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Kurzmeldungen
Wohnungen: Leerstandsabgabe gefordert
Wien. Bundesländer wie Tirol diskutieren wieder über eine Abgabe für leerstehende Wohnungen. Jetzt fordert auch die Stadt Wien eine solche. Um das Vorhaben umzusetzen, braucht es aber auch den Bund. Es gab bereits in den 1980er-Jahren in Wien eine Leerstandsabgabe, die aber 1985 vom VfGH aufgehoben wurde, da der gesetzliche Rahmen auf Länderebene dafür gefehlt hatte. Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál und Finanzstadtrat Peter Hanke richteten nun ein Schreiben an die zuständigen Ministerien, um eine Übertragung der Agenden auf Länderebene durchzuführen. Sollte dies gelingen, wären noch Fragen zu klären – wie etwa, ab wann Leerstand eigentlich gilt oder wie man eine solche Abgabe berechnen wolle. Bei einer Erhebung vor sechs Jahren in Wien waren es rund 35.000 Wohnungen, in denen niemand gemeldet war.
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DIE ZAHL DES MONATS
16 Prozent
Büro-Immobilien. Homeoffice und wiederkehrende Lockdowns haben die Arbeitswelt und damit auch den Büromarkt in Österreich verändert. Im laufenden Jahr wurden nach einer Analyse von ImmoScout24 im Vergleich zu 2020 um rund 16 Prozent mehr Büros zur Miete angeboten. Die Nachfrage nach Büros ist allerdings etwa im selben Ausmaß gesunken. Die durchschnittliche Fläche liegt bei 230 Quadratmeter und damit um zehn Prozent höher als noch im Vorjahr. Die Durchschnittsmiete für Büros legte österreichweit um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu und beträgt aktuell 13,30 Euro/m2. Das Angebot bei Mietimmobilien ist am stärksten in Salzburg gewachsen (+33 %), gefolgt von Tirol (+23 %), der Steiermark (+19 %) und Wien (+18 %). Bei Kaufimmobilien ist das Angebot vor allem in Wien gestiegen und liegt 2021 um 30 Prozent über dem Vorjahresangebot.
WINEGG Nachhaltiger Lebensraum
Fabergasse. Großzügige Freiflächen, hochwertige Ausstattung und ein Urban-Gardening Konzept: Der Immobilienentwickler WINEGG realisiert aktuell ein modernes Wohnprojekt in Wien Liesing. In der Fabergasse 2 entstehen 39 hochwertige Eigentumswohnungen, Anfang November wurde der erste Bauabschnitt fertiggestellt. Das Bauvorhaben in Liesing erfüllt die Anforderungen der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) und erhielt bereits im August die Gold-Vorzertifizierung. Dabei erreichte das Projekt einen besonders hohen Erfüllungsgrad in den Kriterien ökonomische und sozial-funktionale Qualität sowie Prozessqualität. Die Fertigstellung des Bauprojektes ist für das dritte Quartal 2022 geplant.
„Die Hauspreise im Euroraum als Ganzem sind unangemessen hoch. Davor kann die Geldpolitik nicht die Augen verschließen.“
Isabel Schnabel, EZBDirektorin
EZB-Direktorin: Warnung vor Immobilien-Blase
Frankfurt. Der Ausblick für die Inflation im Euroraum spreche nach Aussage von EZB-Direktorin Isabel Schnabel gegen eine Zinsanhebung im Jahr 2022. Denn sie erwarte, dass die Inflation im kommenden Jahr deutlich zurückgehen und mittelfristig wieder unter das Ziel von zwei Prozent sinken werde. Demnach hält die EZB die Zinsen weiterhin bei null Prozent, fährt aber das Tempo der Anleihenkäufe etwas zurück. Das voraussichtliche Ende des Pandemiekaufprogramms PEPP im nächsten Jahr wird mit Ende März erwartet. Abhängig von der Entwicklung des Inflationsausblicks soll das „normale Anleihenkaufprogramm“ APP erweitert werden. Solange die EZB Anleihen kauft, schließt sie eine Zinserhöhung aus. Das bedeutet, dass diese Bedingung höchstwahrscheinlich im nächsten Jahr nicht erfüllt sein würde. Gleichzeitig steigen infolge der Nullzinspolitik und der Anleihenkäufe die Risiken für die Finanzmarktstabilität – sprich: es entwickeln sich Preisblasen. Daher verwies Schnabel bei einer EZB-Konferenz auf die Auswirkung der Anleihenkäufe auf die Hauspreise. Die Kreditaufnahmen für Hauskäufe seien in Deutschland und Frankreich auf dem höchsten Niveau seit 2008, was dazu führe, dass die Hauspreise im Euroraum als Ganzem unangemessen hoch seien. Diese Entwicklung sollte von der EZB stärker berücksichtigt werden – sowohl hinsichtlich der Preisstabilität als auch der Finanzstabilität. Vor solch einer Entwicklung könne die Geldpolitik nicht die Augen verschließen, meinte die EZB-Direktorin.