Bassenge Kunstauktion 121: Gemälde Alter und Neuerer Meister

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Galerie Bassenge . Erdener Straße 5a . 14193 Berlin

Telefon: 030-893 80 29-0 . E-Mail: art@bassenge.com . www.bassenge.com

AUKTION 121
GEMÄLDE ALTER UND NEUERER MEISTER Donnerstag, 8. Juni 2023
BASSENGE

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Abteilung Gemälde und Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts / Department of 16th – 19th Century Paintings and Drawings

Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den gewünschten Losnummern zu erfragen, da Angaben zum Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog notiert sind.

Dr. Ruth Baljöhr +49 (0)30 - 893 80 29 22 r.baljoehr@bassenge.com

David Bassenge +49 (0)30 - 893 80 29 17 david@bassenge.com

Eva Dalvai +49 (0)30 - 893 80 29 80 e.dalvai@bassenge.com

Lea Kellhuber +49 (0)30 - 893 80 29 20 l.kellhuber@bassenge.com

Harald Weinhold +49 (0)30 - 893 80 29 13 h.weinhold@bassenge.com

Die Galerie Bassenge ist Mitglied bei

Eindeutig identifizierbare Werke mit einem Schätzpreis von mindestens 2500 Euro werden vor der Auktion mit dem Art Loss Register abgeglichen.

TERMINÜBERSICHT AUKTION 121

MITTWOCH, 7. Juni 2023

DONNERSTAG, 8. Juni 2023

9. Juni 2023

SONNABEND, 10. Juni 2023

VORBESICHTIGUNGEN

Druckgraphik, Gemälde, Zeichnungen des 15. bis 19. Jahrhunderts und „Alexander Rothaug – Mythos und Eros“

Erdener Straße 5A, 14193 Berlin

Mittwoch, 31. Mai bis Montag, 5. Juni, 10.00–18.00 Uhr, Dienstag, 6. Juni 10.00–15.00 Uhr

Moderne und Zeitgenössische Kunst I und II

Rankestraße 24, 10789 Berlin

Mittwoch, 31. Mai bis Mittwoch, 7. Juni, 10.00–18.00 Uhr, Donnerstag, 8. Juni, 10.00 bis 14.00 Uhr

Phantastische Welten und „Wendezeit. Eine Berliner Privatsammlung “

Galerie Mond, Bleibtreustraße 17, 10623 Berlin

Mittwoch, 31. Mai bis Freitag, 9. Juni, 10.00–18.00 Uhr

Schutzgebühr Katalog: 20 €

Umschlag: Los 6168, Antonio Coppola und Los 6036, Niederländisch oder Deutsch, 18. Jahrhundert

Vormittag 10.00 Uhr Druckgraphik des 15.
Jahrhunderts Nr. 5000-5210 Druckgraphik des 18. Jahrhunderts Nr. 5211-5312 Nachmittag 15.00 Uhr Druckgraphik des 19. Jahrhunderts und des Fin de Siècle Nr. 5313-5419 Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik Nr. 5420-5659 des
Jahrhunderts
bis 17.
15. bis 18.
Vormittag 11.00 Uhr Gemälde Alter und Neuerer Meister Nr. 6000-6203 Nachmittag 15.00 Uhr Alexander Rothaug – Mythos und Eros, Teil II Nr. 6300-6402 Abend 18.00 Uhr Phantastische Welten Nr. 7500-7633
Vormittag 10.00 Uhr Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts Nr. 6600-6911 15.00 Uhr Moderne Kunst II (Katalog nur online) Nr. 7000-7151 Wendezeit. Eine Berliner Privatsammlung (Katalog nur online) Nr. 7160-7190 Zeitgenössische Kunst II (Katalog nur online) Nr. 720 0-7450
FREITAG,
Nachmittag 14.00 Uhr Moderne und Zeitgenössische Kunst I Nr. 8000-8262

GEMÄLDE DES 16. BIS 18. JAHRHUNDERTS

Lombardisch

6000 Anfang 17. Jh. Profilbildnis des Ludovico Ariosto. Öl auf Leinwand, auf Platte aufgezogen. 71,9 x 55,1 cm. Am oberen Rand betitelt „LODOVICO ARIOSTO FERRAR“.

1.200 €

Das Hauptwerk des italienischen Humanisten, Militärs, Höflings und Autors (1474-1533) war sein Versepos „Orlando furioso“ („Der rasende Roland“), der als einer der wichtigsten Texte der italienischen Literatur gilt. Allein im 16. Jahrhundert wurde er fast zweihundert Male nachgedruckt.

6001 Anfang 17. Jh. Bildnis der Clelia Farnese. Öl auf Leinwand, auf Platte aufgezogen. 72,5 x 55,1 cm. Am oberen Rand betitelt „CLERIA FARNESE“.

1.200 €

Clelia Farnese (1552/1556-1613) war die zunächst verheimlichte, uneheliche Tochter des Kardinals Alessandro Farnese d.J. (1520- 1589) und einer seiner zahlreichen Mätressen, die unbekannt geblieben ist. Sie wurde um 1552, vermutlich in Paris, geboren. In ihrer Jugend galt sie in der römischen Gesellschaft als größte Schönheit. Clelia war zweimal verheiratet und trug zweimal den Witwenschleier. Ihr erster Gatte starb 1585, der zweite 1599. Die Pinacoteca Civica im Palazzo Volpi in Como besitzt eine zweite Fassung des Witwenporträts, dieses im Unterrand interessanterweise ebenfalls mit „Cleria Farnese“ bezeichnet.

6 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6000 6001

6002

Böhmisch

6002 um 1580. Kreuzabnahme und Beweinung Christi mit einer Stifterfamilie.

Öl auf Holz. 84,1 x 74 cm.

8.000 €

Verso auf der Rahmung mit einem alten Klebeetikett „Freihh. von Borschisch. Gal. Nro. 423“.

7 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts

Lukas Cranach d. J. (1515 Wittenberg – 1586 Weimar)

6003 Schule. Der verliebte Alte. Öl auf Holz. 21,3 x 16,7 cm.

30.000 €

Begründet auf einem offenbar großen kommerziellen Erfolg wird das Bildthema des ungleichen Paares zu einem der meistwiederholten Themen der Cranach-Werkstatt. Der digitale Corpus Cranach verzeichnet allein unter dieser Werkgruppe augenblicklich 129 Werke. Von der vorliegenden Variante, in der der wohlhabende Alte der jungen Frau einen goldenen Ring an den kleinen Finger steckt während sie mit ihrem rechten Arm seine Schulter umfasst, sind sechzehn Versionen bekannt. Sie alle gehen wohl auf einen Prototyp von der Hand Cranachs d.Ä.

zurück, der sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet (Inv. Nr. GG 895). Dieser wird um 1530/40 datiert und ist auch in den Maßen (19,5 x 14,5 cm) recht ähnlich. Das Bildthema lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen, nördlich der Alpen war wohl Jacopo de Barbari, Cranachs Vorgänger im Amt des Hofmalers in Wittenberg, der Erste, der es darstellte. Der bedeutende Gelehrte und Humanist Erasmus von Rotterdam greift das Bildthema in seiner berühmten Satire „Lob der Torheit“ (1509) vorweg, und macht sich über jene älteren, zahnlosen, weißhaarigen Männer lustig, die jungen Frauen einen Heiratsantrag machen. Die junge Frau bei Cranach d.Ä. ist in der vorliegenden Version nach der neuesten Mode gekleidet, das sorgfältig frisierte Haar wird von einem Haarnetz umfangen, und sie trägt wertvollen Halsschmuck. Ihre Blicke jedoch treffen sich nicht. Während er in Vorfreude an eine der kommenden Nächte denken mag, scheint sie in ihrer Vorstellung bereits in einer verheißungsvollen Zukunft nach seinem Ableben.

8 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
9 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6003
10 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6004

Frans Francken II

(1581–1642, Antwerpen)

6004 Die mystische Vermählung der hl. Katharina. Öl auf Kupfer. 30,8 x 25,7 cm. Unten im Oval signiert „Do ffranck IN[VENIT].“. 1630er Jahre.

4.000 €

Provenienz: Sammlung Luise Rabe, Halle/Saale (Stempel verso). Privatsammlung Berlin.

Der anhaltende Ruhm des Frans Francken II beruht vor allem auf seinen Kabinettbildern, die er mit exquisiter Finesse meist auf Kupfer ausführte. Bei dem hier vorliegenden Werk wählte der Künstler ein Hochoval für die biblische Vision der hl. Katharina, der im Traume das Jesuskind zum Zeichen ihres standhaften Glaubens einen Ring ansteckt. Das Kind sitzt auf dem Schoße Mariens, Katharina kniet im gelben, schmuckbesetzten Kleid davor, ergänzt wird das Figurenensemble von zwei Engeln und Josef. Die intime Begegnung versetzt Francken in eine weite Landschaft, in der das Augenmerk auf die in feinen Lasuren aufgebaute Stadt im linken Hintergrund liegt. Gerahmt wird die Darstellung von Blüten

auf schwarzem Grund in den Zwickeln, die laut Ursula Härting womöglich auch von Franckens Sohn, Frans Francken III, stammen könnten. Keine unübliche Vorgehensweise, zumal Francken eine große Werkstatt leitete und wiederholt auch mit namenhaften Zeitgenossen zusammenarbeitete. Das Gutachten von Dr. Ursula Härting vom 10. Februar 2022, in dem die Autorschaft von Frans Francken II bestätigt wird, ist in Kopie vorhanden.

Bartholomäus Spranger

(1546 Antwerpen – 1611 Prag)

6005 Nachfolge. Das Urteil des Midas. Öl auf Leinwand, doubliert. 60 x 98 cm. Wohl 17. Jh.

4.500 €

Provenienz: Verso auf der Leinwand eine alte Galerienummer „F.C. 109“.

11 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6005

Antoon Claeissens (um 1536–1613, Brügge)

6006 und Pieter Claeissens d. J. (1530/36–1623, Brügge). Die Menschheit vor der Sintflut. Öl auf Kupfer. 37,6 x 47,2 cm. Signiert „Pet: Claessins. F. Anto: F:“.

12.000 €

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine Gemeinschaftsarbeit der Brüder Antoon und Pieter Claeissens, die der zweiten Generation einer seit dem 16. Jahrhundert in Brügge tätigen Malerfamilie angehörten. Die Komposition geht auf eine verlorengegangene Zeichnung des Amsterdamer Malers Dirck Barendsz. zurück, die durch einen Kupferstich des Johannes Sadeler I. überliefert ist (Hollstein 264). Das Gemälde besitzt etwa die gleiche Größe des Kupferstiches und gibt diesen im gleichen Sinn und mit geringfügigen Variationen wieder. Dennoch besitzt das Werk durch die kostbare, leuchtende Farbigkeit und die verfeinerte Lasurtechnik den Rang eines selbstständigen Kunstwerkes. Subtil und abwechslungsreich ist das unterschiedliche Inkarnat von Männern und Frauen wiedergegeben, das einen fast samtartigen Charakter besitzt. Die Brüder Antoon und Pieter haben die galante, heitere Bankettszene mit der Präzision von Miniaturmalern behandelt. Im Unterschied zum Kupferstich weisen die Physiognomien von einzelnen Protagonisten fast porträthafte Züge auf. Mit sichtbarer Freude und Stolz über die eigene handwerkliche Meisterschaft sind Details wie das Früchtestillleben links, Musikinstrumente und kostbare Ziergefäße dargestellt.

Im kühlen Licht blitzen Gräser, Kräuter und Blätter mit metallischer Schärfe auf. Die Landschaft im Hintergrund erscheint unter einem bedrohlichen Gewitterhimmel in einem gespenstischen Dämmerlicht. Ein Bauer führt unbekümmert seinen von zwei Ochsen gezogenen Pflug, aber andere Personen heben bereits ihre Hände in einer Verzweiflungsgeste zum Himmel oder versuchen sich auf einer Anhöhe vor dem nahenden Unheil zu schützen, das durch die Arche am Horizont symbolisiert wird.

Antoon Claeissens wurde 1570 Meister der Brügger Lukasgilde und war bis 1581 als Stadtmaler tätig. Sein Bruder Pieter folgte ihm in jenem Amt nach und behielt dieses bis zum Jahre 1621 inne. Beide Künstler entwarfen Festdekorationen und schufen religiöse und allegorische Kompositionen, von denen einige im Groeninge-Museum in Brügge aufbewahrt werden. Insbesondere Antoon arbeitete in einer betont manieristischen Malweise, die auch auf unserem Bilde zum Tragen kommt. Das kühle, kostbare Kolorit, die verfeinerte Stilsprache und die unterschwellig erotische Komponente der Darstellung sind Stilelemente, die für diese Epoche kennzeichnend sind und auffällige Parallelen zum sogenannten Rudolfinischen Stil aufweisen. Exquisite Kabinettstücke dieser Art dürften sich bei einem erlesenen Kreis von Sammlern und Kennern großer Beliebtheit erfreut haben. Verso zeigt die Kupferplatte eine monochrome Kartusche, die an die Ornamentik des Frans Floris und Hans Vredeman de Vries erinnert. Möglicherweise sollte sie eine nicht realisierte, moralisierende Inschrift umrahmen.

12 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6006, verso
13 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6006

Giuseppe Cesari (gen. Cavaliere d‘Arpino, 1568–1640, Rom)

6007 Himmelfahrt Mariens.

Öl auf Holz. 48,2 x 37,2 cm. Verso eine Bestandsnummer „SO3ZG“ sowie handschriftl. „5158“. Um 1587/88.

15.000 €

Literatur: Marco Simone Bolzoni: Il Cavalier Giuseppe Cesari d‘Arpino. Maestro del Disegno. Catalogo Ragionato, Rom 2013, unter Kat. D. 5. Herwarth Röttgen: Cavalier Giuseppe Cesari D‘Arpino. Die Zeichnungen / I Disegni, Bd. 1, Stuttgart 2013, unter Kat. 63 und 64.

Ders.: ll cavalier Giuseppe Cesari D‘Arpino. Un grande pittore nello splendore della fama e nell‘incostanza della fortuna, Rom 2002, S. 45, Kat. 11 (mit Abb.).

Ders.: in: Il Cavalier d’Arpino, Ausst.Kat. Rom 1973, S. 25f. (mit Abb.).

Provenienz: Deutsche Privatsammlung.

Giuseppe Cesari begann seine Laufbahn als Freskant in Rom, wo er seit spätestens 1583 Mitglied der Accademia di San Luca und früh an prestigeträchtigen Aufträgen beteiligt war. Doch dass sich sein Renommee innerhalb von kürzester Zeit weit über die Grenzen Roms hinaus verbreitete, war vielmehr seinen kleinformatigen Gemälde geschuldet, die als gesuchte Sammlerstücke ihren Weg in die Paläste hochrangiger Auftraggeber aus ganz Europa fanden. Diese Art der Kabinettmalerei hatte in Rom im letzten Drittels des 16. Jahrhunderts noch keine lange Tradition, sodass sich Cesari auf diesem Gebiet als führender Maler der Papststadt etablieren konnte. Das früheste bekannte Beispiel für ein solches Gemälde ist laut Herwarth Röttgen unsere Himmelfahrt Mariens. In diesem Jugendwerk steht die Muttergottes einer himmlischen Vision gleich mit verklärt aufblickenden Augen und von Engeln umgeben in einem Wolkenkranz vor einer golden leuchtenden Glorie. Gestalterisch zeichnet sich das Andachtsbild durch die grazile Eleganz der Formen und der sinnlich harmonischen Palette aus, die in großzügigen Farbflächen organisierten ist. Inhaltlich ist die Auslegung des mariologischen Bildthemas ganz und gar mystisch und appelliert damit im Sinne der Gegenreformation nicht an den Verstand, sondern an die Herzen der Betrachter. Röttgen datiert das Gemälde in die Jahre 1587/88, als Cesari gerade einmal 20 Jahr alt war, womit der Kunsthistoriker kleine ikonographische Ungenauigkeiten erklärt, wie Mariens Grußgeste mit dem linken anstatt dem rechten Arm und das Fehlen des Grabes. Ungeachtet dessen kündigt sich im Verzicht auf narrative Elemente zugunsten einer gefühlsbetonten Inszenierung die auf visuelle Überwältigung abzielende Kunst an, die im nachfolgenden Jahrhundert etwa Guido Reni in seinen Madonnenbildern (z.B. Unbefleckte Empfängnis im Metropolitan Museum of Art, New York oder die Himmelfahrt in der Kirche von Castelfranco) aufgreifen und in barocker Manier weiterentwickeln sollte.

14 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
Giuseppe Cesari. Studie für den Engel unten rechts in der Himmelfahrt Mariens (Bassenge, Auktion 111 am 1. Juni 2018, Los 6507)
15 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6007

Italienisch

6008 um 1600. Loth und seine Töchter fliehen aus dem brennenden Sodom; Sturz der Giganten.

2 Gemälde, je Öl auf Marmor. Je ca. 15 x 19 cm.

1.800 €

16 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6008 6008

Französisch

6009 um 1630. Bildnis des Janseniten Antoine Singlin. Öl auf Holz. 22,8 x 16,8 cm (oval). Verso von alter Hand in Feder bez. „Messire Antoine de Singlin / Supérieur de Fort Royal, mort / le 17 avril 1664 age de 67 ans.“ sowie auf einem Papierstreifen alte Besitzerangaben „Ce portrait a ete fait pour Mada[me] Martinoz[zi] / Princesse de Conti dont l‘initiale M. est imprimé / [unleserlich] bois. Il a appartenu succesivment a / plusieurs personnages de grande édification et dans / les derniers tem[p]s à Madame de Fo[...]“.

2.400 €

Provenienz: Aus dem Besitz von Anne Marie Martinozzi (1637-1672), Fürstin von Conti (rückseitige Annotation).

Antoine Singlin (1607-1664) war eine erstrangige Figur in den Gemeinschaften von Royal-des-Champs und Port-Royal-de-Paris, den Zentren der streng asketischen religiösen Bewegung der Janseniten. Vor seiner

Vertreibung aus Paris im Jahre 1661 im Zuge der wachsenden Verfolgung der Janseniten durch Ludwig XIV., diente Singlin hochrangigen Persönlichkeiten wie dem Philosophen Blaise Pascal als Beichtvater und spiritueller Führer. Während der Exiljahre fand er Zuflucht bei einer engen Vertrauten, der rebellischen Fürstin Anne Geneviève de Bourbon, Fürstin von Longueville, die sich nach dem Scheitern der Fronde ganz der Religion zuwandte und zur wichtigsten protectrice der Janseniten wurde. Bei ihren Bemühungen um Singlin und seiner Gemeinschaft konnte Longueville auf den Beistand ihrer Schwägerin Anne Marie Martinozzi, Fürstin von Conti, zählen, einer Nichte von Kardinal Mazarin. Unser kleinformatiges, intim anmutendes Bildnis stammt laut rückseitiger Bezeichnung aus dem Besitz der Letzteren. Das einzige bislang bekannte Porträt von Singlin malte Philippe de Champaigne. Es befindet sich heute im Getty Museum, Los Angeles (Inv. 87.PA.3) und zeigt den Priester im Alter von rund 40 Jahren, wohingegen unser Gemälde ganz offensichtlich ein Jugendbildnis ist. Er dürfte hier etwa halb so alt sein, die Züge sowie der intensive und zugleich meditative Blick sind jedoch die gleichen.

17 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6009
18 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6010

6011

Joost van Atteveld (1621–1692, Utrecht)

6010 zugeschrieben. Bildnis eines jungen Fahnenträgers. Öl auf Leinwand, doubliert. 117 x 93,5 cm. Verso auf dem Keilrahmen diverse Etikette mit Sammlungsangaben. Im prunkvollen Trophäenrahmen d. Z. mit Wappenkartusche und reichgeschnitztem Ornament (Militärgerät, Waffentrophäen, Girlanden).

12.000 €

Literatur: Centraal Museum Utrecht: Catalogus der Schilderijen, Utrecht 1933, Nr. 349 (als „Niederländischer Meister, um 1650“).

Provenienz: Spätestens 1925 Sammlung J. J. M. Chabot, Brüssel (Sammlungsetikett verso).

1925-1942 Leihgabe an das Centraal Museum, Utrecht (Inv. 5059).

Chabots Auktion bei Van Marle & Bignell, Den Haag, am 1. September 1942, Los 12 (als „Holländischer Meister, um 1650“).

1942 Ankauf durch die bereits „arisierte“ Kunsthandlung Jacques Goudstikker/Alois Miedl, Amsterdam (Etikett verso „Collectie Goudstikker / Amsterdam - Herrengracht 458 / No 6270“). Deutsche Privatsammlung.

Die Zuschreibung an Joost van Attevelt wurde von Bernard Renckens (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag) vorgeschlagen und von Walther Bernt nach Prüfung des Originals bestätigt (schriftliche Expertise vom 11. Januar 1968 in Kopie vorhanden).

Niederländisch

6011 Ende 17. Jh. Soldaten und Marketenderinnen bei der Rast im Lager. Öl auf Holz. 24,8 x 36,9 cm.

600 €

19 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts

6013

Niederländisch

6012 17. Jh. Wachstube mit rauchenden Soldaten. Öl auf Holz. 33,7 x 46 cm. Verso mit einem Fragment eines alten Etiketts der Kunsthandlung „Goul[...] Fine Art Dealers/ 108, London“.

800 €

Diese Darstellung der in einer Stube zusammenkommenden Soldaten, die sich unterhaltend eine Pause genehmigen, folgt der Tradition der Wachstubeninterieurs wie wir sie von dem Maler Jacob Duck oder auch Jan Olis kennen. Das Genre war im Holland der 1620er beliebtes Thema und ging einher mit dem Ende des zwölfjährigen Friedens, der eine kurzzeitige Ruhe bei den Auseinandersetzungen zwischen den nördlichen

und südlichen Niederlanden bedeutet hatte. Wir danken Ellis Dullaart vom Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag für wertvolle Hinweise (April 2023).

Niederländisch

6013* 17. Jh. Stillleben mit Hummer, Geflügel, Fischen, Gemüse und Erdbeeren.

Öl auf Leinwand, doubliert. 71,3 x 137 cm.

3.500 €

20 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6012

Gabriel Metsu

(1629 Leiden – vor 1667 Amsterdam)

6014 nach. Jäger und junge Frau mit Hündchen vor ihrem Frisiertisch, im Hintergrund eine Dienerin. Öl auf Holz. 19,3 x 17,4 cm. Verso mit Etikett „Königliche Neue Pinakothek. / A. Königl. Familiengut / I. Neues Inventar Nr. 547 (darauf in Bleistift eine Zuschreibung an Willem Mieris) sowie zwei Etiketten mit bayerischem Königswappen, eines von 1823 mit der durchgestrichenen Inv.Nr. 143, und eines mit dem Namen König Ludwigs I. von 1828 sowie der Inv.Nr. 160. Wachssiegel mit Doppelkopfadler.

800 €

Provenienz: König Max I. Joseph von Bayern. Kronprinz Ludwig von Bayern. Neue Pinakothek, Depot (Inv. Nr. 547).

Seit 1923 Wittelsbacher-Ausgleichsfond (Inv. Nr. 674, als „Wilhelm Mieris (Kopie)“.

Im Tausch am 23. Februar 1926 an Prinzessin Hildegard von Bayern (1881-1948).

Privatsammlung Tegernsee.

Malerisch hochwertige, verkleinerte und seitenverkehrte Kopie nach dem 1663/66 datierten Gemälde von Gabriel Metsu, welches sich heute in einer Privatsammlung befindet (vgl. Adriaan E. Waiboer: Gabriel Metsu: Life and Work. Catalogue Raisonné, New Haven/London 2012, Kat. Nr. A125). Wir danken Frau Dr. Birgit Jooss für wertvolle Hinweise zur Provenienz.

Adriaen Brouwer (1605/6 Oudenaerde – 1638 Antwerpen)

6015 Umkreis. Der Zecher mit der Pfeife. Öl auf Holz. 14,7 x 11,2 cm. Verso von alter Hand nummeriert „N 125“ sowie mit einem alten handschriftl. Verweis auf Adriaen Brouwer.

1.200 €

Beigegeben nach Godfried Schalcken ein Gemälde „Näherin im Kerzenschein“ (Öl auf Holz, 11,8 x 9,9 cm im Oval).

21 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6015 6014
22 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6016

Niederländisch

6016 1620er/30er Jahre. An eine Steinbrüstung gelehnter Junge mit Federbarett.

Öl auf Leinwand, doubliert. 53,6 x 41,3 cm.

1.200 €

Ein wohl im Umkreis der Utrechter Caravaggisten entstandenes, reizvolles Porträt.

Pieter van Laer (1599–1642, Haarlem)

6017 Umkreis. Landvolk bei der Rast in einer römischen Ruine.

Öl auf Holz. 47,5 x 35,5 cm. Unten rechts bezeichnet „J Lingelbach“, verso mit alten niederländischen Zeitungsausschnitten sowie einem alten Etikett eines britischen Rahmenmachers.

2.400 €

Wir danken Ellis Dullaart vom Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag für wertvolle Hinweise (Februar 2022).

23 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6017

Francesco Solimena (1657 Canale di Serino – 1747 Barra)

6018 Der hl. Franziskus in Meditation. Öl auf Leinwand. 75 x 63,5 cm. Um 1680. 18.000 €

Provenienz: Privatsammlung Österreich.

Francesco Solimena lernt zunächst bei seinem Vater, dem neapolitanischen Maler Angelo Solimena, ab 1674 dann kurzzeitig bei Francesco di Maria. Dessen Akademismus ist er aber bald überdrüssig und so studiert er selbstständig die Gemälde der Neapolitaner Meister Luca Giordano, Mattia Preti und Giovanni Lanfranco. Außerdem arbeitet er in der zweiten Hälfte der 1670er Jahre weiterhin eng mit dem Vater zusammen, so unter anderem am Kuppelfresko Gloria del Paradiso in der Kathedrale San Prisco in Nocera Inferiore. Sein erster eigener wichtiger öffentlicher Auftrag war ein Deckenfresko in der Sankt-Annen-Kapelle der Kirche Gesù Nuovo in Neapel, das er 1677 ausführte, welches heute leider nur noch fragmentarisch erhalten ist. Zu seinem Frühwerk gehört auch die ca. 1680-81 entstandene Thronende Madonna mit Kind und den Hl. Dominikus und Katharina von Siena, die sich heute in der Gemäldegalerie

Berlin findet (Inv.Nr. 71.1) In dieser Rosenkranzmadonna ist deutlich der Einfluss Luca Giordanos erkennbar. Nicola Spinosa, der die Zuschreibung unseres Gemäldes an Francesco Solimena anhand professioneller Fotos gegenüber dem Vorbesitzer mündlich bestätigt hat, datiert unser Gemälde in diese frühe Reifezeit des Malers um 1680, da es sich stilistisch ebenfalls an Giordano und dessen leuchtenden, warmen Farben, der lichterfüllten Komposition sowie dem malerischen, weichen und schwungvollen Pinselstrich orientiert. Ab den 1690er Jahren tritt in Solimenas Stil das Disegno deutlicher hervor, er bedient sich klarerer Konturen und einer deutlicher definierteren Körperlichkeit und huldigt damit einem anderen, eleganten klassischen Ideal. Der Darstellung seines Namenspatron widmet sich Solimena im Weiteren noch öfter. So befand sich z.B. eine um 1695 datierte, vergleichbare Komposition ehemals im Monastero di San Giuseppe, Assisi (vgl. Nicola Spinosa: Francesco Solimena (1657-1747) e la Arti a Napoli, Rom 2018, S. 308, Nr. 117). Seine um 1703/05 entstandene Vision des heiligen Franziskus findet man heute in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden (Inv.Nr. Gal.-Nr. 498).

24 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
25 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6018

Gaetano Zompini (1700 Nervesa – 1778 Venedig)

6019 Die Heimkehr Jephtas. Öl auf Leinwand, doubliert. 73,8 x 89,5 cm. Verso diverse Etikette und Bezeichnungen mit Besitzvermerken.

3.500 €

Literatur: Hermann Voss, „Die Sammlung Platky in Leipzig“, in: Zeitschrift für Bildende Kunst, Jg. 24, Bd. 54 (1919), S. 27.

Provenienz: Sammlung Grünthal (handschriftl. Vermerk verso auf dem dem Keilrahmen).

Sammlung Eugen Platky (1856-1922), Leipzig.

Ab 1922 im Besitz von dessen Witwe Hedwig Platky (1862-1941), Leipzig.

Sammlung Richard Fischer, Leipzig (Etikett verso auf dem Keilrahmen). Seither in Familienbesitz.

März 2023 gütliche Einigung über die Restitution durch die letzten Eigentümer mit den Erben von Hedwig Platky.

26 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6019

Gaetano Zompini

6020 Jephtas Opfer.

Öl auf Leinwand, doubliert. 73,5 x 89,5 cm. Verso diverse Etikette und Bezeichnungen mit Besitzvermerken.

3.500 €

Literatur: Hermann Voss, „Die Sammlung Platky in Leipzig“, in: Zeitschrift für Bildende Kunst, Jg. 24, Bd. 54 (1919), S. 27.

Provenienz: Sammlung Grünthal (handschriftl. Vermerk verso auf dem dem Keilrahmen).

Sammlung Eugen Platky (1856-1922), Leipzig.

Ab 1922 im Besitz von dessen Witwe Hedwig Platky (1862-1941), Leipzig.

Sammlung Richard Fischer, Leipzig (Etikett verso auf dem Keilrahmen). Seither in Familienbesitz.

März 2023 gütliche Einigung über die Restitution durch die letzten Eigentümer mit den Erben von Hedwig Platky.

27 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6020
28 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6021

Italienisch

6021 18. Jh. Ruinencapriccio mit Bacchanten und Satyrn.

Öl auf Leinwand, oben randdoubliert. 97,5 x 74 cm.

3.000 €

Deutsch

6022 18. Jh. Wasserfälle bei Tivoli.

Öl auf Leinwand, doubliert auf altem Karton. 53,8 x 67,5 cm.

2.400 €

Tivoli, hoch auf dem Berg gelegen und ein Erholungsort in der Nähe Roms, hatte den reisenden Künstlern immer wieder Anlass gegeben die tossenden Wasserfälle, die sich von der antiken Stadt ihren Weg in Kaskaden nach unten suchen, im Bild einzufangen.

29 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6022
30 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6023

6023 Schule. Dame im gelben Kleid mit rosa Schleifen; Dame im blauen Kleid mit Blume am Dekolleté, sich im Spiegel betrachtend.

2 Gemälde, je Öl auf Leinwand, doubliert. Je ca. 45,5 x 38,5 cm.

9.000 €

Provenienz: Sammlung Herbert M. Gutmann, Potsdam. Dessen Auktion bei Paul Graupe, Berlin, Auktion 132 am 12. April 1934, Los 2, Abb. Taf. 2 (als „Schule des Boucher“). Privatsammlung Deutschland.

Das Werk wird angeboten im Ergebnis einer gütlichen Einigung zu vermögensrechtlichen Ansprüchen mit den Erben nach Herbert M. Gutmann.

Der bedeutende Maler und Kupferstecher François Boucher wurde mit seinen seine eleganten Darstellungen eines idealisierten Hoflebens und insbesondere von Frauen zu einem der wichtigsten Vertreter des französischen Rokoko. Auch das vorliegende Gemäldepaar stellt die weibliche Schönheit und Anmut in sorgfältig gestalteten, aber dennoch lockeren Kompositionen dar, in denen lebendige Farben, zarte Linien und eine spielerische Atmosphäre dominieren.

31 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
François Boucher (1703–1770, Paris) 6023
32 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6024

Johann Careel (tätig in Nürnberg 1760–1780)

6024 Stillleben mit Rosen, Lilien und Goldlack in einer Glasvase.

Öl auf Leinwand. 29 x 21,3 cm. Unten rechts auf der dunklen Tischkante signiert „Karell“.

1.800 €

Charakterisches Stillleben des Malers Johann Careel, der, obgleich er in Nürnberg wirkte, wohl eher holländischer Herkunft war. Er reüssierte insbesondere als Maler von Blumen, die er in zahllosen Variationen in feinen Gefäßen präsentierte.

Étienne Jeaurat (1699 Vermenton – 1789 Versailles)

6025 Im Maleratelier.

Öl auf Leinwand. 35,5 x 38,4 cm. Unten links signiert „Jeaurat“, verso auf dem Keilrahmen bezeichnet „Jeaurat Interieur d‘artiste“.

2.400 €

Jeaurat wird 1733 Mitglied der Königlichen Akademie. Ab 1767 war er Hüter der Gemäldesammlung des Königs in Versailles. 1737 stellte er erstmals im Salon des Artistes im Louvre aus, und tat dies regelmäßig noch bis kurz vor seinem Tod als 90-jähriger. Vor allem seine Genrebilder und seine Konversationsstücke im Stil von David Teniers dem Jüngeren erfreuten sich großer Beliebtheit.

33 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6025
34 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6026

Österreichisch

6026 1778. Junge Frau mit Fächer und Korallenschmuck.

Öl auf Leinwand. 83,5 x 63 cm. Rechts im Hintergrund eigenh. bez. und datiert „Maria Rosa Pinigg / gebohrene Pintzin 1778“.

2.500 €

Provenienz: Sammlung Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este (1863-1914), aufbewahrt in Jagdschloss Blühnbach im Pongau (lt. rückseiter Aufschrift auf dem Keilrahmen).

Georg Eisenmann (1681–1750, Nürnberg)

6027 Gewitterstimmung über einer Flusslandschaft. Öl auf Leinwand. 44 x 82 cm. Unten rechts monogrammiert „G.E.M.“.

1.500 €

Über den als Maler und Kupferstecher in Nürnberg tätigen Künstler ist kaum etwas bekannt. Er schuf wohl vornehmlich Landschaftsgemälde und -graphiken, in denen er die Landschaftskunst von Willem van Bemmel und Johann Franz Ermels fortführte. Möglicherweise war er auch ein Schüler Bemmels. Ein im Format kleineres Gemälde, ebenfalls monogrammiert und eine Gewitterlandschaft in demselben Stil wie die Vorliegende, befindet sich im Historischen Museum in Frankfurt a.M. im Prehn‘schen Kabinett (Inv. Nr.: hmf. Pr493).

35 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6027

Venezianisch

6028 18. Jh. Marktstand eines Tuchhändlers und eines Schneiders.

Öl auf Leinwand, doubliert. 45,5 x 60 cm.

3.000 €

Johann Kupetzky (1667 Bazin/Bösing (?) – 1740 Nürnberg)

6029 Schule. Bildnis eines Edelmanns mit roter Samtkappe und Ohring, rauchend.

Öl auf Leinwand. 89 x 70 cm.

4.500 €

36 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6028
37 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6029

Johann Christian Klengel (1751 Kesselsdorf bei Dresden – 1824 Dresden)

6030 zugeschrieben. Felsige Flusslandschaft mit rastenden Wanderern.

Öl auf Leinwand, auf Platte kaschiert. 69 x 90 cm.

4.500 €

Provenienz: Aus der Sammlung von Schloss Richmond in Braunschweig. Seit den 1970er Jahren Privatbesitz Braunschweig.

Das vorliegende Gemälde stammt, wie auch die folgende Losnummer, ursprünglich aus der Sammlung von Schloss Richmond in Braunschweig. Beide Gemälde entstanden vermutlich im Auftrage von Augusta Friederike Luise von Hannover (1737-1813, London). Die als Prinzessin von Großbritannien und Irland geborene Fürstin war durch Heirat Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg und von 1780 bis 1806 regierende

Fürstin von Braunschweig-Wolfenbüttel. Augusta Friederike finanzierte den Bau von Schloss Richmond aus ihrem eigenen Vermögen und beauftragte zahlreiche bedeutende Künstler und Landschaftsarchitekten mit der Ausstattung und Gestaltung des Schlosses und des umliegenden Parks. Nachdem die vorliegenden Gemälde aufgrund der hohen malerischen Qualität in der Vergangenheit ursprünglich zuerst dem Umkreis Jakob Philipp Hackerts zugeschrieben waren, wurden sie später eher dem Umkreis des Braunschweiger Künstlers Pascha Johann Friedrich Weitsch zugeordnet (vgl. Gutachten Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan, 2. April 2004). Allerdings scheint aus heutiger Sicht die künstlerische Handschrift in ihrer idealen Landschaftsauffassung und ihrem fein-differenzierten Kolorit eher die des Dresdner Künstlers Johann Christian Klengels zu sein. Wir danken Frau Dr. Anke Fröhlich-Schauseil, Dresden für die freundlichen Hinweise.

38 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6030

6031 zugeschrieben. Felsige Flusslandschaft mit rastenden Wanderern.

Öl auf Leinwand, auf Platte kaschiert. 69 x 90 cm. Um 1775.

4.500 €

Provenienz: Aus der Sammlung von Schloss Richmond in Braunschweig. Seit den 1970er Jahren Privatbesitz Braunschweig.

39 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
Johann Christian Klengel 6031

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (der „Goethe–Tischbein“, 1751 Haina – 1829 Eutin)

6032 Bildnis der Dichterin Engel Christine Westphalen. Öl auf Leinwand, doubliert. 54 x 47,2 cm. Unten rechts im Hintergrund signiert und datiert „W. Tischbein / 1808“.

12.000 €

Ausstellung: Blick aus dem Fenster, Gemälde und Zeichnungen der Romantik und des Biedermeier, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Schloss Cappenberg, Dortmund 1956, Nr. 172.

Provenienz: Sammlung Fritz Busche, Dortmund (Sammlungsaufkleber verso auf dem Rahmen).

Privatsammlung Süddeutschland.

Die Hamburger Dichterin Engel Christine Westphalen (1758-1840), geborene von Axen, begann 1802 zunächst unter einem Pseudonym Gedichte zu veröffentlichen. Ihr Salon gehörte zu den Treffpunkten des geistigen Lebens in der Hansestadt und auch Tischbein, der seit 1801 dort ansässig war, zählte zu ihren Freunden. Westphalen verfasste einige Gedichte zu seinen Gemälden. Tischbein hält die Schriftstellerin hier 1808 fest, kurz bevor er nach Eutin übersiedelte. In einem weiteren Portrait der Dichterin stellt Tischbein Christine Westphalen am Schreibtisch sitzend dar (Hamburger Kunsthalle, Inv. HK-567).

40 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6032

Deutsch

6033 um 1780. Klassische Landschaft. Öl auf Leinwand. 74 x 100 cm. Verso auf der Leinwand eine alte handschriftl. Nummer „N°253“.

3.500 €

Die im Gespräch vertieften Protagonisten sowie die heitere, sonnenbeschienene Landschaft, durch deren Mitte ein Fluss ruhig dahinfließt, zeugt von einer konfliktfreien Welt, in der Menschen und Tiere friedlich und unbekümmert leben. Das Schönheitsideal des Klassizismus kommt hier zum Ausdruck, indem die klassische Antike mit der Landschaft Italiens zum Vorbild wird und damit die Auffassung einhergeht, dass im Altertum eine unversehrte Einheit von Mensch und Natur bestand.

41 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6033

Deutsch

6034 18. Jh. Der Bayenturm zu Köln mit dem neuen Bollwerk.

Öl auf Holz. 23,5 x 31,6 cm.

600 €

Italienisch

6035 Mitte 18. Jh. Ideale italienische Palastarchitektur, verso: Ideallandschaft mit Rundturm und Staffage.

Öl auf Kupfer. 24,9 x 30,4 cm.

1.200 €

42 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6034
43 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts 6035 6035

Niederländisch oder Deutsch

6036 18. Jh. Stillleben mit Muscheln und Meeresschnecken.

Öl auf Kupfer. 15,7 x 21,3 cm. Im dunklen Hintergrund am linken Bildrand mittig monogrammiert „GM“.

6.000 €

Seit Jahrhunderten üben die farbigen, teils geometrisch gemusterten und oft kunstvoll gedrehten Schalen der Muscheln und Meeresschnecken eine ungebrochene Faszination auf die Künstler aus. Als einzelne schöne

Artefakte in Verbindung mit Darstellungen des Meeres, den Allegorien des Wasser oder als erlesene Naturalie erscheinen die Meeresbewohner auf den Werken der Maler. Im 16. und 17. Jahrhundert waren es Künstler wie der Franzose Jacques Linard oder der Niederländer Jan Davidsz de Heem die ganze Arrangements von Muscheln schufen. Der Hamburger Nikolaus Christopher Matthes (1729-1796) setzte diese Tradition im 18. Jahrhundert fort. Dessen wunderbar kompilierten Muschelstillleben, die sich allein auf die Darstellung der Schalentiere konzentrieren, stehen unserem kostbar auf Kupfer gemalten Gemälde sehr nahe. Leider ist uns die Entschlüsselung des Monogramms GM nicht gelungen.

44 Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts
6036

GEMÄLDE DES 19. JAHRHUNDERTS UND NEUERER MEISTER

6038

Monogrammist JK

(tätig in der 1. Hälfte des 19. Jh.)

6037 Porträt eines eleganten jungen Mannes bei Sonnenaufgang.

Öl auf kräftigem Papier, auf Holz aufgezogen. 33,2 x 20,7 cm. Monogrammiert und datiert rechts unterhalb der Mitte „JK (ligiert) 1818“.

450 €

Rudolf Kuntz (1798 Mannheim – 1848 Achern)

6038 Ein Pferd mit Offizier vor dem Karlsruher Schloss. Öl auf Leinwand. 45,2 x 55,3 cm. Unten rechts signiert (Initalien ligiert) und datiert „RKuntz 183[...?]“, auf dem Rahmen die Galerienummer „39“.

6.000 €

Dem Württembergischen König Wilhelm I. war daran gelegen, sein prachtvolles Arabergestüt nicht zuletzt künstlerisch zu inszenieren. Dafür engagierte er noch vor Albrecht Adam (vgl. Los 6041) den jungen und brillanten Tier- und Pferdemaler Rudolf Kuntz aus der Kurpfalz. Dieser besorgte 1824 die lithographische Serie „Abbildungen königlichwürttembergischer Gestütspferde von orientalischen Racen“. Seine Laufbahn setzte Kuntz am badischen Hofe von Großherzog Leopold fort, der ihn 1832 zum Hofmaler ernannte. Da unser Gemälde im Hintergrund die Nordseite des Karlsruher Schlosses zeigt, dürfte das dargestellte Ross aus dem großherzoglichen Stall stammen.

46 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
47 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6037

Deutsch

6039 1834. Osmanisches Feldlager. Öl auf Leinwand, auf Pappe kaschiert. 20,7 x 30 cm. Unten links monogrammiert und teils unleserlich datiert „TZ 183[?]4“, verso von fremder Hand bezeichnet „aus dem Krimkrieg“, auf dem Rahmen eine Plakette „Ziegler München 1850“. 800

48 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6039

6040 Der Rückzug der Grand Armée Napoleons aus Moskau im Herbst 1812.

Öl auf Kupfer. 23,5 x 33 cm. Unten rechts signiert „Albr. Adam“.

25.000 €

Nach der desaströsen Besetzung von Moskau befahl Napoleon am 13. Oktober den Rückzug der Grand Armée aus der Stadt. Die schlechte Verpflegungslage und Ausrüstung, Krankheiten sowie die zunehmende Auflösung des Heeres kulminierten mit dem Einbrechen der klirrenden Winterkälte in eine der größten militärischen Katastrophen des Jahrhunderts. Unter der fast halben Million Männern, die wenige Monate zuvor in Russland einmarschiert waren, befand sich auch der ehemalige Konditor und nunmehr erfolgreiche Schlachten- und Pferdemaler Albrecht Adam. Er war seit 1809 Hofmaler von Napoleons Stiefsohn und Vizekönig von Italien Eugène de Beauharnais und begleitete die Kampagne als künstlerischer Berichterstatter. Während der Heereszug immer

tiefer in das Land eindrang, skizzierte und malte Adam ununterbrochen die einzelnen Stationen und Geschehnisse. Die detaillierten und umfangreichen Studien fanden zusammen mit seinen Erinnerungen Eingang in das vielbeachtete Lithographiewerk „Voyage pittoresque“ (18271833) und dienten in den folgenden Jahrzehnten als Arbeitsgrundlage für eine Vielzahl von Werken. Unser Gemälde zeigt den Rückzug des 4. Korps unter der Führung von Eugène de Beauharnais, der hier im dunklen Mantel zu Pferd rechts im Bild dargestellt ist. Verletzte und tote Soldaten säumen den Weg. Bei der Überquerung des noch nicht hinreichend gefrorenen Nebenflusses des Wop bei Smolensk bricht ein Kavallerist ins Eis ein. Um das Desaster des Rückzugs komplett zu machen, werden die angeschlagenen Männer auch noch von den Kosaken Ataman Platovs angegriffen, die man im Hintergrund auf Pferden vorpreschen sieht. Nach der verheerenden Niederlage zog sich das Heer nach Smolensk zurück. Dieser Vorfall ereignete sich am 9. November des Jahres 1813. Obwohl Albrecht Adam kein unmittelbarer Augenzeuge dieser Handlungen war, bewegten ihn die erschütternden Berichte über den unglücklichen Rückzug der Armee derart, dass er die Begebenheiten selbst Jahre später noch in eindrucksvollen Gemälden und Aquarellen festhielt.

49 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
Albrecht Adam (1786 Nördlingen – 1862 München)
6040
50 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6042 6041

Albrecht Adam

6041 nach. Der Araberhengst Bairaktar. Öl auf Leinwand. 44 x 59,7 cm.

2.400 €

Literatur: Gudrun Waiditschka, Königliche Pferde. Die arabische Pferdezucht der württembergischen Könige, Neuhausen 2018.

Der Hengst Bairaktar war der Stammvater der Vollblutaraberzucht, die König Wilhelm I. von Württemberg nach den Verlusten der Napoleonischen Kriege aufbaute. Bairaktar gelangte 1817 mit dem von Baron von Fechting gegründeten Pferdeimport aus Damaskus nach Stuttgart und wurde nach ersten Züchtungen das Leibreitpferd Wilhelms I., anschließend der wichtigste Zuchthengst, dessen Stammlinie bis heute im Gestüt erhalten wurde. Das Originalgemälde von Abrecht Adam, das mehrfach druckgraphisch und hier in Öl reproduziert wurde, befindet sich in Privatbesitz (vgl. G. Waiditschka 2018, S. 42).

Französisch

6042 um 1860. Das scheuende Pferd. Öl auf Malkarton, kaschiert auf Karton. 28,1 x 34 cm.

800 €

Wilhelm Amandus Beer (1837–1907, Frankfurt a. M.)

6043 Jahrmarkt bei Smolensk in Russland. Öl auf Malkarton. 20,9 x 26,1 cm. Unten rechts signiert, bezeichnet und datiert „W. A. Beer. Frankfurt a/M. 1878 [letzte Ziffer schwer leserlich]“, verso wohl eigenh. bezeichnet „Russische Jahrmarktscene / aus dem Gouv. Smolensk / gemalt v. W. A. Beer / Frankurt a/M / Grüneburgweg No 153“.

3.500 €

Provenienz: Dorotheum, Wien, Auktion vom 6.-8. Februar 1930, Los 42 (mit Abb.).

Während längerer Aufenthalte im Gouvernement Smolensk in den Jahren von 1867-1870 und erneut 1877, vor allem auf dem Gut des Malers Sergej Andrjewitsch von Baryschnikoff, studierte Wilhelm Amadeus Beer eingehend die Charakteristika von Land und Leuten, was ihm den Beinamen Russen-Beer eintrug.

51 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6043

Deutsch

6044 um 1830. Stolzer Bauernbub mit Gerte und ohne Sattel auf einem Schimmel.

Öl auf festem Papier. 19,4 x 24,5 cm.

750 €

Wilhelm Gail (1804–1890, München)

6045 Gotische Kirchenruine bei Valencia mit rastenden Jägern.

Öl auf Leinwand. 61 x 51,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „Wilh. Gail 1835“.

3.000 €

Literatur: Rolf Schenk, Catherine Franke-Schenk: Kunstsalon FrankeSchenk. 100 Jahre. Jubiläumsausstellung II. München 2013, S. 64-69, Nr. 7 mit Abb.

Provenienz: Kunsthandel Franke-Schenk, München.

Privatsammlung USA.

Zwei Jahre nach Wilhelm Gails letzter Spanienreise entstand im Jahr 1835 das Gemälde „Kirchenruine bei Valencia“. Exotik und Folklore vereinigen sich in unserem Gemälde. Mit ihren hohen Hüten und boleroartig bestickten Jacken über eng sitzenden Kniehosen rasten die verwegenen Jäger im Schatten einer Kirchenruine. Wilhelm Gail zeigt sie in den typischen Trachten Valencias. Ein gewaltiger Spitzbogen überwölbt triumphal das Pilgerkreuz und gibt wie ein Fenster den Blick auf das tiefblaue Meer und die langen Sandstrände der Albufera-Lagune frei bis hin zu der nahegelegenen Hügelkette des Gata de Gorgos nach Süden.

52 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6044
53 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6045

900 €

Alt eingerahmt und verso verschlossen. Nicht

54 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Italienisch 6046 19. Jh. Neapolitanische Volksszenen – Reges Treiben an einem Verkaufsstand mit frischen Nudeln; Heimkehrende Fischer unter einem Torbogen am Hafen. 2 Gemälde, je Öl auf Leinwand oder Karton. Je ca. 13 x 18 cm. ausgerahmt begutachtet. 6046 6046

Franz Ludwig Catel (1778 Berlin – 1856 Rom)

6047 Neapolitanische Fischersfamilie in Mergellina, im Hintergrund die Bucht mit dem Vesuv. Öl auf Leinwand. 19,4 x 27,3 cm. Verso auf dem Keilrahmen die Reste eines alten Etiketts „22. Franz Cat[el] ... Aus dem Inn[eren?]...“.

12.000 €

Provenienz: Sammlung Johannes Satz, Hamburg.

Rudolph Lepke, Berlin, Auktion 2069 am 21. Februar 1933, Los 2 (aus der Sammlung S[atz]).

Dort erwoben von Adolf Gruis (1872-1946), Berlin. Seither in Privatbesitz.

Der Süden Italiens, besonders die Umgebung von Neapel, ist aus den Gemälden Franz Ludwig Catels nicht wegzudenken. Nach seiner Übersiedelung nach Rom im Jahr 1811 begründete er seinen anhaltenden Erfolg nicht zuletzt auf der „Entdeckung“ ungewöhnlicher Perspektiven, die Altbekanntes von neuer Seite zeigten oder gänzlich Unbekanntes in den Bilderkanon seiner Zeit etablierten. Beispielhaft hierfür sind die für Catel so charakteristischen Ansichten, in denen der Blick von innen nach außen gerichtet ist. Den Rahmen dafür bilden sowohl Naturkulissen - man denke nur an die pittoresken Felsgrotten bei Amalfi - als auch durch und durch Menschgemachtes, wie hier. In dem kleinformatigen Gemälde schweift das Auge durch das geöffnete Tor eines schattigen Fischerhauses in Mergellina bei Capo di Posillipo ungehindert über die neapolitanische Bucht. Am Horizont erkennt man die in dunstiges Licht

getauchten Silhouetten des Vesuvs und des Castel dell’Ovo. Doch wird die Aufmerksamkeit zunächst vom Vordergrund absorbiert, wo sich die Hausbewohner in stiller Versunkenheit ihrem Alltag widmen. Sitzend flicht ein Fischersmann dünne Zweige; die Ausbeute seines frühen Fangs liegt vor ihm auf dem Boden. Seine Frau arbeitet stehend am Spinnrokken, während sie ihr schlafendes Kind im Weidenkörbchen wiegt. In der für Catels typischen Verquickung von Genre- und Landschaftsmalerei überrascht er den Betrachter mit abrupten Kontrasten: Innen und Außen treffen auf Hell und Dunkel und der Nähe des häuslichen Interieurs ist die Ferne des Ausblicks entgegengesetzt.

Mit solchen Visionen idyllischen Landlebens, gepaart mit den landschaftlichen Wahrzeichen südlicher Gestade, reüssierte Catel bei einer breiten Klientel als einer der gefragtesten Landschaftsmaler seiner Generation. Besonders erfolgreiche Bildfindungen wiederholte Catel gleich mehrfach. So auch unser Motiv, das er um 1822/23 in einer großen Fassung für den dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen malte (Kopenhagen, Thorvaldsens Museum, Inv. Nr. B 109). Die vorbereitende Ölstudie ist erhalten geblieben (Hamburger Kunsthalle, Inv. Nr. 2007-11) und diente wohl als Grundlage für eine zweite große Fassung in Privatbesitz (Sotheby’s, London, Auktion am 3. Juni 2009, Los 2). Unsere Version ergänzt diese Gruppe, wobei das kleine Format der Szene etwas unmittelbar Intimes verleiht, was die häusliche Natur des Sujets wunderbar aufgreift und unterstreicht.

Das Gemälde wird in das in Vorbereitung befindliche Verzeichnis der Werke Franz Ludwig Catels von Dr. Andreas Stolzenburg, Hamburg, aufgenommen.

55 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6047

Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister

Bertel Thorvaldsen (1770–1844, Kopenhagen)

6048 nach. Hebe. Weißer Marmor, auf rundem Marmorsockel. H. 64 cm, mit Sockel 67 cm. Auf der Plinthe signiert „Wagener“ (wohl Ernst Waegener, 1854 Hannover -1920 Berlin).

6.000 €

Thorvaldsen ließ sich von Canovas Hebe, die zwischen 1796 und 1799 entstand, inspirieren und schuf 1806 seine eigene Darstellung der Göttin der Jugend. Der Künstler zeigt Hebe in Betrachtung ihrer Schale, in der sie den Göttern des Olymps den Nektar der Unsterblichkeit serviert.

Deutsch oder Dänisch

6049 um 1817/18. Im römischen Atelier von Bertel Thorvaldsen.

Öl auf Papier, auf Holz kaschiert. 43,8 x 41,3 cm.

3.500 €

Der dänische Bildhauer Bertel Thorvaldsen war 1797 mit einem Reisestipendium der Kopenhagener Akademie nach Rom gekommen, wo er sich mit Werken etablierte, die noch heute als Ikonen klassizistischer Bildhauerkunst gelten. Ein Besuch seiner Ateliers gehörte daher zum Pflichtprogramm all jener, die in den ersten drei Dekaden des 19. Jahrhunderts die Papststadt besuchten und sich als kunstsinnig gerierten. Zentrum seines Betriebs waren die Werkstatträume an der Piazza Barberini, die Thorvaldsen 1803 anmietete und sukzessive erweiterte. Hier ging der überwiegende Teil der Skulpturenproduktion vonstatten, vom Modellieren, über das Gipsformen und Marmorhauen. Gleichzeitig dienten die öffentlich zugänglichen Ateliers aber auch als Schau- und Verkaufsräume, in denen Besucher aus ganz Europa die ausgestellten Werke nicht nur bestaunen, sondern auch bestellen konnten. Diese Orte emsigen Treibens sind heute nur mehr durch wenige überlieferte Darstellungen visuell greifbar geblieben. Die zwei einzigen bislang bekannten Innenansichten sind ein Gemälde von Ditlev Martens (Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, Inv. KMS196) sowie eine Zeichnung Luigi Ricciardellis (Thorvaldsen Museum, Kopenhagen, Inv. D1771). Beide entstanden um 1829 und zeigen den großen Schauraum in den ehemaligen Stallungen des Palazzo Barberini, die Thorvaldsen 1822 angemietet hatte, als der Umfang seines Betriebs und seiner Bildwerke eine Erweiterung in großzügigere Räumlichkeiten notwendig machten. Bei unserer Darstellung handelt es sich jedoch vermutlich um die kleinen, älteren Werkstätten im Vicolo della Catena, einer Seitengasse der Piazza Barberini. Die Ansicht zeigt einen Mitarbeiter oder gar den Meister selbst bei der Arbeit von hinten. Konzentriert verpasst er mit feinem Gerät einem Relief, das ein Modell am linken Bildrand wiederholt, den letzten Schliff. Verteilt im Raum sind weitere Werke zu erkennen, darunter die 1804-1807 entstandene Statue von Amor und Psyche. Vorne sitzt rechts in einem Sessel eine Römerin mit Kind, die sich interessanterweise als folkloristische Requisite ähnlich auch in Martens Atelierdarstellung findet.

Dass es sich hierbei um die Werkstätten im Vicolo della Catena handelt, lässt sich aus der Datierung des Gemäldes schließen, die dank der präzisen Wiedergabe des Reliefs möglich ist. Der Bildhauer arbeitet nämlich gerade am Hauptrelief für das Kenotaph für die 1813 verstorbene Anna Maria Porro Lambertenghi Serbelloni, welches ihr Mann Graf Luigi Porro Lambertenghi nach ihrem Tod in Auftrag gegeben hatte. Eine 1817 datierte Entwurfszeichnung in der Biblioteca Ambrosiana suggeriert, dass das Gipsmodell, das sich heute im Thorvaldsen Museum befindet (Inv. A619), in diesem Jahr entstand; die Marmorversion wurde spätestens im Juli 1818 vollendet und vom Grafen im Garten seiner Mailänder Villa aufgestellt (heute: Galleria d’Arte Moderna, Mailand, Inv. GAM 4374). Als Entstehungszeitraum für vorliegende Ansicht kommen daher die Jahre 1817 und 1818 in Frage, was dem Werk einen bedeutenden dokumentarischen Wert verleiht, zumal es sich damit um die einzige bekannte Darstellung von Thorvaldsens kleinem Atelier im Vicolo della Catena handeln würde. Der Urheber dürfte einer der zahlreichen, vorwiegend nordischen Künstler gewesen sein, die nach ihrer Ankunft in Rom in Thorvaldsens einen einladenden Freund, Förderer und Lehrer fanden.

56
6048
57 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6049

Albertine von Dücker (1833 Minden – 1907 Nizza)

6050 Stillleben mit antiken griechischen Terrakottagefäßen.

Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 33,5 x 44,3 cm. Verso betitelt, datiert und signiert „Griechische Alterthümer / Athen 1872 / Albertine von Dücker“ sowie von der gleichen Hand bezeichnet „Villa Tina - / zu Bückeburg 1873“.

1.200 €

Albertine von Vincke (1833-1907) heiratete 1861 Franz Fritz von Dükker, der sich vor allem im Bergbau hervortat und als Erfinder der Drahtseilschwebebahn gilt. 1871 folgte er einem Ruf der griechischen Regierung, um ein Silberbergwerk zu begutachten. Es ist wahrscheinlich, dass seine Frau Albertine mit ihm reiste und 1872 in Athen das vorliegende Stillleben malte. Vermutlich handelte es sich um ein Geschenk für ihre Eltern, die in der „Villa Tina“ in Bückeburg bei Detmold lebten.

58 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6050

Guglielmo Bracony (1838–1921, Rom)

6051 „Am Brunnen“. Alabaster, Marmor und Bronze. H. 33 x Br. 22,5 x T. 20 cm. In den Stein geritzt „Bracony“. Um 1890.

1.200 €

Bracony wirkte in den großen Kunstzentren Rom, Paris, Hamburg und Kopenhagen. Er spezialisierte sich auf Skulpturen, bei denen er unterschiedliche Materialien kombinierte und so besonders raffinierte Effekte erzeugte.

6051

Französisch oder Skandinavisch

6052 um 1820-30. Klismos-Stuhl im etruskischen Stil. Holz, dunkel gebeizt, das Rückenbrett mit Palmettendekor in Rotbraun, ausgestellte Säbelbeine, die Sitzfläche gepolstert mit rotem Bezugsstoff. Maße H. 84,5 cm, Br. 50 cm, T. 59 cm.

59 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
1.500 € 6052

Carl Rottmann

(1797 Handschuhsheim – 1850 München)

6053 Schule. Der Golf von Baiae Öl auf Leinwand, doubliert. 80 x 100 cm.

7.500 €

Eine der schönsten Ansichten Süditaliens ist unbestritten der Blick über den Golf von Pozzuoli auf Capo Miseno und die dahinter liegenden Inseln Procida und Ischia. Das Auge des Betrachters gleitet über die Fischerboote am Ufer bei Pozzuoli und das blaue Meer in der Bucht, es hält inne am Castello di Baiae und dem Gipfel von Capo Miseno, dem Endpunkt der sich weit ins Meer hineinziehenden Landzunge. Dahinter verschmelzen im Blau die Silhouetten von Ischia und Procida.

Diese Ansicht wählte Carl Rottmann für eines der 28 Fresken seines Italienzyklus‘ in den westlichen Hofgartenarkaden in München, die er im Auftrag König Ludwig I. von Bayern in den Jahren 1830-1833 ausführte. Auf seinen zwei Italienreisen in den Jahren 1826-27 und 182829 hatte Rottmann reichhaltiges Material gesammelt und daraus die besten Sujets gewählt. Das Attraktivität insbesondere des vorliegenden Motivs belegen zwei weitere Gemälde Rottmanns mit dem Golf von Baiae, die der Künstler in den Jahren 1831 und 1832 auf Holz bzw. Leinwand gemalt hat und die sich heute in der Sammlung Schäfer, Schweinfurt und im Schlossmuseum Berchtesgaden befinden (siehe Ausst. Kat. Carl Rottmann 1797-1850, Hofmaler König Ludwigs I., hrsg. v. Christoph Heilmann und Erika Rödiger-Diruf, Heidelberg 1998, S. 195, Nr. 73).

60 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6053

6054

Öl auf Leinwand. 28,6 x 38,9 cm. Verso auf dem Rahmen die Darstellung in dänischer Sprache teils schwer leserlich beschrieben „Peterskirken [...] fra villa Pamphili [...]“.

4.000 €

Ausstellung: Fyns Stifts Kunstforenings Udstilling [Ausstellung des Kunstvereins der Diözese Fünen], Odense 1906, Nr. 250. Provenienz: Sammlung R. C. Strøm (1906).

61 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
Thorald Læssøe (1816 Frederikshavn – 1878 Kopenhagen) Blick von der Villa Doria Pamphilij auf den Petersdom in Rom. 6054
62 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6055

6055 Junge Italienerin mit Weintrauben und Pfirsichen vor Campagnalandschaft.

Öl auf Leinwand. 57,5 x 45 cm. Unten rechts signiert und datiert „Hugo Oehmichen Roma 1867“.

2.600 €

Eines der seltenen Werke aus der Frühzeit des Künstlers, das noch während Oehmichens Aufenthalt in Italien (1866-1867) entstand. Oehmichen zählte zu diesem Zeitpunkt 24 Jahre und hatte gerade seine Lehrzeit an der Dresdener Akademie unter Julius Hübner beendet. Das Spiel des Lichts und Schattens auf dem Gewand der in ländlicher Tracht gekleideten jungen Frau und die im Dunst versinkende Campagnalandschaft vermitteln großartig die südliche Atmosphäre, die den nordischen Künstler nachhaltig inspirierte.

6056 Frühstück in der Loggia. Öl auf Leinwand. 61,5 x 54 cm. Unten links schwer leserlich signiert „H DYCK F.“.

2.400 €

Nach beendetem Frühstücksmahl in der Loggia haben sich eine Frau und ein Mann ins Freie begeben; ihre Abwesenheit nutzt ein freches Äffchen, um sich flugs an den hinterlassenen Speisen gütlich zu tun.

63 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
Hugo Oehmichen (1843 Borsdorf bei Leipzig – 1932 Düsseldorf) Hermann Dyck (1812 Würzburg – 1874 München) 6056
64 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6057

6057 Bildstock auf dem Weg nach Subiaco. Öl auf Leinwand. 58,7 x 44,5 cm. Unten links bezeichnet, datiert und monogrammiert „Subiaco 1843. / P.R.“ sowie am unteren Bildrand rechts erneut bezeichnet „ved Subiaco“.

3.500 €

Vorliegende Ansicht der sogenannten „Cappellina della Vergine“ bei Subiaco entstand während Raadsigs Italienaufenthalt, der von 1841 bis 1845 andauerte. Der heute noch am Ortsausgang an der Straße nach Olevano stehende Bildstock hatte bereits Maler wie Ernst Fries zu Gemälden inspiriert. Raadsig diente unsere flüssig angelegte Studie noch Jahre später in Kopenhagen als Grundlage für mehrere Darstellungen dieses malerischen Winkels in den Aequerbergen.

6058 Mönche auf der Terrasse von Kloster Santa Maria di Palazzolo am Albaner See, im Hintergrund Castel Gandolfo.

Öl auf Holz. 24,2 x 33,1 cm. Unten links monogrammiert und datiert „P. R. / 1848“.

3.500 €

65 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
Johan Peter Raadsig (1806–1882, Kopenhagen) 6058

6059 Felsige Küstenpartie auf Capri bei den Faraglioni. Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 37 x 52,4 cm. Auf dem Rahmen verso bezeichnet „Petzholz - Capri“.

9.000 €

Die Anziehungskraft des Südens erstreckte sich bis weit in den Norden in die skandinavischen Länder. Den Weg nach Italien ebnete in Dänemark Christoffer Wilhelm Eckersberg, der sich zwischen 1813 und 1816 in Rom aufhielt. Auf dessen Spuren brachen zahlreiche seiner Schüler auf, unter ihnen auch Friedrich Petzholdt, der sich unmittelbar nach Beendigung seiner Lehrjahre bei Eckersberg 1830 in die Ewige Stadt

begab. Ganze sechs Jahre lebte Petzholdt dort und nur die Krankheit des Vaters konnte ihn 1836 schließlich dazu bewegen, nach Kopenhagen zurückzukehren. Während seiner Zeit in Italien entfloh Petzholdt in den Sommermonaten der brütenden Hitze Roms und erkundete die umgebenden Berge, aber auch Neapel, Sorrent und Capri. Viel zu früh verstarb er bereits 1838 mit nur 33 Jahren, doch entwickelte er bis dahin eine voll ausgereifte künstlerische Handschrift und Landschaftsauffassung. Besonders kommt dies in Petzholdts Naturstudien zur Geltung. In ihnen äußert sich der Umgang mit seinen deutschen Malerfreunden wie Christian Morgenstern, deren Sensibilität für Licht- und Lufteffekte er mit der fokussierten Klarheit dänischer Malerei des „goldenen Zeitalters“ verband.

66 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6059 Ernst Christian Frederik Petzholdt (1805 Kopenhagen – 1838 Patras)
67 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6060 Ludwig Hans Fischer (1848 Salzburg – 1915 Wien) 6060 Blick auf die Altstadt Jerusalems mit der Kuppel des Felsendoms. Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 28,6 x 33,7 cm. Unten links signiert und datiert „H Fischer Jerus. (1)879“.
1.800 €

Anton Dietzler

(1811 Ehrenbreitstein – 1845 Köln)

6061 Der Golf von Neapel mit feuerspeiendem Vesuv. Öl auf Leinwand, auf Holztafel kaschiert. 41 x 60,5 cm. Unten links signiert „Anton Ditzler“, verso auf dem Rahmen nochmal bez. (signiert?) und datiert „Anton Ditzler 1831“.

3.500 €

Ludwig Vogel

(1810 Hildburghausen – 1870 Tambach)

6062 Blick auf Palermo mit dem Monte Pellegrino. Öl auf Holz. 13,1 x 19,7 cm. Verso betitelt „Palermo“ und signiert „L. Vogel“.

1.200 €

Deutsch

6063 um 1840. Blick über den Golf von Neapel mit dem rauchenden Vesuv.

Öl auf Leinwand. 32,8 x 46,4 cm.

800 €

68 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6061
69 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6062 6063

6064 Das antike Theater von Taormina mit Blick auf den schneebedeckten Ätna.

Öl auf Leinwand. 59,9 x 79,2 cm. Unten links signiert „O. Geleng“, verso von alter Hand auf dem Keilrahmen bez. „Prutz“.

2.400 €

70 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Otto Geleng (1843 Berlin – 1939 Taormina) 6064

Harald Trolle (1834 Næsbyhoved–Broby bei Odense – 1882 Kopenhagen)

6065 Blick auf den Monte Castiglione auf Capri. Öl auf Leinwand. 34,5 x 46,7 cm. Unten links monogrammiert und datiert „H.T. 1852.“.

3.500 €

Die Ansicht zeigt den Blick über die Felsen Capris auf den Monte Solaro, davor der Monte Castiglione mit der Festung auf der Spitze, im Vordergrund das Karthäuserkloster San Giacomo.

71 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6065
72 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6066

Franz Joseph Dobiaschofsky (1818–1867, Wien)

6066 Römischer Hirtenknabe (Der kleine Pifferaro). Öl auf Leinwand. 98,5 x 73,5 cm. Am Unterrand signiert „Franz Dobyaschofsky 1867“.

4.000 €

Godfred Christensen (1845–1928, Kopenhagen)

6067 Weg in den Sabiner Bergen bei Subiaco. Öl auf Leinwand. 43 x 55 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „GC Subiaco (18)73“.

3.500 €

Godfred Christensen studierte an der Königlichen Akademie in Kopenhagen bis 1867. Ein später ausgesetztes Reisestipendium ermöglichte dem Künstler 1873 eine Studienreise über Deutschland nach Italien, wo er vornehmlich in Rom und Umgebung arbeitete. Aus dieser Frühzeit datiert unsere Ansicht aus den Sabiner Bergen, deren im Dunst verschwimmenden Berge auch den Einfluss der Schule von Barbizon widerspiegeln, deren Werke Christensen auf einer Reise nach Paris im Jahr 1869 kennengelernt hatte.

73 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6067

Otto Försterling (1843 Berlin – 1904 Leipzig)

6068 Morgenglühen am Nemisee. Öl auf Leinwand. 65 x 90,5 cm. Unten rechts monogrammiert (ligiert), datiert und mit Werknummer „18 OF 82 / 627“.

900 €

Otto Försterling

6069 Frühling in den Pontinischen Sümpfen. Öl auf Leinwand. 56,5 x 34 cm. Unten rechts monogrammiert (ligiert) und datiert „18 OF 88“, verso auf dem Keilrahmen ein Etikett bez. „Italienischer Frühling“.

800 €

Otto Försterling studierte an der Akademie in Berlin, in den Jahren 1865/66 bei Julius Schrader. Ab 1867 ist er als selbständiger Künstler in Dresden tätig, ab 1890 in Leipzig. Erfolgreich war er mit landschaftlichen und mythologischen Genrebildern von poetischer Auffassung und tiefem Naturgefühl.

Albert Hertel (1843–1912, Berlin)

6070 Blick auf Olevano. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Malkarton. 38,8 x 52 cm. Unten rechts bezeichnet, datiert und monogrammiert „Olevano 1872/5 [?] AH [ligiert]“.

1.200 €

Im Anschluss an sein Studium an der Berliner Kunstakademie unternahm Albert Hertel im Jahr 1863 eine Studienreise nach Rom, wo er für vier Jahre blieb. Hertel fertigte während seines Italienaufenthalts zahlreiche Ölskizzen und Aquarelle vor der Natur an, die ihm als Motivfundus für später auszuführende Gemälde dienten. 1867 kehrte er in die Heimat zurück und war bis 1869 an der Akademie Düsseldorf in der Landschaftsklasse von Oswald Achenbach Studiosus. 1875 selbst zum Dozenten an die Berliner Kunstakademie berufen, legte er seinen Lehrauftrag nur zwei Jahre später nieder und arbeitete von nun an als freischaffender Künstler.

74 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6068
75 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6069 6070

6071

Carl Maria Nikolaus Hummel (1821–1907, Weimar)

6071 Villen am Gardasee. Öl auf dünnem Karton. 25,6 x 37,8 cm. Verso schwer leserlich in Bleistift bezeichnet und signiert „Lago di Garda [...]44[?] / C. Hummel“.

7.500 €

Auf den Spuren seines Lehrers Friedrich Preller d. Ä. bereiste Hummel zwischen 1842 und 1846 Italien. Von dieser Reise brachte er zahlreiche Zeichnungen und Ölstudien wie die Vorliegende zurück, die ihm im heimischen Atelier noch lange als unerschöpflicher Motivvorrat dienten. Unserer kleinformatige Ansicht haftet im Gegensatz zu den Atelierarbeiten die Frische und Direktheit der unmittelbaren Naturanschauung an, die noch frei von der Anstrengung einer endgültigen Bildfassung ist.

Arthur Blaschnik (1823 Strehlen – 1918 Berlin)

6072 Blick über den Gardasee nach Arco. Öl auf Papier, auf Pappe kaschiert. 19,6 x 14,1 cm. Unten rechts signiert „Blaschnik.“.

800 €

Arthur Blaschnik

6073 Segelboote am Gardasee. Öl auf dünnem Karton, verso: Bleistiftskizze eines Hafens. 11,8 x 15,7 cm. Unten rechts signiert „Blaschnik.“.

600 €

76 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
77 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6072 6073
78 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6074 6075

6076

Viggo Christian Frederik Vilhelm Pedersen (1854 Kopenhagen – 1926 Roskilde)

6074 Wiesenstück mit Brombeerstrauch. Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 24,8 x 29,8 cm. Unten rechts in der nassen Farbe bezeichnet, datiert und signiert „Trygg[...] 18/9 [18]75 Viggo Pedersen“, verso auf dem Keilrahmen nummeriert „No. 48“ und von fremder Hand betitelt „Brombærbusken“.

1.500 €

Johan Laurentz Jensen (1800–1856, Gentofte b. Kopenhagen)

6075 Schule. Kleines Bouquet mit Apfelblüten und Enzian.

Öl auf Holz. 15,3 x 21,4 cm.

1.200 €

Carl Maria Nikolaus Hummel (1821–1907, Weimar)

6076 Das Etschtal bei Meran. Öl auf Leinwand. 32,5 x 51,5 cm. Unten links signiert und datiert „C. Hummel 1865. bei Meran“.

2.400 €

Der morgendliche Blick Hummels folgt der Etsch südöstlich Richtung Bozen, mit dem markanten Monte Roen am Ende des Talschlusses.

79 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister

6077

Friedrich Gauermann

6078 Studie eines steinigen Wiesenhangs mit knorrigem Baum.

Öl auf Papier. 34,4 x 25,9 cm. Verso bezeichnet

„Fr. Gauermann / RF [Rupert Feuchtmüller?]“.

2.400 €

Prägend für Friedrich Gauermanns Landschaftsauffassung waren insbesondere die wildromantischen Gegenden seiner niederösterreichischen Heimat, aber auch des Salzkammergutes und Berchtesgadener Landes. Diese Regionen durchwanderte er oft zusammen mit Künstlerfreunden auf der Suche nach Motiven für seine Skizzen und Ölstudien. Gerade in ihnen beweist sich Gauermann als ausgezeichneter Naturbeobachter, der seine Eindrücke mit bemerkenswerter Lebendigkeit auf das Papier bannen konnte. Diese Erfassungsgabe wird an vorliegender Studie Gauermanns deutlich, in welcher der ausgewählte Naturausschnitt zwar festgehalten, aber nicht erstarrt ist.

Friedrich Gauermann (1807 Scheuchenstein (Miesenbach) – 1862 Wien)

6077 Waldstudie mit Bäumen am Hang.

Öl auf Papier. 33,9 x 26,3 cm. Verso bezeichnet

„Fr. Gauermann / RF [Rupert Feuchtmüller?]“.

2.400 €

6078

80 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister

6079

Österreichisch

6079 um 1840. Bildnis eines eleganten Herrn im dunkelgrünen Rock mit Hut. Öl auf Leinwand. 63 x 47,5 cm. Unten links auf dem weißen Umschlag bez. „Julius Mittag“.

1.800 €

Das gekonnt gemalte Portrait eines Herrn mit fein geschnittenen Gesichtszügen gibt Rätsel auf. Könnte es sich um ein Selbstportrait handeln? Aber wo sind die Malutensilien? Vielleicht ist es ein Freund, ein Literat womöglich? Unten links findet sich auf einem weißen Umschlag prominent geschrieben der Name „Julius Mittag“. Doch eine passende Person dieses Namens konnten wir nicht eruieren. So muss die Qualität allein für sich sprechen.

81 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
82 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6080

Franz Steinfeld

(1787 Wien – 1868 Pisek/Böhmen)

6080 Alpensee mit zwei Kähnen. Öl auf Leinwand. 29,3 x 22,5 cm. Verso auf der Leinwand bez. „L M. 1839“.

1.200 €

Traugott Schiess

(1834 St. Gallen – 1869 München)

6081 Waldlichtung mit Birke im Sonnenschein. Öl auf Papier, aufgezogen und auf Holzrahmen montiert. 23,3 x 33,1 cm. Unten rechts datiert „März 1855“ (in die nasse Farbe geritzt).

5.000 €

Diese Plein-air-Studie mit wunderbar nuancierten Sonnenlichteffekten entstand während der Münchner Studienjahre des Schweizer Landschaftsmalers Traugott Schiess, der 1855 Studienreisen in die Bayerischen Alpen und die Schweiz unternahm.

83 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6081
84 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6082

Österreichisch

6082 um 1830/40. Frühling im Wiener Prater.

Öl auf Leinwand, doubliert. 40,7 x 32,2 cm.

4.500 €

Dänisch

6083 um 1830. Blumenstillleben mit roten und weißen Pentas.

Öl auf Leinwand, kaschiert auf Holz. 18,7 x 23,5 cm.

Verso auf dem Rahmen bezeichnet „J.L. Jensen“.

600 €

85 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6083

6084 Frühling in den Weinbergen.

Öl auf Holz. 29,8 x 47,6 cm. Unten rechts signiert „A. Potémont“.

1.500 €

6085 Bildnis eines Knaben nach rechts; Bildnis eines Herren en face mit fragendem Blick.

2 Ölstudien auf Papier, eines im Oval, eines im Rund, je alt aufgezogen. 11,5 x 9 cm und D. 12 cm. Eines mit Feder in Braun monogrammiert „A. W.“. Um 1870.

450 €

Je in einer alten Messingrahmung gefasst und nicht ausgerahmt begutachtet. - Beigegeben von demselben eine weitere ovale Ölstudie „Bildnis eines Mädchens“, 8,5 x 7 cm, signiert „A. Werner“.

86 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Alexander Friedrich Werner (gen. Fritz Werner, 1827–1908, Berlin) 6085 6084 Adolphe Martial Potémont (1827–1883, Paris )

Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Friedrich Wilhelm Wegener bestritt seinen Lebensunterhalt zunächst als Buchdrucker und Lithograf, bevor ihm eine Erbschaft das Studium an der Dresdener Kunstakademie ermöglichte. Dort lernte er bei Johann Christian Clausen Dahl und Carl Christian Vogel von Vogelstein. 1860 wurde der Künstler zum sächsischen Hofmaler ernannt. Die Gemälde Wegeners, der sich vor allem der Landschafts- und Tiermalerei widmete, fanden besonders in den höfischen Kreisen Anklang. Das Malteserhündchen mit roter Halsschleife und goldenem Anhänger dürfte das naturgetreue Portrait eines geliebten Haustiers einer Familie von Stand sein.

87 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
Johann Friedrich Wilhelm Wegener (1812 Dresden – 1879 Gruna bei Dresden) 6086 Kleines Malteserhündchen am Elbufer. Öl auf Leinwand. 58 x 71 cm. Unten rechts signiert und datiert „J. F. W. Wegener. 1858.“. 1.500 € 6086

Dänisch

6087 19. Jh. Blühender Rosenzweig. Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 29,5 x 23,8 cm. Unten rechts unleserlich signiert, verso mit einer Zuschreibung an H. Buntzen, einem alten Nummernetikett sowie den Klebeetikett der Kopenhagener Verleger „Kittendorff & Aagard“.

800 €

Carl Morgenstern (1811–1893, Frankfurt am Main)

6088 Die Schwanheimer Eichen bei Frankfurt. Öl auf Papier, auf festem Karton aufgezogen. 24,5 x 40 cm. Wohl um 1831.

2.500 €

Provenienz: Nachlass Carl Morgenstern (verso bezeichnet und mit dem Nachlassstempel).

Sammlung Luise Morgenstern.

Auktion des Frankfurter Kunstvereins „Gemälde von Carl Morgenstern (1811-1893): aus dem Nachlass seiner 1913 verstorbenen Gattin Frau

Luise Morgenstern, geborenen Bansa“, Frankfurt a. M., Auktion am 19. November 1918, Los 50. Privatsammlung Hessen.

Die Schwanheimer Eichen sind eine Gruppe von etwa dreißig teils über 500 Jahre alten Stieleichen im heutigen Frankfurter Stadtwald, die mit ihren knorrigen, sich windenden Formen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert ein wichtiges Motiv für die Künstler der Romantik wurden. Carl Morgenstern griff dieses Sujet mindestens zwei Mal auf: in vorliegendem Werk sowie in einer 1831 datierten Ölstudie (26 x 40 cm). Für Letztere wird im Frankfurter Katalog „Carl Morgenstern und die Landschaftsmalerei seiner Zeit“ (Frankfurt a.M., Museum Giersch 2011, Kat. 12) als Provenienz unter anderem die Auktion des Nachlasses von Luise Morgenstern 1918 angeführt. Allerdings stimmen die im Versteigerungskatalog genannten Maße nicht mit der dort vorgestellten Ölstudie überein, dafür aber exakt mit denen unserer Arbeit, die aufgrund der ähnlichen malerischen Behandlung ebenfalls um 1831 entstanden sein dürfte.

Deutsch

6089 um 1880. Moosbewachsene Steinbrücke im Wald. Öl auf Papier, kaschiert auf Karton. 23,3 x 30,5 cm.

800 €

88 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6087
89 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6088 6089
90 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6090 6091

August Seidel

(1820–1904, München)

6090 Oberbayerische Seelandschaft mit Wäscherin. Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 31,9 x 35 cm. Unten rechts monogrammiert „AS“.

600 €

Josef Wenglein

(1845 München – 1919 Bad Tölz)

6091 Das Schotterbett des Arzbachs bei Bad Tölz. Öl auf Leinwand. 40,8 x 60,7 cm. Unten rechts signiert (teils in die nasse Farbe), bezeichnet und datiert „JWenglein / Arzbach - Tölz / [18]99“.

1.500 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (Nachlassstempel verso).

Münchner Schule

6092 um 1810. Die schöne Münchnerin. Öl auf Leinwand. 46 x 37,7 cm.

1.800 €

Die Dargestellte trägt eine biedermeierliche Tracht mit grünen Keulenärmeln, silberner Schnürkette am Korsett sowie ein hellviolettes Einstecktuch und silberbesticktes Riegelhäubchen. Vergleichbar ist das Bildnis mit dem Porträt der Schuhmacherstochter Helena Sedlmayer in Münchner Bürgertracht, das Karl Josef Stieler von ihr 1813 für die Schönheitengalerie König Ludwigs I. von Bayern in Schloss Nymphenburg malte.

91 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6092

Franz Xaver Wölfle (1887 Kaufbeuren – 1972 Fürstenfeldbruck)

6093 In der Dachstube.

Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 35 x 25,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „F.X. Wölfle 20.XI.15/ J.o.M.“

900 €

Alexander Ritter von Bensa (1820–1902, Wien)

6094 Ungar mit Pferd vor der pannonischen Tiefebene. Öl auf Malpappe. 17 x 26,1 cm. Rechts unten signiert „de Bensa“, sowie verso mit Bleistift betitelt und datiert „Ruhender ungarischer Roßhirt / 1861“.

1.500 €

Ferenc Ujházy (1827 Szolnok – 1921 Budapest)

6095 Melonen.

Öl auf Leinwand. 40 x 56,5 cm. Am Unterrand signiert „Ujhazy f“.

900 €

Die pannonische Ebene im ungarischen Tiefland eignet sich wegen ihres trockenen Klimas mit den warmen Sommern hervorragend für die Aufzucht von Melonen. Auf riesigen Feldern reifen die kugeligen Früchte bis zu ihrer Ernte im Hochsommer, die mit den legendären Melonenfesten einhergeht. Es ist genau die Gegend aus der der Maler Ferenc Ujházy stammt, der die Melone in seinen Werken immer wieder als Sujet wählt.

92 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6093
93 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6094 6095

6096 Blattpflanzen im sommerlichen Friedrichsgrund bei Pillnitz.

Öl auf Leinwand. 20,2 x 27,8 cm. Unten rechts monogrammiert „EL“ (ligiert).

2.800 €

Von 1842 bis 1845 studierte Leonhardi an der Dresdner Kunstakademie und war danach Atelierschüler von Ludwig Richter. Seine poetisch empfundenen Bilder, deren Motive oft der mitteldeutschen Wald- und Dorfnatur entnommen sind, erinnern sehr an die Auffassungs- und Behandlungsweise Richters, zu dessen besten Schülern Leonhardi gehörte. Bekannt wurde Leonhardi durch seine romantischen Landschaftsbilder, die ihm den Beinamen „Maler des deutschen Waldes“ einbrachten. Im Jahr 1878 kaufte er die ehemalige „Loschwitzer Hentschelmühle“, die sich in der Nachbarschaft seines väterlichen Anwesens befindet. Er ließ sie zum Künstlerhaus, zur sogenannten „Roten Amsel“, umbauen. Als Wertschätzung gegenüber seinem ehemaligen Lehrer setzte er Ludwig Richter auf dem Anwesen 1884 ein Denkmal. Das Gebäude beherbergt seit 1963 das Leonhardi-Museum.

Carl Seiler (1846 Wiesbaden – 1921 München)

6097 Baumgruppe bei Pähl am Ammersee. Öl auf Leinwand, auf Pappe kaschiert. 29 x 32,8 cm. Unten links geritzt bezeichnet und datiert „Pähl 27/8 [18]71“.

600 €

Carl Seiler studierte Malerei in Berlin an der Königlich Preußischen Akademie der Künste, danach an der Akademie der Bildenden Künste München bei Karl Raupp. Er lehrt ab den 1890er Jahren abwechselnd an beiden Akademien. Ein zwei Jahre später datiertes (4/8 [18]73), voll signiertes und ebenfalls in Pähl am Ammersee entstandenes Wiesenstück wurde vor fünf Jahren in unserem Haus versteigert (Auktion 111, Los 6179). Es legt die Vermutung nahe, dass sich Seiler in diesem Ort regelmässig zur Sommerfrische aufgehalten hat.

Carl Ludwig Fahrbach (1835 Heidelberg – 1902 Düsseldorf)

6098 Waldinneres mit Lichtung und kleinem Gewässer. Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 47,4 x 59,3 cm. Unten rechts signiert und datiert „C. L. Fahrbach. [18]75“, verso mit einem Etikett „Eigentum der Geschwister Mauritius“.

750 €

94 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Emil August Eduard Leonhardi (1828 Freiberg – 1905 Dresden–Loschwitz) 6097
95 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6096 6098

Clara von Sivers

(1854 Pinneberg – 1914 Berlin)

6099 Stillleben mit Pfirsichen und Trauben auf einem Geflecht aus Zweigen.

Öl auf Leinwand. 40,4 x 50,2 cm. Signiert unten links

„C.K. von Sivers“.

1.800 €

Clara Krüger beginnt mit 15 Jahren ihre künstlerische Ausbildung. Sie studiert an der Kunstakademie Kopenhagen, in Paris, Stuttgart und Dresden und spezialisiert sich früh auf Blumen- und Früchtestillleben.

1878 heiratet sie den Marineoffizier Peter Hermann Jegor von Sivers. 1888 trennte sich das Ehepaar wieder. Ab 1893 lebt sie in Berlin. In ihrem Berliner Atelier gibt sie anderen Frauen Kunst- und Lehrunterricht.

96 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6099

6100 Blick in eine Holzwerkstatt. Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 44,7 x 35,9 cm. Verso mit handschriftl. Bez. in schwarzer Feder vom Sohn des Künstlers „Umstehende Oelstudie stammt von der Hand meines Vaters Toby E. Rosenthal aus dessen Nachlass / Johannes Rosenthal“.

1.500 €

Provenienz: Galerie Heinemann, München (mit deren Galerieetikett verso, mit deren Inventarnummer: „13924“).

6100

6101 „Alte Bekannte“ (Paar in einer alpenländischen Stube).

Öl auf Leinwand. 51,5 x 38,5 cm. Rechts unten signiert, verso mit dem Klebeetikett des Preussischen Kunstvereins, darauf betitelt und nummeriert „Kat-Nr. 167“.

97 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
Toby Edward Rosenthal (1848 New Haven, Connecticut – 1917 München) Ernst Hader (tätig um 1866–1922)
1.200 € 6101

Thovald Simon Niss (1842 Assens – 1905 Hillerød)

6102 Blick auf den Walchensee in den bayerischen Voralpen.

Öl auf Leinwand, randdoubliert. 50 x 52 cm. Unten links signiert (Initialen ligiert), datiert und bezeichnet „TNiss / Sptbr 1879 / Walchensee.“.

750 €

Giovanni Segantini (1858 Arco – 1899 Schafberg bei Pontresina)

6103 Bildnis eines älteren Herrn.

Öl auf Leinwand. 58 x 43 cm. Mittig rechts monogrammiert und datiert „GS [ligiert] / (18)80“, verso mit einem Etikett der Galerie Oscar Hermes, München.

8.000 €

Der aus Trentino stammende Giovanni Segantini gilt als bedeutender Vertreter des realistischen Symbolismus und wird auch als einer der Erneuerer der Alpenmalerei im 19. Jahrhundert angesehen. Aus schwierigen Familienverhältnissen kommend, absolvierte er ein kurzes Studium an der Kunstakademie Brera in Mailand, verließ jedoch schon bald die Stadt, um in ländlichere Gefilde zu ziehen. Schon früh als Freilichtmaler tätig widmete er sich in seinen Werken vor allem der Darstellung des Alltags der Bauern und Hirten und den monumentalen Hochgebirgslandschaften der Alpen, die in seinen Bildern durch seine ganz eigene, pointillistische Malweise eine immense Steigerung von Leuchtkraft und Lichtwirkung erfuhren. Abgesehen von seinen Landschaftsdarstellungen, war es jedoch besonders die Bildnismalerei, die Segantini faszinierte - er sah im Porträt „das Anspruchsvollste im Künstlerischen und Bildnerischen“ und schätze seinen Stellenwert vor allem, da es „das Erforschen des menschlichen Antlitzes zum Ziel hat“. Das vorliegende Bildnis eines alten Toscaners entstand schon 1880 während seiner frühen Schaffensjahre in Mailand und veranschaulicht damit seine bereits in jungen Jahren einsetzende Auseinandersetzung mit dieser bildkünstlerischen Gattung, die in der Betrachtung von Segantinis Œuvre häufig wenig Beachtung erfahren hat.

98 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6102
99 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6103

6104

Deutsch

6104 um 1820/30. Das Reichenbachtal mit dem Wetterhorn.

Öl auf Leinwand. 118 x 91 cm.

1.200 €

Französisch

6105 um 1825. Eine waldige Landschaft mit einem zeichnenden Künstler.

Öl auf Papier, auf Malpappe aufgezogen. 39,2 x 32 cm.

800 €

Schöne, atmosphärisch dichte Plein-air-Studie. Im Vordergrund, im Dickicht versteckt, erkennt man die Umrisse eines zeichnenden Künstlers. Alte Zuschreibung an Jean Charles Joseph Rémond (1795-1875, Paris).

6105

100 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister

Olaf August Hermansen (1849–1897, Kopenhagen)

6106 Im Wald von Almindingen auf Bornholm (Moosige Felsen mit Wildblumen und Meisen).

Öl auf Leinwand. 37 x 40,7 cm. Unten links in der nassen Farbe signiert (Initalen ligiert), bezeichnet und datiert „OHermansen / Bornholm / Almindingen Juli 18[78]“.

6.000 €

Ausstellung: Kopenhagen, Charlottenborg 1879, Nr. 123 („Vildtvoxende Blomster ved en Klippevæg“).

Mit ungekünstelter Klarheit verbindet Olaf August Hermansen die Unmittelbarkeit der Plein-air-Studie mit der Detailverliebtheit eines hingebungsvollen Naturbeobachters. Durch die Nahansichtigkeit des gewählten Naturausschnitts rückt er dabei mit treffsicherem Auge die Schönheit des Unscheinbaren in den Mittelpunkt. So werden die moosigen Felsbrocken in einer schattigen Versenkung zur Kulisse für die kleinen Naturwunder des Frühlingerwachens. Das Grün der Blätter, Farne und Moose schillert in allen erdenklichen Schattierungen, bunte Waldblumen blühen in zarten Tönen und auf den dünnen Schlingen einer Kletterpflanze balancieren kleine Meisen. Sein Motiv fand Hermansen im unberührten Wald von Almindingen auf der Insel Bornoholm. Dorthin verschlug es ihn in den Sommermonaten 1878, zwei Jahre nach seinem Abschluss an der Kopenhagener Akademie.

101 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6106

(1821 Hadersleben – 1890 Kopenhagen)

6107 Ruine der Heiliggeistkirche in Visby auf Gotland. Öl auf Leinwand, doubliert. 33,8 x 41,3 cm. Unten rechts monogrammiert, datiert und bezeichnet „HH. [18]87 / Wisby“, verso auf dem Keilrahmen in dänischer Sprache alte Angaben zur Provenienz und der Darstellung.

2.500 €

Provenienz: Bis 1908 Sammlung William Schermacher (lt. rückseitiger Bezeichnung).

Der großzügige Oktogonalbau der Heiliggeistkirche in Visby wurde im 13. Jahrhundert nach Vorbild des Aachener Domes erbaut, heute zeigt sich der mittelalterliche Bau nur noch als Ruine im Stadtbild. Die akkurat angelegte Innenansicht mit Blick auf den ruinösen Chorraum ist eine späte Arbeit von Heinrich Hansen, der sich als einer der ersten dänischen Maler erfolgreich auf die Architekturmalerei spezialisierte und dem Genre zu großer Popularität verhalf.

Georg Anton Rasmussen (1842 Stavanger – 1914 Berlin)

6108 Norwegischer Wildbach.

Öl auf Papier, auf Pappe kaschiert. 22,9 x 33,4 cm. Unten rechts signiert und datiert „A. Rasmussen 1861“.

1.200 €

Anthonore Christensen

(eigtl. Anthonie Eleonore, geb. Tscherning, 1849 Kopenhagen – 1926 Usserød)

6109 Kleines Wiesenstück mit blühendem Heidekraut und Farnen.

Öl auf Leinwand. 19,9 x 26 cm. Unten links monogrammiert (ligiert) und datiert „AC 1883“, verso auf dem Keilrahmen mit altem Klebeetikett, bezeichnet (signiert?) „Anth. Christensen“.

1.200 €

102 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Heinrich Hansen
6107
103 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6108 6109
104 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6110 6111

Carl Frederik Bartsch (1829–1908, Kopenhagen)

6110 „Kronhjorte på en slette i Dyrehaven“: Rotwild auf einer Ebene in Dyrehaven. Öl auf Leinwand. 27 x 39 cm. Unten links signiert und datiert „C. Bartsch 1883“ sowie verso auf dem Keilrahmen ein altes in dänischer Sprache bezeichnetes Etikett „Kronhjorte på en slette i Dyrehaven“.

600 €

Janus La Cour

(1837 Ringkøbing – 1909 Odder)

6111 Steiniger Strand im Frühling. Öl auf Leinwand. 63,4 x 94,2 cm. Unten rechts signiert und datiert „J. la Cour mai 1884“.

750 €

Harald Frederik Foss (1843 Frederecia (?) – 1922 Frederiksberg)

6112 Jütländische Seelandschaft bei Laven. Öl auf Leinwand. 39,4 x 61,4 cm. Unten rechts signiert „H. Foss“ sowie unten links datiert „Juli 1874“, verso auf dem Keilrahmen erneut signiert, datiert und ortsbezeichnet „Fra Laven“ sowie mit einem Etikett des Kopenhagener Verlages „Kittendorff & Aagaard“.

3.200 €

105 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6112
106 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6113 6114

Christian Vigilius Blache (1838 Århus – 1920 Kopenhagen)

6113 Segelschiffe im Fjord von Kallehave in Dänemark. Öl auf Leinwand. 30 x 47 cm. Unten links signiert, bezeichnet und datiert „ Chr. Blache. Kallehave (18)84“.

2.400 €

Anton Edvard Kieldrup (1826 Hadersleben – 1869 Kopenhagen)

6114 „Ved Ermelundshuset“: Gutshof im Hirschpark nördlich Kopenhagens.

Öl auf Malkarton. Unten rechts signiert und datiert

„A.E. Kieldrup [18]68“ sowie verso auf einem Etikett in dän. Sprache alt bezeichnet „Ved Ermelundshuset / af / A.E. Kieldrup“.

1.800 €

Theodor Wegener (1817 Roskilde – 1877 Kopenhagen)

6115 Der Marineoffizier Peter Wilhelm Tegner in seinem Arbeitszimmer in der St. Kongensgade in Kopenhagen.

Öl auf Leinwand, doubliert. 32 x 43,5 cm. Um 1850.

2.800 €

Eine große Behaglichkeit strahlt der biedermeierliche Salon aus, in dem Peter Wilhelm Tegner (1798-1857) an seinem mit nautischen Instrumenten vollgestellten Schreibtisch Platz genommen hat. Tegner, der das Kapitänspatent innehatte und 1852 Kommandant wurde, wirkte vor allem als Lehrer an der Marineakademie in Kopenhagen. Dort unterrichtete er vorrangig Trigonometrie und nautische Astronomie. Seine verfassten Abhandlungen waren unentbehrlich für den Lehrbetrieb und wurden von den Kadetten sehr geschätzt.

107 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6115

Frederik

6116 Sommertag im Schlossgarten Sorgenfri bei Kopenhagen.

Öl auf Leinwand. 75 x 132 cm. Unten rechts signiert und datiert „Fr. Winther 1886“.

1.500 €

Der Garten des Schlosses Sorgenfri nördlich von Kopenhagen ist ein ruhiger, bewaldeter Naturgarten, der um den Lyngby-See und den Mühlbach herum angelegt ist. Das inmitten des Schlossgartens gelegene Schloss Sorgenfri wurde ursprünglich 1706 im Barockstil erbaut und 1756 im neoklassizistischen Stil umgebaut. Um 1800 erfolgte die Umwandlung in einen englischen Landschaftgarten mit Brunnen, einer Grotte und verschiedenen Pavillons umgewandelt. Der Palast und der Garten sind bis heute der dänischen Königsfamilie vorbehalten. Frederick Winther zeigt eine Partie am Mühlbach, in dem sich die Baumkronen der den Fluss säumenden Bäume spiegeln. Der Künstler hat im selben Jahr 1886 ein weiteres Motiv aus dem Garten von Sorgenfri gemalt, das den Weg entlang des Mühlbachs zeigt. Dieses Werk wurde 1887 auf der Ausstellung in Charlottenborg und auf der Weltausstellung in Chicago 1893 gezeigt, wo es mit einer Medaille ausgezeichnet wurde.

Anton

Edvard Kieldrup (1826 Hadersleben – 1869 Kopenhagen)

6117 Aussicht von Fortunen im Park Dyrehaven auf Kopenhagen und den Öresund.

Öl auf Leinwand. 68,5 x 94 cm. Monogrammiert und datiert unten rechts „AK [18]52“.

3.000 €

In der luftigen Atmosphäre eines Spätsommernachmittags sind die Details der Silhouette von Kopenhagen und die Schiffe auf dem Öresund bis in weite Ferne erkennbar. Die Aussicht von Fortunen aus, einem alten Forsthaus am Jagdweg der Könige durch Dyrehaven, hat Kieldrup in mehreren Gemälden festgehalten. Der Künstler war von 1845 bis 1847 Student an der Königlichen Akademie in Kopenhagen und nahm ab 1849 regelmäßig an den Charlottenborger Frühjahrsausstellungen teil. Kieldrups motivischer Fokus lag auf der Landschaft und seine Vorliebe speziell für die romantische Landschaftsmalerei festigte sich schließlich durch seine Studienreisen nach München und Norwegen, die er von 1858 bis 1859 unternahm. Während seiner zahlreichen Reisen arbeitete er unermüdlich und fertigte zahlreiche Pleinair-Studien an.

6118 Heidelandschaft an der dänischen Küste. Öl auf Leinwand. 37,8 x 56,9 cm. Unten rechts signiert „H. Foss“ sowie unten links datiert „1869“.

2.400 €

108 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Winther (1853 Kopenhagen – 1916 Frederiksberg) Harald Frederik Foss (1843 Frederecia (?) – 1922 Frederiksberg)
6116
109 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6117 6118

6119 Dünen bei Gilleleje auf Seeland. Öl auf Karton. 26,5 x 42 cm. Unten rechts monogrammiert, datiert und bez. „VG Gilleleje 22 Juni 82“ (in die nasse Farbe geritzt), verso in grauem Stift bez. „Vilh Groth: Klitter ved Gilleleje“.

1.800 €

6120 Unter den Klippen von Møns Klint. Öl auf Leinwand. 32 x 46,3 cm. Unten rechts signiert „C. Bartsch“.

750 €

6121 Brechende Wellen bei Hirtshals auf Jütland. Öl auf Leinwand. 39,7 x 60 cm. Unten rechts signiert, datiert und bezeichnet „Chr. Blache 1906 Hirtshals.“.

1.800 €

110 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Georg Vilhelm Arnold Groth (1842–1899, Kopenhagen) Carl Frederik Bartsch (1829–1908, Kopenhagen) Christian Vigilius Blache (1838 Århus – 1920 Kopenhagen) 6119
111 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6120 6121
112 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6122 6123

Carl Frederik Emanuel Larsen (1823–1859, Kopenhagen)

6122 Segelboote an der windgepeitschten Küste Dänemarks.

Öl auf Leinwand. 36,5 x 58,4 cm.

3.800 € Dänisch

6123 19. Jh. Stürmische See mit Segelschiff vor steilen Klippen.

Öl auf Leinwand. 20 x 29 cm. Unten links undeutlich bezeichnet.

450 €

Georg W. Rönner (deutscher Künstler, tätig A. 20. Jh.)

6124 Bildnis einer Dame in rosa Bluse und schwarzweiß gestreiftem Rock.

Öl auf Leinwand. 115,5 x 58 cm. Unten links signiert „Georg W. Rönner“ und unten rechts datiert „25 VI 1914“.

2.400 €

113 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6124

6125

Janus La Cour

(1837 Ringkøbing – 1909 Odder)

6125 Flusspartie bei Skovsøen.

Öl auf Leinwand. 35,9 x 46,8 cm. Unten rechts teils unleserlich datiert „... 1881“, verso auf dem Keilrahmen alte Sammlerannotationen.

2.400 €

Kai Jeppe Drews

(d.i. Poul Rønne, 1884 Frederiksberg – 1964)

6126 Interieur mit Rosenstrauß.

Öl auf Leinwand. 40,7 x 32,4 cm. Unten links signiert mit einem Pseudonym „Edm. Fischer“.

600 €

Das Werk weist frappierende stilistische und motivische Übereinstimmungen mit dem Werk von Kai Jeppe Drews auf, der sich unter anderem auf eben solche Interieurdarstellungen spezialisierte und unter zahlreichen Pseudonymen firmierte.

Dänisch

6127 1855. „Helleborus“: Weiße Christrosen.

Öl auf Leinwand. 25 x 34,5 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „C.T. 1855“, verso auf dem Keilrahmen in dän. Sprache alt bezeichnet „Helleborus / malt in Aaret [Aare] 1855“.

1.200 €

114 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
115 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6126 6127
116 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Vincent de Vos (1829–1875, Kortrijk) 6128 Die kleine Menagerie im Planwagen. Öl auf Holz. 25,7 x 34,5 cm. Unten links signiert und datiert „V. de Vos. (18)69“. 4.500 € 6128

Deutsch

6129 um 1870. Blumenmädchen und Modellpuppe im Maleratelier.

Öl auf Leinwand, doubliert. 55,3 x 49,5 cm.

2.400 €

117 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6129

Leopold Kupelwieser (1776 Piesting, NÖ – 1862 Wien)

6130 Der Madonna wird die Stephanskrone präsentiert. Öl auf Leinwand, oben halbrund. 32,5 x 20,5 cm. Verso vom Auftraggeber bez. „Skizze des Bildes das ich für den St. Steph. Verein Pressburg malen liess. 1865 P(ater) Max S. J.“

750 €

Nach seinem Studium an der Wiener Akademie (1809-1823) bei Franz Caucig, Johann Baptist Lampi und Joseph Rebell, bereiste Kupelwieser

in Begleitung des Diplomaten Alexander Beresins Italien. Dort führte die Begegnung mit den Werken Fra Angelicos und der Malerei der italienischen Frührenaissance sowie die Freundschaft zu den Nazarenern in Rom zu einer Hinwendung Kupelwiesers zum katholischen Glauben. Fortan nimmt das religiöse Andachtsbild eine zentrale Rolle im Werk des Künstlers ein. Zurück in Wien konzentriert sich Kupelwieser auf die Altarbild- und Kirchenmalerei al fresco. Vorliegende Studie bereitet offenbar ein Altarbild in Pressburg vor, dessen Ausführung uns allerdings nicht bekannt ist.

118 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6130

Elisabeth Weber-Fülop (1883 Budapest – 1966 Plymouth, MA)

6131 Blick in den Wiener Salon eines Kunstsammlers. Öl auf Leinwand. 70 x 91 cm. Unten rechts signiert „E. Weber-Fülop 1923“.

2.400 €

Der Blick in den Salon eines Kunstsammlers hat geradezu eine voyeuristische Note. Zahlreiche Gemälde und auch einige Skulpturen

schmücken die zwei wohnlichen, wenn auch nicht nach der letzten Mode eingerichteten Räume. Der Deckenlüster aus Messing und Milchglas im hinteren Raum verortet das Interieur in Wien. Die Sammlung mit einem Werk wohl von Bellotto an der Stirnwand, das den Canale Grande mit Santa Croce zeigt, ist von hoher Qualität. Die aus Ungarn stammende Malerin Elisabeth Weber-Fülop widmete sich neben der Darstellung von Landschaften und Portraits mit Vorliebe der Wiedergabe von Interieurs.

119 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6131

Oene Romkes de Jongh

(1812 Makkum – 1896 Amsterdam)

6132 Das Rathaus (Stadthuis) von Haarlem auf dem Grote Markt.

Öl auf Leinwand, doubliert. 51 x 71,5 cm. Signiert unten links „O.R. de Jongh“.

3.500 €

Provenienz: Frost & Reed Gallery, London (mit deren Etikett verso, Inv.Nr. 47832).

Über Oene Romkes de Jongh selbst ist nicht viel bekannt. Der stilistisch an Cornelis Springer und Adrianus Eversen orientierte Künstler malte hauptsächlich Stadtansichten, bevorzugt von seinem Wohnort Amsterdam, mit einer Vorliebe für Winterszenen. Seine Gemälde sind präzise ausgearbeitet und lebendig in der Staffage, seine Liebe zur alten holländischen Architektur zeigt sich in ihrer topografischen Korrektheit. Das

Haarlemer Rathaus, ein rechteckiger Bau, bestehend aus einem Saalbau und dem Grafensaal, mit Zinnen und einem Turm, wurde 1370 an Stelle des durch einen Brand zerstörten Jagdschlosses der Grafen von Holland errichtet, und in den folgenden Jahrhunderten mehrfach sowohl im niederländischen Renaissancestil als auch im klassizistischen Stil (Fassade) um- und ausgebaut. Der heute so markante, zwischen 1465 und 1468 errichtete Rathausturm wurde zwar 1772 abgerissen, 1913 aber wieder originalgetreu errichtet, fehlt also in unserer Ansicht. Auf einer Karteikarte aus dem Archiv von Hofstede de Groot (Kartennr. 1263169) im RKD in Den Haag ist ein Bild des Künstlers mit demselben Titel und beinahe identischen Maßen dokumentiert. Da Haarlem-Motive im Werk von de Jongh sehr selten sind, scheint es plausibel, dass es sich um vorliegendes Gemälde handelt. Dann könnte die Provenienz noch um Mrs. W. D. Dereham und die Auktion Christie‘s, London, 12. Mai 1972, Los Nr. 80 ergänzt werden.

120 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6132

Niederländisch

6133 um 1890. Im Maleratelier. Öl auf Leinwand. 59 x 48,5 cm.

1.200 €

Das Gemälde zeigt den Blick in ein Maleratelier, in dem das Modell, eine Holländerin mit weißer Haube, bereits die Position im Lehnstuhl eingenommen hat. Die verschiedenen Staffeleien mit Leinwänden deuten darauf hin, dass es sich hier um eine Malklasse handelt, die eine Unterrichtsstunde im Malen nach dem lebenden Modell erhalten soll. Die Adepten sind jedoch noch nicht zugegen.

121 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6133
122 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6135 6134

6134 Strandszene mit Badegästen an einer Sandburg mit Badewagen.

Öl auf Malpappe. 17,8 x 23,8 cm. Verso mit einer Sammlerannotation „An der Ostsee“.

600 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso zweifach mit dem Nachlassstempel).

Privatsammlung Rheinland.

Hans Deiters wurde als Sohn des Malers Heinrich Deiters in Düsseldorf geboren. Seine Schwester war die Schriftstellerin Leonore Niessen-Deiters. Nach einer ersten Ausbildung im Atelier seines Vaters ging er 1855 an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er unter Heinrich Lauenstein, Hugo Crola, Peter Janssen d. Ä., Eduard Gebhardt, Julius Roeting und Adolf Schill studierte. In den späten 1890er Jahren ging er nach Paris und beschäftigte sich dort eingehend mit der Malerei der Impressionisten, sowie der Malerei des Symbolismus, die seinen Stil nachhaltig prägen sollte. Die vorliegende Ölstudie zeigt Badegäste an einem sommerlichen Strand bei einer Sandburg in der eine der seit Mitte des 19. Jahrhunderts üblichen, „Badekarre“ genannten, Umkleiden steht. Diese schattigen Sitzgelegenheiten gelten als Vorläufer der heute genutzten Strandkörbe wurden teils an Land platziert, teils auch mit Pferden ins flache Wasser gezogen. Sie wurden in Deutschland zuerst auf Norderney genutzt, fanden sich aber auch entlang der Nord- und Ostseeküsten an den Stränden von Deutschland, Frankreich, Belgien und der Niederlande.

Antonij Andreas de Mayer (1806–1867, den Haag)

6135 Nachfolge. Eisvergnügen.

Öl auf Holz. 42,8 x 64,5 cm. Unten links bezeichnet

„A. A. de Meyier ft“ (20. Jh.).

600 €

Niederländisch

6136 um 1840. Der Leuchtturm von Cordouan an der Mündung der Gironde.

Öl auf Leinwand. 24,5 x 33,2 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „ST [ligiert] II / 1839“, verso auf dem Keilrahmen bez. „Tobias Stimmer II Amsterdam / 1839“.

800 €

Der Leuchtturm von Cordouan an der Atlantikküste in der NouvelleAquitaine - hier bei Ebbe festgehalten - wurde 1611 erbaut und ist damit der älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtturm Frankreichs.

123 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6136
124 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6138 6137

Thorald Læssøe (1816 Frederikshavn – 1878 Kopenhagen)

6137 „Fra Glostrup“: Wolkenhimmel bei Glostrup. Öl auf Malkarton. 19,5 x 31 cm. Verso in dän. Sprache alt bezeichnet „Th. Læssøe / fra Glostrup“.

2.400 €

Valentin Ruths (1825–1905, Hamburg)

6138 Weg am Hügel. Öl auf Papier, auf Holz kaschiert. 22,7 x 35,9 cm. Unten rechts signiert „V. Ruths“.

400 €

Carl Frederik Sørensen (1818 Besser auf Samsø – 1879 Kopenhagen)

6139 Segelschiffe vor einer Küstenstadt. Öl auf Malkarton. 19,1 x 29,8 cm. Unten links datiert und unleserlich bezeichnet „8 Juli 1852 ny[...]borg“.

2.800 €

Provenienz: Aus der Sammlung von Schloss Marienlyst, Helsingør (verso mit dem Sammlungsstempel und der Inv. Nr. „223“).

125 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6139

Wilhelm Krause

(1803 Dessau – 1864 Berlin)

6140 Segelschiffe bei stürmischer See vor der Küste von Dover.

Öl auf Holz. 48,8 x 59,8 cm. Rechts unten signiert (ligiert) und datiert „WKrause. P(inxit) 1837“.

1.500 €

Provenienz: Hans Stahl, Hamburg, Auktion 28 am 29. November 1980, Los 7450/5.

Privatsammlung Rheinland.

Wilhelm Krause war Schüler von Carl Wilhelm Kolbe in Dessau, der früh das Talent des jungen Künstlers erkannte. 1824 ließ Krause sich in Berlin nieder, wo er von Eduard Gärtner in die Gropius‘sche Werkstatt für Dekorationsmalerei eingeführt wurde. 1828 trat er in das Atelier von Wilhelm Wach ein und widmete sich seit diesem Zeitpunkt der Marinemalerei.

Alfred Bergström

(1869 Stockholm – 1930 Tullige)

6141 Sonnenaufgang an der Küste von Le Havre.

Öl auf Leinwand. 29,5 x 42,3 cm. Unten rechts signiert und bezeichnet „Alfred Bergström / Havre“, auf der Leinwand verso gestempelt „6“. Um 1895.

2.400 €

Während seiner Reisen durch Frankreich im Jahr 1895 malte der in Stockholm geborene Künstler mehrere Ansichten von Le Havre. Eine davon wurde 1931 in der Kunstakademie in Stockholm ausgestellt. Eine im Format etwas größere Darstellung der Küste wurde bereits 1896 vom Nationalmuseet Stockholm angekauft, was Bergströms frühen Erfolg unterstreicht. Weitere bedeutende Werke befinden sich heute im Nationalmuseet und im Museum in Göteborg. Das Frühwerk steht für Bergströms Auseinandersetzung mit dem französischen Impressionismus, den er auf seiner Frankreichreise kennenlernte.

Rudolf Schuster (1848–1902, Markneukirchen i. Vogtland)

6142 zugeschrieben. Wolken über einem sommerlichen Gebirgssee.

1.800 €

Verso mit Bleistift bezeichnet „Dieses Gemälde stammt von meinem verstorbenen Vater, Prof. Hans Rud. Schuster, Lotte Schuster 8/17“.

126 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6140
127 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6141 6142
128 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6144 6143

6145

Emanuel Aage Petersen (1894 Kopenhagen – 1948 Farum)

6143 Die „Thorvaldsen“ in der Davisstraße im Morgendunst.

Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 27,5 x 42,5 cm. Unten rechts signiert „EmAP.“ sowie unten links betitelt „B/S „Thorvaldsen“; Davisstraedet. 10/8 23.“.

1.800 €

Die Davisstraße ist die Meerenge zwischen Grönland und der kanadischen Baffininsel. 1585 erstmals in der Neuzeit vom englischen Seefahrer John Davis befahren, trägt sie heute dessen Namen.

Emanuel Aage Petersen

6144 Eisberge vor Grönland.

Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 23 x 36,5 cm. Unten links monogrammiert und datiert „Em A P. (19)21“.

1.200 €

Hans Christian Koefoed (1849 Bornholm – 1921 Roskilde)

6145 Takelage und Ankerwinde auf der Schonerbrigg Levante.

Öl auf Leinwand. 49 x 61 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „HCK [ligiert]. 1897.“ sowie verso auf Dänisch bezeichnet und datiert „Mellem Øland og Gùlland / Skonnerbrig ‚Levante 1897.“ [Zwischen Öland und Gotland / Schonerbrigg ‚Levante‘].

2.800 €

129 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister

6146

Andreas Christian Riis Carstensen (1844 Sennels bei Thisted – 1906 Helsingør)

6146 Belebte Nillandschaft mit Feluken. Öl auf Leinwand. 43,4 x 61 cm. Unten links signiert „ARiis-Carstens“. Verso auf dem Keilrahmen die Reste eines alten (Ausstellungs?)Etiketts und ein Stempel „Anker im Kreis“.

4.000 €

Friedrich Otto Georgi (1819 Leipzig – 1874 Dresden)

6147 Archeologische Arbeiten bei Napata am Jebel Barkal im Nord-Sudan.

Öl auf Leinwand. 64 x 103,5 cm. Rechts unten signiert und datiert „Otto Georgi 1852“.

12.000 €

Provenienz: Sammlung Richard Lepsius. Sammlung der Familie Lepsius. Privatbesitz Norddeutschland.

Vorliegendes Gemälde zeigt ein zentrales Ereignis der ersten großen preußischen Expedition nach Ägypten und Äthopien und ist ein bedeutendes Zeugnis der preußischen Wissenschaftsgeschichte aus dem Familienbesitz des Expeditionsleiters Richard Lepsius (1810-1884).

Schon im Jahre 1840 beantragte der noch junge Ägyptologe Lepsius, der spätere Begründer des Ägyptischen Museums zu Berlin, beim preußischen König Friedrich Wilhelm IV. Mittel zur Durchführung einer wis-

130 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister

senschaftlichen Expedition nach Ägypten. Aufgrund der aktiven Unterstützung Christian Karl Josias von Bunsens, dem Mitbegründer des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, konnte die groß angelegte Expedition nach langen Vorbereitungen schließlich in den Jahren 1842 bis 1845 durchgeführt werden. Neben der wissenschaftlichen Forschung war ein weiteres Ziel, bedeutende Denkmäler für die preußischen Museen zu erwerben. Teilnehmer der Expedition waren unter anderem auch die Künstler Johann Jakob Frey und Friedrich Otto Georgi sowie der Zeichner Ernst Weidenbach. Die Ergebnisse und Erfahrungen der Expedition wurden von Lepsius später in dem Werk „Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien“ von 1849-1859, sowie in „Briefe aus Aegypten, Aethiopien und der Halbinsel des Sinai“ im Jahre 1852 veröffentlicht. In Letzterem ist auch anschaulich die hier gezeigte Situation geschildert. Ende Mai 1844 erreichten die Forscher den heiligen Berg Barkal und das dort liegende Pyramidenfeld. Lepsius erwähnt, dass der Berg in den Hieroglyphen nur „Der Heilige Berg“ genannt wurde und dies wohl auch der Grund dafür sei, dass sich hier die Pyramiden-, Begräbnisfelder und Kultstätten des Amon-Ra fanden (S. 240). Hier stieß nun auch Otto Georgi zur Expedition, was Lepsius eigens erwähnte: „Georgi war zu meiner Freude schon seit einigen Tagen von Dongola hier eingetroffen. Seine Hilfe ist jetzt doppelt erwünscht, weil hier alles ausgezeichnet werden soll, was sich überhaupt vorfindet.“ (S. 236). Am 28. Mai 1844

beschreibt Lepsius den aufwendigen Transport eines für die Forschung bedeutenden Monumentalwidders: „An 150 Zentner muss dieser fette Hammel wohl wiegen. Doch ist er von 92 Fellachs binnen drei heißen Tagen glücklich bis ans Ufer gezogen worden, wo er der Einschiffung harrt“ (S. 239ff). Dieses denkwürdige Ereignis war für die Expedition von so großer Bedeutung, dass die Szenerie sowohl von Otto Georgi, als auch von Ernst Weidenbach festgehalten wurde. Die Darstellung Weidenbachs wurde als Lithographie sowohl als Frontispiz der „Briefe aus Ägypten[...]“ verwendet, als auch im großen Tafelband der „Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien“ veröffentlicht (Abt. I Bl. 126). Interessant ist, dass Weidenbach die Gruppe der Lastenträger aus ziemlich genau der Perspektive darstellt, aus der auch der auf dem vorliegenden Gemälde zeichnende Künstler sie sieht. Es ist also durchaus denkbar, dass Otto Georgi hier seinen Künstlerfreund Weidenbach beim Erstellen eben jener Zeichnung zeigt. Im Gegensatz zu der eher technischen Schilderung Weidenbachs fasst Georgi hier allerdings die Szenerie malerischer auf und erweitert den Blick nach links um das Pyramidenfeld mit aufsteigenden Rauchschwaden, sowie um eine Gruppe von Nubierinnen mit einer Ziegenherde. Das Entstehungsdatum des Gemäldes, sowie seine Provenienz lassen vermuten, dass das Gemälde möglicherweise ein Geschenk zur Veröffentlichung der „Briefe aus Aegypten, Aethiopien und der Halbinsel des Sinai“ im Jahre 1852 gewesen sein könnte.

131 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6147

Hans von Hayek (1869 Wien – 1940 München)

6148 Markttag in einem Dorf (Kampong) auf Java. Öl auf Leinwand. 100,5 x 80,7 cm. Unten links signiert „Hayek“.

2.400 €

Carl Wuttke (1849 Trebenitz, Schlesien – 1927 München)

6149 zugeschrieben. Straßenszene mit Lastesel vor einem chinesischen Stadtor.

Öl auf Leinwand, auf festem Karton aufgezogen. 34,5 x 43 cm. Bezeichnet unten links „cuP [?] October 99“.

900 €

132 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6149
6148

Carl Fahringer

(1874 Wiener Neustadt – 1952 Wien)

6150 Tigerpaar mit Nachwuchs im Tierpark Schönbrunn.

Öl auf Leinwand, auf Platte kaschiert. 31,5 x 30 cm. Oben links signiert „C. Fahringer“.

4.500 €

Carl Fahringer gilt neben Ludwig Heinrich Jungnickel als einer der besten Tiermaler Österreichs im 20. Jahrhundert. Fahringer erhielt seine Aus-

bildung an der Wiener Akademie, trat später dem Hagenbund bei und wurde Mitglied des Künstlerhauses, bevor er später selbst Professor an der Akademie wurde und 1945 dort sogar das Fach Tier- und Landschaftsmalerei einführte. Zu seinen bevorzugten Orten zählte der Tierpark in Schönbrunn, wo er nicht nur die exotischen Tiere, sondern auch das in Scharen dorthin strömende Publikum in vielen Werken festhielt. Das vorliegende Gemälde ist eine geniale Momentaufnahme: Es zeigt eine fürsorgliche Tigermutter, die ihr Junges am Schopf gepackt hat und vom Wasserbecken fort an einen sichereren Ort trägt.

133 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6150
134 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Carl Fahringer 6151 Mandrill. Öl auf Karton. 23 x 16,3 cm. Unten signiert „C. Fahringer“. 1.200 € 6151

Roderick Dempster MacKenzie (1865 London – 1941 Mobile, Mobile County)

6152 nach. Die feierliche Prozession des Delhi Durbar von 1903.

Öl auf Leinwand. 109 x 180 cm.

4.000 €

Durbar war der Begriff, der in Indien zur Zeit der Moguln für eine Versammlung des Hofes oder des Rates des Herrschers verwendet wurde. Die Briten übernahmen diesen Begriff, um eine zeremonielle Versammlung zur Demonstration der Loyalität gegenüber der britischen Krone zu bezeichnen.

Der Delhi Durbar von 1903 wurde vom Vizekönig Lord Curzon organisiert. Man sieht ihn reitend auf dem Elefanten, der die Prozession auf dem Gemälde anführt. Es war die zweite Veranstaltung dieser Art. Bei einer früheren Durbar im Jahr 1877 war Königin Victoria zur Kaiserin von Indien proklamiert worden. Lord Roberts, der diese erste Durbar organisiert hatte, beauftragte den britischen Maler Roderick MacKenzies mit der Herstellung eines Gemäldes der zweiten Durbar (heute im Bristol Museum & Art Gallery), auf das unser Werk zurückgeht. Nach

dem Tod Victorias im Jahr 1901 wurden bei diesem zweiten Durbar im Jahr 1903 Edward VII. und Königin Alexandra zu Kaiser und Kaiserin von Indien erklärt. Der König und die Königin waren selbst nicht anwesend, sondern wurden von Edwards Bruder, dem Herzog von Connaught, vertreten, der auf dem zweiten Elefanten in der Szene reitet. Die Prozession schlängelt sich an der Nordseite der prächtigen Jama Masjid vorbei, einer Moschee aus der Mogulzeit in Delhi mit einer großen Kuppel und hoch aufragenden Minaretten. Auf den Brüstungen und in den Gewölben der Moschee befinden sich britische und europäische Beobachter, von denen viele unter Sonnenschirmen im Schatten sitzen. Auf den Stufen der Moschee und auf dem Gelände neben der Prozession wimmelt es von einheimischen Schaulustigen. Die wichtigsten Figuren - der Vizekönig, der Herzog von Connaught und die indischen Prinzen - reiten in der Prozession auf reich geschmückten Elefanten. Soldaten aus britischen und indischen Regimentern marschieren in der Prozession mit und säumen den Weg. Das Werk, in dem die Briten als Erben der Mogul-Kaiser und rechtmäßige Herrscher Indiens dargestellt werden, lässt die unterschwelligen Ängste um das britische Imperium zu dieser Zeit außer Acht.

135 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6152

Ernst Carl Eugen Koerner (1846 Stibbe/ Westpreußen – 1927 Berlin)

6153 „Stadttor zu Alexandrien“. Öl auf Malpappe. 32,5 x 51 cm. Links unten monogrammiert und rechts unten bezeichnet und datiert „Said Pascha, 17.1.1878, Alexandrien“, sowie verso mit Feder in Braun vom Künstler betitelt (erstes Wort abgeschnitten) und bezeichnet „Prof. Ernst Koerner Berlin N.W. 23, Klopstock Str. 5(5).“.

1.200 €

Provenienz: Sammlung Annelise Koerner, Krefeld-Oppum. Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin.

L. de Trévise (französischer Künstler, tätig um 1829)

6154 Bildnis eines Efendi im Künstleratelier. Öl auf Leinwand. 32,7 x 25 cm. Auf der Mappe links signiert und datiert „L. de Trévise / 1829“, verso mit dem Stempel des Pariser Kunsthändlers Jean Nicolas Moyon.

800 €

6154

136 Gemälde
des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6153

800 €

137 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6155
Ernst Carl Eugen Koerner (1846 Stibbe/ Westpreußen – 1927 Berlin) 6155 Nächtliche Flusslandschaft mit Feuer über einer Stadt (Istanbul?). Öl auf Malkarton. 21,7 x 35,8 cm. Unten rechts in Rot signiert „E. Koerner“. Wohl um 1916. Provenienz: Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin.

6156

Ernst Carl Eugen Koerner

6156 Die Tempelruinen von Kom Ombo am Nil in Oberägypten.

Öl auf Malkarton. 32 x 46 cm. Links unten mit Ritzsignatur und -datierung „EK (18)89“, verso in Bleistift bezeichnet „Komombo“.

1.800 €

Provenienz: Leo Spik, Berlin, Auktion 595 am 26.-28. Juni 2001, Los 181, Tafel 16.

Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin.

Alphons Leopold Mielich (1863 Klosterneuburg – 1929 Salzburg)

6157 Junger Wasserträger in Merg bei Kairo. Aquarell auf Karton. 7,5 x 15,8 cm. Unten links signiert und bez. „A. L. Mielich / Merg - Cairo“.

900 €

Otto Friedrich (1862 Györ – 1937 Wien)

6158 Getreideladen in einem orientalischen Basar. Öl auf Holz. 19 x 27 cm. Unten links monogrammiert „OF.“. Um 1891-1894.

1.500 €

Das locker gemalte Werk dürfte auf Friedrichs Reise nach Nordafrika in den Jahren von 1891-1894 entstanden sein.

138 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
139 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6157 6158
140 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6159 6160

Théodore Gudin (1802 Paris – 1880 Boulogne–sur–Seine)

6159 Schiff vor der bretonischen Kreideküste bei Sturm. Öl auf Leinwand. 32 x 50 cm. Unten links signiert, datiert und eigenh. bez. „Dedié aux sauvetons Bretons T. Gudin 1875.“.

3.000 € Hermann Eschke (1823–1900, Berlin)

6160 Tosende See vor der bretonischen Küste im Abendlicht.

Öl auf Leinwand. 40 x 66 cm. Unten links signiert und datiert „H. Eschke (18)76“.

1.800 €

Provenienz: Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin. Eschke, der an der Berliner Akademie gelernt hatte, unternahm ab 1850 zahlreiche Studienreisen in die Normandie, die Bretagne, den Pyrenäen und ans Mittelmeer, wo er die Motive fand, die er später in seinem Berli-

ner Atelier umsetzte. Die auf dramatische Effekte setzende Malerei Eschkes fand großen Zuspruch bei den Zeitgenossen und brachte ihm viele Schüler, von denen einige selbst bedeutende Maler wurden, darunter: Louis Douzette, Moritz Erdmann, Walter Moras, Carl Saltzmann, Alexander Kircher, Fritz Sturm und Ernst Koerner.

Ernst Carl Eugen Koerner (1846 Stibbe/ Westpreußen – 1927 Berlin)

6161 Der Menhir von Le Croisir (Bretagne).

Öl auf Leinwand. 49 x 78 cm. Unten rechts signiert und datiert „Ernst Koerner 1911“.

1.200 €

Provenienz: Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin. Die Menhire der Bretagne, im deutschen Sprachgebrauch auch oft als Hünen- oder Hinkelsteine bezeichnet, sind eine Gruppe von hochragenden behauenen Steinblöcken, die in vorgeschichtlicher Zeit in etwa um 4500 vor Christus vermutlich zu kultischen Zwecken aufgestellt wurden und als Vorbild für alle späteren europäischen Megalithe gelten.

141 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6161

Luigi Ferrazzi (1850–1897)

6162 Venedig: Der Canale Grande mit der Rialto Brücke.

Öl auf Holz. 30,8 x 81 cm. Unten links signiert und datiert „Luigi Ferrazzi 1895“.

4.500 €

Hermann von Glass (1886 Friedau, Schweiz – 1950 München)

6163 Felsen im Meer.

Öl auf Leinwand. 66 x 91 cm. Unten links signiert und datiert „HvGlass (19)12“.

1.500 €

Türkisfarbenes Wasser umspielt die hellen Felsen, die direkt vor der Horizontlinie liegen. Dahinter kommt nichts, darüber erstreckt sich der blassblaue Himmel. Den schweizer Maler Hermann von Glass scheint genau diese Komponente interessiert zu haben, bei der sich die Felsen in der Unendlichkeit verlieren.

Ernst Carl Eugen Koerner (1846 Stibbe/ Westpreußen – 1927 Berlin)

6164 Die ligurische Küste mit der Grotta di Byron bei Porto Venere.

Öl auf Malpappe. 40 x 20 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „Porto Venere / 2/5 (18)71 / EK.“

1.200 €

Provenienz: Sammlung Agnes, Freiin von der Goltz, verheiratete Koerner, Berlin.

Sammlung Wolf und Marli von Wolfmannsdorff.

Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin (im Sommer 1977 von M. v. Wolfmannsdorff als Geschenk an den Patensohn).

Die malerische Bucht mit der berühmten Grotta di Byron soll der Überlieferung nach der Ort gewesen sein, von dem Lord Byron in einem tollkühnen Akt bis in das 8 km entfernte Lerici geschwommen sei, um Mary und Percy Bysshe Shelley zu besuchen, die dort zwischen 1818 und 1822 in der „Villa Magni“ wohnten. Zu Ehren der beiden Dichterfreunde wird der Golf von La Spezia daher auch oft „Golf der Dichter“ genannt. Die Höhle in der Nähe von Porto Venere wurde von Lord Byron als fast übersinnlicher Ort beschrieben, der ihn immer wieder magisch anzog und an den er sich verschiedentlich zum Kontemplieren zurückzog.

142 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6162
143 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6163 6164

Salomon Corrodi

(1810 Fehraltorf – 1892 Como)

6165 Partie an der Steilküste von Sorrent. Öl auf Leinwand. 45,3 x 60,2 cm. Unten links signiert und datiert „S. Corrodi / [18]84“ sowie verso wohl eigenhändig bez. „Sorrento. / 1884.“ und „Salomon Corrodi. 1884.“.

3.200 €

Die Bekanntheit Salomon Corrodis beruht insbesondere auf seiner Begabung als Aquarellist, wohingegen Gemälde von seiner Hand selten sind. Vorliegendes fällt in die späten Jahre des Schweizers, der in Italien seine Heimat und Motive gefunden hatte. Eine erste Schulung zum Landschaftsmaler erhielt Corrodi noch in Zürich bei Johann Jakob Wetzel, ehe er 1832 über Genua und Pisa nach Rom übersiedelte. Hier verkehrte er im Kreis Joseph Anton Kochs und Johann Christian Reinharts und

bildete sich im Atelier von Franz Ludwig Catel weiter. 1845 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Künstlervereins und sein Haus wurde insbesondere für Schweizer Künstler zum vielbesuchten Treffpunkt. Schnell stellte sich auch der Erfolg durch hochrangige Auftraggeber ein, zu denen etwa der Großherzog der Toskana und Zar Nikolaus I. zählten, wobei insbesondere der Zar mit seiner Entourage zu den beständigen Kunden gehörten. Dass sich Corrodi auch in späten Jahren noch um eine möglichst genaue Wiedergabe landschaftlicher und architektonischer Elemente bemühte, führt unser Gemälde vor. Die intensive und stimmungsvolle Farbgebung sowie das warme Licht, die seine Aquarelle auszeichneten, sind auch hier bestimmend. Besonders die vielfältigen Texturen von Gestein, Vegetation und Gemäuer sind durch den bewegten Farbauftrag und die geschickte Lichtführung überzeugend wiedergegeben.

144 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6165
145 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
Ascan Lutteroth (1842–1923, Hamburg) 6166 Brandung an der Felsenküste von Capri. Öl auf Leinwand, auf Malpappe kaschiert. 34,5 x 29 cm. Unten links signiert datiert und bez. „Lutteroth 11.4.67. Capri“. 1.800 € 6166

Vilhelm Kyhn (1819–1902, Kopenhagen)

6167 „Luftstudie“: Wolkenhimmel im Abendrot. Öl auf Malkarton. 18,4 x 33,4 cm. Unten links in die nasse Farbe geritzt monogrammiert „VK [ligiert]“, verso undeutlich bezeichnet „[...] Luftstudie“, ein altes Etikett. mit dem Namen des Künstlers (Fragment) sowie dem Stempel „DK Nr. 30“ des Dansk Kunsthandel.

2.400 €

Antonio Coppola (1839–1923, Neapel)

6168 Vesuvausbruch.

Öl auf Leinwand. 104 x 64 cm. Unten rechts signiert „A. Coppola“, verso von fremder Hand teils unleserlich bezeichnet „ Collezione Conte / ...“.

6.000 €

Der Beschreibung Goethes vom Vesuv als „mitten im Paradies aufgetürmter Höllengipfel“ setzt der neapolitanische Landschaftsmaler Antonio Coppola hier ein bildliches Denkmal von enormer Suggestionskraft. In dieser surrealen Vision wird die Welt von wirbelnden Aschewolken verschluckt. Die Luft löst sich förmlich auf in schwefelgelben Schwaden

und bläulich weißem Dunst, durchzuckt von blitzenden Lichtern und rußig schwarzem Qualm. Mitten drin eine Flammensäule, die steil aus dem Krater steigt.

Seit jeher wird das Leben in der Bucht von Neapel von der lauernden Gefahr der Naturkatastrophe überschattet. Denn die Frage war nie ob, sondern vielmehr wann der Vulkan seinen feurigen Schlund wieder aufreißt und seine glühenden Eingeweide nach außen kehrt. Dem gewaltigen Naturspektakel wohnt aber auch eine schreckliche Schönheit inne, die besonders auf Reisende der Grand Tour eine unbändige Faszination ausübte. Nicht weiter verwunderlich ist, dass auch unzählige Künstler die dramatische Symbiose von Zerstörungskraft und Erhabenheit inmitten der paradiesischen Landschaft Süditaliens festhielten. Dem Maler Antonio Coppola mangelte es als gebürtigen Neapolitaner nicht an Gelegenheiten zur eigenen Anschauung, war doch der Vesuv im 19. und frühen 20. Jahrhundert fortwährend sehr unruhig. Der aus einer Adelsfamilie stammende Künstler könnte hier die große Eruption vom 26. April 1872 evozieren, als Lavaströme die Orte Massa di Somma und San Sebastiano zerstörten, oder die Katastrophe von 1906, als rund 300 Menschen ihr Leben verloren. Doch letztlich ist der Versuch einer genauen Identifizierung müßig, denn Coppola war ganz offensichtlich nicht um die postkartenähnliche Wiedergabe einer konkreten Begebenheit bemüht. Vielmehr fokussierte er sich in Übereinstimmung mit den künstlerischen Tendenzen seiner Zeit ausschließlich auf die zu beobachtenden atmosphärischen Effekte, die er in erstaunlich moderner Manier beinahe zur Abstraktion steigerte.

146 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6167
147 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6168

6169 Der Tod und das Mädchen. Öl auf Leinwand. 72 x 100 cm. Links unten signiert und datiert „Gab. v. Max / 1901“, rechts unten bezeichnet „Nach Regen / Sonnenschein“.

50.000 €

Provenienz: Dr. Oskar Smreker (1854-1935), Luzern. Melanie Fuchs, verheiratete Smreker (1868-1955).

Dr. Felix Smreker, Wien.

Privatsammlung Bayern (seit Ende der 1950er Jahre). Durch Erbgang bis 2022 in Privatbesitz Bayern.

Für den Maler, Darwinisten und Spiritisten Gabriel von Max zählt, neben seinen Affendarstellungen und den Bildnissen junger Frauen, die Schilderung des Todes zu den zentralen Themen seines Œuvres. Es beginnt bereits 1857 mit dem an der Prager Akademie gemalten und nur noch in Zeichnungen überlieferten erstem größeren Bild Richard Löwenherz tritt an die Leiche seines Vaters und sie blutet. Eine 1867 im Münchner Kunstverein gezeigte und dem Publikum Tränen entlockende Märtyrerin am Kreuz wird Max‘ erster großer Erfolg (F. Pecht: Gabriel Max. Eine Charakteristik. In: Zeitschrift für Bildende Kunst Bd. 14, 1879, S. 325 ff.). Es folgen als bekannteste Beispiele 1869 Der Anatom (Neue Pinakothek München), 1877 Die Kindsmörderin (Hamburger Kunsthalle), oder im Jahr darauf Christus erweckt des Jairus‘ Töchterlein (Montreal Museum of Fine Arts). Mit seinen unmittelbar das Gemüt ansprechenden Bildern stand Max im Zentrum einer Bewegung, die die Zeitgenossen als Seelenmalerei bezeichneten. Meist dienten zeitgeschichtliche, literarische oder aber religiöse Quellen als Anregung. Der motivische Ursprung des ange-

botenen Gemäldes Der Tod und das Mädchen hingegen liegt in den mittelalterlichen Totentanzdarstellungen, in denen der allmächtige Tod vor niemandem Halt macht, weder vor Päpsten und Königen, Jungen und Alten, noch vor Bauern und Bettlern. Die stärkste Ausprägung erfährt der Memento mori-Gedanke wohl dann im frühen 17. Jahrhundert durch die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges, die alles bis zu diesem Zeitpunkt Dagewesene in den Schatten stellten. Im späten, von furchtbaren Kriegen und zahlreichen Epidemien geplagten 19. Jahrhundert erfährt diese Bildikonographie eine regelrechte Renaissance. Berühmte Beispiele im deutschsprachigem Raum sind Hans Thomas Das Mädchen und der Tod (1873, Folkwang Museum Essen) oder Arnold Böcklins Die Pest (1898, Kunstmuseum Basel). Während bei Thoma das Mädchen in Gedanken versunken sich der hinter ihr stehenden Gefahr nicht bewusst ist, und bei Böcklin die sensenschwingende Pest direkt auf den Betrachter als nächstes Opfer zuzufliegen scheint, bleibt die Bedrohung in Gabriel von Max‘ Interpretation des Themas ambivalent. Während sie dem Schnitter mit leicht geöffneten Lippen lächelnd und mit verklärtem, vertrauensvollem Blick direkt in die für uns nicht erkennbaren Augen blickt, scheint nur der kleine aufgeregte Singvogel auf ihrem Finger sich der Gefahr bewusst. Weitere Sinnebenen schafft der eigenhändige Titel „Nach Regen / Sonnenschein“. Ambivalent auch die Landschaft: zieht das Gewitter noch auf oder bereits wieder ab? Das brillante, leuchtende Kolorit der saftigen Hügellandschaft schein eher auf letzteres zu deuten. Hoffnung jedenfalls bietet der christliche Glaube, repräsentiert durch den Regenbogen am Horizont und die im Sonnenlicht liegende Kirche. Als Vorbild diente von Max der auf einer Anhöhe in Holzhausen am Starnberger See gelegene Bau St. Johann Baptist und Georg.

148 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Gabriel von Max (1840 Prag – 1915 München)
149 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6169
150 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6170 und 6171

Ernst Seger

(1868 Neurode – 1939 Berlin)

6170 „Méditation“.

Marmor mit Kupferapplikation. Ca. 26 x 24 x 16 cm. Mit roter Marmorplinthe (H. ca. 2 cm). Hinten rechts auf der Schulter signiert „E. Seger“ (geritzt), vorne auf der Plinthe auf einer Plakette betitelt und unter der Plinthe mit einer Plakette versehen. Um 1900.

1.200 €

Ernst Seger studierte zunächst in der Bildhauerklasse der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule in Breslau unter Robert Härtel und arbeitete schon ab 1886 im Atelier von Christian Behrens. Bereits in dieser Zeit erhielt er zahlreiche größere öffentliche Aufträge für Denkmäler. In den Jahren 1893 und 1894 ging er für einige Zeit nach Paris, wo er bei keinem geringerem als Auguste Rodin im Atelier arbeitete. Im folgenden Jahr ließ er sich in Berlin nieder, eröffnete ein eigenes Atelier und bekam schon 1895 den Auftrag für ein Denkmal für Kaiser Wilhelm in Glatz. Ab den späten Jahren des 19. Jahrhunderts ist in seinen Arbeiten ein deutlicher Einfluss des aufkommenden Jugendstils zu spüren und er schuf zahlreich äußerst populäre Skupturen vor allem weiblicher Motive. Diese weisen, wie in unserer Arbeit, häufig auch eine Kombination verschiedener Materialien auf.

Berliner Eisen

6171 19. Jh. Dreifuß mit Kormorandekor. Eisenguss, schwarz lackiert. H. ca. 91 cm, D. ca. 47 cm.

1.200 €

Auf der Unterseite des Tellers mit der Nummer 6444/45.

Paul von Spaun (1876 Scheibbs – 1932 Innsbruck)

6172 Die Felsenküste von Capri im Abendlicht. Öl auf Leinwand. 67 x 130 cm. Unten links signiert und datiert „Paul von Spaun 1911“.

2.800 €

Der aus einer österreichischen Adelsfamilie stammende Paul Ritter von Spaun schloss sich 1897 der von Carl Wilhelm Diefenbach gegründeten Künstlerkommune „Humanitas“ an, die sich am Himmelhof in Wien Ober Sankt Veit versammelte. Zeitweise avancierte er sogar zu Diefenbachs Lieblingsjünger und regelte dessen Geschäfte. 1899 zog Spaun mit Diefenbach, dessen Kindern und seinem Bruder Friedrich von Spaun nach Capri, wo er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs blieb. Das Meer in seinen unendlichen Facetten war das Thema Paul von Spauns. Die felsige Küste Capris, an der sich das Wasser bricht und die Wellen in tosende Gischt übergehen, haben den Künstler ebenso fasziniert wie die tiefdunkelblauen Buchten mit dem stillen Wasser, unter dessen seidiger Oberfläche sich das Unergründliche verbirgt.

151 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6172
152 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6173

Rudolf Jettmar

(1869 Zawodzie, Galizien – 1939 Wien)

6173 Orpheus rettet Eurydike aus der Unterwelt.

Öl auf Leinwand. 51 x 26,3 cm. Unten rechts signiert und datiert „Rud Jettmar 1907“.

2.500 €

Paul von Spaun

(1876 Scheibbs – 1932 Innsbruck)

6174 Die Felsenküste bei Marina Piccola auf Capri mit den Faraglioni.

Öl auf Leinwand. 50 x 97 cm. Unten links signiert „Paul von Spaun. 1907.“.

2.800 €

153 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6174
154 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Georg Janny (1864–1935, Wien) 6175 Nymphenbad. Öl auf Karton. 49,5 x 34,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „G. Janny 1920“. 1.800 € 6175

(1868

6176 Meeresreigen mit in der Brandung spielenden Engeln und Nereiden als Personifikationen von Wind und Wellen.

Öl auf Leinwand. 52,5 x 68,5 cm. Um 1900.

1.800 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso auf der Leinwand, sowie zweifach auf dem Keilrahmen mit dem Nachlassstempel).

Privatsammlung Rheinland.

Bei vorliegender Arbeit handelt es sich um eine Vorstudie zu Deiters großformatigen Gemälde „Wind und Welle“ (100 x 134,5 cm; vgl. Kat. Hargesheimer Kunstauktion, Düsseldorf, 21. Sept. 2013 Los 2130 mit Abb.). Dabei weist unser Gemälde bereits alle Elemente der größeren Komposition auf, ist jedoch sehr viel freier ausgestaltet und atmet noch

die Spontaneität des Schöpfunsprozesses, welche in der sehr akkurat und feinteilig detaillierten, größeren Fassung kaum noch spürbar ist. Schön zu sehen sind hier auch noch ganz leichte Spuren einer Kreidequadrierung zur Übertragung der Komposition, sowie in den Himmelspartien die originalen Unterzeichnungen. Hans Deiters wurde als Sohn des Malers Heinrich Deiters in Düsseldorf geboren. Seine Schwester war die Schriftstellerin Leonore Niessen-Deiters. Nach einer ersten Ausbildung im Atelier seines Vaters ging er 1885 an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er unter Heinrich Lauenstein, Hugo Crola, Peter Janssen d. Ä., Eduard Gebhardt, Julius Roeting und Adolf Schill studierte. In den späten 1890er Jahren ging er nach Paris und beschäftigte sich dort eingehend mit der Malerei der Impressionisten, sowie der Malerei des Symbolismus, die seinen Stil nachhaltig prägen sollte. Deiters wurde unter anderem bekannt als Schöpfer großformatiger Wandgemälde, so zum Beispiel im Residenztheater in Wiesbaden.

155 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6176
156 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6177

Eduard Veith (1856 Neutitschein – 1925 Wien)

6177 Walpurgisnacht: Hexe auf einem Geier reitend. Öl auf loser Leinwand. 22,9 x 10,7 cm. Verso ein Etikett alt bez. „Medusa / Nr. 272“.

2.800 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (Nachlassstempel verso).

Alfred Waagner (1886–1960, Wien)

6178 Satyrknabe von kleinen Zephyren geneckt (Allegorie des Frühlings).

Öl auf Leinwand. 70 x 70 cm. Unten rechts monogrammiert „AW“.

3.500 €

Auf einer bunten Blumenwiese vor goldfarbenem Fond steht ein Satyrknabe. Ein Reigen von kleinen Zephiren mit Schmetterlings- und Insektenflügeln umschwirrt seinen Kopf und ein besonders vorwitziger Zephir kitzelt seine Nase mit einer Blume. Die kleinen Zephire stehen für einen milden Westwind, der als Bote des Frühlings gilt und so wird die Darstellung zu einer Allegorie des Frühlings.

157 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6178

6179 Die Aiguilles Rocheuses auf der Belle-Ile in der Bretagne.

Öl auf Karton. 26 x 35,1 cm. Unten rechts signiert und datiert „M. Pietschmann 10.10.(18)91“.

2.400 €

Die pittoresken Felsenformationen mit einzeln aus dem Meer emporragenden Felsnadeln befinden sich an der wilden Westküste von Belle-Ile in der Bretagne. Max Pietschmann hatte von 1883 bis 1889 an der Dresdener Kunstakademie studiert und danach mit Max Unger eine Italienreise angetreten. Ab 1891 setzte er seine Studien in Paris an der Académie Julian fort. Während dieser Zeit dürfte er die Bretagne besucht und Plein Air-Studien von der eindrucksvollen Küste gemacht haben, deren Motive später Eingang in die Gemälde des Künstlers gefunden haben.

158 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Max Pietschmann (1865–1952, Dresden)
6179

6180 Die Götter des Olymp - Entwurf für eine Deckengestaltung.

Gouache auf festem Velin. 48,1 x 65,3 cm. Rechts signiert und datiert „Fischer=Coerlin / 1910.“

1.500 €

Nach dem Studium an der Preussischen Akademie der Künste zu Berlin unter Eduard Daege und Julius Friedrich Anton Schrader war FischerCörlin noch sechs Jahre Meisterschüler Anton von Werners, bevor er sich mit einem eigenen Atelier in Berlin selbständig machte. Zwischen 1877 und 1892 stellte er regelmäßig mit großem Erfolg auf den Großen Berliner Kunstausstellungen aus.

159 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6180 Ernst Albert Fischer-Cörlin (1853 Körlin an der Persante – 1932 Berlin)

6181

1.200 €

Max Roeder, Privatschüler des Malers Paul Nauen in Düsseldorf, reist 1886 nach Italien und beschließt zwei Jahre später seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt dauerhaft nach Rom zu verlegen. Seine stimmungsvollen Landschaftsbilder im Geiste des Symbolismus brachten Röder des Öfteren den Vergleich mit Arnold Böcklin ein. In der vorliegenden Arbeit zeigt Roeder insbesonders seine koloristische, impressionistische Sichtweise. Mit gekonnt gesetzten Lichtreflexen, in pastoser Manier gibt er eindrucksvoll die Küste Italiens wieder.

160 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6181 Max Roeder (1866 Mönchengladbach – 1947 Rom) Arco Naturale bei Capri. Öl auf Malkarton. 25,2 x 30,8 cm. Unten rechts signiert „Max Roeder“.

6182 „Felsenstudie am Meer“. Öl auf Karton. 41 x 61 cm. Unten links signiert „MüllerBreslau“, verso mit handschriftl. betiteltem Klebeetikett , sowie auf der Kartonrückseite mit der Nummer „13“ in blauem Stift. Um 1900.

3.500 €

161 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6182 Georg Müller-Breslau (1856 Breslau – 1911 Schmiedeberg)
162 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6183 6184

6185

Paul Mishel

(1862 Danzig – 1929 Fangschleuse bei Berlin)

6183 Landschaft bei Gdingen (Gdynia) in Ostpreussen. Öl auf Malkarton. 22,6 x 32,7 cm. Unten links signiert und datiert „Gdingen Aug 85 P Mishel“.

1.500 €

Paul Mishel war ein Meisterschüler des Landschaftsmalers Eugen Bracht. Motive für seine stimmungsvolle Malerei fand der Künstler auf seinen Reisen durch Deutschland, Großbritannien, Schweden und Norwegen. Ab etwa 1890 lebte er in Friedrichshagen bei Berlin. Zu seinen Freunden zählten unter anderem die Mitglieder des Friedrichshagener Dichterkreises um Wilhelm Bölsche und Bruno Wille.

Thomas Herbst

(1848–1915, Hamburg)

6184 Streuobstwiese und Gehöfte im Alten Land. Öl auf Papier, auf Holz kaschiert. 36 x 45,5 cm. Verso auf der Holztafel mit Klebeetikett mit typogr. Beschriftung

„Thomas Herbst / 1848 Hamburg 1915 ebda. / „Norddeutsche Landschaft“.

1.200 €

Eduard Veith

(1856 Neutitschein – 1925 Wien)

6185 Die hl. Maria Magdalena vor nächtlichem Sternenhimmel.

Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 21,1 x 15,8 cm. Unten links signiert:“E. Veith“.

900 €

163 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
164 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6186 6187

6188

Heinrich Basedow (1865 Berlin – 1930 Potsdam)

6186 Partie auf Rügen nach dem Regen. Öl auf Malpappe. 31,2 x 41 cm. Unten rechts signiert und datiert „H. BASEDOW 1896“.

1.500 €

Günther Meltzer (1865–1920, Berlin)

6187 „Im November (Rheinsberg)“. Öl auf Leinwand. 49,5 x 83 cm. Unten links signiert und datiert „HF Günther Meltzer 1895“.

1.200 €

Ausstellung: Große Berliner Kunstausstellung 1895 (Klebeetikett auf dem Keilrahmen).

Mit dieser regennassen Allee bei Rheinsberg gelingt dem aus Berlin stammenden Günther Meltzer ein wunderbares Stimmungsbild neoimpressionistischer Prägung. Leider ist nur wenig über diesen begabten Künstler bekannt, dessen Werke wiederholt auf den Großen Berliner Kunstausstellungen gezeigt wurden.

Karl Friedrich Ernst Rumpel (1867 Potsdam – 1939 Demmin)

6188 Fischer mit Booten am Strand von Usedom. Öl auf Leinwand. 40,5 x 50 cm. Links unten signiert und datiert „K. Rumpel 1927“.

900 €

165 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister

6189

Wilhelm Kuhnert (1865 Oppeln – 1926 Flims, Graubünden)

6189 Ostafrikanische Geierperlhühner (Acryllium vulturinum).

Öl auf Leinwand, auf fester Pappe aufgezogen. 18,7 x 23,8 cm. Signiert unten rechts „W. Kuhnert“.

3.000 €

Provenienz: Galerie Commeter, Hamburg (verso mit altem Etikett).

Wilhelm Kuhnert erkannte bereits früh nach seinem Studium an der Berliner Akademie seine Vorliebe zur Tiermalerei. Er gilt als der erste, der seine Studien, vor allem die der tropischen Tiere, nicht wie üblich in Zoos, sondern auf zahlreichen Reisen in der freien Natur anfertigte.

Ein Hauptwerk seines Schaffens sind die Illustrationen für die 120 farbigen Tafeln und 620 Textabbildungen der von 1900-1902 in Berlin erschienenen drei Bände ‚Das Thierleben der Erde‘ von Wilhelm Haacke. Unser Gemälde ist eine farbige Vorstudie zu der in Band 3 (Das Thierle-

ben Afrikas und des Meeres) auf Seite 172 erschienenen s/w-Illustration des ostafrikanischen Geierperlhuhnes. Haake bezeichnet den Vogel, der seinen Namen der geierähnlichen Kopfform verdankt, wegen seiner blau-schwarz-weißen Befiederung und den roten Augen als die vielleicht schönste Perlhuhnart.

Hugo Charlemont (1850 Jamnitz – 1939 Wien)

6190 Garten in Brioni mit Rosenstöcken. Öl auf Karton. 32,5 x 30 cm. Unten rechts signiert „Hugo Charlemont“.

1.500 €

166 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
167 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6190

6191 Der Kemperplatz im Berliner Tiergarten. Öl auf Leinwand. 47,5 x 63,5 cm. Links unten signiert und datiert „Jul. Jacob/ [18]88“.

4.000 €

Julius Jacob studierte an der Berliner Kunstakademie, lehrte später selbst als Dozent an der Bauakademie und wurde mit seinen über mehrere Jahrzehnte entstandenen Stadtansichten zu einem Chronisten seiner Heimatstadt Berlin. Hier zeigt er das Treiben auf dem Kemperplatz am Rande des Berliner Tiergartens, auf dem sich die Spaziergänger um den 1877 errichteten Wrangelbrunnen tummeln, der 1902 nach Berlin Kreuzberg umgesetzt wurde.

168 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
Julius Jacob (1842–1929, Berlin)
6191
169 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
Hans Wislicenius (1864 Weimar – 1939 Berlin) 6192 Bildnis einer vornehmen jungen Dame mit Pfingstrosenstrauß. Öl auf Malkarton. 60 x 45 cm. Um 1900. 1.200 € Verso mit Bleistift alt bezeichnet „Prof. Wislicenius Berlin / berühmte Schauspielerin“. 6192
170 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6193

6193 Kaiser Wilhelm I. zu Pferd. Öl auf Leinwand, auf Holzplatte aufgezogen. 28,3 x 19,3 cm. Unten rechts signiert „C. Steffeck“. Um 1871.

1.500 €

Provenienz: Auktionshaus Hans Stahl, Hamburg, Auktion am 9. Mai 1981, Los 9644.

Privatsammlung Rheinland.

Als Sohn eines Porträtmalers kam Carl Steffeck schon in jungen Jahren in Berührung nicht nur mit der Malerei, sondern auch mit Pferden und dem Reitsport. Sein Studium beginnt er 1834 an der Berliner Akademie, wo er schnell zu einem der vielversprechendsten Schüler des Pferdemalers Franz Krügers avanciert aber auch unter Karl Begas studiert und erste Historiengemälde schafft. Zwischen 1839 und 1840 hält er sich für längere Zeit in Paris auf und wird dort Schüler des Historienmalers Paul Delaroche bevor er Frankreich verlässt und sich auf eine Studienreise durch Italien begibt. Ab 1842 etabliert er sich höchst erfolgreich als Historien- und Tiermaler in Berlin und nimmt an zahlreichen Ausstellungen teil. Sein Atelier öffnet er in der Art zeitgenössischer französischer Künstler auch für Schüler, darunter Hans von Marées und Max Liebermann. Nach über 40 Jahren Tätigkeit in Berlin wird er 1880 zum

Direktor an der Königsberger Akadamie berufen. Wilhelm I. ließ sich mehrfach von Steffeck darstellen. So zum Beispiel ebenfalls zur Pferde auf dem Schlachtfeld von Sedan 1870 - einem seiner größten militärischen Erfolge. Ein monumentales Reiterbild des Kaisers von Steffecks Hand schmückt lange Zeit auch den Berliner Reichstag. Das vorliegende Gemälde könnte ebenfalls in einem dieser Zusammenhänge entstanden sein, ähnelt es in der Auffassung doch den Sedan-Darstellungen, es stellt den Monarchen allerdings in einem intimeren Format und mit wesentlich stärkerer Konzentration auf malerische Werte und naturgetreue Präzision dar.

6194 Berlin Unter den Linden mit Blick von der Universität auf die Oper und das neue Palais. Öl auf Leinwand. 50 x 61 cm. Links unten signiert „W. Sewohl“. Wohl vor 1930.

1.200 €

171 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
Carl Constantin Heinrich Steffeck (1818 Berlin – 1890 Königsberg i. Pr.) Waldemar Sewohl (1887 Wismar – 1967 Berlin) 6194

Kassel)

6195 Herbstliche Promenadenszene im Berliner Tiergarten. Öl auf Leinwand. 53 x 71 cm. Signiert unten rechts „Müller-Cassel“.

750 €

Adolf Leonhard Müller-Cassel studierte an den Akademien in Kassel und Düsseldorf, bevor er sich in Berlin einen Namen als Landschaftsmaler machte. Seine Großstadtmotive, so auch diese lebhafte Szene im herbstlich beleuchteten Tiergarten, stehen unter dem Einfluss des Impressionismus.

München)

6196 Reiterin zu Pferd im Galopp. Öl auf Holz. 26,5 x 11 cm. Unten rechts signiert „A. Jank“.

900 €

Eine Dame in eleganter Reitkleidung treibt ihr edles Pferd zum Galopp an. Angelo Jank schafft mit seiner furiosen Studie eine großartige Momentaufnahme dieses flüchtigen Augenblicks.

172 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6195 Adolf Leonhard Müller-Cassel (1864–1942, Angelo Jank (1868–1940,
173 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister 6196
174 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister
6197 6198

Anna Wolkenhauer (1862 Stettin – 1939 Berlin)

6197 Wolkenhimmel in Brandenburg. Öl auf Leinwand. 47 x 56 cm. Rechts unten signiert (ligiert) „AWolkenhauer.“

500 €

Anna Wolkenhauer war eine Berliner Landschaftsmalerin, die unter anderem auf den Ausstellungen im Münchner Glaspalast ausstellte.

Johannes Hänsch (1875–1945, Berlin)

6198 Brandenburgische Sommerlandschaft. Öl auf dünnem Karton, auf festem Karton montiert. 37 x 51,5 cm.

600 €

Provenienz: Aus dem Nachlass der Künstlerin (links unten mit dem Nachlassstempel).

Philipp Franck (1860 Frankfurt a. M. – 1944 Berlin)

6199 zugeschrieben. Segelboote und Ruderboote am sommerlichen Wannsee in Berlin. Öl auf Leinwand. 45,5 x 60 cm. Verso auf der Leinwand betitelt „Wannsee“, sowie von Sammlerhand auf dem Keilrahmen bezeichnet „Studie von Prof. Franck“. Um 1920.

1.800 €

175 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6199
176 Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister 6200 6201 6202

Berliner Sezessionist

6200 um 1900. Blick auf den alten Berliner Spreehafen. Öl auf Leinwand. 50 x 60 cm.

800 €

Erich Jackstädt (geb. 1892 Berlin)

6201 Blick auf die Inselbrücke mit dem Alten Stadthaus, dem Rathausturm und der Nikolaikirche in Berlin. Öl auf Leinwand. 45 x 60,5 cm. Rechts unten mit Schwarz über Rot signiert und verso erneut signiert und bezeichnet „An der Inselbrücke“. Um 1925.

800 €

Erich Jackstädt studierte von 1919-1922 an der Berliner Akademie unter Erich Wolfsfeld, stellte schon 1923 auf der Großen Berliner Kunstausstellung aus und machte sich schnell als Maler und Graphiker einen Namen.

Albert Conrad (1837 Torgau – 1887 Berlin)

6202 Markttreiben auf dem Berliner Gendarmenmarkt. Öl auf Holz. 13,8 x 17,7 cm. Unten links signiert „Alb. C.“ sowie verso schwer leserlich bezeichnet „Al[...] Conrad [...]“.

400 €

Otto Heinrich (1891 Berlin – 1967 Potsdam)

6203 Blick auf Alt-Kölln in Berlin mit Inselbrücke und der Petrikirche im Winter. Öl auf Leinwand. 66 x 85,5 cm. Rechts unten signiert und datiert „Otto Heinrich 1942.“

3.000 €

Otto Heinrich widmete dem heute nostalgisch benannten „Fischerkietz“ in Berlin viele seiner Arbeiten. Dabei variierte er immer wieder Ansichten der Fischerinsel: Bei vorliegendem Gemälde führt sein Blick vom östlichen Spreeufer (Rolandufer) in Höhe der einstigen Waisenbrücke über die Spree auf den Abzweig des Spreearms mit der Strasse „An der Fischerbrücke“.

177 Gemälde des 19. Jahrhundert s und Neuerer Meister
6203
BASSENGE GALERIE BASSENGE · ERDENER STRASSE 5A · 14193 BERLIN Telefon: (030) 893 80 29-0 Fax: (030) 891 80 25 E-Mail: art@bassenge.com · Kataloge online: www.bassenge.com Phantastische Welten 8. Juni 2023
Hans Thiemann (1910–1977). „Atelier des Romantikers“. Öl auf Leinwand. 73 x 100 cm. 1966.

VERSTEIGERUNGS-BEDINGUNGEN

1. Die Galerie Gerda Bassenge KG, nachfolgend Versteigerer genannt, versteigert als Kommissionärin im eigenen Namen und für Rechnung ihrer Auftraggeber (Kommittenten), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig und öffentlich im Sinne des § 383 III BGB.

2. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung kommenden Gegenstände können vor der Ver steigerung besichtigt und geprüft werden. Die Sachen sind gebraucht. Erhaltungszustände der einzelnen angebotenen Arbeiten bleiben im Katalog in der Regel unerwähnt. Die Katalogbeschreibungen sind keine Garantien im Rechtssinne und keine vertraglich vereinbarten Beschaffenheitsangaben. Gleiches gilt für individuell angeforderte Zustandsberichte. Sie bringen nur die subjektive Einschätzung des Versteigerers zum Ausdruck und dienen lediglich der unverbindlichen Orientierung. Alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden. Soweit nicht in der Katalogbeschreibung explizit erwähnt, sind Rahmungen nicht bindender Bestandteil des Angebots. Der Käufer kann den Versteigerer nicht wegen Sachmängeln in Anspruch nehmen, wenn dieser seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Der Versteigerer verpflichtet sich jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener, begründeter Mängelrügen innerhalb der Verjährungsfrist von 12 Monaten ab dem Zeitpunkt des Zuschlags seine Ansprüche gegenüber dem Einlieferer (Auftraggeber) geltend zu machen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet der Versteigerer dem Erwerber den Kaufpreis samt Aufgeld. Die Haftung des Versteigerers auf Schadensersatz für Vermögensschäden – gleich aus welchem Grund – ist ausgeschlossen, es sei denn, dem Versteigerer fiele Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last. Die Haftung bei Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit bleibt unberührt.

4. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden. Der Versteigerer kann den Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sachen erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen.

5. Im Falle eines schriftlichen Gebotes beauftragt der Interessent den Versteigerer für ihn während der Versteigerung Gebote abzugeben. In schriftlichen Aufträgen ist bei Differenzen zwischen Nummer und Kennwort das Kennwort maßgebend.

6. Telefonische Gebote und Online-Direkt-Gebote über das Internet bedürfen der vorherigen Anmeldung beim Versteigerer und dessen Zustimmung. Für die Bearbeitung übernimmt der

Versteigerer jedoch keine Gewähr. Telefonische und OnlineGebote werden nur akzeptiert, wenn der Bieter bereit ist, den ihm zuvor mitgeteilten Mindestpreis des jeweiligen Loses zu bieten. Auch bei Nichtzustandekommen einer Verbindung gilt, dass für den Auktionator dieses Gebot in Höhe des Mindestpreises verbindlich ist. Für das Zustandekommen einer entsprechenden Telefon- oder Onlineverbindung übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf solche Gebote keine Anwendung (§ 312g Abs. 2 Nr. 10 BGB).

7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht zu vertretende Verluste und Beschädigung auf den Ersteigerer über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen geht erst mit vollständigem Zahlungseingang an den Erwerber über.

8. Auf den Zuschlagspreis ist ein Aufgeld von 29% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist (Differenzbesteuerung) oder ein Aufgeld von 24% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19% (Regelbesteuerung), bei Büchern beträgt die Umsatzsteuer 7% (Regelbesteuerung). Die im Katalog mit einem * gekennzeichneten Objekte unterliegen in jedem Fall der Regelbesteuerung (Aufgeld von 24% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19%). Bei den im Katalog mit einem ^ gekennzeichneten Objekten ist Einfuhrumsatz steuer angefallen. In diesen Fällen wird zusätzlich zu einem Aufgeld von 26% (Differenzbesteuerung) die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7% auf den Zuschlag erhoben.

Für bundesdeutsche Kunsthändler und Antiquare, die zum Vor steuer abzug berechtigt sind, kann die Gesamt rech nung auf Wunsch, wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (außerhalb der EU) und – bei Angabe ihrer USt.-Identifikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferungen –auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, dass sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht möglich.

Alle anderen Käufe aus EU-Ländern unterliegen der Umsatzsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Umsatzsteuer erstattet, wenn binnen 4 Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis und der zollamtliche Einfuhrnachweis des entsprechenden Importlandes erbracht werden. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben. Bei Online-Live-Geboten über externe Internetplattformen erhöht sich das Aufgeld um die dort anfallende Transaktionsgebühr (i. d. R. 3% des Zuschlagspreises). Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedür fen einer besonderen Nachprüfung und eventueller Berichtigung; Irrtum vorbehalten. Katalog- und Zusatzabbildungen dürfen nicht ohne Genehmigung verwendet werden. Reproduktionsrechte und digitale Dateien der Abbildungen können gegen Gebühr erworben werden. Gegebenenfalls noch bestehende Urheberrechte Dritter bleiben davon unberührt und müssen u.U. gesondert eingeholt werden.

9. Die Auslieferung der ersteigerten Stücke erfolgt in unseren Geschäftsräumen gegen Bezahlung. Kreditkarten (Mastercard, VISA, American Express), Schecks sowie andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber angenommen. Bankspesen/ Transaktionsgebühren bzw. Kursverluste können zu Lasten des Käufers gehen. Die Auf bewahrung erfolgt auf Rechnung und Gefahr des Käufers. Der Versand wird gegen Vorabrechnung des Rechnungsbetrages ausgeführt. Die Versandspesen sowie die Kosten für Versicherung gegen Verlust und Beschädigung gehen zu Lasten des Käufers. Übersteigen die tatsäch lichen Versandkosten die vorab berechnete Pauschale, so wird die Differenz dem Käufer nachträglich in Rechnung gestellt.

10. Bei der Ausfuhr von Kulturgütern aus dem Gemeinschaftsgebiet der EG ist gem. der EG-Verordnung Nr. 116/2009 abhängig von Kategorie und Wert des Objekts ggf. eine Ausfuhrgenehmigung erforderlich. Aus Gründen des Artenschutzes können Objekte aus bestimmten, geschützten Materialien (u.a. Elfenbein, Schildpatt, Perlmutt und einige Korallenarten) besonderen Im- und Exportbeschränkungen unterliegen. Zum Zwecke des Exports (insbesondere außerhalb der Europäischen Union) kann hierfür eine spezielle Ausfuhrgenehmigung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 338/97 erforderlich sein. Entsprechende Ausfuhrgenehmigungen können nur unter strengen Bedingungen erteilt und ggf. auch gar nicht erlangt werden, auch kann der Import dieser Gegenstände in manche Staaten eingeschränkt oder untersagt sein. Der Käufer ist selbst dafür verantwortlich, sich über etwaige Im- und Exportbeschränkungen zu informieren. Export und Import entsprechender Objekte erfolgen allein auf Rechnung und Gefahr des Käufers.

11. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Der Versteigerer ist berechtigt, falls nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Versteigerung Zahlung geleistet ist, den durch den Zuschlag zustande gekommenen Kaufvertrag ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen in

banküblicher Höhe – mindestens jedoch 1 % auf den Bruttopreis je angebrochenen Monat – zu berechnen und von dem Ersteigerer wegen Nichterfüllung Schadenersatz zu verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache in einer neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses aufzukommen hat. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen, auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch.

12. Erfüllungsort und Gerichtsstand im vollkaufmännischen Verkehr ist Berlin. Es gilt ausschließlich deutsches Recht. Das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.

13. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Limite.

14. Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung, bei der der Interessent entweder telefonisch oder schriftlich (im Sinne der Ziffern 5 und 6) den Auftrag zur Gebotsabgabe mit einem bestimmten Betrag erteilt.

15. Die Abgabe eines Gebotes in jeglicher Form bedeutet die Anerkennung dieser Versteigerungsbedingungen. Der Versteigerer nimmt Gebote nur aufgrund der vorstehenden Versteigerungsbedingungen entgegen und erteilt dementsprechend Zuschläge. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber.

16. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.

David Bassenge, Geschäftsführer und Auktionator

Dr. Markus Brandis, öffentlich bestellter u. vereidigter Auktionator

Stand: Mai 2023

CONDITIONS OF SALE

1. The Galerie Gerda Bassenge KG, subsequently called “the auctioneer” carries on business as commission-agent in its own name on behalf of its voluntary consignors. This auction sale is a public one in the sense of § 383 III BGB.

2. The auctioneer reserves the right to combine, to split, to change or to withdraw lots before the actual final sale.

3. All objects put up for auction can be viewed and examined prior to the sale at the times made known in the catalogue. The items are used and sold as is. As long as not explicitly mentioned in the catalogue description, framing is not an inherent part of the offer. As a rule, the condition of the individual work is not given in the catalogue. Catalogue descriptions are made with as much care as possible, but the descriptions do not fall under the statutory paragraph for guaranteed legal characteristics. The same applies for individually requested condition reports. These also offer no legal guarantee and only represent the subjective assessment of the auctioneer while serv ing as a non-binding orientation. The liability for damage to life, body or health shall remain unaffected. In case of a justified claim, however, he will accept the responsibility to make a claim for restitution on behalf of the buyer against the consignor within a period of 12 months, running from the fall of the hammer. In the event of a successful claim the auctioneer will refund the hammerprice plus premium.

4. The highest bidder acknowledged by the auctioneer shall be deemed the buyer. In case of identical bids the buyer will be determined by drawing lots. In the event of a dispute the auctioneer has the absolute discretion to reoffer and resell the lot in dispute. He may also knock down lots conditionally.

5. In the case of a written bid the bidder commissions the auctioneer to place bids on his behalf during the auction. In cases where there is a discrepancy between number and title in a written bid the title shall prevail.

6. Telephone and direct online bidding via the internet must be approved in advance by the auctioneer. The auctioneer cannot be held liable for faulty connections or transmission failure. In such a case the bidder agrees to bid the reserve price of the corresponding lot. For such bidding the regulations of long distance contracts do not apply (Fernabsatzverträge) [cf § 312g II,10 BGB].

7. On the fall of the auctioneer’s hammer title to the offered lot will pass to the acknowledged bidder. The successful buyer is obliged to accept and pay for the lot. Ownership only passes to the buyer when full payment has been received. The buyer, however, immediately assumes all risks when the goods are knocked down to him.

8. A premium of 29% of the hammer price will be levied in which the VAT is included (marginal tax scheme) or a premium of 24% of the hammer price plus the VAT of 19% of the invoice sum will be levied [books: 7%] (regular tax scheme). Buyers from countries of the European Union are subject to German VAT.

Items marked with an * are subject to the regular tax scheme (premium of 24% of the hammer price plus the current VAT of 19%). Items marked with an ^ are subject to import duty. In these cases in addition to a premium of 26% (marginal tax scheme), the charged import tax of currently 7% will be added to the hammer price. Exempted from these rules are only dealers from EU-countries, who are entitled, under their notification of their VAT ID-Number, to buy on the basis of VAT-free delivery within the European Union. Notification of VAT ID-Numbers must be given to the auctioneer before the sale.

For buyers from non EU-countries a premium of 24% will be levied. VAT will be exempted or refunded on production of evidence of exportation within 4 weeks of the auction, or, if appropriate, importation to another country. This is taken as given when the dispatch is effected by us.

Live bidding through online platforms entails a transaction fee stipulated by the platform and will be added to the premium (usually 3% of the hammer price).

Due to the work overload of the accounting department during auctions, invoices generated during or directly after an auction require careful revision and possible correction; errors excepted.

Catalogue images may not be used without permission. Reproduction rights and digital files can be acquired for a fee. Any copyrights of third parties that may still exist remain unaffected by this and may have to be obtained separately.

9. Auction lots will, without exception, only be handed over after pay ment has been made. Credit cards (VISA, Mastercard, American Express), checks and any other form of non-cash payment are accepted only on account of performance. Exchange rate risk and bank charges may be applicable. Storage and dispatch are at the expense and risk of the buyer. If the shipping costs exceed the lump sum on the invoice the outstanding amount will be billed separately.

10. According to regulation (EC) No. 116/2009, an export license is necessary when exporting cultural goods out of European Community territory, depending on the type or value of the object in question. For the purposes of wildlife conservation, it is necessary to obtain an export license according to regulation (EC) No. 338/97 when exporting objects made from certain protected materials (incl. ivory, tortoiseshell, mother-of-pearl and certain corals) out of the territory of the European Community. Export licenses for objects made of protected materials are only granted under strict conditions or may not be granted at all. The import of such objects

may be restricted or prohibited by certain countries. It is the buyer’s responsibility to inform himself, whether an object is subject to such restrictions. Export and import of such objects are at the expense and risk of the buyer.

11. The buyer is liable for acceptance of the goods and for payment. The purchase price shall be due for payment upon the lot being knocked down to the buyer. In case of a delayed payment (two weeks after the sale) the purchaser will be held responsible for all resultant damages, in particular interest and exchange losses. In case of payment default the auctioneer will charge interest on the outstanding amount at a rate of 1% to the gross price per month or part of month. In such an event the auctioneer reserves the right to annul the purchase contract without further notice, and to claim damages from the buyer for non-fulfilment, accordingly he can reauction the goods at the buyer’s expense. In this case the buyer is liable for any loss incurred, the buyer shall have no claim if a higher price has been achieved. He will not be permitted to bid.

12. The place of fulfillment and jurisdiction is Berlin. German law applies exclusively; the UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded.

13. The prices quoted after each lot are estimates, not reserves.

14. The after-sales is part of the auction in which the bidder places either by telephone or in written form (as stated in number 5 and 6) the order to bid a set amount.

15. By making a bid, either verbally in the auction, by telephone, written by letter, by fax, or through the internet the bidder confirms that he has taken notice of these terms of sale by auction and accepts them. Agents who act on behalf of a third party are jointly and separately liable for the fulfillment of contract on behalf of their principals.

16. Should one or the other of the above terms of sale become wholly or partly ineffective, the validity of the remainder is not affected. In the event of a dispute the German version of the above conditions of sale is valid.

As of May 2023

Katalogbearbeitung

Dr. Ruth Baljöhr

David Bassenge

Eva Dalvai

Lea Kellhuber

Harald Weinhold

Gestaltung & Satz

Stefanie Löhr

Fotografie / Reproduktionen

Christoph Anzeneder

Rotraud Biem

Maria Benkendorf

Philipp Dörrie

Clara Schmiedek

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