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Weltbörsen

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Kurzmeldungen

Kurzmeldungen

USA . Fed-Chef Powell wild entschlossen

US-Notenbank wird „hawkish“. Volkswirte be S&P 500 fürchten, dass der USVerbraucherpreisindex im Indexpunkte in USD März gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent 5.000 steigen könnte. Das wäre erstaunlich, denn dazu müsste die monatliche Veränderung des 4.500 Index bei etwa 2,6 Prozent liegen, was der größ 4.000 te monatliche Anstieg des Verbraucherpreisin3.500 dex seit 1947 wäre. Die zehnjährige USAnleihe weist eine ZweiJahresForwardRendite von 3.000 1,80 Prozent auf. Rechnet man eine „Aktienrisi 2.500 koprämie“ von 3,5 Prozent hinzu (das war die durchschnittliche Differenz zwischen der Ren2.000 2019 2020 2021 dite zehnjähriger USTreasuries und der Gewinnrendite des S&P 500), ergibt sich ein implizites KursGewinnVerhältnis von 18,7. Multipliziert man dies mit dem für 2024 erwarteten Gewinn je Aktie, so ergibt sich ein Indexstand für den S&P 500 von über 5.000 Punkten. Das Risiko besteht jedoch darin, dass die Inflation 2023 immer noch bei fünf Prozent liegen könnte, was für die Fed zu hoch wäre. Die Stimmung in der USIndustrie hat sich zuletzt wieder verbessert. Der Einkaufsmanagerindex ISM stieg gegenüber Januar um einen Punkt auf 58,6 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Die Importpreise sind um über elf Prozent gestiegen, die Exportpreise sogar um 16,6 Prozent (im Jahresabstand zu 2021). Auch in Amerika fielen die Einzelhandelsumsätze enttäuschend aus und stiegen zuletzt um nur 0,3 Prozent. (wr)

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CHINA . Regulierungswelle ebbt ab

Erholung im Techsektor. Im März erholten sich in Hongkong und China Techwerte auf breiter Front. Der Regierung ist offenbar an einer Stabilisierung der Börsen gelegen. Zudem sei man interessiert, dass chinesische Aktien auch an Börsen außerhalb des Landes notiert seien. Sorgen über einen Ausschluss der am USMarkt gelisteten chinesischen Unternehmen durch die USBörsenaufsicht SEC hatten stark belastet. Die Regulierungswelle, die Krise im Immobiliensektor, Stromausfälle und strikte lokale CoronaLockdowns haben Chinas Wirtschaftswachstum zuletzt gebremst. Das Wachstumsziel für 2022 von 5,5 Prozent dürfte ohne „kreative Buchführung“ nicht erreichbar sein. Chinas Industrie und Einzelhandel legten zuletzt stärker zu als erwartet. So zog die Industrieproduktion im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent an. Der Umsatz im Einzelhandel legte in den ersten beiden Monaten des Jahres um 6,7 Prozent zu, nachdem er in den Monaten davor noch zweistellig gestiegen war. Der Anstieg der Erzeugerpreise hat sich im Februar verlangsamt: auf einem hohen Niveau von 8,8 Prozent. Die Regierung hat die Freigabe staatlicher Rohstoffreserven beschlossen. Auf niedrigem Niveau liegt das Plus bei den Verbraucherpreisen. Diese zogen im Februar wie im Vormonat um 0,9 Prozent zum Vorjahr an. Das zeigt, dass Unternehmen mit Preisdruck zu kämpfen haben. (wr) SHANGHAI A INDEX Indexpunkte in CNY 4.000 3.800 3.600 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 2.400 2019 2020 2021

Korrektur

Der US-Aktienindex fiel im März bis auf 4.150 Punkte, bevor eine schwache Erholung einsetzte. Wichtig ist, dass die Unterstützung bei 4.000 Punkten gehalten wird. Anleger, die ausgestoppt wurden, sollten zunächst den Markt beobachten.

Neuerlicher Schwächeanfall

Der Hauptindex für die chinesischen Festlandsbörsen (A-Aktien) musste zuletzt Verluste hinnehmen und erreichte ein Jahrestief bei 3.200 Punkten. Die Unterstützung bei 3.400 Punkten hat nicht gehalten. Bald dürfte die Marke von 3.000 Punkten anvisiert werden.

Absturz

Nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine gab es für den Europaaktien-Index kein Halten mehr. Der Euro Stoxx 50 fiel auf den tiefsten Stand seit Oktober 2020. Immerhin konnte die Unterstützung bei 3.500 Punkten verteidigt werden.

Ein fast epischer Crash

Der russische Aktienindex RTX, der von der Wiener Börse berechnet wird, ist bis zur Aussetzung des Handels mit russischen Aktien dramatisch abgestürzt und hat fast 90 Prozent seines Wertes verloren. Nur sehr hartgesottene Investoren sollten sich in russischen Werten engagieren.

EUROPA . Bedrohung durch Stagflation steigt

EURO STOXX 50 Keine Friedensdividende mehr. Vor dem Ein

Indexpunkte in EUR marsch in die Ukraine konnte man erwarten, 4.400 dass im Sommerhalbjahr mit der Aufhebung der 4.200 CoronaBeschränkungen ein „kleiner Wirtschafts4.000 boom“ beginnen würde. Der dürfte jetzt viel be3.800 3.600 scheidener ausfallen. Zwei Drittel des Gasver3.400 brauchs entfallen in Deutschland auf die Indus3.200 trie. Ein Ausfall kann noch auf längere Sicht 3.000 2.800 nicht ausgeglichen werden und die Preise wür2.600 den weiter steigen. In diesem Fall wäre eine Re2.400 zession unausweichlich. Kommt es nicht zu die2.200 2019 2020 2021 sem Extremszenario, wird das Wachstum der Weltwirtschaft dennoch 1,0 bis 1,5 Prozent niedriger ausfallen als zuletzt prognostiziert. Falls die USNotenbank 2022 die Zinsen um bis zu elf Mal erhöhen sollte, wäre dies gerade für Europa belastend. Kein Wunder, dass die Stimmung in den Unternehmen im Februar gedämpft ausfiel. Der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit fiel um 0,5 Punkte auf 58,2 Zähler. Die Industrieproduktion in der Eurozone hat zuletzt stagniert. Auch die Einzelhandelsumsätze fielen enttäuschend aus. Die Privatkonsumenten leiden unter einer schwindenden Kaufkraft. Daher will sich Deutschland einen kräftigen Schluck aus der PensionsPulle genehmigen. Die Renten sollen 2022 um bis zu 6,12 Prozent steigen: viermal so stark wie 2020. Sind die Arbeitnehmervertreter bei den Lohnverhandlungen ähnlich erfolgreich, droht eine LohnPreisSpirale. (wr)

RUSSLAND . Apokalypse now

Dramatische Kursverluste. Der russische Aktienmarkt stand wochenlang still. Schon Anfang März reagierten die großen Indexanbieter und warfen russische Aktien und Anleihen aus ihren Indizes (MSCI Emerging Markets, FTSE Emerging Index, JPM EM Govt. Bonds). Durch die Kursverluste rentieren zehnjährige Titel mit fast 20 Prozent. Ökonomen zufolge ist eine Staatsschuldenpleite Russlands in den kommenden Monaten sehr wahrscheinlich. Zwar hat der russische Staat recht geringe Auslandsschulden, durch die Sanktionen besteht jedoch kein freier Zugriff mehr auf die Geldreserven. Russland hat bereits Zinszahlungen in Rubel auf seine OFZAnleihen (Föderale Schuldanleihen, kupontragende Bundesanleihen, die von der russischen Regierung ausgegeben werden) versäumt. Davon waren aber nur ausländische Investoren betroffen. InternatioRTX (RUSSIAN TRADED INDEX) nale Dollaranleihen des russischen Staates wurIndexpunkte in RBL den zwar größtenteils bedient, doch auch hier 2.000 droht ein Zahlungsausfall nach dem vertraglich 1.800 ausverhandelten Zahlungsaufschub von 30 Tagen. Mittlerweile ist das Rating russischer Staats1.600 anleihen bei S&P auf CCC abgestürzt: nur mehr 1.400 wenige Stufen über dem Ausfall (Default, D). 1.200 Es bleibt die juristische Frage, ob ein Ausfall 1.000 wegen Sanktionen als solcher gewertet würde. 800 Es wäre der erste seit der Russischen Revolution 1917, als die Bolschewiken Schulden aus der 600 2019 2020 2021 Zarenzeit nicht anerkannten. (wr)

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