Artinside Spring 2019

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Artinside

Ausgabe Frühjahr 2019

Das Museumsmagazin der Region Basel

Der junge

Picasso

Blaue und Rosa Periode Das Kulturhighlight des Jahres in der Fondation Beyeler.

Kosmos Kubismus im Kunstmuseum Basel

Weitere Ausstellungen

Kosmos Kubismus. Von Picasso bis Léger zeigt erstmals die kubistischen Meisterwerke aus dem Centre Pompidou und dem Kunstmuseum Basel zusammen.

Vitra Design Museum Lake Verea: Paparazza Moderna

Cyprien Gaillard im Museum Tinguely Cyprien Gaillard zeigt Transformationsprozesse unserer Lebenswelten in berauschenden Bildern.

Fondation Fernet-Branca Wie eine Erinnerung … Forum Würth Arlesheim Joan Miró | HIDDEN


Neues Inserat Grösse falsch???

Kunst

hat viele Gesichter

Bei Roche sind wir begeistert von Wissenschaft und Kunst. Sie beflügeln unsere Inspiration und fördern Neues - für eine bessere Welt.


Editorial

« Obwohl rund um den Globus Jahr für Jahr zahlreiche PicassoAusstellungen stattfinden, ist dies das erste und sicher für sehr lange Zeit letzte Mal, dass die einzigartigen Meisterwerke des jungen Picasso in Europa vereint zu sehen sind.» Sam Keller

Sam Keller

Liebe Kunstfreunde Worauf freuen Sie sich im neuen Jahr? Die Chancen stehen gut, dass sich die Liste Ihrer Vorhaben erweitert, wenn Sie die Vorschau auf das Ausstellungsprogramm lesen, das im Frühling in den Kunsthäusern der Region Basel präsentiert wird. Zwei der Ausstellungen sind Kooperationen zwischen Kunstmuseen in Basel und Paris, wo sie diesen Winter Furore gemacht haben. 670 000 Menschen standen vor dem Musée d’Orsay stundenlang Schlange, um Pablo Picassos Kunstwerke der Blauen und Rosa Periode zu sehen – ein Publikumsrekord in der Geschichte des weltberühmten Museums. Dass diese Ausstellung sogar populärer als Retrospektiven zu Monet, van Gogh und Gauguin ist, hat einen guten Grund. Obwohl rund um den Globus Jahr für Jahr zahlreiche Picasso-Ausstellungen stattfinden, ist dies das erste und sicher für sehr lange Zeit letzte Mal, dass die einzigartigen Meisterwerke des jungen Picasso in Europa vereint zu sehen sind. Sie gehören zu den schönsten, berührendsten und kostbarsten Kulturgütern unserer Zivilisation. Pablo Ruiz Picasso war erst 20-jährig, unbekannt und arm, als er sich im Pariser BohemienViertel Montmartre ein kleines Atelier mietete. Innerhalb weniger Jahre wurde er zum Erneuerer der modernen Kunst und zum führenden Künstler der internationalen Avantgarde. Wie er sich zu jenem «Picasso» entwickelte, als der er heute bekannt ist, zeigt die grosse Ausstellung Der junge Picasso – Blaue und Rosa Periode in der Fondation Beyeler. Diese verwandelt sich in ein temporäres Picasso-Museum, denn auch alle weiteren Säle sind dem spanischen Meister gewidmet, von dem die Fondation dank der Freundschaft, die ihre Gründer mit dem Künstler verband, eine der weltbesten Sammlungen besitzt. So bietet sich die wunderbare Chance, ein Panorama vom Frühbis zum Spätwerk Picassos auszubreiten, das einen tiefen Einblick in seine unglaubliche Schaffenskraft und überraschende künstlerische Vielfalt gewährt.

Titelbild – Hauptausgabe Pablo Picasso, Acrobate et jeune arlequin, 1905 Anfang 1905 malt Picasso eine Reihe exquisiter Arbeiten, die mit intensiver Zärtlichkeit sehr vertraut und nah Menschen darstellen. In Acrobate et jeune arlequin inszeniert er die Harlekin-Figur mit der grazilen Silhouette von Zirkus-Akrobaten.

Bei einem Teil der Auflage Fernand Léger, Frau in Blau, 1912 Eine Frau, die vor einem Tisch sitzt, ihr Kopf im Halbprofil, dominiert die zentrale Achse im Bild. Léger hat eine eigene, mehr figurative Form des Kubismus entwickelt. Seine mutigen Vereinfachungen der komplexen Themen der Moderne machten ihn zum Vorläufer der Popart.

Picasso ist auch einer der Protagonisten von Kosmos Kubismus, der Ausstellung, die nach dem Pariser Pompidou im Basler Kunstmuseum präsentiert wird. Sie führt die hochbedeutenden Bestände beider Häuser zusammen, ergänzt durch internationale Leihgaben; zugleich wird so die Schenkung von Raoul LaRoche an die Öffentliche Kunstsammlung kontextualisiert. Der von Pablo Picasso und Georges Braque entwickelte Kubismus revolutionierte die Kunst. Seine fragmentierten Formen verleihen einem grundlegend neuen, von einer ideenbasierten Ordnung durchdrungenen Verhältnis der Malerei zur sichtbaren Welt Ausdruck. Die folgenreiche Kunstrichtung mit ihren quasi geometrischen Elementen und ihrer ursprünglich farblosen Strenge stellte eine Herausforderung für die Sehgewohnheiten dar. Die neue Bildsprache und der experimentelle Umgang mit künstlerischen Materialien und Techniken wurden von Künstlern wie Juan Gris, Fernand Léger, Henri Le Fauconnier sowie Robert und Sonia Delauney weiterentwickelt. In der Ausstellung eröffnen Porträts von Kritikern und Förderern zudem Bezüge zu Theorie und Dichtung dieser Zeit. Der 1980 in Paris geborene zeitgenössische Künstler Cyprien Gaillard beleuchtet mit seinen Filmen, Fotografien und Skulpturen bevorstehende Transformationen und verweist auf fortwährende Prozesse von Zerstörung, Bewahrung und Wiederaufbau im urbanen Raum. Er filmt von der Natur zurückeroberte Bauruinen, den Flug exotischer Vögel über einer Stadt und dokumentiert die schleichende Erosion modernistischer Utopien, wie sie in der Vernichtung grosser Gebäudekomplexe sichtbar wird. Aus dem Aufeinanderprallen unterschiedlicher Realitäten und Zeitebenen geht letztlich ein harmonisches Ganzes von eigentümlicher Schönheit hervor. In unterschiedlicher Art ist solcherlei auch in den spannenden Ausstellungen der anderen Kunstinstitutionen der Region zu entdecken. Sie können sich darauf freuen. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse.

Herzlich

Sam Keller, Direktor Fondation Beyeler Artinside |

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Inhalt

15 Gastausstellung HIDDEN im Forum Würth Arlesheim

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06 Francis Picabia, Udnie (Jeune fille américaine), 1913

Pablo Picasso, YO–Picasso, 1901

06 Der junge Picasso. Blaue und Rosa Periode Fondation Beyeler In ihrer bis dato hochkarätigsten Ausstellung widmet sich die Fondation Beyeler den Gemälden und Skulpturen des frühen Pablo Picasso aus der sogenannten Blauen und Rosa Periode von 1901 bis 1906. Erstmals in Europa überhaupt werden die Meisterwerke dieser bedeutenden Phase, viele davon Meilensteine auf Picassos Weg zum berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts, in dieser Dichte und 󹂌alität gemeinsam präsentiert. Die Bilder dieser Schaffenszeit zählen zu den schönsten und emotionalsten der Moderne und zu den kostbarsten Kunstwerken überhaupt.

16 Kosmos Kubismus Kunstmuseum Basel Der Kubismus, Anfang des 20. Jahrhunderts von Pablo Picasso und Georges Braque entwickelt, revolutionierte die Kunst. Die Ausstellung Kosmos Kubismus. Von Picasso bis Léger fächert die Epoche in einem chronologisch angelegten Panorama auf. Die in Kooperation mit dem Centre Pompidou entstandene Schau bringt erstmals die herausragenden Werke beider Sammlungen zusammen. Ergänzt um bedeutende internationale Leihgaben stellt die Ausstellung mit insgesamt rund 130 Werken einen umfassenden Überblick zu diesem zukunftsweisenden Kapitel der Kunstgeschichte der Moderne vor. Artinside |

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15 Joan Miró | HIDDEN Forum Würth Arlesheim Parallel zu Grafiken aus dem Spätwerk des Maler-Poeten Joan Miró werden in der Gastausstellung HIDDEN Fotografien verborgener Orte in der Schweiz präsentiert.


15 20 Lake Verea fotografieren das Guy C. Wilson Haus (1939) von R.M. Schindler, Silverlake, Kalifornien, 2013

22 Cyprien Gaillard, Captain Blood's Moorhen, 2013

22 Cyprien Gaillard. Roots Canal Museum Tinguely Gaillards Werk beleuchtet unmittelbar bevorstehende Transformationen und verweist auf Prozesse von Zerstörung, Bewahrung oder Wiederaufbau im urbanen Raum. Seine erstmals in Europa gezeigte Installation von Baggerschaufeln, dient dafür als Metapher. Diese für Grossbaustellen charakteristischen, schweren Geräte werden im musealen Umfeld zu Fossilien einer zukünftigen Zeit. Den Kontrapunkt dazu liefern überlebensgrosse Projektionen, in denen unterschiedliche Realitäten und Zeitebenen aufeinanderprallen, die ein harmonisches Ganzes von eigentümlicher Schönheit hervorbringen.

28 Anne Immelé, Sans titre, 2006

20 Lake Verea Vitra Design Museum Spontan und unangemeldet – ganz wie Paparazzi – porträtiert das mexikanische Künstlerinnenduo Lake Verea Wohnhäuser grosser Architekten.

28 Wie eine Erinnerung … Fondation Fernet-Branca In der Fondation Fernet-Branca werden die Themen Zeit und Erinnerung auf unterschiedliche Weise reflektiert und in verschiedene Medien umgesetzt.

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30 Öffnungszeiten Preise Impressum 35 Vorschau



Fondation Beyeler

Der junge Picasso und seine Meisterwerke der Blauen und Rosa Periode 03.02.2019 – 26.05.2019 In ihrer bis dato hochkarätigsten Ausstellung widmet sich die Fondation Beyeler den Gemälden und Skulpturen des frühen Pablo Picasso aus der sogenannten Blauen und Rosa Periode von 1901 bis 1906. Erstmals in Europa überhaupt werden die Meisterwerke dieser bedeutenden Phase, viele davon Meilensteine auf Picassos Weg zum berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts, in dieser Dichte und Qualität gemeinsam präsentiert.

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it Pablo Picassos wegweisenden Meisterwerken der Blauen und der Rosa Periode, die sein Schaffen zwischen 1901 und 1906 bestimmen, wird die Kunst des 20. Jahrhunderts eingeläutet und zugleich zu einem Höhepunkt geführt. Tatsächlich zählen Picassos Werke dieser Jahre zu den subtilsten der Moderne und heute zu den kostbarsten Kunstschätzen überhaupt. Umfangreiche Präsentationen dieser Bilder sind daher weltweit überaus selten und ein sehr besonderes Ereignis. Die Ausstellung Der junge PICASSO – Blaue und Rosa Periode in der Fondation Beyeler, die in Kooperation mit den Pariser Musées d’Orsay et de l’Orangerie und dem Musée National Picasso-Paris entstanden ist, markiert somit auch einen herausragenden Meilenstein in der Geschichte des Museums. Sie spürt der beispiellosen künstlerischen Entwicklung nach, die sich im Œuvre Picassos innerhalb von nur sechs Jahren vollzieht. In dieser Zeit entfaltet der aufstrebende Künstler erstmals seinen eigenen Stil und findet zu einem neuen künstlerischen Selbstverständnis: «Ich wollte Maler sein und bin Picasso geworden», wie er Pablo Picasso, Femme à la chemise (Madeleine), ca. 1905 Artinside |

es selbst einmal auf den Punkt gebracht hat. Die eindringlichen Bilder der Blauen und Rosa Periode sind durch ihre einzigartige emotionale Kraft und Tiefgründigkeit charakterisiert und zeigen den Künstler von einer äusserst sensiblen Seite. Dadurch vermitteln sie einen differenzierten Eindruck von Picassos Persönlichkeit. Blaue Farbe als Ausdruck von Trauer Den Auftakt der Ausstellung bilden so auch jene farbenprächtigen Werke, die Anfang 1901 zunächst in Madrid und danach während Picassos zweitem Aufenthalt in Paris entstehen. Dazu gehört auch das ikonische Selbstporträt Yo Picasso, das der Künstler selbstbewusst nur noch mit «Picasso» signiert. In Erinnerung an den tragischen Selbstmord seines Freundes, des Künstlers Carles Casagemas, reduziert Picasso im Herbst 1901 seine Farbpalette zusehends auf Blautöne und läutet damit die sogenannte Blaue Periode ein. So erklärte der Künstler (später) selbst: «Der Gedanke, dass Casagemas tot ist, brachte mich dazu, in Blau zu malen», und er fügte hinzu: «Die Blaue Periode war keine Frage des Lichts oder der

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Fondation Beyeler Der junge Picasso – Blaue und Rosa Periode

«Ich wollte Maler sein und bin Picasso geworden.» Farbe, sondern eine innere Notwendigkeit, so zu malen.» In den melancholischen, überaus gefühlvollen Bildern dieser Schaffensphase, die er in Paris und Barcelona verbringt, beschäftigt sich Picasso mit dem menschlichen Elend und widmet sich existenziellen Themen wie Leben, Liebe, Sexualität und Tod. 1903 malt er das monumentale Gemälde La Vie, eine Art Lebensfries, der das Hauptwerk der Blauen Periode und zugleich eines seiner beeindruckendsten und rätselhaftesten Bilder überhaupt ist. Mit der endgültigen Übersiedelung nach Paris 1904 beginnt eine neue Etappe im Leben des Künstlers. Es ist die Zeit, in der Picasso Fernande Olivier, seiner ersten grossen Liebe und Muse, begegnet. Es entstehen Gemälde, in denen vermehrt Rosa- und Ockertöne zum Einsatz gelangen. Die faszinierende Welt des Zirkus wird 1905 zu Picassos Hauptthema: Er fertigt Bilder von grösster Zartheit, darunter Schlüsselwerke wie das berührende Acrobate et jeune arlequin mit seinen so fragilen Gestalten oder das wunderbar liebevolle Famille de saltimbanques avec un singe. Die vielschichtige Figur des Harlekins wird dabei zu einer Art Alter Ego Picassos und zur Verkörperung des unkonventionellen und antibürgerlichen Künstlerlebens. Neue Ursprünglichkeit dank klassischer Motive Der Ankauf zahlreicher Picasso-Werke durch den Galeristen Ambroise Vollard erlaubt es dem Künstler, zusammen mit Fernande Olivier im Sommer 1906 für einige Wochen im katalanischen Bergdorf Gósol zu verweilen. Unter dem Eindruck der dortigen kargen Landschaft und Lebensweise malt er Bilder wie die berühmten Les Deux Frères, in denen sich die Suche nach einer neuen Ursprünglichkeit in klassischen Motiven manifestiert. Zurück in Paris, entwickelt Picasso seinen «primitivistischen» Stil in bahnbrechenden Gemälden wie dem intensiv leuchtenden Nu sur fond rouge weiter und findet 1907, nicht zuletzt beeinflusst von der aussereuropäischen Kunst, zu einer neuartigen Bildsprache, in der sich bereits der Kubismus ankündigt. In diesem Zusammenhang entsteht auch das bedeutende Gemälde Femme (Époque des «Demoiselles d’Avignon»), das den Auftakt der umfangreichen Picasso-Sammlung der Fondation Beyeler markiert. So veranschaulichen die grandiosen Werke der Blauen und der Rosa Periode Picassos fortwährendes Streben nach innovativen künstlerischen Möglichkeiten, die schliesslich der Kunst des 20. Jahrhunderts ganz neue Wege eröffnen. Erst 26-jährig, ist Picasso so zum grossen Revolutionär der modernen Kunst geworden. ◀

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Résumé – Le jeune Picasso – Périodes Bleue et Rose Dans ce qui sera à ce jour sa plus prestigieuse exposition, la Fondation Beyeler se consacre au jeune Pablo Picasso et à ses peintures et sculptures des périodes dites bleue et rose de 1901 à 1906. Ce sera la toute première fois en Europe que sera donné à voir un éventail d’une telle densité et d’une telle qualité des chefs-d’oeuvre de cette période importante, tous des jalons marquants de la trajectoire de Picasso en marche vers son statut d’artiste le plus célèbre du 20ème siècle. Les oeuvres de cette période sont parmi les plus belles et les plus émouvantes de l’art moderne et font partie des oeuvres d’art les plus précieuses et inestimables. Il est fort probable qu’elles ne seront plus amenées à se retrouver ainsi réunies en un lieu unique.

Picasso. Blaue und Rosa Periode

In ihrer bis dato hochkarätigsten Ausstellung widmet sich die Fondation Beyeler den frühen Gemälden und Skulpturen Pablo Picassos (1881–1973) aus der sogenannten Blauen und Rosa Periode bis hin zum frühen Kubismus. Die Bilder dieser Schaffenszeit, die zwischen 1901 und 1906 entstehen, viele davon Meilensteine auf Picassos Weg zum berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts, zählen zu den schönsten und emotionalsten der Moderne und zu den kostbarsten Kunstwerken überhaupt. Die umfassende Ausstellung und der begleitende Katalog zeigen rund 75 meist nur sehr selten ausgeliehene Meisterwerke aus renommierten Museen und Privatsammlungen weltweit. 1

Hrsg. Fondation Beyeler, Raphaël Bouvier, Texte von Claire Bernardi, Raphaël Bouvier, Laurent Le Bon, Marilyn McCully, Stéphanie Molins, Emilia Philippot, Gestaltung von Silke Fahnert, Uwe Koch

Der Autor, Dr. Raphaël Bouvier, hat Kunstgeschichte und Romanische Philologie in Basel und Bochum studiert. Er ist Kurator der Fondation Beyeler und hat die Ausstellung Der junge Picasso. Blaue und Rosa Periode kuratiert.

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Summary – The Young Picasso. Blue and Rose Periods. This exhibition, the most ambitious ever staged by the Fondation Beyeler, is devoted to the paintings and sculptures of the young Pablo Picasso from the so-called Blue and Rose periods, between 1901 and 1906. For the first time in Europe, the masterpieces of these crucial years, every one of them a milestone on Picasso’s path to preeminence as the twentieth century’s most famous artist, are presented together, in a concentration and quality that are unparalleled. Picasso’s pictures from this phase of creative ferment are some of the finest and most emotionally compelling examples of modern painting, and are counted among the most valuable and sought-after works in the entire history of art.

CHF 68.– | € 60.– Pablo Picasso, Arléquin assis sur fond rouge, 1905 | Frühjahr 2019


Pablo Picasso, Legende, Artinside |

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Fondation Beyeler Der junge Picasso – Blaue und Rosa Periode

Pablo Picasso, Legende

Pablo Picasso, Famille de saltimbanques avec un singe, 1905 Artinside |

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Fondation Beyeler

Höhepunkt der Blauen Periode: La Vie La Vie gilt als Ikone der modernen Kunst und markiert den Höhepunkt von Picassos berühmter Blauer Periode, die sein Schaffen zwischen 1901 und 1904 umfasst.

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ls Pablo Picasso 1903 das grossformatige Ölgemälde La Vie schuf, war er gerade einmal 21 Jahre alt und lebte in bescheidenen Verhältnissen bei seinen Eltern in Barcelona. Da er für das Werk eine grosse Leinwand brauchte, übermalte er das Bild Derniers moments, das er 1900 an der Weltausstellung in Paris präsentiert hatte. Anhand von Skizzen und mithilfe ausführlicher wissenschaftlicher Untersuchungen lässt sich die Entstehungsgeschichte von La Vie rekonstruieren. Die wissenschaftliche Forschung bietet unterschiedliche Deutungsmöglichkeiten an – noch immer gilt das Gemälde als das rätselhafteste Werk des frühen Picasso. Auf der linken Bildseite steht ein junges Paar: Eine nackte Frau schmiegt sich eng an einen dem Betrachter frontal zugewandten Mann, dessen Blösse lediglich von einem Lendenschurz bedeckt wird. Die linke Hand des Mannes deutet auf eine weitere Figurengruppe in der rechten Bildhälfte: eine in einen blauen Umhang gehüllte Frau mit einem Säugling auf dem Arm. In der Mitte, zwischen den beiden Gruppen, befinden sich zwei «Bilder im Bild», die drei Personen zeigen: oben ein Paar und unten eine kauernde Frau. Der ursprüngliche Plan sah vor, die beiden Bilder auf einer Staffelei im Werk selbst zu platzieren, wodurch die Szene in einem Atelier verortet war. Sowohl auf den Skizzen als auch auf den Röntgenaufnahmen ist zudem erkennbar, dass der halb nackte Mann die Gesichtszüge des Künstlers trug. Erst im letzten Schritt des Malprozesses ersetzte Picasso sein Antlitz durch dasjenige Carles Casagemas’, seines engen Freundes, der mit ihm im Herbst 1900 nach Paris gereist war und sich nur wenige Monate später aus Liebeskummer das Leben genommen hatte. Dieser tragische Freitod war der Anlass für eine Reihe von Porträts des toten Freundes und damit für den Beginn der Blauen Periode. In La Vie taucht Casagemas zum letzten Mal in Picassos Werk auf. Über die biografischen Aspekte hinaus hat das Bild angesichts seines komplexen symbolischen Gehalts unterschiedlichste Interpretationen erfahren, sei es als eine Darstellung der drei Lebensalter oder als Allegorie der Liebe. Diese Vielschichtigkeit macht La Vie zum Höhepunkt der Blauen Periode und zugleich zu einem Meilenstein der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. ◀ Die Autorin, Christine Burger, ist Assistant Curator der Fondation Beyeler.

Pablo Picasso, La Vie, 1903 Artinside |

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Fondation Beyeler Der junge Picasso – Blaue und Rosa Periode

Pablo Picasso, La bouteille de vin, 1926

Fondation Beyeler

Picasso Panorama Bis 05.05.2019

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ablo Picasso (1881–1973), der zu den bedeutendsten Künstlern überhaupt zählt, hat die moderne Kunst des 20. Jahrhunderts wie kein anderer geprägt. Mit über 30 seiner Werke ist die Fondation Beyeler heute im Besitz einer der grössten und qualitätsvollsten Picasso-Sammlungen weltweit. Für die Museumsgründer Ernst und Hildy Beyeler verkörperte Picasso den idealen Künstler, weshalb sie im Laufe der Jahrzehnte nicht nur über 1000 seiner Werke vermittelten, sondern ihm auch zahlreiche Ausstellungen in ihrer Galerie widmeten. Auch entwickelte sich eine freundschaftliche Verbindung zwischen dem Künstler und den Beyelers.

Picassos. In insgesamt acht Sälen werden Picassos zentrale Schaffensphasen und Themen vertieft: Vom Kubismus und Klassizismus über surrealistische Tendenzen, die Modelle Marie-Thérèse Walter und Dora Maar sowie die Zeit des Krieges bis hin zu Picassos inspirierenden Vorgängern, zu seinen Zeichnungen, Druckgrafiken und zum Spätwerk. Zugleich eröffnet sich mit dieser Sammlungspräsentation eine exemplarische Weiterführung der grossen Ausstellung Der junge PICASSO – Blaue und Rosa Periode, die vom 3. Februar bis 26. Mai 2019 zu sehen ist. Die Fondation Beyeler verwandelt sich damit vorübergehend in ein Museum, das ganz und gar den Werken Pablo Picassos gewidmet ist. Picasso Panorama wurde von Dr. Raphaël Bouvier kuratiert. ◀

Picassos Gemälde, Papierarbeiten und Skulpturen, die sie gesammelt haben, umspannen den Zeitraum vom Frühkubismus bis zum Spätwerk und werden in dieser Sammlungspräsentation durch Dauerleihgaben unter anderem aus der Anthax Collection Marx und der Rudolf Staechelin Collection ergänzt. So entfaltet sich vor dem Besucher anhand von 40 Werken das ganze Panorama der zwischen 1907 und 1972 entstandenen Bilderwelten Artinside |

Informationen zu den Öffnungszeiten, Eintrittspreisen, Führungs- und Spezialangeboten finden Sie auf unserer Website: www.fondationbeyeler.ch

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Fondation Beyeler Der junge Picasso – Blaue und Rosa Periode

Ein Zauberbuch lädt ein Ein multimedialer Vermittlungsraum zur Ausstellung Der junge Picasso – Blaue und Rosa Periode gewährt zusätzliche Einblicke in Leben und Werk des Künstlers.

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m Rahmen der grossen Ausstellung Der junge Picasso – Blaue und Rosa Periode wurde in Zusammenarbeit mit iart ein neuer multimedialer Vermittlungsraum realisiert. Multimediale Bücher und ein Film laden zur spielerischen Vertiefung in Leben und Werk des jungen Picasso ein. Im Zentrum stehen sechs interaktive Bücher, die dem Besucher gestatten, durch Berührung unmittelbar mit Picassos Welt in Kontakt zu treten. Inhaltlich fokussieren die Bücher auf die frühe stilistische Entwicklung Picassos von der Blauen und Rosa Periode bis hin zu den Anfängen des Kubismus. Auch werden die wichtigen Schaffensorte und Inspirationen des Künstlers zum Thema gemacht.

ein im Raum projizierter Film anhand historischen Bildmaterials einen Eindruck von Picassos ereignisreicher Biografie und seinem Umfeld in den Jahren zwischen 1900 und 1907. Der Multimediaraum eröffnet so ein faszinierendes Panorama des Lebens und Schaffens von Picasso auf seinem Weg zum Jahrhundertkünstler. ◀

Bitte berühre mich… Die interaktiven Bücher verbinden die haptische Erfahrung herkömmlicher Bilderbücher mit spielerischen multimedialen Möglichkeiten. Während bestimmte Bereiche der Seiten bedruckt sind, werden auf andere bewegte Bilder projiziert. In einer faszinierenden Kombination aus Bild, Text, Klang und Berührung können die Betrachter in Picassos einzigartigen Kosmos eintauchen und diesen erfassen: eine neuartige Vermittlung von Kunst für Besucher jeden Alters. Parallel dazu vermittelt

Audioguide: Einer für Zwei Ein Audioguide, zwei Kopfhörer: So können sich die Besucher den informativen Audio-Rundgang durch die Ausstellung teilen! Der Audioguide ist für CHF 8.– am Infodesk erhältlich.

Weitere Highlights Das Kinderheft zur Ausstellung Das ausstellungsbegleitende Kinderheft bietet mit zehn unterhaltsamen Aufgaben und Spielanleitungen einen spielerischen Rundgang durch die Ausstellung. Das Heft ist kostenlos am Infodesk erhältlich.

Familientag, Picasso, Sonntag 5. Mai 2019 Kunstworkshops, Familienführungen und Museumsspiele laden die ganze Familie zu einem vergnüglichen Erlebnis in der Fondation Beyeler ein. www.fondationbeyeler.ch

Please touch me … Begleitendes interaktives Buch zur Ausstellung Der junge Picasso – Blaue und Rosa Periode Artinside |

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Museum Ausstellung

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Jeden Mittwochabend können die Besucher zur Blauen Stunde im „Café Parisien“ der Fondation Beyeler in die einzigartige Atmosphäre des Pariser Nachtlebens des Fin de Siècle eintauchen. Geboten werden u. a. Tanz- und Varieté-Vorführungen von der Burlesque bis zum Flamenco, Akrobaten, Chansonniers sowie kunsthistorische Vorträge.

*ROSA* STUNDE

* B L A U E * S T U N D E

Einmal im Monat lädt die Fondation Beyeler am Freitagmorgen zur Morgenmeditation im Museum. Anschliessend kann die Ausstellung in Ruhe vor der regulären Museumsöffnung besichtigt werden.

BARKEEPERS CHOICE MIT DEN COCKTAILEERS & FRANZÖSISCHER ELEKTROPOP VON ROUGE ROUGE 6. Februar 2019, 18 – 20 Uhr «PICASSO. BLEU ET ROSE» ET LE «MOVIMENT» Vortrag von Laurent Le Bon, Kunsthistoriker und Direktor des Musée national Picasso 13. Februar 2019, 18.30 – 20 Uhr BURLESQUE MIT ANJA PAVLOVA 20. Februar 2019, 18.30 – 20 Uhr SURPRISE EVENT 27. Februar 2019, 18 – 20 Uhr «LE BEAU EST TOUJOURS BIZARRE» MIT DEM BALLETT THEATER BASEL 6. März und 17. April 2019, 18.30 – 20 Uhr

ROSA & BLAUE SPAZIERGÄNGE 13. März 2019, 18 – 20 Uhr SIGNATURE COCKTAILS AUS DER BAR LES TROIS ROIS & DAS TASCHENORCHESTER 20. März 2019, 18 – 20 Uhr SURPRISE EVENT 27. März 2019, 18 – 20 UHR FLAMENCO SHOW MIT SARA PÉREZ (CASA PATAS, MADRID) 3. April 2019, 18.30 – 20.30 Uhr VARIETÉ NIGHT Samstag, 6. April 2019, 19.30 – 23 Uhr Eintritt: CHF 150.– inkl. Ausstellungsbesuch, Show, Essen und Welcome Drink; Dresscode: Freaky, Sexy, Mondän, Varieté, Bizarre

DRAG SHOW MIT VIOLET CHACHKI 10. April 2019, 18.30 – 20 Uhr CHF 35.– zzgl. Museumseintritt PICASSOS KÜNSTLERISCHE PRAXIS WÄHREND DER BLAUEN UND ROSA PERIODE Vortrag von Dr. Marilyn McCully, Picasso-Expertin, Autorin und Kuratorin von internationalen Ausstellungen 24. April 2019, 18.30 – 20 Uhr LYDIE AUVRAY – AKKORDEON UND GESANG 1. Mai 2019, 18.30 – 20 Uhr ABSINTH GENUSS MIT DEN COCKTAILEERS 8. Mai 2019, 18 – 20 Uhr

Jeweils am Freitag, 22. Februar, 29. März, 12. April, 3. Mai 2019, von 9 – 9.30 Uhr Preise: CHF 10.– zzgl. Museumseintritt Die Teilnehmerzahl ist limitiert.

Tickets! online

LE SAGE ET LE FOU Tarek Halaby & Simon Thierrée 15. Mai 2019, 18.30 – 20 Uhr

Vorträge und Cocktailabende: im Museumseintritt inbegriffen Show-Abende: CHF 20.– zzgl. Museumseintritt

Baselstrasse 101, CH-4125 Riehen / Basel fondationbeyeler.ch Artinside |

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Forum Würth Arlesheim – Sammlung Würth

Joan Miró – Alles ist Poesie 25.01.2019 – 26.01.2020 Die Ausstellung zeigt vornehmlich Grafiken aus dem Spätwerk des weltbekannten katalanischen Künstlers Joan Miró.

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n der seit rund fünf Jahrzehnten zusammengetragenen Sammlung Würth gehören die Werke Mirós von Anbeginn zu den prägenden Positionen. Die monografische Schau im Forum Würth Arlesheim bietet nun die Gelegenheit, sich in einem intimeren Ausstellungsrahmen tiefer gehend mit dieser prominenten Sammlungsposition auseinanderzusetzen. Die Arbeiten des Spaniers – von Drucken und Zeichnungen über mehrteilige Buchillustrationen bis hin zur Skulptur – veranschaulichen die künstlerische und technische Vielfalt des Künstlers, der sich selbst als «peintre-poète» (Maler-Dichter) verstand. Joan Miró (1893–1983) zählt neben seinen Zeitgenossen Pablo Picasso, Max Ernst, Salvador Dalí und André

Masson zu den bekannten Vertretern des Surrealismus. Wie seine Weggefährten entwickelte auch er eine eigene unverwechselbare Bildsprache. Seine von Abstraktion bestimmte Ästhetik ist geprägt von zeichenhaften Formen und klaren Farben und besitzt in ihrer charakteristischen und ureigenen Bildsprache einen hohen Wiedererkennungswert. Die spontan und improvisiert wirkenden, zuweilen kindlich verspielten Motive basieren jedoch auf kalkulierter Vorarbeit und verbergen mitunter ihren ernsten Subtext in der von Faschismus und Gewalt geprägten Zeit des spanischen Bürgerkrieges. Die Arbeiten Joan Mirós liefern in dieser Zusammenstellung Einblicke in das Leben und Werk des Künstlers und

Joan Miró, Mann mit Pendel, 1969

verweisen auf vielgestaltige Einflüsse: Das intellektuelle Paris, Theater und Poesie prägten das künstlerische Werk ebenso wie Intuition und die natürlichen Formen der spanischen Landschaft. ◀

Forum Würth Arlesheim – Gastausstellung

HIDDEN – Verborgene Orte in der Schweiz 25.01.2019 – 26.01.2020

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m Kunstprojekt HIDDEN gingen Kunsthistorikerin Catherine Iselin und Fotograf Kostas Maros der Frage nach, was die Faszination von verborgenen Orten ausmacht. Sie haben 25 ausgewählte Orte in der ganzen Schweiz aufgesucht, welche für die meisten Menschen unzugänglich oder bisher im Verborgenen geblieben sind. Auf der Suche nach dem ungewöhnlich Gewöhnlichen, dem sonderbar Merkwürdigen und dem vielfältig Einzigartigen sind über einhundert Fotografien entstanden. Eine Auswahl zeigt das Forum Würth Arlesheim in grossem

Kostas Maros, Cavern, 2017 Artinside |

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Format (150 × 185 cm). Ob ein geheimes Sitzungszimmer im Bundeshaus, eine pinkfarbene Beruhigungszelle eines Hochsicherheitsgefängnisses oder ein steriles Magnetlabor im Cern – Iselin und Maros ist es gelungen, die Magie verborgener Orte in der Schweiz sichtbar zu machen. Die Auseinandersetzung mit der Frage, wie ein Gefühl oder Zustand im Bild festgehalten und sichtbar gemacht oder durch ein Bild beim Betrachter hervorgerufen werden kann – ohne dieses der Magie des Unsichtbaren zu berauben – bildet den zentralen Punkt des Ausstellungskonzepts. ◀


Kunstmuseum Basel

Kosmos Kubismus. Von Picasso bis Léger 30.03.2019 – 04.08.2019 Begleitprogramm Öffentliche Vernissage Freitag, 29.03.2019, 18.30 h Kinder-Vernissage von 18–20 h Öffentliche Führungen DE: Jeden Samstag, 14–15 h EN: Jeden 1. So im Monat, 14-15 h (5x) F: Jeden 4. So im Monat, 14–15 h (4x) Mittwochmatinée Mittwoch, 24.04.19, 10.15–12 h Dialogische Führung durch die Sonderausstellung Kosmos Kubismus. Mittwochabend Spezial Mittwoch, 24.04.2019, 18.15–19.30 h Facettenreich. Ein Blick auf den Kubismus aus restauratorischer und kunsthistorischer Perspektive. Tandemführung mit der Kuratorin Eva Reifert und der Restauratorin Annette Fritsch Konzertreihe «Schlag Puls Cluster Stille» Dienstag, 14.05.19, 19.30-20.45 h Freitag, 17.05.19, 19.30-20.45 h Samstag, 18.05.19, 19.30-20.45 h Mit: Fritz Hauser, Komposition für 16-köpfiges Schlagzeug-Ensemble. Eine Kooperation des Kunstmuseums Basel mit der Musik-Akademie Basel. Spielzeit: 70 Min. Internationale Vortragsreihe Ab 24.04. 2019, Details unter www.kunstmuseumbasel.ch Offenes Atelier zu Kosmos Kubismus Sonntag, 05.05.19, 10-16 h «Wir und die Anderen» – ein Material-Parcours durch den Kosmos Kubismus. Was haben Techniken, Farben, Motive und Inspirationen des Kubismus mit mir zu tun? Und was bedeuten sie heute? Die unterschiedlichen Materialien und Methoden des Parcours bieten zahlreiche gestalterische Zugänge mit zeitgenössischen Bezügen.

Picasso vor dem 1916 im Atelier in der Rue Schoelcher, Paris, überarbeiteten Homme accoudé sur une table (endgültiger Zustand), 1916 Artinside |

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Kunstmuseum Basel Kosmos Kubismus. Von Picasso bis Léger

Sonia Delaunay, Elektrische Prismen, 1914

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s gibt wenige Kunstrichtungen, über die so viel geschrieben, gesagt und geforscht wurde wie über den Kubismus. Georges Braque und Pablo Picasso stellten mit ihrer in engem Austausch entstandenen Kunst ab 1907 unsere Vorstellung auf die Probe, dass wir in unserem Leben von klar definierten, direkt abbildbaren Objekten umgeben sind. Sie brachen mit ihren Werken althergebrachte Sehgewohnheiten auf und schufen revolutionäre Werke im Spannungsfeld von ganz unterschiedlichen Einflüssen – Literatur, Kunst, Erkenntnisse der modernen Physik und Mathematik und die ausdrucksstarken Skulpturen, die aus den französischen Kolonien in Völkerkundemuseen und zeitgenössische Sammlungen gelangt waren. Kubistische Kunst ist noch heute ein Abenteuer für unsere Sehgewohnheiten.

mals die zahlreichen kubistischen Meisterwerke beider Museen zusammen, ergänzt um bedeutende Leihgaben aus dem Musée Picasso und weiteren internationalen Sammlungen. Die insgesamt rund 130 Werke bieten die Chance, die weltbekannten kubistischen Werke der Basler Kunstsammlung aus der Schenkung Raoul La Roche, die zu den schönsten überhaupt gehören, im weiteren Kontext ihrer Entstehung zu sehen und den Kosmos Kubismus in all seinen Facetten zu erkunden. Kosmos Kubismus zeigt dabei in neun chronologisch und thematisch angelegten Kapiteln über die epochemachenden Gemälde von Braque und Picasso hinaus auch, wie Pariser Künstler die kubistische Bildsprache aufnahmen und weiterentwickelten – darunter Juan Gris, Fernand Léger, Henri Laurens, Sonia und Robert Delaunay, Jean Metzinger und Albert Gleizes. Deren Ausstellungen in den Pariser Salons, wo sich der Kubismus farbig, in grossen Formaten, am Esprit der Grossstadt und am modernen Leben interessiert präsentierte, machten die neue Kunstrichtung der Öffentlichkeit bekannt. Wer hätte gedacht, dass es kubistische Eiffeltürme und Football-Spieler gibt?

«Mit ungebremster Kreativität rissen die Künstler des Kubismus innerhalb weniger Jahre die festgefügten Bausteine der traditionellen Kunstauffassung einen nach dem anderen nieder.»

In der Ausstellung des Kunstmuseums wird die Entwicklung des Kubismus von 1908 bis nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ebenso erlebbar wie die enorme stilistische Spannweite und sein revolutionäres Potenzial. Mit ungebremster Kreativität rissen die Künstler des Kubismus innerhalb weniger Jahre die festgefügten Bausteine der traditionellen Kunstauffassung einen nach dem anderen nieder, bis sie mit ihren Neuerungen der Kunst eine gänzlich neue Grundlage geschaffen hatten. Auch für die weitere Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts ist die Bedeutung des Kubismus kaum zu überschätzen. Viele der Innovationen und Grenzüberschreitungen der späteren Jahrzehnte nämlich sind in ihm bereits angelegt. ◀

Im Kunstmuseum Basel bietet sich ab April 2019 die einzigartige Gelegenheit, diese Kunstrichtung neu zu entdecken. Bei der Frage nach einem «typisch kubistischen» Werk würde die Wahl der meisten Menschen wohl spontan auf eines der bekanntesten Bilder von Picasso oder Braque von 1910 bis 1911 fallen. Das Motiv ist in den Gemälden dieser Zeit in Facetten aufgesplittert und fast gänzlich auf verhaltene Grau- und Brauntöne konzentriert – wie etwa in Braques Broc et Violon in der Sammlung des Kunstmuseums Basel. Die Ausstellung Kosmos Kubismus. Von Picasso bis Léger überrascht, indem sie neben der zerebralen Eleganz auch die farbenfrohe, spielerische und experimentierfreudige Seite des Kubismus vorstellt und so das Bild von dieser Kunstrichtung erweitert. Die in Kooperation mit dem Centre Pompidou in Paris entstandene Schau bringt erstArtinside |

Die Autorin, Dr. Eva Reifert, ist Kuratorin für 19. Jahrhundert und Klassische Moderne am Kunstmuseum Basel und hat die hat die Ausstellung Kosmos Kubismus kuratiert.

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Nam June Paik mit Charles Atlas, Merce by Merce by Paik, Part One: Blue Studio: Five Segments, 1975–76

Kunstmuseum Basel

Video / Film. Bestandsaufnahme Bis 14.04.2019

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as Kunstmuseum Basel zeigt Film- und Videoarbeiten aus der eigenen Sammlung. Die Werke beschäftigen sich alle mit den künstlerischen Möglichkeiten und den dokumentarischen, experimentellen Spielarten des Mediums. Eine Recherche im Archiv hat gezeigt, dass das Haus in den 1970er-Jahren ein gut besuchtes Filmprogramm durchführte. Alle zwei Wochen wurden neuste Künstlerfilme sowie Dokumentarfilme über Künstlerinnen und Künstler gezeigt. Ziel war es, einerseits auf aktuelle Entwicklungen innerhalb der bildenden Kunst zu reagieren und andererseits die Sammlung mithilfe von dokumentarischen Filmen zu vermitteln.

damalige Assistent im Bereich der Moderne, leistete. Im Alleingang bemühte er sich darum, im Kunstmuseum Basel die zeitgenössische internationale Kunstproduktion zu verankern und dem Medium Film einen neuen Status zu verleihen. Felix vernetzte das Kunstmuseum mit Künstlerinnen und Künstlern, Museen und Galerien, die heute als prägende Akteure der Kunstgeschichte gelten. Kaum eines der damals im Filmprogramm gezeigten Werke wurde angekauft. Die technischen Anforderungen, die für das Sammeln und Ausstellen der bewegten Bilder nötig waren, empfand das seinerzeit klassisch ausgerichtete Museum als zu grosse Herausforderung. Selbst gegen Ende des Filmprogramms im Jahr 1978 wollte man keine Video-Ausrüstung und Abspielgeräte erwerben. Damals wurde allein auf den Moment der Vorführung vertraut.

In der Sammlungspräsentation wird der eigene Bestand an Film und Video seit den 1960er-Jahren analysiert. Ausgangspunkt ist der lebendige Austausch zu Film und Kunst am Kunstmuseum Basel der 1970er-Jahre. Als Reproduktionen gezeigte Archivdokumente geben einen Eindruck davon, welche Pionierarbeit Zdenek Felix, der Artinside |

Die Ausstellung Video / Film kann als Arbeitssituation verstanden werden, die sich darum bemüht, den Videobestand der 1970er- und

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Kunstmuseum Basel Video / Film – Bestandsaufnahme

Herausforderung Digitalisierung

1980er-Jahre zu charakterisieren und aufzuarbeiten und die Sammlung als Ort der ständigen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven zu nutzen. Diese Arbeit wird im Rahmen einer Kooperation mit Studierenden des Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel vertieft. Zu sehen sind u. a. Werke von Joan Jonas, Lawrence Weiner, Nam June Paik, Richard Serra und Dan Graham. Werke werden im Sinne einer Bestandsaufnahme der Sammlungsbestände in unregelmässigen Abständen ausgetauscht.

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ie ersten zeitbasierten Kunstwerke hielten bereits in den 1970er-Jahren Einzug in die Sammlung des Kunstmuseums Basel. Innerhalb der letzten vier Dekaden ist dieses relativ neue Sammlungsgebiet auf bald 190 audiovisuelle Arbeiten angewachsen. Je nach Entstehungszeit der Werke und der Akquisition sind die Bild- und Toninformationen auf unterschiedlichen Datenträgern gespeichert; von Film und Diapositivfilm über analoge Magnetbänder bis hin zu den born-digital Videos auf diversen Festplatten und USB-Sticks. Da auch die Lebensdauer dieser Speichermedien sowie die dazugehörigen Abspielmöglichkeiten begrenzt sind und oftmals mit einer geplanten Obsoleszenz seitens der Hersteller einhergehen, rückt die Bewahrung audiovisueller Arbeiten in Sammlungen und Museen immer mehr in den Fokus – so auch am Kunstmuseum Basel. Die Digitalisierung hat sich inzwischen zur Methode der Wahl entwickelt, um analoge Bild- und Toninformationen für die Zukunft zu sichern. Sie reicht jedoch nicht immer aus, um auch die Intention der Künstlerin oder des Künstlers zu bewahren.

Die Bemühungen von Zdenek Felix dürfen nicht isoliert betrachtet werden. Vielmehr stehen sie im Kontext einer institutionsübergreifenden Debatte über das Potenzial und die Problematiken des neuen Mediums. «Die Szene der audiovisuellen Medien wird zusehends unübersichtlicher», schrieb Paul Vogt (der damalige Leiter des Museums Folkwang in Essen) am 1. Oktober 1973 an Zdenek Felix. Eine Aussage, die man in Hinsicht auf die öffentlichen Debatten um neue Medien und Fragen der Digitalisierung heute beinahe unverändert übernehmen könnte. Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten im Umgang mit dem fragilen historischen Film- und Videomaterial. Sie wirft aber auch neue Fragen und Problemstellungen auf, wie etwa jene des Verhältnisses von ursprünglichem Trägermedium und Digitalisat. Auch Fragen rund um den Moment der Vorführung sind durch den Einsatz digitaler Technologien so virulent wie nie. ◀

Klara Lidén, Untitled (Column Monkey), 2010 Ein Beispiel hierfür ist die Installation Untitled (Column Monkey) (2010) von Klara Lidén. Die Künstlerin greift für die Präsentation ihrer Arbeit bewusst auf den Diaprojektor zurück. Hierfür trifft sie eine Auswahl von 80 digitalen Videoeinzelbildern in Schwarz-Weiss, die eine Strassenperformance der Künstlerin dokumentieren. Lidén druckt die digitalen Bilder auf transparente Folie, schneidet sie in akribischer Fleissarbeit per Hand zurecht und montiert sie in Diarahmen. Die Digitalisierung stösst bei der Bewahrung dieser Arbeit schnell an ihre Grenzen: Einerseits transformiert Lidén digitale Fotos in Lichtbilder, die erst mittels analoger Abspieltechnik generiert werden, andererseits ist auch der komplexe manuelle Herstellungsprozess sehr an ihre Person gebunden. Die werkgerechte Präsentation wird zunehmend zur Herausforderung. Das Kunstmuseum Basel verfügt noch über einige Diaprojektoren, aber der Zahn der Zeit nagt auch an diesen einst weitverbreiteten analogen Vorführgeräten des 20. Jahrhunderts. Die Reparatur der Geräte wird zunehmend aufwendiger und kostspieliger, da die Ersatzteile rarer werden. Die Bewahrung audiovisueller Kunstwerke bedarf aufgrund ihrer Komplexität einer guten Teamarbeit zwischen Künstlern, Galeristen, Kuratoren und Restauratoren. Ein gutes Netzwerk von verschiedenen Spezialisten wie z. B. Video- und Filmrestauratoren, Programmierern, Medientechnikern und Dienstleistern für audiovisuelle Gestaltung und Duplizierung analoger und digitaler Medien ist mindestens genauso wichtig. ◀

Die Ausstellung Video/Film wurde von Olga Osadtschy, Philipp Selzer und Maja Wismer kuratiert.

Annette Fritsch, die Autorin dieses Textes, hat an der Hochschule der Künste in Bern Konservierung und Restaurierung studiert. Seit 2016 betreut sie als Restauratorin Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts am Kunstmuseum Basel.

Begleitprogramm Führungen Freitag, 01.03.19, 14 h Freitag, 05.04.19, 14 h www.kunstmuseumbasel.ch

Klara Lidén, «Untitled» (Column Monkey), 2010 Artinside |

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Videoabend mit Gästen Mittwoch, 20.03.19, 18–19.30 h Mit Robert Beavers und Maja Naef. Gezeigt werden Filme von Gregory Markopoulos


Vitra Design Museum Gallery

Lake Verea: Paparazza Moderna 02.02.2019 – 07.07.2019

Lake Verea fotografieren das VDL Haus (1932) von Richard Neutra, Silverlake, Kalifornien, Teil der Paparazza-Moderna-Serie, 2011–2018

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as mexikanische Künstlerduo Francisca Rivero-Lake und Carla Verea Hernández porträtiert Wohnhäuser, die nach den Entwürfen berühmter moderner Architekten entstanden. Ähnlich wie Paparazzi gehen sie spontan und ohne Vorankündigung ans Werk, um ihre Sujets ungeschönt und ganz privat einzufangen. Lake Vereas evokative Fotografien von Gebäuden von Walter Gropius, Marcel Breuer, Richard Neutra, R.M. Schindler, Ludwig Mies van der Rohe und Philip Johnson entstanden während verschiedener USA-Reisen zwischen 2011 und 2018. Die Porträts erzählen die

persönliche und poetische Geschichte der vielfältigen Beziehungen zwischen den Protagonisten der Architektur des 20. Jahrhunderts und dokumentieren ihr Vermächtnis. ◀ Ausstellungseröffnung & Opening Talk (EN) Lake Verea: Paparazza Moderna 01.02.2019, 18 h | Vitra Design Museum Gallery Zur Eröffnung ihrer Ausstellung in der Vitra Design Museum Gallery stellen die Künstlerinnen ihre Arbeit vor und schildern Erlebnisse und Anekdoten, die sie bei der Spurensuche gesammelt haben.

Vitra Schaudepot

Anton Lorenz: Von der Avantgarde zur Industrie 22.02.2019 – 19.05.2019

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um 100. Geburtstag des Bauhauses widmet sich das Vitra Design Museum dem Unternehmer und Designer Anton Lorenz. 1925 wurde von Marcel Breuer am Bauhaus erstmals Stahlrohr als Möbelmaterial verwendet – ein Schritt, der modernes Wohnen revolutionieren sollte. Anton Lorenz erkannte als einer der Ersten das Potenzial der neuen Möbel und agierte mit Patenten und Unternehmensgründungen so geschickt, dass er bald als Schlüsselfigur für den Erfolg des Stahlrohrmöbels galt. Erstmals präsentiert die Ausstellung wichtige Dokumente aus seinem Nachlass, kombiniert mit Stahlrohrmöbeln von Marcel Breuer, Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier und anderen – die Ausstellung bietet einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen der Avantgarde. ◀ Ausstellungseröffnung & Opening Talk Wolf Tegethoff: Stahlrohrmöbel – eine globale Erfolgsgeschichte 21.02.2019, 18.30 h | Vitra Schaudepot Ludwig Mies van der Rohe, «Stuhl MR10», 1927 Artinside |

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Special – Celebrating Bauhaus Tour und Dinner Anmeldung: events@design-museum.de 09.03.2019, 18 h | Vitra Schaudepot


Vitra Design Museum

Last Days – Vitra Design Museum

Victor Papanek: The Politics of Design Noch bis zum 10. März 2019

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n der Ausstellung Victor Papanek: The Politics of Design präsentiert das Vitra Design Museum noch bis zum 10. März die erste grosse Retrospektive über den Designer, Autor und Aktivisten Victor J. Papanek (1923–1998). Seit den 1960er-Jahren war er einer der wichtigsten Vordenker eines sozial und ökologisch orientierten Designansatzes. Papanek plädierte in seinen Thesen für Inklusion, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit – Themen, die im heutigen Design aktueller denn je sind. Neben einer intensiven Auseinandersetzung mit Papaneks Lebenswerk, schlägt die Ausstellung auch einen Bogen von Zeitgenossen Papaneks, darunter George Nelson, Richard Buckminster Fuller und Marshall McLuhan, zu aktuellen Designern wie Tomás Saraceno oder Forensic Architecture, deren Werke Papaneks anhaltenden Einfluss auf das heutige Design veranschaulichen. ◀

Installationsansicht Victor Papanek: The Politics of Design, 2019

Preview – Vitra Design Museum

Balkrishna Doshi Architektur für den Menschen 30.03.2019 – 08.09.2019

D Balkrishna Doshi, Architekturstudio «Sangath», Ahmedabad, 1980

er Architekt Balkrishna Doshi zählt zu den einflussreichsten Pionieren moderner Architektur in Indien. Das Vitra Design Museum widmet Doshis Gesamtwerk im Frühjahr 2019 erstmals eine Retrospektive ausserhalb Asiens. Anhand zahlreicher Architekturmodelle, Pläne, Malereien, Fotografien, Filme und Nachbauten seiner Architek-

turen in Originalgrösse wird sein Schaffen in den Bereichen Architektur, Städtebau, Design und Kunst umfassend präsentiert. ◀ Ausstellungseröffnung & Opening Talk Balkrishna Doshi 29.03.2019, 18 h | Fire Station Anmeldung: events@design-museum.de

Vitra Schaudepot

Highlights aus der Sammlung

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er geführte Rundgang fokussiert auf die Highlights der Sammlung des Vitra Design Museums, darunter seltene oder singuläre Stücke von Designern wie Gerrit Rietveld, Alvar Aalto, Charles & Ray Eames oder Ettore Sottsass, aber auch weniger bekannte oder anonyme Entwürfe, Raritäten, Prototypen und Versuchsmodelle. Die Führung bietet den Besuchern eine wohl einzigartige Möglichkeit, die Geschichte des modernen Möbeldesigns von seinen Anfängen im 19. Jahrhundert bis heute in vielen Facetten zu erleben. ◀ Jeden Samstag und Sonntag, um 13 h auf Deutsch und um 14 h auf Englisch Weitere Informationen unter www.design-museum.de

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Einblick in die Sammlung des Vitra Design Museums

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Cyprien Gaillard, Nightlife, 2015 (Filmstill) Artinside |

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Museum Tinguely

Cyprien Gaillard. Roots Canal Artinside |

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Museum Tinguely

Cyprien Gaillard Roots Canal 16.02.2019 – 05.05.2019 Zerstörung, Bewahrung, Wiederaufbau: Das Schaffen des Künstlers Cyprien Gaillard (*1980, Paris) beleuchtet unser zwiespältiges Verhältnis gegenüber Zerfallsprozessen und Ruinen. Als Reisender durchstreift er die Welt, sammelt unterwegs Fundstücke und erzählt mithilfe dieser Artefakte von der unabwendbaren und unaufhörlichen Transformation der urbanen Landschaft und damit auch von Natur und Menschen.

Cyprien Gaillard, Greater Koa Moorhen, 2013 Artinside |

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Museum Tinguely Cyprien Gaillard – Roots Canal

Cyprien Gaillard, Sober City (Taino Towers), Detail, 2015

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m Zentrum der Präsentation Cyprien Gaillard. Roots Canal im Museum Tinguely steht eine Installation von Baggerschaufeln. Die für Grossbaustellen so charakteristischen, schweren Geräte stehen sich in zwei Reihen gegenüber, wie ein Spalier von Soldaten. Ausser Betrieb und in einem musealen Kontext verwandeln sich die stillen Riesen in mächtige Statuen. Mit der Patina, die sie im Lauf ihres mechanischen Lebens angesetzt haben, den verblichenen Farben und den Rostflecken, die sie überziehen, erwecken die zu Standbildern gewordenen Maschinen den Anschein von archäologischen, aus den Tiefen der Erde gehobenen Funden. Trotz ihres archaischen Aussehens sind die metallenen Ungetüme – hervorgegangen aus der industriellen Revolution – jedoch alles andere als Relikte der Vergangenheit. Ihr Einfluss auf die Welt von heute und morgen ist ungebrochen, verkörpern sie doch das Versprechen des Wandels, der architektonischen Erneuerung und einer sich ständig neu erfindenden Urbanität. Die Diggers von Cyprien Gaillard nehmen uns mit auf eine Reise in ein Hin und Her zwischen Vorgeschichte und Gegenwart. Zusätzlich reflektiert wird dieser Zeitsprung durch die an den Schaufeln angebrachten Stangen aus Onyx und Kalkspat: Zwischen den lichtdurchlässigen und äusserst zerbrechlichen Mineralien und dem wuchtigen Gerät, das sie zutage fördert, liegen nicht nur bis zu fünf Tonnen Gewicht, sondern auch einige Millionen Jahre. Wie in seinem gesamten Schaffen betont Gaillard auch mit dieser Installation, dass Aufbau und Zerstörung keine widersprüch-

Cyprien Gaillard, Sober City (GWB Bus Station), Detail, 2015

Cyprien Gaillard, Sober City (Jackie Robinson & Pee Wee Reese), Detail, 2015

«Um neue Gebäude errichten zu können, muss das Verschwinden von Bestehendem in Kauf genommen werden, sei es eine Landschaft, ein anderes Bauwerk oder Niemandsland.»

Phänomen dazu führt, dass sich Menschen, Tiere und Pflanzen allmählich in kristalline Strukturen verwandeln. Durch die Aufnahme auf Polaroidpapier, einem fragilen, vergänglichen und mit der Zeit verblassenden Trägermedium, und die Auswahl der Motive spiegeln die Sober Cities die kontinuierliche Metamorphose der Stadt wider; einer Stadt – und hier kommen wieder die Bagger ins Spiel – im ewigen Spannungsfeld zwischen dem Bewahren des architektonischen Erbes und dem Errichten neuer Bauten und damit der Entropie, dieser Unordnung der Materie im Zuge unvermeidlicher Verfallsprozesse. Mit seinen Werken beleuchtet Gaillard diesen langsamen Übergang von einem Zustand zum anderen und die auftretenden Spannungen – physischer, ästhetischer, gesellschaftlicher oder politischer Art – zwischen Erneuerung und Vernichtung.

lichen Konzepte sind. Stattdessen sind beide Teil des selben Prozesses und zeitlich eng miteinander verbunden. Um neue Gebäude errichten zu können, muss das Verschwinden von Bestehendem in Kauf genommen werden, sei es eine Landschaft, ein anderes Bauwerk oder ein Niemandsland. Der Aufbau von Neuem bedingt zwingend die Zerstörung des Vorherigen. Aufgenommen und fortgesetzt wird dieser Gedankengang durch die ebenfalls im selben Raum gezeigte Bilderreihe Sober City (2015–2018): Als visueller Kontrapunkt zu den Baggerschaufeln hängen an den Wänden in unregelmässigen Abständen Polaroidfotos in der für sie typischen bescheidenen Grösse, die einen städtischen Hintergrund bilden. Die Fotografien sind doppelt belichtet: Ansichten von New York überlagern, Aufnahmen eines Amethystfragments aus dem New Yorker Naturkundemuseum. Durch die Verschmelzung der beiden Motive und die doppelte Belichtung wirken die Bilder so, als seien sie durch ein Prisma aufgenommen. Ein Gebäude, ein Bus, eine Skulptur oder ein Baum – die urbanen Komponenten sind kaum noch erkennbar. Beim Betrachten scheinen sie nach und nach zu kristallisieren, ähnlich wie im Science-Fiction-Roman The Crystal World (1966) von J. G. Ballard, in dem ein mysteriöses Artinside |

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Im nächsten Raum der Ausstellung schliesst mit KOE (2015) eine grossformatige, wandfüllende Projektion einer Videoaufnahme eines Schwarms exotischer Vögel über den Einkaufsstrassen von Düsseldorf an. Die geflügelten Besucher, ursprünglich in Afrika und Asien beheimatete Halsbandsittiche, fliegen vorbei an edlen Geschäften und zwischen moderner Architektur hindurch, unter sich die permanente Baustelle, als die sich das Stadtzentrum präsentiert. Das Grün ihres Gefieders zeichnet die anachronistischen Linien nach, die eine hyperästhetisierte, innerstädtische Welt von morgen kennzeichnen, geprägt von Luxusmarken, ätherischen Gebäuden und omnipräsentem Konsum. Der Halsbandsittich kam einst als Käfigvogel in unsere Breiten-


Museum Tinguely Cyprien Gaillard – Roots Canal

Summary – Cyprien Gaillard. Roots Canal. Destruction, reservation, reconstruction: in his work, Cyprien Gaillard (born 1980 in Paris) stages our ambiguous relationship with ruination and decay, capturing the incessant transformation of the urban landscape, as well as that of nature and humankind. Close to tipping point, his works evoke the imminence, or the coming, of a metamorphosis. They intercept the moment of falling or remain suspended in the instability of becoming. Presented for the first time in Europe, a series of excavator heads installed at the heart of Museum Tinguely precisely embody this moment of suspension. A metaphor for human voracity, in the museum context these tools commonly found on building sites become fossils from the future. They are contrasted with a flight of exotic birds over a mutating European city, Polaroids undergoing gradual erasure, and a hallucinatory immersion in a memory-filled urban night. Out of these disparate and antagonistic fragments, Gaillard recomposes a universe where macrocosm and microcosm, tool and workpiece, the city and its inhabitants, machine and nature, cohabit in an equilibrium that is both perfect and fragile.

grade und hat mittlerweile in mehreren europäischen Städten neue Lebensräume für sich entdeckt. Sein attraktives Äusseres lässt leicht vergessen, dass es sich dabei um eine invasive Art handelt, die einheimische Ökosysteme gefährdet. Zum Eintauchen in eine hypnotische, tranceartige Atmosphäre lädt Nightlife (2015) ein. Der Film, ein Mosaik von Szenen ohne offensichtlichen Zusammenhang, versetzt die Betrachtenden in eine farbenprächtige, urbane Nacht. Die Aufnahmen führen von Auguste Rodins Skulptur Der Denker vor dem Kunstmuseum von Cleveland über ein halluzinatives Ballett von Wacholderbäumen in Los Angeles – auch dies eine invasive Art – und ein spektakuläres Feuerwerk über dem Berliner Olympiastadion zurück nach Cleveland zu einer Eiche, deren Setzling der mehrfache Olympiasieger Jesse Owens 1936 von den Nationalsozialisten erhalten hatte. Die besonders plastisch als 3D-Projektion gezeigten Bilder ermöglichen das ebenso verwirrende wie betörende Erlebnis einer übersteigerten Wahrnehmung. Zusätzlich verstärkt wird die visuelle und sensorische Immersion durch die Tonspur des Werks, ein vom Künstler produzierter Mix von Samples der Refrains zweier Stücke des Rocksteady-Musikers Alton Ellis. Wie in den anderen Werken der Ausstellung ersinnt Cyprien Gaillard auch hier aus ungleichen, sogar gegensätzlichen Fragmenten ein neue Erzählung. In dieser vermischen sich Anekdote mit Geschichte und Stadt, Natur und Mensch koexistieren in einem gemeinsamen nicht linearen Raum-Zeit-Gefüge. ◀

Résumé – Cyprien Gaillard. Roots Canal. Destruction, préservation, reconstruction: le travail de Gaillard (né en 1980, Paris) met en scène notre rapport ambigu à la ruine, à la disparition. Il capte l’incessante transformation du paysage urbain et celle, conjointe, de la nature et des hommes. Au bord du basculement, les œuvres de l’artiste évoquent l’imminence, ou l’avènement, d’une métamorphose. Présentée pour la première fois en Europe, une série de têtes d’excavatrices incarnent précisément ce moment de suspension. Métaphore de la voracité des hommes, ces outils caractéristiques des grands chantiers se muséifient ici pour devenir les fossiles d’un temps futur. En contre-point, un vol d’oiseaux exotiques au-dessus d’une ville européenne en mutation, des polaroïds en voie d’effacement et une immersion hallucinatoire dans une nuit citadine emplie de souvenirs. Gaillard compose un univers où le macrocosme et le microcosme, la machine et la nature, cohabitent dans un équilibre aussi parfait que fragile.

Séverine Fromaigeat, Autorin dieses Textes und Kunsthistorikerin aus Genf, ist Kuratorin am Museum Tinguely und hat die Ausstellung Cyprien Gaillard. Roots Canal kuratiert.

Cyprien Gaillard, KOE, 2015 (Filmstill)

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Museum Tinguely

Lois Weinberger – Debris Field 17.04.2019 – 01.09.2019

Lois Weinberger, Ohne Titel, 2014, Katzenmumie, 18. Jahrhundert

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ois Weinberger (geb. 1947 in Stams, Tirol) ist ein Pionier der künstlerischen Feldforschung. Bekannt wurde er mit einer Arbeit zur Documenta X von 1997, als er ein stillgelegtes Bahngleis am Bahnhof Kassel mit Neophyten bepflanzte, und damit eine Metapher schuf für die Migrationsprozesse unserer Zeit. Sein Interesse richtet sich auf die Schönheit des Unbeachteten, des Versteckten, der Rückseiten und Brachen. Mit einer Vielfalt an Ausdrucksformen und einem Hang zum Experimentellen versteht er es, seine Forschungen als vielschichtige Prozesse vorzustellen, die die stete Veränderung, das Werden und Vergehen zeigen. In ihrer Offenheit und Unbestimmtheit laden sie den Betrachter als Komplizen ein, sich selber auf Reisen zu begeben. Die Arbeit Debris Field, die das Museum Tinguely vom 17. April bis 1. September 2019 zeigt, ist eine poetisch-archäologische Forschungsarbeit, die auf faszinierende Weise

Relikte aus der über fünf Jahrhunderte zurückreichenden Geschichte des Bauernhofes der Eltern von Weinberger erforscht und vorstellt – einem Hof, der zum Kloster Stams gehört. Debris Field ist eine Bestandsaufnahme, eine 'Ausgrabung', die in Dach- und Zwischenböden stattfindet. Weinberger betrachtet das Haus als Archiv des Lebens und die Relikte als Marginalien, die das Eigentliche des Archivs, seine Lücken (Georges Didi-Huberman) umrahmen. Diesen essenziellen Lücken und ihren Erinnerungsräumen verleiht er mit poetischem Überschuss Ausdruck und bildet den Alltags-Surrealismus mit einer wunderkammerähnlichen Inszenierung in Assemblagen, Akkumulationen und Spekulationen ab. Vielen Dingen, die überdauert haben, wird apotropäisches (unheilabwendendes) Potenzial zuerkannt, so einer Katzenmumie oder im Zwischenboden aufbewahrten Einzelschuhen von Verstorbenen. Aber auch archäologisch Unbedeutendes findet Weinbergers Aufmerksamkeit, so von Artinside |

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Mäusen für den Nestbau zerkleinerte Zeitungsschnipsel, die wiederum von Wanzen rund um die Druckerschwärze der Buchstaben angefressen sind. Debris Field ist die dritte Ausstellung in einer Reihe, die den Dialog mit Jean Tinguelys Mengele-Totentanz (1986) sucht und die Vielschichtigkeit dieses späten Hauptwerkes hervorheben will. Zur Eröffnung des neu eingebauten Ausstellungsraumes richtete die erste Ausstellung mit Jérôme Zonder 2017 ihre Aufmerksamkeit auf den Aspekt der Totalitarismus-Kritik, die zweite mit Gauri Gill 2018 auf die Totentanz-Thematik. Die dritte mit Weinberger eröffnet einen Dialog rund um die unterschiedlichen Bauernhof-Biografien, die für die zwei Werke grundlegend sind. ◀ Roland Wetzel ist Direktor des Museum Tinguely und Kurator der Ausstellung Lois Weinberger – Debris Field. In dieser Ausstellungsreihe treten unterschiedliche Künstler*innen in Dialog mit Jean Tinguelys Mengele Totentanz.


Pierre-Yves Freund, Lauzes, 2012

Fondation Fernet-Branca

Wie eine Erinnerung … 24.02.2019 – 05.05.2019 In der Ausstellung Wie eine Erinnerung … werden Werke von Dove Allouche (Le Temps scellé aus der Sammlung des FRAC Elsass), Pierre-Yves Freund und Anne Immelé ausgestellt.

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eit und Erinnerung sind zentrale Aspekte der Filme des russischen Filmregisseurs Andrei Tarkowski. Bilder haben für ihn immer poetische Aussagekraft, sie sind Ausdruck des Lebens und seiner Vergänglichkeit. Die kontemplative Dimension der Landschaft, die Bedeutung, die dem Wasser in all seinen Formen beigemessen wird, die Verflechtung verschiedener Zeitebenen und das Umherirren sind Elemente, die sich auch in den fotografischen Werken von Anne Immelé wiederfinden. Ihre Fotografien, die in der Fondation Fernet-Branca in einer Ausstellung zu sehen sind, sind keine Illustrationen, sondern eine Auseinandersetzung mit der Bildwelt Andrei Tarkowskis. Zur Artinside |

Herstellung eines Dialogs in Echo auf die vielen Dimensionen des Bildes bei Tarkowski wendete sich Anne Immelé an Pierre-Yves Freund und Dove Allouche, deren Werke die Vergänglichkeit der Zeit reflektieren. In Pierre-Yves Freunds Skulpturen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, scheinen Fragen noch offen zu sein; Veränderungen und Umwandlungen von flüssigen oder festen Stoffen stehen in Resonanz mit der Ästhetik Tarkowskis. Für seine Serie Le Temps scellé fotografierte Dove Allouche die Drehorte von Stalker (1979) etwa dreissig Jahre nach der Entstehung des Films. Die dabei entstandenen Landschaften sind von Erinnerungen an den Film durchwoben. ◀

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Artinside im Abo

Artinside Radiophonic Spaces Das Museum Tinguely setzt mit dem Projekt «Radiophonic Spaces» bekannte und unbekannte Positionen der Radiokunst in Beziehung und macht sie in einzigartiger Weise erlebbar.

Das Museumsmagazin der Region Basel

Artinside

Ausgabe Frühjahr 2019

Das Museumsmagazin der Region Basel

Balthus in der Fondation Beyeler Die Retrospektive in der Fondation Beyeler ist die erste umfangreiche Ausstellung in der Deutschschweiz des legendären und kontroversen Künstlers.

Füssli im Kunstmuseum Basel Erstmals widmet das Kunstmuseum Basel dem Schweizer Künstler Johann Heinrich Füssli eine Ausstellung und rückt zwei seiner wichtigsten Inspirationsquellen ins Rampenlicht: die Literatur und das Theater.

Weitere Ausstellungen Historisches Museum Basel: Glaubenswelten des Mittelalters Vitra Design Museum: Victor Papanek: The Politics of Design Fondation Fernet-Branca: 5 femmes: l'engagement poétique Musée Unterlinden: Corpus Baselitz

Zeitgenössische Kunst und Debatte im Kunstmuseum Basel

Bacon – Giacometti in der Fondation Beyeler

Oder Talon einsenden an Lauftext – Museumsmagazin Artinside Oberwilerstrasse 69 | CH-4054 Basel Vorname | Name

Ausgabe Sommer 2018

Die Ausstellung zeigt in rund 100 Werken die erstaunlichen Parallelen der beiden Künstler auf

Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger im Museum Tinguely Das Künstlerduo lockt sein Publikum in ein Wunderkammer-Labyrinth zwischen Natur und Künstlichkeit

Der junge

Picasso Sam Gilliam , Rondo, 1971

Artinside ist der Basler Zeitung, der Basellandschaftlichen Zeitung und einer Teilauflage der Badischen Zeitung beigelegt

Artinside

Radiophonic Spaces, Origin of noise, 2013 (Videostill)

Artinside bequem dreimal pro Jahr im Briefkasten kostet CHF 20.- / € 20.Einfach E-Mail mit Anschrift an abo@artinside.ch schicken

Ausgabe Herbst 2018

Das Museumsmagazin der Region Basel

Blaue und Rosa Periode

Weitere Ausstellungen Schaulager Historisches Museum Basel | Barfüsserkirche Das Kulturhighlight des Jahres in der Fondation Beyeler. Kunsthaus Baselland Kloster Schönthal, Langenthal Vitra Design Museum, Weil am Rhein/DE Fondation Fernet-Branca, St. Louis/F Musée Unterlinden, Colmar/F

Kosmos Kubismus im Kunstmuseum Basel

Die Schau Kosmos Kubismus. Von Picasso bis Léger zeigt erstmals die kubistischen Meisterwerke aus dem Centre Pompidou und dem Kunstmuseum Basel.

Cyprien Gaillard im Museum Tinguely

Weitere Ausstellungen Vitra Design Museum: Lake Verea – Paparazza Moderna Fondation Fernet-Branca: Comme un souvenir Forum Würth Arlesheim: Joan Miró | HIDDEN

Cyprien Gaillard beleuchtet Transformationen und verweist auf Prozesse von Zerstörung und Wiederaufbau im urbanen Raum.

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Eine Reise auf den Spuren des frühen Pablo Picasso durch Katalonien: Barcelona, Horta San Juan, Cadaqués und Gosol, 12.–18. Mai 2019

REISEN ZUR KUNST

Diese Reise führt zu den Orten und berichtet von den Episoden, die Picassos frühes Leben und Wirken beeinflusst haben. Wir begegnen ihm im gotischen Viertel Barcelonas, in malerischen Dörfern Kataloniens, in der blauen Bucht von Cadaqués und den lichtgebadeten spanischen Pyrenäen. In einem Kochkurs bereiten wir Piassos Lieblingsgerichte zu. Auf dem Terra-Alta-Plateau besuchen Sie das Weingut Venta d'Aubert und kosten die im Wein eingefangene Sonne Spaniens. Erleben Sie Barcelona, das Meer, die Dörfer und die Berge von Picassos Jugend. Junger Picasso, Fotografie von 1906, Autor unbekannt

Detailprogramm und weitere Reisetermine: www.reisenzurkunst.ch

Leistungen: Linienflug ab Basel oder Zürich, 6 Nächte (ÜF) im Viersternhotel gehobener Klasse in Barcelona, Ausflüge, neun Mahlzeiten, Museumsbesichtigungen, Kochkurs, Weindegustation, Kunstgespräche, deutschsprachige Reisebegleitung mit Kunsthistoriker Fabian Felder, Preis/Person bei Doppelbelegung CHF 2980.– / Zuschlag Einzelzimmer CHF 480.–

Pablo Picasso, La Mercè Barcelona (Detail), 1897

Kirche La Mercè, Barcelona

Buchung und Beratung beim Reiseveranstalter: info@reisenzurkunst, Tel. 061 643 72 15 oder bei Media Reisen AG, Petersgraben 33, 4051 Basel, info@mediareisen.ch, Tel. 061 260 92 60

Weitere Kunstreisen 2019: in kleinen Gruppen ab Basel und Zürich, in kunsthistorischer Begleitung, fokussiert und authentisch • Eine Reise in die Toskana, Umbrien und die Marken: Auf den Spuren von Piero della Francesca, dem grossen Meister des Quattrocento. Noch wenige Plätze vorhanden | 5.–10. April • Gold-, Seide- und Salzhandelswege: Venedig, Dubrovnik und das orientalische Hinterland | 2.–10. Juni • Schönste Fresken und Kuppeln Nord-Italiens: Bergamo, Ferrara, Mantua, Padua und Arezzo | Oktober • Eine kunsthistorische Reise zu den faszinierendsten Klöstern des Balkans, von Belgrad bis zur Montenegrinischen Küste | Oktober Für unsere Kunstgespräche in Basel konsultieren Sie den Veranstaltungskalender: www.orellfuessli.ch

KOJICH REISEN ZUR KUNST

www.reisenzurkunst.ch


Service

Fondation Fernet-Branca

Kunsthaus Baselland

2, Rue du Ballon, F-Saint-Louis www.fondationfernet-branca.org | +33 38 969 10 77

St. Jakob-Strasse 170, Muttenz/Basel | www.kunsthausbaselland.ch | +41 61 312 83 88

Öffnungszeiten | Opening Hours Mi–So 13–18 h Wed–Sun 1 pm–6 pm

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults €8.– Ermässigt | reduced €6.– Unter 18 Jahren gratis Free admission under 18 years

Führungen | Guided Tours Französisch und Deutsch auf Anfrage In French and English on demand

Anreise | Getting There Mit dem Bus: Nr. 4 ab Station Schifflände bis Haltestelle Carrefour Central/ Croisée des Lys, 3 Min. Fussweg By Bus: Bus No. 4 from Station Schifflände to Station Carrefour Central/ Croisée des Lys, 3 min. walk left

Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So 11–17 h, Regelmässige Abendöffnungen mit Veranstaltungen Tue–Sun 11 am–5 pm. Regular evening events

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults reduziert | Reduced Bis 12 Jahren | up to 12 years

Führungen | Guided Tours Regelmässig stattfindende Workshops, Mittags- und Abendführungen, Gespräche mit Kunst- und Kulturschaffenden. Workshops, lunchtime and evening tours, talks with artists and cultural producers taking place regularly

Anreise | Getting There Ca. 15 Minuten ab Basel SBB oder Basel Bad. Bahnhof / Haltestelle St. Jakob Approx. 15 minutes from Basel SBB main station or Basel Bad. Bahnhof, tram stop St. Jakob.

CHF 12.– CHF 9.– frei | free

Anna Winteler. Körperarbeit | Eine Retrospektive | 25.01. 2019 – 28.04.2019 Rebecca Kunz | Bis 28.04.2019 Clément Cogitore | 15.02.2019 – 28.04.2019 Gina Folly | Jahresaussenprojekt 2019 | 15.02.2019 –31.12.2019

▶ Aktuelle Ausstellung siehe Seite 28

Ernst Ludwig Kirchner, Liegender blauer Akt mit Strohhut, 1909

Museum Frieder Burda

Kloster Schönthal

Lichtentaler Allee 8b, D-Baden-Baden | www.museum-frieder-burda.de

Langenbruck/BL | www.schoenthal.ch | mail@schoenthal.ch | +41 61 706 76 76

Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So, Feiertag | 10–18 h Tue–Sun, holiday | 10 am–6 pm Führungen | Guided Tours Sa, So 11 h und 15 h Sat, Sun 11 am and 3 pm

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults

Öffnungszeiten ab 29.03.2019 Opening Hours from 29.03.2019 Fr 14–17 h | Fri 2 pm–5 pm Sa/So 11–18 h | Sat/Sun 11 am–6 pm Mo–Do geschlossen | Mon–Thu closed

€ 14.–/€ 11.–

Private Führungen | Private Guided Tours +49 7221 398 98 38 fuehrungen@museum-frieder-burda.de

Die Brücke 1905–1914 | Bis 24.03.19 Die einflussreiche Künstlervereinigung und ihre farbenfrohen Werke stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Rund 120 Gemälde und Papierarbeiten geben Einblick in das Werk von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein und Emil Nolde. Mit der Brücke begann in Deutschland der Aufbruch zur Moderne. Der Expressionismus, der sich gegen die traditionelle Malerei und alles Akademische auflehnte, verkörperte ein neues Lebensgefühl. Ensemble. Centre Pompidou – Frieder Burda | 06.04.19 – 29.09.19 Karin Kneffel | 12.10.19 – 08.03.20

Artinside |

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults CHF 10.– Studenten | Students CHF 6.– Familien | Families CHF 20.– Gruppen ab 6 | Groups up to 6 CHF 8.–

Skulpturenpark Für die Wiesen und Wälder des Schönthals entwickeln internationale und Schweizer Künstlerinnen und Künstler ortsspezifische Skulpturen. Der Skulpturenpark ist immer offen. Kasse und Wegpläne beim Hofeingang. Sculpture Park International and Swiss artists have produced site-specific sculptures for the meadows and woods around Schoenthal. The sculpture parc is open at all times. Register and maps at the courtyard entrance.

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| Frühjahr 2019


Service

!Mediengruppe Bitnik, Omsk Social Club, Knoth & Renner

Historisches Museum Basel

HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)

Barfüsserkirche, Barfüsserplatz 7, Basel | www.hmb.ch | +41 61 205 86 00

Freilager-Platz 9, Münchenstein/Basel | www.hek.ch | +41 61 283 60 50

Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So 10–17 h | Tue–Sun 10 am–5 pm Mo geschlossen | Mon closed Anreise | Getting There Tram 3, 6, 8, 11, 14, 15, 16, 17, bis Haltestelle Barfüsserplatz. Tramlines 3, 6, 8, 11, 14, 15, 16, 17, to stop Barfüsserplatz

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults Reduziert (Personen unter 20 Jahren und/oder in Ausbildung bis 30 Jahre) Reduced (applies to persons under 20 years and/or up to 30 in education or training)

Öffnungszeiten | Opening Hours Mo/Di geschlossen | Mon/Tue closed Mi–So 12–18 h | Wed–Sun 12–6 pm

CHF 15.–

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults Ermässigt | Reduced Gruppen ab 10 Personen Groups from 10 persons

CHF 6.–

Schweizer Medienkunst: !Mediengruppe Bitnik, Fragmentin, Lauren Huret – Pax Art Awards 2018 | 21.02.2019 – 21.04.2019 Die Preisträger_innen der Pax Art Awards 2018 präsentieren neue Werke. Die !Mediengruppe Bitnik zeigt Arbeiten, die sich mit hochaktuellen Themen beschäftigen – von Kryptowährungen bis hin zu künstlicher Intelligenz. Fragmentin erkundet in ihren Werken die Grenzen zwischen digitaler und physischer Umwelt und die Medienkünstlerin Lauren Huret macht sich Tools gängiger SmartphoneApplikationen zunutze, um persönliche Geschichten zu erzählen, die mit gesellschaftlich relevanten Themen verwoben sind.

CHF 8.–

Kombiticket für Barfüsserkirche, Haus zum Kirschgarten und Musikmuseum Combined ticket for Barfüsserkirche, Haus zum Kirschgarten, Museum of Music CHF 20.– Gruppen ab 10 Personen | Groups over 10 persons CHF 12.– Unter 13 Jahren | under 13 years gratis | free

Entangled Realities – Leben mit künstlicher Intelligenz | 09.05.2019 – 11.08.2019 Die internationale Gruppenausstellung widmet sich dem aktuellen Thema der künstlichen Intelligenz und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Michel Leiris/Joan Miro, Bagatelles végétales, 1956

Clare Kenny, Peeping Tom, 2017

Kunst Raum Riehen

Forum Würth Arlesheim

Im Berowergut, Baselstrasse 71, Riehen | www.kunstraumriehen.ch kunstraum@riehen.ch | +41 61 641 20 29

Dornwydenweg 11, Arlesheim | www.forum-wuerth.ch arlesheim@forum-wuerth.ch | +41 61 705 95 95

Öffnungszeiten | Opening Hours Mi–Fr 13–18 h | Sa/So 11–18 h Wed–Fri 1 pm–6 pm | Sat/Sun 11 am–6 pm

CHF 9.– CHF 6.–

Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So 11–17 h Tue–Sun 11 am–5 pm

Eintritt frei | free entry

If I was a rich girl | 23.03.2019 – 30.06.2019 Kuratiert von Clare Kenny Für ihre neue Ausstellung im Kunst Raum Riehen bearbeitet die Künstlerin Clare Kenny das Thema des Ausstellens auf umfassende Art und Weise. Unter dem Titel If I was a rich girl lädt Kenny mit grosszügiger Geste in ihre persönliche Wunschsammlung an Kunstwerken ein, die sie sich aus namhaften Sammlungen ausleiht. Statt nur davon zu träumen, verwirklicht Kenny ihre Vorstellung und macht sie, wenn auch nur für einen beschränkten Zeitraum, real. Als Rahmen für die ausgeliehenen Werke verwandelt sie den Kunst Raum in eine «bessere» Version seiner selbst. Kenny, Meisterin der rhetorischen Form und geübt in der Kunst des Täuschens, schafft dazu Werke, die sowohl ortsspezifisch, aber auch in Beziehung zu den Exponaten realisiert werden. Kenny zitiert eine Reihe von Codes, welche die Zughörigkeit zu bestimmten sozialen Schichten repräsentieren. Eine Vorstellung, was «reich sein» oder der Traum davon ästhetisch bedeuten könnte, wird Anlass zum Schauen geben.

Artinside |

Eintritt frei | free entry Führungen | Guided Tours

Jeden Sonntag um 11.30 h Ohne Anmeldung, pro Person C HF 8.– Every Sunday 11.30 am, no registration required, per person CHF 8.–

HIDDEN – Verborgene Orte in der Schweiz | Bis 26.01.2020 Joan Miró – Alles ist Poesie | Bis 26.01.2020 Die Ausstellung Joan Miró – Alles ist Poesie. Sammlung Würth zeigt vornehmlich Grafiken aus dem Spätwerk des weltbekannten katalanischen Künstlers. Die Arbeiten veranschaulichen die künstlerische und technische Vielfalt des Surrealisten und verweisen auf vielgestaltige Einflüsse: das intellektuelle Paris, Theater und Poesie prägten Mirós Werk ebenso wie Intuition und die natürlichen Formen der spanischen Landschaft. ▶ Aktuelle Ausstellungen siehe Seite 15

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Service

Vitra Design Museum Charles-Eames-Str. 2, 79576 Weil am Rhein/Germany www.design-museum.de | info@design-museum.de | +49 76 21 702 32 00 Öffnungszeiten | Opening Hours Täglich 10–18 h | Daily 10 am–6 pm

Eintrittspreise | Tickets Einzelticket Museum € 11.– Ermässigt | Reduced € 9.– Einzelticket Schaudepot € 8.– Ermässigt | reduced € 6.– Kombiticket Museum&Schaudepot € 15.– Ermässigt | reduced € 15.–

Führungen | Guided Tours (Auswahl | Selection) Führungen der grossen Ausstellungen bis 10.3.2019 und ab 06.04.2019 DE: Sa/So/feiertags 11.30 h

Museum Tinguely Paul Sacher-Anlage 1, Basel | www.tinguely.ch infos@tinguely.ch | +41 61 681 93 20

Anreise | Getting There Ab Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Linie 8 bis Haltestelle Weil am Rhein Bahnhof/Zentrum/Bus No 55 Haltestelle Vitra. From Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Line 8 to station Weil am Rhein Bahnhof/Zentrum Bus No 55 to station Vitra.

Architekturführungen DE: täglich Architecture Tours EN: daily Highlights aus der Sammlung DE: Sa/So. 13 h Highlights from the Collection EN: Sa/Sun 2 pm

▶ Aktuelle Ausstellungen siehe Seiten 20–21

Wong Ping, Jungle of Desire, 2015 (Standbild, Detail)

Kunsthalle Basel

Öffnungszeiten Di–So 11–18 h, Mo geschlossen

Opening Hours Tue–Sun 11 am–6 pm, Mon closed

Eintrittspreise Erwachsene CHF 18.– Ermässigt CHF 12.– Gruppen ab 12 Personen CHF 12.– Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt Schulklassen inkl. B ­ egleitpersonen haben nach telefonischer Voranmeldung freien Eintritt: +41 61 681 93 20

Tickets Adults Reduced Groups 12 persons or more Children under 16 Free entrance for school groups by prior arrangement: +41 61 681 93 20

Führungen Öffentliche Führungen in deutscher Sprache: So 11.30 h | Private Führungen dt., engl., frz. und ital.: +41 61 681 93 20

Guided Tours Open guided tours in German Sun 11.30 am | Private guided tours in English, German, French and Italian: +41 61 681 93 20

Workshops und Kinderclub +41 61 688 92 70

Workshops and Kinderclub +41 61 688 92 70

Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 bis Wett- steinplatz, Bus Nr. 31 oder 38 Richtung Habermatten bis Museum Tinguely. Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36. Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein/Ost, Parkplatz unter der Autobahnbrücke

Getting There From Bahnhof SBB: Tram No 2 to Wettsteinplatz, Bus No 31 or 38 to Museum Tinguely. From Badischer Bahnhof: Bus No 36. Freeway: Exit Basel Wettstein/Ost Parking under the motorway bridge

▶ Aktuelle Ausstellungen Seiten 22 bis 27

Steinenberg 7, Basel | +41 61 206 99 00 | www.kunsthallebasel.ch

Öffnungszeiten | Opening Hours Di/Mi/Fr 11–18 h | Do 11–20.30 h Sa/So 11–17 h Tue/Wed/Fri 11 am–6 pm | Thu 11 am–8.30 pm Sat/Sun 11 am–5 pm

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults CHF 12.– Ermässigt | Reduced CHF 8.– inkl. S AM (Schw. Architekturmuseum)

Daniel Dewar & Grégory Gicquel | Mammalian Fantasies | Bis 14.04.2019 Daniel Dewar (*1976) und Grégory Gicquel (*1975) erschaffen bildhauerische Gegenstände, welche traditionelles Kunsthandwerk, figurative Motive und eine wild surreale Sensibilität in sich vereinen. In ihrer ersten institutionellen Ausstellung in der Schweiz präsentiert das britisch-französische Künstlerduo ein Ensemble aus neu in Auftrag gegebenen und jüngst entstandenen Holzskulpturen, in denen Körperfragmente von Menschen und anderen Säugetieren auftauchen. Wong Ping | Golden Shower | Bis 05.05.2019 Eine seltsam widersprüchliche Kombination aus trockenem Humor, bildhaft-expliziten Themen und lieblich anmutender, kindlicher Gestaltung, welche sich der einfachen Grundformen früher Videospiele bedient, zeichnen die digitalen Animationen von Wong Ping (*1984) aus.

Artinside |

Museum Tinguely Shop +41 61 688 94 49 | basel.shop_tinguely@roche.com Museumsbistro Chez Jeannot Das Restaurant liegt direkt an der Rheinpromenade. Di–So 10–18 h | Tue to Sun 10 am–6 pm Reservationen | Reservations: +41 61 688 94 58 Privat- und Sonderanlässe auf Anfrage | Private and special events on demand

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CHF 18.– CHF 12.– CHF 12.– free

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Service

Fondation Beyeler

Kunstmuseum Basel

Baselstrasse 101, Riehen | www.fondationbeyeler.ch info@fondationbeyeler.ch | +41 61 645 97 00

Hauptbau: St. Alban-Graben 16 | Neubau: St. Alban-Graben 20 Gegenwart: St. Alban-Rheinweg 60, Basel |www.kunstmuseumbasel.ch pressoffice@kunstmuseumbasel.ch | +41 61 206 62 62

Öffnungszeiten Mo–So 10–18 h, Mi 10–20 h

Opening Hours Mon–Sun 10 am–6 pm, Wed 10 am–8 pm

Eintrittspreise & Specials Erwachsene CHF|€ 30.– Täglich ab 16.30 h CHF|€ 25.– Kombiticket Picasso, Stingel Resonating Spaces - online kaufen bis 26. Mai 2019 CHF|€ 65.– IV-Bezüger CHF|€ 25.– Schüler, Studenten 16–30 J. CHF|€ 15.– Kinder bis 15 J. frei

Tickets & Specials Adults CHF|€ 30.– Admission after 4.30 p.m. CHF|€ 25.– Combination ticket Picasso, Stingel, Resonating Spaces buy online up to May 26, 2019 CHF|€ 65.– IV-pensioners CHF|€ 25.– School and university students (with ID) 16-30 years old CHF|€ 15.– Children up to age 15 free

Führungen Mo–So öffentliche Überblicksführungen in deutscher Sprache. Einmal monatlich sonntags in französischer und englischer Sprache. www.fondationbeyeler.ch/agenda fuehrungen@fondationbeyeler.ch +41 61 645 97 20 Anreise Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badischem Bahnhof), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle Messeplatz auf Tram Nr. 6. Mit Bahn ab Basel SBB und Badischem Bahnhof nach Riehen ▶ Aktuelle Ausstellungen Seiten 6 bis 14

Guided Tours For information regarding guided tours in English on Sundays contact fuehrungen@fondationbeyeler.ch +41 61 645 97 20

Getting There Tram No 6 (from City and Badischer Bahnhof), Tram No 2 (from Bahnhof SBB) with a change stop Messeplatz to Tram No 6. By railway from Basel SBB and Badischer Bahnhof to Riehen

Öffnungszeiten Di–So 10–18 h | Mo geschlossen Mi 10–20 h Das Kunstmuseum Basel | Gegenwart ist vom 04.02. bis 08.06.2019 wegen Umbaumassnahmen geschlossen.

Opening Hours Tue–Sun 10 am– 6 pm | Mon closed Wed 10 am – 8 pm The Kunstmuseum Basel | Gegenwart will be closed from Feb 4 to June 8, 2019 due to renovation work.

Eintrittspreise All-in-one Ticket Füssli / Kosmos Kubismus Erwachsene

CHF 26.–

Tickets All-in-one Ticket Füssli (Fuseli) | The Cubist Cosmos Adults CHF 26.–

Sammlung Erwachsene (ab 20 J.) CHF 16.– IV/Gruppen ab 10 Personen | Studenten 20–30 Jahre | Jugendliche 13–19 Jahre | Kunstschaffende CHF 8.–

Collection Adults over 20 years CHF 16.– Disabled/Groups over 10 people | Students 20–30 years | Teenagers 13–19 years | Artists CHF 8.–

Führungen +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch Sonderveranstaltungen +41 61 206 62 56

Guided Tours +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch Special Events +41 61 206 62 56

Anreise Ab Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 Richtung Riehen bis Haltestelle Kunstmuseum. Ab Badischer Bahnhof: Tram Nr. 2 Richtung Binningen bis Kunstmuseum.

Getting There From Bahnhof SBB: Tram No 2, direction Riehen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 4 min.). From Badischer Bahnhof: Tram No 2, direction Binningen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 6 min.)

▶ Aktuelle Ausstellungen Seiten 16 bis 19

Bistro Kunstmuseum Basel Öffnungszeiten | Opening hours Di–So | Tue–Sun 9–19 h| Mi/Wed 9–21 h www.bistrokunstmuseumbasel.ch St. Alban-Graben 16 | +41 61 271 55 22 Fondation Beyeler Shop +41 61 645 97 25 +41 61 645 97 56

shop.fondationbeyeler.ch webshop@fondationbeyeler.ch

Bibliothek | Library Kunstmuseum Basel Die Bibliothek ist zugleich Bibliothek des Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel und der Öffentlichkeit zugänglich. The Library is at the same time library of the Art History Seminar of the University of Basel and open to public interested in art. Di–Fr | Tue-Fri 10–18 h | Sa | Sat 10–17 h St. Alban-Graben 10 | +41 61 206 62 70

Restaurant Berower Park Täglich 9–18 h Mi auch abends geöffnet Daily 9 am–6 pm Wednesday longer hours in the evening +41 61 645 97 70

Artinside |

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| Frühjahr 2019


Höllstein

Service

15

DEUTSCHLAND Lörrach

FRANKREICH

Blotzheim

8 10

Bus Nr. 55 ab Claraplatz, Badischer Bahnhof Tram Nr. 8 ab SBB, Claraplatz, Barfüsserplatz Tram Nr. 8, Bus Nr. 55 ab City

Weil am Rhein

Bus Nr. 604 ab Schifflände

1 11

12

Tram Nr. 6 ab City, Claraplatz, Messeplatz

Riehen

Saint-Louis

Basel

Badischer Bahnhof

R

2 6

3

5

Herten

4

Bahnhof SBB

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Fondation Beyeler, Riehen/Basel Museum Tinguely Basel Kunstmuseum Basel | Hauptbau | Neubau Kunstmuseum Basel | Gegenwart Historisches Museum Basel, Barfüsserkirche Kunsthalle Basel Kunsthaus Baselland Schaulager, Münchenstein, BL HeK – Haus der elektronischen Künste Basel Vitra Design Museum/D Kunst Raum Riehen Fondation Fernet-Branca, Saint-Louis/F Forum Würth, Arlesheim, BL Kloster Schönthal, Langenbruck/CH Museum Frieder Burda, Baden-Baden/D

Tram Nr. 11

7

9 8

Tram Nr. 14

Tram Nr. 11

Muttenz Münchenstein

Frenkendorf

13

Tram Nr. 10

Impressum.

Credits – Titelseite Fondation Beyeler und S.3. Pablo Picasso, Acrobate et jeune arlequin, 1905, Privatsammlung, © Succession Picasso / 2018, ProLitteris, Zürich | Bei einem Teil der Auflage Kunstmuseum Basel und S.3.: Fernand Léger, Frau in Blau, 1912, Kunstmuseum Basel, Schenkung Dr. h.c. Raoul La Roche. Inhaltsverzeichnis: Fondation Beyeler Pablo Picasso, Yo Picasso, 1901, Privatsammlung, Succession Picasso / 2018, ProLitteris, Zürich | Vitra Design Museum Lake Verea fotografieren das Guy C. Wilson Hause (1939) von R.M. Schindler, Silverlake, Kalifornien, 2013, © Lake Verea, All images part of the Paparazza Moderna series 2010-2018 © Lake Verea | Kunstmuseum Basel Francis Picabia, Udnie (Jeune fille américaine), 1913, Centre Pompidou, Musée national d'art moderne, Paris, achat de l’État, 1948, attribution 1949 © Centre Pompidou, Mnam - CCI/Georges Meguerditchian/Dist. RMNGP © 2019, ProLitteris, Zurich | Museum Tinguely Cyprien Gaillard, Captain Blood's Moorhen, 2013 © Cyprien Gaillard; Courtesy Sprüth Magers & Gladstone Gallery | Forum Würth CAVERN, 2017, Kostas Maros, Signalhorn, © Kostas Maros, Basel | Fondation Fernet-Branca Anne Immelé, Sans titre, 2006 © Fondation Fernet Branca, 2019. S.6 Pablo Picasso, Femme en chemise (Madeleine), 1904–1905, London, Tate, Hinterlassen C. Frank Stoop, 1933, © Succession Picasso / 2018, ProLitteris, Zürich, Foto: © Tate, London 2018 | S.9 Pablo Picasso, Arlequin assis sur fond rouge, 1905, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Museum Berggruen, © Succession Picasso / 2018 ProLitteris, Zürich 2018, Foto: bpk / Nationalgalerie, SMB, Museum Berggruen / Jens Ziehe | S.10 Pablo Picasso, Famille de saltimbanques avec un singe, 1905, Göteborg Konstmuseum, Ankauf, 1922, © Succession Picasso / 2018, ProLitteris, Zürich, Foto: © Göteborg Konstmuseum | S.11 Pablo Picasso, La Vie, 1903, The Cleveland Museum of Art, Schenkung Hanna Fund, © Succession Picasso / 2018, ProLitteris, Zürich, Foto: © The Cleveland Museum of Art | S.12 Pablo Picasso, La bouteille de vin, 1926, Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler | S.15 oben Joan Miró, L'homme au balancier, 1969, Mann mit Pendel, Sammlung Würth, Inv. 1241, © 2019, ProLitteris, Zürich | unten Kostas Maros: CAVERN, 2017. Internationale Stiftung Hochalpine Forschungsstationen Jungfraujoch und Gornergrat, Bern (BE). © Kostas Maros, Basel | S.16 Picasso vor dem 1916 im Atelier in der Rue Schoelcher, Paris, berarbeiteten Homme accoudé sur une table (endgültiger Zustand), 1916 Undatierter Silbergelatineabzug, 18 × 11.8 cm Musée national Picasso, Paris, Erwerbung Succession Dora Maar, 1998 | S.17 Sonia Delaunay, Elektrische Prismen, Prismes électriques, 1914, Centre Pompidou, Musée national d'art moderne, Paris, achat de l'Etat, 1958, attribution 1958 © Centre Pompidou, Mnam-CCI/Philippe Migeat/Dist. RMN-GP © Pracusa, S.A. | S.18 Merce Cunningham mit Charles Atlas, Merce by Merce by Paik, Part One: Blue Studio: Five Segments, 197576, Videostill, Kunstmuseum Basel / © Nam June Paik Estate © Nam June Paik Estate | S.19 Klara Lidén, Untitled (Column Monkey), 2010, Kunstmuseum Basel, Ankauf | S.20 oben Lake Verea shooting The VDL House (1932) by Richard Neutra, Silverlake, California, Copyright: All images part of the Paparazza Moderna series 2010-2018 © Lake Verea | unten Ludwig Mies van der Rohe, «Stuhl MR10», Hersteller Berliner Metallgewerbe Josef Müller; Entwurf: 1927, ©Vitra Design Museum, Foto: Jürgen Hans www.objektfotograf.ch | S.21 oben Installationsansicht «Victor Papanek: The Politics of Design», 2019, © Vitra Design Museum, Foto: Norbert Miguletz | mitte Balkrishna Doshi, Architekturstudio «Sangath», Ahmedabad, 1980 © Iwan Baan 2018| unten Vitra Schaudepot, Copyright: Vitra Design Museum, Foto: Mark Niedermann | S.28 Pierre-Yves Freund, Lauzes, 2011, Gips, @ Foto: Yves Minot, Fondation Fernet-Branca, 2019 | S.22-23 Cyprien Gaillard, Nightlife, 2015 (Film Still), 3D motion picture, © Cyprien Gaillard, Courtesy Sprüth Magers and Gladstone Gallery, Soundtrack © BLACK MAN’S WORLD Performed by Alton Ellis, (P) 1970 Sanctuary Records Ltd. | S.24 Cyprien Gaillard, Greater Koa Moorhen, 2013, © Cyprien Gaillard; Courtesy Alexandra Economou Collection | S.25 Cyprien Gaillard, aus der Serie Sober City: Taino Towers – GWB Bus Station –Jackie Robinson & Pee Wee Reese, Details, 2015 © Cyprien Gaillard, Courtesy Sprüth Magers and Gladstone Gallery | S.26 Cyprien Gaillard, KOE, 2015 (Film Still) HD Video, © Cyprien Gaillard, Courtesy Sprüth Magers and Gladstone Gallery | S.27 Lois Weinberger, Ohne Titel, 2014, Katzenmumie, 18. Jh, Fotoarbeit, 60x90 cm © Courtesy the artist, Foto: Paris Tsitsos. Vorschau: Fondation Beyeler Rudolf Stingel, Untitled (after Sam), 2006, Öl auf Leinwand, Photo by Ellen Page Wilson, Courtesy the artist | Museum Tinguely Rebecca Horn, Weisser Körperfächer, 1972, Filmstill, © 2019: Rebecca Horn / VG Bild Kunst. | Kunstmuseum Basel William Kentridge, More Sweetly Play the Dance, 20158-Channel Video Installation © William Kentridge, Courtesy of the artist and Marian Goodman Gallery, ©studiohanswilschutEYEFILM.

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Füllinsdorf

Arlesheim

Geodaten Kanton Basel-Stadt, 11. 12.2012

Museen | Museums

Gempen der Region Basel Artinside – Das Museumsmagazin

Herausgeber: Matthias Geering Chefredaktion | Artdirection | Produktion: Sibylle Meier Lauftext Meier Geering | Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel info@artinside.ch | www.artinside.ch Korrektorat: Lesley Paganetti, Basel Druck: Swissprinters AG, Zofingen Bildbearbeitung: LAC AG Basel | Jean-Jacques Nobs, Nicole Hübner Ausgabe Frühjahr 2019 | Erscheint drei Mal jährlich Die nächste Ausgabe erscheint am 8. Juni 2019 Auflage 186 000 Exemplare Ein Teil der Auflage ist am 2. Februar 2019 der Basler Zeitung, der Schweiz am Wochenende (Ausgabe Region Basel) und einem Teil der Badischen Zeitung beigelegt. Jahresabo CH: CHF 20.– Jahresabo EU: € 20.– ISSN 1660-7287

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Vorschau

Die nächste Ausgabe von Artinside erscheint am 8. Juni 2019 mit diesen Themen

Rudolf Stingel, Untitled (after Sam), 2006

William Kentridge, More Sweetly Play the Dance, 2015

Fondation Beyeler

Kunstmuseum Basel

Rudolf Stingel

William Kentridge A Poem That Is Not Our Own

26.05.2019 – 06.10.2019

08.06.2019 – 13.10.2019

Die Fondation Beyeler widmet ihre Sommerausstellung 2019 dem zeitgenössischen Maler Rudolf Stingel (*1956 in Meran, Italien, lebt in Meran und New York). Es ist die erste Museumsausstellung in Europa, die Rudolf Stingels bedeutendste Werkserien aus allen Schaffensperioden vorstellt. Von Beginn seines Schaffens in den späten 1980er-Jahren nähert sich Rudolf Stingel in einer konzeptuellen und selbstreflexiven Weise der Malerei und erkundet deren Möglichkeiten und medienspezifische Grenzen im Wechselspiel der künstlerischen Vorgehensweisen, Materialien und Formen. Die zufälligen Spuren der Zeit treten in seinen Werken ebenso hervor wie bewusst gesetzte Verweise auf den eigenen Herstellungsprozess.

Der Südafrikaner William Kentridge (*1955) gehört zu den international bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern. Er ist nicht nur bildender Künstler, sondern auch Filmemacher und Regisseur. Seit mittlerweile mehr als drei Jahrzehnten bewegt sich sein umfassendes Schaffen durch unterschiedliche künstlerische Medien wie Animationsfilm, Zeichnung, Druck, Theaterinszenierung und Skulptur. In der in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler konzipierten Ausstellung werden auf insgesamt drei Stockwerken des Kunstmuseums Basel | Gegenwart neben zeichnerischen und filmischen Werken aus den 1980er- und 1990er-Jahren auch Arbeiten aus der jüngeren Produktion des Künstlers gezeigt.

Museum Tinguely

Rebecca Horn Körperphantasien 05.06.2019 – 22.09.2019

Das Museum Tinguely und das Centre Pompidou-Metz präsentieren in einem gemeinsamen Projekt die Künstlerin Rebecca Horn (*24.3.1944). Metamorphosen – biologische, chemische, mythologische und phantastische Prozesse kennzeichnen ihr Werk. Die besondere Bedeutung des Moments der Verwandlung bildet den gemeinsamen Ausgangspunkt für die zwei zeitgleich stattfindenden Ausstellungen. In der Präsentation in Basel stehen die Transformationsprozesse von Körper und Maschine im Mittelpunkt.

Rebecca Horn, Weisser Körperfächer, 1972, (Filmstill) Artinside |

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| Frühjahr 2019



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