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ST steht ein harter Winter bevor
Schreiner unterstützen
125 Absolventinnen und Absolventen haben kürzlich ihre Weiterbildung in der Schreinerbranche abgeschlossen. Als Ersatz für die wegen Corona nicht stattfindende Diplomfeier würdigt der Schreinermeisterverband die Leistungen mit einem Überraschungspaket. Neben dem eidgenössischen Fachausweis oder Diplom beinhaltet dieses eine Flasche Champagner sowie zwei Gläser. Zudem ist darin ein Gutschein im Wert von 220 Franken für den Besuch eines Restaurants der Gilde der etablierten Schweizer Gastronomen zu finden.
Beau-Rivage wird verkauft
ZVG
Kürzlich verkaufte die Familie Mayer das Hotel BeauRivage in Genf an die Familie Casacuberta. Diese Familie aus Barcelona will die Werte des 1865 vom Schweizer Ehepaar Jean-Jacques und Albertine Mayer gegründeten Traditionshauses mit 72 Zimmern und 23 Suiten weiterführen. Lars Wagner bleibt Hoteldirektor. «Ich bin erleichtert, dass das Beau-Rivage in Familienhand bleibt», erklärt Jacques Mayer, Vorstandsvorsitzender und Vertreter der 4. Generation.
Angst vor Insolvenzen
Rund 40 führende deutsche Top-Manager wie Oliver Altherr, CEO der MarchéGruppe, oder Carsten Horn, Chef der Nordsee GmbH, aber auch prominente Köche wie Tim Mälzer und Unternehmer wie Thomas Mack zeigen sich äusserst besorgt über die Vernachlässigung der Politik von Angela Merkel in Bezug auf die deutsche Gastronomie. Sie fordern, dass Novemberhilfen sofort ausbezahlt werden, um Insolvenzen zu vermeiden.
ZVG
Schweiz Tourismus ruft dazu auf, das Label «Clean & Safe» anzuwenden. Es hilft, die Verunsicherung unter den Kunden einzudämmen.
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Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger informiert die Branche über die aktuelle Situation. Wenig überraschend sind die massiven Buchungsrückgänge, und sie dürften sich noch akzentuieren: Der Kanton St. Gallen beispielsweise schliesst seine Skigebiete wohl bis zum 22. Januar 2021.
Text Reto E. Wild Selbst einem Mann, der von Berufs wegen Daueroptimist sein muss, fällt es in diesen Tagen schwer, Zuversicht zu verströmen. Die Pandemie respektive die von den Behörden verhängten Massnahmen machen aus dem Cheftouristiker Martin Nydegger einen Realisten. Die Zahlen sind zu erdrückend: Laut einer Umfrage, die HotellerieSuisse Ende November unter mehr als 400 Hotelbetrieben startete, rechnet die Branche für Weihnachten mit einem Buchungsrückgang von 19 Prozent, für die Sportferien sogar mit einem Minus von 28 Prozent.
«Es wird ein harter Winter»
«Das dürfte sich eher weiter negativ entwickeln, weil sich Unsicherheit breitmacht», erklärt Nydegger. Das passt zu den Ankündigungen des Kantons St. Gallen, die Skigebiete bis zum 22. Januar 2021 schliessen zu wollen. Die Betriebe in den Städten erwarten sogar einen Rückgang des Geschäfts um 49 Prozent. «Es wird ein harter Winter. Die grösste Herausforderung sind stets ändernde Restriktionen, das Ausbleiben ausländischer Gäste und die Kurzfristigkeit, was schwierig ist für die Personalplanung und den Materialeinkauf», erklärt der ST-Direktor. Es sei eine Tatsache, dass selbst ein möglicher Anstieg der Schweizer Gäste das Wegbleiben von Touristen aus dem Ausland nie kompensieren könne. Und dann blitzt der Optimismus von Nydegger doch noch durch, ähnlich wie die Sonne im winterlichen Hochnebel des Schweizer Mittellands: «Die gute Seite ist, dass schweizweit bereits über zehn Skigebiete geöffnet haben und wir von unglaublichen Schneemengen profitieren.» Das sei eigentlich eine «tolle Situation, um den Winter zu starten. Absurderweise sind wir praktisch die einzige Winterdestination in Europa, die geöffnet ist». Es fragt sich allerdings, wie lange dies der Fall ist. Zudem hat Bundesrat Berset kürzlich ausdrücklich dazu aufgerufen, dass pozentielle Touristen aus Europa jetzt nicht in die Schweiz reisen sollen.
Die wichtigste Währung
Wie will Schweiz Tourismus diese Herausforderung meistern? «Es ist wichtig, dass die Betriebe die Schutzkonzepte einhalten. Wir müssen streng sein, dürfen aber nicht streng wirken», rät Nydegger. Die Schweizer hätten organisatorische Fähigkeiten in ihrer DNA. Was sich reichlich abstrakt anhört, zielt vor allem auf das Label «Clean & Safe». Es sei eine Navigationshilfe geworden und hätte in dieser Pandemie «unglaublich an Bedeutung gewonnen». 1517 Unterkünfte und 1164 Gastronomiebetriebe haben sich bei Redaktionsschluss registriert. «Das ist ordentlich, aber nicht genug. Damit haben wir nur etwa zehn Prozent aller KMU abgedeckt. Das Label ist eine tief hängende Frucht. Ich bitte Sie eindringlich: Nutzen Sie das Label. Wir haben ein kostenloses Instrument geschaffen.» Es sei sein Weihnachtswunsch, dass sich die Betriebe registrieren, Kleber anfordern und so Vertrauen schaffen. «Das ist in diesem Winter die wichtigste Währung.»