Bassenge Kunstauktion 119: Low Countries – Niederländische Druckgraphik

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BASSENGE AUKTION 119 LOW COUNTRIES Ausgewählte Druckgraphiken des 16. und 17. Jahrhunderts aus niederländischem Privatbesitz Mittwoch, 1. Juni 2022

Galerie Bassenge . Erdener Straße 5a . 14193 Berlin Telefon: 030-893 80 29-0 . E-Mail: art@bassenge.com . www.bassenge.com


I H R E A N S P R E CH PA RT N E R F Ü R D I E S E N KATALO G / E X P E RT S FO R TH I S CATA LO G U E :

Abteilung Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts / Department of 15th – 19th Century Prints Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den gewünschten Losnummern zu erfragen, da Angaben zum Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog notiert sind. Dr. Ruth Baljöhr

+49 (0)30 - 893 80 29 22

r.baljoehr@bassenge.com

David Bassenge

+49 (0)30 - 893 80 29 17

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Eva Dalvai

+49 (0)30 - 893 80 29 80

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Lea Kellhuber

+49 (0)30 - 893 80 29 20

l.kellhuber@bassenge.com

Nadine Keul

+49 (0)30 - 893 80 29 21

n.keul@bassenge.com

Harald Weinhold

+49 (0)30 - 893 80 29 13

h.weinhold@bassenge.com

Die Galerie Bassenge ist Mitglied bei

Eindeutig identifizierbare Werke mit einem Schätzpreis von mindestens 2500 Euro werden vor der Auktion mit dem Art Loss Register abgeglichen.


T ER M I N Ü BER SICH T

AU KT ION 119

MITTWOCH, 1. Juni 2022 Vormittag

Nr.

5000-5049

Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts Nr. Druckgraphik des 18. Jahrhunderts und Papierantiquitäten Nr. Nachmittag 15.00 Uhr Druckgraphik des 19. Jahrhunderts und des Fin de Siècle Nr. Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik Nr. des 15. bis 18. Jahrhunderts

10.00 Uhr

Low Countries – Niederländische Druckgraphik

5050-5233 5234-5304 5305-5411 5412-5593

DONNERSTAG, 2. Juni 2022 Vormittag

Gemälde Alter und Neuerer Meister

Nr.

6000-6220

11.00 Uhr

Discoveries (Katalog nur online verfügbar)

Nr.

6250-6278

Nachmittag

Delikatessen – Die Kunst des Genusses

Nr.

6300-6440

Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts

Nr.

6500-6777

Nachmittag 14.00 Uhr

Alexander Rothaug – Mythos und Eros

Nr.

6900-6993

16.00 Uhr

Moderne Kunst Teil II (Katalog nur online verfügbar)

Nr.

7000-7365

Moderne Kunst Teil I

Nr.

8000-8320

16.00 Uhr

FREITAG, 3. Juni 2022 Vormittag

10.00 Uhr

Die Sammlung des Wiener Phantasten Ernst Fuchs

SONNABEND, 4. Juni 2022 Nachmittag

14.00 Uhr

VORBESICHTIGUNGEN Um einen reibungslosen Ablauf der Vorbesichtigung gewährleisten zu können, bitten wir Sie um eine vorherige Anmeldung per Telefon oder E-Mail. Druckgraphik, Gemälde, Zeichnungen des 15. bis 19. Jahrhunderts, Alexander Rothaug, Delikatessen Erdener Straße 5A, 14193 Berlin Montag, 23. Mai bis Montag, 30. Mai, 10.00–18.00 Uhr, Dienstag, 31. Mai 10.00–15.00 Uhr Moderne Kunst Teil I und II Rankestraße 24, 10789 Berlin Montag, 23. Mai bis Donnerstag, 2. Juni, 10.00–18.00 Uhr Schutzgebühr Katalog: 15 €


In memoriam Leontine (Lin) Buijnsters-Smets 1937–2021

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5000

Jacob Cornelisz. van Oostsanen (auch van Amsterdam, um 1470 Oostzaan – 1533 Amsterdam)

5000 Die Auferstehung Christi. Holzschnitt. D. 23,4 cm. 1514. Steinbart 31, Hollstein 71 I (von IV), Bleyerveld (New Hollstein) 33 I (von II). 3.500 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie – Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 16, Nr. 4b mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Jacob Cornelisz. van Oostsanen war ein vielseitiger Künstler und Holzschnittmeister, der zu den großen niederländischen Meistern der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zählt. Wenngleich er heute weitgehend unbekannt ist, erwähnte Karel van Mander ihn bereits lobend in seinem Schilder-boeck von 1604. Cornelisz. van Oostsanen erfüllt gewissermaßen eine Art „Scharnierfunktion“ zwischen der mittelalterlichen Spätgotik und der frühen Renaissance der Niederlanden. Seine frühesten Gemälde stehen sowohl in der Ikonographie als auch in der Maltechnik noch eindeutig in der spätgotischen Tradition, doch im zweiten

Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts entwickelte er eine persönlichere Bildsprache. Geboren in dem Dorf Oostzaan in Waterland, zwischen Amsterdam und Zaandam, ließ er sich in Amsterdam nieder. Das genaue Jahr seiner Geburt ist nicht bekannt, auch wissen wir nur wenig darüber, wo Jacob Cornelisz. seine Ausbildung erhielt. Es ist jedoch aufgrund stilistischer Ähnlichkeiten anzunehmen, dass er von der Haarlemer Malerei geprägt wurde. Möglich ist auch, dass er innerhalb der Familie ausgebildet wurde, er muss später eine florierende Werkstatt betrieben haben. Mit Sicherheit wissen wir aber, dass die Holzschnitte der Runden Pas­sion (1511–1514), zu der auch vorliegende Darstellung zählt, von der gleichnamigen Serie Lucas van Leydens von 1509 und natürlich von der Holzschnitt-Passion von Albrecht Dürer von um 1510 unmittelbar beeinflusst wurde. Frühdruck noch mit der Jahreszahl. Ausgezeichneter Druck mit teils feinem Rändchen um die runde Einfassung, vereinzelt bis auf diese geschnitten. Minimal angestaubt, oben leichte geglättete diagonale Knickspur, rechts zarte Quetschspur, vereinzelt sehr unauffällige Ausbesserungen, dort mit sehr dezenten und äußerst unmerklich gesetzten Federretuschen, sowie einige Federergänzungen in der Einfassung, sonst sehr gut. Abbildung

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5001

Cornelis Anthonisz. (um 1499–1553, Amsterdam)

5001 nach. Sorgeloos in der mageren Küche. Holzschnitt von Jan Ewoutsz. 27,2 x 23,3 cm. 1541. Meyer‘s Künstlerlexikon, Nr. 25, Hollstein (Anthonisz.) 34, Filedt Kok (New Hollstein, Jan Ewoutsz.) 17. Wz. Kleines Wappen mit Tulpe darüber. 4.500 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie – Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 22, Nr. 9 mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Cornelis Antonisz. war höchstwahrscheinlich ein Enkel von Jacob Cornelisz. van Oostsanen, bei dem er auch in die Lehre ging. Als Maler, Holzschneider und Kartograph tätig, fertigte er im Auftrag der Stadt die erste vollständige Karte Amsterdams. Darüber hinaus sind mehrere Fürstenporträts sowie moralisierende Holzschnittdarstellungen bekannt, mit denen er ein großes Publikum erreichte. Insgesamt sind etwa

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40 Holzschnitte zwischen 1535–1553 entstanden. Das Monogramm um das Datum im vorliegenden Blatt verweist zudem auf Jan Ewoutsz., einem der ersten Amsterdamer Verleger und Buchhändler des frühen 16. Jahrhunderts. Er war viele Jahre regelmäßiger Herausgeber von Cornelis Anthonisz. Holzschnitten. Vorliegende Darstellung bildet das Schlussblatt einer sechsteiligen Folge „Die Geschichte von Sorgeloos“, die mit moralisierenden Szenen vor einem ausgelassenen und unbeschwerten Leben warnt. Sorgeloos erlebt mit seinen Freunden Opulenz und Bequemlichkeit, genießt ausgiebig, zecht, tanzt und feiert. Vom Glückspiel verführt verliert er all seinen Besitz und seine Begleiter. Schließlich gesellen sich lediglich die Personifizierungen von Armut und Kargheit zu ihm, und bereiten mit Sorgeloos in der Küche ein schlichtes Mahl. Ausgezeichneter Druck, lediglich in wenigen Stellen minimal auslassend, knapp an die Darstellung geschnitten, ohne die ornamentale Rahmung. Minimal fleckig, einzelne unmerklich ausgebesserte Stellen, sonst sehr gutes Exemplar. Von großer Seltenheit. Aus der Sammlung des Rijksmuseum, Amsterdam, mit deren Doublettenstempel (Lugt 2228 and Lugt 698). Abbildung


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5002

Lucas van Leyden (1494–1533, Leiden)

5002 nach. Im Wirtshaus oder: Der verlorene Sohn bei den Huren. Kupferstich und Radierung. 40,7 x 29,6 cm. „ghedruckt bij Jan Thiel“. Hollstein (Thiel) 10, Filedt Kok (New Hollstein) 193, copy a II. 3.500 € Die frühe, gegenseitige Wiederholung eines anonymen Stechers des bekannten Holzschnitts Lucas van Leydens, von dem nur ein Unikat in Paris erhalten ist, kommt hier mit der Adresse des in Antwerpen tätigen Jan Thiels „ghedruckt bij Jan Tiel“. Bislang war überhaupt nur ein weiteres Exemplar dieses zweiten Zustandes (Albertina, Wien) bekannt. Bereits seit der Renaissance waren Bordellszenen wie diese beliebte Illustrationen des Gleichnisses vom verlorenen Sohn in zeitgenössischem

Gewand. Während der verlorene Sohn sein Geld für Frauen und Wein verschwendet, gemahnt der Narr mit moralisierendem Untertönen: „wacht hoet varen sal“. Die Parabel des verlorenen Sohnes findet ihr alter ego auch in der Figur von Sorgeloos, einer literarischen Figur des 16. Jahrhunderts. Ganz ausgezeichneter, meist prägnanter, lediglich in einigen Stellen minimal ungleichmäßiger Druck mit teils schönem Grat und vereinzelten Wischspuren, bis an die Einfassungslinie geschnitten, teils minimal knapp. Verso leichte horizontale Mittelfalte, dessen ehemals gesprunge­ nes Ende links ausgebessert, einzelne winzige Randläsuren, dort sowie in den unteren Eckenspitzen verso teils ausgebessert, verso eine geglättete diagonale Knickspur, sonst sehr schön. Sehr selten. Abbildung

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5003

Dirk Vellert (ehem. Meister DV mit dem Stern, tätig 1511–1547 in Antwerpen)

5003 Der hl. Lukas malt die Jungfrau. Kupferstich. 16,9 x 12 cm. 1526. B. 9, Hollstein 9. Wz. Bekrönte Kanne mit aufgesetztem Vierblatt. 7.500 € Erst Anfang des vergangenen Jahrhunderts wurde das Monogramm DV dem Glasmaler und Kupferstecher Dirk Vellert zugewiesen. Inspiriert von einem Besuch Albrecht Dürers in Antwerpen, begann Vellert 1521 sich als Kupferstecher zu betätigen.

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Ganz ausgezeichneter, kräftiger und klarer Druck mit der vollen Darstellung. Recto praktisch unsichtbare geglättete Mittel- und Falzspuren, entlang der horizontalen Mittefalte sehr sorgsame und unauffällige Ausbesserungen mit unmerklichen Retuschen, geschlossenes Nadel­ löchlein am Rockzipfel von Lukas, im Kleid der Jungfrau unmerkliche Ausbesserung, im Gesamteindruck gleichwohl schönes Exemplar. Selten. Aus der Sammlung Alfred Morrison (Lugt 151: „Les pièces étaient en général d‘une qualité exceptionelle“). Abbildung


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5004

Lucas van Leyden (1494–1533, Leiden)

5004 Salomons Götzendienst. Holzschnitt. 24,1 x 17,4 cm. (1517). B. 9, Hollstein 9, Filedt Kok (New Hollstein) 184 I b (von II). Wz. Wäppchen mit kleiner Lilie und Kreuz darüber. 3.500 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie – Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 14, Nr. 2 mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Das sehr seltene Blatt aus der Serie „Die Macht der Frauen“, die um 1517 als zweite, kleinere Holzschnitt-Folge mit den biblischen Darstellungen geplant war. Ganz ausgezeichneter, kräftiger und prägnanter Druck knapp in die Darstellung geschnitten, eine Einfassungslinie mit brauner Feder nachgezogen. Leicht fleckig, umlaufend angerändert bzw. ergänzt, links mittig geschlossener Randeinriss, in der Fahne oben links geschlossenes Löchlein, unterhalb des Armes des Feuerträgers eine größere ausgebesserte Stelle, weitere unmerkliche Ausbesserungen, die recto kaum in Erscheinung treten, Altersspuren, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

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Jan Wellens de Cock (um 1480 Leiden – um 1521 Antwerpen)

5005 Die Versuchung des hl. Antonius. Holzschnitt, auf zwei zusammengefügten Bögen. 26,5 x 38,7 cm. 1522. Nagler, Die Monogrammisten I, 23, 1 (Hieronymus Bosch), Passavant II, 287, 2 (Hieronymus Bosch), Hollstein 1. 7.500 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie– Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 20, Nr. 7 mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Nur wenige Hinweise bezüglich der Herkunft und der Tätigkeit von Jan Wellens de Cock können als gesichert gelten. Wohl aus Leiden gebürtig, wurde er 1506 in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen, 1520 wird er gemeinsam mit Joos van Cleve Dekan der Zunft. Wellens

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de Cock führte zudem eine angesehene Werkstatt, die von seinen Söhnen Matthijs und Hieronymus Cock übernommen, zu einem der bedeutendsten Kupferstichverlage in Europa florierte. Wellens de Cock zählt zu einer kleinen Gruppe von Künstlern, die als Nachfolger des Hierony­ mus Bosch die Tradition phantastischer, religiöser Malerei weiterführten. Seine wohl nur insgesamt drei Holzschnitte umfassenden Werke wurden in der kritischen Literatur des 19. Jahrhunderts noch als eigenhändige Arbeiten Boschs erachtet, auch Karel van Mander war 1604 davon ausgegangen, dass es sich um einen eigenhändigen „houtsneeprent“ von Bosch handelte. Auch die bisher geltende Zuschreibung an Jan Wellens de Cock wird neuerdings wieder in Frage gestellt. Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem gleichmäßigem Rändchen. Geringfügig fleckig, leichte vertikale Spuren entlang der Papiernaht, vor allem rechts minimale Knitterspuren, winziger geschlossener Riss an einem Flugwesen oben mittig, weitere, teils ausgebesserte Gebrauchsspuren, sonst insgesamt schönes Exemplar. Aus der Sammlung Julius Hofmann, Wien (Lugt 1264). Abbildung


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5005

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5006 12


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5007

Joannes van Doetecum (1530 Deventer – 1605 Haarlem (?), tätig in Antwerpen)

5006 Blauwe Huyck, dritte Platte (88 Sprichwörter). Radierung. 37,5 x 28,6 cm. (1577). Nalis (New Hollstein) 790, pl. c (von d). Wz. Traube mit Nebenmarke Schrift.

mittig jeweils unmerkliche Ausbesserungen, oben Spuren alter Montierung, dort fleckig, vereinzelt schwache Bleistiftspuren sowie weitere Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Selten. Abbildung

2.400 € Die dritte von insgesamt vier Darstellungen, die aneinandergereiht einen Fries mit „88 Sprichwörter“ darstellen. Die als „Blauwe Huijck“ (Der blaue Mantel) bekannte Folge geht zurück auf einen um 1558 zu datierenden Stich Frans Hogenbergs, der jedoch im Vergleich zu van Doetecums Version nur etwa die Hälfte der Sprichwörter zeigt. Der gesamte Fries mit allen vier Darstellungen ist heute ausschließlich in einem Exemplar überliefert, das im Rijksprentenkabinet in Amsterdam verwahrt wird. Auf der vierten Darstellung ist die Darstellung in der Platte signiert: „Ioannes a / Doetincku / Excudeb: / a.o 1577 / 12 Marti“. Der Titel „Blauwe Huijck“ verweist auf ein Sprichwort, das sich in der dritten Platte, also auf vorliegendem Blatt, unten in der Mitte dargestellt findet: eine Frau hängt ihrem Gatten einen Mantel über die Schulter, um dessen Alter zu vertuschen. Ausgezeichneter, klarer Druck mit schmalem Rand. Leicht stockfleckig, vertikale Knick- und Falzspuren, dort verso Spuren einer alten Albummontierung, verso schwache geglättete Mittelfalte, kleine Wurmgänge im unteren weißen Rand, in den unteren Ecken sowie links und rechts

Pieter Bruegel d. Ä. (um 1525 Breda – 1569 Brüssel)

5007 nach. Insidiosus Auceps (Landschaft mit dem listigen Vogelfänger). Radierung und Kupferstich von Johannes und Lucas van Doetecum. 32 x 42,7 cm. Bastelaer 10, Hollstein (nach Brueghel) 10 II (von III), Orenstein (New Hollstein) 53. Wz. Wappen mit Posthorn. 7.500 € Ausgezeichneter, teils kräftiger Druck an bzw. auf die Einfassungslinie geschnitten, teils noch mit den sichtbaren Hilfslinien um den Titel. Unbedeutend fleckig, verso geglättete Mittelfalte, rechts leichte geglättete vertikale Knickspur, in der unteren rechten Ecke winzige Ausbesserung, auf ein Fensterpassepartout montiert, sonst tadellos erhalten. Abbildung

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Pieter van der Heyden (um 1530 – nach 1572, Antwerpen)

5008 Der Blinde führt den Blinden. Kupferstich nach Hieronymus Bosch. 22,2 x 25,6 cm. Hollstein (Bosch) 21 I (von V), Hollstein (Heyden) 20 I (von V), Riggs 12. Wz. Hohe Krone. 8.000 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie – Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 24, Nr. 10 mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Die Darstellung eines Gleichnisses über die geistige Blindheit und schlechte religiöse Führung wird von lateinischen und französischen Texten begleitet und mahnt: führt der Blinde einen Blinden, fallen beide in den Graben. Während Latein die Sprache der Gebildeten in ganz

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Europa war, war Französisch in den damaligen südlichen Niederlanden weit verbreitet, was darauf hindeutet, dass dieser Druck sowohl für ein gelehrtes als auch für ein breites Publikum gedacht war – letzteres eine Devise des Verlegers Hieronymus Cocks. Ob die Erfindung tatsächlich auf Hieronymus Bosch zurückzuführen ist, bleibt ungewiss. Möglicherweise handelt es auch um eine Vorlage Pieter Bruegels, der sich von einer Idee Boschs inspiriert zeigte (vgl. eine inhatlich identische Darstellung des Motivs, ebenfalls von van der Heyden nach Bruegel ausgeführt, Orenstein, New Hollstein A14). Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Frühdruck noch mit der Adresse von Hieronymus Cock, mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Minimal nur angestaubt, unmerkliches Rostfleckchen auf dem Mantel des noch stehenden Blinden, verso unauffällig geglättete Mittelfalte, dünne Stelle teils in den Linien des Wasserzeichens sowie winzige kurze Bruchstelle ebenda, schwache Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Von großer Seltenheit. Abbildung


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5008

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5009

Julius Goltzius (um 1550 – um 1601, Antwerpen)

5009 Ein Soldat nimmt Abschied von seiner Frau. Kupferstich 16,2 x 27,6 cm. Um 1560. Hollstein 49. Wz. Gotisches P. 2.400 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie – Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 25, Nr. 11 mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Julius Goltzius war der Sohn von Hubert Goltzius, Numismatiker und Drucker. Er gravierte etwa nach Maarten de Vos und wirkte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch als Verleger in Brügge und

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Antwerpen. Vorliegende Darstellung ist das erste Blatt einer vierteiligen Folge „Wortspiele zum Verhältnis zwischen Mann und Frau“. Die Frau beschwert sich im mittig angebrachten Text, dass der Mann sofort wieder seinen Soldaten dienen muss, sobald er die Sturmglocke läuten hört. Der Wettstreit zwischen den Geschlechtern ist in den Niederlanden bereits seit dem 15. Jahrhundert ein beliebtes Thema der bildenden Künste. Prachtvoller, präziser Druck mit sehr zarten Wischspuren, an die äußerste Einfassung geschnitten. Minimal stockfleckig sowie gering­ fügig fleckig, mittig schwache ausgebesserte Läsur, verso leichte Mittelfalte und minimal knitterspurig, auf ein Fensterpassepartout montiert, sonst sehr schönes Exemplar. Aus der Sammlung Franz Josef Graf von Enzenberg (Lugt 845). Abbildung


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5010

Adriaen Huybrechts (Verleger, 1545–1614, Antwerpen)

5010 Wirthausszene: Interieur mit zechenden Bauernpaaren. Kupferstich nach Cornelis Massijs. 22,1 x 29,8 cm. Um 1539. „AHubertus ex.“. 3.500 € Das Thema der arglosen, einfachen Landleute, die den zweifelhaften Verlockungen der Stadt zum Opfer fallen, war ein wiederkehrendes Genresujet in der flämischen Kunst des 16. Jahrhunderts. Die hier launisch beobachtete Szene zeigt zwei naive Bauern, denen in einem Wirtshaus von gerissenen Dirnen die Geldbeutel entleert und die Marktwaren entwendet werden, während ein Narr mit Narrenstock Spott mit ihrer Ahnungslosigkeit treibt. Der sehr seltene, anonyme

Kupferstich erschien im Antwerpener Verlag des Graveurs und Verlegers Adriaen Huybrechts. Als Prototyp diente ein Kupferstich des Cornelis Massijs (Hollstein 130), den der Autor unseres Blattes in einzelnen Details leicht abgewandelt hat. Die kraftvolle, etwas derb wirkende Kupferstichtechnik erinnert an den Stil des Antwerpener Reproduk­ tionsstechers Frans Huys (1522–1562). Prachtvoller, klarer und prägnanter Druck, oben teils mit Spuren eines Rändchens, sonst meist an die Facette geschnitten. Minimal fleckig, schwache geglättete Mittelfalte, dort unmerkliche Ausbesserungen etwa in der Haube der Frau und in deren Kleid und unten im Text, unten kurzer geschlossener Randeinriss, sonst vorzügliches Exemplar. Aus den Sammlungen Albert van Loock (Lugt 3751) und Gaston de Ramaix (Lugt 4099). Abbildung

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5011

Jan Swart van Groningen (um 1500 Groningen – 1562 Antwerpen)

5011 Die Predigt Christi auf dem Schiff. Holzschnitt. 24 x 36,1 cm. Um 1530. Hollstein 5. 3.000 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie – Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 19, Nr. 6 mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Gebürtig aus Groningen war Jan Swart vorwiegend in Gouda tätig, zur selben Zeit wie auch Jan van Scorel, der um 1522/23 gerade aus Italien zurückgekehrt war. In Gouda unterrichtete Swart auch seinen talentier-

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ten Schüler Adriaen Pietersz. Crabeth. Später reiste Swart nach Italien, wo er länger in Venedig verweilte. Nach einem möglichen Aufenthalt in Konstantinopel ließ er sich in Antwerpen nieder. Vorliegendes Blatt einer Schiffspredigt Christi wird auch in der Vita von Karel van Mander lobend besprochen. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit der Einfassungslinie, unten minimal knapp. Geringfügig angestaubt, verso geglättete Falz- und Knitterspuren, einzelne unauffällige Ausbesserungen mit dezenten Federretuschen, etwa rechts und links nahe der Ränder, und links an den Figuren des Mittelgrunds, verso geringfügig fleckig, auf ein Fensterpassepartout montiert, sonst im Gesamteindruck schönes Exemplar. Selten. Abbildung


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5012

Hieronymus Cock (Verleger, 1510–1570, Antwerpen)

5012 Das Labyrinth von Kreta – Labyrinthi mirabiles ambages. Radierung nach Matthijs Cock. 19,7 x 28,9 cm. (1558). Hollstein 21, Riggs 50, J. van Grieken, G. Luyten, J. van der Stock: Hieronymus Cock. The Renaissance in Print, Brüssel 2013, Kat.-Nr. 94, mit Abbildung auf S. 347. Wz. Gotisches P. 2.400 €

Das gesuchte Schlussblatt der 12, ehemals 14 Blatt umfassenden, sehr seltenen Folge der „Landschaften mit biblischen und mythologischen Szenen“, die auf Vorlagen des Bruders Matthijs Cock zurückgehen. Ganz ausgezeichneter Druck meist an die noch teils sichtbare Facette geschnitten. Vereinzelt minimal fleckig, vor allem verso, leichte vertikale, hinterfaserte Mittelfalte mit einigen zarten Trockenfältchen, ent­lang der Labyrinth-Wege teils beriebene Stellen, weitere ausgebesserte Erhaltungsmängel, entlang der äußeren Ränder mit feinem Japanpapier angerändert, im Gesamteindruck schönes Exemplar. Abbildung

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Pieter Bruegel d. Ä. (um 1525 Breda – 1569 Brüssel)

5013 nach. Solicitudo rustica (Dörfliche Sorgen). Kupferstich von Joannes und Lucas Doetecum. 32,3 x 42,7 cm. Bastelaer 12, Hollstein 9, Orenstein (New Hollstein) 55 I (von II). 12.000 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie – Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 30, Nr. 16 a mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Wenn Joachim Patinir als Begründer der niederländischen Landschaftsmalerei gilt, so muss man in Pieter Bruegel ihren größten Erneurer sehen. Sein von einer humanistischen Haltung geprägter Blick auf das Diesseits verlieh den unscheinbarsten Dingen eine bis dahin ungekannte Bildwürdigkeit. Ausschlaggebend für Bruegels Landschaftskonzeption war eine längere Italienreise zwischen 1551 und 1554. Auf seiner Rückreise prägten ihn vor allem die Gegenden um das Tessin,

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den Gotthard sowie Graubünden und Tirol und so wird berichtet, dass Bruegel während seiner Alpenreise die Eindrücke der Berge und Flüsse verschlang, um sie nach seiner Rückkehr nach Antwerpen auf seine Bilder auszuspucken (Karel van Mander, 1604, Schilder-boeck). Die entstandenen topographischen Zeichnungen bildeten die Grundlage der Zwölf großen Landschaften, die ab 1555 für den Verlag von Hieronymus Cock entstanden. Sie markieren gleichsam den Übergang von der imaginierten Weltlandschaft zu der gelebten Überschaulandschaft (Matthias Wohlgemuth). Solicitudo rustica ist zweifellos eine der schönsten Darstellungen der Folge, in der Bruegel zahlreiche winzige Figuren mit alltäglichen Aufgaben einbettet, aber auch Momente der Muße festhält. Mit der Adresse von Hieronymus Cock. Brillanter, zarttoniger und dif­ferenzierter Abzug mit feinem Rändchen um die Facette. Verso leichte geglätte Mittelfalte mit zarten Trockenfältchen, oben unauffällige dia­gonale, geglätette Quetschspur mit dezenten Retuschepunkten, unmerkliche Ausbesserungen in den oberen Eckenspitzen sowie rechts mittig, die weißen Eckenspitzen angeschrägt, sonst vollkommen und tadellos schön erhaltenes Exemplar. Abbildung


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5013

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5014

Frans Floris (um 1518–1570, Antwerpen)

5014 Victoria umgeben von Gefangenen und Trophäen des Krieges. Radierung. 31,7 x 43,9 cm. 1552. Hollstein (Cock) 344, Hollstein (Floris) 4, Wouk (New Hollstein, Floris) 156 II (von III). Wz. Posthorn. 6.000 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie – Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 32, Nr. 17 mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Dem Antwerpener Maler und Radierer Frans Floris kommt bei der Verbreitung der Formenwelt der italienischen Renaissance und des Manierismus in Flandern und in den Niederlanden eine Schlüsselrolle zu. Das vorliegende, 1552 ausgeführte Blatt ist die einzige signierte

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Radierung von Floris und eines von nur zwei Blättern, die der Künstler für Hieronymus Cock schuf. Sie entstand im Zusammenhang mit dem von Floris bemalten, ephemeren Triumphbogen, der anlässlich des feierlichen Einzugs Philipp II. in Antwerpen im Jahre 1549 errichtet wurde. In dem aufwendig formulierten Arrangement finden sich vielfache Reminiszenzen an Michelangelos Figurenprogramm in der Sixtinischen Kapelle, die Floris auf seiner Italienreise im Jahre 1540 studiert hatte. Vor der Adresse von Carel Collaert. Ganz ausgezeichneter und prägnanter Druck mit schmalem Rändchen um die deutlich zeichnende Facette. Unauffällige geglättete Mittelfalten, dort unten zarte Quetschspur, geringfügig fleckig, leichte diagonale Falte in der unteren rechten Ecke, kleine Ausbesserung mit winzigen Federretuschen im Spaten oben links, einzelne kleine, teilweise geschlossene Einrisschen im weißen Rand, leichte Ausbesserungen im Papier meist zu den Rändern hin, verso mit verblassten Annotationen in brauner Feder, sonst jedoch sehr schönes Exemplar. Sehr selten. Aus einer unbekannten Sammlung Eugène Stuyck (Lugt 4191). Abbildung


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5015

Dirk Volkertsz. Coornhert (1522 Amsterdam – 1590 Gouda)

5015 Der junge Tobias heilt seinen blinden Vater. Holzschnitt nach Maarten van Heemskerck. 23,7 x 18,5 cm. Um 1548. Hollstein 48, Veldman (New Hollstein) 187. Wz. Gotisches P. 900 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie – Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 33, Nr. 18 mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Aus einer sechsteiligen Folge zu der Geschichte des Tobias, die etwa um 1548 entstand und damit zu den frühesten Gemeinschaftsprojek-

ten von Coornhert und Heemskerck gehört. Nach der Rückkehr seiner einflussreichen Italienreise freundete sich Heemskerck mit dem Humanisten Dirck Volkertsz. Coornhert an, der mit seinen theologischen und philosophischen Veröffentlichungen großen Einfluss auf Van Heemskercks Entwürfe nehmen sollte. Die lehrreichen Serien enthalten moralistisch-didaktische Darstellungen, die beim gelehrten Publikum des 16. Jahrhunderts großen Anklang fanden. Immer wieder verwendeten sie auch biblische Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament. Ausgezeichneter Druck an die Einfassung geschnitten. Etwas angestaubt und fleckig, geglättete Quetschspur unterhalb der Mitte, dort mit winzigem Löchlein nahe des Rockendes von Tobias, vereinzelt unmerkliche Ausbesserungen, minimale Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Abbildung

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5016

Frans Menton (um 1550 Haarlem – 1615 Alkmaar)

5016 Die vier Elemente. 4 Kupferstiche, jeweils zwei auf einem Bogen gedruckt, nach Frans Floris. Je ca. 15,2 x 23 cm. 1568. Wouk (New Hollstein, Floris) 111-114. 3.500 € Über den Maler und Kupferstecher Frans Menton ist nur wenig bekannt. Laut Karel van Mander, der den Künstler persönlich gekannt hat, ging er in jugendlichem Alter in Antwerpen bei Frans Floris in die Lehre. Seit 1580 lebte und arbeitete Menton in seiner Geburtsstadt Alkmaar in den nördlichen Niederlanden. Er soll hier vor allem als Bildnismaler tätig gewesen sein, jedoch sind keine Porträts seiner Hand überliefert.

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5016

Die vorliegende, seltene Folge nach Vorlagen Frans Floris‘ erschien im Verlag von Hieronymus Cock und trägt dessen Adresse sowie das Datum 1568. Es handelt sich um eine frühe, während der Antwerpener Stu­ dienzeit Mentons entstandene Arbeit. Floris selbst wurde offenbar bei der Arbeit an den Vorlagen von anderen Künstlern inspiriert. C. van de Velde hat darauf verwiesen, dass die Darstellung des Wassers starke kompositorische Ähnlichkeiten mit einer etwa gleichformatigen Radierung Leon Davents nach einer Zeichnung Primaticcios aufweist („Eine Nymphe betrachtet einen entfliehenden Reiher“, Zerner L.D. 37). Prachtvolle, gegensatzreiche Drucke mit breitem Rand. Vornehmlich im weißen Rand geringfügig fleckig, teils zarte horizontale Quetschspuren, jeweils winziger Wurmgang, aufgezogen, Spuren von Rotschnitt und ein Blatt mit Montierungsresten oben, sonst einheitlich und sehr schön erhalten. Abbildungen

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5017

Cornelis Cort (1533 Hoorn o. Edam – 1578 Rom)

5017 Die drei Parzen. Kupferstich nach Giulio Romano. 22 x 26,3 cm. (1561). Hollstein 185, Riggs 104, Sellink (New Hollstein) 188 I (von II). Wz. Gotisches P. 2.500 € Cornelis Corts seltenes Blatt mit der Darstellung der drei römischen Schicksalsgöttinnen wurde erstmals 1561 von Hieronymus Cock in seinem Verlag Aux Quatre Vents ediert und basiert in seiner Komposition auf einem von Giulio Romano entworfenen Stuckrelief im Palazzo del Te in Mantua. Da Cort selbst 1565 erstmals nach Italien reiste, ist es wahrscheinlich, dass er das Motiv durch eine druckgraphische Wiedergabe von Giorgio Ghisi aus dem Jahr 1558 kennenlernte. Ganz ausgezeichneter, leicht trockener Frühdruck mit gleichmäßig schö­nem Rand, vor dem Künstlernamen und vor der Adresse von Goltzius. Geringfügige Altersspuren, links oben zwei winzige geschlossene Löchlein, sonst sehr gutes Exemplar. Abbildung

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5018

Pieter van der Heyden (um 1530 – nach 1572, Antwerpen)

5018 Eine Gruppe von Frauen bringt dem Priapus ein Esel-Opfer dar, während eine Frau den Phallus des Gottes mit Blumen schmückt. Kupferstich von Lambert Lombard. 28,3 x 40,1 cm. 1553. Hollstein (van der Heyden) 45, Hollstein (Lombard) 51, J. van Grieken, G. Luyten, J. van der Stock: Hieronymus Cock. The Renaissance in Print, Brüssel 2013, Kat.-Nr. 18b, mit Abb. 3.500 €

Priapus, Gott der Fruchtbarkeit, wurde ursprünglich in Lampsakos am Hellespont verehrt. Während der hellenistischen Periode breitete sein Kult sich nach Griechenland und von dort nach Italien aus. Sein Symbol war der Phallus. In Lampsakos wurden ihm Esel, die in der Antike als Symbol der Wollust galten, geopfert. Die gegenseitige Vorzeichnung von Lambert Lombard befindet sich im Ashmolean Museum, Oxford. Prachtvoller, herrlich präziser und kräftiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Leichte Mittelfalte und vertikale Falzspuren verso, unauffällig ausgebesserte Läsur in einer weiblichen Figur rechts des Gottes, vereinzelt punktuelle winzige Ausbesserungen verso, Leimspuren verso, sonst atdellos schönes Exemplar. Von großer Seltenheit. Abbildung

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5019

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5019

5019

Frans Menton (um 1550 Haarlem – 1615 Alkmaar)

5019 nach. Die Geschichte Lots. 4 Kupferstiche von Hans Collaert I und anderen. Je ca. 20,6 x 25 cm. Hollstein (Menton) nach 1-4, Diels/Leesberg (New Hollstein, Collaert Dynasty) 22 und fig. 1 je I (von II). Wz. Gotisches P. 1.500 € Prachtvolle Drucke mit breitem, teils mit dem vollen Rand. Minimal fleckig, verso unauffällig geglättete Mittelfalte, Blatt 3 mit zarter diagonaler Quetschspur oben, minimale Altersspuren, sonst vollkommen und tadellos schön erhalten. Selten. Abbildungen

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5020

Abraham de Bruyn (um 1540 Antwerpen – 1587 Köln)

5020 Allegorie auf die Frömmigkeit Antwerpens: „Laet den Gheest des Heeren met Vreden“. Kupferstich. 21,7 x 28,8 cm. 1586. Muller 954A, Mielke (New Hollstein) 507. Wz. Krüglein. 1.200 € Ehemals Hendrick Goltzius zugeschrieben (Muller), wird das Blatt auch mit David Vinckboons zusammengebracht. Sicher ist aber, dass das Blatt in zwei bekannten Exemplaren der um 1610 von Michiel Colijn besorgten Ausgabe von Abraham de Bruyns „Omnium Pen Evropae,

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Asiae, Aphricae atque Amerciae Gentium Habitus“ vorhanden ist (Berlin und Brüssel). Das Blatt erzählt von drei Begebenheiten, die sich scheinbar in Antwerpen des Jahres 1586 ereigneten: die Ansiedlung der Kapuziner in der Stadt; die Einmauerung eines Einsiedlers neben der Schloss­ kirche und die Ankunft eines namenlosen „Devotarius“ in der Stadt. Prachtvoller, prägnanter Druck mit zartem Plattenton und Rand um die deutlich zeichnende Facette. Oben rechts etwas fleckig, geringe Altersspuren zu den Ränder, links Spuren einer alten Bindung, sonst in schöner und originaler Erhaltung. Abbildung


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5021

Crispijn de Passe d. Ä. (1564 Arnemuiden – 1637 Utrecht)

5021 zugeschrieben. Allegorie auf Reichtum und Armut. Kupferstich begleitet von typographischem Text. 20,8 x 14,1 cm (Platte), 29,8 x 34,9 cm (Blatt). 1618. Muller 1525a, nicht in Hollstein. Wz. Kleines Bandenwappen mit Nebenmarke. 2.400 € Karikaturhaftes und dabei moralisierende Spottblatt von 1618 über den unersättlichen Reichtum und die befriedigende Armut, begleitet von typographischem Text von Bernard Ruyssenberck. Anspielung auf den

Unterschied zwischen Reichtum und Armut, personifiziert durch den Kontrast zwischen einem nackten Mann, der nur in einem Schilfvogelkäfig auf einem Steckenpferd reitet, und einem reichen und modisch gekleideten Mann, der sich in einem Handspiegel betrachtet. Im Hintergrund trinken und feiern Kaufleute vor einem Gasthaus in einer Hafenstadt. Ganz ausgzeichneter Abzug mit dem vollständigen Text, die Überschrift marginal angeschnitten. Etwas fleckig, verso leichte vertikale Mittelfalte, unmerkliche Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Abbildung

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5023

Hendrick Goltzius

Jacques de Gheyn II

(1558 Muhlbracht bei Venlo – 1617 Haarlem)

(1565 Antwerpen – 1629 Den Haag)

5022 Dies (Helios). Clair-obscur-Holzschnitt von drei Platten in Schwarz, Ocker und Braun, im Oval. 34,6 x 26,7 cm. Um 1588-90. B. 234, Hirschmann 373, Hollstein 373, Bialler 31 c, Leesberg (New Hollstein) 299 c. 6.000 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie – Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 40, Nr. 22 mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Prachtvoller, kräftiger und meist klarer Druck an die teils gebrochene Einfassungslinie geschnitten. Minimal nur fleckig, kleine ausgebesserte oder geschlossene Randschäden und -läsuren, minimal farbfleckig um das Monogramm, einige unauffällig ausgebesserte bzw. hinterlegte, meist vertikale Papierläsuren, etwa im rechten Oberschenkel Helios‘, um den Kopf sowie rechts der Figur, minimal angestaubt in diesen Bereichen, weitere Gebrauchsspuren, sonst jedoch im Gesamteindruck sehr schönes Exemplar. Aus den Sammlungen Albert Blum (Lugt 79b) und Heinrich Schwarz (sehr undeutlich, vgl. Lugt 1372). Abbildung

5023 Der große Löwe. Kupferstich. 26,5 x 34,3 cm. Um 1590. Hollstein 298, Filedt Kok (The New Hollstein) 170 II. 3.500 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie –Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 41, Nr. 23 mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Der sogenannte Große Löwe von Jacques de Gheyn ist in der Motivwahl in der Druckgraphik des ausgehenden 16. Jahrhunderts sicherlich ungewöhnlich. Ebenso ungewöhnlich ist auch die detaillierte und naturgetreue Wiedergabe des stolzen Tieres. Dieser Realismus schmälert jedoch nicht die symbolischen Qualitäten des Löwen, der traditionell als Verkörperung fürstlicher Macht gilt. De Gheyn porträtierte den Löwen gewissermaßen, betont dabei seine Stärke und sein edles Aussehen. Auch die Inschrift entlang des ovalen Randes verdeutlicht seine guten Eigenschaften: furchtlos und wachsam. Da Jacques de Gheyn gute Beziehungen zu Vertretern verschiedener Regierungen in der Republik unterhielt, von denen er auch Aufträge annahm, scheint es nicht unwahrscheinlich, dass unser Löwe auch eine Lesart als Symbol der Republik erlaubt. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck an die teils noch sichtbare Einfassungslinie geschnitten. Minimal fleckig, unten links über De Gheyns Namen kleine beriebene, ausgebesserte Stelle, im ovalen Bereich oben links sowie in den Rändern oben sehr unauffällige Ausbesserungen, dünne Stellen, entlang des oberen Randes mit einem dünnen Papierstreifen auf ein Untersatzpapier montiert, sonst insgesamt sehr gut. Abbildung

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5026

Hendrick Hondius (1573 Duffel – 1650 Den Haag)

5024 Landschaft mit Christus und seinen Jüngern auf dem Weg nach Emmaus. Radierung nach Gillis (Egidius) van Saen. 21,2 x 28,4 cm. Um 1600. In der Platte signiert: „E.G. de saen inu: hen. Hond sculp.“. Wurzbach (De Saen) 3, Hollstein 10, Orenstein (New Hollstein) 17 I (von II). Wz. Greif. 3.000 € Der Kupferstecher und Verleger Hendrik Hondius schuf ein umfangreiches, heterogenes Œuvre und zählte um 1600 zu den produktivsten Graphikern seiner Zeit. Nach Aufenthalten in Köln, Antwerpen, London und Paris ließ sich Hondius um 1597 in Den Haag nieder, wo er später auch als Kupferstichverleger tätig war. Um 1600 führte Hondius einige Radierungen nach Inventionen Gillis van Saens aus. Trotz einer fehlenden Numerierung der Blätter, liegt es nahe, die Kupferstiche aufgrund ihrer Entstehung, ihrer stilistischen und kompositorischen Übereinstimmungen, sowie des annähernd identischen Formats als eine einheitliche Serie zu begreifen (vgl. Orenstein, New Hollstein 4, 26 und 51). Über die künstlerische Tätigkeit des Gillis van Saen ist nur wenig bekannt. Er kann zwischen 1580 und 1610 nachgewiesen werden, seine Kompositionen sind jedoch lediglich durch Reproduktionsstiche überliefert. Charakteristisch sind seine ungewöhnlichen und kulissenhaft anmutenden Phantasielandschaften, die von kleinen Staffagefiguren belebt sind. Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher Frühdruck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante, vor der Adresse von Ottens. Gering­fügige Altersspuren, verso leichte geglättete Mittelfalte und zwei geglätette diagonale Knickspuren, winzige geschlossene Randeinrisschen unten, sonst sehr gut erhalten. Selten. Abbildung

5025 Landschaft mit dem Sturz des Ikarus. Radierung nach Gillis (Egidius) van Saen. 21,2 x 28,1 cm. In der Platte signiert und datiert „de Saen inu. Hhond. Fe. Et exc. 1600“. Wurzbach (De Saen) 5, Orenstein (New Hollstein) 26. Wz. Greif. 3.000 € Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender und differenzierter Druck mit schmalem Rändchen. Minimal fleckig, unauffällig geglättete Mittel­ falte verso, einzelne unmerkliche Ausbesserungen im unteren Rand, sonst sehr gutes Exemplar. Selten. Abbildung

Hans Bol (1534 Mechelen – 1593 Amsterdam)

5026 Die Versöhnung von Esau und Jakob. Radierung. D. 18,1 cm. Hollstein 8, Mielke (New Holstein 16 II (von III). 1.200 € Mit dem unbekannten Monogramm unter der Ziege mit Glocke. Ausgezeichneter, zarttoniger Druck mit breitem Rand in den Ecken, sonst mit feinem Rändchen. Etwas fleckig und gebrauchsspurig, zwei kleine geschlossene Löchlein im Baum links und im Ochsen unten links, sonst sehr gutes Exemplar. Provenienz: C. G. Boerner, Düsseldorf, Neue Lagerliste Nr. 53, 1969, Nr. 15 mit Abbildung. Abbildung

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5027

Nicolaes Jansz. Clock

Christoffel van Sichem

(auch Claes Jansz., 1576 Leiden – nach 1602 Haarlem)

(1546–1624, Amsterdam)

5027 Das Urteil des Midas. Kupferstich nach Karel van Mander. 26,3 x 39,9 cm. 1589. Hollstein (Clock) 4, Leesberg (New Hollstein, van Mander) 144 I (von III). Wz. Undeutlich. 4.000 € Nicolaes Jansz. Clock war Schüler von Frans Floris, malte mythologische und Genreszenen, war aber hauptsächlich als Kupferstecher tätig. Aus stilistischen Gründen darf angenommen werden, dass Clock in der Werkstatt von Hendrick Goltzius gewirkt hat. Hier kann er auch mit Karel van Mander zusammengekommen sein. 1583 ließ sich van Mander, der Chronist seiner Zeit, in Haarlem nieder, wo er gemeinsam mit Cornelis van Haarlem und Hendrick Goltzius die vorherrschenden Ansichten zur Kunst diskutierte. Vor dem Adresszusatz „Claus Clock scalp.“. Prachtvoller Druck meist an, unten teils auf die Facette geschnitten, vereinzelt mit Spuren eines Rändchens. Minimal angestaubt, vertikale Mittelfalte verso mit zarten Trockenfältchen, recto nicht sichtbare diagonale Quetschspuren rechts oben, verso geglättete diagonale Knickspur in der oberen rechten Ecke, schwache Montierungs- und wenige Leimspuren verso, sonst sehr schönes Exemplar. Sehr selten, der New Hollstein verzeichnet für den erste Druckzustand lediglich sechs Exemplare in musealem Bestand. Abbildung

5028 Bildnis eines jungen Mannes mit Federmütze. Holzschnitt nach Jacob Matham. 31,8 x 21,8 cm. 1613. B. 3, Hollstein (Sichem) 136, Hollstein (nach Matham) 16, Widerkehr (New Hollstein, Matham) 136. Wz. Undeutlich. 3.000 € Mit dem Phantasiebildnis eines Mannes in der Tracht des 16. Jahrhunderts übersetzt Christoffel van Sichem auf kongeniale Weise und unter Berücksichtigung der markanten Linienführung eine Zeichnung Jacob Mathams in das Medium des Holzschnitts. Van Sichem, Sohn des aus Sichem (Brabant) ausgewanderten Buchhändlers Cornelis Karelsz., lebte und arbeitete zunächst in Antwerpen, Basel und Leiden, bevor er sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Amsterdam niederließ. Dort widmete sich van Sichem erneut dem Medium des Holzschnittes und schuf verschiedene Arbeiten nach Vorlagen von Künstlern wie Matham und Goltzius. Der vorliegende Holzschnitt geht auf eine Vorlage Jakob Mathams zurück, der sich dabei wiederum an einer Gruppe von Goltzius zwischen 1599 und 1608 geschaffenen Phantasiebildnissen orientierte. Diese waren in einer archaisierenden, von Dürer und Lucas van Leyden inspirierten Stilsprache ausgeführt, was durch die verschiedenen Ebenen der medialen Transformation noch evident ist. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die innere Einfassungslinie, ohne die äußere Einfassungslinie. Etwas stockfleckig und fleckig (verso zudem wohl leichte Rötelspuren), verso geglättete Mittelfalte und leichte Falzspuren, kleine unauffällige Ausbesserungen an den Eckenspitzen, kurzer hinterfaserter Randeinriss oben, im Gesamteindruck jedoch sehr gut. Abbildung

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Crispijn de Passe d. Ä. (1564 Arnemuiden – 1637 Utrecht)

5029 Die vier Kontinente. 4 Kupferstiche. Je ca. 18,8 x 22,5 cm. Hollstein 597-600. Wz. Greif mit zwei Fischen (?) auf der Brust. 3.500 € Die komplette Folge in prachtvollen bis brillanten, herrlich kräftigen Drucken mit feinem Plattenton und mit breitem Rand um die Plattenkante. Geringfügige Altersspuren, kaum merklich lichtrandig, teils kleinere Randläsuren und kurze Randeinrisse oben, diese teils geschlossen bzw. hinterlegt (vornehmlich ein Blatt), links Spuren einer alten Albumbindung, sonst herrliche und vorzügliche Exemplare. Abbildungen

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Jacques de Gheyn II (1565 Antwerpen – 1629 Den Haag)

5030 Das Göttermahl zur Hochzeit von Peleus und Thetis. Kupferstich nach Crispijn van den Broeck. 33,1 x 48 cm. 1589. Hollstein 336, Filedt Kok (New Hollstein) 147 I (von III). Wz. Bekrönter Adler mit Basler Stab. 6.000 € Zur Hochzeit von Peleus, dem König von Thessalien, und der Meeresgöttin Thetis wurden alle Götter und Göttinnen eingeladen außer Eris, Göttin der Zwietracht, die nur Streit und Tumult verbreitet. Sie rächt sich, indem sie einen goldenen Apfel mit der Aufschrift „Für die Schönste“ unter die Gäste bringt. Dies stellte sich als sehr effektiver Streitpunkt heraus. Die Göttinnen Hera, Pallas Athena und Aphrodite gerieten sofort in Disput, weil sich alle drei für die Schönste hielten. Als die Sache zu eskalieren drohte, entschied Zeus, dass der trojanische Prinz Paris ein Urteil fällen sollte. Er wählte Aphrodite, was bekanntlich die Saat für die Schlacht um Troja wurde. Das 1589 datierte Blatt

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mit dem figurenreichen Götterbankett entstand unmittelbar nach De Gheyns Lehrzeit in Goltzius Werkstatt und ist sowohl in technischer als auch in stilistischer Hinsicht noch sehr stark der Formensprache seines Lehrers verbunden. Dies macht sich insbesondere in der Verwendung der charakteristischen, sich komplex kreuzenden, an- und abschwellenden Taillenlinien sowie in der körperlichen Modellierung der Figuren bemerkbar. Noch mit der Verlegeradresse von Jan Pitten. Prachtvoller, markanter und harmonischer Druck knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Vorwiegend verso schwach fleckig, entlang der unauffällig geglätteten Mittelfalte kleine kaum wahrnehmbare Hinterfaserungen, unauffälliges vertikales Quetschfältchen vom Druck, dort mit feiner Retusche, in den äußeren Rändern vereinzelt kleine mit großer Sorgfalt geschlossene bzw. ausgebesserte Läsuren und Randschäden, dort partiell mit sorgsamen gesetzten Federretuschen, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, im Gesamteindruck jedoch vorzügliches Exemplar. In diesem ersten Zustand und in dieser Druckschönheit von großer Seltenheit. Abbildung


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5031

Crispijn de Passe d. J. (1594/1595 Köln – 1670 Amsterdam)

5031 Conjuges: Lob auf die rechtmäßige Ehe. Kupferstich nach Crispijn de Passe d. Ä. 19,4 x 24,8cm. Hollstein 10 II. Wz. Bekrönter Adler mit zwei Fischen auf der Brust. 450 € Im Vordergrund sitzt eine Bauernfamilie an einem Tisch vor ihrem mit Weintrauben bedeckten Haus. Der Vater ruht und stützt sich auf seine Schaufel. Die Kinder stehen um ihre Mutter herum, während der älteste Sohn die Hände zum Gebet faltet. Im Hintergrund zieht ein Hochzeitszug zur Kirche. Die lateinische Bildunterschrift ist eine Adaption von Psalm 128:2-3 über das häusliche Glück: „Selig ist der

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Mann, der den Herrn fürchtet und auf seinen Wegen wandelt. Von den Früchten deiner Arbeit wirst du leben und glücklich sein. Ihre Frau ist eine reiche Rebe, die in Ihrem Haus blüht. Deine Kinder sind um deinen Tisch versammelt wie junge Olivenbäume.“ Während in den Bauernhochzeiten von Pieter Bruegel Sinnlichkeit und Trunk angeprangert wurden, wird hier das fromme Element der Bauernhochzeit betont (Ger Luijten). Ganz ausgzeichneter Druck knapp an oder innerhalb der Plattenkante geschnitten. Leichte geglättete Mittelfalte verso, minimal fleckig und geringe Leimspuren verso, kurze schwache diagonale Quetschspuren oben, sonst sehr schön erhalten. Abbildung


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5032

Jacob Matham (1571–1631, Haarlem)

5032 Christus in Emmaus. Kupferstich nach Sebastian Vrancx. 39,9 x 54,1 cm. (1606). B. 224, Hollstein 61, Widerkehr (New Hollstein) 46 IIII-V(von V). 2.400 € Die Adresse unten rechts wurde getilgt, weshalb sich der Druckzustand nicht eindeutig bestimmen lässt, aber die Adresse Iodocus Hondius bereits gelöscht. Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, oben teils mit der Plattenkante, unten an den Text geschnitten. Leichte vertikale Mittelfalte, diese mit nur sehr unmerklichen Ausbesserungen, minimale Alters- und Gebrauchsspuren, oben kurzer geschlossener Randeinriss nahe der Mitte, weitere unauffällig ausgebesserte Randläsuren, ausgebesserte Partie unten rechts, sonst sehr schön erhalten. Selten. Abbildung

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5033

David Vinckboons (1576 Mecheln – 1633 Amsterdam)

5033 nach. Küchenstück. Kupferstich. 25,9 x 35,4 cm. Um 1600. Hollstein 18 II. 3.500 € Vor der Adresse von Heyndrick de Kempeneer. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, rechts an diese geschnitten. Schwach fleckig, kleine hinterfaserte Ausbesserung im Pfau, vereinzelte weitere sehr unauffällige Ausbesserungen, sonst sehr gutes Exemplar. Selten. Abbildung

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5034

Hendrick Hondius (1573 Duffel – 1650 Den Haag)

5034 Schelle-Belle: Sive Belliacum in Flandria (Blick auf ein Dorf mit einem Bauernfest). Kupferstich nach Hans Bol. 29,7 x 42,2 cm. 1648. Hollstein 25, Orenstein (New Hollstein, Hondius) 28 II (von III), Mielke (New Hollstein, Bol) 231 II (von III). 3.000 € Die Hans Bol zugeschriebene Gouache, die als Vorlage diente, befindet sich heute in der Royal Library in Brüssel, eine weitere Vorlagenzeichnung im British Museum, London. Mit der Adresse von Rombout van den Hoeye. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Insgesamt etwas angestaubt, geglättete Mittefalte und leichte diagonale Knickspur verso, unten mittig im weißen Rand kleine Ergänzung, zwei kurze geschlossene Randeinrisse oben links, unauffällig ausgebesserte Randläsuren, leichte Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Sehr selten. Abbildung

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5035

Claes Cornelis Moyaert (ca. 1592 Durgerdam – 1655 Amsterdam)

5035 Die Landschaft mit dem runden Turm. Radierung. 11,6 x 20,3 cm. Van der Kellen 21, Hollstein 22 I (von II). Wz. Fünfzackige Schellenkappe. 1.800 € Prachtvoller, zarttoniger Druck vor der Nummer 10 unten und mit ungewöhnlichen breiten Rändern. Diese vor allem außen und teils verso minimal fleckig, links Spuren alter Fadenheftung, sonst tadellos schön und ganz vorzüglich erhalten. Abbildung

Cornelis Dusart (1660–1704, Haarlem)

5036 Die drei Trinker im Fenster. Radierung. 10,5 x 7,6 cm. 1685. Hollstein 1 II (von III). 600 € Vor dem Zuschnitt zur ovalen Platte. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Minimale Altersspuren, schwach fleckig verso, sonst tadellos. Abbildung

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Jan Lievens (1607 Leiden – 1674 Amsterdam)

5037 Die streitenden Kartenspieler und der Tod. Radierung. 20,3 x 26,2 cm. Um 1638. B. 11, Hollstein 19 III. Wz. Bekröntes Straßburger Lilienwappen. 2.400 € Im Jahr 1635 zog Jan Lievens von London nach Antwerpen. Bald trat er dort der örtlichen Malergilde bei und schloss sich einer Gemeinschaft von Künstlern an, die sich auf Genreszenen, Landschaften und Still­ leben spezialisierten – darunter Adriaen Brouwer, der ihn offenbar dazu ermutigte, raue Bauerntypen darzustellen. Brouwers Einfluss auf Lievens zeigt sich besonders deutlich in zwei Genrebildern, die er 1638 ausführte „Die streitenden Kartenspieler und der Tod“ (The Leiden Collection) und „Ein gieriges Paar, das vom Tod überrascht wird“ (Privatsammlung). Die Kartenspieler übersetzte er im selben Jahr noch in das

Medium der Radierung. Lievens schuf dieses Sujet zweifellos als Reaktion auf die verheerende Pest, die damals in den Niederlanden wütete und der unter anderem Adriaen Brouwer zum Opfer fiel. Die Erkenntnis, dass der Tod unerwartet kommen kann, muss die Bevölkerung schwer belastet haben, und Lievens, wie auch andere niederländische und flämische Künstler, reagierten auf phantasievolle und überzeugendeindringliche Weise auf diese todbringende Realität. Mit der Adresse Franc v. Wijngaerdes. Das Hauptblatt des Künstlers in einem prachtvollen, kontrastreichen und kräftigen Druck mit feinem Rand um die Plattenkante. Minimal stockfleckig, verso vertikale Mittelfalte, kleine Montierungsreste verso sowie weitere unbedeutende Altersspuren, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

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5038

Jan Gillisz. van Vliet (1600/10–1668, Leiden)

5038 Büste eines sorgenvollen Mannes. Radierung nach Rembrandt Harmensz. van Rijn. 22,5 x 18,6 cm. 1634. B. 22, Hollstein 22 I (von II). 4.500 € Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie – Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandt­ huis, S. 61, Nr. 38 mit Abb. Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015. Jan van Vliet radierte zwischen 1633 und 1634 insgesamt sechs „tronies“ nach Rembrandt, den er höchstwahrscheinlich um 1630 in Leiden kennengelernt hatte. Auch nach dem Umzug Rembrandts nach Amsterdam unterhielt Van Vliet Kontakt zu dem Künstler und radierte weiterhin in seinem Stil oder aber nach seinen Erfindungen. Als „tronie“ wird in der niederländischen Sprache das Gesicht bezeichnet. Zwar ist der Begriff in der kunsthistorischen Literatur nicht klar definiert, in der

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jüngeren Rembrandtforschung werden damit aber Werke bezeichnet, die portraitähnliche Charakterköpfe zeigen, beispielsweise mit einer übertriebenen Mimik oder einem Kostüm. Diese Kopfstudien sind weniger als Darstellungen mit Memorial- oder Repräsentationsfunktion zu verstehen, sondern vielmehr als Charakterstudie. Die vorliegende Komposition wurde einem größeren, komplexeren Historiengemälde des reuigen Judas entnommen, von dem insbesondere die Figur des Judas hoch gelobt wurde, was Van Vliets Motivwahl erklären könnte. Vor dem Namen Dancker Danckertsz. Brillanter, tiefschwarzer und zugleich leuchtender Druck mit herrlichem Grat und sehr zarten Wischspuren im Hintergrund. Mit gleichmäßig schmalem Rand um die gratig zeichnende Plattenkante. Lediglich geringfügig stockfleckig, oben nahe der Facette unmerklich ausgebesserte Läsur, sonst voll­ kommen und tadellos schön erhalten. Von großer Seltenheit. Aus den Sammlungen Paul Davidsohn (Lugt 654) sowie des Rijksmuseum, Amsterdam, mit deren Doublettenstempel (Lugt 2227 and Lugt 699). Abbildung


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5039

Ferdinand Bol (1616 Dordrecht – 1680 Amsterdam)

5039 Der hl. Hieronymus in der Höhle. Radierung. 28,5 x cm. 1644. B. 3, Hollstein 3 II ( von III). Wz. Wappenkartusche. 2.400 € Ferdinand Bol war der Sohn eines in Dordrecht tätigen Chirurgs. Zunächst war er bei Jacob Cuyp in die Lehre gegangen, zog aber kurz um 1635 nach Amsterdam, wo er bis etwa 1640 in Rembrandts Atelier mitarbeitete. In den folgenden Jahren entwickelte sich Bol zu einem erfolgreichen Porträt- und Historienmaler. Seine Arbeiten wurden oft

mit denen von Rembrandt verwechselt. Nach und inspiriert von seinem Lehrer entstanden etwa 22 Radierungen. Mit dem Datum, aber vor dem Namen Rembrandts und der Ausrei­ nigung der weißen Ecken. Ganz ausgezeichneter Druck an bzw. auf die Plattenkante geschnitten, oben mit sehr feinem Rändchen um die Darstellung. Vereinzelt etwas stockfleckig, links kurzer hinterlegter Randeinriss, die Ränder marginal bestoßen, kleine Montierungsreste verso sowie geringfügige Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Aus den Sammlungen Charles Howard Hodges (Lugt 552) und Dr. J. A. van Dongen (nicht bei Lugt). Abbildung

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5040

Adriaen van Ostade (1610–1684, Haarlem)

5040 Die Scheune. Radierung. 15,9 x 19,5 cm. 1647. B. 23, Dutuit II-III (von VI), Davidsohn, Godefroy, Hollstein 23 V-VI (von X). Wz. Kartusche mit Phoenix (Laurentius 31-32). 6.000 € Die für Adriaen van Ostade äußerst ungewöhnliche Darstellung eines Scheuneninterieurs nimmt im druckgraphischen Werk des Künstlers eine Sonderstellung ein. Es ist das einzige Blatt, das seinen Fokus nicht vordergründig auf den Menschen richtet, sondern in seinem Minimalismus den beinahe verlassenen Innenraum, auf das Spiel von Licht und Schatten. Erst auf den zweiten Blick wird man einer einzelnen Bäuerin gewahr, die sich, vom Betrachter abgewandt, hinten im Hintergrund nach etwas Heu bückt. Die unbearbeiteten, hellen Partien des Papiers entwickeln zwischen den dunklen Linien der Balken, Bretter, Heugarben und Geräte einen ungemeinen Kontrast, der der Darstellung eine

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äußerst atmosphärische Dichte verleiht. In der Sammlung des Statens Museum for Kunst in Kopenhagen wird heute eine gegenseitige, vorbereitende Studie zu der Radierung aufbewahrt. Das vorliegende Blatt gelangte laut der verso lesbaren Sammlerparaphe bereits 1670 in die bedeutende Sammlung des Pariser Graphikhändlers Pierre Mariette (1634-1716), und wurde somit bereits zu Lebzeiten des Künstlers, der erst 1685 im Familiengrab in der St. Bavokerk in Haarlem begraben wurde, erworben. Es handelt sich um einen seltenen, frühen Abzug des V.-VI. Druckzustandes vor Abrundung der Plattenkanten und den weiteren Überarbeitungen. Prachtvoller, kräftiger und kontrastreicher Abzug mit leichtem Plattenton und feinem Rand um die gratig zeichnende Facette. Unbedeutend fleckig, verso leichte geglättete Knickspuren, kleine Montierungsreste ebenda, sonst ganz vorzügliches Exemplar. Aus den Sammlungen Pierre Mariette, Paris (Lugt 1788) und Paolo Giordani, Reggio Emilia (Lugt 3688); Provenienz: C.G. Boerner, Lagerliste 27 (1960), Nr. 32. Abbildung


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5041

Justus van den Nijpoort (1625 – nach 1692, Utrecht)

5041 Interieur einer Bauernwohnung mit trinkenden und rauchenden Bauern. Radierung. 19,3 x 14,2 cm. Hollstein 12 II. Wz. Initial B. 2.400 € Prachtvoller, kontrastreicher Druck bis an die ovale Einfassungslinie geschnitten, in den Ecken mit weißem Rand. Verso mit einem ContreÉpreuve der gleichen Darstellung. Leichte Altersspuren, leichte horizontale Mittelfalte, verso abgeriebene Stelle im Papier, recto die Signatur rechts unten teils mit schwarzer Feder ergänzt, weitere Gebrauchsspuren, sonst vorzüglich erhalten. Sehr selten. Aus den Sammlungen William Esdaile (Lugt 2617), Joseph-Guillaume-Jean Camberlyn (Lugt 514) und Louis Valentin (Lugt 2498). Abbildung

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5042

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5044

Jan van de Velde II

Gerrit Claesz. Bleker

(1593 Delft – 1641 Enkhuizen)

(um 1593–1656, Haarlem)

5042 Landschaft mit Angler und einer verfallenen Hütte. Radierung nach Pieter Molijn und Willem Pietersz. Buyte­ wech. 20,8 x 34,1 cm. Franken-van der Kellen 366, Hollstein 327 II. Wz. Henkelvase mit Blume und Initia­len LM. 1.200 € Die Landschaft geht zurück auf eine Kreidezeichnung Pieter de Molijn, die Figur des Anglers auf eine Vorlage Willem Pietersz. Buytewechs. Das Schlussblatt aus einer vierteiligen Folge. Die ungewöhnlich anmutende Darstellung in einem prachtvollen, prägnanten Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, links winziges Fleckchen und winziges Löchlein, unmerkliche winzige Ausbesserungen unten und oben links, sonst ganz vorzügliches Exemplar. Abbildung

Jan Miel (1599 Beveren–Waas – 1663 Turin)

5043 Alte Frau einem Mädchen die Haare entlausend. Radierung. 13,8 x 20,7 cm. B. 2, Hollstein 12. Wz. Undeutlich.

5044 Der Flöte spielende Kuhhirte. Radierung. 14,3 x 21,5 cm. 1638. Hollstein 6 I (von II). 2.400 € Über den Künstler Gerrit Claesz. Bleker ist wenig bekannt. Sein ledig 14 Blatt umfassendes graphisches Werk enthält meist biblische Szenen und überzeugt mit einer hohen künstlerischen Qualität. Auf den ersten Blick erscheint auch vorliegende Radierung wie eine gewöhnliche bukolische Landschaftsdarstellung eines Flöte spielenden Hirten mit seinem rastenden Vieh. Im Hintergrund sind jedoch an einem Brunnen ein Mann mit Turban und eine Frau zu sehen. Wahrscheinlich eine Anspielung auf die Begegnung von Jacob und Rachel am Brunnen, wie in Genesis 29:9-11 beschrieben; eine Erzählung, die Bleker auch in anderen Radierungen dargestellt hat. Vor der Adresse Kralinges. Prachtvoller, atmosphärischer Druck an bzw. auf die teils markant zeichnende Plattenkante geschnitten. Sehr schwach nur fleckig, winziges Stockfleckchen an der Signatur, die Ränder unten marginal bestoßen, verso leichte geglättete horizontale Knickspur, sonst vollkommen und original erhalten. Aus der Sammlung Rudolf Peltzer (Lugt 2231). Abbildung

800 € Ganz ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung bzw. mit Spuren der Einfassungslinie. Minimal fleckig, oben mittig winziges geschlossenes Löchlein, winzige Bereibung im Baumstamm rechts, unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Abbildung

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5045

Cornelis Schut (1597–1655, Antwerpen)

5045 Astrologia. Radierung. 26 x 32,5 cm. Nagler, aus 82-99, Hollstein 129 II. 750 € Aus der Folge der Sieben Freien Künste. Ganz ausgezeichneter Druck knapp innerhalb der Facette geschnitten. Schwach nur fleckig, die Ränder marginal bestoßen, im äußeren Rand oben unmerkliche Ausbesserungen, sonst sehr gut. Abbildung

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5046

Leendert van der Cooghen (1632–1681, Haarlem)

5046 Die Tricktrack-Spieler. Radierung. 9,5 x 15,7 cm. 1666. Wurzbach 10, Hollstein 10. 4.500 € Der Maler und Radierer Leendert van der Cooghen wurde 1610 als Spross einer vornehmen, mit dem Hause van Beresteyn verwandten Haarlemer Familie geboren. Bereits als junger Mann trat er bei Jacob Jordaens in Antwerpen in die Lehre, verbrachte jedoch nach seiner Lehrzeit den Rest seines Lebens in Haarlem, wo er enge freundschaft­ liche Verbindungen zu Cornelis Bega unterhielt. Erst 1652 trat van der Cooghen der ansässigen Lukas-Gilde bei. Sein später Eintritt in dieses Kollegium dürfte dadurch zu erklären sein, dass der vermögende Dilettant sein Handwerk in erster Linie aus Liebhaberei ausübte. Gemälde seiner Hand sind selten, das druckgraphische Œuvre umfasst lediglich 14 Blatt, die alle zwischen 1664-1666 entstanden sind und bereits in der älteren kritischen Literatur als selten erachtet wurden.

In seiner Radierkunst wurde van der Cooghen entscheidend von seinem Zeitgenossen Salvator Rosa geprägt, was sich in seiner leichten und freien Radiertechnik wiederspiegelt. Auf vorliegendem Blatt sitzen zwei in caravaggesker Kostümierung gekleidete Tricktrack-Spieler vor einer italianisierenden Landschaftskulisse. Das sitzende Äffchen auf dem Mauersims im Mittelgrund als Symbol des Leichtsinns und der Torheit sowie das hinter dem linken Spieler stehende Mädchen, das seinem Gegenüber mit den Fingern ihrer Hand eine Zahl verrät, verleihen der Darstellung, ganz im Sinne des in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts vorherrschenden kalvinistischen Gedankenguts, eine moralisierende Konnotation. Das eminent seltene Blatt in einem ganz ausgezeichneten, lebendigen Druck mit sehr zartem Ton, mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, oben rechts teils minimal knapp. Geringfügige Gebrauchs­ spuren, links unter der Stuhllehne kleines Rostfleckchen, sonst ganz vorzüglich erhaltenes Exemplar. Abbildung

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5047

Jan Hackaert (1628–1700, Amsterdam)

5047 Die Landschaft mit der kurvenreichen Straße. Radierung. 19,7 x 22,1 cm. Hollstein 2 II. Wz. Kleine Schellenkappe. 800 € Hackaerts graphisches Werk umfasst lediglich sieben Radierungen, die sämtlich „sonnige“ Landschaften zeigen und sich von dem Italianisanten Jan Both beeinflusst zeigen. Das Blatt zählt zu einer Folge mit sechs Landschaften. Ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck an die Plattenkante geschnitten, teils mit den Spuren eines weißen Rändchens. Minimal angestaubt und schwach fleckig, unbedeutende Ausbesserungen, schwache ver­ tikale Trockenfältchen, verso kleine Montierungsreste oben, sonst vollkommen erhalten. Aus den Sammlungen Joseph Pricken (Lugt 2049), Ludwig Bruchman (Lugt 308) und Carl von Guérard (Lugt 1108) sowie mit einer bisher unbekannten Bleistiftmarke „G. Conze“ (nicht bei Lugt). Abbildung

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5048

Pieter Bout (1658–1719, Brüssel)

5048 Die Schlittschuhläufer. Radierung. 19,6 x 27,5 cm. Hollstein 3 I (von II). Wz. Wappen von Amsterdam. 6.000 € Pieter Bout stammte aus Brüssel und wurde zu Lebzeiten vor allem durch seine belebten Landschaftsbilder mit Szenen von Dorfmärkten, Stränden, Hafen- und Stadtansichten bekannt. Bout wurde 1671 Mitglied der Brüsseler Lukasgilde, danach arbeitete er mehrere Jahre in Paris. Das druckgraphische Werk Pieter Bouts ist im Gegensatz zum gemalten Werk sehr klein und besteht lediglich aus fünf Radierungen mit überwiegend landschaftlichen Motiven, wobei Winterlandschaften das bevorzugte Motiv des Künstlers waren. Auch in vorliegendem Beispiel, in dem er das vergnügte Treiben der Eisläufer zeigt, die auf den

zugefrorenen Flüssen und Kanälen Müßiggang suchen. Schlittschuhläufer ziehen gemächlich ihre Bahnen, während andere Personen sich angeregt unterhalten oder sich in Pferdeschlitten kutschieren lassen. Es weht ein eisiger, stürmischer Wind, der die Wolken am Himmel ungestüm vorantreibt und es ist gewissermaßen, als spüre man die klirrende Kälte. Ganz ausgezeichneter, toniger Frühdruck von der ungereinigten Platte mit zahlreichen und atmosphärischen vertikalen Wischspuren und Wischkritzeln, mit gleichmäßig breitem Rand um die markant und gratig zeichnende Facette. Verso schwache geglättete Mittelfalte, links im weißen Rand mittig kleine ausgebesserte Läsur, sonst tadellos und ganz vorzüglich erhalten. Selten. Aus der Sammlung Bernhard Keller (Lugt 384). Abbildung

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5049

Simon de Vlieger (um 1601 Rotterdam – 1653 Weesp)

5049 Die Ankunft im Dorf (Die Gesellschaft vor einer Stadt). Radierung. 18,9 x 28,3 cm. B. 9, Nagler 9, Hollstein 9 III. Wz. Siebenzackige Schellenkappe. 1.500 € Ausgezeichneter, atmosphärischer Abzug mit feinem Rändchen um die gratig und distinkt zeichnende Plattenkante. Schwache vertikale Trockenfältchen, minimal nur stockfleckig, unten rechts bei den Hinterläufern des Schweins kleiner Braunfleck, punktuelle Ausbesserung unten mittig, sonst tadellos schön erhalten. Mit einer unbekannten Sammlerparaphe „JN“ (recto, nicht bei Lugt) sowie aus den Sammlungen Dr. Karl Herweg (Lugt 3974) und Adriaan Jacobus Domela Nieuwenhuis (Lugt 356b), übergegangen ins Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, mit deren Doublettenstempel (Lugt 700a).

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Register A Anthonisz., Cornelis 5001 B Bleker, Gerrit Claesz. 5044 Bol, Ferdinand 5039 Bol, Hans 5026 Bout, Pieter 5048 Bruegel d. Ä., Pieter 5007, 5013 Bruyn, Abraham de 5020 C Clock, Nicolaes Jansz. 5027 Cock, Hieronymus 5012 Cooghen, Leendert van der 5046 Coornhert, Dirk Volkertsz. 5015 Cort, Cornelis 5017

D Doetecum, Joannes van 5006 Dusart, Cornelis 5036

L Leyden, Lucas van 5002, 5004 Lievens, Jan 5037

P Passe d. Ä., Crispijn de 5021, 5029 Passe d. J., Crispijn de 5031

F Floris, Frans 5014

M Matham, Jacob 5032 Menton, Frans 5016, 5019 Miel, Jan 5043 Moyaert, Claes Cornelis 5035

S Schut, Cornelis 5045 Sichem, Christoffel van 5028 Swart van Groningen, Jan 5011

G Gheyn II, Jacques de 5023, 5030 Goltzius, Hendrick 5022 Goltzius, Julius 5009 H Hackaert, Jan 5047 Heyden, Pieter van der 5008, 5018 Hondius, Hendrick 5024-25, 5034 Huybrechts, Adriaen 5010

N Nijpoort, Justus van den 5041 O Oostsanen, Jacob Cornelisz. van 5000 Ostade, Adriaen van 5040

V Velde II, Jan van de 5042 Vellert, Dirk 5003 Vinckboons, David 5033 Vlieger, Simon de 5049 Vliet, Jan Gillisz. van 5038 Wellens de Cock, Jan 5005

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V ER ST EIGERU NG S - BEDI NGU NGEN 1. Die Galerie Gerda Bassenge KG, nachfolgend Versteigerer genannt, versteigert als Kommissionärin im eigenen Namen und für Rechnung ihrer Auftraggeber (Kommittenten), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig und öffentlich im Sinne des § 383 III BGB. 2. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen. 3. Sämtliche zur Versteigerung kommenden Gegenstände können vor der Ver­steigerung besichtigt und geprüft werden. Die Sachen sind gebraucht. Erhaltungszustände der einzelnen angebotenen Arbeiten bleiben im Katalog in der Regel unerwähnt. Die Katalogbeschreibungen sind keine Garantien im Rechtssinne und keine vertraglich vereinbarten Beschaffenheitsangaben. Gleiches gilt für individuell angeforderte Zustandsberichte. Sie bringen nur die subjektive Einschätzung des Versteigerers zum Ausdruck und dienen lediglich der unverbindlichen Orientierung. Alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden. Soweit nicht in der Katalogbeschreibung explizit erwähnt, sind Rahmungen nicht bindender Bestandteil des Angebots. Der Käufer kann den Versteigerer nicht wegen Sachmängeln in Anspruch nehmen, wenn dieser seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Der Versteigerer verpflichtet sich jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener, begründeter Mängelrügen innerhalb der Verjährungsfrist von 12 Monaten ab dem Zeitpunkt des Zuschlags seine Ansprüche gegenüber dem Einlieferer (Auftraggeber) geltend zu machen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet der Versteigerer dem Erwerber den Kaufpreis samt Aufgeld. Die Haftung des Versteigerers auf Schadensersatz für Vermögensschäden – gleich aus welchem Grund – ist ausgeschlossen, es sei denn, dem Versteigerer fiele Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last. Die Haftung bei Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit bleibt unberührt. 4. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchst­ bieten­den. Der Versteigerer kann den Zuschlag verweigern oder unter Vor­behalt erteilen. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sachen erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchst­bietende sein Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. 5. Im Falle eines schriftlichen Gebotes beauftragt der Interessent den Versteigerer für ihn während der Versteigerung Gebote abzugeben. In schriftlichen Aufträgen ist bei Differenzen zwischen Nummer und Kennwort das Kennwort maßgebend. 6. Telefonische Gebote und Online-Direkt-Gebote über das Internet bedürfen der vorherigen Anmeldung beim Versteigerer und dessen Zustimmung. Für die Bearbeitung übernimmt der

Versteigerer jedoch keine Gewähr. Telefonische und OnlineGebote werden nur akzeptiert, wenn der Bieter bereit ist, den ihm zuvor mitgeteilten Mindestpreis des jeweiligen Loses zu bieten. Auch bei Nichtzustandekommen einer Verbindung gilt, dass für den Auktionator dieses Gebot in Höhe des Mindestpreises verbindlich ist. Für das Zustandekommen einer entsprechenden Telefon- oder Onlineverbindung übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf solche Gebote keine Anwendung (§ 312d Abs. 4 Nr. 5 BGB). 7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht zu vertretende Verluste und Beschädigung auf den Ersteigerer über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen geht erst mit vollstän­ digem Zahlungseingang an den Erwerber über. 8. Auf den Zuschlagspreis ist ein Aufgeld von 29% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist (Differenzbesteuerung) oder ein Aufgeld von 24% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19% (Regelbesteuerung), bei Büchern beträgt die Umsatzsteuer 7% (Regelbesteuerung). Die im Katalog mit einem * gekennzeichneten Objekte unterliegen in jedem Fall der Regelbesteuerung (Aufgeld von 24% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19%). Bei den im Katalog mit einem ^ gekennzeichneten Objekten ist Einfuhrumsatzsteuer angefallen. In diesen Fällen wird zusätzlich zu einem Aufgeld von 26% (Differenzbesteuerung) die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7% auf den Zuschlag erhoben. Für bundesdeutsche Kunsthändler und Antiquare, die zum Vor­s teuer­abzug berechtigt sind, kann die Gesamt­rech­nung auf Wunsch, wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Dritt­ länder (außerhalb der EU) und – bei Angabe ihrer USt.-Identi­ fikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferungen – auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, dass sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht möglich. Alle anderen Käufe aus EU-Ländern unterliegen der Umsatzsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Umsatzsteuer erstattet, wenn binnen 4 Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis und der zollamt­ liche Einfuhrnachweis des entsprechenden Importlandes erbracht werden. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben. Bei Online-Live-Geboten über externe Internetplattformen erhöht sich das Aufgeld um die dort anfallende Transaktions­gebühr (i. d. R. 3% des Zuschlagspreises). Wäh­rend oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rech­nun­­gen bedür­fen einer beson­de­ren Nachprüfung und eventueller Berichtigung; Irrtum vor­behalten. Katalog- und Zusatzabbildungen dürfen nicht ohne Genehmigung verwendet werden. Reproduktionsrechte und digitale Dateien der Abbildungen können gegen Gebühr erworben werden. Gegebenenfalls noch bestehende Urheberrechte Dritter bleiben davon unberührt und müssen u.U. gesondert eingeholt werden.


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banküblicher Höhe – mindestens jedoch 1 % auf den Bruttopreis je angebrochenen Monat – zu berechnen und von dem Ersteigerer wegen Nichterfüllung Schadenersatz zu verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache in einer neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Minder­erlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses aufzukommen hat. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen, auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch. 12. Erfüllungsort und Gerichtsstand im vollkaufmännischen Verkehr ist Berlin. Es gilt ausschließlich deutsches Recht. Das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. 13. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Limite. 14. Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung, bei der der Interessent entweder telefonisch oder schriftlich (im Sinne der Ziffern 5 und 6) den Auftrag zur Gebotsabgabe mit einem bestimmten Betrag erteilt. 15. Die Abgabe eines Gebotes in jeglicher Form bedeutet die Anerkennung dieser Versteigerungsbedingungen. Der Versteigerer nimmt Gebote nur aufgrund der vorstehenden Versteigerungs­ bedingungen entgegen und erteilt dementsprechend Zuschläge. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber. 16. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. David Bassenge Geschäftsführer Stand: Mai 2022


CON DI T IONS OF SA L E 1. The Galerie Gerda Bassenge KG, subsequently called “the auctioneer” carries on business as commission-agent in its own name on behalf of its voluntary con­signors. This auction sale is a public one in the sense of § 383 III BGB. 2. The auctioneer reserves the right to combine, to split, to change or to withdraw lots before the actual final sale. 3. All objects put up for auction can be viewed and examined prior to the sale at the times made known in the catalogue. The items are used and sold as is. As long as not explicitly mentioned in the catalogue description, framing is not an inherent part of the offer. As a rule, the condition of the individual work is not given in the catalogue. Catalogue descriptions are made with as much care as possible, but the descriptions do not fall under the statutory paragraph for guaranteed legal characteristics. The same applies for individually requested condition reports. These also offer no legal guarantee and only represent the subjective assessment of the auctioneer while serv­ing as a non-binding orientation. The liability for damage to life, body or health shall remain unaffected. In case of a justified claim, however, he will accept the responsibility to make a claim for restitution on behalf of the buyer against the consignor within a period of 12 months, running from the fall of the hammer. In the event of a successful claim the auctioneer will refund the hammerprice plus premium. 4. The highest bidder acknowledged by the auctioneer shall be deemed the buyer. In case of identical bids the buyer will be deter­ mined by drawing lots. In the event of a dispute the auctioneer has the absolute discretion to reoffer and resell the lot in dispute. He may also knock down lots conditionally. 5. In the case of a written bid the bidder commissions the auctioneer to place bids on his behalf during the auction. In cases where there is a discrepancy between number and title in a written bid the title shall prevail. 6. Telephone and direct online bidding via the internet must be approved in advance by the auctioneer. The auctioneer cannot be held liable for faulty connections or transmission failure. In such a case the bidder agrees to bid the reserve price of the corresponding lot. For such bidding the regulations of long distance contracts do not apply (Fernabsatzverträge) [cf § 312d IV,5 BGB]. 7. On the fall of the auctioneer’s hammer title to the offered lot will pass to the acknowledged bidder. The successful buyer is obliged to accept and pay for the lot. Ownership only passes to the buyer when full payment has been received. The buyer, however, immediately assumes all risks when the goods are knocked down to him.

8. A premium of 29% of the hammer price will be levied in which the VAT is included (marginal tax scheme) or a premium of 24% of the hammer price plus the VAT of 19% of the invoice sum will be levied [books: 7%] (regular tax scheme). Buyers from countries of the European Union are subject to German VAT. Items marked with an * are subject to the regular tax scheme (premium of 24% of the hammer price plus the current VAT of 19%). Items marked with an ^ are subject to import duty. In these cases in addition to a premium of 26% (marginal tax scheme), the charged import tax of currently 7% will be added to the hammer price. Exempted from these rules are only dealers from EU-countries, who are entitled, under their notification of their VAT ID-Number, to buy on the basis of VAT-free delivery within the European Union. Notification of VAT ID-Numbers must be given to the auctioneer before the sale. For buyers from non EU-countries a premium of 24% will be levied. VAT will be exempted or refunded on production of evidence of exportation within 4 weeks of the auction, or, if appropriate, importation to another country. This is taken as given when the dispatch is effected by us. Live bidding through online platforms entails a transaction fee stipulated by the platform and will be added to the premium (usually 3% of the hammer price). Due to the work overload of the accounting department during auctions, invoices generated during or directly after an auction require careful revision and possible correction; errors excepted. Catalogue images may not be used without permission. Repro­ duction rights and digital files can be acquired for a fee. Any copyrights of third parties that may still exist remain unaffected by this and may have to be obtained separately. 9. Auction lots will, without exception, only be handed over after pay­ment has been made. Credit cards (VISA, Mastercard, Ameri­can Express), checks and any other form of non-cash payment are accept­ed only on account of performance. Exchange rate risk and bank charges may be applicable. Storage and dispatch are at the expense and risk of the buyer. If the shipping costs exceed the lump sum on the invoice the outstanding amount will be billed separately. 10. According to regulation (EC) No. 116/2009, an export license is necessary when exporting cultural goods out of European Community territory, depending on the type or value of the object in question. For the purposes of wildlife conservation, it is necessary to obtain an export license according to regulation (EC) No. 338/97 when exporting objects made from certain protected materials (incl. ivory, tortoiseshell, mother-of-pearl and certain corals) out of the territory of the European Community. Export licenses for objects made of protected materials are only granted under strict conditions or may not be granted at all. The import of such objects


may be restricted or prohibited by certain countries. It is the buyer’s responsibility to inform himself, whether an object is subject to such restrictions. Export and import of such objects are at the expense and risk of the buyer. 11. The buyer is liable for acceptance of the goods and for payment. The purchase price shall be due for payment upon the lot being knocked down to the buyer. In case of a delayed payment (two weeks after the sale) the purchaser will be held responsible for all resultant damages, in particular interest and exchange losses. In case of payment default the auctioneer will charge interest on the outstanding amount at a rate of 1% to the gross price per month or part of month. In such an event the auctioneer reserves the right to annul the purchase contract without further notice, and to claim damages from the buyer for non-fulfilment, accordingly he can reauction the goods at the buyer’s expense. In this case the buyer is liable for any loss incurred, the buyer shall have no claim if a higher price has been achieved. He will not be permitted to bid. 12. The place of fulfillment and jurisdiction is Berlin. German law applies exclusively; the UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded.

13. The prices quoted after each lot are estimates, not reserves. 14. The after-sales is part of the auction in which the bidder places either by tele­phone or in written form (as stated in number 5 and 6) the order to bid a set amount. 15. By making a bid, either verbally in the auction, by telephone, written by letter, by fax, or through the internet the bidder confirms that he has taken notice of these terms of sale by auction and accepts them. Agents who act on behalf of a third party are jointly and separately liable for the fulfillment of contract on behalf of their principals. 16. Should one or the other of the above terms of sale become wholly or partly ineffective, the validity of the remainder is not affected. In the event of a dispute the German version of the above conditions of sale is valid.

David Bassenge As of May 2022


Gestaltung & Satz Stefanie Löhr Fotos / Repros Maria Benkendorf

Katalogbearbeitung Nadine Keul




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