1984 von George Orwell
Die Sache Makropulos
Ab Mi., 5.1., Theater Ensemble
Ab Sa., 22.1., Theaterfabrik Blaue Halle
© AK Berlin Photo
Im Jahr 1984 ist die Welt ein Gefängnis. Der Diktator „Big Brother“ ist unsichtbar und doch allgegenwärtig. Er kontrolliert die Vergangenheit, die Gegenwart, die Gedanken der Menschen. George Orwells Roman gilt als die bedeutendste literarische Dystopie des 20. Jahrhunderts – und ist bis heute erschreckend aktuell. Das anfängliche Regiekonzept der Inszenierung des Theater Ensembles sah eine Theaterfassung des Romans mit konsequenter Anwendung des „Stern-Genderns“ vor. Während der Proben wurde allerdings schnell klar, dass diese Umsetzung sowohl die literarische Qualität als auch die inhaltliche Übermittlung des Textes mehr als beschädigen würde, weshalb das Stück nun in der Sprache der literarischen Vorlage gespielt wird – das Thema „Neusprech“ ist im Roman sowieso ein zentrales. LGä
www.mainfrankentheater.de
Die Leiden des jungen Werther Ab Sa., 15.1., Theaterwerkstatt
Als der junge, hoffnungsvolle Werther auf einem Ball Lotte kennenlernt, stürzt er sich Hals über Kopf in eine ebenso romantische wie tragische Liebesgeschichte. Auch die Erkenntnis, dass Lotte mit Albert verlobt ist, tut seiner Liebe keinen Abbruch. Werther freundet sich sogar mit seinem Gegenspieler an, während er Lotte weiterhin wie eine Heilige verehrt. Eine unheilvolle Dreiecksbeziehung entfaltet sich. Werthers Liebesrausch wandelt sich in Verzweiflung, die schließlich im absehbar fatalen Ende mündet: dem berühmtesten Suizid der deutschen Literaturgeschichte. Goethes weltbekanntes Werk setzt Vernunft gegen Gefühl und Träume gegen Realitäten. Der Dichter selbst wird durch den 1774 erschienenen Briefroman berühmt – und der leidende Werther zum Idol einer ganzen Generation. LGä
© ATE Crew
© Markus Rakowsky
© A. Büettner
www.theater-ensemble.net
Der seit Generationen festgefahrene Erbschaftsprozess zweier Familien soll erneut vor Gericht. Der Fall erfährt eine Wendung, als die Sängerin Emilia Marty auftaucht und die Anwesenden mit Detailwissen über die Vergangenheit verblüfft. Mit ihrer Hilfe wird tatsächlich ein verschollen geglaubtes Testament gefunden, doch Emilia ist an einem anderen Schriftstück interessiert: Der Sache Makropulos. In seiner Oper greift Leoš Janáček zu einem zeitgenössischen Drama mit fantastischen Elementen: die Geschichte der 337-jährigen Elina Makropolus. Als Jugendliche wurde an ihr ein Elixier zur Lebensverlängerung getestet, das langsam seine Wirkung verliert. Nun sucht sie nach jenem Rezept, das ihr Altern noch einmal aufschieben könnte. Regie der Produktion des Mainfranken Theaters führt Nina Russi (Foto). LGä
Ein Inspektor kommt Ab Do., 6.1., Chambinzky
Mitten in die Idylle einer Verlobungsfeier im Hause einer bürgerlichen Industriellen-Familie platzt ein Polizeiinspektor, der die Anwesenden mit dem Selbstmord eines scheinbar unbekannten Mädchens aus der Unterschicht konfrontiert. Er nimmt alle Anwesenden ins Verhör, wobei sich herausstellt, dass jedes Familienmitglied seinen Anteil daran hatte, die junge Frau immer tiefer ins soziale Elend gedrängt zu haben, bis sie keinen Ausweg mehr sah und sich das Leben nahm. Durch die bohrenden Fragen des Inspektors bezüglich der Ver...wünscht ein gesundes glückliches antwortung des Einzelnen in derund Gesellschaft gerät das Jahr Welt- 2022! bild der Familien ins Wanken. „Der Inspektor kommt“ ist John Boynton Priestleys berühmtestes Stück. 1945 geschrieben, ist es auch heute noch eine verstörende Fallstudie über die Folgen menschlichen Handelns. LGä www.chambinzky.com
www.theater-werkstatt.com
28 ›› bühne
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