GastroJournal 52/2020

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Schreiner unterstützen 125 Absolventinnen und Absolventen haben kürzlich ihre Weiterbildung in der Schreinerbranche abgeschlossen. Als Ersatz für die wegen Corona nicht stattfindende Diplomfeier würdigt der Schreinermeisterverband die Leistungen mit einem Überraschungspaket. Neben dem eidgenössischen Fachausweis oder Diplom beinhaltet dieses eine Flasche Champagner sowie zwei Gläser. Zudem ist darin ein Gutschein im Wert von 220 Franken für den Besuch eines Restaurants der Gilde der etablierten Schweizer Gastronomen zu finden.

«Branchencall» von Schweiz Tourismus

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«Grösste Herausforderung sind die stets ändernden Restriktionen»

Schweiz Tourismus ruft dazu auf, das Label «Clean & Safe» anzuwenden. Es hilft, die Verunsicherung unter den Kunden einzudämmen.

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Beau-Rivage wird verkauft

Kürzlich verkaufte die Familie Mayer das Hotel BeauRivage in Genf an die Familie Casacuberta. Diese Familie aus Barcelona will die Werte des 1865 vom Schweizer Ehepaar Jean-Jacques und Albertine Mayer gegründeten Traditionshauses mit 72 Zimmern und 23 Suiten weiterführen. Lars Wagner bleibt Hoteldirektor. «Ich bin erleichtert, dass das Beau-Rivage in Familienhand bleibt», erklärt Jacques Mayer, Vorstandsvorsitzender und Vertreter der 4. Generation. Angst vor Insolvenzen Rund 40 führende deutsche Top-Manager wie Oliver Altherr, CEO der MarchéGruppe, oder Carsten Horn, Chef der Nordsee GmbH, aber auch prominente Köche wie Tim Mälzer und Unternehmer wie Thomas Mack zeigen sich äusserst besorgt über die Vernachlässigung der Politik von Angela Merkel in Bezug auf die deutsche Gastronomie. Sie fordern, dass Novemberhilfen sofort ausbezahlt werden, um Insolvenzen zu vermeiden.

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PA N O R A M A

Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger informiert die Branche über die aktuelle Situation. Wenig überraschend sind die massiven Buchungsrückgänge, und sie dürften sich noch akzentuieren: Der Kanton St. Gallen beispielsweise schliesst seine Skigebiete wohl bis zum 22. Januar 2021.

Und dann blitzt der Optimismus von Nydegger doch noch durch, ähnlich wie die Sonne im winterlichen Hochnebel des Schweizer Mittellands: «Die gute Seite ist, dass schweizweit bereits über zehn Skigebiete geöffnet haben und wir von unglaublichen Schneemengen profitieren.» Das sei eigentlich eine «tolle Situation, um den Winter zu starten. AbsurText Reto E. Wild derweise sind wir praktisch die einzige Selbst einem Mann, der von Berufs we- Winterdestination in Europa, die geöffgen Daueroptimist sein muss, fällt es in net ist». Es fragt sich allerdings, wie diesen Tagen schwer, Zuversicht zu ver- lange dies der Fall ist. Zudem hat Bunströmen. Die Pandemie respektive die desrat Berset kürzlich ausdrücklich dazu von den Behörden verhängten Massnah- aufgerufen, dass pozentielle Touristen men machen aus dem Cheftouristiker aus Europa jetzt nicht in die Schweiz reiMartin Nydegger einen Realisten. Die sen sollen. Zahlen sind zu erdrückend: Laut einer Umfrage, die HotellerieSuisse Ende No- Die wichtigste Währung vember unter mehr als 400 Hotelbetrie- Wie will Schweiz Tourismus diese Herben startete, rechnet die Branche für ausforderung meistern? «Es ist wichtig, Weihnachten mit einem Buchungsrück- dass die Betriebe die Schutzkonzepte gang von 19 Prozent, für die Sportferien einhalten. Wir müssen streng sein, dürfen aber nicht streng wirken», rät Nydegsogar mit einem Minus von 28 Prozent. ger. Die Schweizer hätten organisatorische Fähigkeiten in ihrer DNA. Was sich «Es wird ein harter Winter» «Das dürfte sich eher weiter negativ ent- reichlich abstrakt anhört, zielt vor allem wickeln, weil sich Unsicherheit breit- auf das Label «Clean & Safe». Es sei eine macht», erklärt Nydegger. Das passt zu Navigationshilfe geworden und hätte in den Ankündigungen des Kantons St. Gal- dieser Pandemie «unglaublich an Belen, die Skigebiete bis zum 22. Januar 2021 deutung gewonnen». 1517 Unterkünfte schliessen zu wollen. Die Betriebe in den und 1164 Gastronomiebetriebe haben Städten erwarten sogar einen Rückgang sich bei Redaktionsschluss registriert. des Geschäfts um 49 Prozent. «Es wird «Das ist ordentlich, aber nicht genug. ein harter Winter. Die grösste Herausfor- Damit haben wir nur etwa zehn Prozent derung sind stets ändernde Restriktio- aller KMU abgedeckt. Das Label ist eine nen, das Ausbleiben ausländischer Gäste tief hängende Frucht. Ich bitte Sie einund die Kurzfristigkeit, was schwierig ist dringlich: Nutzen Sie das Label. Wir hafür die Personalplanung und den Mate- ben ein kostenloses Instrument geschafrialeinkauf», erklärt der ST-Direktor. Es fen.» Es sei sein Weihnachtswunsch, sei eine Tatsache, dass selbst ein mög- dass sich die Betriebe registrieren, Kleber licher Anstieg der Schweizer Gäste das anfordern und so Vertrauen schaffen. Wegbleiben von Touristen aus dem Aus- «Das ist in diesem Winter die wichtigste Währung.» land nie kompensieren könne.


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