stettler

FCF wurde in Amriswil sofort kalt geduscht Frauenfelds Fussballer zeigten in der 2. Liga interregional gegen Amriswil beim 0:3 (0:3) einen bescheidenen Auftritt. Die Geschichte des Thurgauer Derbys ist schnell erzählt. Amriswil startete mit viel Tempo und Lust. Frauenfeld wirkte schläfrig, gewann keinen Zweikampf und lag nach fünf Minuten mit 2 Toren im Hintertreffen. Der FCF spielte erstmals in der Meisterschaft

Thurgau Indien Ladies bezwangen Meister

mit einer Dreierabwehr. Dieser taktische Schachzug machte sich nicht bezahlt. Nicht nur die Abwehr war nicht auf der Höhe ihrer Aufgabe, die gesamte Mannschaft war nicht bereit. Kurz vor der Pause verpassten die Gäste einen möglichen Anschlusstreffer. Im Gegenzug bekam Amriswil einen Elfmeter zugesprochen: 3:0. Die Partie war entschieden. FCF-Trainer Vintem fand zur Pause klare Worte. Er bemängelte fehlende

Persönlichkeit im Team. Das Geschehen nach dem Tee glich sich etwas aus, weil das Heimteam die Motoren drosselte und Frauenfeld nach taktischen Umstellungen einen gefälligeren Eindruck machte. Amriswil beklagte noch einen Lattenschuss. Der FCF ist nach mittlerweile schon vier Niederlagen in Serie auf einen Abstiegsplatz abgerutscht, Amriswil hat sich dafür in der Spitzengruppe etabliert. (dk)

In Thun gab man zwar einen 3:0-Vorsprung wieder preis, holte sich aber trotzdem mit 5:4 (3:0, 0:2, 1:2, 1:0) nach Verlängerung den Sieg. Es war ein turbulenter Match und Thun ging nach dem Startdebakel sogar 4:3 (45.) in Führung. Gleich viermal traf für die Gäste Wey, auch zum 4:4 (55.). Im ersten Match gleich die erste Overtime, 5 Minuten drei gegen drei. In der 63. Minute wurde gegen die Thunerinnen eine Strafe angezeigt, in Überzahl konnte das erlösende 4:5 erzielt werden. Erneut war es die junge Stümerin Wey, welche traf. Stimmung in Kreuzlingen Tags darauf folgte die Partie gegen Meister Lugano in Kreuzlingen und die Ladies setzten sich mit 3:2 (0:2,

Die Thurgau Indien Ladies konnten gegen Lugano jubeln. Bild: Marco Zimmermann

1:0, 2:0) durch. In der 12. Minute gingen die Gäste in Führung. In der 18. Minute erhöhten die Luganesi auf 0:2 im Powerplay. Das 2. Drittel startete mit viel Druck der Ladies. In der 36. Minute gelang der Anschlusstreffer durch Lutz. Auch im Schlussabschnitt kreierten die Thurgauerinnen Chancen und spielten solide. In der 47. Minute konnte Lutz in Unterzahl entwischen und erzielte das 2:2. Zwei Minuten vor der Sirene fiel das erlösende Tor durch Merz zum 3:2. Die letzten Minuten wurden solide runter gespielt. Es war eine grossartige Teamleistung. (rs/rm)

Spots Gold für Scherrer. An der FahrsportWM in Frankreich holte Cédric Scherrer aus Lommis in der Kategorie Pony-Einspänner den Titel. Wieder Schwaderloh-Schiessen. Die Schützen atmen auf. Die Schwaderloh-Kommission hat entschieden, dass das 75. historische Schiessen am 25/26. September im Bäärenmos in Neuwilen stattfinden kann.

Arg dezimiertem Team ist der Start missglückt Frauenfelds 1.-Liga-Eishockeyaner unterlagen beim Meisterschafts-Auftakt gegen Luzern 1:2 (0:0, 1:1, 0:1).

Frauenfelds 1.-Liga-Handballer sind bereit.

Bild: Erich Mosberger

Gute Halbzeit reicht im Cup Der SC Frauenfeld gewann die Vorrundenpartie im Handball-Cup bei Horgen/Wädenswil 36:26 (17:9). Vor allem in der ersten Halbzeit wusste das Team zu überzeugen. Nach zwölf Minuten traf Meili für den SCF zum 8:2. Der Klassenunterschied zwischen

den Erstligateams war klar zu erkennen. Zwar konnte Wädenswil zu Beginn zum 2:2 ausgleichen. Dann übernahmen die Frauenfelder das Zepter und der glänzend aufgelegte Torhüter Halter hielt in der ersten Halbzeit 50 Prozent der Bälle. (gvb)

Zur Saisoneröffnung traten die Frauenfelder vor 144 Zuschauern erneut stark dezimiert an. Es fehlten gleich 10 Stammkräfte. Dennoch drückte der EHCF von Beginn an aufs Gaspedal und erspielte sich Chancen. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das erste Thurgauer Tor fallen würde. Doch nach der Pause wurde alles anders. Nur gerade 13 Sekunden nach Wiederbeginn brachte Maurenbrecher die Zentralschweizer in Front. Darauf folgte ein Powerplay für die Luzerner, womit diese effektiv das Diktat übernahmen. Das Time-Out von Frauenfeld und das Tor durch Schumann brachte die Platzherren zwar wieder etwas auf Kurs, doch von der Spiel-

Frauenfeld (schwarz) verlor das Startspiel gegen Luzern knapp. Bild: Markus Bauer

kontrolle aus dem ersten Drittel war nichts mehr zu sehen. Im letzten Abschnitt gelang es den Luzernern erneut in Führung zu gehen. Daran änderte auch die Herausnahme von Torhüter Gianola in der Schlussminute nichts mehr. Vor einem Jahr hatte man Luzern beim Startspiel gleich mit 11:0 vom Eis gefegt. Zwei Tage vor dem Luzerner Match absolvierte Frauenfeld das Cupspiel gegen die Pikes Oberthurgau und verlor nach Verlängerung 2:3 (1:0, 0:0, 1:2, 0:1). Ärgerlich für den EHCF war, dass die Pikes erst 53 Sekunden vor Schluss zum 2:2 ausglichen. Die Entscheidung für die Gäste fiel in der 65. Minute. Kurz vor Transferschluss engagierte Frauenfeld für den verletzten Keeper Oehninger noch den 21-jährigen Gianola vom EHC Winterthur. (rs/ehc)


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