HAMBURG
für
ein Magazin von Unternehmern für Unternehmer in der Metropolregion Hamburg Ausgabe 01/2013
Bundestagswahl BEOBACHTUNGEN VON OLE VON BEUST Wirtschaftspolitische Kommission VORSTELLUNG DES POSITIONSPAPIERS Ateliergespräch mit Simon Schubert (T)RÄUME AUS GEFALTETEM PAPIER Lebensmittelsicherheit NICHT NUR SAUBER, SONDERN REIN Unternehmenskommunikation VORSPRUNG DURCH VERTRAUEN
Multitalent aus Lüneburg Interview mit Henning Claassen
Editorial Liebe Mitglieder und Freunde von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER n gut sechs Monaten findet die Wahl zum 18. Deutschen Bun-
burger Landesverband dar. Die klare Einordnung in die politische
destag statt. Vieles deutet aktuell darauf hin, dass es zu einem
Landschaft ermöglicht es uns, als politischer Gesprächspartner
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün
aufzutreten und die Interessen unserer Mitglieder zu vertreten.
I
kommen wird. In Hamburg dagegen sitzt die von Bürgermeister Olaf Scholz angeführte Regierung dagegen fest im Sattel. Für uns
Schon in der Entstehungsphase wurde der Dialog zwischen Ver-
Familienunternehmer ist es wichtig, mit unseren Standpunkten in
band und Politik sowie Gesellschaft gesucht. Dieses Engagement
der Politik Gehör zu finden, unabhängig davon, welche Parteien
zahlt sich aus. Unser Vorstandsmitglied Dr. Björn Castan war zur
gerade die Mehrheit bilden.
Anhörung des Ausschusses
Ein wichtiger Schritt ist das
für Soziales, Arbeit und In-
im
halben
tegration der Bürgerschaft
Jahr von der Wirtschafts-
Hamburg zum Thema Min-
politischen
Kommission
destlohngesetz am 20. Feb-
erarbeitete Positionspapier.
ruar 2013 eingeladen. Und
Unter dem Motto „Wachs-
das soll erst der Anfang ge-
tum entfesseln, Wettbe-
wesen sein. Wir wollen wei-
werbsfähigkeit
vergangenen
stärken“
terhin den Austausch mit
steht es ganz in Tradition
der Politik und der Öffent-
zu
lichkeit suchen und unsere
den
ordnungspoliti-
schen Gedanken Ludwig Ehrhards, dem Vater der Sozialen
Marktwirtschaft.
Es werden klassische Wer-
Michael Moritz Vorsitzender Hamburg „DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU“
Jan Schmidt Vorsitzender Hamburg „DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU“
Standpunkte
darstellen.
Dazu bietet unser alljährlicher
parlamentarischer
Abend am 25. März 2013 auch eine gute Gelegenheit.
te wie Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung hochgehalten. Diese Positionen
An diesem Abend wird unser Positionspapier offiziell vorgestellt.
finden in der derzeitigen politischen Landschaft immer weniger
Außerdem bietet sich für alle Mitglieder die Gelegenheit, neue
Beachtung und brauchen deshalb eine kräftige Stimme, die sie
Kontakte zu knüpfen, bestehende zu pflegen und mit der Ham-
vertritt. Wir Familienunternehmer mit unserem hohem Maß an
burger Politik über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren. Unsere
wirtschaftlichem Sachverstand und breiter gesellschaftlicher Ver-
jüngsten Erfolge zeigen, dass wir dabei auf offene Ohren stoßen.
ankerung sind genau die richtigen, um diese Werte hochzuhalten. Das Positionspapier stellt damit einen Meilenstein für den Ham-
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HAMBURG
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Herzlichst
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Inhalt NordOstSüdWest
Mitglieder und Veranstaltungen
Amtsschimmel – Von Zossen, Eseln und Kleppern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite
6
Familienunternehmer fürchten Substanzauszehrungen
Die Reformbedürftigkeit unserer Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite
7
Betriebsbesichtigung bei Montblanc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 37
Nicht nur sauber, sondern rein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite
8
Von Teilhabe, Trollen und der Halloween-Koalition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 38
BJU-Unternehmertag in Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12
Wirtschaftspolitische Standpunkte für Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 40
Neuer Bundesverband – Start-ups organisieren sich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13
Neujahrsempfang – Hej und herzlich willkommen – die Bude ist voll! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 42
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Seite 36
Weihnachtsfeier 2012 – Sylt liegt an der Elbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 44
SchwarzRotGrünGelb Beobachtungen zur Bundestagswahl 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14 Hamburg braucht eine starke Investitions- und Förderbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16 Die Sonntagsfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17
Verzauberte Ballnacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 46 Unternehmer „zum Anfassen“ gesucht! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 48 Unternehmergespräch mit Thomas Hoyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 49 Happy Hour – Aspria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 50
Für Hamburg
Happy Hour – Hamburg Freezers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 52 Seite 15
Chance für den Wettbewerb: Vorsprung durch Vertrauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 54
Interview mit dem Lüneburger Unternehmer Henning Claassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18
Mitglieder stellen sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 58
Neuer Rekord-Leuchtturm für Hamburg
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ateliergespräch mit Simon Schubert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22 Rubriken Giacometti – Zwei Ausstellungen in der Hansestadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 27 Online-Shopping treibt Prozessinnovationen im Grosshandel an
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Flexiblere Arbeitsmärkte für Wachstum und Wohlstand in Europa
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Seite 28 Seite 30
Wertvernichtung im Mittelstand – Todsünden mittelständischer Unternehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32 Strukturierung des Immobilienbestands bei Familienunternehmern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 34
Editorial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite
3
Pressespiegel – Abgedruckt und Ausgestrahlt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 56 Kalender. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 57 Buch-Tipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 57 Kurz gemeldet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 58
Impressum für Hamburg Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU RK Hamburg (www.bju-hamburg.de) Vorsitzender – Jan Schmidt Fineas GmbH, Am Langenzug 22, 22085 Hamburg DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU e.V. RK Hamburg (www.asu-hamburg.de) Vorsitzender – Michael Moritz CatCap GmbH, Valentinskamp 24, 20354 Hamburg
Landesgeschäftsstelle Hamburg Birgitta Schoch, Espellohweg 53, 22607 Hamburg Tel. 040 - 43 09 52 59 Anzeigen: Haakon Fritzsche, +49 162 1324 672 redaktion@fuer-hh.de Auflage: 3.000 Exemplare unentgeltliches Mitgliedermagazin
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NordOstSüdWest
Amtsschimmel Von Zossen, Eseln und Kleppern
Die Reformbedürftigkeit unserer Demokratie
Autor: Wilfried H. H. Remmers
Autor: Gerd Habermann
Es gab Zeiten, so in den Jahren 1945 bis 1955, da lief man auf Schusters Rappen, wer schon einen Drahtesel besaß, fuhr meilenweit zu einem Schlachter in Rotenburgsort oder in Harburg, der speziell Pferdefleisch anbot. Die Wiener Wurst zum heiß machen, war spitze. Der Preis lag im Pfennigbereich. Ein Teil der Schlange stehenden Kunden meinte, das seien noch Kriegszossen. Wie auch immer, Pferdefleisch war genauso normal wie Kaninchen und Hase. Die Werbung war damals Mund-zu-Mund-Propaganda, die Tippgeber waren aber keine Pferdeflüsterer.
Wilfried H.H. Remmers
N
Die älteren Leute, die gerade mehr oder weniger durch Zufall den Zusammenbruch überlebt hatten, sprachen auch von fleischgewordenen Resten der Apokalypse-Pferde, deren Namen Krieg, Hunger,Tod und Pest, noch in guter Erinnerung waren. Oder auch an das 1513 entstandene Dürer-Bild „Ritter,Tod und Teufel“. Ein Stück weiter hatte sich ein Gemüsehändler freigeschaufelt. In seiner bescheidenen Auslage waren Weißkohl, Steckrüben, Kartoffeln und Obst zu finden, nur keine Pferdeäpfel.
iemand mochte darüber nach-
denn jetzt hört man immer öfter ein
starken Sprüche mehr, sondern allein ein
denken, wo wohl Don Quijo-
„IA“. Übrigens: Esel gibt‘s auch in Salami.
Machen. Der Konsument erwartet das,
tes Rosinante endete. Oder
Für den echten Liberalen ist Demokratie zweierlei: Zu allererst das wichtigste Mittel, die individuelle Freiheit zu sichern. Sie ist ein unblutiges Verfahren zur Konfliktschlichtung und zur Abberufung von unfähigen, korrupten oder herrschsüchtigen Politikern. Zweitens: Die Chance, sich als „Mitherrscher“ am Gemeinwesen zu beteiligen. Man kann Gemeingefühl und Patriotismus praktizieren, statt nur zuzuschauen, wie andere über das eigene Schicksal verfügen. Demokratie als Verfahren sagt nichts über die Ziele der Politik und kann darum leicht bis hin zum Totalitären entarten, dem schrankenlosen Verfügen über Erbe, Eigentum und Person der Bürger. Was die Demokratie allein tun darf, lehrt erst der Liberalismus in seiner klassischen Form: Der demokratische Rechtsstaat sollte Eigentum und Freiheit sichern, jene Freiheit zur Realisierung des selbstgewählten Lebensprogramms. Tut sie das nicht, sondern sozialisiert mit Mehrheitsbeschluss (und manchmal auch ohne) unser Privatleben wie die gegenwärtige Wohlfahrtsdemokratie, kommt der Liberale in eine dubiose Lage.
Prof. Dr. Gerd Habermann war von 1994 bis 2010 Leiter des Unternehmerinstituts von DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU. Er ist Chef der Hayek-Institutionen und Professor in Potsdam.
o zeigt die Demokratie gegen-
Zweck über das Mittel stellen. Skeptisch
tricht, ESM, Euro, Wiedervereinigung,
wärtig wenig Scheu, das Netto-
S
bemerkte einmal Friedrich August von
Hauptstadtfrage) und es kann nicht ein-
sonst hat die Zeit des Tricksens, Täus-
einkommen des Bürgers auf rund
Hayek: „Wir dürfen nicht vergessen, dass
mal seine Repräsentanten direkt wählen
Iltschie, Winnetous Wunderpferd. Aus
Von selbst- und fremdernannten Fach-
chens und Sprücheklopfens weiterhin
ein Drittel seines Bruttoeinkommens
es unter einem autokratischem Regiment
und abberufen: Alle wichtigen Politiker
der Antike sind wohl die berühmtesten,
leuten kommen markige Sprüche. Man
Konjunktur.
herunterzubringen, was eine weitestge-
oft mehr geistige und kulturelle Freiheit
sichern sich über eine starre Liste ab.
nicht essbaren Pferde bekannt. Das eine
könnte, sollte, müsste und wollte schon
hende Verletzung des Eigentumsrechts
gegeben hat als in einzelnen Demokra-
war aus griechischen Holzlatten und
immer. Donnerwetter. Der Geist ist wil-
Nun hat der ein PS starke Hafermotor
darstellt, des Naturrechts auf den Ertrag
tien.“
wurde als Geschenk in die Stadt Troja
lig, das Pferdefleisch ist schwach. Man
namens Pferd jahrhundertelang dem
der eigenen Arbeit. Den Bürgern wird
geschoben, mit fatalen Folgen. Und das
gibt dem Verbraucher die Schuld an
Menschen gute Dienste geleistet. Für
ihre Lebensvorsorge weitgehend abge-
Wir kennen in Deutschland Demokra-
politikern des Landes bemächtigt. Übri-
andere imaginäre Pferd war der geflü-
Lebensmittelskandalen, will er doch Tief-
manche ist er ein Luxusgut, denkt man
nommen, indem ihnen soziale Zwangs-
tie leider nur in ihrer verkümmerten
gens auch finanziell, indem sie sich bis zu
gelte Pegasus aus der nordischen My-
preise. Immer die Anderen.
an die edlen Araber, die schneeweißen
verträge aufgenötigt werden, und was
Form, zumindest auf Bundesebene. Das
circa sechzig Prozent aus Steuermitteln
Lipizzaner oder an die Trakehner, für
sonst noch so alles zur Forcierung der
Grundgesetz ist trotz allen Geredes von
finanziert. Gewaltenteilung? Bei uns eine
thologie und Götterwelt. Oder auch
Wie schon Karl Jaspers bemerkte, hat sich eine Parteienoligarchie aus Berufs-
Sleipnir, das achtbeinige Pferd Odins.
Dieses Denken spiegelt eine erschre-
manche einfach nur Steffis Pferd aus
so genannten sozialen Gerechtigkeit ge-
Volkssouveränität nie vom Volk durch
Illusion. Ein Parteienausschuss regiert das
Von all diesen Pferden hatte man gehört
ckende Hilflosigkeit wieder. Wir haben
dem Reitstall nebenan.
schieht. Dazu kommt der Missbrauch des
Volksabstimmung
worden:
Land, vom Parlament gestützt. Die Par-
oder gelesen, aber nie gegessen. Ob-
eine funktionierende Marktwirtschaft, in
Papiergeldmonopols, die Enteignung der
Weder 1949 noch 1990, als durch Ar-
teien beherrschen den bürokratischen
wohl: Einem geschenkten Gaul schaut
der sich die Produzenten um den Käu-
Also, Zossen satteln und nicht hoch zu
Bürger über chronische Inflation. Auch
tikel 146 des Grundgesetzes noch ein-
Apparat und selbst die Judikative durch
man nicht ins Maul. Mit dem Barsch ist
fer bemühen. Das kann auch über die
Pferd der Betrügerei begegnen, sondern
zwei Prozent Inflation halbieren den
mal die Chance dazu bestand. Schon
die politische Bestellung der Verfassungs-
das ähnlich.
Preise gehen, in jedem Fall aber über
über alle Medien öffentlich Ross und
Geldwert in 35 Jahren – aber das heißt
der Parlamentarische Rat war nicht
gerichte. Ihre Programmatik geht einheit-
stabile Qualität des Produktes. Gegen
Reiter nennen. Sonst haben wir in Kürze
ja dann „Stabilität“ und wir müssen mit
demokratisch legitimiert. Bis heute gibt
lich in Richtung egalité; es gibt nur noch
Die Rosstäuscher erzählen dem Kon-
Betrüger, wie im aktuellen Fall, ist nie-
auch Pommes aus Pastinaken. Erfolgrei-
Schlimmerem rechnen. Müsste ein Libe-
es keine Möglichkeit für das Volk, über
graduelle Unterschiede, selbst die FDP ist
sumenten was vom Rind und meinen
mand gefeit. Zumal sich der Verbraucher
chen Ritt durch Nacht und Wind!
raler in Extremlage zwischen Demokra-
Gesetze und Verträge abzustimmen, die
liberal nicht trittfest.
Pferd. Und der Amtsschimmel wiehert
irrigerweise in staatlicher oder institutio-
tie und Liberalismus wählen, so würde er
sein Schicksal, ja seine behauptete Sou-
weiter. Er sollte auf den Gnadenhof,
neller Sicherheit wiegt. Jetzt helfen keine
gewiss den Inhalt vor das Verfahren, den
veränität berühren (zum Beispiel Maas-
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legitimiert
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NordOstSüdWest
Nicht nur sauber, sondern rein! Wenn es um die Reinigung von Lebensmittel-Transportbehältern geht Autor: Hans-Dieter Philipowski
Verbandspräsident ENFIT: Senator h. c., Dipl.-Ing. Hans-Dieter Philipowski
Unerwünschtes in Lebensmitteln steht für ein hohes Risiko für Produzenten und Verbraucher. Erinnern Sie sich noch? Auch das letzte Jahr war wieder geprägt von unterschiedlichen Lebensmittelskandalen und in einem gewissen Rhythmus kommt ein neuer Lebensmittelskandal hinzu. Ekelfleisch, Dioxin im Hühnerei und Mykotoxine in Mehl und Nüssen, das EHEC-Virus auf Sprossen, gefährliche Allergene und quaternäre Ammoniumverbindungen in Bioprodukten, Noro-Viren im Kantinenessen – das sind nur einige der wiederkehrenden Meldungen, die gleichermaßen beunruhigen.
Nach Bekanntwerden eines Lebensmittelskandals treten die bundesweiten Überwachungsbehörden in Aktion. Experten, Hygieniker, Mikrobiologen und andere Spezialisten sind fieberhaft auf der Suche nach den Ursachen und den verantwortlichen Verursachern. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wird eingeschaltet und unternimmt umfangreiche Tests auf der Suche nach den Auslösern. Ursachen und Verursacher werden schnell gefunden und, wenn erforderlich, ein Zehn-Punkte-Plan vom Ministerium zum augenscheinlichen Schutz der Verbraucher ins Leben gerufen. Ruhe kehrt ein und der Skandal ist so schnell vergessen, wie er gekommen war.
che Erfahrungen angeeignet und wollen
wird bei der Suche nach dem geeig-
durch eine Inspektion vom Domdeckel
diese auch umsetzen. Aber im Gegensatz
neten Logistiker derjenige ausgewählt,
aus festgestellt werden können.“
zu standardisierten Prozessen aus einer
der den Transport am preiswertesten
Produktion gibt es in dieser Branche kei-
anbietet – natürlich inklusive einer Rei-
Das ECD ist somit keine Qualitätsga-
ne standardisierten Prozessabläufe und
nigung. Selbstverständlich vergleicht der
rantie für einen unter hygienischen As-
keine eindeutigen mess- und reprodu-
Logistikverantwortliche nicht nur den
pekten gereinigten Behälter, wie fälsch-
zierbaren, international gültigen Prüf- und
Preis, sondern auch die Qualifikation des
licherweise angenommen wird, sondern
Qualitätsmerkmale. Das Ergebnis: Es wird
Logistikers. Die Reinigung eines Lebens-
lediglich die Bestätigung dafür, dass be-
irgendwie gereinigt. Ein Zertifikat wird
mittel-Transportbehälters wird durch ein
stimmte aufgelistete Leistungen durch-
ausgestellt, fertig. Denn ohne Zertifi-
Zertifikat, in der Regel das ECD (Euro-
geführt wurden. Weder die Prozessab-
kat bekommt ein Logistiker keine neue
pean Cleaning Document) dokumentiert
folge, die Temperatur noch die Dauer
Fracht.
und gibt dem Verantwortlichen das Ge-
der einzelnen Leistungen sind definiert
fühl der Sicherheit.
und liegen damit im alleinigen Ermessen des Betreibers der Reinigungsanlage. Die
Um diesen inakzeptablen Zustand zu beenden und für definierte Standards und
Doch das ECD sagt über die Qualität der
sogenannte Qualitätskontrolle erfolgt le-
Transparenz zu sorgen, gründeten Mit-
Reinigung fatalerweise gar nichts aus. Eu-
diglich durch visuelle Begutachtung durch
glieder aus Logistik, Reinigung, Anlagen-
ropaweit hat sich die Chemische Indus-
den Domdeckel. Da muss die Frage er-
bau und Dienstleistung, bereits 2004 den
trie in Zusammenarbeit mit Logistikern
laubt sein: Wie soll das für die notwendi-
Verband ENFIT – Internationaler Verband
und Reinigungsbetrieben darauf verstän-
ge Sicherheit sorgen?
zur Förderung innovativer Technologien
digt, dass mit dem ECD lediglich bestätigt
für Reinigung, Logistikmanagement und
wird, was bei der Reinigung getan wur-
Für die Reinigung von Chemie-Trans-
Service für Transport- und Lagerbehälter
de. Sinnvoll ist dabei sicherlich, dass sich
portbehältern mag das ausreichend sein,
e. V. Bereits 2008 wurde in einer ENFIT-
europaweit auf einheitliche Reinigungs-
für die Reinigung von Lebensmittel-Trans-
Arbeitsgruppe die umfangreiche und
codes, zum Beispiel C01 für den Einsatz
portbehältern ist das völlig unzureichend.
praxisorientierte ENFIT Guideline Food
eines alkalischen Reinigers, verständigt
Denn bei Lebensmitteln geht es primär
entwickelt und zum Standard erklärt.
wurde, um damit sprachliche Hindernis-
nicht nur um sichtbare Verschmutzungen,
se bei grenzüberschreitenden Verkehren
sondern um die brisanten und mit dem
auszuschließen.
bloßen Auge nicht erkennbaren Risiken
Welche Auswirkungen fehlende Stan-
durch Mikroorganismen, Pilzsporen, Vi-
as Erstaunliche an all diesen
minimieren. Das Zusammenspiel zwi-
zende, giftige und explosive Chemikalien
dards haben, kann man daran erkennen,
Skandalen ist, dass zwar in alle
schen Produktion, Transport und Trans-
transportieren und reinigen können. Für
dass der heutige Marktpreis für eine
Beispiel für eine durchgeführte Reinigung:
ren, Keime und Biofilme. Kontaminierte
möglichen Richtungen unter-
portbehältern,
dem
Akteure der Branche gilt: hohes Risiko
Lebensmittel-Behälterreinigung zwischen
C01; P10; P30; T01.
Lebensmittel können schlagartig zur In-
sucht wird, aber dass keiner der vielen
hygienischen Reinigungszustandes der
gleich hohes Ansehen und Anerkennung.
60 und 120 Euro liegt. Nach den Grund-
Experten den Transport von Lebensmit-
Transportbehälter, ist den wenigsten der
Reinigungsanlagen,
ausschließlich
sätzen der ENFIT Guideline Food müsste
Kommentar
Reinigungsergebnis
führen, wie bei der aktuellen mysteriö-
teln thematisiert. Produzenten, Handel
Beteiligten bekannt.
Lebensmittel-Transportbehälter reinigen,
der Marktpreis für eine einfache Reini-
auf dem ECD: „Die Reinigungsanlage
sen Magen-Darm-Erkrankung, die auf mit
D
beziehungsweise
die
fektion von Tausenden von Konsumenten zum
gelten noch immer als die Stiefkinder der
gung (Typ B), produktabhängig, zwischen
bescheinigt hiermit die durchgeführten
Noro-Viren kontaminierte Erdbeeren
dass die Logistik- und Transportbehälter-
Bis heute gibt es in Europa rund 650
Branche. Immer nach dem Motto: Die
150 und 220 Euro liegen und bei einer
Leistungen. Der Tank ist nach Definition
aus China zurückzuführen war.
Reinigungsbranche gleichermaßen per-
Tank- und Behälterreinigungsanlagen, in
reinigen doch nur Lebensmittel. Einmal
aseptischen Reinigung (Typ A), ebenfalls
der EFTCO (European Federation of
fekt durchorganisiert ist, wie das heute
denen pro Tag durchschnittlich 27.000
durchspülen und fertig: Kein Risiko.
produktabhängig, bei mindestens 250 bis
Tank Cleaning Organziations) sauber.“
in jeder Lebensmittelproduktion der
Reinigungen durchgeführt werden. Da-
Fall ist. Die produzierende Industrie hat
von entfallen laut einer Branchenumfrage
Die Tank- und Behälterreinigung hat
sich schon früh darauf eingestellt, alles
etwa 70 Prozent auf die Reinigung von
sich beginnend in den siebziger Jahren
zu unternehmen, um den besten hygie-
Chemie-Transportbehältern und etwa
nischen Standard nach der Lebensmittel-
30 Prozent auf die Reinigung von Lebens-
Hygieneverordnung umzusetzen. ISO, IFS,
mittel-Transportbehältern.
und Discounter sind davon überzeugt,
GMP, HACCP und Food Defense zeugen
Unvorstellbar, was passieren würde, wenn ein hochwertiges Fruchtsaftkonzentrat
320 Euro. Im Klartext stehen die Reinigungscodes
aus Indien oder Südamerika in einem mit
Diese enormen Abweichungen resultie-
für: C01 – alkalischer Reiniger; P10 –
Mikroorganismen verschmutzten Tank-
europaweit zu einer Nischen- und Spe-
ren daraus, dass Leistungen, die für eine
Heiß spülen; P30 – Trocknen; T01 – Visu-
container nach Europa transportiert wird,
zialbranche entwickelt. Grundsätzliche
hygienische
elle Kontrolle.
in einer Abfüllanlage verdünnt, abgefüllt
wollen die Betreiber eine gute Arbeit ab-
gung zwangsweise notwendig sind, einge-
liefern, wenn dafür ein fairer Preis gezahlt
spart werden. Das ist nur möglich, weil es
Die Definition „der Tank ist sauber nach
Das Gleiche gilt für viele andere Lebens-
keinen eindeutigen Standard gibt.
EFTCO-Definition“ bedeutet: „Ein Tank
mittelrohstoffe, Halberzeugnisse und Fer-
gilt als gereinigt, wenn keine sichtbaren
tigwaren wie Mayonnaisen, Ketchup, Sirup,
Lebensmittel-Behälterreini-
und kontaminiert in den Handel gelangt.
davon, dass sich die verantwortungsvol-
In der Transport- und Reinigungsbranche
wird. Aber die auffälligste Besonderheit
le Industrie ständigen Verbesserungs-
hält sich auch heute noch hartnäckig die
dieser Branche: Jeder reinigt, wie er es für
prozessen unterzieht, um das Risiko für
Vorstellung, dass die wirklichen Experten
richtig hält. Sicher haben sich viele An-
Die Industrie ist nicht unschuldig an
Spuren oder der Geruch des letzten Pro-
Flüssigzucker, Gewürzmischungen, Mehl,
das Unternehmen oder seine Marke zu
nur diejenigen sind, die gefährliche, ät-
lagenbetreiber über die Jahre umfangrei-
dieser Situation, denn in der Regel
dukts beziehungsweise Reinigungsmittels
Öle und Fette – ein enormes und unkalku-
8
HAMBURG
für
9
NordOstSßdWest www.pwc.de/mittelstand lierbares Risiko. Die Verbände der Frucht-
Lebensmittel-Transportbehältern geeig-
saftindustrie haben bereits reagiert und
net ist, erhalten das HQF-Zertifikat und
9.
die Vorgaben der ENFIT Guideline Food
in Abhängigkeit ihrer Leistungsfähigkeit
reiches HQF-Zertifikat ausgestellt
weitestgehend Ăźbernommen. Sie emp-
das GĂźtesiegel BASIC CLEANING QUA-
wurde, in Abhängigkeit der erreich-
fehlen ihren Mitgliedern fĂźr den Transport
LITY oder HIGH CLEANING QUALITY.
ten Punktezahl aus der Bewertung
der Betrieb, wenn ein erfolg-
Nachfolge zur Chefsache machen
das GĂźtesiegel BASIC- oder HIGH-
nur noch Lebensmittel-Transportbehälter einzusetzen, die nach klaren Prozessab-
Mit Ausstellung des HQCC garantiert die
läufen gereinigt wurden und deren Reini-
Reinigungsanlage die Einhaltung der EN-
gungsergebnis erst dann als ausreichend
FIT Guideline Food und stellt sicher, dass:
CLEANING-QUALITY erhält, 10. die Anlage ßber ein gßltiges HQF-Zertifikat verfßgt und sich ei-
einzustufen ist, wenn die Grenzwerte, die in der Guideline Food festgehalten sind,
1. das mikrobiologische Endergeb-
ner jährlichen Nachprßfung unter-
mindestens eingehalten werden.
nis der Reinigung innerhalb der fest-
zieht,
gelegten Grenzwerte liegt, 11. der Betrieb Mitglied des Verban-
ENFIT hat in der Guideline Food definierte Prozessabläufe fßr die Reinigung
2. die Messergebnisse ĂźberprĂźft
von Lebensmittel-Transportbehälter vor-
und dokumentiert werden,
des ENFIT ist. Anlagen, die ein GĂźtesiegel erlangen wol-
gegeben und Grenzwerte zur Ermittlung der Reinigungsqualität festgelegt. Hierzu
3. der ENFIT Online-Informations-
len, werden einer detaillierten mikrobio-
gehÜren die Dauer und Intensität der
und Validierungssdienst genutzt wird,
logischen Risikobewertung unterzogen: angefangen vom hygienischen und mi-
einzelnen Reinigungsschritte (mindestens 15 bis 20 Minuten), definierte Wasser-
4. das Personal regelmäĂ&#x;ig in Le-
krobiologischen Zustand der Wassere-
und Dampftemperaturen (Wasser > 80
bensmittelhygiene und in der Umset-
inspeisung, der Enthärtung, der Wasser-
Grad, Dampf > 100 Grad), Konzentra-
zung der definierten Reinigungspro-
bevorratung, der Wassererwärmung, der
tion und Menge der eingesetzten Reini-
zeduren ausgebildet wird,
Dampferzeugung, des Hochdruck-Rohrleitungssystems, der SpĂźlkĂśpfe, Ăźber den
gungs- und Desinfektionsmittel, Messung und Bewertung der festgelegten und re-
5. die Anlagentechnik (Reinigungs-
der Trocknungsanlage, der KĂźhlung, der
produzierbaren PrĂźfkriterien (Grenzwer-
technik) nachweislich zur Reinigung
Zulassung der eingesetzten Chemikalien,
te: mikrobiologischer Hygienetest - ATP,
von
des Zustands der Reinigungsbahnen, der
Leitfähigkeit, pH-Wert und Trßbung des
tern geeignet ist,
Lebensmittel-Transportbehäl-
6. die Anlagentechnik unter hygie-
Trennung der Reinigungsbahnen (Che-
nischen Aspekten regelmäĂ&#x;ig gewar-
mie versus Lebensmittel).
Seit September 2012 hat ENFIT mit
tet und ĂźberprĂźft wird und sich der
der EinfĂźhrung des HQF-Zertifikats, der
Betrieb einer regelmäĂ&#x;igen Kontrol-
Die Reinigungsanlagen werden in Ab-
ENFIT Guideline Food und dem Quali-
le durch die von ENFIT akkreditier-
hängigkeit ihrer Ausstattung und Leis-
täts-Reinigungszertifikat HQCC (High
ten Lebensmittel-Auditoren unter-
tungsfähigkeit – dazu gehÜren auch
Quality Cleaning Certificate) die inter-
zieht,
automatisierte ProzessdokumentationsSysteme – in die Kategorien BASIC
nationalen Standards fĂźr die definierte und ĂźberprĂźfbare Reinigung von Le-
7. im Rahmen der HQF-Zertifizie-
QUALITY
bensmittel-Transportbehältern geschaf-
rung Probereinigungen durchgefĂźhrt
QUALITY CLEANING eingeordnet. Es
fen. Standardisierte Reinigungsprozesse,
und nach besonderen PrĂźfkriterien
ist aber bereits jetzt davon auszugehen,
reproduzierbare
mikrobiologisch bewertet werden,
dass es einen erheblichen Anteil von
Ergebnisse, Hygiene,
CLEANING
oder
HIGH
Anlagen geben wird, die diese strengen
Verbraucherschutz und Gefahrenabwehr (Food Defense) sowie die technische
8.
HQF-Zertifizierung/
Kriterien zumindest aktuell (zum Beispiel
ĂœberprĂźfung der Reinigungstechnik ste-
Auditierung nicht nur Fragen mit Ja
keine Trennung von Chemie- und Le-
hen dabei ganz klar im Vordergrund. An-
oder Nein beantwortet, sondern in
bensmittelprodukten), nicht erfĂźllen kĂśn-
lagen, die das HQF-Audit erfolgreich ab-
ihrer Leistungsfähigkeit nach Punkten
nen und somit kein GĂźtesiegel und keine
gelegt haben und deren Anlagentechnik
bewertet werden,
Zuordnung in die Qualitätskategorien
fßr die uneingeschränkte Reinigung von
10
Nachfolgeplanung ist fßr viele ein sensibles Thema. Die Diskussion um die Verschärfung der Erbschaftsteuer fßhrt zu Handlungsbedarf. Umso wertvoller ist ein Partner, der mehrdimensional denkt und handelt. Unsere Spezialisten des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand stellen den Erhalt Ihres FamilienvermÜgens an erste Stelle und planen mit Ihnen gemeinsam die unternehmerisch optimale LÜsung – steuerlich, rechtlich und vorausschauend. Als verlässliche Partner begleiten sie Sie im Nachfolgeprozess und darßber hinaus. Sprechen Sie uns gerne an. Dr. Peter Bartels, Tel.: +49 40 6378-2170, peter.bartels@de.pwc.com
Umkleide- und Sanitärräume bis hin zur
Wassers) und die Dokumentation der Ergebnisse im Reinigungszertifikat.
Personalausbildung, Arbeitskleidung, der
bei
der
erlangen kĂśnnen.
HAMBURG
fĂźr
Š 2013 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprßfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. �3Z&´ EH]LHKW VLFK DXI GLH 3ULFHZDWHUKRXVH&RRSHUV $NWLHQJHVHOOVFKDIW :LUWVFKDIWVSU IXQJVJHVHOOVFKDIW GLH HLQH 0LWJOLHGVJHVHOOVFKDIW GHU 3ULFHZDWHUKRXVH&RRSHUV ,QWHUQDWLRQDO /LPLWHG 3Z&,/ LVW -HGH GHU 0LWJOLHGVJHVHOOVFKDIWHQ GHU 3Z&,/ LVW HLQH UHFKWOLFK VHOEVWVWlQGLJH *HVHOOVFKDIW
11
v.l.n.r.: Dr. Olaf Stiller (NanoRepro AG), Maximilian Schauerte (THE DUKE Destillerie), Lencke Wischhusen (DIE JUNGEN UNTERNEHMER), Benjamin Achenbach (Monkey´s Gastronomie) und Philipp Maximilian Scharpenack (Unternehmensgründer)
Autor: Anne-Katrin Moritz
Mehr Generationengerechtigkeit forderte die Bundesvorsitzende Lencke Wischhusen auf dem Unternehmertag des Verbandes DIE JUNGEN UNTERNEHMER in Frankfurt am Main.
BJU-Unternehmertag in Frankfurt Lencke Wischhusen auf Unternehmertag:
Die junge Generation nicht aus den Augen verlieren
V
or rund 200 jungen Unternehmern sagte die Verbandschefin am Donnerstag: „Wir Familien-
unternehmer stehen für Werte wie Verantwortungsbewusstsein,
Gedanken an die nächste Wahl schein-
tages standen Vorträge interessanter
ren Dr. Olaf Stiller von der NanoRepro
bar soziale Geschenke verteilen und da-
Unternehmerpersönlichkeiten, darunter
AG, die medizinische Schnelltests bezie-
mit die junge Generation aus den Augen
Gin-Brenner Maximilian Schauerte aus
hungsweise Selbstdiagnostika für zuhau-
verlieren." Zugleich kündigte Wischhusen
München, der die THE DUKE Distillerie
se herstellt, und Benjamin Achenbach,
die Tour der Generationengerechtigkeit
betreibt. Dass Unternehmertum viele
Geschäftsführender Gesellschafter der
an, die von den jungen Unternehmern
Facetten hat, zeigte auch die Geschich-
Monkey´s Gastronomie GmbH & Co. KG.
ins Leben gerufen wurde und in diesem
te von Philipp Maximilian Scharpenack.
Alle Referenten gaben einen bemerkens-
Sommer durch die Großstädte Deutsch-
Der Unternehmensgründer ist erst 27,
werten Einblick in die Höhen und Tiefen
lands zieht, um auf das Thema Generatio-
hat aber bereits mehrere Start-ups auf-
des Unternehmer-Daseins.
nengerechtigkeit aufmerksam zu machen.
gebaut, darunter den Online-Pralinenver-
Auf dem Programm des Unternehmer-
sand Chocolato.de. Weitere Redner wa-
Bild: © Florian Nöll
Bild: Die Jungen Unternehmer/Anne Kreuz
NordOstSüdWest
Neuer Bundesverband – Start-ups organisieren sich
Beständigkeit
und Standorttreue. Diese Werte wollen wir auch in die kommende Generation tragen. Das ist aber nur möglich, wenn die verantwortlichen Politiker nicht in
Neuer Bundesverband in Berlin etabliert Der Bundesverband Deutsche Startups e. V. (BVDS) will für die Gründerszene deutschlandweit die Interessen vertreten Florian Nöll, Vorstandssprecher BVDS
Autor: Wilfried H. H. Remmers
Meßberg 1 · 20095 Hamburg Telefon 040 /30 96 98 - 0 · Fax 040 /30 96 98 - 50 info@hagenundkruse.de · www.hagenundkruse.de
Als unabhängiger Versicherungsmakler bieten wir unseren Kunden in allen privaten, beruflichen und betrieblichen Versicherungsfragen optimale Lösungen. Seit über 100 Jahren konzentrieren wir uns auf die Geschäftsfelder n Mittelständische Unternehmen und freie Berufe n Sanitär-, Heizungs-, Klempner- und Bedachungsbetriebe n Bürgschaften für das Bauhaupt- und Baunebengewerbe, Maschinen- und Anlagenbau n Ärzte und Mediziner n Privatkunden für die wir – gemeinsam mit dem Versicherer – maßgeschneiderte Versicherungslösungen konzipieren. Wir bieten individuelle Beratung und verfügen über umfangreiches Know-how bezüglich Vertragsgestaltung und Schadenabwicklung. Ihre Ansprechpartner: Jörg Will
12
Geschäftsführender Gesellschafter
Telefon 040/30 96 98-23 j.will@hagenundkruse.de
Jörg Enders Geschäftsführender Gesellschafter
Telefon 040/30 96 98-17 j.enders@hagenundkruse.de
„Wir engagieren uns für ein gründerfreundliches Deutschland. Wir erarbeiten Vorschläge, die eine Kultur der Selbstständigkeit fördern und die Hürden für Unternehmensgründungen senken“, gab Vorstandssprecher Florian Nöll in einer Pressemitteilung bekannt. Der im September letzten Jahres gegründete und im Januar dieses Jahres ins Register eingetragene Verband hat vier ehrenamtliche Vorstände. Im Beirat sitzen der, in der innovativen Gründerszene bekannte, Prof. Tobias Kollmann und der ebenfalls bekannte Unternehmer und Gründer von Technologiefirmen Marcel-Otto Yon. „Ich bin wirklich überwältigt von dem großen Interesse dieser ganz verschiedenen und bundesweit verstreuten Start-ups, die sich gemeinsam zur Vertretung ihrer Interessen und für mehr Unternehmertum in Deutschland zusammenschließen“, meinte Thomas Bachem, stellvertretender Vorstandssprecher. Die Interessenvertretung ist für innovative und wachstumsorientierte Unternehmensgründer aller Branchen offen.
M
ehr als 100 Mitglieder zählte
schluss von Rechtsform und Beschäftig-
etabliert. Wie der Verband weiter bekannt
die Organisation bereits Ende
tenzahl eine wirtschaftliche Bedeutung
gab, gehören zu den Gründungspartnern
Januar.
aufweisen.
und ersten Fördermitgliedern Namen wie
Die
Neumitglieder
Google, Facebook, E-Plus, KPMG, You Is
wurden bisher überwiegend aus dem persönlichen Netzwerk der Verbands-
Um Mitglied zu werden, entrichten Start-
Now, Daily Deal und Stepstone. Auch zwei
gründer akquiriert. Ein großer Interes-
ups einen Jahresbeitrag von 120 Euro. För-
Start-up-Investoren haben sich bereits dem
sentenpool steht dem Verband offen:
dermitglieder zahlen einen Mindestbeitrag
BVDS angeschlossen.
Laut dem Statistischen Bundesamt gab
von 5.000 Euro. Die bundesweite Ausbrei-
es allein im ersten Halbjahr 2012 fast
tung kommt zügig voran. In Hessen und
70.000 Neugründungen, die nach Rück-
Rheinlandpfalz sind bereits Dependancen
HAMBURG
für
Weitere Informationen unter www.deutschestartups.org.
13
SchwarzRotGrünGelb
Beobachtungen zur Bundestagswahl 2013
Fast 100 Meter hoch wird der neue Rekord-Leuchtturm im Hamburger Hafen. Ein zweiter kommt immerhin noch auf mehr als 75 Meter.
Die Haltung der Spitzenkandidaten ist wahlentscheidend Autor: Ole von Beust
In sechs Monaten wird in Deutschland gewählt. Das ist eine lange Zeit. Erst recht in der Politik, wo tagespolitische Ereignisse zu Stimmungsänderungen und neuem Wahlverhalten führen können. Allerdings nur können – nicht müssen. Welche Einflüsse haben eigentlich solche, in den Medien heiß diskutierten Dinge, wie das Verhalten von Brüderle gegenüber Frauen, die Plagiatsvorwürfe und der Rücktritt der Ministerin Schavan, der verpatzte Internetauftritt von „Peer Block"?
sollte helfen.“ Und das im Auftritt authentisch, bodenständig, unaufgeregt und irgendwie vertraut. Und dass dies alles nicht gespielt ist, merken die Leute. Der Gegenkandidat hat es da schwerer: Er kommt aufgeregter daher, wirkt zwar fachlich glaubwürdig, aber versprüht die Diskrepanz
Die Antwort:
Neuer Rekord-Leuchtturm für Hamburg
Die Wähler legen eben nicht vor einer Wahl
zwischen der Forderung nach mehr Gerech-
vergleichend die Parteiprogramme nebenei-
tigkeit und den eigenen Einkünften.
Meinung es erwartet. Die Menschen machen
nander und wählen dann die Partei, die die
sich unabhängig von den Medien ein eigenes
meisten Haken kriegt, sondern bilden sich
Inhaltlich tut die Regierung alles, um Pola-
Bild. Medienkritik bedeutet nicht automatisch
über längere Zeiträume eine Grundüber-
risierung zu ihrem Nachteil zu verhindern:
Stimmenverlust. So war bezeichnend, dass
zeugung. Die hält nicht ein Leben lag, hat
Man ist letztlich für einen Mindestlohn, küm-
zum Anfang über Wochen in der öffentlichen
aber einen gewissen Bestand. Ausnahme:
mert sich um die befürchtete Altersarmut,
Meinung die Diskussionen über zu Gutten-
Es gibt polarisierende Ja-Nein-Fragen. Zum
leitet die Energiewende ein, hält sich bei
bergs Dissertation oder das persönliche
Beispiel: Ostverträge: ja oder nein, Kernkraft:
gesellschaftspolitischen Fragen die meisten
Finanzgebaren von Christian Wulff die Be-
ja oder nein, Wechsel: ja oder nein, doppel-
Türen offen (zum Beispiel Anerkennung
liebtheit beider nicht anfocht. Im Gegenteil:
te Staatsbürgerschaft: ja oder nein? Solche
gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaf-
Die Bürger haben eine derartige Skepsis den
emotionalen Themen verdrängen Entschei-
ten, finanzielle Unterstützung bei der Kinder-
I
Medien gegenüber, dass mediale Kritik oft zu
dungen nach Einstellung zu Haltung und
erziehung). Man tut also nur wenigen weh
wachsender Sympathie führt. Erst eine kon-
Programm. Diese Themen können Parteien
und lässt dem politischen Gegner wenige
Hafeneinfahrt erweitert. Ein Richtfeuer be-
zertierte Kampagne aller Medien über einen
aber nicht erfinden, sie müssen in der Luft
Möglichkeiten der Mobilisierung. Der Nach-
längeren Zeitraum bleibt nicht ohne Wirkung.
liegen. Sie dürfen nicht als kompliziert emp-
teil einer solchen Strategie: Die Frage wo-
Das wiederum empört häufig die Medien
funden werden, sondern müssen emotional
für man konkret im Gegensatz zur anderen
selbst: Wie oft war in Sachen zu Guttenberg
polarisieren. Daher ist zum Beispiel die Frage
Seite steht, ist nicht einfach zu beantworten.
oder Wulff geradezu enttäuscht zu lesen, dass
nach der Zukunft Europas oder dem Meis-
Solange aber Haltungen und nicht Inhalte im
man nicht verstehe, dass diese trotz der me-
tern der Finanzkrise zwar eminent wichtig,
Vordergrund stehen, ist das noch kein stra-
dialen Kritik noch beliebt seien.
aber vermutlich zur Polarisierung ungeeignet.
tegischer Nachteil.
lich, damit die dann vor dem Turm liegenden Containerbrücken das Richtfeuer nicht verdecken. Das untere Leuchtfeuer wird immerhin 75,92 Meter hoch sein. Es wird am Bubendey-Ufer vor der Böschung auf „Strandperle“ gut zu sehen, während das
Leuchttürme stellt man sich meistens immer als konischen, rot-weiß gestrichenen Backsteinbau mit einer Rundum-Galerie und kauzigem Leuchtturmwärter vor. Leuchttürme weisen nicht nur sicher den Seeweg, sondern waren für Auswanderer auch oft die letzten sichtbaren Zeichen der Heimat. Hamburg aber blickt nach vorn und hat jetzt in Waltershof einen Leuchtturm geplant, der nach seiner Fertigstellung wohl der höchste in Europa sein wird. Bisher gilt ein Leuchtturm an der französischen Atlantikküste mit rund 82,5 Metern als Spitzenreiter.
Wenig und
Oberfeuers von 99,20 Metern ist erforder-
Stelzen stehen und ist dann gegenüber der
Autor: Wilfried H. H. Remmers
manchmal gegenteiliger, als die öffentliche
tet sehen können. Die Rekordhöhe des
Oberfeuer leicht zurückversetzt errichtet wird (siehe Abbildung). Die beiden neuen Türme werden nicht rot-weiß, wie international üblich, sondern schwarz-weiß gestreift sein. Andernfalls könnte man sie zu leicht mit den Containerbrücken verwechseln. 2014 sollen die eineinhalbjährigen Bauarbeiten beginnen. Diese könnten sich allerdings noch verzögern, da die Hamburg Port Au-
m Zuge der nordwestlichen Erweite-
steht in der Regel aus zwei Türmen, einem
thority mit Klagen der Anwohner gegen die
rung des Eurogate-Containerterminals
Oberfeuer und einem Unterfeuer. Sie sind
Erweiterung des Containerterminals rechnet.
werden die alten Leuchttürme abgeris-
so angeordnet, dass die ankommenden
Das Planfeststellungsverfahren läuft bereits.
sen und um ein Richtfeuer für die sichere
Schiffe, wenn sie richtig navigieren, beide
Die Kosten werden nach vorsichtigen Schät-
Feuer in einer senkrechten Linie ausgerich-
zungen mit zehn Millionen Euro veranschlagt.
Zu vielschichtig, zu wenig emotional.
Fazit: Im Moment Startvorteil für die
Also: Wahlentscheidend sind nicht einzelne Skandale oder Skandälchen, sondern Be-
Was heißt das für die Ausgangslage zur Bun-
Union, zumal im Gegensatz zu Nieder-
wertungen der Wähler von grundsätzlichen
destagswahl? Was die Haltung angeht, ist zur-
sachsen anzunehmen ist, dass die Links-
Haltungen und Inhalten. Und zwar in dieser
zeit die Kanzlerin im klaren Vorteil. Sie wirkt
partei in den Bundestag einzieht und es
Reihenfolge. Ich schätze, 70 Prozent macht
wie die Hausärztin zu der man mit seinen
schon rechnerisch für Rot-Grün schwer
die Haltung, vor allem der Spitzenkandida-
Problemen geht, die sich alles geduldig anhört
wird. Aber wie gesagt, sechs Monate sind
ten aus, maximal 30 Prozent das Inhaltliche.
und sagt: „Ich schreibe Ihnen mal was auf, das
eine lange Zeit.
14
HAMBURG
für
15
SchwarzRotGrünGelb
Hamburg braucht eine starke Investitionsund Förderbank Autor: Jan Balcke
Jan Balcke, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, Fachsprecher für Wirtschaft der SPD-Bürgerschaftsfraktion
Unsere Stadt ist einer der wichtigsten Industrie- und Handelsstandorte Deutschlands. Der Antriebsmotor sind die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), die für Wachstum und Beschäftigung genauso unverzichtbar sind wie Innovationen und junge Köpfe. Hamburg liegt beispielsweise noch nicht an der Spitze bei Existenzgründungen und muss hier in Zukunft besser werden.
it der Schaffung einer Investi-
neben einer guten privaten Förderlandschaft
markt also nicht ausreichend Beratungs- und
tions- und Förderbank (IFB) als
am Finanzplatz Hamburg auch eine staatliche
Fördermittel bereitstellt, drohen Innovationen
ausdrücklich regional arbeitendes
Wirtschaftsförderung. Dabei ist klar: Es geht
und Ideen abzuwandern, Hamburg als Inno-
Landesförderinstitut entwickelt der Senat
nur ein gutes Miteinander mit den Privatban-
vationsstandort würde geschwächt.
die altbekannte und bewährte Wohnungs-
ken. Der Staat will und muss keine neue Bank
baukreditanstalt und die erfolgreiche Innova-
schaffen. Es ist aber auch deutlich geworden,
Die neue IFB soll in stärkerem Umfang als
tionsstiftung weiter.
dass Banken mit Blick auf die zurück- und
bisher Fördermittel aus dem Bund und aus
M
Die Sonntagsfrage Autor: Jan Schmidt
In den aktuellen Sonntagsfragen zur Bundestagswahl sind die Unionsparteien weiterhin mit großem Vorsprung stärkste Kraft. Im Februar können sie bereits das dritte Quartal in Folge ein Plus von rund zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal verbuchen. Für eine schwarz-gelbe Mehrheit würde es allerdings auch dann nicht reichen, wenn die FDP die Fünf-Prozent-Hürde nähme. ForschungsInstitut
Infratest Dimap
Emnid
Forschungsgruppe Wahlen
Gesell. für Markt- und Soz.forsch.
Forsa
Allensbach
40,0 % 28,0 % 5,0 % 15,0 % 6,0 % 3,0 % 3,0 %
41,0 % 27,0 % 4,0 % 14,0 % 7,0 % 4,0 % 3,0 %
40,0 % 30,0 % 4,0 % 14,0 % 6,0 % 2,0 % 4,0 %
40,0 % 27,0 % 5,0 % 15,0 % 6,0 % 3,0 % 4,0 %
40,0 % 25,0 % 4,0 % 16,0 % 8,0 % 2,0 % 5,0 %
39,0 % 27,0 % 6,0 % 15,0 % 6,5 % 3,0 % 3,5 %
CDU/CSU SPD FDP Grüne Die Linke Piraten Sonstige
er Ausgang der Niedersachsen-Wahl
Großer Verlierer bleibt damit die Piraten-
rund zwei Prozent. Hingegen zeigen sich
hat sich auf den ersten Blick kaum
vor uns liegenden Veränderungen bei den
Brüssel an die Elbe holen. In den drei Ge-
die Umfragewerte von den Linken, trotz
Eigenkapitalvorschriften und die Finanzkrise
schäftsfeldern Wohnungsbau, Wirtschaft und
D
partei. Sie wird nach der Schlappe in Nie-
Wir wollen damit bereits bestehende Förder-
auf die bundesweiten Umfragewer-
dersachsen von einigen Umfrageinstituten
des schlechten Abschneidens, stabil.
instrumente an einer Schnittstelle zentralisie-
zurückhaltender und vorsichtiger geworden
Umwelt sowie Innovation werden die zent-
te ausgewirkt. Insbesondere das überraschend
nur noch auf dem Niveau der letzten Bun-
ren und ein Kompetenzzentrum für Beratung
sind. Das darf sich nicht zu Lasten der Unter-
ralen Förderinstrumente umgesetzt. Neben
gute Abschneiden der FDP hat die Partei we-
destagswahl gehandelt, das waren damals
und Förderung etablieren. Hamburg braucht
nehmen auswirken.Wenn der private Finanz-
bisher erteilten Zuschüssen sollen zinsver-
nig beflügelt. Zwar sehen die Umfrageinstitute
günstigte Darlehen die Möglichkeiten der
im Schnitt die Liberalen etwas näher am Wie-
Unternehmenserweiterung oder -gründung
dereinzug in den Bundestag, dennoch würde
verbessern. Mit dem Hamburg-Kredit sollen
es derzeit nicht reichen – wenn es nicht Leih-
beispielsweise mehr KfW-Mittel abgefordert
stimmen von der Union gäbe.
Events . Promotions . Incentives . Tagungen
werden. Die Erfahrungen aus Berlin haben dies bewiesen.
Die SPD und die Grünen können ebenfalls keinen nachhaltigen Profit aus ihrem
www.events-4-brands.com
Immobilienvermittlung aus Leidenschaft…
Unter dem Strich wird es für kleine und mit-
Wahlsieg erzielen. Dies liegt vielleicht dar-
telständische Unternehmen in Hamburg künf-
an, dass Rot-Grün monatelang mit einem
... mit über 130 Verkäufen und über 110 Vermietungen im Jahr
tig einfacher sein, ihre Zukunft in unserer Stadt
riesigen Vorsprung in den Wahlumfragen
... in Hamburg und Umland
mit Hilfe einer klaren und leistungsfähigen För-
in Niedersachsen gehandelt wurde. Dem-
... für Wohnen und Gewerbe
derlandschaft zu sichern und auszubauen.
entsprechend war das knappe Ergebnis nicht der erhoffte klare Sieg.
Gemeinsame Erfahrungen bringen Marken und Menschen zusammen. Wir sorgen dafür, dass es unvergesslich wird.
Stand: 27. Februar 2013
Zur Person: Jan Balcke ist Jahrgang 1973. Er ist in Wandsbek aufgewachsen und vertritt
Für die CDU/CSU wirkt der Wahlausgang
seine Heimat seit 2008 als direkt gewähl-
wie eine Zwischenschlappe. So standen sie
ter Bürgerschaftsabgeordneter. Der Diplom-
in den Umfragen Mitte Januar sogar rund
Ökonom ist hauptberuflich als Leiter der
zwei Prozentpunkte besser da als heute. Sie
Ausbildung von Airbus Operations auf Fin-
befinden sich aber auf einem sehr hohen Ni-
kenwerder tätig.
veau und konnten ihre Position insgesamt in
• Kompetent • Engagiert • Zuverlässig
Frank Hoffmann Immobilien GmbH & Co. KG | Tel.: 040/866 455 95 | www.frankhoffmann-immobilien.de |
den letzten Monaten ausbauen.
16
HAMBURG
für
17
Für Hamburg Die Unternehmensgeschichte beginnt 1971 mit der Gründung der Meltex Klebstoffauftragsanlagen GmbH. 1989 verkauft Henning J. Claassen die Meltex-Gruppe mit 350 Mitarbeitern und zwei Werken in Lüneburg und Atlanta. Im gleichen Jahr eröffnet er das Hotel „Bergström“ in Lüneburg und grün-
Interview mit dem Lüneburger Unternehmer Henning Claassen
det die Claassen Holding mit den zwei Bereichen Oberflächentechnik und Hotellerie. Das im historischen Hafen von Lüneburg ge-
„In jeder Branche gibt es Möglichkeiten, Neues zu entwickeln“
legene Hotel „Bergström“ wird im Laufe der Zeit auf 130 Zimmer ausgebaut. Die für die Hotellerie gegründeten Dienstleistungsunternehmen Ciscom GmbH (Kommunikationstechnik), CMC Hotelausstattungen GmbH (Interior Design) und die Direct Leasing GmbH (Finanzierungen) werden mit zunehmender Bedeutung des Bereichs Oberflä-
FH: Ihnen eilt der Ruf voraus, dass Sie
Claassen: Nein, ich glaube es gibt in je-
FH: Sie werden nächstes Jahr 70. Wenn
chentechnik bis 2003 wieder verkauft. 2006
aus jeder guten Idee eine Firma gründen.
der Branche Möglichkeiten, etwas Neues
Sie an eine Übergabe Ihres Firmenimpe-
folgt der Gang mit dem Oberflächentechnik-
Was treibt Sie immer wieder an?
zu entwickeln. Es ist nicht die Branche,
riums denken, was für Modelle sind für
Unternehmen Impreglon AG an die Frankfur-
sondern der Unternehmer, der den Un-
Sie denkbar?
ter Börse. 2010 schließlich wandelt sich die
Henning Claassen: Es macht mir generell Spaß, Probleme zu lösen und Dinge weiterzuentwickeln. Insbesondere dann, wenn ich meine, dass man es noch besser machen kann. FH: Hotelier, Galerist, Maschinenbau-
Impreglon AG in eine europäische SE und die
terschied macht
Probleme müssen nach Prioritäten und nicht nach Lust abgearbeitet werden
er, Industriekaufmann, Wohltäter – Ihre
Claassen: Das Model ‚Übergabe an die
Bergström GmbH eröffnet das Hotel „Altes
nächste Generation‘ scheidet bei mir aus.
Kaufhaus“ in Lüneburg. Heute erzielt die
Die Kinder hatten eigene Berufswünsche.
Impreglon SE mit 28 Werken auf vier Kon-
Der Sohn ist heute Professor in den USA
tinenten einen Umsatz von 120 Millionen
und die Tochter Architektin. Sowohl in der
Euro und beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter.
Oberflächentechnik als auch in der Ho-
In den Hotels „Bergström“ und „Altes Kauf-
tellerie arbeite ich seit vielen Jahren mit
haus“ erwirtschaften 150 Mitarbeiter 12 Millionen Euro Umsatz.
Geschichte zeigt, dass man in sehr un-
FH: Sie haben mit 20 Jahren eine Frach-
einem Team junger und fähiger Mitarbei-
terschiedlichen Bereichen gleicherma-
terpassage nach Kalifornien gebucht, um
ter zusammen, das sich um das operative
ßen erfolgreich sein kann, wenn man nur
dort zu studieren, waren mit 24 euro-
Geschäft kümmert. Ich denke über ein
das richtige Rüstzeug mitbringt. Welches
päischer Generalvertreter eines ame-
Stiftungsmodell nach, bei dem ich dann die
wäre das?
rikanischen
Aufsichtsratsfunktion übernehmen könnte.
Klebstoffanlagenherstellers,
Fotos:Toni Momtschew mehr Zeit als bei einer Tasse Kaffee ge-
mit 27 Inhaber der ersten eigenen FirClaassen: Ich denke, dass neben der Ver-
ma. Sie waren genau der Typ, von dem
FH: Womit werden Sie Ihre Zeit danach
sprochen werden kann? Wie managen
anlagung eine gute Ausbildung und vor
die Wirtschaft immer Unisono sagt: ‚Wir
ausfüllen?
Sie effektiv Ihre zahlreichen Firmen? Gibt
allem Selbstdisziplin dazugehören. Die
brauchen mehr davon‘. Warum wagen so
Prioritäten in den unterschiedlichen Ge-
wenig junge Menschen den Sprung?
schäftsbereichen sind grundsätzlich ähn-
es dabei eine Philosophie, der Sie folgen? Claassen: Mein Vertrag als Vorstand der Impreglon SE endet in drei Jahren. Dann
Claassen: Es gibt im Zeitmanagement
Erfahrungen muss man selbst sammeln – gute wie schlechte. Berater können einem das nicht abnehmen
Claassen: Wir nutzen Berater für Spezialaufgaben, so zum Beispiel für die Umwandlung der Impreglon AG in eine europäische SE, oder bei der Einführung neuer Technologien. Was den Geschäftserfolg angeht, so habe ich mit über einem Dutzend Unter-
lich. Es macht großen Spaß, neue Dinge
Claassen: Im Gegenteil: Ich habe gerade
bleiben noch genug Aufgaben im Auf-
schon einige Dinge, die ich versuche zu
zu schaffen. Es gilt aber auch, die Disziplin
den Eindruck, dass in dieser Generation
sichtsrat und als Business Angel. Und viel-
beherzigen. Zum Beispiel, Entscheidun-
aufzubringen, konsequent nach Prioritä-
mehr junge Menschen den ‚Sprung‘ in
leicht bleibt dann auch ein wenig mehr
gen nicht auf die lange Bank zu schieben
ten und nicht nach Lust zu arbeiten.
die digitale Welt wagen und sich selbst-
Zeit für Kunst, Segeln, Schwimmen, Kajak
und Verantwortlichkeiten nicht zentral
FH: Wenn der Erfolg einem Recht gibt, sind
ständig machen. Aus meiner Schulklasse
fahren und Reisen.
zu bündeln, sondern bei den einzelnen
ehrliche Berater manchmal rar gesät. Wie
FH: Sprechen wir über eine Ihrer erfolg-
Unternehmen zu belassen, um damit die
sieht es da bei Ihnen aus?
reichsten Gründungen, die Impreglon SE,
FH: Gibt es eine Branche, in der Sie sich
war ich der Einzige, der sich selbstständig
nicht vorstellen könnten, erfolgreich zu
gemacht hat.
sein?
18
FH: Stichwort Zeitmanagement: Haben
Selbstständigkeit zu fördern.
Sie denn für Ihre Manager überhaupt
nehmensgründungen in 40 Jahren reichlich Erfahrung sammeln können, nicht nur positive. Berater haben dabei nicht geholfen.
einen Spezialisten für Oberflächenbeschichtungen – von der Babywindel bis zum
HAMBURG
für
19
Rubrik Thema
mich auf Gemälde und Skulpturen, sowohl
Claassen: Nein, das ist mir mit zu vielen
FH: Ihr Pensum klingt nach einem 25
abstrakt als auch gegenständlich, konzent-
Kompromissen verbunden. Ich habe als
Stunden Tag. Gibt es überhaupt eine Zeit
riert. Ich hatte lange nach einer Möglichkeit
Unternehmer in Lüneburg direkt und in-
der Entspannung und wie sieht diese aus?
gesucht, meine Sammlung der Öffentlich-
direkt rund 1.000 Arbeitsplätze geschaf-
keit zugänglich zu machen. Mit dem ‚Alten
fen. Ich glaube nicht, dass mir das als Poli-
Claassen: So schlimm ist es nicht. Es sind
Kaufhaus‘ bot sich diese Gelegenheit.
tiker gelungen wäre.
wöchentlich 60 bis 70 Stunden. Die ers-
FH: Wenn man Sie mit dem nötigen Klein-
FH: Sie erhalten eine Privataudienz bei
für mein Fitness-Programm. Ansonsten
geld ausstatten würde, gäbe es ein Kunst-
Angela Merkel: Welche Anliegen aus der
nimmt meine Frau intensiv am Gesche-
werk, das Sie erwerben würden?
Wirtschaft würden Sie ihr gerne ans
hen in den Unternehmen teil und wenn
Herz legen?
ich nicht auf Reisen bin, genießen wir den
te Stunde des Tages gehört mir allein
Claassen: Ein Original von Gerhard Richter würde mich schon sehr reizen.
Abend mit einem guten Essen, einem Claassen: Endlich die lang angekündigte
Glas Wein und langen Gesprächen.
und immer wieder verschobene SteuerKnethaken in der Lebensmittelproduktion
gen herzustellen, reicht es, wenn sich die
hatte einen Exportanteil von über 80 Pro-
FH: Sie sind auch im kulturellen und sozia-
wird alles mit dem letzten Finish versehen.
gesuchten Eigenschaften, zum Beispiel
zent. Kunden aus aller Welt kamen, um das
len Bereich sehr aktiv. Nach welchen Krite-
Worin genau besteht Ihr Know-how?
Härte, Traktion, Korrosionsschutz, lediglich
Technikum zu besuchen oder ihre Anlagen
rien wählen Sie Ihre Projekte aus?
an der beanspruchten Oberfläche befin-
im Werk abzunehmen. Es gab in Lüneburg
Claassen: Abgesehen vom technischen
den. So kann das Bauteil selbst aus einem
kein geeignetes Hotel und so entschied
Claassen: Mit der von mir gegründeten Ini-
Know-how, dass wir in 30 Jahren sam-
preiswerten Rohstoff hergestellt und bis zu
ich mich, ein kleines Business-Hotel zu
tiative ‚Schützt die Opfer‘ unterstütze ich in
meln konnten, zeichnet sich Impreglon
95 Prozent der wertvollen Metalllegierung
bauen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich
erster Linie Kinder und Frauen, die Opfer
durch eine Besonderheit aus. Es gibt für die
eingespart werden.
noch nicht, dass ich praktisch zeitgleich mit
von Gewalt wurden oder Schicksalsschläge
der Eröffnung des Hotels meine Maschi-
erleiden mussten, deren Folgen sie alleine
wenigsten Verfahren in der Oberflächentechnik einen weltweiten Beschichtungs-
FH: Gibt es für Sie einen klassischen Be-
nenfabrik verkaufen und somit kurzzeitig
nicht bewältigen können. Im kulturellen Be-
standard. Maschinenhersteller und Pro-
schichtungswachstumsmarkt?
hauptberuflich Hotelier werden würde.
reich gilt die Unterstützung jungen, unbe-
Da mich das nicht ausfüllte, habe ich das
kannten Malern und Musikern.
duktionsbetriebe, die weltweit operieren, benötigen jedoch derartige Standards zur
Claassen: Aus den davor genannten
Hotel ‚Bergström‘ Stück für Stück zu einem
Gewährleistung ihrer Qualität. Mit zurzeit
Gründen und der Tatsache, dass neue
Gebäudeensemble mit 130 Zimmern im
28 Beschichtungsunternehmen auf vier
Technologien wie Plasma und Nano, neue
Lüneburger Hafen ausgebaut. Als die Stadt
Kontinenten bietet Impreglon ihnen genau
Funktionen bieten, wie Kratzfestigkeit, Ver-
Lüneburg dann eine neue Nutzung für das
diesen Qualitätsstandard.
schleißschutz und Antihaftwirkung, wächst
ebenfalls im Hafen gelegene historische
der Beschichtungssektor jährlich um sechs
‚Alte Kaufhaus‘ suchte, habe ich das Ge-
bis sieben Prozent.
bäude erworben, vollständig renoviert und
FH: Sie helfen auch jungen Unterneh-
in ein Drei-Sterne-Hotel verwandelt.
mern bei deren Gründung. Was muss
FH: Beschichtungsverfahren arbeiten mit Metallen, die auf einem immer knapper
Eine Karriere in der Politik? Zu viele Kompromisse
werdenden Rohstoffmarkt erworben wer-
FH: Zur Unternehmensgruppe gehören
den müssen. Wie vermeiden Sie eine zu-
auch Hotels wie das ‚Alte Kaufhaus‘ in Lü-
FH: Sie sind auch als Kunstsammler be-
künftige Kostenexplosion in Ihrer Dienst-
neburg, was für den Außenstehenden et-
kannt. In Ihrer Galerie können sich Gäste
leistung?
was ungewöhnlich erscheint. Wie kamen
des Hotels davon überzeugen. Gibt es eine
Claassen: Eine für mich nachvollziehbare
Sie auf den Gedanken, in dieser Branche
bestimmte Kunstrichtung, der Sie den Vor-
Geschäftsidee und, noch wichtiger, einen
aktiv zu werden?
zug geben?
überzeugenden Jungunternehmer.
Beschichtungen immer interessanter. Statt
Claassen: Die von mir gegründete Maschi-
Claassen: Ich habe vor 30 Jahren begon-
FH: Könnten Sie sich vorstellen, auch po-
ganze Bauteile aus teuren Metalllegierun-
nenbaufirma Meltex GmbH in Lüneburg
nen, zeitgenössische Kunst zu sammeln und
litisch aktiv zu werden?
Claassen: Das Gegenteil ist der Fall. Mit
und Subventionsreform durchzuführen.
ein Start-up haben, damit es von Ihnen gefördert wird?
steigenden Rohstoffpreisen werden die
20
HAMBURG
für
21
Für Hamburg
Ateliergespräch mit Simon Schubert Für die „Ateliergespräche“ sucht Rene S. Spiegelberger zeitgenössische Künstler der Hansestadt an ihren Wirkungsstätten auf, spricht mit ihnen über ihr Werk und bietet Einblicke in exemplarische Schaffensphasen. Spiegelbergers gleichnamige Stiftung für junge Kunst hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Ausnahmekünstler in den Diskussionsraum einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken. Dies geschieht über die Monographien-Reihe „Unikat“. Die Interview-Serie, die Ihnen in dieser Ausgabe Simon Schubert und seine Papierarbeiten vorstellt, knüpft an diesen Gedanken an.
„Ich betrachte und behandle Papier aus der Sicht eines Bildhauers“ FH: Sie haben mit Ihren Papierarbeiten eine völlig neue Sprache zwischen Zweiund Dreidimensionalität entwickelt. Mit höchster Präzision und maximalem geometrischen und architektonischen Anspruch entstehen in Ihrem Werk komplexe Raumszenarien, Architekturen oder Portraits. Wird die Faltung auch in Zukunft
Flur mit Spiegeln, 2007, 125 x 180 cm, Privatsammlung Hamburg
integraler Werk-Bestandteil bleiben? wichtige Rolle. Seit ‚Warten auf Godot’
Mitteln geschehen. Daher denke ich, dass
standen werden. Aber sicherlich fließt bei
Simon Schubert: Die Faltungen werden
von 1952, spätestens aber seit dem ein
die Abgesänge auf verschiedene Techni-
Beckett auch die Geometrie in das Werk
sicherlich weiterhin ein zentraler Teil mei-
Jahr später veröffentlichten ‚Der Namen-
ken überflüssig sind. Ich sehe das Neue in
ein, zum Beispiel in der Choreographie
ner Arbeit bleiben. Ich betrachte und be-
lose’ gestehen ihm Literaturkritiker die
der Einzigartigkeit des Ausdrucks.
der Stücke Quadrat I und Quadrat II.
handle Papier aus der Sicht eines Bildhau-
künstlerische Herausarbeitung eines bis
ers. Auf dem Papier sind keine Striche,
dahin einzigartigen und völlig losgelösten
FH: Wie wichtig ist Ihnen die Klammer der
wie bei einer Zeichnung zu erkennen,
Erzählstils zu. Für wie wichtig erachten
mathematisch-geometrischen Komponen-
sondern durch positive und negative Fal-
Sie eine stilistisch neue Position für einen
te, ohne die keine Architektur funktionie-
tung entstehen reliefartige Erhebungen,
Künstler?
ren kann? Oder ist dies ein Teil dessen, was die hohe Identifikation zu Beckett stiftet,
die durch Licht und Schatten das Bild formulieren. Interessant finde ich hierbei das
Schubert: Beckett brachte die Sprache
wenn er beispielsweise in seinem ‚Spiel’
Zusammenspiel zwischen der Auflösung
auf mehreren Ebenen an den Rand der
die handelnden Charaktere mit F1, M und
des Bildes, je nach Lichtverhältnissen, und
Auflösung, formal wie inhaltlich. Dieser
F2 benennt, wohinter man doch eher den
der Idee, Architektur als komplex gefalte-
Aspekt an Becketts Werk interessiert
Graph von F1 und F2 als die Protagonis-
te Oberfläche zu verstehen.
mich künstlerisch. Ein Künstler muss nicht
ten eines Dramas erwartete.
immer eine inhaltlich oder stilistisch neue
Ein Künstler muss einen eigenen Blick auf die Welt entwickeln
Esszimmer 5 aus Unikat II der Rene S. Spiegelberger Stiftung, Faltung in Papier, 42 x 59 cm
22
Position erschaffen. Ein Künstler muss ei-
Schubert: Die mathematisch-geomet-
nen eigenen Blick auf die Welt entwickeln
rische Komponente ist eher Mittel zum
und mit seinen Mitteln transportieren;
Zweck, die Voraussetzung um ein be-
ein sogenannter Fortschritt in der Tech-
stimmtes Bild zu erzeugen. Bei Beckett
nik ist sekundär. Die Differenz zu anderen
verstehe ich dies als Methode der De-
Positionen interessiert mich mehr. Dies
konstruktion oder Reduktion. Eine ab-
FH: In Ihrem Werk gibt es eine starke Be-
kann sowohl mit tradierten Kunsttech-
solut minimale Charakterisierung der
zugnahme auf die Literatur. Insbesondere
niken wie Malerei, Skulptur, Zeichnung,
Figuren. M könnte hier als Mann und F1
Samuel Beckett spielt für Ihr Werk eine
aber auch mit modernsten technischen
als erste Frau und F2 als zweite Frau ver-
HAMBURG
für
Portrait Samuel Beckett, 2009, 110 x 90 cm, Privatsammlung Hamburg
23
Für Hamburg Gedanke, dass Kunst in das Leben hinein-
gehbaren Installationen möglichst an ei-
wirkt, ist mir sehr nahe. Meine Arbeiten
nen nicht klar zu bestimmenden Ort ver-
sollen über das rein Ästhetische hinaus-
setzt werden. Diese Orte oder Un-Orte,
gehen und eine eigene Wirkung oder
die durch die Installationen geschaffen
Funktion erzielen. Einige meiner Arbeiten
werden, sollen durch die Betrachter und
sind begehbar und es gibt auch Objekte
Besucher belebt werden.
in den Räumen sind eher als Figuren und
FH: Ihre aktuelle Soloausstellung in der
nicht als rein klassische Skulptur zu sehen.
Galerie Van der Grinten in Köln bietet
Fotograf: Nadine Preiß
zum Gebrauch. Die figürlichen Arbeiten
durch den großzügigen Galeriezuschnitt FH: Der museale Rahmen Ihrer letzten
ebenfalls Raum für eine Installation. Erst-
Ausstellungen hat hierfür auch viel Raum
mals überraschen Sie die Kunstszene
geboten. Im Kunsthaus in Bregenz haben
jedoch mit einem vollständig anthrazit-
Sie in Ihrer eigenen Interpretation Edgar
farbenen Raum. Was charakterisiert die-
Allan Poe's Haus Usher als begehbare
sen neuen Werkblock, der als Novum in
Papierinstallation nachgebaut. In der Villa
Ihrem Werk auch eine Art Zeichnungen
tauchen die Räume und Häuser auf. Die
Zanders in Bergisch-Gladbach wurden
zeigt?
Häuser werden aber nicht räumlich he-
Bild: © Michael Wittassek
dann bei einem mystischen Dinner in
Carbinett, Rauminstallation, 2013, Galerie van der Grinten
FH: Ihre Arbeiten bestechen in ihrer ers-
Sinne ausschließlich warmer und optimisti-
ten Wahrnehmung durch hohe Ästhetik
scher Auslegungen einzelner Werke?
Kunst soll in das Leben hineinwirken
erem Betrachten kann jedoch auch ein
Schubert: Ich möchte der Arbeit keine
FH: Ihre Arbeit ist von Kontrasten
weißes Blatt Papier ein beklemmendes
vorgefertigte Interpretation überstülpen.
durchzogen. Schwarz und weiß, innen
Gefühl hervorrufen. Der Betrachter fühlt
Wenn beispielsweise eine Skulptur eine
und außen, Leben und Tod. Sie waren
sich häufig in eine nicht näher bestimmte
Ambivalenz zwischen etwas Harmlosem
Meisterschüler bei Prof. Irmin Kamp an
Umgebung versetzt, die entrückt, fast sur-
und zugleich Beängstigendem oder Ästheti-
der Düsseldorfer Akademie. Sie über-
real anmutet. Woher stammt bei einem
schem und zugleich Ekligem aufweist, finde
nahm 1981 die Leitung der Düsseldorfer
so positiven Künstlercharakter wie Ihnen
ich das sehr spannend.
Kunstakademie von Norbert Kricke und
Simon Schubert und Rene S. Spiegelberger, Ausstellung „Das Carbinett“, Galerie van der Grinten
rausgearbeitet, sondern erscheinen nur
einer Installation sogar Ihre Besucher zu
Schubert: Die Papierfaltungen, die kom-
durch das Zusammenspiel von Schwarz
Charakteren der Installation. Was reizt
plett ohne Strich und Farbe auskommen,
und Weiß. Die Räume und Häuser ge-
Sie daran?
finden in den neuen Arbeiten einen
hen in Flammen auf und das Sujet wird
Gegenpol. Das Papier wird hierfür ver-
gleichzeitig in der Raumanmutung eines
Schubert: Ich finde es besonders interes-
schwenderisch mit Graphit, dem Mate-
verbrannten Zimmers verdoppelt. Die
sant, über das Tafelbild in den umgeben-
rial der Zeichnung, bearbeitet. So wird
Wände sind aber nicht angebrannt, son-
den Raum hinauszugehen und die Erfahr-
in einer gewissen Weise die Papierfal-
dern mit Graphit bearbeitet. Wenn man
barkeit meiner Arbeit auf möglichst viele
tung für diesen Raum negiert, das Licht
die Räume und Flure der Papierfaltungen
Sinne auszudehnen. Man sollte in den be-
wird geschluckt, und aus der Schwärze
als eine Art Durchgang oder ein Um-
und künstlerische Qualität. Bei genau-
die Melancholie in der Arbeit?
übergab diese bereits 1988 an Markus FH: Insbesondere Ihre figurativen Skulptu-
Lüpertz. Über zehn Jahre nach dem Tod
Schubert: Ich beschäftige mich mit essen-
ren begleiten Sie häufig über lange Zeiträu-
Joseph Beuys’ kamen Sie an die Hoch-
tiellen Fragen, und die Melancholie mit ih-
me im Atelier. Fällt Ihnen der Abschied von
schule. Frau Prof. Kamp sagte zu dieser
rer langen Tradition in der Kunstgeschichte
Ihren Werken manchmal schwer?
Zeit, der Geist jener (Beuys)-Jahre berüh-
schließe ich für meine Arbeit nicht aus. Die leeren Räume sind auch als Reminiszenz an
Schubert: Auf jeden Fall. Es ist nie leicht, Ar-
Samuel Becketts Werk zu sehen.
beiten abzugeben. Aber es ist gut zu wissen,
Verdacht liegt auch bei Ihnen nahe.
dass sie gut präsentiert und gut behandelt
Schubert: Beuys hat mich zur Kunst ge-
FH: Somit wehren Sie sich also auch nicht
werden. Außerdem ist es schön, dass die ei-
bracht. Ich würde den Zusammenhang zu
gegen eine ambivalente Interpretation im
gene Arbeit von anderen geschätzt wird.
Beuys zwar nicht zu eng sehen, aber der
24
Bild: © Michael Wittassek
re weiter die Lehre der Bildhauerei. Der
HAMBURG
für
25
Für Hamburg 40 Jahren. Sie legt offen, dass die „Spielbrett-
räumlichen Komplex versteht, so könn-
skulpturen" als Modelle auf riesige Platzgestal-
te dieser Graphitraum als ein besonde-
tungen verweisen, in die der Künstler auch
rer Raum dieses Komplexes verstanden
den Besucher einbezieht. Seine berühmten
werden. Ich denke, die beiden Arbeits-
Sammelskulpturen der Nachkriegszeit zeigen,
komplexe stehen sich in einer gewissen
wie er die Idee der Plätze in der nun typisch
Weise fast konträr gegenüber, ergänzen sich aber direkt und drehen sich um dasselbe Thema und verwenden in sich schlüssige Lösungen. FH: Mit den Ausstellungen des letzten Jahres haben Sie spektakuläre Erfolge gefeiert und konnten Kritiker sowie Sammler gleichermaßen begeistern. Wie wird es weiter gehen? Schubert: Ich bereite gerade eine installative Einzelausstellung für Anfang April in der Abtei Brauweiler vor, wo es eine räumlich sehr spannende Säulenhalle zu Le El, 2005, Skulptur, 185 x 110 x 45 cm, Saatchi Collection London
bespielen gibt. Direkt im Anschluss folgt eine Einzelausstellung in der Brüsseler
Photographie von Gordon Parks, 1951 © The Gordon Parks Foundation, Succession Alberto Giacometti (Fondation Alberto et Annette Giacometti, Paris + ADAGP, Paris), 2012
herwandern durch einen gigantischen
überlängten Formensprache immer wieder aufnimmt. Überlebensgroße Skulpturen, die Giacometti 1960 für den Vorplatz einer Bank in Manhattan entwarf, bilden schließlich im Œuvre wie in der Ausstellung den Höhepunkt der Suche nach einer idealen Platzgestaltung zwischen Kunst und Leben. Eine Vielzahl bisher selten gereister Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Photographien aus internationalen Museen sowie unbekannteren Privatsammlungen offenbart die Spannweite und die Bedeutung von Giacomettis Kunst bis heute.
Alberto Giacometti. Begegnungen im Bucerius Kunst Forum widmet sich
Alberto Giacometti mit Skulpturen
erstmals umfassend Giacomettis Porträt-
Galerie Bodson-Emelinckx und im September folgt eine weitere Einzelausstellung in der Galerie Thomas Modern in München auf rund 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
Das Gespräch führte Rene S. Spiegelberger, Spiegelberger Stiftung am 28. Januar 2013. Das vollständige Interview können Sie unter www.spiegelberger-stiftung. de einsehen. Informationen zur aktuellen Ausstellung „Das Carbinett“ finden Sie unter www.vandergrintengalerie.com Für die nächste Ausgabe dürfen Sie sich auf Einblicke in die Werkstatt des Künstlers Martin Spengler freuen, der mit seinen Wellpappe-Reliefs ebenfalls eine völlig neuartige Technik geprägt hat. Der Reigen, 2006, Installation aus sieben lebensgroßen Skulpturen 105 cm Ø 160 cm, Roberts Collection London
26
kunst. Sie durchzieht sein gesamtes Werk und zeigt seine Persönlichkeit und künstleri-
Ausstellungstipp
sche Weltauffassung wie kein anderer Be-
Giacometti – Zwei Ausstellungen in der Hansestadt
reich seines Schaffens. Die über lange Jahre entstandenen Bildnisse seiner Familie und die Portraits von Künstlern und Philosophen seines Pariser Freundeskreises um Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir führen den kreativen Prozess vor Augen. Das Gewebe menschlicher Verbindungen regte ihn zu immer neuer Auseinandersetzung mit Antlitz
Autor: Rene S. Spiegelberger
und Gestalt des Gegenübers an. So kam Giacometti nach surrealistischen Anfängen
ie Besucher erwartet eine spektakulär inszenierte Ausstellungsarchitektur, multimedi-
der Philosophie des Existentialismus nahe
ale Ergänzungen mit echtem Mehrwert sowie einen Alberto Giacometti wie ihn die
und übertrug diese auch in seine anonymen
D
meisten sicherlich noch nicht erleben konnten. Den Kuratoren der Ausstellungen ist es
Porträts, darunter die überlängten schlanken
zudem trotz spektakulärer Versicherungswerte der Werke gelungen, maßgebliche Schlüsselwer-
Skulpturen – die Essenz seines Schaffens. Die
ke aus allen Schaffensphasen des Künstlers in die Hansestadt zu bringen.Viele Kulturinteressierte
Ausstellung umfasst 44 Plastiken, zehn Ge-
werden für diesen Jahrhundert-Künstler weite Anreisen in Kauf nehmen. Ein Hamburger sollte
mälde und 65 Zeichnungen. Wichtige Leih-
das Ereignis keinesfalls verpassen. Beide Ausstellungen kann man bis zum 19. Mai 2013 erleben.
gaben kommen aus der Familie des Künstlers – bedeutende Werke, die bisher in
Giacometti. Die Spielfelder in der Hamburger Kunsthalle zeigt erstmals,
Ausrichtung der fragilen Unikate entwickelt
wie wegweisend das kaum bekannte surrea-
Werk und Sockel, Präsentiertes und Präsen-
Weitere Informationen zu den Ausstellun-
listische Frühwerk des Ausnahmekünstlers für
tationsform fallen ineinander. Die groß an-
gen unter www.hamburger-kunsthalle.de
sein Œuvre ist: In der neuartigen horizontalen
gelegte Schau umfasst rund 120 Werke aus
sowie www.buceriuskunstforum.de.
HAMBURG
für
Deutschland nicht gezeigt wurden.
Giacometti die Idee der „Skulptur als Platz".
27
Für Hamburg
Norddeutschlands größtes Branchenforum für den Großhandel
4. Norddeutscher Großhandelstag Digitalisierung im Großhandel: Erfolgsfaktoren für E-Commerce
Dr. Kai Hudetz Institut für Handelsforschung, Köln
Stefan Kuhlmann eBay International, Berlin
Michael Barz Adalbert Zajadacz GmbH, Hamburg
25. April 2013
Online-Shopping treibt Prozessinnovationen im Grosshandel an Multi-Channel-Management als Zukunftsmodell im Handel Aktuelle Herausforderungen derzeit noch in der Verknüpfung von Logistik und IT und bei der Fachkräftesicherung Autorin: Nadine Kägeler
Der Begriff E-Commerce ist längst nicht mehr nur auf den Einzelhandel und das Endkundengeschäft anwendbar. Der Online-Handel ist mittlerweile in allen Handelsstufen angekommen. Betriebe sind aufgefordert, ihre Prozesse kundengerecht umzustellen, das heißt, ein optimales Multi- und Cross-ChannelManagement zu wählen, das neben den traditionellen Absatzwegen auch den Online-Verkauf berücksichtigt.
der Kunde „zuschlägt“, ist immer schwer vorherzusagen. Groß-
Logistik und IT dienen als
händler sind gut beraten, sich auf allen Kanälen zu platzieren
Stützpfeiler eines funktio-
und die Angebote zusätzlich intelligent zwischen den Kanälen zu
nierenden
verzahnen (Cross-Channel-Management).
Angebots. Zahlreiche Handelsunternehmen scheitern
Laut einer B2B-Multi-Channel-Studie des E-Commerce-Center
derzeit jedoch noch an der
Handel (ECC) gaben 51,5 Prozent der befragten Geschäfts-
notwendigen Organisation
kunden an, dass es wahrscheinlich beziehungsweise sehr wahr-
und Infrastruktur. Auch der
scheinlich ist, bei einer Nichtverfügbarkeit von Produkten eines
Fachkräftemangel
Anbieters innerhalb des Online-Kanals zu einem anderen An-
und E-Commerce-Bereich
bieter zu wechseln, um sich das gewünschte Produkt dort zu
bereitet Unternehmen der-
beschaffen. Die Kunst für Unternehmen besteht demnach darin,
zeit noch Kopfzerbrechen.
den Kunden während seiner Recherche bis zur Kaufentschei-
Oft fehlen Mitarbeiter mit
dung im Unternehmen zu halten.
speziellem Know-how wie zum
in der Handelskammer Hamburg Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskammern e.V.
Das Internet hat das Kundenverhalten in kurzer Zeit radikal verändert. Dies gilt für den B2B- genauso wie für den B2C-Bereich. Welche Herausforderungen müssen Unternehmen jetzt meistern? Wie sieht erfolgreicher Multi-Channel-Handel in der Praxis aus? Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung für den Großhandel in der Zukunft? Antworten auf diese Fragen geben hochkarätige Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Online-Shop-
Beispiel
im
IT-
Entwickler
Nadine Kägeler, Fachreferentin Betriebswirtschaft im AGA Unternehmensverband
Um dies sicherzustellen, ist es wichtig, die Gründe für das Chan-
und Programmierer. Auch
nel-Hopping zu kennen: Schnelligkeit, Einfachheit und Preisver-
wenn Unternehmen exter-
gleich sind zunächst die Gründe für den persönlichen Kontakt
ne Dienstleister für den Aufbau des Online-Shops engagieren, ist
(Telefon oder Filiale). Jedoch wird zunehmend der Online-Shop
es wichtig, ein gewisses Know-how über die Prozesse und Ab-
dem persönlichen Kontakt vorgezogen. Allerdings sind die so-
läufe im Unternehmen zu haben. Für die Suche nach geeigneten
Die Teilnahme ist kostenfrei.
fortige Produktverfügbarkeit und die haptische Inspektion der
Fachkräften im IT- und E-Commerce-Bereich benötigen Unter-
Informationen und Anmeldung: Nadine Kägeler, AGA-Fachreferentin Betriebswirtschaft, nadine.kaegeler@aga.de, www.aga.de
Produkteigenschaft wiederum Motive für den Kunden, sich nach
nehmen aktuell rund 16 Wochen. Dies fand der AGA in einer
der Informationsrecherche im Internet doch dazu zu entschei-
gemeinsamen Gehalts-Studie mit Hamburg@work im Herbst
www.hk24.de/grosshandel
den, das Produkt persönlich im Laden zu erwerben. Obwohl
2012 unter seinen Mitgliedern heraus. Bei der Höhe der Gehäl-
und Kaufkanäle. Sogenannte „Multi-Channel-Hopper“ informie-
der Printkatalog als Bestellmedium stark an Bedeutung verloren
ter ist nicht die Unternehmensgröße ausschlaggebend, sondern
ren sich vor dem Kauf zunächst in einem anderen Kanal über
hat, wird er immer noch als zentrales Hilfsmittel zur Kundenan-
das Alter und das fachliche Know-how. Gute Mitarbeiter lassen
das Produkt. Für rund 65 Prozent der Bevölkerung finden die
sprache und als Auslöser für eine Kaufentscheidung genutzt. Ein
sich gut bezahlen: Ein Entwickler im mittleren Alter (31 bis 45
Informationssuche, die Kaufanbahnung und der Kaufimpuls in
Printmedium dient dem Verbraucher als Übersicht für Produkt-
Jahre) verdient im Durchschnitt bis zu 70.000 Euro brutto pro
anderen Kanälen statt als der eigentliche Kauf. Das zeigt eine
informationen, Preise und besondere Konditionen.
Jahr. Unternehmen sind daher gefordert, gute Gehälter zu zahlen, um die Fachkräfte nicht an die Konkurrenz zu verlieren.
aktuelle Studie des Instituts für Handelsforschung (IfH) Köln. Bei der Informationsrecherche werden besonders Internetseiten
Um sich im kanalübergreifenden Handel selbstsicher aufzustel-
der Hersteller und Händler sowie Preisvergleichsseiten besucht.
len, sollten Händler also Maßnahmen in Erwägung ziehen, um
Eine weitere Herausforderung stellt aktuell auch die Verknüp-
Spannend für den Großhandel: Solche Mechanismen aus dem
den Vertrieb auf allen Kanälen sicherzustellen. Fällt eines der
fung der IT mit der Logistik dar. Kundenanfragen und Bestel-
Alltag überträgt der Konsument nun automatisch auch in die
Medien weg, zum Beispiel der Printkatalog, so fehlt automatisch
lungen müssen über unterschiedliche Kanäle vernetzt werden.
Geschäftswelt. Im Jahr 2012 haben deutsche Großhandelsunter-
ein Kanal zur Produktübersicht – gleichzeitig ein Grund für den
Dazu gehören unter anderem die Verfügbarkeitsanzeige und
nehmen insgesamt 26,6 Milliarden Euro Umsatz über Online-
Kunden, sich bei einem anderen Anbieter zu orientieren.
Bezahlabwicklung. Auch beim Handling der Kundendaten er-
Shops generiert. Das sind noch einmal knapp drei Prozent mehr
geben sich neue Herausforderungen, da sie im Multi-Channel-
als 2011 (siehe Infografik). Dies besagt die aktuelle Studie „B2B-
System von verschiedenen Seiten ins Unternehmen gelangen.
E-Commerce-Markt in Deutschland“, Jahrgang 2013, des IfH.
Es besteht die Gefahr von Redundanzen. Da der Kunde jedoch treffend angesprochen werden soll, müssen hier ebenfalls funktionierende Lösungen her.
Wenngleich der Kaufimpuls online entsteht, wird im B2B-Bereich dennoch viel Umsatz über den persönlichen Kontakt generiert. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass die Produkte
Letztendlich gewinnt die mobile Internetnutzung erheblich an
oft beratungsintensiver sind als jene Produkte des Einzelhan-
Relevanz. Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass sie weiter
urch die zunehmende Transparenz von Produkten und
dels. Aus diesem Grund sollten die traditionellen Verkaufs- und
ansteigen wird und Unternehmen ihren Kunden auch mobile
Dienstleistungen im Internet hat sich ein multioptiona-
Vertriebskanäle wie der Printkatalog, das persönliche Beratungs-
Anwendungen zur Informationssuche und für den Bestellvor-
ler Kaufprozess entwickelt, mit zahlreichen Berührungs-
gespräch am Telefon, in der Filiale oder über den Außendienst-
gang zur Verfügung stellen sollten.
punkten – online wie offline. Der Großteil der Verbraucher neigt
mitarbeiter in keinem Fall vernachlässigt werden. Dennoch:
somit mittlerweile zur Nutzung verschiedener Informations-
Kaufimpulse entstehen in allen Kanälen. Wo dann letztendlich
D 28
Quelle: IFH Retail Consultants (Umsätze ohne Mehrwertsteuer)
HAMBURG
f für
29
Bild: © Franck Boston/Shutterstock.com
Für Großhändler bedeuten die Entwicklungen echte Chancen. Am 25. April findet der 4. Norddeutsche Großhandelstag statt. Unter dem Titel „Digitalisierung im Großhandel: Erfolgsfaktoren für den E-Commerce“ können Betriebe aktuelle Tipps für ihre Unternehmenspraxis mitnehmen. Der AGA Unternehmensverband, die Handelskammer Hamburg und die IHK Nord laden alle interessierten Unternehmen zu diesem Branchentreff in die Handelskammer Hamburg ein. Weitere Informationen unter www.aga.de/grosshandelstag.
Für Hamburg
Flexiblere Arbeitsmärkte für Wachstum und Wohlstand in Europa Autor: Carsten Ovens
Carsten Ovens, Generalsekretär der Stiftung Junge Wirtschaft
Flexibilisierung bedeutet organisationstheoretisch nichts anderes als eine Erhöhung der Anpassungsfähigkeit. Sprechen wir also von der Flexibilisierung der Arbeitsmärkte, so geht es um die notwendige Anpassung der Rahmenbedingungen nationaler Arbeitsmärkte, unter anderem an den technologischen Fortschritt, den demographischen Wandel und die fortschreitende europäische Wirtschaftsintegration. Das Motiv: mehr Wachstum und Wohlstand in Europa, ganz im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft.
eben der aktuellen Staatsschul-
Auffällig ist, dass gerade die Arbeitsmärk-
denkrise in vielen Mitgliedsstaaten
te in den südeuropäischen Ländern stark
N
■
Individuum die Möglichkeit gegeben, im
staatlicher Ebene erfolgen. Alles andere
zungsprozesse zu vermeiden. Insgesamt
Sinne der Eigenverantwortung der Sozia-
würde den europäischen Souveränitäts-
dient eine weitere Flexibilisierung der
len Marktwirtschaft, selbst größtmögliche
gedanken unterlaufen und wäre eine Ver-
europäischen Arbeitsmärkte dem Arbeit-
Anstrengungen zu unternehmen, um sei-
zerrung des Wettbewerbs.
nehmer wie dem Unternehmer, sie dient der weiteren Entwicklung Europas.
ne eigene Situation zu verbessern. Dennoch kann die Europäische Union Tätigkeiten mit geringer Entlohnung müs-
Empfehlungen aussprechen und die natio-
sen zudem wieder zu einer echten Alter-
nalen Bemühungen unterstützen. Dies ist
Über die Stiftung Junge Wirtschaft
native zum Bezug von Transfereinkommen
auch dringend geboten. Andernfalls droht
Nach dem Wertekanon Freiheit, Leis-
werden und eine Durchlässigkeit nach
eine ganze Generation junger Menschen in
tung, Verantwortung fördert die Stif-
oben gewährleisten. Der Leistungsgedanke
Südeuropa zu einer verlorenen Generation
tung Junge Wirtschaft die Idee der
muss wieder stärker betont werden. Der
zu werden, die im eigenverantwortlichen
Sozialen Marktwirtschaft und des
einsetzende Brain Cycle kann soziale Span-
Handeln eingeschränkt, und in ihrer unter-
Ehrbaren Kaufmanns. Von ihrem Sitz
nungen in Regionen mit hoher Arbeitslosig-
nehmerischen Freiheit und ihrem individu-
in Hamburg aus, ist die Stiftung bun-
keit abbauen und zugleich die Produktivität
ellen Leistungsstreben behindert wird.
desweit und in Europa aktiv. Politisch
andernorts steigern.
unabhängig bietet die Stiftung BilDas Erfolgsmodell Soziale Marktwirt-
dungsangebote, unterstützt wissen-
schaft hat Deutschland jahrzehntelang
schaftliche Projekte und wirbt für die
gungsformen zuzulassen,
und Flexibilität ist der Schlüssel zum Er-
Wohlstand und Freiheit garantiert und
Werte und Prinzipien der Sozialen
folg. Der Binnenmarkt schafft den not-
kann heute als Vorbild für die Weiterent-
Marktwirtschaft in der Öffentlichkeit.
die Vermittlung von Arbeitssuchen-
wendigen Rahmen und sichert dem Ar-
wicklung der Europäischen Union dienen.
den innerhalb der EU zu erleichtern,
beitnehmer wie dem Unternehmer die
Künftige Erwerbsformen müssen deshalb
Mehr Informationen unter www.junge-wirtschaft.de.
notwendigen Freiheiten zu. Alle weiteren
flexibler gestaltet sein, benötigen aber ein
gespalten sind, zwischen beamtenartigen Beschäftigungsverhältnissen auf der einen
Mehr als 25 Millionen Europäer sind derzeit
Seite und befristeten Arbeitsverhältnissen
ohne feste Anstellung. Besonders hart trifft
auf der anderen Seite. In Italien und Spanien
es die junge Generation. In Litauen wird
gibt es Ansätze, den Kündigungsschutz auf-
beispielsweise eine Jugendarbeitslosigkeit
zuweichen und die Kluft zwischen diesen
nung von Berufsabschlüssen und
von über 30 Prozent verzeichnet, in Spa-
zwei Beschäftigungsformen zu überwinden.
Qualifikationen zu verbessern,
nien sogar von über 52 Prozent. EU-weit
Diese Ansätze von Flexibilisierung werden
sind es immer noch 22,6 Prozent – meist
jedoch schnell als neoliberal gebrandmarkt
gut qualifizierte, junge Talente ohne eine
und führen aus individueller Sorge um den
duzieren und die Gehaltsfindung je
Chance auf Arbeit.
eigenen Arbeitsplatz häufig zu landeswei-
nach Lage am Arbeitsmarkt zu ver-
ten Generalstreiks.
einfachen,
■
stabiles Gerüst, um dauerhafte Ausgren-
Die Verbindung von sozialer Absicherung
der Europäischen Union ist die
■
Regulierungen können nur auf national-
eine größere Vielfalt an Beschäfti-
hohe Arbeitslosigkeit ein zentrales Problem.
■
Gleichzeitig wird damit dem einzelnen
die grenzüberschreitende Anerken-
die Besteuerung auf Arbeit zu re-
Die Europäische Union hat sich mit der Lissabon-Strategie die Förderung von
Dabei ist eine Flexibilisierung der euro-
Wachstum und Beschäftigung als Ziel
päischen Arbeitsmärkte alles andere als
gesetzt. Damit entspricht sie dem Wer-
neoliberal. Die Deregulierung von Ar-
tekanon der Sozialen Marktwirtschaft:
beits- und Sozialrecht auf europäischer
Die Vielfalt der Beschäftigungsformen ist
Freiheit, Leistung und Verantwortung.
Ebene entspricht einer Politik der Markt-
ein wesentliches Element für die Flexi-
Der allgemeine Wohlstand soll gehalten
öffnung und ist damit ganz im Sinne der
bilisierung. In Deutschland konnte die
und ausgebaut werden. Geht es nach
Sozialen Marktwirtschaft nach Ludwig
Beschäftigungsquote seit dem Jahr 2000
den Empfehlungen der Europäischen
Erhard. Freiheit und Effizienz müssen wie-
beispielsweise von 65,3 Prozent auf 67,6
Kommission, so müssen die nationalen
der Vorrang vor Regulierung bekommen.
Prozent gesteigert werden, vor allem
Arbeitsmärkte
beschäftigungsfreundli-
■
sowie das gesellschaftliche Ansehen einfacher Arbeit zu verbessern.
durch die kontinuierliche Erwerbsbeteili-
cher und vor allem durchlässiger gestaltet
Um Wachstum und Wohlstand durch flexi-
gung von Frauen. Eine bessere Anerken-
werden. Für mehr Wachstum und Be-
blere Arbeitsmärkte zu fördern und damit
nung von Abschlüssen und Qualifikatio-
schäftigung ist Flexibilisierung notwendig:
insbesondere auch wettbewerbsschwäche-
nen innerhalb der Europäischen Union
Freiheit auf dem Arbeits- und Dienstleis-
ren Arbeitnehmern bessere Chancen am
erhöht die Flexibilität der nationalen Ar-
tungsmarkt bildet die Grundlage für Leis-
Arbeitsmarkt einzuräumen, gilt es durch
beitsmärkte zusätzlich und ermöglicht
tung und Verantwortung.
Reformen der nationalen Arbeitsmärkte
eine größere Mobilität von Fachkräften.
30
...aber wissen Sie, was fehlerhafte Daten Sie kosten? Fehlerhafte Stammdaten sind einer der Hauptkostentreiber in der gesamten Supply Chain. Die aus Fehlern bei der Stammdateneingabe resultierenden Probleme gehen von mehrfachen Katalogauslieferungen über Probleme in der Logistik bis zu unsinnigem Reporting. Einer unserer Fortune 500 Kunden konnte mit unserer Hilfe die Qualität seiner Daten in Europa von < 50% auf > 99% bringen. Was würden Sie sparen? Systrion unterstützt Sie bei allem, was mit Daten zu tun hat. Wir entwickeln Software, die so individuell ist wie Ihre Prozesse. Wenn Sie möchten, läuft diese Software in einem unserer Rechenzentren. Auf Basis der sauberen, konsolidierten Daten liefern unsere Business Intelligence Lösungen Auswertungen, die Ihnen fundierte Entscheidungen erlauben. Und unsere Projekt Manager unterstützen Sie bei IT Projekten jeglicher Art und Größenordnung. Was können wir für Sie tun?
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31
Für Hamburg
Wertvernichtung im Mittelstand – Todsünden mittelständischer Unternehmer Autor: Henning Jaques
Mittelständische Unternehmen bilden in Deutschland das Rückgrat der Wirtschaft. Dabei spielen inhabergeführte Unternehmen eine zentrale Rolle. Anders als bei börsennotierten Unternehmen oder mittelständischen Unternehmen mit leicht austauschbarer Fremdgeschäftsführung, bei denen für sämtliche relevanten Unternehmensbereiche eine diversifizierte Führungsstruktur aufgebaut und das Topmanagement leichter austauschbar ist, haben kleinere und mittlere mittelständische Unternehmen oft nicht die nötigen finanziellen Ressourcen, in gleichem Maße qualifiziertes Personal zu beschäftigen. Vielfach ist dann der Unternehmer das „Mädchen für alles“, entweder notgedrungen oder aber aus Selbstüberschätzung. Infolgedessen werden zahlreiche Chancen nicht genutzt und Risiken verkannt. Dieser strukturelle Nachteil ist nicht nur im täglichen Wettbewerb bedeutsam.
solche Versicherung, wenn diese zunächst
Entscheidungsbefugnisse und Mehrheiten
ihre Zahlungsverpflichtung ablehnt und
zu gewährleisten, da andernfalls Blockaden
der Geschäftsführer den entstandenen
ein Unternehmen durchaus in den Ruin
Schaden erst einmal begleichen muss. Für
treiben können.
eine aufwändige Prozessführung ist dann wahrscheinlich kein Geld mehr vorhanden.
Stichwort Wertrealisierung:
Ungeachtet der erhöhten Haftungsrisiken
Unternehmer schließlich am Ende seiner
des Managements in Krisensituationen sind
unternehmerischen Karriere sein Unter-
sich viele Vorstände, Geschäftsführer und
nehmen veräußern oder auch in Fällen
Aufsichtsräte nicht hinreichend darüber
eines Notverkaufs, stellt sich zunächst die
bewusst, wie weitreichend die Rechtspre-
Frage nach der Übernahmefähigkeit des
chung den Pflichtenrahmen für sie spannt,
Unternehmens. Denn jeder Kaufinteres-
so dass in zahlreichen Fällen keine ausrei-
sent wird hier vergleichen, welche Chancen
chende Vorsorge für den worst case getrof-
und Risiken für das von ihm eingesetzte
fen wird. In diesem Bereich ist es sicherlich
Kapital und seine Arbeitskraft bestehen.
als Todsünde anzusehen, unternehmerische
Bereits an diesem Punkt scheitern zahlrei-
Entscheidungen nicht auf der Grundlage
che Unternehmensverkäufe. Sodann müs-
angemessener Informationen zu treffen und
sen passende Steuerstrukturen frühzeitig
diese nicht ordnungsgemäß zu dokumentie-
implementiert werden, die – falls gar nicht
Will ein
Dr. Henning Jaques, Kanzlei Dr. Henning Jaques Rechtsanwalt Hamburg und Geschäftsführer M&ATCH GmbH
des Unternehmers und seiner Familie geht,
darüber hinaus – und dies wird häufig gar
ren. Denn die Darlegungs- und Beweislast
oder spät optimiert – im Falle von Abfin-
im Falle der Beendigung seiner unterneh-
nes Exits ungeahnte Auswirkungen,
wird leider allzu häufig nur reagiert statt
nicht bedacht – auch geeignet sein können,
für pflichtgemäßes Handeln obliegt dem
dungen oder des Verkaufs zu erheblichen
merischen Tätigkeit (gleich aus welchem
also beispielsweise bei (1) einer fa-
frühzeitig agiert.
das sonstige private Vermögen des Unter-
Geschäftsführer.
Belastungen mit Einkommensteuer oder
Rechtsgrund) optimal aufgestellt sein, soll-
auch Erbschaft- beziehungsweise Schen-
te an den erforderlichen professionellen
r hat insbesondere in den Fällen ei-
E
nehmers anzugreifen oder zu vernichten.
milieninternen Nachfolge durch Tod oder vorweggenommenen Erbfolge oder aber
Bereits im Hinblick auf den Aufbau des
So finden sich in mittelständischen Unter-
Sodann gibt es eine Vielzahl rechtlicher
kungsteuer und so zu einer massiven Liqui-
Strukturen gearbeitet werden. Sehr zu
(2) in den Fällen eines familienexternen
Unternehmenswertes sind typische Tod-
nehmen selten geeignete Systeme zur Ri-
und steuerlicher Risiken, von denen be-
ditätsbelastung im Unternehmen oder auf
empfehlen ist es auch, die bestehenden
Verkaufs, zum Beispiel am Ende des akti-
sünden feststellbar, wie beispielsweise
sikofrüherkennung und Risikoanalyse. Dabei
reits jedes für sich geeignet ist, die mühsam
Ebene der Anteilseigner führen.
Strukturen von spezialisierten Beratern
ven Arbeitslebens, wegen Berufsunfähigkeit,
eine fehlende Strategie und Planung, eine
kann mitunter sogar bereits eine gesetzliche
aufgebauten Werte zu großen Teilen oder
unerwarteten Todes des Gesellschafter-
mangelhafte
Innovationsfähigkeit, keine
Verpflichtung bestehen, ein solches Risi-
vollständig wieder zu vernichten. Typische,
In diesem Zusammenhang erweist es sich
Zeit den sich verändernden Gegebenhei-
Geschäftsführers, einer Mitverkaufspflicht,
Markenbildung und Probleme im Bereich
kofrüherkennungs- und -überwachungssys-
nicht operative Risiken sind beispielsweise
auch oft als Todsünde, die irgendwann ein-
ten auf Unternehmensebene und im priva-
wegen einer günstigen Verkaufsgelegenheit
Marketing und Vertrieb, Finanzierungspro-
tem einzurichten. Ab wann dies allerdings
Tod oder Berufsunfähigkeit, ein Gesellschaf-
mal zu einem frühen Zeitpunkt vereinbar-
ten Bereich anzupassen.
oder schließlich (3) auch infolge einer Kün-
bleme einschließlich mangelnder Liquidität,
der Fall ist, lässt das Gesetz leider offen.
terstreit, die Kündigung oder der Verkauf
ten gesellschaftsvertraglichen Regelungen
digung der Gesellschafterstellung (mit und
eine ungünstige rechtliche und steuerliche
Fehlt bereits ein professionelles Risikoma-
durch einen Mitgesellschafter, Scheidung
oder Testamente in die Schublade zu legen,
Buchtipp zu dem Thema
ohne Gesellschafterstreit) gegen Abfin-
Struktur bis hin zu einer unzulänglichen
nagement, sind freilich auch die Auswir-
und Zugewinnausgleichsansprüche, Pflicht-
in dem Glauben, es sei ja alles geregelt. Die
Dr. Jochen Ettinger / Dr. Henning Jaques
dung. Ich habe nun in meiner jahrelangen
Unternehmensorganisation. Zunehmend
kungen von Risiken auf das Unternehmen
teilsrechte, Erbengemeinschaften im Un-
Realität sieht hier häufig anders aus, da die
Praxis festgestellt, dass diese Fälle des Exits
erweist sich auch der „War for Talent“, also
unbekannt. Eine fehlende oder mangelhafte
ternehmen sowie fehlende oder unvoll-
enge Verknüpfung des unternehmerischen
Beck'sches Handbuch Unternehmenskauf im Mittelstand
den Unternehmer beziehungsweise seine
der Wettbewerb um qualifiziertes Perso-
Liquiditätsplanung ist dann häufig der Auslö-
ständige (Vorsorge)-Vollmachten. Die Liste
und des privaten Bereichs bei mittelständi-
Vertragsgestaltung
Erben in aller Regel mehr oder weniger
nal, als ein zentraler wertbildender Faktor,
ser dafür, dass ein Insolvenzantrag zu stellen
der hier fast regelmäßig vorzufindenden
schen Unternehmen äußerst komplex ist
Steuerliche Strukturierung für Käufer und
unvorbereitet treffen und selbst im Falle
weshalb es gerade in Dienstleistungs-
ist. Denn viele mittelständische Unterneh-
Todsünden mittelständischer Unterneh-
und die Beratung durch Rechtsanwälte und
Verkäufer
des Verkaufs an Dritte selten von langer
unternehmen ganz entscheidend darauf
men haben eine unzureichende Eigenkapi-
mer ist lang und hat vielfach ihre Ursache
Steuerberater mitunter nur eindimensional
Hand geplant sind. Auf der anderen Seite
ankommt, dieses Personal nicht nur zu
taldecke, um Durststrecken zu überstehen.
in mangelnder Kenntnis der Probleme, ei-
erfolgt, das heißt vorrangig mit Blick auf die
ist zweifelsohne festzustellen, dass auch
werben, sondern auch zu halten.
Nicht nur in solchen Krisenzeiten erhöht
ner unzureichenden Beratung und in einer
gesellschaftsvertragliche Regelung, ohne
überprüfen zu lassen und diese von Zeit zu
sich das Haftungsrisiko der handelnden
unprofessionellen Umsetzung in geeignete
jedoch dabei beispielsweise die erbrecht-
Asset-Klasse – wenn auch eine ganz be-
Stichwort Wertabsicherung:
Hat
Geschäftsführer, Beiräte und Aufsichtsräte,
rechtliche und steuerliche Strukturen. So
lichen Probleme weiter zu vertiefen oder
sondere – darstellt, bei der es ebenfalls um
ein Unternehmer indessen die Weichen
da sie unbeschränkt persönlich für etwaige
müssen nicht nur der Gesellschaftsvertrag
die einkommensteuer- und erbschaftsteu-
den Wertaufbau, die Wertabsicherung und
richtig gestellt, um gezielt die Ertragskraft
Pflichtwidrigkeiten in Anspruch genommen
und testamentarische Verfügungen in Ein-
erlichen Facetten zu beleuchten.
schließlich die bestmögliche Wertrealisie-
seines Unternehmens und damit den
werden können. Die seit einigen Jahren
klang gebracht werden. Wichtig ist zudem,
rung geht. Und obwohl es hier um erheb-
Wert langfristig zu steigern, gibt es viel-
auf dem Markt erhältlichen Directors-and-
die Handlungsfähigkeit auf sowohl der
Will also ein Unternehmer nicht nur einen
liche Vermögenswerte, ja manchmal sogar
fältige tatsächliche und rechtliche Risiken,
Officers-Versicherungen helfen da nur be-
operativen Geschäftsführungsebene als
möglichst guten laufenden Ertrag aus sei-
Erschienen 2012 im C.H.BECK Verlag
den einzigen zentralen Vermögenswert
die den geschaffenen Wert gefährden und
grenzt, denn was nützt beispielsweise eine
auch auf Gesellschafterebene durch klare
nem Unternehmen erzielen, sondern auch
ISBN 978-3-406-63976-0
ein mittelständisches Unternehmen eine
32
HAMBURG
für
33
Für Hamburg
Strukturierung des Immobilienbestands bei Familienunternehmern
zent. Auch der Entwurf des Koalitionsver-
nehmens- und Immobilienvermögen in der
trags in Niedersachsen sieht eine Erhöhung
Familie neu zu strukturieren und langfristig
auf fünf Prozent vor. Größtes Damokles-
Kontinuität im Sinne des aktuellen Vermö-
schwert ist jedoch die aufflammende Dis-
gensinhabers zu gewährleisten.
kussion über die Wiedereinführung einer Vermögensteuer. Die aktuell vorliegenden
Autor: Alexander Lehnen
D
daher ein historisches Zeitfenster, Unter-
eutschlands Großstädte erleben zurzeit einen wahren Immobilienboom. Niedrige Zinsen und die Flucht der Anleger in
Weitere Steueränderungen
Entwürfe sehen zwar eine (teilweise) Verschonung von betrieblichem Vermögen vor, hinsichtlich Immobilienvermögen ist aber
vermeintlich wertstabile Sachwerte treiben die Preise für Wohn-, aber auch Gewerbeobjekte in bisher unbekannte Höhen. Bei derartigen Darstellungen in Presse, Funk und Fernsehen überlegt auch der eine oder andere Familienunternehmer,
Im Rahmen der andauernden Diskussion
mit einer signifikanten Steuerbelastung zu
Immobilien aus seinem Portfolio zu Höchstpreisen zu veräußern. Sind diese Aussagen aber allgemeingültig für den – oft heterogenen
des Jahressteuergesetzes 2013 werden
rechnen. Auch bei Fortbestand der aktuel-
- Immobilienbestand von Familienunternehmern? Sollten Familienunternehmer jetzt über die Realisierung stiller Reserven in ihren
auch die gängigen Grunderwerbsteuer-Ver-
len Koalition ist aufgrund der angespannten
Immobilienbeständen nachdenken? Der nachfolgende Beitrag beleuchtet wichtige Faktoren, die Familienunternehmer bei der Frage
meidungsmodelle vom Bundesrat aufge-
Haushaltslage eine wie auch immer gearte-
der Strukturierung ihres betriebsnotwendigen und investiven Immobilienbestands berücksichtigen sollten.
griffen. Zwar sieht es aufgrund der Haltung
te Vermögensabgabe nicht auszuschließen.
der Bundesregierung im Gesetzgebungs-
Finanzierung
erfüllen. Werden diese nicht eingehalten, grei-
auch vor der Zersplitterung in der Familie ist
verfahren so aus, als ob die befürchteten
Alexander Lehnen verantwortet den Bereich Immobiliensteuer- und -rechtsberatung bei PwC am Standort Hamburg
Keep it simple
fen entweder schlechtere Finanzierungskon-
ein bedeutendes Thema in Zeiten der Er-
Verschärfungen noch einmal hinten ange-
Familienunternehmer sind langfristig denken-
ditionen oder – im Extremfall – hat die Bank
bengeneration. In vielen Fällen sollen nicht alle
stellt würden, gleichwohl ist auch hier nach
Bei allen gegebenen Optimierungsmöglich-
de Menschen. Daher ist es ihnen grundsätz-
ein Sonderkündigungsrecht. Immobilien sind
Familienstämme langfristig am operativen Fa-
der Bundestagswahl mit einer Verschlech-
keiten sollte man jedoch immer im Auge
lich fremd, Wertschwankungen an Märkten
in den Unternehmensbilanzen regelmäßig mit
milienunternehmen beteiligt sein beziehungs-
terung zu rechnen. Gleiches gilt für die
behalten, was der wahre Wunsch und Wille
führt, ist strategisch sinnvoll. Bei jeder Struk-
auszunutzen. Gleichwohl stellt sich auch für
den sehr niedrigen, fortgeführten historischen
weise Mitspracherechte haben. Gleiches gilt
Grunderwerbsteuersätze selbst. In Ham-
des Familienunternehmers oder Vermögens-
turierung sollte man daher die (gesellschafts-)
Familienunternehmer häufig die Frage der
Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilan-
für Erben, die nicht operativ im Unternehmen
burg beträgt der Steuersatz aktuell noch
inhabers ist. Nicht jede komplexe Struktur, die
rechtlichen und steuerlichen Folgen stets
Finanzierung von Investitionen oder gar Ex-
ziert. Da eine Bewertung zu Marktpreisen im
arbeiten. Die Trennung von Unternehmen,
4,5 Prozent. Zehn Bundesländer erheben
zu einer Optimierung der Finanzierungssitua-
vorher prüfen, um eine bestehende Struktur
pansionen. Finanzierungskonditionen für ope-
Regelfall zu deutlich höheren Werten führen
Immobilien- und anderem Vermögen kann
bereits fünf Prozent, eines sogar 5,5 Pro-
tion oder einer signifikanten Steuerersparnis
nicht zu „verschlimmbessern“.
rative Unternehmen sind risikobedingt stets
würde, schlummern enorme stille Reserven
dazu dienen, den Fortbestand des Unter-
schlechter als für Immobilien. Insbesondere
in den Unternehmensbilanzen. Daher sollte
nehmens in einer Hand zu sichern, zukünftige
vor dem Hintergrund von Basel III und der
man in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für
Entscheidungen zum Wohle des Unterneh-
Veränderung der Finanzierungskultur deut-
das operative Unternehmen über ein Out-
mens zu gewährleisten und die aus dem Un-
scher Geschäftsbanken kann ein Herauslösen
sourcing des Immobilienbestands nachden-
ternehmen scheidenden Erben mit anderen
des Immobilienbestands aus dem operativen
ken. Dieses kann auf zwei unterschiedliche
Vermögenswerten abzufinden. Zudem kann
Unternehmen verbunden mit einer eigenen
Arten erfolgen. Einerseits über klassische
damit auch eine private, sichere Haftungssäu-
Finanzierungsstruktur die Fremdkapitalkosten
externe Sale-and-lease-back-Modelle, aber
le im Familienverbund hergestellt werden.
deutlich senken. Auch eine Sale-and-lease-
auch über rein interne Umstrukturierun-
back-Gestaltung kann hilfreich sein, bisher ge-
gen. Ein Modell kann eine Auslagerung von
Seit der Reform der Erbschaftsteuer ist die
bundene Mittel für unternehmerische Zwe-
Immobilien in eine vermögensverwaltende
schenkweise Übertragung von Unterneh-
cke freizusetzen.
Personalgesellschaft sein. Bei entsprechender
mensvermögen durch eine 85-prozentige
Strukturierung über eine Treuhandkonstruk-
beziehungsweise sogar 100-prozentige Frei-
tion können die stillen Reserven nach HGB
stellung sehr attraktiv. Durch geschickte Bei-
Bilanzkennzahlen
realisiert werden ohne, dass steuerlich eine
mischung kann auch Immobilienvermögen
In der Vergangenheit war eine kennzahlen-
Realisierung stattfinden würde. Im Ergebnis
(weitgehend) steuerfrei übertragen werden.
basierende Unternehmenssteuerung primär
stünde eine deutliche Verbesserung der Ei-
Für große Immobilienvermögen in Form ei-
im Fokus börsennotierter Gesellschaften.
genkapitalquote ohne steuerliche Belastung
nes sogenannten Wohnungsunternehmens
Häufig war diese Ausfluss der Vergütungssys-
und Einbeziehung externer Kapitalgeber.
wurde sogar eine eigene Begünstigungsnorm geschaffen. Aufgrund der aktuellen politischen
teme von Fremdmanagern. Jedoch enthalten auch zunehmend Finanzierungsverträge von mittelständischen Unternehmen sogenannte
Asset Protection/ Nachfolgeplanung
Diskussion, nicht nur auf Seiten der Opposition, ist stark damit zu rechnen, dass sich die Situation nach der Bundestagswahl deutlich
Covenants. Das bedeutet, dass das Unternehmen bestimmte Finanzkennzahlen nach-
Der Schutz des Vermögens vor dem Zugriff
verschlechtern wird. Die aktuellen Schen-
weisen muss, um die Vertragsbedingungen zu
Dritter wie zum Beispiel Gläubigern, aber
kung- und Erbschaftsteuerregelungen bieten
34
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35
Veranstaltungen Es wird behauptet, der Staat sei unterfi-
Ausblick auf das Jahr 2013
nanziert und bräuchte mehr Geld. Wie
Familienunternehmer fürchten Substanzauszehrungen
kann das bei den Rekordsteuereinnahmen sein? Das würde bedeuten, der Staat war nie ausreichend finanziert, da die Steuereinnahmen noch nie so hoch waren. Das üppige Subventionsvolumen
Grösste Sorgen vor Unsicherheit im Wahljahr 2013: Steuererhöhungspläne der Opposition
sagt etwas anderes. Und: Familienunternehmer tätigen auch ohne Gesetze gute Ausgaben. Wir sind standorttreu und regional verwurzelt. Wir waren der Stabili-
Autor: Lutz Goebel
tätsfaktor während der Krise. Wir finan-
Zehn Jahre lang wurde der Wirtschaftsstandort Deutschland durch Reformen am Arbeitsmarkt und verbesserte steuerliche Rahmenbedingungen wettbewerbsfähig gemacht. Das Pendel schlug in die richtige Richtung aus. In dieser Zeit konnten wir unsere Familienunternehmen besser aufstellen denn je. In den vergangenen beiden Jahren haben wir in vielen Unternehmen trotz des vorherigen, verheerenden Einbruchs durch die Finanzkrise und ihre Folgen wieder Umsatzrekorde eingefahren. Nicht umsonst wurde diese schnelle Erholung auch international als das „zweite deutsche Wirtschaftswunder“ charakterisiert. Dieser Erfolg war nur möglich durch die gesunde deutsche Struktur mit Familienunternehmen von kleiner und mittlerer Größe und auch den großen Konzernen als Rückgrat unserer Wirtschaft. ir Familienunternehmer sind
Aber zurück zu meinem Bild vom Pendel,
lich immer: Weiter- oder Neuentwicklung
in dieses Jahr trotz der er-
das ein Jahrzehnt lang durch die gute Politik
von Produkten. Aber Familienunternehmer
warteten Abkühlung immer
in die richtige Richtung ausgeschlagen hat:
investieren auch immer in die Weiterbil-
noch verhalten optimistisch gegangen.
Jetzt droht es, durch übermütige politische
dung ihrer Mitarbeiter, die Schaffung neuer
Viele Unternehmer haben ihre Betriebe
Forderungen mit voller Wucht zurück zu
Arbeits- und Ausbildungsplätze. Für all das
krisenfest gemacht, Gewinne einbehal-
pendeln. Denn die Wahlprogramme der
wird das Geld in Familienunternehmen
ten und ihr Eigenkapital erhöht, sowie
Opposition verheißen nichts Gutes. SPD
wesentlich knapper, wenn eine Vermögens-
die Lagerbestände und damit die Kapi-
und Grüne wollen – trotz Rekordsteuer-
steuer eingeführt wird.
talbindung gering gehalten. Durch breite
einnahmen – sechs Steuern gleichzeitig
W
zieren Stiftungen, schaffen Arbeitsplätze, bilden über Bedarf aus und ermöglichen familienfreundliche Arbeitsmodelle. Wir packen all das an, was SPD und Grünen anstreben. Nur brauchen wir dafür keine zusätzlichen Gesetze und keine ineffiziente Umverteilung durch den Staat.
Autor: Christian Block
Am 12. Februar 2013 hatten 15 Mitglieder die Gelegenheit, einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen der Montblanc Deutschland GmbH zu werfen. Nach einleitenden Worten des Geschäftsführers von Montblanc Deutschland, Thomas Schnädter, und einer kurzen Videovorführung im firmeneigenen Tagungszentrum, das auch für externe Veranstaltungen zur Verfügung gestellt wird, durften wir das Atelier betreten, in dem Füllfederhalter als Einzelanfertigung nach den Wünschen (betuchter) Kunden gefertigt werden. Materialien wie Jade und Diamanten werden hier zu edelsten Schreibgeräten verarbeitet. Grenzen sind der künstlerischen Kreativität praktisch nicht gesetzt solange das nötige Kleingeld im hohen sechsstelligen Bereich zur Verfügung steht.
Arbeitszeitflexibilisierung konnten wir
erhöhen. Neben der Einkommensteuer,
Nach den massiven Einbrüchen in der Real-
die für alle Personenunternehmen die ei-
wirtschaft durch die Folgen der Finanzkrise
arbeiter über schwierige Monate halten.
gentliche Unternehmensteuer ist, wird die
muss ich den Blick auf einen weiteren sehr
In der Umfrage zum Jahresausblick 2013
Einführung einer Vermögensteuer bzw. –
wichtigen Aspekt lenken: Deutschen Un-
unter 636 Mitgliedsunternehmern von
abgabe schädlichste Folgen haben. Diese
ternehmen wird durch diese Substanzsteu-
DIE
Negativ-Perspektive
inzwischen
er die Möglichkeit genommen, Eigenkapital
DIE JUNGEN UNTERNEHMER zeigte
vollständig durch auf die Stimmung in un-
zu bilden. Die solide Eigenkapitalbasis unse-
E
sich die Mehrheit der Befragten trotz der
seren Familienunternehmen.
und
schlägt
sich allgemeinen wirtschaftlichen Abküh-
Bild: © Maria Schulz
Betriebsbesichtigung bei Montblanc
schon in der letzten Krise unsere Mit-
FAMILIENUNTERNEHMER
Lutz Goebel, Präsident DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU e. V.
in weiteres Highlight der Führung
den ausgestattet. Und der Boden ist eine
letzte Schliff an der Spitze der Feder hat.
war die Besichtigung der Pro-
wahre Bonanza. Alle paar Jahre abge-
Wem das Schreibgerät von der Stange
duktion der goldenen Feder, die
schliffen, wird aus dem Schleifstaub Gold
nicht taugt, der kann sich am Hellgrund-
rer deutschen Familienunternehmen war in
das Herzstück des bekannten Füllfeder-
im Gegenwert eines neuen Parketts ge-
weg eine eigene Feder nach seinen Be-
den vergangenen Jahren ein entscheiden-
halters "Montblanc Meisterstück" bildet.
wonnen. Neben dieser etwas archaisch
dürfnissen fertigen lassen. Der ebenso
lung verhalten optimistisch: 53 Prozent
Der scheinbar harmlose Steuersatz von
der Krisenpuffer, der es uns ermöglicht hat,
Sämtliche, der weltweit vertriebenen Fe-
anmutenden Rückgewinnung wird das
geschäftstüchtige wie gutgemeinte Rat an
erwarten im Jahr 2013 ein wachsendes
einem oder anderthalb Prozent, letzterer
unsere Mitarbeiter zu halten, in der Krise
dern, werden in Hamburg – im Wesent-
Gros des Staubes allerdings über moder-
den Liebhaber des Füllfederhalters: Man
operatives Geschäft. Die Mehrheit der
stammt von den Grünen, kann sich in der
weiter zu investieren und uns über zwei
lichen in Handarbeit – hergestellt. Dabei
ne Abluft aufgefangen.
sollte stets mehrere Meisterstücke mit
deutschen Familienunternehmen will im
Praxis zu einer Gewinnbesteuerung von 85
Jahre Durststrecke am Markt zu halten.
hatten wir Gelegenheit, den erfahrenen
kommenden Jahr die Zahl ihrer Arbeits-
Prozent für das Unternehmen entwickeln.
Weniger Eigenkapital bedeutet geringere
Mitarbeitern bei den verschiedenen Fer-
Nach der Besichtigung der Federproduk-
ten. Ihren Ausklang fand die sehr gelunge-
plätze konstant halten (56 Prozent) oder
Das heißt, es blieben nur noch 15 Prozent
Bonität, größere Abhängigkeit von Banken
tigungsschritten aus nächster Nähe über
tion hatten wir die Gelegenheit, unter-
ne Führung im hauseigenen Museum bei
sogar erhöhen (30 Prozent), nur elf Pro-
übrig, die investiert werden könnten.Viel zu
und damit werden unsere Unternehmen
die Schulter zu sehen. Weil hier das Gold
schiedliche Modelle des Klassikers „Meis-
einem exquisiten Lunch. Einen herzlichen
zent reduzieren.
wenig, um im internationalen Wettbewerb
der Realwirtschaft stärker den Stürmen in
buchstäblich in der Luft liegt, ist der ge-
terstück 149“ auszuprobieren. Dabei
Dank nochmals an die Geschäftsführung,
bestehen zu können. Investition heißt näm-
der Finanzwirtschaft ausgesetzt sein.
samte Produktionsbereich mit Parkettbo-
wurde erläutert, welche Bedeutung der
dass wir Gäste sein durften.
36
HAMBURG
für
unterschiedlichen Federstärken vorhal-
37
Veranstaltungen
Von Teilhabe, Trollen und der Halloween-Koalition Bernd Schlömer, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland, trifft Familienunternehmer am Kaminfeuer Autor: Birgitta Schoch
Im Rahmen der politischen Veranstaltungsreihe „Die Familienunternehmer im Gespräch mit…“ stellen sich Bundespolitiker jeweils an einem Abend den Fragen der Familienunternehmer in der Metropolregion Hamburg. Bernd Schlömer, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland, beschert den Gästen im Kaminzimmer des Anglo-German Club einen Abend voller interessanter Einblicke in das Leben eines ehrenamtlich tätigen Spitzenpolitikers. Schlömer ist Diplom-Sozialwirt und studierter Kriminologe, ist beruflich als Referent im Bundesverteidigungsministerium tätig, pendelt zwischen Berlin und seiner Heimatstadt Hamburg, ist verheiratet, hat zwei Kinder in verschiedenen Städten, und er ist ehrenamtlicher Chef der derzeit mehr als unruhig agierenden Piratenpartei. Der Abend generiert viele Fragen, und die Gäste sind angetan von der Offenheit, mit der Schlömer über seine Partei, Ziele und seine Alltagstruktur spricht.
wahrgenommen: „Jetzt habe ich doch etwas Ordentliches er-
nennen wir unser Problemklientel. Das sind die neuen Alten, etwa
reicht, wenn ich sage, ich habe ganz oben eine Partei geführt.
40 bis 55 Jahre alt, die jegliche Diskussionen mit ihrer Lebenser-
Dann kann ich ja ruhig gehen und mir etwas Neues suchen.“
fahrung dominieren. Das schreckt Jüngere ab.“
Hatte die Partei Anfang 2012 14.000 Mitglieder, ist diese Zahl
Die Troll-Gruppe scheidet also schon einmal aus, aber welche
jetzt, ein Jahr später, auf 35.000 gestiegen. Es gäbe entsprechend
Zielgruppen definieren die Piraten für sich? Schlömer nennt
viele Strömungen, mit denen die Partei sich auseinander setzen
Nichtwähler, Erstwähler, sogenannte „Nachdenker“, sowie aus
müsse, und die momentane Außendarstellung der Partei sei fatal,
strategischen Gründen auch Protestwähler und schiebt nach:
ärgert sich Schlömer. Er fügt hinzu: „Aufgrund unserer offenen
„Leider haben wir keine Attraktivität bei Frauen.“ Die Piraten-
Struktur kommt natürlich jede Meinungsverschiedenheit außen
partei ist derzeit in den Landtagen von Berlin, Nordrhein-West-
an und wird als Streit ausgelegt. Ein SPD-Politiker bedauerte mich
falen, dem Saarland und in Schleswig-Holstein vertreten.
neulich und sagte, in seiner Partei würde seit 150 Jahren gestritten, aber man sähe dies eben nicht so schnell.“ Problematisch seien
Müsste Schlömer sich perspektivisch doch noch für einen Koa-
für die Partei die sogenannten „Zeitreichen“ und die „Trolle“, und
litionspartner entscheiden und hätte die Wahl zwischen Merkel
gerade diese Gruppen sind mit dem schnellen Mitgliederwachs-
und Steinbrück, würde er lieber mit Angela Merkel koalieren:
tum angeschwollen. Erstere befinden sich in Lebenssituationen,
„Sie ist eigentlich eine ganz witzige Frau. Sie hat Humor.“ Eine
die es ihnen erlauben, sehr frei über ihre Zeit zu verfügen. „Die
Regierungsverbindung zwischen der CDU/CSU und den Piraten
Zeitreichen sind sehr aktiv, das kann ich mit meiner Alltagsstruktur
würde übrigens „Halloween-Koalition“ heißen“, sagt Schlömer
nicht kompensieren“, sagt der Politiker im Ehrenamt. „Und Trolle
und lächelt. Fotos: Toni Momtschew
D
ie Piratenpartei will Schlömer prägen als „sozialliberale
der im Hauptberuf den Dienstgrad des Regierungsdirektors im
Partei der Informationsgesellschaft – tolerant, urban,
Bundesverteidigungsministerium trägt. „Bei der Bundeswehr bin
sozial, selbstbestimmt“. Vor allem gehe es den Piraten
ich Teil einer streng hierarchischen Aufbauorganisation mit enger
um gesellschaftliche Teilhabe, um Offenheit der Systeme und
fachlicher Zuständigkeit. Bei den Piraten dagegen bin ich mitten
Zugang zu Informationen. Damit verbindet Schlömer bei der
drin in einer Netzwerkorganisation.“
Bundestagswahl die Hoffnung auf ein Wahlergebnis von fünf bis sieben Prozent. Hierfür sei vor allem die kurzfristige Per-
In der Piratenpartei werden Themen und Aufgaben in Netzwer-
formance der Partei im Monat September entscheidend. Der-
ken bearbeitet, die sich für diese Aktionen bilden und nach Erle-
zeit sind die Agenden aber noch nicht ausgearbeitet. Man sei
digung der Aufgaben wieder auseinander gehen. Peter Altmaier
sich bewusst, dass verlässliche Standpunkte zu etlichen Themen
(CDU) bescheinige der Piratenpartei mit diesem System eine
noch generiert werden müssten, wie zur Wirtschafts- und
hohe Effektivität. Gleichzeitig sei es bei der Menge an individuell
Standortpolitik oder zu außen- und ordnungspolitischen Frage-
erarbeiteten Themen eine ständige Aufgabe und Herausforde-
stellungen. Die Haltung in der Arbeitspolitik definiere sich über
rung für den Bundesvorsitzenden, die entscheidenden Fragen zu
Forderungen nach Beschäftigung einer sich verändernden Ar-
pointieren und sie von den Liebhaber-Thematiken zu trennen.
beitswelt. „Wir werden künftig immer mehr Freiberufler haben,
„Wäre ich Vollzeitpolitiker, würde ich für die Piratenpartei eine
mehr Flexibilität in den Arbeitsverhältnissen und neue Arbeits-
Strukturorganisation entwickeln; mit Arbeitsgruppen auf breiten
bedingungen. Wir müssen als politisch Agierende die Arbeits-
Plattformen, aber mit Zuständigkeiten“, erklärt der Chefpirat am
welt der Zukunft gestalten und wir haben exzellente Vorausset-
Kaminfeuer, vor sich ein kühles Bier.
zungen, vorausgesetzt wir nutzen die digitalen Möglichkeiten", erklärt der 41-Jährige.
Ein Bundestagsmandat ist für Schlömer aber kurioserweise kein Ziel: „Ich bin Altruist“, sagt Schlömer. Die Annahme,
Die Arbeitsweise der Partei mit offenen Pads, an denen jeder
dass ein Mandat im Parlament doch ein Minimalziel von Po-
Interessierte sich an jedem Ort und zu jeder Zeit virtuell betei-
litikern sei, treffe auf ihn nicht zu. Der Spaß am eigentlichen
ligen könne, sichere die basisdemokratische Willensbildung der
Beruf sei dafür zu groß. „Wenn ich nach einer Legislaturperi-
Partei. Sie ist gelebtes Ziel der Partei, die „digitale Beteiligungs-
ode im Bundestag zurück in den Dienst komme, bin ich doch
modelle“, „liquid Feedback“ und den Führungsstil des „open lea-
abgeschrieben.“ Seit seiner Kindheit sei Schlömer in Ehrenäm-
dership“ gepaart mit totaler Transparenz in den öffentlichen Ins-
tern aktiv gewesen, von der Katholischen Jugend in Osnabrück
titutionen fordert. „Ich lebe in zwei Welten“, schildert Schlömer,
angefangen, und hat gesellschaftliche oder politische Aufgaben
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HAMBURG
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Veranstaltungen
Wirtschaftspolitische Standpunkte für Hamburg Wirtschaftspolitische Kommission entwickelt Positionspapier für die Zusammenarbeit mit der Hamburger Politik Autor: Dr. Björn Castan
Im August vergangenen Jahres berichtete „für Hamburg“ über die Gründung der Wirtschaftspolitischen Kommission des Regionalkreises Hamburg von DIE FAMIELIENUNTERNEHMER – ASU und DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU. Ziel der Wirtschaftspolitischen Kommission ist es, mit der Formulierung der wirtschaftlichen Standpunkte einen aktiven Beitrag für die Hamburger Wirtschaftspolitik zu leisten. Klare Positionen erleichtern es unserem Verband, den Dialog mit Politikern aller demokratischen Parteien zu suchen und die Möglichkeiten der politischen Einflussnahme im Interesse der Mitglieder auszuschöpfen.
Dr. Björn Castan, Vorsitzender der Wirtschaftspolitischen Kommission
Am 25. März 2013 ist es so weit: Am parlamentarischen Abend wird Dr. Björn Castan, der Vorsitzende der Wirtschaftspolitischen Kommission, das erarbeitete Positionspapier offiziell präsentieren. „für Hamburg“ stellt schon jetzt die Eckpunkte des Positionspapiers vor. Bald wird es auch auf der Internetpräsenz der FAMILIENUNTERNEHMER einsehbar sein.
se an den Standort Hamburg zu binden,
der Bildung nicht nur zuträglich. Daher
bereit sein müssen. Heftig kritisiert wird
wird abgelehnt, ebenso wie der Rückkauf
sollten die Lehrpläne auch im Hinblick auf
aber der Versuch, über das Vergaberecht
der Energienetze.
die hohe Belastung an Schulen und Uni-
Mindestlöhne einzuführen. Mindestlöhne
versitäten überarbeitet werden. Zusätzlich
vernichten bekanntermaßen Arbeitsplätze
Weitere Investitionen in die Infrastruktur
sollten Universitäten und Schulen größe-
und benachteiligen gerade diejenigen, die
werden begrüßt. Für eine wachsende Stadt
re Autonomie gewährt werden. Wegen
eigentlich von ihnen profitieren sollten.
und den Wirtschaftsstandort Hamburg
der hohen Kosten der Hochschulbildung
seien Investitionen wie der Ausbau der A7
werden außerdem Studiengebühren be-
Das Positionspapier der wirtschaftspoliti-
oder die neue Köhlbrandbrücke wichtig.
fürwortet, auch wenn sie in den meisten
schen Kommission steht mit seinen Emp-
Auch andere Leuchtturmprojekte wie die
Bundesländern inzwischen wieder abge-
fehlungen in Tradition zu den ordnungspoliti-
International Bauausstellung (IBA), die den
schafft wurden.
schen Grundgedanken Ludwig Ehrhards und hat bei Umsetzung das Potential dazu, die
Bekanntheitsgrad des Standorts Hamburg international vergrößern, werden begrüßt.
Bemerkenswert ist die Bereitschaft DER
Leistungsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft
Allerdings muss bei der Abwägung solcher
FAMILIENUNTERNEHMER, auf eine For-
zu beflügeln. „Möge Hamburg, mögen seine
Investitionen der Haushaltskonsolidierung
derung nach einer Senkung der Gewer-
Bürger nie vergessen, dass es die Freiheit ge-
der Vorrang eingeräumt werden.
besteuer zu verzichten. Dies geschieht
wesen ist, die ihnen die Tore zur Welt eröff-
mit dem Hintergedanken, dass ein aus-
net hat. Die Freiheit ist es gewesen, die ihnen
Um dem anhaltenden Problem des Man-
geglichener Haushalt vorrangiges Ziel
Wohlstand gebracht hat“, sagte Ludwig Ehr-
gels an „bezahlbaren“ Wohnungen Herr zu
sein sollte. Für dieses Ziel sind DIE FA-
hard einst. DIE FAMILIENUNTERNEHMER
werden, setzen DIE FAMILIENUNTERNEH-
MILIENUNTERNEHMER ebenso bereit,
– ASU und DIE JUNGEN UNTERNEHMER
MER auf Privatinitiative. Allerdings werden
Einschnitte zu tragen, wie es auch andere
– BJU tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass
Investoren immer wieder Steine in den Weg
im Rahmen der Haushaltskonsolidierung
dies in Erinnerung bleibt.
gelegt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen beinhalten zum Beispiel den Abbau von Verwaltungshemmnissen, eine Liberalisierung des Mietrechts sowie eine Entschärfung der Klimaschutzgesetze, um die Miet-Nebenkos-
as Positionspapier, das von ei-
Im Zuge der Schuldenkrise ist das Thema
DIE FAMILIENUNTERNEHMER begin-
ten zu senken. Zwangsmaßnahmen wie das
ner zwölfköpfigen Kommission
der öffentlichen Verschuldung stärker in
nen mit dem Sparen bei sich selbst und
Wohnraumschutzgesetz werden abgelehnt,
erarbeitet wurde, erweist sich
den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. DIE
sind bereit, Einschnitte bei der Wirt-
da solche Maßnahmen langfristig Investoren
als kräftiges Plädoyer für eine ordnungs-
FAMILIENUNTERNEHMER räumen der
schaftsförderung zu akzeptieren. Durch
abschrecken und somit kontraproduktiv
politische Wirtschaftspolitik der Stadt
Konsolidierung der öffentlichen Haus-
Kompetenzüberschneidungen zwischen
sind. Davon werden steigende Investitionen
Hamburg. Ganz im Sinne der Väter der
halte Priorität ein. Und das soll besser
Bund, EU und Stadt kommt es hier zu
in neuen Wohnraum erhofft, wodurch der
Sozialen Marktwirtschaft werden Wer-
schon 2015 erreicht werden, und nicht
erheblichen Ineffizienzen. Auch die Grün-
Wohnungsnot Abhilfe geschaffen würde.
te wie Eigentum, Freiheit, Wettbewerb
erst 2019, wie von der Schuldenbrem-
dung einer Förderbank wird abgelehnt,
und Verantwortung hochgehalten. Unter
se vorgesehen. Denn schon jetzt macht
da für ein solches Institut keine Not-
Auch in der Bildungspolitik gibt es nach
dem Motto „Wachstum entfesseln, Wett-
der Schuldendienst etwa ein Zehntel des
wendigkeit gesehen wird. Neben der
Ansicht der Wirtschaftspolitischen Kom-
bewerbsfähigkeit stärken“ stehend, soll
Hamburger Haushalts aus. Um einen aus-
Wirtschaftsförderung
sich
mission Handlungsbedarf. Einerseits ist
der Erfolg der Metropolregion Hamburg
geglichenen Haushalt zu erreichen, soll
aber auch bei den unternehmerischen
die Qualität der Schulbildung ein Stand-
langfristig ausgebaut werden. Dabei wird
aber Bürgern und Unternehmern nicht
Aktivitäten der Stadt Einsparmöglichkei-
ortfaktor bei der Wahl des Wohnorts, an-
allgemein dem Prinzip „Privat vor Staat“
noch mehr Lasten aufgebürdet werden,
ten. Die Desaster bei Großprojekten wie
dererseits bestimmt die Schuldbildung die
Rechnung getragen. Das Positionspapier
sondern es soll viel mehr auf der Aus-
dem Flughafen Berlin-Brandenburg, der
Qualität der Arbeitskräfte von morgen.
befasst sich mit mehreren Kernthemen:
gabenseite angesetzt werden. Durch die
Elbphilharmonie oder auch Stuttgart 21
Um innerhalb Deutschlands die Mobilität
Dem Hamburger Haushalt, der Wirt-
Einsetzung einer Haushaltskommission
haben gezeigt, dass der Staat der schlech-
von Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-
schaftsförderung, der städtischen Betei-
zur Erarbeitung von Sparvorschlägen,
tere Unternehmer ist. Deswegen sollten
mern zu erleichtern, müsse eine verbes-
ligung an Unternehmen, der Verwaltung,
einer schlankeren Verwaltung und einem
die städtischen Beteiligungen an über 350
serte Vergleichbarkeit der Schulnoten und
Wohnungsbau, Bildung und der Infra-
Abbau von Förderungen soll der Ham-
(!) Unternehmen zurückgefahren werden,
Schulsysteme ermöglicht werden. Refor-
struktur.
burger Haushalt sozialverträglich konso-
um mit den Erlösen Schulden abzubauen.
men, wie das Abitur nach acht Jahren oder
lidiert werden.
Die Beteiligung an Unternehmen, um die-
die Bologna-Reform, waren der Qualität
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Veranstaltungen
Neujahrsempfang
Hej und herzlich willkommen – die Bude ist voll! Autor: Sven Jösting
Jemand, der es wissen muss und der als das ordnungspolitische Ge-
alle Parteien einig. Kleine Renten sollen durch Zuschüsse aus Steuern
wissen der CDU angesehen wird, soll seine Sicht schildern und seine
aufgestockt werden, um eine Grundsicherung zu schaffen. Da müsse
Antworten liefern: Dr. Josef Schlarmann, Bundesvorsitzender der Wirt-
aber eine Beweislast erfolgen, ob jemand wirklich bedürftig ist. Im The-
schafts- und Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU (MIT).
menbereich Mindestlohn werde zu wenig differenziert und alles gleich gemacht. Sollte man nicht besser von Lohnuntergrenzen sprechen, die
Nein, er selbst sehe sich nicht als typischen Vertreter der CDU – da-
sich jeweils auf Branchen und Regionen beziehen, da nicht in jedem
für habe diese Volkspartei zu viele unterschiedliche Gruppen und
Unternehmen an jedem Ort die gleichen Löhne und Gehälter bezahlt
Interessen. Da gibt es zum Beispiel den Arbeitnehmer- und den Ar-
werden könnten? Das sollten die Tarifpartner abmachen, aber nicht
beitgeberflügel. Und: Ja, die Energiewende müsse marktwirtschaftlich
die Politik vorgeben, so Schlarmann. SPD und andere Parteien wollten
otel Scandic Hamburg Emporio: Ein perfekter Ort, das Neue
Denn: Die Steuern sprudeln auf Höchstniveau – neudeutsch – All-
angegangen und gelöst werden und nicht durch den Staat.Was haben
den Mindestlohn für alle und jeden – ohne eine Differenzierung. Dann
Jahr zu begrüßen. Das Thema des unter dem Gesichtspunkt
Time-High, die Euro-Krise scheint sich abzuschwächen. Nun gilt es, dies
die Einspeisungsvergütungs-Privilegien der regenerativen Energien
habe man irgendwann spanische oder italienische Verhältnisse. Es sei
der Nachhaltigkeit entwickelten Hotelgebäudes ist Wasser. So
auf die politische Ebene zu übertragen mit dem Ziel, dass Deutschland
bewirkt? Weniger Markt und höhere Kosten. Haben wir heute über-
keine gute Entwicklung, wenn der Staat immer mehr in die Politik ein-
heißt das Restaurant H2O und es werden vor allem Produkte aus der
weiter in der Champions League mitspielt. Da gibt es aber auch viele
haupt eine handlungsfähige schwarz-gelbe Regierung? Faktisch nicht,
greife. Das sollten besser der Markt und seine Teilnehmer regeln.
Region Hamburgs verwendet. Im Aufzug beginnt die Fahrt im Parterre
Fragezeichen: Die Regierung löst viele Probleme der anderen (Grie-
denn die SPD und die Grünen haben nach der Landtagswahl in NRW
mit blauen Lichteffekten, die die Meerestiefe symbolisieren sollen. Mit
chenland als Beispiel), aber was tut Griechenland für Deutschland? Wie
im Bundesrat die Mehrheit und blockieren viele wichtige Vorhaben.
Auch das Thema Steuern erörterte Schlarmann: „Immer weniger zah-
steigender Höhe wandeln sie sich in immer hellere Töne, ähnlich wie
lautet die Bilanz der vielen angedachten Reformen, mit der diese Re-
Kanzlerin Merkel mache da viele Zusagen an Rot-Grün. Ihre Europa-
len immer mehr. Etwa zehn Prozent der Steuerzahler stehen für mehr
beim Aufstieg eines Tauchers, der an die Wasseroberfläche zurückkehrt.
gierung bei der letzten Wahl angetreten ist? Die Euro-Krise führt zu im-
politik habe mit der CDU nicht mehr viel zu tun, Europa werde immer
als 40 Prozent der Steuereinnahmen. 50 Prozent der Bevölkerung
Perfekt ist auch die Lage des Hotels - in der City und mit der Laeisz-
mer mehr Staatsdirigismus und versucht, die Wirtschaft zu lenken. Die
mehr zu einer Form des Staatsdirigismus und der Planwirtschaft. Eine
zahlt gar keine Einkommens- beziehungsweise Lohnsteuer, wenn man
Halle in direkter Nachbarschaft. Die Gäste von DIE FAMILIENUNTER-
Energiewende ist dafür ein Beispiel. Gibt es dafür ein schlüssiges Kon-
Haftungsgemeinschaft, wie gerade angedacht, sei so nie vorgesehen
Vorteile wie Freibeträge einbezieht. Hier weiter zu erhöhen und die
NEHMER – ASU und DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU begrü-
zept? Mitnichten! Und: Warum nutzt man hier nicht marktwirtschaft-
gewesen. „Das Ende ist nicht auszumachen“, sagt Schlarmann. Eigent-
Höchststeuersätze anzuheben, ist der falsche Weg.“ Die Diskussion um
ßen die Worte auf den Monitoren: „Hej und herzlich willkommen!“
liche Prinzipien statt Formen der Planwirtschaft einzusetzen, die nur
lich müssten in diesem Jahr die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Jubi-
die Vermögenssteuer sei eine Neiddebatte. Gerade hier sei der Mit-
schwerlich zum Erfolg führen? Ist das Thema Mindestlohn so wichtig, ist
läum der Agenda 2010, die 2003 ihren Anfang nahm, erfolgen. 2003
telstand betroffen, der über diese Steuern „unter die Räder kommen
Michael Moritz in seiner Eigenschaft als Regionalvorsitzender von
es überhaupt das Thema für Deutschland, den Wahlkampf? Die erfolg-
gab es noch über fünf Millionen Arbeitslose in Deutschland. Damals
könnte“. Die Grünen wollen 100 Milliarden Euro an Vermögenssteuer
DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU der Metropolregion Ham-
reiche Flexibilisierung des Arbeitsmarktes (Stichwort Agenda 2010)
waren die Einnahmen der Sicherungssysteme auf sehr dünnem Eis,
in zehn Jahren generieren, um damit die Bildung zu finanzieren. Diese
burg begrüßt die Gäste – der Raum ist komplett belegt – mit den
würde immer mehr zurück genommen, konstatiert Moritz in seinen
und es gab die Idee von CDU-Politiker Friedrich Merz, die Steuer-
Steuer besteuert Substanz. Ob das allen so klar sei, fragt Schlarmann.
Worten: „Die Bude ist voll“. Hoteldirektor Folke Sievers ergänzt,
pointierten Bemerkungen. In der Frage der Steuerpolitik ist die Liste
erklärung auf einem Bierdeckel machen zu können. Prämienmodelle
Klar sei, dass das, was wirtschaftlich vernünftig ist, nicht der Meinung der
dass dies auch auf das Hotel zutreffen würde – alle 325 Zimmer
der Reformen sehr kurz.Was will denn die Opposition eigentlich? Eine
für die Versicherungen wurden eingeführt, um die Sozialsysteme zu
Wähler entsprechen muss oder entspricht. Klar sei aber auch, dass die
seien ausgebucht, also die Bude sei wirklich voll. Nicht einmal das
Flucht in Sachwerte wie Immobilien ist auszumachen. Die Antwort der
entlasten. „Viele gute Entwicklungen sind auf die Agenda 2010 zu-
Politik Visionen brauche. Leider sehe es aber anders aus. Es gäbe keine
zur Besichtigung vorgesehene Zimmer sei mehr verfügbar. Perfekte
Parteien darauf: Mietpreisdeckelung und auf der anderen Seite neue
rückzuführen und nun wird gegengesteuert“, führt Schlarmann aus.
Partei mehr, die wirkliche Reformen angeht.
Grundlagen für eine schöne Veranstaltung.
Wohnungsbauprogramme. Passt das zusammen? Die Opposition will
Indes: Über 40 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Job
verschiedene Steuern erhöhen. Über die Vermögenssteuer wird die
und sind sozialversichert. Das sei mehr als nichts! Er müsse aber eine
Die Abschlussworte hält die neu gewählte Bundesvorsitzende von
Als Interessenverband stehen DIE FAMILIENUNTERNEHMER - ASU
Substanz – gerade des Mittelstandes – besteuert, sollten SPD, Grüne
Volksweisheit zitieren, die auf die aktuelle Situation in dem Wahljahr
DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU, Lencke Wischhusen, die die
und DIE JUNGEN UNTERNEHMER – BJU mit allen politischen Par-
und Co. an das Ruder kommen. Haben die Politiker berücksichtigt, dass
zutrifft: „Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis“. Alle Parteien
Gelegenheit nutzt, sich im Regionalkreis Metropolregion Hamburg
teien im Austausch – gerade auch angesichts der kommenden Bundes-
der Mittelstand als Rückgrat unseres Systems sein Vermögen vor allem
versprechen Dinge, die nicht finanzierbar seien. „Was ist eigentlich So-
vorzustellen: „Unternehmer sind es gewohnt, Krisen zu meistern,
tagswahlen. Was kann der Verband von den Parteien erwarten? Auch
in den Unternehmen gebunden hat? Reicht es, wenn sich die Parteien
ziale Gerechtigkeit?“, fragt Schlarmann. Ein Begriff, der rauf und runter
Chancen zu erkennen – und zu nutzen.“
wenn man den typischen grundsätzlichen Unternehmer-Optimismus
gegenseitig Unfähigkeit vorwerfen und sich gegenseitig beschuldigen,
gebetet würde und mittlerweile als Leerformel diene. Altersarmut?
herausnimmt, sind die Bedingungen so schlecht nicht, führt Moritz an.
alles falsch zu machen? Ist das eine Lösung? Nein!
Statistiken würden etwas anderes aussagen. In Sachen Rente seien sich
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Fotos: Toni Momtschew
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Veranstaltungen
Weihnachtsfeier 2012
Sylt liegt an der Elbe Autor: Malte Wettern
Welcher Hamburger kennt sie nicht, die „Sansibar“ in Rantum auf Sylt. Doch im Gegensatz zu der kultigen Bretterbude in den Dünen gibt es unter dem Label COAST by east & Sansibar Wine mittlerweile zwei weitere angesagte Locations – eine in Port Adriano auf Mallorca und eine in der Hafencity in Hamburg. etztere war Ende letzten Jahres
dete das vergangene Jahr, nicht ohne den
der Ort für die familiäre Weih-
wichtigen Hinweis, dass es mittlerweile
nachtsfeier
FAMILIENUN-
eine Hamburger Wirtschaftskommission
TERNEHMER – ASU und der JUNGEN
im Verband gibt. Diese hat bereits dazu
UNTERNEHMER – BJU. Unmittelbar zu
geführt, dass der Verband verstärkt bei
Füßen des markanten Marco Polo Tow-
allen Parteien der Hamburger Bürger-
ers und damit direkt an den Marco Polo
schaft wahrgenommen wird. Auch das
Terrassen liegt diese einmalige Szene-
Verbandsmagazin bekam Lob, vor allem
Location, die sich über zwei Ebenen im
die starke Unterstützung und Arbeit von
geschwungenen Stil eines Möwen-Flügels
David Friedemann und Manja Wittkowski
erstreckt. Das untere Geschoß war exklu-
(Laboratorio GbR). Aber auch allen an-
siv für unsere Mitglieder reserviert und
deren Projekten galt der Dank und vor
bereits beim Prosecco-Empfang vernahm
allem den vielen ehrenamtlichen Helfern
man in den vielen Gesprächen, dass Sylt
und Organisatoren. So viel Engagement
für uns Hamburger anscheinend doch
wird sicherlich nur dann gerne geleistet,
nur ein weiterer Stadtteil ist. Kaum einer,
wenn man sich unter den Mitgliedern
der nicht den Zusammenhang zur sym-
wohl fühlt und sich gemeinsam für die
pathischen Party-Bretterbude herstellte
Interessen von inhabergeführten Unter-
und sich freute, hier in der Hafencity nun
nehmen, auch außerhalb seiner Unter-
eine neue, aber vertraute Gastronomie
nehmenswände, einsetzt. So kann man
wiederzufinden, in der Sylt optisch ein-
abschließend nur der Empfehlung von
gefangen ist.
Michael Moritz folgen: Diejenigen, die da
L
der
waren, sollten anderen Unternehmern So war es wie immer eine lockere und
unbedingt erzählen, wie wohl sie sich
familiäre Atmosphäre und auch die lau-
gefühlt haben, denn eines war sicher: An
nige Rede von Michael Moritz, der den
diesem einem Abend lag Sylt quasi an der
Barhocker kurzerhand zum unbequemen
Elbe und es wäre schade, wenn nur die
Stehpult zweckentfremdete, kam bei den
Anwesenden das wüssten.
Gästen hervorragend an. Er verabschieFotos: Toni Momtschew
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Fotos: Toni Momtschew
Verzauberte Ballnacht
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Spendern der Tombola!
Autor: David Friedemann
D
ie Tradition der Verzauberten Ballnacht der FAMILIENUNTERNEHMER - ASU und der JUNGEN UNTERNEHMER – BJU hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Mehr als 100 Gäste folgten der Einladung in das Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten, das für diese Veranstaltung den passenden Rahmen bot. Nach dem Empfang in der "Wohnhalle" und der anschließenden
Begrüßung der Gäste durch Michael Moritz, den amtierenden Vorsitzenden der Hamburger Familienunternehmer, folgte die Damenrede. Dieser amüsanten Aufgabe nahm sich der ehemalige Vorsitzende, Christian Hahn-Godeffroy, an. Im sogenannten Gobelinsaal mit festlich gedeckten Tafeln folgte ein Drei-Gänge-Menü der Extraklasse. Ein weiteres Highlight des Abends war die traditionelle Tombola mit mehr als 200 Gewinnen. Hierfür gilt den Sponsoren besonderer Dank. Für gute Stimmung auf der Tanzfläche sorgten die "Soulisten", die mit Live-Musik vom Feinsten auf die Tanzfläche lockten. Verzaubert und beschwingt tanzten die letzten Gäste bis in die Morgenstunden.
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Veranstaltungen
Unternehmer „zum Anfassen“ gesucht! „Hilfe, ich will Unternehmer werden!“
Unternehmergespräch mit Thomas Hoyer
Die Berufsbildungsprojekte „Unternehmer im Klassenzimmer“ und „Schüler im Chefsessel“ von DIE JUNGEN UNTERNEHMER lassen Schülerinnen und Schülern in den Alltag des Chefs schnuppern
Autor: Jan Schmidt
Autorin: Wolfram Koller
Jeder von uns, der schon länger als ein paar Wochen Mitglied im Verband ist, wird das INTES-Seminarprogramm kennen. Bei dessen Lektüre begreift man schnell, dass die Weitergabe eines funktionierenden Familienunternehmens an die Folgegeneration oft gar nicht so einfach ist. Fragestellungen wie „Hilfe, Mami oder Papi wollen mir die Firma übergeben, ich will aber lieber Künstler werden!“ oder „Wie bringe ich mein Kind dazu, sich für unsere Firma zu interessieren?“ werden dort immer wieder erörtert. Aber was ist mit dem umgekehrten Fall: „Hilfe, ich habe das Gefühl, dass ich gern ein Unternehmen gründen oder führen möchte! Nur meine Eltern und andere Erwachsene können oder wollen mir dabei nicht helfen. Wer kann mir sagen, wie Unternehmer geht“?
Schülern nur jeweils einen oder zwei mit unserer Begeisterung für freies Unternehmertum anstecken und sehen, wie
gen Politikern zwangsläufig zu Widerspruch. Desweiteren berichtete Hoyer von seinem Ausscheiden aus der CDU. Die Begründung hierfür läge maßgeblich in dem von Kanzlerin Merkel eingeschlagenen politischen Kurs, wie
In einem sehr angenehmen Rahmen fand das Unternehmergespräch mit Thomas Hoyer, Vorsitzender des Beirats und Gesellschafter der Hoyer Internationale Spedition statt. DIE JUNGEN UNTERNEHMER begrüßten in Kooperation mit dem Jungen Wirtschaftsrat im Business Club Hamburg die Gäste mit einem Sektempfang. Beim gemeinsamen Essen zeigte sich schnell das große Interesse an der Veranstaltung. Obwohl bewusst in kleiner Runde geplant, mussten noch Stühle zugestellt werden, da die Zahl der Gäste die Anmeldezahl sogar überstieg.
Wie geht das?
yer opfere die CDU-Vorsitzende politische Werte der Partei zugunsten des eigenen Machterhalts. Gleichzeitig stellte er sich entschieden gegen die Entscheidungen der Bundesregierung im Zuge der Staatsschuldenkrise und befürwortete den Austritt Deutschlands aus dem Euro. Da Thomas Hoyer über ein breites Netzwerk an politischen Persönlich-
diese Lampe in den Augen angeht – dann haben wir doch schon gewonnen.
auch in ihr als Person. Nach Meinung von Ho-
ährend des Drei-Gang-Menüs
bereits über Thomas Hoyer und seine Ge-
keiten und Fachexperten verfügt, konnte er
entwickelte sich ein spannender
schwister in verschiedene Teile verzweigt hat.
im Laufe des Abends seine Meinungen mehr-
W
fach mit dem Zitieren von verschiedenen Ex-
und zum Teil auch kontroverser
pertenmeinungen untermauern.
Abend. Zunächst gewährte Thomas Hoyer
Im Laufe des Abends präsentierte sich Hoyer
Vielleicht denken Sie jetzt: „Da will ich
einen guten Einblick in sein Familienunter-
als Traditionalist und echter Konservativer. Sei-
mitmachen!“. Wenn Sie mir noch nicht
nehmen. Das 1946 gegründete Unterneh-
ne politische Einstellung wirkte klar und sehr
Insgesamt war die Veranstaltung sehr gelun-
auf einer der letzten Veranstaltungen
men hat seinen Sitz in Hamburg und er-
kritisch und seine pointierten Aussagen trafen
gen. Auch der Austausch zwischen Mitglie-
Ihre Visitenkarte dafür gegeben haben,
wirtschaftet mit über 5.200 Mitarbeitern in
nicht nur auf Übereinstimmung in der Ge-
dern von DIE JUNGEN UNTERNEHMER
dann schreiben Sie eine E-Mail an Bir-
80 Ländern rund eine Milliarde Umsatz pro
sprächsrunde. Insbesondere kritisierte er die
und dem Wirtschaftsrat wirkte sehr bele-
gitta Schoch in der Landesgeschäftsstelle
Jahr. Das Dienstleistungsspektrum umfasst
heutigen Politiker scharf und bemängelte, dass
bend. Eine Fortsetzung in hoffentlich ähnlich
nd genau da kommen wir ins Spiel,
mit realistischen Inhalten erlebbar machen.
(schoch@asu-hamburg.de) oder an mich
Transport- und Logistikdienstleistungen für
fast alle guten Fachleute verdrängt worden
zur Diskussion anregenden Runden wäre
Sie und ich. Denn wir gehen im-
Das Unternehmertum ist ja bekanntlich
(wolfram.koller@systrion.com) mit der
Flüssig-, Gas- und Lebensmittel. In diesem Feld
wären und kaum gute junge Kräfte nachkä-
sehr wünschenswert.
mer mal wieder für eine Doppel-
kein klassischer Lehrberuf.
Information, an welcher Veranstaltung
wurden gezielt Marktnischen gesucht, so dass
(UiK oder SiC) Sie gern teilnehmen wür-
die Unternehmensgruppe für Branchenver-
U
stunde in die Schulen, um als Unternehmer im Klassenzimmer (UiK) den Jugendlichen
Oder wir lassen im Rahmen des Wettbe-
den, und wir nehmen Sie in unsere Un-
hältnisse seit Jahren eine gute Rendite abwirft.
in Abschlussklassen Rede und Antwort zu
werbs Schüler im Chefsessel (SiC) einen
ternehmerliste auf. Sobald die Anfragen
Die Hoyer Gruppe tritt dabei als Familienun-
stehen. Gängige Vorurteile wie „Unterneh-
oder mehrere Schüler für einen Tag auf
von den Schulen kommen, koordinieren
ternehmen auf, das im Sinne des Ehrbaren
mer sind dick und rauchen Zigarre, lassen
unserem Sessel Platz nehmen und zei-
wir dann die Termine.
Kaufmannes handelt. Die Verbindung von
für sich arbeiten und fahren fette Autos“
gen ihnen, wie Unternehmer geht. Und
können wir belegen - oder entkräften und
wenn wir aus einer Klasse mit 25 bis 30
Ich würde mich freuen, wenn auch Sie mit ihrer Erfahrung eine Chefin oder ein Chef „zum Anfassen“ werden! P.S. Wenn Sie Kinder im entsprechenden Alter haben und in irgendeiner Form an Ihrer Schule aktiv sind, machen Sie die verantwortlichen Lehrer doch gern auf die Aktionen aufmerksam, damit sie ein großer Erfolg werden. Informationsmaterial ist abrufbar unter www.jungeunternehmer.eu/aktionen, bei unserer Landesgeschäftsstelle und beim LI (www.li.hamburg.de/weichenstellen, Rubrik Abrufangebote externer Anbieter zur Berufs- und Studienorientierung).
Tradition,Werten und Innovation wird in den
Wann und wie kommen die Anfragen?
Mit
ELEKTRO- UND KUNSTSTOFFTECHNIK GMBH
Know How
Ziel!
Vordergrund gestellt.
schneller ans
Im Jahr 2007 zog sich Thomas Hoyer vorzeitig
e-mobility powered by EUKUTEC
Ein Schreiben des Verbands, in dem die bei-
von seinem Posten als Geschäftsführer zu-
den Aktionen vorgestellt werden, ging an
rück, um mehr Zeit für seine privaten Interes-
die Koordinatoren für Berufsorientierung
sen zu haben. Dies ging mit dem Ziel einher,
in den Hamburger Schulen. Und wir wer-
externe Fachexpertise für die strategische
den freundlicherweise vom Landesinstitut
Ausrichtung der Unternehmensgruppe in die
für Lehrerbildung und Schulentwicklung
Geschäftsleitung zu holen. Somit befindet sich
(LI) unterstützt, das unsere berufsbilden-
die Hoyer Gruppe in einer Übergangsphase,
den Projekte in seinen Materialien-Katalog
bis Mitglieder der dritten Familiengeneration
aufgenommen hat. Auf diesen können Leh-
für eine Geschäftsführung in Frage kommen.
rer zugreifen und unsere Angebote in ihren
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Rubrik Thema
Happy Hour Autor: Lars Hartenstein
A
m 30. November 2012 waren wir Hamburger Unternehmer zur „Happy Hour“ bei den Hamburg Freezers eingeladen. In der Presselounge wurden wir, nur eine Wand von
den Spielern entfernt, vom Geschäftsführer der Hamburg Freezers, Uwe Frommhold, begrüßt. In seiner Doppelfunktion als Geschäftsführer der O2 World und der Hamburg Freezers erzählte er uns spannende Details über die seit nunmehr zehn Jahren existierende Arena und die kürzlich abgeschlossenen Neubauten mit LoungeBereich und Bürogebäude. Die Freezers, eine der Hauptsäulen der Finanzierung der 40.000 Quadratmeter Fläche mit 2.500 Tonnen verbautem Stahl und 600 Kilometer Kabel, zeigten sich von ihrer besten Seite, so dass beim anschließenden Spiel gegen die Iserlohn Roosters der Abend mit einem eindeutigen 5:0 der Freezers auch noch mit vielen Toren perfektioniert wurde.
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für
Fotos: Toni Momtschew
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Mittagstisch Unternehmenskommunikation
Chance für den Wettbewerb: Vorsprung durch Vertrauen Autor: Frank Plümer
Frank Plümer, plümer)communications
Politik und Wirtschaft erleben weltweit eine Erosion öffentlichen Vertrauens, die auch zum Problem für den Unternehmenserfolg werden kann. Doch diese Entwicklung birgt auch Chancen für Unternehmer, die darauf die richtigen Antworten finden. Raffgier, Plagiate, Steuerbetrug, Korruption, Vetternwirtschaft, Inkompetenz – die Liste der Vergehen, derentwegen Manager und Politiker in den letzten Jahren gescheitert sind, ist lang. Ganz neu ist das Phänomen des fallenden Helden freilich nicht: Die Menschheit musste sich schon in der Antike mit allzu unvollkommenen Führungspersönlichkeiten und ihren Skandalen auseinandersetzen. Auch die Geschichte der Bundesrepublik ist nicht erst seit heute gespickt mit spektakulären Enthüllungen, Rücktritten und Verurteilungen. Sie alle führen letztlich immer wieder dazu, dass prominente Lichtgestalten zum Entsetzen der Öffentlichkeit über Nacht ihren Nimbus als Vorbild und Leitfigur verlieren.
ternehmer sind allerdings gut beraten, nicht
die Konsequenz des Managements auf dem
Umgang mit Impulsen von außen: Wird nur
nur die Risiken zu betrachten, sondern sich
Prüfstand. Chefs sollten deshalb nichts ver-
halbherzig reagiert, ohne nachvollziehbare
auf die Chancen zu konzentrieren, die die-
sprechen, was sie nicht auch unter schwieri-
Konsequenzen, so können ungewollte Re-
se Entwicklungen ebenfalls eröffnen. Denn
gen Bedingungen halten können.
aktionen die Folge sein - von massenhafter Schmähkritik bis zum Kaufboykott. Nimmt
besonders der Mittelstand macht deutlich, dass sich Organisationen positiv im
Transparenz erzeugen
das Management die Signale hingegen
Wettbewerb profilieren, die eine offene
Transparenz sorgt für Einblick, Nachvollzieh-
offen und dankbar auf und sorgt für eine
und wertorientierte Unternehmenskul-
barkeit und begünstigt im Fall von Pannen
angemessene Umsetzung, entsteht mehr
tur pflegen. Mehr noch: Die Fokussierung
Verständnis und Nachsicht. Transparenz,
Nähe zum Kunden, der auf diese Hinwen-
auf Vertrauen und Glaubwürdigkeit liefert
Grundvoraussetzung für die Entstehung
dung mit wachsender Loyalität antwor-
wertvolle Impulse für eine nachhaltige Un-
von Vertrauen, ist in aller Munde und wird
ten wird – ein klarer Wettbewerbsvorteil.
ternehmensentwicklung.
doch von vielen Unternehmensführungen
Voraussetzung dafür ist aber zunächst ein
nur als Einbahnstraße verstanden: Nur un-
Selbstverständnis als lernendes Unterneh-
Doch auf welche Weise lässt sich Vertrau-
kritische Informationen gelangen zu unkriti-
men, das für eine maximale Durchlässigkeit
en seitens der Öffentlichkeit erwerben, wie
schen Zeitpunkten nach außen. Tatsächlich
von Informationen in alle Richtungen sorgt.
kann es bewahrt werden? Dafür gibt es klar
ist Transparenz aber ein Leistungsverspre-
Ein Zustand, der nur Wirklichkeit wird,
definierte Kommunikations- und Manage-
chen, das in guten wie schlechten Zeiten
wenn er vom Top-Management uneinge-
mentstrategien.
einzulösen ist. Führungskräfte sollten dieses
schränkt mitgetragen und vorangetrieben
Attribut daher nicht für ihr Unternehmen
wird.
Wertorientierte Unternehmensführung
beanspruchen, wenn es gute Gründe gibt, in bestimmten Bereichen oder Situationen auf
Verantwortung wahrnehmen
Kunden, Investoren und Entscheider wollen
Öffentlichkeit zu verzichten.
Unternehmer sind gut beraten, mit einer
ihren Geschäftspartnern vertrauen können,
zunehmend kritischen, gut informierten und
sie suchen deshalb Anhaltspunkte für de-
Dialogisch managen
bei gegebenem Anlass schnell vernetzten
ine Entwicklung, die aber an Dy-
Eine Entwicklung, die längst zum For-
auf Abverkaufs- und Reichweitenimpulse an-
ren Glaubwürdigkeit. Die Standpunkte und
Facebook, Twitter & Co. konfrontieren
Öffentlichkeit zu rechnen. Schon deshalb
namik zu gewinnen scheint. Und
schungsgegenstand von Psychologie, Polito-
gewiesen. Vor diesem Hintergrund werden
Werte des Unternehmens liefern dafür eine
Unternehmen mit der wachsenden Er-
sollten sie verantwortungsbewusst mit ihren
die nachhaltig Spuren hinterlässt:
logie und der Kommunikationswissenschaft
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ge-
wichtige Orientierung. Unternehmen, die ein
wartung, dass sie auf Kritik und Verbesse-
Mitarbeitern umgehen, für faire Konditionen
Das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit
geworden ist. Die Auseinandersetzung mit
nauso aufmerksamkeitsstark aufgebaut und
Werteraster entwickeln möchten, dürfen die-
rungsvorschläge schnell und überzeugend
gegenüber Kunden und Lieferanten, sowie für
und Kompetenz der Eliten aus Politik und
der Materie zeigt, dass die Ursachen der
inszeniert wie anschließend ihre Verfehlun-
se Aufgabe allerdings nicht an die Kommuni-
reagieren. Die
des
den Schutz natürlicher Ressourcen sorgen.
Wirtschaft ist deutlich angeschlagen, wie
Vertrauenserosion vielfältig sind. Ein Erklä-
gen. Wir erleben dadurch ein permanentes
kationsabteilung wegdelegieren, denn Werte
Konsums sorgt für selbstbewusste Kun-
Aber es geht nicht nur um Krisenprävention:
Umfragen zu diesem Thema immer wie-
rungsansatz etwa sieht die Wurzel des Pro-
Wechselspiel von Erwartungen und Enttäu-
müssen von allen Mitarbeitern inklusive der
den, die „ihre“ Marken mitgestalten und
Verantwortung wahrnehmen heißt auch, als
der zeigen. So setzen weniger als die Hälf-
blems in einem Gegensatz zwischen Wahr-
schungen, zulasten des großen Ganzen.
Führungskräfte mitgetragen und gelebt wer-
von ihnen umsorgt werden wollen – das
Unternehmen einen gesellschaftlichen Beitrag
te (48 Prozent) der Deutschen, die sich
nehmung und Wirklichkeit: Auf der einen
den. Das kann nur im Rahmen eines langfristig
spüren sogar Unternehmungen, die selbst
zu leisten. Sei es im lokalen Umfeld, auf so-
regelmäßig über das Tagesgeschehen in-
Seite steht das noch immer weit verbreitete
Natürlich ist auch der Siegeszug der sozi-
angelegten Implementierungsprozesses ge-
nicht in den sozialen Netzwerken präsent
zialer Ebene, im kulturellen Bereich oder auf
formieren, Vertrauen in Politik und Wirt-
Bild des allmächtigen Politikers oder Kon-
alen Netzwerke zu nennen, die nicht nur
lingen. Vor allem aber müssen die Unterneh-
sind. Auch hier geht es um Konsequenz im
dem Gebiet des Umweltschutzes.
schaft (Quelle: Edelman Trust Barometer
zernlenkers, der autark und selbstbestimmt
den schnellen, massenhaften Austausch
menswerte erkennbare Konsequenzen für
2013). Und 94 Prozent der Deutschen
Entscheidungen trifft und durchsetzt. Dieses
von Informationen untereinander ermög-
die täglichen Entscheidungen und Prozesse
sagen: „Ich habe eingeschränktes bezie-
geht kaum einher mit den tatsächlichen
lichen, sondern auch hohen Druck in Echt-
im Unternehmen haben. Sonst bleiben sie
hungsweise gar kein Vertrauen in Top-
Verhältnissen, denn Spitzenkräfte aus Politik
zeit formieren können. Ein Beispiel dafür
beliebig und wären damit verzichtbar.
manager, die in Deutschland Banken und
und Wirtschaft beklagen einen schrumpfen-
liefern die Plagiatsplattformen (WikiPlags),
Großkonzerne lenken.“ (TNS Emnid/Der
den individuellen Einfluss, mit dem sie sich
die bereits eine Reihe politischer Spitzen-
Kohärent und konsequent Handeln
und damit deren Erfolg limitiert. Inhaber, Vorstände und Geschäftsführer sollten die
Spiegel, 2012). Als wichtigste Ursachen
angesichts immer komplizierterer globaler
kräfte zu Fall brachten. Sie fördern kriti-
Konsequenz, das bedeutet vor allem die Ein-
Glaubwürdigkeitskrise als Chance für Unternehmen begreifen, die es verstehen, sich
des Vertrauensverlusts nennen die Be-
Verflechtungen konfrontiert sehen.
sche Erkenntnisse zu Tage, die ansonsten
heit zwischen Sagen und Tun zu gewährleis-
konsequent darauf einzustellen. Damit sind nicht unerhebliche Herausforderungen
im Verborgenen bleiben würden.
ten. Diskrepanzen zwischen Anspruch und
für die Kultur und das Selbstbild der Unternehmen verbunden – und letztlich auch
Wirklichkeit werden von Mitarbeitern, Kun-
für das Selbstverständnis des Managements. Öffentliches Vertrauen ist eine Dimen-
E
fragten falsche Steuerungsanreize für po-
Demokratisierung
Management Summary: Wir erleben weltweit eine Erosion von Vertrauen in Eliten, Unternehmen und Institutionen, die letztlich deren Akzeptanz
litische und wirtschaftliche Entscheidun-
Auch die Veränderungen in den Medien
gen, Korruption und Betrug sowie eine
tragen indirekt dazu bei, dass der Abstand
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ad hoc
den und der Öffentlichkeit ebenso aufmerk-
sion, die sich durch wertorientiertes und konsequentes Handeln, Transparenz, Dia-
schlechte Performance beziehungsweise
zwischen Bürgern und Institutionen größer
verlorenes öffentliches Vertrauen für Un-
sam wahrgenommen und kritisch diskutiert,
logbereitschaft und gesellschaftliches Engagement wirkungsvoll steuern und mehren
die Unfähigkeit der Spitzenkräfte.
wird: Angesichts des immer größeren wirt-
ternehmen dramatische Konsequenzen bis
wie Lücken zwischen Ankündigung und Um-
lässt. Dem geht in vielen Fällen zunächst ein notwendiger Change-Prozess voraus,
schaftlichen Drucks sind die Medienhäuser
hin zum Boykott zur Folge haben kann. Un-
setzung. Insbesondere in Krisenzeiten steht
der sich am Ende jedoch messbar auszahlt.
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HAMBURG
für
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Pressespiegel
Abgedruckt und ausgestrahlt – aus der Presse und den Medien Wirtschaft warnt vor neuen Sozialleistungen Verbandschef Lutz Goebel fordert Regierung zum Sparen auf Erschienen im Hamburger Abendblatt am 18. Februar 2013
Gastbeitrag Jan Schmidt
Zu still ruht die Alster Hamburg muss von seinem Senat stärkere Impulse verlangen Erschienen in Die Welt am 18. Februar 2013
„Die CDU hat ein bisschen die Orientierung verloren, was die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft betrifft.“
(…) „Ein unaufgeregtes Regieren ist grundsätzlich als positiv zu werten. Dennoch muss die Frage erlaubt sein, ob die eher zurückhaltende Handlungsweise des Hamburger Senats nicht ausschließlich in
Wirtschaft warnt vor neuen Sozialleistungen
KALENDER Do. 21.03.2013 Bundestermin: Parlamentarischer Abend, Berlin Mo. 25.03.2013 Parlamentarischer Abend Hamburg Mi. 03.04.2013 Business Boxen Mo. 08.04.2013 Politische Reihe: Gregor Gysi, Die Linke Di. 09.04.2013 Mittagstisch: „Social Buisness“ Mi. 10.04.2013 Business Boxen Di. 16.04.2013 Vortrag in Lübeck:Thema „Betrieblicher Notfallkoffer – Was tun, wenn der Chef ausfällt“ Mi. 17.04.2013 Business Boxen Mi. 24.04.2013 Business Boxen Do.-Fr. 25.–26.04.2013 Bundestermin: Tag der FAMILINUNTERNEHMER, Berlin Mi. 15.05.2013 Vortragsabend in Kooperation mit PwC: Thema „Gesetze und Vorschriften einhalten“ Di. 28.05.2013 Politische Reihe: Patrick Döring, FDP Bitte beachten Sie, dass Terminänderungen bzw. weitere Veranstaltungen nach Redaktionsschluss möglich sind und ein aktueller Veranstaltungskalender auf www.asu-bju-hamburg.de einzusehen ist.
einer wirtschaftlich starken Zeit gut funktioniert. Das Risiko größerer politischer Fehler soll scheinbar vermieden werden, der Vorsprung in den Umfragewerten wird verwaltet. Einschneidende Reformen und
Verbandschef Lutz Goebel fordert Regierung zum Sparen auf
die Vertretung von möglicherweise polarisierenden Ideen werden vermieden. Die Gefahr ist damit groß, dass wichtige strukturelle Wei-
Buch-Tipp
chenstellungen verpasst werden. Eine nachhaltige Politik muss jedoch
Fotos: Andreas Laible
schon heute Lösungen für die Probleme von morgen schaffen.“ (…)
Die Arbeitszeiten müssen flexibler werden, ebenso der Übergang in die Rente. Ich beschäftige zwölf Mitarbeiter über 65 Jahre, sie sind eine wahre Wonne.
EGBERT NIESSLER CHRISTOPH RYB AR CZYK HAMBUR G
:: Erst war es nur das Be-
treuungsgeld. Dann kam die Lebensleistungsrente dazu. Nun wird über die Wiedereinführung der Eigenheimzulage nachgedacht – und hier platzt den deutschen Unternehmern im Mittelstand der Kragen. Zu viele soziale Wohltaten kosten zu viel Geld. Lutz Goebel beäugt die schwarz-gelbe Bundesregierung mit Skepsis. Der Chef des Verbandes der Familienunternehmer (ASU), der selbst einer Krefelder Firmengruppe vorsteht, sagt im Gespräch mit dem Abendblatt: „Das Betreuungsgeld ist nicht akzeptabel, die sogenannte Lebensleistungsrente von Frau von der Leyen ebenso wenig.“ Die Koalition von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weiche vom Konsolidierungskurs ab. „Wir müssten einen ausgeglichenen Haushalt haben, wir müssten sogar unsere Schulden tilgen – und nicht neue Sozialleistungen erfinden.“ Die unternehmerische Disziplin vermisst Goebel in Berlin. „Die Bundestagswahl ist also eine Richtungswahl. Dabei kann man als Unternehmer derzeit nicht einmal sicher sein, dass in einer möglichen Großen Koalition CDU und CSU nicht doch einer Vermögenssteuer zustimmen.“ Hier lauert die Urangst der mittelständischen Wirtschaft derzeit. Durch die Krise sind sie gut gekommen, die Unternehmer aus dem Kern des deutschen Erfolgsmodells. Am Horizont jedoch schimmern Euro-Krise, Energiewende – und ein irrlichternder SPDKanzlerkandidat. So zumindest sieht es
Der Euro wird nur überleben, wenn die ausscheiden, die auch langfristig die Stabilitätskriterien nicht erfüllen können wie Zypern oder Griechenland.
Goebel. „Vor einem halben Jahr dachte man, Peer Steinbrück ist der richtige Mann. Heute hat er zwei Drittel seiner Positionen geräumt, um in der SPD besser anzukommen. Ich glaube nicht, dass die Wirtschaft sich von ihm vertreten fühlt.“ Von der Agenda 2010 und der Rente mit 67 wolle die SPD nichts mehr wissen, „obwohl diese Schlüssel zu unseren heutigen Erfolgen sind“. Steinbrücks Spiel mit einer Vermögenssteuer hält er für aberwitzig. Goebel sagt: „Das Thema wird verniedlicht. Man meint, den Reichen ja nur ein Prozent vom Vermögen wegzunehmen. Aber die komplizierte Mechanik der Vermögenssteuer ist so konzipiert, dass Unternehmer am Ende schon ab 237.000 Euro Ertrag nach Steuern die neue Vermögenssteuer zahlen müssen. Aus diesem Ertrag müssten aber eigentlich Investitionen in neue Produkte, energiesparende Technologien und zusätzliche Arbeitsplätze finanziert werden. Aber genau das kassiert die Vermögenssteuer der SPD ein.“ Die Wirtschaft bemüht sich mehr um ältere und ausländische Fachkräfte
Goebel schlägt den großen Bogen: In Europa gebe es krisenhafte Tendenzen, hierzulande laufe die Wirtschaft recht rund. „Wir haben ohne Steuererhöhungen die höchsten Steuereinnahmen der Geschichte, die Sozialkassen sind gut gefüllt, die Agenda 2010 hat gewirkt. Wir haben es offensichtlich richtig gemacht. Da ist es doch widersinnig, wenn wir jetzt die Steuern erhöhen und damit unseren Motor abwürgen.“ Dennoch warnen die Unternehmer vor der Gewissheit, dass für Deutsch-
Die CDU hat ein bisschen die Orientierung verloren, was die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft betrifft.
land die Euro-Krise vorbei sei. „Was mich in der Diskussion über die EuroKrise irritiert: Man sagt, es gibt einen Dominoeffekt, alles bricht zusammen, wenn die Griechen aus dem Euro-Raum austreten. Davon glaube ich kein Wort. Im Gegenteil: Der Euro wird nur überleben, wenn die ausscheiden, die auch langfristig die Stabilitätskriterien nicht erfüllen können wie Zypern oder Griechenland.“ Die Unternehmer zwickt es aber auch im eigenen Betrieb. Die Mitarbeiter werden älter, nicht immer sind die richtigen Fachkräfte zu finden. Goebel sagt: „Als die neuen Regeln zur steuerlichen Absetzbarkeit von Krankenversicherungsbeiträgen eingeführt wurden, habe ich in meinem Unternehmen gesagt: Den Beitrag, den wir jetzt sparen, packen wir in eine Altersvorsorge, als Gehaltsumwandlung. Wir schenken den Mitarbeitern den Arbeitgeberbeitrag, und wenn ein Arbeitnehmer 158 Euro im Monat in diese Altersvorsorge einzahlt, hat er keinen Cent weniger in der Tasche. 75 Prozent der Mitarbeiter haben mitgemacht.“ Goebel fordert, dass wie versprochen der Renteneintritt flexibler wird, einfach weil es so unterschiedliche Lebensmodelle gebe. In seiner Firma hat Goebel zwölf Mitarbeiter über 65 Jahre, der älteste ist 80. „Der Mann verkauft Ersatzteile und hat alle siebenstelligen Ersatzteilnummern im Kopf. Die älteren Mitarbeiter sind eine wahre Wonne, der eine bringt Aufträge aus den Golfstaaten mit, der andere ist 73 und beschafft Ersatzteile, die nicht zu bekommen sind.“ Diese Flexibilität wünscht sich der Unternehmer von der Politik.
Daron Acemoglu, James A. Robinson
Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut arum sind Nationen reich oder
dagegen das Vorhandensein einer stabilen
arm? Welche Faktoren sorgen
demokratisch-transparenten
dafür, dass die Mehrzahl der af-
Acemoglu und Robinson zeigen auf, wie
„Dieses Buch werden unsere Ur-Ur-Urenkel in
rikanischen Länder als unterentwickelt gilt,
korrupte Eliten auf verhängnisvolle Weise
200 Jahren noch lesen.“
andere Nationen dagegen traditionell zu
einen Wirtschaftsaufschwung verhindern
George Akerlof, Nobelpreisträger für Wirt-
den führenden Wirtschaftsmächten zählen?
können. Auch der europäische Kolonialis-
schaftswissenschaften
W
Gesellschaft.
mus, der große Teile der Welt in die Armut Star-Ökonom Daron Acemoglu und Har-
trieb, ist ein Beispiel für das fatale Agieren
vard-Politologe James A. Robinson finden
einer skrupellosen Elite.
in ihrem gefeierten Buch verblüffende Ant-
Herzlichen Dank an Bücher Heymann! Bibliographische Angaben
worten, die althergebrachte Meinungen ins
Das Verdienst dieses Buches liegt nicht zu-
Verfasser: Daron Acemoglu,
Windenergiebranche soll zahlen
Wanken geraten lassen. Die Autoren bele-
letzt darin, dass die Autoren Lösungsvor-
James A. Robinson
Grüne wollen Kosten der Energiewende anders verteilen. Haushalte würden 35 Euro sparen
gen anhand zahlreicher Darstellungen aus
schläge anbieten, mit deren Hilfe extreme
Titel: Warum Nationen scheitern.
der Geschichte, dass weder Geographie
Ungleichheiten bekämpft werden können.
Die Ursprünge von Macht, Wohlstand
noch Population oder Klimaverhältnisse
„Warum Nationen scheitern“ besticht da-
und Armut
über die Prosperität einer Nation entschei-
bei nicht nur durch seine klugen Analysen,
Verlag: S. Fischer, ISBN 978-3-10-000546-5
den. Grundsätzliche Voraussetzung für Ent-
sondern auch durch anschauliche Lesbarkeit
Umfang: 580 Seiten, Preis: 24,99 Euro,
stehung und Beibehaltung derselben sei
und anregende Argumentation.
ET: März 2013
BERLIN :: Die Grünen wollen die Industrie und die Windenergie-Branche stärker an den Kosten der Energiewende beteiligen. Das Paket zur Reform der Ökostrom-Förderung soll die Stromkosten für eine vierköpfige Familie um rund 35 Euro im Jahr senken, wie es in dem Konzept heißt. Dieses wollen die Grünen-Landesminister am Donnerstag Umweltminister Peter Altmaier (CDU) vorstellen, der die Länder zu einem Gespräch über eine StrompreisBremse eingeladen hat. Ohne deren Zustimmung ist eine Umsetzung unmöglich, da Schwarz-Gelb in der Länderkammer keine Mehrheit mehr hat. Eine Verständigung gilt bei dem Treffen aber als ausgeschlossen: Grü-
nen-Fraktionschef Jürgen Trittin hielt der Regierung vor, dass sie selbst noch keine gemeinsame Position habe. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hatte in einem Papier eine weitere Verschärfung von Altmaiers Strompreisbremse verlangt. Altmaier wiederum warf der SPD und ihrem Wunsch-Koalitionspartner Grüne vor, keine einheitliche Linie zu haben. Um die Strompreise zu dämpfen, wollen die Grünen zum einen den Beitrag großer Stromverbraucher für die Förderung von Ökostrom erhöhen. So sollen wieder mehr Betriebe die Umlage zahlen und die Ausnahmeregelungen wieder aufgehoben werden. Nur wer im internationalen Wettbewerb stehe, sol-
le auf den Mindestbeitrag zurückgestuft werden. Dieser müsse zudem erhöht werden. Trittin machte auch deutlich, dass die ebenfalls begünstigten Eisen-, Straßen- und U-Bahnen wieder herangezogen werden müssten, obwohl diese auf Initiative der Grünen von der Umlage befreit wurden. Dazu soll auch die Windbranche an der Küste Einschnitte hinnehmen: Anlagen an windreichen Standorten sollen nach dem Grünen-Modell weniger für Strom erhalten, um eine Überförderung zu verhindern. Ferner sollen Betriebe und Privatverbraucher, die Strom selber über eigene Kraftwerke oder Solaranlagen produzieren, an der Umlage für Ökostrom beteiligt werden. (rtr) +
56
HAMBURG
für
57
Mitglieder
Mitglieder stellen sich vor programmen. Spezialisiert hat sich Soft-
Familienunternehmen benĂśtigen mehr
fair auf grĂśĂ&#x;ere Kunden wie Maklerpools,
denn je eine einflussreiche und mächtige
Vertriebe,Versicherungsunternehmen und
Lobby in der Politik, die ihre Interessen
Maklerhäuser. Gegrßndet wurde das Un-
wirkungsvoll vertritt. Oft auch gegenĂźber
ternehmen von Hartmut Hanst bereits
groĂ&#x;en und mächtigen Unternehmen,
ie Softfair GmbH ist Spezialist
1988 und befindet sich seitdem zu 100
sowie Verbänden der Industrie, des Han-
fĂźr die Entwicklung von pro-
Prozent in Familienbesitz. HĂśchstes Gut
dels und der Dienstleistungsbetriebe.
fessionellen
von Softfair ist in den Ăźber zwei Jahrzehn-
Darum ist die Softfair GmbH Mitglied
ten die vÜllige Unabhängigkeit.
im Verband DIE FAMILIENUNTERNEH-
Hartmut Hanst, Softfair GmbH
D
IT-LĂśsungen
Finanzdienstleister, insbesondere
fĂźr von
MER â&#x20AC;&#x201C; ASU.
umfassenden Vergleichs- und Analyse-
Kurz gemeldet Beteiligungsbericht der Hansestadt Hamburg online Autor: Wilfried H. H. Remmers er Beteiligungsbericht 2011 steht ab sofort unter http://
Nach einer Pressemitteilung der FinanzbehĂśrde soll der Ham-
beteiligungsbericht.fb.hamburg.de/Download.html
zum
burger Corporate Governance Kodex (HCGK) dazu beitragen,
Download bereit. Das 353 Seiten umfassende Berichts-
einen Prozess zur Verbesserung der UnternehmensfĂźhrung in den
werk enthält Darstellungen zum Beteiligungsbestand und dessen
Ăśffentlichen Unternehmen anzustoĂ&#x;en, deren Transparenz zu er-
Entwicklung, zu besonderen Aspekten des Beteiligungsmanage-
hĂśhen und durch mehr Ă&#x2013;ffentlichkeit und NachprĂźfbarkeit, das
ments sowie zu den Aufgaben, der AufgabenerfĂźllung, den be-
Vertrauen in Entscheidungen aus Verwaltung und Politik zu erhĂś-
triebswirtschaftlichen Kennzahlen und der Entwicklung bei diesen
hen. Der HCGK orientiert sich am Deutschen Corporate Gover-
hamburgischen Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen.
nance Kodex fĂźr Kapitalgesellschaften. Er bildet die Grundlage fĂźr
D
FĂźhrung, Ă&#x153;berwachung und PrĂźfung hamburgischer Ăśffentlicher Berichtsgrundlage ist der Jahresabschluss 2011, soweit es sich um
Unternehmen.
unmittelbare Beteiligungen der Freien und Hansestadt Hamburg oder der HGV â&#x20AC;&#x201C; Hamburger VermĂśgens- und Beteiligungsmanage-
Wer einen schnellen Ă&#x153;berblick Ăźber alle Firmen haben will, fĂźr den
ment GmbH handelt. Aktuelle Veränderungen, wie zum Beispiel
ist die separate siebenseitige Tabelle mit allen Beteiligungsfirmen
ein Wechsel in der Geschäftsfßhrung, die neue Besetzung von Auf-
empfehlenswert. Download unter:
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
sichtsräten, Wechsel der Anteilseigner, Veränderung von Anteilen an dem Unternehmen, werden auf der Internetseite direkt unter dem betreffenden Unternehmen verÜffentlicht.
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