FRIZZ Das Magazin für Würzburg | Januar 2022

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© mindcore productions

„ICH SITZE GERNE IN BARS UND REDE MIT LEUTEN, DIE ICH NICHT KENNE“ FRIZZ im Gespräch mit Steffen Boseckert

Regisseur und Filmemacher Steffen Boseckert hat mit seiner Serie „Auf ein Glas mit ...“ ein Talk- und Musikformat aus Würzburg für Würzburg geschaffen. Im Januar werden sieben neue Folgen veröffentlicht. Wir sprachen mit Steffen über die Idee dahinter sowie über seine vergangenen und aktuellen Gäste. Außerdem verrät er, welche Momente ihn in den Gesprächen besonders berührt haben und ob es eine Fortsetzung des Formats geben wird. Normalerweise stehst Du als Filmemacher eher hinter der Kamera. Was hat Dich dazu bewogen, als „Talkmaster“ zu fungieren und wie ist die Idee zu „Auf ein Glas mit ...“ entstanden? Ursprünglich wollte ich mich nicht selbst vor die Kamera stellen. Andererseits sitze ich für mein Leben gerne in Bars und rede mit Leuten, die ich nicht kenne. Also habe ich es einfach versucht und dann durchgezogen. Die Idee ist, die Geschichten von Menschen unserer Stadt zu erzählen. Es tut einfach gut, Menschen und ihre Geschichten kennenzulernen und sich vielleicht sogar ein Stück darin wiederzufinden. Genau darum geht es doch bei einem Gespräch an der Bar. Sechs Folgen von „Auf ein Glas mit ...“ wurden von März bis Oktober 2021 auf YouTube veröffentlicht. Wie fällt Dein Resümee nach der ersten Halbzeit aus und wie war das Feedback der Zuschauerinnen und Zuschauer? Das Feedback war sehr gut und es gab auch viele Vorschläge, wie man das Format noch weiter ver-

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bessern könnte. Die Länge von 25 bis 35 Minuten war dabei ein Punkt, den einige kritisiert haben. Allerdings ist es schwierig, sich in nur 5 bis 10 Minuten mit jemandem intensiv auseinanderzusetzen und ein echtes Gespräch entstehen zu lassen. Aber hey, für den Anfang hat sich das alles sehr gut angefühlt. Toll war auch, zu spüren, wie die Musikerinnen und Musiker nach der Corona-Flaute aufgeblüht sind, als sie in die MS Zufriedenheit kamen und endlich wieder mal spielen konnten. In der ersten Staffel hast Du eine bunte Mischung an Menschen – von der Oberärztin bis zum Getränkemarkt-Mitarbeiter – zum Gespräch gebeten. Kannst Du schon verraten, wer in den kommenden Folgen zu Gast sein wird? Die Idee hinter dem Format ist ja, die unterschiedlichsten Geschichten von verschiedensten Menschen aus unserer Stadt zu erzählen. Ich glaube, dass uns das für die neuen Episoden auch wieder gut gelungen ist. Unsere Gäste sind: die Leistungsschwimmerin und Olympionikin Leonie

Beck, der ehemalige Kriminalhauptkommissar Uwe Dolata, die Modistin Laura Zieger, der CEO der va-Q-tec AG, Dr. Joachim Kuhn, Astrophysikerin Katharina Leiter, Capoeira-Lehrer und Jugendsozialarbeiter Naoufel Hafsa sowie die angehende Steuerfachangestellte Zahra Erfani, die sich mit ihrer Familie schon zum zweiten Mal ein neues Leben in einem anderen Land aufgebaut hat. Wie wählst Du die Gesprächspartner für Deine Talkrunde aus? Kanntest Du sie bereits vorher oder läuft das über ein paar Ecken? Ein paar der Gäste kannte ich schon vorher, viele aber auch nicht. Oft habe ich Freunde und Bekannte gefragt, ob sie interessante Leute kennen und bin dann einfach zu ihnen gegangen, um mit ihnen zu quatschen. So kann man schnell einschätzen, ob man einen guten Gesprächsflow entwickelt und ob die Person auch Lust hat, sich vor Kameras zu setzen. Außerdem habe ich mir unterschiedliche Themengebiete überlegt und dann explizit nach Menschen aus diesen B ­ereichen www.frizz-wuerzburg.de


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