Artinside Sommer 2015

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Ausgabe Sommer 2015

Das Museumsmagazin der Region Basel

Haroon Mirza/hrm199 Ltd. 10.06.2015 – 06.09.2015 Museum Tinguely FUTURE PRESENT Emanuel Hoffmann-Stiftung Zeitgenössische Kunst von der Klassischen Moderne bis heute 13.06.2015 – 31.01.2016 Schaulager, Münchenstein Marlene Dumas 31.05.2015 – 06.09.2015 Fondation Beyeler, Riehen Cézanne bis Richter bis 21.02.2016 Martin Boyce bis 16.08.2015 Frank Stella bis 30.08.2015 Museum für Gegenwartskunst

Anicka Yi 12.06.2015 – 16.08.2015 Kunsthalle Basel Poetics and Politics of Data 29.05.2015 – 30.08.2015 Haus der elektronischen Künste Not Vital – Bellaval 05.06.2015 – 08.11.2015 Kloster Schönthal/BL

Heinz Mack Licht Schatten bis 20.09.2015 Museum Frieder Burda/D

Haroon Mirza, A Chamber for Horwitz; Sonakinatography Transcriptions in Surround Sound, 2015 (Detail)

Claire Morgan 13.06.2015 – 15.11.2015 Fondation Fernet-Branca/F


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Kunstwerk

Unsere Innovationen helfen Millionen Menschen, indem sie Leid lindern und Lebensqualit채t verbessern. Wir geben Hoffnung.

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Editorial

Roland Wetzel

Liebe Kunstfreunde 3 Weltoffenheit zeichnet die Stadt und Region Basel in vielerlei Hinsicht aus. Eine traditionsreiche Mäzenatenkultur sowie die beachtliche Zahl an engagierten Kulturinstitutionen ermöglichen es, immer wieder Ausstellungen von internationalem Format zu präsentieren. Insbesondere der Sommer wartet stets mit hochkarätigen Kulturerlebnissen auf, die neben den Kunstmessen im Juni ein Highlight im Kunstkalender darstellen.

Titelbild:

Haroon Mirza, A Chamber for Horwitz, 2015 Sonakinatography Transcriptions in Surround Sound, (Detail).

Haroon Mirzas Klang-, Licht- und Medieninstallationen sprechen Sehsinn wie Gehör an, befragen das Verhältnis der Sinne zueinander und bieten dabei ein unvergleichbares, immersives Ausstellungserlebnis. Diesen Sommer ist das Museum Tinguely mit dem in London lebenden Künstler ein besonderes Projekt eingegangen. Seine bisher grösste Einzelausstellung ist gleichzeitig eine Gruppenausstellung, die Möglichkeiten des Dialogs und der künstlerischen Zusammenarbeit vorstellt. Neben wichtigen bestehenden Werken hat Mirza eine ganze Reihe von neuen Arbeiten und raumgreifenden Installationen entwickelt, die teilweise für sich und teilweise im Dialog mit Werken anderer Künstler stehen. So werden unter anderen Alexander Calder, Jeremy Deller, Channa Horwitz und auch Jean Tinguely mit Werken in der Ausstellung vertreten sein. Die Fondation Beyeler hat die in Kapstadt geborene und in Amsterdam lebende Künstlerin Marlene Dumas nach Riehen eingeladen und präsentiert eine Vielzahl ihrer Werke, die in ihrer individuellen Weltsicht auf faszinierende Weise Möglichkeiten der Malerei zwischen Subjektivität und historischer Gültigkeit befragen. Spezielle Sinneserfahrungen werden die Besucher auch in der Kunsthalle Basel erleben, wenn die in Korea geborene Künstlerin Anicka Yi ihren «Duft des Vergessen» über die Räume der Kunsthalle verteilen wird.

Bei einem Teil der Auflage: Marlene Dumas, The Painter, 1994

Das Kunstmuseum lädt uns weiterhin ein, seine Sammlung in neuen Umgebungen einen Besuch abzustatten: Im Museum für Gegenwartskunst finden auf drei Etagen eine komprimierte Sammlungspräsentation mit Meisterwerken von Cézanne bis Richter und Sonderausstellungen zusammen. Im Museum der Kulturen ist die Ausstellung Holbein. Cranach. Grünewald zu sehen. In Münchenstein wartet das Schaulager mit einer Überblicksausstellung der Emanuel Hoffmann-Stiftung auf, die das langjährige Engagement und den Reichtum der stetig wachsenden Sammlung vorstellt. Dass sich das Haus der elektronischen Künste im Dreispitz neben der Kunsthochschule und weiteren Kultureinrichtungen sehr gut etabliert hat, davon kann man sich in der Ausstellung Poetics and Politics of Data überzeugen, die auf unterschiedliche Weise unsere täglichen digitalen Datenab- und -anfälle sichtbar macht und kritisch befragt. Schöne Ausstellungserlebnisse und wie stets viel Neugierde wünscht Ihnen

Roland Wetzel, Direktor Museum Tinguely

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Inhalt

12 John Baldessari, Two Suitcases (Blue), Six Advocates, 1990

Gerhard Richter, Kerze, 1982

06 Haroon Mirza, The System, 2014

16 Marlene Dumas, Amy-Blue, 2011

06 Haroon Mirza/hrm199 Ltd. Museum Tinguely

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Haroon Mirzas Sound-, Licht- und Medieninstallationen sprechen den Sehsinn wie das Gehör an und schaffen unvergleichbare, immersive Ausstellungserlebnisse. Die bisher grösste Ausstellung präsentiert mit existierenden und mehreren neu konzipierten Werken Mirzas Schaffen in grosser Breite. Ausgehend von der theoretischen Fragestellung, inwiefern eine Einzelausstellung zugleich immer auch eine Gruppenausstellung darstellt, rückt Haroon Mirza/hrm199 Ltd. die kollaborativen Praktiken des Künstlers ins Zentrum und präsentiert unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit.

12 FUTURE PRESENT Schaulager Das Schaulager präsentiert mit der Ausstellung FUTURE PRESENT die Sammlung der Emanuel HoffmannStiftung. Zum ersten Mal seit über dreissig Jahren bietet sich die Gelegenheit, einen Überblick über die Sammlungstätigkeit der Stiftung zu gewinnen. Die 1933 gegründete Basler Stiftung widmet sich bis heute dem Sammeln und Präsentieren von Gegenwartskunst. In den einzigartigen Ausstellungsräumen, ergänzt durch Präsentationen in weiteren Räumen des Schaulagers, kann die Sammlung auf einer Fläche von über 5000 m2 erlebt werden.

16 Marlene Dumas Fondation Beyeler Marlene Dumas (*1953 in Kapstadt, SA, lebt in Amsterdam) zählt zu den herausragendsten Malerpersönlichkeiten unserer Zeit. Im Zentrum ihres Schaffens stehen die menschliche Figur und das Porträt. In Einzel- und Gruppenporträts befasst Dumas sich mit aktuellen und zeitlosen, allen vertrauten Themen wie Liebe, Tod, Identität. Die Ausstellung The Image as Burden in der Fondation Beyeler wurde in enger Zusammenarbeit mit Marlene Dumas entwickelt und gemeinsam mit dem Stedelijk Museum Amsterdam und der Tate Modern London organisiert.


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33 Christopher Baker, HELLO WORLD!, 2008

26 Ausstellungsansicht «Cézanne bis Richter» im Museum für Gegenwartskunst Basel

39 Claire Morgan, Nipple, 2012

25 Anicka Yi, The Easy Way to Quit New York, 2013

Kunstmuseum Basel Museum für Gegenwartskunst

26 Cézanne bis Richter Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel

28 Holbein. Cranach. Grünewald Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel im Museum der Kulturen Basel

30 Frank Stella Malerei & Zeichnung

31 Martin Boyce 32 Das Kunstmuseum Basel in Madrid

36 Heinz Mack, Großes Sandrelief (Algerische Wüste), 1976

34 Not Vital, Naked animal with Roof (on its Head), 2010

25 Anicka Yi Kunsthalle Basel Die koreanische Künstlerin Anicka Yi beschäftigt sich in der Kunsthalle Basel mit dem Thema des Vergessens.

33 Poetics and Politics of Data Haus der elektronischen Künste Die Ausstellung reflektiert die Ambivalenz des Lebens in einer zunehmend von Daten gesteuerten Welt.

34 Not Vital im Kloster Schönthal Not Vitals Quellen sprudeln nicht nur im bündnerischen Sent. Wegweisende Werke entstehen ebenso in Peking, Agadez/Niger und Rio de Janeiro.

36 Heinz Mack – Licht Schatten Museum Frieder Burda Die grosse Sommerausstellung zeigt die Reliefs von Heinz Mack, die beispielhaft für sein plastisch-bildnerisches Werk stehen.

39 Claire Morgan Fondation Fernet-Branca Die englische Künstlerin hinterfragt die Unbeständigkeit der Dinge.

40 Ausstellungen ausserhalb der Region Basel 44 Öffnungszeiten, Adressen 50 Vorschau

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Museum Tinguely

Artinside Haroon Mirza, An-Infinato, 2009


Haroon Mirza /hrm199 Ltd.

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Haroon Mirza, Bitbang Mirror, 2015

Haroon Mirza/hrm199 Ltd. von Roland Wetzel*

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ielen ist Haroon Mirzas Werk von der Biennale 2011 in Venedig bekannt: Im Arsenale baute er ein vielkantiges, pyramidenförmiges architektonisches Konstrukt ein, das die Besucher in sein Inneres sog, sie einem akustisch und optisch dumpf-aseptischen Raumempfinden aussetzte, das in Intervallen durch einen von durchdringendem Ton begleiteten gleissenden Lichtkreis überblendet wurde. Mirza gewann mit dieser Installation einen der Hauptpreise der Biennale. Im Museum Tinguely erhält er die Gelegenheit, seine bisher grösste Einzelausstellung einzurichten. Unsere Einladung nutzte er, um neben wichtigen bestehenden Werken eine ganze Reihe von neuen Arbeiten und raumgreifenden Installationen zu entwickeln, die einen Teil der grossen Eingangshalle, das Untergeschoss, den Park vor dem Museum und eine Intervention im zweiten Obergeschoss umfassen. Mit dem etwas kryptischen Titel Haroon Mirza/hrm199 Ltd. will Mirza nicht sich selbst als Künstler in den Mittelpunkt stellen, sondern die Frage, wie man die zahlreichen

Beteiligten an jedem schöpferischen Prozess als Teile eines Ausstellungsprojektes einbinden kann. Die Ausstellung trägt deshalb nicht nur seinen Namen, sondern die Namen vieler Künstlerinnen und Künstler, die sich auf der Plattform hrm199 Ltd., dem Firmennamen von Mirzas Studio in London, zu Materialaustausch, künstlerischem Dialog, Zusammenarbeit, Ko-Autorschaft oder zur Aneignung und Umformung künstlerischen Materials zusammengefunden haben. Eine vergleichbare Vorgehensweise findet sich bei Filmproduktionen, bei denen der kreative Prozess viele Akteure sowie Spezialisten einbindet, die als Protagonisten auch gegen aussen in Erscheinung treten. Haroon Mirzas Installationen und Environments lassen sich im Hier und Jetzt einer konkreten Präsen​tationssituation erfassen und verweigern sich weitgehend einer Aufzeichnung und Darstellung, die ihre Komplexität reduziert. Seine künstlerische Praxis hat ihren Ausgangspunkt in der Musik, im Rhythmus und in (Schall-)Wellen, um sehr schnell auch andere Sinne zu


Haroon Mirza/hrm199 Ltd. 10.06.2015 – 06.09.2015 Museum Tinguely www.tinguely.ch inkorporieren: vom Geräusch zur Sättigung des Taktilen, von der Tonspur zu deren visueller Darstellung als Landschaft, vom Klang-Körper zum Skulpturalen, zur Lichtinstallation und zur Assemblage, die den Zufall zum Komplizen macht: technoide Synästhesien, die in formaler Präzision komplexe Narrationen entfalten können. Mirzas Installationen erfassen und umfassen den Ort ihrer Präsentation. Der Struktur ihrer Anordnung und Funktionsweise ist ein vielschichtiger Dialog mit dem verarbeiteten Material eingeschrieben, seien es die found footage anderer Künstler, sei es ein anderes «Rohmaterial», das eine kreative Anverwandlung und Transformation erfährt. Sie werden kombiniert zu kontrapunktischen und manchmal disparaten Gefügen, die sich darüber hinaus auch als ausstellungsspezifische Kombinationen einzelner Werke oder Werkgruppen des Künstlers selbst abspielen können. Ein wiederkehrendes Motiv bei Mirzas Werken ist der «Missbrauch», die kreative Verfremdung von Apparaten und Funktionszusammenhängen, als Strategie der Brechung und Erweiterung von Möglichkeiten. Die grosse Klammer, die aus scheinbar disparaten Elementen eine in der Zeit sich entwickelnde Gesamtkomposition macht, sind sowohl der Resonanzkörper des präzise bespielten architektonischen Raumes als auch die Schallwellen eines klingenden Rhythmus, die mit vielfältigen Verfahren elektrisch erzeugt werden. Diese musikalischen Capricci entwickeln sich in klassischer Form und vereinen die formale Strenge einer Bach’schen Fuge mit repetitivminimalistischen Techno-Beats, die direkt das viszerale Nervensystem ansprechen. Die offene Form der Installationsanordnung ist so zugleich geprägt durch eine ganzheitliche Inkorporation aller Objekte. Mirzas künstlerisches Schaffen vollzieht sich als permanentes Experiment, dem die kritische Analyse von Entstehungsbedingungen und Kategorisierungen der Kunstproduktion eingeschrieben ist. Es sind Grenzgänge, die beispielsweise das Potenzial der Verkörperlichung, Verräumlichung und Visualisierung von Klang umfassen, sich auf dem schmalen Grat zwischen Geräusch und Musik, zwischen «hearing» und «listening» bewegen. Die immersiven Erfahrungen, die seine Arbeiten generieren, werfen gleichzeitig wahrnehmungstheoretische Fragen nach sinnlich-relationalen Prozessen auf, nach den Wahrscheinlichkeiten von Synästhesie. Fragen zu Wesen und Wirkung, zu Materialität und Me-

Artinside Haroon Mirza, Duet for a Duo, 2015 (Detail)


10 Haroon Mirza/hrm199 Ltd. The sound, light and media installations by Haroon Mirza appeal to our sense of vision as well as our sense of hearing and create unique immersive experiences. His mostly site-specific installations also present a multi-layered dialogue with other artists and between the materials themselves which include audio equipment, LEDs, solar panels, found footage and works by other artists. The largest Mirza exhibition to date will include existing work as well as several new creations, thus showing Mirza's work in all its diversity. As an exploration of the theoretical question: how far a solo exhibition is inherently also always a group exhibition, 'Haroon Mirza/hrm 199 Ltd.' focuses on the collaborative practices of the artist and the various forms of his co-operation.

Mattia Bosco und Haroon Mirza, Standing Stones, 2015

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Gaia Fugazza und Haroon Mirza, Fuji, 2014

dialität hat Mirza durch Theorien von Marshall McLuhan und Paul Levinson rezipiert. Die Faszination für die digitalen Prozesse der Transformation, der Kodifizierung und Dekodifizierung gehört essenziell zu seinen Arbeiten wie auch seine Versuche mit autonomen, sich selbst regulierenden Systemen. Mit künstlerischen Verfahren der Appropriation, der Verwendung von Readymades und Reverse Readymades sowie der Einführung von Self-Governing Systems befragt Mirza die Produktionsbedingungen von Kunst und dekonstruiert auf spielerische Weise die Rolle des Autors und des Künstlers. Mittels Störung und Dekontextualisierung werden Objekte zu prekären Akteuren, die auf ein Anderes verweisen. Ein wichtiger Strang des Ausstellungsprogramms des Museums Tinguely befragt

Alexander Calder, Untitled, um 1940

Kernideen von Jean Tinguelys innovativer Kunstpraxis für die Gegenwart. Im Zentrum dieses generationenübergreifenden Dialogs stehen Fragen, die Tinguely als prägende Figur der künstlerischen Avantgarde um 1960 stellte. Er schuf als Chronist des letzten Maschinenzeitalters kinetische Ins-tallationen zur Abhängigkeit von Mensch und Maschine, die zwischen Empathie und Kritik schwanken. KünstlerInnen der Gegenwart reflektieren die sich verändernden Abhängigkeiten von digitalen, technischen «Lebenserleichterungen» und Körpererweiterungen, wobei sich ihre künstlerischen Strategien im Hinblick auf den Eingriff in den Alltag, die performativen sowie die partizipatorischen Qualitäten der Interaktion multisensorisch angelegter Werke mit Tinguely vergleichen lassen. Von Brisanz bleibt die Inspiration

durch Alltägliches, durch Humor und Ironie als Träger einer kritischen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Das Spiel, der Zufall, das Experiment und das Scheitern (mit dem Potenzial, Neues zu schaffen) haben als Strategien kreativer Manifestation ihren Wert seither noch erhöht. Dafür steht exemplarisch auch die Ausstellung von Haroon Mirza, durch welche die Räume des Museums auf faszinierende Weise verwandelt werden. *Roland Wetzel ist Kurator der Ausstellung und Direktor des Museum Tinguely, Basel

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Artinside Robert Delaunay, La Tour Eiffel, 1910–1911


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Joseph Beuys, Schneefall, 1965

Salvador Dalí, Girafe en feu, um 1936/1937

FUTURE PRESENT – Emanuel Hoffmann-Stiftung im Schaulager

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ie Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung gehört zu den bedeutendsten Sammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst in der Schweiz. Zum ersten Mal seit über dreissig Jahren wird sie im Schaulager mit der Ausstellung FUTURE PRESENT im Überblick präsentiert. Dreihundert Kunstwerke von achtzig Künstlern der mehr als tausend Werke umfassenden Sammlung werden auf über 5000 m2 präsentiert. Die Ausstellung beinhaltet zeitgenössische Kunst von der Klassischen Moderne bis heute: Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen sowie Installationen, Fotos, Film- und Videoarbeiten. Neben den zwei Ausstellungsgeschossen sind auf den oberen Etagen des Schaulagers zusätzliche Ausstellungsräume für Installationen eingerichtet worden. Im öffentlichen Raum in und um Basel sind zudem permanent Werke der Stiftung zu sehen. Die 1933 in Basel von Maja Sacher (damals Maja Hoffmann-Stehlin, 1896–1989) im Andenken an ihren an den Folgen eines schweren Autounfalls verstorbenen Ehemann – den Unternehmer und Kunstsammler Emanuel Hoffmann (1896–1932) – gegründete Stiftung sammelt ausschliesslich Gegenwartskunst. In den Statuten hielt

die Stiftungsgründerin in einer weltpolitisch sich verdunkelnden Zeit das erstaunlich optimistisch formulierte Leitmotiv der Stiftung fest: «Bejahung der Gegenwart und Zuversicht auf die Zukunft». Dazu kommt, dass Gegenwartskunst zu sammeln zur damaligen Zeit kaum geläufig war und sie nur sehr zögerlich in öffentliche Sammlungen aufgenommen wurde. Das damals neue Museum of Modern Art lag im fernen New York und war der ersten Stiftungspräsidentin wohl kaum bekannt. Gemälde flämischer Expressionisten, die Maja und Emanuel Hoffmann während ihres gemeinsamen Aufenthalts in Brüssel in den 1920er Jahren erworben hatten, bilden den Grundstock der Sammlung. Diese Werke sind denn auch am Anfang der Ausstellung im Schaulager zu sehen. Entsprechend der achtzigjährigen Sammeltätigkeit der Stiftung führt die Ausstellung dann als «eine Reise durch die Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts bis heute» von der Klassischen Moderne bis in die unmittelbare Gegenwart. Die Emanuel Hoffmann-Stiftung ist eng mit der Öffentlichen Kunstsammlung Basel verbunden. 1941 stellte Maja Sacher die zuerst beim Basler Kunstverein ange-

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Jeff Wall, Boy falls from tree, 2010

Katharina Fritsch, Oktopus, 2006/2009

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FUTURE PRESENT. Emanuel Hoffmann Foundation Contemporary Art from Classic Modernism to the Present Day For the first time in over 30 years Schaulager is presenting an extensive overview of works from the Emanuel Hoffmann Foundation. Ever since it was established in 1933, the Foundation has been devoted to the collection and presentation of contemporary art. The current exhibition FUTURE PRESENT, covering over 5000 m2, will be on view not only in Schaulager’s unique galleries but in other rooms on the premises as well. Works from the Foundation are also permanently installed in public spaces in and around Basel. Including a wide range of media from paintings, sculptures and drawings to installations, photography and video, FUTURE PRESENT allows visitors to take «a journey through a century of art» from classic modernism to the present day.

Elizabeth Peyton, Swan (Leonardo di Caprio), 1998


siedelte Sammlung der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung, gemäss ihrem Stiftungspostulat, die Kunst der eigenen Zeit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ein Anliegen, welches 1980 zum von ihr initiierten und finanzierten weltweit ersten Museum für Gegenwartskunst in Basel führte. 2003 eröffnete das von der dritten und aktuellen Stiftungspräsidentin Maja Oeri initiierte Schaulager, in dem die Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung sichtbar gelagert und konserviert sowie der Forschung zugänglich gemacht wird. Die Emanuel Hoffmann-Stiftung leistet einen bedeutenden Beitrag zur Vermittlung zeitgenössischer Kunst in Basel.

FUTURE PRESENT Emanuel Hoffmann-Stiftung Zeitgenössische Kunst von der Klassischen Moderne bis heute 13.06.2015 – 31.01.2016 Schaulager, Münchenstein www.schaulager.org

Im baubedingten Schliessungsjahr des Kunstmuseums bietet sich nun die einmalige Gelegenheit, rund ein Drittel der Sammlung in der Ausstellung FUTURE PRESENT im Überblick zu erleben. Zu sehen sind frühe Klassiker, darunter Werke von Max Ernst, Hans Arp und Joan Miró oder die aus dem Kunstmuseum so bekannten Gemälde Brennende Giraffe von Salvador Dalí und Eiffelturm von Robert Delaunay. Bedeutende Arbeiten aus der Mitte des 20. Jahrhunderts sind mit der aus dem Museum für Gegenwartskunst vertrauten ikonischen Installation Schneefall von Joseph Beuys und einer Auswahl von bisher selten präsentierten Arbeiten von Bruce Nauman vertreten. Weitere herausragende Werke von Jeff Wall, Katharina Fritsch, Robert Gober, Tacita Dean, David Claerbout, Thomas Demand, Elizabeth Peyton oder Peter Fischli und David Weiss und vielen anderen zeugen von der Entwicklung der Gegenwartskunst der letzten Jahrzehnte.

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Zur Ausstellungseröffnung publiziert die Laurenz-Stiftung einen neuen Gesamtkatalog, der den reichen Sammlungsbestand dokumentiert. Bruce Nauman, Plaster Steps, 1997–1998

Artinside David Claerbout, Oil workers (from the Shell company of Nigeria) returning home from work, caught in torrential rain, 2013



Marlene Dumas

Marlene Dumas, The Teacher (Sub A), 1987

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Marlene Dumas 31.05.2015 – 06.09.2015 Fondation Beyeler www.fondationbeyeler.ch

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Artinside Marlene Dumas, Broken White, 2006


Marlene Dumas – Im Bann der Malerei Marlene Dumas ist eine leidenschaftliche Malerin. Ihre Kunst fasziniert und irritiert. Dem umfangreichen Werk dieser bemerkenswerten Künstlerin widmet die Fondation Beyeler vom 31. Mai bis 6. September die bisher umfassendste Retrospektive in Europa mit dem Titel «The Image as Burden». von Jana Kouril*

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m Zentrum des Schaffens von Marlene Dumas steht die Beschäftigung mit dem Porträt und der menschlichen Figur. Die Ausstellung The Image as Burden bietet einen Überblick über ihr Schaffen von der Mitte der 1970er-Jahre bis heute. Zusätzlich zu Dumas’ wichtigsten Bildern und Zeichnungen werden experimentelle Collagen aus ihrem Frühwerk sowie mehrere, in neuerer Zeit entstandene Gemälde zu sehen sein. Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin entwickelt und zeichnet anhand einer groben chronologischen Ordnung ihren künstlerischen Werdegang nach. Der Auftakt im ersten Raum wird mit drei besonderen Werken, mit The Painter (1994), The Sleep of Reason (2009) und Helena’s Dream (2008) gemacht, die programmatischen Charakter für das Schaffen von Dumas haben und den Blick für die Ausstellung einstimmen. In Dumas Einzel- und Gruppenporträts dominiert eine abwechslungsreiche Palette von Farbtönen und Kontrasten. Expressive Farben wechseln mit fast transparenten Nuancen ab, die die Leinwand scheinbar von innen leuchten lassen. Dumas bringt zarte Körper und markante Gesichter auf die Leinwand, sie wirken manchmal stark, zuweilen zerbrechlich. Ihre Bilder setzen Assoziationen frei, stossen

eigene Gedanken an, rühren an innere Bildwelten und erzählen trotzdem ihre eigene Geschichte. Sprache nimmt im Schaffen von Dumas eine wichtige Rolle ein. Dafür zeugt die im letzten Jahr erschienene Publikation Sweet Nothings. Notes and Texts 1982-2014, zahlreiche Kostproben sind im Katalog zur Ausstellung enthalten. Hinweis auf ihre Affinität zur Sprache sind auch die Titel, die Dumas ihren Werken und Ausstellungen gibt. So ist The Image as Burden, der Titel unserer Ausstellung, der Titel eines Bildes von 1993, das auch in der Fondation Beyeler zu sehen ist. Marlene Dumas hat seit vielen Jahren ein umfangreiches Bildarchiv angelegt, das ihr als Ausgangspunkt für ihre Gemälde und Aquarelle dient. Sie bezieht sich dabei auf aktuelle Ereignisse im öffentlichen Leben ebenso wie auf private Situationen, zu ihrem Archiv gehören Abbildungen aus Magazinen oder der Tagespresse, aus Kunstbüchern oder auch Familienfotos. Ausgehend von solchen Vorlagen transformiert Dumas mit ihrer Malerei das Abbild in ein neues, verführerisches und gleichzeitig irritierendes Bild – was in der Fotografie die Stilllegung der Zeit ist, erweckt Dumas in ihrer Malerei zum Leben. Ihre Malerei strahlt eine vereinnahmende, sinnliche Kraft aus, die den Betrachter in ihren Bann zieht. Ohne Vorbehalt, manchmal

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Artinside Marlene Dumas, The Widow, 2013 (2 Teile)


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Artinside Marlene Dumas, Missing Picasso, 2013

Marlene Dumas. Marlene Dumas (b. 1953, Cape Town, SA, lives in Amsterdam) certainly ranks among the leading painters and artists of our time. In her work she focuses heavily on the human figure. In single and group portraits, Dumas addresses current as well as timeless topics we are all familiar with, such as love, death, identity, and mourning, making reference to both presentday issues and themes of art history. She draws on an extensive pictorial archive containing private Polaroid prints, media images, pictures from magazines, as well as film stills as a source for her fascinating, at times disturbing yet always deeply moving paintings. The exhibition «The Image as Burden» at Fondation Beyeler was planned and designed in close collaboration with Marlene Dumas and realized together with the Stedelijk Museum Amsterdam and the Tate Modern London. Sticking to a basic chronological order, the show traces her development as an artist. On display is a selection of over a hundred paintings and drawings, including several rarely shown collages from her early work and a few very recent paintings. Thus the show provides a comprehensive overview of the artist’s oeuvre from the mid-1970s to the present. Marlene Dumas grew up in South Africa and studied at the University of Cape Town before leaving South Africa in 1976 and traveling to Amsterdam where she still lives today. In 1979 she had her first solo exhibition in a small gallery in Paris. Since then her work has been shown in numerous exhibitions. In 1992 she was invited to participate in Documenta IX in Kassel and in 1995 she featured prominently at the Venice Biennale. Over the last few years her work has been presented in major shows in Europe, the USA, Asia and Japan. Her works are also held in private collections and major art museums across the world, including the MoMA, New York, the Tate Modern, London, and the Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Munich.


herausfordernd, zuweilen mit Humor, begegnet Dumas den Menschen in ihren Bildern und lässt die Autonomie der Farbe zu. Das Bedeutungsspektrum ihrer Sujets ist weit und verbindet vermeintlich unvereinbare Polaritäten, Erotisches findet neben Religiösem, Schönheit neben Schreckensszenen Platz. Die in Amsterdam lebende Künstlerin Marlene Dumas (* 1953 Kapstadt, Südafrika) zählt zu den herausragenden Malerpersönlichkeiten unserer Zeit. Marlene Dumas ist in Südafrika aufgewachsen und hat an der Universität von Kapstadt studiert. 1976 verliess sie Südafrika und siedelte in die Niederland über, wo sie bis heute lebt. 1979 fand in einer Pariser Galerie ihre erste Einzelausstellung statt. Zu wichtigen Ausstellungen der letzten Jahre gehören Präsentationen im Haus der Kunst in

München (2010/2011), im Museum of Contemporary Art in Los Angeles und Museum of Modern Art in New York (2008) oder im Museum of Contemporary Art in Tokio (2007). 1992 nahm Dumas an der Documenta IX in Kassel teil und 1995 an der Biennale in Venedig, wo die Präsentation der Magdalena-Serie für einen stark beachteten Auftritt sorgte. Kuratorin der Ausstellung ist Theodora Vischer, Senior Curator der Fondation Beyeler. Sie wurde gemeinsam, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten, mit dem Stedelijk Museum in Amsterdam und der Tate Modern in London organisiert. Die ungemein reichhaltige Publikation zur Ausstellung ist in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin entstanden. *Jana Kouril ist Assistenzkuratorin der Fondation Beyeler

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Artinside Marlene Dumas, For Whom the Bell Tolls, 2008


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Calder Gallery III

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Calder Gallery III Calders frühe abstrakte Malerei und Skulptur bis 06.09.2015 Fondation Beyeler www.fondationbeyeler.ch

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m Rahmen der langjährigen Partnerschaft zwischen der Fondation Beyeler und der Calder Foundation (New York) wurde die Idee einer wechselnden Alexander Calder Gallery geboren, die als Serie von drei Ausstellungen spezifische Aspekte im Werk des amerikanischen Bildhauers in den Mittelpunkt rückt. Die erste Präsentation fand im Jahr 2012 statt, die zweite 2013. In der Fondation Beyeler ist nun die dritte Ausstellung der Serie zu sehen. Die Alexander Calder Gallery III ist Calders früher abstrakter Malerei gewidmet, die in einen spannungsvollen Dialog mit seinen bahnbrechenden Skulpturen der 1930erJahre tritt. Die selten gezeigten abstrakten Gemälde markieren den entscheidenden Übergang von der Figuration zur Abstraktion im Schaffen des Künstlers und leiten zugleich seine ersten abstrakten Skulpturen ein. In Letzteren


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Installationsansicht Calder Gallery III, Fondation Beyeler, Riehen/Basel

lässt der Künstler nicht nur die Dimension der Bewegung aufscheinen, er führt auch neuartige Konzepte wie die Intervention des Betrachters sowie die Interaktion mit Klang ein. Im Jahr 1926 zieht Calder nach Paris und wird in den darauffolgenden Jahren zu einer wichtigen Figur der Pariser Avant-Garde Kunstszene, damals das pulsierende Zentrum des Modernismus. Calder gewinnt rasch an Bekanntheit mit seinem beliebten Performancewerk Cirque Calder, das auch zahlreiche Künstlerkollegen anzieht – unter ihnen Piet Mondrian, der sich revanchiert, indem er Calder im Oktober 1930 in sein Pariser Atelier einlädt. Dessen durchgestaltete Einrichtung, wo jedes Objekt ästhetisch ausgearbeitet und sorgfältig platziert ist, beeindruckt Calder nachhaltig. Nach seinem Besuch in Mondrians Atelier schafft Calder seine ersten abstrakten Gemälde in

einem Zeitraum von zwei Wochen; die malerische Komposition reduziert er auf wenige, einfache Elemente, anhand derer er über die Grundbeziehungen von Formen, Farben, Linien und Flächen reflektiert. Augenfällig sind die Bezüge zu anderen modernen Künstlern wie Wassily Kandinsky oder Jean Hélion. In seinen Gemälden nimmt Calder zentrale Themen und Motive vorweg, die er kurz darauf in die Bildhauerei überträgt. Diese Entwicklung mündet schliesslich in seine abstrakten Drahtskulpturen, in die Erfindung des Mobiles im Jahr 1931 und in seine motorisierten Blechreliefs. Calders abstrakte Gemälde sind eine faszinierende Entdeckung im Werk des Bildhauers. Mit der in enger Zusammenarbeit mit der Calder Foundation organisierten Alexander Calder Gallery III findet die dreiteilige Serie in der Fondation Beyeler ihren Abschluss.

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Alexandra Bachzetsis, «Gold», 2004

Art Parcours Ortsspezifische Kunstwerke rund um den Münsterplatz

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er Art Parcours 2015 wird sich im Herzen Basels rund um das Basler Münster abspielen. Die umliegenden kulturellen Institutionen wie das Museum der Kulturen Basel, das Naturhistorische Museum Basel und das Antikenmuseum Basel werden dabei ebenso eingebunden wie das Rathaus, der Marktplatz und der Münsterplatz selbst. Der historische Kern von Basel wird zum Schauplatz von 23 Installationen, Performances und Interventionen und zeigt international bekannte Künstler ebenso wie aufstrebende junge Künstler und Künstlerinnen. Der Art Parcours setzt sich mit Basels Gegenwart und Vergangenheit auseinander und verwebt die spezifisch lokalen Eigenheiten mit künstlerischen Interventionen. Zum dritten Mal in Folge kuratiert, die Direktorin des FRAC Champagne-Ardenne, Florence Derieux, den Art Parcours. Der Sektor ist vom Mittwoch, 17. Juni, bis Sonntag, 21. Juni, für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein Höhepunkt wird die Parcours-Nacht am 20. Juni sein. Der ebenfalls von Derieux kuratierte Abend bietet Special Performances von Rosa Barba, Julien Bismuth, Erkka Nissinen und Lara Schnitger. Zu später Stunde wird der englische Sound-Künstler Haroon Mirza – der zeitgleich mit einer Einzelausstellung im Museum Tinguely zu sehen ist – zusammen mit Factory Floor auflegen.

Öffnungszeiten Parcours Mittwoch – Freitag, 17. – 19.06.2015, 11 – 22 h Samstag, 20.06.2015, 11 h – Mitternacht Sonntag, 21.06.2015, 11 – 19 h Eintritt frei www.artbasel.com Auf dem Münsterplatz wird die Galerie Presenhuber, Zürich, zusammen mit der Gladstone Gallery, New York/Brüssel, die 2015 entstandene, gross angelegte Steinskulptur The Gracious des Schweizer Künstlers Ugo Rondinone präsentieren. Im Kreuzgang des Basler Münsters stellt sich die deutschpolnische Künstlerin Alicja Kwade mit ihrem Werk Der Tag ohne Gestern I-III (2014-2015) den grossen Fragen von Raum und Zeit. Das Naturhistorische Museum an der Augustinergasse beherbergt drei ortsspezifische Werke. Unter anderem wird die Tanzkünstlerin Alexandra Bachzetsis ihre erfolgreiche Tanzperformance Gold aufführen, die die sprachlichen und gesellschaftlichen Codes der Massenmedien, der Selbstvermarktung und der Verführung hinterfragt. Das Museum der Kulturen Basel zeigt zwei Werke des brasilianischen Künstlers Adriano Costa, der sich mit den kulturellen Herausforderungen auseinandersetzt, die er als lateinamerikanischer Künstler, der in Europa arbeitet, antrifft. Im Antikenmuseum Basel zeigt der Londoner Bildhauer Daniel Silver sein aktuelles Werk untitled, 2015, eine Serie von halbfigürlichen, skulpturalen Werken, welche sich mit der anhaltenden Leidenschaft des Künstlers für antike Themen beschäftigt.


Anicka Yi V

erderbliche Substanzen, ob frittierte Blumen oder abgelaufenes Milchpulver, Kartoffelchips oder die Absonderungen von Schnecken, gehören zu den bevorzugten Materialien der in Korea geborenen Künstlerin Anicka Yi (*1971). Die Ausstellung 7,070,430K of Digital Spit, eine gänzlich neue Produktion für das gesamte Erdgeschoss der Kunsthalle Basel, schaut zurück auf ihre vergangene künstlerische Praxis und markiert gleichsam einen Abschluss der letzten fünf Jahre ihrer Produktionsund Ausstellungstätigkeit, die sich mit sehr persönlichen Themen wie Ablehnung, Scheidung, und Tod beschäftigt hat. Yi geht nun das Thema des Vergessens an und schafft neue Arbeiten, welche auf vergangene Produktionen verweisen und einen ausstellungsspezifischen Geruch – den Duft des Vergessens – tragen und über die Räume der Kunsthalle verteilen. Riesige, aufblasbare Gefässe und Skulpturen zeugen vom Interesse der Künstlerin für gegensätzliche Materialien. Begleitend und gleichzeitig als Teil der Ausstellung gedacht, entwickelt die Künstlerin eine brennbare, mit Duft imprägnierte und limitierte Publikation, eine sogenannte Publikation-als-Kunstwerk. Hierbei darf der Spruch «burn after reading» wörtlich genommen werden.

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Die Ausstellung als auch die Publikation sind eine Ko-Produktion mit der Fondation d'Entreprise Galeries Lafayette und zusätzlich unterstützt von der Gaia Art Foundation und Roldenfund.

Anicka Yi, Ohne Titel, 2015

Anicka Yi 7,070, 430K of Digital Spit 12.06.2015 – 16.08.2015 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch

Vincent Fecteau

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incent Fecteau (*1969) hat im Laufe der letzten zwanzig Jahre eine ausgesprochen eigenständige Ästhetik geschaffen, die einfache Materialien (Eisstiele, Champagnerkorken, Faden und Ähnliches), akkurates Handwerk und eine ausgefallene Formensprache miteinander verbindet. Seine Skulpturen, die mal schräg, erotisch, ausserirdisch oder barock und bisweilen auf paradoxe Weise all dies zusammen sind, entstehen in kleinen, langsamen Schritten der Anhäufung, bei denen die Schichtungen und die Texturen ebenso wie die Spuren der manuellen Bearbeitung alle sichtbar bleiben. You Have Did the Right Thing When You Put That Skylight In, die bis dato umfassendste Werkschau und erste Einzelausstellung in der Schweiz des in San Francisco lebenden Künstlers, zeigt eine Auswahl an älteren Arbeiten, welche bis ins Jahr 2000 zurückgehen, und stellt denen eine ganze Serie an neuen Arbeiten gegenüber. Bestehend aus Bildern aus Zeitschriften und anderen vorgefertigten Elementen (Schuhkartons, Schmuckschatullen, Körbe und andere billige Behälter, allesamt tiefschwarz bemalt), beschreiben diese Wandskulpturen einerseits eine Rückkehr zu den Ursprüngen seines Schaffens (Collage) und andererseits eine grundlegende Neuausrichtung.

Die Ausstellung ist grosszügig unterstützt von Martin Hatebur.

Vincent Fecteau, Ohne Titel, 2012

Vincent Fecteau You Have Did the Right Thing When You Put That Skylight In 18.06.2015 – 23.08.2015 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch

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Ausstellungsansicht «Cézanne bis Richter» im Museum für Gegenwartskunst Basel

Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel

Cézanne bis Richter von Bernhard Mendes Bürgi*

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ie Öffentliche Kunstsammlung Basel ist gerade im Bereich des ausklingenden 19. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne von herausragender Bedeutung. Im grossen Oberlichtsaal und in den angrenzenden Räumen des Museums für Gegenwartskunst sind Meisterwerke von Paul Cézanne bis Gerhard Richter zu sehen. Es handelt sich um einen panorama-​ artigen Überblick, der die wesentlichen künstlerischen Entwicklungen in der europäischen Malerei bis in die 1970er-Jahre auf unmittelbare Weise nachvollziehbar macht. Die Richtschnur der Präsentation ist die Chronologie, die weniger ein didaktisches Nacheinander von sich folgenden Kunstströmungen konstruiert, als viel-

mehr eine Gleichzeitigkeit des Anderen zeigt, die für die Moderne prägend ist. Am Anfang stehen französische Künstler, die jenseits der akademischen Malerei nach neuen Bildsprachen suchten. Das Werk von Paul Cézanne steht exemplarisch für einen Weg der beharrlichen künstlerischen Recherche. Er machte als einer der Ersten transparent, dass ein Bild aus einzelnen Pinselstrichen und Farbflecken aufgebaut ist. Die Ausstellung schliesst mit dem erst kürzlich erworbenen Zyklus Verkündigung nach Tizian von Gerhard Richter. In mehreren Versionen wird die malerische Aneignung eines Gemäldes von Tizian zu abstrakten Farbräumen verwischt. Richter reflektiert sowohl die


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Cézanne bis Richter Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel bis 21.02.2016 Museum für Gegenwartskunst Basel www.kunstmuseumbasel.ch Geschichte der Malerei als auch die im 20. Jahrhundert herrschende Dialektik von Abstraktion und Figuration, die er zu einer neuen Synthese führt. Insgesamt werden rund 70 Meisterwerke gezeigt, darunter Arbeiten von Cézanne, Pissarro, Monet, Degas, Renoir, van Gogh, Modersohn-Becker, Böcklin, Hodler, Braque, Picasso, Kandinsky, Mondrian, Klee, Miró, Fontana, Palermo, Tanguy und Richter. *Bernhard Mendes Bürgi ist Direktor des Kunstmuseums Basel und Kurator der Ausstellung

Das Kunstmuseum Basel wird erweitert. Gegenüber dem Hauptbau und unterirdisch mit diesem verbunden, entsteht derzeit ein Ausstellungshaus von höchstem Anspruch an zeitgemässe Kunstpräsentation. Gleichzeitig wird der Hauptbau des Kunstmuseums Basel saniert und bleibt bis zur gemeinsamen Eröffnung von Haupt- und Neubau Mitte April 2016 geschlossen. Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel werden in der Ausstellung Cézanne bis Richter im Museum für Gegenwartskunst und in der Ausstellung Holbein. Cranach. Grünewald im Museum der Kulturen Basel gezeigt. Aktuell präsentiert das Museum für Gegenwartskunst zudem die Ausstellungen Martin Boyce, Frank Stella – Malerei & Zeichnung und Joseph Beuys – Installationen, Aktionen und Vitrinen (S. 30/31). Der Eintritt in das Museum für Gegenwartskunst ist bis Ende des Jahres für alle Besucherinnen und Besucher kostenlos. Dies wird möglich dank der Kostenübernahme durch den Fonds für künstlerische Aktivitäten im Museum für Gegenwartskunst der Emanuel HoffmannStiftung und der Christoph Merian Stiftung. Dieser Fonds unterstützt seit über zwanzig Jahren regelmässig das Ausstellungsprogramm im Museum für Gegenwartskunst und möchte im Schliessungsjahr des Kunstmuseums mit dieser grosszügigen Geste insbesondere die Bevölkerung von Basel und Region einladen, das Museum am Rhein zu entdecken und vermehrt zu besuchen.

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Fortsetzung Seite 32


Holbein. Cranach. Grünewald Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel bis 28.02.2016 Museum der Kulturen Basel www.mkb.ch www.kunstmuseumbasel.ch

Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel

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Holbein. Cranach. Grünewald von Bodo Brinkmann*

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ährend der Sanierung des Hauptbaus des Kunstmuseums Basel können dessen wichtigste Alte Meister dank einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Museum der Kulturen Basel in diesem weiterhin bewundert werden. Den Kern des Altmeisterbestandes der Öffentlichen Kunstsammlung Basel bilden die Werke der Renaissance nördlich der Alpen. Wenn das Kunstmuseum Basel heute in aller Herren Länder bekannt ist, so liegt dies zu einem Gutteil daran, dass es weltweit den grössten Bestand von Werken Hans Holbeins d. J. unter einem Dach vereint. Hier in Basel war Holbeins Genie zur vollen Entfaltung gekommen. Den Bilderschatz, den er hinterliess, haben die Basler um andere Spitzenwerke aus Spätmittelalter und Renaissance vermehrt. Konrad Witz, Hans Holbein d. J. und sein gleichfalls schon berühmter Vater Hans d. Ä., Matthias Grünewald, Hans Baldung Grien und Lucas Cranach d. Ä. stehen auf der Liste erlesener Namen der altdeutschen Kunst in dieser Präsentation. Dass gerade auch Schweizer Künstler ihren Anteil am Vordringen der Renaissance hatten, bezeugen der Berner Niklaus Manuel gen. Deutsch und der weit gereiste Schaffhauser Tobias Stimmer. Die konzentrierte Zusammenstellung im doppelstöckigen Ausstellungssaal des Museums der Kulturen Basel intensiviert nicht nur den Dialog der Gemälde untereinander. Sie eröffnet auch die Möglichkeit einer transkulturellen und gattungsübergreifenden Auseinandersetzung mit den Beständen des gastgebenden Hauses. Denn diese stammen nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes aus aller Herren Länder; sie sind auch in den meisten Fällen keine Bilder auf Holz oder Leinwand, sondern ganz andere Objekte. *Bodo Brinkmann ist Kurator Alte Meister im Kunstmuseum Basel und Kurator der Ausstellung

Artinside Ausstellungsansicht «Holbein. Cranach. Grünewald» im Museum der Kulturen Basel


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Frank Stella, Damascus Gate. Variation I, 1969/70 (rechts), und Ifafa II, 1964 (links)

Frank Stella Malerei & Zeichnung bis 30.08.2015 Museum für Gegenwartskunst Basel www.kunstmuseumbasel.ch

Frank Stella – Malerei & Zeichnung von Anita Haldemann*

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it etwas über zwanzig Jahren erobert 1959 der Amerikaner Frank Stella (geb. 1936) die Kunstszene New Yorks über Nacht. Seine aufsehenerregenden Black Paintings aus diesem Jahr, beispielsweise das Basler Bild Morro Castle, sind radikal abstrakt. Stella verzichtet auf jegliche Illusion von Raum und Tiefe, sodass Figur und Grund nicht mehr zu unterscheiden sind. Er betont die Flächigkeit der Leinwand und ihren Objektcharakter. Stella betrachtet sich als Vertreter der ersten Künstlergeneration, für die die Möglichkeit der abstrakten Malerei eine selbstverständliche Option war. Aus seiner Sicht ist sie sogar der einzige Weg, in der Nachkriegszeit überhaupt Malerei mit grosser Ambition auszuüben. Die Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst wird

vorwiegend aus den eigenen, äusserst reichen Sammlungsbeständen bestritten. Sie zeigt Stellas frühe Entwicklung, die 1958 mit den Gemälden West Broadway und Seward Park, den Vorläufern der Black Paintings, beginnt. Auf die schwarzen Bilder von 1959 folgen die Shaped Canvases in den 1960er-Jahren, die eine entscheidende Weiterentwicklung von Stellas Bildauffassung verkörpern. Zwischen 1967 und 1971 schuf Frank Stella die Protractor Series, zu der unser Werk Damascus Gate. Variation I (1969/70) gehört. Ihren Titel erhielt die Serie vom kreisförmigen Winkelmesser (Protraktor), mit dem Stella die Formen der Gemälde entworfen hat. Mit dem Werk Arpoador I von 1975 ist der Schritt zum bemalten Relief aus Aluminium zu beobachten, den Stella mit der Brazilian Series

zwischen 1974 und 1975 vollzog. Ein zweiter Teil der Ausstellung besteht aus den Zeichnungen, die mit über 350 Blättern sehr umfangreich im Kupferstichkabinett vertreten sind. Gezeigt wird eine konzise Auswahl von 115 Werken. Sie sind als «Working Drawings», als Werkzeichnungen, Ideenskizzen und vorbereitende Studien, zu verstehen. Im Gegensatz zu den grossformatigen Gemälden hat Stella auf kleinen Blättern gezeichnet. Sie geben Einblick in den Arbeitsprozess und damit auch in die Entwicklung künstlerischer Ideen im Werk von Stella. *Anita Haldemann ist interimistische Leiterin des Kupferstichkabinetts und Kuratorin der Ausstellung


Martin Boyce von Søren Grammel*

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artin Boyce ist ein schottischer Künstler, der in Glasgow lebt. In der ersten musealen Einzelausstellung des Künstlers werden skulpturale Werke und Installationen sowie Fotografien, Collagen und Wandarbeiten präsentiert. Gezeigt wird auch das mehrteilige Werk Do Words Have Voices, für das Boyce 2011 den renommierten Turner-Preis erhielt. Boyce’ Arbeiten sind durch eine Vielzahl an Referenzen geprägt. Im Mittelpunkt stehen Klassiker modernen Designs und moderner Kunst. Der Künstler zerschneidet Arne-Jacobsen-Stühle und setzt die Fragmente zu Mobiles zusammen, die die ruinöse Präsenz der Bruchstücke mit der Leichtigkeit früher Arbeiten von Alexander Calder verbinden. Häufig stellt Boyce auch einzelne skulpturale Elemente zu Installationen zusammen, die an konkrete Orte wie Stadtparks oder Spielplätze erinnern, dabei aber imaginär und traumwandlerisch bleiben –Abdrücke von etwas, das mittlerweile verschwunden ist. Wie zum Beispiel Wasser, das wir zwar in der umfangreichen Installation A River in the Trees selbst nicht sehen können, dessen Präsenz aber in Form von Trittsteinen und durch vertrocknete Blätter, die auf einen Verdunstungsprozess verweisen, evoziert wird. *Søren Grammel ist Leiter des Museums für Gegenwartskunst und Kurator der Ausstellung

Martin Boyce bis 16.08.2015 Museum für Gegenwartskunst Basel www.kunstmuseumbasel.ch

31 Weitere Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst Basel Joseph Beuys Installationen, Aktionen & Vitrinen bis 31.01.2016 www.kunstmuseumbasel.ch

Artinside Martin Boyce, Mobile (For 1056 Endless Heights), 2002


Das Kunstmuseum Basel in Madrid

Fuego blanco La colección moderna del Kunstmuseum Basel bis 14.09.2015 Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía www. museoreinasofia.es

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ährend der Schliessung des Hauptbaus des Kunstmuseums Basel werden umfassende Bestände der Öffentlichen Kunstsammlung Basel auch in Madrid gezeigt. Dies in zwei Ausstellungen in zwei der bedeutendsten Museen Spaniens: im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía sowie im Museo Nacional del Prado.

entfaltet, das den Übergang von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst anschaulich macht – vom Expressionismus über die abstrakte Kunst und den Konstruktivismus bis hin zur Minimal Art und darüber hinaus. Schwerpunkte der Ausstellung in Madrid bilden die Arbeiten von Fernand Léger, Alberto Giacometti, Paul Klee, Barnett Newman, Donald Judd und Pierre Huyghe.

Fuego blanco. La colección moderna del Kunstmuseum Basel Die Ausstellung im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía präsentiert eine Auswahl von über hundert Werken der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, darunter Gemälde, Collagen, Skulpturen, Fotografien und Videos. Ausgehend von Werken vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart wird ein eindrückliches Panorama

10 Picassos del Kunstmuseum Basel Für die Basler Picasso-Gemälde hat das Museo Nacional del Prado, eines der weltweit bedeutendsten Kunstmuseen, sein Allerheiligstes geöffnet. Die Basler Bilder werden in der Galería Central gezeigt, die Meisterwerke der europäischen Malerei von Tizian über Tintoretto und Velázquez bis Rubens, van Dyck und Goya versammelt.

Ausstellungsansicht «10 Picassos del Kunstmuseum Basel» im Museo del Prado, Madrid

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10 Picassos del Kunstmuseum Basel bis 14.09.2015 Museo Nacional del Prado www. museodelprado.es


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Marc Lee, Pic-me, 2014

Poetics and Politics of Data von Sabine Himmelsbach*

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ie Ausstellung Poetics and Politics of Data widmet sich dem Paradigma der Datengesellschaft und reflektiert das Leben in einer zunehmend von Daten gesteuerten Welt. «Big Data» und «Datamining» sind die Schlagworte einer neuen Zeitrechnung, in der die Macht der Daten eine radikale Transformation der Gesellschaft mit sich bringt, deren Handlungsmaxime und Wissensproduktion sich zunehmend auf die Analyse und Auswertung von Daten stützt. Täglich generieren wir im Internet oder in den sozialen Netzwerken eine Vielzahl von Daten. Jede Aktion im Netz hinterlässt digitale Spuren. Hinzu kommen Sensoren und Kameras, die Aktivitäten und Bewegungen im urbanen Raum, aber auch Verkehr und globale Warenströme minutiös dokumentieren. Aus all diesen Daten bedeutungsvolle Muster und Strukturen herauszulesen, ist zum neuen Geschäftsmodell geworden – Daten wurden zum «Öl des 21. Jahrhunderts». Ausgehend von diesen Phänomenen werden in der Gruppenausstellung künstlerische Positionen präsentiert, die die kontinuierlichen Datenströme in unterschiedlicher Weise anschaulich machen oder auch die Frage des Zugriffs auf die sowohl freiwillig als auch unfreiwillig generierten Daten thematisieren. Die Inhalte reichen von Prozessen der Selbstoptimierung, wie beispielsweise dem freiwilligen Messen und Dokumentieren von körperlichen Aktivitäten («Quantified Self»), bis hin zu ökonomischen Aspekten oder Fragen nach der Nutzung oder dem Erkenntnisgewinn durch die Auswertung von Daten. Im beständig anwachsenden Datenmeer fragen Künstlerinnen und Künstler nach der Bedeutung und Position des Individuums in einer technologisch vernetzten Gesellschaft und bieten mit ihrer Wi-

Poetics and Politics of Data Gruppenausstellung 29.05.2015 – 30.08.2015 HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) www.hek.ch

derständigkeit Alternativen zur normierten Datenwelt. Sie tun dies in unterschiedlichsten Medien und Formaten, von netzbasierten Installationen bis hin zu grafischen Datenvisualisierungen, die nicht nur einen neuen Zugang zu komplexen Datenstrukturen generieren, sondern die Ambivalenz unserer «datifizierten» Welt poetisch sowie politisch erlebbar machen. *Sabine Himmelsbach ist Direktorin des HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)

Artinside Kristin Lucas, Air on the Go, 2015


Not Vital. Bellaval. 05.06.2015 – 08.11.2015 Kloster Schönthal www.schoenthal.ch

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Not Vital Bellaval. Im Kloster Schönthal. von Annina Zimmermann

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en ersten von drei Pfefferbaumzweigen aus Chromstahl schenkte Not Vital Ai Weiwei, seinem Nachbarn im Caochangdi-Quartier in Beijing. Der zweite Ast lehnt scheinbar achtlos gegen eine Dachkante am Eingang seines Skulpturenparks in Sent. Und – seit 2014 Teil der Sammlung – auch im Innenhof des Klosters Schönthal hat der Künstler eine der Leading the Way genannten Plastiken deponiert wie den Wanderstab eines rastenden Riesens. Der knospenreiche Zweig zeigt Natur in ihrem meistversprechenden Stadium. Im Schönthal (Bellaval auf Rumantsch) fängt der polierte Stahl morgens als Erster die Sonne ein und weist – den Ort selbstbewusst markierend – gegen den Himmel. Im Nähertreten löst das Objekt sich in der Spiegelung seiner Oberfläche auf und saugt die Welt als Miniatur in sich ein. Die Skulptur ist anwesend und doch nicht ganz greifbar, mit der Umgebung verbunden und doch schwebend. Ihr Charakter erinnert an den Künstler selbst, der zwischen Elternhaus in Sent, wo er 1948 geboren wurde, Peking, Agadez in Niger und Rio de Janeiro die Koordinaten der Welt abschreitet. Mit Leading the Way begann die Freundschaft des Künstlers Not Vital mit dem schönen Tal im Jura. 2015 dürfen wir nun zur Sommerausstellung einladen, welche die wichtigsten aktuellen Werkgruppen vereint: Träumerisch locken die Dali Stones genannten Schnitte in Marmor in imaginierte chinesische Landschaften: die Rücken bewaldeter Hügel, die im Schnee versinken, aus dem Nebel aufsteigende Inseln – die doch zugleich nichts anderes sein wollen als geschliffener Marmor und Gips. Aus reiner Kohle geformt ist der Piz Nair, schwarzer Berg auf Rumantsch. Von Ferne wirkt das Material wie Bronze oder Stein, aus der Nähe erkennt man die Kohle, die aus diesem monumentalen Berg eine zerbrechliche Skulptur macht.

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Ikonische Tiere Der tiefer gelegte Raum der sogenannten Krypta konfrontiert uns mit einer mannshohen Tierfigur aus Gips, enthauptet und in Abstraktion sozusagen gehäutet. Die kleine Beobachtung von irgendeinem Foodmarket der Welt erreicht hier monumentale Dimensionen. Ähnlich sublimiert zeigt sich die Golden Duck. Peking-Ente gilt als grosse Delikatesse in China und in mancherlei Hinsicht als Symbol der Stadt. Getrieben in 18-karätiges Gold lässt sie sich auch als Kommentar zur Kluft zwischen Armen und Reichen und einer entfesselten Konsumkultur verstehen. Hauptwerk der Ausstellung bildet der Head im Kirchenraum, begleitet von einer ausgesuchten Auswahl

von Porträts des jungen Everton, die Not Vital 2014 in einer Werkserie in Rio de Janeiro schuf. Dunkel schwebt das geschlossene Volumen eines Kopfes in der Leere. Die mit Ölstift und mitunter Klebband sehr haptisch auf das Blatt gebrachten Zeichnungen sind zugleich Setzung und Verwischen. Sie zeugen in immer neuen Ansätzen von einer ausdauernden und nie abschliessbaren Annäherung, dem im Wortsinne Begreifen der Existenz eines anderen, eines Gegenübers. Mysteriös wirkt auch der grosse Head aus oszillierendem Edelstahl, der sich uns im Kirchenraum ganz ohne Sockel präsentiert. Es verbindet die spirituelle Präsenz der grossen Buddhaköpfe von Laos mit Brancusis Rückführung des Schädels – Sitz des Geistes – in die Urform eines Eis. In der polierten Oberfläche löst sich die kompakte Masse in Reflexionen zugleich wieder auf, zerfliesst in Raum und Landschaft. Ortsbezug mit universellem Anspruch Materialien – ihre Erscheinung und die lokale Kultur ihrer Bearbeitung – nimmt der Künstler jeweils als Ressource vor Ort auf, wo er sich auf Zeit zur Arbeit niederlässt. Das Persönliche verbindet sich bei Not Vital mit einem universellen Deutungsanspruch, formuliert in poetischer Leichtigkeit. Wem sonst würden wir einen Kuhfladen abkaufen, wie sie Not Vital im Innenhof des Klosters auslegt? Für das Projekt Cow Dung lässt Vital eintausend Kuhfladen in Bronze giessen. Mit dem Verkaufserlös unterstützt er die Verbrennungsabteilung eines Krankenhauses in Nepal, wo Kuhfladen zum Heizen und Kochen verbrannt werden und oft Anlass sind für schwere Verbrennungen, vor allem bei Kindern. Wie das Projekt des Klosters Schönthal als kulturellem Begegnungsort ganz eigener Tradition führt Not Vital vor Augen, dass ein engagierter Ortsbezug sich mit Weltoffenheit ganz natürlich verbinden kann. Davon erzählen auch Vitals vielfältige architektonische Projekte. In seinem Skulpturenpark in Sent erweiterte er die Anlage eines historischen Gartens geschickt, mit Pavillons und Brücken, Türmen und Terrassen, die das unwegsame Terrain in eine Art Spiel des Lebens voller schalkhafter Abkürzungen und Umwege verwandeln. Im afrikanischen Agadez schuf er neben der berühmten Schule für Kinder unter offenem Himmel auch den ersten seiner Türme zur Beobachtung des Sonnenuntergangs (House to Watch the Sunset) und eine zylindrisch eingerollte Struktur als Schutz vor Sandstürmen. In Patagonien kaufte Vital 2008 eine Insel und taufte sie in «Notona» um. Um ein «Haus» zu schaffen, liess er einen 50 Meter langen Tunnel in den natürlichen Marmor hauen: Die Insel schien ihm zu schön, um auf ihr selber zu bauen. Not Vital, Naked Animal with Roof (on its Head), 2010


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Gestalter des Lichts Heinz Mack LICHT SCHATTEN 16.05.2015 – 20.09.2015 Museum Frieder Burda/D www.museum-frieder-burda.de

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ie grosse Sommerausstellung im Museum Frieder Burda zeigt die Reliefs von Heinz Mack (*1931), die beispielhaft für sein plastisch-bildnerisches Werk stehen. Mack gründete 1957/58 mit Otto Piene die Gruppe ZERO, der sich wenig später Günther Uecker anschloss. Er nahm mehrfach an der documenta teil und vertrat 1970 Deutschland auf der Biennale in Venedig. Zentrales künstlerisches Motiv seines vielschichtigen Werks ist die Darstellung von Licht in seinen unterschiedlichen Ausprägungen. In ungegenständlichen Skulpturen und ganz besonders in den Reliefs findet Heinz Mack zu seiner spezifischen Gestaltung von Licht. Dabei arbeitet er nicht nur mit dem lebendigen Wechselspiel von Beleuchtung und Schatten, sondern auch mithilfe unterschiedlicher, vor allem glänzender Materialien an der Erscheinung von Licht. Mitte der 1950er-Jahre beginnt Mack seine Arbeit an den Reliefs, die er seitdem in verschiedenen Materialien und Techniken ausführt. Dabei reichen die Werke vom kleinen, handlichen Format bis zu ausgedehnten Feldern, die er in den Sand der Wüste zeichnet. Heinz Mack ist damit einer der Protagonisten der «Land Art», die sich seit Ende der 1960er-Jahre als Reaktion auf die Ausweitung unseres Horizontes durch die Raumfahrt etabliert hat. Durch die plastische Struktur der Oberflächen und die unterschiedliche «Lichthaftigkeit» der gewählten Materialien wird das einfallende Licht reflektiert, absorbiert und gestreut. So entstehen Strukturen von überzeugender Klar-

heit und überraschender Lebendigkeit. Die Ausstellung zeigt Werke aller Schaffensphasen des Künstlers und wurde in enger Zusammenarbeit mit Heinz Mack entwickelt. Zeitgleich zu den Werken von Heinz Mack präsentiert das Museum Frieder Burda die Kabinettausstellung Fontana, ZERO und die Folgen zur Künstlergruppe ZERO, die rund 15 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs optimistische Visionen und neuartige Konzepte zur Überwindung traditioneller Gattungen und Techniken entwickelte. Ungewöhnliche Materialien wie Kunstharz, Aluminium, Glas und Nägel wurden zu monochromen Objekten arrangiert, Feuer als bildnerisches Mittel für vibrierende Rauchbilder eingesetzt und reflektierende Spiegelobjekte zu visuellen Erlebnisräumen zusammengeführt. Neben dynamisierenden Bildprinzipien wie Raster, Struktur, Reihung und Rhythmus avancierten Licht und Bewegung zu wichtigen Gestaltungsmitteln. Auch Wegbegleiter und Teilnehmer internationaler ZERO-Ausstellungen wie Adolf Luther oder Christian Megert werden präsentiert. Daneben zeigt die Schau Werke von Lucio Fontana und Yves Klein, die nicht nur zentrale Impulsgeber für Künstler der ZEROGruppe, sondern auch der nachfolgenden Künstlergeneration waren. Diese ist in der Ausstellung exemplarisch mit Arbeiten von Gerhard Richter, Imi Knoebel und Günther Förg aus der Sammlung Frieder Burda vertreten.

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Artinside Linke Seite: Heinz Mack, Radiales Doppel-Relief, 1958

Heinz Mack, Weisses Relief, 1954


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Artinside im Abonnement Die drei Ausgaben kosten CHF 20.– in der Schweiz und Euro 20.– im EU-Raum. Die Anmeldung ausfüllen auf www.artinside.ch oder untenstehenden Talon einsenden an: Das Magazin zu den Ausstellungen in der Region Basel. Drei Mal im Jahr in Ihrem Briefkasten.

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Hinweis für Abonnenten der Basler Zeitung und der Badischen Zeitung, Ausgabe Freiburg Stadt: Das Magazin wird den beiden Zeitungen kostenlos beigelegt.

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Claire Morgan Claire Morgan nimmt die Taxidermie (das Ausstopfen von Tieren) zum Anlass, um die Unbeständigkeit der Dinge zu hinterfragen. Ihre Arbeit besteht in der geometrischen Inszenierung von präparierten Tieren. Die Künstlerin wünscht, dass ihre Tiere ein Element der Energie darstellen, eine Realität, die mit dem größeren Komplex der Bauformen interagiert. Auf diese Weise schafft sie Welten, die eine Energie sozusagen in fester Form verströmen: Die Zeit scheint still zu stehen. Claire Morgan zieht gerne mehrere Register, um Tier- und Pflanzenreich miteinander zu vermengen. Schwerkraft, Zeit, Leben, Degeneration, Tod: All diese Parameter sind beiden Reichen gemeinsam, auch wenn die Rhythmen unterschiedlich sind. In ihren Arbeiten beschäftigt sich Claire Morgan mit unserem Verhältnis zu Natur und Umwelt. Ihrem Werk eignet eine gewisse Melancholie, geht es doch darum, unsere Ernüchterung angesichts der Welt, die uns umgibt, zu hinterfragen.

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Claire Morgan 13.06.2015 – 15.11.2015 Fondation Fernet Branca, Saint-Louis/F www.fondationfernet-branca.org

Bernard Frize, Solitaire 5, 1999,

Claire Morgan, Nipple, 2012

Günter Umberg, Ensemble, 2013

Bernard Frize – Günter Umberg Im Mittelpunkt der Zusammenführung dieser beiden Künstler steht die Frage nach der Materialität der Farbe. In sehr unterschiedlicher Weise arbeiten sie mit unterschiedlichen Konzepten an der Beantwortung dieser Frage mit unterschiedlichen Bezugnahmen auf die Geschichte der Malerei. Bei Frize ist Farbe Ausdruck eines Konzepts, seiner peinture automatique. Diesen Prozesses macht er durch Farbe sichtbar. Umberg hingegen fragt grundsätzlicher: «Wie kommt die Farbe zum Bild?» Für ihn ist die Farbe allein Träger des gesamten künstlerischen Ausdrucks. Dennoch sind sich beide Künstler einig, dass die Einstellung des Betrachters und die Art der Präsentation eine wesentliche und aktive Rolle in der Wahrnehmung des Kunstwerks spielen.

Bernard Frize – Günter Umberg bis 04.10.2015 Fondation Fernet Branca, Saint-Louis/F www.fondationfernet-branca.org

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Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region Basel

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Aarau | Kunsthaus

Bern | Kunstmuseum

Solothurn | Kunstmuseum

St. Gallen | Kunstmuseum

Hans Schärer – Madonnen & Erotische Aquarelle

Max Gubler. Ein Lebenswerk Meister­werke aus der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte Max Gubler (1898–1973) galt bis in die 1960er-Jahre als «einziges Genie der Schweizer Malerei». 1952 vertrat er die Schweiz an der Biennale Venedig. Sein expressiver Realismus geriet nach seiner Einweisung in eine psychiatrische Klinik im Jahr 1958 jedoch etwas in Vergessenheit. Die Ausstellung zeigt die erste echte Retrospektive zu Max Gublers Lebenswerk, da Arbeiten seiner letzten vier Schaffensjahre unter Verschluss gehalten wurden und nun erst zugänglich sind. Ausgangspunkt für den umfassenden Werküberblick ist das Legat eines der wichtigsten Sammlerpaare Gublers, Ruth und Hans-Rudolf Kull, das 2010 in die Sammlung des

Annatina Graf

Beni Bischof Beni Bischof (*1976) arbeitet unbändig und intuitiv. Spontane Gedanken zu gesellschaftlichen und politischen Themen übersetzt er in skurrile und witzige Wort- und Zeichenbotschaften, die von entwaffnender Direktheit sind. Im Rahmen MANOR-Kunstpreises präsentiert das Kunstmuseum St.Gallen die erste Einzelausstellung des Künstlers in einem Schweizer Museum. Die Besucher erwartet eine einmalige Inszenierung mit zahlreichen neuen Werken von Beni Bischof. Nebst Zeichnungen, Collagen, Malerei, Skulpturen und Installationen zeugen Beni Bischofs seit 2005 im Eigenverlag herausgegebenen Lasermagazine von seinem eruptiven Schaffensdrang. Die Verheissung versprechende Scheinwelt des Glamours überführt er in abgründige Bildzitate. Die Banalität des alltäglichen Lebens wird ebenso wenig verschont wie Dramen aus der politischen Agenda. Bildmaterial eignet sich Beni Bischof aus der Trivialliteratur, den Modezeitschriften, der Werbung und aus der virtuellen Welt an. «Mich

Hans Schärer (1927–1997) ist einer der wichtigsten Schweizer Künstler seiner Generation. Seine erste Retrospektive fand 1982 im Aargauer Kunsthaus statt. Auf sein Potenzial sowie die Aktualität seiner Arbeit verwies das Museum in den letzten Jahren mehrfach im Rahmen von Einzel- und Gruppenausstellungen. Das Interesse zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler an Hans Schärers Bildsprache sowie die Präsentation seiner Werke an der Biennale in Venedig 2013 bestätigen seine Bedeutung für die Gegenwart. Das Aargauer Kunsthaus stellt mit der Ausstellung Hans Schärer. Madonnen & Erotische Aquarelle nun zwei zentrale Werkserien des Künstlers ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Den ikonenhaften, grossformatigen Madonnengemälden werden in der Ausstellung die von Leichtigkeit und Fabulierlust gezeichneten Erotischen Aquarelle gegenübergestellt.

Kunstmuseums Bern gelangte. Im Zentrum der Ausstellung steht Max Gublers Malerei. Seine künstlerische Entwicklung wird in sechs Themenräumen veranschaulicht. Ein Raum ist dabei seiner Frau Maria gewidmet, die er über 260-mal gemalt hat. bis 02.08.2015 ➞ www.kunstmuseumbern.ch

bis 02.08.2015 ➞ www.aargauerkunsthaus.ch

Hans Schärer, Madonna, 1969

Das Schaffen der Malerin, Zeichnerin und Videokünstlerin Annatina Graf (*1965) kreist um Fragen von Bild und Vorstellung, Erinnerung und Vergänglichkeit. Oft bezieht sie sich hierfür auf den Foto-Fundus ihres eigenen Familienlebens. Dank der formalen Offenheit ihrer Werke stehen gleichwohl nie private, sondern allgemeine Fragen im Zentrum. Zu solcher Distanzierung trägt auch die ungewöhnliche Palette bei: Der nach Grundfarben getrennte Malauftrag basiert auf einem elektronischen Filterprogramm, das die Künstlerin als Hilfsmittel benutzt. Trotz des fast maschinellen Vorgehens verleiht die manuelle Lasurtechnik auf silbernen Oberflächen den Werken eine besondere Sinnlichkeit. Das Spiel von Auflösung und Verdichtung, das sich beim Glanz der Malgründe im Vorüberschreiten ergibt, zeigt sich in anderer Weise auch bei den BleistiftZeichnungen. Auf den grobkörnigen Papieren lösen sich die Motive auf. In neuen monochromen Malereien wendet sich Annatina Graf der Welt des (Alb-)Traums zu. Auf die einfühlsame Ansicht von Schlafenden folgen damit gleichsam deren bizarre Innensichten. Die Ausstellung, bei der es sich um die erste museale Einzelschau der Künstlerin handelt, erstreckt sich über vier Säle, verbindet Malerei, Arbeiten auf Papier und Videokunst.

interessiert der Kontrast» – Beni Bischof entglamourisiert den edlen Schein der vermeintlichen Exklusivität und zeichnet ein abgründiges Bild der Gesellschaft. bis 03.08.2014 ➞ www.kunstmuseumsg.ch

13.06. bis 30.08.2015 ➞ www.kunstmuseum-so.ch

Max Gubler, Doppelbildnis mit Katze, um 1952

Annatina Graf,

Beni Bischof, «DUDE I DUNNO WHY BUT I LIKE YOUR MESS», 2015


Thun | Kunstmuseum

Winterthur | Kunstmuseum

Zürich | Haus Konstruktiv

Zürich | Kunsthaus

Christian Andersson

CH-Variationen – Neuere Schweizer Zeichnungen Das Kunstmuseum Winterthur besitzt ein grosses Konvolut an Schweizer Zeichnungen aus den letzten Jahrzehnten. Die Ausstellung vereint rund zwanzig Positionen. Der Ausstellungstitel CH-Variationen spielt auf die augenzwinkernde Wandarbeit CKVariationen (Die Schweiz) von Markus Raetz an. Die Ausstellung zeigt Werke von Christoph Rütimann, Mario Sala, Rudolf de Crignis, Valentin Magaro, Hans Brändli, Pia Fries, Heiner Kielholz, Lisa Hoever, Markus Döbeli und anderen mehr.

William Kentridge – the Nose

EUROPA – Die Zukunft der Geschichte Welches Bild steht für Europa? Ist es der Fall der Mauer und die Vereinigung von Ost- und Westeuropa? Sind es Wiederaufbau und Wirtschaftswunder nach dem Kollaps des Zweiten Weltkriegs? Sind es die universellen Menschenrechte und das politische Selbstverständnis der Europäer, bei denen Freiheit und Demokratie im Zentrum stehen? Diese umfangreichste Europa-Kunstausstellung seit 1991 in der Schweiz mit rund 100 Werken von 50 Künstlern aus allen Regionen des

In seinen Arbeiten schafft der schwedische Künstler Christian Andersson (*1973) alternative Interpretationsmöglichkeiten für die Wahrheit: Er stellt Fragen über das Denken und Sehen. Damit sollen wir unsere Wahrnehmungsmuster hinterfragen, die uns durchdringen und die sich im Verlauf der Geschichte immer wieder ändern. Das Kunstmuseum Thun konzipiert mit dem Künstler seine erste institutionelle Einzelausstellung in der Schweiz. 13.06. bis 16.08.2015 ➞ www.kunstmuseumthun.ch Christian Andersen, Self Portrait / Living Fossil, 2013

bis 30.08.2015 ➞ www.kmw.ch Hans Brändli, Ohne Titel, 2004

Im Haus Konstruktiv wird William Kentridge (*1955) erstmals in einer Einzelausstellung in der Schweiz gezeigt. Im Zentrum seiner Präsentation steht die 8-teilige Videoinstallation I am not me, the horse is not mine, die zuvor in der Tate Modern in London gezeigt wurde. Einzigartig ist, dass die Ausstellung im Museum Haus Konstruktiv erstmalig auch Werke präsentiert, die inhaltlich im Zusammenhang mit dem Werkkomplex I am not me, the horse is not mine entstanden und kaum bekannt sind. Dazu zählen Bronzen, Tapisserien, Zeichnungen, Collagen und Papierskulpturen. 04.06 bis 06.09.2015 ➞ www.hauskonstruktiv.ch

Kontinents umfasst Arbeiten in den Medien Malerei, Fotografie, Video und Installation. 12.06.2015 bis 06.09.2015 ➞ www.kunsthaus.ch

William Kentridge, Untitled VI, Skulptur aus Bronze, 2007

Osman Bozkurt, Marks of Democracy / Portraits of the Voters, 2002

FISCHER Kunstauktionen 17. bis 19. Juni 2015 Vorbesichtigung 6. bis 14. Juni 2015 www.fischerauktionen.ch Joan Miró, “Signes et Figurations”. 1935. Schätzung: CHF 250 000 / 350 000

Galerie Fischer Auktionen AG | Haldenstrasse 19 | CH-6006 Luzern Tel. +41 (0)41 418 10 10 | info@fischerauktionen.ch


Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region Basel

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Berlin | Martin-Gropius-Bau

Frankfurt | Schirn Kunsthalle

Frankfurt | Städel

Hamburg | Deichtorhallen

Jahrhundertzeichen. Tel Aviv Museum of Art visits Berlin

Doug Aitken Zivilisation macht Hoffnung – Zivilisation macht Angst. Diese Gefühle sind in den einzigartigen Kunstwerken des US-Amerikaners Doug Aitken spürbar. Seine spektakulären Film- und Soundarbeiten nehmen die Besucher mit auf eine synästhetische Reise um die Welt und zu sich selbst – in einem unwiderstehlichen Sog aus ausdrucksstarken Bildern und rhythmisierten Landschaften. Mit raumfüllenden Filminstallationen und korrelierenden Skulpturen sowie einer ortsspezifischen Soundinstallation wird die Ausstellung das vielfältige Werk des international bekannten Künstlers auf der kompletten Ausstellungsfläche der Schirn – und darüber hinaus – im Überblick vorstellen.

Laster des Lebens – Druckgrafik von William Hogarth

Phillip Toledano – The Day will come – when Man falls In seinen Fotografien, Inszenierungen und Installationen setzt sich der 1968 in London geborene, heute in New York arbeitende Fotograf Phillip Toledano mit gesellschaftspolitisch relevanten Fragen auseinander. Seine Bildserien umkreisen dabei das Thema «Zukunft» und «Individualität» aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und korrespondieren so hervorragend mit dem von Krzystof Candrowicz entworfenen Leitthema der VI. Triennale der Photographie in Hamburg, das auf dem Bibelzitat «The Day Will Come» (Jeremiah 31:31-34) basiert. In prägnanten, sehr emotionalen, aber niemals kitschigen Fotografien begleitet Toledano in seiner Serie «Days With My Father» (2010) seinen an Demenz erkrankten Vater über die Zeitspanne

Aus Anlass des 50jährigen Jahrestages der Aufnahme der deutsch-israelischen Beziehungen entsendet das Tel Aviv Museum of Art etwa 70 Meisterwerke erstmals nach Europa. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt in der Moderne und wird ergänzt durch zeitgenössische Medienkunst aus Israel. Die künstlerischen Strömungen des 20. Jahrhunderts sind durch Gemälde, Skulptur und Grafik vertreten. Arbeiten von Alexander Archipenko, Max Beckmann, Marc Chagall, Edgar Degas, Erich Heckel, Alberto Giacometti, Wassily Kandinsky, Jackson Pollock, Ludwig Meidner, Pablo Picasso, Mark Rothko, Egon Schiele und Lesser Ury werden zu sehen sein. Den Klassikern werden kontrapunktisch Videoarbeiten und Installationen von Künstlern aus Israel gegenübergestellt. In ihrer Gesamtheit spiegelt die Schau alle wichtigen Strömungen der figurativen und abstrakten Kunst des 20. Jahrhunderts wider. Sie berücksichtigt ebenso zeitgenössische Tendenzen der Video- und Installationskunst. Unter ihnen Positionen von Künstlern wie Yael Bartana, Guy Ben-Ner, Nevet Yitzhak, Nira Pereg, Michal Helfman, die sich mit persönlichen, sozialen und politischen Themen befassen. Der Dialog zwischen klassischer Moderne und zeitgenössischer israelischer Kunst erstreckt sich über alle Räume und ist Teil des kuratorischen Konzeptes. Kuratiert wird die Ausstellung von Suzanne Landau, Ellen Ginton, Irith Hadar und Raz Samira. bis 21.06.2015 ➞ www.berlinerfestspiele.de

Pablo Picasso, Bust of a Woman, 1953

Aitkens kaleidoskopisches Universum dreht sich um die existenziellen Fragen des Lebens, liefert jedoch keine einfachen Antworten. Stattdessen bringt der Künstler eine fast naive Faszination für das Menschsein und ein gemeinschaftliches Wesen und Zusammenwirken zum Ausdruck. Folgerichtig haben die jüngsten Projekte des in Los Angeles beheimateten Künstlers die Form des Ausstellens neu formuliert und weltweite Aufmerksamkeit erlangt, etwa durch die Illuminierung der Aussenfassaden von Museen, wie auf der National Mall in Washington D.C., oder durch ein aufwendig inszeniertes Happening verschiedener Künstler auf einer mehrwöchigen «Station to Station»-Zugreise von New York nach San Francisco.

Mit den druckgrafischen Arbeiten des englischen Malers, Kupferstechers und Radierers William Hogarth (1697–1764) zeigt die Graphische Sammlung des Städel Museums Kunstwerke aus der Lebenszeit des Stifters Johann Friedrich Städel. Mit den Folgen Der Weg einer Dirne (1732), Der Weg eines Liederlichen (1735) und Die Heirat nach der Mode (1745) begründete Hogarth die neue Gattung des «modern moral subject». Als aufmerksamer Zeitgenosse thematisierte er die Laster und Kehrseiten des modernen Lebens in der Metropole London. Hogarth verstand seine Werke als gedrucktes Theater seiner Zeit und legte den Grundstein für die gesellschaftskritische Karikatur in England. Die Graphische Sammlung des Städel verfügt über einen bedeutenden Bestand der Werke Hogarths; all jene Folgen, die ihn international berühmt machten, sind vollständig vorhanden. Die besondere Qualität dieser Arbeiten liegt im grossen Interesse an individuellen Physiognomien, der scharfsinnigen Beobachtungsgabe und dem beissenden Witz dieses Künstlers, dessen Werke eine ganze Epoche prägten. 10.06. bis 06.09.2015 ➞ www.staedelmuseum.de

09.07.2015 bis 27.09.2015 ➞ www.schirn-kunsthalle.de

von drei Jahren. Toledanos grossformatige, altmeisterlich arrangierte Portraits von Personen, die diverse Schönheitsoperationen hinter sich gebracht haben, changieren zwischen den Polen Künstlichkeit und Menschlichkeit. Für die Serie Phonesex (2009) nahm Toledano rund dreissig Telefonsex-Operateure in der Intimität ihrer Wohnungen auf. Das noch im Prozess der Entstehung befindliche Projekt Maybe setzt sich mit der eigenen Sterblichkeit und Physis des Künstlers auseinander, indem er sich in verschiedenen Rollen selbst inszeniert. Diese Arbeit wird erstmalig am Haus der Photographie in den Deichtorhallen im Rahmen der Triennale gezeigt werden. bis 07.09.2014 ➞ www.deichtorhallen.de

Doug Aitken - Song 1 (excerpt 3), Videostill, 2012

William Hogarth, Der Weg einer Dirne – Leichtfertigkeit. 1732

Phillip Toledano, Tiana, 2008


London | Tate Modern

London | National Portrait Gallery

New York | Museum of Modern Art

New York | Guggenheim

Audrey Hepburn – portraits of an Icon Die faszinierende Fotografie-Ausstellung zeigt das Leben der Schauspielerin und Mode-Ikone Audrey Hepburn (1929–1993) anhand von Porträts. Die ersten Bilder zeigen die junge Frau als Chor-Sängerin im Londoner West End, auf über sechzig Fotografien wird der Weg zum Star aufgezeigt, den berühmte Fotografen wie Richard Avedon, Douglas Kirkland, Norman Parkinson oder Irving Penn mit ihren Bildern immer wieder ins beste Licht rückten.

One-Way Ticket: Jacob Lawrence's Migration Series and Other Works

Storylines: Contemporary Art at the Guggenheim Gegen hundert Werke aus der eigenen Sammlung hat Guggenheim-Kuratorin Katherine Brinson zusammengestellt, um anhand dieser zeitgenössischen Werken die Erzählweisen der Künstler aufzuzeigen. Denn «Visual Art» hat immer auch mit dem Erzählen von Geschichten – dem «Storytelling» – zu tun. Die meisten der gezeigten Werke sind in den letzten zehn Jahren entstanden, und mit ihnen soll der künstlerische Umgang mit den Themen Rasse, Gender, Sexualität, Geschichte oder Politik dargestellt werden.

bis 07.09.2014 ➞ www.tate.org.uk/modern

02.07. bis 18.10.2015 ➞ www.npg.org.uk

bis 07.09.2015 ➞ www.moma.org

05.06. bis 09.09.2015 ➞ www.guggenheim.org

Sonia Delaunay, Prismes electriques, 1914

Douglas Kirkland, Audrey Hepburn – In Courreges Paris, 1965

Jacob Lawrence. The Migration Series. 1940-41

Agnieszka Kurant, Phantom Library, 2011–12 (detail)

The EY Exhibition:

Sonia Delaunay Sonia Delaunay (1885–1979), die Frau von Robert Delaunay, war eine Schlüsselfigur in der Pariser Avantgarde. Die Tate Modern präsentiert die erste Retrospektive in Grossbritannien. Die Ausstellung bietet eine radikale Neubewertung der Bedeutung Delaunays als Künstlerin für das zwanzigste Jahrhundert. Die Ausstellung zeigt, wie sich Sonia Delaunay dem Experimentieren mit Farbe und Abstraktion widmete und ihre Ideen mit verschiedensten Materialien und Medien wie Leinwand, Wandteppiche, Textilien, Mosaik und Mode umsetzte.

1941 malte der damals 23-jährige Jacob Lawrence eine Serie von 60 Bildern mit Textelementen über die grosse Migrationswelle der USA, als ab 1915 über Jahrzehnte hinweg Tausende schwarzer Amerikaner aus dem eher ländlichen Süden in den urbanen Norden zogen. Diese Bilderserie gilt als wichtiger Beitrag der Historienmalerei. Das MoMA nutzt die Gelegenheit, um das Thema Migration breit zu diskutieren: Jacob Lawrences Werk wird ergänzt mit damaligen Zeitzeugen aus dem Bereich der Lyrik, der Musik und der Fotografie.

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Schwarzwaldallee 171 4058 Basel / Schweiz +41 61 312 32 00 info@beurret-bailly.com www.beurret-bailly.com Katalog online: www.beurret-bailly.com

B A S E L   N O I T K U A  I   2 0 15    0 .  J U N 3. – 18. Juni  2 H VORB ESIC

TIG U NG  1

Artinside

TURI SIMETI (*1929), Un ovale bianco, 1968 Acryl auf Leinwand, 132 × 132 cm

GÜNTHER UECKER (*1930), Garten, 1986 Steine und Sand auf Holz, 90 × 90 cm


Antikenmuseum Basel St. Alban-Graben 5, CH-4010 Basel +41 61 201 12 12 www.antikenmuseumbasel.ch

Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So 10–17 | Mo geschlossen tue–sun 10 am–5 pm | closed on mon Während / during Art Basel Das Antikenmuseum beherbergt eine Station des Art Parcours. Das Bistro und das Museum sind wie folgt geöffnet: 17.6. | 10 – 22h 18.6. | 10 – 22h 19.6. | 10 – 22h 20.6. | 10 – 24h (Art Parcours Night) 21.6. | 10 – 19h Eintritt gratis / free entry

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Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | adults Gruppen ab 10 pers. Groups over 10 pers. Personen unter 20 Jahren Persons under 20 Years Kinder unter 13 Jahren Children under 13 years Studierende | students Museums-Pass-Musées Colour Key Schweizer Museumspass

HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)

Immer in Bewegung: Der Skulpturensaal ist neu eingerichtet. Die Abteilung Orient, Zypern und frühes Griechenland ist bis auf Weiteres geschlossen. Die Ägyptenabteilung ist ab dem 28. Juni 2015 geschlossen. Wir bereiten die Ausstellung «Der versunkene Schatz. Das Schiffswrack von Antikythera» vor. Eröffnung am 27.9.15. Always on the move: The Oriental department is closed for the time being. The Egyptian hall will be closed from June 28, 2015. We are preparing the exhibition: «The Sunken Treasure. The Antikythera shipwreck». Open from September 27, 2015.

CHF 10.– CHF 8.– CHF 8.– CHF 5.– CHF 5.– gratis free CHF 5.– gratis gratis gratis

Film Still, Tobias Revell, New Mumbai, Video 2012

Poetics and Politics of Data 29.05.2015 – 30.08.2015

Freilagerplatz 9, CH-4142 Münchenstein/Basel +41 61 283 60 50 | www.hek.ch

Vernissage / Opening 28.05.2015, 19h

Öffnungszeiten | Opening Hours Mo/Di geschlossen | Mi–So 12–18 h mon/tue closed | wed–sun 12–6 pm Während / during Art Basel Di-So, 12–20 h | Mi 10–20 h Tue–sun 12 am – 8pm | wed 10 am–8 pm Führungen | Guided Tours Jeden Sonntag findet ein einführender Rundgang durch die aktuelle Ausstellung statt. Beginn jeweils 15 Uhr, es ist keine Anmeldung erforderlich, die Führungen sind kostenlos. Every sunday at 3pm. Free admission.

Führungen | Guided Tours Öffentliche Führungen finden Sie in unserer Agenda auf: www.antikenmuseumbasel.ch For public tours please check our website: www.antikenmuseumbasel.ch

Ticketpreise | Tickets Erwachsene / adults reduziert /reduced Gruppen ab 10 Personen Groups (from 10 pers.)

CHF CHF CHF CHF

9.– 6.– 6.– 6.–

Die Ausstellung «Poetics and Politics of Data» reflektiert das Leben in einer zunehmend von Daten gesteuerten Welt. Täglich generiert jeder von uns eine nahezu unfassbare Anzahl von Daten. Jede Aktion im Internet hinterlässt digitale Spuren. Ausgehend von den Phänomenen «Big Data» und «Datamining», also der Auswertung von Daten, werden künstlerische Positionen präsentiert, die den kontinuierlichen Datenstrom in unterschiedlicher Weise – von netzbasierten Installationen bis hin zu grafischen Datenvisualisierungen – anschaulich machen und die Ambivalenz des Lebens in einer «datifizierten» Welt kritisch hinterfragen.

Kloster Schönthal

Museum der Kulturen Basel

CH-4438 Langenbruck / BL Tel +41 61 706 76 76 mail@schoenthal.ch www.schoenthal.ch

Münsterplatz 20, 4051 Basel | Tel +41 61 266 56 00 www.mkb.ch | info@mkb.ch

Opening Hours Fri 2 pm–5 pm Sat/Sun 11 am–6 pm mon–thu closed

Öffnungszeiten Fr 14–17 h Sa/So 11–18 h Mo-Do geschlossen Eintrittspreise Erwachsene Studenten Familien Gruppen ab 6

CHF 10.– CHF 8.– CHF 20.– CHF 8.–

Die private Stiftung unterhält das Baudenkmal und die Landschaft ohne Artinside Subventionen.

Tickets Adults Students Families Groups up to 6

CHF 10.– CHF 8.– CHF 20.– CHF 8.–

The private Foundation maintains the ancient monument and the landscape without aid payments.

Öffnungszeiten Di–So 10–17 h | Jeden ersten Mittwoch im Monat 10–20 h

Opening Hours Tue–Sun 10 am–5 pm | First wednesday of each month 10 am –8 pm

Während der Art Basel Di–So, 10–17 h

During Art Basel Tue–sun, 10 am – 5 pm

Eintrittspreise Erwachsene CHF 16.– Jugendliche 13–19 Jahre CHF 5.– Personen in Ausbildung CHF 5.– IV und Gruppen (ab 10 Pers) CHF 11.– Eintritt frei für alle: Happy Day: 1. Sonntag im Monat Happy Hour: letzte Öffnungsstunde Di–Sa Führungen Jeden Sonntag 11–12 h, kostenfrei

Tickets Adults CHF 16.– Adolescents 13 to 19 CHF 5.– Students CHF 5.– Disabled/ Groups (at least 10 pers) CHF 11.– Free Admission For All: Happy day: First Sunday of the month Happy hour: last opening hour Tue-Sat Guided Tours: Every Sunday, 11 am-noon, free of cost


Kunst Raum Riehen

Museum Frieder Burda, Baden-Baden

Kunst Raum Riehen Im Berowergut, Baselstrasse 71 CH-4125 Riehen | Tel. +41 61 641 20 29

Meris Angioletti, Golden, Brown and Blue, 2013

Nietzsche, Cyclists and Mushrooms Sprache in der zeitgenössischen Kunst bis 28. Juni 2015 Kuratiert von Heidi Brunnschweiler. Der sogenannte Pictorial Turn in der Kulturtheorie (W.J.T. Mitchell) leitete zu Beginn der 1990er-Jahre eine Wende zum Bild ein. Nach Jahren der Vorherrschaft des Sprachlichen wurde eine Aufwertung des Bildes als Erkenntnisgrösse verlangt. Fortan standen Kunstformen, die mit vorzüglich visuellen Mitteln operierten, im Zentrum. Heute, zwanzig Jahre später, lässt sich eine verstärkte Beschäftigung mit Sprache in der Gegenwartskunst beobachten. Gattungsgrenzen sind durchlässig geworden, was text- und bildbasierte Praktiken gleichberechtigt auftreten lässt. Die Ausstellung geht unterschiedlichen Verwendungsweisen von Sprache in der Gegenwartskunst nach und fragt nach dem möglichen Einfluss der pikturialen Wende.

Öffentliche Führungen | Guided Tours

kunstraum@riehen.ch www.kunstraumriehen.ch

Sa, So und Feiertage 11 und 15 h, Mi 16 h sat, sun and legal holidays 11 am and 3 pm, wed 4 pm

Öffnungszeiten | Opening Hours Mi–Fr 13–18 h | Sa/So 11–18 h Wed–Fri 1 am–6 pm | Sat/Sun 11 am–6 pm

Private Führungen | Private Guided Tours

Eintritt frei | free entry

+49 7221 39898-38 fuehrungen@museum-frieder-burda.de

Nietzsche, Cyclists and Mushrooms bis 28. Juni 2015 Sprache in der zeitgenössischen Kunst nach der ikonischen Wende Mit Meris Angioletti, Dominique Koch, Salomé Voegelin & David Mollin Busch, Serkin, Reger, Riehen 01. August bis 06. September 2015 Die Ausstellung wird veranstaltet im Zusammenhang mit dem Musikfestival «Klangraum Riehen Marlboro» (23.08.2015 -31.08.2015)

Audioguide deutsch und französisch german and french

€ 4.–

45 Lichtentaler Allee 8b, D-76530 BadenBaden | Tel. +49 7221 39898-0 office@museum-frieder-burda.de www.museum-frieder-burda.de Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So 10–18 h, Mo geschlossen tue–sun 10 am–6 pm, mon closed Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | adults Reduziert | reduced

€ 12.– € 10.–

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Vitra Design Museum

Hans-Thoma-Strasse 2-6 | D-76133 Karlsruhe | Tel +49 721 926 33 59 info@dkunsthalle-karlsruhe.de | www.kunsthalle-karlsruhe.de

Charles-Eames-Str. 2 | D-79576 Weil am Rhein | Tel +49 76 21 702 32 00 info@design-museum.de | www.design-museum.de

Öffnungszeiten Täglich 10–18 h Mo geschlossen

Opening Hours Daily 10 am–6 pm, Mon closed

Eintrittspreise Eintritt Museum regulär Ermässigt Schüler Familien

Tickets Admission museum regular Reduced Students Families

€ 12.– € 9.– € 3.– € 24.–

Opening Hours Daily 10 am–6 pm

Öffnungszeiten täglich 10–18 h

€ 12.– € 9.– € 3.– € 24.–

Führungen Siehe Webseite

Guided Tours See website

Anreise Mit der Strassenbahn: ab Hauptbahnhof S1, S11, 2, 3, 4, 6 bis Haltestelle Herrenstrasse oder Europaplatz, 3 Min. Fussweg

Getting There By tramway: from central station S1, S11, 2, 3, 4, 6 to tram stop Europaplatz or Herrenstrasse, 3 min. walk left

Eintrittspreise Eintritt Museum Ermässigt

€ 10.– € 8.–

Tickets Admission museum Reduced

€ 10.– € 8.–

Führungen Auf Deutsch Sa/So 11 h Architekturführungen: Täglich Deutsch 11, 13 und 15 h

Guided Tours In German sat/sun 11 am Architectural Tours: English daily 12 am and 2 pm

Anreise Ab Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Linie 8 bis Haltestelle «Weil am Rhein Bahnhof/Zentrum». Bus No 55, «Vitra»

Getting There From Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Line 8 to station «Weil am Rhein Bahnhof/ Zentrum». Bus No 55, «Vitra»

Artinside


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Kunsthalle Basel

Fondation Fernet Branca

Steinenberg 7, Basel | Tel +41 61 206 99 00 www.kunsthallebasel.ch

2, Rue du Ballon, F-68300 Saint-Louis | Tel.+33 38 969 10 77 www.fondationfernet-branca.org

Öffnungszeiten Di/Mi/Fr 11–18 h, Do 11–20.30 h Sa/So 11–17 h Während der Art Basel Mo–Di, Do–So 10–20 h Mi 10–22 h

Opening Hours tue/wed/fri 11 am–6 pm, thu 11am–8.30 pm | sat/sun 11 am–5 pm During Art Basel mon–tue, thu–sun 10 am–8 pm wed 10 am–10 pm

Öffnungszeiten

Opening Hours

Mi-So 13–18 h, Mo und Di geschlossen Während der Art Basel Mo–So, 9–18 h

wed–sun 1 pm–6 pm, mon/tue closed During Art Basel mon–sun, 9–18 h

Eintrittspreise

Tickets

Eintrittspreise Erwachsene CHF 12.– Ermässigt CHF 8.– inkl. S AM (Schw. Architekturmuseum)

Tickets Adults CHF 12.– Reduced CHF 8.– incl. S AM (Swiss Museum of Architecture)

Erwachsene € 8.–/6.– Kinder unter 18 Jahren gratis

Adults € 8.–/6.– Free admission for children under 18 years

Führungen Jeden Sonntag 15 h An einigen Donnerstagen finden Führungen in Englisch statt.

Guided Tours Every sunday at 3 pm Guided tours in English will be held on a few Thursdays.

Französisch und Deutsch auf Anfrage

Guided Tours In French and English on demand

Messeplatz

13 14

11

Führungen

Tram Nr. 6

1

9

10

Bus Nr. 55/Tram Nr. 8 Badischer Bahnhof

Claraplatz

Schifflände Wettsteinplatz

2 Marktplatz

4 Münsterplatz

Museen | Museums

3

5

Aeschenplatz

Artinside

7

Tram Nr. 11

8

Tram Nr. 11

12

Bahnhof SBB

Geodaten Kanton-Basel-Stadt, 11. 12.2012

6

Barfüsserplatz

1 Fondation Beyeler 2 Museum Tinguely 3 Museum für Gegenwartskunst Basel 4 Museum der Kulturen Basel 5 Kunsthalle Basel 6 Antikenmuseum Basel 7 HeK – Haus der elektronischen Künste Basel 8 Schaulager, Münchenstein, BL 9 Kunstraum Riehen 10 Vitra Design Museum/D 11 Fondation Fernet Branca/F 12 Kloster Schoenthal 13 Museum Frieder Burda/D 14 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/D


Credits | Titelseite: Haroon Mirza, A Chamber for Horwitz; Sonakinatography Transcriptions in Surround Sound, 2015 (Detail), Courtesy hrm199 Ltd.; Photo: David Bebber | Bei einem Teil der Auflage: Marlene Dumas, The Painter, 1994, The Museum of Modern Art, New York, fractional and promised gift of Martin and Rebecca Eisenberg, © Marlene Dumas, Foto: Peter Cox, © 2015, ProLitteris, Zürich | Inhaltsverzeichnis: Museum Tinguely: Haroon Mirza, The System, 2014, Masse variabel, Ephemera einer Eileen GrayAusstellung aus dem Irish Museum of Modern Art, Courtesy of the artist and The Irish Museum of Modern Art; Photo: Davey Moore | Schaulager: John Baldessari, Two Suitcases (Blue), Six Advocates, 1990, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Courtesy of John Baldessari, Foto: Martin P. Bühler, Öffentliche Kunstsammlung Basel | Fondation Beyeler: Amy - Blue, 2011, National Portrait Gallery, London, Ankauf 2011, © Marlene Dumas, Foto: Alex Delfanne | Kunstmuseum Basel: Ausstellungsansicht «Cézanne bis Richter» im Museum für Gegenwartskunst, Foto: Julian Salinas | Kunsthalle Basel: Anicka Yi, The Easy Way to Quit New York, 2013 | Kloster Schönthal: Not Vital, Naked Animal with Roof (on its Head), 2010, Photograph: Eric Gregory Powell | HeK - Haus der elektronischen Künste Basel, Christopher Baker, HELLO WORLD! OR: HOW I LEARNED TO STOP LISTENING AND LOVE THE NOISE, 2008 | Museum Frieder Burda: Heinz Mack, Grosses Sandrelief (Algerische Wüste), 1976, Fotografie, Besitz des Künstlers © VG Bild-Kunst, Bonn 2015; Foto: Thomas Höpker | Fondation Fernet Branca: Claire Morgan, Nipple, 2012, Photo: Claire Morgan | S.6–7 Haroon Mirza, An_Infinato, 2009, Masse variabel, Mixed Media, darunter ungeschnittenes Videomaterial aus Memory Bucket (2003) von Jeremy Deller und Schnittreste aus Cycles #1 (1972/1977), 16 mm-Film von Guy Sherwin, Arts Council Collection, Southbank Centre, London; Photo: Ken Adlard | S.8 Haroon Mirza, Bitbang Mirror, 2015, Untitled (2013) von Anish Kapoor, LEDs, Arduino, Lautsprecher, Verstärker, Courtesy of the artists; Photo: David Bebber | S.9 Haroon Mirza, Duet for a Duo, 2015 (Detail), Masse variabel, Flexibles Photovoltaikpanel, LEDs, Arduinos, Steinlautsprecher, temporär mit Untitled (um 1940) von Alexander Calder, Ventilator, Ohne Titel, Radio-Skulptur (1962) und Radio Stockholm, Radio-Skulptur (1966) von Jean Tinguely, Courtesy hrm199 Ltd.; Photo: David Bebber | S.10 Mattia Bosco und Haroon Mirza, Standing Stones, 2015, Zwei Steine, Solarpanele, LEDs, LED-Treiber, Arduino, Lautsprecher, Courtesy the artists; Photo: Luca Peruzzi | S.11 links: Gaia Fugazza und Haroon Mirza, Fuji, 2014, Glas, LEDs, Fischernetz, Farbe, Kabel Private Collection; Photo: hrm199 Ltd., S.11 rechts: Alexander Calder, Untitled, um 1940, Stehendes Mobile, Metallblech, Draht, Farbe, Photo Credit: Courtesy of Calder Foundation, New York / Art Resource, New York © 2015, ProLitteris, Zürich | S.12 Robert Delaunay, La Tour Eiffel, 1910-1911, Öl auf Leinwand, 195.5 x 129 cm, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Foto: Martin P. Bühler, Öffentliche Kunstsammlung Basel | S.13 links: Salvador Dalí, Girafe en feu, um 1936/1937, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí / 2015, ProLitteris, Zurich, Foto: Martin P. Bühler, Öffentliche Kunstsammlung Basel | S.13 rechts: Joseph Beuys, Schneefall, 1965, 32 Filzdecken über drei Tannenstämmen, Emanuel HoffmannStiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Foto: Martin P. Bühler, Öffentliche Kunstsammlung Basel, © 2015, ProLitteris, Zurich | S.14 oben: Jeff Wall, Boy falls from tree, 2010, Farbfotografie, Ed. 2/2 + 1 AP, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Geschenk der Präsidentin 2012, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Jeff Wall | S.14 unten: Katharina Fritsch, Oktopus, 2006/2009, Ed. 1/3, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Geschenk der Präsidentin 2009, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © 2015, ProLitteris, Zurich, Foto: © Ivo Faber / 2015, ProLitteris, Zurich | S.14 unten rechts: Elizabeth Peyton, Swan (Leonardo di Caprio), 1998, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Elizabeth Peyton, Foto: Tom Bisig | S.15 oben: Bruce Nauman, Plaster Steps, 1997-1998, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Bruce Nauman / 2015, ProLitteris, Zurich, Foto: © Michael Tropea, Chicago | S.15 unten: David Claerbout, Oil workers (from the Shell company of Nigeria) returning home from work, caught in torrential rain, 2013, 1-Kanal-Videoinstallation, Emanuel HoffmannStiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © 2015, Pro Litteris, Zurich | S.16–17 Marlene Dumas, The Teacher (Sub A), 1987, Privatsammlung, © Marlene Dumas, Foto: Peter Cox, © 2015, ProLitteris, Zürich | S.18 Marlene Dumas, Broken White, 2006, Courtesy Gallery Koyanagi, © Marlene Dumas, Foto: Peter Cox, © 2015, ProLitteris, Zürich | S.19 Marlene Dumas, The Widow, 2013, 2 Teile, Defares Collection, © Marlene Dumas, Foto: Peter Cox, © 2015, ProLitteris, Zürich | S.20 Marlene Dumas, Missing Picasso, 2013, Courtesy Zeno X Gallery, Antwerpen, © Marlene Dumas, Foto: Peter Cox, © 2015, ProLitteris, Zürich | S.21 Marlene Dumas, For Whom the Bell Tolls, 2008, The Rachofsky Collection and the Dallas Museum of Art through the DMA/amfAR Benefit Auction Fund, © Marlene Dumas, Foto: Peter Cox, © 2015, ProLitteris, Zürich | S.22–23 Installationsansicht Calder Gallery III, Fondation Beyeler, Riehen / Basel, Works of art © 2014 Calder Foundation, New York / Artists Rights Society (ARS), New York , Foto: Jean-Jacques Nobs |

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Impressum. Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel Herausgeber: Matthias Geering Chefredaktion | Artdirection | Produktion: Sibylle Meier Lauftext Meier Geering, Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel Korrektorat: Lesley Paganetti, Basel info@artinside.ch | www.artinside.ch Ausgabe Sommer 2015 | Erscheint drei Mal jährlich Die nächste Ausgabe erscheint am 23. September 2015 Auflage 170 000 Exemplare Bildbearbeitung/Druck: Vogt-Schild Druck, Derendingen Ein Teil der Auflage ist der Basler Zeitung und einem Teil der Badischen Zeitung vom 3. Juni 2015 beigelegt Jahresabo Schweiz: CHF 20.– Jahresabo EU: Euro 20.– ISSN 1660-7287 S.24 Alexandra Bachzetsis, «Gold», 2004, Meyer Riegger (Berlin, Karlsruhe) and kurimanzutto (Mexico City), Courtesy the artist and the galleries | S.25 oben Anicka Yi, first published in Artforum International 53, no. 7, March 2015 | S.25 unten: Vincent Fecteau, Untitled, 2012, Courtesy of the artist and Galerie Buchholz, Berlin/Cologne | S.26–27 Ausstellungsansicht «Cézanne bis Richter», Museum für Gegenwartskunst Basel, Foto: Julian Salinas | S.28 Ausstellungsansicht «Holbein. Cranach. Grünewald», Museum der Kulturen Basel, Foto: Julian Salinas | S.30 Frank Stella, West Broadway, 1958, Kunstmuseum Basel, © 2015 ProLitteris, 8033 Zürich | S.31 Installationsansicht zu Martin Boyce, Mobile (For 1056 Endless Heights), 2002, Umgeänderte Jacobsen-Stühle der Serie «7», Sammlung Haubrok, Berlin | S.32 Not Vital, Naked Animal with Roof (on its Head), 2010, Photograph: Eric Gregory Powell | S.35 oben: Marc Lee, Pic Me, Online Projekt, 2014, | S.35 unte: Kristin Lucas, Air on the Go (2015), Foto: Vincianne Verguethen, courtesy xpo gallery, Paris | S.36 Heinz Mack, Radiales Doppel-Relief, 1958, Besitz des Künstlers © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 | S.37 Heinz Mack, Weisses Relief, 1954, Besitz des Künstlers © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 | S.39 oben: Claire Morgan, Nipple, 2012, Foto: Claire Morgan, Fondation Fernet Branca/F | S.39 unten links: Bernard Frize, Solitaire 5, 1999, Foto: André Morin, S.39 unten rechts: Günter Umber, Ensemble, 2013, Foto: Alistair Overbruck | S.40 Hans Schärer, Madonna, 1969, © Erben Hans Schärer/ProLitteris, Zürich 2015 | Max Gubler, Doppelbildnis mit Katze, um 1952. © Eduard, Ernst und Max Gubler-Stiftung, Zürich | Annatina Graf, | Beni Bischof, «DUDE I DUNNO WHY BUT I LIKE YOUR MESS», 2015 | S.41 Christian Andersen, Self Portrait / Living Fossil, 2013 | Hans Brändli, Ohne Titel, 2004 | William Kentridge, Untitled VI, Skulptur aus Bronze, 2007 | Osman Bozkurt, Marks of Democracy / Portraits of the Voters, 2002, © Osman Bozkurt | S.42 Pablo Picasso: Bust of a Woman, 1953, © Succession Picasso / Pro Litteris 2015 | Doug Aitken - Song 1 (excerpt 3), Videostill, 2012 | William Hogarth, Der Weg einer Dirne – Leichtfertigkeit. 1732 | Phillip Toledano, Tiana, 2008 aus der Serie A New Kind of Beauty | S.43 Sonia Delaunay, Prismes electriques, 1914, Centre Pompidou Collection, MNAM / Cci, Paris, © Pracusa 2013057 | Douglas Kirkland, Audrey Hepburn – In Courreges Paris, 1965 | Jacob Lawrence. The Migration Series. 1940-41. Panel 40: The migrants arrived in great numbers. The Museum of Modern Art, New York. © 2015 The Jacob and Gwendolyn Knight Lawrence Foundation, Seattle | Agnieszka Kurant, Phantom Library, 2011–12 (detail). © Agnieszka Kurant. Photo: Jean Vong. Courtesy Tanya Bonakdar Gallery, New York | S.45 Vitra Design Museum, Foto: © Vitra Design Museum, Mark Niedermann | S.49 Schaulager-Aussenansicht, Foto: Ruedi Walti, Basel, Bibliothek, Foto: Tom Bisig, Basel, Bookshop, Foto: Tom Bisig, Basel | Museum Tinguely Aussenansicht, Foto: (c) Museum Tinguely Basel, Roland Schmid | S.50 Museum Tinguely: Ben Vautier, Zufall oder Kunst, 2014, Sammlung des Künstlers, © 2015 ProLitteris, Zürich | Kunstmuseum Basel: Cy Twombly, Untitled, 1961 (Roma), Daros Collection Schweiz | Fondation Beyeler: Kasimir Malewitsch, Suprematistische Komposition, 1915, Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler, Foto: Robert Bayer, Basel .

Bus Nr. 55 ab Claraplatz, Bad. Bahnh. Tram Nr. 8 ab SBB, Clarapl., Barfüsserpl.

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Tram Nr. 6 ab City, Claraplatz, Messeplatz

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Bus Nr. 604 ab Schifflände

Geodaten Kanton-Basel-Stadt, 11. 12.2012

Stadtplan City Map Basel links/left

Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB

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Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB

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Museen | Museums 1 Fondation Beyeler, Riehen 2 Schaulager, Münchenstein/BL 3 HeK – Haus der elektronischen Künste Basel 4 Kunstraum Riehen 5 Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D 6 Museum Frieder Burda, Baden-Baden/D 7 Fondation Fernet Branca, St. Louis/F 8 Kloster Schoenthal 9 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/D

Artinside

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Museum für Gegenwartskunst Basel Fondation Beyeler www.kunstmuseumbasel.ch | pressoffice@kunstmuseumbasel.ch St. Alban-Rheinweg 60, CH-4010 Basel | Tel +41 61 206 62 62

www.fondationbeyeler.ch | info@fondationbeyeler.ch Baselstrasse 101 | CH-4125 Riehen | Tel +41 61 645 97 00

Ausstellungen | Exhibitions Joseph Beuys | bis/up to 31.01.2016 Cézanne bis Richter – Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel | bis/up to 21.02.2016 Martin Boyce | bis/up to 16.08.2015 Frank Stella – Malerei & Zeichnung | bis/up to 30.08.2015

Öffnungszeiten Mo–So 10–18 h, Mi 10–20 h Im Juni: Mo-So 9–18 h, Mi 9–20 h Während der Art Basel: 9–19 h

Öffnungszeiten Di–So 10–18 h, Mo geschlossen Während der Art Basel Mo–So 10–18 h Eintrittspreise Bis 31.12.2015 Freier Eintritt für alle Führungen Tel. +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Opening Hours Tue–Sun 10 am–6 pm, Mon closed During Art Basel Mon–Sun 10 am–6 pm Tickets Until 31.12.2015 Free entry for all Guided Tours Tel. +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Sonderveranstaltungen Tel. +41 61 206 62 56

Special Events Tel. +41 61 206 62 56

Anreise Ab Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 Richtung Riehen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 4 Minuten) Ab Badischer Bahnhof: Tram Nr. 2 Richtung Binningen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 6 Minuten). Zu Fuss der Beschilderung folgend -> St. Alban-Vorstadt -> Mühlenberg -> St. Albanrheinweg Nr. 60 (ca. 10 Min.).

Getting There From Bahnhof SBB: Tram No. 2, direction Riehen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 4 min.) From Badischer Bahnhof: Tram No. 2, direction Binningen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 6 min.) Follow the signs on foot: St. AlbanVorstadt -> Mühlenberg -> St. Albanrheinweg No. 60 (approx. 10 min.). Bistro Kunstmuseum Basel Das Bistro Kunstmuseum bleibt geöffnet. The Bistro of the Kunstmuseum remains open Öffnungszeiten | Opening hours Mo/Mon – ​ Fr/Fri 9 – 15 h bistrokunstmuseumbasel.ch St. Alban-Graben 16, CH-4051 Basel Tel +41 61 271 55 22

Bibliothek | Library Kunstmuseum Basel Di/Tue – Fr/Fri 10 – 18 h | Sa/Sat 10 – 17 h Die Bibliothek bleibt während der Sanierung geöffnet und beherbergt zusätzlich einen Satelliten der Buchhandlung sowie Postkarten und Informations-Material. The Library remains open and will host a satellite salesroom of the bookshop as well as postcards and information materials. Artinside St. Alban-Graben 10, Basel | +41 61 206 62 70

Eintrittspreise Erwachsene CHF 28/25.– IV/Gruppen ab 20 Personen CHF 20.– Studenten bis 30 Jahre CHF 12.– Jugendliche 11–19 Jahre CHF 6.– Familienpass CHF 50.– Jeden Montag von 10 bis 18 Uhr und mittwochs von 17 bis 20 Uhr vergüns­ tigte Eintrittspreise (ausser Feiertage) Führungen Mo–So öffentliche Überblicksführungen in deutscher Sprache. Sporadisch sonntags in französischer und englischer Sprache. fuehrungen@fondationbeyeler.ch www.fondationbeyeler.ch/agenda +41 61 645 97 20 Anreise Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badischem Bahnhof), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle Messeplatz auf Tram Nr. 6. Mit Bahn ab Basel SBB und Badischem Bahnhof nach Riehen.

Fondation Beyeler Shop

Restaurant Berower Park Täglich 9–18 h Mi auch abends geöffnet Daily 9 am–6 pm Wednesday longer hours in the evening Tel +41 61 645 97 70

Opening Hours Mon–Sun 10 am–6 pm, Wed 10 am–8 pm In June: Mon–Sun 9 am–6 pm, Wed 9 am–20 pm During Art Basel: 9 am–7 pm Tickets Adults CHF 28/25.– Disabled/Groups 20 CHF 20.– Students up to 30 years CHF 12.– Adolescents 11–19 years CHF 6.– Family pass CHF 50.– Monday from 10 am to 6 pm and Wednesday from 5 pm to 8 pm reduced admission rates (except holidays) Guided Tours For information regarding guided tours in English on Sundays visit fuehrungen@fondationbeyeler.ch www.fondationbeyeler.ch/agenda +41 61 645 97 20

Getting There Tram No. 6 (from City and Badischer Bahnhof), Tram No 2 (from Bahnhof SBB) with a change stop Messeplatz to Tram No. 6. By railway from Basel SBB and Badischer Bahnhof to Riehen.

+41 61 645 97 25 +41 61 645 97 56

shop.fondationbeyeler.ch webshop@fondationbeyeler.ch


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Museum Tinguely

Schaulager

www.tinguely.ch | infos@tinguely.ch Paul Sacher-Anlage 1 | CH-4002 Basel | Tel +41 61 681 93 20

www.schaulager.org | info@schaulager.org Ruchfeldstrasse 19 | CH-4142 Münchenstein/Basel | Tel +41 61 335 32 32

Öffnungszeiten Di–So 11–18 h, Mo geschlossen Während der Art Basel Mo–So 9–19 h

Opening Hours Tue–Sun 11 am–6 pm, mon closed During Art Basel Mon–Sun 9 am–7 pm

FUTURE PRESENT Emanuel Hoffmann-Stiftung Zeitgenössische Kunst von der Klassischen Moderne bis heute 13. Juni 2015 – 31. Januar 2016

FUTURE PRESENT Emanuel Hoffmann Foundation Contemporary Art from Classic Modernism to the Present Day June 13 2015 – January 31 2016

Eintrittspreise Erwachsene CHF 18.– Schüler, Studenten, Lehrlinge, IV CHF 12.– Gruppen ab 12 Personen CHF 12.– Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt Schulklassen inkl. B ­ egleitpersonen haben nach telefonischer Voranmeldung freien Eintritt: +41 61 681 93 20

Tickets Adults CHF 18.– Students, senior citizens CHF 12.– Groups 12 persons or more CHF 12.– Children up to 16 free admission Free entrance for school groups attended after reservation: +41 61 681 93 20

Öffnungszeiten während der Ausstellung Di, Mi, Fr 10–18 h | Do 10–20 h Sa und So 10–18 h | Mo geschlossen

Opening Hours During Exhibition Tue, Wed, fri 10 am–6 pm |Thu 10 am–8 pm Sat and Sun 10 am–6 pm | Mon closed

Während der Art Basel Mo/Di 15.–16. Juni, 10–20 h Mi 17. Juni, 12–20 h | Do 18. Juni, 10–20 h Fr/Sa 19.–20. Juni, 10–20 h So 21. Juni, 10–18 h

During Art Basel Mon–Tue June 15–16, 10 am–8 pm Wed June 17, 12 noon–8 pm Thu June 18, 10 am–8 pm Fri–Sat June 19–20, 10 am–8 pm Sun June 21, 10 am–6 pm

Führungen Öffentliche Führungen in deutscher Sprache: So 11.30 h | Private Führungen auf dt., engl., frz. und ital.: +41 61 681 93 20

Guided Tours Open guided tours in German Sun 11.30 am | Private guided tours in English, German, French and Italian: +41 61 681 93 20

Eintrittspreise Ticket für drei Eintritte (nicht übertragbar) Regulär | Reduziert CHF 18.–| 12.– Dauereintritt regulär CHF 30.– Reduziert CHF 22.–

Tickets Tickets for three visits (not transferable) Regular | Reduced CHF 18.– | 12.– Permanent admission regular CHF 30.– Reduced CHF 22.–

Workshops and Kinderclub +41 61 688 92 70

Führungen Tel. +41 61 335 32 32 | tours@schaulager.org

Guided Tours Tel. +41 61 335 32 32 | tours@schaulager.org

Getting There From Bahnhof SBB: Tram No 2 to Wettsteinplatz, Bus No. 31 or 38 to Museum Tinguely. From Badischer Bahnhof: Bus No. 36. Freeway: Exit Basel Wettstein/Ost

Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 11 Richtung Aesch bis Schaulager (ca. 10 Minuten) Autobahn: Autobahn A2/A3 von Bern/ Luzern/Zürich bzw. von Basel/Deutschland. Ausfahrt Delémont/Muttenz/ Dreispitz-Freilager.

Getting There Take tram No. 11, bound for Aesch, at the Swiss Railway Station SBB to Schaulager stop (approx. 10 min.) By car: A2/A3 coming from Berne/Lucerne/Zurich or from Basel/Germany/ France. Take the Delémont/Muttenz/ Dreispitz-Freilager exit.

Workshops und Kinderclub +41 61 688 92 70 Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 bis Wettsteinplatz; Bus Nr. 31 oder 38 Richtung Habermatten bis Museum Tinguely. Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36. Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein-Ost, Parkplatz unter der Autobahnbrücke.

Das Schaulager ist primär einem wissenschaftlichen Fachpublikum, der Lehre und Forschung vorbehalten. Während Ausstellungen und Veranstaltungen ist das Schaulager auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Intended primarily for an expert audience, Schaulager is open to researchers, scholars and students. During exhibitions and special events, Schaulager is open to the public. Geniessen Sie einen idyllischen Rheinspaziergang mit anschliessendem Museumsbesuch. Das Museumsbistro «Chez Jeannot» ist schon aufgrund seiner Aussicht einen Besuch wert.

Museumsbistro Chez Jeannot Das Restaurant «Chez Jeannot» liegt direkt an der Rheinpromenade. Öffnungszeiten | Opening hours Di–So 10–18 h | Tue to Sun 10 am–6 pm

Reservationen | Reservations Tel +41 61 688 94 58 Privat- und Sonderanlässe auf Anfrage Private and special events on demand

Lesesaal | Reading Room

Bibliothek | Library Öffnungszeiten | Opening hours Mo bis Do, 9–13 h, 14–17 h Mon to Thu, 9 am–1 pm, 2 pm–5 pm Auf Anmeldung | By appointment Tel. +41 61 335 32 32 bibliothek@schaulager.org

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Das nächste Artinside erscheint am 23. September 2015 mit diesen Themen

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Ben Vautier, Zufall oder Kunst, 2014

Kasimir Malewitsch, Suprematistische Komposition, 1915

Museum Tinguely 21.10.2015 – 24.01.2016

Museum für Gegenwartskunst Basel

Fondation Beyeler 04.10.2015 – 17.01.2016

Ben Vautier. Ist alles Kunst?

29.08.2015 – 17.01.2016 Von Bildern. Strategien der Aneignung

Auf der Suche nach 0,10 – Letzte futuristische Ausstellung der Malerei

Ben Vautier ist seit den späten 1950erJahren als Künstler, Performer, Organisator und Erfinder in Sprache und Kunst präsent. Er gehört zu den Pionieren von Fluxus in Europa und war enger Mitstreiter der Künstler der École de Nice – mit César, Arman, Yves Klein und anderen. Bekannt ist er für seine Schriftbilder, die mit einzelnen Worten oder kurzen, prägnanten Sätzen Nachdenken oder Lächeln auslösen. Seine Performances – er nennt sie «Gestes» – bewegen sich oft in einem gesellschaftlichen und politischen Diskurs, den er in neuerer Zeit auch mit seinem Internet-Radio und seinen Newsletters weiterführt. Das Museum Tinguely widmet Ben Vautier, der im Sommer 2015 seinen achtzigsten Geburtstag feiert, seine erste umfassende Retrospektive in der Schweiz.

Artinside

Cy Twombly, Untitled, 1961

Ein Diskurs mit und über Bilder. Mit Werken von John Baldessari, Marcel Broodthaers, Harun Farocki, Andrea Fraser, Nina Könnemann, Louise Lawler, Sherrie Levine, Hilary Lloyd, Michaela Meise, Richard Prince und Cindy Sherman.

12.09.2015 – 31.01.2016 Cy Twombly – Malerei & Skulptur Der amerikanische Künstler Cy Twombly zählt zu den wichtigsten Vertretern einer Künstlergeneration, die sich in den 1950er-Jahren vom Abstrakten Expressionismus löste und ganz eigene, einflussreiche Bildsprachen entwickelte. Im Fokus der Ausstellung stehen Gemälde und Skulpturen der 1950er- bis 1970erJahre aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel, ergänzt um ausgewählte Leihgaben.

1915 schuf Kasimir Malewitsch sein berühmtes Gemälde Das schwarze Quadrat, das zu einer der Ikonen der modernen Kunst avancieren sollte. Doch Malewitschs Einfluss beschränkt sich nicht auf die Übernahme der quadratischen Form und der Farben Schwarz und Weiss. Sein Schwarzes Quadrat legte den Grundstein zur gegenstandslosen Kunst, aus der später die Konzeptkunst entsprang, in der die Ausführung des Kunstwerks nicht mehr im Vordergrund steht, sondern die dem Werk zugrunde liegenden Ideen. Die Fondation Beyeler feiert das 100-jährige Jubiläum von diesem Meisterwerk sowie der Letzten Futuristischen Ausstellung 0,10 im damaligen Petrograd, dem heutigen St. Petersburg, wo das Schwarze Quadrat zum ersten Mal präsentiert wurde. In einer umfassenden Präsentation werden neben weiteren suprematistischen Arbeiten des Künstlers auch Werke seiner Künstlerkollegen und weiterer Teilnehmer der 0,10-Ausstellung versammelt sein. Viele Gemälde aus der originalen Ausstellung werden zum ersten Mal in der Schweiz gezeigt. Parallel wird eine weitere Ausstellung in der Fondation Beyeler mit Werken zahlreicher, bedeutender Gegenwartskünstler den Einfluss zeigen, den Malewitschs Schwarzes Quadrat bis heute in der Kunst ausübt.


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+ 41 61 205 21 00

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