Kraftvoll sprechen bis ins hohe Alter
Mobil
Sicher im Straßenverkehr unterwegs Seite 6
Fürsorglich
Patientenverfügung entlastet Angehörige Seite 8
– Ein Magazin für den Reutlinger General-Anzeiger –
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Gesund
Fitnessstudios sind auch etwas für Ältere Seite 12 – Ausgabe #2 | 2016 –
Bild: ©drubig-photo-Fotolia.com
Impressum
Sonderausgabe Dezember 2016
Verlag: GEA Publishing und Media Services GmbH + Co. KG Persönlich haftende Gesellschafterin: GEA Publishing und Media Services Verwaltungs GmbH, Burgplatz 5, 72764 Reutlingen Verleger: Valdo Lehari jr. Geschäftsführer: Michael Eyckeler, Stephan Körting Redaktion: Vera Hiller, Iris Kreppenhofer (verantwortlich, Reutlinger General-Anzeiger) Anzeigen: Stephan Körting (verantwortlich), Benjamin Senft Layout & Gestaltung: Mark Reich (Reutlinger General-Anzeiger) Titelfoto: ©WavebreakmediaMicro-Fotolia.com Druck: Druckzentrum Neckar-Alb, Reutlingen Auflage: 40 000 Exemplare Falls Sie Interesse an einer Anzeigenschaltung in der nächsten Ausgabe von generationplus haben, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung: Benjamin Senft, Telefon 0 71 21/302-527, E-Mail: info@geapublishing.de Für den Inhalt der Anzeigen sind die Auftraggeber verantwortlich.
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generationplus | 2016
EDITORIAL
INHALT
Liebe Leserin, lieber Leser,
03 Editorial, Inhalt
als kürzlich die Nachrichtenagenturen den Tod von Leonard Cohen verbreiteten, gab es einen kleinen Moment des Stutzens: Stand nicht vor Kurzem erst etwas über den berühmten Song-Poeten in der Zeitung? Ein Blättern im Archiv ergab: Einen Monat nach seinem 82. Geburtstag veröffentlichte er noch eine Platte und stand für Interviews zur Verfügung. Und das Ganze ist datiert Ende Oktober – keine drei Wochen vor seinem Tod! Es sind Lebensgeschichten wie diese, die Mut machen, dem Alter aktiv zu begegnen – trotzdem oder gerade deshalb! Denn ob es die Musik ist, der Garten oder ein Ehrenamt: Es sollte bis ans Lebensende immer etwas geben, das einen antreibt. Oder auf Trab hält. Mit dem Vorurteil, Fitnessstudios seien nichts weiter als eine Muckibude und nur etwas für die junge Generation, will dieses Magazin ebenso aufräumen wie mit der Annahme, die Stimme entlarve das Alter. »Stimmt nicht!« hat uns der Wahlkampf in den USA gelehrt, in dem alle Protagonisten stimmgewaltig auftraten, obwohl sie durchweg älteren Semesters waren. Wie es zu schaffen ist, seine Stimme jung zu erhalten, haben wir uns exklusiv vom Deutschen Bundesverband für Logopädie erklären lassen. Doch machen wir uns nichts vor. Natürlich hat das Alter seine schönen Seiten – aber es kann auch anders kommen. Für den Fall, dass wir eines Tages nicht mehr selber entscheiden können, was mit uns zu geschehen hat, ist für unsere Angehörigen eine Patientenverfügung entlastend. Und auch wenn das Thema gerne auf die lange Bank geschoben wird: Diese Situation kann schon junge Menschen treffen – Stichwort: Koma nach Unfall. Wer unseren Bericht liest, für den wir uns von generationplus Expertenrat eingeholt haben, hat schon einen ersten wichtigen Schritt getan – und hoffentlich den Mut gewonnen, das Thema weiter so aktiv anzupacken. Wer dann die heikle Angelegenheit erfolgreich umgesetzt hat, darf sich mit Recht freuen. Unser Tipp: ein Lied anstimmen – denn das schult die Stimme – oder das »Hallelujah« von Cohen anhören. Und sich von dem Poeten, der bis zu seinem Tod in einem kreativen Schaffensprozess war, fürs eigene Leben inspirieren lassen.
Eine inspirierende Lektüre mit unserem Magazin wünscht Ihnen Ihre Redaktion von generationplus
generationplus | 2016
04 Deutsche wollen ihr Zuhause barrierefrei umbauen
05 Als Senior nicht über unerfüllte Träume ärgern
05 Pflegende Angehörige sind beitragsfrei unfallversichert
06 Sicher im Straßenverkehr: Locker machen für den Schulterblick
07 Sehprobleme im Herbst: Keine Frage des Alters
08 Patientenverfügung: In Ruhe alles regeln
09 Patientenverfügung entlastet Angehörige 09 Mitstreiter gesucht 10 Kraftvoll sprechen bis in hohe Alter 12 Mehr als nur Muckibuden: Fitnessstudios sind auch was für Senioren
13 Fitness-Test für Ältere 14 Grade statt Stufen: Das ändert sich mit der Pflegereform 2017
16 Falscher Ehrgeiz ist gefährlich: Wer erst in fortgeschrittenem Alter mit dem Skifahren startet, sollte sich gut vorbereiten
18 Parkinson: Meist mit Zittern in Verbindung gebracht
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In die Zukunft investieren Deutsche wollen ihr Zuhause barrierefrei umbauen
Text: pm | Bild: ©Vonovia
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ie Deutschen hängen an ihrem Zuhause. Ein beständiges und vertrautes Lebensumfeld ist ihnen insbesondere im höheren Alter wichtig – die meisten wollen in ihrer Wohnung bleiben, solange es geht. Dafür ist die Bereitschaft, das Zuhause altersgerecht umzubauen, ausgesprochen hoch. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative TNS-EmnidStudie, die von Vonovia, eines deutschen Immobilienunternehmens mit rund 367 000 Wohnungen, in Auftrag gegeben wurde. In der Studie gaben 75 Prozent der über tausend Befragten an, ihre Wohnung bei Bedarf alters- oder behindertengerecht umbauen zu wollen. Die klare Tendenz, das eigene Zuhause im Bedarfsfall veränderten Umständen anzupassen, ist unabhängig vom Geschlecht der Befragten oder der Herkunft nach Ost und West. Regionale Unterschiede fallen dennoch auf: Die Thüringer, Bremer und Niedersachsen zeigten die größte Bereitschaft, während in Hamburg mit 65 Prozent der Befragten, gefolgt von Baden-Württemberg und Brandenburg mit je 68 Prozent, die geringste Bereitwilligkeit aller Bundesländer als Ergebnis der Studie festzuhalten ist. Dabei zeigt sich aber auch, dass selbst in der Hansestadt immer noch deutlich mehr als die Hälfte ihre Wohnung im Alter seniorenfreundlich umbauen würden. 4
Wie groß die Neigung dazu ist, die Wohnung tatsächlich altersgerecht umzubauen, hängt der TNS-Emnid-Umfrage zufolge auch maßgeblich mit der Zusammenstellung des Haushalts zusammen. Die Singles unter den Befragten zeigen mit 61 Prozent dabei die geringste Tendenz – es scheint sich für manche Alleinstehende einfach nicht zu lohnen, die Wohnung nur für sich allein umzugestalten. Auch bei geringem Einkommen wichtig Des Weiteren weist die Studie nach, dass altersgerechter Umbau am Ende auch eine Frage des Geldes ist: Je höher das Haushaltseinkommen ist, desto größer ist auch das Interesse an einem Umbau des Zuhauses. Während bei einem Einkommen von höchstens 1 000 Euro die Bereitschaft mit 61 Prozent noch deutlich unter dem Durchschnitt der Umfrageergebnisse liegt, ist sie bei einem Nettoeinkommen von 3 000 bis 3 500 Euro mit 86 Prozent deutlich darüber. Dass auch bei geringen Einkommensverhältnissen noch deutlich mehr als die Hälfte der Befragten Umbaumaßnahmen in Erwägung zieht, ist aber ein Indiz für die allgemein hohe Bereitschaft zur Barrierefreiheit. Und auch mit kleinen Tipps und Tricks kann die Wohnung schon seniorenfreundlich umgestaltet werden. generationplus | 2016
Als Senior nicht über unerfüllte Träume ärgern Text: dpa/tmn
Vor allem im Alter bekommen manche Menschen das Gefühl, in ihrem Leben etwas verpasst zu haben. Wenn sie Bilanz ziehen, merken sie, dass sie einige der Träume aus jungen Jahren nie verwirklicht haben. Statt darüber traurig zu sein oder sich zu ärgern, sollte man der Realität ins Auge sehen und sie akzeptieren, empfiehlt Dolpo Tulku Rinpoche. Er stammt aus Nepal und lehrt weltweit buddhistische Philosophie. Dabei hilft die Frage: »Will ich wirklich genau dieselben Dinge machen wie ein Teenager?« Die Antwort darauf ist meist klar, denn: »Körper und Geist werden gemeinsam älter«. Außerdem können nicht alle Wünsche wahr werden, sagt er. Viel wichtiger ist es deshalb, sich zu überlegen, was im eigenen Leben wirklich notwendig ist oder war. »Eine kleinere Auswahl schafft weniger Stress und hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren«.
Pflegende Angehörige sind beitragsfrei unfallversichert
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Text: dpa
Pflegende Angehörige sind bei Unfällen während der Betreuung versichert. Versicherungsbeiträge brauchen sie dafür nicht bezahlen, erklärt Stefan Boltz von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in Berlin. Diese Kosten tragen jeweils die Gemeinde. Diese beitragsfreie Unfallversicherung trete allerdings nur ein, wenn die Betreuung nicht entlohnt wird und in der häuslichen Umgebung des Bedürftigen stattfindet. Versichert seien Arbeits- und Wegeunfälle, die während oder wegen der Hilfeleistungen passieren. Gleiches gilt für Berufskrankheiten wie Infektionen oder Hautkrankheiten. Zu den Hilfeleistungen zählen die Unterstützung bei der Körperpflege, der Ernährung, den alltäglichen Bewegungsabläufen oder im Haushalt, erklärt Boltz. Wenn es zu einem Unfall kommt, übernehme die Gesetzliche Unfallversicherung die Kosten für die Behandlung, die berufliche und soziale Rehabilitation sowie Geldleistungen, zum Beispiel Verletztengeld oder Hinterbliebenenrente. Der Verletzte sollte dem behandelnden Arzt aber sofort sagen, dass ihm der Unfall während der Pflege eines Angehörigen zugestoßen ist, rät Boltz. Außerdem müsse er alles innerhalb von drei Tagen dem Versicherungsträger der Gemeinde melden. generationplus | 2016
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Text: AGFK-BW | Bild: AGFK-BW/Inga Schulze
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it drei leichten Übungen kann man Nacken und Schultern für eine sichere Fahrt im Straßenverkehr mobilisieren: Denn der Schulterblick schützt Rad- und Autofahrer effektiv vor Zusammenstößen an Kreuzungen. Ein entspannter Schulter- und Nackenbereich kann Unfälle verhindern – denn zahlreiche Zusammenstöße zwischen Rad- und Autofahrern entstehen durch den fehlenden Schulterblick.
die Dehnung in Ihrem Hals. Arme und Schultern hängen locker nach unten, der Kopf bewegt sich leicht nach vorne – spüren Sie die Dehnung in der Hals- und Nackenmuskulatur. 2. Übung: Neigen Sie Ihren Kopf zuerst nach rechts und ziehen Sie beim Ausatmen Ihre linke Schultern nach unten. Sie spüren die Dehnung auf der linken Halsseite. Wiederholen Sie diese Übung auf der anderen Seite.
Zahlreiche Untersuchungen zu Unfallursachen belegen, dass sowohl Rad- als auch Autofahrer den Blick über die Schulter zu häufig vergessen oder ihn wegen der schmerzenden Schultern nicht ausführen können. Das führt zu Kollisionen: Vor allem bei rechtsabbiegenden Autos oder bei linksabbiegenden Radfahrern, die sich an Kreuzungen häufig übersehen. Einfach locker machen Drei einfache Übungen lockern den Nacken- und Schulterbereich, sodass der Blick über die Schulter bei der nächsten Fahrt problemlos klappt.
wissen worauf es ankommt. Ihr Meisterbetrieb.
1. Übung: Heben Sie Ihre Schultern beim Einatmen in Richtung Ohren. Mit der Ausatmung bewegen Sie die Schultern nach unten. Spüren Sie dabei
3. Übung: Bewegen Sie Ihren Kopf in einem Halbkreis. Neigen Sie ihn zuerst nach rechts und führen Sie ihn langsam mit dem Kinn über die Brust nach links. Auf der anderen Seite angekommen, wiederholen Sie diese Bewegung zurück, sodass ein leichtes Halbkreisen des Kopfes erfolgt. Achten Sie darauf, den Kopf nicht nach hinten in den Nacken zu neigen, denn dies belastet die Halswirbelsäule zu stark.
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Sehprobleme im Herbst: Keine Frage des Alters Text: pm
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ass Fehlsichtigkeit kein reines »Seniorenproblem« ist, sondern zunehmend auch junge Menschen betrifft, haben Untersuchungen europäischer Forscher gezeigt. Das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) räumt mit Vorurteilen auf. Vorurteil Nummer eins: Vor allem ältere Menschen gefährden die Verkehrssicherheit. Bislang ging man davon aus, dass praktisch alle kurzsichtigen Menschen ihre erste Brille in der Schulzeit bekommen, die Sehschärfe sich um das 18. Lebensjahr einpendelt und bis 50 mehr oder weniger konstant bleibt. Studien haben jedoch gezeigt, dass in den Industrieländern 20 bis 30 Prozent aller Kurzsichtigen ihre Fehlsichtigkeit erst im jungen Erwachsenenalter zwischen 18 und 30 Jahren bekommen. Der Führerscheinsehtest kann da schon Jahre zurückliegen. Richtig ist, dass sich die Sehfähigkeit mit zunehmendem Alter verschlechtert. Zusätzlich steigt ab dem 40. Lebensjahr das Risiko, am Grünen Star zu erkranken, der Stück für Stück das Gesichtsfeld einschränkt. Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt sowie die rechtzeitige Behandlung mit Medikamenten können hier die Fahrtüchtigkeit erhalten. Vorurteil Nummer zwei: Betroffene merken sehr schnell, dass sich ihre Sehkraft verändert. Gerade im Alter zwischen 40 und 50 verschlechtert sich das Sehen schleichend – ein ganz natürlicher Prozess, der von vielen zunächst unbemerkt bleibt. Ein Sehtest bringt Gewissheit und erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr für sich und andere. Erschreckend: Laut einer AllensbachStudie ist die Beteiligung an Sehtests in der Altersgruppe 45 bis 59 rückläufig. Gaben 2008 noch 53 Prozent an, in den letzten drei Jahren einen Test gemacht zu haben, sind es aktuell nur noch 42 Prozent.
Vorurteil Nummer vier: Wer nachtblind ist, darf kein Auto fahren. Die sogenannte »echte Nachtblindheit«, die genetisch oder krankheitsbedingt ist, gibt es in Deutschland nur sehr selten. Weitaus häufiger kommt es vor, dass Menschen in der Nacht kurzsichtiger sind als am Tage und im Dunkeln unscharf sehen. In diesem Fall kann der Augenoptiker eine spezielle Brille zum Autofahren anfertigen.
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Vorurteil Nummer drei: Gutes Sehen ist jedermanns Privatangelegenheit. Es gibt zwar kein Gesetz, das vorschreibt, wie oft Kraftfahrer ihre Augen testen lassen müssen. Die Fahrerlaubnisverordnung (FeV) legt jedoch fest, dass jeder Fahrzeugführer sicherstellen muss, dass er fahrtüchtig ist. Das umfasst eine Mindestsehschärfe von 70 Prozent. Der Berufsverband der Augenärzte schätzt, dass jährlich 300 000 Unfälle aufgrund mangelnder Sehleistung passieren. generationplus | 2016
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In Ruhe alles regeln
Patientenverfügung: Das Thema anpacken, solange die Situation noch nicht akut ist Text: Vera Hiller | Bild: dpa
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s kann in jedem Alter geschehen. Es kann ganz plötzlich geschehen oder schleichend. Und deshalb ist es gut, sich dann mit dem Thema Patientenverfügung zu beschäftigen, wenn die Situation noch nicht akut ist. Am besten ist, in Ruhe alles für den Fall zu regeln, dass man selbst außerstande ist, eine Entscheidung zu treffen.
gesundheitlichen Krisensituationen und im Sterbeprozess festgehalten – ein wichtiger Anhaltspunkt, wenn sich der Patient nicht mehr selbst äußern kann. »Ist jedoch eine noch so kleine Meinungsäußerung nonverbal noch möglich, geht natürlich das vor«, beruhigen die beiden Fachberaterinnen, »denn auch ohne Worte kann viel ausgedrückt werden«.
Zwei Beispielfälle können das verdeutlichen. Ein 20-jähriger Motorradfahrer fällt nach einem Unfall ins Wachkoma. Eine riskante Operation steht an. Wer entscheidet für ihn?
Wertvolle Vorsorge
Ähnlich verhält es sich, wenn einer 78-Jährigen mit starker Demenz vorsorglich eine Operation angeraten wird. Soll bei ihr ein nicht lebensnotwendiger Eingriff noch vorgenommen werden? Fragen wie diese sind schwer pauschal zu beantworten, denn: »Jeder Mensch misst seine Lebensqualität an anderen Maßstäben«, erklären Maria Caspary und Eva Dumendiak von der Abteilung für Ältere der Stadt Reutlingen. Sie sind unter anderem zuständig für das Thema Patientenverfügungen. Darin ist der Wille eines Menschen bei 8
Ist jedoch aktuell jede Willensäußerung ausgeschlossen, ist eine Patientenverfügung für die behandelnden Ärzte sehr wertvoll. Wer seine Patientenverfügung jedoch so verfassen möchte, dass sie rechtsgültig ist und (fast) jede denkbare Situation abdeckt, braucht viel Fachwissen – oder eine kompetente Unterstützung. Werden Maria Caspary und Eva Dumendiak mit einer entsprechenden Anfrage konfrontiert, sind sie in der komfortablen Lage, auf einen Pool an kompetenten, ehrenamtlichen Mitarbeitern zurückgreifen zu können, die sich Zeit für intensive Gespräche nehmen können. Möglich macht dies der Arbeitskreis Vorsorge, den es seit zehn Jahren in Reutlingen gibt. Seine Mitglieder werden regelmäßig generationplus | 2016
weitergebildet. Sie beraten kostenlos, lediglich für die Vorsorgemappe fällt eine Schutzgebühr von drei Euro an. Ein komplexes Thema
Schon beim ersten Blick in die Mappe wird deutlich, wie komplex das Thema ist. Mit einfachen Sätzen wie: »Ich will nicht, dass mich Maschinen am Leben erhalten« oder »Ich will nicht, dass ich noch Medikamente bekomme«, ist es nicht getan. Denn: Schließt ein Verzicht auf jegliche Maschinen auch die Herz-Lungen-Maschine bei einer Operation mit ein? Und will jemand tatsächlich nicht, dass ihm Antibiotika verabreicht werden, obwohl diese eine lebensbedrohliche Lungenentzündung abwenden könnten? Ganz obenan steht die schwierige Frage: »Was ist für mich ein lebenswertes Leben?« Die beiden Fachberaterinnen haben erlebt, dass der eingangs zitierte 20-jährige Motorradfahrer kategorisch sagte: »Ohne Beine will ich nicht mehr leben.« Dagegen meinte eine Frau mit Behinderung ganz bescheiden: »Glück ist für mich, die Sonne auf der Haut zu spüren.« Was ist lebenswert?
Der Lebenswert ist also etwas, das jeder für sich selbst definieren muss. Und zwar nicht nur einmal im Leben, sondern immer wieder. Um das Beispiel des jungen Mannes aufzugreifen: Ob er in zehn Jahren, mit Frau und Kindern an der Seite, auch aufgeben will, nur weil ein Rollstuhl seine Mobilität einschränkt? Das darf zumindest bezweifelt werden. Im Prinzip sind drei Schritte nötig, um eine Patientenvollmacht auf einen guten Weg zu bringen, rät der Arbeitskreis Vorsorge. Ganz am Anfang steht in guten Zeiten ein Gespräch mit vertrauten Personen über Krisensituationen. Das schärft die eigene Position zu Fragen wie Krankheit und Sterben. Und lässt ganz nebenbei auch erkennen, wen man als Bevollmächtigten einsetzen kann und will. »Nicht jeder, der einem nahesteht, ist für diese Aufgabe geeignet«, geben Maria Caspary und Eva Dumendiak zu bedenken. Wichtig sei als Bevollmächtigter jemand, der gegenüber Ärzten überzeugend den Willen des Patienten vertreten kann. Im zweiten Schritt gilt es dann, die Patientenverfügung auszufüllen. Vorformulierte Sätze in der Vorsorge-Mappe, die man wahlweise einfügen oder weglassen kann, erleichtern auch denen die Arbeit, die diesen Schritt ohne fremde Hilfe bewältigen wollen. Wichtig ist dann auch, die Patientenverfügung an einer gut auffindbaren Stelle zu hinterlegen und neben der Person des Vertrauens beispielsweise auch den Hausarzt über deren Existenz zu informieren. Als dritter Schritt ist es sehr sinnvoll, in regelmäßigen Abständen (zum Beispiel jedes Jahr oder alle zwei Jahre) kritisch zu überprüfen, ob die Patientenverfügung noch mit dem aktuellen Lebensentwurf übereinstimmt. Am besten also jedes Jahr einen »Vorsorgetag« im Kalender notieren, an dem man sich um ein Thema kümmert, das hoffentlich nie akut werden wird. generationplus | 2016
Patientenverfügung entlastet Angehörige Text: dpa/tmn | Bild: dpa
Eine bevorstehende Operation oder ein Krankenhausaufenthalt ist für manche Menschen ausschlaggebend dafür, eine Patientenverfügung zu verfassen. Das hat eine repräsentative GfK-Umfrage ergeben. Demnach gaben 7,7 Prozent der Befragten an, in diesem Fall eine Verfügung verfasst zu haben. Für die meisten (49,9 Prozent) gab den Ausschlag, dass sie heute noch frei entscheiden und konkrete Wünsche schriftlich niederlegen können. 42 Prozent wollen ihren Angehörigen im Notfall von Entscheidungen entlasten. Bei etwa jedem Dritten (30,9 Prozent) haben die Kinder dazu geraten, bei 27,9 Prozent war es der Partner. Für die Umfrage im Auftrag der »Apotheken Umschau« wurden im Februar und März 2015 1 969 Frauen und Männer ab 14 Jahren befragt. 499 davon hatten eine Patientenverfügung.
Mitstreiter gesucht Text: Vera Hiller
Der Arbeitskreis Vorsorge, der seit zehn Jahren eine fundierte Unterstützung bietet, wenn es darum geht, eine Patientenverfügung zu erstellen, sucht weitere Mitstreiter. Wer sich im Rahmen eines bürgerschaftlichen Engagements vorstellen kann, den Arbeitskreis zu unterstützen, kann bei einer Info-Veranstaltung am Montag, 28. November, um 16.30 Uhr im alten Rathaus in Reutlingen (Rathausstraße 6) mit den Ehrenamtlichen des Arbeitskreises in Kontakt kommen. Sie thematisiert die ethischen, medizinischen und rechtlichen Aspekte zum Thema Vorsorge und ist damit ein guter Einstieg für ein ehrenamtliches Engagement. 9
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ei Sendungen im Radio merkt man es am deutlichsten: Es gibt Menschen, die haben eine lebendige, sehr jung wirkende Stimme, obwohl sie weit jenseits der 70 sind. Und bei anderen wiederum wirkt ihre Stimme so, als wäre sie ein welkes Blatt: rau, gebrochen, heiser und stockend im Erzählfluss. Als würde die Stimme einen Greis widerspiegeln, der sich mühsam am Stock fortbewegt. Woran liegt es, dass die eine Stimme das Alter verrät, während die andere es charmant zu kaschieren versteht? Ist eine »alte Stimme« ein unabwendbares Schicksal oder lässt sich aktiv gegensteuern? Mit der Stimme, so vergleicht es Azzisa Pula-Keuneke vom Deutschen Bundesverband für Logopädie (dbl), sei es wie mit Falten oder grau werdenden Haaren: Der unausweichliche physiologische Alterungsprozess ist dafür verantwortlich. Wird die Muskulatur generell schwächer, kann auch das Bindegewebe erschlaffen, das für eine kräftige Stimme notwendig ist. Auch eine Veränderung des Hormonhaushalts, wie beispielsweise durch das Klimakterium, kann die Stimmlippentätigkeit negativ beeinflussen. Zugleich nimmt im Alter das Lungenvolumen ab, das der Energielieferant schlechthin für die Stimme ist.
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So gesehen, ist eine leisere oder weitaus heisere Stimme als bislang der Tribut, den das Alter zollt – allerdings in höchst unterschiedlichem Maße. Wer – wie etwa ein Politiker, ein Schauspieler oder ein Nachrichtensprecher – seine Stimme immer gut geschult hat, kann sie auch im Alter kraftvoller einsetzen als Gleichaltrige. Prominente Beispiele dafür sind die USPräsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump – mit 69 beziehungsweise 70 Jahren fast gleich alt, in gleicher Weise kämpferisch, und all das können sie überzeugend mit ihren Stimmen transportieren. »Viele ältere Menschen haben noch eine sehr gute Stimme«, hat auch die Logopädin Azzisa Pula-Keunke beobachtet, »man merkt ihnen an, dass sie Freude am Leben und an gesellschaftlichen Kontakten haben.« Stimmberatung auch für Senioren Sprechen und Singen sind prinzipiell verlässliche Garanten für eine kraftvolle Stimme bis ins hohe Alter. Doch manchmal macht eine Krankheit einen dicken Strich durch die Rechnung. Die Expertin erinnert sich an einen Patienten mit der Diagnose Multiple Sklerose, der zu ihr in die Stimmberatung kam. Gemeinsam erarbeiteten sie, dass er künftig mithilfe einer Fahrradklingel akustisch auf sich generationplus | 2016
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aufmerksam machen kann. Andrerseits muss eine ungewöhnliche Stimme nicht unbedingt ein Manko sein: »Mein Onkel sprach mit sehr hoher und sehr leiser Stimme«, erinnert sich die Expertin, »aber er hatte dabei eine unglaubliche Präsenz.« Dennoch: Wer drei bis vier Wochen lang andauernd heiser ist, sollte sich nicht scheuen, den Hausarzt aufzusuchen, der dann unter Umständen eine logopädische Therapie verordnet. »Auch als älterer Mensch steht Ihnen eine Stimmberatung zu«, ermutigt Azzisa Pula-Keuneke. Mit Arbeit an der Atmung und Kräftigung der Stimmlippen lasse sich wieder einiges wettmachen. Ideal ist jedoch, den Gesprächsfaden niemals abreißen zu lassen – mit der Familie, mit Freunden, mit Nachbarn. Geselligkeit wirkt sich positiv auf die Stimmung und damit auch die Stimme aus. Überhaupt ist alles, was dem Körper guttut, auch gut für die Stimme: schlafen, essen und vor allem trinken. Wer ein Übriges tun will, kann entweder bei Volkshochschulen Kurse zur Stimmbildung belegen oder sich im Ehrenamt selber fordern: Vorlesen für Kinder oder Singen im Chor schulen die Stimme ganz von allein – und bereitet überdies noch anderen Menschen viel Freude. www.dbl-ev.de generationplus | 2016
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Mehr als nur Muckibuden: Fitnessstudios sind auch was für Senioren Vor dem ersten Training sollten ältere Menschen aber ihren Arzt konsultieren Text: Manuela Grundmann/dpa | Bilder: dpa
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eutschlands Senioren tun etwas für ihre Fitness. Sport ist längst nicht mehr nur vom Fernsehsessel aus gefragt. Immer mehr Ältere betätigen sich selbst sportlich. »Nie waren sie so fit wie heute«, sagt die Hamburger Allgemeinmedizinerin Uta Meyer. Ob Gymnastik, Turnen, Laufen oder Ballsport – Angebote speziell für Ältere gibt es genug. Auch Fitnessstudios kümmern sich gerne um fitgebliebene »Best Ager«, also »Menschen im besten Alter«. »Kraftsteigerung, Muskelaufbau, Koordination und Mobilität der Gelenke – das ist gerade im fortschreitenden Alter wichtig«, erklärt Uta Meyer. Die Lust auf Bewegung ist in den letzten Jahren immer größer geworden, und Senioren profitieren davon in mehrfacher Hinsicht. Denn die körperliche Fitness steigere ihr Selbstbewusstsein und vermindere zugleich die Gefahr von Stürzen. Fitnessstudios bieten oft eine reiche Auswahl an
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Trainingsmöglichkeiten und sind deshalb nach Ansicht der Medizinerin empfehlenswert. Kein falscher Ehrgeiz
Darauf weist auch die Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung, »In Form«, der Bundesregierung hin. Dabei sei aber wichtig, dass Senioren das richtige Fitnessstudio auswählen und sich beim Sport nicht überlasten. »Wer umsichtig und maßvoll trainiert, hat mehr Freude«, erläutert die Initiative. Falscher Ehrgeiz sei dagegen kontraproduktiv. Welche Sportart infrage kommt, sollten Senioren möglichst vorab mit dem Arzt besprechen. »Dazu gehört auch, dass die Liste der Medikamente durchforstet wird, die regelmäßig eingenommen werden«, sagt Uta Meyer. »Beispielsweise ist es
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wichtig, ob Betablocker genommen werden oder ob eine Diabeteserkrankung vorliegt.« Laut der Initiative »In Form« können Fitnessstudios der geeignete Ort für den sanften Einstieg oder Wiedereinstieg in den Sport sein: »Geschultes Personal hilft bei der Aufstellung eines passenden Trainingsprogramms.« In höherem Alter sinke zum Beispiel der Anteil an Muskelmasse. Eine trainierte Rumpfmuskulatur könne helfen, den Rücken gleichsam als »Muskelkorsett« zu stützen und dem Verschleiß von Gelenken vorzubeugen. Hilfe bei der Wahl des richtigen Studios bietet auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Der DOSB vergibt das Siegel »Sport pro Fitness«. »Dabei werden im wesentlichen sechs Kriterien berücksichtigt«, erklärt Constanze Gawehn vom DOSB. »Dabei geht es um die Qualifikation des Leitungs- und Trainingspersonals, um sportfachliche Betreuung, Geräteausstattung, räumliche Bedingungen, Service und um Umweltkriterien.« Oft müssten Senioren gar keine speziellen Kurse für Ältere besuchen, da die Sportangebote für alle Altersklassen gut geeignet seien. »Gerade der generationsübergreifende Ansatz, zum Beispiel in der Rückenschule, ist für Senioren attraktiv«, sagt Gawehn. Wenn möglich, einen Kurs für Ältere auswählen
Bei Aerobic-Kursen oder Ähnlichem mache es aber oft Sinn, einen Kurs für Ältere auszuwählen. Denn dort werde eine andere Musik aufgelegt, die Übungsfolgen etwas langsamer gestaltet und zum Beispiel weniger Sprünge gemacht. Grundsätzlich empfiehlt der DOSB, dass alle neuen Mitglieder – nicht nur Ältere – beim ersten Studiobesuch einen Anamnesebogen mit Hinweis auf mögliche Krankheiten ausfüllen und ihn gemeinsam mit einem Trainer besprechen sollten. Wichtig sei vor Trainingsbeginn außerdem, dass in einem Eingangstest Ausdauer, Beweglichkeit und Muskelfunktion überprüft werden.
Fitness-Test für Ältere Text: tmn | Bild: dpa
»Bin ich noch fit?« Wer das im höheren Alter herausfinden möchte, bekommt durch einen Selbsttest erste Antworten. Dafür markiert man eine ebene Strecke von genau zehn Metern. Diese geht man zweimal in seinem normalen Tempo ab. Dabei startet man ein paar Schritte vor dem Startpunkt und stoppt erst ein paar Schritte nach dem Ziel – so ist man für die entscheidende Strecke im Schwung. Von der Startbis zur Zielmarkierung stoppt man die Zeit. Wer länger als zehn Sekunden für die zehn Meter braucht, sollte etwas für seine Fitness tun, empfiehlt die Aktion das sichere Haus in der Broschüre »Sicher leben auch im Alter – Sturzunfälle sind vermeidbar«. Eine zweite Selbsttest-Variante, die man nur durchführen sollte, wenn man aufstehen kann, ohne die Arme zu benutzen: fünfmal hintereinander so schnell wie möglich von einem Stuhl aufstehen und sich wieder hinsetzen. Dabei nicht die Arme zu Hilfe nehmen, sondern vor dem Körper verschränken. Im Stand sollten die Beine gestreckt sein, im Sitzen der Rücken leicht die Stuhllehne berühren. Wer dafür länger als 15 Sekunden braucht oder gar nicht ohne die Hilfe der Arme aufstehen kann, sollte an sich arbeiten.
Bei der Ausstattung des Studios sollten Senioren darauf achten, dass sie sich in dem Ambiente wohlfühlen. Wollen Ältere kein vereinseigenes Fitnessstudio besuchen, können sie sich auch bei privaten Unternehmen umsehen. Laut dem Deutschen Sportstudio Verband (DSSV) finden Senioren bei privaten Unternehmen genauso wie bei vereinseigenen Fitnessstudios ein vielseitiges Angebot und speziell ausgebildetes Personal vor. generationplus | 2016
Auch wer die Übungen recht locker schafft, sollte vorbeugend mit dem Fitnesstraining beginnen, denn im Alter lässt die Kraft deutlich nach. Das erhöht das Sturzrisiko. Balance und Kraft sind für sicheres Gehen besonders wichtig und können dazu beitragen, Stürze zu verhindern. Eine Möglichkeit dies zu trainieren ist Tai-Chi – chinesisches Schattenboxen. Es wird von vielen Fitnessstudios, aber auch in Sportvereinen, Seniorensportgruppen oder an Volkshochschulen angeboten. 13
Grade statt Stufen: Das ändert sich mit der Pflegereform 2017
Text: Sabine Meuter/dpa | Bild: ©WavebreakMediaMicro-Fotolia.com
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ie Pflegereform bringt ab Januar 2017 einschneidende Änderungen mit sich. Ein Überblick:
? Wer hat künftig Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung?
Erstmals erhalten ab kommendem Jahr alle Pflegebedürftigen gleichberechtigt Zugang zu den Leistungen der Pflegeversicherung – egal, ob sie von körperlichen, psychischen oder kognitiven Beeinträchtigungen betroffen sind.
? Wie viele Pflegestufen wird es geben und wie läuft die Einstufung?
Anstelle der bisherigen drei Pflegestufen gibt es künftig fünf Pflegegrade. Der jeweilige Grad wird auf der Grundlage eines neuen Begutachtungsverfahrens ermittelt. Der Hilfsbedarf, den jemand hat, wird künftig nicht mehr in Minuten gemessen. »Das Maß für die Einschätzung von Pflegebedürftigkeit soll künftig der Grad der Selbstständigkeit eines Menschen sein – also wie selbstständig er ohne Hilfe und Unterstützung von anderen sein Leben führen kann«, erläutert Catharina Hansen von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Hierfür gibt ein Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung seine Einschätzung ab.
? Welche Bereiche beim Begutachtungsverfahren spielen eine Rolle?
Es sind sechs Bereiche: Mobilität, geistige und kommunikative Fähigkeiten, Verhalten, Selbstversorgung, Umgang mit Erkrankungen und Belastungen sowie soziale Kontakte. Für jeden werden abhängig vom Ausmaß der Beeinträchtigung Punkte vergeben. Sie werden am Ende gewichtet und addiert. Von der Gesamtpunktezahl hängt ab, in welchen Pflegegrad ein Betroffener eingestuft wird. »Bei der bisherigen Einstufung in Pflegestufen war nur der verrichtungsbezogene Hilfebedarf bei Körperpflege, Ernährung, Mobilität und hauswirtschaftlicher Versorgung berücksichtigt worden«, erklärt Hansen.
? Müssen Pflegebedürftige einen neuen Antrag stellen?
Nein. Nach dem neuen System mit Pflegegraden werden zunächst nur die Menschen begutachtet, die erst ab Januar 2017 einen Pflegegrad beantragen. Diejenigen, die bereits eine Pflegestufe haben, haben sozusagen einen Bestandsschutz. Von sich aus müssen sie nichts unternehmen. »Alle Versicherten, die am 31. Dezember 2016 bereits Leistungen der Pflegeversicherung beziehen, werden am 1. Januar 2017 ohne neue Antragstellung und ohne erneute Begutachtung aus den bisherigen Pflegestufen in die neuen Pflegegrade übergeleitet«, betont Gernot Kiefer, Vorstand des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung in Berlin.
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? Was kommt auf die Pflegebedürftigen zu? Grundsätzlich gilt: Pflegebedürftige mit ausschließlich körperlichen Beeinträchtigungen erhalten anstelle der bisherigen Pflegestufe den nächsthöheren Pflegegrad. »Die Politik hat zugesichert, dass niemand durch die Umstellung von Pflegestufe auf Pflegegrad weniger Leistungen als zuvor erhält«, sagt Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland. Im Gegenteil: Die allermeisten erhalten durch die Umstellung monatlich mehr. »So erhält ein Pflegebedürftiger der Stufe zwei ohne eingeschränkte Alltagskompetenz im Pflegegrad drei insgesamt 87 Euro zusätzlich für die Pflege durch Angehörige beziehungsweise 154 Euro mehr für die Unterstützung durch einen Pflegedienst«, erläutert Kiefer.
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? Was ändert sich im stationären Bereich? Im stationären Bereich wird ab Januar ein einrichtungseinheitlicher Eigenbetrag eingeführt. Innerhalb der gleichen Einrichtung sollen die Eigenanteile aller Bewohner ab Pflegegrad zwei gleich hoch sein. Erhöht sich die Hilfebedürftigkeit und führt zu einem höheren Pflegegrad, wird der Eigenanteil nicht mehr erhöht. »So sollen Pflegebedürftige und ihre Familien finanziell besser planen können«, erläutert Mascher. Dafür sinken die Zuschüsse für das Leben im Heim ab 2017: Für Menschen der Pflegestufe eins gibt es 294 Euro weniger im Monat, in der Pflegestufe zwei 68 Euro weniger, gibt Hansen zu bedenken. Durch die einheitliche Verteilung der Pflegekosten auf alle Bewohner wird es zu einer Kostensteigerung in den unteren Pflegegraden kommen.
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? Wie werden Pflegebedürftige über die Änderungen informiert?
Die Pflegekassen wollen unter anderem in Flyern und Gesprächen über die Neuerungen informieren, erklärt Kiefer. Zwischen Oktober und Dezember 2016 sollen Pflegebedürftige einen Bescheid bekommen, in dem sie verbindlich über den künftigen Pflegegrad und die künftigen Leistungen informiert werden.
Teil haben. Teil sein.
? Was ändert sich für pflegende Angehörige? Die Pflegereform 2017 will die soziale Absicherung von pflegenden Angehörigen verbessern. Aus der Pflegeversicherung werden für deutlich mehr pflegende Angehörige Rentenbeiträge entrichtet. Dafür müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: »Der Pflegebedürftige hat mindestens den Pflegegrad zwei, und die Pflegeperson wendet wenigstens zehn Stunden in der Woche für Pflege auf«, erklärt Catharina Hansen. Die zehn Stunden müssen außerdem auf mindestens zwei Tage verteilt sein, und die Pflegeperson arbeitet nicht mehr als 30 Stunden in der Woche. »Es besteht die Möglichkeit, die erforderlichen zehn Stunden zu erreichen, indem die Pflegezeit bei mehreren Pflegebedürftigen addiert wird«, so Hansen. Weitere Infos sind beim jeweiligen Pflegestützpunkt erhältlich.
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Falscher Ehrgeiz ist gefährlich
Wer erst in fortgeschrittenem Alter mit dem Skifahren startet, sollte sich gut vorbereiten Text: Wolfgang Duveneck, dpa | Bilder: dpa
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b für Fortgeschrittene, Wiedereinsteiger oder Anfänger – Skilaufen ist ein Sport für alle Altersgruppen. »Wichtig ist allerdings eine gute körperliche Vorbereitung«, sagt Ute Blessing-Kapelke, die beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verantwortlich ist für den Bereich »Sport der Generationen«. Neu- oder Wiedereinsteiger sollten allerdings behutsam in ein Training einsteigen. Skilehrer wie Mediziner warnen dabei vor falschem Ehrgeiz und Selbstüberschätzung. Aber auch die richtige Ausrüstung ist eine wichtige Voraussetzung, damit die sportliche Betätigung zum Vergnügen wird. Wer zum Beispiel nach vielen Jahren Pause wieder mit dem alpinen Skifahren beginnen möchte, findet inzwischen eine Neuerung, die seit den Neunzigerjahren nicht nur Senioren das Vergnügen erleichtert. »Die Carver-Ski sind eine kleine Geheimwaffe«, sagt Ute Blessing-Kapelke. »Mit ihren breiten Spitzen und Enden sowie der schmalen Taillierung schneiden (also ›carven‹) die Ski viel stärker eigenständig in die Kurve. Das verringert gerade für das Knie die Belastung bei der Drehbewegung.« Moderne Ausrüstung kaufen oder leihen Wer noch alte, lange Ski besitzt, sollte sich neue Carver kaufen oder leihen. Anfänger und Wiedereinsteiger besuchen am 16
besten einen Kurs in einer Skischule, um die richtige Technik zu erlernen. »Das einstige Wedeln und der Parallelschwung mit ganz enger Skiführung sind übrigens out«, sagt die Expertin. Auch im Langlauf hat sich beim Material einiges getan. »Die modernen Cruising-Ski sind kürzer«, sagt Daniela Bläse aus dem Bundeslehrteam Nordic des Deutschen Skiverbands (DSV). »Je länger der Ski, umso leichter kann verkantet werden. Wichtig ist, sich im Fachhandel gut beraten zu lassen. Auch auf die richtige Breite kommt es an.« Der Skilanglauf gilt als eine der gesündesten Ausdauersportarten – ob im klassischen oder im Skating-Stil. Training langsam steigern »Wir kombinieren hier eine gelenkschonende Sportart mit dem gleichzeitigen Training des Herz-Kreislauf-Systems. Das heißt: Nicht nur Gelenke und dazugehörige Muskeln werden in Schwung gehalten«, sagt Christian Liebau, Chefarzt der Orthopädischen Klinik in den Asklepios Harzkliniken in Bad Harzburg. Durch das Skilaufen könne gerade bei Patienten mit der chronisch ischämischen Herzkrankheit – einer Erkrankung der Herzkranzgefäße – oder beginnenden Durchblutungsstörungen ein positiver Effekt erreicht werden. Ob Langlauf oder Alpin: »Erste Grundregel ist: Halten Sie Ihren Ehrgeiz in Schach und wählen Sie die Belastung nicht zu generationplus | 2016
hoch. Sonst können Sie mehr falsch machen, als Ihnen lieb ist«, ergänzt Blessing-Kapelke. »Wichtig ist die langsame Steigerung des Trainings, weil sich die Gelenke und Bänder nicht so schnell anpassen wie Herz, Kreislauf und Muskeln und daher eine Verletzung droht.« Um die Belastbarkeit zu kontrollieren, sollte im Zweifel vorab ein Arzt zurate gezogen werden. Ein Orthopäde kann über mehrere Testverfahren den Zustand der Gelenke und der Muskulatur ausprobieren, empfiehlt Liebau. Gesundheitliche Grenzen können zum Beispiel schwere Schäden im Knie- oder Hüftgelenk oder auch Knochenerweichung (Osteoporose) sein. Damit jedoch gesundheitliche Probleme nicht erst auf der Loipe entdeckt werden, sollte nach den Erfahrungen der DSV-Skilehrer die Vorbereitung schon zu Hause beginnen. »Ideale Vorbereitung auf den Langlauf ist zum Beispiel Nordic Walking«, sagt Daniela Bläse. »Man kann auch Dehnungsübungen für Gelenke und Muskulatur machen«, betont Chefarzt Liebau. »Wichtig ist eine gewisse Gelenkigkeit im Knie-, Hüft- und Schultergelenk und gleichzeitig in der Wirbelsäule. Zusätzlich braucht jeder ein gut erhaltenes muskuläres System. Das kann mit einfachen Übungen gedehnt und gleichzeitig trainiert werden.« Diese vermeiden einen Kaltstart und verringern das Verletzungsrisiko. Experten ermuntern auch zum Après-Ski Oft endet das sportliche Vergnügen auf Skiern in gemütlicher Runde. »Das ist auch gut so«, ermuntern die Experten zur geselligen Nachbereitung der sportlichen Aktivität. Mit einer Einschränkung: »Wer seinem Körper gerade noch mit dem Sport Gutes getan hat, sollte danach nicht den Alkohol in Strömen fließen lassen«, rät Bläse. »Vor allem unmittelbar nach der körperlichen Anstrengung sollte man es langsam angehen lassen. Dazu gehört auch das Messen der Pulsfrequenz, um zu überprüfen, wie der eigene Körper auf die sportliche Belastung reagiert.«
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Text: Cornelia Wolter, dpa | Archivfoto: EPA/John G. Mabanglo
Meist mit Zittern in Verbindung gebracht
Parkinson ist vor allem eine Alterskrankheit
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ücken- und Gelenkschmerzen, Verstopfungen und Depressionen: Das sind mögliche Symptome für die Parkinson-Krankheit.
An dem Zittern, mit dem sie landläufig in Verbindung gebracht werde, leiden rund drei Viertel der Patienten, sagt der Neurologe Prof. Wolfgang Jost von der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden. »Parkinson ist vor allem eine Alterskrankheit«, ergänzt er. In Deutschland sind rund 250 000 Menschen betroffen, die meisten sind älter als 55 Jahre. Fünf bis zehn Prozent der Parkinson-Patienten erkranken allerdings schon vor dem 40. Lebensjahr. Der prominenteste unter ihnen dürfte der US-amerikanische Schauspieler Michael J. Fox (Bild links) sein. Die auch als Schüttellähmung bekannte Krankheit ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung. Verantwortlich sind Degenerationsprozesse im Gehirn: Dabei sterben Nervenzellen in einem bestimmten Hirnareal ab. Diese Zellen verwenden zur Impulsweiterleitung den Botenstoff Dopamin. Bei Parkinson-Kranken wird durch die Degeneration der entsprechenden Nervenzellen immer weniger Dopamin bereitgestellt. Langsamere Bewegungen »Eines der Hauptsymptome ist die Verlangsamung der Bewegungsabläufe«, erklärt Ilona Csoti von der Gertrudis Klinik in Leun-Biskirchen (Hessen), einer Einrichtung, die zum bundesweiten Kompetenznetz Parkinson gehört. Die verlangsamten Bewegungen zeigen sich etwa beim Zähneputzen oder Anziehen. »Riech- und Schlafstörungen, Muskelsteifheit und Gleichgewichtsstörungen sind weitere Indikatoren«, sagt Csoti. Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, der Verlauf kann aber durch Medikamente verlangsamt werden. Diese ersetzen vor allem den fehlenden Botenstoff Dopamin. »Ehepartner oder enge Freunde erkennen häufig zuerst, dass etwas nicht stimmt«, erläutert Csoti. Angehörige sollten aufmerksam werden, wenn sie beobachten, dass sich etwa das Schriftbild verändert. Ebenso sind starre Gesichtszüge ein mögliches Symptom. »Auch Veränderungen beim Schlafen können ein Anzeichen sein«, sagt Jost. Aufgrund von Schlafstörungen träumten Parkinson-Patienten beispielsweise nicht nur vom Boxen, sondern führten tatsächlich Boxbewegungen im Schlaf aus. Feinmotorik ist beeinträchtigt Begleitet wird die Medikamententherapie von Physio- und Ergotherapie und, wenn nötig, logopädischen Behandlungen, erklärt Friedrich-Wilhelm Mehrhoff, Geschäftsführer der Deutschen Parkinson Vereinigung in Neuss. Welche medizinischen Maßnahmen ergriffen werden, hängt auch vom Alter des Behandelten ab. »Ein Patient, der noch im Berufsleben steht, muss anders therapiert werden als eine Siebzigjährige.«
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Parkinson bedeute keinesfalls automatisch die Frühverrentung. »In den ersten sieben, acht Jahren kann man auf jeden Fall arbeiten«. Wie es dann weitergeht, hängt im Wesentlichen davon ab, inwieweit der Job feinmotorische Fähigkeiten verlangt. Denn diese sind durch die Erkrankung beeinträchtigt. »Ein technischer Zeichner wird es da schwerer haben, seinen Beruf auszuüben, als ein Sachbearbeiter.«
genussvoller Lebensstil kann ebenfalls ein gutes Mittel gegen Parkinson sein. Denn oftmals erkranken eher Menschen daran, die sehr ordentlich und diszipliniert sind. »Wer sich hin und wieder belohnt und sich Zeit nimmt, schöne Dinge zu genießen, ist weniger gefährdet, zu erkranken«, sagt Csoti.
Eine psychologische Betreuung der Betroffenen hält Mehrhoff für sehr wichtig. Neben den Krankheitssymptomen belasten viele Patienten und ihre Familien nämlich auch die Nebenwirkungen der Medikamente. »Es kann etwa zu einem gesteigerten Sexualtrieb kommen oder auch zu einem Libidoverlust«, erklärt Mehrhoff. Es sei vielen Patienten peinlich, darüber zu reden. Therapien oder Selbsthilfegruppen können helfen, besser mit der Diagnose und ihren Folgen umzugehen.
Info Tipps zur Vorbeugung Grüner Tee und dunkle Früchte wie Brom- oder Heidelbeeren können womöglich Parkinson vorbeugen. Allerdings: »Da giftige Spritzmittel als ein möglicher Auslöser für Parkinson gelten, sollte man Obst und Gemüse immer sehr gründlich waschen«, rät Ilona Csoti von der Gertrudis Klinik in Leun-Biskirchen.
Etwas unternehmen, was einem gut tut »Bei Parkinson haben die Patienten vieles selbst in der Hand«, sagt Csoti. Die Lebenserwartung sei durch die moderne Therapie nicht wesentlich beeinträchtigt. Neben Medikamenten sind regelmäßige Bewegung, ein Gleichgewichts- und Krafttraining sowie eine gute seelische Balance wichtig. »Betroffene sollten etwas unternehmen, das ihnen gut tut«, sagt die Neurologin. Das könnten Entspannungsübungen oder der Besuch einer Selbsthilfegruppe sein.
Zwar seien solche Gifte in Europa nicht zugelassen, aber gerade bei Produkten aus Übersee wie Bananen bestehe die Gefahr, mit solchen Mitteln in Kontakt zu kommen.
Auch vorbeugend lasse sich etwas gegen Parkinson unternehmen. »Es gibt Studien, die mediterraner Kost mit Olivenöl und viel Gemüse gute Resultate bescheinigen.« Ein
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