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KUNST

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FABIENNE

FABIENNE

Basis

„We can be heroes“ – eine (begehbare) Oper in acht Räumen steigt in den Räumen der Basis e.V. In der Gruppenausstellung gestalten acht internationale Komponist:innen und Klangkünstler:innen unter der Leitung von Hannes Seidl ausklappbare Opernlandschaften. So können sich die Besucher :innen in der durchkomponierten Klangkunstausstellung als Held:innen und Teil der Oper durch die Räume bewegen. Jede:r Künstler:in gestaltet eine eigene Szenerie. Zudem werden die Räume live von Performer:innen bespielt. ›› 14.5.-11.7.2021, Basis e.V. (Gutleutstr. 8-12), Mi-So 14-19 Uhr, basis-frankfurt.de

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Die Galerie

Der Grafiker und Maler Volker Stelzmann kann auf ein großes Œuvre blicken. Das tut er nicht allzu lange, da der Künstler nach wie vor sehr aktiv ist. Stelzmann malt und sieht den Menschen, ob im heutigen Berlin, den Theatern und Varietés der zwanziger Jahre oder im biblischen Kontext. In seiner Bildwelt, der zeitgenössischen Darstellung von Menschen, möchte er das Menschliche in allen Facetten aufzeigen. Auf der Website der Galerie können ein Film zur Ausstellung „Stadt – Werkstatt. Werke von 1964 bis heute“ eine 3D-Ansicht/Führung durch die Schau sowie ein Interview mit Volker Stelzmann abgerufen werden. ›› Bis 2.6.2021, Grüneburgweg 123, Mo-Fr 9- 18 Uhr+ Sa 10-14 Uhr, die-galerie.com

Historisches Museum

Die Schau „Frankfurter Gartenlust“ zeigt den Wandel und die wechselnden Möglichkeiten für die Frankfurter :innen, die Grünflächen für sich in Anspruch zu nehmen Laut Stand 2018 verfügt Frankfurt über 1.300 Hektar öffentlich zugängliche Grünanlagen wie Parks, Sportanlagen, Spielwiesen, die Wallanlagen und die beiden Mainufer. Das Museum bietet am 16. Mai einen geführten Online-Rundgang durch die 3-D-Ausstellung mit einem Guide an. ›› Bis 29.8. 2021, Saaltor 1, Di-Fr+Mi 10-18/ Sa+So 11-19 Uhr, historisches-museum-frankfurt.de

Schiercke & Seinecke Galerie

Durch die Arbeiten des Schweizer Künstlers Manuel Stehli zieht sich Stille. In seinen Landschafts- und Architekturbildern und in seinen Darstellungen von Figuren. Seine Figuren gehen Alltäglichkeiten nach – blicken sich an, reden, schweigen, stehen – und fangen so einen Augenblicke mit großer Strahlkraft ein. Die Schau kann auch auf YouTube virtuell besucht werden. ›› Bis 9.5.2021, Niddastr. 65, Voranmeldung: office@schierkeseinecke.com

Willem de Rooij. Pierre Verger in Suriname

›› Bis 30.5.2011, Portikus, Di-So 11-18+Mi 11-20 Uhr, portikus.de

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Zunächst ist es ein kurzer Überraschungsmoment. Zwischen den einzelnen Fotografien, die auf einer großen Projektionsfläche im dunklen Portikus zu sehen sind, sieht man sich selbst. Vorausgesetzt, man sitzt im richtigen Winkel davor. Kaum zwei Sekunden nur lässt Willem de Rooij in der Diashow den leicht zu den Betrachter:innen gekippten und spiegelnden Bildschirm schwarz werden, bevor das nächste Bild auftaucht. Zu kurz, um sich selbst in der Dunkelheit gleich zu erkennen, aber nach dem Begreifen umso effektvoller. Willem de Rooijs Installation zeigt Schwarz-Weiß-Fotografien von Pierre Verger, Fotograf und Gründer der Fotoagentur Alliance, die 1948 auf seiner Reise nach Surinam entstanden. Verger machte sich Mitte des 20. Jahrhunderts einen Namen mit seinen Fotoreportagen hauptsächlich über Südamerika und Afrika. Die Fotografien von der Reise nach Surinam sind beobachtend, ohne in Faszination für das Exotische zu verfallen. Zu sehen sind die verschiedenen Bevölkerungsgruppen und ihr alltägliches Leben: indigene Gruppen, Hindustani oder Europäer:innen. Und mittendrin als Spiegelung die Betrachter:innen selbst: eine Auseinandersetzung mit der kolonialen Geschichte. Ann Wente-Jaeger

Frei. Schaffend. Die Malerin Ottilie W. Roederstein

›› 19.5.-5.9.2021, Städel, Di/Mi/Fr/Sa/So 10-18+Do 10-21 Uhr, staedelmuseum.de

VORANKÜNDIGUNG

Die Malerin Ottilie W. Roederstein (1859–1937) war ihrer Epoche weit voraus. Sie zählte zu den erfolgreichsten Künstlerinnen ihrer Zeit, war finanziell unabhängig und eroberte sich gesellschaftliche Freiräume. Die Bilder der Porträtmalerin hingen in Ausstellungen in Deutschland, Frankreich, England, den USA und der Schweiz. Roederstein ließ sich 1891 mit ihrer Lebensgefährtin, Elisabeth Winterhalter –, der ersten deutschen Chirurgin – in Frankfurt nieder. Beide lebten ihre Beziehung öffentlich und setzen sich für die Gründung eines Mädchengymnasiums ein (welches später an die neue Schillerschule angegliedert wurde) und unterstützten die Frankfurter Frauenrechtsbewegung. So viel bewegt und doch ist die Künstlerin heute einem größeren Publikum nicht bekannt. Die Schau „Frei.Schaffend“ schafft jetzt Abhilfe. Rund 75 Gemälde und Zeichnungen vermitteln einen Überblick über die künstlerische Entwicklung der Malerin. Das Städel verfügt mit 28 Werken – neben dem Kunsthaus Zürich und der Städtischen Kunstsammlung Hofheim – über einen der bedeutendsten Bestände der Künstlerin weltweit. Roedersteins charakteristische Malweise steht im Fokus ebenso wie ihre Rolle und Wirkung als Netzwerkerin, Künstlerin und ihre enge Verbundenheit mit Frankfurt und der Region. Sohra Nadjibi

© Städel Museum

Hidden in Plain sight. Vom Unsichtbarmachen und Sichtbarwerden.

›› 29.4.-18.7.2021, (Museum) Weltkulturen Labor, Di-So 11-18+Mi 11-20 Uhr, weltkulturenmuseum.de

VORANKÜNDIGUNG Museen sind multifunktionale Orte, die Geschichten sammeln mit Blick auf die Gegenwart und auf die Zukunft. Sie speichern, verwalten und geben Wissen weiter.Was ist entscheidend für die Vermittlung? Wer vermittelt was, wer selektiert und wer entscheidet sich dagegen, Wissen weiterzugeben, Objekte zu zeigen, Künstler:innen einen Raum zu geben? Die Schau „Hidden in Plain sight“ möchte eine dekoloniale Vermittlungspraxis, die neue Betrachtungsweisen im Museum möglich machen kann, aufzeigen. Unterschiedliche Perspektiven und Zugänge sollen Räume in Museen schaffen, die sich kritisch mit Kolonialismus und dessen Auswirkungen bis in die Gegenwart auseinandersetzen. Zeitgenössische Künstler:innen, wie FrauHerr Meko, Kitso Lynn Lelliott, Ema Tavola und Joana Tischkau – die vergangenes Jahr das (mobile) Deutsche Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music ins Leben rief – zeigen ihre Arbeiten. Fragen wie „Welche Ereignisse und Personen fehlen in Büchern? Wie viele gesellschaftliche Privilegien bleiben unsichtbar? Welche Geschichten werden in der dominanten Geschichtsschreibung nicht erzählt und schreiben sich somit auch nicht in das kollektive Gedächtnis ein?“ stehen auf der Agenda. Ziel der Schau ist es, Möglichkeitsräume zu schaffen, um neue Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und Dialogs zu denken. Sohra Nadjibi

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