Unternehmermagazin Hamburg 01/2013

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HAMBURG

für

ein Magazin von Unternehmern für Unternehmer in der Metropolregion Hamburg Ausgabe 01/2013

Bundestagswahl BEOBACHTUNGEN VON OLE VON BEUST Wirtschaftspolitische Kommission VORSTELLUNG DES POSITIONSPAPIERS Ateliergespräch mit Simon Schubert (T)RÄUME AUS GEFALTETEM PAPIER Lebensmittelsicherheit NICHT NUR SAUBER, SONDERN REIN Unternehmenskommunikation VORSPRUNG DURCH VERTRAUEN

Multitalent aus Lüneburg Interview mit Henning Claassen


Editorial Liebe Mitglieder und Freunde von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER n gut sechs Monaten findet die Wahl zum 18. Deutschen Bun-

burger Landesverband dar. Die klare Einordnung in die politische

destag statt. Vieles deutet aktuell darauf hin, dass es zu einem

Landschaft ermöglicht es uns, als politischer Gesprächspartner

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün

aufzutreten und die Interessen unserer Mitglieder zu vertreten.

I

kommen wird. In Hamburg dagegen sitzt die von Bürgermeister Olaf Scholz angeführte Regierung dagegen fest im Sattel. Für uns

Schon in der Entstehungsphase wurde der Dialog zwischen Ver-

Familienunternehmer ist es wichtig, mit unseren Standpunkten in

band und Politik sowie Gesellschaft gesucht. Dieses Engagement

der Politik Gehör zu finden, unabhängig davon, welche Parteien

zahlt sich aus. Unser Vorstandsmitglied Dr. Björn Castan war zur

gerade die Mehrheit bilden.

Anhörung des Ausschusses

Ein wichtiger Schritt ist das

für Soziales, Arbeit und In-

im

halben

tegration der Bürgerschaft

Jahr von der Wirtschafts-

Hamburg zum Thema Min-

politischen

Kommission

destlohngesetz am 20. Feb-

erarbeitete Positionspapier.

ruar 2013 eingeladen. Und

Unter dem Motto „Wachs-

das soll erst der Anfang ge-

tum entfesseln, Wettbe-

wesen sein. Wir wollen wei-

werbsfähigkeit

vergangenen

stärken“

terhin den Austausch mit

steht es ganz in Tradition

der Politik und der Öffent-

zu

lichkeit suchen und unsere

den

ordnungspoliti-

schen Gedanken Ludwig Ehrhards, dem Vater der Sozialen

Marktwirtschaft.

Es werden klassische Wer-

Michael Moritz Vorsitzender Hamburg „DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU“

Jan Schmidt Vorsitzender Hamburg „DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU“

Standpunkte

darstellen.

Dazu bietet unser alljährlicher

parlamentarischer

Abend am 25. März 2013 auch eine gute Gelegenheit.

te wie Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung hochgehalten. Diese Positionen

An diesem Abend wird unser Positionspapier offiziell vorgestellt.

finden in der derzeitigen politischen Landschaft immer weniger

Außerdem bietet sich für alle Mitglieder die Gelegenheit, neue

Beachtung und brauchen deshalb eine kräftige Stimme, die sie

Kontakte zu knüpfen, bestehende zu pflegen und mit der Ham-

vertritt. Wir Familienunternehmer mit unserem hohem Maß an

burger Politik über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren. Unsere

wirtschaftlichem Sachverstand und breiter gesellschaftlicher Ver-

jüngsten Erfolge zeigen, dass wir dabei auf offene Ohren stoßen.

ankerung sind genau die richtigen, um diese Werte hochzuhalten. Das Positionspapier stellt damit einen Meilenstein für den Ham-

2

HAMBURG

für

Herzlichst

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Inhalt NordOstSüdWest

Mitglieder und Veranstaltungen

Amtsschimmel – Von Zossen, Eseln und Kleppern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite

6

Familienunternehmer fürchten Substanzauszehrungen

Die Reformbedürftigkeit unserer Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite

7

Betriebsbesichtigung bei Montblanc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 37

Nicht nur sauber, sondern rein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite

8

Von Teilhabe, Trollen und der Halloween-Koalition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 38

BJU-Unternehmertag in Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12

Wirtschaftspolitische Standpunkte für Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 40

Neuer Bundesverband – Start-ups organisieren sich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13

Neujahrsempfang – Hej und herzlich willkommen – die Bude ist voll! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 42

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Seite 36

Weihnachtsfeier 2012 – Sylt liegt an der Elbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 44

SchwarzRotGrünGelb Beobachtungen zur Bundestagswahl 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14 Hamburg braucht eine starke Investitions- und Förderbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16 Die Sonntagsfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17

Verzauberte Ballnacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 46 Unternehmer „zum Anfassen“ gesucht! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 48 Unternehmergespräch mit Thomas Hoyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 49 Happy Hour – Aspria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 50

Für Hamburg

Happy Hour – Hamburg Freezers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 52 Seite 15

Chance für den Wettbewerb: Vorsprung durch Vertrauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 54

Interview mit dem Lüneburger Unternehmer Henning Claassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18

Mitglieder stellen sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 58

Neuer Rekord-Leuchtturm für Hamburg

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ateliergespräch mit Simon Schubert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22 Rubriken Giacometti – Zwei Ausstellungen in der Hansestadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 27 Online-Shopping treibt Prozessinnovationen im Grosshandel an

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Flexiblere Arbeitsmärkte für Wachstum und Wohlstand in Europa

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Seite 28 Seite 30

Wertvernichtung im Mittelstand – Todsünden mittelständischer Unternehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32 Strukturierung des Immobilienbestands bei Familienunternehmern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 34

Editorial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite

3

Pressespiegel – Abgedruckt und Ausgestrahlt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 56 Kalender. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 57 Buch-Tipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 57 Kurz gemeldet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 58

Impressum für Hamburg Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU RK Hamburg (www.bju-hamburg.de) Vorsitzender – Jan Schmidt Fineas GmbH, Am Langenzug 22, 22085 Hamburg DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU e.V. RK Hamburg (www.asu-hamburg.de) Vorsitzender – Michael Moritz CatCap GmbH, Valentinskamp 24, 20354 Hamburg

Landesgeschäftsstelle Hamburg Birgitta Schoch, Espellohweg 53, 22607 Hamburg Tel. 040 - 43 09 52 59 Anzeigen: Haakon Fritzsche, +49 162 1324 672 redaktion@fuer-hh.de Auflage: 3.000 Exemplare unentgeltliches Mitgliedermagazin

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NordOstSüdWest

Amtsschimmel Von Zossen, Eseln und Kleppern

Die Reformbedürftigkeit unserer Demokratie

Autor: Wilfried H. H. Remmers

Autor: Gerd Habermann

Es gab Zeiten, so in den Jahren 1945 bis 1955, da lief man auf Schusters Rappen, wer schon einen Drahtesel besaß, fuhr meilenweit zu einem Schlachter in Rotenburgsort oder in Harburg, der speziell Pferdefleisch anbot. Die Wiener Wurst zum heiß machen, war spitze. Der Preis lag im Pfennigbereich. Ein Teil der Schlange stehenden Kunden meinte, das seien noch Kriegszossen. Wie auch immer, Pferdefleisch war genauso normal wie Kaninchen und Hase. Die Werbung war damals Mund-zu-Mund-Propaganda, die Tippgeber waren aber keine Pferdeflüsterer.

Wilfried H.H. Remmers

N

Die älteren Leute, die gerade mehr oder weniger durch Zufall den Zusammenbruch überlebt hatten, sprachen auch von fleischgewordenen Resten der Apokalypse-Pferde, deren Namen Krieg, Hunger,Tod und Pest, noch in guter Erinnerung waren. Oder auch an das 1513 entstandene Dürer-Bild „Ritter,Tod und Teufel“. Ein Stück weiter hatte sich ein Gemüsehändler freigeschaufelt. In seiner bescheidenen Auslage waren Weißkohl, Steckrüben, Kartoffeln und Obst zu finden, nur keine Pferdeäpfel.

iemand mochte darüber nach-

denn jetzt hört man immer öfter ein

starken Sprüche mehr, sondern allein ein

denken, wo wohl Don Quijo-

„IA“. Übrigens: Esel gibt‘s auch in Salami.

Machen. Der Konsument erwartet das,

tes Rosinante endete. Oder

Für den echten Liberalen ist Demokratie zweierlei: Zu allererst das wichtigste Mittel, die individuelle Freiheit zu sichern. Sie ist ein unblutiges Verfahren zur Konfliktschlichtung und zur Abberufung von unfähigen, korrupten oder herrschsüchtigen Politikern. Zweitens: Die Chance, sich als „Mitherrscher“ am Gemeinwesen zu beteiligen. Man kann Gemeingefühl und Patriotismus praktizieren, statt nur zuzuschauen, wie andere über das eigene Schicksal verfügen. Demokratie als Verfahren sagt nichts über die Ziele der Politik und kann darum leicht bis hin zum Totalitären entarten, dem schrankenlosen Verfügen über Erbe, Eigentum und Person der Bürger. Was die Demokratie allein tun darf, lehrt erst der Liberalismus in seiner klassischen Form: Der demokratische Rechtsstaat sollte Eigentum und Freiheit sichern, jene Freiheit zur Realisierung des selbstgewählten Lebensprogramms. Tut sie das nicht, sondern sozialisiert mit Mehrheitsbeschluss (und manchmal auch ohne) unser Privatleben wie die gegenwärtige Wohlfahrtsdemokratie, kommt der Liberale in eine dubiose Lage.

Prof. Dr. Gerd Habermann war von 1994 bis 2010 Leiter des Unternehmerinstituts von DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU. Er ist Chef der Hayek-Institutionen und Professor in Potsdam.

o zeigt die Demokratie gegen-

Zweck über das Mittel stellen. Skeptisch

tricht, ESM, Euro, Wiedervereinigung,

wärtig wenig Scheu, das Netto-

S

bemerkte einmal Friedrich August von

Hauptstadtfrage) und es kann nicht ein-

sonst hat die Zeit des Tricksens, Täus-

einkommen des Bürgers auf rund

Hayek: „Wir dürfen nicht vergessen, dass

mal seine Repräsentanten direkt wählen

Iltschie, Winnetous Wunderpferd. Aus

Von selbst- und fremdernannten Fach-

chens und Sprücheklopfens weiterhin

ein Drittel seines Bruttoeinkommens

es unter einem autokratischem Regiment

und abberufen: Alle wichtigen Politiker

der Antike sind wohl die berühmtesten,

leuten kommen markige Sprüche. Man

Konjunktur.

herunterzubringen, was eine weitestge-

oft mehr geistige und kulturelle Freiheit

sichern sich über eine starre Liste ab.

nicht essbaren Pferde bekannt. Das eine

könnte, sollte, müsste und wollte schon

hende Verletzung des Eigentumsrechts

gegeben hat als in einzelnen Demokra-

war aus griechischen Holzlatten und

immer. Donnerwetter. Der Geist ist wil-

Nun hat der ein PS starke Hafermotor

darstellt, des Naturrechts auf den Ertrag

tien.“

wurde als Geschenk in die Stadt Troja

lig, das Pferdefleisch ist schwach. Man

namens Pferd jahrhundertelang dem

der eigenen Arbeit. Den Bürgern wird

geschoben, mit fatalen Folgen. Und das

gibt dem Verbraucher die Schuld an

Menschen gute Dienste geleistet. Für

ihre Lebensvorsorge weitgehend abge-

Wir kennen in Deutschland Demokra-

politikern des Landes bemächtigt. Übri-

andere imaginäre Pferd war der geflü-

Lebensmittelskandalen, will er doch Tief-

manche ist er ein Luxusgut, denkt man

nommen, indem ihnen soziale Zwangs-

tie leider nur in ihrer verkümmerten

gens auch finanziell, indem sie sich bis zu

gelte Pegasus aus der nordischen My-

preise. Immer die Anderen.

an die edlen Araber, die schneeweißen

verträge aufgenötigt werden, und was

Form, zumindest auf Bundesebene. Das

circa sechzig Prozent aus Steuermitteln

Lipizzaner oder an die Trakehner, für

sonst noch so alles zur Forcierung der

Grundgesetz ist trotz allen Geredes von

finanziert. Gewaltenteilung? Bei uns eine

thologie und Götterwelt. Oder auch

Wie schon Karl Jaspers bemerkte, hat sich eine Parteienoligarchie aus Berufs-

Sleipnir, das achtbeinige Pferd Odins.

Dieses Denken spiegelt eine erschre-

manche einfach nur Steffis Pferd aus

so genannten sozialen Gerechtigkeit ge-

Volkssouveränität nie vom Volk durch

Illusion. Ein Parteienausschuss regiert das

Von all diesen Pferden hatte man gehört

ckende Hilflosigkeit wieder. Wir haben

dem Reitstall nebenan.

schieht. Dazu kommt der Missbrauch des

Volksabstimmung

worden:

Land, vom Parlament gestützt. Die Par-

oder gelesen, aber nie gegessen. Ob-

eine funktionierende Marktwirtschaft, in

Papiergeldmonopols, die Enteignung der

Weder 1949 noch 1990, als durch Ar-

teien beherrschen den bürokratischen

wohl: Einem geschenkten Gaul schaut

der sich die Produzenten um den Käu-

Also, Zossen satteln und nicht hoch zu

Bürger über chronische Inflation. Auch

tikel 146 des Grundgesetzes noch ein-

Apparat und selbst die Judikative durch

man nicht ins Maul. Mit dem Barsch ist

fer bemühen. Das kann auch über die

Pferd der Betrügerei begegnen, sondern

zwei Prozent Inflation halbieren den

mal die Chance dazu bestand. Schon

die politische Bestellung der Verfassungs-

das ähnlich.

Preise gehen, in jedem Fall aber über

über alle Medien öffentlich Ross und

Geldwert in 35 Jahren – aber das heißt

der Parlamentarische Rat war nicht

gerichte. Ihre Programmatik geht einheit-

stabile Qualität des Produktes. Gegen

Reiter nennen. Sonst haben wir in Kürze

ja dann „Stabilität“ und wir müssen mit

demokratisch legitimiert. Bis heute gibt

lich in Richtung egalité; es gibt nur noch

Die Rosstäuscher erzählen dem Kon-

Betrüger, wie im aktuellen Fall, ist nie-

auch Pommes aus Pastinaken. Erfolgrei-

Schlimmerem rechnen. Müsste ein Libe-

es keine Möglichkeit für das Volk, über

graduelle Unterschiede, selbst die FDP ist

sumenten was vom Rind und meinen

mand gefeit. Zumal sich der Verbraucher

chen Ritt durch Nacht und Wind!

raler in Extremlage zwischen Demokra-

Gesetze und Verträge abzustimmen, die

liberal nicht trittfest.

Pferd. Und der Amtsschimmel wiehert

irrigerweise in staatlicher oder institutio-

tie und Liberalismus wählen, so würde er

sein Schicksal, ja seine behauptete Sou-

weiter. Er sollte auf den Gnadenhof,

neller Sicherheit wiegt. Jetzt helfen keine

gewiss den Inhalt vor das Verfahren, den

veränität berühren (zum Beispiel Maas-

6

HAMBURG

für

legitimiert

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NordOstSüdWest

Nicht nur sauber, sondern rein! Wenn es um die Reinigung von Lebensmittel-Transportbehältern geht Autor: Hans-Dieter Philipowski

Verbandspräsident ENFIT: Senator h. c., Dipl.-Ing. Hans-Dieter Philipowski

Unerwünschtes in Lebensmitteln steht für ein hohes Risiko für Produzenten und Verbraucher. Erinnern Sie sich noch? Auch das letzte Jahr war wieder geprägt von unterschiedlichen Lebensmittelskandalen und in einem gewissen Rhythmus kommt ein neuer Lebensmittelskandal hinzu. Ekelfleisch, Dioxin im Hühnerei und Mykotoxine in Mehl und Nüssen, das EHEC-Virus auf Sprossen, gefährliche Allergene und quaternäre Ammoniumverbindungen in Bioprodukten, Noro-Viren im Kantinenessen – das sind nur einige der wiederkehrenden Meldungen, die gleichermaßen beunruhigen.

Nach Bekanntwerden eines Lebensmittelskandals treten die bundesweiten Überwachungsbehörden in Aktion. Experten, Hygieniker, Mikrobiologen und andere Spezialisten sind fieberhaft auf der Suche nach den Ursachen und den verantwortlichen Verursachern. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wird eingeschaltet und unternimmt umfangreiche Tests auf der Suche nach den Auslösern. Ursachen und Verursacher werden schnell gefunden und, wenn erforderlich, ein Zehn-Punkte-Plan vom Ministerium zum augenscheinlichen Schutz der Verbraucher ins Leben gerufen. Ruhe kehrt ein und der Skandal ist so schnell vergessen, wie er gekommen war.

che Erfahrungen angeeignet und wollen

wird bei der Suche nach dem geeig-

durch eine Inspektion vom Domdeckel

diese auch umsetzen. Aber im Gegensatz

neten Logistiker derjenige ausgewählt,

aus festgestellt werden können.“

zu standardisierten Prozessen aus einer

der den Transport am preiswertesten

Produktion gibt es in dieser Branche kei-

anbietet – natürlich inklusive einer Rei-

Das ECD ist somit keine Qualitätsga-

ne standardisierten Prozessabläufe und

nigung. Selbstverständlich vergleicht der

rantie für einen unter hygienischen As-

keine eindeutigen mess- und reprodu-

Logistikverantwortliche nicht nur den

pekten gereinigten Behälter, wie fälsch-

zierbaren, international gültigen Prüf- und

Preis, sondern auch die Qualifikation des

licherweise angenommen wird, sondern

Qualitätsmerkmale. Das Ergebnis: Es wird

Logistikers. Die Reinigung eines Lebens-

lediglich die Bestätigung dafür, dass be-

irgendwie gereinigt. Ein Zertifikat wird

mittel-Transportbehälters wird durch ein

stimmte aufgelistete Leistungen durch-

ausgestellt, fertig. Denn ohne Zertifi-

Zertifikat, in der Regel das ECD (Euro-

geführt wurden. Weder die Prozessab-

kat bekommt ein Logistiker keine neue

pean Cleaning Document) dokumentiert

folge, die Temperatur noch die Dauer

Fracht.

und gibt dem Verantwortlichen das Ge-

der einzelnen Leistungen sind definiert

fühl der Sicherheit.

und liegen damit im alleinigen Ermessen des Betreibers der Reinigungsanlage. Die

Um diesen inakzeptablen Zustand zu beenden und für definierte Standards und

Doch das ECD sagt über die Qualität der

sogenannte Qualitätskontrolle erfolgt le-

Transparenz zu sorgen, gründeten Mit-

Reinigung fatalerweise gar nichts aus. Eu-

diglich durch visuelle Begutachtung durch

glieder aus Logistik, Reinigung, Anlagen-

ropaweit hat sich die Chemische Indus-

den Domdeckel. Da muss die Frage er-

bau und Dienstleistung, bereits 2004 den

trie in Zusammenarbeit mit Logistikern

laubt sein: Wie soll das für die notwendi-

Verband ENFIT – Internationaler Verband

und Reinigungsbetrieben darauf verstän-

ge Sicherheit sorgen?

zur Förderung innovativer Technologien

digt, dass mit dem ECD lediglich bestätigt

für Reinigung, Logistikmanagement und

wird, was bei der Reinigung getan wur-

Für die Reinigung von Chemie-Trans-

Service für Transport- und Lagerbehälter

de. Sinnvoll ist dabei sicherlich, dass sich

portbehältern mag das ausreichend sein,

e. V. Bereits 2008 wurde in einer ENFIT-

europaweit auf einheitliche Reinigungs-

für die Reinigung von Lebensmittel-Trans-

Arbeitsgruppe die umfangreiche und

codes, zum Beispiel C01 für den Einsatz

portbehältern ist das völlig unzureichend.

praxisorientierte ENFIT Guideline Food

eines alkalischen Reinigers, verständigt

Denn bei Lebensmitteln geht es primär

entwickelt und zum Standard erklärt.

wurde, um damit sprachliche Hindernis-

nicht nur um sichtbare Verschmutzungen,

se bei grenzüberschreitenden Verkehren

sondern um die brisanten und mit dem

auszuschließen.

bloßen Auge nicht erkennbaren Risiken

Welche Auswirkungen fehlende Stan-

durch Mikroorganismen, Pilzsporen, Vi-

as Erstaunliche an all diesen

minimieren. Das Zusammenspiel zwi-

zende, giftige und explosive Chemikalien

dards haben, kann man daran erkennen,

Skandalen ist, dass zwar in alle

schen Produktion, Transport und Trans-

transportieren und reinigen können. Für

dass der heutige Marktpreis für eine

Beispiel für eine durchgeführte Reinigung:

ren, Keime und Biofilme. Kontaminierte

möglichen Richtungen unter-

portbehältern,

dem

Akteure der Branche gilt: hohes Risiko

Lebensmittel-Behälterreinigung zwischen

C01; P10; P30; T01.

Lebensmittel können schlagartig zur In-

sucht wird, aber dass keiner der vielen

hygienischen Reinigungszustandes der

gleich hohes Ansehen und Anerkennung.

60 und 120 Euro liegt. Nach den Grund-

Experten den Transport von Lebensmit-

Transportbehälter, ist den wenigsten der

Reinigungsanlagen,

ausschließlich

sätzen der ENFIT Guideline Food müsste

Kommentar

Reinigungsergebnis

führen, wie bei der aktuellen mysteriö-

teln thematisiert. Produzenten, Handel

Beteiligten bekannt.

Lebensmittel-Transportbehälter reinigen,

der Marktpreis für eine einfache Reini-

auf dem ECD: „Die Reinigungsanlage

sen Magen-Darm-Erkrankung, die auf mit

D

beziehungsweise

die

fektion von Tausenden von Konsumenten zum

gelten noch immer als die Stiefkinder der

gung (Typ B), produktabhängig, zwischen

bescheinigt hiermit die durchgeführten

Noro-Viren kontaminierte Erdbeeren

dass die Logistik- und Transportbehälter-

Bis heute gibt es in Europa rund 650

Branche. Immer nach dem Motto: Die

150 und 220 Euro liegen und bei einer

Leistungen. Der Tank ist nach Definition

aus China zurückzuführen war.

Reinigungsbranche gleichermaßen per-

Tank- und Behälterreinigungsanlagen, in

reinigen doch nur Lebensmittel. Einmal

aseptischen Reinigung (Typ A), ebenfalls

der EFTCO (European Federation of

fekt durchorganisiert ist, wie das heute

denen pro Tag durchschnittlich 27.000

durchspülen und fertig: Kein Risiko.

produktabhängig, bei mindestens 250 bis

Tank Cleaning Organziations) sauber.“

in jeder Lebensmittelproduktion der

Reinigungen durchgeführt werden. Da-

Fall ist. Die produzierende Industrie hat

von entfallen laut einer Branchenumfrage

Die Tank- und Behälterreinigung hat

sich schon früh darauf eingestellt, alles

etwa 70 Prozent auf die Reinigung von

sich beginnend in den siebziger Jahren

zu unternehmen, um den besten hygie-

Chemie-Transportbehältern und etwa

nischen Standard nach der Lebensmittel-

30 Prozent auf die Reinigung von Lebens-

Hygieneverordnung umzusetzen. ISO, IFS,

mittel-Transportbehältern.

und Discounter sind davon überzeugt,

GMP, HACCP und Food Defense zeugen

Unvorstellbar, was passieren würde, wenn ein hochwertiges Fruchtsaftkonzentrat

320 Euro. Im Klartext stehen die Reinigungscodes

aus Indien oder Südamerika in einem mit

Diese enormen Abweichungen resultie-

für: C01 – alkalischer Reiniger; P10 –

Mikroorganismen verschmutzten Tank-

europaweit zu einer Nischen- und Spe-

ren daraus, dass Leistungen, die für eine

Heiß spülen; P30 – Trocknen; T01 – Visu-

container nach Europa transportiert wird,

zialbranche entwickelt. Grundsätzliche

hygienische

elle Kontrolle.

in einer Abfüllanlage verdünnt, abgefüllt

wollen die Betreiber eine gute Arbeit ab-

gung zwangsweise notwendig sind, einge-

liefern, wenn dafür ein fairer Preis gezahlt

spart werden. Das ist nur möglich, weil es

Die Definition „der Tank ist sauber nach

Das Gleiche gilt für viele andere Lebens-

keinen eindeutigen Standard gibt.

EFTCO-Definition“ bedeutet: „Ein Tank

mittelrohstoffe, Halberzeugnisse und Fer-

gilt als gereinigt, wenn keine sichtbaren

tigwaren wie Mayonnaisen, Ketchup, Sirup,

Lebensmittel-Behälterreini-

und kontaminiert in den Handel gelangt.

davon, dass sich die verantwortungsvol-

In der Transport- und Reinigungsbranche

wird. Aber die auffälligste Besonderheit

le Industrie ständigen Verbesserungs-

hält sich auch heute noch hartnäckig die

dieser Branche: Jeder reinigt, wie er es für

prozessen unterzieht, um das Risiko für

Vorstellung, dass die wirklichen Experten

richtig hält. Sicher haben sich viele An-

Die Industrie ist nicht unschuldig an

Spuren oder der Geruch des letzten Pro-

Flüssigzucker, Gewürzmischungen, Mehl,

das Unternehmen oder seine Marke zu

nur diejenigen sind, die gefährliche, ät-

lagenbetreiber über die Jahre umfangrei-

dieser Situation, denn in der Regel

dukts beziehungsweise Reinigungsmittels

Öle und Fette – ein enormes und unkalku-

8

HAMBURG

für

9


NordOstSßdWest www.pwc.de/mittelstand lierbares Risiko. Die Verbände der Frucht-

Lebensmittel-Transportbehältern geeig-

saftindustrie haben bereits reagiert und

net ist, erhalten das HQF-Zertifikat und

9.

die Vorgaben der ENFIT Guideline Food

in Abhängigkeit ihrer Leistungsfähigkeit

reiches HQF-Zertifikat ausgestellt

weitestgehend Ăźbernommen. Sie emp-

das GĂźtesiegel BASIC CLEANING QUA-

wurde, in Abhängigkeit der erreich-

fehlen ihren Mitgliedern fĂźr den Transport

LITY oder HIGH CLEANING QUALITY.

ten Punktezahl aus der Bewertung

der Betrieb, wenn ein erfolg-

Nachfolge zur Chefsache machen

das GĂźtesiegel BASIC- oder HIGH-

nur noch Lebensmittel-Transportbehälter einzusetzen, die nach klaren Prozessab-

Mit Ausstellung des HQCC garantiert die

läufen gereinigt wurden und deren Reini-

Reinigungsanlage die Einhaltung der EN-

gungsergebnis erst dann als ausreichend

FIT Guideline Food und stellt sicher, dass:

CLEANING-QUALITY erhält, 10. die Anlage ßber ein gßltiges HQF-Zertifikat verfßgt und sich ei-

einzustufen ist, wenn die Grenzwerte, die in der Guideline Food festgehalten sind,

1. das mikrobiologische Endergeb-

ner jährlichen Nachprßfung unter-

mindestens eingehalten werden.

nis der Reinigung innerhalb der fest-

zieht,

gelegten Grenzwerte liegt, 11. der Betrieb Mitglied des Verban-

ENFIT hat in der Guideline Food definierte Prozessabläufe fßr die Reinigung

2. die Messergebnisse ĂźberprĂźft

von Lebensmittel-Transportbehälter vor-

und dokumentiert werden,

des ENFIT ist. Anlagen, die ein GĂźtesiegel erlangen wol-

gegeben und Grenzwerte zur Ermittlung der Reinigungsqualität festgelegt. Hierzu

3. der ENFIT Online-Informations-

len, werden einer detaillierten mikrobio-

gehÜren die Dauer und Intensität der

und Validierungssdienst genutzt wird,

logischen Risikobewertung unterzogen: angefangen vom hygienischen und mi-

einzelnen Reinigungsschritte (mindestens 15 bis 20 Minuten), definierte Wasser-

4. das Personal regelmäĂ&#x;ig in Le-

krobiologischen Zustand der Wassere-

und Dampftemperaturen (Wasser > 80

bensmittelhygiene und in der Umset-

inspeisung, der Enthärtung, der Wasser-

Grad, Dampf > 100 Grad), Konzentra-

zung der definierten Reinigungspro-

bevorratung, der Wassererwärmung, der

tion und Menge der eingesetzten Reini-

zeduren ausgebildet wird,

Dampferzeugung, des Hochdruck-Rohrleitungssystems, der SpĂźlkĂśpfe, Ăźber den

gungs- und Desinfektionsmittel, Messung und Bewertung der festgelegten und re-

5. die Anlagentechnik (Reinigungs-

der Trocknungsanlage, der KĂźhlung, der

produzierbaren PrĂźfkriterien (Grenzwer-

technik) nachweislich zur Reinigung

Zulassung der eingesetzten Chemikalien,

te: mikrobiologischer Hygienetest - ATP,

von

des Zustands der Reinigungsbahnen, der

Leitfähigkeit, pH-Wert und Trßbung des

tern geeignet ist,

Lebensmittel-Transportbehäl-

6. die Anlagentechnik unter hygie-

Trennung der Reinigungsbahnen (Che-

nischen Aspekten regelmäĂ&#x;ig gewar-

mie versus Lebensmittel).

Seit September 2012 hat ENFIT mit

tet und ĂźberprĂźft wird und sich der

der EinfĂźhrung des HQF-Zertifikats, der

Betrieb einer regelmäĂ&#x;igen Kontrol-

Die Reinigungsanlagen werden in Ab-

ENFIT Guideline Food und dem Quali-

le durch die von ENFIT akkreditier-

hängigkeit ihrer Ausstattung und Leis-

täts-Reinigungszertifikat HQCC (High

ten Lebensmittel-Auditoren unter-

tungsfähigkeit – dazu gehĂśren auch

Quality Cleaning Certificate) die inter-

zieht,

automatisierte ProzessdokumentationsSysteme – in die Kategorien BASIC

nationalen Standards fĂźr die definierte und ĂźberprĂźfbare Reinigung von Le-

7. im Rahmen der HQF-Zertifizie-

QUALITY

bensmittel-Transportbehältern geschaf-

rung Probereinigungen durchgefĂźhrt

QUALITY CLEANING eingeordnet. Es

fen. Standardisierte Reinigungsprozesse,

und nach besonderen PrĂźfkriterien

ist aber bereits jetzt davon auszugehen,

reproduzierbare

mikrobiologisch bewertet werden,

dass es einen erheblichen Anteil von

Ergebnisse, Hygiene,

CLEANING

oder

HIGH

Anlagen geben wird, die diese strengen

Verbraucherschutz und Gefahrenabwehr (Food Defense) sowie die technische

8.

HQF-Zertifizierung/

Kriterien zumindest aktuell (zum Beispiel

ĂœberprĂźfung der Reinigungstechnik ste-

Auditierung nicht nur Fragen mit Ja

keine Trennung von Chemie- und Le-

hen dabei ganz klar im Vordergrund. An-

oder Nein beantwortet, sondern in

bensmittelprodukten), nicht erfĂźllen kĂśn-

lagen, die das HQF-Audit erfolgreich ab-

ihrer Leistungsfähigkeit nach Punkten

nen und somit kein GĂźtesiegel und keine

gelegt haben und deren Anlagentechnik

bewertet werden,

Zuordnung in die Qualitätskategorien

fßr die uneingeschränkte Reinigung von

10

Nachfolgeplanung ist fĂźr viele ein sensibles Thema. Die Diskussion um die Verschärfung der Erbschaftsteuer fĂźhrt zu Handlungsbedarf. Umso wertvoller ist ein Partner, der mehrdimensional denkt und handelt. Unsere Spezialisten des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand stellen den Erhalt Ihres FamilienvermĂśgens an erste Stelle und planen mit Ihnen gemeinsam die unternehmerisch optimale LĂśsung – steuerlich, rechtlich und vorausschauend. Als verlässliche Partner begleiten sie Sie im Nachfolgeprozess und darĂźber hinaus. Sprechen Sie uns gerne an. Dr. Peter Bartels, Tel.: +49 40 6378-2170, peter.bartels@de.pwc.com

Umkleide- und Sanitärräume bis hin zur

Wassers) und die Dokumentation der Ergebnisse im Reinigungszertifikat.

Personalausbildung, Arbeitskleidung, der

bei

der

erlangen kĂśnnen.

HAMBURG

fĂźr

Š 2013 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprßfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. �3Z&´ EH]LHKW VLFK DXI GLH 3ULFHZDWHUKRXVH&RRSHUV $NWLHQJHVHOOVFKDIW :LUWVFKDIWVSU IXQJVJHVHOOVFKDIW GLH HLQH 0LWJOLHGVJHVHOOVFKDIW GHU 3ULFHZDWHUKRXVH&RRSHUV ,QWHUQDWLRQDO /LPLWHG 3Z&,/ LVW -HGH GHU 0LWJOLHGVJHVHOOVFKDIWHQ GHU 3Z&,/ LVW HLQH UHFKWOLFK VHOEVWVWlQGLJH *HVHOOVFKDIW

11


v.l.n.r.: Dr. Olaf Stiller (NanoRepro AG), Maximilian Schauerte (THE DUKE Destillerie), Lencke Wischhusen (DIE JUNGEN UNTERNEHMER), Benjamin Achenbach (Monkey´s Gastronomie) und Philipp Maximilian Scharpenack (Unternehmensgründer)

Autor: Anne-Katrin Moritz

Mehr Generationengerechtigkeit forderte die Bundesvorsitzende Lencke Wischhusen auf dem Unternehmertag des Verbandes DIE JUNGEN UNTERNEHMER in Frankfurt am Main.

BJU-Unternehmertag in Frankfurt Lencke Wischhusen auf Unternehmertag:

Die junge Generation nicht aus den Augen verlieren

V

or rund 200 jungen Unternehmern sagte die Verbandschefin am Donnerstag: „Wir Familien-

unternehmer stehen für Werte wie Verantwortungsbewusstsein,

Gedanken an die nächste Wahl schein-

tages standen Vorträge interessanter

ren Dr. Olaf Stiller von der NanoRepro

bar soziale Geschenke verteilen und da-

Unternehmerpersönlichkeiten, darunter

AG, die medizinische Schnelltests bezie-

mit die junge Generation aus den Augen

Gin-Brenner Maximilian Schauerte aus

hungsweise Selbstdiagnostika für zuhau-

verlieren." Zugleich kündigte Wischhusen

München, der die THE DUKE Distillerie

se herstellt, und Benjamin Achenbach,

die Tour der Generationengerechtigkeit

betreibt. Dass Unternehmertum viele

Geschäftsführender Gesellschafter der

an, die von den jungen Unternehmern

Facetten hat, zeigte auch die Geschich-

Monkey´s Gastronomie GmbH & Co. KG.

ins Leben gerufen wurde und in diesem

te von Philipp Maximilian Scharpenack.

Alle Referenten gaben einen bemerkens-

Sommer durch die Großstädte Deutsch-

Der Unternehmensgründer ist erst 27,

werten Einblick in die Höhen und Tiefen

lands zieht, um auf das Thema Generatio-

hat aber bereits mehrere Start-ups auf-

des Unternehmer-Daseins.

nengerechtigkeit aufmerksam zu machen.

gebaut, darunter den Online-Pralinenver-

Auf dem Programm des Unternehmer-

sand Chocolato.de. Weitere Redner wa-

Bild: © Florian Nöll

Bild: Die Jungen Unternehmer/Anne Kreuz

NordOstSüdWest

Neuer Bundesverband – Start-ups organisieren sich

Beständigkeit

und Standorttreue. Diese Werte wollen wir auch in die kommende Generation tragen. Das ist aber nur möglich, wenn die verantwortlichen Politiker nicht in

Neuer Bundesverband in Berlin etabliert Der Bundesverband Deutsche Startups e. V. (BVDS) will für die Gründerszene deutschlandweit die Interessen vertreten Florian Nöll, Vorstandssprecher BVDS

Autor: Wilfried H. H. Remmers

Meßberg 1 · 20095 Hamburg Telefon 040 /30 96 98 - 0 · Fax 040 /30 96 98 - 50 info@hagenundkruse.de · www.hagenundkruse.de

Als unabhängiger Versicherungsmakler bieten wir unseren Kunden in allen privaten, beruflichen und betrieblichen Versicherungsfragen optimale Lösungen. Seit über 100 Jahren konzentrieren wir uns auf die Geschäftsfelder n Mittelständische Unternehmen und freie Berufe n Sanitär-, Heizungs-, Klempner- und Bedachungsbetriebe n Bürgschaften für das Bauhaupt- und Baunebengewerbe, Maschinen- und Anlagenbau n Ärzte und Mediziner n Privatkunden für die wir – gemeinsam mit dem Versicherer – maßgeschneiderte Versicherungslösungen konzipieren. Wir bieten individuelle Beratung und verfügen über umfangreiches Know-how bezüglich Vertragsgestaltung und Schadenabwicklung. Ihre Ansprechpartner: Jörg Will

12

Geschäftsführender Gesellschafter

Telefon 040/30 96 98-23 j.will@hagenundkruse.de

Jörg Enders Geschäftsführender Gesellschafter

Telefon 040/30 96 98-17 j.enders@hagenundkruse.de

„Wir engagieren uns für ein gründerfreundliches Deutschland. Wir erarbeiten Vorschläge, die eine Kultur der Selbstständigkeit fördern und die Hürden für Unternehmensgründungen senken“, gab Vorstandssprecher Florian Nöll in einer Pressemitteilung bekannt. Der im September letzten Jahres gegründete und im Januar dieses Jahres ins Register eingetragene Verband hat vier ehrenamtliche Vorstände. Im Beirat sitzen der, in der innovativen Gründerszene bekannte, Prof. Tobias Kollmann und der ebenfalls bekannte Unternehmer und Gründer von Technologiefirmen Marcel-Otto Yon. „Ich bin wirklich überwältigt von dem großen Interesse dieser ganz verschiedenen und bundesweit verstreuten Start-ups, die sich gemeinsam zur Vertretung ihrer Interessen und für mehr Unternehmertum in Deutschland zusammenschließen“, meinte Thomas Bachem, stellvertretender Vorstandssprecher. Die Interessenvertretung ist für innovative und wachstumsorientierte Unternehmensgründer aller Branchen offen.

M

ehr als 100 Mitglieder zählte

schluss von Rechtsform und Beschäftig-

etabliert. Wie der Verband weiter bekannt

die Organisation bereits Ende

tenzahl eine wirtschaftliche Bedeutung

gab, gehören zu den Gründungspartnern

Januar.

aufweisen.

und ersten Fördermitgliedern Namen wie

Die

Neumitglieder

Google, Facebook, E-Plus, KPMG, You Is

wurden bisher überwiegend aus dem persönlichen Netzwerk der Verbands-

Um Mitglied zu werden, entrichten Start-

Now, Daily Deal und Stepstone. Auch zwei

gründer akquiriert. Ein großer Interes-

ups einen Jahresbeitrag von 120 Euro. För-

Start-up-Investoren haben sich bereits dem

sentenpool steht dem Verband offen:

dermitglieder zahlen einen Mindestbeitrag

BVDS angeschlossen.

Laut dem Statistischen Bundesamt gab

von 5.000 Euro. Die bundesweite Ausbrei-

es allein im ersten Halbjahr 2012 fast

tung kommt zügig voran. In Hessen und

70.000 Neugründungen, die nach Rück-

Rheinlandpfalz sind bereits Dependancen

HAMBURG

für

Weitere Informationen unter www.deutschestartups.org.

13


SchwarzRotGrünGelb

Beobachtungen zur Bundestagswahl 2013

Fast 100 Meter hoch wird der neue Rekord-Leuchtturm im Hamburger Hafen. Ein zweiter kommt immerhin noch auf mehr als 75 Meter.

Die Haltung der Spitzenkandidaten ist wahlentscheidend Autor: Ole von Beust

In sechs Monaten wird in Deutschland gewählt. Das ist eine lange Zeit. Erst recht in der Politik, wo tagespolitische Ereignisse zu Stimmungsänderungen und neuem Wahlverhalten führen können. Allerdings nur können – nicht müssen. Welche Einflüsse haben eigentlich solche, in den Medien heiß diskutierten Dinge, wie das Verhalten von Brüderle gegenüber Frauen, die Plagiatsvorwürfe und der Rücktritt der Ministerin Schavan, der verpatzte Internetauftritt von „Peer Block"?

sollte helfen.“ Und das im Auftritt authentisch, bodenständig, unaufgeregt und irgendwie vertraut. Und dass dies alles nicht gespielt ist, merken die Leute. Der Gegenkandidat hat es da schwerer: Er kommt aufgeregter daher, wirkt zwar fachlich glaubwürdig, aber versprüht die Diskrepanz

Die Antwort:

Neuer Rekord-Leuchtturm für Hamburg

Die Wähler legen eben nicht vor einer Wahl

zwischen der Forderung nach mehr Gerech-

vergleichend die Parteiprogramme nebenei-

tigkeit und den eigenen Einkünften.

Meinung es erwartet. Die Menschen machen

nander und wählen dann die Partei, die die

sich unabhängig von den Medien ein eigenes

meisten Haken kriegt, sondern bilden sich

Inhaltlich tut die Regierung alles, um Pola-

Bild. Medienkritik bedeutet nicht automatisch

über längere Zeiträume eine Grundüber-

risierung zu ihrem Nachteil zu verhindern:

Stimmenverlust. So war bezeichnend, dass

zeugung. Die hält nicht ein Leben lag, hat

Man ist letztlich für einen Mindestlohn, küm-

zum Anfang über Wochen in der öffentlichen

aber einen gewissen Bestand. Ausnahme:

mert sich um die befürchtete Altersarmut,

Meinung die Diskussionen über zu Gutten-

Es gibt polarisierende Ja-Nein-Fragen. Zum

leitet die Energiewende ein, hält sich bei

bergs Dissertation oder das persönliche

Beispiel: Ostverträge: ja oder nein, Kernkraft:

gesellschaftspolitischen Fragen die meisten

Finanzgebaren von Christian Wulff die Be-

ja oder nein, Wechsel: ja oder nein, doppel-

Türen offen (zum Beispiel Anerkennung

liebtheit beider nicht anfocht. Im Gegenteil:

te Staatsbürgerschaft: ja oder nein? Solche

gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaf-

Die Bürger haben eine derartige Skepsis den

emotionalen Themen verdrängen Entschei-

ten, finanzielle Unterstützung bei der Kinder-

I

Medien gegenüber, dass mediale Kritik oft zu

dungen nach Einstellung zu Haltung und

erziehung). Man tut also nur wenigen weh

wachsender Sympathie führt. Erst eine kon-

Programm. Diese Themen können Parteien

und lässt dem politischen Gegner wenige

Hafeneinfahrt erweitert. Ein Richtfeuer be-

zertierte Kampagne aller Medien über einen

aber nicht erfinden, sie müssen in der Luft

Möglichkeiten der Mobilisierung. Der Nach-

längeren Zeitraum bleibt nicht ohne Wirkung.

liegen. Sie dürfen nicht als kompliziert emp-

teil einer solchen Strategie: Die Frage wo-

Das wiederum empört häufig die Medien

funden werden, sondern müssen emotional

für man konkret im Gegensatz zur anderen

selbst: Wie oft war in Sachen zu Guttenberg

polarisieren. Daher ist zum Beispiel die Frage

Seite steht, ist nicht einfach zu beantworten.

oder Wulff geradezu enttäuscht zu lesen, dass

nach der Zukunft Europas oder dem Meis-

Solange aber Haltungen und nicht Inhalte im

man nicht verstehe, dass diese trotz der me-

tern der Finanzkrise zwar eminent wichtig,

Vordergrund stehen, ist das noch kein stra-

dialen Kritik noch beliebt seien.

aber vermutlich zur Polarisierung ungeeignet.

tegischer Nachteil.

lich, damit die dann vor dem Turm liegenden Containerbrücken das Richtfeuer nicht verdecken. Das untere Leuchtfeuer wird immerhin 75,92 Meter hoch sein. Es wird am Bubendey-Ufer vor der Böschung auf „Strandperle“ gut zu sehen, während das

Leuchttürme stellt man sich meistens immer als konischen, rot-weiß gestrichenen Backsteinbau mit einer Rundum-Galerie und kauzigem Leuchtturmwärter vor. Leuchttürme weisen nicht nur sicher den Seeweg, sondern waren für Auswanderer auch oft die letzten sichtbaren Zeichen der Heimat. Hamburg aber blickt nach vorn und hat jetzt in Waltershof einen Leuchtturm geplant, der nach seiner Fertigstellung wohl der höchste in Europa sein wird. Bisher gilt ein Leuchtturm an der französischen Atlantikküste mit rund 82,5 Metern als Spitzenreiter.

Wenig und

Oberfeuers von 99,20 Metern ist erforder-

Stelzen stehen und ist dann gegenüber der

Autor: Wilfried H. H. Remmers

manchmal gegenteiliger, als die öffentliche

tet sehen können. Die Rekordhöhe des

Oberfeuer leicht zurückversetzt errichtet wird (siehe Abbildung). Die beiden neuen Türme werden nicht rot-weiß, wie international üblich, sondern schwarz-weiß gestreift sein. Andernfalls könnte man sie zu leicht mit den Containerbrücken verwechseln. 2014 sollen die eineinhalbjährigen Bauarbeiten beginnen. Diese könnten sich allerdings noch verzögern, da die Hamburg Port Au-

m Zuge der nordwestlichen Erweite-

steht in der Regel aus zwei Türmen, einem

thority mit Klagen der Anwohner gegen die

rung des Eurogate-Containerterminals

Oberfeuer und einem Unterfeuer. Sie sind

Erweiterung des Containerterminals rechnet.

werden die alten Leuchttürme abgeris-

so angeordnet, dass die ankommenden

Das Planfeststellungsverfahren läuft bereits.

sen und um ein Richtfeuer für die sichere

Schiffe, wenn sie richtig navigieren, beide

Die Kosten werden nach vorsichtigen Schät-

Feuer in einer senkrechten Linie ausgerich-

zungen mit zehn Millionen Euro veranschlagt.

Zu vielschichtig, zu wenig emotional.

Fazit: Im Moment Startvorteil für die

Also: Wahlentscheidend sind nicht einzelne Skandale oder Skandälchen, sondern Be-

Was heißt das für die Ausgangslage zur Bun-

Union, zumal im Gegensatz zu Nieder-

wertungen der Wähler von grundsätzlichen

destagswahl? Was die Haltung angeht, ist zur-

sachsen anzunehmen ist, dass die Links-

Haltungen und Inhalten. Und zwar in dieser

zeit die Kanzlerin im klaren Vorteil. Sie wirkt

partei in den Bundestag einzieht und es

Reihenfolge. Ich schätze, 70 Prozent macht

wie die Hausärztin zu der man mit seinen

schon rechnerisch für Rot-Grün schwer

die Haltung, vor allem der Spitzenkandida-

Problemen geht, die sich alles geduldig anhört

wird. Aber wie gesagt, sechs Monate sind

ten aus, maximal 30 Prozent das Inhaltliche.

und sagt: „Ich schreibe Ihnen mal was auf, das

eine lange Zeit.

14

HAMBURG

für

15


SchwarzRotGrünGelb

Hamburg braucht eine starke Investitionsund Förderbank Autor: Jan Balcke

Jan Balcke, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, Fachsprecher für Wirtschaft der SPD-Bürgerschaftsfraktion

Unsere Stadt ist einer der wichtigsten Industrie- und Handelsstandorte Deutschlands. Der Antriebsmotor sind die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), die für Wachstum und Beschäftigung genauso unverzichtbar sind wie Innovationen und junge Köpfe. Hamburg liegt beispielsweise noch nicht an der Spitze bei Existenzgründungen und muss hier in Zukunft besser werden.

it der Schaffung einer Investi-

neben einer guten privaten Förderlandschaft

markt also nicht ausreichend Beratungs- und

tions- und Förderbank (IFB) als

am Finanzplatz Hamburg auch eine staatliche

Fördermittel bereitstellt, drohen Innovationen

ausdrücklich regional arbeitendes

Wirtschaftsförderung. Dabei ist klar: Es geht

und Ideen abzuwandern, Hamburg als Inno-

Landesförderinstitut entwickelt der Senat

nur ein gutes Miteinander mit den Privatban-

vationsstandort würde geschwächt.

die altbekannte und bewährte Wohnungs-

ken. Der Staat will und muss keine neue Bank

baukreditanstalt und die erfolgreiche Innova-

schaffen. Es ist aber auch deutlich geworden,

Die neue IFB soll in stärkerem Umfang als

tionsstiftung weiter.

dass Banken mit Blick auf die zurück- und

bisher Fördermittel aus dem Bund und aus

M

Die Sonntagsfrage Autor: Jan Schmidt

In den aktuellen Sonntagsfragen zur Bundestagswahl sind die Unionsparteien weiterhin mit großem Vorsprung stärkste Kraft. Im Februar können sie bereits das dritte Quartal in Folge ein Plus von rund zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal verbuchen. Für eine schwarz-gelbe Mehrheit würde es allerdings auch dann nicht reichen, wenn die FDP die Fünf-Prozent-Hürde nähme. ForschungsInstitut

Infratest Dimap

Emnid

Forschungsgruppe Wahlen

Gesell. für Markt- und Soz.forsch.

Forsa

Allensbach

40,0 % 28,0 % 5,0 % 15,0 % 6,0 % 3,0 % 3,0 %

41,0 % 27,0 % 4,0 % 14,0 % 7,0 % 4,0 % 3,0 %

40,0 % 30,0 % 4,0 % 14,0 % 6,0 % 2,0 % 4,0 %

40,0 % 27,0 % 5,0 % 15,0 % 6,0 % 3,0 % 4,0 %

40,0 % 25,0 % 4,0 % 16,0 % 8,0 % 2,0 % 5,0 %

39,0 % 27,0 % 6,0 % 15,0 % 6,5 % 3,0 % 3,5 %

CDU/CSU SPD FDP Grüne Die Linke Piraten Sonstige

er Ausgang der Niedersachsen-Wahl

Großer Verlierer bleibt damit die Piraten-

rund zwei Prozent. Hingegen zeigen sich

hat sich auf den ersten Blick kaum

vor uns liegenden Veränderungen bei den

Brüssel an die Elbe holen. In den drei Ge-

die Umfragewerte von den Linken, trotz

Eigenkapitalvorschriften und die Finanzkrise

schäftsfeldern Wohnungsbau, Wirtschaft und

D

partei. Sie wird nach der Schlappe in Nie-

Wir wollen damit bereits bestehende Förder-

auf die bundesweiten Umfragewer-

dersachsen von einigen Umfrageinstituten

des schlechten Abschneidens, stabil.

instrumente an einer Schnittstelle zentralisie-

zurückhaltender und vorsichtiger geworden

Umwelt sowie Innovation werden die zent-

te ausgewirkt. Insbesondere das überraschend

nur noch auf dem Niveau der letzten Bun-

ren und ein Kompetenzzentrum für Beratung

sind. Das darf sich nicht zu Lasten der Unter-

ralen Förderinstrumente umgesetzt. Neben

gute Abschneiden der FDP hat die Partei we-

destagswahl gehandelt, das waren damals

und Förderung etablieren. Hamburg braucht

nehmen auswirken.Wenn der private Finanz-

bisher erteilten Zuschüssen sollen zinsver-

nig beflügelt. Zwar sehen die Umfrageinstitute

günstigte Darlehen die Möglichkeiten der

im Schnitt die Liberalen etwas näher am Wie-

Unternehmenserweiterung oder -gründung

dereinzug in den Bundestag, dennoch würde

verbessern. Mit dem Hamburg-Kredit sollen

es derzeit nicht reichen – wenn es nicht Leih-

beispielsweise mehr KfW-Mittel abgefordert

stimmen von der Union gäbe.

Events . Promotions . Incentives . Tagungen

werden. Die Erfahrungen aus Berlin haben dies bewiesen.

Die SPD und die Grünen können ebenfalls keinen nachhaltigen Profit aus ihrem

www.events-4-brands.com

Immobilienvermittlung aus Leidenschaft…

Unter dem Strich wird es für kleine und mit-

Wahlsieg erzielen. Dies liegt vielleicht dar-

telständische Unternehmen in Hamburg künf-

an, dass Rot-Grün monatelang mit einem

... mit über 130 Verkäufen und über 110 Vermietungen im Jahr

tig einfacher sein, ihre Zukunft in unserer Stadt

riesigen Vorsprung in den Wahlumfragen

... in Hamburg und Umland

mit Hilfe einer klaren und leistungsfähigen För-

in Niedersachsen gehandelt wurde. Dem-

... für Wohnen und Gewerbe

derlandschaft zu sichern und auszubauen.

entsprechend war das knappe Ergebnis nicht der erhoffte klare Sieg.

Gemeinsame Erfahrungen bringen Marken und Menschen zusammen. Wir sorgen dafür, dass es unvergesslich wird.

Stand: 27. Februar 2013

Zur Person: Jan Balcke ist Jahrgang 1973. Er ist in Wandsbek aufgewachsen und vertritt

Für die CDU/CSU wirkt der Wahlausgang

seine Heimat seit 2008 als direkt gewähl-

wie eine Zwischenschlappe. So standen sie

ter Bürgerschaftsabgeordneter. Der Diplom-

in den Umfragen Mitte Januar sogar rund

Ökonom ist hauptberuflich als Leiter der

zwei Prozentpunkte besser da als heute. Sie

Ausbildung von Airbus Operations auf Fin-

befinden sich aber auf einem sehr hohen Ni-

kenwerder tätig.

veau und konnten ihre Position insgesamt in

• Kompetent • Engagiert • Zuverlässig

Frank Hoffmann Immobilien GmbH & Co. KG | Tel.: 040/866 455 95 | www.frankhoffmann-immobilien.de |

den letzten Monaten ausbauen.

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HAMBURG

für

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Für Hamburg Die Unternehmensgeschichte beginnt 1971 mit der Gründung der Meltex Klebstoffauftragsanlagen GmbH. 1989 verkauft Henning J. Claassen die Meltex-Gruppe mit 350 Mitarbeitern und zwei Werken in Lüneburg und Atlanta. Im gleichen Jahr eröffnet er das Hotel „Bergström“ in Lüneburg und grün-

Interview mit dem Lüneburger Unternehmer Henning Claassen

det die Claassen Holding mit den zwei Bereichen Oberflächentechnik und Hotellerie. Das im historischen Hafen von Lüneburg ge-

„In jeder Branche gibt es Möglichkeiten, Neues zu entwickeln“

legene Hotel „Bergström“ wird im Laufe der Zeit auf 130 Zimmer ausgebaut. Die für die Hotellerie gegründeten Dienstleistungsunternehmen Ciscom GmbH (Kommunikationstechnik), CMC Hotelausstattungen GmbH (Interior Design) und die Direct Leasing GmbH (Finanzierungen) werden mit zunehmender Bedeutung des Bereichs Oberflä-

FH: Ihnen eilt der Ruf voraus, dass Sie

Claassen: Nein, ich glaube es gibt in je-

FH: Sie werden nächstes Jahr 70. Wenn

chentechnik bis 2003 wieder verkauft. 2006

aus jeder guten Idee eine Firma gründen.

der Branche Möglichkeiten, etwas Neues

Sie an eine Übergabe Ihres Firmenimpe-

folgt der Gang mit dem Oberflächentechnik-

Was treibt Sie immer wieder an?

zu entwickeln. Es ist nicht die Branche,

riums denken, was für Modelle sind für

Unternehmen Impreglon AG an die Frankfur-

sondern der Unternehmer, der den Un-

Sie denkbar?

ter Börse. 2010 schließlich wandelt sich die

Henning Claassen: Es macht mir generell Spaß, Probleme zu lösen und Dinge weiterzuentwickeln. Insbesondere dann, wenn ich meine, dass man es noch besser machen kann. FH: Hotelier, Galerist, Maschinenbau-

Impreglon AG in eine europäische SE und die

terschied macht

Probleme müssen nach Prioritäten und nicht nach Lust abgearbeitet werden

er, Industriekaufmann, Wohltäter – Ihre

Claassen: Das Model ‚Übergabe an die

Bergström GmbH eröffnet das Hotel „Altes

nächste Generation‘ scheidet bei mir aus.

Kaufhaus“ in Lüneburg. Heute erzielt die

Die Kinder hatten eigene Berufswünsche.

Impreglon SE mit 28 Werken auf vier Kon-

Der Sohn ist heute Professor in den USA

tinenten einen Umsatz von 120 Millionen

und die Tochter Architektin. Sowohl in der

Euro und beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter.

Oberflächentechnik als auch in der Ho-

In den Hotels „Bergström“ und „Altes Kauf-

tellerie arbeite ich seit vielen Jahren mit

haus“ erwirtschaften 150 Mitarbeiter 12 Millionen Euro Umsatz.

Geschichte zeigt, dass man in sehr un-

FH: Sie haben mit 20 Jahren eine Frach-

einem Team junger und fähiger Mitarbei-

terschiedlichen Bereichen gleicherma-

terpassage nach Kalifornien gebucht, um

ter zusammen, das sich um das operative

ßen erfolgreich sein kann, wenn man nur

dort zu studieren, waren mit 24 euro-

Geschäft kümmert. Ich denke über ein

das richtige Rüstzeug mitbringt. Welches

päischer Generalvertreter eines ame-

Stiftungsmodell nach, bei dem ich dann die

wäre das?

rikanischen

Aufsichtsratsfunktion übernehmen könnte.

Klebstoffanlagenherstellers,

Fotos:Toni Momtschew mehr Zeit als bei einer Tasse Kaffee ge-

mit 27 Inhaber der ersten eigenen FirClaassen: Ich denke, dass neben der Ver-

ma. Sie waren genau der Typ, von dem

FH: Womit werden Sie Ihre Zeit danach

sprochen werden kann? Wie managen

anlagung eine gute Ausbildung und vor

die Wirtschaft immer Unisono sagt: ‚Wir

ausfüllen?

Sie effektiv Ihre zahlreichen Firmen? Gibt

allem Selbstdisziplin dazugehören. Die

brauchen mehr davon‘. Warum wagen so

Prioritäten in den unterschiedlichen Ge-

wenig junge Menschen den Sprung?

schäftsbereichen sind grundsätzlich ähn-

es dabei eine Philosophie, der Sie folgen? Claassen: Mein Vertrag als Vorstand der Impreglon SE endet in drei Jahren. Dann

Claassen: Es gibt im Zeitmanagement

Erfahrungen muss man selbst sammeln – gute wie schlechte. Berater können einem das nicht abnehmen

Claassen: Wir nutzen Berater für Spezialaufgaben, so zum Beispiel für die Umwandlung der Impreglon AG in eine europäische SE, oder bei der Einführung neuer Technologien. Was den Geschäftserfolg angeht, so habe ich mit über einem Dutzend Unter-

lich. Es macht großen Spaß, neue Dinge

Claassen: Im Gegenteil: Ich habe gerade

bleiben noch genug Aufgaben im Auf-

schon einige Dinge, die ich versuche zu

zu schaffen. Es gilt aber auch, die Disziplin

den Eindruck, dass in dieser Generation

sichtsrat und als Business Angel. Und viel-

beherzigen. Zum Beispiel, Entscheidun-

aufzubringen, konsequent nach Prioritä-

mehr junge Menschen den ‚Sprung‘ in

leicht bleibt dann auch ein wenig mehr

gen nicht auf die lange Bank zu schieben

ten und nicht nach Lust zu arbeiten.

die digitale Welt wagen und sich selbst-

Zeit für Kunst, Segeln, Schwimmen, Kajak

und Verantwortlichkeiten nicht zentral

FH: Wenn der Erfolg einem Recht gibt, sind

ständig machen. Aus meiner Schulklasse

fahren und Reisen.

zu bündeln, sondern bei den einzelnen

ehrliche Berater manchmal rar gesät. Wie

FH: Sprechen wir über eine Ihrer erfolg-

Unternehmen zu belassen, um damit die

sieht es da bei Ihnen aus?

reichsten Gründungen, die Impreglon SE,

FH: Gibt es eine Branche, in der Sie sich

war ich der Einzige, der sich selbstständig

nicht vorstellen könnten, erfolgreich zu

gemacht hat.

sein?

18

FH: Stichwort Zeitmanagement: Haben

Selbstständigkeit zu fördern.

Sie denn für Ihre Manager überhaupt

nehmensgründungen in 40 Jahren reichlich Erfahrung sammeln können, nicht nur positive. Berater haben dabei nicht geholfen.

einen Spezialisten für Oberflächenbeschichtungen – von der Babywindel bis zum

HAMBURG

für

19


Rubrik Thema

mich auf Gemälde und Skulpturen, sowohl

Claassen: Nein, das ist mir mit zu vielen

FH: Ihr Pensum klingt nach einem 25

abstrakt als auch gegenständlich, konzent-

Kompromissen verbunden. Ich habe als

Stunden Tag. Gibt es überhaupt eine Zeit

riert. Ich hatte lange nach einer Möglichkeit

Unternehmer in Lüneburg direkt und in-

der Entspannung und wie sieht diese aus?

gesucht, meine Sammlung der Öffentlich-

direkt rund 1.000 Arbeitsplätze geschaf-

keit zugänglich zu machen. Mit dem ‚Alten

fen. Ich glaube nicht, dass mir das als Poli-

Claassen: So schlimm ist es nicht. Es sind

Kaufhaus‘ bot sich diese Gelegenheit.

tiker gelungen wäre.

wöchentlich 60 bis 70 Stunden. Die ers-

FH: Wenn man Sie mit dem nötigen Klein-

FH: Sie erhalten eine Privataudienz bei

für mein Fitness-Programm. Ansonsten

geld ausstatten würde, gäbe es ein Kunst-

Angela Merkel: Welche Anliegen aus der

nimmt meine Frau intensiv am Gesche-

werk, das Sie erwerben würden?

Wirtschaft würden Sie ihr gerne ans

hen in den Unternehmen teil und wenn

Herz legen?

ich nicht auf Reisen bin, genießen wir den

te Stunde des Tages gehört mir allein

Claassen: Ein Original von Gerhard Richter würde mich schon sehr reizen.

Abend mit einem guten Essen, einem Claassen: Endlich die lang angekündigte

Glas Wein und langen Gesprächen.

und immer wieder verschobene SteuerKnethaken in der Lebensmittelproduktion

gen herzustellen, reicht es, wenn sich die

hatte einen Exportanteil von über 80 Pro-

FH: Sie sind auch im kulturellen und sozia-

wird alles mit dem letzten Finish versehen.

gesuchten Eigenschaften, zum Beispiel

zent. Kunden aus aller Welt kamen, um das

len Bereich sehr aktiv. Nach welchen Krite-

Worin genau besteht Ihr Know-how?

Härte, Traktion, Korrosionsschutz, lediglich

Technikum zu besuchen oder ihre Anlagen

rien wählen Sie Ihre Projekte aus?

an der beanspruchten Oberfläche befin-

im Werk abzunehmen. Es gab in Lüneburg

Claassen: Abgesehen vom technischen

den. So kann das Bauteil selbst aus einem

kein geeignetes Hotel und so entschied

Claassen: Mit der von mir gegründeten Ini-

Know-how, dass wir in 30 Jahren sam-

preiswerten Rohstoff hergestellt und bis zu

ich mich, ein kleines Business-Hotel zu

tiative ‚Schützt die Opfer‘ unterstütze ich in

meln konnten, zeichnet sich Impreglon

95 Prozent der wertvollen Metalllegierung

bauen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich

erster Linie Kinder und Frauen, die Opfer

durch eine Besonderheit aus. Es gibt für die

eingespart werden.

noch nicht, dass ich praktisch zeitgleich mit

von Gewalt wurden oder Schicksalsschläge

der Eröffnung des Hotels meine Maschi-

erleiden mussten, deren Folgen sie alleine

wenigsten Verfahren in der Oberflächentechnik einen weltweiten Beschichtungs-

FH: Gibt es für Sie einen klassischen Be-

nenfabrik verkaufen und somit kurzzeitig

nicht bewältigen können. Im kulturellen Be-

standard. Maschinenhersteller und Pro-

schichtungswachstumsmarkt?

hauptberuflich Hotelier werden würde.

reich gilt die Unterstützung jungen, unbe-

Da mich das nicht ausfüllte, habe ich das

kannten Malern und Musikern.

duktionsbetriebe, die weltweit operieren, benötigen jedoch derartige Standards zur

Claassen: Aus den davor genannten

Hotel ‚Bergström‘ Stück für Stück zu einem

Gewährleistung ihrer Qualität. Mit zurzeit

Gründen und der Tatsache, dass neue

Gebäudeensemble mit 130 Zimmern im

28 Beschichtungsunternehmen auf vier

Technologien wie Plasma und Nano, neue

Lüneburger Hafen ausgebaut. Als die Stadt

Kontinenten bietet Impreglon ihnen genau

Funktionen bieten, wie Kratzfestigkeit, Ver-

Lüneburg dann eine neue Nutzung für das

diesen Qualitätsstandard.

schleißschutz und Antihaftwirkung, wächst

ebenfalls im Hafen gelegene historische

der Beschichtungssektor jährlich um sechs

‚Alte Kaufhaus‘ suchte, habe ich das Ge-

bis sieben Prozent.

bäude erworben, vollständig renoviert und

FH: Sie helfen auch jungen Unterneh-

in ein Drei-Sterne-Hotel verwandelt.

mern bei deren Gründung. Was muss

FH: Beschichtungsverfahren arbeiten mit Metallen, die auf einem immer knapper

Eine Karriere in der Politik? Zu viele Kompromisse

werdenden Rohstoffmarkt erworben wer-

FH: Zur Unternehmensgruppe gehören

den müssen. Wie vermeiden Sie eine zu-

auch Hotels wie das ‚Alte Kaufhaus‘ in Lü-

FH: Sie sind auch als Kunstsammler be-

künftige Kostenexplosion in Ihrer Dienst-

neburg, was für den Außenstehenden et-

kannt. In Ihrer Galerie können sich Gäste

leistung?

was ungewöhnlich erscheint. Wie kamen

des Hotels davon überzeugen. Gibt es eine

Claassen: Eine für mich nachvollziehbare

Sie auf den Gedanken, in dieser Branche

bestimmte Kunstrichtung, der Sie den Vor-

Geschäftsidee und, noch wichtiger, einen

aktiv zu werden?

zug geben?

überzeugenden Jungunternehmer.

Beschichtungen immer interessanter. Statt

Claassen: Die von mir gegründete Maschi-

Claassen: Ich habe vor 30 Jahren begon-

FH: Könnten Sie sich vorstellen, auch po-

ganze Bauteile aus teuren Metalllegierun-

nenbaufirma Meltex GmbH in Lüneburg

nen, zeitgenössische Kunst zu sammeln und

litisch aktiv zu werden?

Claassen: Das Gegenteil ist der Fall. Mit

und Subventionsreform durchzuführen.

ein Start-up haben, damit es von Ihnen gefördert wird?

steigenden Rohstoffpreisen werden die

20

HAMBURG

für

21


Für Hamburg

Ateliergespräch mit Simon Schubert Für die „Ateliergespräche“ sucht Rene S. Spiegelberger zeitgenössische Künstler der Hansestadt an ihren Wirkungsstätten auf, spricht mit ihnen über ihr Werk und bietet Einblicke in exemplarische Schaffensphasen. Spiegelbergers gleichnamige Stiftung für junge Kunst hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Ausnahmekünstler in den Diskussionsraum einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken. Dies geschieht über die Monographien-Reihe „Unikat“. Die Interview-Serie, die Ihnen in dieser Ausgabe Simon Schubert und seine Papierarbeiten vorstellt, knüpft an diesen Gedanken an.

„Ich betrachte und behandle Papier aus der Sicht eines Bildhauers“ FH: Sie haben mit Ihren Papierarbeiten eine völlig neue Sprache zwischen Zweiund Dreidimensionalität entwickelt. Mit höchster Präzision und maximalem geometrischen und architektonischen Anspruch entstehen in Ihrem Werk komplexe Raumszenarien, Architekturen oder Portraits. Wird die Faltung auch in Zukunft

Flur mit Spiegeln, 2007, 125 x 180 cm, Privatsammlung Hamburg

integraler Werk-Bestandteil bleiben? wichtige Rolle. Seit ‚Warten auf Godot’

Mitteln geschehen. Daher denke ich, dass

standen werden. Aber sicherlich fließt bei

Simon Schubert: Die Faltungen werden

von 1952, spätestens aber seit dem ein

die Abgesänge auf verschiedene Techni-

Beckett auch die Geometrie in das Werk

sicherlich weiterhin ein zentraler Teil mei-

Jahr später veröffentlichten ‚Der Namen-

ken überflüssig sind. Ich sehe das Neue in

ein, zum Beispiel in der Choreographie

ner Arbeit bleiben. Ich betrachte und be-

lose’ gestehen ihm Literaturkritiker die

der Einzigartigkeit des Ausdrucks.

der Stücke Quadrat I und Quadrat II.

handle Papier aus der Sicht eines Bildhau-

künstlerische Herausarbeitung eines bis

ers. Auf dem Papier sind keine Striche,

dahin einzigartigen und völlig losgelösten

FH: Wie wichtig ist Ihnen die Klammer der

wie bei einer Zeichnung zu erkennen,

Erzählstils zu. Für wie wichtig erachten

mathematisch-geometrischen Komponen-

sondern durch positive und negative Fal-

Sie eine stilistisch neue Position für einen

te, ohne die keine Architektur funktionie-

tung entstehen reliefartige Erhebungen,

Künstler?

ren kann? Oder ist dies ein Teil dessen, was die hohe Identifikation zu Beckett stiftet,

die durch Licht und Schatten das Bild formulieren. Interessant finde ich hierbei das

Schubert: Beckett brachte die Sprache

wenn er beispielsweise in seinem ‚Spiel’

Zusammenspiel zwischen der Auflösung

auf mehreren Ebenen an den Rand der

die handelnden Charaktere mit F1, M und

des Bildes, je nach Lichtverhältnissen, und

Auflösung, formal wie inhaltlich. Dieser

F2 benennt, wohinter man doch eher den

der Idee, Architektur als komplex gefalte-

Aspekt an Becketts Werk interessiert

Graph von F1 und F2 als die Protagonis-

te Oberfläche zu verstehen.

mich künstlerisch. Ein Künstler muss nicht

ten eines Dramas erwartete.

immer eine inhaltlich oder stilistisch neue

Ein Künstler muss einen eigenen Blick auf die Welt entwickeln

Esszimmer 5 aus Unikat II der Rene S. Spiegelberger Stiftung, Faltung in Papier, 42 x 59 cm

22

Position erschaffen. Ein Künstler muss ei-

Schubert: Die mathematisch-geomet-

nen eigenen Blick auf die Welt entwickeln

rische Komponente ist eher Mittel zum

und mit seinen Mitteln transportieren;

Zweck, die Voraussetzung um ein be-

ein sogenannter Fortschritt in der Tech-

stimmtes Bild zu erzeugen. Bei Beckett

nik ist sekundär. Die Differenz zu anderen

verstehe ich dies als Methode der De-

Positionen interessiert mich mehr. Dies

konstruktion oder Reduktion. Eine ab-

FH: In Ihrem Werk gibt es eine starke Be-

kann sowohl mit tradierten Kunsttech-

solut minimale Charakterisierung der

zugnahme auf die Literatur. Insbesondere

niken wie Malerei, Skulptur, Zeichnung,

Figuren. M könnte hier als Mann und F1

Samuel Beckett spielt für Ihr Werk eine

aber auch mit modernsten technischen

als erste Frau und F2 als zweite Frau ver-

HAMBURG

für

Portrait Samuel Beckett, 2009, 110 x 90 cm, Privatsammlung Hamburg

23


Für Hamburg Gedanke, dass Kunst in das Leben hinein-

gehbaren Installationen möglichst an ei-

wirkt, ist mir sehr nahe. Meine Arbeiten

nen nicht klar zu bestimmenden Ort ver-

sollen über das rein Ästhetische hinaus-

setzt werden. Diese Orte oder Un-Orte,

gehen und eine eigene Wirkung oder

die durch die Installationen geschaffen

Funktion erzielen. Einige meiner Arbeiten

werden, sollen durch die Betrachter und

sind begehbar und es gibt auch Objekte

Besucher belebt werden.

in den Räumen sind eher als Figuren und

FH: Ihre aktuelle Soloausstellung in der

nicht als rein klassische Skulptur zu sehen.

Galerie Van der Grinten in Köln bietet

Fotograf: Nadine Preiß

zum Gebrauch. Die figürlichen Arbeiten

durch den großzügigen Galeriezuschnitt FH: Der museale Rahmen Ihrer letzten

ebenfalls Raum für eine Installation. Erst-

Ausstellungen hat hierfür auch viel Raum

mals überraschen Sie die Kunstszene

geboten. Im Kunsthaus in Bregenz haben

jedoch mit einem vollständig anthrazit-

Sie in Ihrer eigenen Interpretation Edgar

farbenen Raum. Was charakterisiert die-

Allan Poe's Haus Usher als begehbare

sen neuen Werkblock, der als Novum in

Papierinstallation nachgebaut. In der Villa

Ihrem Werk auch eine Art Zeichnungen

tauchen die Räume und Häuser auf. Die

Zanders in Bergisch-Gladbach wurden

zeigt?

Häuser werden aber nicht räumlich he-

Bild: © Michael Wittassek

dann bei einem mystischen Dinner in

Carbinett, Rauminstallation, 2013, Galerie van der Grinten

FH: Ihre Arbeiten bestechen in ihrer ers-

Sinne ausschließlich warmer und optimisti-

ten Wahrnehmung durch hohe Ästhetik

scher Auslegungen einzelner Werke?

Kunst soll in das Leben hineinwirken

erem Betrachten kann jedoch auch ein

Schubert: Ich möchte der Arbeit keine

FH: Ihre Arbeit ist von Kontrasten

weißes Blatt Papier ein beklemmendes

vorgefertigte Interpretation überstülpen.

durchzogen. Schwarz und weiß, innen

Gefühl hervorrufen. Der Betrachter fühlt

Wenn beispielsweise eine Skulptur eine

und außen, Leben und Tod. Sie waren

sich häufig in eine nicht näher bestimmte

Ambivalenz zwischen etwas Harmlosem

Meisterschüler bei Prof. Irmin Kamp an

Umgebung versetzt, die entrückt, fast sur-

und zugleich Beängstigendem oder Ästheti-

der Düsseldorfer Akademie. Sie über-

real anmutet. Woher stammt bei einem

schem und zugleich Ekligem aufweist, finde

nahm 1981 die Leitung der Düsseldorfer

so positiven Künstlercharakter wie Ihnen

ich das sehr spannend.

Kunstakademie von Norbert Kricke und

Simon Schubert und Rene S. Spiegelberger, Ausstellung „Das Carbinett“, Galerie van der Grinten

rausgearbeitet, sondern erscheinen nur

einer Installation sogar Ihre Besucher zu

Schubert: Die Papierfaltungen, die kom-

durch das Zusammenspiel von Schwarz

Charakteren der Installation. Was reizt

plett ohne Strich und Farbe auskommen,

und Weiß. Die Räume und Häuser ge-

Sie daran?

finden in den neuen Arbeiten einen

hen in Flammen auf und das Sujet wird

Gegenpol. Das Papier wird hierfür ver-

gleichzeitig in der Raumanmutung eines

Schubert: Ich finde es besonders interes-

schwenderisch mit Graphit, dem Mate-

verbrannten Zimmers verdoppelt. Die

sant, über das Tafelbild in den umgeben-

rial der Zeichnung, bearbeitet. So wird

Wände sind aber nicht angebrannt, son-

den Raum hinauszugehen und die Erfahr-

in einer gewissen Weise die Papierfal-

dern mit Graphit bearbeitet. Wenn man

barkeit meiner Arbeit auf möglichst viele

tung für diesen Raum negiert, das Licht

die Räume und Flure der Papierfaltungen

Sinne auszudehnen. Man sollte in den be-

wird geschluckt, und aus der Schwärze

als eine Art Durchgang oder ein Um-

und künstlerische Qualität. Bei genau-

die Melancholie in der Arbeit?

übergab diese bereits 1988 an Markus FH: Insbesondere Ihre figurativen Skulptu-

Lüpertz. Über zehn Jahre nach dem Tod

Schubert: Ich beschäftige mich mit essen-

ren begleiten Sie häufig über lange Zeiträu-

Joseph Beuys’ kamen Sie an die Hoch-

tiellen Fragen, und die Melancholie mit ih-

me im Atelier. Fällt Ihnen der Abschied von

schule. Frau Prof. Kamp sagte zu dieser

rer langen Tradition in der Kunstgeschichte

Ihren Werken manchmal schwer?

Zeit, der Geist jener (Beuys)-Jahre berüh-

schließe ich für meine Arbeit nicht aus. Die leeren Räume sind auch als Reminiszenz an

Schubert: Auf jeden Fall. Es ist nie leicht, Ar-

Samuel Becketts Werk zu sehen.

beiten abzugeben. Aber es ist gut zu wissen,

Verdacht liegt auch bei Ihnen nahe.

dass sie gut präsentiert und gut behandelt

Schubert: Beuys hat mich zur Kunst ge-

FH: Somit wehren Sie sich also auch nicht

werden. Außerdem ist es schön, dass die ei-

bracht. Ich würde den Zusammenhang zu

gegen eine ambivalente Interpretation im

gene Arbeit von anderen geschätzt wird.

Beuys zwar nicht zu eng sehen, aber der

24

Bild: © Michael Wittassek

re weiter die Lehre der Bildhauerei. Der

HAMBURG

für

25


Für Hamburg 40 Jahren. Sie legt offen, dass die „Spielbrett-

räumlichen Komplex versteht, so könn-

skulpturen" als Modelle auf riesige Platzgestal-

te dieser Graphitraum als ein besonde-

tungen verweisen, in die der Künstler auch

rer Raum dieses Komplexes verstanden

den Besucher einbezieht. Seine berühmten

werden. Ich denke, die beiden Arbeits-

Sammelskulpturen der Nachkriegszeit zeigen,

komplexe stehen sich in einer gewissen

wie er die Idee der Plätze in der nun typisch

Weise fast konträr gegenüber, ergänzen sich aber direkt und drehen sich um dasselbe Thema und verwenden in sich schlüssige Lösungen. FH: Mit den Ausstellungen des letzten Jahres haben Sie spektakuläre Erfolge gefeiert und konnten Kritiker sowie Sammler gleichermaßen begeistern. Wie wird es weiter gehen? Schubert: Ich bereite gerade eine installative Einzelausstellung für Anfang April in der Abtei Brauweiler vor, wo es eine räumlich sehr spannende Säulenhalle zu Le El, 2005, Skulptur, 185 x 110 x 45 cm, Saatchi Collection London

bespielen gibt. Direkt im Anschluss folgt eine Einzelausstellung in der Brüsseler

Photographie von Gordon Parks, 1951 © The Gordon Parks Foundation, Succession Alberto Giacometti (Fondation Alberto et Annette Giacometti, Paris + ADAGP, Paris), 2012

herwandern durch einen gigantischen

überlängten Formensprache immer wieder aufnimmt. Überlebensgroße Skulpturen, die Giacometti 1960 für den Vorplatz einer Bank in Manhattan entwarf, bilden schließlich im Œuvre wie in der Ausstellung den Höhepunkt der Suche nach einer idealen Platzgestaltung zwischen Kunst und Leben. Eine Vielzahl bisher selten gereister Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Photographien aus internationalen Museen sowie unbekannteren Privatsammlungen offenbart die Spannweite und die Bedeutung von Giacomettis Kunst bis heute.

Alberto Giacometti. Begegnungen im Bucerius Kunst Forum widmet sich

Alberto Giacometti mit Skulpturen

erstmals umfassend Giacomettis Porträt-

Galerie Bodson-Emelinckx und im September folgt eine weitere Einzelausstellung in der Galerie Thomas Modern in München auf rund 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche.

Das Gespräch führte Rene S. Spiegelberger, Spiegelberger Stiftung am 28. Januar 2013. Das vollständige Interview können Sie unter www.spiegelberger-stiftung. de einsehen. Informationen zur aktuellen Ausstellung „Das Carbinett“ finden Sie unter www.vandergrintengalerie.com Für die nächste Ausgabe dürfen Sie sich auf Einblicke in die Werkstatt des Künstlers Martin Spengler freuen, der mit seinen Wellpappe-Reliefs ebenfalls eine völlig neuartige Technik geprägt hat. Der Reigen, 2006, Installation aus sieben lebensgroßen Skulpturen 105 cm Ø 160 cm, Roberts Collection London

26

kunst. Sie durchzieht sein gesamtes Werk und zeigt seine Persönlichkeit und künstleri-

Ausstellungstipp

sche Weltauffassung wie kein anderer Be-

Giacometti – Zwei Ausstellungen in der Hansestadt

reich seines Schaffens. Die über lange Jahre entstandenen Bildnisse seiner Familie und die Portraits von Künstlern und Philosophen seines Pariser Freundeskreises um Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir führen den kreativen Prozess vor Augen. Das Gewebe menschlicher Verbindungen regte ihn zu immer neuer Auseinandersetzung mit Antlitz

Autor: Rene S. Spiegelberger

und Gestalt des Gegenübers an. So kam Giacometti nach surrealistischen Anfängen

ie Besucher erwartet eine spektakulär inszenierte Ausstellungsarchitektur, multimedi-

der Philosophie des Existentialismus nahe

ale Ergänzungen mit echtem Mehrwert sowie einen Alberto Giacometti wie ihn die

und übertrug diese auch in seine anonymen

D

meisten sicherlich noch nicht erleben konnten. Den Kuratoren der Ausstellungen ist es

Porträts, darunter die überlängten schlanken

zudem trotz spektakulärer Versicherungswerte der Werke gelungen, maßgebliche Schlüsselwer-

Skulpturen – die Essenz seines Schaffens. Die

ke aus allen Schaffensphasen des Künstlers in die Hansestadt zu bringen.Viele Kulturinteressierte

Ausstellung umfasst 44 Plastiken, zehn Ge-

werden für diesen Jahrhundert-Künstler weite Anreisen in Kauf nehmen. Ein Hamburger sollte

mälde und 65 Zeichnungen. Wichtige Leih-

das Ereignis keinesfalls verpassen. Beide Ausstellungen kann man bis zum 19. Mai 2013 erleben.

gaben kommen aus der Familie des Künstlers – bedeutende Werke, die bisher in

Giacometti. Die Spielfelder in der Hamburger Kunsthalle zeigt erstmals,

Ausrichtung der fragilen Unikate entwickelt

wie wegweisend das kaum bekannte surrea-

Werk und Sockel, Präsentiertes und Präsen-

Weitere Informationen zu den Ausstellun-

listische Frühwerk des Ausnahmekünstlers für

tationsform fallen ineinander. Die groß an-

gen unter www.hamburger-kunsthalle.de

sein Œuvre ist: In der neuartigen horizontalen

gelegte Schau umfasst rund 120 Werke aus

sowie www.buceriuskunstforum.de.

HAMBURG

für

Deutschland nicht gezeigt wurden.

Giacometti die Idee der „Skulptur als Platz".

27


Für Hamburg

Norddeutschlands größtes Branchenforum für den Großhandel

4. Norddeutscher Großhandelstag Digitalisierung im Großhandel: Erfolgsfaktoren für E-Commerce

Dr. Kai Hudetz Institut für Handelsforschung, Köln

Stefan Kuhlmann eBay International, Berlin

Michael Barz Adalbert Zajadacz GmbH, Hamburg

25. April 2013

Online-Shopping treibt Prozessinnovationen im Grosshandel an Multi-Channel-Management als Zukunftsmodell im Handel Aktuelle Herausforderungen derzeit noch in der Verknüpfung von Logistik und IT und bei der Fachkräftesicherung Autorin: Nadine Kägeler

Der Begriff E-Commerce ist längst nicht mehr nur auf den Einzelhandel und das Endkundengeschäft anwendbar. Der Online-Handel ist mittlerweile in allen Handelsstufen angekommen. Betriebe sind aufgefordert, ihre Prozesse kundengerecht umzustellen, das heißt, ein optimales Multi- und Cross-ChannelManagement zu wählen, das neben den traditionellen Absatzwegen auch den Online-Verkauf berücksichtigt.

der Kunde „zuschlägt“, ist immer schwer vorherzusagen. Groß-

Logistik und IT dienen als

händler sind gut beraten, sich auf allen Kanälen zu platzieren

Stützpfeiler eines funktio-

und die Angebote zusätzlich intelligent zwischen den Kanälen zu

nierenden

verzahnen (Cross-Channel-Management).

Angebots. Zahlreiche Handelsunternehmen scheitern

Laut einer B2B-Multi-Channel-Studie des E-Commerce-Center

derzeit jedoch noch an der

Handel (ECC) gaben 51,5 Prozent der befragten Geschäfts-

notwendigen Organisation

kunden an, dass es wahrscheinlich beziehungsweise sehr wahr-

und Infrastruktur. Auch der

scheinlich ist, bei einer Nichtverfügbarkeit von Produkten eines

Fachkräftemangel

Anbieters innerhalb des Online-Kanals zu einem anderen An-

und E-Commerce-Bereich

bieter zu wechseln, um sich das gewünschte Produkt dort zu

bereitet Unternehmen der-

beschaffen. Die Kunst für Unternehmen besteht demnach darin,

zeit noch Kopfzerbrechen.

den Kunden während seiner Recherche bis zur Kaufentschei-

Oft fehlen Mitarbeiter mit

dung im Unternehmen zu halten.

speziellem Know-how wie zum

in der Handelskammer Hamburg Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskammern e.V.

Das Internet hat das Kundenverhalten in kurzer Zeit radikal verändert. Dies gilt für den B2B- genauso wie für den B2C-Bereich. Welche Herausforderungen müssen Unternehmen jetzt meistern? Wie sieht erfolgreicher Multi-Channel-Handel in der Praxis aus? Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung für den Großhandel in der Zukunft? Antworten auf diese Fragen geben hochkarätige Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft.

Online-Shop-

Beispiel

im

IT-

Entwickler

Nadine Kägeler, Fachreferentin Betriebswirtschaft im AGA Unternehmensverband

Um dies sicherzustellen, ist es wichtig, die Gründe für das Chan-

und Programmierer. Auch

nel-Hopping zu kennen: Schnelligkeit, Einfachheit und Preisver-

wenn Unternehmen exter-

gleich sind zunächst die Gründe für den persönlichen Kontakt

ne Dienstleister für den Aufbau des Online-Shops engagieren, ist

(Telefon oder Filiale). Jedoch wird zunehmend der Online-Shop

es wichtig, ein gewisses Know-how über die Prozesse und Ab-

dem persönlichen Kontakt vorgezogen. Allerdings sind die so-

läufe im Unternehmen zu haben. Für die Suche nach geeigneten

Die Teilnahme ist kostenfrei.

fortige Produktverfügbarkeit und die haptische Inspektion der

Fachkräften im IT- und E-Commerce-Bereich benötigen Unter-

Informationen und Anmeldung: Nadine Kägeler, AGA-Fachreferentin Betriebswirtschaft, nadine.kaegeler@aga.de, www.aga.de

Produkteigenschaft wiederum Motive für den Kunden, sich nach

nehmen aktuell rund 16 Wochen. Dies fand der AGA in einer

der Informationsrecherche im Internet doch dazu zu entschei-

gemeinsamen Gehalts-Studie mit Hamburg@work im Herbst

www.hk24.de/grosshandel

den, das Produkt persönlich im Laden zu erwerben. Obwohl

2012 unter seinen Mitgliedern heraus. Bei der Höhe der Gehäl-

und Kaufkanäle. Sogenannte „Multi-Channel-Hopper“ informie-

der Printkatalog als Bestellmedium stark an Bedeutung verloren

ter ist nicht die Unternehmensgröße ausschlaggebend, sondern

ren sich vor dem Kauf zunächst in einem anderen Kanal über

hat, wird er immer noch als zentrales Hilfsmittel zur Kundenan-

das Alter und das fachliche Know-how. Gute Mitarbeiter lassen

das Produkt. Für rund 65 Prozent der Bevölkerung finden die

sprache und als Auslöser für eine Kaufentscheidung genutzt. Ein

sich gut bezahlen: Ein Entwickler im mittleren Alter (31 bis 45

Informationssuche, die Kaufanbahnung und der Kaufimpuls in

Printmedium dient dem Verbraucher als Übersicht für Produkt-

Jahre) verdient im Durchschnitt bis zu 70.000 Euro brutto pro

anderen Kanälen statt als der eigentliche Kauf. Das zeigt eine

informationen, Preise und besondere Konditionen.

Jahr. Unternehmen sind daher gefordert, gute Gehälter zu zahlen, um die Fachkräfte nicht an die Konkurrenz zu verlieren.

aktuelle Studie des Instituts für Handelsforschung (IfH) Köln. Bei der Informationsrecherche werden besonders Internetseiten

Um sich im kanalübergreifenden Handel selbstsicher aufzustel-

der Hersteller und Händler sowie Preisvergleichsseiten besucht.

len, sollten Händler also Maßnahmen in Erwägung ziehen, um

Eine weitere Herausforderung stellt aktuell auch die Verknüp-

Spannend für den Großhandel: Solche Mechanismen aus dem

den Vertrieb auf allen Kanälen sicherzustellen. Fällt eines der

fung der IT mit der Logistik dar. Kundenanfragen und Bestel-

Alltag überträgt der Konsument nun automatisch auch in die

Medien weg, zum Beispiel der Printkatalog, so fehlt automatisch

lungen müssen über unterschiedliche Kanäle vernetzt werden.

Geschäftswelt. Im Jahr 2012 haben deutsche Großhandelsunter-

ein Kanal zur Produktübersicht – gleichzeitig ein Grund für den

Dazu gehören unter anderem die Verfügbarkeitsanzeige und

nehmen insgesamt 26,6 Milliarden Euro Umsatz über Online-

Kunden, sich bei einem anderen Anbieter zu orientieren.

Bezahlabwicklung. Auch beim Handling der Kundendaten er-

Shops generiert. Das sind noch einmal knapp drei Prozent mehr

geben sich neue Herausforderungen, da sie im Multi-Channel-

als 2011 (siehe Infografik). Dies besagt die aktuelle Studie „B2B-

System von verschiedenen Seiten ins Unternehmen gelangen.

E-Commerce-Markt in Deutschland“, Jahrgang 2013, des IfH.

Es besteht die Gefahr von Redundanzen. Da der Kunde jedoch treffend angesprochen werden soll, müssen hier ebenfalls funktionierende Lösungen her.

Wenngleich der Kaufimpuls online entsteht, wird im B2B-Bereich dennoch viel Umsatz über den persönlichen Kontakt generiert. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass die Produkte

Letztendlich gewinnt die mobile Internetnutzung erheblich an

oft beratungsintensiver sind als jene Produkte des Einzelhan-

Relevanz. Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass sie weiter

urch die zunehmende Transparenz von Produkten und

dels. Aus diesem Grund sollten die traditionellen Verkaufs- und

ansteigen wird und Unternehmen ihren Kunden auch mobile

Dienstleistungen im Internet hat sich ein multioptiona-

Vertriebskanäle wie der Printkatalog, das persönliche Beratungs-

Anwendungen zur Informationssuche und für den Bestellvor-

ler Kaufprozess entwickelt, mit zahlreichen Berührungs-

gespräch am Telefon, in der Filiale oder über den Außendienst-

gang zur Verfügung stellen sollten.

punkten – online wie offline. Der Großteil der Verbraucher neigt

mitarbeiter in keinem Fall vernachlässigt werden. Dennoch:

somit mittlerweile zur Nutzung verschiedener Informations-

Kaufimpulse entstehen in allen Kanälen. Wo dann letztendlich

D 28

Quelle: IFH Retail Consultants (Umsätze ohne Mehrwertsteuer)

HAMBURG

f für

29

Bild: © Franck Boston/Shutterstock.com

Für Großhändler bedeuten die Entwicklungen echte Chancen. Am 25. April findet der 4. Norddeutsche Großhandelstag statt. Unter dem Titel „Digitalisierung im Großhandel: Erfolgsfaktoren für den E-Commerce“ können Betriebe aktuelle Tipps für ihre Unternehmenspraxis mitnehmen. Der AGA Unternehmensverband, die Handelskammer Hamburg und die IHK Nord laden alle interessierten Unternehmen zu diesem Branchentreff in die Handelskammer Hamburg ein. Weitere Informationen unter www.aga.de/grosshandelstag.


Für Hamburg

Flexiblere Arbeitsmärkte für Wachstum und Wohlstand in Europa Autor: Carsten Ovens

Carsten Ovens, Generalsekretär der Stiftung Junge Wirtschaft

Flexibilisierung bedeutet organisationstheoretisch nichts anderes als eine Erhöhung der Anpassungsfähigkeit. Sprechen wir also von der Flexibilisierung der Arbeitsmärkte, so geht es um die notwendige Anpassung der Rahmenbedingungen nationaler Arbeitsmärkte, unter anderem an den technologischen Fortschritt, den demographischen Wandel und die fortschreitende europäische Wirtschaftsintegration. Das Motiv: mehr Wachstum und Wohlstand in Europa, ganz im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft.

eben der aktuellen Staatsschul-

Auffällig ist, dass gerade die Arbeitsmärk-

denkrise in vielen Mitgliedsstaaten

te in den südeuropäischen Ländern stark

N

Individuum die Möglichkeit gegeben, im

staatlicher Ebene erfolgen. Alles andere

zungsprozesse zu vermeiden. Insgesamt

Sinne der Eigenverantwortung der Sozia-

würde den europäischen Souveränitäts-

dient eine weitere Flexibilisierung der

len Marktwirtschaft, selbst größtmögliche

gedanken unterlaufen und wäre eine Ver-

europäischen Arbeitsmärkte dem Arbeit-

Anstrengungen zu unternehmen, um sei-

zerrung des Wettbewerbs.

nehmer wie dem Unternehmer, sie dient der weiteren Entwicklung Europas.

ne eigene Situation zu verbessern. Dennoch kann die Europäische Union Tätigkeiten mit geringer Entlohnung müs-

Empfehlungen aussprechen und die natio-

sen zudem wieder zu einer echten Alter-

nalen Bemühungen unterstützen. Dies ist

Über die Stiftung Junge Wirtschaft

native zum Bezug von Transfereinkommen

auch dringend geboten. Andernfalls droht

Nach dem Wertekanon Freiheit, Leis-

werden und eine Durchlässigkeit nach

eine ganze Generation junger Menschen in

tung, Verantwortung fördert die Stif-

oben gewährleisten. Der Leistungsgedanke

Südeuropa zu einer verlorenen Generation

tung Junge Wirtschaft die Idee der

muss wieder stärker betont werden. Der

zu werden, die im eigenverantwortlichen

Sozialen Marktwirtschaft und des

einsetzende Brain Cycle kann soziale Span-

Handeln eingeschränkt, und in ihrer unter-

Ehrbaren Kaufmanns. Von ihrem Sitz

nungen in Regionen mit hoher Arbeitslosig-

nehmerischen Freiheit und ihrem individu-

in Hamburg aus, ist die Stiftung bun-

keit abbauen und zugleich die Produktivität

ellen Leistungsstreben behindert wird.

desweit und in Europa aktiv. Politisch

andernorts steigern.

unabhängig bietet die Stiftung BilDas Erfolgsmodell Soziale Marktwirt-

dungsangebote, unterstützt wissen-

schaft hat Deutschland jahrzehntelang

schaftliche Projekte und wirbt für die

gungsformen zuzulassen,

und Flexibilität ist der Schlüssel zum Er-

Wohlstand und Freiheit garantiert und

Werte und Prinzipien der Sozialen

folg. Der Binnenmarkt schafft den not-

kann heute als Vorbild für die Weiterent-

Marktwirtschaft in der Öffentlichkeit.

die Vermittlung von Arbeitssuchen-

wendigen Rahmen und sichert dem Ar-

wicklung der Europäischen Union dienen.

den innerhalb der EU zu erleichtern,

beitnehmer wie dem Unternehmer die

Künftige Erwerbsformen müssen deshalb

Mehr Informationen unter www.junge-wirtschaft.de.

notwendigen Freiheiten zu. Alle weiteren

flexibler gestaltet sein, benötigen aber ein

gespalten sind, zwischen beamtenartigen Beschäftigungsverhältnissen auf der einen

Mehr als 25 Millionen Europäer sind derzeit

Seite und befristeten Arbeitsverhältnissen

ohne feste Anstellung. Besonders hart trifft

auf der anderen Seite. In Italien und Spanien

es die junge Generation. In Litauen wird

gibt es Ansätze, den Kündigungsschutz auf-

beispielsweise eine Jugendarbeitslosigkeit

zuweichen und die Kluft zwischen diesen

nung von Berufsabschlüssen und

von über 30 Prozent verzeichnet, in Spa-

zwei Beschäftigungsformen zu überwinden.

Qualifikationen zu verbessern,

nien sogar von über 52 Prozent. EU-weit

Diese Ansätze von Flexibilisierung werden

sind es immer noch 22,6 Prozent – meist

jedoch schnell als neoliberal gebrandmarkt

gut qualifizierte, junge Talente ohne eine

und führen aus individueller Sorge um den

duzieren und die Gehaltsfindung je

Chance auf Arbeit.

eigenen Arbeitsplatz häufig zu landeswei-

nach Lage am Arbeitsmarkt zu ver-

ten Generalstreiks.

einfachen,

stabiles Gerüst, um dauerhafte Ausgren-

Die Verbindung von sozialer Absicherung

der Europäischen Union ist die

Regulierungen können nur auf national-

eine größere Vielfalt an Beschäfti-

hohe Arbeitslosigkeit ein zentrales Problem.

Gleichzeitig wird damit dem einzelnen

die grenzüberschreitende Anerken-

die Besteuerung auf Arbeit zu re-

Die Europäische Union hat sich mit der Lissabon-Strategie die Förderung von

Dabei ist eine Flexibilisierung der euro-

Wachstum und Beschäftigung als Ziel

päischen Arbeitsmärkte alles andere als

gesetzt. Damit entspricht sie dem Wer-

neoliberal. Die Deregulierung von Ar-

tekanon der Sozialen Marktwirtschaft:

beits- und Sozialrecht auf europäischer

Die Vielfalt der Beschäftigungsformen ist

Freiheit, Leistung und Verantwortung.

Ebene entspricht einer Politik der Markt-

ein wesentliches Element für die Flexi-

Der allgemeine Wohlstand soll gehalten

öffnung und ist damit ganz im Sinne der

bilisierung. In Deutschland konnte die

und ausgebaut werden. Geht es nach

Sozialen Marktwirtschaft nach Ludwig

Beschäftigungsquote seit dem Jahr 2000

den Empfehlungen der Europäischen

Erhard. Freiheit und Effizienz müssen wie-

beispielsweise von 65,3 Prozent auf 67,6

Kommission, so müssen die nationalen

der Vorrang vor Regulierung bekommen.

Prozent gesteigert werden, vor allem

Arbeitsmärkte

beschäftigungsfreundli-

sowie das gesellschaftliche Ansehen einfacher Arbeit zu verbessern.

durch die kontinuierliche Erwerbsbeteili-

cher und vor allem durchlässiger gestaltet

Um Wachstum und Wohlstand durch flexi-

gung von Frauen. Eine bessere Anerken-

werden. Für mehr Wachstum und Be-

blere Arbeitsmärkte zu fördern und damit

nung von Abschlüssen und Qualifikatio-

schäftigung ist Flexibilisierung notwendig:

insbesondere auch wettbewerbsschwäche-

nen innerhalb der Europäischen Union

Freiheit auf dem Arbeits- und Dienstleis-

ren Arbeitnehmern bessere Chancen am

erhöht die Flexibilität der nationalen Ar-

tungsmarkt bildet die Grundlage für Leis-

Arbeitsmarkt einzuräumen, gilt es durch

beitsmärkte zusätzlich und ermöglicht

tung und Verantwortung.

Reformen der nationalen Arbeitsmärkte

eine größere Mobilität von Fachkräften.

30

...aber wissen Sie, was fehlerhafte Daten Sie kosten? Fehlerhafte Stammdaten sind einer der Hauptkostentreiber in der gesamten Supply Chain. Die aus Fehlern bei der Stammdateneingabe resultierenden Probleme gehen von mehrfachen Katalogauslieferungen über Probleme in der Logistik bis zu unsinnigem Reporting. Einer unserer Fortune 500 Kunden konnte mit unserer Hilfe die Qualität seiner Daten in Europa von < 50% auf > 99% bringen. Was würden Sie sparen? Systrion unterstützt Sie bei allem, was mit Daten zu tun hat. Wir entwickeln Software, die so individuell ist wie Ihre Prozesse. Wenn Sie möchten, läuft diese Software in einem unserer Rechenzentren. Auf Basis der sauberen, konsolidierten Daten liefern unsere Business Intelligence Lösungen Auswertungen, die Ihnen fundierte Entscheidungen erlauben. Und unsere Projekt Manager unterstützen Sie bei IT Projekten jeglicher Art und Größenordnung. Was können wir für Sie tun?

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Für Hamburg

Wertvernichtung im Mittelstand – Todsünden mittelständischer Unternehmer Autor: Henning Jaques

Mittelständische Unternehmen bilden in Deutschland das Rückgrat der Wirtschaft. Dabei spielen inhabergeführte Unternehmen eine zentrale Rolle. Anders als bei börsennotierten Unternehmen oder mittelständischen Unternehmen mit leicht austauschbarer Fremdgeschäftsführung, bei denen für sämtliche relevanten Unternehmensbereiche eine diversifizierte Führungsstruktur aufgebaut und das Topmanagement leichter austauschbar ist, haben kleinere und mittlere mittelständische Unternehmen oft nicht die nötigen finanziellen Ressourcen, in gleichem Maße qualifiziertes Personal zu beschäftigen. Vielfach ist dann der Unternehmer das „Mädchen für alles“, entweder notgedrungen oder aber aus Selbstüberschätzung. Infolgedessen werden zahlreiche Chancen nicht genutzt und Risiken verkannt. Dieser strukturelle Nachteil ist nicht nur im täglichen Wettbewerb bedeutsam.

solche Versicherung, wenn diese zunächst

Entscheidungsbefugnisse und Mehrheiten

ihre Zahlungsverpflichtung ablehnt und

zu gewährleisten, da andernfalls Blockaden

der Geschäftsführer den entstandenen

ein Unternehmen durchaus in den Ruin

Schaden erst einmal begleichen muss. Für

treiben können.

eine aufwändige Prozessführung ist dann wahrscheinlich kein Geld mehr vorhanden.

Stichwort Wertrealisierung:

Ungeachtet der erhöhten Haftungsrisiken

Unternehmer schließlich am Ende seiner

des Managements in Krisensituationen sind

unternehmerischen Karriere sein Unter-

sich viele Vorstände, Geschäftsführer und

nehmen veräußern oder auch in Fällen

Aufsichtsräte nicht hinreichend darüber

eines Notverkaufs, stellt sich zunächst die

bewusst, wie weitreichend die Rechtspre-

Frage nach der Übernahmefähigkeit des

chung den Pflichtenrahmen für sie spannt,

Unternehmens. Denn jeder Kaufinteres-

so dass in zahlreichen Fällen keine ausrei-

sent wird hier vergleichen, welche Chancen

chende Vorsorge für den worst case getrof-

und Risiken für das von ihm eingesetzte

fen wird. In diesem Bereich ist es sicherlich

Kapital und seine Arbeitskraft bestehen.

als Todsünde anzusehen, unternehmerische

Bereits an diesem Punkt scheitern zahlrei-

Entscheidungen nicht auf der Grundlage

che Unternehmensverkäufe. Sodann müs-

angemessener Informationen zu treffen und

sen passende Steuerstrukturen frühzeitig

diese nicht ordnungsgemäß zu dokumentie-

implementiert werden, die – falls gar nicht

Will ein

Dr. Henning Jaques, Kanzlei Dr. Henning Jaques Rechtsanwalt Hamburg und Geschäftsführer M&ATCH GmbH

des Unternehmers und seiner Familie geht,

darüber hinaus – und dies wird häufig gar

ren. Denn die Darlegungs- und Beweislast

oder spät optimiert – im Falle von Abfin-

im Falle der Beendigung seiner unterneh-

nes Exits ungeahnte Auswirkungen,

wird leider allzu häufig nur reagiert statt

nicht bedacht – auch geeignet sein können,

für pflichtgemäßes Handeln obliegt dem

dungen oder des Verkaufs zu erheblichen

merischen Tätigkeit (gleich aus welchem

also beispielsweise bei (1) einer fa-

frühzeitig agiert.

das sonstige private Vermögen des Unter-

Geschäftsführer.

Belastungen mit Einkommensteuer oder

Rechtsgrund) optimal aufgestellt sein, soll-

auch Erbschaft- beziehungsweise Schen-

te an den erforderlichen professionellen

r hat insbesondere in den Fällen ei-

E

nehmers anzugreifen oder zu vernichten.

milieninternen Nachfolge durch Tod oder vorweggenommenen Erbfolge oder aber

Bereits im Hinblick auf den Aufbau des

So finden sich in mittelständischen Unter-

Sodann gibt es eine Vielzahl rechtlicher

kungsteuer und so zu einer massiven Liqui-

Strukturen gearbeitet werden. Sehr zu

(2) in den Fällen eines familienexternen

Unternehmenswertes sind typische Tod-

nehmen selten geeignete Systeme zur Ri-

und steuerlicher Risiken, von denen be-

ditätsbelastung im Unternehmen oder auf

empfehlen ist es auch, die bestehenden

Verkaufs, zum Beispiel am Ende des akti-

sünden feststellbar, wie beispielsweise

sikofrüherkennung und Risikoanalyse. Dabei

reits jedes für sich geeignet ist, die mühsam

Ebene der Anteilseigner führen.

Strukturen von spezialisierten Beratern

ven Arbeitslebens, wegen Berufsunfähigkeit,

eine fehlende Strategie und Planung, eine

kann mitunter sogar bereits eine gesetzliche

aufgebauten Werte zu großen Teilen oder

unerwarteten Todes des Gesellschafter-

mangelhafte

Innovationsfähigkeit, keine

Verpflichtung bestehen, ein solches Risi-

vollständig wieder zu vernichten. Typische,

In diesem Zusammenhang erweist es sich

Zeit den sich verändernden Gegebenhei-

Geschäftsführers, einer Mitverkaufspflicht,

Markenbildung und Probleme im Bereich

kofrüherkennungs- und -überwachungssys-

nicht operative Risiken sind beispielsweise

auch oft als Todsünde, die irgendwann ein-

ten auf Unternehmensebene und im priva-

wegen einer günstigen Verkaufsgelegenheit

Marketing und Vertrieb, Finanzierungspro-

tem einzurichten. Ab wann dies allerdings

Tod oder Berufsunfähigkeit, ein Gesellschaf-

mal zu einem frühen Zeitpunkt vereinbar-

ten Bereich anzupassen.

oder schließlich (3) auch infolge einer Kün-

bleme einschließlich mangelnder Liquidität,

der Fall ist, lässt das Gesetz leider offen.

terstreit, die Kündigung oder der Verkauf

ten gesellschaftsvertraglichen Regelungen

digung der Gesellschafterstellung (mit und

eine ungünstige rechtliche und steuerliche

Fehlt bereits ein professionelles Risikoma-

durch einen Mitgesellschafter, Scheidung

oder Testamente in die Schublade zu legen,

Buchtipp zu dem Thema

ohne Gesellschafterstreit) gegen Abfin-

Struktur bis hin zu einer unzulänglichen

nagement, sind freilich auch die Auswir-

und Zugewinnausgleichsansprüche, Pflicht-

in dem Glauben, es sei ja alles geregelt. Die

Dr. Jochen Ettinger / Dr. Henning Jaques

dung. Ich habe nun in meiner jahrelangen

Unternehmensorganisation. Zunehmend

kungen von Risiken auf das Unternehmen

teilsrechte, Erbengemeinschaften im Un-

Realität sieht hier häufig anders aus, da die

Praxis festgestellt, dass diese Fälle des Exits

erweist sich auch der „War for Talent“, also

unbekannt. Eine fehlende oder mangelhafte

ternehmen sowie fehlende oder unvoll-

enge Verknüpfung des unternehmerischen

Beck'sches Handbuch Unternehmenskauf im Mittelstand

den Unternehmer beziehungsweise seine

der Wettbewerb um qualifiziertes Perso-

Liquiditätsplanung ist dann häufig der Auslö-

ständige (Vorsorge)-Vollmachten. Die Liste

und des privaten Bereichs bei mittelständi-

Vertragsgestaltung

Erben in aller Regel mehr oder weniger

nal, als ein zentraler wertbildender Faktor,

ser dafür, dass ein Insolvenzantrag zu stellen

der hier fast regelmäßig vorzufindenden

schen Unternehmen äußerst komplex ist

Steuerliche Strukturierung für Käufer und

unvorbereitet treffen und selbst im Falle

weshalb es gerade in Dienstleistungs-

ist. Denn viele mittelständische Unterneh-

Todsünden mittelständischer Unterneh-

und die Beratung durch Rechtsanwälte und

Verkäufer

des Verkaufs an Dritte selten von langer

unternehmen ganz entscheidend darauf

men haben eine unzureichende Eigenkapi-

mer ist lang und hat vielfach ihre Ursache

Steuerberater mitunter nur eindimensional

Hand geplant sind. Auf der anderen Seite

ankommt, dieses Personal nicht nur zu

taldecke, um Durststrecken zu überstehen.

in mangelnder Kenntnis der Probleme, ei-

erfolgt, das heißt vorrangig mit Blick auf die

ist zweifelsohne festzustellen, dass auch

werben, sondern auch zu halten.

Nicht nur in solchen Krisenzeiten erhöht

ner unzureichenden Beratung und in einer

gesellschaftsvertragliche Regelung, ohne

überprüfen zu lassen und diese von Zeit zu

sich das Haftungsrisiko der handelnden

unprofessionellen Umsetzung in geeignete

jedoch dabei beispielsweise die erbrecht-

Asset-Klasse – wenn auch eine ganz be-

Stichwort Wertabsicherung:

Hat

Geschäftsführer, Beiräte und Aufsichtsräte,

rechtliche und steuerliche Strukturen. So

lichen Probleme weiter zu vertiefen oder

sondere – darstellt, bei der es ebenfalls um

ein Unternehmer indessen die Weichen

da sie unbeschränkt persönlich für etwaige

müssen nicht nur der Gesellschaftsvertrag

die einkommensteuer- und erbschaftsteu-

den Wertaufbau, die Wertabsicherung und

richtig gestellt, um gezielt die Ertragskraft

Pflichtwidrigkeiten in Anspruch genommen

und testamentarische Verfügungen in Ein-

erlichen Facetten zu beleuchten.

schließlich die bestmögliche Wertrealisie-

seines Unternehmens und damit den

werden können. Die seit einigen Jahren

klang gebracht werden. Wichtig ist zudem,

rung geht. Und obwohl es hier um erheb-

Wert langfristig zu steigern, gibt es viel-

auf dem Markt erhältlichen Directors-and-

die Handlungsfähigkeit auf sowohl der

Will also ein Unternehmer nicht nur einen

liche Vermögenswerte, ja manchmal sogar

fältige tatsächliche und rechtliche Risiken,

Officers-Versicherungen helfen da nur be-

operativen Geschäftsführungsebene als

möglichst guten laufenden Ertrag aus sei-

Erschienen 2012 im C.H.BECK Verlag

den einzigen zentralen Vermögenswert

die den geschaffenen Wert gefährden und

grenzt, denn was nützt beispielsweise eine

auch auf Gesellschafterebene durch klare

nem Unternehmen erzielen, sondern auch

ISBN 978-3-406-63976-0

ein mittelständisches Unternehmen eine

32

HAMBURG

für

33


Für Hamburg

Strukturierung des Immobilienbestands bei Familienunternehmern

zent. Auch der Entwurf des Koalitionsver-

nehmens- und Immobilienvermögen in der

trags in Niedersachsen sieht eine Erhöhung

Familie neu zu strukturieren und langfristig

auf fünf Prozent vor. Größtes Damokles-

Kontinuität im Sinne des aktuellen Vermö-

schwert ist jedoch die aufflammende Dis-

gensinhabers zu gewährleisten.

kussion über die Wiedereinführung einer Vermögensteuer. Die aktuell vorliegenden

Autor: Alexander Lehnen

D

daher ein historisches Zeitfenster, Unter-

eutschlands Großstädte erleben zurzeit einen wahren Immobilienboom. Niedrige Zinsen und die Flucht der Anleger in

Weitere Steueränderungen

Entwürfe sehen zwar eine (teilweise) Verschonung von betrieblichem Vermögen vor, hinsichtlich Immobilienvermögen ist aber

vermeintlich wertstabile Sachwerte treiben die Preise für Wohn-, aber auch Gewerbeobjekte in bisher unbekannte Höhen. Bei derartigen Darstellungen in Presse, Funk und Fernsehen überlegt auch der eine oder andere Familienunternehmer,

Im Rahmen der andauernden Diskussion

mit einer signifikanten Steuerbelastung zu

Immobilien aus seinem Portfolio zu Höchstpreisen zu veräußern. Sind diese Aussagen aber allgemeingültig für den – oft heterogenen

des Jahressteuergesetzes 2013 werden

rechnen. Auch bei Fortbestand der aktuel-

- Immobilienbestand von Familienunternehmern? Sollten Familienunternehmer jetzt über die Realisierung stiller Reserven in ihren

auch die gängigen Grunderwerbsteuer-Ver-

len Koalition ist aufgrund der angespannten

Immobilienbeständen nachdenken? Der nachfolgende Beitrag beleuchtet wichtige Faktoren, die Familienunternehmer bei der Frage

meidungsmodelle vom Bundesrat aufge-

Haushaltslage eine wie auch immer gearte-

der Strukturierung ihres betriebsnotwendigen und investiven Immobilienbestands berücksichtigen sollten.

griffen. Zwar sieht es aufgrund der Haltung

te Vermögensabgabe nicht auszuschließen.

der Bundesregierung im Gesetzgebungs-

Finanzierung

erfüllen. Werden diese nicht eingehalten, grei-

auch vor der Zersplitterung in der Familie ist

verfahren so aus, als ob die befürchteten

Alexander Lehnen verantwortet den Bereich Immobiliensteuer- und -rechtsberatung bei PwC am Standort Hamburg

Keep it simple

fen entweder schlechtere Finanzierungskon-

ein bedeutendes Thema in Zeiten der Er-

Verschärfungen noch einmal hinten ange-

Familienunternehmer sind langfristig denken-

ditionen oder – im Extremfall – hat die Bank

bengeneration. In vielen Fällen sollen nicht alle

stellt würden, gleichwohl ist auch hier nach

Bei allen gegebenen Optimierungsmöglich-

de Menschen. Daher ist es ihnen grundsätz-

ein Sonderkündigungsrecht. Immobilien sind

Familienstämme langfristig am operativen Fa-

der Bundestagswahl mit einer Verschlech-

keiten sollte man jedoch immer im Auge

lich fremd, Wertschwankungen an Märkten

in den Unternehmensbilanzen regelmäßig mit

milienunternehmen beteiligt sein beziehungs-

terung zu rechnen. Gleiches gilt für die

behalten, was der wahre Wunsch und Wille

führt, ist strategisch sinnvoll. Bei jeder Struk-

auszunutzen. Gleichwohl stellt sich auch für

den sehr niedrigen, fortgeführten historischen

weise Mitspracherechte haben. Gleiches gilt

Grunderwerbsteuersätze selbst. In Ham-

des Familienunternehmers oder Vermögens-

turierung sollte man daher die (gesellschafts-)

Familienunternehmer häufig die Frage der

Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilan-

für Erben, die nicht operativ im Unternehmen

burg beträgt der Steuersatz aktuell noch

inhabers ist. Nicht jede komplexe Struktur, die

rechtlichen und steuerlichen Folgen stets

Finanzierung von Investitionen oder gar Ex-

ziert. Da eine Bewertung zu Marktpreisen im

arbeiten. Die Trennung von Unternehmen,

4,5 Prozent. Zehn Bundesländer erheben

zu einer Optimierung der Finanzierungssitua-

vorher prüfen, um eine bestehende Struktur

pansionen. Finanzierungskonditionen für ope-

Regelfall zu deutlich höheren Werten führen

Immobilien- und anderem Vermögen kann

bereits fünf Prozent, eines sogar 5,5 Pro-

tion oder einer signifikanten Steuerersparnis

nicht zu „verschlimmbessern“.

rative Unternehmen sind risikobedingt stets

würde, schlummern enorme stille Reserven

dazu dienen, den Fortbestand des Unter-

schlechter als für Immobilien. Insbesondere

in den Unternehmensbilanzen. Daher sollte

nehmens in einer Hand zu sichern, zukünftige

vor dem Hintergrund von Basel III und der

man in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für

Entscheidungen zum Wohle des Unterneh-

Veränderung der Finanzierungskultur deut-

das operative Unternehmen über ein Out-

mens zu gewährleisten und die aus dem Un-

scher Geschäftsbanken kann ein Herauslösen

sourcing des Immobilienbestands nachden-

ternehmen scheidenden Erben mit anderen

des Immobilienbestands aus dem operativen

ken. Dieses kann auf zwei unterschiedliche

Vermögenswerten abzufinden. Zudem kann

Unternehmen verbunden mit einer eigenen

Arten erfolgen. Einerseits über klassische

damit auch eine private, sichere Haftungssäu-

Finanzierungsstruktur die Fremdkapitalkosten

externe Sale-and-lease-back-Modelle, aber

le im Familienverbund hergestellt werden.

deutlich senken. Auch eine Sale-and-lease-

auch über rein interne Umstrukturierun-

back-Gestaltung kann hilfreich sein, bisher ge-

gen. Ein Modell kann eine Auslagerung von

Seit der Reform der Erbschaftsteuer ist die

bundene Mittel für unternehmerische Zwe-

Immobilien in eine vermögensverwaltende

schenkweise Übertragung von Unterneh-

cke freizusetzen.

Personalgesellschaft sein. Bei entsprechender

mensvermögen durch eine 85-prozentige

Strukturierung über eine Treuhandkonstruk-

beziehungsweise sogar 100-prozentige Frei-

tion können die stillen Reserven nach HGB

stellung sehr attraktiv. Durch geschickte Bei-

Bilanzkennzahlen

realisiert werden ohne, dass steuerlich eine

mischung kann auch Immobilienvermögen

In der Vergangenheit war eine kennzahlen-

Realisierung stattfinden würde. Im Ergebnis

(weitgehend) steuerfrei übertragen werden.

basierende Unternehmenssteuerung primär

stünde eine deutliche Verbesserung der Ei-

Für große Immobilienvermögen in Form ei-

im Fokus börsennotierter Gesellschaften.

genkapitalquote ohne steuerliche Belastung

nes sogenannten Wohnungsunternehmens

Häufig war diese Ausfluss der Vergütungssys-

und Einbeziehung externer Kapitalgeber.

wurde sogar eine eigene Begünstigungsnorm geschaffen. Aufgrund der aktuellen politischen

teme von Fremdmanagern. Jedoch enthalten auch zunehmend Finanzierungsverträge von mittelständischen Unternehmen sogenannte

Asset Protection/ Nachfolgeplanung

Diskussion, nicht nur auf Seiten der Opposition, ist stark damit zu rechnen, dass sich die Situation nach der Bundestagswahl deutlich

Covenants. Das bedeutet, dass das Unternehmen bestimmte Finanzkennzahlen nach-

Der Schutz des Vermögens vor dem Zugriff

verschlechtern wird. Die aktuellen Schen-

weisen muss, um die Vertragsbedingungen zu

Dritter wie zum Beispiel Gläubigern, aber

kung- und Erbschaftsteuerregelungen bieten

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Veranstaltungen Es wird behauptet, der Staat sei unterfi-

Ausblick auf das Jahr 2013

nanziert und bräuchte mehr Geld. Wie

Familienunternehmer fürchten Substanzauszehrungen

kann das bei den Rekordsteuereinnahmen sein? Das würde bedeuten, der Staat war nie ausreichend finanziert, da die Steuereinnahmen noch nie so hoch waren. Das üppige Subventionsvolumen

Grösste Sorgen vor Unsicherheit im Wahljahr 2013: Steuererhöhungspläne der Opposition

sagt etwas anderes. Und: Familienunternehmer tätigen auch ohne Gesetze gute Ausgaben. Wir sind standorttreu und regional verwurzelt. Wir waren der Stabili-

Autor: Lutz Goebel

tätsfaktor während der Krise. Wir finan-

Zehn Jahre lang wurde der Wirtschaftsstandort Deutschland durch Reformen am Arbeitsmarkt und verbesserte steuerliche Rahmenbedingungen wettbewerbsfähig gemacht. Das Pendel schlug in die richtige Richtung aus. In dieser Zeit konnten wir unsere Familienunternehmen besser aufstellen denn je. In den vergangenen beiden Jahren haben wir in vielen Unternehmen trotz des vorherigen, verheerenden Einbruchs durch die Finanzkrise und ihre Folgen wieder Umsatzrekorde eingefahren. Nicht umsonst wurde diese schnelle Erholung auch international als das „zweite deutsche Wirtschaftswunder“ charakterisiert. Dieser Erfolg war nur möglich durch die gesunde deutsche Struktur mit Familienunternehmen von kleiner und mittlerer Größe und auch den großen Konzernen als Rückgrat unserer Wirtschaft. ir Familienunternehmer sind

Aber zurück zu meinem Bild vom Pendel,

lich immer: Weiter- oder Neuentwicklung

in dieses Jahr trotz der er-

das ein Jahrzehnt lang durch die gute Politik

von Produkten. Aber Familienunternehmer

warteten Abkühlung immer

in die richtige Richtung ausgeschlagen hat:

investieren auch immer in die Weiterbil-

noch verhalten optimistisch gegangen.

Jetzt droht es, durch übermütige politische

dung ihrer Mitarbeiter, die Schaffung neuer

Viele Unternehmer haben ihre Betriebe

Forderungen mit voller Wucht zurück zu

Arbeits- und Ausbildungsplätze. Für all das

krisenfest gemacht, Gewinne einbehal-

pendeln. Denn die Wahlprogramme der

wird das Geld in Familienunternehmen

ten und ihr Eigenkapital erhöht, sowie

Opposition verheißen nichts Gutes. SPD

wesentlich knapper, wenn eine Vermögens-

die Lagerbestände und damit die Kapi-

und Grüne wollen – trotz Rekordsteuer-

steuer eingeführt wird.

talbindung gering gehalten. Durch breite

einnahmen – sechs Steuern gleichzeitig

W

zieren Stiftungen, schaffen Arbeitsplätze, bilden über Bedarf aus und ermöglichen familienfreundliche Arbeitsmodelle. Wir packen all das an, was SPD und Grünen anstreben. Nur brauchen wir dafür keine zusätzlichen Gesetze und keine ineffiziente Umverteilung durch den Staat.

Autor: Christian Block

Am 12. Februar 2013 hatten 15 Mitglieder die Gelegenheit, einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen der Montblanc Deutschland GmbH zu werfen. Nach einleitenden Worten des Geschäftsführers von Montblanc Deutschland, Thomas Schnädter, und einer kurzen Videovorführung im firmeneigenen Tagungszentrum, das auch für externe Veranstaltungen zur Verfügung gestellt wird, durften wir das Atelier betreten, in dem Füllfederhalter als Einzelanfertigung nach den Wünschen (betuchter) Kunden gefertigt werden. Materialien wie Jade und Diamanten werden hier zu edelsten Schreibgeräten verarbeitet. Grenzen sind der künstlerischen Kreativität praktisch nicht gesetzt solange das nötige Kleingeld im hohen sechsstelligen Bereich zur Verfügung steht.

Arbeitszeitflexibilisierung konnten wir

erhöhen. Neben der Einkommensteuer,

Nach den massiven Einbrüchen in der Real-

die für alle Personenunternehmen die ei-

wirtschaft durch die Folgen der Finanzkrise

arbeiter über schwierige Monate halten.

gentliche Unternehmensteuer ist, wird die

muss ich den Blick auf einen weiteren sehr

In der Umfrage zum Jahresausblick 2013

Einführung einer Vermögensteuer bzw. –

wichtigen Aspekt lenken: Deutschen Un-

unter 636 Mitgliedsunternehmern von

abgabe schädlichste Folgen haben. Diese

ternehmen wird durch diese Substanzsteu-

DIE

Negativ-Perspektive

inzwischen

er die Möglichkeit genommen, Eigenkapital

DIE JUNGEN UNTERNEHMER zeigte

vollständig durch auf die Stimmung in un-

zu bilden. Die solide Eigenkapitalbasis unse-

E

sich die Mehrheit der Befragten trotz der

seren Familienunternehmen.

und

schlägt

sich allgemeinen wirtschaftlichen Abküh-

Bild: © Maria Schulz

Betriebsbesichtigung bei Montblanc

schon in der letzten Krise unsere Mit-

FAMILIENUNTERNEHMER

Lutz Goebel, Präsident DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU e. V.

in weiteres Highlight der Führung

den ausgestattet. Und der Boden ist eine

letzte Schliff an der Spitze der Feder hat.

war die Besichtigung der Pro-

wahre Bonanza. Alle paar Jahre abge-

Wem das Schreibgerät von der Stange

duktion der goldenen Feder, die

schliffen, wird aus dem Schleifstaub Gold

nicht taugt, der kann sich am Hellgrund-

rer deutschen Familienunternehmen war in

das Herzstück des bekannten Füllfeder-

im Gegenwert eines neuen Parketts ge-

weg eine eigene Feder nach seinen Be-

den vergangenen Jahren ein entscheiden-

halters "Montblanc Meisterstück" bildet.

wonnen. Neben dieser etwas archaisch

dürfnissen fertigen lassen. Der ebenso

lung verhalten optimistisch: 53 Prozent

Der scheinbar harmlose Steuersatz von

der Krisenpuffer, der es uns ermöglicht hat,

Sämtliche, der weltweit vertriebenen Fe-

anmutenden Rückgewinnung wird das

geschäftstüchtige wie gutgemeinte Rat an

erwarten im Jahr 2013 ein wachsendes

einem oder anderthalb Prozent, letzterer

unsere Mitarbeiter zu halten, in der Krise

dern, werden in Hamburg – im Wesent-

Gros des Staubes allerdings über moder-

den Liebhaber des Füllfederhalters: Man

operatives Geschäft. Die Mehrheit der

stammt von den Grünen, kann sich in der

weiter zu investieren und uns über zwei

lichen in Handarbeit – hergestellt. Dabei

ne Abluft aufgefangen.

sollte stets mehrere Meisterstücke mit

deutschen Familienunternehmen will im

Praxis zu einer Gewinnbesteuerung von 85

Jahre Durststrecke am Markt zu halten.

hatten wir Gelegenheit, den erfahrenen

kommenden Jahr die Zahl ihrer Arbeits-

Prozent für das Unternehmen entwickeln.

Weniger Eigenkapital bedeutet geringere

Mitarbeitern bei den verschiedenen Fer-

Nach der Besichtigung der Federproduk-

ten. Ihren Ausklang fand die sehr gelunge-

plätze konstant halten (56 Prozent) oder

Das heißt, es blieben nur noch 15 Prozent

Bonität, größere Abhängigkeit von Banken

tigungsschritten aus nächster Nähe über

tion hatten wir die Gelegenheit, unter-

ne Führung im hauseigenen Museum bei

sogar erhöhen (30 Prozent), nur elf Pro-

übrig, die investiert werden könnten.Viel zu

und damit werden unsere Unternehmen

die Schulter zu sehen. Weil hier das Gold

schiedliche Modelle des Klassikers „Meis-

einem exquisiten Lunch. Einen herzlichen

zent reduzieren.

wenig, um im internationalen Wettbewerb

der Realwirtschaft stärker den Stürmen in

buchstäblich in der Luft liegt, ist der ge-

terstück 149“ auszuprobieren. Dabei

Dank nochmals an die Geschäftsführung,

bestehen zu können. Investition heißt näm-

der Finanzwirtschaft ausgesetzt sein.

samte Produktionsbereich mit Parkettbo-

wurde erläutert, welche Bedeutung der

dass wir Gäste sein durften.

36

HAMBURG

für

unterschiedlichen Federstärken vorhal-

37


Veranstaltungen

Von Teilhabe, Trollen und der Halloween-Koalition Bernd Schlömer, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland, trifft Familienunternehmer am Kaminfeuer Autor: Birgitta Schoch

Im Rahmen der politischen Veranstaltungsreihe „Die Familienunternehmer im Gespräch mit…“ stellen sich Bundespolitiker jeweils an einem Abend den Fragen der Familienunternehmer in der Metropolregion Hamburg. Bernd Schlömer, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland, beschert den Gästen im Kaminzimmer des Anglo-German Club einen Abend voller interessanter Einblicke in das Leben eines ehrenamtlich tätigen Spitzenpolitikers. Schlömer ist Diplom-Sozialwirt und studierter Kriminologe, ist beruflich als Referent im Bundesverteidigungsministerium tätig, pendelt zwischen Berlin und seiner Heimatstadt Hamburg, ist verheiratet, hat zwei Kinder in verschiedenen Städten, und er ist ehrenamtlicher Chef der derzeit mehr als unruhig agierenden Piratenpartei. Der Abend generiert viele Fragen, und die Gäste sind angetan von der Offenheit, mit der Schlömer über seine Partei, Ziele und seine Alltagstruktur spricht.

wahrgenommen: „Jetzt habe ich doch etwas Ordentliches er-

nennen wir unser Problemklientel. Das sind die neuen Alten, etwa

reicht, wenn ich sage, ich habe ganz oben eine Partei geführt.

40 bis 55 Jahre alt, die jegliche Diskussionen mit ihrer Lebenser-

Dann kann ich ja ruhig gehen und mir etwas Neues suchen.“

fahrung dominieren. Das schreckt Jüngere ab.“

Hatte die Partei Anfang 2012 14.000 Mitglieder, ist diese Zahl

Die Troll-Gruppe scheidet also schon einmal aus, aber welche

jetzt, ein Jahr später, auf 35.000 gestiegen. Es gäbe entsprechend

Zielgruppen definieren die Piraten für sich? Schlömer nennt

viele Strömungen, mit denen die Partei sich auseinander setzen

Nichtwähler, Erstwähler, sogenannte „Nachdenker“, sowie aus

müsse, und die momentane Außendarstellung der Partei sei fatal,

strategischen Gründen auch Protestwähler und schiebt nach:

ärgert sich Schlömer. Er fügt hinzu: „Aufgrund unserer offenen

„Leider haben wir keine Attraktivität bei Frauen.“ Die Piraten-

Struktur kommt natürlich jede Meinungsverschiedenheit außen

partei ist derzeit in den Landtagen von Berlin, Nordrhein-West-

an und wird als Streit ausgelegt. Ein SPD-Politiker bedauerte mich

falen, dem Saarland und in Schleswig-Holstein vertreten.

neulich und sagte, in seiner Partei würde seit 150 Jahren gestritten, aber man sähe dies eben nicht so schnell.“ Problematisch seien

Müsste Schlömer sich perspektivisch doch noch für einen Koa-

für die Partei die sogenannten „Zeitreichen“ und die „Trolle“, und

litionspartner entscheiden und hätte die Wahl zwischen Merkel

gerade diese Gruppen sind mit dem schnellen Mitgliederwachs-

und Steinbrück, würde er lieber mit Angela Merkel koalieren:

tum angeschwollen. Erstere befinden sich in Lebenssituationen,

„Sie ist eigentlich eine ganz witzige Frau. Sie hat Humor.“ Eine

die es ihnen erlauben, sehr frei über ihre Zeit zu verfügen. „Die

Regierungsverbindung zwischen der CDU/CSU und den Piraten

Zeitreichen sind sehr aktiv, das kann ich mit meiner Alltagsstruktur

würde übrigens „Halloween-Koalition“ heißen“, sagt Schlömer

nicht kompensieren“, sagt der Politiker im Ehrenamt. „Und Trolle

und lächelt. Fotos: Toni Momtschew

D

ie Piratenpartei will Schlömer prägen als „sozialliberale

der im Hauptberuf den Dienstgrad des Regierungsdirektors im

Partei der Informationsgesellschaft – tolerant, urban,

Bundesverteidigungsministerium trägt. „Bei der Bundeswehr bin

sozial, selbstbestimmt“. Vor allem gehe es den Piraten

ich Teil einer streng hierarchischen Aufbauorganisation mit enger

um gesellschaftliche Teilhabe, um Offenheit der Systeme und

fachlicher Zuständigkeit. Bei den Piraten dagegen bin ich mitten

Zugang zu Informationen. Damit verbindet Schlömer bei der

drin in einer Netzwerkorganisation.“

Bundestagswahl die Hoffnung auf ein Wahlergebnis von fünf bis sieben Prozent. Hierfür sei vor allem die kurzfristige Per-

In der Piratenpartei werden Themen und Aufgaben in Netzwer-

formance der Partei im Monat September entscheidend. Der-

ken bearbeitet, die sich für diese Aktionen bilden und nach Erle-

zeit sind die Agenden aber noch nicht ausgearbeitet. Man sei

digung der Aufgaben wieder auseinander gehen. Peter Altmaier

sich bewusst, dass verlässliche Standpunkte zu etlichen Themen

(CDU) bescheinige der Piratenpartei mit diesem System eine

noch generiert werden müssten, wie zur Wirtschafts- und

hohe Effektivität. Gleichzeitig sei es bei der Menge an individuell

Standortpolitik oder zu außen- und ordnungspolitischen Frage-

erarbeiteten Themen eine ständige Aufgabe und Herausforde-

stellungen. Die Haltung in der Arbeitspolitik definiere sich über

rung für den Bundesvorsitzenden, die entscheidenden Fragen zu

Forderungen nach Beschäftigung einer sich verändernden Ar-

pointieren und sie von den Liebhaber-Thematiken zu trennen.

beitswelt. „Wir werden künftig immer mehr Freiberufler haben,

„Wäre ich Vollzeitpolitiker, würde ich für die Piratenpartei eine

mehr Flexibilität in den Arbeitsverhältnissen und neue Arbeits-

Strukturorganisation entwickeln; mit Arbeitsgruppen auf breiten

bedingungen. Wir müssen als politisch Agierende die Arbeits-

Plattformen, aber mit Zuständigkeiten“, erklärt der Chefpirat am

welt der Zukunft gestalten und wir haben exzellente Vorausset-

Kaminfeuer, vor sich ein kühles Bier.

zungen, vorausgesetzt wir nutzen die digitalen Möglichkeiten", erklärt der 41-Jährige.

Ein Bundestagsmandat ist für Schlömer aber kurioserweise kein Ziel: „Ich bin Altruist“, sagt Schlömer. Die Annahme,

Die Arbeitsweise der Partei mit offenen Pads, an denen jeder

dass ein Mandat im Parlament doch ein Minimalziel von Po-

Interessierte sich an jedem Ort und zu jeder Zeit virtuell betei-

litikern sei, treffe auf ihn nicht zu. Der Spaß am eigentlichen

ligen könne, sichere die basisdemokratische Willensbildung der

Beruf sei dafür zu groß. „Wenn ich nach einer Legislaturperi-

Partei. Sie ist gelebtes Ziel der Partei, die „digitale Beteiligungs-

ode im Bundestag zurück in den Dienst komme, bin ich doch

modelle“, „liquid Feedback“ und den Führungsstil des „open lea-

abgeschrieben.“ Seit seiner Kindheit sei Schlömer in Ehrenäm-

dership“ gepaart mit totaler Transparenz in den öffentlichen Ins-

tern aktiv gewesen, von der Katholischen Jugend in Osnabrück

titutionen fordert. „Ich lebe in zwei Welten“, schildert Schlömer,

angefangen, und hat gesellschaftliche oder politische Aufgaben

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HAMBURG

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Veranstaltungen

Wirtschaftspolitische Standpunkte für Hamburg Wirtschaftspolitische Kommission entwickelt Positionspapier für die Zusammenarbeit mit der Hamburger Politik Autor: Dr. Björn Castan

Im August vergangenen Jahres berichtete „für Hamburg“ über die Gründung der Wirtschaftspolitischen Kommission des Regionalkreises Hamburg von DIE FAMIELIENUNTERNEHMER – ASU und DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU. Ziel der Wirtschaftspolitischen Kommission ist es, mit der Formulierung der wirtschaftlichen Standpunkte einen aktiven Beitrag für die Hamburger Wirtschaftspolitik zu leisten. Klare Positionen erleichtern es unserem Verband, den Dialog mit Politikern aller demokratischen Parteien zu suchen und die Möglichkeiten der politischen Einflussnahme im Interesse der Mitglieder auszuschöpfen.

Dr. Björn Castan, Vorsitzender der Wirtschaftspolitischen Kommission

Am 25. März 2013 ist es so weit: Am parlamentarischen Abend wird Dr. Björn Castan, der Vorsitzende der Wirtschaftspolitischen Kommission, das erarbeitete Positionspapier offiziell präsentieren. „für Hamburg“ stellt schon jetzt die Eckpunkte des Positionspapiers vor. Bald wird es auch auf der Internetpräsenz der FAMILIENUNTERNEHMER einsehbar sein.

se an den Standort Hamburg zu binden,

der Bildung nicht nur zuträglich. Daher

bereit sein müssen. Heftig kritisiert wird

wird abgelehnt, ebenso wie der Rückkauf

sollten die Lehrpläne auch im Hinblick auf

aber der Versuch, über das Vergaberecht

der Energienetze.

die hohe Belastung an Schulen und Uni-

Mindestlöhne einzuführen. Mindestlöhne

versitäten überarbeitet werden. Zusätzlich

vernichten bekanntermaßen Arbeitsplätze

Weitere Investitionen in die Infrastruktur

sollten Universitäten und Schulen größe-

und benachteiligen gerade diejenigen, die

werden begrüßt. Für eine wachsende Stadt

re Autonomie gewährt werden. Wegen

eigentlich von ihnen profitieren sollten.

und den Wirtschaftsstandort Hamburg

der hohen Kosten der Hochschulbildung

seien Investitionen wie der Ausbau der A7

werden außerdem Studiengebühren be-

Das Positionspapier der wirtschaftspoliti-

oder die neue Köhlbrandbrücke wichtig.

fürwortet, auch wenn sie in den meisten

schen Kommission steht mit seinen Emp-

Auch andere Leuchtturmprojekte wie die

Bundesländern inzwischen wieder abge-

fehlungen in Tradition zu den ordnungspoliti-

International Bauausstellung (IBA), die den

schafft wurden.

schen Grundgedanken Ludwig Ehrhards und hat bei Umsetzung das Potential dazu, die

Bekanntheitsgrad des Standorts Hamburg international vergrößern, werden begrüßt.

Bemerkenswert ist die Bereitschaft DER

Leistungsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft

Allerdings muss bei der Abwägung solcher

FAMILIENUNTERNEHMER, auf eine For-

zu beflügeln. „Möge Hamburg, mögen seine

Investitionen der Haushaltskonsolidierung

derung nach einer Senkung der Gewer-

Bürger nie vergessen, dass es die Freiheit ge-

der Vorrang eingeräumt werden.

besteuer zu verzichten. Dies geschieht

wesen ist, die ihnen die Tore zur Welt eröff-

mit dem Hintergedanken, dass ein aus-

net hat. Die Freiheit ist es gewesen, die ihnen

Um dem anhaltenden Problem des Man-

geglichener Haushalt vorrangiges Ziel

Wohlstand gebracht hat“, sagte Ludwig Ehr-

gels an „bezahlbaren“ Wohnungen Herr zu

sein sollte. Für dieses Ziel sind DIE FA-

hard einst. DIE FAMILIENUNTERNEHMER

werden, setzen DIE FAMILIENUNTERNEH-

MILIENUNTERNEHMER ebenso bereit,

– ASU und DIE JUNGEN UNTERNEHMER

MER auf Privatinitiative. Allerdings werden

Einschnitte zu tragen, wie es auch andere

– BJU tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass

Investoren immer wieder Steine in den Weg

im Rahmen der Haushaltskonsolidierung

dies in Erinnerung bleibt.

gelegt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen beinhalten zum Beispiel den Abbau von Verwaltungshemmnissen, eine Liberalisierung des Mietrechts sowie eine Entschärfung der Klimaschutzgesetze, um die Miet-Nebenkos-

as Positionspapier, das von ei-

Im Zuge der Schuldenkrise ist das Thema

DIE FAMILIENUNTERNEHMER begin-

ten zu senken. Zwangsmaßnahmen wie das

ner zwölfköpfigen Kommission

der öffentlichen Verschuldung stärker in

nen mit dem Sparen bei sich selbst und

Wohnraumschutzgesetz werden abgelehnt,

erarbeitet wurde, erweist sich

den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. DIE

sind bereit, Einschnitte bei der Wirt-

da solche Maßnahmen langfristig Investoren

als kräftiges Plädoyer für eine ordnungs-

FAMILIENUNTERNEHMER räumen der

schaftsförderung zu akzeptieren. Durch

abschrecken und somit kontraproduktiv

politische Wirtschaftspolitik der Stadt

Konsolidierung der öffentlichen Haus-

Kompetenzüberschneidungen zwischen

sind. Davon werden steigende Investitionen

Hamburg. Ganz im Sinne der Väter der

halte Priorität ein. Und das soll besser

Bund, EU und Stadt kommt es hier zu

in neuen Wohnraum erhofft, wodurch der

Sozialen Marktwirtschaft werden Wer-

schon 2015 erreicht werden, und nicht

erheblichen Ineffizienzen. Auch die Grün-

Wohnungsnot Abhilfe geschaffen würde.

te wie Eigentum, Freiheit, Wettbewerb

erst 2019, wie von der Schuldenbrem-

dung einer Förderbank wird abgelehnt,

und Verantwortung hochgehalten. Unter

se vorgesehen. Denn schon jetzt macht

da für ein solches Institut keine Not-

Auch in der Bildungspolitik gibt es nach

dem Motto „Wachstum entfesseln, Wett-

der Schuldendienst etwa ein Zehntel des

wendigkeit gesehen wird. Neben der

Ansicht der Wirtschaftspolitischen Kom-

bewerbsfähigkeit stärken“ stehend, soll

Hamburger Haushalts aus. Um einen aus-

Wirtschaftsförderung

sich

mission Handlungsbedarf. Einerseits ist

der Erfolg der Metropolregion Hamburg

geglichenen Haushalt zu erreichen, soll

aber auch bei den unternehmerischen

die Qualität der Schulbildung ein Stand-

langfristig ausgebaut werden. Dabei wird

aber Bürgern und Unternehmern nicht

Aktivitäten der Stadt Einsparmöglichkei-

ortfaktor bei der Wahl des Wohnorts, an-

allgemein dem Prinzip „Privat vor Staat“

noch mehr Lasten aufgebürdet werden,

ten. Die Desaster bei Großprojekten wie

dererseits bestimmt die Schuldbildung die

Rechnung getragen. Das Positionspapier

sondern es soll viel mehr auf der Aus-

dem Flughafen Berlin-Brandenburg, der

Qualität der Arbeitskräfte von morgen.

befasst sich mit mehreren Kernthemen:

gabenseite angesetzt werden. Durch die

Elbphilharmonie oder auch Stuttgart 21

Um innerhalb Deutschlands die Mobilität

Dem Hamburger Haushalt, der Wirt-

Einsetzung einer Haushaltskommission

haben gezeigt, dass der Staat der schlech-

von Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-

schaftsförderung, der städtischen Betei-

zur Erarbeitung von Sparvorschlägen,

tere Unternehmer ist. Deswegen sollten

mern zu erleichtern, müsse eine verbes-

ligung an Unternehmen, der Verwaltung,

einer schlankeren Verwaltung und einem

die städtischen Beteiligungen an über 350

serte Vergleichbarkeit der Schulnoten und

Wohnungsbau, Bildung und der Infra-

Abbau von Förderungen soll der Ham-

(!) Unternehmen zurückgefahren werden,

Schulsysteme ermöglicht werden. Refor-

struktur.

burger Haushalt sozialverträglich konso-

um mit den Erlösen Schulden abzubauen.

men, wie das Abitur nach acht Jahren oder

lidiert werden.

Die Beteiligung an Unternehmen, um die-

die Bologna-Reform, waren der Qualität

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Veranstaltungen

Neujahrsempfang

Hej und herzlich willkommen – die Bude ist voll! Autor: Sven Jösting

Jemand, der es wissen muss und der als das ordnungspolitische Ge-

alle Parteien einig. Kleine Renten sollen durch Zuschüsse aus Steuern

wissen der CDU angesehen wird, soll seine Sicht schildern und seine

aufgestockt werden, um eine Grundsicherung zu schaffen. Da müsse

Antworten liefern: Dr. Josef Schlarmann, Bundesvorsitzender der Wirt-

aber eine Beweislast erfolgen, ob jemand wirklich bedürftig ist. Im The-

schafts- und Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU (MIT).

menbereich Mindestlohn werde zu wenig differenziert und alles gleich gemacht. Sollte man nicht besser von Lohnuntergrenzen sprechen, die

Nein, er selbst sehe sich nicht als typischen Vertreter der CDU – da-

sich jeweils auf Branchen und Regionen beziehen, da nicht in jedem

für habe diese Volkspartei zu viele unterschiedliche Gruppen und

Unternehmen an jedem Ort die gleichen Löhne und Gehälter bezahlt

Interessen. Da gibt es zum Beispiel den Arbeitnehmer- und den Ar-

werden könnten? Das sollten die Tarifpartner abmachen, aber nicht

beitgeberflügel. Und: Ja, die Energiewende müsse marktwirtschaftlich

die Politik vorgeben, so Schlarmann. SPD und andere Parteien wollten

otel Scandic Hamburg Emporio: Ein perfekter Ort, das Neue

Denn: Die Steuern sprudeln auf Höchstniveau – neudeutsch – All-

angegangen und gelöst werden und nicht durch den Staat.Was haben

den Mindestlohn für alle und jeden – ohne eine Differenzierung. Dann

Jahr zu begrüßen. Das Thema des unter dem Gesichtspunkt

Time-High, die Euro-Krise scheint sich abzuschwächen. Nun gilt es, dies

die Einspeisungsvergütungs-Privilegien der regenerativen Energien

habe man irgendwann spanische oder italienische Verhältnisse. Es sei

der Nachhaltigkeit entwickelten Hotelgebäudes ist Wasser. So

auf die politische Ebene zu übertragen mit dem Ziel, dass Deutschland

bewirkt? Weniger Markt und höhere Kosten. Haben wir heute über-

keine gute Entwicklung, wenn der Staat immer mehr in die Politik ein-

heißt das Restaurant H2O und es werden vor allem Produkte aus der

weiter in der Champions League mitspielt. Da gibt es aber auch viele

haupt eine handlungsfähige schwarz-gelbe Regierung? Faktisch nicht,

greife. Das sollten besser der Markt und seine Teilnehmer regeln.

Region Hamburgs verwendet. Im Aufzug beginnt die Fahrt im Parterre

Fragezeichen: Die Regierung löst viele Probleme der anderen (Grie-

denn die SPD und die Grünen haben nach der Landtagswahl in NRW

mit blauen Lichteffekten, die die Meerestiefe symbolisieren sollen. Mit

chenland als Beispiel), aber was tut Griechenland für Deutschland? Wie

im Bundesrat die Mehrheit und blockieren viele wichtige Vorhaben.

Auch das Thema Steuern erörterte Schlarmann: „Immer weniger zah-

steigender Höhe wandeln sie sich in immer hellere Töne, ähnlich wie

lautet die Bilanz der vielen angedachten Reformen, mit der diese Re-

Kanzlerin Merkel mache da viele Zusagen an Rot-Grün. Ihre Europa-

len immer mehr. Etwa zehn Prozent der Steuerzahler stehen für mehr

beim Aufstieg eines Tauchers, der an die Wasseroberfläche zurückkehrt.

gierung bei der letzten Wahl angetreten ist? Die Euro-Krise führt zu im-

politik habe mit der CDU nicht mehr viel zu tun, Europa werde immer

als 40 Prozent der Steuereinnahmen. 50 Prozent der Bevölkerung

Perfekt ist auch die Lage des Hotels - in der City und mit der Laeisz-

mer mehr Staatsdirigismus und versucht, die Wirtschaft zu lenken. Die

mehr zu einer Form des Staatsdirigismus und der Planwirtschaft. Eine

zahlt gar keine Einkommens- beziehungsweise Lohnsteuer, wenn man

Halle in direkter Nachbarschaft. Die Gäste von DIE FAMILIENUNTER-

Energiewende ist dafür ein Beispiel. Gibt es dafür ein schlüssiges Kon-

Haftungsgemeinschaft, wie gerade angedacht, sei so nie vorgesehen

Vorteile wie Freibeträge einbezieht. Hier weiter zu erhöhen und die

NEHMER – ASU und DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU begrü-

zept? Mitnichten! Und: Warum nutzt man hier nicht marktwirtschaft-

gewesen. „Das Ende ist nicht auszumachen“, sagt Schlarmann. Eigent-

Höchststeuersätze anzuheben, ist der falsche Weg.“ Die Diskussion um

ßen die Worte auf den Monitoren: „Hej und herzlich willkommen!“

liche Prinzipien statt Formen der Planwirtschaft einzusetzen, die nur

lich müssten in diesem Jahr die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Jubi-

die Vermögenssteuer sei eine Neiddebatte. Gerade hier sei der Mit-

schwerlich zum Erfolg führen? Ist das Thema Mindestlohn so wichtig, ist

läum der Agenda 2010, die 2003 ihren Anfang nahm, erfolgen. 2003

telstand betroffen, der über diese Steuern „unter die Räder kommen

Michael Moritz in seiner Eigenschaft als Regionalvorsitzender von

es überhaupt das Thema für Deutschland, den Wahlkampf? Die erfolg-

gab es noch über fünf Millionen Arbeitslose in Deutschland. Damals

könnte“. Die Grünen wollen 100 Milliarden Euro an Vermögenssteuer

DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU der Metropolregion Ham-

reiche Flexibilisierung des Arbeitsmarktes (Stichwort Agenda 2010)

waren die Einnahmen der Sicherungssysteme auf sehr dünnem Eis,

in zehn Jahren generieren, um damit die Bildung zu finanzieren. Diese

burg begrüßt die Gäste – der Raum ist komplett belegt – mit den

würde immer mehr zurück genommen, konstatiert Moritz in seinen

und es gab die Idee von CDU-Politiker Friedrich Merz, die Steuer-

Steuer besteuert Substanz. Ob das allen so klar sei, fragt Schlarmann.

Worten: „Die Bude ist voll“. Hoteldirektor Folke Sievers ergänzt,

pointierten Bemerkungen. In der Frage der Steuerpolitik ist die Liste

erklärung auf einem Bierdeckel machen zu können. Prämienmodelle

Klar sei, dass das, was wirtschaftlich vernünftig ist, nicht der Meinung der

dass dies auch auf das Hotel zutreffen würde – alle 325 Zimmer

der Reformen sehr kurz.Was will denn die Opposition eigentlich? Eine

für die Versicherungen wurden eingeführt, um die Sozialsysteme zu

Wähler entsprechen muss oder entspricht. Klar sei aber auch, dass die

seien ausgebucht, also die Bude sei wirklich voll. Nicht einmal das

Flucht in Sachwerte wie Immobilien ist auszumachen. Die Antwort der

entlasten. „Viele gute Entwicklungen sind auf die Agenda 2010 zu-

Politik Visionen brauche. Leider sehe es aber anders aus. Es gäbe keine

zur Besichtigung vorgesehene Zimmer sei mehr verfügbar. Perfekte

Parteien darauf: Mietpreisdeckelung und auf der anderen Seite neue

rückzuführen und nun wird gegengesteuert“, führt Schlarmann aus.

Partei mehr, die wirkliche Reformen angeht.

Grundlagen für eine schöne Veranstaltung.

Wohnungsbauprogramme. Passt das zusammen? Die Opposition will

Indes: Über 40 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Job

verschiedene Steuern erhöhen. Über die Vermögenssteuer wird die

und sind sozialversichert. Das sei mehr als nichts! Er müsse aber eine

Die Abschlussworte hält die neu gewählte Bundesvorsitzende von

Als Interessenverband stehen DIE FAMILIENUNTERNEHMER - ASU

Substanz – gerade des Mittelstandes – besteuert, sollten SPD, Grüne

Volksweisheit zitieren, die auf die aktuelle Situation in dem Wahljahr

DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU, Lencke Wischhusen, die die

und DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU mit allen politischen Par-

und Co. an das Ruder kommen. Haben die Politiker berücksichtigt, dass

zutrifft: „Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis“. Alle Parteien

Gelegenheit nutzt, sich im Regionalkreis Metropolregion Hamburg

teien im Austausch – gerade auch angesichts der kommenden Bundes-

der Mittelstand als Rückgrat unseres Systems sein Vermögen vor allem

versprechen Dinge, die nicht finanzierbar seien. „Was ist eigentlich So-

vorzustellen: „Unternehmer sind es gewohnt, Krisen zu meistern,

tagswahlen. Was kann der Verband von den Parteien erwarten? Auch

in den Unternehmen gebunden hat? Reicht es, wenn sich die Parteien

ziale Gerechtigkeit?“, fragt Schlarmann. Ein Begriff, der rauf und runter

Chancen zu erkennen – und zu nutzen.“

wenn man den typischen grundsätzlichen Unternehmer-Optimismus

gegenseitig Unfähigkeit vorwerfen und sich gegenseitig beschuldigen,

gebetet würde und mittlerweile als Leerformel diene. Altersarmut?

herausnimmt, sind die Bedingungen so schlecht nicht, führt Moritz an.

alles falsch zu machen? Ist das eine Lösung? Nein!

Statistiken würden etwas anderes aussagen. In Sachen Rente seien sich

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Fotos: Toni Momtschew

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Veranstaltungen

Weihnachtsfeier 2012

Sylt liegt an der Elbe Autor: Malte Wettern

Welcher Hamburger kennt sie nicht, die „Sansibar“ in Rantum auf Sylt. Doch im Gegensatz zu der kultigen Bretterbude in den Dünen gibt es unter dem Label COAST by east & Sansibar Wine mittlerweile zwei weitere angesagte Locations – eine in Port Adriano auf Mallorca und eine in der Hafencity in Hamburg. etztere war Ende letzten Jahres

dete das vergangene Jahr, nicht ohne den

der Ort für die familiäre Weih-

wichtigen Hinweis, dass es mittlerweile

nachtsfeier

FAMILIENUN-

eine Hamburger Wirtschaftskommission

TERNEHMER – ASU und der JUNGEN

im Verband gibt. Diese hat bereits dazu

UNTERNEHMER – BJU. Unmittelbar zu

geführt, dass der Verband verstärkt bei

Füßen des markanten Marco Polo Tow-

allen Parteien der Hamburger Bürger-

ers und damit direkt an den Marco Polo

schaft wahrgenommen wird. Auch das

Terrassen liegt diese einmalige Szene-

Verbandsmagazin bekam Lob, vor allem

Location, die sich über zwei Ebenen im

die starke Unterstützung und Arbeit von

geschwungenen Stil eines Möwen-Flügels

David Friedemann und Manja Wittkowski

erstreckt. Das untere Geschoß war exklu-

(Laboratorio GbR). Aber auch allen an-

siv für unsere Mitglieder reserviert und

deren Projekten galt der Dank und vor

bereits beim Prosecco-Empfang vernahm

allem den vielen ehrenamtlichen Helfern

man in den vielen Gesprächen, dass Sylt

und Organisatoren. So viel Engagement

für uns Hamburger anscheinend doch

wird sicherlich nur dann gerne geleistet,

nur ein weiterer Stadtteil ist. Kaum einer,

wenn man sich unter den Mitgliedern

der nicht den Zusammenhang zur sym-

wohl fühlt und sich gemeinsam für die

pathischen Party-Bretterbude herstellte

Interessen von inhabergeführten Unter-

und sich freute, hier in der Hafencity nun

nehmen, auch außerhalb seiner Unter-

eine neue, aber vertraute Gastronomie

nehmenswände, einsetzt. So kann man

wiederzufinden, in der Sylt optisch ein-

abschließend nur der Empfehlung von

gefangen ist.

Michael Moritz folgen: Diejenigen, die da

L

der

waren, sollten anderen Unternehmern So war es wie immer eine lockere und

unbedingt erzählen, wie wohl sie sich

familiäre Atmosphäre und auch die lau-

gefühlt haben, denn eines war sicher: An

nige Rede von Michael Moritz, der den

diesem einem Abend lag Sylt quasi an der

Barhocker kurzerhand zum unbequemen

Elbe und es wäre schade, wenn nur die

Stehpult zweckentfremdete, kam bei den

Anwesenden das wüssten.

Gästen hervorragend an. Er verabschieFotos: Toni Momtschew

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Fotos: Toni Momtschew

Verzauberte Ballnacht

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Spendern der Tombola!

Autor: David Friedemann

D

ie Tradition der Verzauberten Ballnacht der FAMILIENUNTERNEHMER - ASU und der JUNGEN UNTERNEHMER – BJU hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Mehr als 100 Gäste folgten der Einladung in das Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten, das für diese Veranstaltung den passenden Rahmen bot. Nach dem Empfang in der "Wohnhalle" und der anschließenden

Begrüßung der Gäste durch Michael Moritz, den amtierenden Vorsitzenden der Hamburger Familienunternehmer, folgte die Damenrede. Dieser amüsanten Aufgabe nahm sich der ehemalige Vorsitzende, Christian Hahn-Godeffroy, an. Im sogenannten Gobelinsaal mit festlich gedeckten Tafeln folgte ein Drei-Gänge-Menü der Extraklasse. Ein weiteres Highlight des Abends war die traditionelle Tombola mit mehr als 200 Gewinnen. Hierfür gilt den Sponsoren besonderer Dank. Für gute Stimmung auf der Tanzfläche sorgten die "Soulisten", die mit Live-Musik vom Feinsten auf die Tanzfläche lockten. Verzaubert und beschwingt tanzten die letzten Gäste bis in die Morgenstunden.

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Veranstaltungen

Unternehmer „zum Anfassen“ gesucht! „Hilfe, ich will Unternehmer werden!“

Unternehmergespräch mit Thomas Hoyer

Die Berufsbildungsprojekte „Unternehmer im Klassenzimmer“ und „Schüler im Chefsessel“ von DIE JUNGEN UNTERNEHMER lassen Schülerinnen und Schülern in den Alltag des Chefs schnuppern

Autor: Jan Schmidt

Autorin: Wolfram Koller

Jeder von uns, der schon länger als ein paar Wochen Mitglied im Verband ist, wird das INTES-Seminarprogramm kennen. Bei dessen Lektüre begreift man schnell, dass die Weitergabe eines funktionierenden Familienunternehmens an die Folgegeneration oft gar nicht so einfach ist. Fragestellungen wie „Hilfe, Mami oder Papi wollen mir die Firma übergeben, ich will aber lieber Künstler werden!“ oder „Wie bringe ich mein Kind dazu, sich für unsere Firma zu interessieren?“ werden dort immer wieder erörtert. Aber was ist mit dem umgekehrten Fall: „Hilfe, ich habe das Gefühl, dass ich gern ein Unternehmen gründen oder führen möchte! Nur meine Eltern und andere Erwachsene können oder wollen mir dabei nicht helfen. Wer kann mir sagen, wie Unternehmer geht“?

Schülern nur jeweils einen oder zwei mit unserer Begeisterung für freies Unternehmertum anstecken und sehen, wie

gen Politikern zwangsläufig zu Widerspruch. Desweiteren berichtete Hoyer von seinem Ausscheiden aus der CDU. Die Begründung hierfür läge maßgeblich in dem von Kanzlerin Merkel eingeschlagenen politischen Kurs, wie

In einem sehr angenehmen Rahmen fand das Unternehmergespräch mit Thomas Hoyer, Vorsitzender des Beirats und Gesellschafter der Hoyer Internationale Spedition statt. DIE JUNGEN UNTERNEHMER begrüßten in Kooperation mit dem Jungen Wirtschaftsrat im Business Club Hamburg die Gäste mit einem Sektempfang. Beim gemeinsamen Essen zeigte sich schnell das große Interesse an der Veranstaltung. Obwohl bewusst in kleiner Runde geplant, mussten noch Stühle zugestellt werden, da die Zahl der Gäste die Anmeldezahl sogar überstieg.

Wie geht das?

yer opfere die CDU-Vorsitzende politische Werte der Partei zugunsten des eigenen Machterhalts. Gleichzeitig stellte er sich entschieden gegen die Entscheidungen der Bundesregierung im Zuge der Staatsschuldenkrise und befürwortete den Austritt Deutschlands aus dem Euro. Da Thomas Hoyer über ein breites Netzwerk an politischen Persönlich-

diese Lampe in den Augen angeht – dann haben wir doch schon gewonnen.

auch in ihr als Person. Nach Meinung von Ho-

ährend des Drei-Gang-Menüs

bereits über Thomas Hoyer und seine Ge-

keiten und Fachexperten verfügt, konnte er

entwickelte sich ein spannender

schwister in verschiedene Teile verzweigt hat.

im Laufe des Abends seine Meinungen mehr-

W

fach mit dem Zitieren von verschiedenen Ex-

und zum Teil auch kontroverser

pertenmeinungen untermauern.

Abend. Zunächst gewährte Thomas Hoyer

Im Laufe des Abends präsentierte sich Hoyer

Vielleicht denken Sie jetzt: „Da will ich

einen guten Einblick in sein Familienunter-

als Traditionalist und echter Konservativer. Sei-

mitmachen!“. Wenn Sie mir noch nicht

nehmen. Das 1946 gegründete Unterneh-

ne politische Einstellung wirkte klar und sehr

Insgesamt war die Veranstaltung sehr gelun-

auf einer der letzten Veranstaltungen

men hat seinen Sitz in Hamburg und er-

kritisch und seine pointierten Aussagen trafen

gen. Auch der Austausch zwischen Mitglie-

Ihre Visitenkarte dafür gegeben haben,

wirtschaftet mit über 5.200 Mitarbeitern in

nicht nur auf Übereinstimmung in der Ge-

dern von DIE JUNGEN UNTERNEHMER

dann schreiben Sie eine E-Mail an Bir-

80 Ländern rund eine Milliarde Umsatz pro

sprächsrunde. Insbesondere kritisierte er die

und dem Wirtschaftsrat wirkte sehr bele-

gitta Schoch in der Landesgeschäftsstelle

Jahr. Das Dienstleistungsspektrum umfasst

heutigen Politiker scharf und bemängelte, dass

bend. Eine Fortsetzung in hoffentlich ähnlich

nd genau da kommen wir ins Spiel,

mit realistischen Inhalten erlebbar machen.

(schoch@asu-hamburg.de) oder an mich

Transport- und Logistikdienstleistungen für

fast alle guten Fachleute verdrängt worden

zur Diskussion anregenden Runden wäre

Sie und ich. Denn wir gehen im-

Das Unternehmertum ist ja bekanntlich

(wolfram.koller@systrion.com) mit der

Flüssig-, Gas- und Lebensmittel. In diesem Feld

wären und kaum gute junge Kräfte nachkä-

sehr wünschenswert.

mer mal wieder für eine Doppel-

kein klassischer Lehrberuf.

Information, an welcher Veranstaltung

wurden gezielt Marktnischen gesucht, so dass

(UiK oder SiC) Sie gern teilnehmen wür-

die Unternehmensgruppe für Branchenver-

U

stunde in die Schulen, um als Unternehmer im Klassenzimmer (UiK) den Jugendlichen

Oder wir lassen im Rahmen des Wettbe-

den, und wir nehmen Sie in unsere Un-

hältnisse seit Jahren eine gute Rendite abwirft.

in Abschlussklassen Rede und Antwort zu

werbs Schüler im Chefsessel (SiC) einen

ternehmerliste auf. Sobald die Anfragen

Die Hoyer Gruppe tritt dabei als Familienun-

stehen. Gängige Vorurteile wie „Unterneh-

oder mehrere Schüler für einen Tag auf

von den Schulen kommen, koordinieren

ternehmen auf, das im Sinne des Ehrbaren

mer sind dick und rauchen Zigarre, lassen

unserem Sessel Platz nehmen und zei-

wir dann die Termine.

Kaufmannes handelt. Die Verbindung von

für sich arbeiten und fahren fette Autos“

gen ihnen, wie Unternehmer geht. Und

können wir belegen - oder entkräften und

wenn wir aus einer Klasse mit 25 bis 30

Ich würde mich freuen, wenn auch Sie mit ihrer Erfahrung eine Chefin oder ein Chef „zum Anfassen“ werden! P.S. Wenn Sie Kinder im entsprechenden Alter haben und in irgendeiner Form an Ihrer Schule aktiv sind, machen Sie die verantwortlichen Lehrer doch gern auf die Aktionen aufmerksam, damit sie ein großer Erfolg werden. Informationsmaterial ist abrufbar unter www.jungeunternehmer.eu/aktionen, bei unserer Landesgeschäftsstelle und beim LI (www.li.hamburg.de/weichenstellen, Rubrik Abrufangebote externer Anbieter zur Berufs- und Studienorientierung).

Tradition,Werten und Innovation wird in den

Wann und wie kommen die Anfragen?

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Know How

Ziel!

Vordergrund gestellt.

schneller ans

Im Jahr 2007 zog sich Thomas Hoyer vorzeitig

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Ein Schreiben des Verbands, in dem die bei-

von seinem Posten als Geschäftsführer zu-

den Aktionen vorgestellt werden, ging an

rück, um mehr Zeit für seine privaten Interes-

die Koordinatoren für Berufsorientierung

sen zu haben. Dies ging mit dem Ziel einher,

in den Hamburger Schulen. Und wir wer-

externe Fachexpertise für die strategische

den freundlicherweise vom Landesinstitut

Ausrichtung der Unternehmensgruppe in die

für Lehrerbildung und Schulentwicklung

Geschäftsleitung zu holen. Somit befindet sich

(LI) unterstützt, das unsere berufsbilden-

die Hoyer Gruppe in einer Übergangsphase,

den Projekte in seinen Materialien-Katalog

bis Mitglieder der dritten Familiengeneration

aufgenommen hat. Auf diesen können Leh-

für eine Geschäftsführung in Frage kommen.

rer zugreifen und unsere Angebote in ihren

Der Weg dorthin ist über eine eigene Fa-

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milienverfassung geregelt, da sich die Familie

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Unterricht integrieren.

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men. Dies führte bei den anwesenden jun-

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Rubrik Thema

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Rubrik Thema

Happy Hour Autor: Lars Hartenstein

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m 30. November 2012 waren wir Hamburger Unternehmer zur „Happy Hour“ bei den Hamburg Freezers eingeladen. In der Presselounge wurden wir, nur eine Wand von

den Spielern entfernt, vom Geschäftsführer der Hamburg Freezers, Uwe Frommhold, begrüßt. In seiner Doppelfunktion als Geschäftsführer der O2 World und der Hamburg Freezers erzählte er uns spannende Details über die seit nunmehr zehn Jahren existierende Arena und die kürzlich abgeschlossenen Neubauten mit LoungeBereich und Bürogebäude. Die Freezers, eine der Hauptsäulen der Finanzierung der 40.000 Quadratmeter Fläche mit 2.500 Tonnen verbautem Stahl und 600 Kilometer Kabel, zeigten sich von ihrer besten Seite, so dass beim anschließenden Spiel gegen die Iserlohn Roosters der Abend mit einem eindeutigen 5:0 der Freezers auch noch mit vielen Toren perfektioniert wurde.

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Fotos: Toni Momtschew

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Mittagstisch Unternehmenskommunikation

Chance für den Wettbewerb: Vorsprung durch Vertrauen Autor: Frank Plümer

Frank Plümer, plümer)communications

Politik und Wirtschaft erleben weltweit eine Erosion öffentlichen Vertrauens, die auch zum Problem für den Unternehmenserfolg werden kann. Doch diese Entwicklung birgt auch Chancen für Unternehmer, die darauf die richtigen Antworten finden. Raffgier, Plagiate, Steuerbetrug, Korruption, Vetternwirtschaft, Inkompetenz – die Liste der Vergehen, derentwegen Manager und Politiker in den letzten Jahren gescheitert sind, ist lang. Ganz neu ist das Phänomen des fallenden Helden freilich nicht: Die Menschheit musste sich schon in der Antike mit allzu unvollkommenen Führungspersönlichkeiten und ihren Skandalen auseinandersetzen. Auch die Geschichte der Bundesrepublik ist nicht erst seit heute gespickt mit spektakulären Enthüllungen, Rücktritten und Verurteilungen. Sie alle führen letztlich immer wieder dazu, dass prominente Lichtgestalten zum Entsetzen der Öffentlichkeit über Nacht ihren Nimbus als Vorbild und Leitfigur verlieren.

ternehmer sind allerdings gut beraten, nicht

die Konsequenz des Managements auf dem

Umgang mit Impulsen von außen: Wird nur

nur die Risiken zu betrachten, sondern sich

Prüfstand. Chefs sollten deshalb nichts ver-

halbherzig reagiert, ohne nachvollziehbare

auf die Chancen zu konzentrieren, die die-

sprechen, was sie nicht auch unter schwieri-

Konsequenzen, so können ungewollte Re-

se Entwicklungen ebenfalls eröffnen. Denn

gen Bedingungen halten können.

aktionen die Folge sein - von massenhafter Schmähkritik bis zum Kaufboykott. Nimmt

besonders der Mittelstand macht deutlich, dass sich Organisationen positiv im

Transparenz erzeugen

das Management die Signale hingegen

Wettbewerb profilieren, die eine offene

Transparenz sorgt für Einblick, Nachvollzieh-

offen und dankbar auf und sorgt für eine

und wertorientierte Unternehmenskul-

barkeit und begünstigt im Fall von Pannen

angemessene Umsetzung, entsteht mehr

tur pflegen. Mehr noch: Die Fokussierung

Verständnis und Nachsicht. Transparenz,

Nähe zum Kunden, der auf diese Hinwen-

auf Vertrauen und Glaubwürdigkeit liefert

Grundvoraussetzung für die Entstehung

dung mit wachsender Loyalität antwor-

wertvolle Impulse für eine nachhaltige Un-

von Vertrauen, ist in aller Munde und wird

ten wird – ein klarer Wettbewerbsvorteil.

ternehmensentwicklung.

doch von vielen Unternehmensführungen

Voraussetzung dafür ist aber zunächst ein

nur als Einbahnstraße verstanden: Nur un-

Selbstverständnis als lernendes Unterneh-

Doch auf welche Weise lässt sich Vertrau-

kritische Informationen gelangen zu unkriti-

men, das für eine maximale Durchlässigkeit

en seitens der Öffentlichkeit erwerben, wie

schen Zeitpunkten nach außen. Tatsächlich

von Informationen in alle Richtungen sorgt.

kann es bewahrt werden? Dafür gibt es klar

ist Transparenz aber ein Leistungsverspre-

Ein Zustand, der nur Wirklichkeit wird,

definierte Kommunikations- und Manage-

chen, das in guten wie schlechten Zeiten

wenn er vom Top-Management uneinge-

mentstrategien.

einzulösen ist. Führungskräfte sollten dieses

schränkt mitgetragen und vorangetrieben

Attribut daher nicht für ihr Unternehmen

wird.

Wertorientierte Unternehmensführung

beanspruchen, wenn es gute Gründe gibt, in bestimmten Bereichen oder Situationen auf

Verantwortung wahrnehmen

Kunden, Investoren und Entscheider wollen

Öffentlichkeit zu verzichten.

Unternehmer sind gut beraten, mit einer

ihren Geschäftspartnern vertrauen können,

zunehmend kritischen, gut informierten und

sie suchen deshalb Anhaltspunkte für de-

Dialogisch managen

bei gegebenem Anlass schnell vernetzten

ine Entwicklung, die aber an Dy-

Eine Entwicklung, die längst zum For-

auf Abverkaufs- und Reichweitenimpulse an-

ren Glaubwürdigkeit. Die Standpunkte und

Facebook, Twitter & Co. konfrontieren

Öffentlichkeit zu rechnen. Schon deshalb

namik zu gewinnen scheint. Und

schungsgegenstand von Psychologie, Polito-

gewiesen. Vor diesem Hintergrund werden

Werte des Unternehmens liefern dafür eine

Unternehmen mit der wachsenden Er-

sollten sie verantwortungsbewusst mit ihren

die nachhaltig Spuren hinterlässt:

logie und der Kommunikationswissenschaft

Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ge-

wichtige Orientierung. Unternehmen, die ein

wartung, dass sie auf Kritik und Verbesse-

Mitarbeitern umgehen, für faire Konditionen

Das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit

geworden ist. Die Auseinandersetzung mit

nauso aufmerksamkeitsstark aufgebaut und

Werteraster entwickeln möchten, dürfen die-

rungsvorschläge schnell und überzeugend

gegenüber Kunden und Lieferanten, sowie für

und Kompetenz der Eliten aus Politik und

der Materie zeigt, dass die Ursachen der

inszeniert wie anschließend ihre Verfehlun-

se Aufgabe allerdings nicht an die Kommuni-

reagieren. Die

des

den Schutz natürlicher Ressourcen sorgen.

Wirtschaft ist deutlich angeschlagen, wie

Vertrauenserosion vielfältig sind. Ein Erklä-

gen. Wir erleben dadurch ein permanentes

kationsabteilung wegdelegieren, denn Werte

Konsums sorgt für selbstbewusste Kun-

Aber es geht nicht nur um Krisenprävention:

Umfragen zu diesem Thema immer wie-

rungsansatz etwa sieht die Wurzel des Pro-

Wechselspiel von Erwartungen und Enttäu-

müssen von allen Mitarbeitern inklusive der

den, die „ihre“ Marken mitgestalten und

Verantwortung wahrnehmen heißt auch, als

der zeigen. So setzen weniger als die Hälf-

blems in einem Gegensatz zwischen Wahr-

schungen, zulasten des großen Ganzen.

Führungskräfte mitgetragen und gelebt wer-

von ihnen umsorgt werden wollen – das

Unternehmen einen gesellschaftlichen Beitrag

te (48 Prozent) der Deutschen, die sich

nehmung und Wirklichkeit: Auf der einen

den. Das kann nur im Rahmen eines langfristig

spüren sogar Unternehmungen, die selbst

zu leisten. Sei es im lokalen Umfeld, auf so-

regelmäßig über das Tagesgeschehen in-

Seite steht das noch immer weit verbreitete

Natürlich ist auch der Siegeszug der sozi-

angelegten Implementierungsprozesses ge-

nicht in den sozialen Netzwerken präsent

zialer Ebene, im kulturellen Bereich oder auf

formieren, Vertrauen in Politik und Wirt-

Bild des allmächtigen Politikers oder Kon-

alen Netzwerke zu nennen, die nicht nur

lingen. Vor allem aber müssen die Unterneh-

sind. Auch hier geht es um Konsequenz im

dem Gebiet des Umweltschutzes.

schaft (Quelle: Edelman Trust Barometer

zernlenkers, der autark und selbstbestimmt

den schnellen, massenhaften Austausch

menswerte erkennbare Konsequenzen für

2013). Und 94 Prozent der Deutschen

Entscheidungen trifft und durchsetzt. Dieses

von Informationen untereinander ermög-

die täglichen Entscheidungen und Prozesse

sagen: „Ich habe eingeschränktes bezie-

geht kaum einher mit den tatsächlichen

lichen, sondern auch hohen Druck in Echt-

im Unternehmen haben. Sonst bleiben sie

hungsweise gar kein Vertrauen in Top-

Verhältnissen, denn Spitzenkräfte aus Politik

zeit formieren können. Ein Beispiel dafür

beliebig und wären damit verzichtbar.

manager, die in Deutschland Banken und

und Wirtschaft beklagen einen schrumpfen-

liefern die Plagiatsplattformen (WikiPlags),

Großkonzerne lenken.“ (TNS Emnid/Der

den individuellen Einfluss, mit dem sie sich

die bereits eine Reihe politischer Spitzen-

Kohärent und konsequent Handeln

und damit deren Erfolg limitiert. Inhaber, Vorstände und Geschäftsführer sollten die

Spiegel, 2012). Als wichtigste Ursachen

angesichts immer komplizierterer globaler

kräfte zu Fall brachten. Sie fördern kriti-

Konsequenz, das bedeutet vor allem die Ein-

Glaubwürdigkeitskrise als Chance für Unternehmen begreifen, die es verstehen, sich

des Vertrauensverlusts nennen die Be-

Verflechtungen konfrontiert sehen.

sche Erkenntnisse zu Tage, die ansonsten

heit zwischen Sagen und Tun zu gewährleis-

konsequent darauf einzustellen. Damit sind nicht unerhebliche Herausforderungen

im Verborgenen bleiben würden.

ten. Diskrepanzen zwischen Anspruch und

für die Kultur und das Selbstbild der Unternehmen verbunden – und letztlich auch

Wirklichkeit werden von Mitarbeitern, Kun-

für das Selbstverständnis des Managements. Öffentliches Vertrauen ist eine Dimen-

E

fragten falsche Steuerungsanreize für po-

Demokratisierung

Management Summary: Wir erleben weltweit eine Erosion von Vertrauen in Eliten, Unternehmen und Institutionen, die letztlich deren Akzeptanz

litische und wirtschaftliche Entscheidun-

Auch die Veränderungen in den Medien

gen, Korruption und Betrug sowie eine

tragen indirekt dazu bei, dass der Abstand

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ad hoc

den und der Öffentlichkeit ebenso aufmerk-

sion, die sich durch wertorientiertes und konsequentes Handeln, Transparenz, Dia-

schlechte Performance beziehungsweise

zwischen Bürgern und Institutionen größer

verlorenes öffentliches Vertrauen für Un-

sam wahrgenommen und kritisch diskutiert,

logbereitschaft und gesellschaftliches Engagement wirkungsvoll steuern und mehren

die Unfähigkeit der Spitzenkräfte.

wird: Angesichts des immer größeren wirt-

ternehmen dramatische Konsequenzen bis

wie Lücken zwischen Ankündigung und Um-

lässt. Dem geht in vielen Fällen zunächst ein notwendiger Change-Prozess voraus,

schaftlichen Drucks sind die Medienhäuser

hin zum Boykott zur Folge haben kann. Un-

setzung. Insbesondere in Krisenzeiten steht

der sich am Ende jedoch messbar auszahlt.

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HAMBURG

für

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Pressespiegel

Abgedruckt und ausgestrahlt – aus der Presse und den Medien Wirtschaft warnt vor neuen Sozialleistungen Verbandschef Lutz Goebel fordert Regierung zum Sparen auf Erschienen im Hamburger Abendblatt am 18. Februar 2013

Gastbeitrag Jan Schmidt

Zu still ruht die Alster Hamburg muss von seinem Senat stärkere Impulse verlangen Erschienen in Die Welt am 18. Februar 2013

„Die CDU hat ein bisschen die Orientierung verloren, was die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft betrifft.“

(…) „Ein unaufgeregtes Regieren ist grundsätzlich als positiv zu werten. Dennoch muss die Frage erlaubt sein, ob die eher zurückhaltende Handlungsweise des Hamburger Senats nicht ausschließlich in

Wirtschaft warnt vor neuen Sozialleistungen

KALENDER Do. 21.03.2013 Bundestermin: Parlamentarischer Abend, Berlin Mo. 25.03.2013 Parlamentarischer Abend Hamburg Mi. 03.04.2013 Business Boxen Mo. 08.04.2013 Politische Reihe: Gregor Gysi, Die Linke Di. 09.04.2013 Mittagstisch: „Social Buisness“ Mi. 10.04.2013 Business Boxen Di. 16.04.2013 Vortrag in Lübeck:Thema „Betrieblicher Notfallkoffer – Was tun, wenn der Chef ausfällt“ Mi. 17.04.2013 Business Boxen Mi. 24.04.2013 Business Boxen Do.-Fr. 25.–26.04.2013 Bundestermin: Tag der FAMILINUNTERNEHMER, Berlin Mi. 15.05.2013 Vortragsabend in Kooperation mit PwC: Thema „Gesetze und Vorschriften einhalten“ Di. 28.05.2013 Politische Reihe: Patrick Döring, FDP Bitte beachten Sie, dass Terminänderungen bzw. weitere Veranstaltungen nach Redaktionsschluss möglich sind und ein aktueller Veranstaltungskalender auf www.asu-bju-hamburg.de einzusehen ist.

einer wirtschaftlich starken Zeit gut funktioniert. Das Risiko größerer politischer Fehler soll scheinbar vermieden werden, der Vorsprung in den Umfragewerten wird verwaltet. Einschneidende Reformen und

Verbandschef Lutz Goebel fordert Regierung zum Sparen auf

die Vertretung von möglicherweise polarisierenden Ideen werden vermieden. Die Gefahr ist damit groß, dass wichtige strukturelle Wei-

Buch-Tipp

chenstellungen verpasst werden. Eine nachhaltige Politik muss jedoch

Fotos: Andreas Laible

schon heute Lösungen für die Probleme von morgen schaffen.“ (…)

Die Arbeitszeiten müssen flexibler werden, ebenso der Übergang in die Rente. Ich beschäftige zwölf Mitarbeiter über 65 Jahre, sie sind eine wahre Wonne.

EGBERT NIESSLER CHRISTOPH RYB AR CZYK HAMBUR G

:: Erst war es nur das Be-

treuungsgeld. Dann kam die Lebensleistungsrente dazu. Nun wird über die Wiedereinführung der Eigenheimzulage nachgedacht – und hier platzt den deutschen Unternehmern im Mittelstand der Kragen. Zu viele soziale Wohltaten kosten zu viel Geld. Lutz Goebel beäugt die schwarz-gelbe Bundesregierung mit Skepsis. Der Chef des Verbandes der Familienunternehmer (ASU), der selbst einer Krefelder Firmengruppe vorsteht, sagt im Gespräch mit dem Abendblatt: „Das Betreuungsgeld ist nicht akzeptabel, die sogenannte Lebensleistungsrente von Frau von der Leyen ebenso wenig.“ Die Koalition von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weiche vom Konsolidierungskurs ab. „Wir müssten einen ausgeglichenen Haushalt haben, wir müssten sogar unsere Schulden tilgen – und nicht neue Sozialleistungen erfinden.“ Die unternehmerische Disziplin vermisst Goebel in Berlin. „Die Bundestagswahl ist also eine Richtungswahl. Dabei kann man als Unternehmer derzeit nicht einmal sicher sein, dass in einer möglichen Großen Koalition CDU und CSU nicht doch einer Vermögenssteuer zustimmen.“ Hier lauert die Urangst der mittelständischen Wirtschaft derzeit. Durch die Krise sind sie gut gekommen, die Unternehmer aus dem Kern des deutschen Erfolgsmodells. Am Horizont jedoch schimmern Euro-Krise, Energiewende – und ein irrlichternder SPDKanzlerkandidat. So zumindest sieht es

Der Euro wird nur überleben, wenn die ausscheiden, die auch langfristig die Stabilitätskriterien nicht erfüllen können wie Zypern oder Griechenland.

Goebel. „Vor einem halben Jahr dachte man, Peer Steinbrück ist der richtige Mann. Heute hat er zwei Drittel seiner Positionen geräumt, um in der SPD besser anzukommen. Ich glaube nicht, dass die Wirtschaft sich von ihm vertreten fühlt.“ Von der Agenda 2010 und der Rente mit 67 wolle die SPD nichts mehr wissen, „obwohl diese Schlüssel zu unseren heutigen Erfolgen sind“. Steinbrücks Spiel mit einer Vermögenssteuer hält er für aberwitzig. Goebel sagt: „Das Thema wird verniedlicht. Man meint, den Reichen ja nur ein Prozent vom Vermögen wegzunehmen. Aber die komplizierte Mechanik der Vermögenssteuer ist so konzipiert, dass Unternehmer am Ende schon ab 237.000 Euro Ertrag nach Steuern die neue Vermögenssteuer zahlen müssen. Aus diesem Ertrag müssten aber eigentlich Investitionen in neue Produkte, energiesparende Technologien und zusätzliche Arbeitsplätze finanziert werden. Aber genau das kassiert die Vermögenssteuer der SPD ein.“ Die Wirtschaft bemüht sich mehr um ältere und ausländische Fachkräfte

Goebel schlägt den großen Bogen: In Europa gebe es krisenhafte Tendenzen, hierzulande laufe die Wirtschaft recht rund. „Wir haben ohne Steuererhöhungen die höchsten Steuereinnahmen der Geschichte, die Sozialkassen sind gut gefüllt, die Agenda 2010 hat gewirkt. Wir haben es offensichtlich richtig gemacht. Da ist es doch widersinnig, wenn wir jetzt die Steuern erhöhen und damit unseren Motor abwürgen.“ Dennoch warnen die Unternehmer vor der Gewissheit, dass für Deutsch-

Die CDU hat ein bisschen die Orientierung verloren, was die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft betrifft.

land die Euro-Krise vorbei sei. „Was mich in der Diskussion über die EuroKrise irritiert: Man sagt, es gibt einen Dominoeffekt, alles bricht zusammen, wenn die Griechen aus dem Euro-Raum austreten. Davon glaube ich kein Wort. Im Gegenteil: Der Euro wird nur überleben, wenn die ausscheiden, die auch langfristig die Stabilitätskriterien nicht erfüllen können wie Zypern oder Griechenland.“ Die Unternehmer zwickt es aber auch im eigenen Betrieb. Die Mitarbeiter werden älter, nicht immer sind die richtigen Fachkräfte zu finden. Goebel sagt: „Als die neuen Regeln zur steuerlichen Absetzbarkeit von Krankenversicherungsbeiträgen eingeführt wurden, habe ich in meinem Unternehmen gesagt: Den Beitrag, den wir jetzt sparen, packen wir in eine Altersvorsorge, als Gehaltsumwandlung. Wir schenken den Mitarbeitern den Arbeitgeberbeitrag, und wenn ein Arbeitnehmer 158 Euro im Monat in diese Altersvorsorge einzahlt, hat er keinen Cent weniger in der Tasche. 75 Prozent der Mitarbeiter haben mitgemacht.“ Goebel fordert, dass wie versprochen der Renteneintritt flexibler wird, einfach weil es so unterschiedliche Lebensmodelle gebe. In seiner Firma hat Goebel zwölf Mitarbeiter über 65 Jahre, der älteste ist 80. „Der Mann verkauft Ersatzteile und hat alle siebenstelligen Ersatzteilnummern im Kopf. Die älteren Mitarbeiter sind eine wahre Wonne, der eine bringt Aufträge aus den Golfstaaten mit, der andere ist 73 und beschafft Ersatzteile, die nicht zu bekommen sind.“ Diese Flexibilität wünscht sich der Unternehmer von der Politik.

Daron Acemoglu, James A. Robinson

Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut arum sind Nationen reich oder

dagegen das Vorhandensein einer stabilen

arm? Welche Faktoren sorgen

demokratisch-transparenten

dafür, dass die Mehrzahl der af-

Acemoglu und Robinson zeigen auf, wie

„Dieses Buch werden unsere Ur-Ur-Urenkel in

rikanischen Länder als unterentwickelt gilt,

korrupte Eliten auf verhängnisvolle Weise

200 Jahren noch lesen.“

andere Nationen dagegen traditionell zu

einen Wirtschaftsaufschwung verhindern

George Akerlof, Nobelpreisträger für Wirt-

den führenden Wirtschaftsmächten zählen?

können. Auch der europäische Kolonialis-

schaftswissenschaften

W

Gesellschaft.

mus, der große Teile der Welt in die Armut Star-Ökonom Daron Acemoglu und Har-

trieb, ist ein Beispiel für das fatale Agieren

vard-Politologe James A. Robinson finden

einer skrupellosen Elite.

in ihrem gefeierten Buch verblüffende Ant-

Herzlichen Dank an Bücher Heymann! Bibliographische Angaben

worten, die althergebrachte Meinungen ins

Das Verdienst dieses Buches liegt nicht zu-

Verfasser: Daron Acemoglu,

Windenergiebranche soll zahlen

Wanken geraten lassen. Die Autoren bele-

letzt darin, dass die Autoren Lösungsvor-

James A. Robinson

Grüne wollen Kosten der Energiewende anders verteilen. Haushalte würden 35 Euro sparen

gen anhand zahlreicher Darstellungen aus

schläge anbieten, mit deren Hilfe extreme

Titel: Warum Nationen scheitern.

der Geschichte, dass weder Geographie

Ungleichheiten bekämpft werden können.

Die Ursprünge von Macht, Wohlstand

noch Population oder Klimaverhältnisse

„Warum Nationen scheitern“ besticht da-

und Armut

über die Prosperität einer Nation entschei-

bei nicht nur durch seine klugen Analysen,

Verlag: S. Fischer, ISBN 978-3-10-000546-5

den. Grundsätzliche Voraussetzung für Ent-

sondern auch durch anschauliche Lesbarkeit

Umfang: 580 Seiten, Preis: 24,99 Euro,

stehung und Beibehaltung derselben sei

und anregende Argumentation.

ET: März 2013

BERLIN :: Die Grünen wollen die Industrie und die Windenergie-Branche stärker an den Kosten der Energiewende beteiligen. Das Paket zur Reform der Ökostrom-Förderung soll die Stromkosten für eine vierköpfige Familie um rund 35 Euro im Jahr senken, wie es in dem Konzept heißt. Dieses wollen die Grünen-Landesminister am Donnerstag Umweltminister Peter Altmaier (CDU) vorstellen, der die Länder zu einem Gespräch über eine StrompreisBremse eingeladen hat. Ohne deren Zustimmung ist eine Umsetzung unmöglich, da Schwarz-Gelb in der Länderkammer keine Mehrheit mehr hat. Eine Verständigung gilt bei dem Treffen aber als ausgeschlossen: Grü-

nen-Fraktionschef Jürgen Trittin hielt der Regierung vor, dass sie selbst noch keine gemeinsame Position habe. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hatte in einem Papier eine weitere Verschärfung von Altmaiers Strompreisbremse verlangt. Altmaier wiederum warf der SPD und ihrem Wunsch-Koalitionspartner Grüne vor, keine einheitliche Linie zu haben. Um die Strompreise zu dämpfen, wollen die Grünen zum einen den Beitrag großer Stromverbraucher für die Förderung von Ökostrom erhöhen. So sollen wieder mehr Betriebe die Umlage zahlen und die Ausnahmeregelungen wieder aufgehoben werden. Nur wer im internationalen Wettbewerb stehe, sol-

le auf den Mindestbeitrag zurückgestuft werden. Dieser müsse zudem erhöht werden. Trittin machte auch deutlich, dass die ebenfalls begünstigten Eisen-, Straßen- und U-Bahnen wieder herangezogen werden müssten, obwohl diese auf Initiative der Grünen von der Umlage befreit wurden. Dazu soll auch die Windbranche an der Küste Einschnitte hinnehmen: Anlagen an windreichen Standorten sollen nach dem Grünen-Modell weniger für Strom erhalten, um eine Überförderung zu verhindern. Ferner sollen Betriebe und Privatverbraucher, die Strom selber über eigene Kraftwerke oder Solaranlagen produzieren, an der Umlage für Ökostrom beteiligt werden. (rtr) +

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HAMBURG

für

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Mitglieder

Mitglieder stellen sich vor programmen. Spezialisiert hat sich Soft-

Familienunternehmen benĂśtigen mehr

fair auf grĂśĂ&#x;ere Kunden wie Maklerpools,

denn je eine einflussreiche und mächtige

Vertriebe,Versicherungsunternehmen und

Lobby in der Politik, die ihre Interessen

Maklerhäuser. Gegrßndet wurde das Un-

wirkungsvoll vertritt. Oft auch gegenĂźber

ternehmen von Hartmut Hanst bereits

groĂ&#x;en und mächtigen Unternehmen,

ie Softfair GmbH ist Spezialist

1988 und befindet sich seitdem zu 100

sowie Verbänden der Industrie, des Han-

fĂźr die Entwicklung von pro-

Prozent in Familienbesitz. HĂśchstes Gut

dels und der Dienstleistungsbetriebe.

fessionellen

von Softfair ist in den Ăźber zwei Jahrzehn-

Darum ist die Softfair GmbH Mitglied

ten die vÜllige Unabhängigkeit.

im Verband DIE FAMILIENUNTERNEH-

Hartmut Hanst, Softfair GmbH

D

IT-LĂśsungen

Finanzdienstleister, insbesondere

fĂźr von

MER – ASU.

umfassenden Vergleichs- und Analyse-

Kurz gemeldet Beteiligungsbericht der Hansestadt Hamburg online Autor: Wilfried H. H. Remmers er Beteiligungsbericht 2011 steht ab sofort unter http://

Nach einer Pressemitteilung der FinanzbehĂśrde soll der Ham-

beteiligungsbericht.fb.hamburg.de/Download.html

zum

burger Corporate Governance Kodex (HCGK) dazu beitragen,

Download bereit. Das 353 Seiten umfassende Berichts-

einen Prozess zur Verbesserung der UnternehmensfĂźhrung in den

werk enthält Darstellungen zum Beteiligungsbestand und dessen

Ăśffentlichen Unternehmen anzustoĂ&#x;en, deren Transparenz zu er-

Entwicklung, zu besonderen Aspekten des Beteiligungsmanage-

hĂśhen und durch mehr Ă–ffentlichkeit und NachprĂźfbarkeit, das

ments sowie zu den Aufgaben, der AufgabenerfĂźllung, den be-

Vertrauen in Entscheidungen aus Verwaltung und Politik zu erhĂś-

triebswirtschaftlichen Kennzahlen und der Entwicklung bei diesen

hen. Der HCGK orientiert sich am Deutschen Corporate Gover-

hamburgischen Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen.

nance Kodex fĂźr Kapitalgesellschaften. Er bildet die Grundlage fĂźr

D

FĂźhrung, Ăœberwachung und PrĂźfung hamburgischer Ăśffentlicher Berichtsgrundlage ist der Jahresabschluss 2011, soweit es sich um

Unternehmen.

unmittelbare Beteiligungen der Freien und Hansestadt Hamburg oder der HGV – Hamburger VermÜgens- und Beteiligungsmanage-

Wer einen schnellen Ăœberblick Ăźber alle Firmen haben will, fĂźr den

ment GmbH handelt. Aktuelle Veränderungen, wie zum Beispiel

ist die separate siebenseitige Tabelle mit allen Beteiligungsfirmen

ein Wechsel in der Geschäftsfßhrung, die neue Besetzung von Auf-

empfehlenswert. Download unter:

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

sichtsräten, Wechsel der Anteilseigner, Veränderung von Anteilen an dem Unternehmen, werden auf der Internetseite direkt unter dem betreffenden Unternehmen verÜffentlicht.

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