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Erfahrungsberichte von Unternehmen mit dem „Betriebsplan Natur“
Dass an den drei Wirtschaftswegen jetzt 96 Laubbäume stehen und auf dem Wiesenstreifen heimische Pflanzen und Kräuter wachsen, ist unter anderem ein Ergebnis des Betriebsplanes Natur. Wir haben damit ein klares Konzept, das sich durch alle Bereiche unseres Betriebes zieht. Bis dahin haben wir die Entscheidungen bezüglich der Pflege und Erhaltung der Natur eher aus dem Bauch und dem guten Gewissen heraus getroffen. Sicher war vieles richtig, aber nun haben wir uns mehr Wissen angeeignet und ein Konzept. Wir wollten uns unbedingt dieser Sache stellen, da wir im Einklang mit der Natur und so arbeiten, dass nachfolgende Generationen auch ihre Freude haben. Oft müssen bürokratische Hürden genommen werden und es gibt auch Nachteile. Der angesäte Wiesenstreifen zum Beispiel verliert nach einer gewissen Zeit den Ackerlandstatus und ist dann finanziell weniger wert. Und die Bewirtschaftung zwischen den Bäumen ist ein Kunststück. Die Kräuter und Blumen sollen allerdings wachsen – das Gras daneben erhält zweimal im Jahr einen Schnitt, um einen Vorteil für die Kräuter und Blühpflanzen zu schaffen. Das ist eine Herausforderung. Doch wenn es so schön blüht und wir Insekten in ihrem Lebensraum beobachten können, dann macht das auch glücklich. Wir und auch unsere Mieter sind begeistert, dass sich in den gepflanzten Hecken so viele Tiere angesiedelt haben.
Dazu gehören unter anderem Amseln, Meisen, Neuntöter oder Buchfinken. Vorher gab es in diesem Bereich nur Wege und keine Tiere. Hier um den Hof haben sich die Schleiereule, Fledermäuse, Rauch- und Mehlschwalben angesiedelt und fühlen sich hier wohl. Wir haben auch fünf oder sechs junge Falken. Die zeigen am frühen Morgen eine Flugshow.
Am Betriebsplan Natur teilzunehmen war eine gute Entscheidung. Wir freuen uns, dass alle Verpächter dem Naturschutzgedanken positiv gegenüberstehen.
Die Nachpflanzung von Obstbäumen wird sogar ausdrücklich gewünscht.
Steffi und Michael Wolf
Landwirtschaftsbetrieb Wolf, Hartha/Gersdorf
Der Betriebsplan Natur hat uns ermöglicht, mit Hilfe eines Na- turschutzexperten einen genauen Überblick über die Tier- und Pflanzenarten am Betrieb zu bekommen. Das ist sehr wertvoll für uns, denn nun können wir mit konkreten und oft ganz einfachen Maßnahmen gezielt Verbesserungen bewirken. Wer seinen Betrieb mal von einer anderen Seite (besser) kennen lernen will, sollte das Programm auf jeden Fall nutzen.
Frank Richter
Geschäftsführer Stadtgut Görlitz
Warum ist mir der Betriebsplan Natur wichtig?
Ich fühle mich verantwortlich für den Erhalt oder eben das Verschwinden vieler Arten und mir liegt das Thema am Herzen: „Nur Raps und Weizen anzubauen, ist mir eigentlich zu wenig. Andererseits ist die Landwirtschaft heute auch ein hartes Geschäft, wir müssen weltmarktfähig sein. Der Betriebsplan mit kompetenten Gesprächspartnern hat mir einen anderen Blickwinkel auf die Flächen gegeben. Damit wurde unsere Wahrnehmung im Betrieb geschärft und bereichert.
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Für das Braunkehlchen beispielsweise lassen wir stellenweise Grasstreifen stehen und bringen zusätzlich kleine Stecken als Sitzwarten aus. Damit helfen wir dem Vogel seine Nahrung zu finden und bieten ihm die Möglichkeit zur Aufzucht seiner Jungen. Um noch mehr für die Tiere zu tun, haben wir uns ein Messerbalkenmähwerk angeschafft und können nun insektenschonend mähen, dadurch bleibt bis zu 4mal mehr Nahrung für die tierischen Mitbewohner übrig als beim Rotationsmähwerk.
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Marco Birnstengel Landbewirtschaftung Wesenitztal GmbH
Die von den Naturschutzberatern vorgeschlagenen Maßnahmen zum Betriebsplan Natur haben nicht viel Aufwand oder Mühe für uns bedeutet, sie sind – zumindest auf den Eigentumsflächen – recht einfach umzusetzen gewesen. Auf dem Kartoffelhof beispielsweise haben wir uns zu Nisthilfen unterschiedlicher Art entschlossen, die sich überall auf dem Gelände verteilen und unterschiedlichen Vögeln Unterschlupf bieten. Ein Storchennest gibt es nun auch und die Hoffnung, dass es angenommen wird. Zudem wurde eine Streuobstwiese mit 14 Bäumen angelegt, für die wir auch eine Förderung in Anspruch nehmen konnten und Blühflächen werden naturbelassen gestaltet. Auch einige Wiesen bleiben naturbelassen. Ich freue mich über jeden Feldhasen, den ich hoppeln sehe. Und zwei Falkenpärchen haben sich auch bei uns angesiedelt.
Andrea Lienig
Kartoffelhof Lienig, Delitzsch-Doberschütz
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 39: Altverpflichtungen aus UL, Förderperiode 2000 bis 2006
Tabelle 40: Förderfähige Rassen nach Anlage 2 der RL TZ/2015
Tabelle 41: Anzahl geförderter Tiere und Höhe der bewilligten Zuschüsse nach Nummer 2 Buchst. e) der RL TZ/2015 (Stand: 31.12.2022)
Tabelle 42: Stand der bewilligten Projekte nach Maßnahmen (Stand 31.12.2022)
Tabelle 43: Beantragung von Vorhaben nach FRL TWN/2015 – Antragstellung 2022
Tabelle 44: Gesamtstand der insgesamt bewilligten Projekte nach Prioritätsachsen (RL AuF/2016, Stand: 31.12.2022)
Tabelle 45: Prozentualer Stand der Inanspruchnahme der EMFF-Mittel (Bewilligungen und Auszahlungen), gemessen an den EMFF-Planmitteln