FRIZZ Das Magazin Frankfurt Juli 2020

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›› FRIZZ GASTRO

Preisniveau: *** = gehoben **= mittel * = günstig

FRIZZ TESTET ANONYM

BRASSERIE GOLOS – GEMISCHTE KÜCHE **

MISHO – KOREANISCHE-KÜCHE **

LESLIES AMERICAN DINER

Klein, aber fein

Alt und neu

Die Lücke im Burgerhype

Mit einer kleinen Speisekarte und südosteuropäischen Spezialitäten ist die Brasserie Golos einen Besuch wert.

Koreanisch für alle: Klassiker und moderne Gerichte zu angemessenen Preisen in mäßigem Ambiente

Route 66-Feeling kommt auf, der Service ist freundlich – aber die Burger haben Luft nach oben. Dennoch: Der Laden hat was.

ESSEN: SERVICE: AMBIENTE:

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Redaktion: Michael Faust

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ESSEN: SERVICE: AMBIENTE:

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ESSEN: SERVICE: AMBIENTE:

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Die montenegrinische Küche gehört zur Balkanküche und ist praktisch das Alleinstellungsmerkmal der Brasserie Golos – zumindest in der Theorie: Das kleine Restaurant mit Außenbereich Richtung Mainzer Landstraße erfindet sich gerade neu. Zum einen soll der Innenraum renoviert werden, zum anderen auch die Karte. Von der ohnehin eher kleinen Auswahl bleibt kaum etwas übrig. Der Salat mit Hähnchen (11,90 €) ist mit seinem Joghurtdressing fein abgeschmeckt. Auch das zarte Hähnchen, verfeinert mit etwas Balsamicoreduktion, lässt keine Wünsche offen. Allerdings gibt es keine Blattsalate, sondern hauptsächlich Weißkraut und Zwiebeln auf dem Teller zu finden – ein kleiner Hinweis wäre wünschenswert. Die vegetarische Pasta (9,80 €) ist mit dem bissfesten Gemüse durchaus eine Empfehlung wert. Die Spiralnudeln können die würzige helle Soße perfekt aufnehmen. Die Ćevapčići mit Djuvec-Reis (8 €) sind saftig, uns aber vielleicht eine Spur zu elastisch. Dem deftigen Bratgeschmack tut dieser kleine Kritikpunkt aber kaum einen Abbruch, zumal auch der Reis gelungen ist. Zum Abschluss ordern wir beim freundlichen Service den Palatschinken mit Schokoladeneis (6 €). Das in den Teig eingepackte Eis schmeckt ausgezeichnet und verwöhnt unsere Gaumen. Der Pfannkuchen besitzt allerdings recht wenig Geschmack und ist leider kalt – hier hätten wir uns einen frisch zubereiteten Palatschinken gewünscht, der mit seiner Temperatur das Eis zum Schmelzen gebracht und zusätzlich das Aroma noch verstärkt hätte. Michael Faust

Wir nehmen bei unserem Besuch im Außenbereich Platz, der allerdings nur mäßig einladend auf uns wirkt. Zeitnah kommt die freundliche Bedienung und übergibt uns die Karte mit einer feinen Auswahl koreanischer Leckereien. Schnell entscheiden wir uns für den Seidetofusalat mit Sojasoße (4 €) und Gunmando, gebratene Teigtaschen mit Rind-, Schweinefleisch und Gemüse (3,50 €). Beim Salat versteckt sich das Dressing ganz unten in der Schale, so dass wir zunächst von einer unterwürzten Vorspeise ausgehen. Nach dem Umrühren kommt aber letztlich das ganze Aroma zum Tragen und kann uns wie auch die delikat abgeschmeckten Teigtaschen durchaus überzeugen. Nur die Salatauswahl (Feldsalat) verwundert uns etwas in der der Sommerzeit. Bei den Hauptspeisen Japchae Bap, Glasnudeln mit Sesamöl, Rindfleisch und Gemüse (10,50 €) und Dakjangjeong, gebackenes Hähnchenfleisch mit einer scharfen Soße (14,50), steht Erstere für solide koreanische Küche. Das Fleisch ist recht zart und die Soße fein komponiert – allerdings ohne das gewisse „Etwas“. Besser gefallen hat uns hingegen das ausgebackene Hähnchen, das in den letzten Jahren als Vertreter der amerikanisch-asiatischen Crossover-Küche seinen Siegeszug auf der koreanischen Halbinsel angetreten hat und mittlerweile auch in Frankfurt viele Anhänger*innen gefunden hat. Besonders die die fruchtig-süße Soßenreduktion ist ein Gedicht und verzaubert unsere Gaumen. Mit ihrer leichten Pflaumennote und der dezenten Schärfe verdient sie sich die Bestnote. Michael Faust

Auch wenn der Burgerhype in den vergangenen Monaten ein bisschen abgeflacht ist, so herrscht in Frankfurt dennoch kein Mangel an Gastronomie-Konzepten, die auf Bulette und Brötchen setzen. Was es jedoch äußerst selten gibt, sind Restaurants im Roadside-Stil, so wie man sie aus den USA kennt, klassische Diners mit Cadillac, tiefen Sitzen, viel Leuchtreklame und die Jukebox spielt „Hotel California“ von den Eagles oder „Working on the Highway“ von Bruce Springsteen. Genau diese Lücke möchte das Leslies American Diner in AltSchwanheim bedienen. Die Einrichtung spart nicht mit Kitsch, von Route 66 über Old School-Zapfsäulen bis hin zu James Dean und Marilyn Monroe ist alles vertreten. Der Service ist freundlich und klärt uns darüber auf, dass aufgrund der geringen Größe des Ladens und der Corona-Regelung eine Wiedereröffnung noch nicht lohne. Wir bestellen also zum Mitnehmen. Hier macht der Service direkt den nächsten Pluspunkt, indem er uns darauf hinweist, dass wir unseren Burger mit Sonderwünschen günstiger bekommen, wenn wir auf das „Build your own Burger“-Angebot (6,90 €) zurückgreifen. Dazu dann noch ein Mushroom Burger (9,50 €) sowie Bacon Cheesy Fries und Chili Cheese Fries (je 4,50 €). Die Pommes sind in Ordnung, nicht zuletzt dank der offensichtlich frisch geschnippelten Toppings. Aber: Die Burger überzeugen uns nicht, wofür zum einen der recht trockene Patty, zum anderen das deutlich zu üppige Brötchen verantwortlich sind. Jürgen Mai

›› Brasserie Golos Mainzer Landstraße 364 (Gallus) (069) 24 24 74 99, brasserie-golos.de Mo-Fr 10-22.30, Sa 17-0 Uhr

›› Misho Adalbertstraße 13 (Bockenheim) (069) 97 78 78 97, facebook.com/FrankfurtMisho Mo-Sa 11.30-15 + 17.30-22 Uhr

›› Leslies American Diner Alt-Schwanheim 23 (Schwanheim) (069) 66 60 89 67 lesliesamericandiner-frankfurtammain.de Mo-So 17-22.30 Uhr

Julir 2020

frizz-frankfurt.de


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