Artinside Herbst 2010

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Artinside Ausstellungen in der Region Basel Ausgabe Herbst 2010

Wien 1900 Klimt, Schiele und ihre Zeit 26.09.2010 – 16.01.2011 Fondation Beyeler, Riehen Andy Warhol The Early Sixties 05.09.2010 – 23.01.2011 Kunstmuseum Basel Under Destruction Zerstörung in der Kunst 15.10.2010 – 23.01.2011 Museum Tinguely, Basel Duane Hanson Gregory Crewdson Unheimliche Wirklichkeiten 26.11.2010 – 06.03.2011 Museum Frieder Burda Baden-Baden/D Frank O. Gehry 02.10.2010 – 13.03.2011 Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D Utopien & Innovationen Grenzüberschreitende Architektur 01.08.2010 – 30.12.2010 Musée Fernet Branca Saint-Louis/F Pedro Barateiro 12.09.2010 – 14.11.2010 Marieta Chirulescu 26.09.2010 – 14.11.2010 Kunsthalle Basel Patrick Rohner 01.05.2010 – 21.10.2010 Kloster Schoenthal, Langenbruck/BL Andy Warhol, Big Torn Campbell's Soup Can (Vegetable Beef), 1962



Sam Keller

Liebe Kunstfreunde

editorial

Die Museen der Region Basel wollen Sie mit guten Kunstausstellungen begeistern. «Begeisterung», sagte Pablo Picasso, «ist, was wir am dringendsten brauchen». Während in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der Wert der Kunst oft vor allem an ihren Auswirkungen auf Tourismus, Standortwettbewerb, Bildung und Unterhaltungsangebot gemessen wird, lohnt es sich in Erinnerung zu rufen, dass das Schaffen von Kunst seit Urzeiten ein menschliches Bedürfnis ist und Kunstwerke auch einen Wert an sich darstellen. Damit sind nicht die Millionen gemeint, die manche Meisterwerke kosten, sondern die Leistungen, die Künstler erbringen, indem sie unsere Welt erforschen, reflektieren und kommentieren oder neue Welten erträumen und erfinden. Der Wert, den Künstler durch ihre Kunst schaffen, lässt sich schwer messen, kaum beschreiben, aber leicht erfahren. Denn ein Kunstwerk ist nicht das Bild einer Erfahrung, wie Mark Rothko bemerkte, sondern selbst eine Erfahrung. Eine der Qualitäten von guter Kunst ist ihr Potenzial zur Veränderung. Veränderung, die wichtigste Voraussetzung für Entwicklung, ist oft nur dadurch möglich, dass etwas Altes durch etwas Neues ersetzt wird – manchmal durch Zerstörung. Dass diese auch ein kreativer Akt sein kann, zeigt die Gruppenschau Under Destruction im Museum Tinguely. Auch Joan Miró, dessen Werke im Museum Frieder Burda zu sehen sind, sagte, er wolle die Malerei töten, und belebte sie damit in wunderbarer Weise neu. Andy Warhol warf man vor, seine serielle Produktion von Kunstwerken und seine Verwendung von Konsumgütern und Medienbildern bedeuteten das Ende von Kunst, dabei eröffnete er ihr unglaubliche neue Möglichkeiten. Seine frühen, handgemalten Gemälde und Zeichnungen aus den Jahren von 1961 bis 1964 zeigt das Kunstmuseum. Eine der folgenschwersten künstlerischen Revolutionen fand in Wien um 1900 statt: Freuds Psychoanalyse, Mahlers und Schönbergs musikalische Kompositionen, Schnitzlers Dramen, Kraus’ Schriften, die neue Architektur von Wagner, Hoffmann und Loos, die Kunstausstellungen der Wiener Secession und das Kunsthandwerk der Wiener Werkstätte machten die Donaumetropole zu einem der zentralen Geburtsorte der Moderne. Die Fondation Beyeler widmet Wien um 1900 eine grosse Ausstellung, in der Meisterwerke von Gustav Klimt und Egon Schiele im Mittelpunkt stehen. Das spektakuläre Herbstprogramm der Museen in der Region Basel bietet Ihnen allen Grund, in Jubel auszubrechen und Freudentänze aufzuführen. Wir hoffen Ihr Interesse, ja vielleicht sogar Ihre Begeisterung zu wecken.

Herzlich, Sam Keller Direktor Fondation Beyeler

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6 Wien 1900 - Klimt, Schiele und ihre Zeit

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Wien um 1900 gehört mit der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte zu den Geburtsstätten der Moderne. Die Fondation Beyeler organisiert zu diesem facettenreichen Thema die erste grosse Ausstellung in der Schweiz. Es werden rund 200 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen gezeigt, dazu Architekturmodelle, Möbel, Textilentwürfe, Glas- und Silberobjekte, Künstlerplakate und Fotografien. Im Zentrum der Ausstellung zur Wiener Moderne stehen die berühmten ornamentalen Porträts und Landschaften von Gustav Klimt, die ausdrucksstarken Körperdarstellungen von Egon Schiele sowie die legendären erotischen Zeichnungen beider Künstler.

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RAZZLE DAZZLE (PPG) von Fabio Marco Pirovino

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Andy Warhol. The Early Sixties. Paintings and Drawings 1961 – 1964

Seit mehr als zehn Jahren lädt die Kunsthalle Basel regelmässig nationale und internationale Kunstschaffende ein, die Rückwand zu bespielen. Das Projekt RAZZLE DAZZLE (PPG) von Fabio Marco Pirovino wurde im Juni eingeweiht und ist noch bis Ende November zu sehen. Die Assistenzkuratorin Annette Amberg hat sich mit dem Künstler über sein Werk unterhalten.

Nach einer erfolgreichen Karriere als Werbegrafiker entschloss sich Andy Warhol in den frühen 1960er Jahren zur freien künstlerischen Tätigkeit. Sein Fokus blieb dabei die Welt des Konsums und der Massenindustrie. Die Ausstellung beleuchtet die entscheidenden Anfangsjahre des Malers und Zeichners Andy Warhol von 1961–1964. In diesen Jahren ersetzte Warhol schrittweise eine individuelle Bildsprache durch bereits mediatisiertes und damit kollektives Bildmaterial sowie mechanische Bildverfahren. Diese malerische Erneuerung erweiterte grundlegend das Feld künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten und wirkt bis heute nach. Es sind rund 70 Gemälde und Zeichnungen zu sehen, darunter bedeutende Werke aus dem Besitz des Kunstmuseums Basel und des Kupferstichkabinetts.

Gustav Klimt, Goldfische, Detail, 1901/02 Fabio Marco Pirovino, RAZZLE DAZZLE (PPG), 2010 Andy Warhol, Double Elvis, 1963

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Bildnachweis | Titelseite: Andy Warhol, Big Torn Campbell's Soup Can (Vegetable Beef ), 1962, Kunsthaus Zürich, Foto: Kunsthaus Zürich | Bei einem Teil der Auflage: Gustav Klimt, Judith II (Salome), (Detail), 1909, © Fondazione Musei Civici di Venezia, Galleria Internazionale d'Arte Moderna di Ca'Pesaro | S.3 Sam Keller, Foto: © Friedel Ammann, Basel | S.4 Goldfische, (Detail),1901/02, Kunstmuseum Solothurn, Dübi-Müller-Stiftung | Andy Warhol, Double Elvis, 1963 Sammlung Froehlich, Stuttgart, Foto: Sammlung Froehlich Stuttgart | S.5 Duane Hanson, Self-Portrait with Model, 1979, Sammlung Hanson, Davie, Florida, Courtesy Van de Weghe Fine Art, New York © VG Bild-Kunst, Bonn 2010, Courtesy Institut für Kulturaustausch |Johannes Vogl, Untitled (Marmeladenbrotstreichmaschine), 2007 , Courtesy Galerie Martin Janda, Wien© 2010, ProLitteris Zürich Photo: Courtesy Galerie Martin Janda, Wien | Frank O. Gehry, Der neue Zollhof, Düsseldorf / Duesseldorf, 1999, © Image Courtesy of Gehry Partners, LLP | S.6/7 Egon Schiele, Häuser und bunte Wäsche (Zwei Häuserblöcke mit Wäscheleine), 1914, Leopold Museum, Wien, Foto: Manfred Thumberger | S.8 Gustav Klimt, Die Tänzerin, um 1916–18, Privatsammlung, Courtesy Neue Galerie, New York | S.9 v. oben n. unten: Gustav Klimt, Attersee, 1901, Leopold Museum, Wien, Foto: Manfred Thumberger, Gustav Klimt, Aufziehendes Gewitter (Die grosse Pappel II), 1903, Leopold Museum, Wien, Foto: Manfred Thumberger | Gustav Klimt, Der Park, 1910 oder früher, The Museum of Modern Art, New York, Gertrud A. Mellon Fund, © 2010. Digital, image, The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence | S.10 Egon Schiele, Moa, 1911, Leopold Museum Wien, Foto: Manfred Thumberger | S.11 oben: Egon Schiele, Selbstporträt mit an die Brust gelegten Händen, 1910 , Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm | unten: Egon Schiele, Selbstbildnis mit gesenktem Kopf, 1912, Leopold Museum, Wien, Foto: Manfred Thumberger | S.12 unten: Friedrich Strauss, Das Ausstellungsgebäude der Secession Wien vom Gemüsemarkt, 1899, © Wien Museum | oben: Josef Hoffmann, Kabarett Fledermaus (Barraum), 1907, Fotografie: Bertold Löffler, 1908, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv | S.15 Fabio Marco Pirovino, RAZZLE DAZZLE (PPG) Installationsansicht/ Foto: Serge Hasenböhler, Courtesy der Künstlerin/the artist © Kunsthalle Basel, 2010 | S.16 Andy Warhol, Ginger Rogers, 1962, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Karl August Burckhardt-Koechlin-Fonds 1972, Foto: Kunstmuseum Basel Martin Bühler | S.18 Before and After, Anfang-Mitte 1961, The Museum of Modern Art, New York, Geschenk von David Geffen | S.19 oben: Andy Warhol, Ausschnitt aus «A Documentary Film» von Ric Burns, 2006 | unten: Andy Warhol, Optical Car Crash, 1962, Kunstmuseum Basel | S.20 Ausstellungsbild Andy Warhol | S.21 Andy Warhol, Flowers, 1964, the Andy Warhol Museum, Pittsburgh, Founding Collection, Contribution The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc., NY, Foto: The Andy Warhol Museum, Pittsburgh, PA, a Museum of Carnegie Institute. All rights reserved | S.22 Andy Warhol, Do It Yourself (Narcissus), 1962, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Karl August Burckhardt-Koechlin-Fonds 1972, Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler | S.23 Andy Warhol, Liz I, 1963, Private Collection | S.24 Joan Miró: Goutte d’eau sur la neige rose, 1968, Privatsammlung © Successió Miró / VG Bild-Kunst, Bonn 2010, Foto: Joan Ramon Bonet | Duane Hanson, Housepainter I, 1984/1988,Sammlung Hanson, Davie, Florida, Courtesy Van de Weghe Fine Art, New York, © VG Bild-Kunst, Bonn 2010, Courtesy Institut für Kulturaustausch | S.26 Peter Kamm, Eifelsandstein © Kloster Schönthal, Langenbruck, | S.27/28 Jonathan Schipper, The Slow Inevitable Death of American Muscle, 2007–2008, The West Collection © Courtesy the Artist & Pierogi, Foto: Courtesy Pierogi | S.30 Martin Kersels, Tumble Room, 2001, Private Collection Jeffrey Deitch © 2010, Courtesy the Artist, Foto: Courtesy Deitch Projects | S.32 Nina Canell, Perpetuum Mobile (40 kg), 2009/2010, Konrad Fischer Galerie Berlin / Düsseldorf, © 2010, Courtesy the Artist & Konrad Fischer Galerie Berlin / Düsseldorf, Foto: Courtesy Konrad Fischer Galerie Berlin / Düsseldorf | S.33 Arcangelo Sassolino, Untitled, 2008, Sammlung Galerie Nicola von Senger, Zürich, © 2010, Courtesy the Artist & Galerie Nicola von Senger, Zürich, Foto: Courtesy Galerie Nicola von Senger, Zürich | S.34 Christian Marclay, Guitar Drag, 2007 © Christian Marclay, Courtesy Paula Cooper Gallery, New York | S.35 Ariel Schlesinger, Bubble Machine, 2006, Private collection, Ljubljana © 2010, Courtesy the Artist & Galerija Gregor Podnar, Berlin / Ljubljana, Foto: Courtesy Galerija Gregor Podnar, Berlin Ljubljana | S.36 Modell des Gebäudes von Frank O. Gehry auf dem Campus Novartis, © Gehry Partners, LLP. | S.37 Modell des Atlantis Sentosa, Model Atlantis Sentosa, in Zusammenarbeit mit Arnell und Greg Lynn Form (Wettbewerbsbeitrag),Singapur 2006, © Image Courtesy of Gehry Partners, LLP; Photo: Josh White | S.38 Adam Thompson, Ohne Titel (Globus), 2006, Courtesy Adam Thompson und Bernhard Knaus Fine Art, Frankfurt | John Wood and Paul Harrison, Filmstill aus Night and Day, 2008, ©John Wood and Paul Harrison, Courtesy von Bartha, Basel | Stefan Burger, Nebelhorn, 2008, © Stefan Burger | Gerhard Richter, Elbe, 1957 | Inszenierte Stube um 1970. ©Schweizerisches Nationalmuseum | S.39 Frank Stella, Harran II, 1967, Solomon R. Guggenheim Museum, New York, © Pro Litteris, Zürich | Pierre Soulages, Brou de noix sur papier, 1946, Archives Soulages, © Pro Litteris, Zürich | Cosima von Bonin, THE BONIN / OSWALD EMPIRE’S NOTHING # 03, 2010, THE BONIN / OSWALD EMPIRE’S NOTHING # 01, 2010, Foto: Markus Tretter, © Kunsthaus Bregenz, Cosima von Bonin | Joseph Beuys, The pack (das Rudel), 1969, Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel, Neue Galerie, Foto: G. Bössert, © Pro Litteris, Zürich | Max Liebermann, Der Hof des Waisenhauses in Amsterdam (Freistunde im Amsterdamer Waisenhaus), 1881 | Paul Gauguin Nevermore O Tahiti 1897, The Samuel Courtauld Trust, The Courtauld Gallery, London | David Claerbout, Long Goodbye, 2007, Videoprojektion, Pinakothek der Moderne, © David Claerbout | Hans Holbein d.Ä., Graue Passion, «Kreuzabnahme Christi» (Detail), zwischen 1494 und 1500 | S.42 v. oben n. unten: Konrad Witz, Heilige Magdalena und Heilige Katharina in einer Kirche, ca. 1440, Strasbourg, Musée de l'oeuvre Notre-Dame | Giovanni Segantini, Mittag in den Alpen (Windiger Tag), 1891, Depositum der Otto Fischbacher Giovanni Segantini Stiftung im Segantini Museum St. Moritz, Foto: Flury, Pontresina | Arman, Poubelle des Halles, 1961 © ProLitteris Zürich/ADAGP Paris 2010, Foto: Philippe Migeat, Collection Centre Pompidou, Dist. RMN


24 Joan Miró und Duane Hanson mit Gregory Crewdson im Museum Frieder Burda, Baden-Baden

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Bis am 14. November 2010 stehen die Werke des Spaniers Joan Miró im Zentrum des Museums Frieder Burda, danach erwarten die «Unheimlichen Wirklichkeiten» von Duane Hanson und Gregory Crewdson die Besucher in Baden-Baden.

27 Skulpturenpark und Kloster Schönthal

Rund um das Kloster Schönthal bei Langenbruck/BL lassen sich bei einem Herbstspaziergang Skulpturen verschiedenster Künstler entdecken.

28 Under Destruction

Zum 50. «Geburtstag» von Tinguelys Aktion der sich selbst zerstörenden Maschine «Homage to New York» am MoMA zeigt das Museum Tinguely in einer Gruppenschau mit jungen künstlerischen Positionen das ästhetische Potenzial der Destruktion von heute. War es vor 50 Jahren die Vision einer Apokalypse durch Atomkriege, ist es heute die Kritik an Konsum und Überproduktion, welche Anlass bietet für humorvolle und tiefschürfende Werke.

36 Architektur-Metropole Basel

Das Musée Fernet Branca in Saint-Louis/F bietet einen Einblick in das Schaffen der Architekten im Dreiländereck.

37 Frank O. Gehrys neuere Bauten

Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein/D war Frank O. Gehrys erster Bau in Europa. Nun wird in diesem spektakulären Bauwerk sein Œuvre im Zeitraum 1997 bis 2009 gezeigt.

38 Ausstellungen ausserhalb der Region Basel 40 Adressen, Öffnungszeiten, Eintritte 42 Vorschau auf die nächste Ausgabe

Duane Hanson, Self-Portait with Model, 1979 Johannes Vogl, Untitled, (Marmeladenbrotstreichmaschine),2007 Frank O. Gehry, Der neue Zollhof, Düsseldorf


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Egon Schiele, Häuser und bunte Wäsche (Zwei Häuserblöcke mit Wäscheleine), 1914


Wien 1900 – Klimt, Schiele und ihre Zeit

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Gustav Klimt, Die T채nzerin, 1916-18


Die Wiener Moderne Aufbruch in eine neue Zeit von Catherine Schott* Wien 1900 – Klimt, Schiele und ihre Zeit 26.09.2010 – 16.01.2011 Fondation Beyeler, Riehen www.fondationbeyeler.ch

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ien um 1900 mit der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte zählt zu den Geburtsstätten der Moderne. Legendär sind die Kaffeehäuser, in denen sich Künstler, Musiker, Literaten und Wissenschaftler trafen. Berüchtigt sind die Triumphe und Skandale der Wiener Secessonisten. Von grossem Einfluss auf das Design des 20. Jahrhunderts waren die Entwürfe der Wiener Werkstätte, von Künstlern, Architekten und Kunstgewerblern, aus deren Zusammenarbeit ein neuer Kunstbegriff hervorging: der des Gesamtkunstwerks. Die Fondation Beyeler organisiert zu diesem facettenreichen Thema die erste grosse Ausstellung in der Schweiz mit rund 300 Leihgaben aus den renommiertesten Museen und Privatsammlungen der Welt. Zu den wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten der Wiener Moderne gehören deren Lichtgestalt Gustav Klimt (1862–1918) und sein genialer Schützling Egon Schiele (1890–1918), deren Werke im Zentrum der Ausstellung stehen. Klimt, der erste Vorsitzende der Wiener Secession, war ein begnadeter Maler und Zeichner und ein Verfechter des Gesamtkunstwerkkonzepts. Zu den bekanntesten Motiven seiner Malerei zählen neben Allegorien die in malerischer Ornamentik gestalteten Frauenporträts, von denen in der Ausstellung beispielsweise die Glanzstücke Judith II (Salome; 1909), Goldfische (1901/02) sowie Die Tänzerin (1916-18) zu sehen sind. In seinen Landschaftsbildern stiess er mit dekorativen Farbkompositionen, etwa in den Gemälden Attersee (1901), Der Park (1910) oder Aufziehendes Gewitter (Die grosse Pappel II; 1903), in Richtung der ungegenständlichen Kunst vor. Der im Alter von nur 28 Jahren an der Spanischen Grippe verstorbene Schiele war ein Meister der Selbstinszenierung und psychologischen Visualisierung. Schiele, dessen ausdrucksstarke Porträts weltberühmt sind, widersetzte sich dem vorherrschenden antiken Ideal der ästhetisierenden Darstellung des menschlichen Körpers, indem er auch dessen Verletzlichkeit und Leiden zeigte. 1912 wurde der Künstler wegen freizügiger Ausstellung von erotischer Kunst im öffentlichen Raum angeklagt. Die legendären erotischen Zeichnungen und Aquarelle Schieles und Klimts sind in einem separaten erotischen Kabinett vereint. Klimt wirkte auch als Mentor von Oskar Kokoschka, dessen expressive Gemälde neben den Werken des früh aus dem Leben geschiedenen Richard Gerstl und des Malerkomponisten Arnold Schönberg in der Ausstellung präsentiert werden. Die kaiserlich-königliche Haupt- und Residenzstadt Wien bildete den Schauplatz eines tief greifenden Epochenwandels am Ende des alten und am Beginn des neuen Jahrhunderts. In diesen Jahren war Wien der magnetische Anziehungspunkt für die Menschen, die aus allen Teilen der Monarchie in die Hochburg der bildenden Kunst, Musik, Literatur, angewandten Kunst und Architektur kamen. Das künstlerische und geistige Klima in Wien schwankte zwischen Tradition und Erneuerungswillen, zwischen Fortschrittsglauben und Endzeitstimmung. Ein düsteres Weltbild zeichneten Franz Kafka und der Wiener Literat Arthur Schnitzler. Otto Wagner verkörperte in der Architektur wie Klimt in der Malerei oder Freud in der Wissenschaft jenen Aufbruch, der dem Kunst-

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von oben nach unten: Gustav Klimt, Attersee, 1901 | Aufziehendes Gewitter (Die grosse Pappel II), 1903 | Der Park, 1910


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Egon Schiele, Moa, 1911


schaffen der folgenden Generationen wesentliche Impulse verleihen sollte. Mit der Gründung der Wiener Secession (Vereinigung Bildender Künstler Österreichs) durch Gustav Klimt, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich und andere Maler, Bildhauer und Architekten im Jahre 1897 verbindet sich nicht nur der Beginn einer zwei Jahrzehnte dauernden Blüte der freien und der angewandten Künste Wiens, sondern sie gab auch das Startsignal für die programmatische Entfaltung des Gesamtkunstwerks der Wiener Moderne. Die Künstler der Wiener Secession lehnten den am Künstlerhaus vorherrschenden traditionellen, am Konservatismus und am Historismus orientierten Kunstbegriff ab und setzten sich für eine öffentliche Wahrnehmung der Kunst auf internationalem Niveau ein. Unter dem Begriff des Gesamtkunstwerks wurde das gleichwertige Zusammenwirken aller Künste verstanden, die Idee des Gestaltens über die Grenzen der jeweiligen Gattungen hinweg, dies unter der Prämisse, sämtliche Details der Wirkung des Ganzen unterzuordnen. Auch und gerade der Alltag sollte von der Kunst durchdrungen werden. Aus dieser Bewegung heraus entstand die Wiener Werkstätte, eine Produktionsgemeinschaft bildender Künstler und Handwerker, die 1903 von dem Industriellen Fritz Waerndorfer sowie von Koloman Moser und Josef Hoffmann gegründet wurde. Ein konsequentes Beispiel für ein Gesamtkunstwerk stellt das von Josef Hoffmann konzipierte und in der Ausstellung umfänglich dokumentierte Kabarett Fledermaus (1907) dar, das er von der Raumgestaltung über das Programmheft bis hin zu Möbeln und Geschirr selbst entwarf. Die Idee des Gesamtkunstwerks war für die Künstler, Kunsthandwerker und Architekten ein Leitmotiv. Davon zeugen die Modelle, Möbel, Fotografien und Zeichnungen von Gebäuden der bedeutendsten Architekten und Designer dieser Zeit – darunter Otto Wagner, Joseph Maria Olbrich, Josef Hoffmann, Adolf Loos und Koloman Moser. Wagners vorrangiges Leitmotiv in der Architektur war Funktionalität, was auch die Einbeziehung moderner Materialien wie Stahl und Aluminium umfasste. Für seinen wegweisenden Bau der Postsparkasse (1904–06) konzipierte Wagner auch die komplette Inneneinrichtung des Gebäudes, indem er mit gezieltem Materialeinsatz und einer bewussten Formensprache hierarchische Strukturen definierte. Adolf Loos, ein energischer Gegner der Wiener Secessionisten, postulierte das Funktionelle, Einfache und Klare in der Architektur und bei Gebrauchsgegenständen, was er auch in Interieurs umsetzte. Er wurde zum Wegbereiter der gesamten modernen Architektur. Sein berühmtes Haus am Michaelerplatz (1909-11) gegenüber der kaiserlichen Hofburg rief aufgrund seiner ornamentlosen Fassade einen Skandal hervor. Das Ausstellungspanorama erstreckt sich von der Gründung der Wiener Secession bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918, dem Todesjahr von Gustav Klimt, Egon Schiele, Otto Wagner und Koloman Moser. Das 1898 nach Plänen Joseph Maria Olbrichs errichtete Ausstellungsgebäude der Secession mit markantem Erscheinungsbild mit goldener Blätterkuppel, in dem im selben Jahr die erste Ausstellung der Wiener Secessionisten stattfand, wurde zu einem Wahrzeichen Wiens. Dort wurde 1902 auch Klimts berühmter Beethovenfries angebracht, dessen Replik im Foyer der Fondation Beyeler den Auftakt zur Ausstellung bildet. Die Ausstellung wurde von der Gastkuratorin Barbara Steffen, Wien, realisiert. Ein Film-, Musik-, und Literaturprogramm begleitet die Ausstellung. Im Souterrain des Museums empfängt die Besucher ein Wiener Kaffeehaus, ein zusätzlicher Art Shop präsentiert eine speziell zusammengestellte Kollektion von besonderen Produkten zu Klimt, Schiele und der Wiener Werkstätte.

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*Catherine Schott ist Kunsthistorikerin und leitet die Public Relations der Fondation Beyeler

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Egon Schiele, Selbstporträt mit an die Brust gelegten Händen, 1910 Egon Schiele, Selbstbildnis mit gesenktem Kopf, 1912


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Vienna 1900. At the turn of the nineteenth to the twentieth century Vienna was one of the cradles of modernism. The city’s coffee house culture, composers and cabaret artists, Freud’s psychoanalysis, the daring experiments of the Wiener Werkstätte, and not least the scandals surrounding the Vienna Secession, were among the phenomena of the period. At the center of our comprehensive exhibition of Viennese Modernism stand the renowned ornamental portraits and landscapes of Gustav Klimt and the expressive figure depictions of Egon Schiele – and naturally their legendary erotic drawings.Klimt and his brilliant protégé Schiele were the leading lights in Vienna of the day. The exhibition brings together an unprecedented selection of their masterworks from great museums and private collections around the world. Portraits by the young Oskar Kokoschka, self-portraits by the tragedy-plagued Richard Gerstl, and works by the composer-painter Arnold Schoenberg, form further highlights. Works by other artists, architects, furniture designers, and artisans of the Viennese Secession and Workshops show how their close collaboration gave rise to a new, interdisciplinary form of art: the gesamtkunstwerk. The Fondation Beyeler exhibition will comprise approximately 200 oil paintings, watercolors and drawings, supplemented by architectural models, furniture, textile designs, glass and silver objects, artists posters, and photographs. These add up to a fascinating picture of Vienna around 1900, of a kind never seen before. Conceived by guest curator Barbara Steffen, the exhibition enjoys the special support of the Leopold Museum, the Albertina, the Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm, and the Belvedere, MAK, Neue Galerie New York, Wien Museum, and Wiener Secession.

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Friedrich Strauss, Das Ausstellungsgebäude der Secession Wien vom Gemüsemarkt, 1899

oben: Josef Hoffmann, Kabarett Fledermaus, 1907




Was stört, das bleibt Annette Amberg, Assistenzkuratorin an der Kunsthalle Basel, im Gespräch mit dem Künstler Fabio Marco Pirovino

Annette Amberg: Deine flächendeckende Wandmalerei RAZZLE DAZZLE (PPG) ist eine Aneignung und Transformation des Gemäldes Guernica, das Pablo Picasso 1937 als Reaktion auf die Bombardierung der baskischen Stadt gemalt hat. Picassos figurative Darstellung des Leids ist in deiner Arbeit einem abstrakten Tarnmuster gewichen. Welche Rolle spielt diese «Verhüllung» für dich? Fabio Marco Pirovino: Das Tarnmuster ist das Resultat des Bildfindungsprozesses: Ich habe eine Abbildung von Guernica aus dem Internet ausgewählt und diese mit dem digitalen Pinsel von Photoshop übermalt. Der Tarnmuster-Effekt wird durch die mehrmalige Wiederholung des Motivs auf der Wand verstärkt. Mit der

AA: Ausgebildet als Fotograf konzentrierst du dich immer stärker auf das abstrakte Bild – ob in Fotografie, Zeichnung oder Aquarell. Ich frage mich, inwiefern du vielleicht enttäuscht sein könntest von der Fotografie und von ihrer Möglichkeit die Welt abzubilden? FMP: Ich finde es wichtig, informiert zu sein über das Geschehen in der Welt. Ich versuche meine Bilder und Arbeiten aber nicht von der Sprache aus zu denken, weil ich nicht will, dass meine Bilder eine Illustration von Theorien und im schlimmsten Fall von Ideologien werden. So kam ich auch zur Abstraktion. Für mich spielt es keine Rolle mehr, ob auf einem Bild ein Mensch oder eine Kartonschachtel oder eine abstrakte Form gezeigt wird. Der Unterschied liegt vielmehr in der Herstellung des Bildes. Analoge Fotografie schien mir oft darauf begrenzt, das «Störende» aus dem Bildausschnitt wegzulassen. Mit den digitalen Möglichkeiten habe ich den Schwerpunkt von der Aufnahme hin zur Bildbearbeitung verlagert. Ich versuche eine Schnappschussästhetik in einem stark inszenierten und bearbeiteten Bild zu bewahren: man sieht in meinen Werken immer die Spuren meiner digitalen Eingriffe. Schon als Kind habe ich ständig skizziert, ausmalen war mir zu langweilig. Deshalb hab ich dann wohl auch Fotografie studiert und nicht

Abstraktion wollte ich hinterfragen, welche Bilder und Bildsprachen heute noch geeignet sind, die Wirren eines modernen Kriegs darzustellen. In der Kunst wahrscheinlich keine! Meine Arbeit ist auch eine Darstellung der Unmöglichkeit, des Nichtfassbaren und des Nichtverstehens.

Malerei. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher, der Aufwand hinter einem Foto wird ja meist unterschätzt. Bei mir geht es soweit, dass ich viele Fotografien zuerst mit der investierten Arbeit assoziiere – gerade bei grossformatigen inszenierten Kunstfotografien, die perfekt bearbeitet sind.

AA: Der damalige Künstler und heutige Galerist Tony Shafrazi attackierte Guernica 1974 im Museum of Modern Art in New York, indem er mit roter Farbe KILL LIES ALL darüber sprühte. Er sah seine Attacke im Kontext des Vietnamkriegs und der Forderung nach Kunstinstitutionen als Orte zur Verhandlung aktueller Debatten. Spielten bei dir auch kulturpolitische Überlegungen mit? FMP: Nein, Kulturpolitik spielte hier keine Rolle. Ich finde nicht, dass in der Kunst News verhandelt werden müssen. Mich interessieren eher Fragestellungen mit einem allgemeingültigen Anspruch, die über die Tagesaktualität hinausgehen. Das ist ja die Qualität von Guernica: Obwohl durch ein aktuelles Geschehen ausgelöst, hat das Bild noch heute diese umwerfende Präsenz und Ausdruckskraft.

Fabio Marco Pirovino (*1980, Basel) lebt und arbeitet in Basel und Zürich. Er ist Absolvent des Studienbereichs Fotografie der Zürcher Hochschule der Künste. Ausstellungen (Auswahl): Ausstellungsraum Klingental; Coalmine Fotogalerie, Winterthur (beide 2010), Regionale 10, Kunsthalle Basel, Abbt Projects, Zürich; Paloma Presents, Zürich; Markus Blond Projects, Bern (alle 2009)

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eit mehr als zehn Jahren lädt die Kunsthalle Basel regelmässig nationale und internationale Kunstschaffende ein, die Rückwand zu bespielen. Das Projekt RAZZLE DAZZLE (PPG) von Fabio Marco Pirovino wurde im Juni eingeweiht und ist noch bis Ende November zu sehen.

Pedro Barateiro Theatre of Hunters 12.09.2010 – 14.11.2010 Marieta Chirulescu 26.09.2010 – 14.11.2010 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch

Fabio Marco Pirovino, RAZZLE DAZZLE (PPG), Projekt für die Rückwand der Kunsthalle Basel (neben der Elisabethenkirche), Juni–November 2010

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Das Rückwand-Projekt wurde unterstützt von:

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Andy Warhol, Ginger Rogers, 1962


Andy Warhol The Early Sixties 05.09.2010 – 23.01.2011 Kunstmuseum Basel www.kunstmuseumbasel.ch

Andy Warhol als Maler und Zeichner

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*von Maren Stotz

«If you want to know all about Andy Warhol, just look at the surface of my paintings and films and me, and there I am. There’s nothing behind it.» Andy Warhol

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ach einer erfolgreichen Karriere als Werbegrafiker entschloss sich Andy Warhol in den frühen 1960er Jahren zu einer freien künstlerischen Tätigkeit. Sein Fokus blieb die Welt des Konsums, der Medien und der Massenindustrie. Die Ausstellung im Kunstmuseum Basel konzentriert sich auf die entscheidenden Anfangsjahre des Malers und Zeichners Andy Warhol von 1961– 1964. Während dieser Jahre beschäftigte er sich mit einer grundlegenden Erneuerung des malerischen Ausdrucks. Bereits ab Mitte der 1960er Jahre öffnete er sein Werk medial in Richtung Factory-Betrieb, Musikgeschäft und Film. In dieser kurzen Zeitspanne von vier Jahren leitete Andy Warhol eine bis heute folgenreiche Wende in der Kunstgeschichte ein. Schrittweise ersetzte er eine individuelle Bildsprache durch bereits mediatisiertes und damit kollektives Bildmaterial sowie mechanische Bildverfahren. Diese Entwicklung seines Werks wird in der Ausstellung im Kunstmuseum Basel anschaulich gemacht. Sie zeigt sich beispielhaft an der Gruppe der vier Before and After-Bilder, die Warhol in unterschiedlichen

Versionen malte. Als Vorlage diente ihm eine Anzeige für eine Schönheitsoperation aus dem National Enquirer. Warhol malte die Hakennase vor der Behandlung links, das verschönerte Näschen rechts. Die frühen Versionen weisen Spuren eines gestisch-expressiven Malprozesses auf. Die Farbe ist flüssig aufgetragen, sodass die Konturen des Motivs unscharf bleiben. Das letzte Gemälde aus der Before and After-Folge entstand 1962, ein Jahr nach den anderen. Die Umsetzung des Motivs ist hier von einer perfekten Sauberkeit geprägt, alle Zeichen sind in ihrer grafischen Linienführung präzise, alle Reste einer malerischen Handschrift verschwunden. Warhol selbst hatte sich Ende der 1950er-Jahre einer Schönheitsoperation an der Nase unterzogen. Diese Werkgruppe ist deshalb häufig biografisch gelesen worden. Man kann sie jedoch auch metaphorisch deuten, bezieht sie sich doch genau auf jene Transformation, die Warhols Werk in dieser Zeit durchmachte. Before würde somit für die von Farbflecken und -spuren geprägte Werkphase stehen, After gleichsam für deren saubere Korrektur – oder anders gesagt: Before steht für eine Malsprache, die noch die Qualität der Malerei des Abstrakten Expressionismus vorführt, während After bereits die Pop-Art ankündigt. Anfang 1962 begann Warhol, das Moment der Wiederholung ins Bild zu setzen. Spezifisch ausgewählte Werkgruppen demonstrieren in der

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Ausstellung seinen Umgang mit den Prinzipien von Wiederholung und Serialität. Die Spannweite zwischen gestischen Anfängen und zunehmend eingesetzter Drucktechnik machen Campbell's Soup Cans und Dollar Bills in Malerei und Zeichnung anschaulich. Auf der Suche nach mechanischen Hilfsmitteln für seine Bildproduktion experimentierte Warhol mit unterschiedlichen Techniken. Parallel zur Projektionstechnik, die er für seine frühesten Bilder anwendete, experimentierte Warhol auch mit Gummi- und Holzstempeln. Archivmaterial aus dem Nachlass Andy Warhols ermöglicht in der Ausstellung einen Einblick in Warhols Atelierpraxis und gibt über seine Bildquellen und technischen Vorgehensweisen Auskunft. Andy Warhol, One Dollar Bill, 1962

Für seine grossen Star-Serien, die in der Ausstellung mit Elvis und Liz vertreten sind, arbeitete Warhol mit dem Fotosiebdruck. Diese Technik, die es ihm erlaubte, fotografische Vorlagen unmittelbar in grossformatige Gemälde zu transformieren, entdeckte der Künstler 1962 für sich. Im Mai 1963 entstanden die bekannten Serien von Elizabeth Taylor: Silver Liz sowie die Early Colored Liz. Sie beruhen auf einem Publicity-Foto der Schauspielerin und betonen deutlich ihre ikonischen Qualitäten. Elvis Presley ist der andere grosse Star, dem Warhol 1963 eine Serie von Werken widmete. Zusammen mit den LizPorträts stellte er sie im September jenes Jahres in der Ferus Gallery in Los Angeles aus. Obwohl der Galerist Irving Blum ursprünglich verschiedene Arbeiten War-


Andy Warhol (1928–1987) war der erste amerikanische Künstler von Weltruhm und einer der wichtigsten Künstler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auch nach seinem Tod ist er immer noch der Superstar der Pop Art. 1962 machte ihn seine Ausstellung von 32 kleinformatigen Bildern der «Campbell‘s Dosensuppen» in Los Angeles, auf einen Schlag weltweit bekannt. Sein Markenzeichen war seine silberbespritzte Perücke, die sein ureigenes Image unterstreichen sollte. Sein Ziel war es, wie eine Maschine zu funktionieren um die Kunst zu entpersonifizieren.

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oben: Andy Warhol, aus «A Documentary Film», 2006

unten: Andy Warhol, Optical CarCrash, 1962



hols aus den letzten zwei Jahren zeigen wollte, hatte sich der Künstler aber mit seinem Wunsch durchgesetzt, nur ­diese beiden neuen Serien auszustellen. Es mag sein, dass die Gelegenheit, in Hollywood auszustellen, Warhol zu der Star-Thematik anregte: Die Auswahl von zwei Schauspielermotiven legt dies nahe, andererseits hatte er schon im Jahr zuvor Hedy Lamarr nach einer Autogrammkarte gezeichnet oder Ginger Rogers nach der Titelseite einer Filmzeitschrift. Die Ausstellung kulminiert in der Death & Disaster-Serie und den ersten Flowers von 1964. Die Death & DisasterSerie ist in der Ausstellung mit Bildern von Autounfällen und Selbstmorden vertreten. Für die Bilder dieser Serie wählte Warhol besonders grausame Motive und ent-

leerte sie durch einen technischen Umgang ihres emotionalen Gehalts. Das Gemälde Optical Car Crash aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel verrät bereits im Titel, dass Warhol bei der Umsetzung des Motivs visuelle Qualitäten betonen wollte. Als eines der wenigen Werke dieser Serie ist das Motiv nicht in Schwarz, sondern in Buntfarben gedruckt. In mehreren Reihen wurde das Motiv erst in Grün, dann leicht versetzt in Rot darüber gedruckt, sodass die Vorlage beinah unkenntlich wird. Betrachtet man das Werk durch eine rot-grüne 3D-Brille, wie sie in der Entstehungszeit des Bildes in Warhols Atelier nachweislich verfügbar war, so tritt ein Effekt der Verräumlichung ein. Das Bild des Autounfalls wirkt jedoch nicht plastischer, stattdessen erscheinen die mu-

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Ausstellungsbild: Andy Warhol, Flowers, 1964

Andy Warhol, Flowers, 1964


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sterhaften Elemente des aufgelösten Bildmotivs zum Greifen nah. Warhol scheint die Benutzung der Brille bei der Betrachtung aber keinesfalls angeregt oder gar vorgeschrieben zu haben, er akzeptierte, dass das Gemälde in der Normalansicht bekannt wurde. In der Ausstellung liegt eine Brille aus, sodass man Optical Car Crash auch in der 3D-Version erfahren kann. In der Flowers-Serie verwandelte Warhol das banale Blumenmotiv durch eine abstrahierende Darstellungsweise in einen kraftvollen Bildentwurf. Als Vorlage diente ihm ein Foto mit Hibiskusblüten aus der Zeitschrift Modern Photography. Er modifizierte das Motiv und reduzierte es auf einen quadratischen Ausschnitt. Den Kontrast erhöhte er in einem solchen Mass, dass die Binnenzeichnung der Blüten bis auf die Blütenstempel verloren ging und das Motiv nur noch durch die Umrisslinien erkennbar ist. Genauso wie Warhol durch seine Bearbeitungen der Vorlage die Darstellung der Blumen abstrahiert hatte, setzte er auch künstlich wirkende Farbtöne ein, um das Motiv möglichst unnatürlich wirken zu lassen. Andy Warhol, Do It Yourself (Narcissus), 1962

Die Menge der produzierten Flowers-Gemälde in den verschiedenen Grössen hätte Warhol vom Produktionsaufwand her nicht mehr allein bewältigen können. Warhol arbeitete mit Assistenten in seinem Atelier, das in Factory umgetauft wurde. Die Umbenennung seines Ateliers betonte seinen künstlerischen Arbeitsprozess der Massenproduktion und der Fliessbandarbeit. Das Prinzip Serialität, das auch in den vorangehenden Werkgruppen, etwa der Elvisoder Liz-Serie vorgekommen war, erhielt nun eine neue Dimension. Warhol hatte sein bildkünstlerisches Prinzip damit auf die Spitze getrieben, die in der Flowers-Serie ihren vorläufigen Abschluss fand.

*Maren Stotz ist wissenschaftliche Assistentin am Kunstmuseum Basel und war an der Vorbereitung der Andy Warhol-Ausstellung beteiligt.


Andy Warhol. The Early Sixties. Paintings and Drawings 1961–1964. In the early 1960s, after a successful career as a commercial artist, Andy Warhol decided to devote himself to the fine arts. Even so, consumerism and the media-oriented nature of mass production continued to be the main thrust of his work. The exhibition highlights the artist’s seminal years from 1961 to 1964. It was then that Warhol made the transition, step by step, from an individual visual idiom to mediatized, collective visual material and, along with it, to mechanized production. In consequence, he called into question the very foundations of artistic categories in the age of modernism. The exhibition is the first ever to explicitly address this transitional period in Warhol’s oeuvre, demonstrated, for example, by the fact that in 1962 Warhol painted more than one variation on the same picture. One version may show traces of the gestural and expressive painting process while another – though still painted by hand – already shows the diagrammatic reduction and coolness of his later work. In selected groups of work, viewers can study his approach to silkscreening on a monochromatic ground. Paintings or drawings of Campbell's Soup Cans and Dollar Bills are especially indicative of the scope of his work from the gestural beginnings to repetitive series of prints. The exhibition culminates in the famous Star series of Elvis and Liz, a gallery of Death & Disaster and the first Flowers series of 1964. Some 70 paintings and drawings will be on view, including major works from the holdings of the Kunstmuseum Basel and the Kupferstichkabinett.

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Weitere Ausstellungen Lovis Corinth Kunstmuseum Basel Druckgraphik 25.09.2010 – 06.11.2010 Zwischengeschoss Thurneysser Superstar Ein einzigartiger Glasmalereizyklus von 1579 13.11.2010 – 13.02.2011 1. Obergeschoss

Teddybär und Damenschuh Alltägliche Objekte in Zeichnungen des 20. Jhdt. bis 24.10.2010 Grafikkabinette, 1. Stock Von Holbein bis Murer Entwürfe für Glasgemälde 02.11.2010 – 13.02.2011 Grafikkabinette, 1. Stock

Weitere Ausstellungen Rodney Graham Museum für Through the Forest Gegenwartskunst bis 26.09.2010 Kristine Roepstorff Dried Dew Drops: Wunderkammer of Formlessness 16.10.2010 – 30.01.2011 Artinside

Andy Warhol, Liz #1, 1963


Poetische Farben und seelische Abgründe 24

Miró Die Farben der Poesie 02.07.2010 – 14.11.2010 Museum Frieder Burda www.museum-frieder-burda.de Museum Frieder Burda zeigt noch bis 14. November Joan Miró danach «Unheimliche Wirklichkeiten» von Duane Hanson und Gregory Crewdson

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iró hat es geliebt, mit den Händen zu arbeiten und verschiedene Werkstoffe auszuprobieren. Der berühmte Katalane hat gerne experimentiert und hasste Stillstand. Beeinflusst von den Farben seiner spanischen Heimat, der dortigen Landschaft und dem Meer, hat er eine ganz eigenwillige, poetische Bildwelt entwickelt. Die grosse Sommerausstellung im Museum Frieder Burda zeigt noch bis zum 14. November 2010 die vielen Facetten des Künstlers Joan Miró. Unter dem Titel Miró. Die Farben der Poesie präsentiert das Museum rund 100 Werke des Malers, der die Kunst des 20. Jahrhun-

derts stark geprägt hat. Die Bilder decken sechs Jahrzehnte des Werks von Miró ab. Gezeigt werden auch kleinere Formate aus der frühen Schaffensperiode des 1893 in Barcelona geborenen Malers, Zeichners, Keramikers und Bildhauers. Kuratiert wurde die Ausstellung von Jean-Louis Prat, der bereits zu Lebzeiten die Ausstellungen für Miró organisiert hat und mit ihm befreundet war. Die Skulptur La Caresse d'un oiseau (Die Liebkosung eines Vogels) setzte Miró beispielsweise aus alltäglichen Gegenständen zusammen: ein Bügelbrett, eine Klobrille, der Strohhut eines Bauern und der Panzer einer Schildkröte. Was aussieht als wäre es aus leichtem Holz, ist in schwerer, stabiler Bronze gegossen und mit kräftig leuchtenden Farben bemalt. So hat es Miró immer wieder geschafft, die Betrachter zu verblüffen und zu irritieren. Genau das gelingt auch dem amerikanischen Künstler Duane Hanson, der mit seinen Figuren bereits viele Museumsbesucher verblüfft hat. Joan Miró: Goutte d’eau sur la neige rose, 1968


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Duane Hanson/Gregory Crewdson Unheimliche Wirklichkeiten 26.11.2010 – 06.03.2011 Museum Frieder Burda www.museum-frieder-burda.de «Rätselhafte Abgründigkeit» Die Arbeiten des Bildhauers Duane Hanson und die inszenierten Fotografien von Gregory Crewdson sind im Museum Frieder Burda unter dem Titel «Unheimliche Wirklichkeiten» vom 26. November 2010 bis 6. März 2011 zu sehen. Die amerikanischen Künstler beschäftigen sich beide mit Menschen und ihren Hoffnungen, Sehnsüchten und geplatzten Träumen. Ihre Werke irritieren und berühren den Betrachter gleichermassen. Während Hanson seine lebensgrossen Figuren mit viel Sympathie formt, verbreitet Crewdson auf seinen Bildern eine eher düster, bedrückende Stimmung. Die Ausstellung präsentiert rund 30 Einzelfiguren von Hanson im Dialog mit 20 grossformatigen Arbeiten der Serie Beneath the Roses des Fotografen Crewdson. Mit seinen Figuren ist Hanson (1925–1996) ein Synonym für den zeitgenössischen Realismus in der Kunst geworden. Als Motive dienten ihm typische Durchschnittsmenschen wie Hausfrauen oder Autoverkäufer. Haltung und Duane Hanson, Housepainter I, 1984/1988

Ausdruck der Figuren sind ganz nah an der Realität. Der Künstler fertigte Abgüsse von lebenden Modellen an, die er mit Kunststoff auffüllte oder in Bronze goss, mit Ölfarbe und Acrylspray bearbeitete, Haare einnähte und Hautunebenheiten modellierte. Auch Crewdson rückt den Menschen ins Zentrum seiner geheimnisvollen Fotografien, allerdings versteckter. Während Hansons Figuren auf eine nette Weise berühren, lösen Crewdsons Bilder Unbehagen aus. Auf seinen Fotografien sind verträumte Menschen eingeschlossen in ihren Räumen, verloren auf Strassen oder einsam in Cafés sitzend. Hinter den Fassaden bröckelt es. Crewdson, geboren 1962 in New York, inszeniert seine Fotos mit einem Aufwand, der sonst nur für Hollywood-Filme betrieben wird. Seine Werke lassen dem Betrachter viel Spielraum für Interpretationen. Zwischen familiär und befremdlich, rühren sie an die grossen Sinnfragen des Lebens und zielen in die Psyche des Menschen. Artinside


Neu: www.artinside.ch Artinside entwickelt sich weiter. Ab sofort kann die aktuelle Ausgabe des Magazins auf unserer Internetseite als PDF-Datei heruntergeladen werden.

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Artinside im Abonnement Das Magazin zu den Ausstellungen in der Region Basel – drei Mal im Jahr in Ihrem Briefkasten. Hinweis für Abonnenten der Basler Zeitung: Das Magazin wird der BaZ kostenlos beigelegt. Die drei Ausgaben kosten CHF 15.- in der Schweiz und Euro 15.- im EU-Raum. Talon einsenden an: Lauftext Museumsmagazin Artinside Oberwilerstr. 69 CH–4054 Basel oder die Anmeldung ausfüllen auf www.artinside.ch

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Kunst in der Natur. Natur als Kunst. Im Kloster Schönthal

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nternationale Skulpturenkunst an Wiesen- und Waldwegen von Hans Josephson, Richard Long, David Nash, Hamish Black, Peter Kamm, Roman Signer, Erik Steinbrecher, William Pye, Ian Hamilton Finlay, Ulrich Rückriem, Peter Nagel, Tony Cragg, Nicola Hicks, Walter Fähndrich, Nives Widauer, Erwin Wortelkamp, Kurt Sigrist, Peter Kamm, Eifelsandstein

IIan Averbuch, Miriam Cahn. Demnächst ein neues Projekt mit Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger. Bis 24.10.2010 Patrick Rohner mit Malerei und Zeichnungen in der Galerie im Kirchenraum. Freitag 14 bis 17 Uhr, Sa/So 11 bis 18 Uhr. www. schoenthal.ch Ab 14.11.2010 bis 18.03.2011 nur sonntags

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Under Destruction


Jonathan Schipper, The Slow Inevitable Death of American Muscle, 2007–2008


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Under Destruction Zerstörung in der Kunst, 50 Jahre nach Tinguelys «Homage to New York» Eine Gruppenschau in Kooperation mit dem Swiss Institute New York *von Roland Wetzel

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m Jahr 1960 inszenierte Jean Tinguely im Garten des Museum of Modern Art in New York seine sich selbst zerstörende Maschine Homage to New York. Diese zerlegte sich selbst in einem halbstündigen Spektakel mit viel Schall und Rauch. Tinguely sprach allerdings nicht von «Zerstörung», sondern von «Life very intensive» (sic!) − von einem intensiven Leben, welches sich in kürzester Zeit verzehrt, aber genau deshalb besonders interessant sei. Die «Stadt-Maschine» New York war Tinguelys Inspiration. Ihr gewaltiger, lärmiger Kreislauf, der Menschen und Güter durch ihre Arterien presste und dabei auch viel Abfall produzierte, war beispielhaft für den Puls der Zeit, der ebenso geprägt war durch politische Blockbildung, atomare Aufrüstung und die damit zusammenhängende Gefahr der Zerstörung der Welt. Zwei weitere Aktionen Tinguelys nahmen diese Untergangsfantasien auf und erweiterten dabei die Landschaft zur Bühne: 1961 die Etude pour une fin du monde No. 1 beim Louisiana Museum in Humlebaek (DK) und 1962 Study for an End of the World No. 2 in der Wüste Nevadas nahe Las Vegas. Mit diesen Aktionen zählte Tinguely zusammen mit Gustav Metzger zu den grossen Pionieren, welche das kreative Potential der Zerstörung in der Kunst explizit ausloteten. Mit Happenings, Fluxus, dem Wiener

Martin Kersels, Tumble Room, 2001

Aktionismus und dem Nouveau Réalisme setzten sich diese Tendenzen in den folgenden Jahren stark in Szene. Was bedeutet aber heute Zerstörung in der Kunst, 50 Jahre nach Tinguelys erster Zerstörungs-Aktion? Dieser Frage geht die Gruppenausstellung Under Destruction nach, die rund zwanzig aktuelle Positionen internationaler Künstlerinnen und Künstler vorstellt. Einerseits ist jeder kreative Akt stets auch Zerstörung in dem Sinne, dass Bestehendes angezweifelt und zerlegt, neu kombiniert oder neu gedacht wird, andererseits gibt es auch im Jahre 2010 einen zeitspezifischen Umgang mit dem ewigen Kreislauf des aus Schöpfung und Zerstörung bestehenden «Laufs der Dinge», der unser Leben prägt. Was seit 1960 und bis heute Konjunktur hat, ist die explizite Verwendung des Gestaltungsmittels der Destruktion, sei es in Form ikonoklastischer Aktionen, performativer Kunstattentate, der bildgewordenen Ästhetik von Explosion und Attentat, oder der Integration von gefundenen und zerstörten Gegenständen im Werk, wie sie Justin Hoffmann in seiner Dissertation über Destruktionskunst beschreibt. Die Ausstellung Under Destruction will mit ausgewählten Positionen zeigen, wie stark diese Auseinandersetzung unsere gegenwärtige Befindlichkeit spiegelt.


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Under Destruction Zerstörung in der Kunst 15.10.2010 – 23.01.2011 Museum Tinguely www.tinguely.ch Die Arbeiten in der Ausstellung sind teilweise spektakulär, laut und involvieren Besucherinnen und Besucher auf direkte Weise. Andere zeichnen sich mehr durch poetische Stille und konzeptuelle Schärfe aus. Ausgebreitet über die gesamte Ausstellungsfläche begeht man die Bodenarbeit Plastered von Monica Bonvicini. Zu Beginn der Schau eine glatte, homogene Ebene, brechen die Gipskartonplatten im Verlauf der Ausstellungsdauer immer mehr auf, da sie nur teilweise unterfüttert sind. So transformiert sich die Fläche zu einer Art grauer Eiswüste mit aufgeworfenen Schollen, die an die erhabene Landschaft von Caspar David Friedrichs Eismeer erinnert. The Slow Inevitable Death of American Muscle (vorhergehende Doppelseite) von Jonathan Schipper ist eine Installation, die den Zusammenstoss zweier «Muscle Cars» in Super-Zeitlupe mittels einer hydraulischen Vorrichtung simuliert, so dass dieser fast unmerklich langsam im Verlauf der Ausstellungsdauer von drei Monaten vonstatten geht. Solcherart aufgemotzte, übermotorisierte «Muscle Cars» mit grossen V8-Motoren für die Veranstaltung gefährlicher Beschleunigungsrennen zu verwenden, war Teil der amerikanischen Jugendkultur der 1960er und 1970er Jahre. Das mit dem Automobilismus Martin Kersels, Tumble Room, 2001

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Nina Canell, Perpetuum Mobile, 2009/2010


einhergehende Phänomen des Unfalls als unerwartete, gewaltsame Aktion des Schicksals ist hier in domestizierter Form nachzuvollziehen. Mit der schier endlosen zeitlichen Dehnung des Ereignisses wird der Crash zur meditativen Betrachtungsmaschine. Mit vier Umdrehungen pro Minute bewegt sich Martin Kersels Tumble Room. Das Mobiliar eines liebevoll eingerichteten Mädchenzimmers wird dabei mit viel Lärm durch die scheinbar stete Umkehr der Gravitation zu Kleinholz zermalmt. Der performative Aspekt dieser spektakulären Maschine ist betont durch eine Videoarbeit, in der sich eine Tänzerin grazil durch den bewegten Raumkubus bewegt, während die Möbel noch am Boden festgemacht sind. Später versucht

der Künstler selbst dasselbe mit frei fliegenden Möbelstücken. Die Anmutung des eigenen Zimmers als individualisiertem Ort des Rückzugs gerät so zur Falle, aus der die Bewohnerin längst vertrieben ist. Nina Canells Perpetuum Mobile handelt von Transformationsprozessen, in denen das Zusammenspiel verschiedener Materialien untersucht wird. In einem Bottich wird Wasser durch ein Hochfrequenz-Hydrophon zu Nebeltröpfchen zerstäubt, die als feine Wolke aus dem Gefäss aufsteigen. Umgeben ist dieses Arrangement von pulverförmigem Trockenzement, entstanden durch einen Brennvorgang, der diesem das Wasser entzogen hatte. Durch die Benetzung mit dem ephemeren Wassernebel erhärtet das Pulver wiederum zu

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Arcangelo Sassolino, Untiltled, 2008


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Stein. Auf subtile Weise zeigt uns die Künstlerin, dass «Zerstörungen» eines Zustandes stets auch unerwartete, zum Teil zirkuläre Veränderungen von Eigenschaften nach sich ziehen. Bei Arcangelo Sassolinos Arbeit Untitled wird der Ausstellungsbesucher unvermittelt zum Täter, löst er doch mit seiner Anwesenheit einen Bewegungsmelder aus, der eine hydraulische Presse in Betrieb setzt, die ein schweres Holzstück mit der scheinbaren Leichtigkeit eines enormen Krafteinsatzes entzwei bricht. Zwei weitere Arbeiten sollen entsprechend der Bildauswahl noch Erwähnung finden. In der Videoarbeit ­Guitar Drag von Christian Marclay zieht ein Pick-up Truck eine an einem Seil befestigte elektrische Gitarre über holprige texanische Strassen und gibt dabei in der Lautstärke eines Rockkonzerts die entstehenden Geräusche wieder. Die Arbeit, die in einer speziell gedämmten Soundbox gezeigt wird, erinnert an die virtuosen Gitarrenriffs von Jimmy Hendrix, mit denen er ganze Geschichten aus Klang und Geräuschen erzählte, oder an die Gitarrenzertrümmungsaktionen eines Pete Townshend und Keith Moon von The Who. Sie referiert aber auch auf den gewaltsamen Tod von James Byrd Jr.. Ganz in der Art von Tinguelys improvisierten Maschinen gibt sich Ariel Schlesingers Bubble Machine, eine Apparatur, die dazu dient, mit Gas gefüllte Seifenblasen mit lautem Knall zur Explosion zu bringen. Weitere beteiliChristian Marclay, Guitar Drag, 2007

gte Künstlerinnen und Künstler sind Nina Beier + Marie Lund, Pavel Büchler, Jimmie Durham, Alexander Gutke, Alex Hubbard, Michael Landy, Liz Larner, Kris Martin, Ariel Orozco, Michael Sailstorfer, Roman Signer und Johannes Vogl. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Swiss Institute in New York, wo die Werke anschliessend gezeigt werden. Sie wurde von den Gastkuratoren Gianni Jetzer und Chris Sharp konzipiert. *Roland Wetzel ist Direktor des Museum Tinguely Zur Ausstellung erscheint im Distanz Verlag Berlin ein Katalog mit Installationsaufnahmen der Ausstellung, einem Vorwort von Roland Wetzel, Texten von Gianni Jetzer und Chris Sharp, Justin Hoffmann, Boris Groys sowie weiteren Autoren. (D und E, ca. 136 Seiten, zahlreiche farbige Abb.)

Öffentliche Vernissage der Ausstellung am Donnerstag, 14. Oktober 2010 um 18.30 Uhr. Die Katalogvernissage wird am Dienstag, 16. November 2010 um 18.30 Uhr stattfinden. Gleichzeitig eröffnet eine Begleitpräsentation zu Under Destruction mit Jean Tinguelys frisch restaurierter Flaschenzertrümmerungsmaschine Rotozaza II sowie Videodokumentationen seiner drei grossen Zerstörungsaktionen von 1960, 1961 und 1962.


Under Destruction is a group exhibition, featuring some twenty internationally known contemporary artists, that examines the use and role of destruction in contemporary art. Fifty years after Jean Tinguely›s historic Homage to New York (1960), the present exhibition proposes a series of alternative approaches to a theme traditionally associated with the more spectacular and inherently protest-oriented work of Tinguely, Gustav Metzger and others in the 50s and 60s. «If nothing can be created, something must be destroyed», is how Rosalind Krauss succinctly summarized Georges Bataille›s The Accursed Share. While this phrase can basically describe the ethos of “Under Destruction”, the exhibition raises the stakes normally linked with such a deleterious theme. Not only does it explore the various modes of destruction in art, but, more importantly, it also addresses to what ends it is implemented. Indeed, the exhibition reflects on the subject from a series of angles, perceiving destruction as everything from a generative force to environmental memento mori, and from consumer fallout to a form of poetic transformation. Predominantly kinetic, the show largely consists of works whose mechanisms reveal themselves in real time to the viewer. The strikingly spectacular nature of some works is complemented by an unexpected sense for subtlety and quietude in other works, the combination of both progressively revealing the rich diversity of destruction in contemporary art.

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Ariel Schlesinger, Bubble Machine, 2006


Utopien & Innovationen – Grenzüberschreitende Architektur Regionale Baukunst im Espace d’Art Contemporain Fernet Branca in Staint-Louis/F

Utopien & Innovationen Grenzüberschreitende Architektur 01.08.2010 –30.12.2010 Musée Fernet Branca, Saint-Louis/F www.museefernetbranca.org

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ie Region Basel darf mit gutem Recht behaupten, eine Metropole der Architektur zu sein. Selten sind die Orte, an denen so viele Architekten von internationaler Bedeutung ihre Handschrift hinterlassen haben – sei es nun Renzo Piano, Mario Botta, Herzog & de Meuron, Frank O. Gehry oder auch Jean-Michel Wilmotte, dem die architektonische Grundlage für den Umbau der Brennerei Fernet Bran-

ca in ein Kunstzentrum zu verdanken ist. Im Zentrum der Ausstellung stehen Überlegungen zum Städtebau. Mit Hilfe zahlreicher Modelle wird die Architektur den Besuchern fassbar gemacht – eine Erfahrung von Architektur im Raum wird so ermöglicht. Gleich zu Beginn treffen die Besucher auf ein Modell des Goetheanums aus Dornach. Dieses zwischen 1925 und 1928 errichtete Gebäude stellt eine grundlegende Referenz für die moderne und zeitgenössische Architektur dar. Zahlreiche Architekten haben sich von ihm inspirieren lassen, beeindruckt sowohl von der technischen Höchstleistung der Verwendung des Stahlbetons als auch von seiner neuen Linienführung. Unter ihnen befindet sich etwa Le Corbusier, der die Absicht Steiners entschlüsselte. In diesem Rahmen werden auch ein Originalmodell von Le Corbusier aus dem Jahre 1953 sowie das Projekt zur aktuellen Neugestaltung des Standortes der Kapelle von Renzo Piano ausgestellt. Modell des Gebäudes von Frank O. Gehry auf dem Novartis Campus

Der Ursprung des Wortes Utopie geht auf Thomas More zurück: «Utopia – Ort, der sich nirgendwo befindet». Seit der Renaissance haben Basler Humanisten, etwa Erasmus, für die Verbreitung des Begriffes gesorgt, daher ist es nur zu verständlich, dass Mores Werk 1519 gerade in Basel gedruckt wurde. Die Geschichte hat das Rheinland geprägt. Verschiedenste Architekten haben in der Region gewirkt und durch sie hat sich eine beständige Reflexion um Lebensbedingungen und Architektur entwickelt, die bis heute fortbesteht. So zeugt die aktuelle Umgebung von Mut und Innovation. Die Ausstellung bietet einen Weg an, der einerseits durch bereits im trinationalen Raum Basel realisierte Ausnahme-Projekte führt und von utopischen und internationalen Projekten eingerahmt wird. Letztere geben Anregungen für denkbare Entwicklungen im Raum Basel, deren Umsetzung durch die ausserordentlichen Möglichkeiten der IBA Basel 2020 ermöglicht werden könnte. In der Ausstellung zu sehen ist das neue Modell des Novartis Campus, welches die zukünftigen Gebäude von Juan Navarro Baldeweg, Herzog & de Meuron und Rem Koolhaas enthält. Vervollständigt wird es durch die spezifischen Modelle der Gebäude von Frank O. Gehry und Vittorio Lampugnani. Zwischen Kunstwerk und Architekturplan sind die Werke von Yona Friedman Les ponts de Shanghai (Die Brücken von Shanghai) und seine Reihe aus 14 Plakaten Métropole Europe (Metropole Europa) situiert, welche von der Galerie Kamel Mennour/Paris zur Verfügung gestellt werden. Die Projekte stellen Fragen an die Besucher und regen den Stadtbewohner zu einer Reflexion über seine Umgebung und die Zukunft seiner Lebensbedingungen an. Inspiriert vom Text über die Utopie von Thomas More ist das Kunstwerk von WeRo, welches die Ausstellung eröffnet. Dieser Empfang der Besucher bietet die Möglichkeit, auf die Vorgehensweise der Erbauer unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen, die Utopien zu verstehen und einfach einmal träumen und sich auf eine Fantasie-Wanderung einzulassen.


Frank O. Gehry seit 1997 Eine Ausstellung im Vitra Design Museum, Weil am Rhein

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as heute als Bilbao-Effekt bezeichnet und als Wendepunkt in der Architektur musealer Bauten verstanden wird, kennzeichnet gleichzeitig einen Wendepunkt im Schaffen des kanadischen Architekten und Pritzker-Preisträgers Frank O. Gehry. Das 1997 eröffnete Guggenheim Museum in Bilbao ist nicht nur eines seiner bekanntesten Projekte, sondern machte ihn auch zu einem der wichtigsten Architekten der heutigen Zeit. An diesem Punkt setzt die Ausstellung Frank O. Gehry seit 1997 im Vitra Design Museum an und stellt eine Auswahl seiner wichtigsten Projekte der vergangenen dreizehn Jahre vor. Zu den Höhepunkten dieser Phase gehören Konzert- und Veranstaltungsbauten wie die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles (1987–2003) oder der Jay Pritzker Pavillon in Chicago (1999–2004), ebenso wie Büro- und Geschäftsgebäude, wie der neue Zollhof in Düsseldorf (1994–1999) und das IAC Building in New York (2003–2007). Die Ausstellung zeigt Modelle, Zeichnungen und Videos, die das Werk Frank O. Gehrys in der Zeit von 1997 bis 2009 systematisch beleuchten. Präsentiert werden Dokumente unterschiedlicher Entstehungsphasen, von ersten Skizzen auf Papier über grossformatige Studien- und Wettbewerbsmodelle bis hin zu aufwändigen dreidimensionalen Computer Renderings. Modell des Atlantis Sentosa, Singapur 2006

Die Ausstellung ist von La Triennale di Milano produziert und von Germano Celant in Zusammenarbeit mit Frank O. Gehry and Gehry Partners, LLP kuratiert worden. Das Ausstellungsdesign ist von Studio Cerri & Associati. Nach der Präsentation in Mailand wird diese Ausstellung nun vom 2. Oktober 2010 bis am 13. März 2011 im Vitra Design Museum, dem ersten in Europa verwirklichten Gebäude Frank O. Gehrys (1989), zu sehen sein. Begleitend zur Ausstellung bietet das Vitra Design Museum verschiedene Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder an. Inspiriert von den Werken Gehrys können zum Beispiel in Workshops eigene Möbel entworfen werden. Eingeladen wird auch zu verschiedenen Talks, unter anderem mit Prof. Günter Pfeifer, Gehrys Kontaktarchitekt für den Bau des Vitra Design Museums. Zudem zeigt das Stadtkino Basel den Film Sketches of Frank Gehry von Sidney Pollack.

Frank O. Gehry 02.10.2010 – 13.03.2011 Vitra Design Museum www.design-museum.de

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Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region Basel

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Aarau | Kunsthaus

St. Gallen | Kunstmuseum

Winterthur | Fotomuseum

Zürich | Kunsthaus

Yesterday Will Be Better – Mit der Erinnerung in die Zukunft

John M Armleder leuchtet ein Mit einer Nonchalance, die geradezu provokant wirkt, hat der in Genf lebende Künstler John M Armleder (*1948) ein künstlerisches Oeuvre geschaffen, das virtuos die Traditionen der Moderne aufgreift, ihren inzwischen längst abgegriffenen historischen Formenschatz neu sichtet und in die Gegenwart übersetzt und sich dabei zugleich jeder formalen Kategorisierung ebenso elegant wie subversiv entzieht. Seine spektakulären Inszenierungen verstehen sich als grosszügiges Angebot ans Publikum, aktiv teilzuhaben an einem Ereignis, bei dem künstlerische Gesten, Raum und Zeit in eins zusammenfallen und sich zu einem alles umfassenden Spektakel verdichten. 05.06.2010 bis 07.11.2010  www.kunstmuseumsg.ch

Stefan Burger – Unter den Umständen

Riesenkräuter und Monsterbäume – Zeichnung und Druckgrafik von Carl Wilhelm Kolbe C.W. Kolbe (1759–1835) ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten in der deutschen Kunst um 1800. Durch seine phantastischen, nahezu surrealen Baum- und Sumpflandschaften hat Kolbe einen lange Zeit unterschätzten Beitrag zur Grafik zwischen Sturm

Mit Yesterday Will Be Better – Mit der Erinnerung in die Zukunft präsentiert das Aargauer Kunsthaus aus Anlass des Jubiläums 2010 eine grosse Gruppenausstellung mit nationalen und internationalen Kunstpositionen. Der Fokus liegt auf Interferenzen zwischen Zeitdimensionen und der Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft. bis 07.11.2010  www.aargauerkunsthaus.ch

Thun | Kunstmuseum John Wood and Paul Harrison: No Beginning - No Middle - No End

Bern | Kunstmuseum Bern | Zentrum Paul Klee Lust und Laster. Die 7 Todsünden von Dürer bis Nauman Das Kunstmuseum Bern und das Zentrum Paul Klee widmen den sieben Todsünden eine umfassende Ausstellung, welche die künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Thema vom Mittelalter bis in die Gegenwart adäquat dokumentieren soll. 15.10.2010 bis 20.02.2011  www.kunstmuseumbern.ch  www.zpk.org

Solothurn | Kunstmuseum René Zäch Der Bildhauer und Zeichner René Zäch (*1946) ist in Solothurn geboren und aufgewachsen. Mit seinem Schaffen, das mehrmals in Museumsausstellungen gewürdigt wurde, ist er weit über seine Heimatregion hinaus bekannt geworden. Das Kunstmuseum Solothurn hat dem Künstler bereits 1974 und 1983 Einzelausstellungen gewidmet, nun ermöglicht es ihm eine grosse Übersichtsausstellung mit Werken der letzten dreissig Jahre. bis 31.10.2010 Artinside  www.kunstmuseum-so.ch

Stefan Burger weiss um die Performance des Perfekten und Präsenten und kratzt hier am Lack, betritt da den Hinterhof, entdeckt dort eine chaotische Konstruktion. Sein Interesse gilt den Mechanismen des Wahrnehmens, Produzierens und Betreibens. Sein Blick fällt auf die Umstände des Kunstmachens, der Bilderherstellung, des Zeigens und Ausstellens von Werken. 12.06.2010 bis 22.08.2010  www.fotomuseum.ch

Winterthur | Kunstmuseum Gerhard Richter: Elbe

Die beiden britischen Künstler John Wood (*1969) und Paul Harrison (*1966) arbeiten seit 1993 zusammen. Ihr Zusammenspiel – sei es in unterstützender oder antagonistischer Weise – ist zugleich Bedingung und Untersuchungsgegenstand ihrer künstlerischen Ausdrucksweise. Sie sind bekannt für ihre filmischen Werke, beschäftigen sich aber auch mit Fotografie und Zeichnung. Meist sind es kurze Videoarbeiten, in denen sie Ernsthaftigkeit und Absurdität präzise verbinden. Ihre minimalistischen, skulpturalen, installativen und choreografierten Inszenierungen oszillieren zwischen Absturz, Kalkül und Zufall. Kleine alltägliche Objekte oder Gesten erhalten in der laborartigen Umgebung ihrer Videos neue Funktionen und Konnotationen und damit etwas für den Betrachter Unvorhergesehenes und Unerwartetes. 25.09.2010 bis 28.11.2010  www.kunstmuseumthun.ch

und Drang und Romantik geleistet. Der in Berlin geborene Künstler und Sprachforscher verbrachte die längste Zeit seines Lebens in Dessau. Von 1805 bis 1808 weilte Kolbe in Zürich, um Radierungen aus den hinterlassenen Aquarellgouachen des damals berühmten Maler-Poeten Salomon Gessner anzufertigen. Als Erinnerung an seinen Aufenthalt in der Limmatstadt schenkte er der Künstlergesellschaft die Zeichnung mit dem toten Weidenstamm. bis 28.11.2010  www.kunsthaus.ch

Zürich | Landesmuseum Möbel und Räume der Schweiz

1957 schuf Gerhard Richter an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste eine Gruppe von 31 Arbeiten auf Papier. Die Blätter gingen aus dem spielerischen Umgang mit einer Druckwalze hervor. Erst nach der Wende sah er den Zyklus, den ein Dresdener Freund für ihn aufbewahrt hatte, wieder und war davon berührt. 2009 erhielt das Kunstmuseum Winterthur Elbe als Dauerleihgabe. Die Präsentation wird ergänzt durch Arbeiten auf Papier von Gerhard Richter aus der Museumssammlung. 13.06.2010 bis 05.09.2010  www.kmw.ch

Adam Thompson, Ohne Titel (Globus), 2006 | John Wood and Paul Harrison, Filmstill aus Night and Day, 2008 | Stefan Burger, Nebelhorn, 2008 | Gerhard Richter, Elbe, 1957 | Inszenierte Stube um 1970

Die Ausstellung präsentiert Innenräume und Möbel der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums. Ausgangspunkt bilden die eingebauten Historischen Zimmer, die das Landesmuseum einst weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt machten. Dauerausstellung  www.slmnet.ch


Amsterdam | Van Gogh Museum

Bregenz | Kunsthaus

Frankfurt | Städel

Illusions of reality – Naturalist painting, photography and cinema, 1875–1918 08.10.2010 bis 16.01.2011  www.vangoghmuseum.nl

Cosima von Bonin – The Fatigue Empire

Meisterwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart Die Ausstellung bietet die einmalige Gelegenheit, vertraute Werke in einem neuem Kontext zu erleben und so alte Sehgewohnheiten aufzubrechen: Die übliche Trennung nach Epochen und Regionen wird aufgegeben und von einer chronologisch orientierten Hängung ersetzt. Durch die beson-

Berlin | Deutsche Guggenheim Color Fields Mit Color Fields zeigt das Deutsche Guggenheim eine einmalige Auswahl der bedeutendsten Vertreter der Farbfeldmalerei. Den Pinsel vermeidend, schütteten, sprühten oder tränkten

Künstler wie Morris Louis, Frank Stella und Kenneth Noland die Farbe auf die Leinwand und grenzten sich so vom gestischen Strich des Abstrakten Expressionismus ab. 22.10.2010 bis 10.01.2011  www.deutsche-guggenheim.de

Cosima von Bonin, eine der prominentesten Vertreterinnen der Konzeptkunst, arbeitet mit Skulpturen, Installationen, Filmen, Gemälden und sozialen Beziehungen. Wiederkehrendes Motiv ist die textile und dimensionale Verwandlung von Objekten, die diese aus ihrem alltäglichen Zusammenhang herauslöst und so vollkommen neue Wahrnehmungsprozesse und Bezüge freisetzt. 18.07. bis 03.10.2010  www.kunsthaus-bregenz.at

Berlin | Hamburger Bahnhof

Düsseldorf | K20

Bruce Nauman - Dream Passage bis 10.10.2010  www.hamburgerbahnhof.de

Joseph Beuys – Parallelprozesse

Berlin | Martin-Gropius-Bau Pierre Soulages Pierre Soulages ist einer der weltweit bedeutendsten abstrakten Maler der letzten Jahrzehnte. Anlässlich seines 90. Geburtstages wurde er mit einer Retrospektive im Centre Pompidou in Paris geehrt. Ab 2. Oktober 2010 zeigt der Martin-Gropius-Bau Berlin diese Ausstellung in veränderter Form.. 02.10.2010 bis 17.01.2011  www.berlinerfestspiele.de

Joseph Beuys, einer der weltweit innovativsten und einflussreichsten Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, war Geburtshelfer folgenreicher neuer künstlerischer Ausdrucksformen, die zahllose Künstler nachhaltig und unmittelbar inspirierten. Fast 20 Jahre nach Armin Zweites vielbeachteter Ausstellung Joseph Beuys – Natur Materie Form will Joseph Beuys. Parallelprozesse die verschiedenen Facetten des scheinbar heterogenen Lebenswerks von Joseph Beuys unter dem Stichwort Parallelprozesse zueinander in Beziehung setzen und in ihrer Wechselwirkung beschreiben. bis 16.01.2011  www.kunstsammlung.de

dere Sammlungsstruktur des Städel Museums mit hochrangigen Werken aus allen Epochen entsteht so eine Art kunsthistorischer Zeitstrahl, der spannende Gegenüberstellungen verspricht und auf einzigartige Weise die Entwicklungsgeschichte der abendländischen Malerei illustriert. 28.10.2010 bis 26.06.2011  www.staedelmuseum.de

Freiburg | Museum für neue Kunst Freiburg baroque 27.11.2010 bis 06.03.2011 Am 10. Dezember 2010 jährt sich zum dreihundertsten Mal der Geburtstag des Barockkünstlers Johann Christian Wentzinger. Zu diesem Anlass präsentiert das Augustinermuseum in der neuen Ausstellungshalle eine breitgefächerte Werkschau, die das Œuvre Wentzingers, seine Eigenständigkeit, aber auch seine Vorbildfunktion für andere Künstler zeigt.  www.freiburg.de/museen

London | Tate Modern Gauguin

30.09.2010 bis 16.01.2011  www.tate.org.uk/modern

München | Pinakothek der Moderne

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David Claerbout - uncertain eye

Zeit ist das zentrale Thema im Oeuvre des Belgiers David Claerbout, der zu einem der international bedeutendsten Videokünstler seiner Generation zählt. In seinen bildmächtigen Werken arbeitet er sowohl mit gefundenen, oft historischen Fotografien, die er digital in Bewegung versetzt, als auch mit eigenen Filmaufnahmen. Es sind unauffällige, nur Bruchteile von Sekunden andauernde Begebenheiten des Alltags, die Claerbout zeitlich entschleunigt und zu eindrucksvollen Parabeln über den Sinn des Lebens und die Vergänglichkeit des Seins verdichtet. 01.10.2010. bis 09.01.2011  www.pinakothek-der-moderne.de

Stuttgart | Staatsgalerie Hans Holbein d. Ä.: Die Graue Passion in ihrer Zeit

Die Graue Passion gilt als ein Hauptwerk von Hans Holbein d. Ä. und als eine der ungewöhnlichsten Passionsfolgen der altdeutschen Kunst. Schon der Name des um 1495 entstandenen Zyklus weist auf die farbliche Gestaltung der Bildfolge hin. Ihm kommt innerhalb der europäischen Malerei eine einzigartige Stellung zu. Die künstlerische Herkunft und Wirkung der Grauen Passion wird in der grossen Landesausstellung durch eine exemplarische Werkauswahl der Vorgänger und Zeitgenossen Holbeins sichtbar werden. 27.11.2010 bis 20.03.2011  www.staatsgalerie.de Artinside

Frank Stella, Harran II, 1967 | Pierre Soulages, Brou de noix sur papier, 1946 | Cosima von Bonin, THE BONIN / OSWALD EMPIRE’S NOTHING # 01 und 03, 2010 Joseph Beuys, das Rudel, 1969 | Max Liebermann, Der Hof des Waisenhauses in Amsterdam, 1881 | Paul Gauguin Nevermore O Tahiti, 1897 David Claerbout, Long Goodbye, 2007 | Hans Holbein d.Ä., Graue Passion, «Kreuzabnahme Christi» (Detail), zwischen 1494 und 1500


Adressen Öffnungszeiten Eintritte

Fondation Beyeler 40

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Baselstrasse 101, CH-4125 Riehen Tel +41 61 645 97 00 Fax +41 61 645 97 19 www.fondationbeyeler.ch, fondation@fondationbeyeler.ch Öffnungszeiten. Mo–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr. Eintrittspreise. Erwachsene CHF 25.– IV/Gruppen ab 20 Pers. CHF 20.– Studenten bis 30 Jahre CHF 12.– Jugendliche 11–19 Jahre CHF 6.– Familienpass CHF 50.– Jeden Montag von 10 bis 18 Uhr und mittwochs von 17 bis 20 Uhr vergüns­tigte Eintrittspreise. Führungen. Täglich von Dienstag bis Sonntag Überblicksführung. Ein–zweimal pro Quartal sonntags Tour fixe Französisch, Englisch oder Italienisch. Art Club / Freunde. Für Mitglieder des «Art Clubs» und «Freunde» gelten Vorzugsbedingungen. Restaurant Berower Park. Täglich geöffnet 10–18 Uhr, Mittwoch abends geöffnet Tel +41 61 645 97 70 restaurant@fondationbeyeler.ch Artshop. Tel. +41 61 645 97 56 artshop@fondationbeyeler.ch Anreise. Mit Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badischem Bahnhof ), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle «Messeplatz» auf Tram Nr. 6. Mit Bahn ab Basel SBB und Badischem Bahnhof nach Riehen.

Kunstmuseum Basel

St.Alban-Graben 16, CH-4010 Basel Tel +41 61 206 62 62 Fax +41 61 206 62 52 www.kunstmuseumbasel.ch Öffnungszeiten. Di–So 10–18 Uhr, Mo geschlossen Eintrittspreise. Ständige Sammlung CHF 15.– (Eintritt in das Kunstmuseum und das Museum für Gegenwartskunst, ausser Sonderausstellungen) Andy Warhol CHF 21.– (inkl. ständige Sammlung) Führungen. Tel. +41 61 206 63 00 Führungen Andy Warhol jeweils Sa 16 Uhr und So 12 Uhr Sonderveranstaltungen. Tel +41 61 206 62 56 Kupferstichkabinett St.Alban-Graben 16, Basel Tel +41 61 206 62 72 Bibliothek St.Alban-Graben 10, Basel Tel +41 61 206 62 70 Shop attraktives Sortiment mit Warhol-Produkten: T-Shirts, Gadgets, Postkarten, etc. Buchhandlung St.Alban-Graben 16, Basel Tel +41 61 206 62 82 www.shop.kunstmuseumbasel.ch Bistro Kunstmuseum St.Alban-Graben 14, Basel Tel +41 61 2071 55 22 Museum für Gegenwartskunst St.Alban-Rheinweg 60, Basel Tel +41 61 206 62 62 Di–So 11–18 Uhr, Mo geschlossen.

Museum Tinguely

Paul Sacher-Anlage 1, CH-4002 Basel Tel +41 61 681 93 20 Fax +41 61 681 93 21 infos@tinguely.ch, www.tinguely.ch Öffnungszeiten. Di–So 11–19 Uhr, Mo geschlossen Eintrittspreise. Erwachsene CHF 15.– Schüler, Studenten, Lehrlinge, AHV, IV CHF 10.– Gruppen ab 20 Personen CHF 10.– Kinder /Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen gratis Audioguide zur Sammlung D/F/E CHF 3.– Schulklassen. Schulklassen inkl. ­ 2 Begleitpersonen haben nach telefonischer Voranmeldung freien Eintritt: Tel +41 61 681 93 20 Führungen/Kunstvermittlung. Öffentliche Führungen in deutscher Sprache So, 11.30 Uhr. Private Führungen: Tel +41 61 681 93 20. Workshops und Kinderclub: Tel +41 61 688 92 70 Museumsbistro. Das Museums­ bistro «Chez Jeannot» liegt direkt an der Rheinpromenade. Öffnungszeiten: Di–So 10.30–19 Uhr Reservationen: Tel +41 61 688 94 58 Museumsshop. Der Museumsshop bietet Kataloge, Plakate und Geschenkartikel an. Anreise. Vom Bahnhof: Tram Nr. 2 bis Wettsteinplatz; Bus Nr. 31 oder 38 Richtung Habermatten. Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36. Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein.


Kunsthalle Basel

Steinenberg 7 CH-4051 Basel Tel. +41 61 206 99 00 info@kunsthallebasel.ch www.kunsthallebasel.ch Öffnungszeiten. Di/Mi/Fr 11–18 Uhr Do 11–20.30 Uhr Sa/So 11–17 Uhr Eintrittspreis. CHF. 10.–/6.– inkl. SAM Schweizerisches Architekturmuseum Führungen. Jeden Sonntag 12 Uhr und jeden zweiten Donnerstag 18.30 Uhr

Espace d'Art Contemporain, Fernet Branca, Saint-Louis/F

2, rue du Ballon F-68300 Saint-Louis Tel. +33 38 969 10 77 musee-fernet-branca@wanadoo.fr www.museefernetbranca.org Öffnungszeiten. Mi–So 14–19 Uhr. Mo–Di geschlossen. Eintrittspreis. Euro 6.–/5.–, Kinder unter 12 Jahren gratis Führungen. Französisch und Deutsch auf Anfrage

Kunsthaus Baselland

St. Jakobs-Strasse 170 CH-4132 Muttenz/Basel beim Fussballstadion St. Jakob. Tel. +41 61 312 83 88 Fax +41 61 312 83 89 office@kunsthausbaselland.ch www.kunsthausbaselland.ch Öffnungszeiten. Di/Do–So 11–17 Uhr | Mi 14–20 Uhr Mo geschlossen Eintrittspreis. CHF. 7.–/5.– Führungen. Auf Anfrage Anreise. Mit Tram Nr. 14 bis Haltestelle Schänzli. Mit Bus Nr. 36 bis St. Jakob.

Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D

Charles-Eames-Str. 1, D-79576 Weil am Rhein Tel +49 76 21 702 32 00 info@design-museum.de www.design-museum.de Öffnungszeiten. täglich 10–18 Uhr, während der Art Basel: 14–16 Juni | 10–18 Uhr 17–20 Juni | 09–21 Uhr. Corning Museum of Glass: 14–15 Juni | 12, 14 und 16 Uhr 16–20 Juni | 14, 16 und 18 Uhr Eintrittspreis. Euro 8.–/6.50 Führungen. Führungen durch die Ausstellung: Sa/So um 11 Uhr. Architekturführungen täglich 11, 13 und 15 Uhr Ein Blick in die Sammlung des Vitra Design Museums: So 12 Uhr

Kloster Schönthal, Langenbruck/CH

CH-4438 Langenbruck Tel +41 61 706 76 76 mail@schoenthal.ch www.schoenthal.ch Öffnungszeiten. Fr 14–17 Uhr, Sa/So 11–18 Uhr 14.11.2010–18.03.2011 nur sonntags Eintrittspreise. Erwachsene CHF 10.– Studenten/Künstler CHF 8.– Familien CHF 20.– Gruppen ab 6 CHF 8.– Die private Stiftung unterhält das Baudenkmal und die Landschaft ohne Subventionen.

Forum Würth Arlesheim

Dornwydenweg 11 CH-4144 Arlesheim Tel +41 61 705 95 95 Fax +41 61 705 95 96 forum@wuerth-ag.ch www.forum-wuerth.ch Öffnungszeiten. Mo bis So 11–17 Uhr Eintritt. frei Führungen. Kunsthistorische Führung jeden Sonntag um 11.30 Uhr Begleitprogramm. siehe www.forum-wuerth.ch

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Museum Frieder Burda, Baden-Baden/D

Lichtentaler Allee 8b D-76530 Baden-Baden Tel +49 07221/39898-0 office@museum-frieder-burda.de www.museum-frieder-burda.de Öffnungszeiten. Di bis So 10–18 Uhr, Montag geschlossen. Eintrittspreis. Euro 9.– Führungen. Mi 16 Uhr | Sa 11.30 und 15 Uhr | So 11.30, und 15 Uhr

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Das nächste Artinside erscheint am 16. Februar 2011 mit diesen Themen

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Kunstmuseum Basel, 06.03.2011 – 03.07.2011 Konrad Witz

Zu den radikalsten Erneuerern der Kunst in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts zählt der in Basel tätige Maler Konrad Witz. In dem knappen Zeitraum zwischen 1434 und 1446 schafft er mehrere grosse Altarwerke, die nur fragmentarisch erhalten sind. In ihnen bricht sich ein neues Interesse an der unmittelbar erfahrbaren Aussenwelt Bahn, an Licht und Schatten, Spiegelungen, räumlicher und landschaftlicher Tiefe. Die Zeugnisse der eigenhändigen Tätigkeit des Konrad Witz wie zum Beispiel den berühmten Heilsspiegelaltar zusammenzuführen ist das Hauptanliegen der Ausstellung. Mit etwa 90 Exponaten, neben Tafelbildern auch Zeichnungen, Wandund Glasmalereien, wird ferner der Einfluss dargestellt, den er auf seine Zeitgenossen ausübte. Dabei werden auch Erkenntnisse neuester gemäldetechnologischer Untersuchungen präsentiert.

Fondation Beyeler, 16.01.2011 – 25.04.2011 Segantini

Die einzigartige Leuchtkraft seiner Bilder machte Giovanni Segantini (1858–1899) zu einem bedeutenden Erneuerer der Landschaftsmalerei und Wegbereiter der Moderne. Segantini war lebenslang vom Wunsch getrieben, das überirdische Licht, wie er es in der Höhe der Alpen erlebte, in seine Werke zu übertragen, die er zumeist in freier Natur malte. Die Ausstellung zeigt Gemälde und Zeichnungen vom in Norditalien entstandenen Frühwerk über Bilder des Savogniner Bauernlebens bis zum Höhepunkt seiner Malerei in der Engadiner Bergwelt.

Museum Tinguely, 16.02.2011 – 15.05.2011 ARMAN

Die Retrospektive zu Arman (1928–2006), einem der wichtigsten Vertreter der Nachkriegskunst, bietet mit rund 120 Arbeiten aus internationalen Museen und Privatsammlungen einen einzigartigen Überblick seines gesamten Œuvres. Die Ausstellung wurde vom Pariser Centre Pompidou in Zusammenarbeit mit dem Museum Tinguely organisiert. Als Gründungsmitglied der Nouveaux Réalistes, einer Künstlergruppe, «die neue perzeptorische Herangehensweisen an das Reale» befürwortete, entwickelte Arman ein Werk, das unmittelbar mit seiner Zeit und dem Entstehungsort verbunden war, und verwendete dabei industriell gefertigte Produkte der Konsumgesellschaft als künstlerisches Medium. In sieben Kapitel gegliedert, präsentiert die Ausstellung die zentralen künstlerischen Verfahrensweisen Armans: die Allures d’objets, Poubelles, Accumulations, Coupes, Colères, Combustions.

Konrad Witz, Heilige Magdalena und Heilige Katharina in einer Kirche, ca. 1440 Giovanni Segantini, Mittag in den Alpen (Windiger Tag), 1891 Arman, Poubelle des Halles, 1961

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Impressum. Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel | In Zusammenarbeit mit Fondation Beyeler, Kunstmuseum Basel und Museum Tinguely | Herausgeber: Matthias Geering | Gestaltung/Produktion: Lauftext Basel, Grafikatelier Sibylle Meier | Bildbearbeitung/Druck: Vogt-Schild Druck, Derendingen | Schriften: Auto 3 und Dolly Book | Auflage 170 000 Exemplare | Ausgabe Herbst 2010 | Erscheint drei Mal jährlich | Die nächste Ausgabe erscheint am Mittwoch, 16. Februar 2011 | Ein Teil der Auflage ist der Basler Zeitung vom 22. September 2010 beigelegt | Kontakt: Artinside, Lauftext Meier Geering, Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel, info@artinside.ch | Jahresabo Schweiz: CHF 15.–, Jahresabo EU: Euro 15.- ISSN 1660-7287 | Weitere Informationen unter www.artinside.ch




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