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GASTRO
BRASSERIE GOLOS – GEMISCHTE KÜCHE **
Klein, aber fein
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Mit einer kleinen Speisekarte und südosteuropäischen Spezialitäten ist die Brasserie Golos einen Besuch wert.
ESSEN: SERVICE: AMBIENTE:
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Die montenegrinische Küche gehört zur Balkanküche und ist praktisch das Alleinstellungsmerkmal der Brasserie Golos – zumindest in der Theorie: Das kleine Restaurant mit Außenbereich Richtung Mainzer Landstraße erfindet sich gerade neu. Zum einen soll der Innenraum renoviert werden, zum anderen auch die Karte. Von der ohnehin eher kleinen Auswahl bleibt kaum etwas übrig. Der Salat mit Hähnchen (11,90 €) ist mit seinem Joghurtdressing fein abgeschmeckt. Auch das zarte Hähnchen, verfeinert mit etwas Balsamicoreduktion, lässt keine Wünsche offen. Allerdings gibt es keine Blattsalate, sondern hauptsächlich Weißkraut und Zwiebeln auf dem Teller zu finden – ein kleiner Hinweis wäre wünschenswert. Die vegetarische Pasta (9,80 €) ist mit dem bissfesten Gemüse durchaus eine Empfehlung wert. Die Spiralnudeln können die würzige helle Soße perfekt aufnehmen. Die Ćevapčići mit Djuvec-Reis (8 €) sind saftig, uns aber vielleicht eine Spur zu elastisch. Dem deftigen Bratgeschmack tut dieser kleine Kritikpunkt aber kaum einen Abbruch, zumal auch der Reis gelungen ist. Zum Abschluss ordern wir beim freundlichen Service den Palatschinken mit Schokoladeneis (6 €). Das in den Teig eingepackte Eis schmeckt ausgezeichnet und verwöhnt unsere Gaumen. Der Pfannkuchen besitzt allerdings recht wenig Geschmack und ist leider kalt – hier hätten wir uns einen frisch zubereiteten Palatschinken gewünscht, der mit seiner Temperatur das Eis zum Schmelzen gebracht und zusätzlich das Aroma noch verstärkt hätte. Michael Faust ›› Brasserie Golos Mainzer Landstraße 364 (Gallus) (069) 24 24 74 99, brasserie-golos.de Mo-Fr 10-22.30, Sa 17-0 Uhr MISHO – KOREANISCHE-KÜCHE **
Alt und neu
Koreanisch für alle: Klassiker und moderne Gerichte zu angemessenen Preisen in mäßigem Ambiente
ESSEN: SERVICE: AMBIENTE:
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Wir nehmen bei unserem Besuch im Außenbereich Platz, der allerdings nur mäßig einladend auf uns wirkt. Zeitnah kommt die freundliche Bedienung und übergibt uns die Karte mit einer feinen Auswahl koreanischer Leckereien. Schnell entscheiden wir uns für den Seidetofusalat mit Sojasoße (4 €) und Gunmando, gebratene Teigtaschen mit Rind-, Schweinefleisch und Gemüse (3,50 €). Beim Salat versteckt sich das Dressing ganz unten in der Schale, so dass wir zunächst von einer unterwürzten Vorspeise ausgehen. Nach dem Umrühren kommt aber letztlich das ganze Aroma zum Tragen und kann uns wie auch die delikat abgeschmeckten Teigtaschen durchaus überzeugen. Nur die Salatauswahl (Feldsalat) verwundert uns etwas in der der Sommerzeit. Bei den Hauptspeisen Japchae Bap, Glasnudeln mit Sesamöl, Rindfleisch und Gemüse (10,50 €) und Dakjangjeong, gebackenes Hähnchenfleisch mit einer scharfen Soße (14,50), steht Erstere für solide koreanische Küche. Das Fleisch ist recht zart und die Soße fein komponiert – allerdings ohne das gewisse „Etwas“. Besser gefallen hat uns hingegen das ausgebackene Hähnchen, das in den letzten Jahren als Vertreter der amerikanisch-asiatischen Crossover-Küche seinen Siegeszug auf der koreanischen Halbinsel angetreten hat und mittlerweile auch in Frankfurt viele Anhänger*innen gefunden hat. Besonders die die fruchtig-süße Soßenreduktion ist ein Gedicht und verzaubert unsere Gaumen. Mit ihrer leichten Pflaumennote und der dezenten Schärfe verdient sie sich die Bestnote. Michael Faust ›› Misho Adalbertstraße 13 (Bockenheim) (069) 97 78 78 97, facebook.com/FrankfurtMisho Mo-Sa 11.30-15 + 17.30-22 Uhr
LESLIES AMERICAN DINER
Die Lücke im Burgerhype
Route 66-Feeling kommt auf, der Service ist freundlich – aber die Burger haben Luft nach oben. Dennoch: Der Laden hat was.
ESSEN: SERVICE: AMBIENTE:
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Auch wenn der Burgerhype in den vergangenen Monaten ein bisschen abgeflacht ist, so herrscht in Frankfurt dennoch kein Mangel an Gastronomie-Konzepten, die auf Bulette und Brötchen setzen. Was es jedoch äußerst selten gibt, sind Restaurants im Roadside-Stil, so wie man sie aus den USA kennt, klassische Diners mit Cadillac, tiefen Sitzen, viel Leuchtreklame und die Jukebox spielt „Hotel California“ von den Eagles oder „Working on the Highway“ von Bruce Springsteen. Genau diese Lücke möchte das Leslies American Diner in AltSchwanheim bedienen. Die Einrichtung spart nicht mit Kitsch, von Route 66 über Old School-Zapfsäulen bis hin zu James Dean und Marilyn Monroe ist alles vertreten. Der Service ist freundlich und klärt uns darüber auf, dass aufgrund der geringen Größe des Ladens und der Corona-Regelung eine Wiedereröffnung noch nicht lohne. Wir bestellen also zum Mitnehmen. Hier macht der Service direkt den nächsten Pluspunkt, indem er uns darauf hinweist, dass wir unseren Burger mit Sonderwünschen günstiger bekommen, wenn wir auf das „Build your own Burger“-Angebot (6,90 €) zurückgreifen. Dazu dann noch ein Mushroom Burger (9,50 €) sowie Bacon Cheesy Fries und Chili Cheese Fries (je 4,50 €). Die Pommes sind in Ordnung, nicht zuletzt dank der offensichtlich frisch geschnippelten Toppings. Aber: Die Burger überzeugen uns nicht, wofür zum einen der recht trockene Patty, zum anderen das deutlich zu üppige Brötchen verantwortlich sind. Jürgen Mai ›› Leslies American Diner Alt-Schwanheim 23 (Schwanheim) (069) 66 60 89 67 lesliesamericandiner-frankfurtammain.de Mo-So 17-22.30 Uhr
CAFÉ MORGENSTERN *
Tausend und ein Kuchentraum
Frischer Waffelduft und eine üppige Kuchentheke laden zu mehr als fairen Preisen zum gemütlichen Verweilen in das Niederräder Café Morgenstern ein.
ESSEN: SERVICE: AMBIENTE:
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Die drei Bäckereien Morgenstern sind Niederräder*innen bereits ein Begriff. Die vierte Filiale setzt als gemütlich eingerichtetes Café noch eins oben drauf. Gerne hätten wir die ausgefallenen arabischen Dessertspezialitäten Künefe und Katmer probiert, diese sind derzeit aber leider nicht verfügbar. Stattdessen entscheiden wir uns für zwei süße Verführungen aus der Kuchentheke (zusammen mit einem Heißgetränk nach Wahl je 4,90 €). Die ErdbeerSahne-Schnitte überzeugt mit ihrem locker-fruchtigen Mousse auf leichtem Biskuitboden. Die Mangotorte punktet darüber hinaus mit leichtem Crunch im mehrschichtigen Boden. Koffeinliebhaber kommen beim stark gebrühten Kaffee aus dem Hause Wacker auf ihren Genuss – wahrlich nichts für schwache Nerven. Weniger aufputschend, aber umso vielfältiger im Geschmack ist hingegen der Tee mit frischer Minze, Zitrone und Honig. Obwohl unser süßer Gaumen schon recht zufriedengestellt ist, können wir dem Anblick der Waffeln am Nachbartisch einfach nicht widerstehen. So bestellen wir kurzerhand noch eine eigens zusammengestellte Kreation mit Banane, Schokosauce und Giotto (2,50 € die Waffel, 0,70-1 € pro Topping) „zum Nachtisch“. Die Auswahl der Toppings reicht von verschiedenen Saucen, Früchten und Eis bis hin zu beliebten Süßigkeiten wie Haribo und Kinderriegel. Eine gute Wahl, denn die vollmundige, softe Waffel belgischer Art hält, was ihr Duft verspricht. Da wir zur Happy Hour zwischen 15-18 Uhr da sind, gibt es gleich noch eine zweite Waffel gratis oben drauf. Linda Feld ›› Café Morgenstern Schwarzwaldstr. 44 (Niederrad) (0178) 430 54 24 Mo-So 9-19 Uhr
Adel verpflichtet
›› Schlosshotel Kronberg: „Fisch & Wein“ am 3.-5. Julia, jeweils am Freitagabend, Samstagmittag und –abend sowie Sonntagmittag mit Weinbegleitung für 99 Euro buchbar; schlosshotel-kronberg.com
Nicht nur in in der heißesten Zeit des Jahres haben Genießen und Schlemmen im Grünen Hochkonjunktur. Der Taunus ist dabei mit dem Schlosshotel Kronberg einen Abstecher wert. Der luxuriöse Rückzugsort am Rande von Kronberg unmittelbar vor den Toren Frankfurts wurde von Victoria Kaiserin Friedrich erbaut und Ende des 19. Jahrhunderts fertiggestellt. Das Schloss ist heute im Eigentum der Hessischen Hausstiftung und wird seit über 50 Jahren als Hotel betrieben. Neben der herrlichen Terrasse im Grünen mit gehobenem Gastronomieangebot von früh bis spät wartet das geschichtsträchtige Hideaway mit neuen Eventformaten, einem gemütlichen Cottage Biergarten mit britischem Flair und dem beliebten Picknick im Park auf Kaiserin Friedrichs Spuren auf die Besucher. Sonderveranstaltungen wie etwa das Menü in sechs Gängen, „Fisch & Wein“ am 3., 4. und 5. Juli, kombiniert mit den sommerlich leichten „Prinz von Hessen“-Weißweinen Runden das Angebot ab.