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Die Immobilie: Der Fels in der Brandung
Einmal über den großen Teich und wieder zurück. Zwei Immobilienprofis im Gespräch über ihre Märkte, die unterschiedlicher nicht sein könnten. TSO investiert im Südosten der USA mit klassischen US-Immobilienbeteiligungen. Und die Alpha Real Estate, Wohnungsprivatisierer mit Full-Service-Paket. Christian Kunz ist Sales und Marketing Manager bei TSO. Sebastian Engel bekleidet bei der Alpha Real Estate Group die Position des Chief Sales Officer. Zwei lukrative Märkte und zwei spannende Positionen im Austausch mit der finanzwelt.
finanzwelt: Wir sind gerade im Lockdown light, der harte Lockdown kann noch kommen. Wie kann der Kunde erreicht und überzeugt werden, jetzt zu investieren? Sebastian Engel» Den Kunden erreichen wir in der aktuellen Situation einfacher über digitale Wege. Das ist auch der Weg, wie wir ihn während des ersten Lockdowns beschritten haben. Im Frühjahr 2020 hatte der Kunde reichlich Gelegenheit, seine Anlagestrategie auf den Prüfstand zu stellen: Welche Produkte haben funktioniert, welche nicht. Welche Assets haben sich in den letzten Jahren bewährt und welche müssen sich den Herausforderungen von COVID-19 stellen. Was sich damals schon abgezeichnet hatte, hat sich retrospektiv bestätigt: Deutsche Wohnimmobilien sind äußerst resilient. Christian Kunz» Wir arbeiten natürlich inzwischen auch digital und bieten unter anderem Webinare an. Unsere vierteljährlichen Ausschüttungen kommunizieren wir allerdings per Brief, dadurch haben wir einen großen Vorteil. Wir können so die Kunden immer wieder direkt ansprechen – und das mit einer positiven Nachricht, nämlich dass sie gerade wieder Ausschüttungen erhalten. Diesen Informationskanal nutzen wir auch deshalb gerne, um sehr umfangreich zu informieren, da wir als US-Immobilienanbieter etwas weiter weg von Deutschland, vom deutschen Anleger, sind. Daher herrscht eigentlich immer erhöhter Informationsbedarf. In diesem Jahr lag der Fokus natürlich nicht unbedingt nur auf der Produktseite, sondern auch auf der Corona-Thematik. Für die Kommunikation hierzu haben wir übrigens auch die klassische Briefform genutzt. Das hat die Kunden beruhigt und wir haben deshalb sogar Wiederanlagen erzielt.
finanzwelt: Man sagt, in Krisen liege immer eine Chance. Ist denn jetzt eine gute Zeit, um in Immobilien zu investieren? Kunz» Ja – und die Nachfrage nach Sachwerten ist besonders in Krisenzeiten groß. Auch wenn sich die Börse wieder ein Stück weit positiv entwickelt hat, sehen wir doch zum Teil noch immer sehr große Schwankungen. Die haben wir bei Immobilien nicht. Denn eine gut gemanagte und vermietete Immobilie an einem guten Standort bietet immer eine sichere Einnahmesituation. Und das konnten wir auch unseren Kunden mitteilen – nämlich, dass unsere Mieteinnahmen auch während Corona stabil sind und die Mieteranzahl seit Anfang des Jahres nur um weniger als ein Prozent zurückgegangen ist. Wenn aufgrund der Krise Kaufpreise etwas nachgeben sollten, freuen wir uns natürlich. Denn wir kaufen am liebsten ein, wenn viel Bewegung im Markt ist, und verkaufen gerne in stabilen Marktzeiten, die hohe Erträge bringen. Insofern ist so etwas wie Marktbewegung für uns als Immobilienanbieter extrem wichtig und auch vorteilhaft. Anleger hingegen sehen in turbulenten Zeiten nicht immer die guten Chancen. Da können sie sich aber auf uns verlassen, denn der Mehrwert, den wir ihnen bieten, ist gerade, dass wir Chancen und Risiken zu ihren Gunsten abwägen. Engel» Man muss ganz klar sagen, dass sich über das Corona-Jahr 2020 gezeigt hat, dass der Wohnimmobilienmarkt im Bereich des Sachwertvermögens ein absoluter Stabilitätsanker ist. Laut Europace Hauspreis-Index (EPX) hatten wir weder im April noch im Mai – also in der Hochzeit – ungewöhnliche Volatilität im Markt. Nach dem Lockdown im Frühjahr 2020 war eher ein Preistreiben zu beobachten, teils um bis zu fünf Prozent. Darin erkannte man die deutliche Fokussierung der Kapitalanleger auf Wohnimmobilien.
finanzwelt: Das gilt doch aber sicher nicht für alle Segmente, oder? Engel» Im Hotel- und Gewerbebereich geraten einige Akteure in Schwierigkeiten, der Wohnimmobilienbereich hat aber weiter an Fahrt aufgenommen. Ich spreche hier ausschließlich von der klassischen Bestandsimmobilie, also weder von Luxusobjekten noch von Neubauprojekten. Im Bereich der Bestandsimmobilien wird es sicherlich auch etwas gehakt haben, allein das Preistreiben wurde nicht von jedem mitgemacht. Dadurch, dass eine Sensibilisierung für bezahlbaren Wohnraum stattgefunden hat, ist die Bereitschaft für den Anleger zu investieren, deutlich größer geworden.
finanzwelt: Nach der Corona-Krise wird uns mitunter eine längere rezessive Phase drohen. Wie werden Immobilien 2021 damit umgehen? Kunz» In solchen Krisenzeiten gibt es zwei Szenarien: Einmal den Bereich der Neuakquisition – in dieser Zeit binden wir neue Projekte an. Aber Chancen nutzen kann man nicht nur mit dem Neuerwerb, sondern auch mit Bestandsobjekten. Zum Beispiel werden die Zinssätze günstiger, das bedeutet, wir haben die Möglichkeit der Refinanzierung bestehender Objekte. Gleichzeitig muss man in solchen schwierigen Zeiten Einnahmen sichern und idealerweise auch Kosten senken. Wenn dem Anbieter das gelingt, erzielt er einen doppelt positiven Effekt. Wir haben genau das gemacht. Wir konnten in den letzten Monaten alle auslaufenden Mietverträge verlängern. Aber wir müssen natürlich auch schauen, wo es die nächsten zwei Jahre hingeht. Es kann zurzeit niemand konkret sagen, was uns erwartet. Ich hoffe, dass im nächsten Jahr das Angebot an möglichen Neuobjekten wieder größer wird. Denn viele haben in den USA das Gleiche wie wir gemacht: Sie haben viele interessante Objekte vom Markt genommen, so dass der Markt nicht überschwemmt wird. Die Nachfrage wird aber wieder steigen, auch wenn man vielleicht hier und da in den Medien etwas anderes hört. Letztendlich hat jede der Krisen, die wir in den letzten 20, 30 Jahren gesehen haben, gezeigt, dass die Immobilie der Fels in der Brandung ist und man damit nichts verkehrt macht. Engel» Es gibt viele Faktoren, die für uns an Bedeutung gewonnen haben. Zum einen die Migrationsentwicklung: Rund 1,5 Millionen Menschen sind in den letzten fünf Jahren nach Deutschland gekommen. Der Gesetzgeber sieht vor, dass Zuzügler die Möglichkeit haben, ihre direkte Verwandtschaft nachkommen zu lassen. Das bedeutet, dass in den nächsten fünf Jahren weitere drei bis vier Millionen Menschen in die Bundesrepublik immigrieren werden. Für diese Anzahl an Menschen werden die aktuellen Bestände nicht ausreichen. Hinzu kommt die steigende Geburtenrate, die gute Wirtschaftskraft und unser Sozialsystem. Diese drei Faktoren sensibilisieren viele ausländische Anleger in Immobilien in Deutschland zu investieren. Wohnraum wird immer gefragt sein. Es ist nur die Frage, welcher Wohnraum gefragter ist. Meines Erachtens wird es vor allem der bezahlbare Wohnraum sein. Solange wir in Wohnraum investieren, der den Mietansatz bei einer unter 100 m² großen Einheit von acht bis neun Euro verfolgt, ist die Fallhöhe für den Investor relativ gering. Denn selbst wenn derjenige, der darin wohnt, nicht mehr dazu in der Lage ist, seine Miete zu zahlen, wird dieser durch das soziale Netz aufgefangen. Kunz» Auch in den USA ist demografisch gerade sehr viel Bewegung. Der Bevölkerungszuwachs in den Städten in den letzten 20 Jahren war unter anderem auch durch die mittelpreisigen Jobangebote in den Städten begründet. Das ändert sich, weil es diese Jobs nicht mehr gibt, sie werden häufig in Drittländer outgesourct. Der Südosten, in dem wir uns positioniert haben, hat ungefähr die Fläche der Bundesrepublik Deutschland. Wir haben ungefähr 84 Millionen Einwohner laut der letzten Schätzung, also auch dieser Wert ist vergleichbar. Vor 15 Jahren hatten wir im Südosten der USA knapp zehn Millionen Einwohner weniger. Wir haben also ein extrem starkes Bevölkerungswachstum, vor allem auch deshalb, weil es dort entsprechende Jobangebote gibt. Außerdem gibt es keine extreme Kaufpreissteigerung, weil wir hier über genügend Flächen verfügen und meist günstig neu bauen kann. Deshalb ist es wichtig, Immobilien immer unter den Wiederherstellungskosten zu erwerben.
finanzwelt: Ich kenne das, es gibt um jede Großstadt mittlerweile im Abstand von 20 bis 30 Meilen kleinere Trabantenstädte, wie Vororte, nur eben außerhalb und am Highway gelegen, so dass man doch innerhalb von 20 bis 30 Minuten in der Innenstadt ist. Kunz» Ja, die Wohnsituation ändert sich. Wir haben in den Vororten der großen Metropolen im Südosten der USA, die wir gerne als ‚Mini-Cities‘ bezeichnen, alles, was für Arbeitnehmer und Arbeitgeber wichtig und interessant ist. Wir haben eine gut ausgebaute Infrastruktur, Einkaufsmöglichkeiten, Arbeitsplätze etc. Trotz Homeoffice wird es hier weiterhin einen großen Bedarf an Büroflächen geben. Vielleicht nicht mehr den Riesentower in der Innenstadt zu extremen Kosten. Hier könnte es eine Diversifikation geben. Die Prestigeadresse in den Metropolen wird von großen Firmen in Zukunft vielleicht nur noch für den Vorstand und das führende Personal gehalten. Aber der Backoffice-Bereich wird z. B. outgesourct oder in ein Objekt in den Vororten verlagert, wo die Mieten deutlich günstiger sind. Für den Arbeitnehmer hat es u.a. den Vorteil, dass er nicht mehr pendeln muss und sich teure Mieten in der Innenstadt sparen kann. Wir konzentrieren uns ganz stark auf diese außerstädtischen Bereiche, denn alle demografischen Zahlen in den USA sagen, dass in den nächsten Jahren knapp 85 Prozent der USBevölkerung vorstädtisch leben werden. Es gibt z. B. bei den Millennials ein ganz anderes Mindset als bei der BabyboomerGeneration. Die Work-Life-Balance spielt inzwischen eine viel wichtigere Rolle. Wenn wir wissen, wo die Menschen hingehen und wir rechtzeitig vor Ort die entsprechend nachgefragten Immobilien bereitstellen, dann haben wir langfristig im Immobiliensektor die richtige Investmentstrategie.
finanzwelt: Gibt es Immobilien, die von der Krise profitieren werden? Engel» Wie gesagt, ist es für mich ganz klar die Wohnimmobilie. Es ist schwierig, eine pauschale Aussage über Gewerbeimmobilien zu treffen. Experten erwarten hier eine rückläufige Tendenz. Nicht jeder ist für das Homeoffice gemacht. Zusätzlich gibt es Ausweichalternativen wie nahgelegene CoWorking-Offices. Auch Logistikimmobilien sind weiterhin im Kommen. Über alle Immobilientypen hinweg wird der Hauptfokus weiterhin besonders auf urbane Regionen bzw. auf Metropolregionen liegen. Kunz» Für die USA sehe ich das etwas anders. Wir würde jetzt natürlich auch kein 80-Stockwerk-Hotel in Atlanta-City Downtown kaufen. Aber im Gewerbebereich bieten sich derzeit sehr gute Chancen für denjenigen, der sie nutzen kann. Wer entsprechenden Zugang zu interessanten Objekten hat, über genügend Eigenmittel verfügt und günstige Finanzierungen erhält, profitiert langfristig von der aktuellen Situation. In diesen Zeiten ist aber nicht nur die Standortfrage noch viel entscheidender, als sie sowieso schon ist. Welche Größe hat die Immobilie? Wie viele Parkplätze? Die Qualität ist ebenfalls wichtig. Sie müssen als Immobilienanbieter im gewerblichen Bereich die Immobilie so platzieren, dass der Mieter mit seiner Strategie, Arbeitnehmer zu finden, gut aufgestellt ist. Sprich: Man muss den Mietern für ihre Mitarbeiter z. B. ein Fitnessstudio oder Gemeinschaftsflächen sowie viele andere mögliche Annehmlichkeiten bieten. Bei Industrieimmobilien steigt die Nachfrage in letzter Zeit. Gerade das Thema Self-Storage bietet enorme Chancen. US-Gewerbeimmobilien sind und bleiben sehr interessant, allerdings mit dem richtigen Fokus an den richtigen Standorten.
finanzwelt: Da sind sicher auch Unterschiede in Deutschland zu den USA, oder? Kunz» Ja klar. Amerikaner sind im Gegensatz zu Deutschen häufiger bereit, für die Arbeit umzuziehen. In den USA wandern zudem an den relevanten Standorten die Menschen aus den großen Städten in die Vororte ab. Wir haben starkes Bevölkerungswachstum, wir haben Zuwanderung, wir haben eine sehr hohe Geburtenrate, stellenweise drei bis vier Kinder pro Familie an unseren Standorten und eben die Motivation der Amerikaner, sich innerhalb des Kontinents zu bewegen: Es gibt Jahre, wo 20 Prozent der amerikanischen Bevölkerung innerhalb eines Jahres umziehen, oft aufgrund eines beruflichen Wechsels. Wenn ich weiß, wo die Menschen arbeiten werden, dann ist eine Gewerbeimmobilie sicherlich sehr interessant, insbesondere wenn man über das nötige Know-how verfügt, das Objekt dann auch professionell und ertragreich zu managen.
finanzwelt: Herr Kunz, die USA hat bei Auslandsimmobilien einen Sonderstatus. Seit Jahrzehnten performen die US-Immobilienfonds. Warum ist das so? Kunz» Einerseits gibt es dort Standorte, bei denen die Preissteigerung dadurch begrenzt ist, dass man günstiger kaufen kann als komplett neu zu bauen. Wenn ich also etwas unter den Neubaukosten erwerben kann, was in den USA aufgrund des großen Angebots möglich ist, dann habe ich schon mal einen Vorteil. In den USA habe ich ein breites Angebot an Objekten, u. a. weil dort zum Teil größere Neubauaktivitäten herrschen. Da hat man, sofern man über entsprechenden Marktzugang verfügt, mitunter die Möglichkeit, mit hohen Abschlägen zu kaufen. Außerdem wird der Kaufpreis in den USA aus dem Nettobetriebsergebnis definiert und der Leerstand zählt an dieser Stelle nicht mit. Das ist vor allem bei Immobilien mit Entwicklungspotenzial ein großer Vorteil. Damit kann man allein durch die Neuvermietung einen Mehrwert generieren. Es macht nicht unbedingt Sinn, in die USA zu gehen und eine Immobilie mit 3,5 Prozent Ankaufsrendite und 90 Prozent Vermietungsstand zu kaufen. Da sollte man eher über eine Investition in Deutschland nachdenken. Aber wenn ich als Anleger die Chancen nutzen möchte, die der Immobilienmarkt in den USA bietet, dann lohnt sich der Sprung über den großen Teich.
finanzwelt: Welche Vorteile bieten Direktinvestments für den Anleger, Herr Engel? Engel» Die Hebelwirkung durch die Bankenfinanzierung ist enorm. Es sind nur wenig eigene Ressourcen gebunden, dementsprechend ist die Rendite auf das eingesetzte Kapital recht hoch. Die Geldinstitute finanzieren unsere Anleger teilweise bis zu 100 Prozent und diese haben wiederum die Sicherheit in Form des Grundbucheintrags.
Christian Kunz
finanzwelt: Früher waren die Renditen bei Sachwertanlagen deutlich höher. Aber die Kosten steigen und die Renditen werden geringer. Sind im Gegenzug auch die Risiken durch mehr Transparenz und Regulierung gesunken? Engel» Die Renditen wirken auf den ersten Blick geringer. Aber wie in der Frage zuvor erwähnt, profitieren die Anleger aktuell von einem günstigen Zinsumfeld, also von dem sogenannten Leverage-Effekt. Die Finanzierung des Kunden findet zu 100 Prozent des Kaufpreises statt. Damit kann die Rendite auf das eingesetzte Kapital deutlich in den zweistelligen Bereich gehoben werden. Somit bleibt nur offen, wie viel Kapital das Kreditinstitut dem Kunden zur Verfügung stellt. Kunz» Tatsächlich ist es so, dass in den USA im Gegensatz zu Deutschland vor Corona die Zinsen wieder gestiegen sind. Wir hatten ein gesundes Zinsniveau. Wir refinanzieren derzeit viele unserer ca. 80 Bestandsobjekte und haben noch immer um die 3 Prozent Fremdkapitalkosten. Wir sparen durch diese Refinanzierungen mehrere Millionen US-Dollar ein, die uns später für zusätzliche Ausschüttungen zur Verfügung stehen. Zugleich haben wir auch heute noch in den USA ganz andere Ankaufsrenditen. Dank unseres breiten Netzwerks können wir auch heute noch zur 12 bis 14-fachen Jahresmiete erstklassige Objekte ankaufen. Der Spread bei Neuankäufen oder der Refinanzierung von Bestandsobjekten ist natürlich gewaltig. Wir kommen ganz einfach in eine zweistellige Ertragssituation. In den USA haben wir zudem steuerlich große Vorteile, d. h. der Anleger in den USA genießt die Vorteile des Doppelbesteuerungsabkommens, was derzeit für Immobilieninvestments ausgesprochen interessant ist. Damit könnten wir auch weiterhin Vorsteuerrenditen im zweistelligen Bereich erwarten. Wir schütten seit 2006 vierteljährlich an unsere Anleger aus. Die Immobilienrenditen gehen hier nicht zurück, aber es ist schwieriger geworden, gute Objekte zu finden. Da ist unsere Expertise mehr gefragt denn je. Von ca. 1.000 Objekten, die wir prüfen, kaufen wir weniger als ein Prozent an.
finanzwelt: Eine Frage, die ich gerne stelle: Die Mischung macht‘s, auch innerhalb der Sachwerte. Wie sieht Ihre persönliche Depot-Mischung aus? Kunz» Ich bin selbst erheblich in TSO investiert. Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich für mich in Deutschland keine Alternativen finde. Da ich in der Region Düsseldorf lebe und die Hands-on-the-property-Mentalität lebe, würde ich z. B. gerne ein Objekt erwerben, das sich in meiner näheren Umgebung befindet. Aber ich bin nicht bereit, die 40-fache Jahresmiete für ein Wohnhaus mit sechs Einheiten zu bezahlen. Daher fallen Düsseldorf und Umgebung derzeit für mich aus. Ich persönlich finde aus diesem Grund Investitionen in den USA wesentlich attraktiver. Und wenn ich schon nicht vor meiner Haustür investiere, muss ich mir natürlich einen Partner aussuchen, dem ich uneingeschränkt vertraue. Engel» Bei mir liegt der Fokus ganz klar auf Immobilien. Dazu muss man natürlich auch sagen, dass der Markt aktuell gesättigt ist. Wir sind gerade in vielen Pitches, in denen die Preise teils um 20 Prozent oberhalb dessen liegen, was wir noch vor einem halben Jahr gezahlt hätten. Bei der 30-fachen Jahresmiete würden viele potenzielle Investoren wahrscheinlich von Anfang an aussteigen. Wenn unser Asset Management allerdings erkennt, dass wir in den nächsten Jahren mit dem Investment Gewinne erzielen können, würden wir über einen Einstieg nachdenken. Es ist nämlich durchaus möglich, Renditeziele über Jahre noch oben hin anzupassen.
Kunz» Es ist für den Laien äußerst schwierig, ein vernünftiges Investment in Deutschland zu finden, das sich wirtschaftlich rechnet. Wir kaufen in den USA Immobilien an, teilweise für 1.400 bis 1.600 Dollar pro Quadratmeter an Standorten, die in Deutschland nicht ansatzweise denkbar wären. Warum sollte ich mein Geld also woanders investieren? Also bleibe ich in den USA. Zusätzlich kaufe ich hier und da ein Auto, wenn ich ein Wertsteigerungspotenzial sehe. Das mit den Autos, das mache ich aus Leidenschaft. Das ist für mich aber reines Spekulieren, d. h. ich hoffe darauf, dass irgendjemand in Zukunft mehr für den Wagen bezahlt als er mich gekostet hat. Das ist der Unterschied zwischen Spekulieren und Investieren: Wenn ich mir ein Auto oder eine Uhr kaufe, dann verdient dieses Objekt für mich kein Geld. Ansonsten sehe ich die Immobilie als das beste Fundament für den Vermögensaufbau – weil ich hier passiven Cash Flow generieren kann.
finanzwelt: Autos, Kunst und Uhren haben natürlich einen sehr schönen Nebeneffekt; Man kann das Investment auch benutzen. Themawechsel: Inwieweit sehen Sie die Digitalisierung als Hilfestellung? Kunz» Noch sind wir da recht klassisch aufgestellt. Aber hier ist vieles im Wandel: Es wird in Zukunft bei uns eine voll digitale Zeichnungsstrecke geben. Parallel dazu bauen wir ein Investoren- und Vermittlerportal auf, wo Kunden und Vertriebspartner 24/7 Zugriff auf ihre Investitionen haben. Im nächsten Schritt wird es also einen Online-Zugang wie bei einer Bank geben, wo der Anleger sich einloggen und seine gesamte Beteiligungssituation einsehen und auch steuern kann. Wir sind natürlich auch im Sinne des Vertriebspartners unterwegs und schauen, wo man Mehrwerte schafft und Schritte vereinfacht, ohne irgendjemanden auf diesem Weg zu verlieren. Engel» Durch die Digitalisierung ist vieles deutlich dynamischer geworden. Man musste sich unausweichlich mit diesem Thema auseinandersetzen. Die Versicherungsbranche verzeichnet positive Ergebnisse, die teils darauf zurückzuführen sind, dass diese sich seit längerer Zeit mit der Materie auseinandergesetzt hat. Die Immobilienwirtschaft hat dagegen noch immensen Nachholbedarf. Dennoch haben auch wir bereits erste Schritte gen Digitalisierung unternommen: Webinare sind beispielsweise in der Corona-Zeit mangels Alternativen in den Vordergrund gerückt. Die Anzahl der Teilnehmenden ist in kürzester Zeit stark angestiegen. Über Webinare ist es uns schnell möglich, Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Aufzeichnungen nachzuschulen. Auch für den Vertrieb sind solche Tools eine unheimliche Bereicherung. Ein Beratungstermin muss nicht mehr zwingend vor Ort stattfinden, anfallende Kostenstrukturen können dadurch verschlankt werden. So kann der Berater mehr Termine wahrnehmen. Dennoch bleibt der Präsenztermin weiterhin wichtig, denn für viele Kunden ist der persönliche Austausch unentbehrlich. Deshalb müssen Berater beides anbieten. Kunz» Einerseits wird gerne die Möglichkeit genutzt, die Vertriebspartner über Webinare zu informieren. Der Vertrieb hingegen nutzt derzeit noch vorwiegend Präsenztermin und das Telefonat oft nur zur Terminabsprache. Hier ist es allerdings manchmal etwas umständlich, dem Kunden am Telefon zu erklären, dass man das Gespräch jetzt aufnimmt – Stichwort Taping.
finanzwelt: Apropos: Ist der Vertrieb durch die Regulierung, wie zum Beispiel Taping, schwieriger geworden? Engel» So würde ich das nicht sehen. Taping ist eine Art Absicherung, sowohl rechtlich als auch in Bezug auf die Qualität der Beratung. Der Consulting-Bereich umfasst viele Facetten. Es ist schwierig auf alle Details ausführlich einzugehen, allerdings finden die Kernthemen stets Beachtung. Mit der Aufzeichnung kann genau dies rekonstruiert werden.
finanzwelt: Welche Hilfestellung braucht der Vermittler und welche bieten Sie ihm an? Kunz» Das Wichtigste für den Vermittler ist ein zufriedener Kunde. Wenn sich also der Kunde dazu entschieden hat, sich bei uns zu beteiligen, dann müssen die Abwicklung und die Betreuung erstklassig funktionieren. Deshalb werden wir weiterhin die Transparenz und die Servicequalität erhöhen, damit der Kunde sich wirklich gut betreut und verstanden fühlt. Das ist auch ein Grund, warum wir mit Rödl & Partner als Steuerberater und für den Anlegersupport kooperieren. Wir bieten dem Vermittler für den Kunden einen Full-Service. Beide können bei uns anrufen und bekommen Hilfe von kompetenten Ansprechpartnern. Wir schulen die Vertriebspartner, bieten ihnen aber auch an, sie beim Kundengeschäft zu unterstützen. Sie können z. B. bei uns in den Büros Frankfurt und Düsseldorf Termine mit Kunden wahrnehmen. Auch bieten wir maßgeschneiderte Webinare für ihre Kunden und sofern es wieder möglich ist, Präsenzveranstaltungen an. Wir haben viele aktive Vertriebspartner, die regelmäßig Umsatz generieren und wir haben uns personaltechnisch so aufgestellt, dass wir unsere Partner umfassend individuell unterstützen können.
finanzwelt: Spielen dabei digitale und automatisierte Prozesse eine große Rolle? Kunz» Jeder Vertriebspartner ist anders, jeder Kunde ist anders, deshalb braucht man individuelle Lösungen. Durch die Strategie, sich wiederholende Prozesse zu automatisieren, werden mehr und mehr Kapazitäten frei, um Vertriebspartner individuell unterstützen zu können. Da die Kunden regelmäßig, also mindestens vierteljährig, Informationen und Ausschüttungen erhalten, ist es für den Vertriebspartner einfach möglich, fortlaufend mit dem Kunden das Gespräch zu suchen. Dies schlägt sich auch in unserer sehr hohen Wiederanlagequote nieder. Engel» Wir sind da größtenteils deckungsgleich. Unser Alpha-Full-Service bietet den Kunden den perfekten Weg zur Immobilie. Durch die hauseigene Haus- und Mietverwaltung wird der Anleger nach dem Kauf zusätzlich vollumfänglich betreut. Zur Unterstützung haben wir zwei Ansprechpartner im After-Sales-Service, die für Fragen zur Verfügung stehen, die nach dem Kaufabschluss aufkommen. Das bietet dem Kunden ein ganzheitliches Serviceerlebnis. (lvs/ahu)
GOLDEN GATES EDELMETALLE GmbH „Die Vorteile von Gold nutzen nur dem, der Gold besitzt“
Der Goldpreis ist innerhalb von zwölf Monaten um knapp 30 Prozent gestiegen. Zwischenzeitlich kam es sogar zu Lieferengpässen. Experten sehen kein Ende der GoldHausse und rechnen mit weiter steigenden Preisen.
Gold ist in aller Munde. Früher nicht nur sprichwörtlich. Aber auch wenn Zahngold nicht mehr den Stellenwert wie zu Großvaters Zeiten hatte: Die Nachfrage nach dem begehrten Edelmetall war 2020 so hoch, dass es zeitweise sogar zu Lieferengpässen bei Händlern geführt hatte. Die Preise kletterten innerhalb kürzester Zeit auf neue Rekordhöhen. Herbert Behr, Gründer des Görlitzer Edelmetallhändlers GOLDEN GATES EDELMETALLE GmbH beschreibt die Marktsituation: „Wenn es ein Produkt der Stunde gibt, dann ist es Gold: Als weltweit akzeptierter Wertspeicher verspricht es Sicherheit in zunehmend unsicheren Zeiten.“ Aber es ist nicht nur die temporäre Situation, die Gold attraktiv macht. Es gibt viele gute Gründe für Gold im Portfolio Ihres Kunden. Aber alles der Reihe nach.
Warum Gold?
Die Situation an den Finanzmärkten zeigt es: Es ist an der Zeit, in physische Werte zu investieren. Denn: „Papiergeld ist Konfetti“, warnte schon der Schweizer Wirtschaftswissenschaftler Marc Faber. Die bittere Formel „Inflation frisst Kaufkraft“ tritt mit immer größerer Deutlichkeit zutage. Und das mit steigender Tendenz. Denn in zahlreichen Ländern stehen die Gelddruckmaschinen der Zentralbanken nicht mehr still: Immer mehr Scheine, die immer weniger wert sind, fluten den Markt, um die exorbitanten Staatsverschuldungen zu mildern. Die Staaten entschulden sich so auf Kosten der Ersparnisse und Einkünfte ihrer Bürger, deren Spareinlagen von Monat zu Monat an Kaufkraft verlieren. Daher gilt es mehr denn je, sich vor den ökonomischen Verwerfungen zu schützen. Dazu eignen sich ganz besonders Edelmetalle. GOLDEN GATES sorgt mit Einmalkäufen und ratierlichen Sparplänen dafür, dass diese Option allen offen steht zur eigenen Absicherung. Damit auch das kleinste Portfolio Ihrer Kunden mit physischem Gold gestärkt werden kann.
Zeitpunkt schlägt Zeit
Was für Aktien gilt, gilt nicht für Gold, in Krisen fallen Aktien, Gold steigt. „Seit Ausbruch der Corona-Krise erleben wir einen regelrechten Run auf Gold“, beschreibt Herbert Behr die aktuelle Situation. Bei einigen Händlern waren beliebte Produkte wie Krügerrand-Münzen zeitweise komplett ausverkauft. Wenn man also sagt, Zeitpunkt schlägt Zeit, heißt das nicht, dass Gold ein kurzfristiges Investment ist. Aber es bedeutet, dass Gold und viel mehr Silber extrem volatil sind, auch außerhalb von Krisen. Es lohnt sich also doppelt zu schauen, wann man kauft. Vor Krisen (und die Wirtschaftskrise steht uns erst noch bevor) einsteigen oder höher gewichten und im Gegenzug Aktien etwas unterzugewichten. Und wenn die Aktienkurse samt Realwirtschaft am Boden sind wieder andersrum. Soviel zur Theorie. Denn erstens reden wir hier von Aktien, die die meisten der Leser gar nicht vermitteln dürfen und zweitens eignet sich Gold und Silber auch hervorragend für Buy and Hold Strategien. Warum? Zweistellige Renditen pro Jahr und das über einen Zeitraum von über 15 Jahren dürften diese Frage beantworten. Nur eines dürfen Sie nicht machen: Schauen sie nicht auf die aktuellen Tageskurse. Sie wissen schon: Die hohe Volatilität!
Langfristig sehr positiv
Bei den Prognosen über die Entwicklung des Goldpreises sind sich fast alle Edelmetall-Experten und -Analysten einig: In Zukunft wird es neue Rekordstände geben. Die
Bank of America rechnet innerhalb der nächsten 18 Monate mit einem Allzeithoch von mindestens 2.500 US-Dollar pro Feinunze. Die Analysten des renommierten Finanzhauses halten unter bestimmten Voraussetzungen sogar einen Preis von 3.000 US-Dollar für möglich.
Bereits vor Ausbruch der Corona-Krise ging die Mehrheit der Branchenteilnehmer von steigenden Goldpreisen aus. Im Oktober 2019 hat das Medienunternehmen ThomsonReuters Edelmetall-Analysten und Goldhändler um ihre Einschätzungen zur Entwicklung des Goldpreises gebeten. Fast alle Teilnehmer der Studie rechneten mit steigenden Preisen in den Jahren 2020 und 2021. Die Edelmetall-Experten begründeten ihre Prognosen vor allem mit dem Niedrigzinsumfeld sowie Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Entwicklung der Weltwirtschaft. Das Abwärtspotenzial beim Goldpreis sei sehr gering, erklärte Herbert Behr die Einigkeit in der Branche. Aber allem Optimismus zum Trotz: Selbst wenn die Prognosen der Experten nicht eintreffen sollten: Physisches Gold wird niemals ein Totalverlust.
Das wichtigste: Nur mit seriösen Anbietern arbeiten
Vermittler, die für ihre Kunden in Gold investieren wollen, sollten bei der Auswahl des Anbieters allerdings sehr vorsichtig sein. Bei seriösen Anbietern wie der GOLDEN GATES EDELMETALLE GmbH aus Görlitz werden die Edelmetalle der Kunden wahlweise auch in Zollfreilagern aufbewahrt, die von Privatkunden und Edelmetallhändlern wegen ihrer strengen Standards und rigorosen Sicherheitsvorkehrungen geschätzt werden, oder physisch an die Kunden ausgeliefert. Bei virtuellem Gold, also der Verbriefung, hat man erstens den Sachwert nicht und zweitens ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. In der Vergangenheit kam es bei vielen unseriösen Anbietern zu Ungereimtheiten bis hin zu totalen Verlusten für die Anleger. Wenn es zu gut klingt (z. B. garantierte Renditen oder utopisch hohe Zinsen) ist es meist zu schön, um wahr zu sein. Hände weg!
Die hohen Standards der Görlitzer Edelmetall-Spezialisten werden sowohl von Kunden als auch Branchenbeobachtern gelobt. Das renommierte Wirtschaftsmagazin Financial Times bewertet die GOLDEN GATES EDELMETALLE GmbH als eines der attraktivsten Unternehmen Europas. Die Görlitzer Edelmetallhändler sind im aktuellen FT 1000 Ranking der wachstumsstärksten Unternehmen Europas vertreten. Und auch Focus Money ist voller Lob für die GOLDEN GATES EDELMETALLE GmbH – zum vierten Mal in Folge wurden das Unternehmen als „Wachstumschampion 2020“ zum Branchenprimus gekürt. „Wenn es ein Produkt der Stunde gibt, dann ist es Gold. Und wenn es ein Unternehmen der Stunde gibt, ist es die GOLDEN GATES Edelmetalle“, freut sich Edelmetall-Spezialist Behr.