Artinside Sommer 2014

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Ausgabe Sommer 2014

Das Museumsmagazin der Region Basel

Gerhard Richter 18.05.2014 – 07.09.2014 Fondation Beyeler, Riehen Charles Ray 15.06.2014 – 28.09.2014 Kunstmuseum Basel & Museum für Gegenwartskunst Krištof Kintera I AM not you 11.06.2014 – 28.09.2014 Museum tinguely Paul Chan bis 19.10.2014 Schaulager

Nevin Aladag – Marsch 15.06.2014 – 30.04.2015 Kunsthalle Basel Semiwild bis 07.09.2014 Museum der Kulturen Basel Sag mir, wie du wohnst … 14.05.2014 – 16.11.2014 Museum für Wohnkultur ROMA ETERNA 05.06.2014 – 16.11.2014 Antikenmuseum Basel Ursula von Rydingsvard bis 19.10.2014 Kloster Schönthal/BL

40 Jahre Sammlung 10 Jahre Museum 12.07.2014 – 26.10.2014 Museum Frieder Burda/D Staatliche Kunsthalle Baden-Baden/D Friedensreich Hundertwasser

bis 31.01.2016 Forum Würth Arlesheim

Gerhard Richter, Betty, 1988

Lee Bae bis 31.08.2014 Fondation Fernet Branca/F


Konzentrierte Aquarellfarben, Acrylfarben auf Wasserbasis und Wasser

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Kunst, wohin man auch blickt

Genauer hinschauen lohnt sich

Genau das machen Künstler. Sie blicken über das Erwartete hinaus und finden dabei oft Inspiration an überraschenden Orten. Bei UBS pflegen wir ein ähnliches Vorgehen – bei allem, was wir tun. Durch diesen Blick über das Erwartete hinaus sind wir in der Lage, neue und interessante Perspektiven zu entdecken. Diese wiederum ermöglichen es uns, neue Anlagechancen für unsere Kunden zu erkennen. In diesem Sinn unterstützen wir die Art Basel in Basel, Miami Beach und Hongkong – erstklassige Kunstausstellungen für moderne und zeitgenössische Kunst. Dies ist unsere Art, zu zeigen, dass Kunst tatsächlich überall ist, wohin man auch blickt. UBS ist der globale Lead Partner von Art Basel. ubs.com/art

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© UBS 2014. Alle Rechte vorbehalten.


Editorial

Sam Keller

Liebe Kunstfreunde Während Europa sich an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert, lesen wir in den Zeitungen wieder täglich über das Säbelrasseln in der ukraine, an dem sich Regierungen aus ost und West beteiligen, während in Syrien der Bürgerkrieg mit internationalem Zusehen weiter geht.

Ich will damit die simple “ Tatsache ansprechen,

dass Kunst das Gegenteil von Krieg ist, also dass wir Kunst brauchen, und dass ich sie deshalb als unsere höchste Form der Hoffnung bezeichne. Gerhard Richter

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Wenn man sich wieder einmal fragt, ob die Menschheit ein hoffnungsloser Fall ist, spendet vielleicht ein Zitat von Gerhard Richter trost: «Ich will damit die simple tatsache ansprechen, dass Kunst das Gegenteil von Krieg ist, also dass wir Kunst brauchen, und dass ich sie deshalb als unsere höchste Form der Hoffnung bezeichne». Welche Hoffnung dürfen wir in die Kunst setzen? Schon in der griechischen Mythologie wird der ursprung der Kunst mit der Geschichte von Kora (tochter des Butades von Sikyon) illustriert, welche ihre Sehnsucht und Erinnerung an ihren Geliebten damit ausdrückte, dass sie seine umrisse auf eine Wand malte als er davon segelte und ihr Vater diese in eine Skulptur formte, in der Hoffnung auf seine Wiederkehr. Auch heute noch ist Kunst eine Form, in der Künstler den Hoffnungen, Ängsten, Wünschen und träumen der Menschen Ausdruck geben. Betrachter finden in Kunstwerken Bilder für ihre Gefühle und Gedanken, auch für jene, für die Worte fehlen. «Ein Künstler ist» so Robert Rauschenberg, «der Zeuge seiner Zeit in der Geschichte». Einige der interessantesten Zeitzeugen und Hoffnungsträger der Welt zeigen diesen Sommer ihre Werke in den Museen der Region Basel. Der renommierteste Künstler unserer Zeit, der deutsche Maler Gerhard Richter (*1932) ist in der Fondation Beyeler in einer grossen Ausstellung zu sehen, die über 100 seiner berühmten Bilder von 1966 bis heute vereint. Den wundersamen, faszinierenden Skulpturen des kalifornischen Künstlers Charles Ray widmen das Kunstmuseum Basel und das Museum für Gegenwartskunst eine umfassende Übersichtsschau. In digitalen Animationsfilmen, Büchern und skulpturalen Installationen entwickelt der in Hong Kong geborene Paul Chan im Schaulager sein komplexes, facettenreiches universum. Im Museum tinguely wird mit Krištof Kintera ein weiterer Wahlverwandter von «Jeannot» gezeigt. In seinen dysfunktionalen Maschinen korrespondiert er mit der Ästhetik und Haltung tinguelys.

Titelbild

Gerhard Richter, Betty, 1988 Gerhard Richters Portrait Betty strahlt Anmut und Intimität aus. Mit warmen Farbtönen und sanfter Lichtführung ist die junge Frau im Moment einer Körperdrehung eingefangen. Ihre Schulter scheint zum Greifen nahe, ihr Kopf hingegen ist entschieden nach hinten gerichtet. Durch die Gleichzeitigkeit von körperlicher Nähe und Abwendung verbinden sich Vertrautheit und Distanz in diesem Bild, eines der faszinierendsten Gemälde Richters.

Dass die Ausstellungen der Kunsthalle Basel international beachtet werden, unterstreicht die nomination ihres Direktors Adam Szymczyk als Leiter der nächsten documenta. Mit den Ausstellungen von naeem Mohaiemen sowie Julia Rometti und Victor Costales erwarten uns Experimente und Entdeckungen. Dass dort wo am Dreiländereck, vor 100 Jahren Schützengräben gebaut wurden, heute Kunst und Kultur die Menschen einander näher bringen, ist ein Zeichen der Hoffnung. Herzlich

Sam Keller, Direktor Fondation Beyeler

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Inhalt

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Nevin Aladag, Session, 2013 (3-Kanal-Videoinstallation)

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Gerhard Richter, Kerze, 1982

Krištof Kintera, A Prayer for loss of arrogance, 2013

16 12 06 Gerhard Richter Fondation Beyeler

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Die Fondation Beyeler widmet Gerhard Richter die bisher grösste Ausstellung in der Schweiz. In den sechzig Jahren seiner künstlerischen tätigkeit hat Richter ein Œuvre hervorgebracht, das sich durch thematische und stilistische Vielfalt auszeichnet. Zu sehen sind sowohl figurative Arbeiten wie Porträts, Stillleben und Landschaften als auch abstrakte Werke, für die der Künstler aus einem wechselnden Formen- und Farbenrepertoire schöpft. Die Ausstellung vermittelt einen umfassenden Überblick über das Spektrum von Richters Malerei in allen Dimensionen und techniken.

Paul Chan, Master Argument, 2013

12 Paul Chan – Selected Works Schaulager

Der 1973 in Hongkong geborene und in new york lebende Paul Chan beschäftigt sich in seinen schönen, oft verstörenden Werken mit Politik und Gesellschaft, mit Geschichte, Literatur und Philosophie. Seine Video- und Installationsarbeiten, Zeichnungen und Bilder verknüpft er für seine Ausstellung im Schaulager spielerisch zu einer verblüffenden neuinszenierung.

15 Nevin Aladag Kunsthalle Basel

Mit der Arbeit Marsch an der Rückwand der Kunsthalle Basel hinterfragt nelvin Aladag kulturelle Praktiken.

16 Krištof Kintera. I AM NOT YOU Museum Tinguely

Mit Ironie und Schalk stellt der tschechische Künstler Krištof Kintera Kunst und Leben auf den Kopf. Er erschafft einen neuen Golem aus hunderten von Glühbirnen, persifliert unser Sicherheitsdenken mit einem gepanzerten Kinderwagen oder versucht, im Elektrofachgeschäft ein komplett durchgestaltetes Gerät ohne Funktion zu verkaufen. Mit seinen dysfunktionalen und absurd erweiterten Maschinen trifft er die Ästhetik tinguelys. Mit ihm teilt er eine extrovertierte und kritische künstlerische Haltung, die alles infrage stellt, zerlegt oder auch neu zusammenfügt.


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Röm. Torso, 2. Jh. n. Chr.

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Wer wohnt da? Ein Banker oder ein Winzer?

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Ursula von Rydingsvard, Large Bowl with Babelki, 2007/08

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Ausstellungsansicht Semiwild

22 Sag mir, wie du wohnst ... Museum für Wohnkultur

Wie wohne ich? Die Ausstellung widmet sich einem thema, das uns alle angeht: dem Wohnen.

23 Semiwild – or unlimited desire Museum der Kulturen Basel

Eine künstlerische Reflexion der new yorker Künstlerin Ania Soliman über die Bedeutung von Artefakten.

26 Ursula von Rydingsvard Kloster Schönthal

Monumentale Werke erzählen von körperlicher Verausgabung und intuitiven, kreativen Prozessen.

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Charles Ray, Aluminum Girl, 2003

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Lee Bae in seinem Studio

28 Charles Ray Kunstmuseum Basel & Museum für Gegenwartskunst

Charles Ray ist einer der herausragenden Skulpteure der Gegenwart. nach einem Jahrhundert der Dominanz skulpturaler Abstraktionen arbeitet er an einer neuen plastischen Figuration. Das Kunstmuseum Basel und das Museum für Gegenwartskunst geben einen Überblick über sein Schaffen seit 1997.

34 ROMA ETERNA Antikenmuseum Basel

Die Ausstellung zeigt, welchen Einfluss die Skulptur der römischen Antike auf Künstler nachfolgender Jahrhunderte hatte.

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Sigmar Polke, Interieur, 1966

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Friedensreich Hundertwasser, Blutregen tropft in japanisches Wasser, das in einem österreichischen Garten liegt, 1961

36 Grosse Jubiläumsausstellung

Museum Frieder Burda und Staatliche Kunsthalle Baden-Baden

38 Lee Bae Fondation Fernet Branca 39 Friedensreich Hundertwasser Forum Würth Arlesheim 40 Ausstellungen ausserhalb der Region 44 Öffnungszeiten, Adressen Stadtplan 50 Vorschau

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Gerhard Richter

Gerhard Richter, Eisberg im Nebel, 1982



Gerhard Richter von Michiko Kono*

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ie kaum ein anderer Künstler wird Gerhard Richter von der Kunstwelt ebenso wie vom breiten Publikum verehrt. nicht nur seine Werke begeistern, auch als Persönlichkeit übt er eine besondere Faszination aus. In der Fondation Beyeler ist mit rund 100 Gemälden, zwei Glasobjekten und 60 übermalten Fotografien Richters die bisher grösste Ausstellung in der Schweiz zu sehen. unter dem titel Bilder / Serien wird erstmals ein Aspekt thematisiert, der wesentlich für das Schaffen des Künstlers ist. Gezeigt werden jene Arbeiten, die er als Serien, Zyklen und Räume angelegt hat. Diesen Werkgruppen werden Einzelwerke gegenübergestellt, von denen einige einen ikonischen Status erlangt haben.

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Gerhard Richter 18.05.2014 – 07.09.2014 Fondation Beyeler www.fondationbeyeler.ch

Gerhard Richter, 1932 in Dresden geboren, studierte in den 1950er-Jahren Wandmalerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Zahlreiche Skizzen und Aussagen belegen, welch massgebliche Rolle der architektonische Kontext seitdem für ihn spielt: «Das ist so ein traum von mir – dass die Bilder zum umfeld werden, selbst Architektur werden.» Richters Interesse am wechselseitigen Verhältnis von Einzelbild, Werkgruppe und umgebungsraum wird in der in engem Austausch mit dem Künstler konzipierten Ausstellung anschaulich gemacht. Beispielhaft für Richters Serien sind etwa seine Seestücke. Die Zusammengehörigkeit dieser Werkgruppe,

Gerhard Richter, S. mit Kind, 1995


9 die zwischen 1969 und 1998 entstanden ist, beruht auf einem Motiv, das immer wieder variiert wird. Den Darstellungen liegen Fotografien zugrunde, die Richter unter anderem 1972 anlässlich einer Reise nach Grönland aufgenommen hat. Jahre später dienten sie als Vorlagen für die Gemälde Seestück von 1975 und Eisberg im Nebel von 1982, die beide in der Ausstellung zu sehen sind und dort Kontrapunkte zu den Zyklen Cage und Bach bilden. Als Zyklus wird, im Gegensatz zur Serie, eine geschlossene Gruppe von Werken bezeichnet. Der vierteilige Zyklus Bach ist Johann Sebastian Bach gewidmet, auf den Richter als grosser Musikliebhaber immer wieder mit unverhohlener Bewunderung ebenso zu sprechen kommt

Gerhard Richter, Plattenspieler, 1988

wie auf andere Komponisten, etwa Wolfgang Amadeus Mozart, Arnold Schönberg und John Cage. Speziell an den abstrakten Gemäldezyklen ist der Entstehungsprozess: Richter arbeitet gleichzeitig an allen Bildern und etabliert so zwischen den einzelnen Leinwänden einen neuen, erweiterten Bildraum. Die charakteristischen, partiell fleckigen Strukturen in der Malschicht ergeben sich durch die Verwendung der Rakel, einer langen Acrylglasplatte, mit der Richter die Malfarben aufträgt und überschüssige Farbe abstreicht. Die Rakel ist aufgrund ihrer unhandlicheren Dimensionen weniger kontrollierbar als der Pinsel und eröffnet somit dem Einfluss des Zufalls grösseren Spielraum. Sie ermöglicht es Rich-

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Gerhard Richter, Bach (1), 1992

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Gerhard Richter, Bach (2), 1992

ter ausserdem, jene Partien, mit denen er unzufrieden ist, radikal zu überdecken. Auch den Spachtel setzt der Künstler zum Abtragen der Farbe ein. Diese Vorgehensweise empfindet er als «eine gute technik, um die Überlegung auszuschalten. Bewusst kann ich nicht berechnen, was kommt. Aber unbewusst ahne ich es doch. Das ist ein schöner Zwischenzustand.» Eine Sonderstellung nimmt in Richters Œuvre der 1988 entstandene, 15-teilige Zyklus 18. Oktober 1977 ein. Der titel geht zurück auf die Begebenheiten rund um die terroristengruppe der Rote-Armee-Fraktion (RAF), die sich in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim ereignet hatten. nachdem ulrike Meinhof, Mitgründerin der RAF, am 9. Mai 1976 erhängt in ihrer Zelle aufgefunden worden war, starben in der nacht zum 18. oktober 1977 drei weitere in Stammheim inhaftierte RAF-Mitglieder – Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe. Den untersuchungen zufolge hatten sie Selbstmord begangen. Elf Jahre danach verwendete Gerhard Richter das umfangreiche Bildmaterial, das er zu diesem thema recherchiert

und gesammelt hatte, als Vorlage für seinen Gemäldezyklus. «Anfang der 60er Jahre, von der DDR kommend, weigerte ich mich natürlicherweise, Verständnis für die Ziele und Methoden der RAF aufzubringen. Ich war zwar von der Energie, von dem kompromisslosen Willen und dem absoluten Mut der terroristen beeindruckt, aber ich konnte dem Staat seine Härte nicht verdenken; Staaten sind so, und ich hatte andere, erbarmungslosere erlebt.» Dargestellt sind, in Grautönen und in zumeist diffuser Malweise, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und ulrike Meinhof, ihre Gefängniszellen, Szenen der Verhaftung und der Beerdigung der RAF-Mitglieder sowie ein Plattenspieler, der trotz seiner harmlosen Anmutung mit Bedeutung aufgeladen ist, da in ihm die todeswaffe von Andreas Baader versteckt war. Im selben Jahr wie der Zyklus zum 18. Oktober 1977 entstand das Portrait Betty, das wohl zu einer der berühmtesten Ikonen der zeitgenössischen Kunst geworden ist. *Michiko Kono ist Associate Curator der Ausstellung Gerhard Richter


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Gerhard Richter, Bach (3), 1992

Gerhard Richter, Bach (4), 1992

Gerhard Richter (*1932, lives and works in Cologne) is among the most important artists of our time. In a career spanning sixty years he has created an oeuvre of striking thematic and stylistic variety. The Fondation Beyeler’s exhibition of his work is the largest to date in Switzerland and the first to focus on his series, cycles, and interior environments, shedding light on an aspect of his output that has received little attention in the past. Richter has produced series of works alongside individual items since the 1960s. This applies to his earliest photorealistic paintings and to his abstract pictures, to his works featuring mirrors or sheets of transparent glass and to his recent digital prints. From the outset he has been interested in how his art is presented and how it relates to its architectural surroundings, prompting him on several occasions to create work for specific locations. Over the years he has produced many cycles, series, and environments addressing the interrelation among individual images, groups of works, and exhibition spaces in ways embodying a wide range of issues, approaches, and concerns. Some works, for example, such as Eight Student nurses (1966) and the cycle october 18, 1977 (1988), belong together by reason of their subject matter. Others, including Annunciation after titian (1973) and S. and Child (1995), consist of various versions of a single motif, the artist unfolding a set of variations on a theme. His suites of abstract paintings, on the other hand—among them Woods (2005) and Cage (2006) – generate a larger physical pictorial space in which each image constantly interacts with the impression created by the whole.

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Paul Chan im Schaulager

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aul Chan, 1973 geboren in Hongkong, lebt und arbeitet in new york. Er gilt als einer der vielseitigsten und originellsten Künstler des aktuellen zeitgenössischen Kunstgeschehens. Er ist als Video- und Installationskünstler, Zeichner und Maler tätig. Daneben ist er als Autor, Verleger mit eigenem Verlag und Dozent aktiv. Als typischer Vertreter seiner Generation benutzt der in new york lebende und arbeitende Künstler exzessiv das Potenzial des World Wide Web und dessen Überfluss an Informationen, die er so zielgerichtet wie ungebremst neu gestaltet und vernetzt. Das Schaulager widmet Paul Chan die bisher grösste Einzelausstellung und präsentiert bisherige mit neuen

Arbeiten, die in besonderer Weise miteinander in Beziehung gesetzt werden. Seit Ende Januar bis zur Ausstellungseröffnung lebte Paul Chan mit seiner Familie in Basel und wirkte am Aufbau der Ausstellung mit, ausserdem lehrte er an der universität Basel und an der Hochschule für Kunst und Gestaltung. Das vom Künstler entwickelte Konzept der Ausstellung verläuft entlang von Achsen – Himmel und Erde, Diesseits und Jenseits, dem traum von einer andersartigen Welt und der Realität unseres Daseins. Während die Werke im Erdgeschoss des Schaulagers um positive wie negative utopien kreisen, sieht sich der Betrachter im untergeschoss mit Szenarien einer in aller Härte durch-


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Paul Chan, Volumes, 2012

Paul Chan – Selected Works bis 19.10.2014 Schaulager www.schaulager.org brechenden Realität konfrontiert. neben neuen Arbeiten ist hier die 2009 an der Biennale in Venedig gezeigte berühmte Videoarbeit Sade for Sade’s sake (2009) zu sehen. Beeindruckend ist auch das Werk Volumes (2012), das sich in der Emanuel Hoffmann-Stiftung befindet und 2012 an der documenta 13 gezeigt wurde, wofür der Künstler 1005 Bücher ihres Inhalts entledigt und die Bucheinbände bemalt hat. Ausgebreitet an den hohen Wänden des Atriums im Schaulager und erstmals vollständig zu sehen, wirkt die vielteilige Installation wie ein Monument für das Buch schlechthin. Als neueste Werkgruppe wuchern die aus Stromkabeln und all-

täglichen Gegenständen formierten Arguments wie ein netzwerk durch die Ausstellungsräume. Deren Hauptwerk, das Master Argument (2013), erstreckt sich im untergeschoss als einer der Höhepunkte der Ausstellung. Zur Ausstellung hat das Schaulager drei Publikationen herausgebracht: das von der Laurenz-Stiftung, Schaulager, zusammen mit Paul Chans Verlag «Badlands unlimited» publizierte Künstlerbuch New New Testament zu der Arbeit Volumes sowie Selected Writings, ein Band mit ausgewählten Schriften des Künstlers, und ein vom Schaulager produzierter Katalog zur Ausstellung.

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Nevin Aladag – Marsch Rückwand der Kunsthalle Basel 15.06.2014 – 30.04.2015 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch

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Nevin Aladag, Session, 2013 (3-Kanal-Videoinstallation)

evin Aladag (*1972 Van, tR, lebt und arbeitet in Berlin) verfolgt in ihren Arbeiten Codes und kulturelle Praktiken, die sich im Alltag einer globalen Gesellschaft manifestieren. Ihr Interesse gilt dabei Formen und Motiven aus anderen Kulturkreisen, die Spuren ihrer Herkunft und Geschichte behalten, sich durch den transfer in eine andere Kultur jedoch verändern und in zeitgenössischer Form aktualisieren. Der öffentliche Raum wird dabei zum Beobachtungsfeld ebenso wie zum Handlungsort für viele ihrer Arbeiten. Für die Rückwand der Kunsthalle Basel konzipiert die Künstlerin die Installation Marsch. Sie beschäftigt sich hier mit dem Motiv des kulturellen transfers in der Musik und thematisiert deren soziologischen und politischen Hintergrund. Die Rückwand dient als eine Art übergrosses notenblatt, das die ersten takte des «Rondo alla turca» von Wolfgang Amadeus Mozart darstellt. Mozart komponierte das Rondo «im türkischen Stil» 1783/84 als letzten Satz der Sonate nr. 11 A-Dur KV 331. Die darin vorkommenden musikalischen Motive imitieren «türkische» Perkussionsinstrumente, wie sie in der als «Janitscharenmusik» bezeichneten türkischen Militärmusik bekannt waren. Diese Musik und ihre Instrumente waren damals durch die Kriegszüge der türkischen Armee in Europa, besonders in Österreich bekannt geworden und fanden als Stilvorgabe häufig Eingang in die Musik der Zeit, ähnlich wie andere traditionell und regional verankerte tanz- oder Volksmusik. nevin Aladag stellt die notenköpfe an der Rückwand durch Halbkugeln dar, die nach originalen Kanonenkugeln abgegossen wurden. Der titel Marsch ruft die eigentliche Funktion von Militärmusik als taktgeber für Soldaten auf, die so die Geschwindigkeit und Choreografie der truppenbewegungen bestimmt. Psychologisch sollte Militärmusik das Gemeinschaftsgefühl stärken und gleichzeitig den Gegner einschüchtern. Damit rückt die Künstlerin den militärischen Hintergrund des Marschmotivs im «Rondo alla turca» ins Zentrum der Arbeit. nevin Aladag führt in Marsch vor, wie Motive zwischen Kulturkreisen wandern. Gleichzeitig zeigt sie auf, wie vorwiegend funktional bestimmte Motive in Hochkultur sublimiert werden und dabei die soziologischen und ideologischen Fakten ihrer Herkunft immer beibehalten.

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Artinside OdilonKintera, Redon, Fleurs, 19092011 Krištof Bad News,


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Krištof Kintera I AM NOT YOU

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Krištof Kintera I AM NOT YOU 11.06.2014 – 28.09.2014 Museum tinguely www.tinguely.ch

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Krištof Kintera I AM NOT YOU von Andres Pardey*

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as Museum tinguely präsentiert in seiner grossen Sommerausstellung 2014 den 1973 in Prag geborenen Künstler Krištof Kintera. Die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler konzipierte Ausstellung hat den Anspruch, das Werk Kinteras in Basel so zu präsentieren, dass sich seine Spontaneität, die Vielschichtigkeit und das Engagement des Künstlers auf den Besucher und die Besucherin übertragen. Krištof Kintera ist im Bild seiner Heimatstadt präsent, das Memorial für Jan Pup Bouchal, einen zu tode gekommenen Veloaktivisten, steht an einer viel befahrenen Verkehrsachse, oder das 2011 errichtete Memento Mori On One’s Own Volition, das er unter der nuselsky-Brücke für die Menschen schuf, die dort Ihren Freitod gewählt hatten. Beide Denkmäler sind auf Initiative des Künstlers und seiner Freunde entstanden und markieren so einen speziellen umgang mit der Idee des Denkmals, des Monuments und der nutzung des öffentlichen Raumes. nicht dem Staat und seinen Behörden soll die ausschliessliche Hoheit darüber zugestanden werden, sondern auch der Einzelne und Gruppen sollen sich manifestieren und sowohl ästhetische als auch politische Wirkung entfalten können. Krištof Kintera tritt 1992 in die Akademie der Künste in Prag ein. 1992 markiert das Jahr, in dem sich – drei Jahre nach dem Fall des Kommunismus – der bis dahin als tschechoslowakei bezeichnete Bundesstaat in die selbstständigen Staaten tschechien und Slowakei aufteilt. 1999 schliesst Kintera seine Ausbildung, nach Studienaufenthalten in den uSA und Grossbritannien, an der Prager Akademie ab und widmet sich drei Jahre lang intensiv der Auseinandersetzung mit theatralen und performativen Formaten. Mit Jednotka/Unit ist er seit 1993 teil einer theatergruppe, mit der er verschiedene Performances durchführt: auf der Bühne (2001 entwirft er die Ausstattung einer nonverbalen Performance mit dem titel

Passanger), auf der Strasse (2002 gehen Schauspieler als Talkmen, gesammelte Gedanken absondernde Sprechroboter, durch die Stadt). In der selben Zeit ist er von 1999 bis 2001 Mitgründer und künstlerischer Leiter des alternativen multikulturellen Zentrums «unIVERSAL noD». Ein Studienaufenthalt 2003–2004 an der Rijksakademie van Beeldende Kunsten in Amsterdam markiert das Ende seiner performativen Arbeit. Der öffentliche Raum und die gesellschaftliche Relevanz seiner Werke bleiben zentral. Gleichgültigkeit ist keine option für Kintera. Das skulpturale und zeichnerische Werk Kinteras entwickelt sich während seiner Zeit an der Akademie. IT (1996) ist eine Skulptur auf Rollen, Ei- oder Computermaus-förmig, Dackelgross, die an einer Schnur durch einen Ausstellungsraum oder durch die Stadt zu ziehen ist. Es ist ein interaktionsfähiges Werk, das der Person, die es zieht, mit Sicherheit auch zu weiteren Interaktionen/Begegnungen mit Passanten verhilft. Ein «Conversation piece» einer neuen Art, das den öffentlichen Raum für sich in der gleichen Art beansprucht, wie dies ein Dackel oder ein an einer Schnur gezogenes Kinderspielzeug täte. Bloss, dass es sich bei IT um Kunst handelt … Ein ähnliches Spiel mit der Frage nach Kunst treibt Kintera 1997 mit Appliances, verschieden geformten Elektrogeräten ohne Funktion, aber mit Anschlusskabel, Verkaufsbox, Bedienungsanleitung und ergonomischer Handhabung. Im Regal eines Elektrofachhändlers platziert, fallen die Geräte weder auf noch ab, sondern reihen sich diskret unter Haartrockner, Bügeleisen und Stabmixer ein. Kinteras Annäherung an die Warenwelt ist voller Ironie und Schalk. Revolution entsteht 2005, nach Kinteras Aufenthalt in Amsterdam. Waren die Talkmen, die von 1999 bis 2003 als Skulpturen entstanden waren, noch unbeweglich, vor


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Krištof Kintera, It, 1996

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sich her plappernde, kleine, keinen Meter hohe Menschengestalten, so schlägt die genau gleich geformte Figur Revolution ihren Kopf mit Vehemenz und Kraft an die Wand. Diese Revolution frisst nicht ihre Kinder, sondern zerstört gleich sich selbst – und die Welt, in der sie steht. neben seinen Skulpturen zeichnet Krištof Kintera, schafft Gemälde, Porträts, fotografiert, filmt und sprayt. Bei diesen Arbeiten auf Papier – Entwürfe, textnotate, Gedankenstützen, Sprüche – mischen sich mit notizen und Kommentaren ergänzte Zeitschriftenseiten mit feinen Zeichnungen von Skulpturen und Schablonen-gesprayten oder gestempelten Sprüchen wie

«Don’t think about money», «you are not me» oder «I don’t want to have problems». Das sind lapidar geäusserte und recht grosse Ratlosigkeit hinterlassende, aber in keiner Weise banale Sätze, die, aus dem Zusammenhang gerissen, ganz neue Bedeutungsebenen erschliessen können. Aus einer Sammlung solcher Blätter gestaltete Kintera den Katalog der Ausstellung, der als Künstlerbuch höchst aufwendig produziert wurde. Ähnlich wie die markanten Kurzsätze funktioniert Lay down and shine (2009), eine Strassenlampe, die im Park des Museums abgeschnitten auf dem Rasen liegt und leuchtet. Das Paradox, dass die zerstörte Lampe weiter brennt, ist das eine – das andere ist die tatsache, dass der offenkundige Zerstörungsprozess in diesem Fall eine ästhetische Gewinnoption in sich trägt. So kann ein Kandelaber plötzlich vom Stadtmöbel zur Skulptur und zur beachteten formalen Instanz werden.

Krištof Kintera, Lay Down and Shine, 2009


My Light is Your Life (model: Shiva Samurai 15kw/50Hz) ist eine Skulptur, die Kintera bereits 2009 erstmals konzipierte und die er für die Ausstellung im Museum tinguely neu geschaffen hat. Eine mit Licht atmende Figur aus Glühbirnen und Spots, die nebst Helligkeit auch Wärme sowie Hitze produziert und die sich mit dem Gebäude, in dem sie steht, in Koexistenz zu finden scheint. Wenn sie leuchtet, dann wird sie teil des Raumes – und gleichzeitig entzieht sie ihm so viel Energie, dass die Skulptur alles andere überstrahlt. Shiva Samurai ist ein fast kontemplatives Werk … Bad News (2011) geht dagegen alles, ob Problem oder gleich «die Welt», frontal an. Über eine grosse trommel gebeugt sitzt verkrampft eine gehörnte

Krištof Kintera, My light is your life – Shiva Samurai, 2009

und mit einem langen, sich gelegentlich kringelnden und schlagenden Schwanz versehene Figur mit schwarzen Pelzmantel und hört die nachrichten und die Musik aus einem grossen Radiogerät. Es ist nichts Beschwichtigendes, Ruhiges in der ganzen Anordnung, im Gegenteil scheint sich das ganze Elend der Welt um diese Figur zu bündeln, die in Reaktion darauf mit dem Fuss die trommel und mit einem Stab die leeren Biergläser schlägt. *Andres Pardey ist Vizedirektor des Museum Tinguely

Zur Ausstellung erscheint ein Künstlerkatalog in Einzelblattform mit Dokumenten und Fotos aus der Werkstatt des Künstlers sowie einem Gespräch zwischen Krištof Kintera, Roland Wetzel, Andres Pardey und dem Galeristen Jirˇí Švestka. Jedes Exemplar ist in einer individuellen Schachtel handverpackt. Ausschliesslich erhältlich im Museumshop: CHF 68.–

Krištof Kintera. With irony and mischief the young Czech artist Krištof Kintera turns art and life on their heads. He creates a new Golem out of hundreds of light bulbs or wired-up potatoes, satirizes our safety mindset with an armored stroller, or tries to sell a sophisticatedly designed but totally functionless device in an electrical store. With his dysfunctional machines with absurd add-ons, he has Tinguely’s aesthetic to a «T». With him he shares an extremely extroverted and critical artistic attitude that questions, pulls apart or reconfigures everything.

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Louis-XV-Salon im Haus zum Kirschgarten

Zeitgenössisches Arbeitszimmer aus der Rubrik «Wer wohnt da?» des NZZ Folio

Wohnen als «Spiegel der Seele»? von Dr. Sabine Söll-Tauchert*

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ie wohne ich und was sagt mein Zuhause über mich aus? Die Ausstellung widmet sich einem thema, das alle angeht. Die in vielen Varianten existierende volkstümliche Redewendung «Sag mir, wie du … und ich sage dir, wer du bist» verdeutlicht, dass der Lebensstil eines Menschen viel über seine Persönlichkeit, Lebensumstände und gesellschaftliche Stellung verraten kann. So wird die Wohnung auch als «dritte Haut» (nach Epidermis und Kleidung) bezeichnet, die nicht nur Schutz bietet, sondern auch Ausdruck unserer Individualität ist. Das Haus zum Kirschgarten ist ein geeigneter ort für diese Ausstellung und bildet zugleich deren zentrales Exponat. Denn das frühklassizistische Wohn- und Geschäftshaus, das sich der 25-jährige Johann Rudolf Burckhardt 1775–1780 erbauen liess, trägt die deutliche Handschrift seines Bauherrn. Auch wenn sich von der mobilen Ausstattung kaum etwas erhalten hat, zeugt das herrschaftliche Stadtpalais vom Wohlstand, Antikeninteresse und Repräsentationsanspruch des aufstrebenden textilfabrikanten und Grosskaufmanns. In den Räumlichkeiten, die mit Möbeln aus grossbürgerlichen Basler Haushalten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts eingerichtet sind, werden in einer Intervention wichtige Aspekte des Wohnens in den Blick genommen. Dabei werden alle Sinne angesprochen und stets Bezüge zu heute hergestellt: Ausgewählte zeitgenössische Wohnansichten aus der Rubrik «Wer wohnt da?» des NZZ Folio begleiten die Besucherinnen und Besucher auf ihrem Rundgang durch das Haus. So werden im Louis-XV-Salon, der mit Arbeitsutensilien eines textil-

Sag mir, wie du wohnst … 14.05.2014 – 16.11.2014 Museum für Wohnkultur Haus zum Kirschgarten www.hmb.ch fabrikanten der Zeit um 1800 ausgestattet ist, verschiedene Fotos von heutigen Arbeitszimmern gezeigt. Ist dies die Zettelwirtschaft einer Studentin, eines Professors oder eines Journalisten? Die Bilder regen dazu an, über ihre möglichen Bewohner nachzudenken; erst am Ende der Ausstellung wird das Geheimnis gelüftet. Bereits im Vorfeld der Ausstellung wurde dazu aufgerufen, eigene Fotos von Lieblingsräumen einzusenden, sodass sich auch eine breitere Öffentlichkeit in die interaktive Ausstellung einbringen konnte. In einem vom Historischen Museum Basel durchgeführten Projekt «Wohnräume & Wohnträume» gewähren zudem Schülerinnen und Schüler des Zentrums für Brückenangebote Basel ganz persönliche Einblicke in ihre Zimmer. Die Abbildung der Familie im eigenen Wohnumfeld, wie sie heutzutage im Medium der Fotografie weiterlebt, war auch in früheren Zeiten ein beliebtes Motiv der Selbstdarstellung insbesondere wohlhabender Bürger. Ausgewählte Wohnansichten und Wohnmodelle des ausgehenden 18. bis 20. Jahrhunderts aus der Sammlung des HMB geben Einblicke in den Wandel des Wohnens. Das begleitende Magazin vertieft ausgewählte Aspekte der Ausstellung: von historischen Wohnräumen und museal inszenierten Interieurs bis hin zu heutigen Wohnräumen und Wohnträumen. Spezialisten nehmen zu wohnspezifischen Fragen Stellung, und schliesslich können Sie in einem «Wohntest» herausfinden, welchem Wohntyp Sie selbst am ehesten entsprechen. *Dr. Sabine Söll-Tauchert ist Kuratorin der Ausstellung


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Ausstellungsansicht Semiwild mit Werken der Künstlerin Ania Soliman

Eine künstlerische Reflexion auf die Dauerausstellung «Expeditionen»

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egenstände vermögen diverse Arten des Verlangens zu befriedigen. Wie unterscheiden sich Konsumgüter, Luxusgüter oder Kunsterzeugnisse, die unter verschiedenen ökonomischen Voraussetzungen und mit verschiedenen Intentionen hergestellt worden sind? Wie verändert sich ihre Bedeutung, wenn sie aus ihrem ursprünglichen Kontext genommen und zweckentfremdet werden? Die Künstlerin Ania Soliman hinterfragt museale Praktiken und geht auf unkonventionelle Weise den Begriffen «Besitz» und «Begehren» nach. Die Künstlerin Ania Soliman geht in der Sonderausstellung «Semiwild – or unlimited desire» der Bedeutung von Artefakten auf den Grund. Ausgangspunkt ist die Dauerausstellung «Expeditionen», die zu wissenschaftlichen Zwecken erworbene objektsammlungen aus verschiedenen Epochen vorstellt. In sechs Bereichen lotet die Künstlerin aus, weshalb, wie und wo welche objekte vorhanden sind und was ihr Vorhandensein über das menschliche Begehren nach objekten aussagt. Welche Arten des Verlangens sind in objekten verkörpert? Wie unterscheiden sich diese Arten des Verlangens in objekten für einen Verbrauchermarkt und in solchen innerhalb anderer Wirtschaftsformen? Ania Soliman arrangiert und konfrontiert auf unterschiedliche Weise Sammlungsobjekte aus dem Bestand des Museums der Kulturen mit eigenen Werken und schafft damit eine Installation, die einerseits museale Praktiken hinterfragt und gleichzeitig auf unerwartete Weise den Begriffen «Besitz» und «Verlangen» nachgeht. Durch die Annäherung und Anordnung von objekten aus dem Museum und den Bildern und Videos der Künstlerin entsteht ein Gesamtbild, das mo-

Semiwild – or unlimited desire bis 07.09.2014 Museum der Kulturen Basel www.mkb.ch

netäre Systeme und deren Auswirkungen auf Arbeit, Warenströme, Produktentstehung und unser Verlangen nach Gegenständen thematisiert. Die Künstlerin nimmt die Besuchenden mit auf eine unerwartete Reise, auf der sie viel über Besitz und Begehren erfahren.

Der Papageienkoffer Arte Popular aus Lateinamerika 16.05.2014 – 18.01.2015 Museum der Kulturen Basel www.mkb.ch

Holzspielzeug, Helikopter, Oaxaca, Mexiko, um 1990

Der Papageienkoffer – Arte Popular aus Lateinamerika In einem legendären Koffer sind seit 1960 über fünftausend Volkskunstobjekte aus Lateinamerika nach Basel gelangt. Auf 18 längeren und kürzeren Reisen von Mexiko bis Chile hat Valentin Jaquet mit Respekt und Sorgfalt populäre Gegenstände gesucht und gesammelt. Die Ausstellung «Der Papageienkoffer» ist eine Hommage an die Arte Popular aus Lateinamerika.

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Art City Basel Museums, Exhibitions and Fairs during Art Basel Fondation Beyeler

Kunstmuseum Basel & Museum für Gegenwartskunst

Gerhard Richter until September 07, 2014

Charles Ray: Sculpture, 1997–2014 until September 28, 2014

June 16–22 | 9 am–7 pm

June 16–22 | 10 am–6 pm

Baselstrasse 101, Riehen/Basel | www.fondationbeyeler.ch

St. Alban-Graben 16, Basel | www.kunstmuseumbasel.ch

ART Basel

LISTE – Art Fair Basel

Private View by invitation only:

Preview by invitation only:

Vernissage by invitation only:

Opening Reception:

the International Art Show June 17–18 | 11 am–8 pm June 18 | 3 pm–8 pm

A project in the community Warteck pp

June 16 | 12 am–5 pm

Public Days:

June 19–22 | 11 am–7 pm

June 16 | 5 pm–9 pm Public Days: June 17–21 | 1 pm–9 pm June 22 | 1 pm–6 pm

Messeplatz, Basel | www.artbasel.com

Burgweg 15, Basel | www.liste.ch


Museum für Gegenwartskunst Basel

Museum Tinguely

Kunsthalle Basel

Charles Ray: Sculpture, 1997–2014 until September 28, 2014

Krištof Kintera I AM NOT YOU

Marcel Broodthaers until August 17, 2014

until September 28, 2014

June 16–22 | 10 am–6 pm

Naeem Mohaiemen until August 24, 2014 Julia Rometti and Victor Costales 19.06–24.08 2014 Nevin Aladag until April 30, 2015

Paul Sacher-Anlage 1, Basel | www.tinguely.ch

June 16–22 | 9 am–7 pm

opening June 18 | 7–10 pm

St. Alban-Rheinweg 60, Basel | www.kunstmuseumbasel.ch

June 16–17 | 10 am–8 pm June 18 | 10 am–10pm June 19–22 | 10 am–8 pm Steinenberg 7, Basel | www.kunsthallebasel.ch

Kunsthaus Baselland Sarah Oppenheimer

Fondation Fernet Branca, Saint-Louis/F

May 23 – Sept 7, 2014

Lee Bae

Ariel Schlesinger

until August 31, 2014 mon–sun 2 pm–7 pm

May 23 – July 6, 2014 tue–sun 11 am–5 pm | wed 2 pm–8 pm closed on mon June 16–22 | 10 am–6 pm June 18 | 2 pm–8 pm

June 17–22 | 10 am–7 pm

14 Rooms – Live art by 14 celebrated international artists presented during Art Basel in June opening hours | open to the public June 14 – 22 | 10 am – 7 pm June 16 | 10 am – 5 pm www.fondationbeyeler.ch

St. Jakob-Strasse 170, 4132 Muttenz/Basel

2 rue du Ballon, F-68300 Saint-Louis/Fr

www.theater-basel.ch

www.kunsthausbaselland.ch

www.fondationfernet-branca.org

www.artbasel.com

Credits | Fondation Beyeler: Gerhard Richter, Betty, 1988, Saint Louis Art Museum, Funds given by Mr. and Mrs. R. Crosby Kemper Jr. through the Crosby Kemper Foundations, the Arthur and Helen Baer Charitable Foundation, Mr. and Mrs. Van-Lear Black III, Anabeth Calkins and John Weil, Mr. and Mrs. Gary Wolff, the Honorable and Mrs. thomas F. Eagleton; Museum Purchase, Dr. and Mrs. Harold J. Joseph, and Mrs. Edward Mallinckrodt, by exchange © 2014 Gerhard Richter | Kunstmuseum Basel & Museum für Gegenwartskunst: Boy with Frog, 2009, Pinault Collection, Foto: Charles Ray | Museum für Gegenwartskunst Basel: Marcel Broodthaers, Le Corbeau et le Rendard (d'après La Fontaine), 1967, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Foto: Estate Marcel Broodthaers, Brüssel | Museum tinguely: Krištof Kintera, A Prayer for loss of arrogance, 2013, © 2014, Krištof Kintera, Foto: Krištof Kintera | Kunsthalle Basel: Rometti Costales, KHB 2014, Julia Rometti & Victor Costales, tamtruyt tamkunt, 2013, Modell eines Berberteppichs / Model for a berber carpet, Courtesy the artist and Jousse Entreprise, Paris / Rometti Costales | ARt Basel: Wolfgang Laib, Ropac, Art Basel 2013 | unlimited | Wolfgang Laib | Ropac, MCH Messe Schweiz (Basel) AG | LIStE: LIStE 18 Impressions, Photography: Daniel Spehr | Kunsthaus Baselland: Ariel Schlesinger, A car full of gas (detail), 2009, courtesy / Mausser collection, Slovenia, Foto: Marcus Schneider | Fondation Fernet Branca: Lee Bae in his studio, © Fondation Fernet Branca, St. Louis/F | 14 Rooms: Allora & Calzadilla, Revolving Door, 2011, 11 Rooms Manchester International Festival Photo credit Howard Barlow | Concept, Design, Production: Lauftext | Grafikatelier Sibylle Meier, Basel | meiergrafik@sunrise.ch


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Ursula von Rydingsvard, Large Bowl with Babelki, 2007/08

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Sculpture at Schoenthal im Kloster Schรถnthal Stiftung Sculpture at Schoenthal Ursula von Rydingsvard bis 19.10.2014 Annetta Grisard im Abtraum bis 31.08.2014 www.schoenthal.ch


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Ursula von Rydingsvard im Kloster Schรถnthal In cooperation with Yorkshire Sculpture Park

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Charles Ray Skulpturen 1997–2014 15.06.2014 – 28.09.2014 Kunstmuseum Basel und Museum für Gegenwartskunst www.kunstmuseumbasel.ch

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Charles Ray Skulpturen 1997–2014 von Bernhard Mendes Bürgi*

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harles Ray, der 1953 in Chicago geboren wurde und in Los Angeles lebt, ist einer der herausragendsten Skulpteure der Gegenwart. nach einer längeren Pause hat er wieder in eine grosse Museumsausstellung eingewilligt, die sowohl im Kunstmuseum Basel als auch im Museum für Gegenwartskunst gezeigt wird. Zu sehen sind bekannte Arbeiten wie Unpainted Sculpture (1997) oder Boy with Frog (2009), aber auch ganz neue Skulpturen wie Mime oder School Play, beide 2014, die alle in langjährigen Arbeitsprozessen entstanden sind. Im Mittelpunkt von Charles Rays faszinierendem Kosmos stehen skulpturale Prinzipien und Fragestellungen zu Proportion, Dimension, Raum und Gewicht, Innen und Aussen und weniger die narrativen Zusammenhänge. nach einem Jahrhundert der Dominanz skulpturaler Abstraktionen arbeitet er – wie Katharina Fritsch oder Jeff Koons – an einer neuen plastischen Figuration, zu sehen etwa in der weiss bemalten Stahlskulptur Boy with Frog (2009). Ihre Präsenz sorgte bis vor Kurzem an der

Punta della Dogana in Venedig für grosse Aufmerksamkeit. Der nackte Junge in Übergrösse, der vital bis rabiat einen Frosch in der Luft baumeln lässt, ist bei allem naturalismus von einer typisierung ins Klassizistische geprägt. Stupend in der Ausführung, hat die Skulptur, der man ihre enorme Schwere überhaupt nicht ansieht, etwas Zeitloses an sich; viele Leute denken bei ihrem Anblick wohl nicht an Gegenwartskunst. Das Kunstmuseum Basel veranstaltet gemeinsam mit dem Art Institute of Chicago erstmals seit 2006 eine grosse Museumsausstellung des amerikanischen Künstlers, konzentriert auf Rays Schaffen von 1997 bis 2014. Seine Werke, die zwischen 1973 und 1993 entstanden sind, waren 1994 in Europa Gegenstand von Ausstellungen in Malmö, London und in den Kunsthallen Bern und Zürich. Sie zeigten Rays Weg von den performativen Selbsterprobungen und ihren Interaktionen mit plastischen Elementen der 1970er-Jahre, die fotografisch festgehalten sind, bis hin zu Family Romance (1993), einer Fortsetzung Seite 30

Boy with Frog, 2009, Text von Charles Ray

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Boy with Frog ist eine Skulptur für den öffentlichen Raum, die ursprünglich für die Punta della Dogana in Venedig konzipiert wurde. 2007 bat mich François Pinault, eine Skulptur für den Vorplatz der Punta della Dogana zu machen, die er gerade zum Domizil für seine Kunstsammlung umbauen liess. Ich schlug relativ schnell die Skulptur eines Jungen vor, der einen Frosch in der Hand hält. Der Frosch ist nicht symbolisch gemeint. Küsst man ihn, verwandelt er sich nicht in einen Prinzen. Berührt

man seinen Kopf, bringt das kein Glück. Die Bedeutung der Skulptur liegt im Raum zwischen dem Jungen und dem Frosch. Für mich bildet dieser Raum das Gerüst («armature») der Skulptur. «Hier», bemerkte ein Kollege, «finden wir die Neugier, die zur Entdeckung von Elektrizität führt.» Ein Kritiker schrieb, dieser Raum sei vom Blick eines Jungen erfüllt, der sich mit Andersartigkeit in Gestalt eines Froschs auseinandersetzt. Ich stimme diesen Deutungen zu, aber Anlass dazu gab die Skulptur, nicht ich. Die Kunst bestand darin, den richtigen Massstab für die Skulptur zu finden. Es ist

ein Junge, der sich vor einer Konstellation aus Kunst und Architektur behauptet. Er steht in einem Meer von Touristen, Venezianern und dem täglichen Trubel einer der berühmtesten Städte der Welt. Ich wollte, dass er ein Bürger Venedigs wird, aber er wurde aus politischen Gründen entfernt. Wie MacArthur 1942 an einem Strand am anderen Ende der Welt sagte: «Ich komme wieder.» – Ich meine das spirituell, wenn nicht gar wörtlich. Bis dahin hat ein populistischer Politiker – auf Druck der Sozialen Medien – seine alte grüne Strassenlaterne wieder, und der Boy with Frog ist ohne festen Wohnsitz. Charles Ray, Boy with Frog, 2009


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Charles Ray, Unpainted Scultpure, 1997

Fortsetzung von Seite 28

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Figurengruppe von Eltern und ihren beiden Kindern mit irritierend identischer Körpergrösse, die sich im Museum of Modern Art, new york, befindet. In den uSA wiederum fanden 1998/1999 Ausstellungen vergleichbarer Art in new york, Los Angeles und Chicago statt, wo auch seit der Europatournee entstandene Werke wie Unpainted Sculpture (1997) aus dem Walker Art Center, Minneapolis, zu sehen waren. Unpainted Sculpture bildet nun im Kunstmuseum den Auftakt der grossen Sonderausstellung, die sich im Museum für Gegenwartskunst fortsetzt: Ein völlig zerdepperter unfallwagen, ein Pontiac, wurde bis in die kleinsten Einzelteile zerlegt, die in Fiberglas gegossen und wieder zu einem Ganzen zusammengesetzt wurden. Gerade das unter der Motorhaube aufgerissene Innere zeigt ein reiches plastisches Vokabular und die

künstlerische Kraft der Destruktion bis hin zu einer barock wirkenden Gestik, vereint im besänftigenden Grau der Bemalung. Im Kunstmuseum begegnet der Besucher der lebensgrossen Frauenfigur Aluminum Girl (2003), einer sockellosen Statue aus weiss bemaltem Aluminium, die der Künstler parallel zu den Arbeiten an Unpainted Sculpture in farbig bemaltem Holz konzipiert hatte, diese Fassung jedoch verwarf und ein paar Jahre lang nicht weiterbearbeitete. Rays Reflexion der typisierten Menschenfigur, die sich früher auf die synthetische Schaufensterpuppe bezog, erhält in der jetzigen skulpturalen Anmutung etwas Erhabenes, einer Figur der Antike ähnlich. und doch ist sie keine Idealfigur, sondern hat die Lebensnähe einer durchschnittlichen jungen Frau. Diese Skulptur bildet in ihrer Weiterführung einer langen tradition der Fortsetzung Seite 32


Charles Ray: Sculpture, 1997–2014. In collaboration with the Art Institute of Chicago, the Kunstmuseum Basel will hold a major exhibition of the work of the American artist Charles Ray (b. Chicago, 1953, lives in Los Angeles). Rather than offering a full-blown retrospective, the show focuses on works Ray has created between 1997 and 2014. It will be on display at the Kunstmuseum as well as the Museum für Gegenwartskunst. Charles Ray is regarded as one of the preeminent sculptors working today. Like Jeff Koons and Katharina Fritsch, he charts a new language of sculptural figuration, as exemplified by Boy with Frog, 2009, a steel sculpture painted white. Until recently, it drew a lot of attention in Venice, where it was installed at the Punta della Dogana. The oversized naked boy is handling his counterpart from the animal kingdom with a vitality bordering on the brutal; the sculpture is true to life and yet stylized. The almost classicistic poise and the stupendous quality of the sculpture’s execution – a heavyweight, it looks light and graceful– lends it a certain timelessness; looking at it, many people would not even recognize it as contemporary art. Der Künstler Charles Ray neben Sleeping Woman, 2012

weitere Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst

Le Corbeau et le Renard Aufstand der Sprache mit Marcel Broodthaers bis 17.08.2014

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figürlichen Bildhauerei gleichsam einen Wendepunkt in Rays Œuvre. Ihr antwortet im Spannungsbogen der Ausstellung Shoe Tie (2012), die Figur eines nackten Mannes in der Hocke, der sich imaginierte Schnürsenkel bindet und im Museum für Gegenwartskunst zu sehen ist. Aus massivem Edelstahl gefräst, weist diese Skulptur keine Bemalung mehr auf, gleich wie Sleeping Woman (2012), die Figur einer obdachlosen, die auf «ihrer» Bank in den Strassen von Santa Monica in tiefen Schlaf versunken ist. Auch das jüngste der ausgestellten Werke, Mime (2014), ist die Darstellung eines schlaCharles Ray, Shoe Tie, 2012

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fenden Menschen, der aber – in sanft theatralisierter Pose – das mentale Entrücktsein mimt. Fast jedes der 15 ausgestellten Werke beansprucht einen Raum für sich, denn es ist – nach jahrelanger Arbeit und vielen Erprobungen – ein skulpturaler Solitär und zugleich ein jeweils neuer Schritt in Rays künstlerischer Auseinandersetzung mit der Welt. *Bernhard Mendes Bürgi ist Direktor des Kunstmuseums Basel und Kurator der Ausstellung Charles Ray: Skulpturen 1997–2014


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Kasimir Malewitsch, Das zweite suprematistische grundlegende Element, 1927

Kasimir Malewitsch. Die Welt als Ungegenständlichkeit von Britta Tanja Dümpelmann*

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asimir Malewitsch, der Schöpfer des schwarzen Quadrats, das längst zur Ikone der Moderne geworden ist, publizierte 1927 im Verlag des Bauhauses seine Vision einer Welt als ungegenständlichkeit. In enger Verbindung aus text und Bild bietet die zu Lebzeiten des Künstlers einzige Publikation in westlicher Sprache einen Zugang zu dieser Welt jenseits der sichtbaren Dinge, der zunächst gar nicht einfach ist. Ausgehend vom Quadrat, auf den ersten Blick ein simples, ja fast banales Bild, entwickelt Malewitsch einen suprematistischen Weltentwurf, in dem nichts als die reine Empfindung herrscht. Sobald die im Quadrat vorübergehend zur Ruhe gekommene Empfindung in Bewegung gerät, entsteht ein Kreis, durch teilung ein Kreuz oder Rechteck, bilden sich komplexere Formen für die Empfindung des Fluges, Stromes, Magnetismus oder des Weltalls. Auch wenn die Bildtitel Bezüge zur gegenständlichen Wirklichkeit herstellen, war das eigentliche Ziel Malewitschs, jegliche Ähnlichkeit zu den sichtbaren Dingen auszuschliessen. Im suprematistischen Quadrat, das in

Kasimir Malewitsch Die Welt als ungegenständlichkeit bis 22.06.2014 Kunstmuseum Basel www.kunstmuseumbasel.ch

Wirklichkeit gar kein geometrisch exaktes Quadrat, sondern ein Viereck ist, manifestiert sich die Verweigerung der Ähnlichkeit. Zum ersten Mal seit Langem zeigt das Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel die Zeichnungen aus eigenem Bestand, die als Vorlagen für das Buch dienten. Der begleitende Katalog erscheint in einer deutschen und einer englischen Ausgabe. Er enthält eine neuübersetzung des illustrierten Künstlertextes, der 1927 etwas ungenau als Die gegenstandslose Welt übersetzt worden war, und beschäftigt sich intensiv mit der Entstehungsgeschichte des Werks: Wann und wo sind Illustrationen und texte entstanden, welchen Punkt in Malewitschs künstlerischer Entwicklung spiegeln sie wider? Malewitschs Welt als Ungegenständlichkeit erweist sich so als fluider Weltentwurf und als Momentaufnahme eines grenzenlosen künstlerischen universums. *Britta Tanja Dümpelmann ist wissenschaftliche Assistentin am Kupferstichkabinett und Kuratorin der Ausstellung. Artinside


ROMA ETERNA – 2000 Jahre Skulptur aus den Sammlungen Santarelli und Zeri

von Dr. Tomas Lochman* ROMA ETERNA 05.06.2014 – 16.11.2014 Antikenmuseum Basel www.antikenmuseumbasel.ch

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Dem Kunstliebhaber bietet sich im Antikenmuseum vom 5. Juni an die einmalige Gelegenheit, unbekannte aber bedeutende Meisterwerke von Bildhauern aus der römischen Antike, dem staufischen Mittelalter, der Renaissance, dem römischen Barock und aus dem Klassizismus zu bewundern. Die Ausstellung präsentiert Werke aus den italienischen Privatsammlungen der Fondazione Santarelli und des Kunsthistorikers Federico Zeri (1921–1998).

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Roma Eterna 05.06.2014 – 16.11.2014 Antikenmuseum Basel www.antikenmuseumbasel.ch

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ie Zusammenführung der beeindruckenden Skulpturen erlaubt einen Kunstgenuss, der in dieser Art selbst von grösseren universalmuseen nicht geboten werden kann: Denn wo sonst bietet sich die Gelegenheit, Meisterwerke aus rund 2000 Jahren italienischer Bildhauerkunst zu studieren und direkt miteinander zu vergleichen? Gerade diesen Vorteil schöpft die Basler Schau voll aus. Sie untergliedert die Werke in thematische bzw. in stilistische Vergleichsgruppen, wobei jeweils ein Stück bzw. eine Werkgruppe aus der Antike passenden Werken späterer Epochen gegenübergestellt werden. Sowohl die Zeri- wie auch die Santarelli-Sammlung vereinen unterschiedlichste plastische Werke, die nicht nur Kontraste bieten, sondern umgekehrt auch viele Gemeinsamkeiten quer über die jeweiligen Epochen offenbaren. Die Methode eines solchen Musée de sculpture comparée erlaubt es dem Betrachter, die Qualität und das Spezifische dieser Skulpturen voll zu erfassen. Der Betrachter kann so stilistische Phänomene, formale Übereinstimmungen sowie Verwandtschaften quer durch alle Zeiten erkennen oder umgekehrt das Zeitlose bestimmter themen besser begreifen. und schliesslich wird er vielleicht erkennen, dass bestimmte Gattungen, wie z.B. das Herrscherbild, über alle Zeiten und unterschiede hinweg auch übergeordnete Gemeinsamkeiten verbinden. Das Faszinierende an der Kunst und im Besonderen an der monumentalen Bildhauerkunst ist, dass die Entwicklung nicht immer linear als Kontinuum aus Veränderungen verläuft, sondern dass nach neuerungen und Weiterentwicklungen immer wieder Phasen der Rückorientierung an frühere Epochen stattfanden. Meistens präsentieren Kunstausstellungen Werke in thematisch oder chronologisch geschlossenen Werkgruppen, weil sie sich auf einen engeren Zeitraum, ein thema oder Künstler fixieren. Die Ausstellung im Antikenmuseum zeigt aber, dass es sich lohnt, Skulpturen für einmal in einen epochenübergreifenden Vergleich zu stellen und diese prestigereiche Kunstgattung unter übergeordneten Gesichtspunkten zu betrachten. Die reichhaltigen Skulpturensammlungen Santarelli und Zeri laden förmlich dazu ein. *Dr. Tomas Lochman ist Kurator der Ausstellung

Weiblicher Torso mit Dionysos-Kopf, römisches Werk aus dem 2. Jh. n. Chr.


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Artinside im Abonnement Artinside

Das Museumsmagazin der Region Basel Ausgabe Frühjahr 2013

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Das Museumsmagazin der Region Basel Ausgabe Herbst 2013 Métamatic Reloaded Neue Kunstprojekte im Dialog mit Tinguelys Zeichenmaschinen 23.10.2013 – 26.01.2014 Museum Tinguely

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Das Museumsmagazin der Region Basel Ausgabe Sommer 2013

Die drei Ausgaben kosten CHF 20.– in der Schweiz und Euro 20.– im EU-Raum.

Piet Mondrian – Barnett Newman – Dan Flavin 08.09.2013 – 19.01.2014 Kunstmuseum Basel Thomas Schütte 06.10.2013 – 02.02.2014 Alexander Calder bis 12.04.2014 Henri Matisse 12.10.2013 – 12.01.2014 Fondation Beyeler, Riehen

Die Picassos sind da! Eine Retrospektive aus Basler Sammlungen 17.03.2013 – 21.07.2013 Kunstmuseum Basel

Make up – Aufgesetzt ein Leben lang? 27.09.2013 – 06.07.2014 Museum der Kulturen Basel

Ferdinand Hodler 27.01.2013 – 26.05.2013 Fondation Beyeler, Riehen

Wann ist man ein Mann? Das starke Geschlecht in der Antike 06.09.2013 – 30.03.2014 Antikenmuseum Basel

Tinguely@Tinguely Ein neuer Blick auf Jean Tinguelys Werk bis 30.09.2013 Museum Tinguely

Botanigramme –Andrea Gysling | Elisabeth Eberle 05.10.2013 – 06.04.2014 Kloster Schönthal, BL

Steve McQueen Schaulager

Leonor Antunes the last days in chimalistac 22.09.2013 – 10.11.2013 Kunsthalle Basel

Mandla Reuter Kunsthalle Basel Louis Kahn The Power of Architecture Vitra Design Museum/D

Lightopia 28.09.2013 – 16.03.2014 Vitra Design Museum

Matta. Fiktionen Museum Frieder Burda/D

Pièces montrées – Frac Alsace 20.10.2013 – 23.03.2014 Fondation Fernet Branca/F

Schuldig HMB – Historisches Museum Basel

Kunstmuseum Basel | Die Picassos sind da! | Pablo Picasso, Les deux frères, 1906

Die Collection der Fondation des Treilles Fondation Fernet Branca/F Thomas Hirschhorn, Diachronic Pool, 2012, Paris

Max Ernst, L’ange du foyer (Le triomphe du surréalisme), 1937

Max Ernst Retrospektive 26.05.2013 – 08.09.2013 Fondation Beyeler, Riehen

Franz Gertsch Geheimnis Natur 26.10.2013 – 16.02.2014 Museum Frieder Burda/D

Die Picassos sind da! Eine Retrospektive aus Basler Sammlungen 17.03.2013 – 21.07.2013 Kunstmuseum Basel

Zilvinas Kempinas Slow Motion 05.06.2013 – 22.09.2013 Museum Tinguely

Steve McQueen Schaulager Renée Levi. Italique Kloster Schönthal, BL Orr / Grasso / Graf Kunsthaus Baselland, BL

Was jetzt? Aufstand der Dinge am Amazonas Museum der Kulturen Basel

Michel Auder Paulina Olowska Kunsthalle Basel Daniel Gustav Cramer La Kunsthalle Mulhouse/F Abstraction Américaine Fondation Fernet Branca/F Emil Nolde Museum Frieder Burda/D

Das Magazin zu den Ausstellungen in der Region Basel. Drei Mal im Jahr in Ihrem Briefkasten.

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Die Anmeldung ausfüllen auf www.artinside.ch oder untenstehenden Talon einsenden an:

Lauftext Museumsmagazin Artinside Oberwilerstr. 69, CH–4054 Basel

Hinweis für Abonnenten der Basler Zeitung und der Badischen Zeitung, Ausgabe Freiburg Stadt: Das Magazin wird den beiden Zeitungen kostenlos beigelegt.

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Rechnungsadresse (nur bei Geschenkabos):

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Pablo Picasso, Nu couché, 1968

Meisterwerke in Baden-Baden

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nlässlich seines 10-jährigen Bestehens präsentiert das Museum Frieder Burda in der grossen Jubiläumsausstellung Highlights der eigenen Sammlung. Wie bei der Eröffnungsausstellung im Jahr 2004 werden die Kunstwerke wieder sowohl in den eigenen Räumen als auch in der benachbarten Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden gezeigt, was die besondere Partnerschaft zwischen öffentlichem Kulturauftrag und privatem Kunstengagement unterstreicht. Die Ausstellung wird von Götz Adriani und Helmut Friedel kuratiert. Aus Faszination an der Farbe und ihren emotionalen Ausdrucksmöglichkeiten begann Frieder Burda vor rund 40 Jahren mit dem Sammeln von Kunst. Mittlerweile umfasst seine Sammlung rund 1000 Werke der Klassischen Moderne sowie der zeitgenössischen Kunst. Das Museum Frieder Burda, vom new yorker Architekten Richard Meier entworfen und mit mehreren Architekturpreisen ausgezeichnet, wurde 2004 eröffnet und begeistert seitdem die Besucher mit Präsentationen der eigenen Sammlung sowie hochkarätigen Sonderausstellungen. Mitten in der Kunst- und Kulturmeile entlang

des berühmten Landschaftsparks Lichtentaler Allee gelegen, bietet das strahlend weisse Gebäude durch grosszügige Glasflächen und spannende Ausblicke eine einzigartige Verbindung von Kunst und natur. Ausgewählte Meisterwerke internationaler Künstler Schwerpunkte der Jubiläumsschau bilden der deutsche Expressionismus mit Werken von Ernst Ludwig Kirchner, August Macke und Max Beckmann, Gemälde des späten Picasso sowie Arbeiten des amerikanischen Abstrakten Expressionismus mit Künstlern wie Jackson Pollock, Willem de Kooning und Mark Rothko. Besonders umfassend widmet sich die Sammlung auch den international renommierten deutschen Künstlern der Gegenwart wie Gerhard Richter, Georg Baselitz, Markus Lüpertz und Sigmar Polke, von denen ausgewählte Meisterwerke zu sehen sind. Daneben zeigt die Ausstellung auch neuere Entwicklungen der Malerei und der Fotografie, die in der Sammlung unter anderem mit Werken von Gregory Crewdson, Axel Hütte, Karin Kneffel und neo Rauch vertreten sind.


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Gerhard Richter, Abstraktes Bild, See, 1997

Götz Adriani, der gemeinsam mit Helmut Friedel die Ausstellung kuratiert, über die Auswahl der Werke: «Die wunderbare Sammlung Frieder Burda bietet sich geradezu an, in der Ausstellung Schwerpunkte zu setzen und spannende Konfrontationen zu inszenieren. Einer dieser Schwerpunkte wird im grossen Saal des Hauses die Malerei Gerhard Richters sein, wo Hauptwerke aus rund 50 Jahren seines künstlerischen Schaffens gezeigt werden. Wie ein roter Faden wird sich dann das Werk Richters mit weiteren Bildern in immer neuen Kontexten durch die gesamte Ausstellung ziehen. Eine gesonderte Position erhält Picasso im sogenannten Mezzanin des Museums.» Bilder und Skulpturen von Baselitz und Polke Götz Adriani weiter: «In den oberen Räumen konfrontieren wir ausgehend vom Deutschen Expressionismus mit Werken von Beckmann, Kirchner oder Macke, den Abstrakten Amerikanischen Expressionismus der 50erJahre, das heisst zentrale Werke von Pollock, Rothko, de Kooning oder Clyfford Still, mit den unmittelbar danach

40 Jahre Sammlung 10 Jahre Museum 12.07.2014 – 26.10.2014 Museum Frieder Burda/D www.museum-frieder-burda.de Staatliche Kunsthalle Baden-Baden/D www.kunsthalle-baden-baden.de

auftretenden gegenständlichen tendenzen der Pop-Art eines Robert Rauschenberg, Malcolm Morley und Bill Copley.» Helmut Friedel konzentriert sich bei seiner Auswahl für die Räume der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden in erster Linie auf die wichtigsten deutschen Positionen in der Sammlung Frieder Burda. Der Hauptsaal der Kunsthalle ist, neben Gerhard Richter und Isa Genzken, Künstlern der Zero-Gruppe gewidmet, Adolf Luther, Heinz Mack oder Günther uecker. Es schliessen sich Räume mit Bildern und Skulpturen von Georg Baselitz und Sigmar Polke an. Ihnen folgen Kabinette mit Werken von Markus Lüpertz, Eugen Schönebeck, sowie einigen beispielhaften Arbeiten der jüngeren Generation wie zum Beispiel neo Rauch oder Karin Kneffel. Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Jubiläumskatalog, in dem, neben einer ausführlichen Dokumentation zu den zehn Jahren Museum Frieder Burda und einer Würdigung der Museumsarchitektur von Richard Meier, der Autor und Kritiker Hans-Joachim Müller Hauptwerke aus der Sammlung von Frieder Burda kommentiert.

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Lee Bae – der Schwarzmaler Lee Bae bis 31.08.2014 Fondation Fernet Branca, Saint-Louis/F www.fondationfernet-branca.org

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or zehn Jahren – im Jahr ihrer Eröffnung – hat die Fondation Fernet Branca dem 1936 geborenen koreanischen Künstler Lee ufan eine Ausstellung gewidmet. Der grösste international bekannte Künstler Koreas nutzt mit seiner Kunst die Möglichkeit, Leere und Stille sichtbar zu machen. 2014 – zehn Jahre nach dieser Ausstellung – zeigt die Fondation Fernet Branca ab April 2014 Arbeiten eines anderen, jüngeren koreanischen Künstlers: dem 1956 geborenen Lee Bae. Er kam 1990 nach Frankreich, um bei Lee ufan als Assistent zu arbeiten. Die Ausstellung in der Fondation Fernet Branca wird über achtzig Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Videos des einstigen «Schülers» von Lee ufan zeigen. nebst Gemälden aus Holzkohle werden vier monumentale Installationen

gezeigt, zu sehen sind aber auch lokalspezifische, für Saint-Louis neu entstandene Werke. Schwarz ist die einzige Farbe, die jene Vorstellung von Dichte und Intensität von Lee Bae wiederzugeben vermag, welche den Kern seines Schaffens ausmacht. Seit Beginn seiner künstlerischen Laufbahn bleibt er dieser Auseinandersetzung mit einer einzigen Farbe treu. Kuratiert wird die Ausstellung vom Franzosen JeanMichel Wilmotte, Architekt von Weltruf und exzellenter Kenner der koreanischen Kultur. Er hat nicht nur den umbau des ehemaligen Firmenareals von Fernet Branca in Saint-Louis zum Ausstellungsraum der heutigen Fondation verantwortet, sondern auch die Innenausstattung des Hauptsitzes der Bank J. Safra Sarasin in Basel geprägt.

Lee Bae in seinem Atelier


Friedensreich Hundertwasser – Paradies auf Erden «Ich will zeigen, wie einfach es im Grunde ist, das Paradies auf Erden zu haben.»

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it diesem Anspruch gelangte der Maler, Grafiker, Architekt und Ökologe Friedensreich Hundertwasser zu einem künstlerischen Werk, das ihn zu einem der populärsten, aber auch umstrittensten österreichischen nachkriegskünstler machte. In den 1950er- und 1960er-Jahren entwickelte Hundertwasser seine eigene, unverwechselbare Formensprache, die im Gegensatz zu den aufkommenden Strömungen des tachismus und des Abstrakten Expressionismus stand. Runde und organische Formen, Kreise, Spiralen und Bäume waren seine bevorzugten Motive, die für ihn den Kreislauf des Lebens symbolisierten. Das wesentlichste Element ist Wasser, das in Form von Regentropfen in den Bildern eine grosse Rolle

spielt. Seine stark farbigen, ornamental verschlungenen Bilder spiegeln seine Auseinandersetzung mit der natur und mit der Gesellschaft wider. Die poetischen, fantasievollen Arbeiten, die den Betrachter in eine andere Welt entführen, zeigen Hundertwassers Abneigung gegen die rechtwinklige Rationalität der modernen Stadt und die gerade, mit dem Lineal gezogene Linie. Diese ist für ihn «gottlos und unmoralisch», da sie in der natur nicht vorkommt und «die Seele zerstört». Ab 1951 wurde die Druckgrafik ein wesentliches Betätigungsfeld für Hundertwasser. Er beschäftigte sich mit den verschiedensten Druckverfahren wie Lithografie, Serigrafie, japanischer Farbholzschnitt, Radierung, Linolschnitt und Druck in Mischtechniken. In dem Masse, wie sein Interesse an Drucken zunahm, wurden die Gemälde immer seltener. Dabei sind die Drucke keine einfachen Reproduktionen von Bildern, sondern äusserst anspruchsvoll. Hundertwasser vereint

Friedensreich Hundertwasser, 475 Blutregen tropft in japanisches Wasser, das in einem österreichischen Garten liegt, 1961

in ihnen diverse Stilelemente, kombiniert leuchtende und matte Farben und variiert die oberflächenstrukturen. Die Gemälde und Grafiken aus der Sammlung Würth geben einen umfangreichen Überblick über das Werk Hundertwassers von den 1950er- bis in die 1990er-Jahre und zeigen exemplarisch die verschiedenen techniken, die zu ganz unterschiedlichen Darstellungsformen führen. An ihnen wird sowohl das handwerkliche Können Hundertwassers deutlich als auch die Faszination, die von den Bildern dieses «Propheten der Fantasie» ausgeht.

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Friedensreich Hundertwasser Die Ernte der träume Sammlung Würth bis 31.01.2016 Forum Würth Arlesheim www.forum-wuerth.ch

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Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region Basel Aarau | Kunsthaus

Bern | Kunstmuseum

Solothurn | Kunstmuseum

St. Gallen | Kunstmuseum

Ohne Achtsamkeit beachte ich alles – Robert Walser und die bildende Kunst

Sesam, öffne dich! Meisterwerke aus der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte Die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) wurde 1980 vom Winterthurer Mäzen Bruno Stefanini gegründet. Aus dieser Sammlung werden nun über 140 Werke von Schweizer Künstlern präsentiert: Gemälde von Johann Heinrich Füssli und Arnold Böcklin, von Angelika Kauffmann, Alexandre Calame und Rudolf Koller, Giovanni und Augusto Giacometti, aber auch von Giovanni Segantini, Cuno Amiet und Félix Vallotton. Weiter werden Höhepunkte von Albert Anker wie etwa dessen Mädchen, die Haare flechtend und Ferdinand Hodlers vielschichtige Heilige Stunde, mehrere Arbeiten des Weltenbummlers Frank Buchser wie dessen General Sherman’s Party bis hin zu Werken der neuen Sachlichkeit von Adolf Dietrich und niklaus Stoecklin gezeigt.

David Chieppo – Graphisches Kabinett

David Maljkovic David Maljkovic studierte in Zagreb und an der Rijksakademie in Amsterdam. Das Kunstmuseum St.Gallen zeigt ab Mitte Februar 2014 in der Lokremise raumgreifende Installationen und neue Fotoarbeiten des Künstlers. Die vom Künstler eigens für die Lokremise konzipierte Ausstellung vereint neue raumgreifende Installationen wie Display for Lost Pavilion (2011) oder Afterform (2013), eine auf einem bühnenartigen Podest präsentierte, von einem Cartoon aus einem kroatischen Architekturmagazin inspirierte Animation, mit einer Serie neu entstandener Collagen, den new Reproductions (2013). Dabei handelt es sich um grossformatige Fotoarbeiten, in der collageartig unterschiedliche bildnerische Ebenen aus dem eigenen Schaffen übereinandergelegt werden, wie auch der ambivalente titel, der Vergangenheit und Gegenwart verbindet, zeitlich in zwei Richtungen weist.

40 Robert Walser (1878–1956) gilt heute als einer der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung Ohne Achtsamkeit beachte ich alles. Robert Walser und die bildende Kunst führt die Vielfalt von Walsers Wirkung auf die bildenden Künste vor Augen und zeigt neben Positionen der Gegenwartskunst Gemälde aus Robert Walsers Zeit. Ein teil der Ausstellung fokussiert auf zeitgenössische nationale und internationale Kunstschaffende, die sich mit unterschiedlichen Aspekten des Schweizer Schriftstellers und seinem Œuvre beschäftigen. Es konnten Arbeiten von Ian Breakwell, Marie José Burki, Dexter Dalwood, thomas Hirschhorn, Heiner Kielholz, Klaus Lutz, Markus Raetz, Daniel Roth, thomas Schütte, John tremblay, Rosemarie trockel, Marcel van Eeden und Mark Wallinger gewonnen werden.

Mit der Ausstellung des seit 1998 in Zürich lebenden Künstlers David Chieppo (*1973, new Haven, Connecticut, uSA) führt das Kunstmuseum Solothurn die Vermittlung von zeitgenössischer Malerei fort. Die letzte grosse Ausstellung von David Chieppo fand 2008 anlässlich der Verleihung des Manor-Kunstpreises im Kunstmuseum Winterthur statt. Daran anknüpfend, zeigt die Solothurner Ausstellung im Graphischen Kabinett Arbeiten der vergangenen sechs Jahre und umfasst neben Gemälden auch Zeichnungen und Lithografien. Als Vertreter einer jüngeren Malergeneration beschäftigt sich David Chieppo fast ausschliesslich mit der Figuration und erprobt ihre materielle Verlebendigung. Als Vorlagen dienen ihm neben alltäglichen Eindrücken sowohl kunsthistorische Quellen und Bilder aus der Presse als auch Comics oder Filmstills. In seinem Werk zeigt sich David Chieppo als sensibler Beobachter gesellschaftlicher und politischer themen, der seine Motive mit grosser Empathie erfasst.

bis 27.07.2014 ➞ www.aargauerkunsthaus.ch

bis 24.08.2014 ➞ www.kunstmuseumbern.ch

21.06. bis 19.10.2014 ➞ www.kunstmuseum-so.ch

bis 03.08.2014 ➞ www.kunstmuseumsg.ch

Rosemarie Trockel, Triple Bob 2, 2012

Albert Anker, Mädchen, die Haare flechtend, 1887

David Chieppo

David Maljkovic, New Reproduction, 2013, Installationsansicht St.Gallen

Schwarzwaldallee 171 4058 Basel / Schweiz +41 61 312 32 00 info@beurret-bailly.com www.beurret-bailly.com katalog online: www.beurret-bailly.com

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Thun | Kunstmuseum Marcel Dzama, Augustin Rebetez, U5

Parallel zur ersten Schweizer Einzelausstellung von Marcel Dzama (*1974, Kanada) sind in dieser Ausstellung die jungen Schweizer Künstlerpositionen u5 und Augustin Rebetez mit kleinen Werkschauen vertreten. Die in den Ausstellungen vertretenen Künstlerinnen und Künstler setzen sich eigenständig und vertieft mit den heutigen Welt- und Sittenbildern auseinander und schöpfen meistens aus dem Alltäglichen und Banalen. So schärfen sie den Blick für die Auswüchse der Gesellschaft. 17.05. bis 17.08.2014 ➞ www.kunstmuseumthun.ch

Winterthur | Museum Oskar Reinhart Max Liebermann und die Schweiz Max Liebermann (1847–1935) gilt als einer der prominentesten Wegbereiter der Moderne. Sein sechs Jahrzehnte umfassendes Werk prägte die Kunstdebatten von der Gründung des Deutschen Kaiserreichs bis in die letzten Jahre der Weimarer Republik. Im fruchtbaren Dialog mit den holländischen Altmeistern einerseits und den französischen Impressionisten andererseits schuf er ein stilistisch und thematisch vielfältiges Werk, mit dem er die Moderne in Deutschland einführte. Dieses stellt nun das Museum oskar Reinhart in der seit über 70 Jahren ersten Retrospektive der Schweiz umfassend vor. Dabei zeichnet die Ausstellung nach, wie Liebermann in der Schweiz rezipiert wurde: einer der ersten Kunstankäufe von oskar Reinhart war 1913 ein Gemälde von Max Liebermann, die erste Erwerbung für

Zürich | Haus Konstruktiv

Zürich | Kunsthaus

Delphine Chapuis-Schmitz – 48. There are things that …

Cindy Sherman – Untitled Horrors Cindy Sherman (*1954) blickt auf eine lange und eindrückliche Karriere zurück. Ihre Arbeiten wurden in vielen wichtigen Museen der Welt gezeigt, doch in Zürich waren sie bisher noch nie in einer Einzelausstellung zu sehen. Im Zentrum der Retrospektive «Cindy Sherman – untitled Horrors» steht das Groteske und Schaurig-Schreckliche in ihrem Werk, von den Anfängen bis zu den neuesten Arbeiten. Bereits 1975 entstanden ihre ersten Werke. Diese produzierte Sherman bei sich zu Hause mit Selbstauslöser. Schon damals ging es um die Inszenierung von verschiedenen (Geschlechter-)Rollen und ständig wechselnden Identitäten. Diese bisher nur selten zu sehenden frühen Werke werden in der Ausstellung umfassend gezeigt und erlauben es den Besuchern, das Schaffen von Cindy Sherman in seiner ganzen Breite zu sehen und neu kennen zulernen.

eine öffentliche Schweizer Kunstsammlung war 1914 das Pferderennen von Cascinen durch Georg Reinhart für das Kunstmuseum Winterthur. Zu sehen sind 90 Gemälde, Pastelle, Aquarelle und Zeichnungen aus allen Schaffensphasen des Künstlers.

Delphine Chapuis-Schmitz (geb. 1979) konzipiert für den Zeitraum zwischen Ende Februar und Anfang September 2014 ein künstlerisches Projekt mit Audioguides. Das Gerät wird den Besuchern am Empfang des Museums zur Verfügung gestellt und gibt ihnen die Möglichkeit, einen eigenen Parcours durch das Gebäude zu wählen. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Audioguides, die sich mit Bildbeschreibungen und Hintergrundwissen zur Ausstellung jeweils direkt auf die Exponate beziehen, wird die Intervention der Künstlerin und promovierten Philosophin die Ausstellungs- und Rezeptionsbedingungen im Museum selbst in den Fokus rücken: Als Medium der Interaktion regen die gesprochenen Beiträge sowohl eine neue Auseinandersetzung mit dem Raum an als auch das Erforschen und Verschieben von Sehgewohnheiten und das Aufbrechen von Erwartungshaltungen. bis 07.09.2014 ➞ www.hauskonstruktiv.ch

06.06.2014 bis 14.09.2014

➞ www.kmw.ch

04.07.2014 bis 19.10.2014 ➞ www.museumoskarreinhart.ch

Marcel Dzama, Silence more musical than any song, 2012

Max Liebermann, Strandterrasse in Noordwijk - Huis ter Duin, 1913

Delphine Chapuis-Schmitz, Ansichten der Installation in der Gruppenausstellung «Staging Point», Piano Nobile, Genf, 2013

Cindy Sherman, Untitled, 1984

Winterthur | Kunstmuseum Fred Sandback: Zeichnungen Ein Jahrzehnt nach seinem tod wird der Amerikaner Fred Sandback mit seinen Skulpturen als einer der herausragenden Künstler seiner Generation betrachtet. Im unterschied zu manchen Zeitgenossen zeichnete Sandback nicht Studien und Entwürfe für Skulpturen, sondern behandelte die Zeichnung als selbstständiges Medium mit seinen eigenen ästhetischen Möglichkeiten. Diese erste Retrospektive von Sandbacks zeichnerischem Werk versammelt über 140 Arbeiten aus den Jahren 1967 bis 2000, ergänzt durch Skulpturen. 10.05.2014 bis 27.07.2014

FISCHER

Kunstauktionen 18. bis 20. Juni 2014 Vorbesichtigung 7. bis 15. Juni 2014

www.fischerauktionen.ch Galerie Fischer Auktionen AG | Haldenstrasse 19 | CH-6006 Luzern Tel. +41(0)41418 10 10 | info@fischerauktionen.ch Abb. links: PIERRE SOULAGES, „Peinture 162 cm x 130 cm“ Abb. rechts: JEAN ARP, L‘agressif

➞ www.kunsthaus.ch

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Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region Basel Berlin | KunstHalle

Otto Piene – More Sky

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Licht, Luft, Feuer – das sind die Elemente in der Kunst von otto Piene. Er zählt zu den grossen AvantgardeFiguren der 60er-Jahre, hat die Künstlergruppe ZERo mitgegründet und die Kunst in den Raum, in die Aussenwelt und mit spektakulären skyevents sogar in den Himmel erweitert. Richtungsweisend waren später seine grossen Projekte am Center for Advanced Visual Studies in Boston, in denen er Kunst und Wissenschaft experimentell verkoppelte. Die Berliner Ausstellung wird diesen aufregenden Weg von der ZERo-Zeit in Düsseldorf bis in die grossen raumbezogenen Arbeiten der späten 60er-Jahre anhand von ausgewählten Werken nachzeichnen.

Berlin | Martin-Gropius-Bau

Frankfurt | Schirn Kunsthalle

Karlsruhe | Staatliche Kunsthalle

David Bowie Die multimedial inszenierte Ausstellung David Bowie wird ab dem 20. Mai 2014 im Martin-Gropius-Bau in Berlin präsentiert. Das Victoria and Albert Museum, London, kuratierte dieses besondere Ausstellungserlebnis als erste internationale Retrospektive zur aussergewöhnlichen Karriere der Popund Stilikone David Bowie. Auf einzigartige Weise erfährt der Besucher, wie der Künstler von Einflüssen aus Kunst, Design, theater und zeitgenössischer Kultur inspiriert wurde und diese Genres wiederum prägte.

Unendlicher Spass

Grünewalds Kreuztragung Seit einigen Jahren wird die Kreuztragung Christi restauriert, die Mathis Gothart neithart – genannt Grünewald – um 1523/25 gemalt hat. Weitere Jahre werden nötig sein, um das Gemälde von schwer zu lösendem Schmutz und verfälschenden Übermalungen späterer Zeit zu befreien. Im Frühsommer 2014 soll ein Zwischenstand präsentiert werden, der einen Vergleich frei gelegter und nicht frei gelegter Partien ermöglicht und dabei deutlich macht, wie sehr sich die Arbeiten lohnen: Zum Vorschein kommt eine strahlende Farbigkeit, die einen neuen Eindruck von Grünewalds spätem Passionsbild, einem Hauptwerk deutscher Kunstgeschichte, gibt.

Schneller, höher, weiter – das Credo der postmodernen Gesellschaft führt den Menschen nicht zwangsläufig in den olymp. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts bewegt er sich vielmehr zwischen Euphorie und Depression, ist konfrontiert mit verheissungsvollen Möglichkeiten einer globalen und virtuellen Welt sowie der Herausforderung, damit das eigene Leben ständig zu optimieren. Mit Beiträgen von über 20 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Andrea Fraser, Alicja Kwade, Judith Hopf, Maurizio Cattelan, Kris Martin und Daniel Richter, entwirft diese Ausstellung ein Bild dieser Gegenwart, in deren Zentrum das Individuum selbst steht.

17.07.2014 bis 31.08.2014 ➞ www.deutsche-bank-kunsthalle.de

20.052014 bis 10.08.2014 ➞ www.berlinerfestspiele.de

05.06.2014 bis 07.09.2014 ➞ www.schirn-kunsthalle.de

bis 15.06.2014 ➞ www.kunsthalle-karlsruhe.de

Otto Piene, The Proliferation of the Sun (Die Sonne kommt näher), 1966–1967

Aufnahme von David Bowie für das Albumcover von Aladdin Sane, 1973

Lara Favaretto, We all fall down (Detail), 2004

Kreuztragung Christi, Grünewald, um 1523/25

MAX LIEBERMANN UND DIE SCHWEIZ

4. Juli – 19. Oktober 2014

Mit freundlicher Unterstützung der Isaac Dreyfus – Bernheim Stiftung

Museum Oskar Reinhart, Winterthur www.museumoskarreinhart.ch


London | Tate Modern Matisse – The Cut-Outs

Mit der Ausstellung Henri Matisse: The Cut-Outs präsentiert die tate Modern mit rund 130 Werken die bisher grösste Schau der Papierschnitte, die Matisse noch in hohem Alter in den letzten 17 Jahren seines Lebens schuf. «Malen mit der Schere» nannte er diese Art zu arbeiten. Die chronologisch angeordnete Ausstellung zeigt über 14 Räume die Entwicklung des Scherenschnitts von Experimentiermaterial über das Künstleralbum Jazz bis hin zu den grossformatigen Werken, die Matisse noch in seinen letzten Lebensjahren schuf. Zu sehen sind in London auch alle vier Gouacheschnitte aus der Serie «Blauer Akt», die weibliche Akte sitzend oder stehend in abstrakter Form zeigen. Das 7,6 x 3,3 Meter grosse Werk Der Papagei und die Meerjungfrau (1952), die Scherencollage Ozeanien und der ebenfalls riesige Papierschnitt Die Schnecke – aus dem Besitz der tate – gehören dazu.

Los Angeles | J. Paul Getty Museum

New York | Museum of Modern Art

San Francisco | De Young Museum

The Scandalous Art of James Ensor Weil das Königliche Museum für Schöne Künste in Antwerpen wegen Sanierungsarbeiten derzeit geschlossen ist, gehen dessen Bilder auf tournee. Im Kunstmuseum Basel läuft die Ausstellung Die überraschten Masken: James Ensor bis am 25. Mai, und schon wenige tage später eröffnet das Getty Museum in Los Angeles eine dem belgischen Künstler gewidmete Ausstellung. Das Getty Center besitzt eines der Schlüsselwerke Ensors, Der Einzug Christi in Brüssel im Jahr 1889. Die Schau in Los Angeles zeigt gegen 60 Bilder und Zeichnungen aus dem Königlichen Museum Antwerpen. Ergänzt wird die Ausstellung The Scandalous Art of James Ensor mit zahlreichen Werken des Art Institute of Chicago, des J. Paul Getty Museum, des Getty Research Institute sowie mit diversen Leihgaben.

Alibis: Sigmar Polke 1963–2010

Anthony Friedkin –The Gay Essay Anthony Friedkin, 1949 geboren, stammt aus Los Angeles und widmete sich gleich nach der High School Ende der sechziger Jahre der professionellen Fotografie. Für die Magazine seiner Heimatstadt machte er einfühlsame Reportagen, in denen er die sozialen und kulturellen Fragen der Zeit – darunter auch die immer mehr öffentlich gelebte Homosexualität – dokumentierte. Seine Arbeiten sind wichtige Zeitdokumente der turbulenten sechziger und siebziger Jahre. Das De young Museum in San Francisco – alleine schon wegen der Architektur von Herzog & de Meuron eine Reise wert – zeigt die Arbeiten Friedkins zum ersten Mal in grossem umfang. Anthony Friedkin: The Gay Essay präsentiert 75 Vintage Prints, aufgenommen in den Strassen, Hotels, Bars und tanzlokalen Kaliforniens.

bis 07.09.2014 ➞ www.tate.org.uk/modern

10.06. 2014 bis 07.09.2014 ➞ www.getty.edu

Henri Matisse, L'Escargot, 1953

James Ensor, Der Einzug Christi in Brüssel im Jahr 1889, 1888

Das Museum of Modern Art präsentiert die erste umfassende Retrospektive von Sigmar Polke, die Arbeiten des deutschen Künstlers in allen Medien zeigt. ob Stoff, Glas oder etwa Luftpolsterfolie – Sigmar Polke bemalte einfach alles. Auch Filme, Collagen, Zeichnungen und Skulpturen gehören zum Werk des Multitalents, das sich mit anscheinend grenzenloser Kreativität, radikalem Zweifel und immer auch einer grossen Portion Humor zu einem der bedeutendsten deutschen Künstler der nachkriegszeit entwickelte. «Er war mehr als ein grossartiger Künstler», sagt MoMA-Kuratorin Kathy Halbreich, die Polke vier Jahre nach seinem tod nun die bislang grösste Retrospektive widmet. bis 03.08.2014 ➞ www.moma.org

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14.06.2014 bis 11.01.2015 ➞ deyoung.famsf.org

Sigmar Polke, Mao, 1972

Anthony Friedkin, Hustlers, Selma Avenue, Hollywood, 1971

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Antikenmuseum Basel

HMB – Museum für Wohnkultur

Antikenmuseum Basel

HMB – Museum für Wohnkultur Haus zum Kirschgarten Elisabethenstr. 27-29 CH-4051 Basel Tel + 41 61 205 86 00 historisches.museum@bs.ch www.hmb.ch

St. Alban-Graben 5, CH-4010 Basel

+41 61 201 12 12 | www.antikenmuseumbasel.ch

Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So 10–17 | Mo geschlossen tue–sun 10 am–5 pm | closed on mon

Öffnungszeiten | opening hours Di–So 10–17 Uhr | tue–sun 10am–5 pm Sa 13–17 Uhr | sat 1 pm–15 pm

Eintrittspreise | Tickets Antikenmuseum Erwachsene | adults Jugendliche 13–19 Jahre Youngsters 13–19 years Studierende | students

CHF 15.– CHF 5.– CHF 5.–

Führungen | Guided Tours

44 Weiblicher Torso mit Dionysos-Kopf, römisches Werk aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.

Wohnung eines Winzers und Porscheliebhabers

Sag mir, wie du wohnst … 14.05.2014 – 16.11.2014 Wie wohne ich und was sagt mein Zuhause über mich aus? Eine Ausstellung über ein Thema, das alle angeht: das Wohnen. Das Wohnumfeld lässt Rückschlüsse auf die Bewohner, ihre Vorlieben, Eigenheiten und Lebensgewohnheiten zu. Hier entfaltet sich die persönliche Lebenswelt der Menschen. So lässt sich Wohnen auch als «Spiegelbild der Seele» deuten.

26.6. | 28.8. | 30.10. 19 Uhr Deutsch 7.30 pm englisch

ROMA ETERNA 2000 Jahre Skulptur aus den Sammlungen Santarelli und Zeri 05.06.2014–16.11.2014

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | adults Jugendliche 13–19 J. youngsters 13–19 years Personen in Ausbildung students Gruppen (ab 10 Pers.) Groups (from 10 pers.)

How do I live and what does my home say about me as a person? This exhibition is about something that concerns us all: the home. Domestic interiors tell us about the personalities, preferences, idiosyncrasies and lifestyle of their inhabitants. The home is where our most personal world unfolds, which is why it is sometimes described as a «mirror of the soul.»

Museum der Kulturen Basel

CH-4438 Langenbruck / BL Tel +41 61 706 76 76 mail@schoenthal.ch www.schoenthal.ch

Münsterplatz 10, Postfach, 4001 Basel Tel +41 61 266 56 00 info@mkb.ch | www.mkb.ch Opening Hours Fri 2 pm–5 pm Sat/Sun 11 am–6 pm mon–thu closed

CHF 10.– CHF 8.– CHF 20.– CHF 8.–

Die private Stiftung unterhält das Baudenkmal und die Landschaft ohne Artinside Subventionen.

CHF 5.– CHF 7.–

Haus zum Kirschgarten, Gartenfront

Kloster Schönthal

Eintrittspreise Erwachsene Studenten Familien Gruppen ab 6

CHF 5.–

Tell me how you live … 14.05.2014 – 16.11.2014

Rom war jahrhundertelang das Machtzentrum der westlichen Welt. Kaiser, Generäle, Bischöfe und Päpste prägten die Stadt und ihre Kunst. Unsere Ausstellung zeigt, wie sich die Bildhauerei in Rom von der Antike bis ins frühe 19. Jahrhundert entwickelte.

Öffnungszeiten Fr 14–17 h Sa/So 11–18 h Mo-Do geschlossen

CHF 12.-

Tickets Adults Students Families Groups up to 6

CHF 10.– CHF 8.– CHF 20.– CHF 8.–

The private Foundation maintains the ancient monument and the landscape without aid payments.

Öffnungszeiten Di–So 10–17 h | Jeden ersten Mittwoch im Monat 10–20 h

Opening Hours Tue–Sun 10 am–5 pm | First wednesday of each month 10 am –8 pm

Eintrittspreise Erwachsene CHF 16.– Jugendliche 13–19 Jahre CHF 5.– Personen in Ausbildung CHF 5.– IV und Gruppen (ab10 Pers) CHF 11.– Eintritt frei für alle: Happy Day: 1. Sonntag im Monat Happy Hour: letzte Öffnungsstunde Di–Sa

Tickets Adults CHF 16.– Adolescents 13 to 19 CHF 5.– Students CHF 5.– Disabled/ Groups (at least 10 pers) CHF 11.– Free Admission For All: Happy day: First Sunday of the month Happy hour: last opening hour Tue-Sat Guided Tours: Every Sunday

Führungen: Jeden Sonntag


Haus für elektronische Künste Basel Museum Frieder Burda, Baden-Baden Öffentliche Führungen | Guided Tours

Perspectives on Imaginary Futures bis 22.06.2014

Film Still, Tobias Revell, New Mumbai, Video 2012

Haus für elektronische Künste Basel Oslostrasse 10, CH-4023 Basel/Münchenstein +41 61 331 58 40 | www.haus-ek.org Vernissage – Oslo-Night – Opening Samstag 24. Mai 2014, 16–24 h im Rahmen der Oslo-Night Saturday May 24 2014, 16–24 h during Oslo-Night Arts Festival

Die Ausstellung Perspectives on Imaginary Futures zeigt, wie Künstler sich mögliche Zukunftsszenarios vorstellen. Im Rahmen des Mottos «Aufbruch» der diesjährigen Oslo Night richten sich die Positionen der Gruppenausstellung auf ein Morgen, das sich durch ihren künstlerischen Einsatz untersuchen und gestalten lässt. Jenseits eines globalen Fortschrittsversprechens entwickeln die Arbeiten dabei alternative Zukunftslösungen und utopische Konzepte, die sich mit der zentralen Gestaltung menschlichen Daseins beschäftigen.

Führungen | Guided Tours Jeden Donnerstag 18 h und Sonntag 15 h Familiensonntag: Sonntag 15. Juni 2014 Every thursday at 6 pm and Sunday 3 pm Family Sunday: sunday June 15, 2014 Eintritt frei | Free Entry

Private Führungen | Private Guided Tours +49 7221 39898-38 fuehrungen@museum-frieder-burda.de Audioguide deutsch und französisch german and french

€ 4.–

45 Lichtentaler Allee 8b, D-76530 BadenBaden | Tel. +49 7221 39898-0 office@museum-frieder-burda.de www.museum-frieder-burda.de

Öffnungszeiten | Opening Hours Mi–Fr 15–20 h | Sa/So 13–20 h wed–fri 3 am–8 pm | sat/sun 1 pm–8 pm Art Basel (17.06–22.06.2014) Öffnungszeiten: Di-So, 12–20 h Führungen: Di–S0 14 h

Sa, So und Feiertage 11 und 15 h, Mi 16 h sat, sun and legal holidays 11 am and 3 pm, wed 4 pm

Öffnungszeiten | Opening Hours Michael Burton & Michiko Nitta, Near Future Algae Symbiosis Suit, Prototype, 2010

KünstlerInnen: Revital Cohen & Tuur Van Balen, Neïl Beloufa, Michael Burton & Michiko Nitta, Markus Kayser, Julia Minnig, Marisa Olson, Reinigungsgesellschaft, Tobias Revell, Stephanie Rothenberg & Jeff Crouse, Addie Wagenknecht u.a.

Di–So 10–18 h, Mo geschlossen tue–sun 10 am–6 pm, mon closed Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | adults Reduziert | reduced

€ 12.– € 10.–

Forum Würth Arlesheim

Vitra Design Museum

Dornwydenweg 11, 4144 Arlesheim Tel +41 61 705 95 95 arlesheim@forum-wuerth.ch www.forum-wuerth.ch

Charles-Eames-Str. 2 | D-79576 Weil am Rhein | Tel +49 76 21 702 32 00 info@design-museum.de | www.design-museum.de

Öffnungszeiten

Opening Hours

Son–Fr 11–17 h

Sun–Fri 11 am–5 pm

Eintritt frei

Free Entry

Führungen Jeden Sonntag um 11.30 h Ohne Anmeldung Pro Person

Guided Tours Every Sunday 11.30 am Without submission Per Person

CHF 8.-

Abendführung am Do, 25.9.2014, 18 Uhr private Führungen nach Vereinbarung Telefon +41 61 705 95 95

CHF 8.-

Evening tour 25-Sept-2014, 6 pm private guided tours on demand Telefon +41 61 705 95 95

Öffnungszeiten täglich 10–18 h Während der ART Basel Zusätzliche Architekturführung: jeden Morgen 10 h

Opening Hours Daily 10 am–6 pm During ART Basel Additional architectural tour: every morning 10 am

Eintrittspreise Eintritt Museum Ermässigt

Tickets Admission museum Reduced

€ 10.– € 8.–

€ 10.– € 8.–

Führungen Auf Deutsch Sa/So 11 h Architekturführungen: Täglich Deutsch 11, 13 und 15 h

Guided Tours In German sat/sun 11 am Architectural Tours: English daily 12 am and 2 pm

Anreise Mit dem Bus Nr. 55 ab Basel Claraplatz oder Bad. Bahnhof bis Haltestelle Vitra

Getting There By bus Nr. 55 from Basel Claraplatz or Bad. Bahnhof to Busstop Vitra

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Museum für Gegenwartskunst Basel Kunsthalle Basel 46

St. Alban-Rheinweg 60, Basel | Tel +41 61 206 62 62 www.kunstmuseumbasel.ch

Steinenberg 7, Basel | Tel +41 61 206 99 00 www.kunsthallebasel.ch | www.kunsthallebasel.ch

Öffnungszeiten

Opening Hours

Di–So 11–18 h, Mo geschlossen Während der ART Basel Mo–So 10–18 h

tue–sun 11 am–6 pm, mon closed During ART Basel mon–sun 10 am–6 pm

Eintrittspreise Erwachsene ab 20 Jahre Jugendliche 13–19 Jahre Studierende IV-Bezüger

CHF CHF CHF CHF

12.– 5.– 5.– 5.–

Führungen

Tickets Adults Adolescents 13–19 years Students Disabled

CHF CHF CHF CHF

12.– 5.– 5.– 5.–

Eintrittspreise Erwachsene CHF 12.– Studenten CHF 8.– inkl. S AM (Schw. Architekturmuseum)

Guided Tours

+41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Führungen Jeden Sonntag 15 h Am ersten und am letzten Donnerstag einer Ausstellung findet je um 13 h eine Kurzführung über Mittag statt.

+41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Messeplatz

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Opening Hours tue/wed/fri 11 am–6 pm, thu 11am–8.30 pm | sat/sun 11 am–5 pm During ART Basel mon–sun 10 am–8 pm wed 10 am–10 pm

Öffnungszeiten Di/Mi/Fr 11–18 h, Do 11–20.30 h Sa/So 11–17 h Während der ART Basel Mo–So 10–20 h Mi 10–22 h

Tram Nr. 6

Tickets Adults CHF 12.– Students CHF 8.– incl. S AM (Swiss Museum of Architecture) Guided Tours Every sunday at 3 pm On every first and on every last Thursday of an exhibition there will be a short guided tour over lunch starting at 1 pm

12

1

Bus Nr. 55

Badischer Bahnhof

Claraplatz

Schifflände Wettsteinplatz

3 Marktplatz

1 Fondation Beyeler 2 Kunstmuseum Basel 3 Museum Tinguely 4 Schaulager 5 Museum für Gegenwartskunst 6 Kunsthalle Basel 7 Antikenmuseum Basel 8 Museum der Kulturen Basel 9 HMB – Haus für Wohnkultur 10 Haus für elektronische Künste/BL 11 Forum Würth/BL 12 Vitra Design Museum/D 13 Fondation Fernet Branca/F 14 Museum Frieder Burda/D 15 Kloster Schönthal/BL

Münsterplatz

Barfüsserplatz

7

5 2

6 9

Aeschenplatz

Artinside

Bahnhof SBB

4

Tram Nr. 11

10 ▲

Tram Nr. 10/11

11 ▲

Tram Nr. 10

15 ▲

Geodaten Kanton-Basel-Stadt, 11. 12.2012

Museen | Museums

8


Impressum. Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel Herausgeber: Matthias Geering Chefredaktion | Artdirection | Produktion: Sibylle Meier Lauftext Meier Geering, oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel Korrektorat: Lesley Paganetti, Basel info@artinside.ch | www.artinside.ch Ausgabe Sommer 2014 | Erscheint drei Mal jährlich Die nächste Ausgabe erscheint am 1. oktober 2014 Auflage 170 000 Exemplare Bildbearbeitung/Druck: Vogt-Schild Druck, Derendingen Ein teil der Auflage ist der Basler Zeitung und einem teil der Badischen Zeitung vom 14. Mai 2014 beigelegt Jahresabo Schweiz: CHF 20.– Jahresabo Eu: Euro 20.– ISSn 1660-7287

Fondation Fernet Branca 2, Rue du Ballon, F-68300 Saint-Louis | Tel.+33 38 969 10 77 www.fondationfernet-branca.org Öffnungszeiten

Opening Hours

Mi-So 14–19 h, Mo und Di geschlossen

wed–sun 2 pm–7 pm, mon/tue closed

Eintrittspreise

Tickets

Erwachsene Kinder unter 12 Jahren gratis

€7.–/6.–

Adults € 7.–/6.– Free admission for children under 12 years

Führungen

Guided Tours

Französisch und Deutsch auf Anfrage

In French and English on demand

Credits | Titelseite: Gerhard Richter, Betty, 1988, Saint Louis Art Museum, Funds given by Mr. and Mrs. R. Crosby Kemper Jr. through the Crosby Kemper Foundations, the Arthur and Helen Baer Charitable Foundation, Mr. and Mrs. Van-Lear Black III, Anabeth Calkins and John Weil, Mr. and Mrs. Gary Wolff, the Honorable and Mrs. thomas F. Eagleton; Museum Purchase, Dr. and Mrs. Harold J. Joseph, and Mrs. Edward Mallinckrodt, by exchange © 2014 Gerhard Richter | S.4 Fondation Beyeler: Gerhard Richter, Kerze, 1982, Collection Institut d'art contemporain, Rhône-Alpes, © 2014 Gerhard Richter Museum tinguely: Krištof Kintera, A Prayer for loss of arrogance, 2013, © 2014, Krištof Kintera, Foto: Krištof Kintera | Kunsthalle Basel: nevin Aladag, Session, 2013, 3-channel video installation,Courtesy the artist, Wentrup Gallery, Rampa Gallery | Schaulager: Paul Chan, Master Argument, 2013, Kabel, Schuhe, Beton, Courtesy the Artist and Greene naftali, new york, © Paul Chan, Foto: tom Bisig | S.5 Kunstmuseum Basel: Chares Ray, Aluminum Girl, 2003, Ed. 2/3 + AP, Privatsammlung Foto: Joshua White © Charles Ray, Courtesy Matthew Marks Gallery | Museum der Kulturen: Ausstellungsansicht, Semilwild or unlimited desire, © MKB | Antikenmuseum Basel: Röm Büste aus dem 2. Jhdt. n. Chr., © Antikenmuseum Basel | Museum für Wohnkultur/Haus zum Kirschgarten: Wohnung eines Winzers aus dem nZZ Folio © Heinz unger, Schlieren/Zürich und nZZ Folio, Zürich | Kloster Schönthal: ursula von Rydingsvard, Large Bowl with Babelki, 2007/08 @ Kloster Schönthal, Langenbruck/BL | Museum Frieder Burda: Sigmar Polke, Interieur, 1966 © the Estate of Sigmar Polke/VG Bild-Kunst, Bonn | Forum Würth: Friedensreich Hundertwasser, Blutregen tropft in japanisches Wasser, das in einem österreichischen Garten liegt – Rain of blood dropping into japanese waters located in an austrian garden, 475, 1961, Sammlung Würth, © 2013 namida AG, Glarus, Schweiz | S.6-7 Gerhard Richter, Eisberg im nebel, 1982, the Doris and Donald Fisher Collection, © 2014 Gerhard Richter | S.8 Gerhard Richter, S. mit Kind, 1995, Hamburger Kunsthalle, Dauerleihgabe der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, © 2014 Gerhard Richter | S.9 Gerhard Richter, Plattenspieler, 1988, Aus dem Zyklus «18. oktober 1977», the Museum of Modern Art, new york. the Sidney and Harriet Janis Collection, gift of Philip Johnson, and acquired through the Lillie P. Bliss Bequest (all by exchange); Enid A. Haupt Fund; nina and Gordon Bunshaft Bequest Fund; and gift of Emily Rauh Pulitzer, 1995, © 2014 Gerhard Richter | S.10-11: Gerhard Richter, v.l.n.r.: Serie Bach, 1–4, 1992, Moderna Museet, Stockholm, Acquisition 1994 with a contribution from Moderna Museets Vänner (the Friends of Moderna Museet), © 2014 Gerhard Richter | S.12 Paul Chan, Volumes, 2012, Installation bestehend aus 1005 bemalten Bucheinbänden (Öl auf Gewebe, Papier und Kunstleder), Emanuel Hoffmann-Stiftung, Geschenk der Präsidentin, 2012, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Foto: tom Bisig | S.15 nevin Aladag, Session, 2013, 3-channel video installation, *HD video loop 6 min,Courtesy the artist, Wentrup Gallery, Rampa Gallery | S.16-17 Krištof Kintera, Bad news, 2011, © 2014, Krištof Kintera, Foto: Martin Polák | S.19 Krištof Kintera, It, 1996, © 2014, Krištof Kintera | S.20 Krištof Kintera, Lay Down and Shine, 2009, Strassenlaterne, © 2014, Krištof Kintera, Foto: Martin Polák | ➞ Fortsetzung Seite 50

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7

Bus Nr. 55 ab Claraplatz, Bad. Bahnhof

6 1

Bus Nr. 604 ab Schifflände

8

Tram Nr. 6 ab City, Claraplatz, Messeplatz

Museen | Museums

Stadtplan City Map Basel links/left

Tram Nr. 10/11 ab Bahnhof SBB Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB

3

1 Fondation Beyeler, Riehen 2 Schaulager, Münchenstein/BL 3 Haus für elektronische Künste, Münchenstein/BL 4 Forum Würth, Arlesheim/BL 5 Stiftung Sculpture at Schoenthal, Langenbruck/BL 6 Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D 7 Museum Frieder Burda, Baden-Baden/D 8 Fondation Fernet Branca, St. Louis/F

2

Artinside

Tram Nr. 10 ab Bahnhof SBB

4

Zug ab Bahnhof SBB

5


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Kunstmuseum Basel

Fondation Beyeler

www.kunstmuseumbasel.ch | pressoffice@kunstmuseumbasel.ch St. Alban-Graben 16, CH-4051 Basel | Tel +41 61 206 62 62

www.fondationbeyeler.ch | info@fondationbeyeler.ch Baselstrasse 101 | CH-4125 Riehen | Tel +41 61 645 97 00

Opening Hours tue–sun 10 am–6 pm, mon closed During ART Basel mon–sun 10 am–6 pm

Öffnungszeiten Di–So 10–18 h, Mo geschlossen Während der ART Basel Mo–So 10–18 h Eintrittspreise Ständige Sammlung Ray inkl. Sammlung Gruppen ab 20 Personen IV/Studenten bis 30 Jahre Jugendliche 13–19 Jahre

CHF CHF CHF CHF CHF

15.– 21.– 16.– 8.– 8.–

Tickets Collection Ray incl. collection Groups over 19 people Disabled/Students up to 30 y. Adolescents 13–19 years

CHF CHF CHF CHF CHF

15.– 21.– 16.– 8.– 8.–

Öffnungszeiten Mo–So 10–18 h, Mi 10–20 h Während der ART Basel Mo–So 9–19 h

Opening Hours mon–sun 10 am–6 pm, wed 10 am–8 pm During ART Basel mon–sun 9 am–7 pm

Eintrittspreise Erwachsene CHF 25.– IV/Gruppen ab 20 Personen CHF 20.– Studenten bis 30 Jahre CHF 12.– Jugendliche 11–19 Jahre CHF 6.– Familienpass CHF 50.– Jeden Montag von 10 bis 18 Uhr und mittwochs von 17 bis 20 Uhr vergünstigte Eintrittspreise (ausser Feiertage)

Tickets Adults CHF 25.Disabled/Groups 20 CHF 20.– Students up to 30 years CHF 12.– Adolescents 11–19 years CHF 6.– Family pass CHF 50.– Monday from 10am to 6 pm and wednesday from 5 pm to 8 pm reduced admission rates (except holidays)

Führungen +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Guided Tours +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Sonderveranstaltungen +41 61 206 62 56

Special Events +41 61 206 62 56

Kupferstichkabinett St. Alban-Graben 16, Basel +41 61 206 62 72

Department of Prints and Drawings St. Alban-Graben 16, Basel +41 61 206 62 72

Führungen Mo–So öffentliche Überblicksführungen in deutscher Sprache. Sporadisch sonntags in französischer und englischer Sprache. fuehrungen@fondationbeyeler.ch www.fondationbeyeler.ch/agenda +41 61 645 97 20

Anreise Ab Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 Richtung Riehen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 4 Minuten) Ab Badischer Bahnhof: Tram Nr. 2 Richtung Binningen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 6 Minuten)

Getting There From Bahnhof SBB: Tram no. 2, direction Riehen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 4 min.) From Badischer Bahnhof: Tram no. 2, direction Binningen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 6 min.)

Anreise Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badischem Bahnhof), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle «Messeplatz» auf Tram Nr. 6. Mit Bahn ab Basel SBB und Badischem Bahnhof nach Riehen.

Guided Tours For information regarding guided tours in English on Sundays visit fuehrungen@fondationbeyeler.ch www.fondationbeyeler.ch/agenda +41 61 645 97 20

Getting There Tram No 6 (from City and Badischer Bahnhof), Tram No 2 (from Bahnhof SBB) with a change stop «Messeplatz» to Tram No 6. By railway from Basel SBB and Badischer Bahnhof to Riehen.

Bistro Kunstmuseum St. Alban-Graben 14, Basel Tel +41 61 271 55 22 www.kunstmuseumbasel.ch info@kunstmuseumbasel.ch St. Alban-Graben 16, CH-4051 Basel Tel +41 61 206 62 62 Bibliothek | Library Die Bibliothek des Kunstmuseums Basel ist zugleich Bibliothek des Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel und ist der Öffentlichkeit zugänglich. The Library of the Kunstmuseum Basel is at the same time library of the Art History Seminar of the University of Basel and open to public interested in art. Artinside St. Alban-Graben 10, Basel | +41 61 206 62 70

Fondation Beyeler Shop

Restaurant Berower Park Täglich 9–18 h Mi auch abends geöffnet Daily 9 am–6 pm wednesday longer hours in the evening Tel +41 61 645 97 70

+41 61 645 97 25 +41 61 645 97 56

shop.fondationbeyeler.ch webshop@fondationbeyeler.ch


49

Museum Tinguely

Schaulager

www.tinguely.ch | infos@tinguely.ch Paul Sacher-Anlage 1 | CH-4002 Basel | Tel +41 61 681 93 20

www.schaulager.org | info@schaulager.org Ruchfeldstrasse 19 | CH-4142 Münchenstein/Basel| Tel +41 61 335 32 32

Öffnungszeiten Di–So 11–18 h, Mo geschlossen Während der ART Basel Mo–So 9–19 h

Opening Hours tue–sun 11 am–6 pm, mon closed During ART Basel mon–sun 9 am–7 pm

Ausstellung Paul Chan – Selected Works 12. April 2014–19. Oktober 2014

Exhibition Paul Chan – Selected Works 12 April to 19 October 2014

Eintrittspreise Erwachsene CHF 18.– Schüler, Studenten, Lehrlinge, IV CHF 12.– Gruppen ab 20 Personen CHF 12.– Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen gratis Schulklassen inkl. Begleitpersonen haben nach telefonischer Voranmeldung freien Eintritt. +41 61 681 93 20

Tickets Adults CHF 15.– Students, senior citizen CHF 10.– Groups 20 persons or more CHF 10.– Children up to 16 attended by an adult free Free entrance for school groups attended after reservation: +41 61 681 93 20

Öffnungszeiten während der Ausstellung Di, Mi, Fr 12–18 h | Do 12–22 h Sa und So 12–18 h Während der ART Basel Mo/Di 16.–17. Juni, 10–20 h Mi 18. Juni, 12–20 h Do 19. Juni, 10–22 h Fr/Sa 20.–21. Juni, 10–20 h So 22. Juni, 10–18 h

Opening Hours During Exhibition tue, wed, fri 12–6pm | thu 12–10 pm sat and sun 12–6 pm During ART Basel Mon–Tue June 16–17, 10 am –8 pm Wed June 18, 12 noon–8 pm Thu June 19, 10 am–10 pm Fri–Sa June 21–22, 10 am–8 pm Sun June 22, 10 am–6 pm

Eintrittspreise Ticket für drei Eintritte (nicht übertragbar) Regulär CHF 18.– Reduziert CHF 12.– Dauereintritt regulär CHF 30.– Reduziert CHF 22.–

Tickets Tickets for three visits (not transferable) Regular CHF 18.– Reduced CHF 12.– Permanent admission regular CHF 30.– Reduced CHF 22.–

Führungen Tel. +41 61 335 32 32 tours@schaulager.org

Guided Tours Tel. +41 61 335 32 32 tours@schaulager.org

Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 11 Richtung Aesch bis Schaulager (ca. 10 Minuten) Autobahn: Autobahn A2/A3 von Bern/ Luzern/Zürich bzw. von Basel/Deutschland. Ausfahrt Delémont/Muttenz/ Dreispitz-Freilager.

Getting there Take tram No. 11, bound for Aesch, at the Swiss Railway Station SBB to Schaulager stop (approx. 10 min.) By car: A2/A3 coming from Berne/Lucerne/Zurich or from Basel/Germany/ France. Take the Delémont/Muttenz/ Dreispitz-Freilager exit.

Führungen Öffentliche Führungen in deutscher Sprache So 11.30 h Private Führungen: +41 61 681 93 20 Workshops und Kinderclub +41 61 688 92 70 Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 bis Wettsteinplatz; Bus Nr. 31 oder 38 Richtung Habermatten bis Museum Tinguely. Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36. Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein /Ost, Parkplatz unter der Autobahnbrücke.

Guided Tours Open guided tours in German sun 11.30 am Private guided tours: +41 61 681 93 20. Workshops and Kinderclub +41 61 688 92 70 Getting There From Bahnhof SBB: Tram No 2 to Wettsteinplatz, Bus No 31 or 38 to Museum Tinguely. From Badischer Bahnhof: Bus No 36. Freeway: Exit Basel Wettstein/Ost

Das Schaulager ist primär einem wissenschaftlichen Fachpublikum, der Lehre und Forschung vorbehalten. Während Ausstellungen und Veranstaltungen ist das Schaulager auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Intended primarily for an expert audience, Schaulager is open to researchers, scholars and students. During exhibitions and special events, Schaulager is open to the public. Geniessen Sie einen idyllischen Rheinspaziergang mit anschliessendem Museumsbesuch. Das Museumsbistro «Chez Jeannot» ist schon aufgrund seiner Aussicht einen Besuch wert.

Museumsbistro Chez Jeannot Das Restaurant «Chez Jeannot» liegt direkt an der Rheinpromenade. Öffnungszeiten | Opening hours Di–So 10–18 h |tue to sun 10 am–6 pm

Reservationen | Reservations Tel +41 61 688 94 58 Privat- und Sonderanlässe auf Anfrage Private and special events on demand

Lesesaal | Reading Room

Bibliothek | Library Öffnungszeiten | Opening hours Mo bis Do, 9–13 h, 14–17 h mon to thu, 9 am–1 pm, 2 pm–5 pm Auf Anmeldung | By appointment Tel. +41 61 335 32 32 bibliothek@schaulager.org

Bibliothek | Library

Artinside


Vorschau. Das nächste Artinside erscheint am 1. Oktober 2014 mit diesen Themen

50 Gustave Courbet, Le bord de mer à Palavas, 1854 Jacques Villeglé beim Abreissen eines Plakates, 1964

Caspar Wolf, Die Schlucht der Dala, talwärts gesehen, um 1774/77

Museum Tinguely 22.10.2014 – 11.01.2015

Kunstmuseum Basel 19.10.2014 – 01.02.2015

Fondation Beyeler 07.09.2014 – 18.01.2015

Poesie der Grossstadt. Die Affichisten

Caspar Wolf und die ästhetische Eroberung der Natur

Gustave Courbet

Eine der radikalsten und gleichzeitig poetischsten Annäherungen an die Realität praktizierten um 1960 die «Affichisten»: François Dufrêne, Raymond Hains und Jacques Villeglé gehörten wie tinguely zur Künstlergruppe der nouveaux Réalistes. Ihr Schaffen traf sich mit den Gleichgesinnten Mimmo Rotella und Wolf Vostell. Die Ausstellung ist als Parcours angelegt, der den Stadtraum als ort vielfältiger Inspiration für Flaneure vorführt und Begegnungsorte für die radikalen Inventionen dieser fünf Künstler schafft; seien es Decollagen, filmische, fotografische oder auch poetische Experimente.

Mit seinen radikalen Formulierungen alpiner Landschaft weit jenseits barocker Idylle ist der Schweizer Maler Caspar Wolf (1735–1783) einer der bedeutendsten Vorläufer der europäischen Romantik. Die Ausstellung zeigt rund 110 Werke von seiner Hand und von Künstlern, die ihn beeinflusst haben. Im Auftrag des Berner Verlegers Abraham Wagner begleitete Wolf diesen auf ausgedehnten Wanderungen durch das Hochgebirge, auf denen sie fast oder sogar gänzlich unberührte natur erlebten. Mit der bildlichen Auswertung der Exkursionen oblag Wolf die Aufgabe, das einmalige naturerlebnis zu vermitteln. Seine Bildlösungen unterwerfen die vor ort eingefangene unmittelbare Beobachtung auf geniale Weise einer ästhetischen Formatierung.

➞ Fortsetzung von Seite 47 | S.21 Krištof Kintera, A Prayer for loss of arrogance, 2013, © 2014, Krištof Kintera, Foto:

Artinside

Krištof Kintera | Im text eingestreut: Krištof Kintera, Red Elements | S.22 links, Louis-XV-Salon im Haus zum Kirschgarten, ©HMB, Foto: Heinz unger, Schlieren/Zürich | S.22 rechts: Zeitgenössisches Arbeitszimmer aus der Rubrik «Wer wohnt da?» des nZZ Folio, © Heinz unger, Schlieren/Zürich und nZZ Folio, Zürich | S.23 oben: Semiwild: Ausstellungsansicht © MKB Basel | unten: Holzspielzeug, Helikopter, oaxaca, Mexiko, um 1990 | S.26–27 ursula von Rydingsvard, Large Bowl with Babelki, 2007/08 @ Kloster Schönthal, Langenbruck/BL | S.29 Charles Ray, Boy with Frog, 2009, Pinault Collection | S.30 Charles Ray, unpainted Sculpture, 1997, Walker Art Center, Minneapolis, Foto: Joshua White | S.31 Der Künstler Charles Ray mit Sleeping Woman, 2012, Glenstone, Foto: Joshua White | S.32 Charles Ray, Shoe tie, 2012, Privatsammlung, Foto: Bryan Krueger – Für alle Bilder Charles Ray gilt: © Charles Ray, Courtesy Matthew Marks Gallery | S.33 Kasimir Malewitsch, Das zweite suprematistische grundlegende Element, 1927, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, (Erwerbung 2011 durch die Erben Kasimir Malewitschs bestätigt) | S.34 Weiblicher torso mit Dionisos-Kopf, Römische Büste aus dem 2. Jhdt. n. Chr. © Antikenmuseum Basel | S.36 Pablo Picasso, nu couché, 1968 © Succession Picasso/ VG Bild-Kunst, Bonn | S.37 Gerhard Richter, Abstraktes Bild, See, 1997 © Gerhard Richter | S.38 Lee Bae, in seinem Atelier © Fondation Fernet Branca, St. Louis/F |S.39 Friedensreich Hundertwasser, 475 Blutregen tropft in japanisches Wasser, das in einem österreichischen Garten liegt – Rain of blood dropping into japanese waters located in an austrian garden, 1961, Sammlung Würth © 2013 namida AG, Glarus, Schweiz | S.40 Rosemarie trockel, triple Bob 2, 2012 | Albert Anker, Mädchen, die Haare flechtend, 1887, Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, Winterthur | Max Liebermann, Strandterrasse in noordwijk - Huis ter Duin | David Maljkovic, new Reproduction, 2013, Installationsansicht St.Gallen, Foto: Stefan

Gustave Courbet (1819–1877) ist eine der Schlüsselfiguren der Kunstgeschichte. Mit provokativen Bildern und der Betonung seiner Individualität als Künstler avancierte er zu einem Wegbereiter der Moderne, der mit den Konventionen der traditionellen akademischen Ausbildung brach. Die Fondation Beyeler widmet diesem ersten Avantgardisten eine Ausstellung, die seine Selbstbildnisse, die Darstellungen von Frauen, Bilder von Grotten und Meereslandschaften vereint und seine Strategie der Mehrdeutigkeit wie auch seinen neuartigen umgang mit der Farbe hervorhebt. Sein berühmtes Gemälde L’origine du monde, steht im Mittelpunkt der Ausstellung.

Rohner | Marcel Dzama, Silence more musical than any song, 2012, Courtesy David Zwirner, new york / London; Sies + Höke, Düsseldorf | Delphine Chapuis-Schmitz, Ansichten der Installation in der Gruppenausstellung «Stuging Point», Piano nobile, Genf, 2013 | Cindy Sherman, untitled, 1984, Kunsthaus Zürich, Courtesy of the artist and Metro Pictures, © Cindy Sherman | S.42 otto Piene, the Proliferation of the Sun, (Die Sonne kommt näher), 1966-1967, Galerie Art Intermedia, Köln | Lara Favaretto, We all fall down (Detail), 2004, Privatsammlung, Courtesy the artist and Galleria Franco noero, turin | Kreuztragung Christi, Grünewald, um 1523/25 | Henri Matisse, L'Escargot, 1953, © Succession H. Matisse / ProLitteris, Zürich, © Artists Rights Society (ARS), new york / SABAM, Brussels | Sigmar Polke. Mao. 1972, MoMA, new york. © 2014 the Estate of Sigmar Polke/Artists Rights Society (ARS), new york/Pro Litteris, Zürich | Anthony Friedkin, Hustlers, Selma Avenue, Hollywood, from the series the Gay Essay, 1971, Fine Arts Museums of San Francisco | S.44 Antikenmuseum Basel: Weiblicher torso mit Dionisos-Kopf, Römische Büste aus dem 2. Jhdt. n. Chr. © Antikenmuseum Basel | S.44 Wohnung eines Winzers und Porscheliebhabers, nZZ Folio © Heinz unger, Schlieren/Zürich und nZZ Folio, Zürich | Museum für Wohnkultur / Haus zum Kirschgarten, Gartenfront © HMB, Maurice Babey | S.45 Film Still, tobias Revell, new Mumbai, Video 2012, | Michael Burton & Michiko nitta, near Future Algae Symbiosis Suit - Prototype, 2010 © Haus für elektronische Künste 2014 | S.49 Museum tinguely, Bistro Chez Jeannot, Aussenansicht © Foto: 2013, Museum tinguely, Patricia Schwyzer | Schaulager, Foto: Ruedi Walti, Basel | S.50 Jacques Villeglé beim Abreissen eines Plakates, 1964 © Foto: André Morain | Caspar Wolf, Die Schlucht der Dala, talwärts gesehen, um 1774/77, Kunstmuseum Wallis, Sitten | Gustave Courbet, Le bord de mer à Palavas, 1854, Musée Fabre de Montpellier Agglomération, Foto: Frédéric Jaulmes.


Kunstwerk

Unsere Innovationen helfen Millionen Menschen, indem sie Leid lindern und Lebensqualit채t verbessern. Wir geben Hoffnung.


Die Metamorphose eine Geschichte von Hermès

Hermes.com


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