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Das Museumsmagazin der Region Basel Ausgabe Frühling 2011
Segantini 16.01.2011 – 25.04.2011 Fondation Beyeler, Riehen Konrad Witz 06.03.2011 – 03.07.2011 Kunstmuseum Basel Matias Spescha 06.11.2010 – 24.04.2011 Kloster Schoenthal, Langenbruck/BL Bettina Pousttchi World Time Clock 16.01.2011 – 13.03.2011 Kunsthalle Basel Georg Baselitz Sammlung Würth bis 27.03.2011 Forum Würth Arlesheim Arman 16.02.2011 – 15.05.2011 Museum Tinguely Francis Alÿs: Fabiola 12.03.2011 – 28.08.2011 Schaulager zu Gast im Haus zum Kirschgarten Elisabethenstrasse 27, Basel Samuel Buri / Carlo Aloë 16.01.2011 – 08.05.2011 Espace Fernet Branca, Saint-Louis/F Unheimliche Wirklichkeiten Duane Hanson und Gregory Crewdson bis 06.03.2011 Museum Frieder Burda Baden-Baden/D
Zoom. Italienisches Design und die Fotografie von Aldo und Marirosa Ballo 26.03.2011 – 03.10.2011 Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D Giovanni Segantini, Mittag in den Alpen, 1891
Sam Keller
Liebe Kunstfreunde
editorial
Der Mensch ist von Natur aus neugierig, und vielleicht ist es diesem Wesenszug zu verdanken, dass wir uns weiter entwickelt haben als die anderen Lebewesen auf diesem Planeten. Der Neugier des Menschen ist seine Verbreitung in alle Winkel der Erde ebenso zuzuschreiben wie die Erkundung ihrer Naturgesetze und Geheimnisse. Unzählige Erfindungen sowie wissenschaftliche und kulturelle Leistungen sind dem natürlichen Streben des Menschen nach Neuem zu verdanken. Laut Platons berühmtem Höhlengleichnis steht die Neugier am Anfang von Erkenntnis und Selbsterkenntnis. Zusammen mit der Sehnsucht und der Erinnerung bildet sie auch einen Ur-Antrieb für das Schaffen von Kunst und genauso für die Auseinandersetzung mit ihr. Wir sind neugierig auf die Kunst, weil sie unsere Lust auf Stimulation von Geist und Sinnen durch neue Erfahrungen und Eindrücke stillt. Kunsterlebnisse erzeugen Glücksgefühle und fördern die Inspiration. Vor allem aber hält der Kunstgenuss das Interesse an unserer Umwelt und am Verständnis unserer Mitmenschen wach. Das wollen die Kunstmuseen mit ihren Ausstellungen bewirken. Die vorliegende Ausgabe von Artinside soll ihre Neugier auf das Kunstangebot der Museen der Region Basel wecken. Dieses ist im neuen Jahr so vielseitig wie qualitätsvoll. Das Kunstmuseum Basel präsentiert den spätgotischen Maler Konrad Witz, dessen Heiliger Christophorus beim Museumsbesuch als Schulkind einer der frühen Auslöser für mein eigenes Kunstinteresse war. Ein erster Höhepunkt des Kunstjahres ist die Ausstellung des legendären Alpenmalers Giovanni Segantini in der Fondation Beyeler. Neugierig erklomm dieser in der Kunst wie im Leben immer höhere Gipfel, um mit seiner divisionistischen Maltechnik eindrückliche Gemälde vom harmonischen Zusammenleben von Mensch und Tier zu schaffen. Seine lichterfüllten Landschaften verleihen der modernen Sehnsucht nach der Natur Ausdruck. Im Museum Tinguely zeugt die Arman-Retrospektive von der Vielfalt, mit der das Gründungsmitglied der Nouveaux Réalistes industriell gefertigte Konsumprodukte als künstlerisches Material und Medium verwendete. Neugierig darf man als Besucher im Museum Frieder Burda in die hintergründigen Alltagswelten eintauchen, welche die Skulpturen von Duane Hanson und die Fotografien von Gregory Crewdson eröffnen. Die amerikanischen Künstler zeigen die Brüchigkeit der Normalität und die menschlichen Abgründe, die sich auftun können, wenn Träume platzen und Sehnsüchte nicht erfüllt werden. Das Vitra Design Museum war das erste Bauwerk des Architekten Frank O. Gehry in Europa, der durch seine Freude am Experimentieren mit neuen Baumaterialien und Computertechnologien zu einem der einflussreichsten Architekten und Designer unserer Zeit wurde, was sich in der ihm gewidmeten Ausstellung spannungsvoll nachvollziehen lässt. Während das Musée d‘Art Contemporain Fernet-Branca zu einem Wiedersehen mit den lokalen Malerhelden Samuel Buri und Carlo Aloë einlädt, bleibt die Kunsthalle Basel mit Ausstellungen von Bettina Pousttchi und Banu Cennetoglu der Entdeckung internationaler Künstler verpflichtet. Ich wünsche Ihnen anregende Kunsterlebnisse.
Herzlich, Sam Keller Direktor Fondation Beyeler
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06 Segantini
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Giovanni Segantini (1858–1899) ist als grosser Maler der Berge und des naturnahen Lebens von Bauern mit ihren Tieren bekannt. Er fand mit dem Divisionismus eine moderne künstlerische Ausdrucksform, dank der die Alpen in neuem Licht und frischer Farbigkeit erstrahlen. Sein Werk weckt die Sehnsucht nach dem Erlebnis reiner Natur. Die Ausstellung umfasst rund siebzig Ölbilder und Zeichnungen und zeichnet seine künstlerische Entwicklung nach.
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Schaulager im Stadtpalais
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Konrad Witz im Kunstmuseum
Das Schaulager präsentiert im Basler «Haus zum Kirschgarten» das Ausstellungsprojekt Francis Alÿs: Fabiola. Gezeigt werden über 350 von Laien gemalte Bildnisse der heiligen Fabiola, die der Belgische Künstler Francis Alÿs gesammelt und in die bestehende Ausstellung integriert hat.
Konrad Witz zählt zu den radikalsten Erneuerern der Malerei in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. 1434 kommt er nach Basel, wo er 1447 stirbt. In dem knappen Zeitraum von kaum mehr als einem Jahrzehnt schafft er eine Reihe grosser Altarwerke, von denen nur einzelne Tafeln überlebt haben. Mit der Basler Ausstellung wird erstmals das Schaffen dieses eigenwilligen Pioniers in grossem Rahmen der Öffentlichkeit präsentiert.
22 Matias Spescha im Kloster Schoenthal
Matias Spescha, 2008 im Alter von 83 Jahren verstorben, war ein sehr stiller Künstler und die Stille sein Thema. Sein Werk, das als herausragender Beitrag zum Schweizer Tachismus früh und mit grosser Resonanz einsetzte, zeichnet sich durch einen zunehmenden Hang zur Askese aus.
23 Die Kunsthalle Basel zeigt Bettina Pousttchi
Im Zentrum der Ausstellung der deutsch-iranischen Künstlerin steht die fotografische Arbeit World Clock (2010): Bettina Pousttchi fotografierte öffentliche Uhren in verschiedensten Städten und Zeitzonen, wobei alle Uhren die gleiche Zeit anzeigen.
Giovanni Segantini, Bündnerin am Brunnen, 1887 | Konrad Witz, Die Heiligen Magdalena und Katharina in einer Kirche, um 1440/1445 | Bildnis der heiligen Fabiola | Matias Spescha, ohne Titel, 2007
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24 Arman im Museum Tinguely
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Das Museum Tinguely zeigt vom 16. Februar bis zum 15. Mai 2011 eine umfassende Werkschau des Künstlers Arman (1928–2005). Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Pariser Centre Pompidou organisiert, wo sie im vergangenen Herbst bereits sehr erfolgreich einem grossen Publikum präsentiert werden konnte.
30 «Unheimliche Wirklichkeiten» in Baden-Baden
Werke der beiden amerikanischen Künstler Duane Hanson und Gregory Crewdson stehen im Mittelpunkt der Ausstellung Unheimliche Wirklichkeiten im Museum Frieder Burda in Baden-Baden. Beide Künstler beschäftigen sich mit Menschen, deren alltäglichem Leben, mit den Hoffnungen, Sehnsüchten und geplatzten Träumen.
32 Georg Baselitz im Forum Würth
Mit Georg Baselitz präsentiert das Forum Würth Arlesheim einen der bedeutendsten Erneuerer auf dem Gebiet der zeitgenössischen Malerei seit 1960. Neben der Malerei widmet sich die Ausstellung auch der Druckgrafik und Skulptur.
33 Italienisches Design und Fotografie im Vitra Design Museum Die Ausstellung Zoom. Italienisches Design und die Fotografie von Aldo und Marirosa Ballo bietet mit über 300 Fotografien, zahlreichen Publikationen, Ausschnitten italienischer Spielfilme sowie Objekten aus der eigenen Sammlung einen eindrucksvollen Überblick über die grosse Zeit des italienischen Designs.
34 Samuel Buri und Carlo Aloë im Espace Fernet Branca
Das Museum in Saint-Louis widmet sich den Basler Künstlern Samuel Buri und Carlo Aloë.
38 Adressen, Öffnungszeiten, Eintritte 40 Ausstellungen ausserhalb der Region Basel
Arman: Poubelle de Jim Dine, 1961 | Gregory Crewdson, Untitled (Sunday Roast) «Beneath the Roses», 2005 | Samuel Buri, le parasol, 1964
Impressum. Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel | In Zusammenarbeit mit Fondation Beyeler, Kunstmuseum Basel und Museum Tinguely | Herausgeber: Matthias Geering | Gestaltung/Produktion: Lauftext Basel, Grafikatelier Sibylle Meier | Bildbearbeitung/Druck: Vogt-Schild Druck, Derendingen | Schriften: Auto 3 und Dolly Book | Auflage 170 000 Exemplare | Ausgabe Frühling 2011 | Erscheint drei Mal jährlich | Die nächste Ausgabe erscheint am Mittwoch, 1. Juni 2011 | Ein Teil der Auflage ist der Basler Zeitung vom 12. Januar 2011 beigelegt | Kontakt: Artinside, Lauftext Meier Geering, Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel, info@artinside.ch | Jahresabo Schweiz: CHF 15.–, Jahresabo EU: Euro 15.- | ISSN 1660-7287 | Weitere Informationen unter www.artinside.ch
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Giovanni Segantini
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Giovanni Segantini, Fr端hling in den Alpen, 1897
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«Die Kunst ist die Liebe in Schönheit gehüllt.» Giovanni Segantini
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Segantini 16.01.2011 – 25.04.2011 Fondation Beyeler, Riehen www.fondationbeyeler.ch
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Segantini «Voglio vedere le mie montagne» von Guido Magnaguagno*
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mmer wenn ich im Val Lumnezia im Hauptort Vella das grosse Postauto nach Ilanz besteige, fällt mir auf, dass die weitaus meisten Passagiere in der rechten Reihe sitzen. Von hier aus sehen sie nämlich, bewusst oder weiter träumend, die herrliche Bergkette gegenüber diesem «Tal des Lichts». Selten kommentiert zwar einer diese immer wechselnden visuellen Erlebnisse, aber alle schauen hinaus. Dass die Alpenlandschaft ein Faszinosum ist, davon berichtet nicht nur der im 18. Jahrhundert zaghaft einsetzende Tourismus, sondern insbesondere die Malerei: von Turner zu Calame, von Caspar Wolff zu Ferdinand Hodler und den Giacomettis. Und einer thront wohl über allen, weil sein Werk zunehmend nur noch diesem Thema gewidmet ist: Giovanni Segantini (1858–1899). In der Brianza, nördlich von Mailand, entdeckt er das Bauernleben, in Savognin feiert er die Symbiose von Mensch, Tier und Natur, im Engadin gestaltet er die Erfüllung. Die Bergwelt als Paradies und Verheissung. Dass die Fondation Beyeler dieses Werk in einer Auswahl von gegen fünfzig Gemälden und fast dreissig, teilweise äusserst grossformatigen Zeichnungen, nach Retrospektiven im Kunsthaus Zürich 1990 und einer grossen Präsentation zu seinem 100. Todestag 1999 in St.Gallen, wieder hierzulande zeigt, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen bietet der Ort mit seiner herausragenden Sammlung klassischer Moderne, die mit Bildern von van Gogh, Cézanne und Monet einsetzt, die Gelegenheit, das sehr wechselhaft eingeschätzte Œuvre mit Bildern der anbrechenden Moderne zu überprüfen. Die offenen, lichtdurchfluteten Räume Renzo Pianos mit ihren Ausblicken in die reale Landschaft gestatten zudem, Segantinis Naturverehrung, die in vielerlei Facetten der heutigen Sehnsucht nach reinen Natur-Räumen entspricht, auszuweiten. Kunsthistorisch also Stilkritik mit den Augen der Moderne, mental der Blick und die Empfindsamkeit der Gegenwart. Selten ist ein Künstler so kurz nach seinem Tod derart zwiespältig betrachtet worden. Wir erinnern uns an den «Fall Böck-
lin». Der Triumphzug der französischen Malerei und insbesondere des Impressionismus hatte beide Maler gleichermassen ins Abseits gedrängt. Obwohl die Wiener Secessionisten, allen voran Gustav Klimt, in ihm einen ihrer Vorläufer sahen, obwohl vor allem die deutschen und italienischen «National»-Museen Hauptwerke erwarben oder in einer Warteliste figurierten. Auch der monumentale Auftritt auf der Pariser Weltausstellung 1900 oder der Bau des Segantini-Museums für das Alpen-Triptychon 1908 änderten wenig an der sinkenden Wertschätzung. War mit dem «Fin de Siècle» auch sein Werk untergegangen, konnten nach den Katastrophen zweier Kriege seine Bildmotive nur noch als weltfremde Idyllen verstanden werden? Die Rehabilitation setzte mit der Publizierung des zweibändigen Werkverzeichnisses von Annie-Paule Quinsac 1982 ein, 1987 mit einer Ausstellung in Trento, in der Nähe seines Geburtsorts Arco am Gardasee, und besonders mit der gross angelegten, 125 Nummern umfassenden Retrospektive 1990 im Kunsthaus Zürich, ein enormer Publikumserfolg auch, der mitunter zur Übernahme der Ausstellung ins «Obere Belvedere» in Wien führte. Den Schluss der Ausstellung bildete die berührende Installation Voglio vedere le mie montagne (1950/1971) des glühenden Segantini-Verehrers Joseph Beuys. Dass der erst 41-jährige Maler auf dem eingeschneiten Schafberg oberhalb von Pontresina auf dem Totenbett nochmals «seine Berge» sehen wollte, soll sein letzter Wunsch gewesen sein. Der neuerliche Aufstieg Segantinis, diesmal in den Kunsthimmel, nahm seinen Lauf. Seine Werke erschienen wieder auf dem Kunstmarkt, und nach bedeutenden Übersichtsausstellungen zum italienischen Divisionismus in der National Gallery London, wo seine Gemälde wie Juwelen leuchteten, oder Anarchy & Arcadia in den Guggenheim-Museen von New York und Berlin erlebt seine Kunst heute eine Renaissance. So hat der bedeutende amerikanische Kunsthistoriker Robert Rosenblum, der mit seinem epochalen Buch «Die moderne Malerei und die Tradition der Romantik. Von C.D. Friedrich zu Rothko 1975» eine Kunst-
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Giovanni Segantini, Ave Maria bei der Ăœberfahrt, 1886
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geschichte «ohne Pariser Ortszeit» postulierte, neulich vermutet, dass sein Werk «mehr und mehr aufblühen» werde. Rosenblum setzte dabei sein Werk in eine enge Beziehung zu van Gogh. Nicht nur deren Biografie weist verwandte Charakteristika auf, Segantinis Erfindung einer ureigenen, «divisionistischen» Malweise korrespondiert zeitlich mit dem Neo-Impressionismus ebenso wie mit der Expressivität von van Goghs Spätwerk, und beide Künstler treffen sich in einer ausgeprägten Naturbeschwörung. Aus einem dunkeltonigen Frühwerk finden sie zur Farbe, und Segantini durch seine Farbzerlegung von reinen, meist horizontal geschichteten, komplementären Farbstreifen zu einer ungeheuren Lichtintensität. Die Materie löst sich durch diese Technik gleichsam in Licht auf, und so gelingt ihm eine Überhelle, welche seine Hochplateaus mit den Berghorizonten und dem strahlenden Firmament in ein «Nirwana» überführt. Es sind diese Bildqualitäten, die heute die Kunstkenner wie die Naturgläubigen in ihren Bann ziehen. Ausstellung und Katalog, in dem namhafte Autoren wie Dieter Bachmann, Pietro Bellasi und Patrick Stoffel eine Neusichtung Segantinis und des Alpenmythos wagen, folgen der biografischen Spur des Künstlers. Sie führt chronologisch von Mailand, dem Studium des Autodidakten an der Akademie Brera, ersten Erfolgen und der Bekanntschaft mit seiner Lebenspartnerin Bice Bugatti, Ende 1880 in die Brianza. Hier entstehen heute so berühmte Werke wie An der Stange und Ave Maria bei der Überfahrt, mit dem der Künstler «seinen» Divisionismus erfindet. Er transformiert seinen an Millet geschulten Realismus zunehmend in einen «naturalistischen Symbolismus» (Rosenblum). Aus der Poebene, wo das ferne Gebirge wie ein Versprechen leuchtete, gelangte
der Maler mit Frau und vier Kindern 1886 nach Savognin. Hier vervollkommneten viele mittelgrosse Bilder, die heute den Ruhm der Otto Fischbacher-Stiftung ausmachen, die Schilderung des Bauernlebens. Vom Dorf stieg er bis zur Alp Tusagn und über die Baumgrenze, wo er mit den Pascoli alpini die Summe dieser Jahre malte. Segantinis Drang (immer höher, immer spiritueller) kulminiert zweifellos in seinen Engadiner Jahren (1894–1899). In Maloja, im Winter auch in Soglio im Bergell lebend und seine riesigen Leinwände (bis 235 x 403 m) bei jeder Witterung draussen in der «freien Natur» malend, verschied er im Herbst 1899 an der Arbeit an seinem Alpen-Triptychon auf dem Schafberg, mehr als 27oo Meter über Meer. Mit seinen Bildern werden wir also «seine Berge sehen», aber auch seine berührenden Darstellungen des Zusammenlebens von Mensch und Tier, der Pflanzenwelt und somit der lebendigen «Kreatur» in harmonisierender Zeitferne. Viele in der Schweiz noch nie oder höchst selten gesehene Sinn-Bilder und meisterhafte Zeichnungen werden unseren Blick auf Segantini schärfen. Im Brennpunkt unserer Auswahl leuchtet sein eigenes Credo: «Die Kunst ist die Liebe in Schönheit gehüllt». *Guido Magnaguagno ist zusammen mit Diana Segantini und Ulf Küster Kurator der Ausstellung
Giovanni Segantini, Berglandschaft, 1898/99
Giovanni Segantini. The reputation of Giovanni Segantini (1858–99) rests on his depictions of the mountains and the lives of farmers who eked out an existence there. With Divisionism, he found a modern form of visual expression that made the Alps appear in a new, brilliant light and range of color. His oeuvre awakens a desire to experience unsullied nature. Our exhibition celebrates Segantini as a pioneer of modern painting, which he rejuvenated in parallel with Monet, van Gogh, Gauguin, Cézanne, and Klimt. It encompasses about seventy oils and drawings from all phases of the artist’s career. Born into impoverished conditions in Tirol, Segantini lost his parents at an early age, then subsequently trained in Milan. The exhibition traces his artistic development, which began with scenes from urban life and continued with depictions of the northern Italian lake district of Brianza, including the renowned Ave Maria a trasbordo. Together with Bice Bugatti and their four children, the stateless Segantini moved to Savoy, where he immersed himself in peasant culture and executed his first large-scale paintings of the Swiss Alps. Finally he settled with his family in Maloja, a village in Engadin, and spent the harsh winters in Bergell. His gigantic paintings were done outdoors, at higher and higher altitudes, culminating in the legendary Alpine Triptych, which was prepared in largeformat studies. The progressive sublimation of his imagery led Segantini into a realm that lent the Alpine world the character of an earthly paradise. His last words were «voglio vedere le mie montagne» (I want to see my mountains).
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Giovanni Segantini, Rückkehr vom Wald, 1890
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Beatriz Milhazes Farbenfrohe Rhythmen und ornamentale Schönheit
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von Michiko Kono*
ie Brasilianerin Beatriz Milhazes (*1960) ist eine der angesehensten Künstlerinnen der internationalen Kunstszene. Die Grundmotive ihres Œuvres bezieht Milhazes aus der Vielfalt der tropischen Natur ebenso wie aus Geschichte und Kultur ihres Heimatlandes, was sich in lebendigen Kompositionen mit Arabesken, floralen und abstrakten Ornamenten, geometrischen Formen und rhythmischen Mustern in leuchtender Farbenpracht niederschlägt. Die Fondation Beyeler präsentiert im Souterrain eine Ausstellung mit vier neuen, monumentalen Malereien der Künstlerin, einer Auswahl ihrer eindrucksvollsten Collagen und einem Mobile. Die eigens für diese Ausstellung angefertigten Gemälde, an denen Milhazes seit zwei Jahren arbeitet, thematisieren die vier Jahreszeiten. Milhazes einzigartige Maltechnik lehnt sich an die Dekalkomanie an: Transparente Plastikfolien werden von der Künstlerin bemalt und, sobald die Farben getrocknet sind, auf die Leinwand geklebt. Die Folie wird wieder abgezogen, wobei häufig Farbbruchstücke daran haften bleiben, während der eigentliche Farbauftrag als glatte Schicht die Leinwand bedeckt. Die immer wieder verwendeten Folien beinhalten somit Spuren, die im selben oder in späteren Werken erneut auftauchen können. Wie ein Palimpsest ist so jede Malerei vom Fluss der Zeit geprägt. Mit den vier Jahreszeiten hat Milhazes das Sujet ihrer Werke zum ersten Mal vor Beginn des Malakts festgelegt. Üblicherweise wählt sie den
Beatriz Milhazes, Modinha, 2007
Beatriz Milhazes 29.01.2011 – 25.04.2011 Fondation Beyeler, Riehen www.fondationbeyeler.ch Titel nach Fertigstellung aus einer Liste von zuvor notierten Wörtern und Sätzen, ohne dass ein objektiver Zusammenhang zwischen Titel und Werk vorhanden sein muss. Die Titel der Collagen leitet sie häufig auch aus den verwendeten Materialien ab, zum Beispiel dem Wickelpapier von Süssigkeiten. Ebenso kann ihr buntes wie auch monochromes, gemustertes wie glänzendes oder fluoreszierendes Papier als Gestaltungsmittel für die Collagen dienen. Für die Tanzgruppe (Marcia Milhazes Dance Company) ihrer Schwester Marcia hat Beatriz Milhazes 2007 ein Bühnenbild realisiert. Eines der hierfür verwendeten Mobiles wird für die Ausstellung in der Fondation Beyeler von einer Sambaschule in Rio de Janeiro erweitert. Die Materialien setzen sich aus einfachen Dekorationselementen zusammen, wie sie im Karnevalsumzug zur Ausschmückung der Paradewagen gebraucht werden. Malerei bildet den Schwerpunkt von Milhazes künstlerischem Schaffen, zusätzlich arbeitet sie auch mit anderen Techniken wie der Collage oder der Druckgrafik. Neben der Produktion von Künstlerbüchern befasst sie sich ebenfalls mit der Gestaltung von Textilien, Fassaden, Bühnenbildern oder auch Innenräumen wie zum Beispiel in der Londoner Tate Modern. *Michiko Kono ist Assistenzkuratorin der Fondation Beyeler
Schaulager zu Gast im Haus zum Kirschgarten Francis Alÿs: Fabiola 12.03.2011 – 28.08.2011 Haus zum Kirschgarten Elisabethenstrasse 27, Basel www.schaulager.org
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om 12. März bis 28. August präsentiert das Schaulager im Haus zum Kirschgarten das Ausstellungsprojekt «Francis Alÿs: Fabiola». In Basels ehemals vornehmstem Bürgerpalais, heute ein Museum prunkvoller Wohnkultur, werden über 350 Bildnisse der heiligen Fabiola in die bestehende Ausstellung integriert. Fabiola war im 19. Jahrhundert eine Ikone der englischen RekatholisierungsBewegung. In die prototypische Umgebung des protestantischen Grossbürgertums eingepflanzt, eröffnet diese populäre Statthalterin des Katholizismus einen faszinierenden Widerstreit konträrer Lebenswelten. Das Schaulager fokussiert in der kommenden Zeit verstärkt auf seine Hauptaufgaben, die Aufbewahrung und Erforschung der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung. Während nun im Schaulager-Gebäude in Münchenstein prioritär Arbeiten für die wissenschaftliche Aufarbeitung und optimaler Lagerung der stark gewachsenen Sammlung geleistet werden, ist das Schaulager mit einer ganz anderen Sammlung zu Gast im Haus zum Kirschgarten in der Basler Innenstadt. Der belgische Künstler Francis Alÿs sammelt seit 20 Jahren Bildnisse der heiligen Fabiola. Die grösstenteils von Laien produzierten Bilder erwirbt er auf Flohmärkten und in Antiquitätengeschäften in Europa und Amerika. Alle Werke werden original belassen und die Autorenschaften, Entstehungsorte und -zeiten sind meist unbekannt. Seit 1994 hat Francis Alÿs die Sammlung wiederholt präsentiert. Für jede dieser Fabiola-Ausstellungen sucht er einen speziellen
Francis Alÿs, geb. 1959 in Antwerpen, lebt seit 1986 in Mexiko. Sein Werk wird in zahlreichen Ausstellungen in Europa sowie in Nord- und Süd-Amerika gezeigt, so z.B. 2011, A Story of Deception, Museum of Modern Art, New York; 2009, Fabiola, Los Angeles County Museum of Art; 2006, Sign Painting Project, Schaulager, Münchenstein/Basel; 2004, Walking Distance from the Studio, Kunstmuseum Wolfsburg; 2001, 49. Biennale Venedig; 1997, Walks/Paseos, Museo de Arte Moderno, Mexico City.
15 Ort aus und immer konzipiert er dabei eine neue Zusammenstellung der inzwischen über 350 Porträts. Listig nutzt er die Sammlung als trojanisches Pferd, dringt in immer neue Räumlichkeiten ein und besetzt diese. Seinen Bilderschwarm bettet er in die neue Umgebung ein und leuchtet so neue und einmalige Aspekte der Sammlung wie auch des Gastortes aus. Allein schon durch ihre Masse entfaltet die Bildermenge eine künstlerische Potenz, setzt sich in der ihr fremden Umgebung fest und führt deren Eigenheiten vor. Die im Haus zum Kirschgarten sonst so stillen und selbstbewussten Ausstellungsräume der grossbürgerlichen Wohnkultur stehen nun ganz im Zeichen des Widerstreits mit dem Eindringling, und es entspinnt sich ein faszinierender Dialog über soziale, kulturelle und religiöse Grenzen hinweg. Dank der internationalen Zusammenarbeit des Schaulagers mit der Dia Art Foundation, New York, und dem Historischen Museum Basel ist eine einzigartige Ausstellung zustande gekommen, wie sie nur in Basel zu sehen sein wird. Als Partner und Förderer der universitären Lehre und Forschung organisiert und unterstützt das Schaulager Vortragsreihen, Symposien und Lehrveranstaltungen, die das Verständnis für zeitgenössische Kunst fördern. Diese Veranstaltungen sind öffentlich und bieten Gelegenheit, sich mit dem Schaulager und seiner Arbeit vertraut zu machen. Der elektronische Newsletter informiert regelmässig über die Aktivitäten des Schaulagers. Anmeldung unter www.schaulager.org.
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Konrad Witz, Die Begegnung von Joachim und Anna an der Goldenen Pforte, um 1440/1445
Konrad Witz von Katharina Georgi*
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Konrad Witz 06.03.2011 – 03.07.2011 Kunstmuseum Basel www.kunstmuseumbasel.ch
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is um die Wende zum 16. Jahrhundert, als mit Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä. oder Hans Holbein d. J. eine neue Generation von Künstlern heranwächst, die ihr Schaffen mit einem bis dahin unbekannten Bewusstsein für ihre individuellen Leistungen gegenüber ihren Auftraggebern und Kunden vertreten, ist das Signieren von Kunstwerken nördlich der Alpen immer noch die seltene Ausnahme. Wer sich mit spätmittelalterlicher Kunst beschäftigt, sieht sich daher allzu oft dem Problem gegenüber, dass die Urheber der weit überwiegenden Anzahl erhaltener Werke, sowohl aus dem Gebiet der Malerei als auch der Bildhauerkunst, sich namentlich nicht mehr ermitteln lassen. Oder dass umgekehrt den in zeitgenössischen Quellen, wie Zunft- oder Steuerbüchern, genannten Namen heute aufgrund der vielen untergegangenen Werke keine Arbeiten mehr zugeschrieben werden können. Unter den zahllosen sogenannten Notnamen, etwa «Meister des Paradiesgärtleins» oder «Meister des mittelalterlichen Hausbuchs», welche sich die Kunstgeschichtsschreibung mit unterschiedlich breiter und wechselnder Akzeptanz als Hilfsmittel geschaffen hat, strahlen die wenigen tatsächlich belegten Eigennamen, die mit einem gesicherten Œuvre verbunden werden können, umso heller. Der um 1400/10 geborene Konrad Witz ist eine dieser raren
Leuchtturmfiguren und zugleich eine der faszinierendsten und innovativsten Künstlerpersönlichkeiten der oberdeutschen Malerei in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Seine Wiederentdeckung am Ausgang des 19. Jahrhunderts liest sich in den Erinnerungen Daniel Burckhardts, des ersten hauptberuflichen wissenschaftlichen Kurators der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, wie ein Detektivroman: Im finsteren Keller des Genfer Musée archéologique entdeckte er im Schein einer flackernden Kerze auf dem originalen Rahmen eines beidseitig bemalten Altarflügels die heute weithin berühmte Inschrift: «hoc opus pinxit magister conradus.sapientis.de basilea.m°.cccc°xliiii.» Ein dem Wortlaut nach aus Basel stammender Meister hatte sich hier im Jahr 1444 verewigt. Mit diesen Indizien gelang es Burckhardt, den Schöpfer der Tafel, der seinen Namen in der latinisierten Form als Conradus Sapientis angegeben hatte, als jenen offenbar aus Rottweil zugezogenen Konrad Witz zu identifizieren, welcher 1434 als Maler in die Basler Zunft zum Himmel aufgenommen und im Jahr darauf offiziell Bürger der Stadt wurde. Bereits 1446 oder spätestens Anfang des darauffolgenden Jahres muss er verstorben sein, da seine Ehefrau als Witwe aktenkundig wird. Die Kunstgeschichtsschreibung stürzte sich alsbald mit Begeisterung auf die wiederentdeckte Künstlerfigur, umso mehr als die namengebenden Tafeln des Genfer AlKonrad Witz, Der wunderbare Fischzug Petri, 1444
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tars, die nun zum Ausgangspunkt für die Rekonstruktion des Witz’schen Œuvres wurden, zu den spektakulärsten Zeugnissen der Malerei jener Zeit gehören. Die mit der Inschrift versehene Ansicht (s. Abb.) zeigt jene berühmte Darstellung des Wunderbaren Fischzugs Petri, die der Maler mit bis dahin ungekannter Beobachtungsgabe vom See Genezareth an den Genfersee verlegt hat. Der Blick, der über die Genfer Hafenbucht zum südlichen Ufer schweift und das Bergpanorama mit Ausblick auf den schneebedeckten Montblanc wiedergibt, gilt allgemein als das erste Landschaftsporträt der Kunstgeschichte. Mit der grossen Ausstellung, die das Kunstmuseum Basel ab März 2011 zeigen wird, erfüllt sich nun ein Wunsch, der die internationale Fachwelt wie die kunstinteressierte Öffentlichkeit seit Generationen bewegt: Erstmals wird das Schaffen von Konrad Witz in seiner ganzen Breite einem grossen Publikum zugängKonrad Witz, Die Synagoge aus dem Heilsspiegel-Altar, um 1435
lich gemacht. Im Mittelpunkt stehen dabei die zwölf erhaltenen Tafeln des sogenannten Heilsspiegel-Altars, jenes monumentalen Flügelretabels, welches Witz vermutlich um die Mitte der 1430er-Jahre für die Basler Leonhardskirche schuf (s. Abb.). Es waren bewegte Zeiten, als er sich in Basel niederliess. 1431 hatte hier das internationale Kirchenkonzil begonnen, welches sich mit Unterbrechungen bis 1449 hinzog. Geistliche Würdenträger aus ganz Europa versammelten sich am Rhein, um gemeinsam über die Zukunft des Papsttums, über dringend notwendige Reformen und als Bedrohung empfundene vorreformatorische Bestrebungen sowie das Verhältnis zum byzantinischen Christentum zu verhandeln. Bischöfe, Kardinäle, Ordensleute – kurz: die intellektuelle Elite der Kirche – prägten mit ihrer Anwesenheit die Stadt nachhaltig. In ihrem Gefolge befanden sich zahlreiche Künstler. Unzählige Stiftungen von Konzilsteilnehmern sind für
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Konrad Witz, Die Helden Sibbechai und Benaia aus dem Heilsspiegel-Altar, um 1435
Weitere Ausstellungen Andy Warhol. Kunstmuseum Basel The Early Sixties Paintings and Drawings 1961–1964 bis 23.01.2011
Lovis Corinth Druckgraphik bis 06.02.2011 Zwischengeschoss Thurneysser Superstar Ein einzigartiger Glasmalereizyklus von 1579 bis 13.02.2011
1. Obergeschoss
20 Ausstellungen Pierre Huyghe Museum für Die Werke aus der Sammlung Gegenwartskunst 22.01. – 01.05.2011 Kirstine Roepstorff Dried Dew Drops: Wunderkammer of Formlessness bis 30.01.2011
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die verschiedenen Basler Kirchen und Klöster belegt. Die meisten Zeugnisse sind dem reformatorischen Bildersturm der Jahre um 1529 zum Opfer gefallen. Auch die Bestandteile des Heilsspiegel-Altars, dessen Entstehung mit dem Basler Konzil zusammen gesehen werden muss, wurden durch die Wirren der Reformation aus ihrem ursprünglichen Kontext gerissen. Neun Tafeln gelangten im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts in die Sammlung des Kunstmuseums Basel. Nach jahrelangen aufwändigen Restaurierungsarbeiten und eingehenden technologischen Untersuchungen, die faszinierende Erkenntnisse ans Licht brachten, können sie nun in neuem Glanz präsentiert werden, ergänzt durch drei weitere Fragmente des Altars, welche aus Dijon und Berlin nach Basel reisen werden. In diesem Ensemble stellt der junge Konrad Witz bereits seine meisterhafte Beobachtungsgabe und sein Interesse an der Wahrnehmung der ihn umgebenden Welt unter Beweis. Sein Bemühen um die Wiedergabe von optischen Phänomenen wie Licht, Schatten und Spiegelungen, die geradezu haptische Darstellung von unterschiedlichen Materialien, kostbaren Stoffen, Werkstatt des Konrad Witz, Gemalte Spielkarte, um 1440/1445
metallenen Rüstungen und Schmuckstücken, brechen auf radikale Weise mit der traditionellen Malweise seiner Zeitgenossen. Vergleichbares findet sich lediglich in der altniederländischen Malerei, namentlich den Werken des Jan van Eyck und des Meisters von Flémalle, mit denen Konrad Witz sich unmittelbar auseinandergesetzt haben muss. Die weitere Entwicklung des Basler Meisters wird in der Ausstellung anhand des eigenen Bestandes sowie von bedeutenden Leihgaben nachgezeichnet. Eine der vollendetsten Schöpfungen stellt die Tafel mit den Heiligen Magdalena und Katharina aus dem Strassburger Musée de l’Œuvre Notre Dame dar (s. Abb.). Hier bricht sich nicht nur ein bislang nicht dagewesenes Streben Bahn, den Bildraum für den Betrachter unmittelbar erfahrbar zu machen. Zudem bietet Konrad Witz im Hintergrund der religiösen Szene einen ganz und gar weltlichen Blick auf das bunte Treiben einer spätmittelalterlichen Stadt – quasi ein Stück Genremalerei «avant la lettre». Um die erhaltenen eigenhändigen Werke des Konrad Witz, die neben der Tafelmalerei auch fragmentarisch
Konrad Witz. The painter Konrad Witz is one of the most radical innovators in the art of the first half of the fifteenth century. In 1434 or earlier, he arrives in Basel, probably attracted by the international atmosphere generated by the Ecumenical Council of the Catholic Church meeting there. Little more than a decade later, in 1447, he is dead. In this short period, he creates a series of large altarpieces; only individual panels of each of these ensembles survive. The paintings show the emergence of a sensational new interest in the immediate experience of the outside world. The significance of light and shadow, reflections, and the depth of architectonic spaces and landscapes testifies to Witz’s familiarity with the paintings of his Netherlandish contemporaries. The primary aim of the exhibition is to unite the extant monuments created by Konrad Witz himself. After years of restorations, the pictures of the famous Basel Heilsspiegel altarpiece will be shown for the first time in their new splendor together with panels from the same retable held by other institutions. With more than ninety exhibits, including numerous loans illustrating Witz’s activity in the fields of the graphic arts and wall and stained-glass painting, the exhibition not only offers a survey of Witz’s entire oeuvre, but also demonstrates the fascination the artist’s work held for his contemporaries. The show will also present the findings of the most recent technological analysis of the paintings.
erhaltene Zeugnisse der monumentalen Wandmalerei sowie Beispiele der kleinformatigen Zeichenkunst umfassen, entfaltet die Ausstellung ein weites Panorama der Kunst seiner Zeit. Die rund 90 Exponate, darunter zahlreiche Meisterwerke aus namhaften Museen, aber auch einige erstmals öffentlich präsentierte Leihgaben aus privaten Sammlungen, veranschaulichen den prägenden Einfluss, den Witz auf seine Zeitgenossen über alle Gattungsgrenzen hinweg ausübte. Wie international Kunst bereits im 15. Jahrhundert sein konnte, zeigt sich dabei an
der Tatsache, dass seine Neuerungen nicht nur in Basel und im Oberrheingebiet auf fruchtbaren Boden fielen, sondern auch in weiter entfernte Regionen, etwa nach Savoyen und Burgund, ausstrahlten.
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*Katharina Georgi ist wissenschaftliche Assistentin am Kunstmuseum Basel, Mitautorin des Ausstellungskataloges und war an der Vorbereitung der Witz-Ausstellung beteiligt.
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Nachfolger des Konrad Witz, Beweinung, um 1440/1445
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Matias Spescha 06.11.2010 – 24.04.2011 Kloster Schoenthal, Langenbruck/BL www.schoenthal.ch
Matias Spescha Ein Œuvre von eindringlicher sakraler Wirkung von Guido Magnaguagno
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atias Spescha, 2008 dreiundachtzigjährig verstorben, war ein sehr stiller Künstler und die Stille sein Thema. Sein Werk, das als herausragender Beitrag zum Schweizer Tachismus früh und mit grosser Resonanz einsetzte, zeichnet sich durch einen zunehmenden Hang zur Askese aus. In formaler und geistiger Hinsicht kann man durch die Konzentration auf Schwarz und Weiss und ein eigentliches bildnerisches Alphabet von Radikalität sprechen. Dabei verschmelzen die Gattungen Malerei, Graphik und Skulptur bis zu seinem letzten Projekt OGNA für seine Heimatgemeinde Trun zusehends zur installativen Gestaltung von Räumen. In ihrer kontemplativen Gestimmtheit sind sie von eindringlicher sakraler Wirkung. Matias Spescha hat nach einem längeren Pariser Aufenthalt ab 1958 vorwiegend im südfranzösischen Bages gelebt, die Erinnerungen an die Landschaft seiner Bündner Heimat aber nie verloren. Wie abstrakte Metaphern besetzen sie das grossartige Œuvre eines Zen-Meisters.
oben: Matias Spescha, Ohne Titel, 1965
Matias Spescha, Ohne Titel, 2007
Imaginäre globale Gleichzeitigkeit
Bettina Pousttchi World Time Clock 16.01.2011 – 13.03.2011 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch
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ie Kunsthalle Basel freut sich, die Ausstellung World Time Clock von Bettina Pousttchi anzukündigen. Die Arbeiten der Künstlerin umfassen verschiedenste Medien wie Installation, Fotografie, Skulptur und Video. Im Zentrum der Ausstellung steht die Werkgruppe World Clock (2008–2010): Bettina Pousttchi fotografierte öffentliche Uhren in verschiedensten Städten und Zeitzonen, wobei alle Uhren die gleiche Zeit anzeigen. Die Serie wird erst dann beendet sein, wenn pro Zeitzone mindestens eine Uhr fotografisch festgehalten ist. Im Zeitalter zunehmender Beschleunigung hält Pousttchi auf diese Weise die Zeit mit fotografischen Mitteln nicht nur an, sondern stellt auch eine Art imaginäre globale Gleichzeitigkeit her. Die grossformatigen Schwarz-Weiss-Fotografien wurden mit Hilfe eines Rasters verfremdet und erscheinen wie Bilder von Überwachungskameras. Sie eröffnet damit einen Möglichkeitsraum des Imaginären, der die Frage beinhaltet, was Realität ist, ob und wie sie abbildbar und wahrnehmbar ist. Die Auseinandersetzung mit Zeit, ihrer Konstruktion respektive Rekonstruktion spiegelt sich auch in der 2009 entstandenen Fotoins tallation Echo (2009/2010) auf dem Berliner Schlossplatz wider. Für die Dauer von sechs Monaten behängte Pousttchi die gesamte Aussenflä-
che der Temporären Kunsthalle mit 970 Einzelplakaten, welche die Fassade des abgerissenen Palasts der Republik darstellten und diesen für ein halbes Jahr quasi wieder zum Leben erweckten. Ausgehend von der Frage nach dem Umgang mit Geschichte und Architektur baute die Künstlerin eine Art Nachbild auf, das weniger eine identische Rekonstruktion des Gebäudes, sondern vielmehr ein visuelles Echo darstellte. Der lange Zeitraum, während dessen die Installation zu sehen war, bewirkte, dass es nicht eine einzige absolute Ansicht der Arbeit gab – nicht nur das Licht der Jahreszeiten veränderte sich, sondern auch die urbane Umgebung des Schlossplatzes wurde durch die Intervention verändert. Diese Transformation in der Wahrnehmung des Projekts spiegelt sich in der Fotoserie mit dem Titel Sculpture Project Echo (2009/2010), die in der Kunsthalle zu sehen ist. Für die Ausstellung eigens produziert wurde die Videoarbeit Conversations in the Studio #3 (Buren/Krasinski 2010), welche die Aufzeichnung eines Interviews, das Pousttchi mit dem Konzeptkünstler Daniel Buren geführt hat, mit Aufnahmen im Warschauer Atelier des 2004 verstorbenen polnischen Avantgardekünstlers und Freund Burens Edward Krasinski verbindet. Ausstellungseröffnung, Samstag, 15. Januar 2011, um 19 Uhr
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ˇ Weitere Ausstellungen Banu Cennetoglu Guilty feet have in der Kunsthalle Basel got no rhythm 06.02.2011 – 27.03.2011 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch
Bettina Pousttchi wurde 1971 in Mainz geboren und lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte unter anderem an der Kunstakademie Düsseldorf und an der Université de Paris, St.-Denis. 2000 besuchte sie das renommierte Whitney Independent Study Program in New York City. Pousttchi war an zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, u.a. 2006 an der Whitney Biennale und 2003 an der Venedig Biennale. 2010 realisierte sie im Rahmen der «Public Art Projects» an der Art Basel die Arbeit «Basel Time».
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Bettina Pousttchi, New York Time, 2010
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Arman, Poubelle des Halles (Abfall im Glaskasten), 1961
Arman 16.02.2011 – 15.05.2011 Museum Tinguely www.tinguely.ch
Arman.
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Der Nouveau-Réaliste-Künstler durchquert und reinterpretiert mit verblüffender Aktualität die Geschichte der Moderne. von Annja Müller-Alsbach*
Ich behaupte, dass der Ausdruck des Mülls, der Objekte für sich einen eigenen Wert hat, unvermittelt, ohne das Zielgerichtete einer ästhetischen Behandlung, die sie entwertet und mit den Farben auf einer Palette gleichsetzt; überdies führe ich ohne Erbarmen und Reue den Sinn der globalen Geste ein. ARMAN, 1961
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as Museum Tinguely zeigt vom 16. Februar bis zum 15. Mai 2011 eine umfassende Werkschau des Künstlers Arman (1928–2005). Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Pariser Centre Pompidou organisiert, wo sie im vergangenen Herbst bereits sehr erfolgreich einem grossen Publikum präsentiert wurde. Mit rund 80 Werken aus bedeutenden Museumssammlungen und Privatbesitz sowie einer Auswahl an Filmen in Grossprojektion bietet die Schau in thematisch gegliederten Räumen einen einzigartigen Einblick in das gesamte Schaffen des Künstlers von den frühen 1950er-Jahren bis hin zum Spätwerk der 1990er-Jahre. Fünf Jahre nach dem Tod Armans, der sich selbst als «Archäologen der Gegenwart» bezeichnete, wird ihm zum ersten Mal überhaupt eine Gesamtschau in einem Schweizer Museum gewidmet. Als Gründungsmitglied der Nouveaux Réalistes gehört Arman zu einer der wohl wichtigsten und bis heute einflussreichsten Künstlergruppierungen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Künstler verfolgt den Leitgedanken des Nouveau Réalisme, das «Abenteuer des wirklichen Sehens», der in «neuen perzeptorischen Annäherungen an die Wirklichkeit» bestehen sollte. Mit seinen Ansammlungen ähnlicher oder gleicher Objekte schafft er ein Bild der Konsumgesellschaft, deren Gier nach immer grösseren Massen und neuen Produkten bei einer stets präsenten Wegwerfmentalität nach dem Zweiten Weltkrieg immer deutlicher zutage tritt. In den Werken Armans finden sich viele Themen, die als avantgardistische Tendenzen in den 1960er- und 1970er-Jahren aktuell wurden: Die Abwendung von der Malerei (Anti-Malerei) in Form der Allures d’objets, die Akzentverschiebung in Richtung Plastik und In-
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Arman am Tag der Eröffnung von «Le Plein», 1960
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stallation bei einer alles beherrschenden Einbeziehung von gefundenen Gegenständen. Auch die Konzeptkunst, die Konzentration auf die spektakuläre ephemere Aktion, erklärt Arman zu einer wichtigen künstlerischen Ausdrucksform, in der die Rolle des Zufalls, die Einbeziehung des Zeitfaktors und die Integration des Alltaglebens in seine Arbeiten miteinflossen. In sieben thematisch gegliederten Kapiteln präsentiert die Ausstellung die wichtigsten Werkgruppen des Künstlers. Die grossformatig projizierten Filme wie Objets animés oder Sanitation, an deren Realisierung Arman massgeblich beteiligt war, treten mit den gezeigten Werken in einen spannungsvollen Dialog und bilden eine wichtige Klammer in der Konzeption der Schau. Hier wird für den Besucher die künstlerische Geste, Armans Auseinandersetzung mit dem Objekt in seiner inneren Kohärenz und Konsequenz vom Entstehungsprozess bis hin zum fertigen Werk, zeitlich und sinnlich nachvollziehbar. Arman, La colère monte, 1961, Accumulation von Manometern im Holzkasten
Seine spektakulären Aktionen, wie die Colère NBC Rage (1961), die vor dem Wohnatelier Tinguelys in der Impasse Ronsin realisiert wurde, oder Conscious Vandalism in der Galerie John Gibson in New York 1975, wirken wie kathartische Ereignisse innerhalb seines Œuvres. In den 1950er-Jahren, als der in Nizza geborene Künstler mit Yves Klein, dem Erfinder des IKB, befreundet ist, entstehen nicht zuletzt durch den Eindruck der dadaistischen Collagen eines Kurt Schwitters – die Cachets und die Allures d’objets –, Monotypien und Abdrücke von in Farbe getauchten Stempeln und Objekten auf Leinwand und Papier. Unter dem Einfluss der konkreten Musik eines Pierre Schaeffers leistet Arman mit ihnen eine neue Interpretation der Pollock’schen Geste sowie des All-over des abstrakten Expressionismus und des Informels. Armans wohl bekannteste Accumulations und Poubelles, Ansammlungen von meist gebrauchten Gegenständen oder Müll, die er in
ARMAN. The retrospective devoted to Arman, one of the major figures of European postWar art will bring together almost 120 works from leading museums and private collections to offer a new and distinctive take on Arman’s work. As founder member of the Nouveaux Réalistes, a group that championed «new perceptual approaches to the real», Arman developed a body of work intimately related to its own age, taking as its artistic material the manufactured products of the consumer society. The presentation is organised around seven themes that reflect Arman’s major artistic problematics: Allures d’objets, Poubelles, Accumulations, Coupes, Colères, Combustions. Having questioned these principles constantly, he created a vivid, artistic expression which testifies the originality and the evident contemporary relevance of his work. Through an exceptional selection of filmed records, the exhibition will highlight two fundamental features of Arman’s work: the gesture, inherited from the practice of the martial arts, and the object as essential vector of new artistic forms. The exhibition has been conceived by the Centre Pompidou, Paris, in co-operation with the Tinguely Museum.
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oben: Arman, Premier Portrait-robot d'Yves Klein, 1960 unten: Arman bei der Realisierung einer Coupe, 1962
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durchsichtigen Behältnissen mit poetischen und doppelsinnigen Titeln zu Kunstobjekten erklärt, werden in der Ausstellung anhand bedeutender Arbeiten gezeigt. In den aus zerschlagenen, zerschnittenen und verbrannten Gegenständen bestehenden Colères, Coupes und den Combustions, die Arman meist vor Publikum in einer öffentlichen Aktion realisierte, treffen der Akt der Kreation, der Destruktion und der Dekonstruktion in der konzentrierten Geste symbiotisch zusammen. Die Accumulations Renault stehen für die künstlerische Anverwandlung des Künstlers von neuen industriell hergestellten Objekten, und in den ausgepressten und in Kunstharz eingegossenen Inclusions von Farbtuben wird Armans abermalige Hinwendung zur Malerei deutlich. Die Gitarre der Kubisten, das Automobil der Futuristen, das Readymade von Duchamp, der Müll von Schwitters, das Klavier der Surrealisten, die Farbtube des Action Painting: Sein Werk durchquert noch einmal die Geschichte der Moderne, reinkarniert diese und formt daraus eine mitreissende und gewaltsame Synthese. Die Aktualität seines Œuvres der 1960er- und 1970er-Jahre ist verblüffend und tragisch Arman, Accumulation Renault No 101, 1967
zugleich, künden doch seine Accumulations von Schuhen oder Gasmasken, seine Colères, in deren Verlauf das Objekt zerstört wird, und vor allem seine Poubelles – noch bevor sie zu den wichtigsten Themen unserer Zeit werden – von der Zerstörung des Planeten und unserer Wegwerfgesellschaft. *Annja Müller-Alsbach ist Kuratorin am Museum Tinguely
Die Ausstellung «Arman» wurde vom Centre Pompidou, Paris in Zusammenarbeit mit dem Museum Tinguely organisiert. Ausstellungskurator: Jean-Michel Bouhours. Die Ausstellung «Arman» wurde realisiert mit Hilfe der Medienpartnerschaft des INA, Institut national de l’audiovisuel. Zur Ausstellung erscheint in deutscher Sprache eine reich bebilderte, monografische Publikation mit Beiträgen von Jean-Michel Bouhours, Umberto Eco, Barbara Rose, Emmanuelle Ollier, Jaimey Hamilton, Renaud Bouchet, Marcelin Pleynet, Michel Giroud, Marion Guibert und Olivier Cinqualbre, 364 S., CHF 52.-.
Mauricio Kagels «Zwei-Mann-Orchester» in einer neuen Fassung im Museum Tinguely
Mauricio Kagel Zwei-Mann-Orchester 06.04.2011 – 15.05.2011 Museum Tinguely www.tinguely.ch
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ls «unselbständiges Automatophon» bezeichnete Mauricio Kagel (1931–2008) das Zwei-Mann-Orchester für zwei Ein-MannOrchester (1971–1973), das zweifellos zu den merkwürdigsten und zugleich originellsten Stücken der neuen Musik zählt. Kagel und die Spieler Wilhelm Bruck und Theodor Ross überraschten das perplexe Publikum der Donaueschinger Musiktage bei der Uraufführung 1973 mit einer undurchschaubaren Klangmaschine monumentaler Grösse, gefügt aus über 200 abgelegten, ramponierten, gar defekten Instrumenten und dysfunktionalen Klangerzeugern. Zum Klingen gebracht wurde sie von der kleinsten Besetzung, die noch Zusammenspiel erlaubt, mit Schnüren, Stangen, Hebeln und allerlei anderen Bewegungselementen. Das Orchester als traditionell zentraler Klangkörper des renommierten Festivals, in dessen Auftrag Kagel das Werk ausarbeitete, spiegelte sich selbst in einer zur klingenden Kunst gewordenen Karikatur. In Basel wird in einer Kooperation von Paul Sacher Stiftung, Musikhochschule und Museum Tinguely eine neue Fassung des ZweiMann-Orchesters realisiert. Dies ist, nach der Uraufführung und der zur Documenta IX 1992 realisierten zweiten Fassung, erst die dritte Ausarbeitung dieser Konzeptpartitur. Wilhelm Bruck, Spieler der ersten und der zweiten Fassung und Kagel-Interpret seit den 1960er-
Mauricio Kagel, 1. Fassung des Zwei-Mann-Orchester, 1973
Jahren, wird sich ein drittes Mal dieser Herausforderung stellen und zusammen mit Matthias Würsch, Professor für Schlagzeug an der Basler Musik-Akademie und international gefragter Multiinstrumentalist, eine neue Orchestermaschine bauen und musikalisch ausarbeiten. Daneben wird eine kleine Dokumentationsausstellung aus den Beständen der Sammlung Mauricio Kagel der Paul Sacher Stiftung die Genese und das Umfeld dieser ungewöhnlichen Komposition beleuchten. Die musikalischen Dimensionen, die das Zwei-Mann-Orchester eröffnet, werden im Museum Tinguely als Aufführungsort durch mögliche Seitenblicke auf die Kunst ergänzt. Tinguelys Maschinen neben der Kagel'schen Musikmaschine oder die Accumulations des Nouveau Réaliste Arman in der zeitgleichen Ausstellung (16.2–15.5.2011) machen einen gemeinsamen Hintergrund in der Objektkunst unmittelbar sichtbar. Zahlreiche Aufführungen des Zwei-Mann-Orchesters stehen vom 6. April bis 15. Mai auf dem Programm, die genauen Termine finden Sie unter www.zweimannorchester.net und www.tinguely.ch. Tickets sind einige Wochen vor Veranstaltung online oder direkt im Museum Tinguely Shop erhältlich. Artinside
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Unheimliche Wirklichkeiten Das Museum Frieder Burda zeigt Figuren von Duane Hanson im Dialog mit Fotografien von Gregory Crewdson von Ute Bauermeister
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hre Arbeiten irritieren und berühren den Betrachter. Werke der beiden amerikanischen Künstler Duane Hanson und Gregory Crewdson stehen im Mittelpunkt der Ausstellung «Unheimliche Wirklichkeiten» im Museum Frieder Burda in Baden-Baden. Beide Künstler beschäftigen sich mit Menschen, deren alltäglichem Leben, mit den Hoffnungen, Sehnsüchten und geplatzten Träumen. Menschen, die wir gewöhnlich übersehen, die gealtert und vom Leben gezeichnet sind. Während Hanson seine lebensgrossen Figuren mit viel Sympathie formt, verbreitet Crewdson auf seinen Bildern eine eher düstere, bedrückende Stimmung. Die Ausstellung im Museum Frieder Burda präsentiert 25 Einzelfiguren von Duane Hanson im Dialog mit 20 grossformatigen Arbeiten der Serie «Beneath the Roses» des Fotografen Gregory Crewdson.
Den Kuratoren Götz Adriani und Patricia Kamp geht es nicht um eine direkte Konfrontation. Sie präsentieren vielmehr zwei Künstler, die mit unterschiedlichem Material arbeiten, sich aber mit ähnlichen Themen beschäftigten. Hanson und Crewdson sind grosse Inszenatoren ihrer Kunst. Crewdson inszeniert seine Bilder sehr aufwendig in einem ausgesuchten Umfeld, auch Hanson hat seine nahe Umgebung immer im Blick. Patricia Kamp: «Sowohl Duane Hanson als auch Gregory Crewdson lassen, in unterschiedlichen Medien, durch Vermischung von realistisch wirkender Künstlichkeit und Banalität unheimliche Wirklichkeiten entstehen. Durch akribische Ergänzung von ikonischen Details in aufwendiger Produktion entstehen komplexe und vielschichtige Werke, die Spannungsverhältnisse verdeutlichen, z.B. Mensch und Gesellschaft, Authentizität und Künstlichkeit. Die Werke
Ausstellungsansicht «Unheimliche Wirklichkeiten» im Museum Frieder Burda
von Hanson und Crewdson haben zugleich eine universelle Aussage, was allgemein ansprechend, bei vertieftem Blick jedoch auch beklemmend und unheimlich wirken kann.» Hanson – Realität bis ins kleinste Detail Duane Hanson wurde 1925 in Alexandria, Minnesota, geboren. Er gilt als Begründer des Hyperrealismus. Nach dem Kunststudium lebte er von 1953 bis 1960 als Kunstlehrer und als Bildhauer in Deutschland. Hier erhielt er den Anreiz für Materialien wie Polyesterharz und Fiberglas. 1961 kehrte Hanson in seine Heimat zurück und begann mit der Arbeit an seinen lebensechten, massstabsgetreuen Figuren. In den 1970er-Jahren verschob er den Schwerpunkt seiner Arbeit von politischen Themen auf die Darstellung des amerikanischen Alltags, vom Bauarbeiter über Büroangestellte bis hin zu der fülligen Floh-
Unheimliche Wirklichkeiten Duane Hanson und Gregory Crewdson bis 06.03.2011 Museum Frieder Burda www.museum-frieder-burda.de
marktverkäuferin. «Meine Arbeit handelt von Menschen, die in stiller Verzweiflung leben. Ich zeige die Ratlosigkeit, die Müdigkeit, das Altern, die Frustration», erklärt Duane Hanson. 1972 nahm er an der documenta 5 in Kassel teil, was ihm zum internationalen Durchbruch verhalf. Heute existieren 114 seiner Fiberglas- und Bronzefiguren, zuzüglich einiger Varianten. Duane Hanson verstarb im Jahr 1996 im Alter von 70 Jahren in Boca Raton, Florida. Gregory Crewdson: rätselhaft faszinierende Abgründigkeit Auch Crewdson rückt den Menschen ins Zentrum seiner geheimnisvollen Fotografien, allerdings hintergründiger. Während Hansons Figuren auf eine sympathische Weise berühren, lösen Crewdsons Bilder Unbehagen aus. Bei Crewdson sind die verträumten Menschen eingeschlossen in ihren Räumen, verloren auf Strassen oder einsam in Cafés sitzend. Man spürt beim Betrachten dieser Bilder, dass es
hinter den Fassaden bröckelt. Gregory Crewdson, geboren 1962 in Brooklyn, New York, inszeniert seine Fotos mit einem Aufwand, der sonst nur für Hollywood-Filme betrieben wird. Seine Werke, die manchmal an Filme von Alfred Hitchcock, David Lynch oder Steven Spielberg erinnern, lassen viel Spielraum für Interpretationen. Er hat das Bild immer schon im Kopf, bevor er dieses in mehreren Tagen auf abgesperrten Strassen und mit einer grossen Crew perfekt inszeniert. Stimmung oder Wetter erzeugt er künstlich. Seine geheimnisvollen Bilder halten die Balance zwischen familiär und befremdlich. Sie rühren an die grossen Sinnfragen des Lebens. In den Arbeiten beider Künstler spiegelt sich auf beeindruckende Weise die Komplexität des menschlichen Daseins wider.
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Gregory Crewdson: Untitled (Birth), «Beneath the Roses», 2007
Georg Baselitz bis 27.03.2011 Forum Würth Arlesheim www.forum-wuerth.ch
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Georg Baselitz Mit Georg Baselitz präsentiert das Forum Würth Arlesheim einen der bedeutendsten Erneuerer auf dem Gebiet der zeitgenössischen Malerei seit 1960.
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m Jahr 1938 als Georg Kern in Deutschbaselitz (Oberlausitz) geboren, hatte er nach Reibereien im Kunststudium im Alter von 20 Jahren die DDR Richtung Westberlin verlassen und früh seinen eigenen künstlerischen Weg entdeckt. Er wollte weder den leeren Pathos des durch NS-«Kunst» und Ost-Malerei verunglimpften Realismus am Leben erhalten, noch sich einer aus den USA von der Westkunst bedingungslos übernommenen Abstraktion anbiedern. Stattdessen schuf er kraftvolle Gemälde, mit denen er die Kunstwelt buchstäblich auf den Kopf stellte. Monumentale Holz- und Linolschnitte, ein bedeutendes grafisches Werk und seit 1980 auch kantig gesägte und farbig gefasste Skulpturen zählen ebenfalls zu seinem viel beachteten Schaffen. Basel spielt in der Rezeption von Georg Baselitz eine besondere Rolle: 1970 realisierte Dieter Koepplin im Kunstmuseum die erste Museumsausstellung des Künstlers. Nach diesem bedeutenden Auftakt war Baselitz regelmässig in Basler Ausstellungshäusern präsent, sei es im Kunstmuseum oder in der Kunsthalle sowie in der Galerie Beyeler. Von Beginn seiner künstlerischen Laufbahn hat
Baselitz sein «Maler-Sein» als Kampfansage an überkommene Sehgewohnheiten verstanden. Sein wohl berühmtester Schachzug in seinem Streben, die Malerei von erstarrten Formen und vom Bildinhalt zu befreien, gelang ihm 1969, als er die Bildmotive auf den Kopf stellte. Aber auch vierzig Jahre später stellen seine scheinbar klar ablesbaren, in ihrer Verflechtung jedoch stets mehrdeutigen Kompositionen unsere gewohnten Assoziationen infrage, indem sie uns zwingen über Identität und Bedeutung von Darstellung und Wirklichkeit und deren Zusammenhang nachzudenken. Neben der Malerei widmet sich die Ausstellung im Forum Würth auch der Druckgrafik und Skulptur. Den Gemälden nahe stehend entwickelt Baselitz in ihnen gleichzeitig eine eigenständige Ausdrucksform. In den Druckgrafiken ist die Reduktion der Farbigkeit auf ein grafisches Schwarz-Weiss von grosser Wirksamkeit. Die Struktur, die Baselitz in das Bildfeld eingräbt, wird zum beherrschenden Motiv. Die Skulptur wiederum drückt mit ihrer physischen Kraft und materiellen Präsenz eine sehr ursprüngliche Formgewalt aus.
links: Georg Baselitz, Donna Via Venezia, 2004
oben: Georg Baselitz, Zwei Hände vorm Gesicht, 1985
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Zoom. Italienisches Design und die Fotografie von Aldo und Marirosa Ballo 26.03.2011 – 03.10.2011 Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D www.design-museum.de
Weitere Ausstellung Frank O. Gehry seit 1997 im Vitra Design Museum bis 13.03.2011
Zoom. Italienisches Design und die Fotografie von Aldo und Marirosa Ballo
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n der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich in Italien eine einzigartige Designkultur, die dem Land weltweit eine Vorreiterrolle verschaffte. Sie zeichnete sich ebenso aus durch die kreative Zusammenarbeit visionärer Hersteller und innovativer Gestalter wie durch enge Verbindungen zu anderen bildenden Künsten und die Vermittlung von Design als Ausdruck von Lebensstil. Entscheidender Kommunikator waren dabei die zahlreichen italienischen Wohnzeitschriften, die schon früh auch mehrsprachig auf den Markt kamen und das Image des italienischen Designs international verbreiteten. Zu den immer wieder bevorzugten Objektfotografen für Coverbilder, Reklame oder redaktionelle Beiträge gehörte das Mailänder Fotostudio von Aldo und Marirosa Ballo. Ihre Zusammenarbeit von 1953 bis 1994 fällt genau in die Blütezeit des italienischen Designs, und es gibt kaum einen Klassiker dieser Ära, der nicht auf ihrer Bühne gestanden hätte. Ihre Bilder für Pirelli, Olivetti, Artemide oder Kartell und für Designzeitschriften wie «Domus», «Abitare» oder
«Casa Vogue» haben sich dem kollektiven Designgedächtnis bis heute eingeprägt und werden in allen grossen Publikationen reproduziert. So eröffnet das Archiv des Studio Ballo mit seinen etwa 146 000 Aufnahmen nicht nur ein einzigartiges Panorama der italienischen Designgeschichte, sondern hat selbst an dieser Geschichte erheblichen Anteil. Zoom folgt dem spezifischen Blick der Ballos und geht dem Verhältnis von Objekt, Bild und Rezeption nach. Die Ausstellung Zoom im Vitra Design Museum bietet mit über 300 Fotografien, Objekten aus der eigenen Sammlung, zahlreichen Publikationen und Ausschnitten italienischer Spielfilme einen eindrucksvollen Überblick über die grosse Zeit des italienischen Designs. Im Mittelpunkt stehen – mit etwa 60 herausragenden Objekten aus der Sammlung des Vitra Design Museums sowie von privaten und öffentlichen Leihgebern – die Entwürfe der bedeutendsten Protagonisten der Epoche wie Franco Albini, Gae Aulenti, Mario Bellini, Alessandro Mendini, Gaetano Pesce, Aldo Rossi, Ettore Sottsass oder Marco Zanuso.
Inneneinrichtung gestaltet von Livia Lobue Castelli fotografiert von Aldo und Marirosa Toscani Ballo, 1979
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Samuel Buri / Carlo Aloë 16.01.2011 – 08.05.2011 Espace Fernet Branca, Saint-Louis/F www.museefernetbranca.org
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Ausschnitte eines Briefes von JP. Plundr an Samuel Buri
«Sogar im Schlaf hast Du gemalt...» Lieber Samuel Indem ich von vorneherein jede kritische Ausrüstung ablege, womit ich ohnehin nicht besonders gut ausgestattet bin, verzichte ich darauf, bereits Gesagtes erneut zu wiederholen, alles, was bereits über deinen einmaligen Platz in der Geschichte der zeitgenössischen Malerei genannt wurde, und werde deinen kühnen Weg von der Abstraktion zur Figuration nicht erneut nachzeichnen. Ich werde ebenfalls nicht mehr versuchen, dich in einer Genealogie von Malern festzumachen, die Einflüsse darzulegen, die du von dieser oder jener Schule, beim Verbinden des alten und des neuen Kontinents angenommen hast und dabei tief in einer geografisch definierten Tradition der Malerei verwurzelt geblieben bist… …und es gibt zahlreiche Werke, die bei dir Anlass geben, über die vielfältigen Facetten deines Talents zu referieren; hinter einer scheinbaren Verführung und einer Lektüre, die man für einfach halten könnte, verbergen sich häufig die Schlüssel zu einer echten schöpferischen Methode…
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…daher war ich stets ein wenig verstimmt angesichts der Oberflächlichkeit, mit der die Kommentatoren der Malerei immer nur von deiner «Leichtigkeit» als geborener Kolorist sprachen, von der Virtuosität deiner Zeichnungen, von der Eleganz und der Sicherheit deiner Gestik in deiner abstrakten Phase, von deiner Fähigkeit, den Fauvismus in einer postmodernen Optik wiederzubeleben. Das würde bedeuten, deine Leidenschaft für die Malerei – oder sogar deine Besessenheit von der Malerei – auf ein Allerweltsprofil zu reduzieren. Deine Aussage – und zwar innerhalb deines gesamten Werks – er-
scheint mir viel geheimnisvoller und zweifellos etwas gravitätischer; sie scheint für mich in einem Satz zusammengefasst zu sein, den du einmal zu mir gesagt hattest, als ich dir die dumme Frage nach der quantitativen Bedeutung deiner Produktion stellte. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen antwortetest du, dass du sogar im Schlaf malen würdest… …Ich brauche nur noch meine Argumentation an diese sibyllinische Phrase anschliessen, die mir in den Sinn kommt, wenn ich meine Augen durch die Dichte deiner Bilder wandern lasse, und das ist stets ein Abenteuer. In respektvoller Haltung, um deine Heiterkeit nicht zu stören, kann ich nur murmeln: «Die Transparenz des Hintergründigen schafft das Vordergründige.» Diese Formel könnte bei den noch lebenden Anhängern der Gestalttheorie Jubel auslösen. Ich meine dabei vielmehr, dass deine Blumensträusse, deine üppigen Landschaften, deine Kastanien im Frühling, deine Berge im Oberland mit freundlichen Häuschen, deine von stillem Glück geprägten Innenszenen, diese Rheinlandschaft, die vom Leben der Städte und Menschen erzählt, diese jüngsten «Menschenbilder», die zu deinem Ehrentag zusammengestellt wurden, perfekt zu deinen abstrakten Aussagen aus den fünfziger und sechziger Jahren passen. Zeit und Raum haben eigentlich nichts verändert an einer philosophischen Sicht, die seit jeher von der Hand auf die Leinwand gebracht werden, um deren Tiefe sichtbar zu machen. JP.Plundr
Samuel Buri, le parasol, 1964
Carlo Aloë. Quotidien Eine Menge von optischen Eindrücken, gesammelt im Alltagsleben, zusammengefügt zu einem farbenfrohen Kunstwerk mit zynischem Tiefgang: typisch Carlo Aloë. von Oliver Wick
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erausragendes Merkmal der Bilder des Basler Künstlers Carlo Aloë ist die malerische Textur, die Belegung der Bildfläche mit Zeichen und Chiffren, die sich in überbordender Fülle verweben und vielschichtig überlagern. Die Einzelelemente verschmelzen zu einem räumlichen Bildganzen, dem keine einheitliche Perspektive mehr zu eigen ist. Ausgangspunkt dieser Malereien bildet eine Sammlung von Skizzen, ein vom Künstler angelegter motivischer Fundus, der mittels eines altertümlichen Projektors beliebig vergrössert und auf eine Leinwand übertragen werden kann. Durch die förmliche Überblendung dieser Einzelbilder verlieren diese die Gebundenheit an die Fläche und werden zusehends durchscheinende, räumliche Liniengitter. Es ist in diesem paradoxen Wechselspiel von gegenstandsgebundener Linie und ihrer räumlichen Auflösung, in dem Aloë seine Bildlichkeit ansiedelt. Simultanes Dasein und Entschwinden der einzelnen Bildgegenstände im malerischen Ganzen beschleunigt Carlo Aloë dahingehend, dass er Linien mit unterschiedlich zeichnender Kraft ausstattet: nicht nur scharf ausgrenzendes Schwarz, sondern auch ätherisches Blau, signalhaftes Rot, schwindendes Gelb und Braun, dezente Grün- und Grautöne sind die Farbwerte, mit denen er sein Gewebe spinnt. Die einzelnen Bildmotive hingegen sind, für sich
besehen, zu bewusst einfachen Formen erstarrt: Pin-up- und BikiniGirls beschwören Ferienparadiese und ewigjunge Männerfantasien, Flugzeugstereotypen und Space Shuttles fussen, silhouettenhaft, auf naiver Zukunftseuphorie; immer wieder Autoschlangen, die das Lied vom Traum grenzenloser Mobilität leiern. Schönheitskönigin und Hungerskelett, Kanonendonner und päpstliche Mitra, Kuscheltier und Menschenmassen; all dies und vieles mehr spinnt ein tiefsinniges, zynisches Bedeutungsgeflecht, wo es jedem selbst überlassen bleibt, sich in eigene Assoziationen zu versenken. So selbstverständlich die Überblendungen und Arrangements ohne inhaltliche Zufälligkeit sind, so virtuos erfolgt ihre Fügung zu bildnerischer Einheit, zu malerischer Schönheit. Carlo Aloës Bildwelten wollen kein Abbild sein. Ihre Räumlichkeit verdichtet sich zu keinem Ort, keiner Landschaft und keiner städtischen Architektur, ist auch nicht Stillleben. In Anlehnung an den Werktitel der 80er-Jahre — «Esquisses de paysages» — bleiben sie mehr Skizze denn Landschaft. Sie sind souveräner Entwurf einer Malerei, die, im Sinne der gestalterischen Mittel (Linie, Fläche, Farbe), als sensible, zuweilen ohnmächtige Reaktion auf die medienüberflutete globale Alltagswirklichkeit zu sehen ist – quotidien!
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Carlo Aloë, Quotidien, 1989
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GRAF & SCHELBLE Spalenvorstadt 14, Basel +41.61.261 09 11 www.grafschelble.ch
Anna Dickinson Glass Needs Space bis 27.01.2011
Silvio Blatter Malerei 14.01.2011 – 19.02.2011 Cristina Spoerri & Marius Rappo Malerei & Objekte 25.02.2011 – 09.04.2011
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Silvio Blatter: Ohne Titel, Öl auf Leinwand © Silvio Blatter
Künstler, Werktitel, Öl auf Leinwand, 2010, © Pro Litteris oder wer auch immer die Rechte hat
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Fritz Winter Gemälde bis 19.03.2011 Darío Basso Aquarelle und überarbeitete Fotoarbeiten 26.03.2011 – 04.06.2011
Künstler, Werktitel, Öl auf Leinwand, 2010, © Pro Litteris oder wer auch immer die Rechte hat Darío Basso, Eros 8, 2010, Aquarell auf Foto zwischen Aluminium und PVC
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René Beuret, Yves Dana, Paolo Mazzuchelli, Coghuf bis 29.01.2011
Anne Rüede, Shigeru Kuriyama Die Stille zum Klingen bringen 20.02.2011 – 02.04.2011 Vernissage: Sonntag, 20.02.2011, 11 Uhr
Aus privaten Sammlungen Yves Dana 05.02.2011 – 26.03.2011 Dialoge 02.04.2011 – 14.05.2011 Yves Dana, Fragment de lumière, Pierre de Lunel, 2009 © Galerie Carzaniga Basel
Anne Rüede, Schweigen, 2010 Eitempera/Gaze/Holz
Christina Wendt «Menschen» Skulptur Mai – Juni 2011
KATHARINA KROHN Grenzacherstr. 5, Basel +41.61.693 44 05 www.galerie-katharina-krohn.ch
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MALERINNEN Lali Johne, YeunHi Kim, Barbara Müller, Silke Leverkühne, Nicole Schmölzer und Maria Magdalena Z'Graggen 23.03.2011 – 07.05.2011 über Ostern geschlossen
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Nicole Schmölzer, Staining, Bildnr. 1210_124, 2010 Öl, Tusche/Leinwand
Eva-Fiore Kovacovsky, 2010 Herbarium proprius II Grass und Klebeband auf Papier
Erik Steinbrecher Brot & Hosen 11.03.2011 – 21.05.2011 Vernissage: Freitag, 11. März 2010, 18.00 Uhr DANIEL BLAISE THORENS Aeschenvorstadt 15, Basel +41. 61. 271 72 11 www.thorens-gallery.com
GISÈLE LINDER Elisabethenstrasse 54, Basel +41.61.272 83 77 www.galerielinder.ch Luo Mingjun Brises 12.01.2011 – 26.02.2011 Vernissage 11.01.2011, 18-20h
Luo Mingjun, sans titre, 2010 Zeichnung
Serge Hasenböhler 09.03.2011 – 30.04.2011
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TONY WUETHRICH Vogesenstrasse 29, Basel +41.61.321 91 92 www.tony-wuethrich.com
venti stelle Jubiläumssausstellung mit 20 Favoriten, bis 22.01.2011
RÓZA EL HASSAN bis 5. Februar 2011 INDRA «Scents of Souls» Februar – April 2011
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Kassandra Becker, Series Pop Madonna, 2010 Alabastergips Acryl
Guy C. Corriero . Thomas Ritz Blue Apricots . Painting . Objects 13.04.2011 – 21.05.2011
PAWEL FERUS Mai – Juni 2011 INDRA, O.T. (Waldschrat), 2009, Acryllacke, Ölfarbe und Permanentmarker auf Leinwand
Artinside | Bildnachweis | Titelseite Giovanni Segantini, Mezzogiorno sulle alpi, 1891, Mittag in den Alpen, Segantini Museum, St. Moritz, Dauerleihgabe der Otto Fischbacher Giovanni Segantini Stiftung, © Foto Flury, Inh., Alfred Lochau, Pontresina | bei einem Teil der Auflage: Konrad Witz, Die Heiligen Magdalena und Katharina in einer Kirche, um 1440/1445, Strassburg, Musée de l’Oeuvre Notre Dame | S.3 Sam Keller, Foto: Mischa Christen | S.4 Giovanni Segantini, Costume grigionese, 1887, Bündnerin am Brunnen, Segantini Museum St. Moritz, Dauerleihgabe der Otto Fischbacher Giovanni Segantini Stiftung © Foto Flury, Inh., Alfred Lochau, Pontresina| S.5 Arman: Poubelle de Jim Dine, 1961, Abfall in Plexiglaskasten, © 2011 Pro Litteris, Zürich | S.6/7 Giovanni Segantini, Primavera sulle alpi (Raffigurazione della Primavera), 1897, Frühling in den Alpen (Allegorie des Frühlings), French & Company, New York, Foto: French & Company, New York | S.9 Giovanni Segantini, Ave Maria a trasbordo, 1886, Ave Maria bei der Überfahrt, 1886 ,Segantini Museum, St. Moritz, Dauerleihgabe der Otto Fischbacher Giovanni Segantini Stiftung, © Foto Flury, Inh., Alfred Lochau, Pontresina | S.10 Giovanni Segantini, Paesaggio alpino, 1898/99, Berglandschaft, Aargauer Kunsthaus Aarau und Gottfried Keller-Stiftung | S.11 Giovanni Segantini, Ritorno dal bosco, 1890, Rückkehr vom Wald, Segantini Museum St. Moritz, Dauerleihgabe der Otto Fischbacher Giovanni Segantini Stiftung © Foto Flury, Inh., Alfred Lochau, Pontresina | S.12 Beatriz Milhazes, Modinha, 2007, Márcio e Mara Fainziliber © Fausto Fleury | S.15 Unbekannte Künstler, Fabiola, o.D., Foto: Tom Bisig, Basel. Courtesy Francis Alÿs S.16 Konrad Witz, die Begnung von Joachim und Anna an der Goldenen Pforte, um 1440/1445, Kunstmuseum Basel | S.17 Konrad Witz, Der wunderbare Fischzug Petri, 1444, Genf, Musée d'art det d'histoire | S. 18 Konrad Witz, Die Synagoge aus dem Heilsspiegel-Altar, um 1435, Kunstmuseum Basel | S. 19 Die Helden Sibbechai und Benaia aus dem Heilsspiegel-Altar, um 1435, Kunstmuseum Basel | S.20 Werkstatt des Konrad Witz, Gemalte Spielkarte, um 1440/1445, Wien, Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer | S.21 Nachfolger des Konrad Witz, Beweinung, um 1440/1445, New York, Frick Collection | S.22 Matias Spescha, Ohne Titel 1965, Öl auf Jute, Ohne Titel 2007, Eisen gestrichen © Kloster Schönthal, Langenbruck | S.23 Bettina Pousttchi, New York Time, 2010, Photographie, Courtesy die Künstlerin & Buchmann Galerie Berlin | S. 24 Arman, Poubelle des Halles, 1961, Abfall im Glaskasten, © 2010 Pro Litteris, Zürich; Foto: Philippe Migeat | S.25 Arman am Tag der Eröffnung von «Le Plein», 25.10.1960Gallerie Iris Clert, Paris: Foto: Shunk-Kender, Roy Lichtenstein Foundation | S. 26 Arman, La colère monte, 1961, Accumulation von Manometern im Holzkasten, © 2010 Pro Litteris, Zürich | S. 27 oben, Arman, Poubelle Yves Klein, unten: Arman bei der Realisierung einer Coupe, 1962(c) Arman New York Studio Archives | S.28 Arman, Accumulation Renault n° 150, 1968, © 2010 Pro Litteris, Zürich, Foto: Jean-Claude Planchet | S.29 Mauricio Kagel, 1. Fassung des Zwei-Mann-Orchester, 1973, Foto: Zoltan Nagy | S. 30 Figuren von Duane Hanson, Ausstellungsansicht im Museum Frieder Burda, 2010 | S.31 Gregory Crewdson, Untitled (Birth), «Beneath the Roses», 2007, Courtesy Gagosian Gallery, New York, © Gregory Crewdson, 2010, Abdruck honorarfrei im Rahmen der Ausstellung, im Museum Frieder Burda, Baden-Baden | S.32 links: Georg Baselitz, Donna Via Venezia, 2004, Bronze, farbig gefasst, Sammlung Würth, Inv. 9554 | rechts: Georg Baselitz, Zwei Hände vorm Gesicht, 1985, Sammlung Würth, Inv. 2555 | S. 33 «Inneneinrichtung gestaltet von Livia Lobue Castelli © Aldo Ballo + Marirosa Toscani Ballo, Mailand, 1979» | S.34 Samuel Buri, le parasol, 1964, © Serge Hasenböhler | S. 35 Carlo Aloë, Quotidien, 1989 | S. 40 Thomas Hirschhorn, Wirtschaftslandschaft Davos, 2001, © Pro Litteris, Zürich | Johann Jakob Wolfensberger, Tempel des Jupiter Olympius mit Akropolis, Athen, 1832/34 | Mark Morrisroe, Blow Both of Us, Gail Thacker and Me, Summer 1978, 1986, © Nachlass Mark Morrisroe/Sammlung Ringier | Mario Sala, September 2009, 2009 | Bruce Nauman, Waxing Hot, aus dem Portfolio «Eleven Color Photographs», 1966 – 67 /1970 / 2007, Museum of Contemporary Art, Chicago | S. 42 Agathe Snow, Arc de Triomphe, 2010, Foto Chris McKay © Agathe Snow | Sigmar Polke: Untitled, 2003, The Museum of Modern Art. The Judith Rothschild Foundation Contemporary Drawings Collection Gift, © Pro Litteris, Zürich | Haegue Yang, Three Kinds in Transition, 2008, Ausstellungsansicht Voice over Three, Artsonje Center, Seoul, Korea, 2010, Foto: Kim sang tae, Courtesy: Artist | Man Ray, Cadeau, 1920/1961, © Man Ray Trust, Paris/ Pro Litteris, Zürich, Foto: Jürgen Diemer | August Sander, Handlanger, 1926, © August Sander Archiv / Kulturstitftung Stadtsparkasse Köln / Pro Litteris, Zürich | John Constable, Das springende Pferd, 1825, The Royal Academy of Arts, London | S.42 v. oben n. unten: Henrik Olesen, I Do Not G to Work Today, I Don't Think I Go Tomorrow, 2010 | Constantin Brancusi, La muse endormie, 1910, Bronze, Centre Pompidou, Musée national d’art moderne / Centre de création industrielle, Paris, Don de la Baronne Renée Irana Frachon (Paris) en 1963, Foto: Collection Centre Pompidou, Dist. RMN/Adam Rzepka, 2010, ProLitteris, Zürich | Andrew Bush, Man (possibly someone in character) traveling northwest at 60 mph on U.S. Route 101 in the vicinity of Hollywood on a late Sunday afternoon, in march 1991, Filmstill, Courtesy of the Artist, © Andrew Bush
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Fondation Beyeler
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Baselstrasse 101, CH-4125 Riehen Tel +41 61 645 97 00 Fax +41 61 645 97 19 www.fondationbeyeler.ch, fondation@fondationbeyeler.ch Öffnungszeiten. Mo–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr. Eintrittspreise. Erwachsene CHF 25.– IV/Gruppen ab 20 Pers. CHF 20.– Studenten bis 30 Jahre CHF 12.– Jugendliche 11–19 Jahre CHF 6.– Familienpass CHF 50.– Jeden Montag von 10 bis 18 Uhr und mittwochs von 17 bis 20 Uhr vergünstigte Eintrittspreise. Führungen. Täglich von Dienstag bis Sonntag Überblicksführung. Ein bis zweimal pro Quartal sonntags Tour fixe Französisch, Englisch oder Italienisch. Art Club / Freunde. Für Mitglieder des «Art Clubs» und «Freunde» gelten Vorzugsbedingungen. Restaurant Berower Park. Täglich geöffnet 10–18 Uhr, Mittwoch abends geöffnet Tel +41 61 645 97 70 restaurant@fondationbeyeler.ch Artshop. Tel. +41 61 645 97 56 artshop@fondationbeyeler.ch Anreise. Mit Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badischem Bahnhof ), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle «Messeplatz» auf Tram Nr. 6. Mit Bahn ab Basel SBB und Badischem Bahnhof nach Riehen.
Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 16, CH-4010 Basel Tel +41 61 206 62 62 Fax +41 61 206 62 52 www.kunstmuseumbasel.ch Öffnungszeiten. Di–So 10–18 Uhr, Mo geschlossen. Eintrittspreise. Ständige Sammlung CHF 15.– (Eintritt in das Kunstmuseum und das Museum für Gegenwartskunst, ausser Sonderausstellungen) Andy Warhol CHF 21.– (inkl. ständige Sammlung). Führungen. Tel. +41 61 206 63 00 Führungen Andy Warhol jeweils Sa 16 Uhr und So 12 Uhr. Sonderveranstaltungen. Tel +41 61 206 62 56 Kupferstichkabinett. St. Alban-Graben 16, Basel Tel +41 61 206 62 72 Bibliothek. St. Alban-Graben 10, Basel Tel +41 61 206 62 70 Shop. attraktives Sortiment mit Warhol-Produkten: T-Shirts, Gadgets, Postkarten etc. Buchhandlung. St. Alban-Graben 16, Basel Tel +41 61 206 62 82 www.shop.kunstmuseumbasel.ch Bistro Kunstmuseum. St. Alban-Graben 14, Basel Tel +41 61 2071 55 22
Museum für Gegenwartskunst St. Alban-Rheinweg 60, Basel Tel +41 61 206 62 62 Di–So 11–18 Uhr, Mo geschlossen.
Museum Tinguely
Paul Sacher-Anlage 1, CH-4002 Basel Tel +41 61 681 93 20 Fax +41 61 681 93 21 infos@tinguely.ch, www.tinguely.ch Öffnungszeiten. Di–So 11–18 Uhr, Mo geschlossen. Eintrittspreise. Erwachsene CHF 15.– Schüler, Studenten, Lehrlinge, AHV, IV CHF 10.– Gruppen ab 20 Personen CHF 10.– Kinder /Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen gratis. Öffentliche Führungen. Deutsch jeweils So 11.30 Uhr, Kosten: Museumseintritt. Private Führungen. Nach telefonischer Vereinbarung: Tel +41 61 681 93 20 für Gruppen von max. 20 Personen: CHF 150.– für die Führung und CHF 10.– Eintritt pro Person. Workshops. für Schulklassen und Gruppen aller Altersstufen zu Sonderausstellungen, zur Sammlung oder zu Themen nach Absprache. Informationen unter Tel +41 61 688 92 70. Museumsbistro. Das Museums bistro «Chez Jeannot» liegt direkt an der Rheinpromenade. Öffnungszeiten: Di–So 10.30–19 Uhr Reservationen: Tel +41 61 688 94 58 Museumsshop. Der Museumsshop bietet Kataloge, Plakate und Geschenkartikel an. Anreise. Vom Bahnhof: Tram Nr. 2 bis Wettsteinplatz; Bus Nr. 31 & 38 Richtung Habermatten. Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36. Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein.
Schaulager
Ruchfeldstrasse 19, CH-4142 Münchenstein Tel +41 61 335 32 32 info@schaulager.org www.schaulager.org Ausstellung 2011. Die Ausstellung findet im Haus zum Kirschgarten, Elisabethenstrasse 27, Basel statt. Haus zum Kirschgarten, Anreise. Mit Tram Nr. 2 ab Bahnhof SBB oder Messeplatz bis Station Kirschgarten. Schaulager. Im Schaulager-Gebäude in Münchenstein/Basel findet in dieser Zeit keine Ausstellung statt. Weitere Auskünfte. Alle Informationen unter www.schaulager.org
Kunsthalle Basel
Steinenberg 7 CH-4051 Basel Tel. +41 61 206 99 00 info@kunsthallebasel.ch www.kunsthallebasel.ch Öffnungszeiten. Di/Mi/Fr 11–18 Uhr Do 11–20.30 Uhr Sa/So 11–17 Uhr. Eintrittspreis. CHF. 10.–/6.– inkl. SAM Schweizerisches Architekturmuseum. Führungen. Jeden Sonntag 12 Uhr und jeden zweiten Donnerstag 18.30 Uhr.
Espace d'Art Contemporain, Fernet Branca, Saint-Louis/F
2, rue du Ballon F-68300 Saint-Louis Tel. +33 38 969 10 77 musee-fernet-branca@wanadoo.fr www.museefernetbranca.org Öffnungszeiten. Mi–So 14–19 Uhr. Mo–Di geschlossen. Eintrittspreis. Euro 6.–/5.–, Kinder unter 12 Jahren gratis. Führungen. Französisch und Deutsch auf Anfrage.
Kunsthaus Baselland
St. Jakobs-Strasse 170 CH-4132 Muttenz/Basel beim Fussballstadion St. Jakob. Tel. +41 61 312 83 88 Fax +41 61 312 83 89 office@kunsthausbaselland.ch www.kunsthausbaselland.ch Öffnungszeiten. Di/Do–So 11–17 Uhr | Mi 14–20 Uhr Mo geschlossen. Eintrittspreis. CHF. 7.–/5.– Führungen. Auf Anfrage Anreise. Mit Tram Nr. 14 oder mit Bus Nr. 36 bis St. Jakob.
Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D
Charles-Eames-Str. 1, D-79576 Weil am Rhein Tel +49 76 21 702 32 00 info@design-museum.de www.design-museum.de Öffnungszeiten. täglich 10–18 Uhr, Eintrittspreis. Euro 8.–/6.50 Führungen. Führungen durch die Ausstellung: Sa/So um 11 Uhr. Architekturführungen täglich Deutsch: 11, 13 und 15 Uhr Englisch: 12 und 14 Uhr Anreise. mit Bus Nr. 55 (ab Basel Claraplatz oder Bad. Bahnhof ) bis Haltestelle Vitra.
Kloster Schönthal, Langenbruck/CH
CH-4438 Langenbruck Tel +41 61 706 76 76 mail@schoenthal.ch www.schoenthal.ch Öffnungszeiten. Fr 14–17 Uhr, Sa/So 11–18 Uhr 14.11.2010–18.03.2011 nur sonntags. Eintrittspreise. Erwachsene CHF 10.– Studenten/Künstler CHF 8.– Familien CHF 20.– Gruppen ab 6 CHF 8.– Die private Stiftung unterhält das Baudenkmal und die Landschaft ohne Subventionen.
Forum Würth Arlesheim
Dornwydenweg 11 CH-4144 Arlesheim Tel +41 61 705 95 95 Fax +41 61 705 95 96 forum@wuerth-ag.ch www.forum-wuerth.ch Öffnungszeiten. Mo bis So 11–17 Uhr. Eintritt. frei. Führungen. Öffentliche Führungen So 11.30 Uhr. Gruppenführungen auf Anfrage. Begleitprogramm. siehe www.forum-wuerth.ch Anreise. Mit S-Bahn S3 oder Tram Nr. 10 bis Bahnhof DornachArlesheim. Mit BLT-Bus Nr. 63 bis Birsweg.
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Museum Frieder Burda, Baden-Baden/D
Lichtentaler Allee 8b D-76530 Baden-Baden Tel +49 07221/39898-0 office@museum-frieder-burda.de www.museum-frieder-burda.de Öffnungszeiten. Di bis So 10–18 Uhr, Montag geschlossen. Eintrittspreis. Euro 9.– Führungen. Mi 16 Uhr | Sa, So und Feiertage 11 und 15 Uhr Architekturführungen jeden ersten Samstag im Monat, 16 Uhr.
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Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region Basel
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Aarau | Kunsthaus
Bern | Zentrum Paul Klee
Winterthur | Fotomuseum
Zürich | Kunsthaus
Thomas Hirschhorn Wirtschaftslandschaft Davos
Paul Klee – Franz Marc. Ein Dialog in Bildern Die Ausstellung zeigt eine einzigartige Zusammenstellung hochkarätiger Gemälde, Postkarten und Arbeiten auf Papier von Franz Marc und Paul Klee. Die Ausstellung fokussiert die Freundschaft der beiden Künstler im Vorfeld des Ersten Weltkrieges von 1912 – 1916 und zeichnet die verschiedenen Etappen der gegenseitigen Beeinflussung nach. In nur vier Jahren schufen Franz Marc, der im Ersten Weltkrieg sein Leben liess, und Paul Klee eindrucksvolle Beispiele einer sich gegenseitig inspirierenden Künstlerfreundschaft. Die Ausstellung umfasst rund 100 Werke. 29.01.2011 bis 01.05.2011 www.zpk.org
Mark Morrisroe
FotoSkulptur. Die Fotografie der Skulptur, von 1839 bis heute «FotoSkulptur. Die Fotografie der Skulptur, von 1839 bis heute» bietet dem Besucher eine kritische Untersuchung der ästhetischen und theoretischen Schnittpunkte von Fotografie und Skulptur. Präsentiert werden Aufnahmen bedeutender Fotografen und stilbildender Künstler, welche das Medium auf kreative und originelle Weise für ihre plastischen Werke nutzten: Eugène Atget, Hans Bellmer, Herbert Beyer, Constantin Brancusi, Brassaï, Manuel Alvarez Bravo, Claude Cahun, Marcel Duchamp, Peter Fischli und David Weiss, Robert Frank, David Goldblatt, Hannah Höch, André Kertész, Man Ray, Bruce Nauman, Gillian Wearing, Hannah Wilke, Iwao Yamawaki u.v.a.m.
Die raumgreifende Installation Wirtschaftslandschaft Davos, die für die Sammlung des Aargauer Kunsthauses erworben wurde, ist ein grosses begehbares Panorama, in welchem der Künstler die Verwandlung des Bergortes Davos darstellt. Der beliebte, auf vielerlei Art in die Literatur und Kunstgeschichte eingegangene Kurort mutiert in Hirschhorns Installation zu einer international für Schlagzeilen sorgenden Hochsicherheitszone. Wirtschaftslandschaft Davos stellt ein zentrales Thema der jüngeren Schweizer Geschichte ins Zentrum. Es ist eines der wichtigsten Werke des Künstlers Thomas Hirschhorn (*1957), der 2011 die Schweiz an der Biennale Venedig vertreten wird. 29.01.2011 – 25.04.2011 www.aargauerkunsthaus.ch
Bern | Kunstmuseum Picasso. Die Macht des Eros - Druckgraphik aus der Sammlung Georges Bloch Der Zürcher Textilindustrielle Georges Bloch (1901 – 1984) sammelte ab Mitte der 20er Jahre graphische Blätter von Picasso und baute mit grosser Kenntnis eine 2000 Blätter umfassende Kollektion auf, häufig sind es die Drucke Nr.1. Das Kunstmuseum Bern gibt einen kleinen Einblick in diese reiche Schenkung. Im Zentrum steht jene Thematik, die Picasso auch in der Druckgrafik besonders intensiv verfolgt hat: der begehrende und begehrte Körper der Frau, die ihn zeitlebens in obsessiver Form in Beschlag genommen hat. 25.02.2011 bis 01.05.2011 Artinside www.kunstmuseumbern.ch
St. Gallen | Kunstmuseum Sehnsucht Süden Von Arnold Böcklin bis Roman Signer
Mark Morrisroe, eine grosse bekannte/ unbekannte Figur der Bostoner Kunstwelt Anfang der 1980er Jahre, versammelte um sich eine lebendige, exzentrische Künstlerbohème, die ihre Ursprünge in der Punkbewegung hatte. Schon während seiner Schulzeit gab er das legendäre Dirt Magazin heraus. Trotz seiner nur knapp zehnjährigen Schaffensphase hinterliess Morrisroe ein fotografisches Werk, das mit dieser ersten umfassenden musealen Überblicksschau in Europa vor der Wiederentdeckung steht. bis 13.02.2011 www.fotomuseum.ch
Winterthur | Kunstmuseum
Die Reise an die Geburtsstätten der Antike gehörte im 19. Jahrhundert zum Werdegang eines Gentleman aus gutem Hause. Diesen Kulturpfaden folgten unzählige junge Künstler, so auch Arnold Böcklin (1827–1901), in dessen Gemälden Götter und Nymphen ihr Unwesen treiben, oder Anselm Feuerbach (1829–1880), dessen berühmte Nana klassischen Vorbildern nachempfunden ist. Nach den grossen Meistern der Vergangenheit, nach Carl Blechen (1798–1840), Carl Spitzweg (1808–1885) oder Claude Monet (1840– 1926), zieht es auch heute noch immer Kunstschaffende in den mediterranen Raum: Die Sehnsucht Süden hält an. 05.02.2011 bis 19.06.2011 www.kunstmuseumsg.ch
Thomas Hirschhorn, Wirtschaftslandschaft Davos, 2001 | Johann Jakob Wolfensberger, Tempel des Jupiter Olympius mit Akropolis, Athen, 1832/34
Georg Aerni und Mario Sala: Projekt Sanierung Während der temporären Schliessung des Kunstmuseums Winterthur 2008– 2010 wurden die Künstler Georg Aerni und Mario Sala beauftragt, Bilder zu schaffen, die im Monatsrhythmus auf die Homepage des Museums gestellt wurden. Damit sollte nicht einfach über die baulichen Veränderungen informiert werden, die Arbeiten waren eine künstlerische Begleitung der Bauarbeiten. bis 27.02.2011 www.kmw.ch
25.02.2011 bis 15.05.2011 www.kunsthaus.ch
Zürich | Migrosmuseum Displaced Fractures – Über die Bruchlinien in Architekturen und ihren Körpern Die Kunst besitzt seit je ein Sensorium für das Brüchige, Poröse und Fragile des Menschen. Die Bruchlinien des Menschlichen werden in dieser Gruppenausstellung jedoch nicht direkt am Körper verhandelt, sondern an stellvertretenden Architekturen. Gezeigt werden vor allem Installationen, Rauminterventionen und Skulpturen. Es dominiert dabei ein Spannungsfeld zwischen formverweigernden und monumentalen Gestaltungen, zwischen subjektiven und rationalformalen Gesten.. bis 20.02.2011 www.migrosmuseum.ch
Mark Morrisroe, Blow Both of Us, Gail Thacker and Me, Summer 1978, 1986 | Mario Sala, September 2009, 2009 | Bruce Nauman, Waxing Hot, 1966 – 67 /1970, 2007
Berlin | Deutsche Guggenheim
Berlin | Martin-Gropius-Bau
Frankfurt | Schirn
Agathe Snow: All Access World In ihrer Arbeit bringt Agathe Snow Visionen von Apokalypse und unkontrolliertem Verfall mit dem ehrlichen Glauben an die erlösende Kraft der Erfindungsgabe und des Gemeinsinns des Menschen ins Gleichgewicht. Ihre Performances, deren Bandbreite vom karnevalistischen Bankett bis hin zu ihren legendären Tanzmarathons reicht, fungieren als Szenarien für zügellosen sozialen Austausch und werden stets mit leidenschaftlichem konzeptuellem Engagement ausgeführt. Performative Elemente und ausgeklügelte Fiktionen
Kompass – Zeichnungen aus dem Museum of Modern Art New York
Surreale Dinge. Skulpturen und Objekte von Dalí bis Man Ray Die umfassende Ausstellung in der Schirn konzentriert sich erstmals mit rund 150 Werken ausschließlich auf die dreidimensionalen Arbeiten der Surrealisten. Viele davon wirken aus heutiger Perspektive kaum historisch, sondern im Gegenteil überraschend frisch und zeitgenössisch. Die Auswahl der präsentierten Künstler der surrealistischen Epoche von 19251945 umfasst sehr populäre Namen wie Duchamp, Magritte, Dalí, Picasso und Miró, aber auch viele andere Künstlerinnen und Künstler, deren attraktive und erstaunliche Werke es für ein breites Publikum noch zu entdecken gilt.
Die „Judith Rothschild Foundation Contemporary Drawings Collection” ist eine umfassende Sammlung von etwa 2600 Arbeiten auf Papier von über 600 Künstlerinnen und Künstlern. Sie ging als Schenkung im Mai 2005 an das Museum of Modern Art (MoMA) in New York. Die Ausstellung „Kompass“ zeigt nun erstmals eine umfangreiche Auswahl von über 250 Arbeiten von 120 Künstlerinnen und Künstlern. 11.03.2011 bis 29.05.2011 www.berlinerfestspiele.de
Bregenz | Kunsthaus liegen auch Snows skulpturalen Installationen zugrunde, die sie aus dem unerschöpflichen Vorrat auf der Strasse gesammelter Fundstücke zusammensetzt. 28.01.2011 bis 30.03.2011 www.deutsche-guggenheim.de
Haegue Yang – Arrivals
Berlin | Hamburger Bahnhof Else Lasker-Schüler. Die Bilder Else Lasker-Schüler (1869-1945) war nicht nur eine herausragende Dichterin, sie schuf auch ein umfangreiches zeichnerisches Werk. Die Ausstellung "Else Lasker-Schüler - Die Bilder" unternimmt ihre bislang umfassendste Würdigung als bildende Künstlerin. In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Frankfurt am Main zeigt sie bekannte, seinerzeit in der Zeitschrift "Der Sturm" erschiene Motive ebenso wie einige Blätter, die nun erstmals zu sehen sind.. 21.01.2011 bis 01.05.2011 www.hamburgerbahnhof.de
Mit Haegue Yang zeigt das Kunsthaus Bregenz eine junge Künstlerin, die bereits großes internationales Aufsehen erregt hat. Neben Einzelausstellungen in den USA, Korea und Deutschland zählt die Einladung ihres Heimatlandes Korea, dieses auf der Biennale in Venedig 2009 zu präsentieren, zu den Höhepunkten ihrer bisherigen Ausstellungstätigkeit. Ihr Werk beinhaltet raumgreifende Installationen und Skulpturen sowie Arbeiten mit und auf Papier.. 22.01.2011 bis 03.04.2011 www.kunsthaus-bregenz.at
Agathe Snow, Arc de Triomphe, 2010 | Sigmar Polke: Untitled, 2003 | Haegue Yang, Three Kinds in Transition, 2008, Ausstellungsansicht
11.02.2011 bis 29.05.2011 www.schirn.de
Freiburg | Museum für neue Kunst Hello. Goodbye. Die Sammlung Nachdem das Obergeschoss seit Mitte 2009 mit Sonderausstellungen belegt war, stellt das Museum für Neue Kunst seine Sammlung der Gegenwartskunst nun erstmals wieder aus. Die Mischung aus Bekanntem und Neuem, Vertrautem und Fremdem erzählt von Begrüssung, Abschied und Wiederkehr, von den vielfältigen Erlebnismöglichkeiten zwischen Betrachter und Werk. Die Präsentation der Auswahl will einen Einblick geben in 25 Jahre Ankaufspolitik seit Gründung des Museums im Herbst 1985 und zugleich Perspektive sein auf zukünftige Möglichkeiten des Sammelns für Freiburg. 19.02.2011 bis xx.yy.20zz www.freiburg.de/museen
London | Tate Modern Gabriel Orozco 19.01.2011 bis 25.04.2011 www.tate.org.uk/modern
München | Pinakothek der Moderne
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Der gefesselte Blick – Fotografie der Moderne aus der Sammlung Ann und Jürgen Wilde
Als Auftakt der Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Ann und Jürgen Wilde und der Pinakothek der Moderne gewährt die Ausstellung einen ersten Einblick in die Stiftungsbestände. In einer Auswahl stilbildender Positionen der avantgardistischen Fotografie werden Werkgruppen u. a. von Karl Blossfeldt, Aenne Biermann, Florence Henri, Germaine Krull, August Sander und Albert Renger-Patzsch vorgestellt. 24.03.2011 bis 26.06.2011 www.pinakothek-der-moderne.de
Stuttgart | Staatsgalerie John Constable – Maler der Natur
Die Ausstellung würdigt zum ersten Mal in Deutschland das Werk des englischen Malers John Constable. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen zwei frisch restaurierte Hauptwerke aus der Sammlung des Victoria and Albert Museum, The Hay Wain (Der Heuwagen) und The Leaping Horse (Das springende Pferd), die nun seit langer Zeit wieder ihre volle Farbigkeit und ihren tonalen Reichtum entfalten können. Zudem ist eine spektakuläre Auswahl von Constables Ölskizzen zu sehen. 12.03.2011 bis 03.07.2011 www.staatsgalerie.de
Man Ray, Cadeau, 1920/1961 | August Sander, Handlanger, 1926 | John Constable, Das springende Pferd, 1825
Artinside
Das nächste Artinside erscheint am 1. Juni 2011 mit diesen Themen
Museum für Gegenwartskunst Basel, 14.05.2011 – 11.09.2011 Henrik Olesen
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Das Museum für Gegenwartskunst widmet dem Künstler Henrik Olesen (*1967 in Dänemark, lebt in Berlin) eine umfangreiche Überblicksausstellung. Sie präsentiert eine Auswahl seines Werkes der letzten 15 Jahre in Kombination mit Arbeiten, die sich die architektonischen Gegebenheiten für neue, ortsspezifische Installationen zunutze machen. Er verwendet die Mittel der Collage, der Skulptur und der minimalistischen räumlichen Intervention, um Strukturen von Machtverhältnissen und die Konstruktion von Geschichtsschreibung und Identitäten zu hinterfragen. Aktuelle und historische Referenzen aus unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. der Kunst- und Kulturgeschichte, der Naturwissenschaft und der Ökonomie, sind Ausgangspunkt für seine Recherchen zu Themen gesellschaftlicher wie wirtschaftlicher Kategorisierungssysteme.
Fondation Beyeler, 22.05.2011 – 04.09.2011 Constantin Brancusi und Richard Serra
Die Sommerausstellung der Fondation Beyeler ist dem Schaffen der Bildhauer Constantin Brancusi (1876–1957) und Richard Serra (*1939) gewidmet. Brancusis sinnliche Formgestaltung seiner poetischen Skulpturen aus Marmor, Bronze, Holz und Gips wird Serras minimalistischen Stahlplastiken gegenübergestellt. Dabei zeigen sich Gemeinsamkeiten und treffen spannungsvolle Kontraste aufeinander, die die Macht und dynamische Kraft von Skulptur unmittelbar im Raum erfahrbar machen. Gezeigt werden berühmte Skulpturen von Brancusi wie der Kuss, die Musen und Vögel sowie zentrale Werke von Serra.
Museum Tinguely, 08.06.2011 – 09.10.2011 Fetisch Auto. Ich fahre, als0 bin ich
Henrik Olesen, I Do Not Go to Work Today, I Don’t Think I Go Tomorrow, 2010 | Constantin Brancusi, La muse endormie, 1910 | Andrew Bush, Man (possibly someone in character), 1991
Artinside
Fetisch Auto stellt das Automobil als Inspirationsquelle für die Kunst der vergangenen 100 Jahre vor. Ausgehend von den Futuristen, die dessen bestialisches Brüllen und die Gefährlichkeit des Geschwindigkeitsrausches als neues Schönheitsideal sahen, liefert die Ausstellung einen Überblick über die schönsten und inspirierendsten Werke, die wir dieser «blechernen Muse» verdanken, darunter Werke der Pop Art, der Nouveaux Réalistes mit Jean Tinguely als grösstem Fan des Formel-1-Sports, aber auch thematische Schwerpunkte wie «Verkehr», «Rückzug und Flucht» oder «Faszination Unfall/Gefahr». Das Automobil als materialisierte «Beziehungskiste» ist ein Spiegel für unser Erleben und Erfahren: einerseits profanes Mittel zur Fortbewegung, anderseits auch Bedeutungsträger, Mittel zur Distanzierung und individuellen Profilierung − zugleich Uterus und Persönlichkeitsprothese.