Artinside Frühling 2014

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Ausgabe Frühjahr 2014

Das Museumsmagazin der Region Basel

James Ensor, Intrige (Detail), 1890

James Ensor Die überraschten Masken 16.02.2014 – 25.05.2014 Kunstmuseum Basel

Odilon Redon 02.02.2014 – 18.05.2014 Fondation Beyeler, Riehen Spielobjekte Die Kunst der Möglichkeiten 19.02.2014 – 11.05.2014 Museum Tinguely

Ross Birrell and David Harding Winter Line 17.01.2014 – 23.03.2014 Kunsthalle Basel

Konstantin Grcic Panorama 22.03.2014 – 14.09.2014 Vitra Design Museum/D

JR 01.03.2014 – 29.06.2014 Museum Frieder Burda/D

Lee Bae 13.04.2014 – 31.08.2014 Fondation Fernet Branca/F


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Wir werden nicht ruhen


Editorial

Bernhard Mendes Bürgi

Liebe Kunstfreunde 3

Einerseits tief verwurzelt “ im 19. Jahrhundert, reicht James Ensors Einfluss andererseits weit ins 20. Jahrhundert hinein.

Bernhard Mendes Bürgi

Titelbild Hauptausgabe James Ensor, Die Intrige (Detail), 1890

Das Kunstjahr 2014 wird prachtvoll. Es wurde so viel über die Schliessung des Kunstmuseums gesprochen, dass viele dachten, das Kunstmuseum Basel würde schon dieses Jahr wegen der notwendigen Sanierung vorübergehend seine Pforten schliessen, aber das wird erst 2015 der Fall sein. Ein besonders dichtes Programm – des Kunstmuseums, aber auch der anderen Institutionen in unserer Region – erwartet uns. In diesem Quartal möchte ich speziell darauf aufmerksam machen, wie wir in verschiedenen Konstellationen miteinander kollaborieren und wie wichtig unsere Zusammenarbeit ist. Das Kunstmuseum Basel wird mit der Ausstellung «Die überraschten Masken: James Ensor. Aus dem Königlichen Museum für Schöne Künste Antwerpen und Schweizer Sammlungen» einen visionären Künstler vorstellen. Auch wenn er Kunstinteressierten und Künstlern schon lange ein Begriff ist, so ist dieser Künstler bei einem breiteren Publikum doch immer noch eine Entdeckung. Einerseits tief verwurzelt im 19. Jahrhundert, reicht Ensors Einfluss andererseits weit ins 20. Jahrhundert hinein – sowohl Kubin, Klee und die deutschen Expressionisten als auch die Surrealisten beriefen sich auf den exzentrischen Belgier. Er selbst hat sich mit Künstlerfreunden an vielen Gruppen und Vereinigungen beteiligt. Bei Ausstellungen, die Ensors Freunde organisierten, waren immer wieder Werke von Odilon Redon in Brüssel zu sehen. Der französische Symbolist, der etwa zwanzig Jahre älter war als Ensor, hat ihn mit seinen geheimnisvollen Motiven zutiefst beeindruckt. Auch das systematische Ausloten von druckgraphischen Techniken, die Redon meisterhaft beherrschte, gab ihm wichtige Anregungen. Wir nutzen den Umstand, dass die Ausstellung zu Odilon Redon in der Fondation Beyeler fast genau parallel zur Ensor-Ausstellung im Kunstmuseum stattfindet, um unter der Federführung des Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel am 7. März ein gemeinsames wissenschaftliches Symposium zu veranstalten. Es wird darum gehen, den gemeinsamen Themen von Symbolismus, dem Grotesken und Bizarren, und auch dem Einfluss des Japonismus auf beide Künstler nachzuspüren. Das Tinguely-Museum regt seinerseits mit der Ausstellung «Spielobjekte. Die Kunst der Möglichkeiten» an, über spielerische Zusammenarbeit in der Kunst nachzudenken. Hier werden wir Werke der französischen Künstlergruppe GRAV erleben können, die über das individuelle Kunstwerk hinaus Gemeinschaftsarbeit und Partizipation zu ihrem Arbeitsprinzip erklärt hat. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen zusammen einen guten Start ins Kunstjahr 2014!

Spezialauflage Fondation Beyeler Odilon Redon, Papillons, um 1910

Ihr Bernhard Mendes Bürgi, Direktor Kunstmuseum Basel

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Inhalt

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12 JR, Inside Out, New York, Times Square, 2013

Ross Birrell and David Harding, Winter Line, 2014

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James Ensor, Die Verwunderung der Maske Wouse, 1889

06 Die überraschten Masken: James Ensor Kunstmuseum Basel

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Phantome, Schädel, Skelette und andere makabre Gestalten prägen das Werk von James Ensor (1860–1949). Seine Arbeiten sind skurril, ironisch, angriffslustig und provokant, dabei immer von einem tiefgründigen Humor getragen. Die ungewöhnlichen Motive zeigen das Absurde und Groteske des menschlichen Alltags. Künstler wie Alfred Kubin, Paul Klee und die Expressionisten Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner zeigten sich Anfang des 20. Jahrhunderts von seiner radikalen Absage an das Schönheitsideal der europäischen Kunstgeschichte inspiriert.

Odilon Redon, Vase au guerrier japonais, um 1905

12 JR Museum Frieder Burda Der französische Künstler JR (*1983) zählt nicht von ungefähr zu den innovativsten Vertretern der internationalen Gegenwartskunst. Seine überdimensional grossen Schwarzweiss-Porträtfotografien platziert er weltweit als monumentale Plakate an allen denkbaren Stellen des öffentlichen (Stadt-)Raums

15 Ross Birrell and David Harding Kunsthalle Basel Die erste umfassende Einzelausstellung der Künstler Ross Birrell und David Harding in der Kunsthalle Basel kombiniert neue Produktionen mit früheren Arbeiten.

16 Odilon Redon Fondation Beyeler Die Ausstellung in der Fondation Beyeler weist anhand zahlreicher Gemälde, Pastelle, Zeichnungen und Druckgrafiken auf Redons Bedeutung als Wegbereiter der Klassischen Moderne und somit auf die avantgardistische Dimension seiner Kunst hin. Redons Œuvre ist geprägt von einer Entwicklung, die vom Schwarz der frühen Kohlearbeiten und Lithografien hin zur «Farbexplosion» seiner späteren Pastelle und Ölbilder führt. Seine Werke changieren zwischen dem Unheimlichen und dem Heiteren: Traum und Albtraum, Natur und Imagination begegnen sich.


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22 Lee Bae in seinem Studio

24 Jeppe Hein, «Intervention Impact», 2004

23 Designstudie für die Ausstellung «Panorama» von Konstantin Grcic, das «Archiv der Dinge»

22 Lee Bae Fondation Fernet Branca Die vom Architekten Jean Wilmotte kuratierte Ausstellung in der Fondation Fernet Branca, zeigt über 80 Arbeiten des koreanischen Künstlers Lee Bae.

23 Konstantin Grcic – Panorama Vitra Design Museum Konstantin Grcic ist einer der führenden Designer unserer Zeit. Einige seiner Entwürfe, etwa der Chair One (2004) oder die Leuchte Mayday (1999), gelten bereits heute als Designklassiker. Mit der Ausstellung «Konstantin Grcic – Panorama» zeigt das Vitra Design Museum seine bislang grösste Einzelausstellung.

24 Spielobjekte – Die Kunst der Möglichkeiten Museum Tinguely Mit rund 100 Exponaten von Künstlern des 20. Jahrhunderts präsentiert das Museum Tinguely die Vielfalt und Geschichte des variablen Kunstwerks. Ziel der Künstler ist, den Betrachter auf unterschiedliche Weise beim Entstehungs- und Transformationsprozess ihrer Kunstobjekte direkt miteinzubeziehen. Das Publikum wird so zum direkten Akteur zwischen Künstler und Kunstwerk. Mit über 300 interaktiven, öffentlichen Führungen bietet sich die einmalige Gelegenheit, viele der Werke direkt zu erleben und selber zu bespielen.

30 Service 32 Stadtplan 35 Vorschau Impressum. Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel Herausgeber: Matthias Geering Chefredaktion | Artdirection | Produktion: Sibylle Meier Lauftext Meier Geering, Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel Korrektorat: Lesley Paganetti, Basel info@artinside.ch | www.artinside.ch Ausgabe Frühjahr 2014 | Erscheint drei Mal jährlich Die nächste Ausgabe erscheint am 14. Mai 2014 Auflage 175 000 Exemplare Bildbearbeitung/Druck: Vogt-Schild Druck, Derendingen Ein Teil der Auflage ist der Basler Zeitung und einem Teil der Badischen Zeitung vom 29. Januar 2014 beigelegt Jahresabo Schweiz: CHF 20.– Jahresabo EU: Euro 20.– ISSN 1660-7287

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James Ensor

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Artinside James Ensor, Die Intrige, 1890


James Ensor Die überraschten Masken 16.02.2014 – 25.05.2014 Kunstmuseum Basel www.kunstmuseumbasel.ch

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Die überraschten Masken: James Ensor Aus dem Königlichen Museum für Schöne Künste Antwerpen und Schweizer Sammlungen von Nina Zimmer*

James Ensor, Die Austernesserin (Im Land der Farben), 1882

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«Meine Grosseltern hatten in Ostende [...] ein Geschäft für Muscheln, Spitze, chinesisches Porzellan, ein unentwirrbares Durcheinander verschiedenster Dinge, das ständig von mehreren Katzen, Papageien mit ohrenbetäubenden Stimmen und einem Affen auf den Kopf gestellt wurde. [...] Meine Kindheit war erfüllt von fantastischen Träumen und den Besuchen im Geschäft meiner Grossmutter, schillernden Lichtreflexen auf den Muscheln und der Pracht der Spitze, merkwürdigen ausgestopften Tieren und den Waffen der Wilden, die mir Angst einjagten. Oft hockte der Affe auf einem riesigen ausgestopften Fisch, was einen wirklich diabolischen Effekt ergab.» So schrieb James Ensor an Louis Delattre am 4. August 1898. Wie diese Kindheitseindrücke, so ist auch das Werk des belgischen Künstlers James Ensor (1860–1949) skurril, fantasievoll, ironisch, zuweilen aggressiv, aber auch von einem tiefgründigen Humor geprägt. Seine ungewöhnlichen und überraschenden

Motive, in denen er die Absurdität menschlichen Daseins herausstellt, haben Künstler wie Alfred Kubin, Paul Klee und die deutschen Expressionisten Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner ebenso beeinflusst wie die Surrealisten, die sich auf Ensor als ihren Vorläufer beriefen. Von sich selbst behauptete der vielschichtige Künstler, er habe «alle modernen Bewegungen vorweggenommen ... und zwar in alle Richtungen». Eine Retrospektive im Musée d’Orsay in Paris und im Museum of Modern Art in New York 2009 hat sein Werk international endgültig bekannt gemacht. Ensor wurde 1860 in Ostende geboren. Sein Vater, James Frederic Ensor, war englischer Herkunft. Er hatte versucht, in Amerika sein Glück zu machen, scheiterte und endete als stadtbekannter Säufer. Ensors Mutter war Flämin und führte den elterlichen Laden mit Kuriositäten und Karnevalsmasken weiter, die in Ensors Werk eine so grosse Rolle spielten. Ensor war in

seinen frühen Werken Plein-Air-Maler und Vertreter des europäischen Realismus und Naturalismus. Während für die meisten frühen Gemälde eine eher dunkeltonige Palette charakteristisch ist, wandte sich Ensor in Die Austernesserin (Im Land der Farben) dem Impressionismus zu. Dass sich die junge Dame auf dem Bild alleine dem Genuss von Austern hingibt, führte zum ersten von mehreren Skandalen in seiner Karriere. Schon früh rezipierte Ensor asiatische Kunst, um 1880 integrierte er in seine Stillleben sogenannte «Chinoiseries»: Darstellungen chinesischer Keramik oder japanischer Fächer, die seine Tante Mimi für das Geschäft bei Samuel Bing in Paris bestellte. 1885 gelangte – so vermutet man – ein Bildband Manga von Hokusai mit Holzschnitten in seinen Besitz, nach dem er mehrere Kopien anfertigte. Zunächst an der ungewöhnlichen Farbigkeit interessiert, reizten Ensor dann Einfachheit und Eleganz der Kompositionen.


weitere Ausstellung im Kunstmuseum Basel

Fokus: Van den Berghe bis Tytgat Flämische Expressionisten aus der Emanuel HoffmannStiftung 16.02.2014 – 25.05.2014

James Ensor, Seltsame Insekten, 1888

Nach und nach verlagerte sich sein Interesse hin zum Bizarren der dämonischen Motive japanischer Drucke und Masken. In seiner weitaus bekanntesten Schaffensphase wird das Groteske zum eigentlichen Charakteristikum seiner Kunst. Eine Fülle von Totenschädeln und Skeletten und Masken verschiedenster Herkunft setzt Ensor so ins Bild, dass sich rätselhafte skurrile Kontexte ergeben. Die Untiefen der menschlichen Seele, welche in der Kunst des 19. Jahrhunderts in den abgründigen Szenen der Schwarzen Romantik oder in der Karikatur gelegentlich anklingen, werden von Ensor systematisch ausgelotet. Das Absurde und Eitle der menschlichen Existenz entlarvt er in schrillen Gegenüberstellungen wie Maske beschaut Krustentiere oder der Intrige (siehe Doppelseite). Hier treffen europäische Masken auf asiatische Elemente wie etwa die Kimonotragende Kinderpuppe im Vordergrund. Das Bildgeschehen bleibt unfassbar, die Darstellung ist zwischen Realität und Fantasiewelt angesiedelt und verwischt die Grenze, die traditionell zwischen Karikatur und Malerei verläuft. Neben kompositorischer Raffinesse

und zugespitzter Komik wohnt dem Gemälde auch eine beissende Gesellschaftskritik inne. Das Königliche Museum für Schöne Künste Antwerpen besitzt die weltweit grösste und bedeutendste Ensor-Sammlung. Die langjährige Schliessung des Museums aufgrund von Sanierungsarbeiten eröffnet die Chance, sämtliche Antwerpener Gemälde Ensors in Basel zu zeigen. Die Ausstellung in Basel umfasst zirka 50 Gemälde und ebenso viele Zeichnungen, die zum Teil erstmals ausgestellt werden. Sie präsentiert die Antwerpener Bestände, ergänzt um Gemälde aus Schweizer Sammlungen – darunter Werke, die seit über 70 Jahren nicht mehr ausgestellt wurden – sowie Druckgrafik aus dem Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel.

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*Nina Zimmer ist seit 2007 Kuratorin am Kunstmuseum Basel. Sie war für die Ausstellungen «Renoir – Zwischen Bohème und Bourgeoisie. Die frühen Jahre», und, zusammen mit Anita Haldemann für die Ausstellung «Die Picassos sind da! Eine Retrospektive aus Basler Sammlungen» verantwortlich

Artinside James Ensor, Maske beschaut Krustentiere, 1891


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Kasimir Malewitsch, Die erste aus dem Quadrat entstandene suprematistische Form (Das grundlegende suprematistische Element), 1927

Kasimir Malewitsch – Die Welt als Ungegenständlichkeit von Britta Tanja Dümpelmann*

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asimir Malewitsch, der Schöpfer des schwarzen Quadrats, das längst zur Ikone der Moderne geworden ist, publizierte 1927 im Verlag des Bauhauses seine Vision einer Welt als Ungegenständlichkeit. In enger Verbindung aus Text und Bild bietet die zu Lebzeiten des Künstlers einzige Publikation in westlicher Sprache einen Zugang zu dieser Welt jenseits der sichtbaren Dinge, der zunächst gar nicht einfach ist. Ausgehend vom Quadrat, auf den ersten Blick ein simples, ja fast banales Bild, entwickelt Malewitsch einen suprematistischen Weltentwurf, in dem nichts als die reine Empfindung herrscht. Sobald die im Quadrat vorübergehend zur Ruhe gekommene Empfindung in Bewegung gerät, entsteht ein Kreis, durch Teilung ein Kreuz oder Rechteck, bilden sich komplexere Formen für die Empfindung des Fluges, Stromes, Magnetismus oder des Weltalls. Auch wenn die Bildtitel Bezüge zur gegenständlichen Wirklichkeit herstellen, war das eigentliche Ziel Malewitschs, jegliche Ähnlichkeit zu den sichtbaren Dingen auszuschliessen.

Kasimir Malewitsch Die Welt als Ungegenständlichkeit 01.03.2014 – 22.06.2014 Kunstmuseum Basel www.kunstmuseumbasel.ch Im suprematistischen Quadrat, das in Wirklichkeit gar kein geometrisch exaktes Quadrat, sondern ein Viereck ist, manifestiert sich die Verweigerung der Ähnlichkeit. Zum ersten Mal seit Langem zeigt das Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel die Zeichnungen aus eigenem Bestand, die als Vorlagen für das Buch dienten. Der begleitende Katalog erscheint in einer deutschen und einer englischen Ausgabe. Er enthält eine Neuübersetzung des illustrierten Künstlertextes, der 1927 etwas ungenau als Die gegenstandslose Welt übersetzt worden war, und beschäftigt sich intensiv mit der Entstehungsgeschichte des Werks: Wann und wo sind Illustrationen und Texte entstanden, welchen Punkt in Malewitschs künstlerischer Entwicklung spiegeln sie wider? Malewitschs Welt als Ungegenständlichkeit erweist sich so als fluider Weltentwurf und Momentaufnahme eines grenzenlosen künstlerischen Universums. *Britta Tanja Dümpelmann ist wissenschaftliche Assistentin am Kupferstichkabinett und Kuratorin der Ausstellung.


Le Corbeau et le Renard Aufstand der Sprache mit Marcel Broodthaers und Werken von Hans Arp, Robert Barry, Alighiero Boetti, Marcel Broodthaers, László Moholy-Nagy, Dieter Roth, John Smith von Søren Grammel*

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or 40 Jahren richtete Marcel Broodthaers im Kunstmuseum Basel eine Ausstellung ein. Eloge du Sujet war die erste Einzelausstellung des Künstlers in der Schweiz. Das MGK nimmt das Jubiläum zum Anlass, um mit einer Ausstellung die immense Aktualität zu vermitteln, die Broodthaers’ Werk bis heute für die Gegenwartskunst hat. Bereits 1975 erwarb die Emanuel Hoffmann-Stiftung ein Konvolut von Filmen des gebürtigen Belgiers. Sieben dieser Filme bilden den Mittelpunkt der Ausstellung Le Corbeau et le Renard. Sie brechen mit zahlreichen Standards des Mediums und der Institution Kino. Sie führen exemplarisch vor, wie frei sich Broodthaers unterschiedlicher ästhetischer Verfahren bediente. Er filmte Post- und Landkarten ab, die er in Archiven oder Antiquariaten fand, fotografierte Seiten aus Büchern, um sie in Diaprojektionen umzuwandeln, oder verwendete eine Untertitelungsmaschine, um Handzeichnungen auf Filmmaterial zu übertragen. Indem er Film

auf eine bedruckte Leinwand projizierte, brach er mit einer bis dato grundlegenden Konvention von Kino: der Konzentration auf die Immanenz des filmischen Bildes. Zu einer Zeit, als noch das Paradigma des Mediums gilt, gibt Broodthaers einer Praxis das Gesicht, welche die amerikanische Kunstkritikerin Rosalind Krauss als postmedial bezeichnet. Als Teil der Ausstellung richtet die Tochter des Künstlers, Marie-Puck Broodthaers, drei Vitrinen mit Stücken aus ihrem Archiv ein, die sich auf die Basler Ausstellung von 1974 beziehen. Das Projekt wird durch Leihgaben des Estate Broodthaers und private Leihgaben ergänzt. Ausserdem werden ausgewählte Einzelwerke von Künstlern wie László Moholy-Nagy, Robert Barry oder John Smith in einen spielerischen Dialog mit Broodthaers’ künstlerischen Thesen und Visionen gesetzt.

Le Corbeau et le Renard Aufstand der Sprache mit Marcel Broodthaers 22.03.2014 – 17.08.2014 Museum für Gegenwartskunst www.kunstmuseumbasel.ch weitere Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst Basel:

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every time you think of me, I die, a little Das Memento Mori bei Andy Warhol und Douglas Gordon

bis 27.04.2014

* Søren Grammel ist seit November 2013 Leiter des Museums für Gegenwartskunst Basel.

Artinside Marcel Broodthaers, Le Corbeau et le Renard (d'après La Fontaine), 1967


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Artinside JR, Unframed, Vevey, 2010, Man Ray revu par JR, «Femme aux cheveux longs, 1929»


JR – Der Beziehungskünstler JR 01.03.2014 – 29.06.2014 Museum Frieder Burda/D www.museum-frieder-burda.de

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er französische Künstler JR (*1983) zählt zu den innovativsten Vertretern der internationalen Gegenwartskunst. Er lebt und arbeitet in Paris, wobei er seine wahre Identität bewusst im Geheimen hält. Seine Schwarz-Weiss-Fotografien platziert er weltweit als monumentale Plakate an Hauswänden, Treppen und Mauern. Neben der Architektur der Städte werden stets kulturelle und zeitgeschichtliche Zusammenhänge zum Thema seiner Arbeiten, was in den Gesichtern der Menschen zum Ausdruck kommt, die JR in Nahaufnahme fotografiert. Auf der Grundlage dieser Idee verwirklichte der Künstler bereits grosse Projekte in Europa, Amerika, Afrika und Asien. Die Ausstellung im Museum Frieder Burda wird von Patricia Kamp kuratiert. In Fotos und Videos stellt sie Projekte des Künstlers vor und eröffnet so einen retrospektiven Blick auf JRs Entwicklung bis heute. Im Mittelpunkt steht unter anderem Women are Heroes. Bei diesem Vorhaben traut sich JR 2008 in ein Elendsviertel Rio de Janeiros, eine teure Leica-Kamera um den Hals und im Kopf einen kühnen Plan. Er möchte denen ein Gesicht geben, die sonst in der Anonymität verharren müssen: den Frauen der Favela, den Heldinnen des Alltags. Die Hütten des Viertels beklebt er mit wandhohen Postern, Schwarz-Weiss-Fotos von Augen und Gesichtern, Nahaufnahmen der Frauen. Bei Face 2 Face porträtiert JR Israelis und Palästinenser mit den gleichen Berufen und plakatiert die riesigen Fotos entlang der Trennungsmauer in der West-

bank und in benachbarten Siedlungen. Die Botschaft ist unübersehbar: Anhand ihrer Gesichtszüge lassen sich die verfeindeten Bevölkerungsgruppen nicht unterscheiden. Bereits über 160  000 Menschen nahmen mit ihren Porträts am Projekt Inside Out teil. JR gelang es – als erstem Künstler überhaupt – den gesamten Times Square im Herzen New Yorks mit Porträts zu bekleben. Auch im Museum Frieder Burda können sich die Besucher in einer Fotokabine porträtieren lassen und werden so Teil der Inszenierung. Unframed Baden-Baden befasst sich als grosses Projekt im Baden-Badener Stadtraum mit der deutsch-französischen Geschichte und Freundschaft. Historische Aufnahmen aus privaten Fotoalben und Stadtarchiven bringen das Thema in einen neuen Kontext. Die wichtigste Motivation JRs ist die Interaktion mit anderen. In seinen Arbeiten stellt er die Frage nach Freiheit und Identität und inwiefern Kunst die Wahrnehmung verändern kann. Mit seinem kreativen Aktionismus lenkt er aber auch die Aufmerksamkeit auf Missstände. Bezeichnend für JRs Kunst sind die Geschichten, die er mit seinen Fotomontagen erzählt, und sein Talent, getrennte Welten zusammenzubringen. JR ist ein Beziehungsstifter, ein Dirigent, der den anonymen Existenzen oder vergessenen Geschichten ein Gesicht gibt. «Meine Kunst verändert nicht die Welt; aber ich hoffe, sie regt dazu an, die Sicht auf die Welt und auf die Menschen zu verändern», sagt JR.

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Artinside JR, Women are Heroes, Rio de Janeiro, 2008-09


Kunstwerk

Unsere Innovationen helfen Millionen Menschen, indem sie Leid lindern und Lebensqualit채t verbessern. Wir geben Hoffnung.


Ross Birrell and David Harding – Winter Line

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Ross Birrell and David Harding Winter Line 17.01.2014 – 23.03.2014 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch weitere Ausstellung in der Kunsthalle Basel

Ross Birrell und David Harding: Syrian Brown Bear Cub - Iraq 1942, courstesy of Greg Dayton

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ie Ausstellung Winter Line der beiden schottischen Künstler Ross Birrell (*1969) und David Harding (*1937) in der Kunsthalle Basel ist die erste umfassende Einzelpräsentation in der Schweiz. Beide sind eng mit der Glasgow School of Art verbunden: Ross Birrell als Dozent am dortigen Forum for Critical Inquiry; David Harding als Begründer und langjähriger Leiter des einflussreichen Environmental Art Departments, zu dessen Absolventen zahlreiche international bekannte Künstler zählen. Die vielfältige Praxis der beiden Künstler umfasst Filme, Skulpturen, Installationen, Textarbeiten, Soundinstallationen und musikalische Kompositionen. Ihre Zusammenarbeit begann 2005 mit dem Film Port Bou: 18

Fragments for Walter Benjamin. Die Ausstellung vereint Werke, die die individuellen Interessen und frühere Arbeiten beider Künstler aufgreifen und variieren und im Dialog miteinander sowie mit den Bedingungen der Ausstellungssituation in Basel weiterführen. In Winter Line folgt der Betrachter Erzählungen über unterschiedliche Orte und verschiedene historische Momente, die Zusammenhänge zwischen Geschichte und Gesellschaft, Kunst und Literatur herstellen. 1982 in Peru geboren, lebt und arbeitet Rita Ponce de Léon heute in Mexiko-Stadt. Ansatzpunkt ihrer Arbeiten bilden Zeichnungen, die teils als eigene Werke präsentiert und teils in Wandmalereien oder Reliefs

Rita Ponce de León Endless openness produces circles 02.02.2014 – 30.03.2014 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch transformiert werden. Dabei sind es oft Gespräche der Künstlerin mit Bekannten und Unbekannten, die zu diesen abstrakten wie figurativen Zeichnungen führen, als wären sie Berichte oder Notizen. Für die Kunsthalle Basel entwickelte die Künstlerin in Zusammenarbeit mit dem mexikanischen Architekten Pablo Pérez Palacios ein Ausstellungskonzept, das neben diesen Zeichnungen ebenso architektonische Transformationen des Raumes beinhaltet. Dabei geht es Rita Ponce de Léon um die Schaffung eines Szenarios, das zum Denken einlädt sowie zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper. Die Verbindung von innen und aussen als offener Raum schafft hier neue Möglichkeiten der Wahrnehmung.

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Artinside Odilon Redon, Fleurs, 1909


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Odilon Redon

« Die Kunst

ist gleich einer Blüte, die sich, außerhalb aller Regeln, frei entfaltet

»

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Odilon Redon, La Mort de Bouddha, um 1899

Odilon Redon 02.02.2014 – 18.05.2014 Fondation Beyeler www.fondationbeyeler.ch

Odilon Redon – Der Poet der Farbe

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dilon Redon (geboren 1840 in Bordeaux, 1916 in Paris verstorben) gehört mit seinem Farbenkosmos zu den erstaunlichsten Künstlern der anbrechenden Moderne. Sein hintergründiges und rätselhaftes Schaffen ist geprägt von einer Entwicklung, die vom Schwarz der frühen Kohlearbeiten und Lithografien hin zur «Farbexplosion» seiner späteren Pastelle und Ölbilder führt. Seine Werke wandeln sich vom Unheimlichen zum Heiteren: Bizarre Monster treten neben himmlische Geschöpfe – Traum und Albtraum, Natur und Imagination begegnen sich. Ähnlich wie Cézanne oder van Gogh zählt Redon zu den Gründerfiguren der modernen Kunst. Sein Werk kündigt verschiedene Strömungen des 20. Jahrhunderts an – vom Fauvismus und Surrealismus bis hin zu verschiedenen Tendenzen der Abstraktion. Auf diese avantgardistische Dimension in Redons vielfältigem Œuvre konzentriert sich die Ausstellung in der Fondation Beyeler, in der ebenso berühmte wie selten gezeigte Meisterwerke aus allen wichtigen Werkphasen des Künstlers zu sehen sind. Diese stammen aus namhaften internationalen Museen wie dem Musée d’Orsay in Paris, dem Mu-

von Raphaël Bouvier* seum of Modern Art und dem Metropolitan Museum of Art in New York oder dem Rijksmuseum in Amsterdam sowie aus wichtigen Privatsammlungen. Redon entstammte einer wohlhabenden Familie, doch liessen ihn seine Eltern abgeschottet und einsam in Obhut seines Onkels auf dem Familienweingut Peyrelebade im Médoc aufwachsen. Diese prägende Zeit sollte auch einen beträchtlichen Einfluss auf sein düsteres und melancholisches Frühwerk ausüben. In seinen bahnbrechenden schwarzen Kohlezeichnungen – den sogenannten Noirs – finden sich geheimnisvolle Darstellungen von in sich gekehrten Gesichtern und intensiv blickenden Augen neben fantastischen Kreaturen und apokalyptischen Erscheinungen. Redons einzigartige Neuentdeckung der Farbe setzt um 1890 ein und spiegelt sich auch in den gleichermassen mystischen wie spirituellen Nachtszenen wider, die seine künstlerische Entwicklung von der Dunkelheit zur Helligkeit geradezu versinnbildlichen. Zu diesen Nachtszenen gehört auch das kontemplative Pastell La Mort de Bouddha, das die unerhörte Intensität und Leuchtkraft von Redons Farbpalette besonders anschaulich macht.


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Artinside Odilon Redon, Le Char d'Apollon, um 1910


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Ein ähnliches Farbverständnis äussert sich später auch in den Werken von Henri Matisse, der Redons Kunst überaus bewunderte und La Mort de Bouddha schon früh erwarb. Die Hinwendung zur Farbe findet ihren Höhepunkt im mythologischen Thema des Wagens des Apoll, das im Verständnis des Künstlers den «Triumph des Lichts über die Finsternis» verkörpert. In der Weite des blau-grünen Himmels tauchen die vier blendend weissen Pferde des Sonnengottes wie eine Erscheinung auf. Dahinter erstrahlt Apoll auf seinem Streitwagen, während er das aus der Dunkelheit ragende Ungeheuer mit seinen Pfeilen erlegt. In dieser Feier des Lichts löst sich die Komposition allmählich in reine Farbe auf, ohne an Symbolgehalt einzubüssen. Als einer der Hauptvertreter des Symbolismus wendete sich Redon bewusst von der «oberflächlichen» Nachahmung der Natur nach Art der Impressionisten ab. So interessierte er sich vor allem für das Leben jenseits des Sichtbaren, zu dem der Traum und die Fantasie, aber auch mikroskopische Welten gehören. Dieses Interesse drückt sich auf besonders poetische Weise in den gemalten Naturvisionen aus, die sich durch das Wechselspiel zwischen präziser Naturbeobachtung und freier Imagination charakterisieren. In Papillons etwa schwebt ein Schwarm wundersamer Schmetterlinge über einer steinigen Küste in der Luft, als sei er dem Meer entsprungen oder einer Blüte entwachsen, um die noch karge Erde zu beseelen. In den berühmten Blumensträussen des Spätwerks schliesslich macht Redon als Poet und Visionär der Farbe die überbordende Blütenpracht zum künstlerischen Experimentierfeld, woraus eine regelrechte Hommage an die Malerei entsteht. Bunte Blumen verschiedenster Sorten sind locker zu ausladenden Bouquets zusammengefasst und verwandeln die Vase gleichsam in einen Vulkan, der sich in einer zauberhaften Eruption von Farben und Formen entlädt: «Die Kunst ist», so Odilon Redon, «gleich einer Blüte, die sich, ausserhalb aller Regeln, frei entfaltet …» *Raphaël Bouvier Dr. Raphaël Bouvier (1977) studierte Kunstgeschichte und Romanische Philologie in Basel und Bochum. Seit Januar 2012 ist er Kurator der Fondation Beyeler, wo er bislang die Ausstellungen «Collection Renard» sowie «Max Ernst. Retrospektive» kuratierte.

Odilon Redon, Le Cyclope, um 1914

Odilon Redon. The French painter Odilon Redon (born in 1840 in Bordeaux, died in 1916 in Paris), renowned as a sumptuous colourist, is one of the most amazing artists of emerging Modernism. Marking the threshold between the 19th and the 20th centuries, the art of this leading protagonist of French Symbolism shows the interplay between tradition and innovation. The ambivalent, enigmatic æuvre of this poet of colour evolved from the palette of blacks found in his early charcoal drawings and lithographs to the explosive colourfulness of his later pastels and oil paintings. His works alternate between eeriness and serenity: bizarre monsters appear alongside heavenly creatures in a blend of dream and nightmare, nature and imagination. With his famous bouquets of flowers, Redon transforms his blossoms’ abundant splendour into a veritable homage to pure painting. Like Cézanne and Van Gogh, Redon can be considered one of the founder figures of modern art. His æuvre prefigures various movements that left a significant mark on 20th century art: for example, Fauvism, Cubism and Surrealism as well as Abstraction. He is therefore linked to the Beyeler Collection for, while not represented in it, he was a reference point for many of the artists that are, including Pierre Bonnard, Henri Matisse, Pablo Picasso, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian, Max Ernst and even Barnett Newman and Mark Rothko. By means of famous but also rarely shown paintings, pastels, drawings and lithographs, the exhibition will present all the major themes and therefore all the groundbreaking ideas and innovations in Redon’s æuvre, which was very diverse in respect of both its subject matter and its technique. The works will be lent by eminent private collections as well as by museums inside and outside Switzerland, for example the Museum of Modern Art and the Metropolitan Museum of Art in New York and the Rijksmuseum in Amsterdam. With a total of nine masterpieces, the Musée d’Orsay will lend a particularly large number of works for the exhibition. Conceived as a wide-ranging but highly selective presentation of the quintessence of Redon’s art, the show will focus on his avant-garde dimension and hence on his importance as a precursor of Modernism.


Daros Latinamerica Collection von Ioana Jimborean* Daros Latinamerica, eine der international wichtigsten Sammlungen für Gegenwartskunst aus Lateinamerika, ist zu Gast in der Fondation Beyeler. Die konzentrierte Werkauswahl lädt ein zu einer Entdeckungsreise durch das vielfältige, sich über die vergangenen drei Jahrzehnte erstreckende Schaffen renommierter Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern Lateinamerikas. «Für mich war die Karte ein Werkzeug, um mich zu verlieren, und nicht, um mich zu finden»: Der argentinische Maler Guillermo Kuitca befasst sich mit architektonischen und geografischen Räumen, die er in eigener poetischer Interpretation ins Bild setzt. Dazu bedient er sich kartografischen Materials in unterschiedlichsten Massstäben, das von Landkarten, Stadtplänen bis hin zu Aufrissen und Grundrissen altehrwürdiger Gebäude reicht. Der Künstler erreicht über die Farbauswahl und Kontraste, durch Übermalung und Verwischung, dass eine Landkarte gleichermassen wie ein textiles Gewebe oder ein Adergeflecht anmutet. Diese Vieldeutigkeit von Verortung und Imagination steigert Kuitca in einer Serie von Gemälden, bei denen jeweils Matratzen als Bildträger fungieren. So identifiziert der Künstler auch das Bett, oder genauer die Matratze, als unmittelbares Territorium, welches er besetzt und bewohnt. Die Wechselbeziehungen zwischen Orten, Dingen und Personen werden auch in den Skulpturen der Künstlerin Doris Salcedo aus Kolumbien thematisiert. Stühle, Schränke, Tische werden ihrem ursprünglichen Nutzungszusammenhang entrissen, ineinander verschränkt, gestapelt oder gar mit Beton ausgegossen und zu neuen skulpturalen Gefügen geformt. Trotz oder gerade aufgrund ihrer

Daros Latinamerica Collection 21.02.2014 – 27.04.2014 Fondation Beyeler www.fondationbeyeler.ch Funktionslosigkeit wecken diese hybriden Möbelobjekte Assoziationen an Verlusterfahrungen, wie sie durch die Zerstörung von Heim und Heimat hervorgerufen werden. Auch Videokünstler wie Santiago Sierra oder Melanie Smith haben sich – am Beispiel Mexiko-Stadts – dem Phänomen der einschneidenden Verstädterung und den damit verbundenen physischen, funktionalen und sozialen Relationen gewidmet. Ihre Arbeiten rücken in den Mittelpunkt eines der beiden Filmprogramme, dessen zweiten Teil die kubanische Künstlerin Ana Mendieta bestreitet. Deren bahnbrechende Videoperformances handeln von der Präsenz des Körpers in all seiner Vergänglichkeit. Die Ausstellung kulminiert in einer imposanten Installation des Konzeptkünstlers Cildo Meireles aus Brasilien. Auf dem Boden eines betretbaren schwarzen Zeltes häufen sich Abertausende von Münzen auf, aus deren Mitte eine fragile, aus Hostien geformte Säule zu einer Decke aus Rinderknochen emporsteigt. Der sakrale Charakter dieses Raumes kommentiert die tragische Geschichte, die mit der christlichen Missionierung des Kontinents einherging. Durch ihren unmissverständlichen Symbolgehalt evozieren die Knochen und Münzen darüber hinaus auf eindringliche Weise Bilder des aus Raffgier verübten Genozids, sodass das Werk zusätzlich politische Aktualität gewinnt. Dazu Meireles: «Ich kam auf den Gedanken, ein Werk zu konstruieren, das man betreten würde und dabei sogleich eine Beziehung mit der Synthese dieser Gleichung einginge: materielle Macht + spirituelle Macht = Tragödie.»

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* Ioana Jimborean ist Associate Curator der Fondation Beyeler

Cildo Meireles, Missão/Missões (Como construir catedrais), 1987

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Lee Bae – der Schwarzmaler Lee Bae 13.04.2014 – 31.08.2014 Fondation Fernet Branca, Saint-Louis/F www.fondationfernet-branca.org

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or Zehn Jahren – im Jahr ihrer Eröffnung – hat die Fondation Fernet Branca dem 1936 geboreren koreanischen Künstler Lee Ufan eine Ausstellung gewidmet. Der grösste international bekannte Künstler Koreas nutzt mit seiner Kunst die Möglichkeit, Leere und Stille sichtbar zu machen. 2014 – zehn Jahre nach dieser Ausstellung – zeigt die Fondation Fernet Branca, ab April 2014 Arbeiten eines anderen, jüngeren koreanischen Künstlers: dem 1956 geborenen Lee Bae. Er kam 1990 nach Frankreich, um bei Lee Ufan als Assistent zu arbeiten. Die Ausstellung in der Fondation Fernet Branca wird über achtzig Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Videos des einstigen «Schülers» von Lee Ufan zeigen. Nebst Gemälden aus Holzkohle werden vier monumentale Installationen gezeigt, zu sehen sind aber auch lokalspezifische, für Saint-Louis neu entstandene Werke. Schwarz ist die einzige Farbe, die jene Vorstellung von Dichte und Intensität von Lee Bae wiederzugeben vermag, welche den Kern seines Schaffens ausmacht. Seit Beginn seiner künstlerischen Laufbahn bleibt er dieser Auseinandersetzung mit einer einzigen Farbe treu. Kuratiert wird die Ausstellung vom Franzosen Jean-Michel Wilmotte, Architekt von Weltruf und exzellenter Kenner der koreanischen Kultur. Er hat nicht nur den Umbau des ehemaligen Fir-

Artinside Lee Bae in seinem Atelier

Laufende Ausstellung

Pièces montrées – Frac Alsace 30 ans de collection bis 23.03.2014 Fondation Fernet Branca, Saint-Louis/F www.fondationfernet-branca.org

menareals von Fernet Branca in Saint-Louis zum Ausstellungsraum der heutigen Fondation verantwortet, sondern auch die Innenausstattung des Hauptsitzes der Bank J. Safra Sarasin in Basel geprägt. Parallel zu ihren Ausstellungen, veranstaltet die Fondation Fernet Branca ein Streitgespräch zum Thema: Kunst und Geld, «Sind Leidenschaft und Spekulation verfeindete Schwestern der zeitgenössischen Kunst?» Am Samstag 15. März, 2014, um 19.00 h Es diskutieren die französische Historikerin und Schrifstellerin Anne Martin-Fugier, Verfasserin einer Trilogie über Zeitgenössische Kunst mit den Titeln: Galeristes (2010), Collectionneurs, (2012), Artistes (2014) und Yves Michaud, Philosoph, ehemaliger Direktor der «École des Beaux-arts», Paris, Organisator der «Université de tous les savoirs» und Verfasser von: Le nouveau Luxe (2013) Das Gespräch findet in französischer Sprache statt. Reservation erwünscht: info@fondationfernet-branca.org | € 7.–


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Das Studio von Konstantin Grcic in München

Konstantin Grcic Panorama 22.03.2014 – 14.09.2014 Vitra Design Museum www.design-museum.de

Weitere Ausstellungen

Konstantin Grcic – Panorama D

as Vitra Design Museum präsentiert die bislang grösste Einzelausstellung zu einem der wichtigsten deutschen Produktdesigner. Konstantin Grcics Entwürfe verbinden industrielle Ästhetik mit experimentellen, künstlerischen Elementen, sie sind ernsthaft und funktional, sperrig und teilweise irritierend. Manche von Grcics Entwürfen, etwa der Chair_One (2004) oder die Leuchte Mayday (1999), gelten bereits heute als Designklassiker. Eigens für die Ausstellung hat Konstantin Grcic (*1965) mehrere raumgreifende Installationen entwickelt, die seine persönlichen Visionen für das Leben von morgen darlegen: ein Wohninterieur, ein Designatelier und einen Stadtraum. Sie zeigen fiktive Szenarien, konfrontieren den Betrachter mit den Inspirationen, Herausforderungen und Fragen des Designers und stellen Grcics Entwürfe in einen grösseren gesellschaftlichen Zusammenhang. Höhepunkt dieser Inszenierungen ist ein 30 Meter langes Panoramabild, das eine Architekturlandschaft der Zukunft zeigt.

Ebenso wirft die Ausstellung einen konzentrierten Blick auf die tägliche Arbeit von Konstantin Grcic. Hier werden viele seiner Produkte, aber auch Prototypen, Zeichnungen und Hintergrundinformationen gezeigt, ergänzt um Fundstücke, Alltagsgegenstände und Werke anderer Gestalter, die Grcic inspiriert haben – von einer alten Teekanne und einem frühen Apple-Computer bis hin zu Werken von Marcel Duchamp, Gerrit Rietveld oder Enzo Mari. Mit dem Wechsel der Perspektiven zwischen dem grossen und dem kleinen Zusammenhang zeigt die Ausstellung, dass Design für Grcic nicht nur Problemlösung ist, sondern ein assoziativer Umgang mit Bildern, Zufällen, Brüchen und Entdeckungen. Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm aus Vorträgen, Diskussionen und Workshops mit namhaften Designern, Architekten und Wissenschaftlern. Unter ihnen sind Richard Sennett, Elizabeth Diller, Stefan Diez, Matthias Horx, Raumlabor, Philippe Rahm, FabLab Zürich und viele andere.

Lightopia bis 09.03.2014 Vitra Design Museum Visiona 1970 Revisiting the Future 07.02.2014 – 01.06.2014 Vitra Design Museum Gallery Weil am Rhein/D

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Spielobjekte – Die Kunst der MÜglichkeiten

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Yayoi Kusama, The obliteration room, 2002 bis heute


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Spielobjekte von Annja Müller-Alsbach und Dr. Frederik Schikowski*

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as Ideal würde für mich darin bestehen, dass der Künstler – wenn es überhaupt in einer neuen Gesellschaft noch des Künstlers bedarf ! – eine Art Moderator ist, ein Spielmacher, der Elemente, Regeln und Spiele erfindet. Er spielt sie aber nicht selbst, sondern seine unbekannten Konsumenten spielen sie.» Diese in den frühen 1970er-Jahren notierten Worte stammen vom Basler Künstler Karl Gerstner und beschreiben einen insbesondere zwischen 1950 und 1975 von diversen Künstlern entwickelten Kunsttypus, der auf dem Prinzip der Publikumsbeteiligung basiert: Das Kunstobjekt ist variabel und kann vom Betrachter manuell in seiner Erscheinungsweise verändert werden. Hierzu besitzt es etwa magnetische Partien, Steckteile, Scharniere oder es besteht aus versetzbaren Bauelementen. Einer solchen «Spiel-Kunst» widmet das Museum Tinguely nun seine Gruppenausstellung Spielobjekte – Die Kunst der Möglichkeiten und gibt derart jenen «unbekannten Konsumenten» ein Gesicht. Denn niemand anderes als sie selbst sind es, die als Besucher der Ausstellung zum Spiel mit den Kunstwerken eingeladen sind.

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Die Sonderausstellung präsentiert mit rund 100 Exponaten von Künstlern des 20. Jahrhunderts die Vielfalt und Geschichte des variablen Kunstwerks. Das transformable «Spielobjekt», das in der Kunstgeschichte auch als «Variations-» oder «Partizipationsobjekt» bezeichnet wurde, erlebte seinen Höhepunkt Ende der 1960er-Jahre vor allem in der konkret-kons​ truktiven und kinetischen Kunst. Ziel der Künstler ist, den Betrachter auf unterschiedliche Weise beim Entstehungs- und Transformationsprozess Carlos Cruz-Diez, Ritmos móviles para un muro, 1955


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Spielobjekte Die Kunst der Möglichkeiten 19.02.2014 – 11.05.2014 Museum Tinguely www.tinguely.ch

Legende

Dieter Roth, Dreh-Rasterbild, 1960–1990

Pioniere des Spielobjekts In einem einführenden Kapitel zum transformierbaren Kunstobjekt werden Skulpturen aus den 1930er- und 1940er-Jahren vorgestellt, die das «Spielobjekt», wie es in den 1960er-Jahren immer mehr in Mode kam, vorwegnahmen. Gezeigt werden bewegliche Arbeiten aus Holz und Metall der argentinischen Künstlergruppe Madí von Gyula Kosice und Carmelo Arden Quin sowie die ganz offensichtlich an ein Spielbrett gemahnende Skulptur Game des Briten William Turnbull. Neben frühen Arbeiten von Hugo Weber und Hans Erni zeigt auch die Skulptur Mobile von Le Corbusier, vornehmlich als Architekt bekannt, dass auch Schweizer Künstler in der Domäne des veränderlichen Kunstwerks innovativ waren.

der Ausstellung beispielsweise frühe, bewegliche Reliefs von Karl Gerstner, Werke von Dieter Roth, Spielobjekte von Gerhard von Graevenitz, ein grosses Kugelbild von Paul Talman, der Grosse Drehflügel Serie E und die Vierkantrohre Serie DW von Charlotte Posenenske. Dieter Roth begann bereits in den frühen 1960er-Jahren damit, die strengen Ordnungsregeln der konstruktiven Kunst zu durchbrechen. So lassen sich im Dreh-Rasterbild durch Rotationsbewegungen visuelle Interferenzen wie in der Op-Art erzeugen. Im Gummibandbild wird der Bildträger mit orthogonal verlaufenden Nagelreihen zum Spielfeld: Der Benutzer, der durch Verspannen der Gummibänder an den Nägeln eine unendliche Vielfalt an Mustern und Formen bilden kann, wird zum Künstler und Kollaborateur einer Kunst für alle. Auch südamerikanische Künstler wie Carlos Cruz-Diez oder Mary Vieira, die transformierbare Skulpturen aus Holz oder Metall schufen, erklärten ihre partizipative Kunst sozialpolitisch. Italienische Künstler der Mailänder gruppo T, darunter Gianni Colombo, Gabriele Devecchi und Grazia Varisco, setzten sich intensiv mit den Themen Raum, Zeit und Bewegung auseinander. Auf Variscos Reliefs lassen sich magnetische Elemente und Bänder versetzen. Bei Colombos Superficie in variazione entstehen durch Hebel auf der Kunstfelloberfläche unterschiedliche Strukturen.

Konkret-konstruktive Play Art Der Fokus der Ausstellung liegt auf den 1950er- bis 1970er- Jahren, in denen sich vor allem konkret-konstruktive Künstler auf unterschiedlichste Art mit der Thematik einer direkten Beteiligung des Betrachters auseinandersetzten. Sie entwickelten eine breite Palette an Techniken und nutzten verschiedene Materialien. Gezeigt werden in diesem Hauptteil

Spielmaschinen und Spielkunst für alle Sinne Einige Exponate sprechen verschiedene Sinne an, wie zum Beispiel das Tableau tactile sonore von Yaacov Agam: Durch das Berühren der auf Federn montierten Metallelemente geraten diese in Schwingungen und erzeugen Klangbilder. Beim Essbild von Dieter Hacker kann der Benutzer selbst entscheiden, ob er weiss überzogene Schokolinsen auf einem

ihrer Kunstobjekte direkt miteinzubeziehen. Der Betrachter verändert die beweglich angelegten Kompositionen von Bildern, Reliefs und Skulpturen und wählt dadurch eine ihm genehme Konstellation. Das Publikum wird so zum direkten Akteur zwischen Künstler und Kunstwerk. Im Museum Tinguely bietet sich die einmalige Gelegenheit, viele der Werke im Rahmen von über 300 interaktiven, öffentlichen Führungen in ihrer Variabilität direkt zu erleben.

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Play Objects – The Art of Possibilities.

Comprising approximately 100 exhibits by 20th-century artists, this special exhibition presents the diversity and history of the variable artwork. The transformable ‘play object’, which has also been described in art history as an ‘object of variation’ or a ‘participative object’, experienced its heyday, in the area of concrete-constructive and kinetic art in particular, at the end of the 1960s. During this period artists pursued the aim of getting the beholder directly involved in creating and transforming their art objects in different ways. The beholder changes the movement-based compositions of images, reliefs and sculptures and thereby chooses a configuration that pleases him or her. This turns the audience into a direct player between artist and artwork. Museum Tinguely offers the unique opportunity to experience many of the works in all their variability at first hand within a comprehensive program of more than 300 interactive public tours. For further information please visit: www.tinguely.ch

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Artinside Jean Tinguely, Rotozaza No. 1, 1967


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schwarzen Spielbrett versetzen will oder ob er sie lieber gleich ganz aus der «Bildkomposition» entfernt und verspeist. Mit ihren höchst individuellen Konzepten reagierten die Künstler auf ihre Umwelt, die aktuellen Themen der Gesellschaft, Politik und Wissenschaft. Sie schufen Kunstobjekte aus alltäglichen Materialien und industriell vorgefertigten Gebrauchsgegenständen. Rolf Glasmeier verwendete für seine Kaufhaus-Objekte bewusst Massenware ohne künstlerischen Wert. Aus beweglichen Fenstergriffen oder Briefkastenklappen kann auf der Bildfläche eine grosse Anzahl verschiedener Konstellationen vom «Kunstbenutzer» realisiert werden. Jean Tinguelys Rotozaza No.1 ist eine riesige Ballspielmaschine, die den Museumsbesucher zum Spiel animiert. Per Knopfdruck kann der Betrachter in Julio Le Parcs Ensemble de onze jeux surprises verschiedene «Überraschungen» auslösen, die sowohl seine visuellen wie auch auditiven Sinne ansprechen. Sein dreiteiliges Werk Jeux avec balles de ping pong lässt wie bei einem Flipperautomaten Tischtennisbälle mechanisch tanzen. Neue Spielobjekte In der interaktiven Installation The obliteration room der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama ist das Publikum eingeladen, einen komplett weissen Wohnraum mit leuchtend bunten Punkten zu bekleben. Jeder Besucher hinterlässt seine Spuren, und im Verlauf der Ausstellung akkumulieren sich so Abertausende Punkte, die den Raum mit Farbe überziehen. Auch bei der Arbeit Intervention Impact von Jeppe Hein wird der Museumsbesucher spielerisch an der Entstehung des Kunstwerks beteiligt. 300 weisse, grosse Pappwürfel, die an einer Ecke angeschnitten sind, funktionieren wie ein Baukastensystem. Mit jedem Umbau und jedem Besucher präsentiert sich somit eine neue Konstruktion. Katalog: Zur Ausstellung «Spielobjekte – Die Kunst der Möglichkeiten» erscheint im Kehrer Verlag eine deutschsprachige, 3-teilige Publikation im Schuber mit veränderlichem Cover. Mit Texten von Annja Müller-Alsbach, Frederik Schikowski, Roland Wetzel, Künstlerinterviews mit Mary Bauermeister, Peter Lindbergh, Grazia Varisco, 208 Seiten, ca. 200 Abbildungen, CHF 48.–

*Annja Müller-Alsbach hat an den Universitäten Basel und Wien Kunstwissenschaft studiert und arbeitet seit 1998 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin am Museum Tinguely. Sie ist Co-Kuratorin der Ausstellung «Spielobjekte – Die Kunst der Möglichkeiten». *Dr. Frederik Schikowski hat an der Freien Universität Berlin Kunstgeschichte studiert. Er arbeitet in Berlin als freischaffender Kunsthistoriker und ist mit Annja MüllerAlsbach Co-Kurator der Ausstellung «Spielobjekte – Die Kunst der Möglichkeiten».

Gyula Kosice, Mobile Articulated Sculpture (Escultura móvil articulada), 1948

Vom 19. Februar bis 11. Mai werden in der Sonderausstellung über 300 interaktive, öffentliche Führungen angeboten. Mehrmals täglich bieten spezielle Touren den Ausstellungsbesuchern die Möglichkeit, Exponate der Ausstellung in ihrer Variabilität direkt zu erleben. In der Regel findet das Programm in deutscher Sprache statt. Dienstag bis Freitag, täglich zwischen 11.30 und 16.30 Uhr Samstag und Sonntag, jeweils zwischen 13.00 und 16.00 Uhr Dauer: jeweils 60 Minuten, max. 12 Teilnehmer pro Tour, Voranmeldung nicht erforderlich Eine aktuelle Wochenübersicht mit den genauen Zeiten der jeweiligen Touren sowie der englischen und französischen Angebote finden Sie auf: www.tinguely.ch und im Ausstellungsflyer.

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Kunstmuseum Basel

Fondation Beyeler

www.kunstmuseumbasel.ch | info@kunstmuseumbasel.ch St. Alban-Graben 16, CH-4051 Basel | Tel +41 61 206 62 62

www.fondationbeyeler.ch | info@fondationbeyeler.ch Baselstrasse 101 | CH-4125 Riehen | Tel +41 61 645 97 00

Öffnungszeiten Di–So 10–18 h, Mo geschlossen

Opening Hours tue–sun 10am–6pm, mon closed

Öffnungszeiten Mo–So 10–18 h, Mi 10–20 h

Opening Hours mon–sun 10am–6pm, wed 10am–8pm

Eintrittspreise Ständige Sammlung Ensor inkl. Sammlung Gruppen ab 20 Personen IV/Studenten bis 30 Jahre Jugendliche 13–19 Jahre

Tickets Collection CHF 15.– Ensor incl. collection CHF 21.– Groups over 19 people CHF 16.– Disabled/Students up to 30 y. CHF 8.– Adolescents 13–19 years CHF 8.–

Eintrittspreise Erwachsene CHF 25.– IV/Gruppen ab 20 Personen CHF 20.– Studenten bis 30 Jahre CHF 12.– Jugendliche 11–19 Jahre CHF 6.– Familienpass CHF 50.– Jeden Montag von 10 bis 18 Uhr und mittwochs von 17 bis 20 Uhr vergüns­ tigte Eintrittspreise (ausser Feiertage)

Tickets Adults CHF 25.Disabled/Groups 20 CHF 20.– Students up to 30 years CHF 12.– Adolescents 11–19 years CHF 6.– Family pass CHF 50.– Monday from 10am to 6pm and wednesday from 5pm to 8pm reduced admission rates (except holidays)

Führungen Mo–So öffentliche Überblicksführungen in deutscher Sprache. Sporadisch sonntags in französischer und englischer Sprache. fuehrungen@fondationbeyeler.ch www.fondationbeyeler.ch/agenda +41 61 645 97 20

Guided Tours For information regarding guided tours in English on Sundays visit fuehrungen@fondationbeyeler.ch www.fondationbeyeler.ch/agenda +41 61 645 97 20

Anreise Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badischem Bahnhof), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle «Messeplatz» auF Tram Nr. 6. Mit Bahn ab Basel SBB und Badischem Bahnhof nach Riehen.

Getting There Tram No 6 (from City and Badischer Bahnhof), Tram No 2 (from BahnhoF SBB) with a change stop «Messeplatz» to Tram No 6. By railway from Basel SBB and Badischer Bahnhof to Riehen.

CHF 15.– CHF 21.– CHF 16.– CHF 8.– CHF 8.–

Führungen +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Guided Tours +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Sonderveranstaltungen +41 61 206 62 56

Special Events +41 61 206 62 56

Kupferstichkabinett St. Alban-Graben 16, Basel +41 61 206 62 72

Department of Prints and Drawings St. Alban-Graben 16, Basel +41 61 206 62 72

Anreise Ab Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 Richtung Riehen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 4 Minuten) Ab Badischer Bahnhof: Tram Nr. 2 Richtung Binningen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 6 Minuten)

Getting there From Bahnhof SBB: Tram no. 2, direction Riehen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 4 min.) From Badischer Bahnhof: Tram no. 2, direction Binningen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 6 min.)

Bistro Kunstmuseum St. Alban-Graben 14, Basel Tel +41 61 271 55 22 www.kunstmuseumbasel.ch info@kunstmuseumbasel.ch St. Alban-Graben 16, CH-4051 Basel Tel +41 61 206 62 62

Bibliothek | Library Die Bibliothek des Kunstmuseums Basel ist zugleich Bibliothek des Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel und ist der Öffentlichkeit zugänglich. The Library of the Kunstmuseum Basel is at the same time library of the Art History Seminar of the University of Basel and open to public interested in art. Artinside St. Alban-Graben 10, Basel | +41 61 206 62 70

Fondation Beyeler Shop +41 61 645 97 25 +41 61 645 97 56 Webshop: www.shop.fondationbeyeler.ch webshop@fondationbeyeler.ch

Restaurant Berower Park Täglich 9–18 h Mi auch abends geöffnet Daily 9am–6pm wednesday longer hours in the evening Tel +41 61 645 97 70


Museum Tinguely

Schaulager Basel/Münchenstein

www.tinguely.ch | infos@tinguely.ch Paul Sacher-Anlage 1 | CH-4002 Basel | Tel +41 61 681 93 20

www.schaulager.org | info@schaulager.org Ruchfeldstrasse 19 | CH-4142 Münchenstein/Basel| +41 61 335 32 32

Öffnungszeiten Di–So 11–18 h, Mo geschlossen

Opening Hours tue–sun 11am–6pm, mon closed

Ausstellung Paul Chan – Selected Works 12. April 2014–19. Oktober 2014

Exhibition Paul Chan – Selected Works 12 April to 19 October 2014

Eintrittspreise Erwachsene CHF 15.– Schüler, Studenten, Lehrlinge, AHV, IV CHF 10.– Gruppen ab 20 Personen CHF 10.– Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen gratis Schulklassen inkl. B ­ egleitpersonen haben nach telefonischer Voranmeldung freien Eintritt. +41 61 681 93 20

Tickets Adults CHF 15.– Students, senior citizen CHF 10.– Groups 20 persons or more CHF 10.– Children up to 16 attended by an adult free Free entrance for school groups attended after reservation: +41 61 681 93 20

Öffnungszeiten während der Ausstellung Di, Mi, Fr 12–18 h Do 12–22 h Sa und So 12–18 h

Opening Hours During Exhibition

Führungen Öffentliche Führungen in deutscher Sprache So 11.30 h Private Führungen: +41 61 681 93 20. Wochenübersicht über Führungen zu «Spielobjekte» www.tinguely.ch

Guided Tours Open guided tours in German sun 11.30am Private guided tours: +41 61 681 93 20.

Eintrittspreise Ticket für drei Eintritte (nicht übertragbar) Regulär reduziert Dauereintritt regulär reduziert Führungen Tel. +41 61 335 32 32 tours@schaulager.org

Tickets Tickets for three visits (not transferable) Regular CHF 18.– Reduced CHF 12.– Permanent admission regular CHF 30.– Reduced CHF 22.–

Workshops und Kinderclub +41 61 688 92 70 Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 bis Wettsteinplatz; Bus Nr. 31 oder 38 Richtung Habermatten bis Museum Tinguely. Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36. Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein /Ost, Parkplatz unter der Autobahnbrücke.

Workshops and Kinderclub +41 61 688 92 70 Getting there From Bahnhof SBB: Tram No 2 to Wettsteinplatz, Bus No 31 or 38 to Museum Tinguely. From Badischer Bahnhof: Bus No 36. Freeway: Exit Basel Wettstein/Ost Museumsbistro Chez Jeannot Das Restaurant «Chez Jeannot» liegt direkt an der Rheinpromenade. Öffnungszeiten | Opening hours Di–So 10–18 h |tue to sun 10am–6pm Reservationen | Reservations Tel +41 61 688 94 58 Privat- und Sonderanlässe auf Anfrage Private and Special events on demand

Museumsshop | Webshop Kataloge, Plakate und Geschenkartikel, auch online: www.tinguely.ch

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tue, wed, fri 12–6pm thu 12–10 pm sat and sun 12–6 pm

CHF 18.– CHF 12.– CHF 30.– CHF 22.–

Guided Tours Tel. +41 61 335 32 32 tours@schaulager.org

Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 11 Richtung Aesch bis Schaulager (ca. 10 Minuten) Autobahn: Autobahn A2/A3 von Bern/ Luzern/Zürich bzw. von Basel/Deutschland. Ausfahrt Delémont/Muttenz/ Dreispitz-Freilager.

Lesesaal | Reading Room

Getting there Take tram No. 11, bound for Aesch, at the Swiss Railway Station SBB to Schaulager stop (approx. 10 min.) By car: A2/A3 coming from Berne/Lucerne/Zurich or from Basel/Germany/ France. Take the Delémont/Muttenz/ Dreispitz-Freilager exit.

Das Schaulager ist primär einem wissenschaftlichen Fachpublikum, der Lehre und Forschung vorbehalten. Während Ausstellungen und Veranstaltungen ist das Schaulager auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Intended primarily for an expert audience, Schaulager is open to researchers, scholars and students. During exhibitions and special events, Schaulager is open to the public.

Bibliothek | Library Öffnungszeiten | Opening hours Mo bis Do, 9–13 h, 14–17 h mon to thu, 9am–1pm, 2pm–5pm Auf Anmeldung | By appointment Tel. +41 61 335 32 32 bibliothek@schaulager.org

Artinside Bibliothek | Library


Museum für Gegenwartskunst Basel Kunsthalle Basel 32

St. Alban-Rheinweg 60, Basel | Tel +41 61 206 62 62 www.kunstmuseumbasel.ch

Steinenberg 7, Basel | Tel +41 61 20699 00 www.kunsthallebasel.ch | www.kunsthallebasel.ch

Öffnungszeiten Di–So 11–18 h, Mo geschlossen Fasnacht (10.–12.03.2014) geschlossen

Opening Hours tue–sun 11am–6pm, mon closed Carneval (10.–12.03.2014) closed

Öffnungszeiten Di/Mi/Fr 11–18 h, Do 11–20.30 h, Sa/So 11–17 h

Eintrittspreise Erwachsene ab 20 Jahre Jugendliche 13–19 Jahre Studierende IV-Bezüger

Tickets Adults Adolescents 13–19 years Students Disabled

Eintrittspreise Erwachsene CHF 20.– Studenten CHF 8.– inkl. S AM, Schweizerisches Architekturmuseum

CHF 12.– CHF 5.– CHF 5.– CHF 5.–

CHF 12.– CHF 5.– CHF 5.– CHF 5.–

Guided Tours +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Führungen +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Führungen Jeden Sonntag 15 h Am ersten und am letzten Donnerstag einer Ausstellung findet je um 13 h eine Kurzführung über Mittag statt.

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Tram Nr. 6

Opening Hours tue/wed/fri 11am–6pm, thu 11am,–8.30pm sat/sun 11am–5pm Tickets Adults CHF 12.– Students CHF 8.– incl. S AM, Swiss Museum of Architecture Guided Tours Every sunday at 3pm On every first and on every last Thursday of an exhibition there will be a short guided tour over lunch starting at 1pm

▲ Messeplatz

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Bus Nr. 55

Badischer Bahnhof

Claraplatz

Schifflände Wettsteinplatz

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Artinside

Bahnhof SBB

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Tram Nr. 11

Museen | Museums 1 Fondation Beyeler 2 Kunstmuseum Basel 3 Museum Tinguely 4 Schaulager 5 Museum für Gegenwartskunst 6 Kunsthalle Basel 7 Antikenmuseum Basel 8 HMB – Haus für Geschichte 9 Vitra Design Museum/D 10 Fondation Fernet Branca/F 11 Museum Frieder Burda/D

Geodaten Kanton-Basel-Stadt, 11. 12.2012

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Vitra Design Museum

Fondation Fernet Branca

Charles-Eames-Str. 2 | D-79576 Weil am Rhein | Tel +49 76 21 702 32 00 info@design-museum.de | www.design-museum.de

2, Rue du Ballon, F-68300 Saint-Louis | Tel.+33 38 969 10 77 www.fondationfernet-branca.org

Opening Hours Daily 10am–6pm

Öffnungszeiten täglich 10–18 h Eintrittspreise Eintritt Museum ermässigt

€ 10.– € 8.–

Tickets Admission museum Reduced

€ 10.– € 8.–

Führungen auf Deutsch Sa/So 11 h Architekturführungen: täglich Deutsch 11, 13 und 15 h

Guided Tours In German sat/sun 11am Architectural Tours: English daily 12 and 2pm

Anreise Mit dem Bus Nr. 55 ab Basel Claraplatz oder Bad. Bahnhof bis Haltestelle Vitra

Getting There By bus Nr. 55 from Basel Claraplatz or Bad. Bahnhof to Busstop Vitra

Öffnungszeiten Mi-So 14–19 h, Mo und Di geschlossen

Opening Hours wed–sun 2pm–7pm, mon/tue closed

Eintrittspreise

Tickets Adults € 7.–/6.– Free admission for children under 12 years

Erwachsene Kinder unter 12 Jahren gratis

€7.–/6.–

Führungen Französisch und Deutsch auf Anfrage

33

Guided Tours In French and English on demand

11

Bus Nr. 55 ab Claraplatz, Bad. Bahnhof

9 1

Bus Nr. 34 ab Schifflände

Tram Nr. 6 ab City, Claraplatz, Messeplatz

10 Museen | Museums

Stadtplan City Map Basel links/left

Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB

1 Fondation Beyeler 4 Schaulager 9 Vitra Design Museum 10 Fondation Fernet Branca 11 Museum Frieder Burda

4

Artinside


Antikenmuseum Basel

HMB – Museum für Geschichte

Antikenmuseum Basel St. Alban-Graben 5, CH-4010 Basel

Echte Burgen – Falsche Ritter? bis 29. Juni 2014

+41 61 201 12 12 | www.antikenmuseumbasel.ch

Die Ausstellung bietet eine umfassende Sicht auf Ideal und Wirklichkeit des Rittertums und präsentiert die Burgen der Region Basel. Zahlreiche herausragende Objekte, Modelle und Medienstationen machen Burgen- und Rittergeschichten von über 1000 Jahren erlebbar. Sie geben Einblick in rasante Turniere und informieren über alle bekannten Burgen in Basel.

Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So 10–17 | tue–sun 10am–5pm Skulpturhalle Basel Mittlere Strasse 17, CH-4056 Basel +41 61 260 25 00 | www.skulpturhalle.ch Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So 10–17 | tue–sun 10am–5pm Sa und So 11–17 h | sat and sun 11am–5pm

34 Torso des Diadumenos, röm. Marmorkopie, um 420 v.Chr.

Eintrittspreise | Tickets Antikenmuseum Erwachsene | adults reduziert | reduced Skulpturhalle Erwachsene | adults reduziert | reduced

Real Castles – Imaginary Knights? Til 29th June 2014 CHF 20.– CHF 5.– CHF 15.– CHF 5.–

Wann ist man ein Mann? Das starke Geschlecht in der Antike How to be a Man? The stronger sex in Antiquity Antikenmuseum Basel bis 20.04.2014

Topfhelm von der Burg Madeln bei Pratteln, vor 1356. Die Burg war Sitz der Eptinger, einem bedeutenden Rittergeschlecht aus der Region.

HMB – Museum für Geschichte / Barfüsserkirche, Barfüsserplatz CH-4051 Basel | Tel + 41 61 205 86 00 historisches.museum@bs.ch www.hmb.ch

The exhibition explores the chivalric reality versus the chivalric ideal in all its many facets, taking the castles of the Basel region as examples. Numerous artefacts and models vividly bring to life tales of castles and knightly exploits gathered over 1000 years. Multimedia exhibits provide factual information about local castles as well as conveying the sheer thrill of the tournament.

Öffnungszeiten | opening hours Di–So 10–17 Uhr | tue–sun 10–17 Uhr Eintrittspreise | admission prices Erwachsene | adults CHF 15.Jugendliche 13–19 J. youngsters 13–19 years CHF 5.– Personen in Ausbildung students CHF 5.– Gruppen (ab 10 Pers.) Groups (from 10 pers.) CHF 13.–

Wann ist man ein Mann? Athlet und Wettkampf in der Antike How to be a Man? Athletes and competitions in Antiquity Skulpturhalle Basel bis 30.03.2014

Haus für elektronische Künste Basel Museum Frieder Burda, Baden-Baden Spielsalon: Art & Arcade 15. Januar 2014 – 16. März 2014

Öffentliche Führungen | Guided Tours Sa, So und Feiertage 11 und 15 h, Mi 16 h sat, sun and legal holidays 11am and 3pm, wed 4pm

Arcade-Automaten sind Kult. In den 1970er-Jahren eröffneten die ersten Spielhallen, sogenannte Penny Arcades, in den USA und Europa. Vom 15. Januar bis 16. März verwandelt sich das Haus für elektronische Künste Basel in einen Spielsalon in dem die besten ArcadeAutomaten von Künstlern aus aller Welt zu sehen und natürlich auch spielbar sind. Die Ausstellung wurde kuratiert von Alain Bieber.

Private Führungen | private guided tours +49 7221 39898-38 fuehrungen@museum-frieder-burda.de Audioguide deutsch und französisch german and french

Andreas Ullrich, the machine, 2014

Haus für elektronische Künste Basel Oslostrasse 10, CH-4023 Basel/Münchenstein +41 61 201 12 12 | www.haus-ek.org

Lichtentaler Allee 8b, D-76530 BadenBaden | Tel. +49 7221 39898-0 office@museum-frieder-burda.de www.museum-frieder-burda.de

Öffnungszeiten | Opening Hours Mi–Fr 15–20 h | Sa/So 13–20 h wed–fri 3am–8pm | sat/sun 1pm–8pm Führungen | Guided Tours Jeden Sonntag 15 h auf Deutsch und jeden Donnerstag 18 h Every Sunday in German 3pm and every thursday at 6pm Artinside

Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So 10–18 h, Mo geschlossen tue–sun 10am–6pm, mon closed Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | adults Reduziert | reduced Remmy Canedo, Tobias Hartmann, Dergej Maingardt, cage was a noob, 2013

€ 12.– € 10.–

€ 4.–


Vorschau. Das nächste Artinside erscheint am 14. Mai 2014 mit diesen Themen

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Krištof Kintera, My light is your life – Shiva Samura (5 KW / 50 HZ), 2009

Gerhard Richter, Wald (2) (Detail), 2005

Charles Ray, Boy with frog, 2009

Fondation Beyeler 18.05.2014 – 07.09.2014

Kunstmuseum Basel 15.06.2014 – 28.09.2014

Museum Tinguely 11.06.2014 – 28.09.2014

Gerhard Richter

Charles Ray

Krištof Kintera. I am not you!

Gerhard Richter (*1932, lebt in Köln) ist der wohl bedeutendste Künstler unserer Zeit. In den sechzig Jahren seiner künstlerischen Tätigkeit hat er ein Œuvre hervorgebracht, das sich durch thematische und stilistische Vielfalt auszeichnet. Die Fondation Beyeler widmet ihm die bisher grösste Ausstellung in der Schweiz, in der erstmals als Serien, Zyklen und Räume realisierte Werke aus allen Schaffensperioden vereint werden. Die Ausstellung vermittelt einen umfassenden Überblick über das Spektrum von Gerhard Richters Schaffen in allen Dimensionen und Techniken. Sie ist in enger Kooperation mit dem Künstler und dem Gerhard Richter Archiv konzipiert, Gastkurator ist Hans Ulrich Obrist.

Das Kunstmuseum Basel veranstaltet gemeinsam mit dem Art Institute of Chicago eine grosse Sonderausstellung des amerikanischen Künstlers Charles Ray (1953 geboren in Chicago). Bei dieser Ausstellung handelt es sich nicht um eine Retrospektive, sondern sie konzentriert sich auf Rays Schaffen von 1997 bis 2014. Sie wird sowohl im Kunstmuseum als auch im Museum für Gegenwartskunst zu sehen sein. Charles Ray gilt als einer der herausragenden Skulpteure der Gegenwart. Er arbeitet er an einer neuen plastischen Figuration, zu sehen etwa in der weiss bemalten Stahlskulptur Boy with Frog, 2009. Ihre Präsenz in Venedig sorgte bis vor Kurzem am Punto della Dogana für grosse Aufmerksamkeit.

Mit Ironie und Schalk stellt der junge tschechische Künstler Krištof Kintera Kunst und Leben auf den Kopf. Er erschafft einen neuen Golem aus Hunderten von Glühbirnen oder auch aus verdrahteten Kartoffeln, persifliert unser Sicherheitsdenken mit einem gepanzerten Kinderwagen oder versucht, im Elektrofachgeschäft ein komplett durchgestaltetes Gerät ohne Funktion zu verkaufen. Mit seinen dysfunktionalen und absurd erweiterten Maschinen trifft er die Ästhetik Tinguelys. Mit ihm teilt er eine extrovertierte und kritische künstlerische Haltung, die alles infrage stellt, zerlegt oder auch neu zusammenfügt.

Credits | Titelseite: James Ensor, Die Intrige (Ausschnitt), 1890, Königliches Museum für Schöne Künste Antwerpen © 2014, Pro Litteris, Zürich / Lukas-Art in Flanders vzw, Foto Hugo Maertens und d/arch | bei einem Teil der Auflage: Fondation Beyeler: Odilon Redon, Papillons, um 1910, Schmetterlinge, The Museum of Modern Art, New York, Schenkung von Mrs. Werner E. Josten im Gedenken an ihren Gatten, 1964, Foto: © 2013. Digital image, The Museum of Modern Art, New York / Scala, Florence | S.4 Kunstmuseum Basel: James Ensor, Die Verwunderung der Maske Wouse, 1889, Königliches Museum für Schöne Künste Antwerpen,© 2014, Pro Litteris, Zürich / Lukas-Art in Flanders vzw, Foto Hugo Maertens und d/arch | Fondation Beyler: Odilon Redon, Vase au guerrier japonais, um 1905, Vase mit japanischem Krieger, Courtesy Galleri K, Oslo Foto: Courtesy Sotheby’s London | Museum Frieder Burda: JR, Inside Out, New York, Times Square, 2013 © JR | Kunsthalle Basel: Ross Birrell and David Harding, Winter Line, Ausstellungsposter, Kunsthalle 2014, Design: Ronnie Fueglister, Bild: Syrian Brown Bear Cub - Iraq 1942. Courtesy of Greg Dayton | S.5 Museum Tinguely: Jeppe Hein, «Intervention Impact», 2004, Courtesy Johann König, Berlin, and 302 Gallery, New York, © Jeppe Hein; Foto: Annette Kradisch | Vitra Design Museum: Designstudie für die Ausstellung «Panorama» von Konstantin Grcic, das «Archiv der Dinge», © KGID studio, Foto: Florian Böhm | Fondation Fernet Branca: Lee Bae, © Fondation Fernet Branca, Saint-Louis | S.6-7 James Ensor, Die Intrige, 1890, Königliches Museum für Schöne Künste Antwerpen, © 2014, Pro Litteris, Zürich / Lukas-Art in Flanders vzw, Foto Hugo Maertens und d/arch | S.8 James Ensor, Die Austernesserin (Im Land der Farben), 1882, Königliches Museum für Schöne Künste Antwerpen 2014, Pro Litteris, Zürich / Lukas-Art in Flanders vzw, Foto Hugo Maertens und d/arch | S.9 James Ensor, Maske beschaut Krustentiere, 1891, Königliches Museum für Schöne Künste Antwerpen, © 2014, Pro Litteris, Zürich / Lukas-Art in Flanders vzw, Foto Hugo Maertens und d/arch | Kleines Bild: James Ensor, Seltsame Insekten, 1888, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, © 2014, Pro Litteris, Zürich | S.10 Kasimir Malewitsch, Die erste aus dem Quadrat entstandene suprematistische Form, (Das grundlegende suprematistische Element), 1927, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett | S.11 Marcel Broodthaers, Le Corbeau et le Renard (d’après La Fontaine), 1967, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Foto: Estate Marcel Broodthaers, Brüssel | S.12 JR, Unframed Vevey, 2010 Man Ray revu par JR, «Femme aux cheveux longs, 1929» © JR 2014 | S.13 JR, Women Are Heroes, Rio de Janeiro, 2008-09 © JR | S.15 Ross Birrell und David Harding: Syrian Brown Bear Cub - Iraq 1942. Courtesy of Greg Dayton | S.16-17 Odilon Redon, Fleurs, 1909, Blumen, Privatsammlung |​ S.18 Odilon Redon, La Mort de Bouddha, um 1899, Der Tod des Buddha, Millicent Rogers Collection, Foto: Davis A. Gaffga | S.19 Odilon Redon, Le Char d'Apollon, um 1910, Der Wagen des Apoll, Musée d'Orsay, Paris, Foto: © RMN-Grand Palais (Musée d'Orsay) / Hervé Lewandowski | S.20 Odilon Redon, Le Cyclope, um 1914, Der Cyclop, Kröller-Müller Museum, Otterlo, Foto: Sammlung Kröller-Müller Museum, Otterlo | S.21 Daros: Cildo Meireles, Missão/Missões (Como construir catedrais), 1987, Münzen, Knochen, Hostien, Licht, Betonplatten und Stoff, ca. 300 x 600 x 600 cm, Daros Latinamerica Collection, Zürich, Foto: Zoe Tempest, Zürich, © the artist | S.22 Lee Bae, © Fondation Fernet Branca, Saint-Louis | S.23 Studio:KGID Studio, © KGID, Foto: James Harris | Portrait: Konstantin Grcic © KGID, Foto: Markus Jans | S. 24-25 Yayoi Kusama, The obliteration room, 2002 bis heute, Möbel, weisse Farbe, runde Aufkleber, variable Grösse, Installationsaufnahme, Queensland Art Gallery/ Gallery of Modern Art, Brisbane 2012, Collaboration between Yayoi Kusama and Queensland Art Gallery. Commissioned, Queensland Art Gallery, Australia. Gift of the artist through the Queensland Art, Gallery Foundation 2012, Collection Queensland Art Gallery, Australia, © Yayoi Kusama, Yayoi Kusama Studio Inc.; Foto: QAGOMA Photography | S.26 Carlos Cruz-Diez, Ritmos móviles para un muro, 1955, 2 verschiedene Konstellationen, Collection particulière, © 2014, ProLitteris, Zürich, für die Werke von Carlos Cruz-Diez, © Foto: Courtesy Atelier Cruz-Diez, Paris | S.27 Dieter Roth, «Dreh-Rasterbild», 1960-92, Dieter Roth Foundation, Hamburg © Dieter Roth Estate, Courtesy Hauser und Wirth; Foto: Dieter Roth Foundation, Hamburg | S.28 Jean Tinguely, Rotozaza No. 1, 1967, Eisenstangen, Stahlplatten, Holz- und Metallräder, Gummiriemen, Metallröhre, Bälle, Elektromotor, alles schwarz bemalt, [mac], musée d’art contemporain, Marseille © 2014, ProLitteris, Zürich; Foto: Christian Baur, Museum Tinguely, Basel | S.29 Gyula Kosice, Mobile Articulated Sculpture (Escultura móvil articulada), 1948, The Museum of Modern Art, New York. Gift of Patricia Phelps de Cisneros in honor of Jay Levenson, 2004 | S.30 Fondation Beyeler: Die Fondation Beyeler im Herbst 2010, Foto: Mark Niedermann | S.31 Museum Tinguely mit Schwimmwasserplastik von Jean Tinguely © Foto: 2013, Museum Tinguely, Roland Schmid | Schaulager, Münchenstein/Basel, Foto: Ruedi Walti, Basel | Bibliothek im Schaulager, Münchenstein/Basel, Foto: Tom Bisig, Basel | Lesesaal im Schaulager, Münchenstein/Basel, Foto: Tom Bisig, Basel | S.32 Museum für Gegenwartskunst © Kunstmuseum Basel | Kunsthalle Basel: Fassade Steinenberg Foto: Serge Hasenböhler © Basler Kunstverein | 2004 Vitra Design Museum: Außenansicht © Vitra Design Museum 2013; Foto: Ursula Sprecher | Fondation Fernet Branca © Fondation Fernet Branca | S.34 HeK: Pentapong, Djeff © Djeff | Tesla Arcade, Marius Winter, Marie Wellershoff und Benedikt Haas © Marius Winter, Marie Wellershoff und Benedikt Haas | Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden © Museum Frieder Burda | Museum für Geschichte / Barfüsserkirche © HMB, Peter Portner | Topfhelm von der Burg Madeln bei Pratteln, vor 1356, Foto: HMB Peter Portner | S.35 Gerhard Richter, Wald (2) (Detail), 2005, Öl auf Leinwand, 197 x 132 cm, The Museum of Modern Art, New York, Schenkung Warren und Mitzi Eisenberg und Leonard und Susan Feinstein, 2006. © Gerhard Richter, 2014 | Charles Ray, Boy with Frog, 2009 | Krištstof Kintera, My light is your life – Shiva Samura (5 KW / 50 HZ), 2009, Foto: Martin Polák.

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Die Metamorphose eine Geschichte von Hermès

Hermes.com


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