FRIZZ Das Magazin Kassel Mai 2020

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›› FRIZZ UMFRAGE ZU COVID-19 falt) live gegangen. Hier bauen wir unser Netzwerk aus und werden mit unseren Aktionen noch sichtbarer für die Online-Community. ›› Ich halte mich strikt daran, meine direkten Kontakte extrem einzuschränken. Über E-Mail, Telefonate oder Briefe bin ich aber so aktiv wie seit Jahren nicht mehr. Aus Sorge um ihr Wohlergehen habe ich viele alte Freunde wieder angesprochen und bereichernde Bande neu geknüpft. Das ist mein persönlicher CoronaGewinn. ›› Im Krisenmodus entdecken wir, dass Solidarität, Offenheit und Wertschätzung auch zu unserem Repertoire gehören und wie viel Potenzial wir als Gesellschaft haben, wenn wir zusammenstehen. Ich wünsche mir, dass wir hier dranbleiben und uns wirklich weiterentwickeln. Dann werden wir Diskriminierung, Hass und Hetze im Netz und anderswo entschlossen entgegentreten. Leute, wir können das!

Virus, bis dahin Rechtssicherheit und die Solidarität der Gesellschaft mit Kulturveranstaltern und Künstlern.

Johannes Mock-O’Hara

© Mario Zgoll

GESCHÄFTSFÜHRER | APASSIONATA WORLD GMBH ›› Als Veranstalter sind wir sehr stark von der aktuellen Situation getroffen: Unsere Künstler und deren Familien, alle Mitarbeiter und auch unsere rund 60 Pferde leben davon, die Zuschauer von CAVALLUNA Jahr für Jahr zu begeistern. Außerdem entstehen uns im Gegensatz zu vielen anderen Produktionen allein durch die Vorbereitung und Erarbeitung der Shows im Vorfeld immense Kosten in Millionenhöhe, die wir erst ab Start der Tournee peu à peu wieder einspielen – was derzeit nicht möglich ist. ›› Mir persönlich tut es vor allem für die Mitarbeiter und Darsteller, aber auch für die Zuschauer sehr leid. Doch ich versuche, mit allen Beteiligten Lösungen zu finden, um die Ausfälle bestmöglich zu ersetzen und dieser von allen unverschuldeten Situation beizukommen. ›› Ich hoffe sehr auf das Verständnis unserer Kunden, denn von ihrem Wohlwollen hängt nicht nur das Weiterbestehen unserer Shows ab, sondern die Existenz all unserer Künstler und Mitarbeiter und nicht zuletzt auch die unserer Pferde.

GESCHÄFTSFÜHRERIN | KULTURSOMMER NORDHESSEN GGMBH ›› Voraussichtlich den völligen Shutdown im Sommer für alle geplanten Veranstaltungen des Kultursommers Nordhessen, die mehr als 100 Zuschauer haben. ›› Ich akzeptiere die Vorgaben und versuche zusammen mit meinem Team Alternativen zu finden. Das bedeutet, über ein Angebot von Mini-Veranstaltungen Open Air nachzudenken sowie für die größeren Konzerte neue Termine für den Herbst und den Winter oder auch für die Saison 2021 auszumachen. Gleichzeitig gilt es, die Existenz unserer Mitarbeiterinnen, der Geschäftsstelle und möglicher Veranstaltungen 2020 zu sichern, ohne dass bisher wirklich klar ist, wie das Jahr verlaufen wird. ›› Ein baldiges Verschwinden des

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Oktober April 2020 2016

© Jana Hartmann/Stadt Kassel

Maren Matthes

Dr. Karin Müller LEITERIN DES GESUNDHEITSAMTS REGION KASSEL ›› Uns, das Gesundheitsamt Region Kassel, hat die Corona-Pandemie vor eine ganz besondere, nie zuvor dagewesene Herausforderung gestellt. Unsere regulären Sachgebiete liegen aktuell brach, damit sämtliche Personalkapazitäten in die Bewältigung der neuen Aufgaben einfließen können, sieben Tage in der Woche, rund um die Uhr. ›› Wir tun unser Bestes, alle Bürgeranfragen zum Thema zu beantworten, Ängste und Verunsicherungen in der Bevölkerung zu mildern, die Öffentlichkeit transparent über die aktuellen Ereignisse zu informieren – und sie zu schützen, Infektionsketten zu unterbrechen, das Gesundheitswesen mit all seinen Aspekten zu koordinieren (Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Arztpraxen und viele mehr). Wir Mitarbeiter im öffentlichen Gesundheitswesen sind seit Wochen höchst motiviert. ›› Bleiben Sie gesund, kümmern Sie sich um Ihre Nächsten, beherzigen Sie die Vorgaben der Bundesregierung und des RKI für unser aller Gesundheit.

Engagement und die Solidarität untereinander in so hohem Maße erhalten blieben, wie wir es aktuell vielerorts erleben. Und ich hoffe, dass es die vielen kulturellen Angebote schaffen, die schwere Zeit zu überstehen. Vor allem wünsche ich mir aber, dass die Relevanz der Arbeit mit und am Menschen künftig neu bewertet wird. Ich denke hierbei gerade an die Pflegeberufe, die aktuell viel umjubelt werden, aber auch ohne Krise unter sehr schwierigen Bedingungen arbeiten. Dem müssen wir politisch wie gesellschaftlich auch dann Rechnung tragen, wenn sich die Lage entspannt hat.

Lutz Reimer GESCHÄFTSFÜHRER DER KULTURZELT ZELTKULTUR GGMBH ›› Nichts Gutes. Als Kulturzeltveran-

Alexander Ponelies CARITAS-GESCHÄFTSFÜHRER ›› Wir mussten unsere Organisation und Abläufe komplett umstellen und Wege finden, trotz der Situation bestmöglich für unsere Klienten da zu sein. Gleichzeitig mussten wir schnell neue Angebote schaffen, um adäquat auf neu entstandene Notlagen wirksam zu reagieren. ›› Ich persönlich versuche dieser schwierigen Lage mit Optimismus, Ruhe und Weitblick zu begegnen und die Herausforderung anzunehmen, wie sie ist, so schwer es manchmal auch fällt. ›› Es wäre wirklich toll, wenn auch nach der Krise das gesellschaftliche

www.frizz-kassel.de

stalter steht uns eine sehr ungewisse Saison bevor. Ob und in welchen Rahmen sie dieses Jahr stattfinden wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch fraglich. Als Grafiker ist meine Zukunft nicht ganz so ungewiss, aber auch hier werden die nächsten Wochen zeigen, welche meiner Kunden in dieser Situation Bedarf an visueller Kommunikation haben. ›› Ich persönlich versuche, meinen Optimismus stärken. Wenn man sich Tag für Tag diverse Schreckensszenarien vor Augen hält, droht man verrückt zu werden. In Zeiten von wochenlangem Homeoffice und häuslicher Isolation ist es wichtig, sich wie im „Normalzustand“ eine Tagesstruktur aufrechtzuerhalten. Ansonsten: Platten hören, lesen, zeichnen, Filme gucken, viel Zeit mit der Familie verbringen, kochen und Dinge tun, für die man sonst eben keine Zeit hat. ›› Wie wahrscheinlich alle wünsche ich mir zu allererst eine schnelle Rückkehr zur Normalität. Kultur, soziale Kontakte, Arbeiten im Büro. Ich möchte endlich wieder auf Kon-

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