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Das Museumsmagazin der Region Basel Ausgabe Sommer 2013
Max Ernst, L’ange du foyer (Le triomphe du surréalisme), 1937
Max Ernst Retrospektive 26.05.2013 – 08.09.2013 Fondation Beyeler, Riehen
Die Picassos sind da! Eine Retrospektive aus Basler Sammlungen 17.03.2013 – 21.07.2013 Kunstmuseum Basel
Zilvinas Kempinas Slow Motion 05.06.2013 – 22.09.2013 Museum Tinguely
Steve McQueen Schaulager Renée Levi. Italique Kloster Schönthal, BL Orr / Grasso / Graf Kunsthaus Baselland, BL
Was jetzt? Aufstand der Dinge am Amazonas Museum der Kulturen Basel
Michel Auder Paulina Olowska Kunsthalle Basel Daniel Gustav Cramer La Kunsthalle Mulhouse/F Abstraction Américaine Fondation Fernet Branca/F Emil Nolde Museum Frieder Burda/D
Editorial
Sam Keller
Liebe Kunstfreunde
Wenn sich ein “ Maler gefunden hat, ist er verloren„ Max Ernst
Das Titelbild dieser Ausgabe Max Ernst, L’ange du foyer (Le triomphe du surréalisme), 1937
«Wenn sich ein Maler gefunden hat, ist er verloren», betonte Max Ernst. Und kaum ein moderner Künstler verkörpert das lebenslange Suchen besser als er, der sich in seinem künstlerischen Schaffen wie in seinem persönlichen Leben immer wieder verwandelte und neu erfand. Er war Mitbegründer des Dadaismus in Köln, führender Kopf der Surrealisten in Paris, einflussreicher Exilant in New York, zweisamer Einsiedler in Arizona und visionärer Altmeister in Südfrankreich. Er veränderte seinen Malstil ähnlich oft wie ein anderer grosser Meister der Moderne: Pablo Picasso. Noch bis zum 21. Juli erinnert das Kunstmuseum an die Basler Picasso-Legende von 1967 und vereinigt dazu Werke des Spaniers aus den lokalen Sammlungen. Die Fondation Beyeler hat dazu als Ausdruck der freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Institutionen erstmals all ihre Picassos ausgeliehen. Im eigenen Haus widmet sie Max Ernst die erste Retrospektive in der Schweiz seit seinem Tod. Dazu eine Ausstellung von Maurizio Cattelan, einem der meistdiskutierten Künstler unserer Zeit, der ebenfalls sich selbst und die Welt gerne immer aufs Neue überrascht. Wie Piet Mondrian, Barnett Newman und Dan Flavin in verschiedenen Generationen mit asketischen abstrakten Mitteln versuchten, die Dimensionen der Kunst zu erweitern, ist in der Herbstausstellung des Kunstmuseums zu bestaunen. Der amerikanische Architekt Louis Kahn war einer der bedeutendsten Baumeister der Moderne. Seine Retrospektive im Vitra Design Museum veranschaulicht, warum auch Stararchitekten wie Frank Gehry und Renzo Piano ihn verehren. In der Kunsthalle Basel baut die Polin Paulina Olowska einen Pavillon, der ein Hybrid von Architektur und Skulptur ist. Immer in Bewegung sind die Werke des litauischen Künstlers Zilvinas Kempinas, die das Museum Tinguely ausstellt und damit an die Tradition ihres Hauskünstlers anknüpft. Die bewegten Bilder des Filmkünstlers Steve McQueen laufen im Schaulager, das jetzt vorübergehend wieder für das Publikum offen ist. Und wenn Sie die Grenzen überschreiten, warten in der Fondation Fernet Branca in St.-Louis, La Kunsthalle Mulhouse oder im Museum Frieder Burda in Baden-Baden noch andere spannende Erlebnisse auf Sie. Welche Ausstellung Sie sich auch aussuchen, die Auseinandersetzung mit Kunst ermöglicht auch Ihnen, sich auf die Suche zu begeben. Was Sie finden werden, sind die fantastischen Wege zu unserer Welt, welche bedeutende Künstler erforscht haben. Herzlich
Sam Keller, Direktor Fondation Beyeler Ernsts Gemälde ist unter dem Eindruck des Spanischen Bürgerkriegs entstanden. Max Ernst äusserte sich später zur Entstehung des Werks: «Ein Bild, das ich nach der Niederlage der Republikaner in Spanien gemalt habe, ist der Hausengel. Das ist natürlich ein ironischer Titel für eine Art Trampeltier, das alles, was ihm in den Weg kommt, zerstört und vernichtet. Das war mein damaliger Eindruck von dem, was in der Welt wohl vor sich gehen würde, und ich habe damit recht gehabt.»
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Inhalt
39 Holzfigur der Ocaina aus Kolumbien, 1960er-Jahre
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Laurent Grasso, Les Oiseaux, 2008
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Zilvinas Kempinas, Parallels, 2007
6 6 Max Ernst Fondation Beyeler
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Max Ernst (1891–1976) gehört zu den vielseitigsten Künstlern der Moderne. Nach seinen Anfängen als Dadaist in Köln wurde er bald zu einem der Pioniere des Surrealismus in Paris. Die grosse Retrospektive in der Fondation Beyeler präsentiert eine exemplarische Auswahl von über 160 Gemälden, Zeichnungen, Collagen, Skulpturen und Büchern von Max Ernst, die alle Aspekte seines Werks umfasst. So erhält der Besucher die Gelegenheit, das vielseitige Œuvre dieses Jahrhundertkünstlers in seinem gesamten Reichtum zu erleben.
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Steve McQueen, Exodus, 1992/1997, Filmstill
Max Ernst, L’habillement de l’épousée / de la mariée, 1940
16 Steve McQueen Schaulager Basel Die erste umfassende Ausstellung des Video- und Filmkünstlers Steve McQueen.
39 Was jetzt? Aufstand der Dinge am Amazonas Museum der Kulturen Basel Von der Bedeutung von Dingen im Zuge der Kolonialisierung Amazoniens.
40 Orr - Grasso - Graf Kunsthaus Baselland Die Werke des Londoner Christopher Orr, des Franzosen Laurent Grasso und des Deutschen Manuel Graf werden in drei kombinierten Einzelausstellungen präsentiert.
18 Zilvinas Kempinas.Slow Motion Museum Tinguely Die Werke des litauischen Künstlers Zilvinas Kempinas sind ebenso minimalistisch wie kinetisch. Er schafft mit einfachsten Mitteln komplexe und atmosphärische Raumsituationen von grosser Schönheit, die Installationen spielen mit Luft und Leichtigkeit, die Reliefs mit Zeit und Zufall. Die grosse Einzelausstellung im Museum Tinguely entfaltet sich sowohl in eigenen Räumen als auch im Dialog mit Werken Tinguelys.
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Jahre Artinside
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Daniel Gustav Cramer, Untitled (Three Sheep) Ix, 2013
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Adolph Gottlieb, Blue Ground , 1973
34 Emil Nolde, Tropensonne, 1914
Nina Zimmer und Anita Haldemann vor Picassos Vénus et l’Amour, 1967
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26 Die Picassos sind da! Kunstmuseum Basel Das Kunstmuseum Basel zeigt eine gross angelegte Retrospektive zu Pablo Picasso, die allein aus Basler Sammlungen zusammengetragen wurde, mit welcher die ganze Schaffensperiode von Picasso abgedeckt werden konnte. Zum ersten Mal sind die hochkarätigen Picasso-Bestände des Kunstmuseums Basel und der Fondation Beyeler unter einem Dach zu sehen. Nina Zimmer und Anita Haldeman, die beiden Co-Kuratorinnen der Ausstellung, stellen in dieser Ausgabe Trouvaillen aus Basler Sammlungen und ausgewählte Werke aus der eigenen Sammlung vor.
Michel Auder, Untitled, Film Still, 2012
34 Emil Nolde. Die Pracht der Farben Museum Frieder Burda Die erste grosse Nolde-Ausstellung seit vielen Jahren präsentiert diesen Sommer das Museum Frieder Burda in Baden-Baden.
37 Michel Auder Kunsthalle Basel
Die Kunsthalle Basel eröffnet die erste grosse Ausstellung des Künstlers Michel Auder in der Schweiz.
38 Renée Levi. Italique Kloster Schönthal, BL Die Schweizer Künstlerin Renée Levi schreibt und malt mit der Ausstellung italique im Kloster Schönthal ihr Alphabet weiter.
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Renée Levi, Italique, 2012
43 Abstraction Américaine Fondation Fernet Branca Gezeigt wird die Entwicklung der Amerikanischen Abstraktion im Zeitraum von 1933 bis 1986.
42 Daniel Gustav Cramer. Ten Works La Kunsthalle Mulhouse Werke von Daniel Gustav Cramer in seiner ersten Einzelausstellung in Frankreich.
49 Vorschau 44 Ausstellungen ausserhalb der Region 50 Service, Artinside Agenda 34 Impressum
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Max Ernst, Au premier mot limpide, 1923
Max Ernst. Der Künstler, der sich nicht finden wollte von Raphaël Bouvier *
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Max Ernst Retrospektive 26.05.2013 – 08.09.2013 Fondation Beyeler, Riehen www.fondationbeyeler.ch
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in Maler ist verloren, wenn er sich findet», bemerkte Max Ernst (*1891 in Brühl – †1976 in Paris) in einem berühmten Ausspruch. Tatsächlich gehört der Künstler zu den vielseitigsten und wechselhaftesten der Moderne. Immer wieder hat sich Max Ernst im Laufe seines Lebens und Werks neu erfunden und dabei fortwährend mit neuartigen Techniken wie etwa der Collage, Frottage oder Dekalkomanie experimentiert. So entstand ein einzigartiges Gesamtwerk aus (alb-)traumartigen Bildern, mysteriösen Landschaften und fantastischen Kreaturen, das sich jeder klaren stilistischen Definition entzieht und dessen Entwicklung vom bewegten Leben und den wechselnden Aufenthaltsorten des Künstlers in Europa und Amerika mitgeprägt wurde. Nachdem Max Ernst zunächst als revoltierender Dadaist in Köln gehandelt hatte, zog der junge Künstler 1922 nach Paris, wo er bald zu einem der Pioniere des Surrealismus wurde. Zweimal wurde er während des Zweiten Weltkriegs als feindlicher Ausländer
Dorothea Tanning und Max Ernst mit der Zementplastik «Capricorne» (Steinbock) (Detail), Sedona, Arizona, 1948
interniert und kam wieder frei. 1941 musste er in die USA fliehen (zunächst nach New York, von wo er danach nach Sedona, Arizona, weiterzog), wo er neue Anregungen fand und zugleich für die neue Generation amerikanischer Künstler wichtige Impulse gab. Ein Jahrzehnt später kehrte er in ein vom Krieg zerstörtes Europa zurück, wo der einst geschätzte Max Ernst vergessen schien, um danach als einer der grossen Künstler des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt zu werden. Um der unerhörten künstlerischen Vielfalt von Max Ernsts Werk gerecht zu werden, versammelt die grosse Retrospektive in der Fondation Beyeler über 160 Gemälde, Collagen, Zeichnungen, Skulpturen und Druckgrafiken, die anhand zahlreicher Hauptwerke alle Schaffensphasen des Künstlers präsentieren. So erhält der Besucher in der Fondation Beyeler zum ersten Mal in der Schweiz seit Max Ernsts Tod die Gelegenheit, das faszinierende Werk dieses Jahrhundertkünstlers in seinem gesamten Reichtum zu erleben.
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Max Ernsts facettenreiches Schaffen – ein Einblick in die Ausstellung Nach seinen Anfängen, in denen Max Ernst Gemälde und Aquarelle in einem expressionistisch-futuristischen Stil malt, gründet er 1919 zusammen mit Hans Arp und Johannes Theodor Baargeld die Kölner DadaGruppe. In rebellischer Abkehr von der Tradition entstehen dabei zahlreiche Werke, welche sich auf ironische Weise mit dem menschlichen Versagen während des kurz zuvor zu Ende gegangenen Ersten Weltkriegs auseinandersetzen. Dafür verwendet Max Ernst völlig neuartige künstlerische Methoden und Techniken wie Übermalung und Collage, deren Prinzip er auch später ständig weiterführt und auf Malerei und Skulptur überträgt. Der Umzug nach Paris 1922 leitet zugleich eine neue, bahnbrechende Phase im Werk des Künstlers ein und führt zu einer Rückkehr zur Malerei. In Frankreich schafft der Künstler neuartige wie aus den Tiefen der Seele auftretende, (alb-)traumhafte Bilder, die sich durch ihre Rätselhaftigkeit und Vieldeutigkeit auszeichnen und Max Ernsts Beschäftigung mit der
Artinside Max Ernst, La nature à l’aurore (Chant du soir), 1938
Psychoanalyse bekunden. In dieser frühen surrealistischen Periode entsteht auch das als Wandbild konzipierte Au premier mot limpide von 1923, das trotz seiner kompositorischen Nüchternheit durch seine mysteriöse und magische Ausstrahlung besticht. Wenige Jahre später realisiert Max Ernst das in seinem antiklerikalen und antibürgerlichen Witz bis heute provokante Gemälde La Vierge corrigeant l’enfant Jésus devant trois témoins: André Breton, Paul Eluard et le peintre. In den 20er-Jahren entwickelt Max Ernst aber auch neuartige Techniken wie Frottage und Grattage, die etwa in seinen unheimlichen Wäldern Anwendung finden. Zur gleichen Zeit entstehen auch seine grandiosen Collageromane wie La femme 100 têtes, die in ihrer technischen Perfektion ihresgleichen suchen. Surrealistische Leitthemen wie die Naturverwandlung steigern sich in Max Ernsts Dschungelbildern der 30er-Jahre zu Visionen von Bedrohung und Endzeit, wie im romantisch-düsteren La nature à l’aurore von 1938. Die Beschäftigung mit den Abgründen der Menschheit und dem Krieg äussert sich im imposanten L’ange du foyer, in dem das monströse Wesen den kriegerischen Wahn jener Zeit verkörpert.
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Artinside Max Ernst, Napoleon in the Wilderness, 1941
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Max Ernst, la puberté proche ... (les pléjades), 1921
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Schliesslich führen Max Ernsts im Abklatschverfahren entstandene Dekalkomanien der 40er-Jahre – etwa Napoleon in the Wilderness mit seiner sinnlich-graziösen, wie aus einem Korallenmantel entwachsenen Frauengestalt – die Weiterentwicklung des Surrealismus im amerikanischen Exil vor Augen. In den USA entstehen auch Max Ernsts sogenannte Oszillations-Bilder wie etwa das bizarre, politisch brisante La planète affolée von 1942. Deren Linienstrukturen gehen auf das Hin- und Herschwingen einer durchlöcherten, mit flüssiger Farbe gefüllten Konservendose zurück und muten wie Vorwegnahmen von Jackson Pollocks Action Painting an. In Amerika realisiert der Künstler aber auch einen Grossteil seiner wichtigsten Skulpturen, darunter The King Playing with the Queen – ein Glanzstück aus der Sammlung Beyeler – sowie seinen imposanten Capricorne, für den der Künstler auf vorgefundene Alltagsobjekte wie Milchflaschen und Eierschachteln zurückgreift und dadurch die Monumentalität der Bronzeplastik durch Verspieltheit und Witz durchbricht.
Max Ernst. Max Ernst (1891–1976) is one of Modernism’s most versatile artists. Having started out as a Dadaist in Cologne, he soon became a pioneer of Surrealism in Paris. A tireless creator of new figures, forms and techniques, Max Ernst kept on evolving in new directions even up to his late years. His remarkable oeuvre, which defies any clear stylistic definition, was also shaped by his eventful life and the many different places in which he lived in Europe and America. The major retrospective at the Fondation Beyeler will present an exemplary selection of over 160 paintings, drawings, collages, sculptures and books by Max Ernst that encompass all aspects of his work. Visitors will be able to experience the full richness of Max Ernst’s multifaceted œuvre.
Max Ernsts Schaffen erweist sich als ein riesiger Fundus an Ideen und Experimenten, sein Leben und Werk erscheinen wie eine fortwährende Erkundung neuer Wege und Möglichkeiten – der Künstler ist ein Suchender, der mit weit offenen Augen durch die Welt vagabundiert und in der Natur und im Menschen unentwegt Neues, Fremdartiges, Erschreckendes und Wundersames gleichermassen entdeckt.
*Raphaël Bouvier Dr. Raphaël Bouvier (1977) studierte Kunstgeschichte und Romanische Philologie in Basel und Bochum. Seit Januar 2012 ist er Kurator der Fondation Beyeler, an der er jüngst die Ausstellungen «Collection Renard» sowie «Max Ernst. Retrospektive» kuratierte. Raphaël Bouvier hat über moderne, zeitgenössische und manieristische Kunst sowie Erinnerungskultur publiziert.
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Artinside Max Ernst, La Vierge corrigeant l’enfant Jésus devant trois témoins: André Breton, Paul Éluard et le peintre, 1926
Maurizio Cattelan von Michiko Kono *
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ei seiner ersten New Yorker Ausstellung im Jahre 1994 zeigte Maurizio Cattelan nicht mehr als einen überladenen Kronleuchter und einen lebenden Esel. Zur Erklärung seiner Geste behauptete er, ihm sei keine bessere Idee für ein Kunstwerk eingefallen. Nicht zum ersten Mal entzog er sich auf diese Weise seiner Verantwortung als Künstler. Seine allererste Einzelausstellung, 1989 in einer Galerie in Bologna, bestand aus nur einem Schild, das an der verriegelten Eingangstür hing und auf dem «Torno subito» (Bin gleich zurück) vermerkt war. Auch hier gab Cattelan als Begründung seine grosse Unzufriedenheit mit den Werken an, die er ursprünglich habe zeigen wollen. Maurizio Cattelan, Ohne Titel, 2001
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Cattelans Arbeiten sind humorvoll und fordern gleichzeitig zur Reflexion auf, sie verblüffen den Betrachter häufig, provozieren ihn manchmal und können tiefe Empörung auslösen. Der Künstler bezieht sich dabei auf Erfahrungen, die uns allen gemeinsam sind und auf Bilder, die uns im Alltag oder in den Medien begegnen und die seiner Meinung nach weitaus provokativer sind als seine Kunst, auf die wir aber aus Gleichgültigkeit nicht mehr reagieren. Seine Intentionen gibt Cattelan in den seltensten Fällen preis. Die Themen, die er behandelt, drehen sich um Leben und Tod, Politik, Glauben, Macht oder Identität. Immer wieder beschäftigt ihn die Auseinandersetzung des Individuums mit den Widersprüchen der Gesellschaft, die
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Maurizio Cattelan KAPUTT 08.06.2013 – 06.10.2013 Fondation Beyeler, Riehen www.fondationbeyeler.ch
Maurizio Cattelan, Ohne Titel, 2007
zwangsläufig zum Scheitern führen. Dabei werden die Ideale und Ängste des Menschen oft auf Tiere projiziert, die einen Charakterzug oder ein Gefühl verkörpern. Seit dem ersten Auftritt eines lebenden Esels in einer Galerie sind in Cattelans Werken immer wieder Tiere aufgetaucht, allerdings ausgestopft. Ein Strauss steckt seinen Kopf tief in den Boden und wähnt sich dadurch unbeobachtet. Ein Eichhorn hat sich in einer simpel eingerichteten Küche mit einer Miniaturpistole das Leben genommen. Besonders häufig treten Esel und Pferd in Erscheinung. Traditionell als dumm geltend, wird der Esel von Cattelan mit
Unbeholfenheit in Verbindung gebracht. Er spannt ihn vor einen Wagen, der dermassen schwer beladen ist, dass das bedauernswerte Tier hilflos in der Luft schwebt und sich nicht rühren kann. Dem Pferd widerfährt kein besseres Schicksal. Ähnlich einer umgekehrten Jagdtrophäe hängt es kopflos an der Wand, als wäre es bei einem Sprungversuch gescheitert. Wie der Strauss, der sich den Blicken entzieht, scheint das Pferd vor etwas geflohen zu sein – vielleicht vor der Ausstellung selbst. Sam Keller ist Kurator der Ausstellung, *Michiko Kono ist Associate Curator der Fondation Beyeler
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Alexander Calder beim Montieren von «Nine Discs», 1936
Alexander Calder Bäume – Abstraktion benennen ab 25.05.2013 Fondation Beyeler, Riehen www.fondationbeyeler.ch
Alexander Calder. Bäume – Abstraktion benennen von Oliver Wick*
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ährend der Vierzigerjahre wird im Werk von Alexander Calder zunehmend eine Strategie des Benennens erkennbar. Die an sich abstrakten Mobiles und Stabiles suggerieren mit ihrem Bewegungsverhalten, Gleichgewichtsaspekten und formalen Staffelungen Analogien zur Natur, die nun immer häufiger auch in Betitelungen reflektiert werden. Ohne das letztlich autonome Wesen seiner Skulpturen in starrer Begrifflichkeit zu fixieren, gelingt Calder damit die Andeutung einer nie wirklich fassbaren Dimension von Bewegung, Raum und Zeit. 1933 tritt mit der Übersiedelung von Paris nach Connecticut, wo Calder ein altes Bauernhaus erwirbt, der Aussenraum sofort und als zusehends werkbestimmende Komponente in Erscheinung. Bewegung wird nicht länger mit ausgeklügelten Kurbeln oder kleinen Motoren erzeugt, sondern es sind nun Natur, Wind und Wetter, die den Künstler zu neuen Möglichkeiten inspirieren. Erste kühne und noch filigrane Versuche erinnern an Turmreiter und veranschaulichen damit bereits eindrucksvoll Calders Suche nach monumentaler Grösse. Neben die geometrisch abstrakte Seite tritt eine biomorphe
Formgebung, die jedoch niemals Natur wirklich abbildet, sondern nur die gestalterischen Möglichkeiten erweitert und jenen Prozess der Benennung in Gang setzt. Die neue Präsentation der Calder Gallery zeichnet diesen Prozess und die Entwicklung des monumentalen Standing Mobiles im Aussenraum, sei es in der Natur oder bei architektonischen Platzgestaltungen, mit ausgesuchten Beispielen nach. Eine Gruppe von über zwei Meter hohen Maquetten von 1939 steht für die avantgardistische Umgestaltung des African Habitat im Bronx Zoo und hätte in vergrösserter Ausführung als eine Art Baumschmuck den Raubkatzen standhalten sollen. Einzelwerke zeigen als Blattkaskaden, Baumkronen oder feine Rispen ein nahezu unbeschränktes Gestaltungsrepertoire, das schliesslich zur Entstehung von The Tree in der Sammlung der Fondation Beyeler geführt hat. Dieser Publikumsmagnet wird im Verlaufe des Sommers an seinen angestammten Platz im Museumspark zurückkehren und in den Kontext der ursprünglichen Maquetten und diversen Vorstufen sowie verwandter Werke gestellt, die in der Ausstellung zu sehen sind. *Oliver Wick ist Kurator der Ausstellung
Max Ernst: Die Restaurierung des Königs
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nfang 2013 begann die Fondation Beyeler das von BNP Paribas Suisse ermöglichte Restaurierungsprojekt für den Originalgips von Max Ernsts Skulptur The King Playing With the Queen (Der König spielt mit seiner Königin) von 1944. Diese wird anlässlich der kommenden Retrospektive gezeigt, welche die Fondation Beyeler Jahrhundertkünstler Max Ernst vom 26. Mai bis 8. September 2013 widmet. The King Playing with the Queen ist ein bedeutendes Werk im Œuvre des Künstlers. Max Ernst überliess ihn zunächst dem mit ihm befreundeten US-amerikanischen Maler Robert Motherwell. Erst in den 50er-Jahren durch Anfrage von Sammlerin Dominique de Menil willigte Ernst ein, den Gips in Bronze giessen zu lassen, so dass dieser zur Vorlage für insgesamt zehn Bronzegüsse diente, die in den Jahren 1953, 1955 und 1961 entstanden und heute zum Bestand berühmter Sammlungen und Museen zählen, wie z.B im MoMA. Ernst Beyeler, der früh auf Max Ernsts Werk aufmerksam wurde, erwarb den Gips kurz vor der Eröffnung der Fondation Beyeler. Die auffällige Farbe des Gipses, eine unregelmässige blaue Pigmentschicht, warf Rätsel auf. Die Oberfläche weist verschiedene historische Schichten auf, welche das Weiss des Gipses überdecken. Durch Archivforschung stiess man auf historische Bildquellen wie z.B. auf fotografische Belege der Originalgiesserei. Schliesslich fand das Team eine Schwarz-WeissAufnahme, die im Rahmen der Ausstellung Imagery of Chess der Julien Levy Gallery in New York aus den Jahren 1944/45 entstand. Das Farbverhältnis der Bildelemente zueinander lieferte die eindeutige Information, dass die Skulptur eine einheitliche Farbfassung hatte, die Max Ernst bewusst statt dem Weiss des Gipses wählte. Durch Pigmentund Bindemittelanalysen, ausgeführt am SIK Zürich und an der HKBE (Hochschule der Künste Bern), konnte die originale blaue Farbschicht analysiert werden. Durch die eigens vor Ort installierte Röntgenanlage der Empa (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt)
Zürich wurden Innenleben und Materialaufbau durchleuchtet und von den Restauratoren ausgewertet. Restaurierung ist die Kunst, Kunst zu erhalten. Die Zeit hinterlässt ihre Spuren an Kunstwerken. In der Fondation Beyeler arbeitet im Bereich Restaurierung seit 2001 ein Team unter der Leitung von Restaurator Markus Gross. Die Restaurierung von Werken ist eine wissenschaftliche Disziplin, die neue Untersuchungsmethoden mit umfassend historischen Kenntnissen verbindet und zum Teil nahezu detektivische Arbeit leistet. Die Fondation BNP Paribas Suisse engagiert sich seit über 20 Jahren für die Restaurierung von Kunstwerken in Europa, Asien
und den USA mit dem Anliegen aktiv daran mitzuwirken, dass Museumsbestände erhalten bleiben und so an zukünftige Generationen weitergegeben werden können. In der Schweiz hat sie bereits über ein Dutzend Projekte gefördert, die dem Erhalt bedeutender Werke von Max Ernst, Mattia Preti, Auguste Rodin, Bram van Velde und Paolo Veronese galten. Bis 2014 setzt sie das Restaurierungsprojekt mit der Fondation Beyeler fort, das Arbeiten an insgesamt drei Werken der Sammlung umfasst. Die nächste und dritte Restaurierung wird sich einem der Hauptwerke der Sammlung Beyeler widmen, dem Gemälde von Henri Rousseau Le lion, ayant faim, se jette sur l’antilope (1898/1905).
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Artinside Ein König wird untersucht: Röntgenaufnahme der Skulptur, The King Playing with the Queen, 1944 (Der König spielt mit seiner Königin)
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Steve McQueen, Static, 2009 Installationsansichten in der Ausstellung, 2013
Charlotte, 2004
Steve McQueen Das Schaulager zeigt die erste umfassende Ausstellung des radikalen britischen Videokünstlers und Filmemachers Steve McQueen. Erstmals sind im Schaulager mehr als zwanzig Video- und Filminstallationen, einzelne Fotoarbeiten sowie zwei neu für diese Ausstellung geschaffene Werke zu sehen.
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wei Geschosse des Hauses in Münchenstein wurden für diese Präsentation mit einer aufwendigen Architektur gleichsam in eine Kinostadt verwandelt, in der die Filmbilder zueinander in Beziehung gesetzt werden. In dieser einmaligen Kinostadt schaffen Innen- und Aussenräume mit Durchblicken und Spiegelungen und unterschiedlichen Intensitäten von Licht und Dunkelheit eine fast mystische Atmosphäre, sodass die Werke von Steve McQueen für den Besucher in besonderer Weise erlebbar werden. Steve McQueen, 1969 in London geboren, hat in zwanzig Schaffensjahren ein äusserst vielseitiges Werk hervorgebracht. Bisher wurden seine Werke meist in kleineren Präsentationen oder einzeln gezeigt. Dies ist unter anderem in der Arbeitsweise von Steve McQueen begründet, der mit gezieltem Einsatz der filmischen Mittel und präzisen Vorgaben zur Installation und zum Projektionsraum vorgeht. Gleichzeitig schlägt er immer
wieder neue Richtungen ein und greift mit erstaunlicher Unerschrockenheit aktuelle und brisante Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf. Steve McQueens Filminstallationen weisen einen stupenden skulpturalen Charakter aus, eine fast greifbare Körperlichkeit ist ihnen eigen. Auf den Betrachter üben sie eine beeindruckende physische Wirkung aus. Die Filme gehen buchstäblich unter die Haut. Ein das Ausstellungserlebnis begleitendes Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm mit Führungen, Werkbetrachtungen, Workshops, Vorträgen und Filmvorführungen bietet die Möglichkeit, mehr über das Werk Steve McQueens zu erfahren. Die fast vollständig aus Filmarbeiten bestehende Übersichtsausstellung fordert in ihrer Andersartigkeit und Vielseitigkeit einen anderen Besuch. Denn Kunstwerke mit bewegten Bildern verlangen vom Besucher mehr Zeit als Gemälde und Skulpturen. Deshalb berechtigt das Eintrittsticket zum dreimaligen Besuch der
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Bear, 1993, Five Easy Pieces, 1995
Running Thunder, 2007
Steve McQueen 16.03.2013 – 01.09.2013 Schaulager Basel www.schaulager.org Ausstellung im Schaulager. Im Eintrittspreis sind auch die Teilnahme an den Führungen, Werkbetrachtungen sowie der Eintritt zu den Vorträgen und Filmvorführungen enthalten. Auch hat die Ausstellung besondere Öffnungszeiten, die einem Kinobesuch am Nachmittag bis Abend angepasst sind. Am Donnerstagabend ist jeweils Schaulagernacht und die Ausstellung ist mit einem besonderen im Eintrittsticket enthaltenen Veranstaltungsprogramm bis 22 Uhr geöffnet. Abwechselnd stehen auch Steve McQueens viel beachtete Kinofilme Hunger (2008) und Shame (2011) auf dem Programm sowie eine vom Künstler persönlich getroffene Auswahl an Spielfilmen in der Serie Artist’s Choice. Die Spielfilme Hunger und Shame sind zudem Thema des am 24. Mai im Schaulager stattfindenden zweiten Künstlergesprächs, bei dem sich Adrian Searle, renommierter Kunstkritiker und freischaffender Kurator in
London, mit Steve McQueen unterhalten wird. Dieses Gespräch bildet den Auftakt des öffentlichen Symposiums zum Werk von Steve McQueen, das am darauffolgenden Tag stattfinden wird. Die international renommierten Referenten beleuchten Themen und Fragestellungen, die Fachleuten, aber auch einem breiten Publikum interessante Einblicke und neue Impulse für die Beschäftigung mit dem Œuvre von Steve McQueen bieten. Zur Ausstellung ist eine reich bebilderte Publikation erschienen, die ein umfassendes Verzeichnis sämtlicher Werke des britischen Künstlers enthält, die zwischen 1992 und 2012 entstanden sind. Ein umfangreiches kostenloses Ausstellungsheft mit einer Einführung und kompletten Werkbeschreibungen informiert detailliert über das Veranstaltungsprogramm. Diese Informationen sind auch auf der eigens zur Ausstellung erstellten Website ersichtlich. www.schaulager.org/smq.
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Zilvinas Kempinas. Slow Motion Zilvinas Kempinas, Tube, 2008
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Zilvinas Kempinas. Slow Motion
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ilvinas Kempinas Kunst spielt sich auf der «bright side of the moon» ab. Die Schwerkraft scheint aufgehoben, die Palette des Lichts durchdringt und aktiviert die Materialien seiner Installationen. Die Reise, auf die uns seine Kunstwerke mitnehmen, führt ins Hier und Jetzt, hin zu Wahrnehmungsapparaten, Energieaggregaten, zu Raumskizzen und -interventionen. Es sind optisch-physikalische und gleichzeitig berauschend ästhetische Ereignisse, die seine Kunst ausmachen. Die von ihm verwendeten Mittel sind einfach, alltäglich und doch ungewöhnlich: Videoband, Ventilatoren, FL-Röhren, in Symbiose mit Raum, Rhythmus, Luft und Licht. Die damit erzielte Wirkung ist denkbar komplex, umfasst alle Sinne, verändert die Orientierung am Ort und die Wahrnehmung der eigenen Zeit und Bewegung.
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Artinside Zilvinas Kempinas, Flux, 2009
Sie ist stets auf den Betrachter hin orientiert, der selbst zum Akteur in einem theatralen, oft minimalistischen Environment wird. Kempinas wurde 1969 in Litauen geboren. Seine Ausbildung fiel mitten in die Zeit der grossen politischen Umwälzungen. 1987 begann er ein Studium der Malerei am Staatlichen Kunstinstitut, das er 1993 in der gleichen Institution abschloss, die dannzumal neu Kunstakademie hiess. 1994 konnte er seine erste Einzelausstellung einrichten, Painting from Nature, im Contemporary Art Centre in Vilnius. Erfolg hatte er ebenso mit Bühnenbildentwürfen für Theaterstücke. 1998 erhielt er einen Preis für das beste «Bühnendesign der Theatersaison» in Litauen. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als freier Mitarbeiter in einer Büromöbelfirma, für die er Layouts für Ausstellungsräume entwarf.
Zilvinas Kempinas Slow Motion 05.06.2013 – 22.09.2013 Museum Tinguely www.tinguely.ch Ende 1997 brach er nach New York auf, wo er «Combined Media» von 1998 bis 2002 am Hunter College studierte. Seine erste Einzelausstellung in den USA erhielt er 2003 am P.S.1 Contemporary Art Center, gefolgt von weiteren Ausstellungen, darunter eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Wien 2008. Im selben Jahr verbringt er als Calder-Preisträger sechs Monate in Calders Atelier in Saché, Frankreich, wo er seinen Beitrag für die Biennale vorbereitete: Tube – eine Arbeit, mit der er 2009 Litauen vertrat. Im Museum Tinguely erhielt Kempinas «Carte Blanche», um seine bisher grösste Einzelausstellung zu realisieren. Sie breitet sich auf rund 1500 Quadratmeter Fläche über vier Ausstellungsgeschosse aus und besteht sowohl aus neu konzipierten Arbeiten als auch aus Arbeiten, die bereits an anderen Orten zu sehen waren, aber doch raumspezifisch stets neu entstehen.
Empfangen wird der Besucher durch die Arbeit Light Pillars (2013), zwei grosse, acht Meter hohe, frei stehende Zylinder. Ihre Form konstituiert sich durch mehrere konzentrische Lagen von Videoband, das durch Ventilatoren in oszillierende Bewegung versetzt wird und hell aufscheinendes Licht im Inneren des Zylinders verdeckt. Es ist eine extrovertierte, alle Aufmerksamkeit einfordernde Arbeit, die inmitten von Tinguelys grossen Maschinenskulpturen in der offenen Halle eine eigene, kraftvolle Dynamik entfaltet. Kempinas Vokabular kennt aber ebenso die stille Kontemplation, wie wir sie gleich nebenan auf rund 200 Quadratmeter Fläche mit der Arbeit Parallels (2007) antreffen. Die den Raum längs durchmessenden, parallel gespannten Videobänder geben hier den Blick sowohl von oben, von der Galerie, als auch von unten, im Raum selbst, auf diese scheinbare «Wasseroberfläche» frei.
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Zilvinas Kempinas Kakashi ab 05.06.2013 Kloster Schönthal www.schoenthal.ch
Artinside Zilvinas Kempinas, Kakashi (Installationsansicht), 2012
Zilvinas Kempinas, Parallels, 2007
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Eine der schönsten Raumpassagen des Museums, die sogenannte «Barca», der mit Fensterband zum Rhein hin offene Erschliessungsgang vom Erdgeschoss zum Galeriegeschoss, nutzt Kempinas für die Arbeit Timeline (2013): vertikal und parallel gespannte Videobänder orientieren den Blick nach aussen neu. Während das Material der Bänder bei frontaler Aufsicht verschwindet und den Blick auf den Rhein freigibt, schliesst sich die Fensterfront scheinbar, sobald der Blick in die Diagonale oder nach links oder rechts wandert. Dann erlebt man ein reiches Spiel von Lichtbrechungen und Reflexionen, die sich auf der manchmal matten, manchmal glänzend-dunklen Oberfläche abzeichnen. Im zweiten Obergeschoss mit vier Oberlichtsälen von klassischer Proportion sind zwei weitere, den Raum durchmessende Arbeiten installiert. Slash besteht wie Parallels aus parallel eng gespannten Videobändern, ihre Wirkung ist aber doch verblüffend anders. Da sich die Bänder diagonal durch den Raum erstrecken, wird die perspektivische Raumwahrnehmung verhindert und die Raumproportionen verschwimmen. Im letzten Raum hält sich ein Band auf scheinbar magische Weise selbst in der Luft und umtanzt die Wände. Es ist eine Poesie der Leichtigkeit und der Schwerelosigkeit, die unsere individuellen Träume vom Fliegen beflügeln kann.
Eine die Sinne überfordernde Manifestation von Energie inszeniert Kempinas in der Installation Ballroom (2010) im Untergeschoss, wo Ventilatoren, farbige Glühbirnen, Videotapes und Spiegelfolie zu einem dichten Tanz der Elemente vereint sind. Es ist eine Art LichtRaum-Modulator, in dem die Betrachter sich in ihrer Orientierung verlieren können. Zilvinas Kempinas ist ein Magier der Elemente, der das Natürliche und das Künstliche als Ingenieur und Orphiker verbindet. Schon in seiner frühen Arbeit Moon Sketch (2005) ist der Kontrast zwischen Faktur und Wirkung eindrucksvoll. Aus einfachsten Materialien, einer im Innern schwarz bemalten Kartonrolle, Klebeband und einem Kleinbilddia-Rahmen, entsteht ein Instrument zur Himmelsbeobachtung, das allerdings als Periskop, als «Wallgucker» funktioniert: nur Millimeter vor einer Wand angebracht und auf diese gerichtet, zeichnet sich scheinbar am dunklen Firmament in fahlem Licht der kraterübersäte Mond ab. Tatsächlich blicken wir auf ein Stück Wand von knapp zehn Zentimeter Durchmesser, das mit seiner Textur, der weissen Wandfarbe und der besonderen Lichtsituation diese Illusion erst ermöglicht. Nichts ist versteckt, alles ist zu sehen, und doch führt uns die Wirkung an einen Ort, der unsere Sehgewohnheiten hinterfragt und herausfordert.
23 Zilvinas Kempinas. The works of the Lithuanian artist Zilvinas Kempinas are not only kinetic but also minimalistic. Now a resident of New York, Kempinas uses the simplest of means to create complex and atmospheric room situations of great beauty. His installations play with air and lightness – the reliefs are based on time and chance. In the large single exhibition devoted to Kempinas at the Museum Tinguely, his work will in part be shown in rooms of its own and partly in dialogue with works by Jean Tinguely.
Zilvinas Kempinas, 2-Fan Drawing, 20101109-3, 2010
Artinside Zilvinas Kempinas, Ballroom, 2010
Art Basel: Parcours rund um die Kaserne
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ereits zum vierten Mal belebt der Sektor Parcours der Art Basel ein Quartier der Stadt. Die Veranstalter haben diesmal das Gebiet rund um die Kaserne ausgewählt und planen in diesem lebendigen Basler Stadtteil verschiedene Veranstaltungen und Interventionen mit 17 Künstlerinnen und Künstlern von Weltrang. Kuratiert wird der Parcours von Florence Derieux, Direktorin des FRAC (fonds régional d’art contemporain) Champagne-Adrenne. Am Mittwoch, 12. Juni, startet das Projekt mit der Parcours Night, an der zahlreiche Performances geboten werden. In der Kaserne Basel wird das L.A. Dance Project das Werk Winterbranch aufführen, das der US-ChoreografMerce Cunningham 1964 erstmals auf die Bühne brachte und für das Robert Rauschenberg Bühnenbild, Kostüme und Licht gestaltet hat. Als zweites Stück zeigt das L.A. Dance Project Moving Parts (2012), bei dem der Choreograph und Tänzer Benjamin Millepied mit dem Künstler Christopher Wool zusammengearbeitet hat. Für einen weiteren Höhepunkt wird die serbische Künstlerin Marina Abramovic sorgen. Nachdem sie bereits im vergangenen Jahr während der Art Basel auf der Bühne des Theater Basel mit The Life and Death of Marina Abramovic brillierte, kommt es in diesem Jahr am Parcours zur Wiederaufführung der Performance The Airport, die sie 1972 im Student Culture Centre in Belgrad erstmals gezeigt hatte. Als kostenloses Freiluftkino wird auf dem Kasernenplatz der Animationsfilm The Architect des Schweizer Künstlers Marc Bauer gezeigt. Bauer hat mehrere hundert Plexiglasplatten mit schwarzer Ölfarbe bemalt. Diese wurden danach dutzende und hunderte Male abfotografiert, wobei der Künstler dazwischen immer wieder mit trockenen Bürsten das Ölbild veränderte. Durch die serielle Montage dieser Einzelbilder entstand ein düsterer, eindrücklicher Stummfilm, der am Parcours von der französischen Band «Kafka» akustisch begleitet wird.
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Künstler am Parcours: Marina Abramovic, Marc Bauer, Tom Burr, Michael Craig-Martin, Lothar Hempel, Joep van Liefland, Jill Magid, Lisa Oppenheim, Evariste Richer, Sterling Ruby, Michael Smith and Joshua White, Valerie Snobeck, Daniel Steegmann Mangrané, Danh Vo, Martin Walde, Artur Zmijewski
Michael Craig-Martin, Hammer (Blue), 2011
www.artbasel.com/basel/parcours Öffnungszeiten/Weitere Angaben zu Art Basel und Parcours: Beilage «Art City Basel» auf Seite 50 in diesem Magazin.
Artinside
Ausgewählte Picasso-Trouvaillen aus Basler Wohnzimmern und Museumsbeständen Bei ihren Recherchen für die laufende Ausstellung «Die Picassos sind da!» im Basler Kunstmuseum sind die beiden Co-Kuratorinnen Anita Haldemann und Nina Zimmer in Basler Sammlungen auf überraschende und teilweise noch nie öffentlich gezeigte Werke gestossen. Auf den folgenden Seiten stellen sie einige dieser Kostbarkeiten in Kombination mit Werken aus der eigenen Sammlung vor. Aufgezeichnet von Sibylle Meier
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Tête de Fou, 1905
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Nina Zimmer ist Kuratorin für das 19. Jahrhundert und Klassische Moderne am Kunstmuseum Basel und Co-Kuratorin der Ausstellung «Die Picassos sind da!».
Das war eine Entdeckung in einer Basler Privatsammlung, mit der wir überhaupt nicht gerechnet hatten. Wir haben dort verschiedene Bilder angeschaut, und auf einmal kamen wir in einen Raum, in dem überraschend diese Skulptur stand. Es handelt sich um eine sehr seltene Skulptur, die wir in Basel nicht erwartet hätten und vom Motiv her der rosa Periode zugerechnet wird. Darum zeigen wir dieses Werk auch im Kontext mit den Deux frères, die Picasso 1906 gemalt hat. Für uns ist besonders schön, dass es dieses Harlekin-Motiv in einer Skulptur gibt. In jener Zeit hat Picasso oft Strassenjungen, Artisten
und Harlekins gezeichnet und gemalt. Dieses Motiv wird später, in den 1920er-Jahren, in Picassos Werk eine sehr wichtige Rolle spielen, und aus jener Zeit können wir in unserer Ausstellung drei Gemälde mit dem Harlekin-Motiv zeigen. Wann dieses Werk gegossen wurde, ist nicht geklärt. Wir gehen aber nicht davon aus, dass der Tête de Fou bereits 1905 gegossen wurde, weil ein Bronzeguss für einen jungen Künstler immer eine sehr grosse Investition war, für die er zuerst jemanden finden musste, der das Vorhaben finanzierte. Diese Skulptur wurde von Picassos Galeristen Ambroise Vollard gegossen. Nina Zimmer
Artinside Pablo Picasso, Tête de Fou, 1905
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Pablo Picasso, Le repas frugal, 1904
Le repas frugal, 1904
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Anita Haldemann ist Kuratorin de Kupferstichkabinetts im Kunstmuseum Basel und Co-Kuratorin der Ausstellung «Die Picassos sind da!».
Dieses Blatt wurde vom Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel sehr früh, 1926, angekauft. Es handelt sich um die allererste Druckgrafik, die Picasso angefertigt hat. Eine Radierung in diesem Format war zu jener Zeit überhaupt nicht üblich. Er hat bei dieser Arbeit ein sehr feines, differenziertes Schraffursystem angewendet, und es ist erstaunlich, dass er dies auf Anhieb beherrscht hat. Druckgrafik ist für viele Künstler eine Herausforderung, weil sie die Technik wirklich beherrschen müssen. Aber genau das hat ihn gereizt – dieses Material in den Griff zu bekommen. Damals, 1904, hat ihn ein Künstlerkollege im Atelier in die Materie eingeführt, ihm eine Platte gegeben und er hat einfach losgelegt. Auch dieses Werk zeigt sein Interesse an Randfiguren wie Zirkusakrobaten, Prostituierten oder, wie auf diesem Bild, armen Leuten, zu denen Picasso damals auch gehörte. Er scheint sehr viel Zeit in diese Technik des Radierens investiert zu haben, obwohl er – es war zu Beginn seiner blauen Periode – kaum Bilder verkaufen konnte. Die ersten Abzüge verschenkte er an Kollegen, und erst später konnte sein Galerist Ambroise Vollard eine Auflage drucken, die über den Kunstmarkt verkauft wurde. Mit dieser Druckgrafik gelang Picasso ein Meisterwerk, dessen differenzierte Graubabstufungen malerische Qualitäten aufweisen.
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Anita Haldemann
Artinside
Mademoiselle Léonie, 1910
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Es gibt noch solche kubistischen Gemälde in Basler Privatbesitz! Ein Gemälde aus dem Jahr 1910, die Mademoiselle Léonie. Hier möchte Picasso den Porträtkopf, der nicht wirklich ein Porträtkopf ist, in Flächen auflösen. Auf den ersten Blick denkt man, das Bild nähere sich der Abstraktion, und es gab auch keine echte Mademoiselle Léonie – den Namen hatte er aus einem Roman. Doch im Nachlass Picassos sind zahlreiche Fotos aufgetaucht, und eine dieser Fotografien zeigt eine Schauspielerin in Barcelona, nach der er dieses Bild gemalt haben muss. Wenn man die Fotografie mit dem Bild vergleicht – die runde Gesichtsform, die Haarlocke – dann hat das Gemälde fast eine Porträtähnlichkeit, die wirklich verblüffend zutreffend ist. Picasso nutzt dabei eine Technik, wie sie Karikaturisten verwenden: Intuitiv erfasst er charakteristische Merkmale einer Person, die er dann gezielt einsetzt. Dann reduziert er alles Übrige und schaut, wie viel Abstraktion er zulassen kann. Er hat diese Grenzen bewusst ausgelotet, denn der ganze Spass fällt natürlich in sich zusammen, wenn man sagt: Ich mach nur noch vier Ecken. Picasso ist einer der wichtigsten Pioniere der abstrakten Kunst, aber es gibt quasi kein wirklich abstraktes Werk von Picasso, weil er immer in diesem Spannungsverhältnis geblieben ist und die Realität bewusst nie ganz verlassen hat.
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Nina Zimmer
Pablo Picasso, Mademoiselle Léonie, 1910
La tasse (Le bouillon KUB), 1912
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Diese Trouvaille haben wir besonders gerne. Diese ganz kleine Holztafel als Depositum aus Privatbesitz. Sie stammt aus dem Jahr 1912, gegen Ende des Kubismus, und weil das Bild so klein ist, können wir es nur selten hängen. Picasso erlaubt sich hier einen Witz. Der Ausdruck Kubismus wurde von der Kunstkritik als Schimpfbegriff verwendet. Die Maggi-Suppenwürfel, in Frankreich «Bouillon CUBE» genannt, hatten damals eine Werbekampagne, in der sich der Suppenwürfel dreidimensional auflöste. Das war für Picasso ein gefundenes Fressen. Die Bouillon Kub, das wörtliche Auflösen dieses Würfels, setzte er auf diesem Bild um: Er würfelt das ganze Stillleben auf, löst das Bild auf und nennt es schlicht «Die Tasse». Er macht sich nicht nur einen Spass daraus, er tut dies auch mit grosser Unbeirrbarkeit. Diese Sicherheit ergab sich aus der Konstellation mit Georges Braque, mit dem er ja gemeinsam den Kubismus entwickelt hatte. Die beiden waren sich gegenseitig Stütze – sie waren füreinander auch ihr eigenes Publikum. Vielleicht hat er das Bild auch für Braque gemalt, um diesen Witz für ihn zu formulieren.
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Pablo Picasso, La tasse (Le bouillon KUB), 1912
Artinside
Nina Zimmer
The Picassos Are Here! Pablo Picasso (1881–1973) is a key figure of twentieth-century art. With his ample and multifaceted oeuvre, he shaped the course of modern art like no other artist. The Kunstmuseum presents a major retrospective of Picasso’s oeuvre. Taking up the entire second floor, it consists exclusively of works from collections in Basel. The first-rate Picassos held by the Kunstmuseum Basel and the Fondation Beyeler will be on display beneath the same roof for the first time ever, complemented by paintings from numerous private collections in Basel. Bringing together these holdings from numerous lenders allows us to build a comprehensive retrospective that illustrates all major periods in Picasso’s oeuvre at the highest level of quality, and to juxtapose the artist’s paintings, sculptures, drawings, and prints so as to reveal the interplay between the different media. It is not accidental that Basel possesses such eminent Picasso holdings. Collectors like Raoul La Roche, Rudolf Staechelin, Karl Im Obersteg, and Maja Sacher-Stehlin built substantial portfolios even before the Second World War. In 1967, enthusiastic support from the people of Basel made the acquisition of important paintings possible; Picasso personally expressed his appreciation by donating prominent works to the City.
29 Pablo Picasso, Bouteille sur une table, 1912
Bouteille sur une table, 1912
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Dies ist ein revolutionäres Werk, auch wenn es bescheiden daherkommt. Denn in der Phase des Kubismus ist auch im Bereich der Zeichnung bei Picasso extrem viel passiert. Die Künstler begannen, ein Stück Zeitungspapier oder Tapete aufs Zeichnungspapier zu kleben – eine Neuerung, die bis heute die Kunst prägt. Gerade heute ist die Collage wieder sehr aktuell. Bis zu jenem Zeitpunkt war das Bild oder die Zeichnung eine Fläche, auf der der Künstler die Illusion des Raumes, die Dreidimensionalität erreichen wollte. Durch die Collage wurde mit dieser Illusion radikal gebrochen. Aus dieser Zeit sind nur ganz wenige Werke erhalten. Picasso hat auch mit aufgeklebtem Papier relief-artige Werke geschaffen. Damit kamen die klassischen Kategorien in Bewegung, und es stellte sich die Frage: Was ist nun Bild, was kommt in den Raum – wo ist der Übergang vom Bild zur Skulptur? Picasso hat dann aus einigen dieser Werke auch grosse Collagen gemacht, er hat diese als Studienmaterial für weitere Werke verwendet. Anita Haldemann
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Pablo Picasso, Étude pour «les Demoiselles d’Avignon», Mai 1907
Esquisse pour «les Demoiselles d'Avignon» Étude pour «les Demoiselles d'Avignon»
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Diese beiden Zeichnungen sind Geschenke: Die rechte Skizze behielt Picasso sechzig Jahre lang in seinem Atelier, schenkte sie nach der Volksabstimmung im Jahre 1967 dem Kunstmuseum Basel. Die linke Skizze, die etwas später entstanden ist, hat uns Douglas Cooper geschenkt, ein enger Freund von Picasso, einfach weil er so begeistert war von der Basler Kubismus-Sammlung. Insgesamt hat Picasso für sein wohl bedeutendstes Werk Les Demoiselles d'Avignon 19 Vorzeichnungen gefertigt und diverse kleine «Carnets» mit diesem Motiv gefüllt. Er brauchte einfach eine gewisse Zeit, um dieses Motiv zu entwickeln und so radikal werden zu lassen. Picasso hat hier ein Motiv des 19. Jahrhunderts, eine Bordellszene, genommen und alle narrativen Elemente weggelassen und verbindet die schon fast aggressiv wirkende kommerzielle Sexualität dieser Frauen mit der afrikanischen Skulptur, die fremd, archaisch und wild wirkt. Zusätzlich zu seiner neuen Formenspache, macht diese Verbindung, auf revolutionäre Art das Moderne in diesen Werken aus. Anita Haldemann
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Pablo Picasso, Esquisse pour «les Demoiselles d’Avignon», März/April, 1907
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Femme au béret orange et au col de fourrure, 1937
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Dies ist unser Plakatmotiv, und es handelt sich nun wirklich um eine Trouvaille. Nachdem Picasso dieses Bild gemalt hatte, wurde es nur ein einziges Mal ausgestellt, sehr kurz in der Galerie Beyeler. Ein Basler Sammler hat es damals gekauft und es wurde nie wieder ausgeliehen, nie wieder ausgestellt. Niemand kannte dieses Gemälde. An diesem Bild lässt sich gut erklären, wie man Picassos Modelle erkennen kann: Klassisch, blond und eine Nase, die gerade in einer Linie in die Stirn übergeht – das ist Marie-Thérèse Walter. Braune Haare und das Gesicht in einzelne Anatomieteile zerstückelt und kompliziert – das ist die schwierige Dora Maar. Es war die Zeit, in der Picasso in einer Vierecks-Beziehung lebte, und Dora Maar, selbst eine Künstlerin, eine Fotografin, die sich im Surrealisten-Zirkel bewegte, war sicherlich die anspruchvollste und stärkste Geliebte Picassos.
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Nina Zimmer
Pablo Picasso, Femme au béret orange et au col de fourrure, 1937 Pablo Picasso, Le déjeuner sur l’herbe, 1961
Le déjeuner sur l’herbe, 1961
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Dieses Bild ist aus einer Serie, in der Picasso das Manet-Bild Déjeuner sur l’herbe variiert und Paraphrasen darauf entwickelt. Im Gegensatz zu früher, wo er sich Frauen als Modelle nimmt, greift er hier im Spätwerk auf Meisterwerke der Kunstgeschichte zurück. Wenn man das Gemälde von Manet kennt – die beiden lagernden Studenten und die nackte Frau beim Picknick im Grünen –, dann erkennt man bei Picasso, dass das schon eine spätere Variante ist. Es fängt mit der Figurenkonstellation an: den Mann links lässt er weg, die Frau im Hintergrund entkleidet er – aber ein paar Elemente bleiben: wie der Baum rechts, gegen den der Student mit dem Spazierstock gelehnt ist. Und auch der Spazierstock ist sehr genau umgesetzt. Er malt dieses Bild im Hochformat, obwohl Manets Vorlage ein Querformat ist. Er geht zunehmend sehr, sehr frei mit diesen Anregungen um. Aber er braucht immer dieses «Gegenüber» des anderen Gemäldes, an dem er sich abarbeitet.
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Artinside
Nina Zimmer
Suite de 180 dessins, 1953/1954
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Malerin mit «Pinsel-Speer» und «Farb-Schild»
Hier zeigen wir eine ganz spezielle Serie – wir haben hier 26 Blätter aus einer Privatsammlung, und ein einzelnes der Fondation Beyeler aus einer Serie von 180 Zeichnungen, die Picasso im Dezember 1953 und Januar 1954 entstehen liess. Picasso war damals in einer Krise. Ein guter Freund war gestorben, und Françoise Gilot hatte ihn mit den gemeinsamen Kindern Claude und Paloma verlassen. Es war das einzige Mal in Picassos Leben, dass er von einer Frau verlassen wurde. Picasso nutzte Krisenzeiten immer wieder, um neu anzusetzen: Diese Serie mit den 180 Zeichnungen wurde im Frühling 1954 in einer Doppelnummer der Kunstzeitschrift Verve publiziert. Obwohl er wusste, dass diese Zeichnungen veröffentlicht werden, haben die Skizzen starken Tagebuchcharakter. So zeichnet er beispielsweise eine Malerin, die den Pinsel wie einen Speer und die Palette wie einen Schild hält – da ist der Bezug zu Françoise Gilot, die selbst Ambitionen als Malerin hatte. Er zeichnet sie aber korpulent und nicht gerade hübsch, dabei war Françoise Gilot eine wunderschöne Frau! Picasso stellt sich hier aber nicht nur als Maler vor der Staffelei dar, sondern auch als Zeichner mit Zeichenblock. Er nimmt sich, den 70-Jährigen, dabei selber aufs Korn. Er zeichnet sich als alten, kurzsichtigen Mann mit Brille. Es zeigt sich hier schön, wie er sich mit sich selbst beschäftigt. Er fragt sich wohl als Mann wie als Künstler: Was will ich noch? Was kann ich noch? Was kommt auf mich zu? Er war damals extrem produktiv, und anhand der exakten Datierung wissen wir, welche Zeichnungen er am gleichen Tag gemacht hat. Anita Haldemann
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Die Ausstellung wir unterstützt durch: L. + Th. La Roche-Stiftung Swisslos Basel-Landschaft Stiftung für das Kunstmuseum Basel Zeichner und Modell
Pablo Picasso, Suite de 180 dessins, 1953/1954
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Ed Ruscha, Bronson Tropics, 1965
Ed Ruscha Los Angeles Apartments
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Artinside
d Ruscha ist als Maler, Zeichner, Fotograf, Filmemacher und Grafiker tätig. Er wurde 1937 in Omaha, Nebraska, geboren. Von Oklahoma City aus, wo sich die Familie niedergelassen hatte, zog er 1956 nach Los Angeles. Hier erhielt er am Chouinard Art Institute eine Ausbildung auf dem Gebiet der fotografischen Techniken, der Werbegrafik und der Kunstgeschichte. Im Herbst 1962 nahm er an der für die Etablierung der Pop Art in Amerika legendären Ausstellung New Painting of Common Objects teil, die Walter Hopps für das Pasadena Art Museum organisiert hatte. Hier befand er sich in Gesellschaft von Künstlern, die an der Ost-, aber auch der Westküste tätig waren. Sie gehörten zu den Protagonisten der Pop Art, darunter Jim Dine, Robert Dowd, Joe Goode, Phillip Hefferton, Roy Lichtenstein, Wayne Thiebaud und Andy Warhol. Ruschas erste Einzelausstellung fand 1963 in der Ferus Gallery in Los Angeles statt. Von 1963 an bis in die Siebzigerjahre hat
Ruscha unter anderem sechzehn Fotobücher geschaffen, die von weit reichendem Einfluss auf Künstler der Pop und der Concept Art waren. Ein Teil von ihnen befasst sich mit der Stadt Los Angeles und deren Umgebung. 1965 erschien Some Los Angeles Apartments, und im selben Jahr schuf er zehn Graphitzeichnungen zu diesem Thema. Mit dem Erwerb von neun Vorzeichnungen für diese bildmässig in Graphit ausgearbeiteten Zeichnungen und dem Ankauf eines Sets der 2003 edierten 25 Schwarz-Weiss-Fotografien zum selben Thema war das Fundament für die Ausstellung Ed Ruscha. Los Angeles Apartments gelegt. Naheliegend erschien es, möglichst viele der heute in amerikanischen Museen und Privatsammlungen befindlichen Los Angeles Apartments den vorbereitenden Studien an die Seite zu stellen. Ausgangspunkt für die Graphitzeichnungen waren Schwarz-Weiss-Fotografien, die Ruscha im Hinblick auf sein Fotobuch an-
Ed Ruscha Los Angeles Apartments 08.06.2013 – 29.09.2013 Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett www.kunstmuseumbasel.ch gefertigt hatte. Ruschas Arbeitsweise kann im unmittelbaren Nebeneinander der verschiedenen Medien besonders gut veranschaulicht werden. Ergänzt wird das Thema der Apartments durch eine Gruppe 1962 im Kontext seines ersten Fotobuches Twentysix Gasoline Stations entstandener Fotografien sowie durch Zeichnungen zu den Gemälden Large Trademark with Eight Spotlights von 1962 und Standard Station, Amarillo, Texas von 1963. Mit ihrer Darbietung der Motive aus extremen Perspektiven und ihren ausgeprägten Querformaten greifen diese grossformatigen Gemälde Strategien der Fotografie und des Filmes auf. Als realistische und zugleich abstrakte Bilder mit einer reduzierten Palette in den wiederkehrenden Grundfarben Gelb, Rot und Blau sind sie längst zu Ikonen der Pop Art geworden. Die Ausstellung wird unterstützt durch: IWB Industrielle Werke Basel Stiftung für das Kunstmuseum Basel
Some End of Things mit: Michaela Eichwald, David Hammons, Judith Hopf, Fabian Marti, Ariane Müller, Jewyo Rhii, Nora Schultz und Anicka Yi
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ie Gruppenausstellung im Museum für Gegenwartskunst richtet den Blick auf die Dynamik zeitgenössischer Kunstproduktion. Die eingeladenen Künstler verbindet die Frage, inwieweit sich prozessorientierte Arbeiten, die der Flüchtigkeit, dem Gestischen und dem Provisorischen verpflichtet sind, zugleich wichtiger Problemstellungen der Ästhetik annehmen können. Gemeinsam ist ihnen eine gewisse Verunsicherung der Form, ihre Loslösung aus festgelegten Bedeutungszusammenhängen, in der Hyperpräsenz einer Ästhetik des Entzugs auf meist humorvolle Art begegnet. Judith Hopf beispielsweise entwickelt in ihrem Werk disharmonische und slapstickhafte Situationen, die gespickt sind mit Parodien des Alltags: In ihrer Videoarbeit, die titelgebend für die Ausstellung ist, Some End of Things: The Conception of Youth, 2011, wandert ein Ei durch ein Atrium einer modernistischen Architektur, die Treppen hinauf, läuft Gänge und Verbindungsbrücken ab, bis es schliesslich an dem Versuch scheitert, sich Einlass in das Gefüge aus Glas, Stahl und Beton zu verschaffen. Die Komödie nimmt im Verlauf des Geschehens absurde Formen an, und das Bild wird eindeutig: Die physische Hürde führt in ihrer Folge auch zu sozialem und kulturellem Ausschluss. Die Ausstellung zeigt Verbindungen und
Some End of Things 25.05.2013 – 15.09.2013 Museum für Gegenwartskunst Basel www.kunstmuseumbasel.ch Brüche auf, Wiederholungen und Widersprüche. Die Narration verläuft nicht linear, sondern ständige Perspektivenwechsel sind vorrangig. Alles ist in Bewegung und eine produktive Destabilisierung der Beweis dafür, dass alles fliessend und zur Wandlung fähig ist: die flüchtige Geste in eine bleibende Erinnerung, die kontrollierte Form in ein Provisorium, der architektonische Raum in ein dynamisches Geflecht von Geräuschen und persönlichen Assoziationen. Die eingeladenen Künstler der Ausstellung richten ihren Blick dezidiert auf gesellschaftliche Prozesse und bedienen sich dabei der Kunst als eines autonomen Raumes, in dem die Verhältnisse verschoben werden. Dabei wird Bekanntes mit unterschiedlichen Methoden fragmentiert und transformiert. Die vielgestaltigen Praktiken verweigern sich einer schlüssigen Narration oder einem zusammenhängenden Kontext; stattdessen reflektieren sie ein Bestreben gegen eine Vereinheitlichung. Viele der in der Ausstellung gezeigten Werke verweisen direkt auf parallel stattfindende Projekte ausserhalb der Museumswände. In diesem Sinne stehen sie vielleicht auch symptomatisch für ein erweitertes Verständnis einer sich ständig neu zu definierenden künstlerischen Praxis. Bei dieser zu beobachtenden Heterogenität und einer freefloating Praxis stellt sich die Frage nach der Gegenwart neu.
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Artinside Anicka Yi, Atelier
Ein Fest der Farben in Baden-Baden Emil Nolde. Werkschau im Museum Frieder Burda
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Artinside Emil Nolde, Fr端hling im Zimmer, 1904
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Emil Nolde, Grosser Mohn, 1942
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euchtendes Rot, dunkles Blau und intensives Lila, in solch ausdrucksstarken Farben malte Emil Nolde romantische Landschaften und dramatische Meeresbilder. Alle seine Bilder verbindet die emotionale Kraft der Farben. Nolde (1867–1956) zählt zu den wichtigsten Künstlern des Expressionismus. In einer umfangreichen Werkschau werden im Museum Frieder Burda die zentralen Themen seines künstlerischen Schaffens vorgestellt. Neben Landschaften sind Figurenbilder und Bildnisse zu sehen, ebenso religiöse Motive sowie Impressionen seiner Südseereise. Emil Nolde. Die Pracht der Farben, heisst die grosse Sommerausstellung, die vom 15. Juni bis 13. Oktober 2013 im Museum Frieder Burda zu sehen sein wird. Es ist seit vielen Jahren die erste grosse Nolde-Ausstellung in Süddeutschland. Gezeigt werden 58 Ölgemälde und 22 Aquarelle, von den Anfängen bis zum Spätwerk des Künstlers. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Nolde Stiftung Seebüll und wird von Manfred Reuther, dem ehemaligen Direktor der Nolde Stiftung, kuratiert. Die farbintensiven Malereien offenbaren die Vielschichtigkeit der Lebenswelt von Emil Nolde. Manfred
Reuther: «Noldes künstlerische Entwicklung war von Anbeginn seines bildnerischen Arbeitens der Weg zur Farbe als seinem eigentlichen Ausdrucksmittel, das er zunehmend virtuos zu handhaben verstand. <Die Farben waren mir ein Glück. Es war, als ob sie meine Hände liebten›, war Nolde überzeugt.» Ihn interessierte vor allem das Verhältnis von Licht und Farbe. In seiner Malerei wählte Nolde Farben, die in der Natur gegeben sind. Er intensivierte diese Farbwerte und setzte sie im Bild unmittelbar nebeneinander. Dadurch steigert er ihre Ausdruckskraft und Leuchtkraft. Neben den farbintensiven Ölbildern spiegeln die zahlreichen Aquarelle Noldes Experimentierfreude. Die Eigenart der Wasserfarben kam seiner spontanen, unmittelbaren Ausdrucksweise entgegen. Er malte mit vollgetränktem, schwerem Pinsel und in raschen, fliessenden Bewegungen, dem Instinkt folgend. Unter den in Baden-Baden ausgestellten Papierarbeiten befinden sich einige aus der Serie der «Ungemalten Bilder», Aquarelle, die der Künstler während des ihm verhängten Malverbots in der Zeit des Nationalsozialismus heimlich in seinem Atelier in Seebüll gemalt hat.
Emil Nolde Die Pracht der Farben 15.06.2013 – 13.10.2013 Museum Frieder Burda www.museum-frieder-burda.de
Weitere Ausstellung im Museum Frieder Burda Franz Gertsch Geheimnis Natur 26.10.2013 – 16.02.2014 Museum Frieder Burda www.museum-frieder-burda.de
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Endless Column, Filmstill, 2011
Michel Auder «Stories, Myths, Ironies, and Other Songs: Conceived, Directed, Edited, and Produced by M. Auder»
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m Sommer eröffnet die Kunsthalle Basel die erste grosse Ausstellung Michel Auders in der Schweiz, die eine Auswahl seiner Video-Arbeiten zeigt, welche zwischen 1969 und 2013 entstanden sind. Der 1945 in Soissons (FR) geborene Künstler lebt seit 1970 in New York (USA). Die Ausstellung präsentiert die gesamte Bandbreite des reichen Œuvres Auders, eine Neubetrachtung der Vielfalt der Genres und Formate, die er erforscht und gibt eine Einführung in Michel Auders verschiedene Rollen, die er weiterhin als Kameramann, Regisseur, Cutter und Produzent seiner eigenen Film- und Videoarbeiten spielt. Mit 18 Jahren, belesen in zeitgenössischer Literatur und stark beeinflusst durch die innovativen Filmbearbeitungstechniken und nicht-linearen narrativen Strukturen der französischen Nouvelle Vague sowie den experimentellen Cut-up-Techniken, mit welchen sich William S. Burroughs und Brion Gysin in ihrer Poesie in den 50er-Jahren beschäftigten, begann Auder in Frankreich zu fotografieren und zu filmen. 1969 liess er sich mit seiner Frau Viva, eine von Andy Warhols Superstars, in New York nieder und begann das Sony Portapak Video
Equipment zu verwenden. In Auders Arbeiten aus dieser Zeit, einschliesslich der Produktion Cleopatra in Spielfilmlänge, beteiligten sich oft Stammgäste aus Andy Warhols Factory, welche vor Auders Kamera improvisierten. Auder, der selbst als Dokumentarfilmer oder Anthropologe arbeitet, entwickelte eine Form des traumartigen Videotagebuchs, indem er sich selbst, oft in verschiedenen häuslichen Umfeldern oder während seiner Reisen, darstellt. Ebenfalls produzierte er intime Portäts befreundeter Künstler wie Hannah Wilke, Alice Neel, Annie Sprinkle, Louis Waldonoder Cindy Sherman (Auders zweiter Frau). Auders Arbeit, welche als eine Art Schreiben mit Bildern, Musik, Worten und Ton beschrieben werden kann, macht Gebrauch von diesem umfassenden Archiv von Video und Ton, welches er die letzen 40 Jahre angesammelt hat. In seinen Videos mischt er vergangene mit neuen Aufnahmen, sodass die Datierung des Werks mit dem Jahr der Filmbearbeitung übereinstimmt – manchmal Jahrzehnte nachdem die ursprünglichen Aufnahmen entstanden sind. Für Jonas Mekas, selbst Filmemacher, Freund Auders und Begründer der legendär-
Michel Auder 09.06.2013 – 25.08.2013 Kunsthalle Basel www.kunsthallebasel.ch
en Anthology Film Archives in New York, ist Michel Auder ein Poet: «Ein Poet der Stimmungen, Gesichter, Situationen, kurzen Begegnungen, tragischen Momente aus unserer miserablen Zivilisation, des Leidens. Und ja, auch menschlicher Eitelkeit, Lächerlichkeit. Städte, Menschen, Tiere, Kultur, Natur – alles wird in Auders kontinuierlichen Video-Tagebüchern reflektiert, welche er seit 20 Jahren dokumentiert. […][Die] Kamera war immer da, läuft immer, ist ein Teil des Hauses, ein Teil seines Lebens, seiner Augen, seiner Hände. Sie ist es immer noch. Eine der schönsten Liebesaffären – nein, keine Affäre: eine Besessenheit.» Jonas Mekas, A Personal Note on the Work of Michel Auder, May, 1991, in: Michel Auder, Selected Video Works 1970–1991, Anthology Film Archives, New York.
Die Ausstellung ist Teil der Kollaboration mit Culturgest in Lissabon, in dem die Ausstellung Retrato Michel Auder (Porträt von Michel Auder) von Februar bis Mai dieses Jahres gezeigt wurde. Eine umfassende Publikation ist in Vorbereitung, welche die beiden Ausstellungen sowie die dritte Ausstellung im Portikus Frankfurt im Herbst dieses Jahres dokumentiert.
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Renée Levi, Ausstellungsansicht, Kloster Schönthal,2013
Renée Levi. Italique. Im Kloster Schönthal
W Artinside
enn die Künstlerin nach cursif für ihre neue Ausstellung den Titel italique wählt, dann schreibt oder malt sie ihr Alphabet weiter. Typografie wird Malerei. Italique ist auch Kursivschrift, und die Malerei demzufolge schräg. So liegen jedenfalls grosszügig gemalte Farbformen auf rohen Leinwänden und messen deren Flächen aus, eilen über sie hin und deren Grenzen entlang. Ein Bild ist ein Bild ist ein Bild. Schräg im doppelten Wortsinn sind diese Bildtafeln indessen nicht – im Gegenteil. Sie wirken luzid, transparent, cartesianisch klar. Diese Bilder wollen nicht mehr, als dass sie da sind: Leinwände
Renée Levi Italique 04.05.2013–29.09.2013 Kloster Schönthal, BL www.schoenthal.ch auf Keilrahmen, rohes Leinen oder maschinell weiss grundierte Stoffbahnen auf Holzträgern, welche als Hintergrundstruktur durchscheinen können. Ein gestischer Farbauftrag, der aus dem Farbkessel kommen kann oder aus der Spraydose. Fertig ist das Bild. Radikal wie die romanische Architektur der Schönthaler Klosterkirche. Renée Levi, 1960 in Istanbul geboren, in Basel arbeitend und der französischen clarté verpflichtet, war Architektin. Konträr zu vielen Laufbahnen, ist sie vom Raum zur reinen Fläche gelangt. Ihre Ausstellung Italique schreibt im Kloster Schönthal Einrichtungsgeschichte.
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Holzfigur der Ocaina aus Kolumbien, 1960er-Jahre
Was jetzt? Aufstand der Dinge am Amazonas
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as Leben von Dingen endet nicht, wenn sie in eine ethnografische Museumssammlung kommen. Vielmehr erzählen sie uns Geschichten einer gemeinsamen Vergangenheit und Gegenwart zwischen dem Museum und den Herkunftsorten. Und sie stellen Fragen nach der Verantwortung, die wir aus diesen Beziehungen für die Zukunft tragen. Mit der Ausstellung Was jetzt? Aufstand der Dinge am Amazonas stellt sich das Museum der Kulturen Basel diesen Fragen und lädt ein zu einer inspirierenden Reise durch die historischen und aktuellen Verflechtungen zwischen dem Amazonastiefland und den ethnografischen Sammlungen am Rheinknie. An ausgewählten Sammlungsstücken aus den Jahren 1950 bis 2010 untersucht die Ausstellung die Interessen und Weltsichten verschiedenster Akteure; ein besonderes Augenmerk richtet sich auf diejenigen indigener Gemeinschaften. In diesen spielen Objekte eine zentrale, aktive Rolle bei der Menschwerdung, Ausgestaltung sozialer Beziehungen und der Visualisierung von Identitäten.
Was jetzt? Aufstand der Dinge am Amazonas bis 29.09.2013 Museum der Kulturen www.mkb.ch Mythen erzählen, wie Objekte geschaffen werden und ihre Lebensrolle einnehmen, aber auch gegen Menschen rebellieren, wenn sie nicht die gebotene Behandlung erfahren. Die Ausstellung verbindet zeitgenössische Ansätze der Ethnologie, die nach der Wirkungsmächtigkeit von Dingen forschen, mit der Frage nach Handlungsspielräumen von indigenen Akteuren im globalen Kontext. Gigantische Infrastrukturmassnahmen zur Erschliessung natürlicher Ressourcen werden Amazonien, und wohl auch den Rest des Planeten, einschneidend und unwiderruflich verändern. Das Museum der Kulturen nimmt die aktuelle Problematik auf, um Bezügen zwischen Museumssammlungen und historischen Ereignissen in Amazonien nachzugehen. Die Frage «Was jetzt?» wird nicht beantwortet, denn die Ausstellung versteht sich als Reflexionsplattform, die es den Besucherinnen und Besuchern offen lässt, ob und wie sie die Frage nach der globalen Verantwortung – die je nach Standpunkt zwischen Engagement und neokolonialer Einmischung verortet wird – angehen wollen.
Kultur erzählt | Museumsfest | 24.05.2013 – 26.05.2013
Das Museum der Kulturen nimmt dieses Jahr die Tradition des Museumsfestes wieder auf. Das diesjährige Motto lautet «Kultur erzählt» und widmet sich den Geschichten von heute, gestern und morgen. Der Gast kann sich im Märchenwald verzaubern lassen, an Workshops teilnehmen, Konzerten lauschen, sich
von Führungen inspirieren lassen, über den Designmarkt schweifen und so ganz in die Welt des «Geschichten-Erzählens» eintauchen. Das Fest findet auf dem Münsterplatz, im Museum der Kulturen Basel und den angrenzenden Höfen statt. Alle Veranstaltungen wie auch der Museumsbesuch sind während des Museumsfestes für die Besucher kostenlos. Detailprogramm: www.mkb.ch/kulturerzaehlt
Freitag–Sonntag 24.05.–26.05 auf dem Münsterplatz, Basel Fr 24.05. | 18.00–24.00 Sa 25.05 | 10.00–24.00 So 26.05 | 10.00–17.00
POPCAP ’13 – piclet.org Preis für Zeitgenössische Afrikanische Fotografie
06.06.2013 – 23.06.2013 Vernissage: Do, 6. Juni, ab 17.00 Uhr Auf dem Münsterplatz präsentiert POPCAP ’13 Werke von fünf zeitgenössischen FotografInnen. Sie beschäftigen sich auf unterschiedliche Weise mit dem Kontinent Afrika und seiner Diaspora. Das Museum der Kulturen Basel zeigt im Rahmen von POPCAP ’13 eine zweite Ausstellung in Zusammenarbet mit K-Werk und bblackboxx: Vorgestellt werden Fotografien, die aktuell in Basel entstanden sind und Vorstellungen über Afrika reflektieren.
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Light Shining Darkly Christopher Orr im Kunsthaus Baselland von Sabine Schaschl*
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er britische Künstler Christopher Orr, der zu den eindrucksvollsten Malern der Gegenwart zählt, zeigt im Kunsthaus Baselland nebst Arbeiten der letzten Jahre auch speziell für die Ausstellung entstandene Werke. In seinen Malereien verbinden sich Landschaftsausschnitte, die an die Old Masters der Kunstgeschichte erinnern, mit Figuren, die dem 20. Jahrhundert zu entspringen scheinen. Abgetrennte zeitliche Momente verschmelzen, Unvereinbares kann zusammen gelesen werden, Altes und Neues verbindet sich und bildet zusammen mit dem Betrachter eine Verbindung mit der Gegenwart.
Christopher Orr malt meist an mehreren Bildern gleichzeitig. Als wichtiger Fundus für seinen Schaffensprozess erweist sich dabei sein Bildarchiv, bestehend aus alten Magazinen (allen voran «National Geographic») aus den 30er- bis 70er-Jahren und Büchern. Werke von Tiepolo, Vermeer, Bosch, Hals, van Eyck, Caravaggio und anderen sind konzeptuelle Vorbilder, auf die der Künstler immer wieder, v.a. in Details, zurückgreift. Zu seinem Archiv zählen auch thematische Bildsammlungen, die beispielsweise Wissenschaftliches, Mystisches oder Sphärisches gruppieren. Viele der Figuren, Objekte,
Landschaften und die Tätigkeiten der Figuren entstammen dem Archiv. Der Künstler fügt sie collageartig aus verschiedenen Quellen zusammen, indem er sie zunächst in seinem Skizzenbuch konzipiert und zeichnet. Die daraus hervorgehenden, meist kleinformatigen und mit hoher Handfertigkeit produzierten Ölmalereien verlocken zum detaillierteren Betrachten, wobei nicht nur die Pinselführung, die sowohl auf- als auch abträgt, auffällt, sondern auch die Brüche in der Schilderung von Zeitlichkeit.
Der Titel der Ausstellung – Light Shining Darkly – spielt mit dem Spannungsgefüge, das zwischen den Bedeutungen von hell, dunkel, mystisch, übernatürlich oder unheimlich laviert. Die Landschaftsausschnitte, in denen die einzelnen Protagonisten wirken, sind meist durch besondere Lichtstimmungen charakterisiert. Mal gibt eine Nachtlandschaft mit einfallendem, diffusem Lichtkegel den Blick auf Spaziergänger frei, mal stehen Menschen vor einem Felsabhang oder es spielen sich unerklärliche Szenen im tiefsten Nachtwald ab. Immer wieder ist es der spezifische Einsatz der Lichtinszenierung, welcher den Bildmotiven bereits auf den ersten Blick einen Twist hin zum Unheimlichen gibt. Die Art und Weise, wie der Mensch in der Landschaft verortet ist, gibt Anknüpfungspunkte für die Philosophie des Erhabenen, in welcher sich der Mensch angesichts der Unerreichbarkeit und Grösse der Natur klein und überwältigt fühlt. Die motivischen Diskrepanzen, die HellDunkel-Dramaturgie der Bilder und das Auseinanderfallen von Zeitlichkeiten lassen Spielraum für eine eigene individuelle Erzählung. Christopher Orr ist sozusagen der Regisseur für unsere Filme im Kopf. *Sabine Schaschl war bis April 2013 Direktorin des Kunsthaus Baselland und Kuratorin der Ausstellung. Ab Mai übernimmt sie die Direktion des Museums Haus Konstruktiv in Zürich.
Christopher Orr Light Shining Darkly 20.04.2013 – 30.06.2013 Kunsthaus Baselland www.kunsthausbaselland.ch
Artinside Christopher Orr, The Gloaming, 2007,
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Laurent Grasso, Installationsansicht, Disasters and Miracles, 2013,
Disasters and Miracles Laurent Grasso im Kunsthaus Baselland von Sabine Schaschl*
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er französische Künstler Laurent Grasso hat für die Ausstellung im Kunsthaus Baselland eine Reihe von neuen Arbeiten entwickelt und zusammen mit einigen bestehenden eine Gesamtkonzeption erstellt, die u.a. auf historische Ereignisse in der Schweiz und Basel zurückgreift. Der Künstler ist in den letzten Jahren kontinuierlich zu einem der erfolgreichsten Gegenwartskünstler avanciert. Grassos Werk, das verschiedene mediale Formen annehmen kann und Videos, Malerei, Fotografie, Neonarbeiten ebenso wie Skulptur und Architektur beinhaltet, ist von einer stark narrativen Komponente geprägt. Die aufgegriffenen Themen basieren auf wissenschaftlichen Beobachtungen, Astronomie, menschlichen Urängsten, Aberglauben, Science-Fiction und Mythologien. Grassos neuester Film Uraniborg (2012) beispielsweise handelt vom gleichnamigen Palast auf der schwedischen Insel Ven, in welchem der Astronom Tycho Brahe zwanzig Jahre lang die Sterne und Planetenbewegungen studierte. Der Palast
mit zahlreichen Öffnungen zur Himmelsbeobachtung war damals das grösste Observatorium in Europa. Der Film nimmt eine dokumentarische Haltung ein und versucht, dem nachzuspüren, was von Brahes Wirken übrig blieb, wobei ein Voice-Off die nicht mehr existierende Architektur in das Bild zurück bringt. In einer Reihe von neuen Werken fokussiert der Künstler auf Katastrophen und Wunder. In Bildern mit einem breiten Messingrahmen erzählen jeweils eine Jahreszahl und eine Malerei von verschiedenen Vorkommnissen: Das Basler Erdbeben von 1356 galt als eines der stärksten in der Schweiz, das zahlreiche Todesopfer forderte und auch Teile des Basler Münsters zum Einsturz brachte. Der darauf folgende Brand steigerte die Zahl der Toten und den Schaden noch weiter. Ein weiteres Bild greift das Erdbeben von 1456 in Neapel auf. Ein Tsunami am Vierwaldstättersee in Luzern wurde 1601 ausgelöst, als zahlreiche Erdbeben die unteren geologischen Schichten des Sees in Bewegung versetzten. Die Flut-
Laurent Grasso Disasters and Miracles 20.04.2013 – 30.06.2013 Kunsthaus Baselland www.kunsthausbaselland.ch wellen waren bis zu vier Meter hoch, warfen Schiffe an Land und überfluteten die umgebende Region. Den Katastrophen gegenüber steht ein Werk, das sich auf das Wunder von Fatima bezieht. Im Jahre 1917 wollen drei Hirten eine Erscheinung der Muttergottes gesehen haben. Für Grasso steht dieses Wunder, für das es keine wissenschaftlichen Beweise gibt, in einer Reihe mit Ereignissen, die in der Geschichte immer wieder kreiert wurden, um einen Apparatus der Kontrolle und Macht am Leben zu erhalten. Die Ausstellung im Kunsthaus Baselland greift auch architektonisch die Idee einer Reise durch verschiedene Zeiten, Themen und geschichtliche bzw. pseudo-geschichtliche Momente auf. Wie in einer Zeitreise erleben wir die Wirkung von Wunder und Desaster, von mystischen Überlieferungen und die Wirkungen von Aber- und Irrglauben. Grasso führt uns an die Grenzen von Realität und Fiktion, Glauben und Wissen. Wir tauchen in ein Labyrinth ein und verlassen es sicherlich anders, als wir es betreten haben.
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Daniel Gustav Cramer, Untitled (Three Sheep) Ix, 2013
Ten Works Von Sandrine Wymann*
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it Ten Works – Zehn Kunstwerke – bezieht Daniel Gustav Cramer in La Kunsthalle Mulhouse Quartier und eröffnet damit seine erste Einzelausstellung in Frankreich. Die mehrheitlich unveröffentlichten Fotografien, Texten und Skulpturen führen den Zuschauer in eine poetische Welt; in eine vom Künstler neu dargelegte Zeit-Raum-Dimension. So wie der Dichter seine Worte und Rhythmen, aber auch seine Pausen und seine Zäsuren wählt, gestaltet Daniel Gustav Cramer Serien und Texte. Er konzipiert Ausstellungen, in die sich jeder hineinprojizieren und dabei seine Phantasie wachrufen kann. Was er zwischen den Zeilen verschweigt, hat genauso viel Bedeutung wie das, worauf er in seinen Austellungen hinweist. Es ist wohl leichter, aus Elementen von Daniel Gustav Cramers Arbeit eine Geschichte zu erfinden, als eine Beschreibung davon zu wagen. Daniel Gustav Cramer wurde 1975 geboren, er lebt und arbeitet in Berlin. Der Begriff der Erzählung ist zentral in seinem Werk. Eine Fiktion, eine Beschreibung, eine Anekdote, eine Information, eine Beobachtung – dies alles sind mögliche Ausgangspunkte. In seinen Geschichten gibt es Menschen, Landschaften, Gefühle. Die Emotionen sind einfach und tief. Er fasst sie in Worte, bringt sie in Bildern zum Ausdruck. Und durch diese Reduktion, gepaart mit einem sehr alltäglichen Wortschatz, hütet er sich, die Einbildungskraft des Betrachters zu sättigen und alle gedanklichen Räume zu besetzen. Keine
Daniel Gustav Cramer Ten Works 31.05.2013 – 25.08.2013 La Kunsthalle Mulhouse/F www.kunsthallemulhouse.fr Sondereffekte, keine sensationelle Szenen – die Einfachheit hat bei Daniel Gustav Cramer einen universellen Wert, den er dem Zuschauer weitergibt. Daniel Gustav Cramer greift gerne auf die Form der Serie, der Fragmentierung und der Ellipse zurück. Von einer Sequenz zur anderen schafft er zeitliche Zwischenräume. Er lädt den Zuschauer ein, in diese schmalen Öffnungen vorzudringen und seine eigenen Wege zu gehen. Er fürchtet sich auch nicht, ein geschlossenes Buch oder ein verblasstes Bild auszustellen. Daniel Gustav Cramers Kunstwerke geben keine Richtung vor, sie verschwimmen in nebligen Szenen und zeichnen ein Labyrinth zeitloser Momente, ohne Angang und ohne Ende. Mit seinem Prinzip der schriftlichen oder bildlichen Erzählung erforscht Daniel Gustav Cramer in Mulhouse das Empfindsame weiter. In seinen letzten Kunstwerken verblasst der Mensch allmählich oder verschwindet gar, und lässt so einzig Raum für eine ausgelöschte Gegenwärtigkeit. Die Ausstellung wird als eine Art Traum vorgestellt, der von kleinen Nichtigkeiten bewohnt ist: Von Augenblicken oder vergessenen Gefühlen, die zwischen zwei Bildern die Kraft einer Erinnerung wieder finden.
*Sandrine Wymann ist Kuratorin der Ausstellung
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Abstraction Américaine 01.06.2013 – 22.09.2013 Fondation Fernet Branca www.fondationfernet-branca.org
Adolph Gottlieb, Blue Ground, 1973
Abstraction Américaine
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ie Anfänge der amerikanischen Abstraktion begannen in den 1930er Jahren als Gegenreaktion zur gegenständlichen regionalistischen Malerei. Während des 2. Weltkrieges kam es zu einem wegweisenden Austausch zwischen europäischen Künstlern im Exil und amerikanischen jungen Künstlern, massgeblich in der Kulturmetropole New York. Das für die Kunstgeschichte revolutionäre Resultat war eine von bisherigen Traditionen befreite abstrakte Malerei, die mit dem Abstrakten Expressionismus der 1940er und 1950er-Jahre seinen Höhepunkt fand, mit Künstlern wie Jackson Pollock und Mark Rothko oder Robert Rauschenberg. Diese bewegte Zeit nimmt Kurator Otto Hübner
zum Anlass, der amerikanischen Abstraktion und seinem abstrakten Expressionismus in der Fondation Fernet Branca in Saint-Louis eine Ausstellung zu widmen. Gezeigt wird diese Epoche in einem Zeitraum von 1933 bis 1986 anhand der Künstler Hans Hofmann, Jack Tworkov, Charles Pollock, Adolph Gottlieb, David Smith, Richard Pousette-Dart, Sam Francis und Robert Rauschenberg. Jeder Künstler erhält seinen eigenen Raum. Für Kurator Otto Hübner war es ein besonderes Anliegen, nicht nur die künstlerische Seite der einzelnen Künstler zu zeigen, sondern auch ihre menschliche Seite zu betonen. Die Ausstellung Abstraction Américaine kann mit besonderen Trouvaillen aufwar-
ten, denn die Nachlassverwalter der ausgestellten Künstler haben zuvor noch nie gezeigtes privates Informationsmaterial zur Verfügung gestellt, darunter private Briefe, Familienphotos und andere Dokumente. Diese Ausstellung hat damit eine zusätzliche Dimension erhalten, indem sie herausragende Gemälde und Zeichnungen im Dialog mit privaten Gegenständen der Künstler präsentiert und damit dem Besucher ermöglicht, das Werk im Kontext mit sehr persönlichen Gegenständen des Künstlers zu erleben. Der Art Car von Robert Rauschenberg bildet den Abschluss dieser Ausstellung, da dieses Kunstwerk den Übergang des Abstrakten Expressionismus zur Pop Art darstellt.
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Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region Basel
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Aarau | Kunsthaus
St. Gallen | Kunstmuseum
Thun | Kunstmuseum
Zürich | Museum Rietberg
Rhythm in it – Vom Rhythmus in der Gegenwartskunst
Dan Flavin – Lights Der US-amerikanische Künstler Dan Flavin (1933–1996) hat seit den frühen 1960erJahren mit handelsüblichen Leuchtstoffröhren in genormten Dimensionen und Farben ein unverwechselbares Œuvre geschaffen. Die radikale Entscheidung für ein alltägliches Industrieprodukt verbindet sich mit einem präzise kalkulierten Einsatz der Mittel und einer starken sinnlichen Ausstrahlung. Die Ausstellung Dan Flavin – Lights zeigt erstmals in der Schweiz Flavins Lichtarbeiten in einem repräsentativen Überblick. Mit der Wahl der Röhren als Werkmotiv und -material signalisiert Flavin die Annäherung der Kunst an die Alltags- und Konsumwelt.
"Es ist fast zu schön hier"... am Thunersee – August Macke und die Schweiz
Von Buddha bis Picasso – der Sammler Eduard von der Heydt Für Eduard von der Heydt (1882–1964), den Gründungssammler des Museums Rietberg, gab es nur eine Art von Kunst: die Weltkunst («ars una»). So visionär er als Kunstsammler war, so umstritten war seine Betätigung als Bankier während des Zweiten Weltkriegs. Die Ausstellung greift dieses Spannungsfeld auf und stellt Fragen zu von der Heydts Sammlungsstrategie, zu seiner Ästhetik sowie zu seinem persönlichen und beruflichen Umfeld. Spannende Objekte und deren Herkunftsgeschichten werfen zudem ein neues und umfassendes Licht auf den bedeutenden Sammler. bis 18.08.2013
Das Aargauer Kunsthaus präsentiert mit Rhyhtm in it. Vom Rhythmus in der Gegenwartskunst eine umfangreiche internationale Gruppenausstellung zu einem zentralen Thema in der Kunst. Die Schau bietet einen anregenden und überraschenden Einblick in die faszinierenden Facetten des Rhythmus und zeigt Werke von 37 Kunstschaffenden aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Zeichnung, Video, Skulptur und Installation. bis 11.08.2013 www.aargauerkunsthaus.ch
Bern | Kunstmuseum Mythos und Geheimnis – Der Symbolismus und die Schweizer Künstler
Die Ausstellung Mythos und Geheimnis zeigt erstmals mit essentiellen Vergleichen auf, welch zentrale Position die Schweiz im Kontext des Symbolismus einnimmt. Die wichtigen Schweizer Maler, Plastiker, Graphiker und Fotografen werden in Verbindung gesetzt zu den Künstlern der Nachbarländer Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien sowie zu denjenigen Belgiens, der Wiege des Symbolismus. bis 18.08.2013 Artinside
bis 18.08.2013 www.kunstmuseumsg.ch
Die Ausstellung veranschaulicht die Bedeutung der verschiedenen Reisen von August Macke (1887–1914) in die Schweiz. Dabei steht der Aufenthalt im Haus Rosengarten in HilterfingenOberhofen vom Oktober 1913 bis im Juni 1914 mit zahlreichen Exponaten im Mittelpunkt. Es wird gezeigt, wie der Künstler am See den Weg zu seiner persönlichen Kunstauffassung und Malweise fand. Grösste Konsequenz in der Ausführung, verbunden mit einem bis dahin nicht gekannten Formenreichtum, manifestieren sich in den Bildschöpfungen dieser Werkperiode. bis 25.05.2013 bis 01.09.2013 www.kunstmuseumthun.ch
Solothurn | Kunstmuseum
Winterthur | Kunstmuseum
Das doppelte Bild – Aspekte zeitgenössischer Malerei Mit Werken von Ian Anüll, Philip Akkerman, Francis Baudevin, Svenja Deininger, Klodin Erb, Pia Fries, Markus Gadient, Michael van Ofen, Giacomo Santiago Rogado, Thomas Scheibitz, Uwe Wittwer und Robert Zandvliet. Die Ausstellung Das doppelte Bild vereint Beispiele zeitgenössischer Malerei. Neben Malerinnen und Malern der Schweiz, denen das Kunstmuseum Solothurn besondere Aufmerksamkeit schenkt, werden auch internationale Positionen gezeigt. Die Auswahl beschränkt sich auf Kunstschaffende, die die herkömmlichen Techniken der Malerei bewusst verwenden, um mit dem klassischen Medium zeitgemässe Beiträge zur aktuellen Kunst zu leisten.
www.rietberg.ch Zürich | Kunsthaus Kelly Nipper – Black Forest. Im Dialog mit Zeichnungen von Rudolf von Laban
Giuseppe Penone Giuseppe Penone, 1947 im südlichen Piemont geboren und heute in Turin tätig, ist in den letzten Jahren zu einer der zentralen Figuren der europäischen Kunst geworden; er hat zahlreiche Museumsausstellungen erlebt, und seine Werke sind weltweit in grossen Sammlungen zu finden. Jüngst zog an der Documenta XIII seine grosse Baumskulptur die Aufmerksamkeit auf sich. Für die Ausstellung wurde gemeinsam mit dem Künstler eine Auswahl von Werken aus verschiedenen Schaffensperioden getroffen, an denen sich seine Themen ablesen lassen – der sinnliche Zugang zur Welt, das Erleben der Zeit, die sich etwa im Wachstum der Bäume manifestiert, die Durchdringung von Natur und Kultur, von gegebener und geschaffener Wirklichkeit.
Die amerikanische Künstlerin Kelly Nipper (*1971 in Edina, Minnesota) untersucht in ihren Videos, Installationen und Performances die Beziehung von menschlichem Körper, Bewegung, Raum und Zeit. Sie interessiert sich für rituelle Gesten und Abläufe und bezieht sich in ihren Choreografien immer wieder auf die Anfänge des experimentellen Tanzes. Eine besondere Rolle spielt dabei Rudolf von Laban (1879 – 1958), der gemeinsam mit Émile Jaques-Dalcroze (1865 – 1950) als Begründer des modernen Ausdruckstanzes gilt. In der Sammlung des Kunsthaus Zürich befindet sich eine wichtige Gruppe von Zeichnungen und Aquarellen von Rudolf von Laban. Diese nimmt Kelly Nipper als Ausgangspunkt für neue Werke, die speziell für die Ausstellung entstehen und in einem Dialog mit Labans Werken gezeigt werden.
www.kunstmuseumbern.ch
01.06. bis 11.08.2013 www.kunstmuseum-so.ch
26.01.2013 bis 14.04.2013 www.kmw.ch
08.02.2013 bis 12.05.2013 www.kunsthaus.ch
Stéphane Dafflon, AST151, 2009 Carlos Schwabe, La vague, 1907
Installationsansicht Kunstmuseum St. Gallen, Untitled
August Macke, Modegeschäft im Laubengang, 1913
Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich, Kelly Nipper, Black Forest, 2013
Amsterdam | Rijksmuseum
Berlin | KunstHalle
Berlin | Kunst-Werke
Bilbao | Guggenheim
Wiedereröffnung
Imran Qureshi: Artist of the Year 2013 Imran Qureshi ist der „Künstler des Jahres“ 2013 der Deutschen Bank. 1972 in Pakistan geboren, studierte er in Lahore am National College of Arts im Hauptfach Miniaturmalerei – eine traditionelle Disziplin, die er heute selbst dort lehrt. Qureshi gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstler des Subkontinents. bis 04.08.2013 www.deutsche-bank-kunsthalle.de
494 – Relaunch In ihrem ersten Projekt als Chefkuratorin der KW Institute for Contemporary Art richtet Ellen Blumenstein den Blick auf die Institution selbst und zeigt die KW, wie sie sein wollen, sein könnten, und – möglicherweise – sein werden. Mit Relaunch stellt sie die Pläne für das kommende Programm vor, lässt sich dabei in die Karten schauen und erprobt die Umsetzbarkeit aller Ideen in situ. Was funktioniert, was interessiert das Publikum? Was macht Spaß, berührt und inspiriert? Was ist möglicherweise (noch) nicht umsetzbar – sei es aus finanziellen Gründen oder aufgrund interner, externer, politischer oder sonstiger Widerstände? bis 25.08.2013 www.kw-berlin.de
Von Picasso zu Dubuffet: L'Art en Guerre, 1937–1947
Nach zehn Jahren Umbauzeit ist das Amsterdamer Reichsmuseum wieder eröffnet worden. Kunstwerke aus 800 Jahren niederländischer Geschichte werden in den 80 Sälen präsentiert. Die zwei Innenhöfe wurden verglast und zu einem modernen Eingangsbereich umgebaut. Rembrandts "Nachtwache" ist nun wieder an ihren alten Platz zurückgekehrt.
Berlin | Martin-Gropius-Bau Von Beckmann bis Warhol
Berlin | Hamburger Bahnhof
www.rijksmuseum.nl Amsterdam | Hermitage Peter der Grosse – Modernisierer und Revolutionär Im Rahmen einer Ausstellung über den russischen Zar Peter den Grossen (16721725) legt die Hermitage Amsterdam ein besonderes Augenmerk auf die Beziehungen zwischen den Niederlanden und Russland. Mit historischen Artefakten und Gemälden, Goldjuwelen aus vergangen Zeiten, Waffen und einzigartigen Urkunden skizziert die Ausstellung das Leben des Fürsten. bis 13.09.2013
www.hermitage.nl Rembrandt van Rijn, Nachtwache, 1642
Die Firmensammlung Bayer umfasst 2000 Werke. Obgleich die Werkliste keinen systematisch enzyklopädischen Charakter hat, liest sie sich wie das "Who is Who" des 20. Jahrhunderts. Arbeiten der grossen Expressionisten wie Beckmann, Kirchner, Pechstein befinden sich ebenso darunter wie Werke von Pablo Picasso, Sam Francis, Joan Miró, Gerhard Richter, Andy Warhol, Andreas Gursky oder Imi Knoebel. bis 09.06.2013 www.berlinerfestspiele.de Max Beckmann: Orchideenstillleben mit grüner Schale, 1943
Martin Kippenberger: Sehr Gut | Very Good 2013 hätte Martin Kippenberger seinen 60. Geburtstag gefeiert, wäre er nicht, nach einem exzessiven Leben, 1997 verstorben. Nun wird ein Künstler ausgestellt, dessen Werk und Leben nicht voneinander zu trennen sind – ein Maler, Schauspieler, Schriftsteller, Musiker, Trinker, Tänzer, Reisender, Charmeur, Enfant terrible und Selbstinszenierer, kurz: ein "Exhibitionist", wie er selbst sagte und ein Künstler, der heute als einer der bedeutendsten Künstler seiner Generation gilt. bis 18.08.2013 www.hamburgerbahnhof.de
Das Guggenheim Museum Bilbao zeigt, wie Künstler auf die Besetzung Frankreichs durch die Nazi und die Niederlage Frankreichs im Zweiten Weltkrieg reagiert haben. Mehr als 500 Werke werden präsentiert, darunter Georges Braque, Jean Dubuffet, Marcel Duchamp, Alberto Giacometti, Wassily Kandinsky und Pablo Picasso. bis 08.09.2013 www.guggenheim-bilbao.es
Bregenz | Kunsthaus Gabriel O rozco Mit Gabriel Orozco präsentiert das Kunsthaus Bregenz einen der einflussreichsten internationalen Künstler seiner Generation. Nach einer Retrospektive im New Yorker Moma, dem Centre Pompidou, der Tate Modern und dem Kunstmuseum Basel zeigt Orozco in Bregenz grösstenteils neue, eigens für diese Ausstellung konzipierte Werke. 13.07. bis 06.10.2013 www.kunsthaus-bregenz.at Pablo Picasso, Femme assise dans un fauteuil, 1941
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Neu: Artinside goes Facebook Artinside berichtet neu auch auf Facebook über die aktuellen Ausstellungen in der Region Basel und wirft ab und zu einen Blick auf das Kunstgeschehen in der ganzen Welt. Folgen Sie uns auf Facebook. Quicklink: http://goo.gl/CyAxL
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Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region Basel
Düsseldorf | K21
Frankfurt | Städel
Wolfgang Tillmans
Piero Manzoni – Als Körper Kunst wurden Der im Alter von 29 Jahren verstorbene Piero Manzoni (1933–1963) gilt, trotz seines kurzen Lebens, als folgenreichster Künstler der italienischen Nachkriegskunst. Am 13. Juli 2013 wäre Manzoni 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass ehrt das Frankfurter Städel Museum diesen zentralen Künstler der europäischen Nachkriegsavantgarde. Die gross angelegte Präsentation ist überhaupt die erste Manzoni Retros-
Einen umfangreichen Überblick über das gesamte Werk des Fotografen Wolfgang Tillmans präsentiert die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Zu sehen ist vom 2. März bis zum 7. Juli 2013 eine Auswahl von Arbeiten dieses außergewöhnlichen Grenzgängers der Fotografie aus den vergangenen 25 Jahren. Der Künstler hat die Ausstellung präzise für die Ausstellungsräume im kompletten weitläufigen Untergeschoss des K21 als Gesamtinstallation eingerichtet. Erstmals zeigt Tillmans dabei auch bisher nie zu sehende frühe zeichnerische und andere Arbeiten aus den späten 1980er Jahren. bis 07.07.2013 www.kunstsammlung.de
Frankfurt | Schirn-Kunsthalle
pektive im deutschsprachigen Raum und erste umfassende museale Präsentation außerhalb Italiens seit über zwei Jahrzehnten. 26.06. bis 22.09.2013 www.staedelmuseum.de
London | Tate Modern
Glam! The Performance of Style Glam bezeichnet den extravaganten Stil, den Musiker wie David Bowie und Marc Bolan in England in den frühen 1970er-Jahren populär machten und der mit seiner respektlosen Verbindung von Hoch- und Subkultur zum weltweiten Phänomen wurde. Die Ausstellung zeigt erstmals den vielfältigen Einfluss, den die Glam-Ära auf Film, Fotografie, Mode, Grafikdesign, Performance- und Installationskunst, Malerei und Bildhauerei hatte. Neben rund 150 Werken von u. a. Guy Bourdin, Gilbert & George, Peter Hujar, Derek Jarman, Ray Johnson, Allen Jones, Jürgen Klauke, Ed Paschke, Sigmar Polke, Cindy Sherman und Andy Warhol runden Fotografien insbesondere von Mick Rock die Ausstellung ab. 14.06. bis 22.09.2013
Saloua Raouda Choucair Im Libanon hat sich seit Ende des Bürgerkriegs eine der spannendsten Szenen zeitgenössischer Kunst entwickelt, die auch durch den internationalen Kunstdiskurs hohe Beachtung erfährt. Nun widmet die Tate Modern der Libanesischen Künstlerin Saloua Raouda
Los Angeles | J. Paul Getty Museum
New York | Museum of Modern Art
Ed Ruscha
Le Corbusier: An Atlas of Modern Landscapes Das Moma in präsentiert die erste grosse Ausstellung über das Werk des Schweizer Architekten CharlesÉdouard Jeanneret, besser bekannt als Le Corbusier. Gezeigt wird nicht nur sein architektonisches Werk, sondern auch sein Schaffen im Bereich der Innenarchitektur, der Städteplanung, der Malerei und der Fotografie. Gezeigt werden Modelle und Pläne, aber auch Aquarelle, die auf seinen reisen durch Italien, Griechenland, Türkei und Indien entstanden sind.
Nicht nur das Kunstmuseum Basel, sondern auch das J. Paul Getty Museum in Los Angeles widmet dem fotografischen Werk des amerikanischen Künstlers Ed Ruscha eine Ausstellung. Dieser hat ab 1956 am Chouinard Art Institute Los Angeles Design studiert und daneben die Strassen der Stadt fotografisch dokumentiert. Das Getty-Museum hat neulich zahlreiche Originalabzüge erworben, die nun gezeigt werden. bis 29.09.2013 www.getty.edu
New York | Guggenheim James Turrell
15.06. bis 23.09.2013 www.moma.org
San Francisco | De Young Museum Richard Diebenkorn: The Berkeley Years, 1953–1966 Der Maler Richard Diebenkorn hat die meiste Zeit seines Lebens in der Bay Area von San Francisco verbracht. In der sehr fruchtbaren Berkeley-Periode entstanden zahlreiche Schlüsselpositionen seines Schaffens – abstrakte wie figurative Werke. Diebenkorn gilt als einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Nachkriegs-Malerei.
Choucair eine umfangreiche Ausstellung. Die in Beirut geborene Künstlerin studierte im École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris und besuchte dort auch Fernand Légers Studio. bis 20.10.2013
Das Guggenheim Museum in New York lässt sich mit dem 70jährigen amerikanischen Künstler James Turrell auf ein besonderes Experiment ein: Turrell wird bei seinem Projekt Aten Reign den Innenraum des von Frank Lloyd Wright entworfenen Museums mit natürlichem und künstlichem Licht bespielen und damit eine gänzlich neue Sichtweise auf dieses einmalige Gebäude ermöglichen. Auf den Galerien wird das übrige Werk des Künstlers gezeigt. 21.06. bis 25.09.2013
22.06. bis 29.09.2013
www.schirn-kunsthalle.de
www.tate.org.uk/modern
www.guggenheim.org
deyoung.famsf.org
Installationsansicht, K21 Ständehaus
Piero Manzoni (1933-1963), Merda d' artista
Visualisierung der geplanten Lichtinstallation
Cary Loren, Niagara as the Great Sphinx, Queen of Egypt Serie, 1975/2012,
Saloua Raouda Choucair, Self Portrait, 1943
Ed Ruscha, 1018 S. Atlantic Blvd., 1965
Le Corbusier, Villa Savoye Poissy-sur-Seine, France. 1929–31 Richard Diebenkorn, Seawall, 1957
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Vorschau Das nächste Artinside erscheint am 4. September 2013 mit diesen Themen
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Thomas Schütte, Vier Grosse Geister, 2003
Piet Mondrian, Komposition mit Gelb, Blau und Doppellinie, 1933
Thomas Hirschhorn, Diachronik Pool, Work in Progress, 2012, Paris
Fondation Beyeler Kunst im öffentlichen Raum Zürich, Genf, Bern, Basel 06.2013 – 12.2013
Kunstmuseum Basel 08.09.2013 – 19.01.2014
Thomas Schütte. Vier Grosse Geister
Piet Mondrian – Barnett Newman – Dan Flavin
Mit dem Aussenprojekt Vier Grosse Geister des international bekannten Künstlers Thomas Schütte bespielt die Fondation Beyeler ab Juni in Zürich den öffentlichen Raum. Die einzigartige und geheimnisvolle Gruppe aus vier Skulpturen, die in ähnlicher Form auch in Chicago, Wien und Potsdam ausgestellt wurde, präsentiert das Museum anschliessend über den ganzen Sommer bis zum Herbst in drei weiteren Schweizer Städten. Die Inszenierung lädt Passanten und Besucher zu einer Interaktion mit den eigenwilligen, monumentalen Figuren ein. Zugleich weist Vier Grosse Geister auf die umfassende Einzelausstellung hin, die das Museum aus Riehen dem Bildhauer und Zeichner Thomas Schütte ab 6. Oktober 2013 widmet. Das Skulpturenprojekt Vier Grosse Geister im öffentlichen Raum wird von JTI ermöglicht.
Impressum. Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel Das Magazin Artinside wurde vor zehn Jahren nach einer Idee von Matthias Geering und Fausto De Lorenzo gegründet. Herausgeber: Matthias Geering Chefredaktion | Artdirection | Produktion: Sibylle Meier Lauftext Meier Geering, Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel Korrektorat: Lesley Paganetti, Basel
Die grosse Sonderausstellung konzentriert sich auf das Werk von drei eminent wichtigen Künstlern der Moderne, Piet Mondrian (Amersford/Niederlande 1872–1944 New York), Barnett Newman (New York 1905–1970 New York) und Dan Flavin (New York 1933–1996 Riverhead, NY), die je einer anderen Generation angehören. Alle drei Künstler haben sich der abstrakten Kunst verpflichtet, dies jedoch unter jeweils ganz anderen geistigen und gesellschaftlichen Vorzeichen. Dennoch vertrauen sie alle der Askese der bildnerischen Mittel, von Farbe und Form, um die Dimension der Kunst ins Universale zu weiten.
Museum Tinguely 23.10.2013 – 26.01.2014 Metamatic Reloaded. Neue Kunstprojekte im Dialog mit Tinguelys Zeichenmaschinen Die Zeichenmaschinen von Tinguely, die sogenannten «Metamatics», sind eine seiner wichtigsten Werkgruppen und Erfindungen. Metamatic Reloaded stellt 10 neue Werke vor, die als Aufftragsarbeiten der «Metamatic Research Initiative», Amsterdam entstanden sind, darunter Werke von M. Abramovic, T. Hirschhorn und J. Kessler.
info@artinside.ch | www.artinside.ch Ausgabe Sommer 2013 | Erscheint drei Mal jährlich | Auflage 186 000 Exemplare Bildbearbeitung/Druck: Vogt-Schild Druck, Derendingen Ein Teil der Auflage ist der Basler Zeitung und der Badischen Zeitung (Ausgabe Stadt Freiburg) vom 22. Mai 2013 beigelegt Jahresabo Schweiz: CHF 20.–, Jahresabo EU: Euro 20.– | ISSN 1660-7287 Die nächste Ausgabe erscheint am 4. September 2013
Artinside
Fondation Beyeler
Baselstrasse 101, CH-4125 Riehen Tel +41 61 645 97 00 Fax +41 61 645 97 19 info@fondationbeyeler.ch www.fondationbeyeler.ch Öffnungszeiten. Mo–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr Eintrittspreise. Erwachsene CHF 25.– IV/Gruppen ab 20 Pers. CHF 20.– Studenten bis 30 Jahre CHF 12.– Jugendliche 11–19 Jahre CHF 6.– Familienpass CHF 50.– Jeden Montag von 10 bis 18 Uhr und mittwochs von 17 bis 20 Uhr vergünstigte Eintrittspreise
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Museum für Gegenwartskunst
Steinenberg 7 CH-4051 Basel Tel. +41 61 206 99 00 info@kunsthallebasel.ch www.kunsthallebasel.ch Öffnungszeiten. Di/Mi/Fr 11–18 Uhr Do 11–20.30 Uhr Sa/So 11–17 Uhr Eintrittspreis. CHF 10.–/6.– inkl. SAM Schweizerisches Architekturmuseum
Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D
Kloster Schönthal, Langenbruck/CH
Artinside
St. Alban-Graben 16, CH-4010 Basel Tel +41 61 206 62 62 Fax +41 61 206 62 52 www.kunstmuseumbasel.ch Öffnungszeiten. Di–So 10–18 Uhr, Mo geschlossen Eintrittspreise. Pablo Picasso CHF 21.– (inkl. ständige Sammlung) Erwachsene CHF 15.– IV-Bezüger CHF 8.– Studenten bis 30 Jahre CHF 8.– Jugendliche 13–19 Jahre CHF 8.– Gruppen (ab 20 Pers.) CHF 10.–
Kunsthalle Basel
St. Alban-Rheinweg 60, Basel Tel +41 61 206 62 62 Di–So 11–18 Uhr, Mo geschlossen. www.kunstmuseumbasel.ch www.elaine-mgk.ch Öffnungszeiten. Di–So 11–18 Uhr, Mo geschlossen Eintrittspreise. Erwachsene CHF 12.– Jugendliche CHF 5.– IV-Bezüger CHF 5.– Studierende bis 30 J. CHF 5.–
CH-4438 Langenbruck Tel +41 61 706 76 76 mail@schoenthal.ch www.schoenthal.ch Öffnungszeiten. Fr 14–17 h, Sa/So 11–18 Uhr Eintrittspreise. Erwachsene Studenten/Künstler Familien Gruppen ab 6
Kunstmuseum Basel
CHF 10.– CHF 8.– CHF 20.– CHF 8.–
Charles-Eames-Str. 2 D-79576 Weil am Rhein Tel +49 76 21 702 32 00 info@design-museum.de www.design-museum.de Öffnungszeiten. täglich 10–18 Uhr Eintrittspreise. regulär/ermässigt Eintritt Museum € 9.– / 7.– Eintritt Museum + Ausstellungsführung: Eintritt + € 6.– Architekturführung: € 12.–/10.– Kombiticket (Museum + Architekturführung) € 16.–/14.– Kinder unter 12 Jahren gratis
Bildnachweis | Titelseite: Max Ernst, Der Hausengel oder der Triumph des Surrealismus, 1937, Privatsammlung © ProLitteris, Zürich | S.4 Fondation Beyeler: Max Ernst, Die Einkleidung der Braut, Peggy Guggenheim Collection, Venedig (Solomon R. Guggenheim Foundation, New York) © 2013 ProLitteris, Zürich, Foto: Peggy Guggenheim Collection, Venedig (Solomon R. Guggenheim Foundation, New York) | Museum Tinguely: Zilvinas Kempinas, Parallels, 2007, Installationsansicht, Contemporary Art Centre, Vilnius © Contemporary Art Centre, Vilnius, Foto: Paulius Mazuras | Schaulager: Steve McQueen, Exodus, 1992/97, Videostill, Courtesy the Artist / Marian Goodman Gallery, New York / Paris, and Thomas Dane Gallery, London © Steve McQueen | Museum der Kulturen Basel: Holzfigur der Ocaina aus Kolumbien, 1960er Jahre © Daniel Beltrá for Greenpeace und MKB, Fotograf: Derek Li Wan Po | Kunsthaus Baselland: Laurent Grasso, Les Oiseaux, 2008, Video, Courtesy the artist; Foto: Laurent Grasso | S.5 Kunstmuseum Basel: Nina Zimmer und Anita Haldemann vor Pablo Picasso Vénus et l'Amour, 1967 | La Kunsthalle Mulhouse: Daniel Gustav Cramer, Untitled (Three Sheep)Ix, 2013, Serie of 10 photographies, Courtesy Daniel Gustav Cramer | Museum Frieder Burda: Emil Nolde, Tropensonne, 1914, Nolde Stiftung Seebüll, © Nolde Stiftung Seebüll, 2013, | Kunsthalle Basel: Michel Auder, Film Still, Untitled (I was Looking Back to See If You were looking back at Me To See Me Looking Back at You), 2012, Courtesy der Künstler und Office Baroque Gallery, Antwerpen / the artist and Office Baroque Gallery, Antwerp | Fondation Fernet Branca: Abstraction Américain | Kloster Schönthal: Renée Levi, Italique, 2012 © John Schmid 2013 | S.6 Max Ernst, Beim ersten klaren Wort, 1923, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf © 2013 proLitteris, Zürich, Foto: Walter Klein, Düsseldorf | S.7 Dorothea Tanning und Max Ernst mit der Zementplastik «Capricorne» (Steinbock), Sedona, Arizona, 1948,© 2013, ProLitteris, Zürich, Foto: Dokumentation Max Ernst, Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris / John Kasnetzis | S.8 Max Ernst, Die Natur im Morgenlicht (Abendlied), 1938, Privatsammlung © 2013 ProLitteris, Zürich | S.9 Max Ernst, Napoleon in der Wildnis, 1941, The Museum of Modern Art, New York © 2013 ProLitteris, Zürich Foto: © 2013 Digital Image, The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence | S.10 Max Ernst, Die nahe Pubertät ... (Die Plejaden), 1921, Privatsammlung © 2013 ProLitteris, Zürich | S.11 Max Ernst, Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen: André Breton, Paul Éluard und dem Maler, 1926, Museum Ludwig Köln © 2013 ProLitteris, Zürich, Foto: Peter Willi /ARTHOTHEK | S.12 Maurizio Cattelan, Ohne Titel, 2001, Installationsansicht Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, Niederlande, Foto: Attilio Maranzano, Courtesy Maurizio Cattelan's Archive | S.13. Maurizio Cattelan, Ohne Titel, 2007 Installationsansicht Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main, Deutschland Foto: Axel Schneider, Courtesy Maurizio Cattelan's Archive | S.14 Alexander Calder beim Montieren von «Nine Discs», (1936) in Roxbury, CT, 1938, Calder Foundation New York, © 2013, Calder Foundation, New York/ ProLitteris, Zürich, Foto: Herbert Matter | S.15 Ein König wird untersucht: Röntgenaufnahme der Skulptur, The King Playing with the Queen, 1944 (Der König spielt mit seiner Königin) © 2013, ProLitteris, Zurich | S.16 Alle Bilder: Installationsansichten in der Ausstellung «Steve McQueen» im Schaulager, Alle Fotos: © Tom Bisig, Basel, v.l.n.r.: Steve McQueen, Static, 2009, Courtesy the Artist © Steve McQueen | Steve McQueen, Bear, 1993, Courtesy the Artist / Marian Goodman Gallery, New York / Paris and Thomas Dane Gallery, London © Steve McQueen | Steve McQueen, Charlotte, 2004, Courtesy the Artist © Steve McQueen, | Steve McQueen, Running Thunder, 2007, Courtesy the Artist / Marian Goodman Gallery, New York / Paris and Thomas Dane Gallery, London © Steve McQueen | S.18-19 Zilvinas Kempinas, Tube, 2008, Installationsansicht, Galeria Leme, Sao Paulo, 2010, © Foto: Zilvinas Kempinas S.20 Zilvinas Kempinas, Kakashi, 2012 Installationsansicht, Echigo Tsumari Art Field, Japan, Foto: Zilvinas Kempinas | S.21 Zilvinas Kempinas, Flux, 2009 Installation im Centre Pompidou, Paris, Musée national d'art modern / Centre de créeation industrielle, Foto: Zilvinas Kempinas |S.22 Zilvinas Kempi-
Museum Tinguely
Schaulager
Museum der Kulturen Basel
Kunsthaus Baselland
Paul Sacher-Anlage 1, CH-4002 Basel Tel +41 61 681 93 20 Fax +41 61 681 93 21 infos@tinguely.ch www.tinguely.ch Öffnungszeiten. Di–So 11–18 Uhr, Mo geschlossen Eintrittspreise. Erwachsene CHF 15.– Schüler, Studenten, Lehrlinge, AHV, IV CHF 10.– Gruppen ab 20 Personen CHF 10.– Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen gratis
Ruchfeldstrasse 19, CH-4142 Münchenstein Tel +41 61 335 32 32 info@schaulager.org www.schaulager.org Öffnungszeiten. Während der Ausstellung: Di, Mi, Fr 14–20 Uhr, Do 14–22 Uhr Sa, So 12–18 Uhr Eintrittspreise. Ticket für drei Eintritte regulär CHF 18.– reduziert CHF 12.–
Münsterplatz 20, CH-4051 Basel Tel + 41 61 266 56 00 info@mkb.ch www.mkb.ch Öffnungszeiten. Di–So: 10.00–17.00 h Jeden ersten Mittwoch im Monat: 10.00–20.00 Uhr Eintrittspreise. Erwachsene CHF 16.– Jugendliche 13–19 J. CHF 5.– Personen in Ausbildung CHF 5.– IV und Gruppen (ab 10 Pers.) CHF 11.–
St. Jakobs-Str. 170, CH-4132 Muttenz Tel +41 61 312 83 88 office@kunsthausbaselland.ch www.kunsthausbaselland.ch Öffnungszeiten. Di/Do–So 11–17 Uhr | Mi 14–20 Uhr Mo geschlossen Eintrittspreise. Erwachsene CHF 7.– Ermässigt CHF 5.–
Museum Frieder Burda, Baden-Baden/D
Fondation Fernet Branca, Saint-Louis/F
Lichtentaler Allee 8b D-76530 Baden-Baden Tel +49 07221/39898-0 office@museum-frieder-burda.de www.museum-frieder-burda.de Öffnungszeiten. Di bis So 10–18 Uhr, Montag geschlossen Eintrittspreis. Euro 10.–
2, rue du Ballon F-68300 Saint-Louis Tel. +33 38 969 10 77 musee-fernet-branca@wanadoo.fr www.fondationfernet-branca.org Öffnungszeiten. Mi–Fr 14–19 Uhr. Mo–Di geschlossen Eintrittspreis. Euro 7.–/6.–, Kinder unter 12 Jahren gratis
Öffnungszeiten während der Art Basel siehe Artinside Agenda nas, Parallels, 2007, Installationsansicht, Contemporary Art Centre, Vilnius © Contemporary Art Centre, Vilnius, Foto: Paulius Mazuras | S.23 oben: 2 Zilvinas Kempinas, Fan Drawing, 20101109-3, 2010, Courtesy of the artist and Galerie Yvon, Lambert, Paris | S.23 unten: Zilvinas Kempinas, Ballroom, 2010, Installationsansicht, Galerie Yvon Lambert, New York, © Foto: Zilvinas Kempinas | S.25 Michael Craig-Martin,'Hammer (Blue)', 2011, Courtesy the artist and New Art Centre; Gagosian Gallery | S.26 Ausstellungsansichten, Kunstmuseum Basel, Pablo Picasso: S.26 Tête de Fou, 1905 Privatsammlung | S.27 Pablo Picasso, Le repas frugal, 1904, Blatt 1 Suite des saltimbanques, Edition Vollard, Paris 1913, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, erworben 1926 | S.28 oben: Mademoiselle Léonie, 1910, Privatsammlung, unten: La tasse (Le bouillon KUB), 1912, Kunstmuseum Basel, Dauerleihgabe aus Privatbesitz | S.29 oben: Bouteille sur une table, 1912, Fondation Beyeler, Riehen/Basel unten: Ésquisse pour «Les Demoiselles d'Avignon», 1907, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Geschenk des Künstlers an die Stadt Basel, Depositum der Einwohnergemeinde der Stadt Basel / Étude pour «Les Demoiselles d'Avignon», 1907, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Geschenk Douglas Cooper, Paris | S.30 oben: Femme au béret orange et au col de fourrure, 1937, Privatbesitz | unten: Le déjeuner sur l'herbe, 1961, Privatsammlung | S.31 L'Atelier de la femme peintre, 1954, Privatsammlung / Dessinateur et modèle, 1954, Privatsammlung | S.32 Ed Ruscha, Los Angeles, © Ed Ruscha, 2013 | S.33 Some End of Things, Anicka Yi | S.34 Emil Nolde, Frühling im Zimmer, 1904, Nolde Stiftung Seebüll, © Nolde Stiftung Seebüll, 2013 | S.35 Emil Nolde, Großer Mohn (rot, rot, rot), 1942, Nolde Stiftung Seebüll, © Nolde Stiftung Seebüll, 2013 | S.37 Kunsthalle Basel: ENDLESS COLUMN 9, Endless Column, Film Still, 2011, Courtesy der Künstler und Office Baroque Gallery, Antwerpen / Courtesy the artist and Office Baroque Gallery, Antwerp | S.38 Renée Levi, Italique, 2012 © 2013 Kloster Schönthal | S.39 Holzfigur der Ocaina aus Kolumbien, 1960er Jahre © Daniel Beltrá for Greenpeace und MKB, Fotograf: Derek Li Wan Po | S.40 Christopher Orr, The Gloaming, 2007, Private Collection, Courtesy Hauser & Wirth; Foto: Barbora Gerny, Zürich | S.41 Laurent Grasso, installation view: Disasters and Miracles, Kunsthaus Baselland, Muttenz, 2013 Courtesy of Sean Kelly Gallery, NY / Galerie Valentin, Paris / Edouard Malingue Gallery, HK | S.42 Daniel Gustav Cramer, Untitled (Three Sheep)Ix, 2013, Courtesy Daniel Gustav Cramer | S.43 Adolph Gottlieb, Blue Ground, 1973 | S.44 Stéphane Dafflon, AST151, 2009, Aargauer Kunsthaus, Aarau | Carlos Schwabe, La vague, 1907, © Musée d’art et d’histoire, Ville de Genève | David Zwirner, Untitled (to Donald Judd, colorist)1,7,8,9,10 und 4, 1987, The Estate Collection David Zwirner, © Pro Litteris, Zürich | August Macke, Modegeschäft im Laubengang, 1913 | Kelly Nipper, Black Forest, 2013 | Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich, 2013, Foto Kunsthaus Zürich, © Kelly Nipper | S.45 Rembrandt van Rijn, Die Nachtwache, 1642, Rijksmuseum Amsterdam | Max Beckmann: Orchideenstillleben mit grüner Schale, 1943, © Pro Litteris, Zürich | Pablo Picasso, Femme assise dans un fauteuil, 1941, © Pro Litteris, Zürich | S.47 Installationsansicht, K21 Ständehaus © Wolfgang Tillmans, Courtesy Galerie Buchholz, Köln/Berlin | Cary Loren, Niagara as the Great Sphinx, Queen of Egypt Serie, 1975/2012, Courtesy of the artist, © Cary Loren | Piero Manzoni, Merda d' artista, © Pro Litteris, Zürich | Saloua Raouda Choucair, Self Portrait, 1943. © Saloua Raouda Choucair Foundation | Rendering of installation for the Solomon R. Guggenheim Museum, New York, 2012 | Ed Ruscha, 1018 S. Atlantic Blvd., 1965, The J. Paul Getty Museum, © Ed Ruscha | Le Corbusier with Pierre Jeanneret. Villa Savoye Poissy-sur-Seine, France. 1929–31. The Museum of Modern Art, New York. © 2012 Artists Rights Society (ARS) | Richard Diebenkorn, Seawall, 1957. Fine Arts Museums of San Francisco © 2013 The Richard Diebenkorn Foundation | S.49 v.l.n.r: Thomas Schütte, Vier Grosse Geister, 2003, Sammlung Thomas Schütte, Düsseldorf © 2012, ProLitteris, Zürich | Piet Mondrian (1872–1944), Komposition mit Gelb, Blau und Doppellinie, 1933, Privatsammlung | Thomas Hirschhorn, Diachronik Pool, Work in Progress, 2012.