Herbst 2017
Das Schwäbische Alb Magazin Zuflucht in Lautlingen
Am Stammsitz der Stauffenbergs Flötentöne aus der Höhle
Echo der Eiszeit Fisch in Familienhand
Räuchern wie zu Opas Zeiten ge Ausflü in die ichte h c s e G
Die Araberzucht in Marbach
Wo die edlen Pferde wohnen
Herbst 2017 EURO 4,50
Das Schwäbische Alb Magazin
16 Schauplatz
Landpartie
Ausflüge und Aktivitäten
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16 Echo aus der Eiszeit
42 Rostende Riesen
Älbler
Kultur und Leben
Gabriele Dalferth erweckt die Musik der Steinzeit zum Leben
In Tuttlingen sammelt eine Familie ausrangierte Lokomotiven
22 Edles Erbe
48 Mit Hund und Grubenfrosch
Marbach feiert das 200-jährige Bestehen der Araberzucht
28 Wenn die Drachen erwachen Die „Albflyer“ laden zu Festen und Drachenworkshops ein
34 Im Schloss der Stauffenbergs
An den Hitler-Attentäter erinnert in Lautlingen eine Gedenkstätte
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Mit der Grubenbahn ins Besucherbergwerk Tiefer Stollen
58 Die Geister der Vergangenheit
Eine Wanderung bei Burladingen führt zu rätselhaften Spuren
64 Der große Wurf
Auf der Eninger Weide kann jeder das Discgolfen ausprobieren
Macher und Originale
74 Gut Ding will Wolle haben
In Hoescheles junger Manufaktur wird auf Oldtimern genäht
82 Hausmeister royal
Aus dem Alltag der Schlossmeister auf Burg Hohenzollern
86 Die vielen Seiten der Teck
Tipps von Landfrauen: Gästeführerin Regina Grünzweig auf Tour
üge l f s u A in die hte c i h c G es
94 Flurstück
Feld, Wald, Wiese
88 Krieg und Frieden
Viele Menschen halten die Erinnerung an das Dorf Gruorn wach
94 Der schöne Lumpensammler Tiere der Alb: Der Rotmilan ist ein begnadeter Segler
98 Das Rätsel der Teufelsmauer
Archäologen erforschen den mächtigen Wall bei Heubach
104 Die Römer waren Genießer Angelika Dörrich über das kulinarische Erbe am Limes
106 Tafelrunde
Essen, trinken, feiern
106 Im Gasthaus der Geschichte
In Wirtshäusern wird getrunken – und Geschichte geschrieben
114 Erfolgreich mit Gemüse Bernhard Knupfer und sein Slow-Food-Restaurant in Ehingen
118 Im Namen der Nudel
Alles al dente beim Alb-Gold-Kochkurs in Trochtelfingen
124 Altes Rauchtum
Familie Lefrank räuchert Fische nach Opas Rezepten
114 Aushäusig
Tipps und Termine
133 Vom Apfelfest bis zum Weihnachtsmarkt, vom Sportevent bis zum Konzert: Die Herbsttermine im Überblick.
Rubriken 40 Lesezeichen 56 Alblust-Treff 57 Land erleben: Tipps für Trips 72 Fundstücke 80 Wer hat’s erfunden? 144 Impressum 3
Schauplatz
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Echo aus der Eiszeit Schon die ersten Älbler hatten offenbar Ahnung von Tuten und Blasen. In ihren Höhlen haben Archäologen Bruchstücke von 40 000 Jahre alten Flöten gefunden. Heute erweckt Gabriele Dalferth dort das musikalische Erbe der Steinzeit wieder zum Leben.
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er erste Archäologe, der in der Vogelherdhöhle gegraben hat, war ein Dachs. Im Auswurf seines Baus kamen damals, 1931, kleine Artefakte und Feuersteine zum Vorschein. Woraufhin Urgeschichtler der Universität Tübingen die Höhle freilegten und rund 2 000 Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände zutage förderten, aber auch Schmuck und einige Statuetten. Sie stammten von eiszeitlichen Jägern, denen die Höhle damals als Basislager gedient haben musste. Bei Nachgrabungen ab 2005 fand man weitere Kunstobjekte, ebenso unscheinbar wie spektakulär. Unscheinbar, weil es allesamt Miniaturen waren – Nomaden schleppen keinen Nippes mit sich herum. Das kraftvoll-schnuckelige Mammut etwa, das mittlerweile zum Maskottchen des Archäoparks geworden ist, misst keine vier Zentimeter. Spektakulär, weil die Objekte, die hier und in einem Dutzend weiterer Höhlen auf der Schwäbischen Alb gefunden worden sind, zu den ältesten künstlerischen Zeugnissen der Menschheit zählen. Rund 40 000 Jahre haben sie im unterirdischen Tiefschlaf überstanden. Im Juli dieses Jahres wurden sechs Fundstätten in die Unesco-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
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Schauplatz
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Edles Erbe
Das Landgestüt Marbach hat seine berühmte Silberherde König Wilhelm I. zu verdanken. Vor 200 Jahren hat der Regent die Araberzucht begründet und es grenzt an ein Wunder, dass sie die Wirren der Geschichte überstanden hat.
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ls der schwer kranke König ahnt, dass er nicht mehr lange zu leben hat, lässt er sich nach Weil kutschieren – in sein geliebtes Gestüt vor den Toren Esslingens. Es schmerze ihn doch sehr, so zitiert sein Biograf Paul Sauer, „von einem so schönen und guten Lande scheiden zu müssen“. Es sollte sein letzter Ausflug sein. Zwei Tage später, am 25. Juni 1864, stirbt der verdienstvolle König der Württemberger auf Schloss Rosenstein. Diese letzte Ausfahrt des 83-Jährigen zu seinen Pferden ist kein Zufall, denn der „Bauer auf den Königsthron“, wie ihn seine Untertanen respektvoll nennen, hat in der Landwirtschaft, mit Ackerbau und Viehzucht, und mit dem Aufbau eines modernen Staatswesens eine wichtige Ära Württembergs geprägt. Nicht zu vergessen: Wilhelm I. hat 1817 die Leibeigenschaft abgeschafft. Im selben Jahr begründet der Regent seinen Ruf, einer der geschicktesten Pferde-
Königsklasse: Bei der Hengstparade hat auch die Araberherde ihren temperamentvollen Auftritt.
23 Foto: Tierfotografie Fabisch
Schauplatz
Im Schloss der Stauffenbergs
In Lautlingen auf der Zollernalb hatte die Familie des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg ihren Stammsitz. Heute gibt es dort eine Gedenkstätte, die an den Widerstand erinnert, und an einige der letzten unbeschwerten Stunden auf dem Land.
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Tafelrunde
Fische sind sein Metier: Linus Lefrank mit einem Label-Rouge-Lachs aus Schottland.
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Altes Rauchtum Das Rezept stammt vom Großvater, die Fische aus der Quellwasserzucht an der Donau und aus Schottland: Was Familie Lefrank in Ulm nach alten Rezepten räuchert, wissen Gourmets und Feinkosthändler zu schätzen.
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enn Linus Lefrank erzählt, wie er zum Räuchern kam, dann muss er weit ausholen. Die Geschichte beginnt mit seinem Opa und seinem Onkel in Kasachstan. Der eine war Dorfmetzger, der andere Metzgermeister. Linus, ein Steppke von gerade mal sechs, sieben Jahren, war ein neugieriger Kerl und immer bei der Arbeit dabei: beim Gemüse anbauen, beim Schlachten und eben auch beim Räuchern. Die Auswahl an Fisch war nicht groß. „Da wurden zum Beispiel Karpfen genommen, was man eben bekommen hat“, sagt Lefrank. Als Bub hat er Opa und Onkel über die Schultern geschaut, wenn sie Fisch in Salzwürze eingelegt und geräuchert haben. So begann seine Leidenschaft. Rauch macht Lebensmittel haltbar – und verleiht den Produkten einen ganz eigenen Geschmack. Das wussten früher viele. Und was damals gut und richtig war, kann heute, in Zeiten von künstlichen Konservierungsstoffen, nicht falsch sein. Das dachte sich Linus Lefrank, der mit 23 Jahren nach Deutschland kam. Das denken
sich heute in Zeiten von Do-it-yourself, von Einwecken und Stricken viele, stellen sich einen Smoker in den Garten, funktionieren einen Wok um, um sogar Käse Raucharoma zu verleihen. Ja, räuchern ist im Trend. Linus Lefrank schert sich jedoch nicht um Trends, er macht das, was er gerne und vor allem sehr gut macht: einlegen, beizen, räuchern. Und das schon seit einer ganzen Weile.
Sie standen Schlange für seinen Fisch Zurück in die Vergangenheit: Das Grundrezept für alle seine Räucherfische stammt von seinem Opa Kamilus, Jahrgang 1893. Er machte Fisch länger haltbar durch Räuchern. Wichtig war aber auch damals der Geschmack, der zuvor durch das Einlegen gewonnen wurde. Salz, Pfeffer, Kräuter – mehr war da nicht. Und ist es auch heute nicht. Alle Räucherfische von Lefrank kommen ohne Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe aus. Aber bei ihm geht es natürlich um
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Vorschau
Impressum Redaktion Chefredakteurin: Claudia List Redaktionelle Mitarbeit: Andreas Steidel
Die nächste Ausgabe von Alblust mit dem Schwerpunkt
Texte: Wolfgang Alber, Wolfgang Albers, Thomas Borgmann, Annette Clauß, Dorothee Fauth, Isabella Hafner, Ulrike Oelkuch, Johannes Schmid, Stefan Schomann, Marion Schrade, Andreas Steidel, Anja Wasserbäch
„Es war einmal“ erscheint am 6. Dezember 2017. Die tapferen Schneiderinnen Früher trafen sich die Näherinnen in den Z’Licht-Stuben, heute geht’s zum Workshop in die Hofnäherei.
Fotos: Günther Bayerl, Annette Cardinale, Jochen Frank, Manfred Grohe, Heinz Heiss, Patricia Neligan, Eva-Maria Pulvermüller, Thomas Rathay, Johannes Schmid, Steffen Schmid, Wolfgang Trust, Thomas Warnack
Die Kraft der Märchen
Titelfoto: Thomas Warnack
Bei der Wanderung am Lochen fesselt Sigrid Maute Erwachsene und Kinder mit ihren magischen Geschichten.
Redaktionsanschrift: Gaußstraße 74b, 70193 Stuttgart, redaktion@alblust.de Tel. 07 11 / 91 45 40 58
Auf Augenhöhe mit dem Greif
Verlag
Beim Schnupperkurs im Kloster Lorch ist man hautnah dabei, wenn der Falkner seine Tiere trainiert.
Verleger: Valdo Lehari jr., verlag@alblust.de Leitung Magazin: Joachim Bräuninger
Wunderbare Winter-Welt
Herausgeber: GEA Publishing und Media Services GmbH & Co. KG
Schöne Ausblicke über die Alpenkette und lange Abfahrten machen das Langlaufen auf dem Witthoh so abwechslungsreich.
Foto: Johannes Schmid
Persönlich haftende Gesellschafterin: GEA Publishing und Media Services Verwaltung GmbH, Burgplatz 5, 72764 Reutlingen Geschäftsführer: Michael Eyckeler, Stephan Körting Idee: Joachim Bräuninger und Stefan Hartmaier Anzeigen: Stephan Körting (verant.), Joachim Bräuninger, Sabrina Glück, Iris Goldack, Patricia Kozjek Anzeigenanschrift: Alblust, Burgplatz 5, 72764 Reutlingen, anzeigen@alblust.de Gestaltung: Achim Goller, Silvia Kloker, Felix Michel Repro: Wolfgang Bez Korrektorat: Sabine Tochtermann
Foto: Corinna Spitzbarth
Druck: Bechtle Druck & Service/ Esslingen a. N. Vertrieb: Joachim Eggert, Sabrina Killmayer Auflage: 25 000
Leserservice Burgplatz 5, 72764 Reutlingen, Tel. 0 71 21/302 555, Fax 0 71 21/302 556 vertrieb@alblust.de, www.alblust.de/abo Die Alblust erscheint viermal jährlich und kostet im Abo 17,90 Euro.
Foto: Heinz Heiss
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Foto: Thomas Rathay