Artinside Fall 2019

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Artinside

Das Museumsmagazin der Region Basel Ausgabe Herbst 2019

Len Lye motion composer Das Museum Tinguely zeigt das Werk des neuseeländischen Künstlers Len Lye, der mit Experimentalfilm und Skulptur, in Zeichnung, Malerei und Fotogramm ein Pionier der Komposition von Bewegung ist.

Resonating Spaces in der Fondation Beyeler Räume zwischen dem Erkennbaren und Flüchtigen von Leonor Antunes, Silvia Bächli, Toba Khedoori, Susan Philipsz und Rachel Whiteread.

Gold & Ruhm im Kunstmuseum Basel Das Historische Museum Basel zeigt in den Räumen des Kunstmuseums Basel eine grosse Schau, welche die Herrschaft und Kultur des letzten ottonischen Kaisers multiperspektivisch erschliesst.

Vitra Design Museum Objekte der Begierde. Surrealismus und Design 1924 – heute Fondation Fernet-Branca Die Natur als Ganzes Forum Würth Arlesheim Joan Miró | HIDDEN


Kunst

hat viele Gesichter

Bei Roche sind wir begeistert von Wissenschaft und Kunst. Sie beflügeln unsere Inspiration und fördern Neues - für eine bessere Welt.


Editorial

Roland Wetzel

Liebe Kunstfreunde und Kunstfreundinnen

«Le définitif –

c'est le provisoire» Jean Tinguely

Unsere Lebenswelt befindet sich in konstantem Wandel - oder wie Jean Tinguely kurz und knapp sagte: Le définitif – c’est le provisoire. Den Wandel prägen wir alle mit unserem kommunikativen Handeln mit. Kulturinstitutionen sind Plattformen, die diesen Austausch ermöglichen und mitgestalten. Es ist deshalb sinnvoll, wenn sie immer wieder ihre Angebote und Aufgaben hinterfragen. Auf politischer Ebene geschieht das aktuell gerade mit dem sich in Vernehmlassung befindenden neuen Kulturleitbild im Kanton Basel-Stadt: Mit den Fragen nach dem kulturellen Selbstverständnis und den mittelfristigen Perspektiven der Kulturförderung sind natürlich auch Fragen der Finanzierung verbunden. Die ICOM, das International Council of Museums, steckt ebenfalls inmitten dieser in regelmässigen Abständen stattfindenden Diskussionen, was die Definition eines Museums ist und was in der Museumsarbeit essenziell sein sollte. Wir alle Kulturtätigen sind mit dem Mantra Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln gross geworden, das die Kernaufgaben auch heute noch gültig beschreibt, allerdings in einer Form, die der Institution Museum, wie sie sich im 19. Jahrhundert ausprägte, auf den Leib geschrieben ist.

Titelbild – Hauptausgabe – Museum Tinguely Len Lye, A Colour Box, 1935 Als experimenteller Filmer entwarf Len Lye schon in den 1930er-Jahren seine eigenwilligen Kombinationen aus abstrakten Farbfilmen und moderner Musik. Diese Herangehensweise war revolutionär und brachte Lye den Ruf als Pionier des Musikvideos ein. Bei einem Teil der Auflage Fondation Beyeler: Susan Philipsz, The Wind Rose, 2019 Mit zwölf Tonaufnahmen von Meeresschnecken aus aller Welt kreiert Susan Philipsz ihre Soundinstallation The Wind Rose. Dazu inspiriert wurde sie von der im Jahr 1550 in Basel entstandenen Weltkarte von Sebastian Münster, die zwölf Windköpfe zeigt. Hier zu sehen ist ein Tritonshorn aus Japan. Kunstmuseum Basel: Antependium, Goldene Altartafel Höhepunkt der Ausstellung bildet die Goldene Altartafel. Die vorübergehende Rückführung dieses goldenen Altarschmucks, den Kaiser Heinrich II. wohl anlässlich der Weihe der Basler Bischofskirche geschenkt hat, bietet die einmalige Gelegenheit, dieses mit der Geschichte der Rheinstadt eng verwobene Meisterwerk zu präsentieren.

Was hat sich seither verändert? Wo drückt der Schuh in der heutigen Zeit? Die neue MuseumsDefinition soll Stichworte wie Diversität, Inklusion, Partizipation, Museen als Foren der politischen (demokratischen) Meinungsbildung oder gleichberechtigter Zugang zum materiellen und immateriellen Kulturgut für alle Menschen enthalten. Auch die Non-Profit-Orientierung soll ein wesentlicher Aspekt der Museumsarbeit sein, um der vor allem im Kunstbereich latenten Kommerzialisierung entgegenzuwirken. Schliesslich, und das finde ich besonders bemerkenswert, soll auch Enjoyment – Freude und Vergnügen – Museumserlebnisse prägen dürfen. Es ist einer der wichtigsten Motoren, um Teilhabe spielerisch zu fördern. Das reichhaltige und vielseitige Angebot der Kunstinstitutionen in und um Basel, wie Sie es im Artinside sehen können, zeigt einmal mehr, dass diese dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Erlauben Sie mir, Ihnen die Ausstellung Len Lye – motion composer besonders zu empfehlen, an der das Museum Tinguely mit viel Herzblut seit vier Jahren arbeitet, um den neuseeländischen Künstler mit der grössten Ausstellung, die in Europa je stattgefunden hat, vorzustellen. Lye war Autodidakt und brachte künstlerische Mittel und unterschiedliche Bildsprachen auf faszinierende Weise in neue Zusammenhänge, ohne das Enjoyment zu vergessen. Die neue Museumsdefinition der ICOM wurde übrigens von einer Mehrheit der Mitglieder abgelehnt, weil sie als zu ideologisch befunden wurde: Die Definition von Museum ist ähnlich schwierig wie diejenige von Kunst. Ihr freiheitlicher Impuls ist eine der besonderen Qualitäten, die eine Auseinandersetzung fruchtbar macht! Schöne Ausstellungserlebnisse und wie stets viel Neugierde und Vergnügen wünscht Ihnen herzlich,

Roland Wetzel, Direktor Museum Tinguely Basel Artinside |

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Inhalt

06 Len Lye, 1979

14 Leonor Antunes, a seam, a surface, a hinge, or a knot (Detail), 2019

22 Lisa Rave, Europium, 2014

06 Len Lye – motion composer Museum Tinguely Len Lye (1901–1980), geboren in Christchurch NZ, ist einer der wichtigsten Experimentalfilmer der 1930er-bis 1950erJahre. Er schuf zunächst in Neuseeland und Australien, ab 1926 in London und ab 1944 in New York City ein faszinierendes, alle künstlerischen Disziplinen umfassendes Werk, das es in weiten Teilen – so auch seine kinetischen Skulpturen – noch zu entdecken gilt. In der Ausstellung wird das Werk von Lye in seiner ganzen Breite gezeigt, mit einem besonderen Augenmerk auf die Beziehungen zwischen den verschiedenen Medien.

14 Resonating Spaces Fondation Beyeler

Diesen Herbst stellen in der Fondation Beyeler die international renommierten Künstlerinnen Leonor Antunes, Silvia Bächli, Toba Khedoori, Susan Philipsz und Rachel Whiteread zum ersten Mal gemeinsam aus. Anders als bei einer umfassenden Gruppenschau liegt der Fokus auf exemplarischen Werken, die in sehr unterschiedlicher Form eine eigene Qualität von Räumlichkeit entfalten – als Skulptur, Zeichnung oder Soundinstallation.

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22 Circular Flow Kunstmuseum Basel Was bedeutet die fortschreitende Ökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche für unser individuelles und kollektives Leben? Welche ethischen, sozialen und globalen politischen Konsequenzen hat sie? Verschiedene Künstlerinnen und Künstler gehen ab Dezember in der Ausstellung Circular Flow. Zur Ökonomie der Ungleichheit im Kunstmuseum Basel | Gegenwart diesen und anderen Fragen nach. Ein Anliegen des Projektes ist es, der diagrammatischen und modellhaften Perspektive, mit der die Wirtschaft auf die Welt schaut, andere Arten von Bildern entgegenzuhalten.


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Gastausstellung HIDDEN im Forum Würth Arlesheim

Studio65, Bocca, 1970

25 Gertrudisaltar, Deutschland, um 1045

25 Gold & Ruhm – Geschenke für die Ewigkeit im Kunstmuseum Basel Die Ausstellung des Historischen Museums Basel zum 1000-Jahr Jubiläum des Basler Münsters zeigt eine reiche Auswahl von prachtvollen mittelalterlichen Goldschmiedearbeiten, Bronzen, Textilien, herausragenden Beispielen der Buchmalerei und Elfenbeinschnitzerei aus den kulturellen Zentren des ottonischen Reichs. Archäologische Bodenfunde aus der Region Basel kontextualisieren die Münsterweihe als «Sternstunde» Basels.

28 Juliette Jouannais, B-Relief, 2018

26 Objekte der Begierde. Surrealismus und Design 1924 – heute Vitra Design Museum Ab dem Herbst präsentiert das Vitra Design Museum eine grosse Ausstellung, die den Dialog zwischen Surrealismus und Design umfassend untersucht.

28 Die Natur als Ganzes Fondation Fernet-Branca Die Ausstellung Die Natur als Ganzes untersucht die vielfältigen Beziehungen von Landschaftsdarstellung in der Fotografie zu Skulptur und Malerei.

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29 Joan Miró | HIDDEN Forum Würth Arlesheim Parallel zu Grafiken aus dem Spätwerk des Maler-Poeten Joan Miró werden in der Gastausstellung HIDDEN Fotografien verborgener Orte in der Schweiz präsentiert.

30 Öffnungszeiten Preise Impressum 35 Vorschau


Museum Tinguely

Len Lye motion composer

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Len Lye, mit seiner kinetischen Skulptur Grass, 1961–65

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Len Lye, Performance mit Blütenblättern, um 1970

Museum Tinguely

Len Lye – motion composer 23.10.2019 – 26.01.2020 In der Ausstellung im Museum Tinguely wird das Werk von Lye in seiner ganzen Breite gezeigt, mit einem besonderen Augenmerk auf die Beziehungen zwischen den verschiedenen Medien.

L

ben wie das Komponieren von Bewegung. Schliesslich gibt es Melodiefiguren. Warum dann nicht auch Bewegungsfiguren?» («All of a sudden it hit me – if there was such a thing as composing music, there could be such a thing as composing motion. After all, there are melodic figures, why can’t there be figures of motion?»)

en Lye (1901–1980), geboren in Christchurch NZ, ist einer der wichtigsten Experimentalfilmer der 1930er-bis 1950er-Jahre. Er schuf zunächst in Neuseeland und Australien, ab 1926 in London und ab 1944 in New York City ein faszinierendes, nicht nur den Film, sondern vielmehr alle künstlerischen Disziplinen umfassendes Werk, das in weiten Teilen – so auch seine kinetischen Skulpturen – noch zu entdecken ist.

Er begann Bewegungen zu zeichnen, in kleinen Notaten, in spontanen Zeichnungen, oder 'Doodles', wie er sie nannte. Zu Beginn der 1920er-Jahre verbrachte Lye einige Monate auf Samoa, wo er mit der reichen Kultur der dort indigenen Menschen in Kontakt kam. Während seiner Jahre in Sydney 1922–1926 entstand das Totem-und-Tabu-Skizzenbuch, in das er Sigmund Freuds Text Totem und Tabu transkribierte. Auf die jeweils linke Seite setzte er Zeichnungen von Gegenständen aus verschiedenen Kulturen – von den Maori seiner Heimat Neuseeland, den australischen Aborigines, aus Samoa, aus Afrika – und Werke russischer Konstruktivisten, die ihm ästhetisch wie auch inhaltlich verwandt schienen. Mit diesem von Eurozentrismus unverbauten Blick schuf er ein Werk, das in dieser Zeit unvergleichlich ist, das Objekte und Kulturen in gleichberechtigte Beziehungen setzt.

Len Lye wurde 1901 in eine sehr bescheiden lebende Familie hineingeboren und wohnte nach dem frühen Tod seines Vaters mit seiner Mutter und dem Bruder beim Stiefvater Ford Powell in Cape Campbell, wo dieser als Leuchtturmwärter fungierte. Er berichtet aus dieser Zeit über erste Eindrücke von Licht und Bewegung; Motive, die ihn sein Leben lang beschäftigen werden. Er beschreibt den Moment, in dem er das Motiv seiner Kunst fand, folgendermassen: Er dachte über John Constables Wolkenstudie nach und darüber, dass der Maler Bewegung imitiert und vermittelt. Und: «Ganz plötzlich wurde mir klar – warum nicht einfach Bewegung, wenn es so was gab wie das Komponieren von Musik, dann könnte es auch so etwas geArtinside |

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Museum Tinguely Len Lye – motion composer

1926 kam Lye in London an, und bald entstand – neben Gemälden, in denen er oft sein Unterbewusstsein erforschte, und Batikbildern, die mit der Formwelt fremder Kulturen spielten – sein erstes filmisches Werk, das den Grundstein für seinen Ruhm als Experimentalfilmer legen sollte: 1929 wurde Tusalava erstmals gezeigt, ein Zeichentrickfilm, in dem abstrahierte Figuren und Formen miteinander in Beziehung treten, sich umschlingen und vereinen. In der vom Surrealismus geprägten Kunstszene, in der sich Lye bewegte, machte dieser zehn- minütige Film, der von einer (leider verlorenen) Live-Musik von Jack Ellitt begleitet wurde, grossen Eindruck. In der Mitte der 1930er-Jahre folgten die ‹Direct Films›, Filme, bei denen der Künstler direkt auf den Filmstreifen malte und schrieb und so die Technik des kameralosen Filmes entscheidend mitprägte. A Colour Box (1935) war ein farbenreicher Film, der – von kubanischer Tanzmusik begleitet – für die Britische Post Werbung machte. Andere Filme folgten und erreichten durch ihren Einsatz als Werbefilme für verschiedene Firmen im Kino ein sehr weitläufiges, populäres Publikum. Die Kombination von abstraktem Farbfilm und moderner Musik war revolutionär und brachte Lye zu Recht den Ruf als Erfinder des Musikvideos ein.

Einer der radikalsten Filme seiner Zeit in New York ist Rhythm (1957), in dem er die Abläufe einer amerikanischen Autofabrik rhythmisierte und mit afrikanischer Trommelmusik unterlegt als eigentlichen Tanz der Technik inszenierte. Bereits in Rhythm, noch stärker aber in Free Radicals (1958/1979) setzte er die Technik des Kratzens in den schwarzen Vorspannfilm ein, was den Filmen eine raue, urtümliche Stimmung verlieh.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, während dessen sich Lye in den Dienst der britischen Propaganda gestellt und viel beachtete Filme wie Kill or Be Killed (1942) produziert hatte, lebte er ab 1944 in New York City, um zunächst seine Karriere als Experimentalfilmer weiterzuverfolgen – und wo er 1947 eine Serie von Fotogrammen realisierte: Porträts, in denen er die Idee des kameralosen Filmes auf die Fotografie anwandte.

Seine Skulpturen empfand Lye immer auch als Modelle, die er grösser ausführen wollte. Weil ihm sowohl die technischen Kenntnisse wie auch die finanziellen Möglichkeiten dazu fehlten, blieben die meisten im Projektstadium stehen, doch der Wille zur Grösse zeigte sich in den Zeichnungen für Sun, Land and Sea (1965), die erst Jahre nach seinem Tod 1980 langsam in die Nähe der Verwirklichung kommen. Lyes Be-

Ende der 1950er-Jahre wandte sich Lye der kinetischen Skulptur zu und entwarf in kurzer Zeit die Konzepte für etwa 20 Tangibles, wie er sie nannte. Skulpturen, die, durch Elektromotoren angetrieben, programmierte Bewegungsabfolgen vollziehen, die auf einfachen Prinzipien wie der Drehung eines Strauchs von Stahlstangen beruhen oder der Schwingung eines massiven Stahlblechs. Mit diesen Skulpturen traf Lye den Nerv seiner Zeit, mit ihrem Verlangen nach neuer Kunst, nach Maschinen und Bewegung. Bereits 1961 konnte der Neu-Kinetiker seine Maschinen im Museum of Modern Art in New York zeigen, anlässlich einer Lecture-Performance, in der er seine Ideen der programmierten Maschinenskulptur erläuterte und vorführte.

Len Lye, Rainbow Dance, 1936 (Filmstills) Artinside |

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Museum Tinguely Len Lye – motion composer

deutung für die kinetische Kunst der 1960er-Jahre kann trotzdem nicht unterschätzt werden. Seine Vision, mit programmierter Maschinenskulptur eine komplett neue Kunst zu schaffen, öffnete den Weg für vieles, was uns heute selbstverständlich und vertraut ist – im Bereich der kinetischen Kunst, vor allem aber in Bereichen der Land Art oder Installation, in denen Lye ganz selbstverständlich vorausgegangen war.

te in New Plymouth, in der Govett-Brewster Art Gallery aufbewahrt und erforscht wird. Die Len Lye Foundation pflegt sein Werk und darf im Einklang mit dem Willen des Künstlers Rekonstruktionen seiner kinetischen Werke herstellen, um so auch heute die programmierte Maschinenskulptur einem jungen Publikum erlebbar zu machen. ◀ Der Autor, Andres Pardey, ist Vizedirektor am Museum Tinguely und Kurator der Ausstellung.

Len Lye starb 1980. Er hatte im Bewusstsein, unheilbar erkrankt zu sein, für sein Werk eine Stiftung gegründet, und somit dafür gesorgt, dass sein Nachlass zurück in die alte Heimat, nach Neuseeland, kam, wo dieser bis heuLen Lye – motion composer. Len Lye (1901–1980), born in Christchurch, New Zealand, was one of the most important experimental film-makers of the 1930s to 1950s, and in his later years created a fascinating, multidisciplinary body of work, large parts of which have yet to be fully explored. Being selftaught, he soon developed a highly idiosyncratic approach to art. After living in Wellington for a while, Lye spent 1923–26 in Sydney, where he studied the art of the indigenous peoples of Samoa, New Guinea, Africa, Aboriginal Australian and the Maori familiar to him from his native New Zealand, recording what he saw in sketchbooks. These not only juxtapose drawings of masks and ornaments from different cultures with works of the Russian Constructivists and Henri Gaudier-Brzeska, but in one of the books in this visual compendium flank them with a transcription of Sigmund Freud’s essay Totem and Taboo (first published in German in 1913, and in Abraham Brill’s English translation in 1918), as well as texts by and about Gaudier-Brzeska (published in an anthology by Ezra Pound in 1916) and by Oskar Pfister (Expressionism in Art, published in English in 1922).

Len Lye – motion composer. Né à Christchurch en NouvelleZélande, Len Lye (1901–1980) est une figure majeure du cinéma expérimental des années 1930 à 1960. Dans les dernières années de sa vie, il élabore une œuvre fascinante mêlant toutes les disciplines artistiques qui reste encore largement à découvrir. Autodidacte, il développe rapidement une approche très personnelle de l’art. Après avoir vécu à Wellington, Lye s’installe à Sydney de 1923 à 1926 où il s’intéresse à travers le dessin à l’art des populations des Samoa, de la Nouvelle-Guinée, d’Afrique, mais aussi des aborigènes d’Australie et des Maoris dont il est familier en raison de ses origines. Il compile ses observations dans des carnets de croquis qui associent d’une part des dessins de masques et d’ornements de différentes cultures à des œuvres d’artistes constructivistes russes et d’Henri Gaudier-Brzeska. D’autre part, un de ces carnets met en regard cette collection visuelle avec une transcription de Totem et Tabou de Sigmund Freud (paru en allemand en 1913 et en anglais dans la première traduction d’Abraham Brill en 1918) ainsi qu’avec des textes de et sur Henri Gaudier-Brzeska (parus dans un recueil d’Ezra Pound en 1916) et d’Oskar Pfister (Expressionism in Art, paru en anglais en 1922).

Len Lye, Totem- und-Tabu-Skizzenbuch, 1922-1926 Artinside |

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Museum Tinguely Len Lye – motion composer

Begleitprogramm Len Lye - Symposium on motion composing Mittwoch bis Donnerstag, 23.–24. Oktober 2019 Ein internationales Symposium beleuchtet das Schaffen von Len Lye, das Experimental-, Dokumentar- und Werbefilme ebenso wie kinetische Skulpturen und Bauten umfasst. Referenten und Referentinnen aus Neuseeland, Kanada, Australien, Deutschland und der Schweiz diskutieren Lyes Einfluss auf die Avantgarden des 20. Jh.s. In Zusammenarbeit mit dem Seminar für Medienwissenschaften der Universität Basel. Das Symposium ist öffentlich, Sprache Englisch, Eintritt frei. Veranstaltungsorte: Eikones Forum Basel und Seminar für Medienwissenschaften, Basel Filmprogramm im Stadtkino Basel Sonntag, 13. Oktober 2019, 13 h A Flip & Two Twisters Shirley Horrocks entwirft mittels zahlreicher Archivaufnahmen und Filmausschnitten ein eindringliches Porträt von Len Lye. Ein besonderes Augenmerk gilt seinen kinetischen Skulpturen. Mittwoch, 23. Oktober 2019, 18.30 h Donnerstag, 31. Oktober 2019, 21 h Len Lye’s Colour Box Alles ist Rhythmus in den «handmade» Filmen von Len Lye. Das Programm präsentiert seine bunt-verspielten abstrakten und semi-abstrakten Kunst- und Experimentalfilme. Mit einer Einführung von Roger Horrocks, Auckland NZ. Donnerstag, 24.Oktober 2019, 18.30 h Len Lye on the Home Front Vom poetisch-surrealen Filmgedicht über bewusste Ernährung und rationierte Nahrungsmittel zum verstörend intensiven Instruktionsfilm über den Nahkampf: Len Lyes Propagandafilme der 1940er-Jahre für das britische Informationsministerium. Mit einer Einführung von Paul Brobbel, New Plymouth NZ. Freitag, 25. Oktober 2019, 18.30 h Doodlin’: Impressions of Len Lye Dokumentarfilm von Keith Griffiths über Leben und Schaffen von Len Lye. Der charmante Film fokusiert vor allem auf Lyes filmische Arbeiten. Tickets: www.stadtkinobasel.ch

Legende, Free Radicals, 1958 Artinside |

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Tadeusz Kantor (li.), Aufführung von «Où sont les neiges d'antan» in Paris, 1982

Museum Tinguely

Tadeusz Kantor: Où sont les neiges d’antan 09.10.2019 – 05.01.2020 Das Museum Tinguely präsentiert – in Kooperation mit Culturescapes – einen der wichtigsten Theaterschaffenden und bildenden Künstler Polens des 20. Jahrhunderts mit einem seiner grossen Bühnenwerke. Mit kritischem Blick auf die verdrängte Geschichte Polens widmet sich Tadeusz Kantors unabhängiges Untergrundtheater der Alltagsrealität.

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Museum Tinguely Tadeusz Kantor: Où sont les neiges d'antan

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ie Ausstellung Tadeusz Kantor: Où sont les neiges d’antan im Museum Tinguely präsentiert einen der wichtigsten Theaterschaffenden und bildenden Künstler Polens des 20. Jahrhunderts mit einem seiner grossen Bühnenwerke. Mit kritischem Blick auf die verdrängte Geschichte Polens widmet sich Tadeusz Kantors (1915–1990) unabhängiges Untergrundtheater der Alltagsrealität und prägt bis heute eine junge Generation in der Welt des Theaters. Sein Werk gilt als Modell für radikale, disziplinübergreifende Theaterexperimente und für die Aufhebung der Differenz zwischen Bühnen- und Zuschauerraum. Als Regisseur, der sich auf der Bühne unter seine Schauspieler*innen mischte, Anweisungen gab, eingriff und so zum Fremdkörper im Ensemble wurde, durchbrach Kantor vor allem mit seiner eigenen Anwesenheit die Grenzen des klassischen Theaters. Zu seiner künstlerischen Praxis gehörte die Wiederverwendung von Objekten. Alte und beschädigte Dinge waren sein «natürliches» Medium und das Motiv des Todes ist ein zentrales Thema in seinem Werk. Im Museum Tinguely werden Objekte und Kostüme aus Où sont les neiges d’antan gezeigt. Begleitet werden sie von der Filmvorführung

einer Probe, die 1984 am Vorabend der polnischen Premiere im Studentenclub Stodoła in Warschau von Andrzej Sapija aufgenommen wurde. Zeichnungen und Skizzen von Tadeusz Kantor werden der fotografischen Dokumentation gegenübergestellt. Im Museum Tinguely wird die Schau durch eine Virtual Reality-Animation begleitet, der Cricoterie (2019) von Auriea Harvey & Michaël Samyn. Die Besucher*innen sind vom 9. bis 20. Oktober eingeladen, eine virtuelle Bühne zu bespielen, die inspiriert von Kantors Werk mit ungewöhnlichen Charakteren und Requisiten ausgestattet ist, während das Publikum zusehen kann, wie die Dinge ausser Kontrolle geraten. Jean Tinguely und Tadeusz Kantor lernten sich um 1960 durch den schwedischen Sammler Theodor Ahrenberg kennen, der sich in Chexbres in der Schweiz niedergelassen hatte. Beide Künstler vermischen in ihren Werken ihre persönlichen Erfahrungen mit der gesellschaftlichen Erinnerungskultur. Ihr gemeinsames Interesse an prozessualer Kunst und hybriden Medien animierte sie dazu, die Grenzen zwischen Kunst und Realität aufzubrechen.

Die von der Cricoteka in Krakau gastkuratierte Schau läuft bis zum 5. Januar 2020 und ist Kantors erste Einzelausstellung in der Schweiz seit über zehn Jahren. Das Projekt entstand in Kooperation mit Culturescapes Polen in Basel, ein Kulturfestival, in dem die Kulturlandschaft eines anderen Landes oder einer Region vorgestellt wird. ◀ Gastkurator*innen: Małgorzata PaluchCybulska, Bogdan, Renczyński, Natalia Zarzecka / Das Zentrum zur Dokumentation der Kunst von Tadeusz Kantor Cricoteka in Krakau Cricoterie, 2019 Virtual Reality-Animation 9. bis 20. Oktober 2019 Die virtuelle 3D-Animation Cricoterie (2019) ist inspiriert von Tadeusz Kantors Theaterwelt. Das digitale Werk des belgischen Künstlerpaares Tale of Tales, wie sich Auriea Harvey (*1971) und Michaël Samyn (*1968) nennen, lädt jeweils eine Person ein, die Bühne zu bespielen, während das restliche Museumspublikum über eine grosse Leinwand dabei zusehen kann, wie die Dinge ausser Kontrolle geraten.

Andrzej Sapija, «Gdzie sa niegdysiejesze sniegi» (Where are Last Year’s Snows), Filmstill, 1984



Fondation Beyeler

Resonating Spaces 06.10.2019 – 26.1.2020 Leonor Antunes, Silvia Bächli, Toba Khedoori, Susan Philipsz, Rachel Whiteread

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ie Herbstausstellung der Fondation Beyeler ist fünf zeitgenössischen Künstlerinnen gewidmet: Leonor Antunes, Silvia Bächli, Toba Khedoori, Susan Philipsz und Rachel Whiteread. Zum ersten Mal stellen die international renommierten Künstlerinnen gemeinsam aus. Anders als bei einer umfassenden Gruppenschau liegt der Fokus auf exemplarischen Werken, die in sehr unterschiedlicher Form eine eigene Qualität von Räumlichkeit entfalten – als Skulptur, Zeichnung oder Soundinstallation. Die Werke evozieren Räume, die zwischen dem Erkennbaren und Flüchtigen oszillieren. Sie schaffen Orte und Ruhepausen, in denen die Fähigkeit des Erinnerns ausgelöst und Bilder lebendig werden. Raum war lange kein Thema in der Kunst. Seit den 1960er-Jahren haben neue Ausdrucksformen wie Performance, Installation und Film Eingang in die Kunst gefunden, was Räume zu einem wichtigen Aspekt und Erlebnis des modernen und zeitgenössischen Kunstschaffens gemacht hat. Der Titel der Ausstellung lehnt sich an die Bedeutungen der beiden englischen Begriffe resonating und resonance an, die offener sind als die deutsche Bezeichnung des Resonanzraums. In der Ausstellung geht es jedoch nicht um einen thematischen Zugang zum Raum. Vielmehr zielt sie darauf, anhand von fünf Positionen Inhalten oder Gegebenheiten Anschaulichkeit zu verleihen, die zwar in den Arbeiten der Künstlerinnen eine konkrete Präsenz haben, gewöhnlich aber nicht wahrnehmbar sind.

Klänge: Susan Philipsz Die schottische Künstlerin Susan Philipsz (*1965) erkundet die plastischen Eigenschaften von Klängen – meist unter Einbeziehung des Raums oder der konkreten Umgebung. Als Ausgangspunkte ihrer Soundinstallationen dienen ihr sowohl vokale als auch instrumentale Tonaufnahmen. Dazu greift Philipsz auf bereits existierende Musikstücke, etwa Popsongs, Volkslieder und neuzeitliche Choräle, zurück, die sie mit ihrer unausgebildeten Stimme und ohne Begleitung intoniert. Seit einigen Jahren sind auch Instrumentalwerke ein wichtiger Teil ihres künstlerischen Werks, wobei unter anderem Funksignale, singende Gläser oder im Krieg beschädigte Blasinstrumente Verwendung finden. Ausgehend von intensiven Recherchearbeiten, eröffnet die Künstlerin Bezüge zu bestimmten historischen oder literarischen Gegebenheiten des jeweiligen Ortes. Dank der überraschenden, auf die Örtlichkeit abgestimmten Klänge wird die Aufmerksamkeit auf die unmittelbare Umgebung gerichtet, sodass diese in neuer Weise erfahren wird. Spuren: Toba Khedoori Toba Khedoori (*1964) fertigt grossformatige Zeichnungen und seit einigen Jahren auch kleinere Formate sowie Werke auf Leinen an. Seit Mitte der 1990er-Jahre zeichnet die australische Künstlerin, die heute in Los Angeles lebt und arbeitet, architektonische Gebilde, die sie als Einzelobjekte oder in serieller Reihenfolge ohne vorgegebenen Kontext minutiös ins Bild setzt. Dabei tritt das grosse Format der wachsüberzogenen Papierbahnen

Links: Leonor Antunes, a seam, a surface, a hinge or a knot (Detail), offizieller Beitrag für die 58. Biennale di Venezia, 2019 Artinside |

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Toba Khedoori, Untitled, 2019

stets in Kontrast zur zeichnerischen Präzision. In jüngster Zeit hat Khedoori ihren Fokus jedoch geändert, indem sie ihre Bildobjekte nicht mehr aus der Ferne, sondern aus unmittelbarer Nähe erfasst. Über die naturbezogenen Motive wie Zweige, Berge oder Wolken hinaus wird das Close-up-Prinzip in einigen Werken so gesteigert, dass die Darstellungen nahezu ins Abstrakte kippen. Was die Arbeiten Khedooris verbindet, sind verschiedene Spuren, die auf eine Realität ausserhalb der Bilder deuten: Staub, Haare und kleine Schmutzpartikel in der Wachsschicht sowie ungewöhnliche Lichtreflexe und Schattenwürfe fungieren als subtile Hinweise auf die Aussenwelt jenseits der von Khedoori gestalteten Assoziationsräume. Erinnerungen: Rachel Whiteread Seit den frühen 1990er-Jahren hat die britische Künstlerin Rachel Whiteread (*1963) ein ausserordentliches plastisches Œuvre hervorgebracht. Ihre Skulpturen entstehen aus Abdrücken und Abgüssen von vertrauten Gegenständen, etwa architektonischen Strukturen oder Hohlkörpern, die in ihrer Materialität reduziert werden Artinside |

und dadurch meist fremd wirken. Whiteread verleiht den Negativräumen von Objekten – zum Beispiel von einer Wärmeflasche, einem Schrank oder einem Büchergestell – Gestalt, sodass eigenständige Skulpturen entstehen. Dabei sind nicht nur Einzelobjekte fester Bestandteil ihres Werks, sondern auch eindrucksvolle Abgüsse ganzer Wohnräume. Stets verweisen ihre Werke auf die Abwesenheit der Ausgangsobjekte und damit auf Innen-, Zwischen- und Umräume, die im Alltag meist unbeachtet bleiben. So wird Whitereads Schaffen gleichermassen Bezugspunkt für eigene Erinnerungen. Leerstellen: Silvia Bächli Das Œuvre von Silvia Bächli (*1956) umfasst eine Vielfalt von klein- und grossformatigen Zeichnungen. Charakteristisch für ihre frühen Werke, die zu Beginn der 1980er-Jahre entstanden, sind figurative ebenso wie abstrakte Darstellungen im Kleinformat. Seit etwas mehr als zehn Jahren wendet sich die Schweizer Künstlerin auch grösseren Papierarbeiten zu, die sich zusehends von Verweisen auf gegenständliche Motive lösen. Die Kon-

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Silvia Bächli, Ohne Titel, 2013 Artinside |

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zentration liegt nun auf Liniengefügen und reduzierten Pinselbahnen, deren Wirkkraft im ständigen Austarieren von Papierfläche und Gezeichnetem wurzelt. Von Anbeginn an hat Bächli ihre Werke als wandelbare Gruppen in Form von oft auch wandfüllenden Installationen präsentiert. Das Zusammenspiel von Zeichnung, Bildrand, Papiergrund und den weissen Wänden der Ausstellungsräume ist dabei von entscheidender Bedeutung. Mittels jener Leerstellen entfaltet sich ein Raum, der auch die Betrachterinnen und Betrachter einbezieht. Wandlungsfähigkeit: Leonor Antunes In ihren raumgreifenden Installationen setzt sich die portugiesische Künstlerin Leonor Antunes (*1972) mit der Wandlungsfähigkeit der Skulptur und der modernen Formensprache auseinander. Seit den späten 1990er-Jahren hat die Künstlerin ortsspezifische Werke geschaffen, deren geometrische Formen und Materialvielfalt, darunter Leder, Nylon und Messing, auch für ihre aktuellen Arbeiten kennzeichnend sind. Parallel zur Erkundung der Materialität und zum Wechselspiel zwischen Skulptur und Architektur erforscht Antunes auch die historischen und sozialen Hintergründe von Persönlichkeiten aus Architektur, Design und Kunst jenseits des gängigen Kanons. Motive und Elemente, die sie unter anderem

Möbelstücken, Textilien oder Druckgrafiken entleiht, bildet sie massstabsgetreu nach und löst sie von ihrer ursprünglichen Funktion. Auf diese Weise verarbeitet Antunes diese spezifischen Referenzen und verleiht ihnen eine skulpturale Gestalt. Raumempfinden und Raum empfinden In vielerlei Hinsicht sind die fünf Künstlerinnen äusserst verschieden: Sie leben nicht nur an unterschiedlichen Orten auf der Welt, auch ihre Ausdrucksmittel und künstlerischen Herangehensweisen, ihre Beschäftigung mit bestimmten Themenbereichen und ihre Arbeitskontexte unterscheiden sich voneinander. Doch gemeinsam ist ihren Werken, dass sie exemplarisch für ein Raumempfinden stehen, um das sich die Ausstellung dreht. Die Installationen, Skulpturen und Zeichnungen erscheinen zunächst zurückhaltend und unaufdringlich, doch gerade darin liegt ihre Wirkkraft, die es uns ermöglicht, Raum gleichsam zu empfinden. ◀ Die Autorin, Marlene Bürgi, ist seit 2018 kuratorische Assistentin der Fondation Beyeler und hat u.a. an der Ausstellung zu Louise Bourgeois’ Insomnia Drawings mitgewirkt.

Syrinx aruanus, Grosse Rüsselschnecke, Nordaustralien; aus dem Archiv von Susan Philipsz im Zusammenhang mit der Installation The Wind Rose, 2019

Volegalea carnaria, Indien; aus dem Archiv von Susan Philipsz im Zusammenhang mit der Installation The Wind Rose, 2019

Tutufa bubo, Riesenfroschschnecke, Philippinen; aus dem Archiv von Susan Philipsz im Zusammenhang mit der Installation The Wind Rose, 2019

Lobatus gigas, Grosse Fechterschnecke, Bahamas; aus dem Archiv von Susan Philipsz im Zusammenhang mit der Installation The Wind Rose, 2019

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Fondation Beyeler Resonating Spaces

Rachel Whiteread, Untitled (Blue View), 2019

Resonating Spaces. Resonating Spaces is the title of the exhibition at Fondation Beyeler at the end of this year. The artists featured in the exhibition are Leonor Antunes, Silvia Bächli, Toba Khedoori, Susan Philipsz and Rachel Whiteread. Instead of making a comprehensive group show with numerous works, the exhibition will present exemplary works by a few internationally renowned contemporary artists. The works of these artists create a specific quality of spatiality in very varied forms – acoustic, sculpted and drawn. Although different from one another, their works create spaces rather than being perceived as single objects only. They have in common that their visible appearance seems to be unobtrusive, understated, whereas the effect they have is strong and powerful. These works evoke spaces between the identifiable and the elusive. They create sites and respites, in which the capacity of remembering is elicited and images and memories come to life.

Resonating Spaces. L’exposition d’automne de la Fondation Beyeler aura cette année pour titre Resonating Spaces. Les artistes représentées seront Leonor Antunes, Silvia Bächli, Toba Khedoori, Susan Philipsz et Rachel Whiteread. Au lieu de chercher à réunir un nombre impressionant d’œuvres dans une présentation de groupe, la Fondation a choisi de se concentrer sur des œuvres exemplaires d’une poignée d’artistes contemporaines, de renommée internationale. Les œuvres de ces artistes créent par des moyens d’expressions très divers une expérience spécifique de l’espace — par le son, la sculpture ou le dessin. Malgré leur diversité, on perçoit ces œuvres comme des espaces, plutôt que comme des objets individuels. D’un abord discret, elles produisent pourtant un effet puissant. Ces œuvres évoquent des espaces intermittents ouverts entre l’identifiable et l’éphémère. Elles créent des lieux de contemplation, où la faculté de réminiscence se libère et où les images et les souvenirs prennent vie. Artinside |

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Begleitprogramm Company Wayne McGregor Fr 22., Sa 23., So 24.11.2019 Inspiriert von Resonating Spaces hat die weltweit bekannte Tanz-Company Wayne McGregor eigens für die Ausstellung eine Choreographie entwickelt. Sie steht in Resonanz mit den Werken der Künstlerinnen und der Architektur der Fondation Beyeler. Die Tänzer bewegen sich auf den Spuren von Toba Khedoori und in den Erinnerungen von Rachel Whiteread, sie tanzen sich durch die Klänge von Susan Philipsz und durch die Leerstellen von Silvia Bächli, dabei verfügen sie über die Wandlungsfähigkeit von Leonor Antunes. Tickets sind erhältlich unter: shop.fondationbeyeler.ch/de/tickets.html


Vincent van Gogh, Le jardin de Daubigny, 1890

Fondation Beyeler

Die Sammlung Rudolf Staechelin als Dauerleihgabe in der Fondation Beyeler bis 29.10.2019

Cézanne / Degas / Gauguin / van Gogh / Hodler / Manet / Monet / Picasso / Pissarro / Renoir

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ie Gemälde der renommierten Sammlung von Rudolf Staechelin (1881–1946) kehren nach vier Jahren nach Basel zurück. Die 19 Werke des Impressionismus, Postimpressionismus und der klassischen Moderne werden nach viel beachteten Ausstellungen im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid und in der Phillips Collection in Washington, D. C., wo sie jeweils zusammen mit der Sammlung «Im Obersteg» gezeigt wurden, nun in der Fondation Beyeler präsentiert. Dort sind die eindrucksvollen Gemälde von Paul Cézanne, Edgar Degas, Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Ferdinand Hodler, Édouard Manet, Claude MoArtinside |

net, Pablo Picasso, Camille Pissarro und Auguste Renoir bis zum 29. Oktober 2019 in einer konzentrierten Ausstellung zu sehen. Danach werden sie in die periodisch wechselnden Sammlungspräsentationen der Fondation Beyeler integriert. Damit sind die Bilder wieder in Basel öffentlich zugänglich, sodass ein neues Kapitel in der bewegten Geschichte der Sammlung Rudolf Staechelin aufgeschlagen wird. Mit Arlequin au loup (1918) von Pablo Picasso, dem Stillleben Verre et pommes (1882) von Paul Cézanne und der Landschaftsdarstellung Temps calme, Fécamp (1881)

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Fondation Beyeler Die Sammlung Rudolf Staechelin

von Claude Monet wird die Sammlung Beyeler in ihrem Kern verstärkt. Das gilt auch für die anderen Werke von Cézanne, Degas, Monet und nicht zuletzt van Gogh, dessen Le jardin de Daubigny (1890) ein Pendant zum bereits in der Sammlung Beyeler befindlichen Champ aux meules de blé (1890) bildet. Beide Gemälde entstanden in Auvers-sur-Oise und sind Teil einer Gruppe von 13 Bildern im stark gestreckten Format (Doppelquadrat), auf das der Maler in den letzten Monaten seines Lebens ab Mitte Juni 1890 zurückgriff. Bei Untersuchungen der Leinwandstruktur, die vom Van Gogh Museum in Amsterdam durchgeführt wurden, stellte man fest, dass der Maler sämtliche Doppelquadrate aus demselben Leinwandballen geschnitten hatte. Die Leinwände von Le jardin de Daubigny aus der Sammlung Rudolf Staechelin und von Champ aux meules de blé aus der Sammlung Beyeler werden nun gleichsam wieder vereint. Eng mit der Entwicklung der modernen Kunst verbunden und bereits in Ausstellungen der Fondation Beyeler präsentiert, aber bisher nicht in deren Samm-

lung vertreten, sind die Künstler Édouard Manet, Paul Gauguin, Auguste Renoir und Camille Pissarro. Sie bereichern den Sammlungsbestand fortan durch: Tête de femme (1870) von Manet, Gabrielle (1910) von Renoir, die Landschaftsbilder Paysage au toit rouge (1885) von Gauguin sowie La carrière, Pontoise (um 1874) und Le sentier du village (1875) des Cézanne-Freundes Pissarro. Glanzlichter in der Sammlung sind die Gemälde aus dem Spätwerk von Ferdinand Hodler. Darunter befinden sich die zwei Versionen von La malade (1914 und 1914/15), und das hochgeschätzte Gemälde La morte (1915), allesamt berührende Porträts seiner Geliebten Valentine Godé-Darel, sowie drei prächtige Landschaften: Paysage de Montana (1915), Le Grammont après la pluie (1917) und Le Mont-Blanc aux nuages roses (1918). Nach dieser fokussierten Ausstellung werden die Werke aus der Sammlung Staechelin in der nächsten Sammlungspräsentation der Sammlung Beyeler in einem grösseren kunsthistorischen Zusammenhang gezeigt werden (2. November 2019 bis 5. Januar 2020). ◀

Ferdinand Hodler, Le Grammont après la pluie, 1917 Artinside |

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Kunstmuseum Basel

Circular Flow. Zur Ökonomie der Ungleichheit 07.12.2019 – 03.05.2020

Melanie Gilligan, Crowds, 2019

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limawandel und Umweltverschmutzung, regionale Kriege und kriegsähnliche Verteilungskonflikte, weltweit ungleich verteilter Wohlstand, Massenarbeitslosigkeit, Nationalismus: Angesichts zahlreicher Krisen, die Millionen unfreiwillig in die Migration treiben, fragen immer mehr Menschen, welche sozialen, ökologischen und politischen Konsequenzen jener komplexe Prozess hat, der heute pauschal als «Globalisierung» bezeichnet wird. Circular Flow. Zur Ökonomie der Ungleichheit versammelt 15 künstlerische Positionen, die entlang der genannten gesellschaftlichen Konfliktfelder die Prinzipien des Ökonomischen reflektieren. Historische Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums stiften zusätzlich Zusammenhänge zwischen den kolonialen und postkolonialen Phasen der Globalisierung. Dabei stellt das Projekt weder die Idee noch die Realität einer sich politisch, öko-

nomisch und kulturell vernetzenden Welt infrage, sondern es will vielmehr jene gesellschaftlichen Positionen stärken, die für eine sozial gerechte und ökologische Gestaltung des Prozesses plädieren. Den Kern der Diskussion bildet dabei die Kritik am kapitalistischen System, das die Welt zur Ware gemacht hat. Soziale Ungerechtigkeit Einige Werke der Ausstellung beschäftigen sich mit den Veränderungen der Arbeitswelt, für die im Zuge des Abbaus globaler Handelshemmnisse die internationale Wettbewerbsfähigkeit das ultimative Leitmotiv wurde. So zeigt die kanadische Künstlerin Melanie Gilligan (*1979) in einer neuen 5-Kanal-Videoinstallation mit dem Titel Crowds (Massen) die soziale Ungerechtigkeit der kapitalistischen Wirtschaft am Beispiel der Protagonistin Irene, der sie auf der Artinside |

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Suche nach einem neuen Job in der Dienstleistungsbranche durch die Stadt Orlando (Florida) folgt. Der Stadtraum ist durch Bauten der Unterhaltungsindustrie sowie FastFood-Ketten geprägt und scheint allein dem Tourismus und Konsum vorbehalten. Die Eindrücke, die Gilligan während ihrer Recherche von der prekären, durch Zeit- und Niedriglohnjobs geprägten Lebenssituation vieler Bürger*innen gewann, thematisiert sie mittels filmisch inszenierter Alltagssituationen. Zugleich dokumentiert die Künstlerin Formen der Selbstorganisation und des öffentlichen Protests der Betroffenen gegen ihre Rechtelosigkeit. In der Ausstellung treffen Gilligans Videos auf das Werk des kalifornischen Künstlers und Gewerkschaftsaktivisten Fred Lonidier (*1942). In L.A. Public Workers Point to Some Problems (L.A.s öffentliche Angestellte wei-


Kunstmuseum Basel Circular Flow. Zur Ökonomie der Ungleichheit

«Während Arbeit in den ehemaligen Industriestaaten zunehmend durch postfordistische Berufe und Dienstleistungen geprägt ist, hat die umfassende Auslagerung der Produktion in andere Teile der Welt zur Entstehung eines neuen BilliglohnProletariats geführt.»

sen auf einige Probleme hin) bezieht er die Analyse sowohl neoliberaler als auch keynesianischer Theorien auf den wirtschaftlichen Abschwung der 1970er-Jahre und kombiniert sie mit den Schilderungen von Arbeitnehmer*innen, die Probleme mit ihrem Arbeitsplatz oder dessen Verlust hatten. Das Werk erscheint in Form von elf grossformatigen Bild- und Texttafeln, auf denen Lonidier die öffentliche Debatte um die Ursachen der Krise in Beziehung zu den konkreten Erfahrungshorizonten der Menschen setzt. Schichtarbeit Während Arbeit in den ehemaligen Industriestaaten zunehmend durch postfordistische Berufe und Dienstleistungen geprägt ist, hat die umfassende Auslagerung der Produktion in andere Teile der Welt zur Ent-

stehung eines neuen Billiglohn-Proletariats geführt. Der chinesische Dokumentarfilmer Wang Bing zeigt diese Realität in seinem Werk 15 Hours (2017). Wang folgt darin einer Gruppe von Arbeiter*innen durch eine Kleiderfabrik in der Provinz Zhejiang, China. Mit der zeitgleichen Beschäftigung von 300 000 Wanderarbeitskräften übertrifft der Komplex die Ausmasse einer europäischen Kleinstadt. Auf Akkordbasis werden hier während sieben Tagen in der Woche von 8 bis 23 Uhr Tausende von Kleidungsstücken hergestellt. Mit der Dauer von 15 Stunden – die sowohl die Geduld jedes Museumsbesuchers als auch die Öffnungszeiten jeder Kunstinstitution herausfordert – entspricht der Film genau der Länge einer üblichen Schicht. Wangs Film erinnert daran, dass Ungleichheit nicht nur ein Aspekt, sondern vielmehr das grundlegende Prinzip globaler Ökonomie geworden ist. Zu diesem und anderen Konfliktfeldern der Globalisierung zeigt die Ausstellung Werke von Ursula Biemann, Bureau d'Études, Alice Creischer, Simon Denny, Melanie Gilligan, Ulrike Grossarth, Jan Peter Hammer, Fred Lonidier, Richard Mosse, Marion von Osten, Lisa Rave, Claus Richter, Cameron Rowland, Andreas Siekmann, Wang Bing. ◀

Der Autor, SØren Grammel, hat die Ausstellung zusammen mit Stefanie Thierstein, Philipp Selzer und Eva Falge kuratiert.

Begleitprogramm Vernissage Freitag, 6. Dezember 2019, 18.30 h 24 Hours Samstag, 14. März bis Sonntag, 15. März 2020, 17–17 h Durchgehendes Programm während 24 Stunden im Kunstmuseum Basel | Gegenwart Vorträge Mittwoch, 4. Dezember 2019 Kerstin Stakemeier* Mittwoch, 11. Dezember 2019 Marina Vishmidt* Urban Economic Research Group Walkshopreihe zu alternativen Ökonomien im städtischen Raum mit der Basler Künstlerin, Forscherin und Kunstvermittlerin Chantal Küng und mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Ökonomie, Mode, Umwelt, Wohnungsbau etc. Führungen in deutscher Sprache Jeden 2. Sonntag im Monat, jeweils 14–15 h Mittwochmatinée Mittwoch, 22. April 2020, 10.15–12 h Kuratorenführungen mit Søren Grammel Mittwoch, 15. Januar / 25. März / 8. April 2020, jeweils 16.45–17.45 h *In Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Seminar und dem Departement Gesellschaftswissenschaften der Universität Basel. Weitere Vorträge unter www.kunstmuseumbasel.ch.

Wang Bing, 15 Hours, 2017 (Filmstill) Artinside |

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Kunstmuseum Basel | Hauptbau

as Kunstmuseum Basel nimmt den 100. Todestag von Louise Bachofen-Burckhardt (1845– 1920) zum Anlass, seine wichtigste Mäzenin am Beginn des 20. Jahrhunderts zu ehren.

Bilderlust 26.10.2019 – 29.03.2020

«Mein Wunsch geht brennend darauf aus meiner geliebten Vaterstadt noch manch’ schoenes Stück erwerben zu können», schrieb Louise Bachofen-Burckhardt im Januar 1916 an den bedeutenden Kunsthistoriker Wilhelm von Bode. Tatsächlich hatte sie den Plan gefasst, die Öffentliche Kunstsammlung in Basel grundlegend zu transformieren: Aus einer regional bedeutsamen Sammlung sollte ein Museum von europäischem Rang werden. Zu diesem Zweck baute sie den Bestand an Gemälden, den ihr Mann Johann Jakob Bachofen-Burckhardt in die Ehe eingebracht hatte, enorm aus und überführte sämtliche Bilder 1904 in eine Stiftung. Diese Stiftung sollte ausschliesslich dem Kunstmuseum Basel zugute kommen, das so nach Louise Bachofen-Burckhardts Tod nicht weniger als 303 Gemälde vom Spätmittelalter

Jan Massys, Musizierendes Paar, 1565

bis an die Wende zum 20. Jahrhundert in Empfang nehmen konnte. Unter diesen befinden sich Hauptwerke von Lucas Cranach d. Ä., Hans Memling, Jan Brueghel d. Ä., Frans Francken II., Dirck Hals, Jacob van Ruisdael, Rachel Ruysch, Jean-Étienne Liotard und Alexandre-François Desportes. Es war Louise Bachofen-Burckhardts ausdrücklicher Wunsch, als Person hinter dem Werk zurückzutreten, das sie zum Andenken an ihren Mann verrichtet hatte. Bis heute ist sie eine grosse Unbekannte geblieben, obwohl sie sicherlich zu den bedeutendsten Kunstsammlerinnen einer Zeit gehörte, in der Frauen auf diesem Gebiet noch wenig aktiv waren. Ihr 100. Todestag bietet jetzt den willkommenen Grund, Licht auf die Stifterin und ihr Agieren auf dem boomenden Kunstmarkt um 1900 zu werfen. Zugleich stattet das Kunstmuseum Basel mit der Ausstellung den Dank an ihre Stiftung ab, die sich 2015 dazu entschloss, ihre seit langem als Dauerleihgaben im Museum deponierten Gemälde diesem zu schenken. ◀

Kunstmuseum Basel | Hauptbau

Max Sulzbachner 26.10.2019 – 09.02.2020

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as Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel würdigt das vielseitige Schaffen des Basler Künstlers Max Sulzbachner (1904–1985) mit einer Ausstellung im Zwischengeschoss des Hauptbaus. Sulzbachners Interesse an lokalem Geschehen und lokalen Traditionen zeichnete sich schon früh ab. Zugleich war er stetig bestrebt, neuen künstlerischen Tendenzen nachzueifern. Seine Offenheit gegenüber künstlerischer Erneuerung schlägt sich in mehrfachem Stilwandel nieder. Er betätigte sich im Laufe seines Lebens als Grafiker, Bühnenbildner, Karikaturist, Lehrer, Buchillustrator und nebenbei auch als Schriftsteller. Er hat Gemälde, Holzschnitte, Radierungen, Wandgemälde, Glasfenster, Keramikteller, Fasnachtslaternen und Volksfigurinen geschaffen.

Sulzbachner war – und ist – vielerorts bekannt als der «Sulzbi» und als der «Laternenkönig». Als ein Basler Original war er immer und überall mit dabei und engagierte sich, wenn es in der Stadt und anderswo «Tamtam» gab. So blieb Sulzbachner der Basler Populärkultur und der Schweizer Volkskunst verbunden. Der Bezug zu Lokalgeschehen und politischen Verhältnissen sowie die stilistischen Übersteigerungen bis hin zur Karikatur sind bezeichnend für sein gesamtes Schaffen. Für Sulzbachner war die Möglichkeit, in seinem Œuvre eine Brücke zwischen kulturellen Sphären zu schlagen, besonders erstrebenswert. In Betrachtung seines Lebenswerks erfährt man deshalb nicht nur viel über diesen Basler Künstler, sondern auch insgesamt über die Basler Kunst- und Kulturszene von der Moderne bis in die 1960erJahre hinein. ◀ Artinside |

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Max Sulzbachner, An der Basler Mäss, 1925


Kunstmuseum Basel | Neubau

Gold & Ruhm – Geschenke für die Ewigkeit 11.10.2019 – 19.01.2020 Eine Ausstellung des Historischen Museums Basel im Kunstmuseum Basel

Antependium, Goldene Altartafel

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ie grosse Ausstellung präsentiert die glanzvolle Zeit des letzten ottonischen Kaisers Heinrichs II. (reg. 1002–1024). Anlässlich des 1000-JahrJubiläums der Weihe des Basler Münsters vereint sie hochkarätige Leihgaben aus Europa und den USA. Kostbare Goldschmiedearbeiten, Textilien, Buchmalereien und Elfenbeinschnitzereien bilden ein einzigartiges Panorama mittelalterlicher Kultur. Seltene Handschriften, Münzen und archäologische Schätze bieten facettenreiche Einblicke in die Lebenswelten um das Jahr 1000. Goldene Altartafel Den Höhepunkt bildet die Goldene Altartafel, die als kaiserliches Geschenk 1019 nach Basel kam. Im 19. Jahrhundert ins Ausland verkauft, kehrt sie nach vielen Jahrzehnten von Paris nach Basel zurück. Leihgaben aus Cleveland, München, Köln, Berlin, Rom und New York kontextualisieren erstmals die Schenkung von Heinrich II. und gewähren mit weiteren hochkarätigen Exponaten einen Einblick in die Stiftertätigkeit der ottonischen Herrscher. Diese liessen Handschriften mit prachtvollen Einbänden ausstatten und sicherten mit Schenkungen ihren bleibenden Ruhm. Die goldenen Artinside |

Gaben von Heinrich II. und seiner Gattin Kunigunde führten zu einer Verehrung des Kaiserpaars und hinterliessen auch zahlreiche Spuren in Basel. ◀ Zur Ausstellung erscheint der wissenschaftliche, reich bebilderte Katalog Gold & Ruhm – Kunst und Macht unter Kaiser Heinrich II. im Hirmer Verlag, München.

Reliquienbüsten Heinrichs II. und Kunigundes, um 1430/40

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Vitra Design Museum

Objekte der Begierde. Surrealismus und Design 1924 – heute 28.09.2019 – 19.01.2020

Studio65, Bocca, 1970

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er Surrealismus zählt zu den einflussreichsten Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts. In seinen traumhaften Bildwelten hatten Alltagsobjekte eine zentrale Bedeutung, sie wurden verfremdet, ironisiert oder zu seltsamen Zwitterwesen zusammengesetzt. So entstanden einige Schlüsselwerke moderner Kunst, darunter Marcel Duchamps Fahrrad-Rad (1913) oder Salvador Dalís Hummertelefon (1936). Doch der Surrealismus gab umgekehrt auch dem Design wichtige Impulse. Das Vitra Design Museum präsentiert eine grosse Ausstellung, die den Dialog zwischen Surrealismus und Design umfassend untersucht. Zum ersten Mal wird gezeigt, wie stark der Surrealismus das Design der letzten 100 Jahre beeinflusst hat – von Möbeln und Interieurs bis hin zu Grafik, Mode, Film und Fotografie. Die Ausstellung umfasst unter anderem Werke von Gae Aulenti, BLESS, Achille Castiglioni, Giorgio de Chirico, Le Corbusier,

Salvador Dalí, Dunne & Raby, Marcel Duchamp, Max Ernst, Ray Eames, Front, Friedrich Kiesler, Shiro Kuramata, René Magritte, Carlo Mollino, Isamu Noguchi, Meret Oppenheim, Man Ray, Iris van Herpen und vielen anderen. Der Surrealismus wurde 1924 von André Breton mit dem ersten surrealistischen Manifest begründet und entwickelte sich schnell zu einer internationalen Bewegung, der zahlreiche Schriftsteller, Künstler und Filmemacher angehörten. Das Unterbewusstsein, Träume, Obsessionen, der Zufall und das Irrationale waren nur einige der Quellen, aus denen die Surrealisten eine neue künstlerische Realität erschufen. Ab den 1930er-Jahren begannen ihre Ideen auch das Design zu beeinflussen, und ab den 1940er-Jahren wurde der Surrealismus zu einem wahren Trend, der Mode, Möbel und Fotografie prägte und es bis auf die Zeitschriftencover von «Harper’s Bazaar» und «Vogue» schaffte. Bis heute liefert der Surrealismus Designern mannigfaltige Artinside |

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Anregungen, sei es mit den Motiven seiner fantastischen Bildwelt, seiner subversiven Herangehensweise oder seinem Interesse an der menschlichen Psyche. Die Ausstellung Objekte der Begierde stellt Kunstwerke des Surrealismus und Designobjekte einander so gegenüber, dass die faszinierenden Parallelen und Querbezüge deutlich werden. Unter den hochkarätigen Leihgaben aus dem Bereich der bildenden Kunst sind unter anderem die Gemälde Das rote Modell (1947 oder 1948) von René Magritte, Salvador Dalís Riesige fliegende Mokkatasse mit unerklärlicher Fortsetzung von fünf Metern Länge (1944/45) sowie Wald, Vögel und Sonne (1927) von Max Ernst, aber auch Readymades wie Marcel Duchamps Flaschentrockner (1914) oder Geschenk (1921) von Man Ray. Die Arbeiten aus dem Design reichen von Werken aus den 1930er-Jahren – etwa Meret Oppenheims Tisch Traccia (1939) – bis hin zu heutigen Beispielen, darunter Modeentwürfe von Iris van Herpen, Objekte von Front,


Vitra Schaudepot

Konstantin Grcic oder Odd Matter sowie Projekte des Critical Design, die neue Technologien oder Geschlechterrollen auf subversive Weise hinterfragen. Sie alle zeigen, dass es im Design der letzten 100 Jahre nicht nur um Funktion und Technik geht, sondern auch um die versteckte Realität hinter den Dingen, um verborgene Träume, Mythen und Obsessionen – eben um das Sur-Reale. Den Auftakt der Ausstellung bildet eine Bestandsaufnahme des Surrealismus von den 1920er- bis zu den 1950er-Jahren, bei der die Bedeutung, die das Design für die Entwicklung der Bewegung spielte, deutlich wird.

After the Wall. Design seit 1989 26.10.2019 – 23.02.2020

Piero Fornasetti, Wandteller aus der Serie Tema e Variazioni, nach 1950

Die Beispiele in der Ausstellung zeigen, wie aktuell der Dialog zwischen Surrealismus und Design bis heute ist. Der Surrealismus hat Designer dazu ermutigt, nach der Realität hinter dem Sichtbaren zu fragen und Dinge zu gestalten, die Widerstand leisten, mit Gewohnheiten brechen und aus dem Alltag ausscheren. Er hat das Design der Nachkriegszeit aus dem Korsett des Funktionalismus befreit und unseren Blick von der Form der Dinge auf ihre oft versteckten Botschaften gelenkt. Die Ausstellung Objekte der Begierde untersucht dieses Phänomen zum ersten Mal – und zeigt damit einen der folgenreichsten Dialoge zwischen Kunst und Design der letzten 100 Jahre. ◀

Tejo Remy, You Can’t Lay Down Your Memory, chest of drawers, 1991

Tandemführung Surrealismus Eine Kooperation zwischen dem Kunstmuseum Basel und dem Vitra Design Museum SPECIAL (DE) | 7. Dezember 2019 14 h, Kunstmuseum Basel 17 h, Vitra Design Museum

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Salvador Dalí, Riesige fliegende Mokkatasse mit unerklärlicher Fortsetzung von fünf Metern Länge, 1944/45

Das zweite Kapitel der Ausstellung untersucht, wie die Surrealisten den Archetypen von Alltagsobjekten auf den Grund gingen und die Bedeutungscodes unserer vermeintlich vertrauten Welt untergruben. In ihrem dritten Teil widmet sich die Ausstellung den Themen Liebe, Erotik und Sexualität, die im Surrealismus eine zentrale Rolle spielten. Der letzte Abschnitt der Ausstellung befasst sich mit dem, was der französische Ethnologe Claude Lévi-Strauss als «das wilde Denken» bezeichnete: das Interesse am Archaischen, am Zufall und am Irrationalen, das sich in der Begeisterung der Surrealisten für sogenannte «primitive Kunst» ebenso zeigte wie an ihren Experimenten mit Materialien und Techniken, etwa der «automatischen Malerei».

Pedro Friedeberg, Hand Chair, ca. 1965 Artinside |

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as Vitra Design Museum wurde am 3. November 1989 eröffnet, nur wenige Tage vor dem Fall der Berliner Mauer. Dreissig Jahre danach präsentiert das Vitra Schaudepot in der Ausstellung After the Wall. Design seit 1989 die Entwicklung des Designs in den vergangenen drei Jahrzehnten und nimmt dabei besonders den Einfluss des kulturellen, politischen und technologischen Wandels in den Blick. Neben einer Auswahl ikonischer Designobjekte umfasst die Schau Möbelentwürfe führender Designer wie Philippe Starck, Hela Jongerius oder Konstantin Grcic. Diese Übersicht über die jüngste Designgeschichte ergänzen Einblicke in die Zukunft des Designs. ◀

Kuratorenführung INSIDE | 16. Januar 2020, 17 h, Vitra Schaudepot Kuratorin Erika Pinner führt durch die Ausstellung After the Wall. Design seit 1989 mit anschliessenden Gesprächen und Drinks.


Fondation Fernet-Branca

Die Natur als Ganzes Juliette Jouannais – Jean-Luc Tartarin 24.11.2019 – 16.02.2020

Jean-Luc Tartarin, Série Re-prendre, Fontainebleau #5, 2017

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om 24. November 2019 bis 16. Februar 2020 präsentiert die Fondation Fernet-Branca Werke der Malerin und Plastikerin Juliette Jouannais und dem Fotografen Jean-Luc Tartarin. Die Ausstellung Die Natur als Ganzes unterstreicht die Beziehungen zwischen der Zeichnung und der Landschaft in der Fotografie, wie diese die Malerei hinterfragt und letztere wiederum plastische und zeichnerische Elemente einbezieht. Eine Interaktion der Techniken, die den Werken eine gestalterische Identität verleiht. Eine weitere Gemeinsamkeit ist der Raum. Derjenige der Natur und ihrer Grenzenlosigkeit, von der die Künstler nur kleine Ausschnitte zeigen, die jedoch ausreichen, die Welt in ihrer Ganzheit zu erfassen. ◀

Juliette Jouannais, B-Relief, 2018 Artinside |

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Forum Würth Arlesheim – Sammlung Würth

Joan Miró – Alles ist Poesie Bis 26.01.2020 Die Ausstellung zeigt vornehmlich Grafiken aus dem Spätwerk des weltbekannten katalanischen Künstlers Joan Miró.

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n der seit rund fünf Jahrzehnten zusammengetragenen Sammlung Würth gehören die Werke Mirós von Anbeginn zu den prägenden Positionen. Die monografische Schau im Forum Würth Arlesheim bietet nun die Gelegenheit, sich in einem intimeren Ausstellungsrahmen tiefer gehend mit dieser prominenten Sammlungsposition auseinanderzusetzen. Die Arbeiten des Spaniers – von Drucken und Zeichnungen über mehrteilige Buchillustrationen bis hin zur Skulptur – veranschaulichen die künstlerische und technische Vielfalt des Künstlers, der sich selbst als «peintre-poète» (Maler-Dichter) verstand. Joan Miró (1893–1983) zählt neben seinen Zeitgenossen Pablo Picasso, Max Ernst, Salvador Dalí und André

Masson zu den bekannten Vertretern des Surrealismus. Wie seine Weggefährten entwickelte auch er eine eigene unverwechselbare Bildsprache. Seine von Abstraktion bestimmte Ästhetik ist geprägt von zeichenhaften Formen und klaren Farben und besitzt in ihrer charakteristischen und ureigenen Bildsprache einen hohen Wiedererkennungswert. Die spontan und improvisiert wirkenden, zuweilen kindlich verspielten Motive basieren jedoch auf kalkulierter Vorarbeit und verbergen mitunter ihren ernsten Subtext in der von Faschismus und Gewalt geprägten Zeit des spanischen Bürgerkrieges. Die Arbeiten Joan Mirós liefern in dieser Zusammenstellung Einblicke in das Leben und Werk des Künstlers und

Joan Miró, Das Blau der Zielscheibe, 1974

verweisen auf vielgestaltige Einflüsse: Das intellektuelle Paris, Theater und Poesie prägten das künstlerische Werk ebenso wie Intuition und die natürlichen Formen der spanischen Landschaft. ◀

Forum Würth Arlesheim – Gastausstellung

HIDDEN – Verborgene Orte in der Schweiz Bis 26.01.2020

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m Kunstprojekt HIDDEN gingen Kunsthistorikerin Catherine Iselin und Fotograf Kostas Maros der Frage nach, was die Faszination von verborgenen Orten ausmacht. Sie haben 25 ausgewählte Orte in der ganzen Schweiz aufgesucht, welche für die meisten Menschen unzugänglich oder bisher im Verborgenen geblieben sind. Auf der Suche nach dem ungewöhnlich Gewöhnlichen, dem sonderbar Merkwürdigen und dem vielfältig Einzigartigen sind über einhundert Fotografien entstanden. Eine Auswahl zeigt das Forum Würth Arlesheim in grossem

Kostas Maros, Pink, Regionalgefängnis Burgdorf (BE), 2017 Artinside |

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Format (150 × 185 cm). Ob ein geheimes Sitzungszimmer im Bundeshaus, eine pinkfarbene Beruhigungszelle eines Hochsicherheitsgefängnisses oder ein steriles Magnetlabor im Cern – Iselin und Maros ist es gelungen, die Magie verborgener Orte in der Schweiz sichtbar zu machen. Die Auseinandersetzung mit der Frage, wie ein Gefühl oder Zustand im Bild festgehalten und sichtbar gemacht oder durch ein Bild beim Betrachter hervorgerufen werden kann – ohne dieses der Magie des Unsichtbaren zu berauben – bildet den zentralen Punkt des Ausstellungskonzepts. ◀


Service

Fondation Fernet-Branca

Historisches Museum Basel

2, Rue du Ballon, F-Saint-Louis www.fondationfernet-branca.org | +33 38 969 10 77

Barfüsserkirche, Barfüsserplatz 7, Basel | www.hmb.ch | +41 61 205 86 00

Öffnungszeiten | Opening Hours Mi–So 13–18 h Wed–Sun 1 pm–6 pm

Führungen | Guided Tours Französisch und Deutsch auf Anfrage In French and English on demand

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults Ermässigt | Reduced Unter 18 Jahren gratis Free admission under 18 years

€ 8.– € 6.–

Anreise | Getting There Mit dem Bus: Nr. 4 ab Station Schifflände bis Haltestelle Carrefour Central/ Croisée des Lys, 3 Min. Fussweg By Bus: Bus No. 4 from Station Schifflände to Station Carrefour Central/ Croisée des Lys, 3 min. walk left

Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So 10–17 h | Tue–Sun 10 am–5 pm Mo geschlossen | Mon closed Eintrittspreise | Tickets Kombiticket für Barfüsserkirche, Haus zum Kirschgarten und Musikmuseum CHF 20.– Combined ticket for Barfüsserkirche, Haus zum Kirschgarten, Museum of Music C HF 20.– Erwachsene | Adults CHF 15.–

Ermässigt | Reduced CHF 8.– Bis 13 Jahren | up to 13 years frei | free Bei Sonderausstellungen gelten spezielle Tarife und Bedingungen. Exhibitions are subject to special rates and conditions Anreise | Getting There Tram 3, 6, 8, 11, 14, 15, 16, 17, bis Haltestelle Barfüsserplatz. Tramlines 3, 6, 8, 11, 14, 15, 16, 17,to stop Barfüsserplatz

Gold & Ruhm – Geschenke für die Ewigkeit im Kunstmuseum Basel | Neubau 11.10.2019 – 19.01.2020 Übermensch – Friedrich Nietzsche | 16.10.2019 – 22.03.2020 Zeitsprünge – Basler Geschichte in Kürze | seit 22.06.2019 Glaubenswelten des Mittelalters | seit 23.03.2018

▶ Aktuelle Ausstellung siehe Seite 28

Karin Kneffel, ohne Titel, 1996

Museum Frieder Burda

Kloster Schönthal

Lichtentaler Allee 8b, D-Baden-Baden | www.museum-frieder-burda.de

Langenbruck/BL | www.schoenthal.ch | mail@schoenthal.ch | +41 61 706 76 76

Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So, Feiertag | 10–18 h Tue–Sun, holiday | 10 am–6 pm Führungen | Guided Tours Sa, So 11 h und 15 h Sat, Sun 11 am and 3 pm

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults

€ 14.–/€ 11.–

Private Führungen | Private Guided Tours +49 7221 398 98 38 fuehrungen@museum-frieder-burda.de

Öffnungszeiten | Opening Hours Fr 14–17 h | Fri 2 pm–5 pm Sa/So 11–18 h | Sat/Sun 11 am–6 pm Mo–Do geschlossen | Mon–Thu closed

Karin Kneffel | 12.10.2019 – 08.03.2020 Karin Kneffels Gemälde gleichen Laboratorien der Erinnerung. 1957 geboren, gehört die Meisterschülerin Gerhard Richters zu den bedeutendsten deutschen Malerinnen der Gegenwart. Die Retrospektive wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin realisiert. Sie dokumentiert mit rund 140 Werken aus drei Jahrzehnten den Weg von fotorealistischen, überdimensionalen Gemälden von Früchten, mit denen Kneffel in den 1990er-Jahren bekannt wurde, hin zur Konstruktion von komplexen malerischen Interieurs, in denen Zeit- und Bildebenen, Gegenwart und Vergangenheit verschmelzen.

CHF 10.– CHF 6.– CHF 20.– CHF 8.–

Skulpturenpark Für die Wiesen und Wälder des Schönthals entwickeln internationale und Schweizer Künstlerinnen und Künstler ortsspezifische Skulpturen. Der Skulpturenpark ist immer offen. Kasse und Wegpläne beim Hofeingang. Sculpture Park International and Swiss artists have produced site-specific sculptures for the meadows and woods around Schoenthal. The sculpture park is open at all times. Register and maps at the courtyard entrance.

Die Bilder der Brüder. Eine Sammlungsgeschichte | 21.03.2020 – 09.08.2020

Artinside |

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults Studenten | Students Familien | Families Gruppen ab 6 Personen Groups from 6 persons

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Service

Impressum. Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel

Herausgeber: Matthias Geering Chefredaktion | Artdirection | Produktion: Sibylle Meier Lauftext Meier Geering | Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel info@artinside.ch | www.artinside.ch

Lawrence Lek, Farsight Freeport, 2019

HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) Freilager-Platz 9, Münchenstein/Basel | www.hek.ch | +41 61 283 60 50 Öffnungszeiten | Opening Hours Mo/Di geschlossen | Mon/Tue closed Mi–So 12–18 h | Wed–Sun 12–6 pm

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults Ermässigt | Reduced Gruppen ab 10 Personen Groups from 10 persons

CHF 9.– CHF 6.– CHF 6.–

Lawrence Lek – Farsight Freeport | Bis 10.11.2019 Mit Farsight Freeport präsentiert das HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) die erste Einzelausstellung von Lawrence Lek in der Schweiz. Der in London lebende Künstler hat mit seinen immersiven, virtuellen Welten und elektronischen Soundtracks eine eigenständige und einzigartige bildnerische Sprache entwickelt. Für die Ausstellung im HeK hat Lek ein ganz besonderes Szenario entwickelt. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, in ein Gesamtkunstwerk einzutreten, das in das Jahr 2065 führt. Es ist eine Zeit, in der künstliche Intelligenz (KI) alle gesellschaftlichen, industriellen und ökonomischen Lebensbereiche dominiert und steuert.

Korrektorat: Lesley Paganatti, Basel Druck: Swissprinters AG, Zofingen Bildbearbeitung: LAC AG Basel | Jean-Jacques Nobs, Nicole Hübner Ausgabe Herbst 2019 | Erscheint drei Mal jährlich Die nächste Ausgabe erscheint im Januar 2020 Auflage 186 000 Exemplare Ein Teil der Auflage ist am 12. Oktober der Basler Zeitung, der Schweiz am Wochenende (Ausgabe Region Basel) und einem Teil der Badischen Zeitung beigelegt. Jahresabo CH: CHF 20.– Jahresabo EU: € 20.– ISSN 1660-7287

Regionale 20 | 24.11.2019 – 29.12.2019

Ausstellungsansicht Joan Miró im Forum Würth Arlesheim

Kunst Raum Riehen

Forum Würth Arlesheim

Im Berowergut, Baselstrasse 71, Riehen | www.kunstraumriehen.ch kunstraum@riehen.ch | +41 61 641 20 29

Dornwydenweg 11, Arlesheim | www.forum-wuerth.ch arlesheim@forum-wuerth.ch | +41 61 705 95 95

Öffnungszeiten | Opening Hours Mi–Fr 13–18 h | Sa/So 11–18 h Wed–Fri 1 pm–6 pm | Sat/Sun 11 am–6 pm

Eintritt frei | Free entry

Regionale 20. Splendid Isolation – Not in our Name | 23.11.2019 – 17.01.2020 Der Ausstellungstitel bezieht sich auf die englische Redewendung Splendid Isolation, die Ende des 19. Jahrhunderts vom britischen Premierminister Robert Gascoyne-Cecil benutzt wurde, um die damals privilegierte geopolitische Insellage des Vereinigten Königreichs zu beschreiben. Mehr als ein Jahrhundert später hat der Begriff erneut an Aktualität und Brisanz gewonnen. Auf das diesjährige Regionale-Jubiläum bezogen, weist Splendid Isolation – Not in our Name auf Beständigkeit und Prosperität des vor 20 Jahren gegründeten trinationalen Projektes hin, sowie auf die inhaltlichen, ästhetischen, formalen oder politisch angehauchten Beziehungen, die die Werke von 20 Künstler/innen in der Ausstellung eingehen. Pickpocket | bis 03.11.2019 Regionale 20 | 23.11.2019 – 17.01.2020

Öffnungszeiten | Opening Hours Di–So 11–17 h Tue–Sun 11 am–5 pm

Jeden Sonntag um 11.30 h Ohne Anmeldung, pro Person C HF 8.–

Eintritt frei | Free entry

Every Sunday 11.30 am, no registration required, per person CHF 8.–

HIDDEN – Verborgene Orte in der Schweiz | Bis 26.01.2020 Joan Miró – Alles ist Poesie | Bis 26.01.2020 Die Ausstellung Joan Miró – Alles ist Poesie. Sammlung Würth zeigt vornehmlich Grafiken aus dem Spätwerk des weltbekannten katalanischen Künstlers. Die Arbeiten veranschaulichen die künstlerische und technische Vielfalt des Surrealisten und verweisen auf vielgestaltige Einflüsse: das intellektuelle Paris, Theater und Poesie prägten Mirós Werk ebenso wie Intuition und die natürlichen Formen der spanischen Landschaft. ▶ Aktuelle Ausstellungen siehe Seite 29

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Führungen | Guided Tours

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Service

Vitra Design Museum Charles-Eames-Str. 2, 79576 Weil am Rhein/Germany www.design-museum.de | info@design-museum.de | +49 76 21 702 32 00 Öffnungszeiten | Opening Hours Täglich 10–18 h | Daily 10 am–6 pm 24.12., 10–14 h | 24.12., 10 am–2 pm Führungen | Guided Tours (Auswahl | Selection) Führungen durch die Ausstellung ab 05.10.2019, DE: Sa/So/feiertags 11.30 h, Vitra Design Museum Jahreswechsel-Special: 25.12.2019 – 26.01.2020 zusätzliche Führung, 15 h, Vitra Design Museum Architekturführungen DE: täglich Architecture Tours EN: daily Highlights aus der Sammlung DE: So 13 h, Vitra Schaudepot Highlights from the Collection EN: Sun 2 pm, Vitra Schaudepot

Eintrittspreise | Tickets Einzelticket Museum Ermässigt | Reduced Einzelticket Schaudepot Ermässigt | Reduced Kombiticket Museum&Schaudepot Kombiticket Ermässigt | Reduced

€ 11.– € 9.– € 8.– € 6.– € 17.– € 15.–

Anreise | Getting There Ab Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Linie 8 bis Haltestelle Weil am Rhein Bahnhof/Zentrum/Bus No 55 Haltestelle Vitra. From Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Line 8 to station Weil am Rhein Bahnhof/Zentrum Bus No 55 to station Vitra.

Museum Tinguely Paul Sacher-Anlage 1, Basel | www.tinguely.ch infos@tinguely.ch | +41 61 681 93 20 Öffnungszeiten Di–So 11–18 h, Mo geschlossen

Opening Hours Tue–Sun 11 am–6 pm, Mon closed

Eintrittspreise Erwachsene CHF 18.– Ermässigt CHF 12.– Gruppen ab 12 Personen CHF 12.– Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt Schulklassen (inkl. B ­ egleitpers.) frei, nach tel. Voranmeldung: +41 61 681 93 20

Tickets Adults CHF 18.– Reduced CHF 12.– Groups 12 persons or more CHF 12.– Children under 16 free Free entrance for school groups by prior arrangement: +41 61 681 93 20

Führungen Öffentliche Führungen in deutscher Sprache: So 11.30 h | Private Führungen dt., engl., frz. und ital.: +41 61 681 93 20

▶ Aktuelle Ausstellungen siehe Seiten 26–27

Workshops und Kinderclub +41 61 688 92 70 Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 bis Wett- steinplatz, Bus Nr. 31 oder 38 Richtung Habermatten bis Museum Tinguely. Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36. Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein/Ost, Parkplatz unter der Autobahnbrücke

Guided Tours Open guided tours in German Sun 11.30 am | Private guided tours in English, German, French and Italian: +41 61 681 93 20 Workshops and Kinderclub +41 61 688 92 70 Getting There From Bahnhof SBB: Tram No 2 to Wettsteinplatz, Bus No 31 or 38 to Museum Tinguely. From Badischer Bahnhof: Bus No 36. Freeway: Exit Basel Wettstein/Ost Parking under the motorway bridge

Kaari Upson in ihrer Ausstellung Go Back the Way You Came, Kunsthalle Basel, 2019

Kunsthalle Basel

▶ Aktuelle Ausstellungen Seiten 06 bis 13

Steinenberg 7, Basel | +41 61 206 99 00 | www.kunsthallebasel.ch

Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | Adults Ermässigt | Reduced

CHF 12.– CHF 8.–

Öffnungszeiten | Opening Hours Di/Mi/Fr 11–18 h | Do 11–20.30 h | Sa/So 11–17 h

Tue/Wed/Fri 11 am–6 pm | Thu 11 am–8.30 pm Sat/Sun 11 am–5 pm

Joanna Piotrowska | Stable Vices | 25.10.2019 – 05.01.2020 Die Schwarz-Weiss-Fotografien und Filme von Piotrowska fangen die alltäglichen Dramen menschlicher Beziehungen ein. Sie schafft nicht erklärbare, zugleich befremdliche und berührende Bilder. Es sind Aufnahmen von Gesten des Kümmerns, des Selbstschutzes oder der Kontrolle. Stable Vices zeigt kürzlich entstandene Filme und Fotoarbeiten, welche durch jüngere Werke ergänzt werden. Kaari Upson | Go Back the Way You Came | Bis 10.11.2019 Upson präsentiert neu beauftragte skulpturale Werke aus Holz und Latex. Dafür kehrte sie zurück – zu ihrem Zuhause, ihrer Mutter, erworbenen und weitergereichten Dingen. Sie nimmt deren Formen ab und verleiht ihnen erneut Gestalt, bis die ursprünglichen Vorlagen nicht mehr erkennbar sind. Damit hinterfragt die Künstlerin, was es heisst, zurückzukehren, abermals vertraute Dinge zu tun und die selben Erfahrungen zu durchleben.

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Die «Roth Bar» heisst Sie bis Mitte Januar willkommen und bietet verschiedene Getränke, Drinks und kleine Speisen an. | Abendveranstaltungen möglich | Reservation: T. 41 61 688 94 58 Das Bistro «Chez Jeannot» ist aktuell wegen Umbau geschlossen.

Museum Tinguely Shop +41 61 688 94 49 | basel.shop_tinguely@roche.com Roth-Bar Di–So 10–18 h | Tue to Sun 10 am–6 pm Reservationen | Reservations: +41 61 681 93 20 Privat- und Sonderanlässe auf Anfrage | Private and special events on demand

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Service

Fondation Beyeler

Kunstmuseum Basel

Baselstrasse 101, Riehen | www.fondationbeyeler.ch info@fondationbeyeler.ch | +41 61 645 97 00

Hauptbau: St. Alban-Graben 16 | Neubau: St. Alban-Graben 20 Gegenwart: St. Alban-Rheinweg 60, Basel |www.kunstmuseumbasel.ch pressoffice@kunstmuseumbasel.ch | +41 61 206 62 62

Öffnungszeiten Mo–So 10–18 h, Mi 10–20 h

Opening Hours Mon–Sun 10 am–6 pm, Wed 10 am–8 pm

Eintrittspreise & Specials Erwachsene CHF/€ 25.– Kinder und Jugendl. bis 25 J. frei Gruppen ab 20 Pers.,Studierende und Menschen mit Behinderungen sowie jeweils montags, 10–18 h, und mittwochs, 17-20 h: reduzierter Eintritt

Tickets & Specials Adults CHF|€ 25.– Children and Youngsters up to age 25 free Groups up to 20 pers., students and disabled people, as well as on mondays, 10 am–6 pm, and wednesdays, 5 pm–8 pm: reduced admission

Führungen Mo–So öffentliche Überblicksführungen in deutscher Sprache. Einmal monatlich sonntags in französischer und englischer Sprache. www.fondationbeyeler.ch/agenda fuehrungen@fondationbeyeler.ch +41 61 645 97 20

Guided Tours For information regarding guided tours in English on Sundays contact fuehrungen@fondationbeyeler.ch +41 61 645 97 20

Anreise Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badischem Bahnhof), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle Messeplatz auf Tram Nr. 6. Mit Bahn ab Basel SBB und Badischem Bahnhof nach Riehen

Getting There Tram No 6 (from City and Badischer Bahnhof), Tram No 2 (from Bahnhof SBB) with a change stop Messeplatz to Tram No 6. By railway from Basel SBB and Badischer Bahnhof to Riehen

▶ Aktuelle Ausstellungen Seiten 14 bis 21

Öffnungszeiten Di–So 10–18 h | Mo geschlossen Mi 10–20 h

Opening Hours Tue–Sun 10 am– 6 pm | Mon closed Wed 10 am – 8 pm

Eintrittspreise All-in-one-Ticket Sonderausstellung, inkl. Sammlung & Ausstellungen Erwachsene CHF 26.– Sammlung Erwachsene (ab 20 J.) CHF 16.– IV/Gruppen ab 10 Personen | Studenten 20–30 Jahre | Jugendliche 13–19 Jahre | Kunstschaffende CHF 8.–

Tickets All-in-one Ticket Special exhibition, incl. collection & exhibitions Adults CHF 26.– Collection Adults over 20 years CHF 16.– Disabled/Groups over 10 people | Students 20–30 years | Teenagers 13–19 years | Artists CHF 8.–

Führungen +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Guided Tours +41 61 206 63 00 tours@kunstmuseumbasel.ch

Sonderveranstaltungen +41 61 206 62 56

Special Events +41 61 206 62 56

Anreise Ab Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 Richtung Riehen bis Haltestelle Bankverein. Ab Badischer Bahnhof: Tram Nr. 2 Richtung Binningen bis Bankverein.

Getting There From Bahnhof SBB: Tram No 2, direction Riehen, Tram stop Bankverein (approx. 4 min.). From Badischer Bahnhof: Tram No 2, direction Binningen, Tram stop Bankverein (approx. 6 min.)

▶ Aktuelle Ausstellungen Seiten 22 bis 25

Bistro Kunstmuseum Basel Öffnungszeiten | Opening hours Di–So 9–19 h | Mi 9–21 h Tue–Sun 9 am–7 pm | Wed 9 am–9 pm www.bistrokunstmuseumbasel.ch St. Alban-Graben 16 | +41 61 271 55 22 Fondation Beyeler Shop +41 61 645 97 25 +41 61 645 97 56

shop.fondationbeyeler.ch webshop@fondationbeyeler.ch

BEY Täglich 10–18 h Bistro, Café, Laden für Kunsteditionen und Designartikel Daily 10 am–6 pm Bistro, Café, shop for editions and design objects +41 61 645 97 70

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Bibliothek | Library Kunstmuseum Basel Die Bibliothek ist zugleich Bibliothek des Kunsthist. Seminars der Universität Basel und der Öffentlichkeit zugänglich. The Library is at the same time library of the Art History Seminar of the University of Basel and open to public interested in art. Mo, Di, Do, Fr 10–18 h | Mi 10–19 h Mon, Tue, Thu, Fri 10am–6pm | Wed 10am–7pm St. Alban-Graben 10 | +41 61 206 62 70

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DEUTSCHLAND Lörrach

FRANKREICH

Blotzheim

8 10

Bus Nr. 55 ab Claraplatz, Badischer Bahnhof Tram Nr. 8 ab SBB, Claraplatz, Barfüsserplatz Tram Nr. 8, Bus Nr. 55 ab City

Weil am Rhein

Bus Nr. 604 ab Schifflände

1 11

12

Tram Nr. 6 ab City, Claraplatz, Messeplatz

Riehen

Saint-Louis

Basel

Badischer Bahnhof

2 6

3

5

Herten

4

Bahnhof SBB

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Fondation Beyeler, Riehen/Basel Museum Tinguely Kunstmuseum Basel | Hauptbau | Neubau Kunstmuseum Basel | Gegenwart Historisches Museum Basel, Barfüsserkirche Kunsthalle Basel Kunsthaus Baselland Schaulager, Münchenstein, BL HeK – Haus der elektronischen Künste Basel Vitra Design Museum/D Kunst Raum Riehen Fondation Fernet-Branca, Saint-Louis/F Forum Würth, Arlesheim, BL Kloster Schönthal, Langenbruck/CH Museum Frieder Burda, Baden-Baden/D

Tram Nr. 11

7

9 8

Tram Nr. 14

Tram Nr. 11

Muttenz Münchenstein

Frenkendorf

13

Tram Nr. 10

Credits – Titelseite Museum Tinguely Basel (und S.3), Len Lye, A Colour Box, 1935 (Filmstill), Tonfilm, Produktion: John Grierson für GPO-Filmabteilung, Musik: La Belle Créole von Don Barreto and His Orchestra, Tonfilmschnitt: Jack Ellitt; Premiere: 6. Oktober 1935, London © Courtesy of the Len Lye Foundation and the British Postal Museum Archive, Digital version from 35mm Eastmancolor restoration by the National Archive and made available by Ngā Taonga Sound & Vision Bei einem Teil der Au󹀹age (und S.3): Charonia Tritonis, Tritonshorn, Japan; aus dem Archiv von Susan Philipsz im Zusammenhang mit der Installation The Wind Rose, 2019, Courtesy die Künstlerin, Tanya Bonakdar Gallery, New York, und Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin © Susan Philipsz, Foto: Eoghan McTigue | Goldene Altartafel, vor 1019 © Paris, Musée de Cluny – Musée National du Moyen Âge. Inhaltsverzeichnis: Museum Tinguely Len Lye, 1979, Fotografie, © Robert Del Tredici. Copyright Visual Arts-CovaDaav, 2019 | Kunstmuseum Basel Lisa Rave, Europium, 2014, Filmstill, © ProLitteris, Zürich, 2019 | Fondation Beyeler Leonor Antunes, Savina #1, 2019 (Detail), Installationsansicht a seam, a surface, a hinge, or a knot, offizieller portugiesischer Beitrag für die 58. Biennale di Venezia, Palazzo Giustinian Lolin, Fondazione Ugo e Olga Levi, San Marco, Venedig, 2019 Courtesy die Künstlerin; Air de Paris, Paris; kurimanzutto, Mexico City, New York und Luisa Strina Gallery, São Paulo. © Leonor Antunes. Foto: Nick Ash, 2019 | Vitra Design Museum Studio65, Bocca, 1970, Studio65, Bocca (Sofa), 1970, © Gufram/Studio65, Foto: Jürgen HANS © Vitra Design Museum | Historisches Museum Basel Gertrudisaltar, Deutschland, um 1045 © The Cleveland Museum of Art | Fondation Fernet-Branca Juliette Jouannais, B-Relief, 2018 © Fondation Fernet-Branca, St. Louis | Forum Würth Kostas Maros, The Collector, 2017, Wunderkammer eines Illusionskünstlers und Raritätensuchers, Zürich (ZH), © 2019, ProLitteris, Zurich | S.6-7 Len Lye mit seiner kinetischen Skulptur Grass, 1961-65, Fotografie, © Courtesy of the Len Lye Foundation | S.8 Len Lye, Performance mit Blütenblättern, um 1970, Fotografie © Len Lye Foundation Archive; Foto: Ann Lye | S.9 Len Lye, Rainbow Dance, 1935, (Filmstill), Tonfilm; Produktion: Basil Wright, Alberto Cavalcanti von der GPO-Filmabteilung für die Post Office Savings Bank; Kamera: Frank Jones, Musik: Tonfilmy’s Wife von Rico’s Creole Band, Tonfilmschnitt: Jack Ellitt, Tanz: Rupert Doone; Premiere: 1936, Venedig Filmfestival, © Courtesy of the Len Lye Foundation and the British Postal Museum and Archive, Digital version from material preserved and made available by Ngā Taonga Sound & Vision | S.10 Len Lye, Totem-und-Tabu-Skizzenbuch, Len Lye, Totem-und-Tabu-Skizzenbuch, 1922–1926 © Courtesy Len Lye Foundation Collection, Govett-Brewster Art, Gallery/Len Lye Centre | S.11 Len Lye, Free Radicals, 1958, rev 1979, (Filmstill), 5', 16mm (orig 35mm), s/w, Tonfilm, Musik: vom afrikanischen Stamm der Bagirmi; Produktionsfirma: Direct Film Company, © Courtesy of the Len Lye Foundation, Digital version by Park Road Post, Production and Weta Digital Ltd from material preserved and made available by Ngā Taonga Sound & Vision | S.12 Tadeusz Kantor (li.), Aufführung von «Où sont les neiges d'antan» in Paris, 1982, Cricoteka © Maria Kantor & Dorota Krakowska / Tadeusz Kantor Foundation, Foto: Jacquie Bablet | S.13 Andrzej Sapija, Gdzie ScJ niegdysiejsze sniegi (Where are Last Year·s Snows), (Filmstill), 1984 © WFO, Film, (Tadeusz Kantor, Aufführung von «Où sont les neiges d'antan» in Warschau 1984, Film: Andrzej Sapija), For the art of Tadeusz Kantor © Maria Kantor & Dorota Krakowska / Tadeusz Kantor Foundation | S.14 Leonor Antunes, a seam, a surface, a hinge, or a knot (Detail), offizieller portugiesischer Beitrag für die 58. Biennale di Venezia, Palazzo Giustinian Lolin, Fondazione Ugo e Olga Levi, San Marco, Venedig, 2019, Courtesy die Künstlerin; Air de Paris, Paris; kurimanzutto, Mexico City, New York und Luisa Strina Gallery, São Paulo. Foto: Nick Ash, 2019 | S.16 Toba Khedoori, Untitled, 2019 (Detail), Courtesy der Fredriksen Family Collection. © Toba Khedoori, Courtesy Regen Projects, Los Angeles und David Zwirner, New York/London. Foto: Evan Bedford | S.17 Silvia Bächli, Ohne Titel, 2013, Courtesy die Künstlerin und Galleria Raffaella Cortese, Mailand; Peter Freeman, Inc., New York; Barbara Gross Galerie, München; Maisterravalbuena, Madrid; Skopia, Genf © Silvia Bächli. Foto: Serge Hasenböhler |

Artinside |

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Arlesheim

Geodaten Kanton Basel-Stadt, 11.12.2012

Museen | Museums

S.18 Syrinx aruanus, Grosse Rüsselschnecke, Nordaustralien; aus dem Archiv von Susan Philipsz im Zusammenhang mit der Installation The Wind Rose, 2019, Courtesy die Künstlerin, Tanya Bonakdar Gallery, New York, und Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin © Susan Philipsz. Foto: Eoghan McTigue | Volegalea carnaria, Indien; aus dem Archiv von Susan Philipsz im Zusammenhang mit der Installation The Wind Rose, 2019, Courtesy die Künstlerin, Tanya Bonakdar Gallery, Gempen New York, und Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin © Susan Philipsz. Foto: Eoghan McTigue | Tutufa bubo, Riesenfroschschnecke, Philippinen; aus dem Archiv von Susan Philipsz im Zusammenhang mit der Installation The Wind Rose, 2019, Courtesy die Künstlerin, Tanya Bonakdar Gallery, New York, und Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin © Susan Philipsz. Foto: Eoghan McTigue | Lobatus gigas, Grosse Fechterschnecke, Bahamas; aus dem Archiv von Susan Philipsz im Zusammenhang mit der Installation The Wind Rose, 2019, Courtesy die Künstlerin, Tanya Bonakdar Gallery, New York, und Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin © Susan Philipsz. Foto: Eoghan McTigue | S.19 Rachel Whiteread, Untitled (Blue View), 2019, © Rachel Whiteread. Foto: Mike Bruce. Courtesy Gagosian | S.20 Vincent Van Gogh, Der Garten von Daubigny, 1890, Rudolf Staechelin Collection, Foto: Robert Bayer | S.21 Ferdinand Hodler, Der Grammont nach dem Regen, 1917, Rudolf Staechelin Collection, Foto: Robert Bayer | S.22 Melanie Gilligan, Crowds, 2019, HD Video, Courtesy die Künstlerin und Galerie Max Mayer, Düsseldorf | S.23 Wang Bin, 15 Hours, 2017, 16:9 Film, Courtesy of the artist and Galerie Chantal Crousel, Paris | S.24 oben Jan Massys, Musizierendes Paar, 1565, Inv. 1359, Kunstmuseum Basel, Schenkung der Prof. J.J. Bachofen-Burckhardt-Stiftung, Kunstmuseum Basel, Foto: Martin P. Bühler | S.24 unten Max Sulzbachner, An der Basler Mäss, 1925, Holzschnitt, Kunstmuseum Basel, Geschenk Betty und Hartmut Raguse-Stauffer | S.25 oben Antependium, goldene Altartafel, © Photo: RMN-Grand Palais (Musée de Cluny – musée national du Moyen Âge) / Michel Urtado | S.25 unten Reliquienbüsten Heinrichs II. und Kunigundes, wohl Böhmen, um 1430/40 © Paderborn, Erzbischöfliches Diözesanmuseum und Domschatzkammer / Thomas Obermeier | S.26 Studio65, Bocca, 1970, Studio65, Bocca (Sofa), 1970, © Gufram/Studio65, Foto: Jürgen HANS © Vitra Design Museum | S.27 Salvador Dalí, Riesige fliegende Mokkatasse mit unerklärlicher Fortsetzung von fünf Metern Länge, 1944/45, © akg-images, Copyright für die Werke von Salvador Dalí: © Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí/VG Bild-Kunst, Bonn 2019 | Piero Fornasetti, Wandteller aus der Serie Tema e Variazioni, nach 1950, Mit freundlicher Genehmigung von Fornasetti | Pedro Friedeberg, Hand Chair, ca. 1965 © Vitra Design Museum, Foto: Andreas Sütterlin | Tejo Remy, You Can’t Lay Down Your Memory, chest of drawers, 1991 © Vitra Design Museum, photo: Jürgen HANS, objektfotograf.ch | S.27 oben Jean-Luc Tartarin, Série Re-prendre, Fontainebleau #5, 2017, | S.27 unten Juliette Jouannais, B – Relief, 2018 © Fondation Fernet-Branca, St. Louis | S.29 oben Joan Miró, Das Blau der Zielscheibe, 1974, Le bleu de la cible, Radierung, Aquatinta, Carborundum auf Aches-Papier, Sammlung Würth, Inv. 760, (c) Successió Miró/2019, ProLitteris, Zurich | unten Kostas Maros, Pink, Regionalgefängnis Burgdorf (BE), 2017, (c)2019, ProLitteris, Zurich | S.30 Museum Frieder Burda: Karin Kneffel, ohne Titel, 1996, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019 | S.31 Kunstraum Riehen Andreas Voegelin, Copyright Brüderlin Merkle Architekten | S.32 Kunsthalle Basel: Kaari Upson, in ihrer Ausstellung Go Back the Way You Came, Kunsthalle Basel, 2019. Foto: Dominik Asche | Vorschau: Fondation Beyeler Edward Hopper, Gas, 1940, The Museum of Modern Art, New York, Mrs. Simon Guggenheim Fund © Heirs of Josephine Hopper / 2019, ProLitteris, Zurich © 2019 Digital image, The Museum of Modern Art, New York / Scala, Florence | Kunstmuseum Basel Alexej von Jawlensky, Abstrakter Kopf, Mysterium, 1925, Inv. Im 1258, Kunstmuseum Basel, Stiftung Im Obersteg Depositum im Kunstmuseum Basel, Foto: Martin P. Bühler | Museum Tinguely Janine Antoni, Mortar and Pestle, Courtesy of the artist and Luhring Augustine, New York © Janine Antoni; Courtesy of the artist and Luhring Augustine, New York.

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Füllinsdorf


Vorschau

Die nächste Ausgabe von Artinside erscheint im Januar 2020 mit diesen Themen

Edward Hopper, Gas, 1940

Fondation Beyeler

Edward Hopper

Janine Antoni, Mortar und Pestle, 1999

26.01.2020 – 17.05.2020

Museum Tinguely

In ihrer Frühjahrsausstellung 2020 zeigt die Fondation Beyeler Werke von Edward Hopper (1882–1967), einem der bedeutendsten amerikanischen Maler des 20. Jahrhunderts. Den Schwerpunkt der Ausstellung in der Fondation Beyeler bilden Hoppers ikonische Darstellungen der unendlichen Weite amerikanischer Landschaft und Stadtlandschaft. Es handelt sich dabei um ein Thema, das bisher kaum in den Fokus von Ausstellungen zu Edward Hopper gerückt wurde, aber von zentraler Bedeutung für das Verständnis und die Rezeption seines Werks ist. Die Ausstellung umfasst Aquarelle und Ölgemälde der 1910er- bis 1960er-Jahre und gewährt damit einen umfänglichen und spannenden Einblick in den Facettenreichtum der Hopper’schen Malerei. Ein Vorverkaufsticket für Hopper ist vom 01.11. bis 31.12.2019 zum Vorzugspreis von CHF 20.– anstatt CHF 25.– unter fondationbeyeler.ch/tickets erhältlich.

Amuse bouche – Der Geschmack der Kunst 19.02.2020 – 17.05.2020 Schmeckt Kunst süss, sauer, bitter, salzig oder gar umami? Welche Rolle spielt unser Geschmacksinn im sozialen Miteinander und als künstlerisches Material? Das Museum Tinguely setzt die Reihe zu den menschlichen Sinnen in den Künsten fort und zeigt in einer Gruppenausstellung Arbeiten von internationalen Künstler*innen, die unseren Geschmacksinn als eine Möglichkeit unserer ästhetischen Wahrnehmung aufgreifen: u.a. mit Werken von Janine Antoni, Marisa Benjamim, Otobong Nkanga, Emeka Ogboh, Shimabuku, Andy Warhol, Tom Wesselmann, Elizabeth Willing.

Kunstmuseum Basel | Neubau

Picasso, Chagall, Jawlensky. Meisterwerke der Sammlung Im Obersteg 22.02.2020 – 24.05.2020

Die Ausstellung Picasso, Chagall, Jawlensky. Meisterwerke der Sammlung Im Obersteg paart die Spitzenwerke der Klassischen Moderne aus der bedeutenden Basler Privatsammlung im Dialog mit Werken des Kunstmuseums Basel und zeigt anhand von Fotos und Dokumenten die Hintergründe zur Geschichte der Sammlung Im Obersteg auf sowie Karl Im Oberstegs enge Verbindung mit dem Kunstmuseum.

Alexej von Jawlensky, Abstrakter Kopf: Mysterium, 1925 Artinside |

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