Artinside
Das Museumsmagazin der Region Basel
Ausgabe Frühling 2017
Claude Monet, In der Barke, 1887
Claude Monet in der Fondation Beyeler Anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens zeigt die Fondation Beyeler ein Fest des Lichts und der Farben
Catharina van Eetvelde im Kunstmuseum Basel Die belgische Künstlerin setzt sich über das Medium der Zeichnung in Beziehung zur Welt und hinterfragt in ihrem Werk die dominante Rolle der Naturwissenschaften
Stephen Cripps. Performing Machines im Museum Tinguely Feuerwerk, Poesie, Klang, Zufall – Die Wiederentdeckung der performativen Projekte eines britischen Grenzgängers
Weitere Ausstellungen
Kunsthalle Basel: Sadie Benning und Maria Loboda Vitra Design Museum: Hello, Robot
Museum Frieder Burda: Sigmar Polke Fondation Fernet-Branca: Rachel Lumsden | Damien Cabanes
Menschen sind verschieden. Krankheiten auch.
Deshalb erforschen und entwickeln wir personalisierte Medikamente und zielgerichtete diagnostische Tests – fßr ein längeres und besseres Leben.
Editorial
Sam Keller
Liebe Kunstfreunde Warum wollen wir bestimmte Bilder immer wieder sehen? Das Lächeln eines geliebten Menschen, unser Ferienhaus, einen Blumengarten mit Seerosenteich, die Aussicht von einem Berg, den Blick unseres Haustiers, den Sonnenuntergang am Strand, das Traumtor im Halbfinal, die Fassade einer alten Kirche, eine Postkarte, die Skyline von New York, einen knorrigen Baum, spielende Kinder, die Brücke über einen Fluss im Nebel, ein Selfie mit Freunden, die Lieblingsszene eines Films, Wolken am Sommerhimmel, ein Kunstwerk in einem Museum … Weil sie uns Freude bereiten? Erinnerungen wecken? Sehnsüchte und Wünsche versinnbildlichen? Uns zum Träumen bringen? Unbeschreibliche Gefühle ausdrücken? Uns zum Nachdenken oder auf neue Ideen bringen? Uns Lust bereiten? Einen Moment innerer Ruhe verschaffen? Bilder müssen wir nicht verstehen, um sie zu lieben. Das sagte sinngemäss schon der französische Maler Claude Monet, einer der besten und beliebtesten Maler aller Zeiten. Und einer der einflussreichsten. Mit seinen Landschaftsbildern hat er wesentlich den modernen Blick auf die Welt geprägt. Dabei hat er auch reflektiert, was ein Bild ist und sein kann. In einer grossartigen Ausstellung sind jetzt über 60 berühmte, aber auch teilweise noch wenig bekannte Gemälde aus Europa, Amerika und Asien in Basel zu sehen. Die Fondation Beyeler feiert damit ihren 20. Geburtstag. Zum Programm gehören auch weitere Ausstellungen, Veranstaltungen und Aktionen. Beispielsweise diesen Frühling eine Rekonstruktion der originalen, von dem legendären Gründer Ernst Beyeler zur Museumseröffnung eingerichteten Sammlungspräsentation. Sie hat damals weltweit Schlagzeilen gemacht. Für Besucher gibt es ein vergünstigtes Jahresticket und für junge Menschen bis 25 ist der Eintritt 2017 kostenlos. Informationen zum Programm und Filmimpressionen aus den vergangenen beiden Jahrzehnten finden Sie auf der neuen Website fondationbeyeler.art. Im Inneren dieses Magazins werden Ihnen die grosse Monet-Ausstellung und die Sonderschauen in den anderen Museen der Region kurz vorgestellt. Hoffentlich entdecken Sie bei Ihren Museumsbesuchen Bilder, die Sie gerne immer wieder sehen möchten. Ich wünsche Ihnen dabei viel Anregung und Vergnügen.
Titelbild: Claude Monet, In der Barke, um 1887 Monets Stieftöchter Germaine, Suzanne und Blanche Hoschedé angeln hier bei einer Bootstour auf der Epte.
Sam Keller, Direktor Fondation Beyeler
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Inhalt
14 Catharina van Eetvelde, Ausstellungsansicht, 2017
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Pablo Picasso, Le Sauvetage, 1932
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Sadie Benning, Protest, 2016
Claude Monet, Die Terrasse in Vétheuil, 1881
06 Monet Fondation Beyeler
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Zu ihrem 20. Geburtstag präsentiert die Fondation Beyeler einen der bedeutendsten und beliebtesten Künstler: Claude Monet. Die Ausstellung ist ein Fest des Lichts und der Farben. Sie beleuchtet die künstlerische Entwicklung des französischen Malers von der Zeit des Impressionismus bis zum berühmten Spätwerk. Claude Monet war ein grosser Pionier, der den Schlüssel zum geheimnisvollen Garten der modernen Malerei gefunden und allen die Augen für ein neues Sehen der Welt geöffnet hat. Diese Monet-Ausstellung vereint 60 Meisterwerke aus privaten Sammlungen und renommierten Museen.
12 Sammlung Beyeler: Das Original Die erste Sammlungsausstellung ist eine Hommage an die Museumsgründer Ernst und Hildy Beyeler und empfindet die allererste Sammlungshängung bei der Eröffnung der Fondation Beyeler vor 20 Jahren nach. Dabei werden die persönliche Sicht des Gründerehepaars auf ihre eigene Sammlung und somit auch der Ausgangspunkt für zukünftige Präsentationen nochmals ins Blickfeld gerückt.
13 Sadie Benning | Maria Loboda Kunsthalle Basel Die Kunsthalle Basel präsentiert mit Sadie Benning und Maria Loboda gleich zwei Einzelausstellungen in diesem Frühjahr.
14 Catharina van Eetvelde Kunstmuseum Basel Seit 2004 entwickelt Catharina van Eetvelde (* 1967 Gent) eine herausragende und zukunftsweisende zeichnerische Position. Zeichnen bildet für die in Paris lebende Künstlerin seit jeher die Grundlage ihrer Tätigkeit, doch versteht sie Zeichnen nicht als eine ausschliesslich dem Medium Papier verpflichtete Aktivität. Vielmehr ist Zeichnen die Art und Weise, mit der sich van Eetvelde zur Welt in Beziehung setzt, insbesondere zu den Naturwissenschaften. Der scheinbar unantastbaren Autorität der Wissenschaft setzt van Eetvelde ihre Kunst entgegen, die als chaotisches System unvorhersehbar und überraschend ist.
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Rachel Lumsden, Here we go again, 2016
26 Sigmar Polke, Nach Altdorfer, 1986
18 Cripps at the Acme. Performances, 1. bis 5.6.1981, The Acme Gallery, London, 1981
18 Stephen Cripps Performing Machines Museum Tinguely
Das Museum Tinguely zeigt die erste grosse, monografische Ausstellung des britischen Ausnahmekünstlers Stephen Cripps (1952–1982). Stephen Cripps. Performing Machines versammelt über 200 Arbeiten, darunter Filme, «Sound Works», viele Zeichnungen und Collagen, die Einblick in die ungewöhnliche Ideenwelt des Künstlers geben. Ausgehend von seinem Interesse für kinetische Maschinenskulpturen und das poetische Potenzial von Zerstörung bewegte sich Cripps insbesondere im Bereich des Performativen.
17 Hajime Sorayama, Sony Corporation, «Aibo Entertainment Robot (ERS-110)», 1999
17 Hello, Robot Vitra Design Museum Das Vitra Design Museum widmet dem aktuellen Boom der Robotik erstmals eine umfassende Ausstellung.
25 Lumsden | Cabanes Fondation Fernet-Branca Die Fondation Fernet-Branca zeigt zwei Künstler, die den Gegenstand der Malerei hinterfragen.
26 Sigmar Polke Museum Frieder Burda Die Ausstellung zeigt Polkes alchemistisch entstandene Bildhintergründe in geheimnisvoller Kombination mit arabesken Liniengebilden.
29 Anfahrt, Öffnungszeiten, Preise 34 Ausstellungen ausserhalb der Region Basel 35 Vorschau Impressum. Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel info@artinside.ch | www.artinside.ch Herausgeber: Matthias Geering Chefredaktion | Artdirection | Produktion: Sibylle Meier Lauftext Meier Geering | Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel Korrektorat: Lesley Paganetti, Basel Druck: swissprinters Zofingen Bildbearbeitung LAC AG Basel, Jean-Jacques Nobs, Milan Gottardi Ausgabe Frühjahr 2017 | Erscheint drei Mal jährlich | Die nächste Ausgabe erscheint am 3. Juni 2017 Auflage 160 000 Exemplare Ein Teil der Auflage ist am 21. Januar 2017 der Basler Zeitung und einem Teil der Badischen Zeitung beigelegt. Jahresabo CH: CHF 20.– | Jahresabo EU: € 20.– ISSN 1660-7287
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Monet
Claude Monet, Sonnenuntergang Ăźber der Seine im Winter, 1880
Monet 22.01.2017 – 28.05.2017 Fondation Beyeler www.fondationbeyeler.ch
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Claude Monets magische Bildwelten Zu ihrem 20. Geburtstag präsentiert die Fondation Beyeler einen der bedeutendsten und beliebtesten Künstler: Claude Monet. Die Ausstellung ist ein Fest des Lichts und der Farben. Sie beleuchtet die künstlerische Entwicklung des französischen Malers von der Zeit des Impressionismus bis zu den berühmten Seerosenbildern. Der Künstler experimentierte in seinen Bildern mit wechselnden Licht- und Farbenspielen im Verlauf der Tages- und Jahreszeiten. Mit Spiegelungen und Schatten gelang es Monet, magische Stimmungen zu erzeugen. von Hannah Rocchi*
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m Jahr 2017 feiert die Fondation Beyeler ihr 20-jähriges Bestehen, weshalb man sich im Jubiläumsjahr auf viele Besonderheiten freuen darf. Den Auftakt im Ausstellungsprogramm macht sogleich einer ihrer wichtigsten Sammlungskünstler: Claude Monet (1840– 1926). Das Triptychon Le bassin aux nymphéas, welches Monet zwischen 1917 und 1920 in seinem Atelier in Giverny gemalt hat, gehört seit zwanzig Jahren zu den Publikumslieblingen. Zu sehen ist es meistens im sogenannten Monet-Saal auf der Südseite des Museums, der wie für das Seerosen-Triptychon geschaffen scheint. Die drei insgesamt 9 Meter langen Paneele führen den Blick über die grosse Fensterfront nach draussen zum Seerosenteich und zum kleinen Park der Fondation Beyeler. Anders als in der letzten Monet-Ausstellung der Fondation Beyeler im Jahr 2002, in der die Seerosen als Ausgangspunkt dienten, eröffnen sie in der diesjährigen Ausstellung am Schluss des Rundgangs den Ausblick auf das Spätwerk des Malers. Der Fokus liegt diesmal auf Monets Gemälden, die in den Jahren zwischen 1880 und 1905 entstanden sind. Die Bilder aus Monets «mittlerer Phase» ermöglichen einen neuen, oft auch unerwarteten Blick auf die Kunst des Pioniers des Impressionismus. Nach dem Tod seiner Frau Camille Monet im Jahr 1879 begann für den Maler eine Phase der Neuorientierung. Er löste sich vom strikt impressionistischen Stil und machte vermehrt das Bild an sich zum Thema seiner Kunst. Die Wiederholung seiner Motive in Serien kann als Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Gesehenen und den Möglichkeiten des Bildes gedeutet werden. Die 63 Werke der Ausstellung sind in Themen gruppiert und zeigen, wie sich Monet der Seine, den Bäumen, Küsten, Felsen und der Stadt London in verschiedenen Versionen intensiv, manchmal gar obsessiv widmete.
Mit der Darstellung von Spiegelungen und Schatten fand Monet einen weiteren Weg, die Möglichkeiten des Bildes auszuloten und das Motiv zu wiederholen. Dieser Aspekt führt als Leitmotiv durch die Ausstellung. Die Landschaften Monets spiegeln sich sowohl in der Seine, an der er fast sein ganzes Leben lang wohnte, als auch im Meer der normannischen Küste, die er seit seiner Kindheit kannte und gerne malte. Detailliert ausgearbeitet sind auch Monets Darstellungen von Schatten, die gleichzeitig Abbildung und Kehrseite des Motivs sind. Die aus vielen Farbflächen aufgebauten Schatten, wie im berühmten Bild eines Getreideschobers aus dem Kunsthaus Zürich, nehmen nahezu abstrakte Formen an; das Sujet als solches ist auf den ersten Blick nicht mehr eindeutig zu erkennen. Eine Serie von Bildern, in denen Monets Interesse an der Wiedergabe von Licht, Schatten und Spiegelung besonders deutlich wird, sind die Gemälde von Morgenstimmungen an der Seine von 1897. Die Sträucher und Bäume am Ufer des Flusses, im Gegenlicht als solche kaum noch zu erkennen, spiegeln sich auf der Wasseroberfläche, wobei die gemalte Realität und ihr Abbild ineinander überzugehen scheinen. Der Horizont ist nicht mehr deutlich auszumachen und die Formen verschmelzen zu abstrakten Farbflächen. Um diese Lichtverhältnisse einzufangen, machte sich Monet frühmorgens um 3.30 Uhr mit seinem Atelierboot an die Arbeit, weil die magische Stimmung, um die es ihm ging, mit dem Sonnenaufgang und dem Auflösen des Nebels schnell wieder zu verschwinden drohte. Der zweitletzte Saal ist den London-Bildern gewidmet. Monet, der sich erstmals während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 in London aufhielt, kehrte Ende des 19. Jahrhunderts als erfolgreicher Maler zurück, um
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Claude Monet, Seerosen, 1916–1919
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Claude Monet, Vormittag auf der Seine, 1897
diverse Ansichten der Stadt an der Themse zu malen. Die in der Fondation Beyeler gezeigten Gemälde präsentieren die Charing Cross Bridge, die Waterloo Bridge und das britische Parlament in unterschiedlichsten Lichtstimmungen. Besonders interessierte Monet, die Sujets «durch den Nebel hindurch darzustellen», weshalb er nur während der Wintermonate in London malte. Viele dieser Bilder beendete er jedoch in seinem Atelier in Giverny. In Giverny fanden Monet, seine beiden Söhne, seine zweite Ehefrau Alice Hoschedé und deren sechs Kinder den idealen Wohnort. Der Maler widmete sich in den letzten Jahren seines Lebens nur noch dem, was er vor seiner Haustüre fand: seinem Garten und dem Seerosenteich. In vielen seiner Seerosenbilder malte er nur die Wasseroberfläche des Teichs, in der sich sein Garten spiegelt. Der Horizont ist ganz nach oben, ausserhalb des Bildrandes, gerückt. Zuletzt lag Monets Fokus allein auf der Darstellung von Spiegelungen, die in diesen Gemälden ihren Höhepunkt und Abschluss fand. *Hannah Rocchi ist kuratorische Assistentin der Fondation Beyeler
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Monet To mark its twentieth anniversary, the Fondation Beyeler is presenting one of the most important and best-loved artists: Claude Monet. The exhibition will be a celebration of light and color, illustrating the artistic development of the great French painter from Impressionism to his famous late work. It will feature his Mediterranean landscapes, wild Atlantic coastal scenes, different stretches of the Seine, meadows with wild flowers, grainstacks, water lilies, cathedrals, and bridges shrouded in fog. In his paintings, Monet experimented with changing light and color effects in the course of a day and in different seasons. He succeeded in evoking magical moods through reflections and shadows. Claude Monet was a great pioneer, who found the key to the secret garden of modern painting and opened everyone’s eyes to a new way of seeing the world. This Monet exhibition will bring together 63 masterpieces from private collections and renowned museums such as the Musée d’Orsay in Paris, the Pola Museum in Japan, the Metropolitan Museum in New York, and the Art Institute in Chicago.
Artinside Claude Monet, um 1888–90, Cyanotypie von Theodore Robinson
Die Sammlung Beyeler Das Original 05.02.2017 – 07.05.2017 Fondation Beyeler www.fondationbeyeler.ch
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Die Sammlung Beyeler: Das Original
Henri Matisse, Nu Bleu I, 1952,
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m 18. Oktober 1997 wurde die Fondation Beyeler feierlich eröffnet. Die Sammlung hochbedeutender Kunstwerke der Moderne war von dem Galeristen- und Sammlerehepaar Ernst und Hildy Beyeler über Jahrzehnte hinweg zusammengetragen worden und wurde in Riehen erstmals als Ganzes einem breiten Publikum dauerhaft präsentiert. Die Fondation Beyeler feiert 2017 ihren 20. Geburtstag mit drei besonderen, aufeinanderfolgenden Ausstellungen, die die Sammlung Beyeler aus drei verschiedenen Perspektiven zeigen: in einem Blick zurück, einem Blick auf die Gegenwart und einem Blick in die Zukunft. Die erste Sammlungsausstellung des Jahres, die sich als Hommage an die Museumsgründer Ernst und Hildy Beyeler versteht, orientiert sich an der Eröffnungsschau vor 20 Jahren. Anhand verschiedenen Bilddokumenten ist es möglich gewesen, diese erste Sammlungshängung zu rekonstruieren. Aufgrund der Veränderungen, die im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte innerhalb der Sammlung stattgefunden haben, kann die ursprüngliche Präsentation heute zwar nicht mehr vollständig eingerichtet werden, doch lässt sich im Rahmen dieser Ausstellung ein lebendiger Eindruck davon vermitteln. So sind die Werke der Hauptakteure der modernen Kunst – von van Gogh, Cézanne und Monet über Picasso, Matisse, Léger und Klee bis hin zu Giacometti, Rothko und Bacon – in aussagekräftigen Ensembles zu bewundern, welche uns die herausragende künstlerische Qualität der Sammlung Beyeler vor Augen führen. Mit dieser Ausstellung werden die persönliche Sicht des Gründerehepaars auf seine eigene Kollektion und somit auch der programmatische Ausgangspunkt für zahlreiche vergangene und künftige Präsentationen der Sammlung Beyeler nochmals anschaulich gemacht. Dabei wird zugleich auch Ernst Beyelers Credo in Erinnerung gerufen, das er in seiner Rede zur Eröffnungspressekonferenz des Museums vor 20 Jahren formuliert hat: «Wir waren immer stark berührt von Kunstwerken, von denen wir uns oft nicht trennen konnten, und später [kam] das Bewusstsein, dass wir diese Kunst und auch den damit gemachten Gewinn weitergeben wollen. Aber auch und vor allem als Hommage an grosse Künstler unserer Zeit, einer Zeit, die wir wohl zu den grossen Momenten der Kunstgeschichte zählen dürfen.»
Sadie Benning Sadie Benning Shared Eye
10.02.2017 – 30.04.2017 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch
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adie Benning (geb. 1973) zeigt in der ersten Einzelausstellung in einer europäischen Institution eine Gruppe neuer Arbeiten, die zwischen Skulptur, Malerei und Fotografie verortet sind. Jedes dieser über 50 Werke setzt sich aus buntem Kunstharz, digitalen Schnappschüssen, gefundenen Fotografien und lackierten regalähnlichen Vorsprüngen, auf denen kleine Objekte wie in Nischen stehen, zusammen. Sie reflektieren die amerikanische Politik, persönliche Erlebnisse sowie die Poetik des Alltags. Geschickt kombiniert Benning verschiedene künstlerische Medien und auch historische Formate der bildenden Kunst. Die titelgebende Werkgruppe Shared Eye ist in ihrer Form und Konstellation inspiriert von Blinky Palermos legendärer Arbeit To the People of New York City von 1976, von der Benning die formale Struktur für die Präsentation dieser Gruppe übernimmt. Ganz ähnlich wie Palermo ist auch Benning ein Grenzgänger – beiden gemeinsam ist die andauernde Befragung der künstlerischen Medien und ihrer Grenzen.
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Sadie Benning, Protest, 2016
Shared Eye ist in Zusammenarbeit mit The Renaissance Society, Chicago, USA, organisiert. Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt von der Volkart Stiftung, mit zusätzlicher Unterstützung der Dr. Georg und Josi Guggenheim Stiftung.
Maria Loboda Maria Loboda Havoc in the Heavenly Kingdom
24.02.2017 – 14.05.2017 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch
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ür ihre erste institutionelle Einzelausstellung in der Schweiz erkundet Maria Loboda (geb. 1979) einer Archäologin gleich versteckte und vergessene Geschichten und historische Ereignisse, die sie für skulpturale, installative und fotografische Arbeiten heranzieht. So entstehen komplexe Installationen zwischen Fiktion, Erzählung und Archiv-Forschung. Ausgehend von historischen Fakten und Erzählungen lässt sie der Fantasie freien Lauf, um verdichtete, künstlerische Arrangements voller Magie entstehen zu lassen, die das Vergangene mit dem Jetzt und das Anekdotenhafte mit dem konkreten Objekt verbinden. Wie ein «Punk der Antike» mutet beispielsweise die Arbeit The world is a spiritual vessel and cannot be controlled an, bestehend aus der Replika einer römischen Urne und den Flügeln eines Raben. Loboda spielt mit unseren wie auch ihren eigenen Fantasien und Faszinationen, die von historischen Recherchen ausgelöst werden können, um zu offenbaren, wie diese zahlreichen mysteriösen und fesselnden Geschichten, eingeschrieben in Objekte, Materialien und Bilder, unser Leben anreichern und auch prägen, bewusst oder unbewusst. Aber auch ohne die Kenntnis all dieser implizierten Bedeutungsebenen schaffen es Lobodas Kunstwerke, durch ihre eigene Materialität und Ästhetik zu faszinieren. Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt von der Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung. Maria Loboda, The world is a spiritual vessel and cannot be controlled, 2016
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Catharina van Eetvelde, Kunstmuseum Basel, 2016
Subtile Linien – zwischen Präzision und Sinnlichkeit Mit der Belgierin Catharina van Eetvelde zeigt das Kupferstichkabinett im Kunstmuseum Basel eine Künstlerin, die sich mit dem Medium der Zeichnung einer Welt nähert, in der auch das Unberechenbare seinen Platz hat. Über das Zeichnen und den Umgang mit Materialien gewinnt Eetvelde Zugang zur Wirklichkeit und respektiert dabei gleichzeitig deren Undurchschaubarkeit. Auch die Bezugnahme auf Joseph Beuys ist unverkennbar.
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von Sibylle Meier
ir alle haben unser Bewusstsein von der Realität auch die Dinge dieser Welt nicht auf Ewigkeit angelegt. Die dadurch entwickelt, dass wir dieser Welt «da Erkenntnis, dass die traditionellen Wissenschaften mehr draussen» als Subjekt begegnen und sie nach und mehr unser Denken bestimmen und einen freien ZuBegriffen ordnen, die wir erlernt haben: Mensch, Natur, gang zur Wirklichkeit versperren, hat sie dazu veranlasst, Kultur, Technik. Catharina van Eetvelde hat diese ich-be- mit der Welt in Kontakt zu treten. Jedoch: Während wir zogene Haltung längst hinter sich gelassen und betrachtet die Dinge mittels der Sprache verhandeln, mögen sie noch die Welt aus einer Multiperspektive. Sie erlebt sie nicht als so unterschiedlich, kontrovers oder unverständlich sein, eine Ordnung, deren Gesetzso wie Sprache sich geradezu mässigkeit sich aufgrund von «Zeichnen ist ein Prozess des verflüssigt auf verschiedenste berechenbaren und kausalen Offenlegens für mich, es ist Themen, tritt Catharina van Zusammenhängen aufdrängt: Eetvelde über das Medium der eine Art von Sezieren» «Ich handle verschiedene MögZeichnung in Dialog mit der lichkeiten der Co-Existenz aus Welt. «Zeichnen ist ein Prozess Catharina van Eetvelde und erlebe Realität als vibriedes Offenlegens für mich, es rendes, oszillierendes Prinzip.» Damit wendet sie sich ab ist eine Art von Sezieren, bei dem sich eine Vielzahl von von einer – vorwiegend durch die (männliche) Wissen- heterogenen Identitäten herausschält», sagt die in Paris schaft definierten – Objektivität und interessiert sich mehr lebende Künstlerin. «Zeichnen ermöglicht mir, Gegenfür ein gleichberechtigtes Nebeneinander von verschie- sätzliches aufrechtzuerhalten. Es hilft Zuschreibungen denen Standpunkten, gewährt auch dem Unberechen- zu umgehen, erlaubt Klassifizierungen aufzulockern baren einen Platz und ist sich der Fragilität jeder Konstella- und verschafft auf unterschiedlichen Ebenen Zugang zu tion bewusst. Wie ein Gedanke, der sich verflüchtigt, sind einem Thema.»
Catharina van Eetvelde Ilk bis 12.03.2017 Kunstmuseum Basel | Hauptbau www.kunstmuseumbasel.ch Anstelle der Sprache wählt Catharina van Eetvelde die Zeichnung als Kommunikationsmittel, denn sie erlaubt ihr mehr Freiheit im Ausdruck. Ihre Linien lässt sie in den Raum wachsen, sie erscheinen mal digital, mal analog, sind mit Fäden gestickt oder hängen als Kabel im Raum. Hinter der Komplexität ihres Werks steckt eine fundierte intellektuelle Auseinandersetzung. Als spezifische Funktion des Gehirns sei diese zwar hilfreich, meint die Künstlerin, aber sie funktioniere wie eine elliptische Bahn, die um ein Zentrum ausserhalb ihrer selbst drehe. Intellektuelle Reflexion verhalte sich wie ein «interstellarer Motor». Ihr eigentliches Werk jedoch sei das Nachdenken darüber, «wie ich möglichst nahe an den Ursprung der vielfältigen Zusammenhänge herankomme, um danach eine materielle Entsprechung für diese zu finden. Ich grenze eine Vielzahl von Variablen gegeneinander ab, um gerade dadurch ihre wechselseitige Verbindung zum Ausdruck zu bringen.» Entsprechend dem Ausstellungstitel «Ilk», was altenglisch so etwas Ähnliches wie «aus dem gleichen Holz geschnitzt» bedeutet, versteht Catharina van Eetvelde
ihre Ausstellung denn auch als ein Netz von Zeichnungen, die alle miteinander in Beziehung stehen. Die ganze Ausstellung als ein einziges Werk. Durchwandern Besucher dieses Linien-Netz aus unterschiedlichsten Materialien, ist der Gedanke an einen Berufskollegen nicht fern, der wie kaum ein Künstler mit seinen Materialien verbunden war: Joseph Beuys. An ihm interessiert van Eetvelde «die Zurückhaltung, mit der Beuys den Materialien begegnete, um zu hören, was sie von sich aus zu sagen hatten». Aber auch das Zeichnen war für Beuys mehr plastischer Prozess als Beschreibung eines Motivs. In der Zeichnung legte er seinen Denk- und Entwicklungsprozess offen. Catharina van Eetvelde zeichnet, seit sie denken kann. Das Zeichnen hat sie gefunden und nicht umgekehrt. Es ermöglicht ihr «das Zeitgenössische» – wie sie es nennt – einzufangen, in all seinen Facetten, Materialien und Erscheinungsformen. Wer sich einlässt auf ihr Werk, wird der Präzision, aber auch der Sinnlichkeit gewahr, mit der die Künstlerin zeichnerisch auf eine immer komplexer werdende Welt antwortet.
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Ausstellungsansicht Catharina van Eetvelde, Ilk, 2016
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Hello, Robot.
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b Lieferdrohnen, intelligente Sensoren oder Industrie 4.0 – seit einigen Jahren hält die Robotik Einzug in unser Leben und verändert unseren Alltag grundlegend. Dabei spielt Design eine zentrale Rolle, denn es sind Designer, die die Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine gestalten. Das Vitra Design Museum präsentiert eine grosse Übersichtsausstellung, die den aktuellen Boom der Robotik erstmals eingehend untersucht. Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine umfasst mehr als 200 Exponate aus Design und Kunst, darunter Roboter aus dem Wohn- und Pflegebereich und der Industrie, aber auch Computerspiele, Medieninstallationen sowie Beispiele aus Film und Literatur. Die Ausstellung zeigt, wie vielgestaltig Robotik heute ist. Zugleich weitet sie den Blick für die ethischen, sozialen und politischen Fragen, die damit verbunden sind. Im letzten Jahrzehnt hat die Robotik mit der Digitalisierung eine radikale Neudefinition erfahren. Roboter bauen nicht mehr nur Autos und Waschmaschinen oder transportieren uns in selbstfahrenden Zügen von einem Flughafenterminal zum anderen, sondern treten nun in verschiedensten Formen in Erscheinung – von kommunizierenden Haushaltsgeräten, dem sogenannten Internet der Dinge, bis zu selbstlernenden Algorithmen in Computerprogrammen, kurz Bots genannt. Während die Robotik früher eine Domäne von Ingenieuren und Computerexperten war, wirken heute Designer prägend am aktuellen Boom der Robotik mit. Denn oft entscheiden sie, wie und wo wir Robotern begegnen, welche Beziehung wir zu ihnen aufbauen und wie wir mit ihnen interagieren – oder sie mit uns. Die Ausstellung Hello, Robot. nähert sich dem Roboter in vier Schritten. Im ersten Teil der Ausstellung geht es um die alte Begeisterung der Moderne für den künstlichen Menschen und darum, wie die Populärkultur unser Verständnis von Robotern geprägt hat. Im zweiten Teil geht es um jenen Bereich, in dem die Robotik ihren Durchbruch erlebte: Industrie und Arbeitswelt. Während der Roboter in diesem Kontext heute immer wieder als Bedrohung für den Arbeitnehmer beschrieben wird, beleuchtet Hello, Robot. die aktuelle Debatte um dieses Thema aus sehr unterschiedlichen Perspektiven. Die Bandbreite der Exponate reicht hier vom klassischen IndustrieroboKey Visual: Christoph Niemann, Robot Morph, 2016
Hell0, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine 11.02.2017 – 14.05.2017 Vitra Design Museum www.design-museum.de ter bis zu einer Installation der Gruppe RobotLab, bei der ein Roboter am laufenden Band Manifeste produziert und damit hinterfragt, wo die Grenzen zwischen automatisierbarer Arbeit und menschlicher Krea-tivität liegen. Der dritte Teil der Ausstellung zeigt, wie uns die neue Technologie noch näher kommt – als «Freund und Helfer» im Alltag, im Haushalt, in der Pflege, als digitaler Kamerad oder gar beim Cybersex. Im vierten Teil geht es um die zunehmende Verschmelzung von Mensch und Robotik, etwa, wenn wir in einem «lernenden» Gebäude leben, uns in einer sogenannten Smart city bewegen oder uns intelligente Sensoren einpflanzen lassen. Im Aussenraum des Museums wird als Ergänzung der Ausstellung der «Elytra Filament Pavilion» gezeigt. Dieser bionisch geformte Baldachin ist ein beeindruckendes Beispiel für den wachsenden Einfluss der Robotik auf die Architektur. Die einzelnen Module werden von einem Algorithmus definiert und anschliessend mithilfe eines Industrieroboters produziert. Hello, Robot. macht deutlich, dass die Ausbreitung der Robotik seit Jahrzehnten mit Ambivalenz beobachtet wird. Damals wie heute schwankt die Debatte über künstliche Intelligenz zwischen Utopie und Dystopie, zwischen der Hoffnung auf eine bessere, technisierte Welt und der Angst vor einer Entmündigung des Menschen. In diesem Kontext stellt sich auch die Frage nach der Verantwortung von Designern neu. Die Kontroversen über den richtigen Umgang mit Robotik spiegeln sich auch in 14 Fragen, die leitmotivisch durch die Ausstellung führen. Sie laden die Besucher dazu ein, den eigenen Umgang mit neuer Technologie zu überdenken, und vermitteln, dass Chancen und Risiken der Robotik oft nah beieinanderliegen. Denn während die Robotik nahbarer, persönlicher, ja oft unentbehrlicher geworden ist, so bleibt doch die Frage offen: Macht sie unsere Welt besser? Ergänzt wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Talks, Filmvorführungen, Performances und Workshops, die das Thema der Ausstellung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.
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Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Vitra Design Museum, dem MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst, Artinside Wien, und dem Design museum Gent.
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Stephen Cripps Performing Machines 27.01.2017 – 01.05.2017 Museum Tinguely www.tinguely.ch
Stephen Cripps. Performing Machines
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von Sandra Beate Reimann*
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as Museum Tinguely zeigt die erste grosse, monografische Ausstellung des britischen Ausnahmekünstlers Stephen Cripps (1952–1982). Stephen Cripps. Performing Machines versammelt über 200 Arbeiten, darunter neben einigen Filmen und «Sound Works» vor allem viele Zeichnungen und Collagen, die Einblick in die reiche und ungewöhnliche Ideenwelt des Künstlers geben. Ausgehend von seinem Interesse für kinetische Skulpturen und Maschinen, aber auch für Feuerwerk und das poetische Potenzial von Zerstörung sowie für neue Formen der Musik bewegte sich die äusserst experimentelle künstlerische Praxis von Cripps insbesondere in Bereichen des Performativen. Cripps’ Performances waren radikale Grenzgänge, die heute aufgrund der von ihnen ausgehenden Gefahr für Publikum und Umgebung schlicht undenkbar wären. Links: Cripps at the Acme. Performances, 1. bis 5.6.1981, The Acme Gallery, London, 1981
Performing Machines In der kurzen Schaffenszeit von seiner Ausbildung an der Bath Academy of Art in Corsham (1970–1974) bis zu seinem frühen Tod 1982 baute und konzipierte Cripps Maschinen und interaktive Installationen und realisierte pyrotechnische Performances. Das Spektrum seiner Projekte umfasste etwa Entwürfe für einen mechanischen Garten, der ausgestattet sein sollte mit Gummienten auf einem Fliessband und explodierenden Vogelscheuchen. Mithilfe eines Helikopterrotors entstand eine Maschine, die den Galerieraum attackierte und sich dabei zugleich zerstörte. Er realisierte Installationen, bei denen der Ausstellungsbesucher selbst aktiv werden musste, wie etwa in Shooting Gallery (1976–1978). Hier konnte mit einer modifizierten Pistole auf Becken, ein Xylofon und andere klangerzeugende Objekte geschossen werden. Es handelte Stephen Cripps auf Garden Swing, Artists for Democracy, Fitzrovia Cultural Centre, London, 1976
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Stephen Cripps, Floating Fire Machine, 1975
sich um ein Arrangement, welches das Publikum zu Akteurinnen und Akteuren einer im Ausstellungsraum stattfindenden, spontanen Performance machte, eine Performing Machine. Bei anderen Werken von Cripps kann als Akteurin der Performance – als Performerin – die Maschine selbst verstanden werden. Sie schafft ein sinnlich erfahrbares Ereignis mit Bewegung, Klang, häufig auch Feuer und Rauch. So sollte seine Floating Fire Machine (1975) auf der Themse eine etwa einstündige Pyroperformance bieten: «Alle Teile der Maschine sind mit benzingetränkten Tüchern umwickelt. Die gesamte Maschine brennt, auch die Schwungräder, die Achsen. Das Feuer beginnt an einem Ende. Grosse, bewegliche Reihen von Feuerwerken, Explosionen, bunte Flammen. In der Mitte tanzende «Bandoleros» von Feuerwerken in den Flammen.» (Stephen Cripps)
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Zufall und Zerstörung Sowohl Cripps’ Performances als auch seine Arbeiten auf Papier wurden als Prozesse mit offenem Ausgang angelegt. Wichtige Gestaltungselemente waren dabei Zufall und Zerstörung. Viele der Blätter weisen starke Gebrauchsspuren auf. Sie reichen von Knicken und Rissen bis hin zu Schuhabdrücken. Sich zufällig ereignende Unfälle und Zerstörungen wie beispielsweise Tintenspritzer, Verwischungen oder Brandspuren haben in den Arbeiten einen mehrdeutigen Status, jenseits eines ungewollten Malheurs. Teilweise integrieren sich diese Ereignisse scheinbar wie von selbst in die Komposition oder sie werden vom Künstler bewusst aufgegriffen. Eine wichtige Inspirationsquelle für Cripps waren Jean Tinguelys Maschinenskulpturen und seine Aktionen mit sich selbst zerstörenden Kunstwerken wie Homage to New York (1960). Über Tinguely verfasste er auch seine Abschlussarbeit an der
Stephen Cripps, Collage, ohne Titel, (Jagdflugzeuge in Wartung), 1970–1982
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Kunstakademie. Das Werk des Briten weist viele Parallelen zu Tinguely auf: Die Integration des Zufalls, der Zerstörung oder des Einflusses der Elemente als ästhetisches Konzept sind grundlegende Themen, die das Werk beider Künstler prägen. Maschinentanz Für seine Arbeiten griff Cripps häufig auf die verschiedenen Ausdrucksformen der darstellenden Künste zurück und entwarf Stücke, Kompositionen und Choreografien für Maschinen. Kontrastreich lässt er dabei unsere geläufigen Vorstellungen von Maschinen und musischen Darstellungsformen aufeinandertreffen. Dance for Jets and Helicopters, (1970–1982) zum Beispiel sieht als fliegende, sich drehende und landende Protagonisten einer tänzerischen Performance Kampfflugzeuge und Militärhubschrauber vor. Der militärische Maschinentanz, der auch Elemente wie Bombenabwürfe und Schleudersitzausstiege umfassen sollte, würde von einem auf der Startbahn sitzenden Publikum per audiovisueller Liveübertragung verfolgt. In einem Pas de deux würden zwei Helikopter dafür zu Beginn der Performance den Vorhang öffnen. Klang und Pyrotechnik als Sinnesereignis Cripps’ pyrotechnische Performances bestanden aus Feuer und Licht, Schall und Rauch. Wichtig waren ihm vor allem die Klänge und Schalleffekte der Detonationen. Ihn interessierte der Nachhall der Explosionen an den installierten Gongs und Becken, ebenso wie er das Fiepen in den Ohren nach einer lauten Explosion zu den durch die Performance erzeugten Tönen zählte. In der Ausstellung sind auch seine bis heute unveröffentlichten Klangkompositionen zu hören, bei denen beispielsweise quietschende Türen zum Einsatz kamen. Der Künstler sammelte ausserdem lärmende Geräusche, etwa von Düsenjets und Rasenmähern. Stephen Cripps, Filmstills (Dance for Jets and Helicopters), 1970–1982
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Sie waren primär als künstlerisches Material zur Verwendung in seinen Performing Machines gedacht. Cripps konzipierte seine Performances als ein alle Sinne umfassendes Erlebnis: Das Publikum wurde nicht nur mit dem buchstäblich ohrenbetäubenden Lärm der Explosionen konfrontiert, sondern auch von im Raum versprengten Partikeln wie Linsen oder Kuchen getroffen (z. B. Exploding Chocolate Cake, 1979). Auch die Hitze des Feuers war zu spüren. Häufig füllte sich der gesamte Raum mit Rauch, der in die Lungen drang. Als wichtiges Dokument ist William Rabans Filmdokumentation einer Performance aus dem Jahr 1981 in der Ausstellung zu sehen: Das Ereignis fand fast ausschliesslich im Dunkeln statt. Nur die Pyrotechnik erhellte für kurze Momente den Raum. Vollkommen unvorhergesehen erfolgte die Konfrontation mit dem hellen Licht und dem lauten Knallen der Explosionen. Mit seinem Augenmerk auf Bewegungsformen, Klangaspekte und multisensorische Erfahrung führte Cripps mit seinen Werken auf verschiedenste Weisen das performative Potenzial von Maschinen vor und fragte, bei all ihrer Ambivalenz, nach dem poetischen Ausdruck des Maschinellen. Dem Ausstellungsprojekt vorangegangen ist eine sich über die letzten zwei Jahre erstreckende Aufarbeitung und Katalogisierung des Archivmaterials im Henry Moore Institute, das den Nachlass von Cripps betreut. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Henry Moore Institute, Leeds, und präsentiert auch Dokumente zu Stephen Cripps’ Performances aus dem Acme Studio Archiv. *Sandra Beate Reimann ist Kuratorin am Museum Tinguely, Basel
Artinside Stephen Cripps, Underwater Ballet (sheet 1–2), 1970 –1980
Stephen Cripps. Performing Machines The oeuvre of British artist Stephen Cripps (1952–1982) was highly innovative and experimental. His works developed out of an interest for kinetic sculpture and machines as well as from a fascination for the poetic potential of explosion and destruction. Until his early death Cripps built machines and interactive installations and realised pyrotechnic performances. With his performative and multisensorial artistic practices he focussed primarily on experiments with sound. He pushed the boundaries with his radical performances, many of which even now would be unthinkable due to their potential danger to the audience and their immediate surrounds. Cripps developed many of his projects in the medium of drawing and collage, which provide an insight into his rich and unconventional mindset. This exhibition provides an opportunity for a rediscovery of Cripps’ work which is presented on a large scale for the first time at Museum Tinguely. The exhibition is a co-operation with the Henry Moore Institute, Leeds.
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Artinside Stephen Cripps, ohne Titel, (Machine Carrying Hot Air Balloon), 1970–1976
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Jean Tinguely, Grosse Méta-Maxi-Maxi-Utopia, 1987
Tinguely’s Utopia is back – Aufbau der «Grossen Méta-Maxi-Maxi-Utopia»
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ie 17 Meter lange und acht Meter hohe Utopia (1987) ist die grösste und einzig begehbare museale Maschinenskulptur von Jean Tinguely. In ihr sind unzählige, verschiedene Holzräder eingebaut – ausgediente Metallgussmodelle der Schweizer Firma Von Roll AG. Sie werden mit Motoren und über Keilriemen angetrieben und setzen zahlreiche weitere Elemente, wie zum Beispiel ein Karussellpferd, einen Gartenzwerg oder den Kotflügel eines Rennwagens in Bewegung. Bunt und scheinbar chaotisch bilden die einzelnen Objekte doch ein durchkomponiertes Ganzes und ermöglichen ein mehrere Sinne umfassendes Er-
Tinguely’s Utopia ab 6. Februar 2017 Museum Tinguely
lebnis. Seit Herbst 2015 hiess es «Tinguely’s Utopia is on Tour». Nach einer Präsentation im Museum Kunstpalast in Düsseldorf wird sie nun wieder im Museum Tinguely zurückerwartet. Ab 6. Febuar können Sie die Installation dieser einzigartigen Maschinenskulptur live bei uns im Museum oder via Webcam verfolgen. Tinguely kreierte mit seiner Skulptur eine Maschinenwelt, die das «utopische Potenzial der Fantasie» (Dominik Müller) integriert. Er baute mit der Utopia eine Gegenwelt, in der eine mehr schlecht als recht laufende, quietschende Maschine dem Menschen und insbesondere Kindern Freude bereiten sollte.
Dimitri de Perrot – Klanginstallation Strandgut und Blumen 26.02.2017 – 19.03.2017 Museum Tinguely
Artinside MYOUSIC von Dimitri de Perrot
Strandgut und Blumen nennt der Schweizer Klangkünstler, Regisseur und Szenograph Dimitri de Perrot (*1976) seine Installation im Museum Tinguely. Inmitten der laufenden Ausstellung installiert er eine begehbare Skulptur, die mit ihrer Umgebung musikalisch in Beziehung tritt. Aus Nebengeräuschen, Nachhall und Zwischentönen lässt er Klangbilder heranwachsen, die die Ausstellung mit neuen Protagonisten bevölkert und zu einer Gesamtkomposition zusammenführt. Dimitri de Perrots künstlerische Arbeit befasst sich mit der kollektiven Erinnerung, gesellschaftlichen Konventionen und der individuellen Wahrnehmung. Seine Aufmerksamkeit richtet sich an das scheinbar Unbedeutende, das Alltägliche und Nebensächliche. Im Spiel mit Affekten, Emotionen und Projektionen sucht er nach einem erhöhten Bewusstsein für des Gegenwärtige. Mehr dazu: www.zimmermanndeperrot.com
Rachel Lumsden – Damien Cabanes Die Fondation Fernet-Branca zeigt eine Ausstellung zweier Künstler, die den Gegenstand in der Malerei hinterfragen. Rachel Lumsden – Damien Cabanes 18.03.2017 – 14.05.2017 Fondation Fernet-Branca www.fondationfernet-branca.org
Rachel Lumsden Rachel Lumsden, eine Schweizer Künstlerin mit britischen Wurzeln, entwickelt ihre Werke aus starken Bildern und Erinnerungen, die sich in ihr festgesetzt haben, um neue malerische, von der Farbe sublimierte Emotionen zu schaffen. Wie in einer Theaterinszenierung spielt sie mit dem Raum und den Erinnerungsbildern. Das Hauptthema ist jedoch die Malerei, die es gestattet, auf abstrakte oder figürliche Weise ein Gebiet von verschiedenen Gesichtspunkten aus zu erforschen, ein Auffangbecken der Gefühlsregungen der Künstlerin und gleichzeitig ein Spiegel für den Betrachter.
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Rachel Lumsden, Here we go again, 2016
Damien Cabanes, Intérieur d'atelier, 2015
Martine Martine, Balzac
Martine Martine Martine Martine ist eine 1932 in Troyes geborene Malerin und Bildhauerin. Im Obergeschoss der Fondation werden die Arbeiten der Künstlerin Martine Martine über Balzac gezeigt. Malereien, Tuschezeichnungen, Skulpturen, Zeichnungen, Gravuren: Die Kunst von Martine ist vielseitig, wie auch die Inspirationsquellen ihrer Themen – Konzerte, Stillleben, Pferde, Sumo-Ringer, Hände. Martine arbeitet seit zehn Jahren unermüdlich am imposanten Bildnis von Balzac, in Öl, in Bronze und mit der Kaltnadel. 2014 wurde eine Auswahl ihrer Arbeiten im Kunstmuseum von Tours und im Balzac-Museum in Saché gezeigt.
Damien Cabanes Für den französischen Künstler Damien Cabanes kann alles, die menschliche Figur oder die Landschaft, zum Gegenstand der Malerei werden. Seine ersten Werke waren abstrakt. Durch die Komik der auf den Strassen beobachteten Alltagsszenen fand er zur figurativen Malerei. Ob abstrakt oder figürlich, im Zentrum seines Interesses steht die Malerei selbst. Seine Bilder sind «grob bearbeitet», wie er es gerne selbst sagt. «Was mich interessiert, ist die Farbe, das Gefühl. Kann man Farbe darstellen, ohne dass man sie verwendet?» Damien Cabanes ist eins mit seinem Thema, das er immer spontan verarbeitet, Modelle drinnen im Atelier oder Landschaften draussen, er verschmilzt mit ihm, um es auf der Leinwand oder dem Papier, mit Acrylfarben oder Gouache, durch präzise Farbstriche festzuhalten. Er geht virtuos mit einer äusserst konsequent aufgebauten farblichen Palette an die Leinwand heran.
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Artinside Sigmar Polke, DĂźrer Hase, 1968
Gesteuerter Zufall mit Wort- und Bildwitz
Sigmar Polke Alchemie und Arabeske 11.02.2017 – 21.05.2017 Museum Frieder Burda/D www.museum-frieder-burda.de
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igmar Polke (1941–2010) gehört zu den grössten Bild-Erfindern und bedeutendsten Malern Deutschlands. Seine Werke leben von gesteuerten Zufällen und bergen geheimnisvolle Überraschungen. Sie werden von einem besonderen Wort- und Bildwitz begleitet, der alles kategorisch Strenge durchbricht. Die Ausstellung im Museum Frieder Burda konzentriert sich auf zwei wesentliche Merkmale in Polkes Arbeiten. Sie rückt unter dem Aspekt Alchemie die zufällig bis chaotisch erscheinenden Bildgründe seiner Malerei in den Fokus, die durch ungewöhnliche Substanzen entstehen, was zu eigenwilligen Farbverläufen führt. In anderen Werken reagieren mineralische Zusätze auf klimatische Veränderungen. Der Alchemie steht der Aspekt Arabeske gegenüber – ornamentale Liniengebilde, die Polke etwa Holzschnitten Albrecht Dürers und Albrecht Altdorfers entnahm. Er malte aber auch seine eigenen Handlinien oder generierte Zufallslinien.
Sigmar Polke ist diesen wie zufällig erscheinenden, selbst gewählten Ordnungen auch in anderen Materialien und Medien nachgegangen, so goss er Asphaltritzen mit geschmolzenem Gold aus, fotografierte das schnörkelige Wachstum von Weinreben oder radioaktives Urangestein. Er filmte chemische Farbexperimente und sammelte fluoreszierendes Uranglas, interessierte sich für Zerrspiegel. Die Ausstellung in Baden-Baden präsentiert neben hochkarätigen Gemälden erstmals die in den USA entstandenen «Goldstücke» sowie eine grosse Anzahl an Fotografien und zwei Filme, Urangestein-Fotografien, Polkes eigene Sammlung an Uranglas-Objekten, Zerrspiegel und Filmmaterial des Künstlers.
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Kurator der Ausstellung ist Helmut Friedel. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Bice Curiger, Helmut Friedel und Barbara Vinken im Schirmer/Mosel Verlag.
Artinside Sigmar Polke, Kartoffelköppe (Mao und LBJ), 1965
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DEUTSCHLAND Lörrach
Blotzheim
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Bus Nr. 55 ab Claraplatz, Badischer Bahnhof Tram Nr. 8 ab SBB, Claraplatz, Barfüsserplatz
Weil am Rhein
Bus Nr. 604 ab Schifflände
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TramRiehen Nr. 6 ab City, Claraplatz, Messeplatz
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Basel
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Bahnhof SBB
1 Fondation Beyeler, Riehen/Basel 2 Museum Tinguely 3 Kunstmuseum Basel | Hauptbau | Neubau 4 Kunstmuseum Basel | Gegenwart 5 Kunsthalle Basel 6 Schaulager, Münchenstein, BL 7 HeK – Haus der elektronischen Künste Basel 8 Vitra Design Museum/D 9 Kunst Raum Riehen 10 Fondation Fernet-Branca/F 11 Forum Würth Arlesheim 12 Kloster Schoenthal 13 Museum Frieder Burda/D 14 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/D
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Tram Nr. 11
Muttenz Münchenstein
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Inhalt Fondation Beyeler: Claude Monet, Die Terrasse in Vétheuil (La Terrasse à Vétheuil), 1881, Privatsammlung, Foto: Robert Bayer | Pablo Picasso, Le Sauvetage, 1932, Die Rettung einer Ertrinkenden, Foto: Robert Bayer Basel | Kunstmuseum Basel Ausstellungsansicht / Exhibition View «Catharina van Eetvelde / Ilk», Foto: Kunstmuseum Basel, Foto: Julian Salinas | Kunsthalle Basel Sadie Benning, Protest, 2016, Courtesy die Künstlerin und Susanne Vielmetter Los Angeles Projects | Museum Tinguely Cripps at the Acme. Performances, 1. – 5.6.1981, The Acme Gallery, London, 1981, Farbdiapositiv, © Courtesy Acme, Acme Archive | Museum Frieder Burda Sigmar Polke, Nach Altdorfer, 1986. Museum Frieder Burda, Baden-Baden The Estate of Sigmar Polke / VG Bild-Kunst, Bonn 2016 | Vitra Design Museum Hajime Sorayama, Sony Corporation, »AIBO Entertainment Robot (ERS-110)«, 1999, Privatsammlung, Foto: Andreas Sütterlin, 2016 | Fondation Fernet-Branca Rachel Lumsden, Here we go again, © Fondation Fernet-Branca |
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S.6 Claude Monet, Sonnenuntergang über der Seine im Winter (Coucher de soleil sur la Seine, l'hiver; Sunset on the Seine in Winter), 1880, Pola Museum of Art, Pola Art Foundation | S.9 Claude Monet, Seerosen (Nymphéas), 1916-1919, Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler Foto: Robert Bayer | S.10 Claude Monet, Vormittag auf der Seine (Matinée sur la Seine), 1897, Mead Art Museum, Amherst College, Massachusetts, Bequest of Miss Susan Dwight Bliss, 1966, Foto: Bridgeman Images | S.11 Theodore Robinson, Portrait of Monet, um 1888–90, Cyanotypie, Terra Foundation for American Art, Chicago, Gift of Mr. Ira Spanierman, 1985, Foto: © Terra Foundation for American Art, Chicago / Art Ressource, NY | S.12 Nu Bleu I (Blauer Frauenakt I) 1952, Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler, © Succession Henri Matisse / ProLitteris, Zürich; Foto: Robert Bayer, Basel | S.13 oben Sadie Benning, Protest, 2016 | Courtesy die Künstlerin und Susanne Vielmetter Los Angeles Projects | unten: Maria Loboda, The world is a spiritual vessel and cannot be controlled, 2016, Courtesy die Künstlerin und Maisterravalbuena, Madrid | S.14 Portrait Catharina van Eetvelde, Foto: Martin P. Bühler | S.15 Ausstellungsansicht «Catharina van Eetvelde / Ilk», Foto: Kunstmuseum Basel, Foto: Julian Salinas | S.17 Christoph Niemann, «Robot Morph», Joris Laarman for MX3D, «Bridge Project», 2015 2016, © Christoph Niemann | S.18 Cripps at the Acme. Performances, 1. – 5.6.1981, The Acme Gallery, London, 1981, Farbdiapositiv, © Courtesy Acme, Acme Archive | S.19 Stephen Cripps auf Garden Swing, Artists for Democracy, Fitzrovia Cultural Centre, London, 1976, S/W-Fotografie, © Foto: Jane England | S.20 oben Stephen Cripps, Floating Fire Machine, 1975, Bleistift, schwarze und blaue Tinte, Kohle auf Papier, 29,5 x 41,8 cm, © The family of Stephen Cripps/Leeds Museums and Galleries, (Henry Moore Institute Archive) | unten: Stephen Cripps, Collage, ohne Titel, (Jagdflugzeuge in Wartung), 1970 – 1982, Collage mit Magazinausschnitt und Gouache auf Papier, 30 × 21,5 cm, © The family of Stephen Cripps/Leeds Museums and Galleries, (Henry Moore Institute
Arlesheim
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Credits Titelseite: Claude Monet, In der Barke (En Norvégienne), 1887, Musée d'Orsay, Paris, Vermächtnis der Princesse Edmond de Polignac, 1947, Foto: © RMN-Grand Palais (Musée d'Orsay) / Hervé Lewandowski
Tram Nr. 10
Geodaten Kanton Basel-Stadt, 11. 12.2012
Museen | Museums
Archive) | S.21 Stephen Cripps, Filmstills (Dance for Jets and Helicopters), 1970 – 1982, Standard-8-mm-Film, Farbe, ohne Ton, digitalisiert, 2'10" © The family of Stephen Cripps/Leeds Museums and Galleries, (Henry Moore Institute Archive) | S.22 Stephen Cripps, Underwater Ballet (sheet 1–2), 1970 – 1980, Schwarze Tinte und Zeitschriftenausschnitte auf Papier 30 × 20,7 cm, © The family of Stephen Cripps/Leeds Museums and Galleries, (Henry Moore Institute Archive) | S.23 Stephen Cripps, ohne Titel, (Machine Carrying Hot Air Balloon), 1970 – 1976, Bleistift und Gouache auf liniertem Papier, 25,1 x 20,2 cm, © The family of Stephen Cripps/Leeds Museums and Galleries, (Henry Moore Institute Archive) | S.24 oben: Jean Tinguely, Grosse Méta-Maxi-Maxi-Utopia, 1987 © 2017 ProLitteris Zürich; Foto: Museum Tinguely, Serge Hasenböhler | unten: MYOUSIC von Dimitri de Perrot, Foto © A. Rebetez| S.25 Rachel Lumsden, Here we go again, © Fondation Fernet-Branca | Damien Cabanes, Intérieur d'atelier, 2015, 2116 295 cm, huile sur toile, © courtesy galerie Eric Dupont, Paris | Martine Martine, Balzac © Fondation Fernet-Branca | S.26 Sigmar Polke, Dürer Hase, 1968. Museum Frieder Burda, Baden-Baden © The Estate of Sigmar Polke / VG Bild-Kunst Bonn, 2016 | S.27 Sigmar Polke, Kartoffelköppe (Mao & LBJ) , 1965. Museum Frieder Burda, Baden-Baden © The Estate of Sigmar Polke, Köln VG Bild-Kunst Bonn, 2016 | S.31 Forum Würth Arlesheim: Max Beckmann, Genius, 1945, Sammlung Würth © 2017, ProLitteris Zürich | S.34 Selina Baumann, Tula und Pipo Seamus, 2016, Courtesy die Künstlerin | Paul Klee, Birnenlob, 1939, Privatbesitz Schweiz, Depositum im Zentrum Paul Klee, Bern | Terry Fox, Locus Harmonium, Furk’art 1990. Performance auf dem Weg zwischen Furkapass und Sidelengletscher | Ursula Hauser Collection, Switzerland Foto: Archive Hauser & Wirth Collection, Switzerland Courtesy Josephsohn Estate, Kesselhaus Josephsohn, Galerie Felix Lehner, St.Gallen, Hauser & Wirth | William Anastasi, Maintenance lll (Self-Portrait), 1968 / 1997, Courtesy Galerie Jocelyn Wolff, Foto: François Doury | Joel Shapiro, Untitled, 2014, © Joel Shapiro Studio ©ProLitteris | Ludwig Kirchner, Die Strasse, Berlin, 1913, The Museum of Modern Art, New York, © 2016 | Liz Magor, Carton II, 2006, 29.2 x 53.3 x 48.2 cm, Collection du Musée d’art contemporain de Montréal
Gempen
Vorschau Fondation Beyeler Wolfgang Tillmans, Leaf for Architects, 2013, Courtesy Galerie Buchholz, Berlin / Cologne, Maureen Paley, London, David Zwirner, New York | Kunstmuseum Basel Anonymous, Felipe Manuel de Saboya, Museo del Prado | Museum Tinguely Wym Delvoye, Étui pour une Mobylette, 2004 © 2017 ProLitteris, Zürich.
Füllin
Kunsthaus Baselland St. Jakob-Strasse 170, 4132 Muttenz/Basel |+41 61 312 83 88 www.kunsthausbaselland.ch
Öffnungszeiten | Opening Hours Di – So 11–17 h. Regelmässige Abendöffnungen mit Veranstaltungen Tue – Sun 11 am–5 pm. Regular evening events Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | adults reduziert| reduced Kinder bis 12 Jahren Children up to 12 years
CHF 12.– CHF 9.– frei free
Führungen | Guided Tours Regelmässig stattfindende Workshops für Erwachsene und Kinder, Mittagsund Abendführungen, Gespräche mit Kunst- und Kulturschaffenden sowie umfangreiche Angebote für Kindergärten, Schulen, Universitäten und Ausbildungszentren. Details unter: kunsthausbaselland.ch
HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)
Doris Lasch | Bianca Pedrina 20.01.2017 – 19.03.2016
Freilager-Platz 9, 4142 Münchenstein/Basel | Tel +41 61 283 60 50 www.hek.ch
Mit Doris Lasch (* 1972) und Bianca Pedrina (* 1985) stellt das Kunsthaus einmal mehr zwei Kunstschaffende in ihrer ersten grossen Einzelpräsentation vor. Das Kunsthaus hat sich in den letzten Jahren als wichtige Plattform für lokale, nationale und internationale zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler und deren Vermittlung etabliert. Das kuratorische Programm setzt mit rund 6–8 Einzel- und Gruppenausstellungen pro Jahr den Fokus deutlich auf (jüngere) Kunstschaffende aus Basel und der Schweiz, ermöglicht aber auch erste Werkpräsentationen internationaler Positionen in der Schweiz, die eingeladen werden, um mit ihrem Beitrag einen deutlichen Bezug zum speziellen Ort zu setzen und neue Werke zu realisieren.
19.01.–05.03.2017: Die ungerahmte Welt – Virtuelle Realität als künstlerisches Medium für das 21. Jahrhundert | Eröffnung: 18.01.2017, 19.00 h
Programm 2017: kunsthausbaselland.ch
Die ungerahmte Welt ist die erste umfassende Präsentation künstlerischer Auseinandersetzung mit dem VR-Medium am HeK.
23.03.2017–21.05.2017: How Much Of This Is Fiction | Eröffnung 22.03.2017, 19.00 h Opening Hours Mon/Tue closed Wed – Sun 12–6 pm
Öffnungszeiten Mo/Di geschlossen Mi–So 12–18 h Eintrittspreise Erwachsene Ermässigt Gruppen ab 10 Personen
CHF 9.– CHF 6.– CHF 6.–
Führungen Jeden Sonntag findet ein einführender Rundgang durch die aktuelle Ausstellung statt. Beginn jeweils 15 Uhr, keine Anmeldung erforderlich, die Führungen sind kostenlos.
Tickets Adults Reduced Groups (from 10 pers.)
Kloster Schönthal
Steinenberg 7, Basel | Tel +41 61 206 99 00 www.kunsthallebasel.ch
CH-4438 Langenbruck / BL | Tel +41 61 706 76 76 www.schoenthal.ch | mail@schoenthal.ch
Opening Hours Tue/Wed/Fri 11 am–6 pm, Thu 11 am–8.30 pm | Sat/Sun 11 am–5 pm
Eintrittspreise Erwachsene CHF 12.– Ermässigt CHF 8.– inkl. S AM (Schw. Architekturmuseum)
Tickets Adults CHF 12.– Reduced CHF 8.– incl. S AM (Swiss Architecture Museum)
Führungen Jeden So 15 h. An einigen Donnerstagen finden Führungen in Englisch statt.
Guided Tours Every Sun at 3 pm. Guided tours in English will be held on a few Thursdays.
Bibliothek | Öffnungszeiten Di, Do 14 – 17 h | Do 9 – 12 h T +41 61 206 99 06 bibliothek@kunsthallebasel.ch
Library | Opening hours Tue, Thu 2–5 pm | Thu 9–12 pm T +41 61 206 99 06 bibliothek@kunsthallebasel.ch
CHF 9.– CHF 6.– CHF 6.–
Guided Tours Every Sunday at 3 pm. Free admission.
Kunsthalle Basel Öffnungszeiten Di/Mi/Fr 11–18 h, Do 11–20.30 h Sa/So 11–17 h
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Öffnungszeiten Der Skulpturenpark ist immer offen Eröffnung der Ausstellung in der Kirche am 7. Mai 2017.
Opening Hours The sculpture parc is open at all times Opening of the exhibition in the church 7 th May 2017.
Eintrittspreise Erwachsene Studenten Familien Gruppen ab 6
Tickets Adults Students Families Groups up to 6
CHF 10.– CHF 8.– CHF 20.– CHF 8.–
Die private Stiftung unterhält das Baudenkmal und die Landschaft ohne Subventionen.
CHF 10.– CHF 8.– CHF 20.– CHF 8.–
The private Foundation maintains the ancient monument and the landscape without aid payments. Artinside
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Fondation Fernet-Branca
Vitra Design Museum
2, Rue du Ballon, F-68300 Saint-Louis | Tel.+33 38 969 10 77 www.fondationfernet-branca.org
Charles-Eames-Str. 2 | D-79576 Weil am Rhein | Tel +49 76 21 702 32 00 info@design-museum.de | www.design-museum.de
Öffnungszeiten Mi-So 13–18 h, Mo und Di geschlossen
Opening Hours Wed–Sun 1 pm–6 pm, Mon/Tue closed
Eintrittspreise
Tickets Adults
Erwachsene €8.–/6.– Kinder unter 18 Jahren gratis
Opening Hours Daily 10 am–6 pm
Eintrittspreise
Tickets Combination ticket Schaudepot + Museum Reduced Single ticket Museum (9€ red.) Schaudepot (6€ reduced)
Kombiticket Schaudepot + Museum € 17.–
€ 8.–/6.–
Free admission for children under 18 years
Führungen Französisch und Deutsch auf Anfrage
Guided Tours In French and English on demand
Anreise
Getting There
Mit dem Bus: Nr. 4 ab Station Schifflände bis Haltestelle Carrefour Central/ Croisée des Lys, 3 Min. Fussweg
Öffnungszeiten täglich 10–18 h
By Bus: Bus No. 4 from Station Schifflände to Station Carrefour Central/ Croisée des Lys, 3 min. walk left
Ermässigt € 15.– Einzelticket Vitra Design Museum (9€ erm.) € 11.– Schaudepot (6€ ermässigt) € 8.–
€ 17.– € 15.– € 11.– € 8.–
Führungen Vitra Design Museum (DE): Sa/So/feiertags 11.30 h Vitra Schaudepot/Highlights aus der Sammlung (DE): Fr–So um 13 h Architekturführungen: DE täglich
Guided Tours Vitra Schaudepot/Highlights from the collection (EN): Fr–Sun 2 pm Architectural Tours: EN daily
Anreise
Getting There
Ab Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Linie 8 bis Haltestelle «Weil am Rhein Bahnhof/ Zentrum»/Bus No 55 «Vitra»
From Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Line 8 to station «Weil am Rhein Bahnhof/
Zentrum»/ Bus No 55 «Vitra»
Museum Frieder Burda, Baden-Baden Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Lichtentaler Allee 8b | D-76530 Baden-Baden | Tel. +49 7221 39898-0 office@museum-frieder-burda.de | www.museum-frieder-burda.de
Artinside
Öffnungszeiten Di–So 10–18 h, Mo geschlossen
Opening Hours Tue–Sun 10 am–6 pm, Mon closed
Eintrittspreise Erwachsene Reduziert
Tickets Adults Reduced
€ 13.– € 11.–
€ 13.– € 11.–
Führungen Sa, So und Feiertage 11 und 15 h, Mi 16 h
Guided Tours Sat, Sun and legal holidays 11 am and 3 pm, Wed 4 pm
Private Führungen +49 7221 39898-38
Private Guided Tours +49 7221 39898-38
fuehrungen@museum-frieder-burda.de
fuehrungen@museum-frieder-burda.de
Audioguide deutsch und französisch
Audioguide German and French
€ 4.–
€ 4.–
Hans-Thoma-Strasse 2-6 | D-76133 Karlsruhe | Tel +49 721 926 33 59 info@kunsthalle-karlsruhe.de | www.kunsthalle-karlsruhe.de Öffnungszeiten Di–So 10–18 h | Mo geschlossen
Opening Hours Tue–Sun 10 am–6 pm | Mon closed
Eintrittspreise Eintritt Museum regulär € 8.– Ermässigt € 6.– Schüler € 2.– Familien € 16.– Die Eintrittspreise variieren, Details entnehmen Sie bitte unserer Webseite
Tickets Admission museum regular € 8.– Reduced € 6.– Students € 2.– Families € 16.– The ticket prices vary, for details please check our website
Führungen: siehe Webseite
Guided Tours See website
Anreise Mit der Strassenbahn: ab Hauptbahnhof S1, S11, S51, 2, 3, 4, bis Haltestelle Herrenstrasse oder Europaplatz, 3 Min. Fussweg
Getting There By tramway: from central station S1, S11, S51, 2, 3, 4, to tram stop Europaplatz or Herrenstrasse, 3 min. walk left
Forum Würth Arlesheim
Kunst Raum Riehen
Forum Würth Arlesheim Dornwydenweg 11 CH-4144 Arlesheim Tel +41 61 705 95 95 arlesheim@forum-wuerth.ch www.forum-wuerth.ch
Alle Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung arbeiteten damals vorwiegend mit dem Medium Video, viele tun es heute noch. Mit Bettina Grossenbacher, Esther Hiepler, Christoph Oertli, Max Philipp Schmid, Hildegard Spielhofer u.a.
Öffnungszeiten | Opening Hours Max Philipp Schmid, Duett, 1993, Videostill
Rewind 1997 25.02.2017 – 17.04.2017
Eintritt frei | free entry
Rewind 1997 25.02.2017 – 17.04.2017
Träume und Visionen 20.05.2017 – 09.07.2017
Führungen | Guided Tours
Kuratiert von Noëlle Pia
Di–So 11–17 h Tue–Sun 11 am–5 pm
Jeden Sonntag um 11.30 h Ohne Anmeldung, pro Person CHF 8.Every Sunday 11.30 am Without submission, per person CHF 8.Max Beckmann, Genius, 1945
Im Blick des Sammlers. Werke der Sammlung Würth von Beckmann bis Kiefer 27.01.2017 – 13.01.2019 Die Ausstellung zeigt schwerpunktmässig Kunst nach 1960 aus der sehr persönlichen Perspektive des Sammlers Reinhold Würth. Gerhard Richter, Anselm Kiefer, Christo oder Julian Schnabel sind mit hochkarätigen Arbeiten vertreten. Skulpturale Positionen werden vom Künstlerduo Woodrow/ Deacon oder Tony Cragg repräsentiert.
Wer noch mit Videobändern aufgewachsen ist, erinnert sich an die beiden Tasten «rewind» oder «fast forward». Spulen wir also etwa 20 Jahre zurück, und werfen wir einen Blick auf die Videokunst im Raum Basel Mitte und Ende der 1990er-Jahre. Das Videoschaffen hat in Basel einen hohen Stellenwert, nicht zuletzt dank der Pionierarbeit, die 1985 – gegen einigen Widerstand – zur Etablierung der ersten reinen Filmund Videoklasse an einer Schweizer Kunsthochschule führte. Abgängern und Abgängerinnen der ersten und zweiten Klasse für Audiovisuelle Gestaltung ist national oder sogar international viel Aufmerksamkeit zuteilgeworden. Doch wie verhält es sich eigentlich mit der darauffolgenden Generation, die in den 1990er-Jahren in Erscheinung trat?
Kunst Raum Riehen Im Berowergut, Baselstrasse 71 CH-4125 Riehen Tel. +41 61 641 20 29 kunstraum@riehen.ch www.kunstraumriehen.ch
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Öffnungszeiten | Opening Hours Mi–Fr 13–18 h | Sa/So 11–18 h Wed–Fri 1 am–6 pm | Sat/Sun 11 am–6 pm Eintritt frei | free entry
Artinside im Abo Artinside bequem dreimal pro Jahr im Briefkasten kostet CHF 20.- / € 20.Einfach E-Mail mit Anschrift an abo@artinside.ch schicken Artinside ist der Basler Zeitung und einer Teilauflage der Badischen Zeitung beigelegt
Oder Talon einsenden an Lauftext – Museumsmagazin Artinside Oberwilerstrasse 69 | CH-4054 Basel Vorname | Name ……………………………………………… Strasse | Nr. ……………………………………………… PLZ | Ort ………………………………………………
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Museum Tinguely
Fondation Beyeler
www.tinguely.ch | infos@tinguely.ch Paul Sacher-Anlage 1 | CH-4002 Basel | Tel +41 61 681 93 20
www.fondationbeyeler.ch | info@fondationbeyeler.ch Baselstrasse 101 | CH-4125 Riehen | Tel +41 61 645 97 00
Öffnungszeiten Di–So 11–18 h, Mo geschlossen
Opening Hours Tue–Sun 11 am–6 pm, Mon closed
Öffnungszeiten Mo–So 10–18 h, Mi 10–20 h
Opening Hours Mon–Sun 10 am–6 pm, Wed 10 am–8 pm
Eintrittspreise Erwachsene CHF 18.– Ermässigt CHF 12.– Gruppen ab 12 Personen CHF 12.– Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt Schulklassen inkl. B egleitpersonen haben nach telefonischer Voranmeldung freien Eintritt: +41 61 681 93 20
Tickets Adults CHF 18.– Reduced CHF 12.– Groups 12 persons or more CHF 12.– Children under 16 free admission Free entrance for school groups by prior arrangement: +41 61 681 93 20
Eintrittspreise Erwachsene CHF 28.– IV/Gruppen ab 20 Personen CHF 23.– Studenten 26 bis 30 Jahre CHF 12.– Eintritt bis 25 Jahre frei
Tickets Adults CHF 28.– Disabled/Groups of 20 people or more CHF 23.– Students 26 to 30 years CHF 12.– Admission under 25 years free
Führungen Öffentliche Führungen in deutscher Sprache: So 11.30 h | Private Führungen auf dt., engl., frz. und ital.: Tel +41 61 681 93 20
Guided Tours Open guided tours in German Sun 11.30 am | Private guided tours in English, German, French and Italian: Tel +41 61 681 93 20
Guided Tours For information regarding guided tours in English on Sundays visit www.fondationbeyeler.ch/agenda or contact fuehrungen@fondationbeyeler.ch Tel +41 61 645 97 20
Workshops und Kinderclub Tel +41 61 688 92 70
Workshops and Kinderclub Tel +41 61 688 92 70
Führungen Mo–So öffentliche Überblicksführungen in deutscher Sprache. Einmal monatlich sonntags in französischer und englischer Sprache. www.fondationbeyeler.ch/agenda fuehrungen@fondationbeyeler.ch Tel +41 61 645 97 20
Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 bis Wettsteinplatz, Bus Nr. 31 oder 38 Richtung Habermatten bis Museum Tinguely. Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36. Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein/Ost, Parkplatz unter der Autobahnbrücke
Getting There From Bahnhof SBB: Tram No 2 to Wettsteinplatz, Bus No 31 or 38 to Museum Tinguely. From Badischer Bahnhof: Bus No 36. Freeway: Exit Basel Wettstein/Ost Parking under the motorway bridge
Anreise Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badischem Bahnhof), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle Messeplatz auf Tram Nr. 6. Mit Bahn ab Basel SBB und Badischem Bahnhof nach Riehen
Getting There Tram No 6 (from City and Badischer Bahnhof), Tram No 2 (from Bahnhof SBB) with a change stop Messeplatz to Tram No 6. By railway from Basel SBB and Badischer Bahnhof to Riehen
Fondation Beyeler Shop
Museum Tinguely Shop +41 61 688 94 49 | basel.shop_tinguely@roche.com Museumsbistro Chez Jeannot Das Restaurant Chez Jeannot liegt direkt an der Rheinpromenade. Di–So 10–18 h | Tue to Sun 10 am–6 pm Reservationen | Reservations: Tel +41 61 688 94 58 Artinside Privat- und Sonderanlässe auf Anfrage | Private and special events on demand
Restaurant Berower Park Täglich 9–18 h Mi auch abends geöffnet Daily 9 am–6 pm Wednesday longer hours in the evening Tel +41 61 645 97 70
+41 61 645 97 25 +41 61 645 97 56
shop.fondationbeyeler.ch webshop@fondationbeyeler.ch
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Kunstmuseum Basel
Schaulager
www.kunstmuseumbasel.ch | pressoffice@kunstmuseumbasel.ch Hauptbau: St. Alban-Graben 16 | Neubau: St. Alban-Graben 20 Gegenwart: St. Alban-Rheinweg 60 | CH-4010 Basel | Tel +41 61 206 62 62
www.schaulager.org | info@schaulager.org Ruchfeldstrasse 19 | CH-4142 Münchenstein/Basel | Tel +41 61 335 32 32
Öffnungszeiten Di–So 10–18 h, Do 10–20 h, Mo geschlossen
Opening Hours Tue–Sun 10 am – 6 pm, Thu 10 am – 8 pm Mon closed
Eintrittspreise Sonderausstellung Erw. CHF 23.– Sonderausstellung Gruppen CHF 16.–
Tickets Special Exhibition adults Special Exhibition groups
CHF 23.– CHF 16.–
Sammlung Erwachsene (ab 20 J.) IV/Gruppen ab 10 Personen Studenten 20–30 Jahre Jugendliche 13–19 Jahre Kunstschaffende
Collection Adults over 20 years Disabled/Groups over 10 people Students 20–30 years Teenagers 13–19 years Artists
CHF 16.– CHF 8.– CHF 8.– CHF 8.– CHF 8.–
CHF 16.– CHF 8.– CHF 8.– CHF 8.– CHF 8.–
Führungen Tel +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch
Guided Tours Tel +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch
Sonderveranstaltungen Tel +41 61 206 62 56
Special Events Tel +41 61 206 62 56
Anreise Ab Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 Richtung Riehen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 4 Min.) Ab Badischer Bahnhof: Tram Nr. 2 Richtung Binningen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 6 Min.)
Getting There From Bahnhof SBB: Tram No 2, direction Riehen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 4 min.) From Badischer Bahnhof: Tram No 2, direction Binningen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 6 min.)
Das Schaulager ist primär einem wissenschaftlichen Fachpublikum, der Lehre und Forschung vorbehalten. Während Ausstellungen und Veranstaltungen ist das Schaulager der Öffentlichkeit zugänglich.
Intended primarily for an expert audience, Schaulager is open to researchers, scholars and students. During exhibitions and special events, Schaulager is open to the public.
Öffentliche Führungen Schaulagerführung Führung zum Konzept des Schaulagers und Einblick in die Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung. Letzter Mittwoch im Monat, 17 Uhr.
Public Guided Tours Guided tours of Schaulager Tour explaining the Schaulager concept and providing an introduction to the collection of the Emanuel Hoffmann Foundation. Last Wednesday of each month, at 5 p.m.
Führung Dieter Roth, Selbstturm; Löwenturm (1969–1998) Einmaliger Einblick in das Schaffen Dieter Roths. Führung im Raum beim Kunstmuseum Basel | Gegenwart. Einmal im Monat Sonntag, 14.30 Uhr.
Guided tour Dieter Roth, Selbstturm; Löwenturm (1969–1998) Unique insight into Dieter Roth's œuvre. Tour at the Kunstmuseum Basel | Gegenwart Once a month, on Sundays at 2.30 p.m.
Anmeldung für beide Führungen: www.schaulager.org oder +41 61 335 32 32 erforderlich.
Booking is essential for both tours at www.schaulager.org or +41 61 335 32 32.
Angebote für Schulen und Hochschulen Anmeldung: www.schaulager.org oder kunstvermittlung@schaulager.org
Events for Schools and Universities Registration: www.schaulager.org or kunstvermittlung@schaulager.org
Anreise Bahnhof SBB: Tram Nr. 11 Richtung Aesch bis Schaulager (ca. 10 Min.) Autobahn: Autobahn A2/A3 von Bern/ Luzern/Zürich bzw. von Basel/Deutschland. Ausfahrt Delémont/Muttenz/ Dreispitz-Freilager
Getting There Take tram No 11, bound for Aesch, at the Swiss Railway Station SBB to Schaulager stop (approx. 10 min.) By car: A2/A3 coming from Berne/Lucerne/Zurich or from Basel/Germany/France. Exit Delémont/Muttenz/Dreispitz-Freilager
Bistro Kunstmuseum Basel Öffnungszeiten | Opening hours Di/Tue – So/Sun 9 – 19 h Do/Thu 9 – 21 h www.bistrokunstmuseumbasel.ch St. Alban-Graben 16 CH-4051 Basel Tel +41 61 271 55 22 Bibliothek | Library Kunstmuseum Basel Die Bibliothek ist zugleich Bibliothek des Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel und der Öffentlichkeit zugänglich. The Library is at the same time library of the Art History Seminar of the University of Basel and open to public interested in art. Di/Tue – Fr/Fri 10 – 18 h | Sa/Sat 10 – 17 h St. Alban-Graben 10, Basel | +41 61 206 62 70
Lesesaal | Reading Room
Bibliothek | Library Öffnungszeiten | Opening hours Mo bis Do, 9–13 h, 14–17 h Mon to Thu, 9 am–1 pm, 2 pm–5 pm Auf Anmeldung | By appointment Tel. +41 61 335 32 32 bibliothek@schaulager.org
Artinside Dieter Roth, Selbstturm; Löwenturm, 1969–1998
Ausstellungen ausserhalb der Region Basel
Aarau | Kunsthaus Caravan 1/2017: Selina Baumann
Bern | Kunstmuseum Terry Fox. Elemental Gestures Das Kunstmuseum Bern entdeckt in dieser Einzelausstellung, das vielfältige Werk von Terry Fox (1943–2008) bestehend aus Videos, Fotos, Zeichnungen und Objekten wieder. Der amerikanische Performance-, Klang- und Konzeptkünstler gilt als sogenannter artist’s artist, als Künstler, der zwischen den 1970er und 1990er Jahren vor allem in Künstlerkreisen bekannt wurde.
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Selina Baumanns bevorzugtes Thema ist die klassische Skulptur mit Sockel. Ihre aus gebranntem Ton gefertigten Objekte siedeln sich an der Schnittstelle zwischen Abstraktion und Figuration an. Dieser Ausgangslage und der Auseinandersetzung mit der Körperlichkeit bleibt die Künstlerin treu und sucht in den eigens für das Aargauer Kunsthaus geschaffenen Arbeiten nach neuen Ausdrucksformen. 21.01.2017 bis 17.04.2017 www.aargauerkunsthaus.ch
Bern | Zentrum Paul Klee Paul Klee. Dichter und Denker
10.03.2017 bis 05.06.2017 www.kunstmuseumbern.ch
St. Gallen | Kunstmuseum Body Doubles Die Ausstellung Body Doubles verweist auf den Körper als skulpturales Volumen, als physische Präsenz im Raum bzw. als Negativraum, der den Körper umgibt. Es ist die Spannung des einen zum anderen, die die Ausstellung in der Lokremise sinnfällig veranschaulicht. In deren Zentrum stehen erstrangige Werkgruppen von Hans Josephsohn und Franz West aus der bedeutenden Kollektion der St.Galler Sammlerin Ursula Hauser.
«Sollte alles denn gewusst sein? ach, ich glaube nein!» notierte Paul Klee auf einem seiner letzten Werke. Die Ausstellung eröffnet neue Perspektiven auf den Maler Klee, der neben vielem anderen auch Philosoph, Wortakrobat und Poet war. Seine sprachkünstlerischen Schöpfungen, oft mit feinem Sinn für Ironie und Witz, lassen überraschende Blicke auf seine Bilder zu. Sein Werk ist Ausdruck eines «künstlerischen Denkens», das in unglaublicher Vielschichtigkeit und Fülle Gestalt angenommen hat.
Artinside
Thun | Kunstmuseum Mirror Images – Spiegelbilder in Kunst und Medizin
Spiegel erweitern unseren Sinn für Realität und erlauben uns die Beobachtung des eigenen Körpers. Während wir von allen Menschen unvermittelt gesehen werden können, ist der einzig mögliche Blick auf uns selbst gespiegelt, fotografiert, gefilmt oder porträtiert. Die Ausstellung MIRROR IMAGES – Spiegelbilder in Kunst und Medizin vereint künstlerische Arbeiten sowie wissenschaftliche Experimente und Objekte, die sich mit der Art und Weise auseinandersetzen, wie wir unseren eigenen Körper im Raum wahrnehmen.
Zürich | Kunsthaus Grossstadtrausch / Naturidyll. Kirchner – Die Berliner Jahre Die rund 160 Werke umfassende Ausstellung Grossstadtrausch / Naturidyll. Kirchner – Die Berliner Jahre widmet sich seiner bahnbrechenden Schaffensphase von 1911 bis 1917, als der junge Künstler in Berlin lebte. In den Fokus der Präsentation gerückt wird dabei das Spannungsverhältnis zwischen seinem Leben in der pulsierenden Grossstadt Berlin und auf der beschaulichen Ostseeinsel Fehmarn, wo er die Sommermonate von 1912 bis 1914 verbrachte.
11.02.2017 bis 30.04.2017 www.kunstmuseumthun.ch
Winterthur | Kunstmuseum Joel Shapiro | Floor Wall Ceiling
10.02.2017 bis 07.05.2017 www.kunsthaus.ch
Zürich | Migros Museum Liz Magor: you you you
Der 1941 geborene Joel Shapiro versteht sein Werk als Gegenentwurf zum Minimalismus der 1960er Jahre. Zwar nimmt er dessen Formensprache auf, verkehrt sie jedoch durch figürliche Anspielungen und psychologische Verdichtung in ihr Gegenteil. Der Titel der Ausstellung Floor Wall Ceiling rührt davon her, dass Shapiros Skulpturen den ganzen Raum bespielen: Sie stehen nicht bloss auf dem Boden, oft haben sie die Wand als Basis oder hängen von der Decke.
Die kanadische Künstlerin Liz Magor zählt in ihrem Heimatland zu den einflussreichen zeitgenössischen Bildhauerinnen. Ihre Arbeiten, die sie seit den 1970er Jahren entwickelt hat, dienten einer ganzen Generation jüngerer Kunstschaffender als Referenz. Im Zentrum ihres Schaffens steht die Produktions- und Wertschöpfungskultur sowie die damit verknüpfte ambivalente Beziehung des Menschen zu Konsumgütern.
20.01.2017 bis 26.11.2017
04.02.2017 bis 25.06.2017
bis 17.04.2017
18.02.2017 bis 07.05.2017
www.zpk.org
www.kunstmuseumsg.ch
www.kmw.ch
www.migrosmuseum.ch
Selina Baumann, Tula und Pipo Seamus, 2016 Paul Klee, Birnenlob, 1939
Terry Fox, Locus Harmonium, Furk’art 1990 Hans Josephsohn, Ursula Hauser Collection
William Anastasi, Maintenance lll (Self-Portrait), 1968 / 1997, Joel Shapiro, Untitled, 2014
Ludwig Kirchner, Die Strasse, Berlin, 1913 Liz Magor, Carton II, 2006
Die nächste Ausgabe von Artinside erscheint am 3. Juni 2017 mit diesen Themen
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Anonymos, Felipe Manuel de Saboya, Museo del Prado
Wolfgang Tillmans, Leaf for Architects, 2013
Wim Delvoye, Étui pour une Mobylette, 2004
Kunstmuseum Basel | Neubau 08.04.2017 – 20.08.2017
Fondation Beyeler 08.05.2017 – 01.10.2017
Museum Tinguely
¡Hola Prado!
Wolfgang Tillmans
Jérôme Zonder. The Dancing Room 07.06.2017 – 01.11.2017
2015 hatte das Kunstmuseum Basel während des Umbaus zehn bedeutende Picassos an das Museo Nacional del Prado in Madrid ausgeliehen, die rund 1,4 Millionen Besucher dort gesehen haben. Dem Prado war es ein Anliegen, sich zu revanchieren, und er lässt 2017 deswegen 26 Werke vom späten 15. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nach Basel reisen. Selbst diese grosszügige Gegenleihgabe erschöpft den Reichtum der Madrider Sammlung natürlich nicht annähernd. Gemeinsam mit den Madrider Kollegen haben wir daher beschlossen, anhand von 24 Paarungen (einige wenige erweitert zum Tripel) Verbindungslinien zwischen unseren beiden Häusern zu thematisieren: Tizian, Zurbarán, Velázquez und Goya treten in Dialog mit Memling, Holbein, Goltzius und Rembrandt.
Der Künstler Wolfgang Tillmans ist 1968 in Remscheid (D) geboren. Er lebte und arbeitete 1992 bis 2007 in London und hat heute seinen Schwerpunkt in Berlin. Er gilt als einer der einflussreichsten Künstler heute. Die Ausstellung wird die erste umfassende Auseinandersetzung mit dem Medium der Fotografie in der Fondation Beyeler. Sie wird deutlich machen, dass nicht Fotografie im klassischen Sinn im Vordergrund des Werkes von Tillmans steht, sondern das Schaffen von Bildern, die spezifisch für unsere Gegenwart sind.
Zur Eröffnung von Tinguelys Mengele-Totentanz (1986) im neuen Ausstellungsraum weckt der junge französische Künstler Jérôme Zonder die Untoten mit einem aus dem Leben gegriffenen Bilderreigen voller Maskerade und bösem Spiel. Als zeichnerische Installation bringt er Interpretationen auf die TV-Serie «The Walking Dead», als harmlose Kinderspiele getarnte Gewaltszenen oder Bilder von Unglücksszenen zusammen. Es ist die erste in einer Reihe von Repliken, die dem Tod von Basel weitere Kapitel hinzufügen werden.
Wim Delvoye 14.06.2017–01.01.2018 Das Museum Tinguely widmet im Sommer 2017 dem belgischen Künstler Wim Delvoye eine grosse Einzelausstellung. Mit viel Ironie, Witz und Humor vereint der konzeptuelle Provokateur Dekoratives mit Alltagsfunktionen und hinterfragt so gängige Wertesysteme der Konsumgesellschaft. In Zusammenarbeit mit dem MUDAM, Luxemburg.
OBJEKTE FÜR DAS LEBEN