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Energieeffizienzförderung – Kundennutzen

Kundennutzen aufzeigen!

Zum Wohle der Nachhaltigkeit soll weniger Energie verbraucht und das Klima besser geschützt werden. Mittels Einführung von staatlich subventionierten Förderungsprogrammen sollen daher Immobilienbesitzer energieschonende Initiativen ergreifen und z. B. auf klimafreundliche Heizungsanlagen oder eine bessere Wärmedämmung setzen. Baufinanzierungsvermittler können an dieser Stelle passgenaue Unterstützung bieten.

Unlängst ist das Megathema Nachhaltigkeit im Immobiliensegment angekommen. So setzen nicht nur institutionelle Anleger oder Großinvestoren auf „Grüne Immobilieninvestments“. Vielmehr erfahren auch Publikumsfonds (mit dem Anlageziel auf nachhaltige Immobilien) zuletzt mehr Zuspruch. Folglich sind sich Experten einig, dass eine Einhaltung der ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance) die Wertentwicklung einer Immobilie positiv beeinflusst. Demgegenüber ist das Thema auch bei Eigentümern von selbst genutztem Wohneigentum als auch bei privaten Immobiliensuchenden angekommen. „Befeuert durch die öffentliche Debatte rückt das Thema Nachhaltigkeit auch bei unseren Baufinanzierungskunden mehr in den Fokus. Dazu kommt, dass immer mehr Kunden

Thomas Hein

Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung ING

bei ihrer zu erwerbenden Immobilie auch auf eine nachhaltige Ausgestaltung achten“, so Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING Deutschland. Insbesondere bei Bestandsimmobilien dürfte das Thema an Fahrt durch den Umstand gewinnen, dass es seit 2020 verbesserte Zuschüsse für Sanierungen, Investitionen in klimafreundliche Heizungstechnik sowie steuerliche Förderungen für energieeffizientes Bauen gibt. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Bundesregierung mit der verbesserten Förderung für Energieeffizienz und energetische Sanierung einen Schritt zur Umsetzung der Eckpunkte des Klimaschutzprogramms 2030 machen möchte. Kurzum: Über staatlich subventionierte Investitionsförderprogramme möchte man zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen.

Förderung bei energieeffizientem Bauen und Sanieren

Von den etwa 18 Millionen Heizanlagen in Deutschlands Wohngebäuden sind immer noch ca. 5,7 Millionen Ölheizungen. Weiterhin sind rund 40 % der Heizkessel in Deutschlands Wohnungen älter als 20 Jahre. Hierbei untersagt die Energieeinsparverordnung den weiteren Betrieb von veralteten Wärmeerzeugern und verlangt allgemein (es gibt Ausnahmen) den Wechsel von Anlagen, die älter als 30 Jahre sind. In diesem Sinne setzen politische Entscheider mittels Förderungen bzw. Prämien Anreize, damit Immobilienbesitzer ineffiziente Anlagen gegen klimafreundlichere und leistungsfähigere Optionen austauschen. Wer anstatt auf Öl künftig auf eine Wärmepumpe beim Heizen setzt, könnte unter Umständen einen Zuschuss in Höhe von 45 % (max. 22.500 Euro) auf die Investitionskosten erhalten. Wer sich im Rahmen eines Neubaus für die Wärmepumpe oder Biomassenanlage entscheidet, erhält immerhin bis zu 35 % Zuschuss (max. 17.500 Euro). Des Weiteren lassen sich Förderungen für klimafreundliche Anlagen, die keine alte Ölheizung ersetzen, beantragen: 35 % für Heizungen, die vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden, 30 % für Gas-Hybridheizungen mit einem Erneuerbaren-Anteil von mindestens 25 % und 20 % für Gas-Brennwertheizungen. Damit nicht genug. Wer sich für die Gebäudesanierung entscheidet, profitiert von den seit 2020 eingeführter Verbesserungen, indem die KfW-Bank unter Einhaltung entsprechender Voraussetzungen entweder einen Zuschuss im Rahmen der Investition oder einen Kredit mit Tilgungszuschuss ermöglicht. Hierbei sind 20 % Zuschuss bzw. 50.000 Euro Kredit (Sollzinssatz 0,75% bei einem Tilgungszuschuss von 20 %) bei Einzelmaßnahmen bis zu 40 % Zuschuss bzw. 120.000 Euro Kredit (Sollzinssatz 0,75 % bei einem Tilgungszuschuss von 40 %) bei einer Komplettsanierung zum Effizienzhaus 55 möglich. Im Ergebnis erhoffen sich die verantwortlichen Politiker durch diese Impulse ein Anwachsen der seit Jahren stagnierenden Sanierungsrate.

Unterstützung anbieten

Vielen Immobilienbesitzern sind die regulatorischen Änderungen und Möglichkeiten in Bezug auf das Thema

Energieeffizienzförderung jedoch nicht bekannt. Ein Umstand, den inzwischen einige Baufinanzierungsberater aktiv nutzen und bestehende wie neue Kunden über die Neuerungen informieren. So können die staatlichen Verbesserungen bestenfalls auch als Beratungsansatz dienen. „Im Moment geht es vor allem darum, die Kunden zu informieren. Viele Menschen denken, das Investment in eine Solaranlage oder in die Dämmung des Hauses sei zu teuer – und schieben die Entscheidung auf zend hierzu arbeitet die ING mit der Politik zusammen, um den Energiepass – wie schon in den Niederlanden – für alle offen zugänglich zu machen.

Baufinanzierung noch nicht grün

Auch wenn die Förderprogramme der KfW bzw. staatlichen Zuschüsse somit Bestandteile einer Kundenberatung ganz im Sinne der Nachhaltigkeit sind, spielt das ökologische Bewusstsein bei

die lange Bank. Hier geht es darum, aufzuklären, dass ein derartiges Investment nicht nur kostet, sondern auch oft schon nach sehr kurzer Zeit Kosten einspart“, erklärt Hein und hält zudem fest: „Damit unsere Kunden wissen, wo sie mit einer sinnvollen Finanzierung anfangen können, braucht es flächendeckend einen Energieausweis, der den Status-Quo abbildet. Und eine Energieberatung, die auf diesen Erkenntnissen aufbaut. Zu beidem haben wir gemeinsam mit unseren Vermittlern erste Ideen entwickelt, die wir aktuell auf ihre Umsetzbarkeit prüfen.“ Ergäneiner klassischen Bau- bzw. Anschlussfinanzierung auf Seiten der Verbraucher noch keine besondere Rolle. Wie Auskünfte von Baufinanzierungsprofis zeigen, achten Kunden bei Baufinanzierungslösungen zuallererst auf Konditionen, Leistungen sowie digitalen Services. Nachhaltige Aspekte haben – wenn überhaupt – nur eine Nebenrolle. „Allerdings spricht die steigende Bedeutung von Smart-Home-Technologien oder Photovoltaikanlagen dafür, dass auch die Baufinanzierung in nächster Zeit grüner werden wird“, betont Hein. Aus diesem Grund wird sehr intensiv diesem Thema. In enger Zusammenarbeit mit den Vermittlern und mit der internen Vertriebsmannschaft werden derzeit die Weichen gestellt, wie die „Grüne Baufinanzierung“ der ING in Zukunft aussehen wird. „Viele unserer Vermittler sind für eine nachhaltige Baufinanzierung bereit. Wir wollen ein nachhaltiges Produkt auf die Beine stellen. Doch nicht nur für unseren Bereich Baufinanzierung, auch für die Gesamtbank ist Sustainability ein Thema. Es gibt ein eigenes Team, das die nachhaltige Finanzierung in der ING Deutschland vorantreibt.“ (mo)

das Schlagwort Nachhaltigkeit in der Zukunft auch in der Baufinanzierung eine stärkere Rolle einnehmen, prognostiziert Hein. Unlängst hat Europa damit begonnen, Investitionen unter dem Schlagwort Sustainable Finance zu regulieren aber auch nachhaltige Investments (indirekt) zu stärken. Einhergehend hierzu werden – u. a. unter Berücksichtigung der Energieeffizienz – neue, nachhaltige Baufinanzierungsangebote entstehen. Aus diesem Grund widmet sich die ING derzeit

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